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Newsletter Netzwerk Sicherheit - Behörden Spiegel

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 11. Januar 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Ausgabe 88<br />

(c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 87 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong>s zur <strong>Sicherheit</strong>, dem einzigen aktuellen und redaktionell unabhängigen Online-Dienst<br />

zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Bevölkerungs-, Katastrophen- und Zivilschutz, für<br />

Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu ), des Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu ),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu ) und<br />

der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de ).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

+++ Alle ausländischen Militärattachés namentlich genannt und zu jedem ihrer Entsendeländer die<br />

militärischen und wirtschaftlichen Stärken im Vergleich. "Handbuch der Militärattachés in Deutschland"<br />

(Hrsg. vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) - Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&pa<br />

rent=162&idcat=218 +++<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 Die Armee der Zukunft?<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Schließung der Druschba-Pipeline<br />

1.2 Folgen des Lieferstopps<br />

1.3 Ungarn geht an Reserven<br />

1.4 Kompromisspaket ab Freitag<br />

2. POLITIK EUROPA<br />

2.1 Informelles Justiz- und Innenministertreffen<br />

2.2 Kritik an EU-Grundrechteagentur<br />

2.3 Vernetzung der Strafverfolgung<br />

3. POLITIK BUND<br />

3.1 Neuer Vorsitz der IMK<br />

3.2 Terrorismusbekämpfungsgesetz in Kraft<br />

3.3 Verlust der Staatsangehörigkeit rechtmäßig<br />

3.4 Mehr Kompetenzen für das GTAZ<br />

3.5 Aufklärung von NS-Verbrechen vor Abschluss<br />

4. POLIZEI<br />

4.1 Internetwache im LKA Düsseldorf<br />

4.2 Zustimmung zur Videoüberwachung<br />

4.3 Bilanz der Drogenopfer in BW<br />

4.4 BOS-Digitalfunk in Mecklenburg-Vorpommern<br />

4.5 Bürger als freiwillige Polizisten<br />

5. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 EU-<strong>Netzwerk</strong> gegen Aids


5.2 Rifttal-Fieber breitet sich aus<br />

5.3 Siemens errichtet TETRA-Netz für Norwegen<br />

5.4 Einigung zum neuen Landespräsidium<br />

5.5 Millionenschaden durch Brand an Sylvester<br />

5.6 Vergessene Katastrophen<br />

6. INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

6.1 Schlag gegen Kinderpornographie<br />

6.2 Trojanereinsatz beim Geheimdienst in Niedersachsen?<br />

6.3 Terrorwarnung per E-Mail<br />

6.4 Deutschland sicher im Netz<br />

6.5 Herkules-Risiken voll beim Bund<br />

6.6 Firewall für Mobilfunknetz<br />

7. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

7.1 Europa im Visier<br />

7.2 Facetten der Terrorismusbekämpfung<br />

7.3 Nationale <strong>Sicherheit</strong><br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 Die Armee der Zukunft?<br />

+++ Es kommt nicht jeden Tag vor, dass eine europäische Behörde mit Visionen an die Öffentlichkeit tritt.<br />

Wenn dies dann, entgegen der allgemeinen Erwartungshaltung in Politik und Gesellschaft, doch einmal<br />

geschieht, dann wird den Visionären die angemessene Aufmerksamkeit, zumindest zunächst, versagt. So<br />

geschehen letzten Oktober in Brüssel, als eine Langzeitstudie der europäischen Verteidigungsagentur<br />

(EDA) durch deren Aufsichtsrat, mit Javier Solana und den europäischen Verteidigungsministern<br />

immerhin prominent besetzt, nahezu unbemerkt gebilligt wurde. Dabei ging es in dieser Studie um nichts<br />

weniger, als die Verteidigungsfähigkeiten und die dazu notwendigen Kapazitäten, welche die Europäer in<br />

den kommenden Jahren aufbauen bzw. bewahren müssen. Sie ist somit nicht “nur“ ein Brüsseler<br />

Gedankenexperiment, sondern setzt auch den Rahmen für die nationale Verteidigungspolitik der<br />

einzelnen Mitgliedstaaten. Dies scheint sich in der Zwischenzeit auch bei den politisch Handelnden<br />

herumgesprochen zu haben, denn mittlerweile erhält die Studie die ihr anfänglich verweigerte Resonanz<br />

im politischen ebenso wie im wirtschaftlichen Bereich. Maßgeblich für diesen Stimmungsumschwung<br />

dürfte der gewaltige Reformdruck sein, dem die Streitkräfte sich primär vor dem Hintergrund der<br />

asymmetrischen Bedrohung gegenwärtig ausgesetzt sehen. Eine wirksame und letztlich erfolgreiche<br />

Bewältigung dieser Herausforderung kann letztlich nur auf überlegenen Führungs- und<br />

Informationssystemen basieren. Diese sind effizient nur im Rahmen einer weitgehenden Vereinheitlichung<br />

der europäischen Armeen, vielleicht sogar einer europäischen Armee, denkbar, welche bereits auf<br />

höchster politischer Ebene teilweise gefordert, jedoch zumindest nicht mehr von vornherein<br />

ausgeschlossen wird.<br />

Das Thema einer europäischen Armee, durchaus visionär und somit sonntagsredenkompatibel, wird<br />

jedoch, da sie politisch hochbrisant ist, vermutlich erst am Ende einer längeren Entwicklung stehen. Diese<br />

Zeit bleibt den europäischen Armeen jedoch nicht, um den demographischen Entwicklungen inner- und<br />

außerhalb Europas, als Stichworte seien Unterfinanzierung und Migrationsdruck genannt, zu begegnen.<br />

Auch bedarf die zunehmende Zahl der Auslandseinsätze, die sich zudem immer schwerer in die<br />

Gesellschaft hinein vermitteln lassen, der strategischen Neuausrichtung. Es kann also, so will es im<br />

übrigen auch die eingangs angeführte Studie, zunächst nur darum gehen, die Zusammenarbeit der<br />

europäischen Armeen im Rahmen der Europäischen <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik (ESVP) zu<br />

vertiefen und weiterzuentwickeln. (Kommentar: R. Uwe Proll, mailto: redaktion@behoerdenspiegel.de<br />

) +++


1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Schließung der Druschba-Pipeline<br />

+++ Die am Wochenende geschlossene Pipeline, die durch Weißrussland laufende Druschba-Ölpipeline,<br />

ist wieder geöffnet. Die Druschba-Pipeline ist eine der längsten der Welt und transportiert derzeit fast<br />

zwanzig Prozent des deutschen Ölbedarfs. Die Leitung bewältigt ein Volumen von 22 Mio. Tonnen jährlich<br />

und versorgt die deutschen Raffinerien PCK in Schwedt und Total in Leuna mit Rohöl. Der Lieferstopp war<br />

eine Reaktion auf die Drohung der Weißrussischen Regierung, den Öltransit zu unterbrechen. Die<br />

Befürchtung, dass es in Deutschland aufgrund der Schließung der Druschba-Pipeline zu Engpässen bei<br />

der Ölversorgung hätte kommen können, ist laut dem Bundeswirtschaftsministerium unbegründet. Der Öl-<br />

Notvorrat, die so genannte strategische Reserve, reicht nach Angaben des zuständigen<br />

Erdölbevorratungsverbands (EBV) in Hamburg für über hundert Tage Vollversorgung. Öl-Notvorräte zu<br />

halten ist in Deutschland per Gesetz angeordnet, der vom EBV gelagerte und verwaltete Vorrat an Rohöl<br />

und Produkten wie Kerosin oder leichtem Heizöl muss für mindestens neunzig Tage die volle Versorgung<br />

Deutschlands gewährleisten. Allerdings hält nicht nur der EBV mehr als diese Mindestmenge, auch die<br />

Raffinerien haben eigene Vorräte angelegt, was die Notversorgung verlängert. Grund für die so genannte<br />

Pflichtbevorratung in Deutschland ist die große Abhängigkeit vom Mineralöl-Import. So stammten laut<br />

EBV im Jahr 2000 bereits knapp 98 Prozent Öl aus dem Ausland, bis 2010 sollen es bereits über 99<br />

Prozent sein. +++<br />

1.2 Folgen des Lieferstopps<br />

+++ EU-Energiekommissar Andris Piebalgs hatte den Regierungen in Russland und Weißrussland<br />

deutlich gemacht, dass der Lieferstopp inakzeptabel sei, sagte Piebalgs' Sprecher Ferran Tarradellas<br />

Espuny am Dienstag in Brüssel. Es sei nicht hinnehmbar, "dass Energielieferanten oder Transitländer ihre<br />

Partner nicht über Entscheidungen informieren, die deren Energiesicherheit betreffen". Nach Angaben<br />

des Kommissionssprechers bezieht die Europäische Union insgesamt 25 Prozent ihres Ölbedarfs aus<br />

Russland. Die Hälfte dieser Lieferungen kämen über Weißrussland. Ein langfristiger Ausfall würde also<br />

bedeuten, dass 12,5 Prozent der normalerweise in der EU verfügbaren Ölmenge wegfielen. Deutsche<br />

Politiker forderten von Moskau Vertragstreue. "Man muss von Russland erwarten, dass es seine Konflikte<br />

mit Weißrussland so löst, dass nicht unbeteiligte Dritte betroffen sind", betonte der außenpolitische<br />

Sprecher der Unions-Fraktion, Eckart von Klaeden. Umwelt-Staatssekretär Michael Müller wertete die<br />

Blockade als "Warnschuss" für die Bundesregierung. Die Europäische Union müsse mit Russland "viel<br />

mehr Energieallianzen aufbauen", so Müller. +++<br />

1.3 Ungarn geht an Reserven<br />

+++ Wegen des Energiestreits zwischen Russland und Weißrussland hat sich Ungarn auf einen Stopp der<br />

Erdöllieferungen eingestellt. Ungarn habe am Montagabend nur die Hälfte der üblichen 22.000 Tonnen<br />

Rohöl aus Russland erhalten und stelle sich auf einen Lieferstopp ein, sagte der Wirtschaftsminister<br />

Janos Koka in Budapest. In diesem Fall stehe eine "technische Reserve" zur Verfügung, die für 24<br />

Stunden reiche; danach werde er das Anzapfen der strategischen Reserven des Landes gestatten. Koka<br />

steht nach eigenen Angaben in Kontakt mit anderen betroffenen europäischen Ländern, darunter auch<br />

Deutschland. +++<br />

1.4 Kompromisspaket ab Freitag<br />

+++ Russland und Weißrussland haben sich im Ölstreit auf einen Kompromiss geeinigt, so das<br />

weißrussische Präsidialamt gestern in Minsk. Der Kompromiss sei in einem Telefongespräch zwischen<br />

dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem weißrussischen Kollegen Alexander<br />

Lukaschenko erzielt worden und erlaube eine Lösung des Streits. Dies betreffe auch die Belieferung<br />

europäischer Staaten mit russischem Öl über Pipelines auf weißrussischem Gebiet. Putin und<br />

Lukaschenko hätten ihre jeweiligen Ministerpräsidenten angewiesen, binnen zwei Tagen ein<br />

Maßnahmenpaket auszuarbeiten, um den Streit beizulegen. Das Paket soll den beiden Präsidenten am<br />

Freitag vorgelegt werden. +++<br />

2. POLITIK EUROPA


2.1 Informelles Justiz- und Innenministertreffen<br />

+++ Vom 14. bis 16. Januar tagen die Justiz- und Innenminister der Europäischen Union unter dem<br />

Vorsitz von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble in<br />

Dresden. 65 Minister haben ihr Kommen zugesagt, sie werden von rund 260 Delegationsmitgliedern<br />

begleitet. Schwerpunkte der Beratungen werden die Verstärkung der grenzüberschreitenden polizeilichen<br />

Zusammenarbeit durch die Überführung des Vertrags von Prüm in den EU-Rechtsrahmen, die Zukunft der<br />

justiziellen Zusammenarbeit im Bereich des Familien- und Erbrechts sowie der grenzüberschreitende IT-<br />

Einsatz in der Justiz sein. Weitere Themen sind die angestrebte gemeinsame europäische Strategie zur<br />

Bekämpfung der illegalen Migration mit einer Stärkung der grenzpolizeilichen Zusammenarbeit und eine<br />

Diskussion über die zukünftige Gestaltung der europäischen Innenpolitik nach dem Auslaufen des Haager<br />

Programms in 2010. +++<br />

2.2 Kritik an EU-Grundrechteagentur<br />

+++ Der Vorsitzende des Europaausschusses des Bundesrates, Baden-Württembergs Europaminister<br />

Willi Stächele, hat vergangene Woche die Bundesregierung im Vorfeld der Anfang des Jahres<br />

beabsichtigten Gründung einer EU-Grundrechteagentur scharf kritisiert. "Die Bundesregierung hat die<br />

Ablehnung des Bundesrates in Brüssel schlichtweg ignoriert", so Stächele. Die Bundesregierung habe<br />

sich damit ihren verfassungsrechtlichen Verpflichtungen gegenüber dem Bundesrat entzogen. "Wir<br />

brauchen jetzt keine weiteren Agenturen auf europäischer Ebene und vor allem nicht eine Konkurrenz zur<br />

hervorragenden Arbeit des Europäischen Gerichtshofs und des Europäischen Gerichtshofs für<br />

Menschenrechte." Mit dieser Agentur würden ohne erkennbaren Mehrwert kostspielige<br />

