18.07.2020 Aufrufe

Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau
Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

samste politische Kraft, unmittelbar wie mittelbar.

Menschen gestalten die Geschichte. Wer eine Epoche verstehen will, um

aus ihr zu lernen, der muß die Gesetze der Menschenseele kennen, die des

Bewußtseins und die des Unterbewußtseins als Träger der Volksseele. Kraftquellen

der Politik sind der Selbsterhaltungswille des unvollkommenen

Bewußtseins, der Selbsterhaltungswille der Volksseele, der Volkscharakter,

das gotterfüllte Ich und schließlich — seit Jahrhunderten tonangebend —

der Seelenmißbrauch durch religiöse oder pseudoreligiöse Heilslehren.²)

Hier findet sich der Schlüssel für den Geschichtsablauf vor, unter und

auch nach Hitler, für die Lage 1932/33, die H. Diwald wie folgt darstellt:

„Hitler wollte die Zustimmung der demokratischen Parteien zur Auflösung

des Parteienstaates. Er erhielt diese Zustimmung …

Die Parteien der Weimarer Republik waren von den Nationalsozialisten

nicht heimtückisch beseitigt oder gewaltsam zerschlagen worden. Sie selbst

hatten die Verfassung in ihren für die demokratische Struktur entscheidenden

Teilen legal, ohne daß man sie dazu gezwungen hätte, außer Kraft

gesetzt und damit für die Selbstauflösung plädiert. Diese Republik war

nicht so vernichtet worden, wie man sich gewöhnlich die Eroberung und

Zerstörung einer Festung vorstellt: belagert von allen Seiten, abgeschnitten

von Verpflegung, Nachschub und Verstärkung, kämpfend bis zur letzten

Patrone.

Die Republik besaß keine bedingungslosen Verteidiger, sondern nur zuverlässige

Gegner. Sie hatte excellente Kritiker, die bar allen Sinnes waren

für die Grenzen zwischen Veränderung und Vernichtung. Sie besaß Parteien,

deren demokratische Loyalität sich in der Treue zu ihrem eigenen

Programm erschöpfte, dessen Verhältnis zur Substanz der parlamentarischen

Demokratie **) aber rätselhaft blieb. So starb die Republik nicht an

ihren Feinden, sondern sie ging unter, weil sie keine wirklichen Freunde

besaß, nicht einmal unter denjenigen Parteien, deren politische Vitalität von

demokratischen Überzeugungen abhing. Auch die SPD bildete nicht das,

was so flüssig als ,staatstragende Partei‘ bezeichnet wird. Getragen haben

alle Parteien nur den Sarg der Republik, den sie mit der Annahme des

Ermächtigungsgesetzes auf ihre abregierten Schultern hoben.

Fast die Hälfte des deutschen Volkes hatte Hitler gewählt, darunter Verzweifelte,

Idealisten, Fanatiker, Hoffende, Enttäuschte, Irrende. Aber mehr

als 82% der professionell“ (beruflich) „mit Politik befaßten Mandatsträger

Deutschlands statteten Hitler mit Vollmachten aus, über deren Verwendung

sie sich genauso wenig im Unklaren sein konnten, wie sich die Nationalsozialisten

darüber im Klaren waren. Der Führer der Bayerischen Volkspartei,

Hans Ritter von Lex — nach 1949 Staatssekretär im Bonner Innen-

**) und dem Volk, ist hinzuzufügen. D.

46

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!