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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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brauner Kluft bekundeten die geschlossene Ehe von Kreuz und Hakenkreuz.

„Zurückgewonnen für die Kirche durch die Glaubensbewegung Deutscher

Christen“, so suggerierte Goebbels diesen religiösen Vorgang in der Berliner

Lazaruskirche vom 2.7.1933.

Die „Volksmissionsarbeit großen Stils“ erhielt für die Wiederverchristlichung

von SA, SS, Stahlhelm, HJ, BDM, Männer- und Frauenschaft große

Beträge von der Reichskirche. Der Kirchenbesuch sollte wieder zur Volkssitte

werden. Der Einsatz machte sich bezahlt. Hitler wurde mit religiöser

Inbrunst verehrt, sogar Kinder schlossen ihn in ihre Gebete ein und seine

Bilder schmückten gelegentlich auch die Altäre. An den norddeutschen

Universitäten trugen schließlich 90 Prozent der evang. Theologen in den

Hörsälen das Parteiabzeichen und die meisten ihrer Studenten bekannten

sich zum NS. Siebzig Prozent der Schüler standen ihm „mit glühender, oft

von Sachkenntnis ungetrübter Sympathie“ gegenüber. „Meine besten früheren

und jetzigen Konfirmanden sind alle Nazi“, so mußte 1931 ein Berliner

Seelsorger berichten. Die Wahlerfolge der NSDAP zeugen nicht zuletzt

davon, wie sehr man den Hirten gefolgt war. „Unser Herrgott gab uns den

Sieg!“

„Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge

tut an uns und allen Enden.“²⁹)

Auch am 1.2.1934 konnte der Cottbuser Anzeiger melden:

„Kleindöbbern, 1. Februar. Die Dankgottesdienste anläßlich des Jahrestages

der nationalen Erhebung erfreuten sich eines recht zahlreichen

Besuches. SA und Kriegerverein waren mit ihren Fahnen erschienen; im

Altarraum nahmen die alten Kämpfer Platz. Die Altäre waren mit Grün,

Fahnen und dem Bild des Führers geschmückt. Pfarrer Tobias bot kurze

Auszüge aus Hitlers ,Mein Kampf‘ und stellte die Feier unter das Jesu-

Wort: ,Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden!‘ Vertiefend erklang von

der Orgel das feierliche Kampflied unseres Horst Wessel.“

Christevangelischer Gewaltstaat?

Einig waren sich beide Kirchen gegen das „von Gott gelöste Freidenkertum

und den gegen alles Heilige mit haßerfülltem Vernichtungswillen

anstürmenden moskowitischen Bolschewismus“. Auch den Liberalismus

und noch mehr die Ludendorffbewegung fürchtete man wie den Leibhaftigen.

Wiederum lieferte die Bibel die Angriffsmittel. Bundespfarrer Peter aus

Danzig berief sich am 15.6.1933 in seiner „Ethik gegenüber Marxisten“ auf

Mt. 18,6, d.h. auf das „klare göttliche Gebot: ,Mühlstein an den Hals und

ersäufen!‘“²²)

Genauso wie Ludendorff warfen Christen den braunen Evangelischen

Diktaturgelüste und Papismus vor. Sie erinnerten an eine katholisierende

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