Verwaltungsstrukturen geschaffen, die letztendlich die Ziele von Entbürokratisierung und Deregulierung<br />

ad absurdum führten. "Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten sind gut beraten, ihre Kräfte nicht<br />

auf bürokratische Nebenkriegsschauplätze, wie die Einrichtung von Posten für Beamte in EU-Agenturen,<br />

zu verzetteln." +++<br />

2.3 Vernetzung der Strafverfolgung<br />

+++ Bundesjustizministerin Brigitte Zypries will sich während des sechsmonatigen deutschen EU-<br />

Vorsitzes für die stärkere Vernetzung der Strafverfolgungsbehörden einsetzen. So sollen in mehreren<br />

Jahren alle EU-Länder bei Ermittlungsverfahren in der Lage sein, rasch per E-Mail Informationen aus<br />

ihren Strafregistern an Staatsanwälte weiterzuleiten. Dieser Austausch wird bereits zwischen Deutschland,<br />

Frankreich, Belgien und Spanien praktiziert. In Strafverfahren will die deutsche Regierung Mindestrechte<br />

für Beschuldigte und Angeklagte in der EU erreichen. Dabei gehe es um ganz praktische Fragen, wann im<br />

Verfahren ein Beschuldigter einen Verteidiger und einen Dolmetscher erhalten müsse, so Zypries. +++<br />

3. POLITIK BUND<br />

3.1 Neuer Vorsitz der IMK<br />

+++ Am 1. Januar 2007 ist der Vorsitz der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der<br />

Länder (IMK) von Bayern auf Berlin übergegangen. Der Senator für Inneres und Sport Dr. Ehrhart Körting<br />

ist damit Vorsitzender und leitet die Amtsgeschäfte. Er hat das Amt von seinem bayerischen Kollegen<br />

Innenminister Dr. Günther Beckstein übernommen. +++<br />

3.2 Terrorismusbekämpfungsgesetz in Kraft<br />

+++ Zum 1. Januar trat auch das Terrorismusbekämpfungsergänzungsgesetz in Kraft. Damit wurden die<br />

mit dem Terrorismusbekämpfungsgesetz geschaffenen und zunächst bis Anfang 2007 befristeten<br />

besonderen Befugnisse für den Verfassungsschutz zur Terrorismusbekämpfung um weitere fünf Jahre<br />

verlängert. Zu diesen erweiterten Befugnissen gehören die besonderen Auskunftsbefugnisse gegenüber<br />

Luftfahrtunternehmen, Banken, Post, Telekommunikationsunternehmen und Teledienstleistern sowie der<br />

Einsatz des IMSI-Catchers. Die besonderen Befugnisse werden auf alle Nachrichtendienste erstreckt. Die<br />

verfahrensrechtlichen Anforderungen für die Ausübung dieser besonderen Befugnisse werden unter<br />

Berücksichtigung der jeweiligen Eingriffsintensität teilweise vereinfacht. Für die Nachrichtendienste wird<br />

eine befristete Befugnis zur automatisierten Fahrzeugdaten- und Halterabfrage beim zentralen<br />

Fahrzeugregister geschaffen. Der Zoll wird zur Sicherstellung von Geld beim Verdacht der<br />

Terrorismusfinanzierung ermächtigt. +++


3.3 Verlust der Staatsangehörigkeit rechtmäßig<br />

+++ Der Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit bei Erwerb einer anderen Staatsangehörigkeit ist<br />

rechtsgültig, so die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am Montag (2 BvR 1339/06). Der<br />

Kläger hatte 1999 die deutsche Staatsangehörigkeit erworben und musste dafür seine türkische<br />

Staatsangehörigkeit ablegen. 2001 erwarb er dann erneut die türkische Staatsangehörigkeit, woraufhin<br />

ihm die deutschen <strong>Behörden</strong> die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen. Dieses Vorgehen der Behörde<br />

sei verfassungsgemäß, so die Richter: "Der Betroffene hat es selbst in der Hand, die deutsche<br />

Staatsangehörigkeit zu behalten. Die unter Umständen sich ergebende Notwendigkeit, sich zwischen der<br />

deutschen und der ausländischen Staatsangehörigkeit zu entscheiden, ist auch nicht als solche schon<br />

unzumutbar. Sie ist Folge der verfassungsrechtlich nicht zu beanstandenden Entscheidung des<br />

Gesetzgebers gegen eine uneingeschränkte Hinnahme von Mehrstaatigkeit. (...) Die Bedeutung, die das<br />

geltende deutsche Staatsangehörigkeitsrecht trotz verschiedener Ausnahmen im Grundsatz bis heute der<br />

Vermeidung von Mehrstaatigkeit zumisst, stand dem Beschwerdeführer, als er den Antrag auf<br />

Wiedererwerb der türkischen Staatsangehörigkeit stellte, angesichts des eben erst abgeschlossenen<br />

Einbürgerungsverfahrens deutlich vor Augen; denn in diesem Verfahren war ihm die Aufgabe seiner<br />

türkischen Staatsangehörigkeit abverlangt worden."<br />

www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg07-002.html<br />

+++<br />

3.4 Mehr Kompetenzen für das GTAZ<br />

+++ Das Gemeinsame Terrorismus-Abwehrzentrum (GTAZ) von Bund und Ländern muss nach Ansicht<br />

des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet werden, um<br />

im Bedrohungsfall bundesweite Antiterroreinsätze führen zu können. Die 2004 in Berlin geschaffene<br />

Einrichtung leiste derzeit keinerlei operative Arbeit, sagte der Bundesvorsitzende des BDK, Klaus Jansen.<br />

Das GTAZ sei vielmehr nur ein erster Versuch für einen umfassenderen Informationsaustausch bei der<br />

Bekämpfung von terroristischen Gefahren.<br />

www.bdk.de +++<br />

3.5 Aufklärung von NS-Verbrechen vor Abschluss<br />

+++ Die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS- Verbrechen steht vor dem Abschluss ihrer Tätigkeit. "Wir<br />

werden in absehbarer Zeit unsere Arbeit beenden", so der Leiter der Institution, Oberstaatsanwalt Kurt<br />

Schrimm. Im Dezember hatte die weltweit größte Fahndungsstelle erst ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert.<br />

Schrimm gab bekannt, dass 2006 die Recherchen im militärhistorischen Archiv in Prag abgeschlossen<br />

worden seien, 2005 seien die Akten in Italien abgehakt worden. "Wir waren Anfang des Jahres in Prag,<br />

ohne etwas zu finden, was uns veranlassen könnte, dort weiter zu ermitteln", sagte Schrimm. Mit der<br />

Sichtung erst begonnen worden sei dagegen in Weißrussland und in Russland. "Alle uns interessierenden<br />

Unterlagen der Russen sind aber auch von den Amerikanern gesichtet und mikroverfilmt worden." Es<br />

handele sich dabei um mehr als 100.000 Seiten etwa aus dem deutschen Reichssicherheitshauptamt, der<br />

Waffen-SS und Polizei sowie von Konzentrations- und Kriegsgefangenlagern. In Argentinien gefundene<br />

Unterlagen seien dagegen nicht zu bewältigen. "Es ist für uns unmöglich, 800.000 chronologisch<br />

geordnete Einwanderungskarteikarten des Roten Kreuzes zu sichten." Nach den Worten von Schrimm<br />

könnten die Fahnder anhand von Akten aus Uruguay auf Nazi-Verbrecher stoßen: Die dortige deutsche<br />

Botschaft hatte recherchiert und herausgefunden, dass 16.500 Einwanderungsunterlagen der Jahre 1945<br />

bis 1948 existieren. Schrimm hofft, dass für die Recherche in diesen Unterlagen kein Rechtshilfeersuchen<br />

erforderlich ist. Diese Rechtsfrage werde derzeit vom Bundesjustizministerium geprüft. Rechtskräftig<br />

verurteilt wurden von deutschen Gerichten seit 1950 rund 6.500 NS-Täter. +++<br />

4. POLIZEI<br />

4.1 Internetwache im LKA Düsseldorf<br />

+++ "Die Ermittler des Landeskriminalamtes nehmen jetzt rund um die Uhr per E-Mail Hinweise zu<br />

möglichen Straftaten entgegen“, sagte Innenminister Dr. Ingo Wolf bei der Vorstellung der neuen<br />

Internetwache im Landeskriminalamt in Düsseldorf. Bei dieser Internetwache können schon erste<br />

Ankündigungen von Gewalttaten online gemeldet und direkt bewertet werden. Die notwendigen<br />

Ermittlungen erfolgen dann sofort durch die örtlichen Polizeibehörden. "Die Menschen sind über das


Internet eher bereit, Anzeige zu erstatten oder Hinweise zu geben. Denn die Hemmschwelle, zu einer<br />

Polizeiwache zu gehen oder zum Telefonhörer zu greifen, entfällt dabei", betonte Wolf. Schon seit knapp<br />

drei Jahren können Strafanzeigen online erstattet werden. "Seit dem Start im März 2004 gingen bei der<br />

NRW-Polizei mehr als 61.000 Anzeigen über das Internet ein", bilanzierte der Minister.<br />

www.polizei.nrw.de +++<br />

4.2 Zustimmung zur Videoüberwachung<br />

+++ Zu Gesprächen über das weitere Vorgehen hinsichtlich einer möglichen Videoüberwachung von<br />

Teilen der Dresdner Neustadt trafen sich am Montag bei Innenminister Dr. Albrecht Buttolo die Vertreter<br />

von Haus & Grund Dresden e.V. sowie der Initiator des Neustädter Kreises. Man wolle sich gemeinsam<br />

mit dem Innenministerium und der Dresdner Polizei dafür einsetzen, dass der weitgehend sanierte<br />

Szenestadtteil auch wieder sicher werde. Innenminister Buttolo sagte im Anschluss an das Treffen: "Für<br />

mich war das heutige Gespräch ein wichtiges Signal dafür, dass ich mit meinen Forderungen zu einer<br />

Videoüberwachung in Teilen der Dresdner Neustadt nicht alleine stehe. Auch wenn ich vereinzelt bei<br />

Verantwortlichen der Stadt Dresden Zurückhaltung zu meinen Vorstellungen beobachten musste, halte ich<br />

gemeinsam mit der Dresdner Polizei an meinen Plänen fest."<br />

www.smi.sachsen.de +++<br />

4.3 Bilanz der Drogenopfer in BW<br />

+++ Die Zahl der Drogentoten lag in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr mit einer Zunahme um<br />

zwei Opfer knapp über dem Vorjahrsniveau. Nach der vorläufigen Bilanz des Innenministeriums Baden-<br />

Württemberg wurden landesweit 158 Drogentote registriert, im Vorjahr 156. 133 der Verstorbenen waren<br />

männlich, 25 weiblich. Langfristig sei die Tendenz allerdings rückläufig, so Baden-Württembergs<br />

Innenminister Heribert Rech bei der Vorstellung der Bilanz. 1997 seien in Baden-Württemberg noch 228<br />

Drogentote zu verzeichnen gewesen, 70 Todesfälle mehr als heute. Die höchste Zahl von Drogentoten sei<br />

im Jahr 2000 mit 287 registriert worden. "Diese Todesfälle beweisen, dass die Rauschgiftsucht nach wie<br />

vor eine ernste Bedrohung ist", betonte Rech. Wie bereits im Vorjahr seien auch im vergangenen Jahr<br />

weder Kinder noch Jugendliche unter den Opfern. Die jüngsten Opfer seien eine 19-jährige Frau und drei<br />

19-jährige Männer gewesen, die an einer Mischintoxikation von Heroin, Medikamenten und Alkohol<br />

starben. Das Durchschnittsalter der Drogentoten sei im Vergleich zum Vorjahr von 32,1 auf 33,4 Jahre<br />

angestiegen. Auffallend sei, dass unter den Rauschgifttoten erneut viele Langzeitkonsumenten mit<br />

Drogenkarrieren über zehn Jahren, teilweise sogar bis zu 30 Jahren, seien. 55 der Rauschgifttoten seien<br />

Langzeitkonsumenten gewesen. "Sorge bereitet mir die nach wie vor hohe Zahl von Spätaussiedlern<br />

unter den Drogentoten, nahezu jeder sechste Rauschgifttote gehört dieser Gruppe an", so der<br />

Innenminister. Mit 26 Opfern sei ihr Anteil mit 16,5 Prozent an der Gesamtzahl der badenwürttembergischen<br />

Rauschgiftopfer auch weiterhin überproportional hoch.<br />

www.baden-wuerttemberg.de +++<br />

4.4 BOS-Digitalfunk in Mecklenburg-Vorpommern<br />

+++ "Beim bevorstehenden G8-Treffen in Heiligendamm , d.h. in Ihrem Land, wird man ja noch ohne<br />

BOS-Digitalfunk auskommen müssen. Könnten Sie dazu etwas sagen?", fragte der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> den<br />

mecklenburg-vorpommerschen Innenminister Lorenz Caffier. " Wir haben ein <strong>Sicherheit</strong>skonzept und kein<br />

Öffentlichkeitskonzept", lautete die Antwort. "Wir werden während des Zeitrahmens für das G8-Treffen in<br />

dem entsprechenden Einzugsbereich ein Digitalfunk-Netz als Land etablieren. Aber das ist kein festes<br />

