Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau
Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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tisch, antifreimaurerisch und vielfach auch antiklerikal, ja antichristlich
eingestellt. Überall arbeiteten auch der Logenbruder und der Jesuit oder
Römischgläubige. An Namen wären zu nennen: Claß, Bang, Hugenberg,
Gebsattel, Leo Wegner, T. Fritsch, Müller von Hausen, A. Bartels, L.
Mesch, v. Sebottendorf, Köthner, Stapel … Ihnen allen stand eine mehr oder
minder einflußreiche Presse zur Verfügung. A. Mohlers „Konservative
Revolution 1918—1932“ hat darüber ausführlich berichtet.
Ein Ableger des Germanenordens war die Thulegesellschaft. Im Auftrag
des Ordens gründete sie R. v. Sebottendorf in München. Sie spielte bis etwa
1923 in den nationalen Kreisen Münchens eine bedeutende Rolle und zählte
D. Eckart, A. Rosenberg, G. von List, Lanz von Liebenfels, R. Heß,
Himmler, Hans Frank, Streicher, G. Feder, Bernhard Stempfle (Hitlers
„Beichtvater und Intimus“) zu seinen Mitgliedern. Zumindest berichtet das
Bronder, jedoch ohne Quellenangabe. Auch Hitler soll im Thule-Orden
gewesen sein, andere Quellen sprechen, er sei nur einige Male Gast in der
Thulegesellschaft gewesen. Ob es je einen Thule-Orden neben Germanenorden,
Thulegesellschaft und Ring der Thule gegeben hat, müßte noch
belegt werden.
Nach der Erschießung von 7 Thulemitgliedern durch die Räteregierung
und nach der Abreise Sebottendorffs kümmerte die Thulegesellschaft dahin.
Aus ihr gingen vorher einige Gründungen hervor: Der „Deutsche Arbeiterverein“,
später „Deutsche Arbeiterpartei“ und schließlich durch Hitler
„NSDAP“ sowie die „Deutsche Sozialistische Partei“. Mit zunehmendem
Erfolg der NSDAP ließ der Germanenorden die DSP fallen bzw. führte er
sie dem NS zu. Aus dem Münchner Beobachter der DSP wurde später der
Völkische Beobachter. Die Thule benutzte das Hakenkreuz, Wotansbilder
und das „Sieg Heil“.
Rudolf v. Sebottendorff war Freimaurer, Mitglied des Germanenordens,
astrologiegläubig und veröffentlichte mehrere Arbeiten in Theosophischen
Verlagshaus in Leipzig. Er verkehrte, wenn auch nicht freundschaftlich, mit
Lisbeth Seidler, dem Medium R. Steiners.⁸⁸)
Zu den Geldgebern der „rechten“ Gruppen gehörte E. Kirdorf. Politisch
waren sie am Kapp-Putsch wie am Hitlerunternehmen beteiligt. Auch die
Fememorde an Erzberger und Rathenau wurden dem Germanenorden
angelastet.
Wichtige Querverbindungen von den Alldeutschen und dem Germanenorden
bestanden zur Ariosophie und Armanenschaft des Guido v. List in
Wien. Dasselbe galt für Lanz von Liebenfels, einem Gefolgsmann von List,
mit seinem „Lumenclub“, dem „Ordo Nove Templis“ und den Ostara-
Heften. Hier verbreitete man eine theosophisch-spiritistische Rassenlehre,
also einen okkulten Rassismus einschließlich des Herrenrassendünkels. Zu
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