Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau
Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
brauner Kluft bekundeten die geschlossene Ehe von Kreuz und Hakenkreuz.
„Zurückgewonnen für die Kirche durch die Glaubensbewegung Deutscher
Christen“, so suggerierte Goebbels diesen religiösen Vorgang in der Berliner
Lazaruskirche vom 2.7.1933.
Die „Volksmissionsarbeit großen Stils“ erhielt für die Wiederverchristlichung
von SA, SS, Stahlhelm, HJ, BDM, Männer- und Frauenschaft große
Beträge von der Reichskirche. Der Kirchenbesuch sollte wieder zur Volkssitte
werden. Der Einsatz machte sich bezahlt. Hitler wurde mit religiöser
Inbrunst verehrt, sogar Kinder schlossen ihn in ihre Gebete ein und seine
Bilder schmückten gelegentlich auch die Altäre. An den norddeutschen
Universitäten trugen schließlich 90 Prozent der evang. Theologen in den
Hörsälen das Parteiabzeichen und die meisten ihrer Studenten bekannten
sich zum NS. Siebzig Prozent der Schüler standen ihm „mit glühender, oft
von Sachkenntnis ungetrübter Sympathie“ gegenüber. „Meine besten früheren
und jetzigen Konfirmanden sind alle Nazi“, so mußte 1931 ein Berliner
Seelsorger berichten. Die Wahlerfolge der NSDAP zeugen nicht zuletzt
davon, wie sehr man den Hirten gefolgt war. „Unser Herrgott gab uns den
Sieg!“
„Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge
tut an uns und allen Enden.“²⁹)
Auch am 1.2.1934 konnte der Cottbuser Anzeiger melden:
„Kleindöbbern, 1. Februar. Die Dankgottesdienste anläßlich des Jahrestages
der nationalen Erhebung erfreuten sich eines recht zahlreichen
Besuches. SA und Kriegerverein waren mit ihren Fahnen erschienen; im
Altarraum nahmen die alten Kämpfer Platz. Die Altäre waren mit Grün,
Fahnen und dem Bild des Führers geschmückt. Pfarrer Tobias bot kurze
Auszüge aus Hitlers ,Mein Kampf‘ und stellte die Feier unter das Jesu-
Wort: ,Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden!‘ Vertiefend erklang von
der Orgel das feierliche Kampflied unseres Horst Wessel.“
Christevangelischer Gewaltstaat?
Einig waren sich beide Kirchen gegen das „von Gott gelöste Freidenkertum
und den gegen alles Heilige mit haßerfülltem Vernichtungswillen
anstürmenden moskowitischen Bolschewismus“. Auch den Liberalismus
und noch mehr die Ludendorffbewegung fürchtete man wie den Leibhaftigen.
Wiederum lieferte die Bibel die Angriffsmittel. Bundespfarrer Peter aus
Danzig berief sich am 15.6.1933 in seiner „Ethik gegenüber Marxisten“ auf
Mt. 18,6, d.h. auf das „klare göttliche Gebot: ,Mühlstein an den Hals und
ersäufen!‘“²²)
Genauso wie Ludendorff warfen Christen den braunen Evangelischen
Diktaturgelüste und Papismus vor. Sie erinnerten an eine katholisierende
70