Netz, sondern nur eines für einen gewissen Zeitraum, jedoch für diesen Zeitraum flächendeckend." Das<br />

vollständige Interview erscheint in der Januar-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. www.im.mv-regierung.de<br />

+++<br />

4.5 Bürger als freiwillige Polizisten<br />

+++ Künftig werden in Biebesheim am Rhein bis zu fünf freiwillige Polizeihelfer Streife gehen. Zusammen<br />

mit Bürgermeister Thomas Schell unterzeichnete die hessische Staatssekretärin Oda Scheibelhuber den<br />

Kooperationsvertrag zwischen dem Land Hessen und Biebesheim. Die Staatssekretärin betonte, dass die<br />

Freiwilligen Polizeihelfer gesuchte und geschätzte Ansprechpartner vor Ort für die Bürgerinnen und<br />

Bürger seien und mithelfen, die <strong>Sicherheit</strong> ihrer Mitbürger zu erhöhen. Die Freiwilligen Polizeihelfer<br />

werden von der Polizeidirektion Groß-Gerau in Abstimmung mit der Gemeinde eingesetzt und<br />

insbesondere in Bereichen Streife gehen, in denen es in der Vergangenheit vermehrt zu Auffälligkeiten<br />

gekommen ist. Außerdem werden die ehrenamtlichen <strong>Sicherheit</strong>skräfte außerhalb der Schulzeiten an


Schulen sowie an Parkanlagen und Friedhöfen nach dem Rechten sehen. "Erfahrungen zeigen, dass<br />

bereits die Anwesenheit von uniformierten <strong>Sicherheit</strong>skräften mögliche Tatgelegenheiten reduziert. Dies<br />

wiederum stärkt das subjektive <strong>Sicherheit</strong>sempfinden in der Bevölkerung", so Scheibelhuber. Hessenweit<br />

beteiligen sich derzeit 96 Städte und Gemeinden am freiwilligen Polizeidienst mit rund 680 Helferinnen<br />

und Helfern. Die Ausbildung des Freiwilligen Polizeidienstes umfasst dabei fünfzig Unterrichtsstunden mit<br />

theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalten. Dem Freiwilligen Polizeidienst steht neben den so<br />

genannten "Jedermannsrechten" eine ganze Reihe von Befugnissen zu. So dürfen sie zum Beispiel die<br />

Identität feststellen und Platzverweise erteilen. +++<br />

5. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 EU-<strong>Netzwerk</strong> gegen Aids<br />

+++ Zum 1. Januar startete ein EU-<strong>Netzwerk</strong>s zur Förderung neuer Ansätze in der HIV-Prävention,<br />

insbesondere im Bereich der Mikrobizide und der Impfstoffentwicklung. An dem auf fünf Jahre angelegten<br />

und mit insgesamt 15,5 Millionen Euro durch die EU-Kommission geförderten <strong>Netzwerk</strong> EUROPRISE sind<br />

Forscher aus 32 europäischen Einrichtungen beteilt. Unter den drei deutschen Teilnehmern ist auch das<br />

Robert Koch-Institut, das unter anderem an den Plattformen zur Erforschung der Immunantwort und der<br />

Entwicklung neuartiger Impfstoffe gegen HIV beteiligt ist. Die beiden anderen deutschen Einrichtungen<br />

sind die Ruhr-Universität Bochum und das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen. In Mittel- und<br />

Westeuropa sind 740.000 Menschen mit dem Virus infiziert, weltweit starben 2006 2,9 Millionen<br />

Menschen an Aids, darunter 380.000 Kinder.<br />

, www.rki.de <br />

+++<br />

5.2 Rifttal-Fieber breitet sich aus<br />

+++ Wie das kenianische Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, hat das Rifttal-Fieber mittlerweile<br />

74 Opfer gefordert. Das Fieber habe sich mittlerweile vom Nordosten Kenias bis zur Küste ausgebreitet,<br />

mindestens 220 Menschen seien infiziert. Das Virus ist ursprünglich eine Tierkrankheit die besonders<br />

Wiederkäuer befällt, durch Stechmücken kann sie aber auch auf den Menschen übertragen werden. +++<br />

5.3 Siemens errichtet TETRA-Netz für Norwegen<br />

+++ Das norwegische Justiz- und Polizeiministerium hat Siemens Networks beauftragt, ein neues<br />

nationales Notrufnetz aufzubauen und den Betrieb für zwanzig Jahre zu übernehmen. Technisch soll es<br />

auf TETRA beruhen. Partner des Generalunternehmens Siemens sind u.a. Telenor und Motorola.<br />

www.siemens.de+++<br />

5.4 Einigung zum neuen Landespräsidium<br />

+++ "Der Brand- und Katastrophenschutz wird durch eine selbständige Organisationseinheit im<br />

Landespräsidium für Polizei, Brand- und Katastrophenschutz gestärkt", sagte Niedersachsens<br />

Innenminister Uwe Schünemann nach einem Gespräch mit führenden Feuerwehrvertretern in Hannover.<br />

Für den Brand- und Katastrophenschutz wird zukünftig der Landesbranddirektor und für die Polizei der<br />

Landespolizeidirektor verantwortlich sein, so die Einigung des Innenministers und des Vorstandes des<br />

Landesfeuerwehrverbandes. Dieses Vorgehen soll vor allen Dingen das neue Landespräsidium für Polizei,<br />

Brand- und Katastrophenschutz Feuerwehr im Innenministerium stärken. Die bevorstehende<br />

Umstrukturierung wird nun in den Untergliederungen der Feuerwehr besprochen werden. +++<br />

5.5 Millionenschaden durch Brand an Sylvester<br />

+++ Der Brand in dem Bosch-Werk in Reutlingen-Rommelsbach hat einen hohen Millionenschaden<br />

verursacht. Bosch sprach vergangene Woche in Stuttgart von einem mittleren zweistelligen Millionen-<br />

Betrag. Genauer wollte dies eine Sprecherin nicht beziffern. Bei dem Brand am Sylvestertag waren<br />

Teilbereiche einer Produktionshalle sowie einige Maschinen für Dieselpumpen-Komponenten zerstört<br />

worden. Die Brandursache war laut Bosch auch am Mittwoch noch unbekannt. Rund 120 der 600<br />

Arbeitsplätze sind durch den Brand direkt betroffen. +++<br />

5.6 Vergessene Katastrophen


+++ Der Verein Ärzte ohne Grenzen weißt auf seiner Internetseite auf die zehn größten "vergessenen"<br />

Katastrophen des letzten Jahres hin. So hätten die Medien über humanitäre Themen wie die Situation in<br />

Kolumbien oder die zwei Millionen jährlichen Todesopfer durch Tuberkulose kaum berichtet. Auch nehme<br />

die Welt bereits seit Jahren keine Notiz von den anhaltenden Konflikten in Indien, dies obwohl dabei über<br />

50.000 Menschen vertrieben worden seien.<br />

www.aerzte-ohne-grenzen.de/Organisation/Aktuell/Top-Ten-2006.php <br />

+++<br />

6. INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

6.1 Schlag gegen Kinderpornographie<br />

+++ Fahndern aus Sachsen-Anhalt ist ein spektakulärer Schlag gegen Kinderpornographie im Internet<br />

gelungen. Wie das Innen- und das Justizministerium in Magdeburg mitteilten, wurden dabei bundesweit<br />

322 Verdächtige ermittelt. Das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Halle haben bei der Aktion<br />

erstmals in Deutschland mit der gesamten Kreditkartenwirtschaft zusammengearbeitet. Dabei wurden<br />

sämtliche Kreditkarten in der Bundesrepublik überprüft. In einer bislang beispiellosen Aktion ließen sie<br />

dem Bericht zufolge den Zahlungsverkehr aller Kreditkartenbesitzer in Deutschland daraufhin überprüfen,<br />

ob in einem festgelegten Zeitraum eine bestimmte Summe auf ein verdächtiges Konto im Ausland<br />

überwiesen worden sei. Sämtliche um Auskunft untersuchte Unternehmen der Kreditkartenwirtschaft<br />

hätten dabei mit den Ermittlern zusammengearbeitet und die entsprechenden Daten verdächtiger Kunden<br />

preisgegeben. An den darauf folgenden Durchsuchungen seien alle Landeskriminalämter in Deutschland<br />

beteiligt gewesen.<br />

www.spiegel-online.de +++<br />

6.2 Trojanereinsatz beim Geheimdienst in Niedersachsen?<br />

+++ Nach einem Zeitungsbericht plant der Verfassungsschutz in Niedersachsen ab Sommer die Online-<br />

Durchleuchtung privater Computer. Innenminister Uwe Schünemann lasse dazu bereits ein Landesgesetz<br />

überprüfen. In NRW hat der Landtag bereits am 20. Dezember eine Novelle des<br />

Verfassungsschutzgesetzes verabschiedet, das die Online-Durchsuchung von Computern mit<br />

Telefonüberwachungen gleichstellt. +++<br />

6.3 Terrorwarnung per E-Mail<br />

+++ Der britische Geheimdienst bietet seit Dienstag Terrorwarnungen per E-Mail an. Interessenten<br />

können sich auf der Internetseite des Inlandsgeheimdiensts MI5 registrieren lassen und werden dann<br />

automatisch über Änderungen des Bedrohungsniveaus unterrichtet. Die entsprechenden Informationen<br />

des zuständigen Analysezentrums (JTAC) waren bereits seit vergangenem Sommer auf den Websites<br />

von Innenministerium und MI5 einzusehen gewesen. Derzeit gilt die zweithöchste Alarmstufe "ernst"<br />

innerhalb des fünfstufigen Warnsystems, das heißt, ein Angriff gilt als "sehr wahrscheinlich". Die höchste<br />

Stufe "kritisch" bedeutet, dass ein Angriff steht "unmittelbar" bevorzustehen droht.<br />

www.mi5.gov.uk +++<br />

6.4 Deutschland sicher im Netz<br />

+++ Die 2005 von Microsoft gestartete Initiative Deutschland sicher im Netz (DSIN) hat sich die Form<br />

eines Vereins gegeben. Gründungsmitglieder sind u.a. BITKOM, die Deutsche Telekom, der Verband der<br />

Internetwirtschaft (eco), SAP, Teletrust und Utimaco. Schirmherr des Vereins ist Bundesinnenminister Dr.<br />

Wolfgang Schäuble.<br />

www.sicher-im-netz.de +++<br />

6.5 Herkules-Risiken voll beim Bund<br />

+++ Im Haushaltsausschuss des Bundestages hat der FDP-Berichterstatter Jürgen Koppelin das<br />

"Herkules"-Vertragswerk zwischen BMVg und Siemens und IBM scharf kritisiert. Koppelin wirft den<br />

Verantwortlichen vor allem vor, das Heft des Handelns für zehn Jahre aus der Hand gegeben zu haben,<br />

da der Bundestag nicht einmal eine Haushaltssperre verhängen könne, selbst wenn die Vertragsnehmer<br />

Vorgaben nicht einhalten würden. Überdies sei der Bund in der Unternehmensspitze der ausführenden<br />

Projektgesellschaft BWI Informationstechnik GmbH unterrepräsentiert, da er von 21 Aufsichtsratsposten


nur drei Aufsichtsräte stelle, Siemens und IBM hingegen elf (sieben entfallen auf die Arbeitnehmerseite).<br />

Auch bei den vier Geschäftsführern stelle der Bund nur einen, das Unternehmen drei. +++<br />

6.6 Firewall für Mobilfunknetz<br />

+++ Um den wachsenden <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen an Mobilfunknetze gerecht zu werden, hat sich<br />

Swisscom Mobile, die Schweizer Firma für mobile Telekommunikationslösungen, für den Einsatz der<br />

StoneGate Firewall-Systeme des finnischen Security-Spezialisten Stonesoft entschieden. Diese schützen<br />

als Hauptfirewalls die verschiedenen <strong>Sicherheit</strong>szonen innerhalb der komplexen <strong>Netzwerk</strong>architektur von<br />

Swisscom Mobile. Die <strong>Netzwerk</strong>architektur von Swisscom Mobile verfügt über vier <strong>Sicherheit</strong>szonen. Die<br />

eingesetzten PCs und Laptops bei Swisscom Mobile arbeiten in der für sie freigegebenen Zone, die von<br />

den anderen kritischen <strong>Netzwerk</strong>bereichen hermeneutisch abgetrennt ist. Die StoneGate Firewalls sind<br />

dabei für den Schutz der einzelnen Zonen zuständig und für den Betrieb mehrerer Netzknoten in einem<br />

einzigen aktiven Cluster ausgelegt. Fällt eine Einheit aus, wird der gesamte Datenverkehr umgehend zu<br />

den anderen laufenden Einheiten umgeleitet. Das integrierte Load-Balancing System sorgt dafür, dass<br />

umfangreiche Berechnungen oder große Mengen von Anfragen auf mehrere Server aufgeteilt werden.<br />

www.swisscom-mobile.ch , www.stonesoft.com<br />

+++<br />

7. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

7.1 Europa im Visier<br />

+++ Gerade die Europäischen Polizeibehörden stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Europäischen<br />

Polizeikongresses, der am 13. und 14. Februar in Berlin stattfinden wird. So werden am Nachmittag des<br />

ersten Kongresstages der Präsident der Europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX, Ilkka Laitinen,<br />

über die Koordinierung der Europäischen Grenzschutzkooperation und sein Counterpart bei EUROPOL,<br />

Max Peter Ratzel, über EUROPOLS Rolle als Plattform zwischen den Europäischen Partnern sprechen.<br />

www.european-police.eu +++<br />

7.2 Facetten der Terrorismusbekämpfung<br />

+++ Die Vielschichtigkeit der Terrorismusbekämpfung und die damit verbundenen hohen Anforderungen<br />

an die Ermittler werden auch durch die Themenbreite der Vorträge auf dem Polizeikongress deutlich. So<br />

wird am ersten Kongresstag Franco Frattini, Vize-Präsident der Europäischen Kommission und<br />

Kommissar für Justiz, Freiheit und <strong>Sicherheit</strong>, über neue Konzepte gegen Extremismus und Terrorismus<br />

innerhalb der Europäischen <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur sprechen, während sich die Rede von Jörg Ziercke,<br />

Präsident des Bundeskriminalamtes, mit den aktuellen Entwicklungen bei der Terrorismusbekämpfung<br />

aus polizeilicher Sicht befasst. Später am Tag wird der Spanische Innenminister, Alfredo Perez Rubalcaba,<br />

über die Erfahrungen seines Landes mit der Reintegration ehemaliger extremistischer und terroristischer<br />

Organisationen in die Gesellschaft befassen. Ein eigenes Fachforum auf dem Kongress beschäftigt sich<br />

anschließend mit der Finanzierung des Terrorismus sowie der Bekämpfung jener Finanzströme im neuen<br />

globalen Zeitalter.<br />

www.european-police.eu +++<br />

7.3 Nationale <strong>Sicherheit</strong><br />

+++ Den Höhepunkt des zweiten Kongresstages bildet das Forum der deutschen Innenminister, an dem<br />

der Bayerische Innenminister Dr. Günther Beckstein, der hessische Innenminister Volker Bouffier, der<br />

Berliner Innensenator Erhard Körting, der Brandenburger Innenminister Jörg Schönbohm, der<br />

Innenminister von Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, sowie der Innenminister Nordrhein-Westfalens, Dr.<br />

Ingo Wolf, teilnehmen werden. Thema der Runde ist "Transformation, Bündelung und Effizienzsteigerung<br />

des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>Sicherheit</strong>". Eine Anmeldung zu dem Polizeikongress ist noch über die Internetseite der<br />

Veranstaltung möglich.<br />

www.european-police.eu +++<br />

8. VERANSTALTUNGEN


+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 24.01.2007: "Führungskräfteforum zum Thema Shared Service Center", Düsseldorf, "Malkasten",<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe und IBM; Anmeldungen unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?idside=647&idcat=194 +++<br />

+++ 13.-14.02.2007: "10. Europäischer Polizeikongress: "Die Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie - Konzepte<br />

und Technologien gegen Terrorismus", Berlin, BCC, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.bundeskongress-doppik.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", www.ppp-nrw.org +++<br />

9. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses, des Katastrophenschutzkongresses und<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche<br />

unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten<br />

Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 10. Europäischen Polizeikongress im Februar 2007. Das Programm<br />

und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.


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<br />

10. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Dr. Klaus Reckert,<br />

Kirsten Wohlfahrt, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am<br />

Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

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HRB 3815. UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die<br />

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Internetseiten ("Links"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen, kann keine<br />

Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 16. Januar 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Sonder-Ausgabe 89<br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Sonder-Ausgabe Nr. 89 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des<br />

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Online-Dienst zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Bevölkerungs-, Katastrophen- und<br />

Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu ), des Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu ),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu ) und<br />

der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de ).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

Diesem <strong>Newsletter</strong> hängt als Datei (PDF) das aktuelle Programm des 10. Europäischen<br />

Polizeikongresses an. Anmeldungen sind noch möglich.<br />

SONDERNEWSLETTER<br />

INFORMELLES JUSTIZ- UND INNENMINISTERTREFFEN DER EU<br />

1. KOMMENTAR<br />

2. EU-RATSPRÄSIDENTSCHAFT<br />

3. INFORMELLES TREFFEN DER MINISTER<br />

4. HAAGER PROGRAMM<br />

5. MIGRATION<br />

6. FRONTEX<br />

7. EINHEITLICHES FAMILIEN- UND ERBRECHT<br />

8. ÜBERFÜHRUNG DES VERTRAGS VON PRÜM<br />

9. E-JUSTICE<br />

10. VERANSTALTUNGEN<br />

11. HINWEISE<br />

12. IMPRESSUM<br />

1. KOMMENTAR<br />

Alter Wein in neuen Schläuchen: SIS one 4 all<br />

+++ Nach dem im letzen Herbst vorhersehbar die Innenminister der EU unter Berufung auf technische<br />

Mängel Abstand von der Einführung des Schengen-Informations-Systems II (SIS II) genommen hatten,<br />

machte Portugal, das nach Deutschland die nächste EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, sich frühzeitig<br />

für das sogenannte SIS I+ stark. Begründet wurde der Beschluss in 2006 mit technischen Verzögerungen<br />

bzw. Unzulänglichkeiten, die es in einigen Ländern in der Tat gab. Nach Ansicht von technischen<br />

Experten hätte dies jedoch höchstens zu einer 6-monatigen Verzögerung geführt. Doch nahmen die<br />

europäischen Innenminister das vorübergehende Aussetzen des SIS II hin und folgten allzu willig den<br />

"Weichmachern" in der EU. Auf der Dresdener <strong>Sicherheit</strong>skonferenz der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe<br />

äußerte noch im Oktober Sachsens Staatsminister des Inneren, Albrecht Buttolo, seine Skepsis: "Das<br />

bisherige Schengen-Informations-System I ist für ursprünglich mal weniger als einem Dutzend<br />

Mitgliedstaaten geschaffen worden. Eine Ausweitung mit geringer technischer Modifikation auf nun<br />

weitaus mehr Staaten bedeutet eine Überdehnung des Systems und damit weniger <strong>Sicherheit</strong>." Genau


diese Skepsis ist bei allen Bundesländern geblieben, die Anrainer neuer Schengen-Staaten sind. Dies<br />

werden ab 2008 u.a. Polen und Tschechien sein, deren Grenzen zu Deutschland dann komplett entfallen.<br />

Voraussetzung hierfür ist allerdings eine funktionable Grenzsicherung und Identifikation von bereits<br />

woanders abgewiesenen Personen an den Außengrenzen dieser Länder zu nicht EU-Staaten wie<br />

Weißrussland und der Ukraine. Nicht umsonst setzte der ursprüngliche Plan der mit biometrischen<br />

Merkmalen gekennzeichneten EU-Außengrenzsicherung daher auf das SIS II. Nun wird das alte System<br />

unter dem neuen Schlagwort "SIS one 4 all" angepriesen, das eben die neuen digitalen biometrischen<br />

Merkmale nicht prüfen kann. Es soll für weitaus mehr Staaten herhalten als bisher geplant und wird dies<br />

technisch nur defizitär können. Die portugiesischen Weinbauern, von deren Regierung aus Lissabon der<br />

Vorschlag kommt, sagen zu einem solchen Trick mit Recht: "Alter Wein in neuen Schläuchen." Da auch<br />

die Bundesregierung und hier insbesondere der Bundesinnenminister die Unzulänglichkeit des SIS I+ für<br />

den Fall einer Übertragung auf eine weitaus größere Zahl der Mitgliedstaaten, für die SIS II gedacht war,<br />

kennen, wurde auf dem informellen Treffen in Dresden die grundsätzliche Bereitschaft für die Gewinnung<br />

weiterer Staaten für den sogenannten Prümer-Vertrag ausgelotet (siehe hierzu auch Meldung unten). Er<br />

sieht einen geregelten Datenabgleich von DNA- und Fingerabdruck-Datei zwischen Belgien, Deutschland,<br />

Frankreich, Luxemburg, Niederlanden, Österreich und Spanien vor. Das ist dann ein SIS-Force, allerdings<br />

eben nicht an den kritischen Ostgrenzen! Ein Ausweg ist damit die Initiative durch den Prümer-Vertrag die<br />

gegebenenfalls eintretenden Mängel des SIS I auszugleichen auch nur bedingt, denn die Westeuropäer<br />

bleiben hierbei unter sich (Kommentar: R. Uwe Proll, redaktion@behoerdenspiegel.de<br />

) +++<br />

2. EU-RATSPRÄSIDENTSCHAFT<br />

+++ Deutschland hat einen neuen Ansatz der EU-Ratspräsidentschaft eingeführt, indem es sich mit den<br />

beiden nachfolgenden Staaten, Portugal und Slowenien, auf ein gemeinsames Aktionsprogramm geeinigt<br />

hat. Mit dieser Troika soll die Kontinuität der europäischen Politik für anderthalb Jahre sichergestellt<br />

werden. Ein Novum in der Geschichte der Europäischen Union, wo bisher jedes Land während seiner<br />

halbjährigen Präsidentschaft die Themen selbst festgelegt hatte. Ebenfalls einbezogen in die zukünftigen<br />

Planungen wird auch die nächste Präsidentschaftstroika bestehend aus Frankreich, Tschechien und<br />

Schweden, die im zweiten Halbjahr 2008 die Führung der EU übernehmen kann. +++<br />

3. INFORMELLES TREFFEN DER MINISTER<br />

+++ Als erstes großes Ereignis der jetzigen Präsidentschaft findet in Dresden derzeit ein informelles<br />

Justiz- und Innenministertreffen der EU-Staaten, an dem die zwölf Minister der jetzigen und nächsten<br />

Präsidentschaft teilnehmen, statt. Als wichtigste Punkte stehen dabei die Stärkung der Europäischen<br />

Grenzschutzbehörde FRONTEX, der Anschluss weiterer Staaten an das Schengener Informationssystem,<br />

die Verbesserung der polizeilichen Zusammenarbeit zur Terrorabwehr, die Stärkung der Bürgerrechte<br />

innerhalb der EU-Staaten, die Rechtssicherheit der Bürger sowie die Bekämpfung der illegalen Migration<br />

auf dem Tagesprogramm. Die Gruppe soll Vorschläge für die zukünftige Gestaltung der europäischen<br />

Innenpolitik ab 2010, also nach Auslaufen des Haager Programms, zu Möglichkeiten einer effizienteren<br />

Arbeit des Rates sowie zur Verbesserung oder Vereinfachung bestehender EU-Regelungen erarbeiten.<br />

Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die Gruppe sich politisch mit der Frage befasst, in welchen<br />

Bereichen auf EU-Ebene intensiver zusammengearbeitet werden sollte bzw. umgekehrt, eher den<br />

Mitgliedstaaten Handlungsspielräume eingeräumt werden sollten. +++<br />

4. HAAGER PROGRAMM<br />

+++ Benannt nach Den Haag, dem Ort der Veröffentlichung, wurde das so genannte Haager Programm<br />

(Originaltitel: "Haager Programm zur Stärkung von Freiheit, <strong>Sicherheit</strong> und Recht in der Europäischen<br />

Union") im Herbst 2004 vom Europäischen Rat ratifiziert. Es enthält die Zielvorgaben der Europäischen<br />

Union zur Politik in den Bereichen der Justiz, Grundrechtefestlegung, Terrorismusbekämpfung, Migration<br />

sowie Kriminalitätsbekämpfung für den Zeitraum von 2005 bis 2010. Im Juni 2005 wurde zum Haager<br />

Programm ein Aktionsplan verabschiedet, der Umsetzung der Vorgaben konkretisiert.


www.bmi.bund.de +++<br />

5. MIGRATION<br />

+++ Die Innenminister der EU-Mitgliedstaaten haben sich bei ihrem informellen Treffen in Dresden dafür<br />

ausgesprochen, in Migrationsfragen eng mit den Herkunfts- und Transitländern an den Süd- und<br />

Ostgrenzen der EU zusammenzuarbeiten. Hierzu sollen Partnerschaftsabkommen über Migration und<br />

Entwicklung zwischen einzelnen Mitgliedstaaten und Drittländern ins Auge gefasst werden. "Aufgrund<br />

anhaltenden Zuwanderungsdrucks nach Europa bleibt Migrationspolitik sowohl auf europäischer als auch<br />

auf nationaler Ebene eines der vorrangigen Themen", so Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble. "Wir<br />

möchten deshalb noch während unserer Präsidentschaft Kernelemente für Partnerschaftsabkommen<br />

einzelner Mitgliedstaaten mit Drittstaaten festlegen. Wir brauchen mit diesen Staaten ausgewogene<br />

Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit in Fragen von Migration und Entwicklung." +++<br />

6. FRONTEX<br />

+++ Einigkeit hat bei dem Treffen auch darüber geherrscht, dass der Schutz der Außengrenzen der<br />

Europäischen Union weiter verbessert werden müsse. Dazu muss vor allen Dingen auch die Position der<br />

europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX gestärkt werden, betonte Innenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble am Rande des Treffens in Dresden. "Die Agentur soll einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Bekämpfung illegaler Migration nach Europa leisten. Vor diesem Hintergrund werden wir als<br />

Präsidentschaft die Diskussion und Behandlung dieser Themen auf Ratsebene einleiten und<br />

voranbringen." Bei dem letzten Innen- und Justizministertreffen in Tampere in Finnland hatte der<br />

Präsident von FRONTEX, Ilkka Laitinen, noch bemerkt, zu wenig Unterstützung und Personal von den<br />

europäischen Mitgliedsstaaten zu erhalten. "FRONTEX ist eine europäische Agentur welche die<br />

Koordination von mehrstaatlichen Operationen leitet. Mit anderen Worten leiten wir nur solche<br />

Operationen, die von den Mitgliedsstaaten freiwillig durchgeführt werden, so Laitinen. "Wir leiden unter<br />

dem ungenügenden Interesse, auch Arbeit und Arbeitskräfte in FRONTEX einzubringen." In wie weit sich<br />

die Aussagen des Dresden Treffens positiv auf FRONTEX auswirken wird Laitinen auf dem 10.<br />

Europäischen Polizeikongress darlegen, wenn er am 13. Februar um 17.30 Uhr in Berlin spricht.<br />

www.european-police.eu +++<br />

7. EINHEITLICHES FAMILIEN- UND ERBRECHT<br />

+++ Die Justizministerinnen und -minister der Europäischen Union haben am Montag über die Zukunft der<br />

justiziellen Zusammenarbeit im Familien- und Erbrecht diskutiert. "Wir sind uns einig darüber, dass wir in<br />

den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte erreicht haben, soweit es um die gerichtlichen<br />

Zuständigkeiten sowie die Anerkennung und Vollstreckung von Urteilen geht", so Bundesjustizministerin<br />

Brigitte Zypries in Dresden. "Diesen Weg gilt es fortzusetzen. In Europa gibt es immer mehr internationale<br />

Familienbeziehungen und damit zwangsläufig auch immer mehr grenzüberschreitende familien- und<br />

erbrechtliche Konflikte. Deshalb wollen wir die grenzüberschreitenden Verfahren weiter beschleunigen."<br />

Durch die neuen Regelungen sollen die Bürgern in Europa mehr Rechtssicherheit und Berechenbarkeit<br />

bei familienrechtlichen Beziehungen erhalten. Dabei waren sich die Minister darüber einig, dass die<br />

Parteiautonomie auch im Familien- und Erbrecht zu stärken sei, Uneinigkeit herrscht hingegen bei den<br />

Möglichkeiten zur Umsetzung. Die Mehrheit der Justizminister vertritt die Auffassung, dass es nicht nur<br />

darum geht, die international-verfahrensrechtlichen Regelungen in grenzüberschreitenden Fällen zu<br />

verbessern, sondern auch das Internationale Privatrecht im Familien- und Erbrecht zu harmonisieren.<br />

Einige Justizminister haben jedoch Bedenken gegen den Ansatz geltend gemacht, die Regeln des<br />

internationalen Privatrechts zu vereinheitlichen, soweit dies dazu führen würde, dass ihre Gerichte<br />

ausländisches Recht anwenden müssen.<br />

www.eu2007.de/de/News/Press_Releases/January/0115BMJFamilienrecht.html<br />

+++


8. ÜBERFÜHRUNG DES VERTRAGS VON PRÜM<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat am Montag beim Informellen Treffen der Justiz- und<br />

Innenminister der Europäischen Union in Dresden die Initiative zur Überführung des Vertrags von Prüm in<br />

den Rechtsrahmen der EU vorgestellt. Der von sieben europäischen Staaten (Belgien, Deutschland,<br />

Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich und Spanien) am 27. Mai 2005 geschlossene Vertrag<br />

von Prüm sieht die Intensivierung der grenzüberschreitenden polizeilichen und justiziellen<br />

Zusammenarbeit vor, insbesondere im Bereich der Bekämpfung des Terrorismus, der<br />

grenzüberschreitenden Kriminalität und der illegalen Migration. Kernelement des Vertrages ist die<br />

Verbesserung des Informationsaustauschs durch die gegenseitige Vernetzung nationaler Datenbanken.<br />

Vier weitere Mitgliedstaaten (Finnland, Italien, Portugal, Slowenien) haben inzwischen schon ihre<br />

Beitrittserklärungen zum Vertrag abgegeben. Deutschland und Österreich sind bereits in den ersten<br />

automatisierten Informationsabgleich getreten. "Ziel ist es, einen modernen polizeilichen<br />

Informationsverbund aufzubauen, um europaweit wirksam gegen Verbrecher vorzugehen. Der besondere<br />

Mehrwert des Vertrages von Prüm liegt in dem erheblich verbesserten und effizient ausgestalteten<br />

Verfahren zum Informationsaustausch", sagte Schäuble. "So können seit Anfang Dezember 2006<br />

Österreich und Deutschland auf Grundlage des Vertrages ihre DNA-Daten gegenseitig abgleichen. Sie<br />

sind damit die ersten Staaten, die sich in einem sogenannten "hit / no hit - Verfahren“ gegenseitig Zugriff<br />

auf ihre nationalen polizeilichen Datenbanken gewähren. Dieser DNA-Abgleich hat allein in den ersten 6<br />

Wochen zusammengefasst in Deutschland zu über 1500 Treffern mit österreichischen Datensätzen und<br />

umgekehrt zu mehr als 1400 Treffern in Österreich mit deutschen Datensätzen geführt."<br />

www.eu2007.de/de/News/Press_Releases/January/0115JIRatPK1.html<br />

+++<br />

9. E-JUSTICE<br />

+++ Die Justizminister der Europäischen Union sind heute auf ihrem informellen Treffen in Dresden<br />

übereingekommen, die Chancen der grenzüberschreitenden Unterstützung der Justiz durch Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien (E-Justice) zu nutzen und die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu<br />

intensivieren. "In einem europäischen Raum der Freiheit, der <strong>Sicherheit</strong> und des Rechts mit durchlässigen<br />

Grenzen darf auch informationstechnologische Unterstützung der Justiz nicht an den Binnengrenzen<br />

enden", so die Ratsvorsitzende und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries. "Wie das Internet zeigt,<br />

überwindet Informationstechnologie Grenzen. Alle Mitgliedstaaten der EU setzen - allerdings in<br />

unterschiedlichem Ausmaß - zur Unterstützung der Justizaufgaben erfolgreich Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie ein oder planen dies für die nächste Zukunft. Deshalb ist es jetzt an der Zeit,<br />

die Voraussetzungen eines europäischen E-Justice-Verkehrs zu schaffen - zum Vorteil der<br />

rechtsuchenden Bürgerinnen und Bürger, der Unternehmen aber auch für eine bessere Zusammenarbeit<br />

der Justizorgane in Europa."<br />

www.eu2007.de/de/News/Press_Releases/January/0116BMJejustice.html<br />

+++<br />

10. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 24.01.2007: "Führungskräfteforum zum Thema Shared Service Center", Düsseldorf, "Malkasten",<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe und IBM; Anmeldungen unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?idside=647&idcat=194 +++<br />

+++ 13.-14.02.2007: "10. Europäischer Polizeikongress: "Die Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie - Konzepte<br />

und Technologien gegen Terrorismus", Berlin, BCC, www.european-police.eu +++


+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.bundeskongress-doppik.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", www.ppp-nrw.org +++<br />

11. HINWEISE<br />

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12. IMPRESSUM<br />

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Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Dr. Klaus Reckert,<br />

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Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

newsletter@behoerdenspiegel.de . Registergericht: AG Bonn<br />

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VERANSTALTUNGEN<br />

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+++ 13.-14.02.2007: "10. Europäischer Polizeikongress: "Die Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie - Konzepte<br />

und Technologien gegen Terrorismus", Berlin, BCC, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.bundeskongress-doppik.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

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9. HINWEISE<br />

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10. IMPRESSUM<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 18. Januar 2007<br />

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(www.european-police.eu ), des Europäischen<br />

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des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu ) und<br />

der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de ).<br />

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Urheberrecht. ---<br />

+++ Alle ausländischen Militärattachés namentlich genannt und zu jedem ihrer Entsendeländer die<br />

militärischen und wirtschaftlichen Stärken im Vergleich. "Handbuch der Militärattachés in Deutschland"<br />

(Hrsg. vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) - Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&pa<br />

rent=162&idcat=218 +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Tornados für Afghanistan<br />

1.2 2006 über 34.000 Opfer im Irak<br />

2. POLITIK BUND<br />

2.1 Spionage in Deutschland<br />

2.2 Nutzung des Informationsfreiheitsgesetzes<br />

2.3 Initiative zum Verbot von Killerspielen<br />

2.4 Neues Jugendstrafvollzugsgesetz in BW<br />

2.5 Dumpinglöhne bei Bewachungsunternehmen<br />

2.6 Geschichte und Geschichtchen<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 BfV-Präsident Fromm: Rechtsextremismus ein Problem der Jugend<br />

3.2 Schwere Panne bei der Darmstädter Polizei<br />

3.3 Freiwilliger Polizeidienst in Frankfurt<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 THW prüft Einsatzoptionen in Aceh<br />

4.2 Namensliste der Todesopfer des NKWD<br />

4.3 THW und JUH führen Erkundungslehrgang auf Zypern durch<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 "Anti-Terror-Datei" bis Ende März?<br />

5.2 HILDA organisiert Akkreditierung europaweit<br />

5.3 Dokumente per RFID erkennen<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM


1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Tornados für Afghanistan<br />

+++ Die SPD will jetzt doch ein neues Bundestagsmandat, um Tornado-Aufklärungsflugzeuge der<br />

Bundeswehr in Afghanistan einsetzen zu können. Der Fraktionschef der SPD und ehemalige<br />

Verteidigungsminister Peter Struck sagte er glaube, "dass sich die Regierung der Meinung anschließen<br />

wird, dass es eines Mandates bedarf." Verteidigungsminister Franz Josef Jung äußerte hierzu: "Wir sind<br />

im Abstimmungsprozess und werden selbstverständlich den Bundestag einbinden." Eine Entscheidung<br />

soll laut Regierungssprecher Ulrich Wilhelm nach der Sitzung des NATO-Rates am 26. Januar getroffen<br />

werden. +++<br />

1.2 2006 über 34.000 Opfer im Irak<br />

+++ 2006 sind über 34.000 Iraker in Gefechten oder bei Anschlägen getötet worden, so der Bericht der<br />

Vereinten Nationen am Dienstag. Die offizielle Zählung der zivilen Opfer war ein erster Versuch der<br />

Vereinten Nationen, die tatsächliche Situation im Irak anhand von Zahlen zu analysieren. Die Ende 2006<br />

veröffentlichte Schätzung der Opfer durch die irakische Regierung war nur von etwa 10.000 Toten<br />

ausgegangen. Die Vereinten Nationen hatten zur Erstellung Berichte der Krankenhäuser,<br />

Leichenschauhäuser und kommunalen Verwaltungen ausgewertet.<br />

= +++<br />

2. POLITIK BUND<br />

2.1 Spionage in Deutschland<br />

+++ "Es gibt nach wie vor eine ganze Reihe ausländischer Nachrichtendienste, die illegal in Deutschland<br />

aktiv sind", stellte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, im Interview in<br />

der aktuellen Januar-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> fest. Dabei sieht er Gefahr für die deutsche<br />

Wirtschaft besonderes im Osten angesiedelt. "Wir befassen uns z.B. mit russischen und zunehmend auch<br />

mit chinesischen Aktivitäten in Deutschland. Dabei geht es insbesondere um die Verhinderung des<br />

Abflusses von wichtigen Informationen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft." Es gebe ein<br />

offensichtliches Interesse von chinesischer Seite nach technischem Know-how, um mit hoch entwickelten<br />

Staaten aufschließen zu können. +++<br />

2.2 Nutzung des Informationsfreiheitsgesetzes<br />

+++ Am Montag legte das Bundesministerium des Innern (BMI) die Statistik über die Nutzung des<br />

Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) durch die Bürger für 2006 vor. Danach habe es 2.278 IFG-Anträge<br />

gegeben. In mehr als der Hälfte aller Fälle (1.379) konnte der Informationszugang ganz oder teilweise<br />

gewährt werden, abgelehnt wurde der Zugang in 410 Fällen. Die Antragsteller haben gegen 5 % (142) der<br />

Entscheidungen Widerspruch eingelegt, wovon 62 Widersprüche zurückgewiesen wurden. Derzeit seien<br />

noch 27 Klagen anhängig, so die Statistik.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.3 Initiative zum Verbot von Killerspielen<br />

+++ Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein forderte bei der Tagung der EU-Justiz- und<br />

Innenminister in Dresden erneut dazu auf, ein strafbewehrtes Verbot der Herstellung und Verbreitung von<br />

Killerspielen in Deutschland rasch umzusetzen. "Die europäischen Justiz- und Innenminister haben im<br />

Kampf gegen Killerspiele zu Recht die Verantwortung der Nationalstaaten im Vorgehen gegen die<br />

schädlichen Wirkungen von menschenverachtenden Gewaltangeboten wie Killerspielen betont.<br />

Angesichts der nicht abreißenden Kette von brutalen Gewalttaten junger Menschen, wie zuletzt im<br />

mecklenburgischen Tessin, wäre eine zögerliche Haltung der nationalen Gesetzgeber verantwortungslos.<br />

Wir können nicht tatenlos zusehen und mit dem Ausdruck des Bedauerns zur Tagesordnung übergehen,


wenn immer wieder Jugendliche und junge Erwachsene nach dem Konsum von Killerspielen schwerste<br />

Gewalttaten begehen", so Beckstein. Das Bayerische Kabinett hat in der letzten Woche eine<br />

Bundesratsinitiative zur Verbesserung des Kinder- und Jugendschutzes vor menschenverachtenden<br />

Gewaltangeboten wie Killerspielen beschlossen. Kernstück ist ein im Strafgesetzbuch verankertes<br />

Herstellungs- und Verbreitungsverbot von virtuellen Killerspielen. Nach dem bayerischen<br />

Gesetzesvorschlag soll ein neuer Straftatbestand geschaffen werden, mit dem die Herstellung und der<br />

Vertrieb von Spielprogrammen, die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen<br />

Menschen oder menschähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten<br />

Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen, unter Strafe gestellt werden sollen. "Menschenverachtende<br />

virtuelle Gewaltspiele können gegen Gewalt abstumpfen. Bei labilen Personen besteht die Gefahr, dass<br />

sie virtuell erlebte Tötungserfahrungen auf die reale Welt übertragen." Beckstein wird auch am<br />

Innenministerforum auf dem 10. Europäischen Polizeikongress teilnehmen, der am 13. und 14. Februar in<br />

Berlin stattfindet.<br />

www.european-police.eu +++<br />

2.4 Neues Jugendstrafvollzugsgesetz in BW<br />

+++ "Der Jugendstrafvollzug hat für uns vorrangig eine kriminalpräventive Aufgabe, die im nachhaltigen<br />

Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Straftaten junger Menschen liegt", so Baden-Württembergs<br />

Ministerpräsident Günter H. Oettinger im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats, der am Dienstag den<br />

Kabinettsentwurf einer speziellen landesrechtlichen Regelung für den Jugendstrafvollzug gebilligt hatte.<br />

Nach der Befassung des Landtags solle das baden-württembergische Jugendstrafvollzugsgesetz im<br />

August dieses Jahres in Kraft treten. "Wir erwarten von jungen Strafgefangenen, dass sie sich nach der<br />

Haft wieder in die Gesellschaft einordnen und keine Straftaten mehr begehen", betonte Oettinger. "Es<br />

geht uns um eine konsequente Erziehung junger Täter und um den Schutz der Allgemeinheit vor<br />

Kriminalität durch die Resozialisierung der Täter. Wir wollen mit einem speziellen Erziehungskonzept den<br />

jungen Gefangenen Grundwerte wie Rücksicht, Disziplin, Ordnung und Mitmenschlichkeit vermitteln. Wir<br />

haben uns aber auch entschlossen, ein Recht auf Bildung und Ausbildung ins Gesetz zu schreiben." +++<br />

www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php?id=162190 <br />

+++<br />

2.5 Dumpinglöhne bei Bewachungsunternehmen<br />

+++ Das Geschäft mit der <strong>Sicherheit</strong> boomt. Mittlerweile sind rund 180.000 Mitarbeiter in dieser Branche<br />

beschäftigt, in der ein jährlicher Umsatz von über vier Milliarden Euro erwirtschaftet wird. Allerdings sind<br />

nur 115.000 der Beschäftigten überhaupt sozialversicherungspflichtig. Tarifliche Lösungen versprechen in<br />

diesem Fall auch nur wenig Abhilfe. So sieht zum Beispiel der Tarifvertrag für Bewachungsunternehmen<br />

einen Eckstundenlohn von 3,86 Euro vor. Angesichts des harten Konkurrenzkampfes auf diesem Sektor<br />

und derartiger - auch tarifvertraglicher - Dumpinglöhne, pendeln viele <strong>Sicherheit</strong>sfirmen aus vermeintlich<br />

billigen Bundesländern in die teureren, wobei die Arbeitnehmer in der Regel die Kosten für Unterbringung<br />

und Verpflegung selbst zu tragen haben. Dieser Wettbewerb um die billigste <strong>Sicherheit</strong> findet auch bei<br />

den privaten Firmen statt, die für die <strong>Sicherheit</strong> an Flughäfen und Atomkraftwerken eingesetzt werden.<br />

+++<br />

2.6 Geschichte und Geschichtchen<br />

+++ Auf ihrer Internetseite bietet die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGZRS) seit<br />

neuestem einen manchmal augenzwinkernden Überblick über die Entwicklung der Seenotrettung. Wer<br />

hätte schon gewusst, dass das erste motorgetriebene Rettungsboot den Namen "Oberinspector Pfeifer"<br />

trug, oder dass für zwei Jahre ein paralleler Seenotrettungsverein in Berlin mit dem Namen<br />

"Vaterländischer Verein zur Rettung Schiffbrüchiger" bestand. Ebenfalls erwähnenswert ist auch die<br />

Tatsache, dass bereits 1866 der Standardtyp des Deutschen Normal-Rettungsbootes entwickelt wurde,<br />

ebenso wie ein Standard für die Sammelbüchsen bestand. Heute sind auf 54 Stationen an der deutschen<br />

Nord- und Ostseeküste 185 festangestellte und über 800 freiwillige Rettungsmänner rund um die Uhr<br />

bereit, bei einem Seenotfall sofort auszulaufen und Hilfe zu leisten. Sie fahren ihre Einsätze auf 20<br />

Seenotkreuzern und 41 Seenotrettungsbooten.<br />

www.dgzrs.de/index.php?id=geschichte +++<br />

3. POLIZEI


3.1 BfV-Präsident Fromm: Rechtsextremismus ein Problem der Jugend<br />

+++ Im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Interview (Januar-Ausgabe Seite 35) sagt der Präsident des Bundesamtes für<br />

Verfassungsschutz, Heinz Fromm, das gewaltbereiter Extremismus im wesentlichen ein Problem sei, das<br />

von jungen Leuten geprägt ist. "Im Rechtsextremismus gehen beispielsweise gewalttätige Übergriffe zu<br />

einem ganz überwiegenden Teil auf das Konto junger Männer." Für den Bereich des allgemeinen<br />

Extremismus stellte er fest, dass "es in der Regel eine Zeit dauert, bis man in Führungspositionen<br />

gelangt."<br />

www.verfassungsschutz.de +++<br />

3.2 Schwere Panne bei der Darmstädter Polizei<br />

+++ Einsatzprotokolle des Polizeipräsidiums Südhessen aus der Zeit zwischen dem 6. und 12. Februar<br />

2006 standen frei zugänglich im Internet. Die insgesamt 41 Berichte erfassten sowohl persönliche als<br />

auch Fahrzeugdaten der Kontrollierten. Neben dem aktuellen strafrechtlichen Verstoß, wurde auch der<br />

mitunter sehr umfangreiche Vorstrafenkatalog der Betreffenden offen gelegt. Der Leiter des Präsidialbüros<br />

im Polizeipräsidium Südhessen, Karlheinz Treusch, räumte den Fehler ein. Offenbar waren die Daten<br />

versehentlich fehlgeleitet und so öffentlich geworden. Dennoch kündigte Michael Ronellenfitsch, der<br />

Hessische Datenschutzbeauftragte, eine umgehende Prüfung dieses Vorgangs an. "Es darf nicht sein,<br />

dass solche sensiblen Daten für jedermann einsehbar im Internet stehen." Ob die Verantwortlichen mit<br />

disziplinarischen Maßnahmen zu rechnen haben, steht indes noch nicht fest.<br />

+++<br />

3.3 Freiwilliger Polizeidienst in Frankfurt<br />

+++ Seit gestern sind die ersten 20 von insgesamt 90 Freiwilligen Polizeihelfer in Frankfurt unterwegs.<br />

Innenminister Volker Bouffier und <strong>Sicherheit</strong>sdezernent Boris Rhein haben gemeinsam die Polizeihelfer<br />

auf ihrem ersten Streifengang begleitet: "Sie setzen sich aktiv für die <strong>Sicherheit</strong> und das Wohlbefinden<br />

ihrer Mitmenschen ein", würdigten Innenminister Volker Bouffier und Frankfurts <strong>Sicherheit</strong>sdezernent<br />

Boris Rhein das Engagement der Freiwilligen Polizeihelfer in Frankfurt-Höchst. Der Minister betonte, dass<br />

"Nachbarn in Uniform" kompetente Ansprechpartner für die <strong>Sicherheit</strong>sbelange der Bürgerinnen und<br />

Bürger sind. "Durch die Einführung des Freiwilligen Polizeidienstes besteht die hervorragende Chance,<br />

ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger in die präventive Arbeit einzubinden und damit die<br />

<strong>Sicherheit</strong>slage der Stadt zu verbessern", ergänzte Stadtrat Rhein. www.hmdi.hessen.de<br />

+++<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 THW prüft Einsatzoptionen in Aceh<br />

+++ Im Auftrag des Bundesministerium des Innern erkundet ein Expertenteam des Technischen<br />

Hilfswerks (THW) auf der indonesischen Halbinsel Sumatra mögliche Einsatzoptionen. Anhaltende<br />

Regenfälle haben an Weihnachten in der Region Aceh zu Überschwemmungen und erheblichen Schäden<br />

des Verkehrsnetzes geführt. Ein dreiköpfiges Erkundungsteam des THW prüft seit Freitag auf Anfrage des<br />

Dienstes für Humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission( ECHO) in der südlichen Provinz Aceh die<br />

Schäden, die das Hochwasser verursacht hat. Neben überfluteten Straßen sind vor allem Brücken von<br />

Hauptverbindungsstraßen schwer beschädigt. Seit der Tsunamikatastrophe 2004 leistet das THW<br />

technische und humanitäre Hilfe in Indonesien. Die Projekte der Bundesanstalt in der Provinz Aceh sind<br />

durch die neuerlichen Überflutungen allerdings nicht betroffen.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

4.2 Namensliste der Todesopfer des NKWD<br />

+++ Eine Liste mit 43.000 Namen von Todesopfern aus Lagern des sowjetischen Geheimdienstes NKWD<br />

(Volkskommissariat für innere Angelegenheiten) in der Sowjetischen Besatzungszone hat der Präsident<br />

des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Dr. Rudolf Seiters, am Dienstag an das Berliner Mauermuseum am<br />

Checkpoint Charlie übergeben. Der DRK-Suchdienst München arbeitet mit dieser Liste seit 1992, nun soll<br />

sie im Rahmen einer Ausstellung bei der Suche nach weiteren Angehörigen helfen. "Wir begrüßen die<br />

Initiative des Mauermuseums am Checkpoint Charlie, die Listen der in den NKWD-Speziallagern<br />

Verstorbenen den internationalen Museumsbesuchern zugänglich zu machen. Damit haben die


Betroffenen die Möglichkeit, aktiv beim DRK-Suchdienst München nach ihren Angehörigen zu fragen und<br />

damit Gewissheit über ihr Schicksal zu erhalten", betonte Seiters. "Das Kapitel NKWD-Lager ist im<br />

Bewusstsein der Menschen - vor allem in den neuen Bundesländern - noch lange nicht abgeschlossen.<br />

Die Ausstellung wird dazu beitragen, das bisherige Tabu-Thema endgültig und dauerhaft zu<br />

enttabuisieren."<br />

www.drk.de/presseinfo/index.html +++<br />

4.3 THW und JUH führen Erkundungslehrgang auf Zypern durch<br />

+++ Das Technische Hilfswerk (THW) und die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH)<br />

haben im Auftrag der EU-Kommission und in Kooperation mit dem Zivilschutz der Republik Zypern einen<br />

Erkundungslehrgang auf der Mittelmeerinsel durchgeführt. Dies berichtet der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in seiner<br />

aktuellen Ausgabe auf Seite 14. Diese AMC-Lehrgänge (Assessment Mission Course) finden regelmäßig<br />

innerhalb des EU-Gemeinschaftsverfahrens - auch EU-Mechanismus genannt - statt, welches seit 2003<br />

zu einer verbesserten Zusammenarbeit unter den europäischen Zivil- und Katastrophenschützern bei<br />

humanitären Hilfseinsätzen beitragen soll. Im Rahmen der “Strategischen Allianz“, die THW und JUH seit<br />

2005 unterhalten, war der AMC das erste gemeinsame Projekt im Bereich Auslandsausbildung. Die<br />

Verantwortlichen zeigten sich mit dem Ergebnis des Lehrgangs äußerst zufrieden. Besonders<br />

hervorgehoben wurde die Rolle einer hochwertigen, standardisierten Ausstattung. Speziell im Bereich der<br />

IT-Ausstattung gibt es an manchen Stellen noch Verbesserungs- und Modernisierungsbedarf. Daher<br />

werden EU-Mechanismus-Lehrgänge auch verstärkt als Testplattform neuester Hard- und Software-<br />

Systeme genutzt.<br />

www.thw.bund.de ; +++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 "Anti-Terror-Datei" bis Ende März?<br />

+++ Einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zufolge wurde das BKA beauftragt, die<br />

Voraussetzungen für den Produktionsbetrieb der sog. "Anti-Terror-Datei" (eigentlich: -Datenbank) bis<br />

spätestens Ende März dieses Jahres zu schaffen. Hierzu muss u. a. den 38 beteiligten <strong>Behörden</strong> der<br />

Zugriff ermöglicht werden: BKA, Verfassungsschutz, Militärischer Abschirmdienst, Zollkriminalamt, sowie<br />

die Landesämter für Verfassungsschutz und die Landeskriminalämter. Der Auftrag zur Schaffung der<br />

entsprechenden Infrastruktur war im Juni des vergangenen Jahres erteilt worden (wir berichteten).<br />

www.bundestag.de/aktuell/hib/index.html +++<br />

5.2 HILDA organisiert Akkreditierung europaweit<br />

+++ Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft stellt die Bundesministerien vor neue administrative Aufgaben.<br />

So zum Beispiel, wenn es um die Anmeldung von Politikern, Beamten, Dienstleistern, Journalisten und<br />

anderen Beteiligten für anstehende Beratungen, Tagungen und Kongresse geht. Die artegic<br />

(www.artegic.de), ein assoziiertes Unternehmen der Fraunhofer Gesellschaft e.V., hat in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesministerium der Finanzen (www.bmf.bund.de) eine Online-Lösung entwickelt, mit der<br />

Akkreditierungsanträge sicher und zügig bearbeitet werden können. Das System mit Namen HILDA<br />

verbindet nach Herstellerangaben die Anforderungen der Betreiber an <strong>Sicherheit</strong> und Zuverlässigkeit mit<br />

einer einfach zu integrierenden und flexibel einsetzbaren Anwendung. Im Einsatz ist HILDA bereits bei der<br />

G7-Konferenz der Finanzminister sowie beim Bundesministerium des Innern und beim Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die Bedienoberfläche von HILDA wurde für den Einsatz mit allen<br />

gängigen Web-Browsern gestaltet. www.artegic.de +++<br />

5.3 Dokumente per RFID erkennen<br />

+++ Auf dem 10. Europäischen Polizeikongress (13. / 14. Februar, Berlin) stellt die Firma DAKO einen<br />

RFID-Scanner zur mobilen Dokumentenerkennung vor. Mittels dieses Scanners ist es möglich,<br />

biometrische Daten aus Reisepässen automatisch auf Plausibilität hin zu überprüfen. Zusätzlich kann ein<br />

Modul zugeschaltet werden, das die Daten an einen Server überträgt.<br />

www.european-police.eu , www.dako.de +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN


+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 24.01.2007: "Führungskräfteforum zum Thema Shared Service Center", Düsseldorf, "Malkasten",<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe und IBM; Anmeldungen unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?idside=647&idcat=194 +++<br />

+++ 13.-14.02.2007: "10. Europäischer Polizeikongress: "Die Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie - Konzepte<br />

und Technologien gegen Terrorismus", Berlin, BCC, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.bundeskongress-doppik.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp-nrw.org +++<br />

7. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

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8. IMPRESSUM<br />

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Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Dr. Klaus Reckert,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 25. Januar 2007<br />

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+++ Alle ausländischen Militärattachés namentlich genannt und zu jedem ihrer<br />

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www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=162&idcat=218 +++<br />

Als Anlage (pdf) finden Sie das aktuelle Programm des 10. Europäischen Polizeikongresses.<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Beckstein gegen Begnadigung der RAF-Mitglieder<br />

1.2 Elektronische Gegenstände nicht zum Abhören geeignet<br />

1.3 "BND-Mitarbeiter nicht im Regen stehen lassen"<br />

2. POLIZEI AUSLAND<br />

2.1 Motorola liefert Digitalfunknetze an Norwegen und Litauen<br />

2.2 Französische Gendarmerie beschafft Hubschrauber<br />

3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Schäuble dankt Helfern<br />

3.2 Bilanz der Feuerwehr zu Kyrill<br />

3.3 Hamburg tritt Rahmenvertrag zu deNIS II plus bei<br />

3.4 Bayern beschließt Modernisierung des Feuerwehrgesetzes<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Gar keine Verhandlungen geführt<br />

4.2 Mach mal Pause<br />

4.3 "Houston – bitte melden"<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Internetwirtschaft: zu viel Auskunftspflichten<br />

5.2 Mangelnde Investitionsbereitschaft für IT-<strong>Sicherheit</strong><br />

5.3 Herkules II wird kommen


6. DROHNEN GEWINNEN AN BEDEUTUNG<br />

6.1 <strong>Sicherheit</strong> im Hafenbecken<br />

6.2 Auch in der Luft<br />

6.3 Miniaturisierung<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Beckstein gegen Begnadigung der RAF-Mitglieder<br />

+++ Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein hat sich klar gegen eine Begnadigung der<br />

noch inhaftierten drei RAF-Mitglieder ausgesprochen. "Der brutale Terror der RAF hat<br />

Deutschland an den Rand des Ausnahmezustands gebracht", so Beckstein. "Die<br />

Haupträdelsführer Klar und Mohnhaupt haben bislang keinerlei Distanzierung und keine Reue<br />

hinsichtlich ihrer Taten erkennen lassen. Eine vorzeitige Freilassung würde die Gefühle der<br />

Angehörigen der Opfer zutiefst verletzen." +++<br />

1.2 Elektronische Gegenstände nicht zum Abhören geeignet<br />

+++ Die Untersuchung der Verwaltung des Deutschen Bundestages und der Experten des<br />

Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI) hat bisher ergeben, dass es sich<br />

bei den gefundenen Gegenständen im Büro des Abgeordneten der Linksfraktion, Wolfgang<br />

Neskovic, um handelsübliche Mikrofone handelt. Mit den gefundenen Mikrofonen allein ist<br />

ein Abhören, Aufzeichnen oder Weiterleiten des gesprochenen Wortes nicht möglich. Eine<br />

eingehende Untersuchung der beiden Deckenlampen, auf denen die Mikrofone gefunden<br />

wurden, hat ergeben, dass sich dort nichts befunden hat, was ein Abhören, Aufzeichnen oder<br />

Weiterleiten des gesprochenen Wortes ermöglicht hätte. Auch die Staubablagerung auf den<br />

Deckenlampen deutet darauf hin, dass die Lampen nicht manipuliert worden sind. +++<br />

1.3 "BND-Mitarbeiter nicht im Regen stehen lassen"<br />

+++ Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat das Bundesinnenministerium in<br />

dieser Woche zu Tarifverhandlungen für Beschäftigte des Bundesnachrichtendienstes<br />

aufgefordert. Dabei geht es um die Regelung sozialverträglicher Maßnahmen für rund 3.000<br />

Beschäftigte, die von ihrem jetzigen Standort Pullach nach Berlin-Mitte umziehen sollen. "Es<br />

ist nicht akzeptabel, dass der Bundesnachrichtendienst seine Beschäftigten im Regen stehen<br />

lässt", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christian Zahn. "Die Bundesregierung muss<br />

auch diesen Beschäftigten gegenüber ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden." Für<br />

diese Beschäftigten finden weder der "Umzugs-Tarifvertrag" aus dem Jahr 1996 noch die<br />

Umzugsregeln des Bonn-Berlin-Gesetzes Anwendung (wir berichteten). Das Berlin-Bonn-<br />

Gesetz, das im Zuge des Umzugs von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat erlassen<br />

wurde, sieht für umziehende Bundesbedienstete höhere Vergünstigungen als das<br />

Bundesumzugsgesetz vor. Die Streichung der Vorteile hatte die Regierung im März 2006 mit<br />

der Begründung, der Bund müsse "Sparpotenziale" ausschöpfen, beschlossen. +++


2. POLIZEI AUSLAND<br />

2.1 Motorola liefert Digitalfunknetze an Norwegen und Litauen<br />

+++ Am Standort Berlin fertigt Motorola für rund 450 Mio. Euro bis Ende 2011 ein TETRA-<br />

Digitalfunknetz für Nødnett, das geplante nationale Kommunikationsnetz der öffentlichen<br />

<strong>Sicherheit</strong> in Norwegen. Neben der Infrastruktur liefert das Kommunikationsunternehmen die<br />

zugehörige Software und ist gemeinsam mit Siemens für die Implementierung und<br />

Instandhaltung verantwortlich. In einem weiteren Auftrag hat das Litauische<br />

Innenministerium Motorola mit dem Aufbau eines landesweiten digitalen<br />

Kommunikationsnetzes für TETRA beauftragt, welches von Grenzschutz, Zoll, Not- und<br />

Hilfsdiensten sowie dem staatlichen Geheimdienst genutzt werden soll.<br />

www.motorola.com +++<br />

2.2 Französische Gendarmerie beschafft Hubschrauber<br />

+++ Eurocopter hat mit der französischen Gendarmerie einen Vertrag über 37 Hubschrauber<br />

des Baumusters EC135 zum Preis von 233 Millionen Euro abgeschlossen (12 verbindliche<br />

Bestellungen und 25 Kaufoptionen). Der EC135 löst die einmotorigen Ecureuil der Baureihen<br />

B, BA und B1 ab, die von der französischen Gendarmerie seit 1980 betrieben wurden. Die<br />

Lieferung der ersten Hubschrauber wird Ende 2008 erfolgen. Gleichzeitig hat die französische<br />

Gendarmerie eine Kaufoption für drei EC145 bestätigt. Mit dieser Kaufoption, erweitert sich<br />

die EC145 Flotte auf 15 Maschinen. Der EC145 wird für Missionen in Höhenlagen und in<br />

unwirtlichen Gebieten gebraucht. Mit dem EC145 wird die Flotte der Alouette III ersetzt. Die<br />

Gendarmerie ist als weltweite Referenz für den Gebrauch von Hubschraubern im zivilen<br />

Bereich zu sehen, sowohl was die Anzahl absolvierter Flugstunden als auch was die Anzahl<br />

verwendeter Maschinen betrifft. Auch der französische Zoll hat seine Kaufoption für zwei<br />

EC135 bestätigt. Im Dezember 2005 hatte er zunächst drei EC135 bestellt und damals eine<br />

Kaufoption für zwei zusätzliche Hubschrauber angemeldet. Der Zoll setzt derzeit acht<br />

zweimotorige Ecureuil ein. Diese werden im Kampf gegen Zoll- und Steuermissbrauch bzw.<br />

im Rahmen des Umweltschutzes eingesetzt und unterstützen die Küstenschutzpolizei.<br />

www.eurocopter.com +++<br />

3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Schäuble dankt Helfern<br />

+++ Noch kann der Schaden, den "Kyrill" angerichtet hat, nicht beziffert werden. Erste<br />

Schätzungen gehen weit in die Millionen. Der Einsatz in Folge des Orkans "Kyrill" zeigt<br />

deutlich, dass der Katastrophenschutz in Deutschland gut aufgestellt ist", betonte<br />

Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble bei der Bilanzierung des Orkans. "In Verbindung mit<br />

den exakten Wetterprognosen hat das deutsche Notfallsystem seine Leistungsfähigkeit unter<br />

Beweis gestellt. Ein besonderer Dank gilt all den haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und<br />

Helfern, die im Einsatz waren und sicher in den nächsten Tagen noch viel Arbeit leisten<br />

werden. Dieses Engagement ist unbezahlbar." Bundesweit waren die Einsatzkräfte von<br />

Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk und Rettungsdiensten im Einsatz. Allein das<br />

THW, als Einsatz- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes, half mit 5.500 Kräften<br />

aus 330 Ortsverbänden. Im Vorfeld des Orkans hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe in Übereinstimmung mit den Warnungen des Deutschen<br />

Wetterdienstes die Bevölkerung über Selbstschutzmaßnahmen informiert. Im Gemeinsamen


Melde- und Lagezentrum des Bundes und der Länder im Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe (GMLZ), liefen die ganze Nacht hindurch alle Informationen<br />

zusammen. Im Verlauf des Sturms hat das GMLZ über 200 eingegangene Meldungen<br />

ausgewertet und in vier Lagemeldungen an über 150 Adressaten verteilt. Auch die<br />

Bundespolizei hatte sich frühzeitig auf diese Sonderlage eingestellt und alle erforderlichen<br />

Maßnahmen getroffen. Insgesamt sind während des Orkans in der Nacht vom 18. auf den 19.<br />

Januar mehr als 2.400 Beamte der Bundespolizei zum Einsatz gekommen. Darüber hinaus hat<br />

die Bundespolizei mehrere Hundertschaften bereitgehalten.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

3.2 Bilanz der Feuerwehr zu Kyrill<br />

+++ Von gespannt bis normal reicht die erste Bilanz, die sich nach dem Orkan "Kyrill" in den<br />

deutschen Feuerwehren abzeichnet. "Bundesweit wurde uns von fast 70.000 Einsätzen<br />

berichtet", erklärt Rudolf Römer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer des Deutschen<br />

Feuerwehrverbandes (DFV). Bei rund 100.000 eingesetzten Feuerwehrkräften gab es zwei<br />

Todesopfer zu beklagen. Hinzu kommen mindestens 30 verletzte Feuerwehrangehörige.<br />

www.dfv.org +++<br />

3.3 Hamburg tritt Rahmenvertrag zu deNIS II plus bei<br />

+++ Die Hansestadt Hamburg ist als erstes Bundesland dem im September 2006<br />

geschlossenen Rahmenvertrag zwischen PDV und dem Bund für die Realisierung des<br />

deutschen Notfallvorsorge-Informationssystems deNIS II plus beigetreten. Mit Hilfe dieses<br />

einheitlichen IT-Standards, welcher auf einer Oracle-Datenbank basiert, soll unter anderem<br />

der Informationsaustausch und die übergreifende Administration zwischen Bund und Ländern<br />

bei der Bewältigung von Schadenslagen erheblich verbessert werden. Da der<br />

Katastrophenschutz jedoch eine originäre Länderkompetenz ist, wird dem Projekt auch<br />

Zurückhaltung entgegengebracht. Während sich viele noch in Zurückhaltung üben, hat<br />

Nordrhein-Westfalen, mit der Schaffung einer eigenen IT-Plattform, dem Projekt bereits eine<br />

Absage erteilt.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

3.4 Bayern beschließt Modernisierung des Feuerwehrgesetzes<br />

+++ Das bayerische Kabinett hat am Dienstag die Modernisierung und Flexibilisierung des<br />

Bayerischen Feuerwehrgesetzes beschlossen. Innenminister Dr. Günther Beckstein betonte,<br />

dass seit dem Erlass des Feuerwehrgesetzes vor fast 25 Jahren die Einsätze der Feuerwehren<br />

komplexer geworden sind und sich nahezu verdreifacht haben. "Die Feuerwehrleute sind<br />

Garanten für die <strong>Sicherheit</strong> im ganzen Land. Sie sorgen mit ihrer hohen Tatkraft und<br />

Einsatzbereitschaft für einen wirksamen Schutz der Bevölkerung. Mit dem heute<br />

beschlossenen Gesetzentwurf geben wir ein wichtiges Signal, um die bayerischen<br />

Feuerwehren fit für die Zukunft zu machen", so Beckstein. Dazu gehörten die Flexibilisierung<br />

bislang starrer Regelungen, um vor Ort optimale Lösungen zu ermöglichen. Ziel des<br />

Gesetzentwurfes sei auch die Reduzierung des Verwaltungsaufwands für die Feuerwehren.<br />

Außerdem solle gesetzlich sichergestellt werden, dass die Feuerwehr möglichst innerhalb von<br />

zehn Minuten nach Alarmeingang an ihrem Einsatzort ist. Beckstein: "Schnelle Reaktion kann<br />

Leben retten. Wir wollen die Eigenverantwortung der Gemeinden stärken und ihre<br />

planerischen Gestaltungsmöglichkeiten weiter verbessern, so dass die Bürger im Notfall<br />

innerhalb sehr kurzer Zeit Hilfe erhalten."<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

4. BOS-DIGITALFUNK


4.1 Gar keine Verhandlungen geführt<br />

+++ Der Bund hat in Abstimmung mit den Ländern den Auftrag für die Lieferung der<br />

Systemtechnik des BOS Digitalfunks im letzten Jahr vergeben und alle Forderungen nach<br />

einer Neuvergabe sind obsolet (siehe hierzu <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Dezember, Artikel von Dr.<br />

Falk Peters). Ein Vergabeverfahren für den Betrieb des Netzes hat allerdings gar nicht<br />

stattgefunden! Zwar wurde intensiv ein halbes Jahr mit der DB Telematik, die es auch auf drei<br />

preislich verschiedene Angebote brachte, gesprochen. Doch Gespräche sind kein<br />

Verhandlungsverfahren. Denn den losen Gesprächen zwischen Bundesregierung bzw. BMI<br />

und der DB Telematik bzw. Bahn AG fehlte jede rechtliche Form. Für eine Freihändige<br />

Vergabe hätte eine Ansprache von drei potenziell infrage kommenden Bietern stattfinden<br />

müssen und nicht die Aufnahme von Gesprächen mit einer Firma – wie hier eben geschehen –<br />

ausgereicht. So war unter Formgesichtspunkten von vorneherein nicht klar definiert und<br />

deutlich geworden, dass die DB Telematik tatsächlich auch am Ende eines Verfahrens stehen<br />

sollte. Da war seinerzeit bei der Ausschreibung um Aufbau und Betrieb des Netzes Vodafone<br />

deutlich weiter, als es die DB Telematik bei den Gesprächen um den Betrieb jetzt war, denn<br />

Vodafone nahm immerhin an einem ordentlichen Ausschreibungsverfahren teil. Ob im<br />

Nachhinein nun betrachtet der Ex-Bundesinnenminister Otto Schily und auch<br />

Bahnvorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn ihren jeweiligen Organisationen einen Gefallen<br />

getan haben, wird wohl mittlerweile von allen in den Gesprächen der letzten Monate<br />

Beteiligten mehr als fraglich angesehen. +++<br />

4.2 Mach mal Pause<br />

+++ Nur noch bis März gilt für eine Entscheidung über den Aufbau des BOS<br />

Digitalfunknetzes in Deutschland eine "Bedenkpause". Nach dem die beiden Kammern<br />

(Bundestag und Bundesrat) dem Gesetz zum Aufbau der Bundesanstalt BOS Digitalfunk<br />

zugestimmt hatten und diese im März ihre Arbeit aufnehmen soll, kam die Entscheidung, dass<br />

Bund und Länder gemeinsam die Gespräche mit der DB Telematik über den Aufbau des<br />

Netzes einstellen. Nun droht also im März eine Bundesanstalt neben dem Auftragnehmer für<br />

die Systemtechnik zu existieren, doch kein Netzbetreiber. Um diesen worst case zu<br />

verhindern, treffen sich Ende Februar die Staatssekretäre von Bund und Ländern, um einen<br />

Vorschlag für den Betrieb auszuarbeiten. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages<br />

hat sich der Sache angenommen und erwartet seinerseits bis Anfang März ein praktikables<br />

Ergebnis der Überlegungen, bevor jedenfalls die Bundesanstalt für den Digitalfunk in Betrieb<br />

geht. Teile der Stabsstelle BOS Digitalfunk und der Gruppe <strong>Netzwerk</strong> Digitalfunk werden in<br />

die neue Bundesanstalt übertreten. Personalentscheidungen für den Präsidenten- und<br />

Vizepräsidentenposten sind noch nicht getroffen. +++<br />

4.3 "Houston – bitte melden"<br />

+++ Auf der Suche nach einer praktikablen Lösung für die Aufnahme des Netzbetriebes ab<br />

März haben die Verantwortlichen derzeit in der Tat nach den Sternen gegriffen. Unter dem<br />

Arbeitsnamen "Houston Control" wird ein Modell diskutiert, das es der T-Systems erlauben<br />

könnte unabhängig vom Systemlieferanten in dieser kurzen Zeit das Management für ein<br />

Netz-Controlling aufzubauen. Nach der US-amerikanischen "Leitstelle" für die<br />

Weltraummissionen wäre dieses Netzkontrollzentrum ausschließlich für Fehlersuche und -<br />

identifikation zuständig. Alle anderen Aufgaben, auch wie die der Netzerweiterung, kämen<br />

erst hinten dran. Damit bliebe der Telekom Zeit sich auf die Aufgabe einzurichten und mit<br />

dem Netzmanagement zu wachsen. Alle Dinge, die nicht direkt zur Fehlersuche und<br />

softwaregestützten Behebung beitragen würden, müssten in der Anfangszeit vom<br />

Systemlieferanten selbst übernommen werden. Später könnte der Betreiber von "Houston<br />

Control" dann sukzessive, eben auch in Absprache mit den Ländern, weitere Netzteile und


Standorte dazu schalten. Unklar scheint dabei noch zu sein, ob die Länder oder eben vielmehr<br />

die Bundesanstalt für den BOS Digitalfunk dann diese hinzukommenden Teile ausschreiben<br />

müsste, oder ob gar dies sukzessiv als Aufwuchs ohne Ausschreibung möglich wäre. Sobald<br />

ein Sachstand hierzu vorliegt, wird der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> darüber berichten. +++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Internetwirtschaft: zu viel Auskunftspflichten<br />

+++ Anlässlich der Verabschiedung des "Elektronischer-Geschäftsverkehr-<br />

Vereinheitlichungsgesetzes" (Telemediengesetz) vergangene Woche durch den Deutschen<br />

Bundestag in zweiter und dritter Lesung übt der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft<br />

e.V. scharfe Kritik an der darin enthaltenen Möglichkeit zur massiven Ausweitung der<br />

Auskunftspflichten von Internet-Anbietern. Diese werden künftig Informationen wie Name,<br />

Anschrift, Bankverbindung oder persönliche Nutzerkennungen ihrer Kunden nicht nur für<br />

Zwecke der Strafverfolgung, sondern auch zur Gefahrenabwehr den Polizeibehörden der<br />

Länder zur Verfügung stellen müssen. Für die Auskunftserteilung, die in immer stärkerem<br />

Maße Arbeitskraft bei den Unternehmen binde, werde wegen fehlender gesetzlicher<br />

Regelungen nach wie vor eine völlig unzureichende Entschädigung von höchstens 17,- Euro<br />

in der Stunde gezahlt. eco vermisst darüber hinaus eine klare gesetzliche Regelung zur<br />

Beschränkung der Haftung für Hyperlinks und der Haftung von Suchmaschinenbetreibern.<br />

Oliver Süme, eco-Vorstand, dazu: "Suchmaschinenbetreiber indexieren in einem<br />

automatisierten Verfahren lediglich Websites, ohne diese kontrollieren zu können. Sie müssen<br />

von der Haftung für Inhalte fremder Webseiten freigestellt werden."<br />

www.eco.de +++<br />

5.2 Mangelnde Investitionsbereitschaft für IT-<strong>Sicherheit</strong><br />

+++ Die Studie <strong>Sicherheit</strong>scheck 2007 der secunet Security Networks AG wartete in der<br />

letzten Woche mit durchaus verblüffenden Ergebnissen auf. In dieser wurde die Einstellung<br />

deutscher Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung zu Fragen der IT-<strong>Sicherheit</strong> in ihrem<br />

Verantwortungsbereich untersucht. So widmen nur rund 45 Prozent der Entscheidungsträger<br />

in Wirtschaft und Verwaltung der IT-<strong>Sicherheit</strong> im eigenen Hause eine hohe bzw. die höchste<br />

Aufmerksamkeit, was angesichts der potenziellen Gefahren, welche von einem IT-Ausfall<br />

ausgehen, recht gering ist. Die Verwaltung ist hierbei in der Kategorie höchste<br />

Aufmerksamkeit mit lediglich 13 Prozent das absolute Schlusslicht. Leider lässt sich die<br />

Aufmerksamkeit nicht mit Investitionsbereitschaft gleichsetzen. Lediglich 41 Prozent derer,<br />

die IT-<strong>Sicherheit</strong> als Problem erkannt haben, sind auch bereit, diesbezügliche Investitionen zu<br />

erhöhen. Dagegen wollen 59 Prozent die Ausgaben ihres Unternehmens einfrieren bzw.<br />

zurückfahren. Es scheint sehr fraglich, ob dieser Widerspruch in der sensiblen Frage der IT-<br />

<strong>Sicherheit</strong> dauerhaft so bestehen bleiben kann.<br />

www.secunet.de +++<br />

5.3 Herkules II wird kommen<br />

+++ Mit Blick auf die ewig lange Ausschreibungsphase für das jetzt unter Dach und Fach<br />

gekommene Herkules-Projekt in Form der IT-Gesellschaft der Bundeswehr (BWI<br />

Informationstechnik) macht man sich Sorge besonders bei den mittelständischen<br />

Unternehmen über die notwendige Fortsetzung des Projektes, das nach Ablauf der ersten 10jährigen<br />

Phase zwingend eine Neuausschreibung nach sich ziehen müsste. Sollte, so heißt es<br />

in Mittelstandskreisen, aus welchen Gründen auch immer wieder eine mehrjährige<br />

Diskussions- und Angebotsphase stattfinden, müsste diese frühzeitig mitten in der<br />

vereinbarten Laufzeit beginnen. Das hätte aber zur Folge, dass eben die Firmen mit den


esten Aussichten für eine Neuausschreibung, nämlich die jetzigen Partner des PPP, also<br />

Siemens (SBS) und IBM, die noch ihnen verbleibende Zeit als Auftragnehmer und zugleich<br />

Bieter verbringen müssten. Dies habe sicher keine guten Konsequenzen für das Projekt, heißt<br />

es beim Mittelstand des Branchenverbandes BITKOM. Das wäre dann fast wie in der Politik,<br />

die Hälfte Zeit würde regiert, die andere Hälfte Wahlkampf, hier Angebotsphase betrieben.<br />

+++<br />

6. DROHNEN GEWINNEN AN BEDEUTUNG<br />

6.1 <strong>Sicherheit</strong> im Hafenbecken<br />

+++ Drohnengestützte Überwachungstechnologien zum Einsatz in der Luft, auf oder unter<br />

Wasser sowie dem Land werden immer wichtiger, dies zeigt zum Jahresauftakt 2007 die<br />

Veranstaltung der Studiengesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik mbH<br />

(SGW) in Bonn: "Unmanned Vehicles – Land – Luft – See". Die ursprünglich für den<br />

militärischen Anwender entwickelten und gebauten Drohnentechnologien finden auch bei<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden, Antiterroreinheiten und der Polizei großes Interesse. So setzen<br />

Hafenbehörden Unterwasserdrohnen ein, um Hafenbecken zu überwachen und gegen<br />

Anschläge wirksam zu schützen. Mit Hilfe von Unterwasserdrohen, die über spezielle<br />

Sensoriken verfügen, können auch Schiffsrümpfe nach Schmuggelware oder versteckten<br />

Sprengladungen abgesucht werden. Doch die Leistungsfähigkeit dieser Technologien steckt<br />

erst am Anfang. Insbesondere bei sehr schlechter Sicht unter Wasser, sind optische<br />

Kamerasysteme nicht mehr zu gebrauchen. Entwickelt werden deshalb Laserabtaster mit<br />

deren Hilfe räumliche Darstellungen möglich werden. Eine große internationale Nachfrage<br />

nach diesen Systemen gibt es bei vielen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden. +++<br />

6.2 Auch in der Luft<br />

+++ Auch luftgestützte Überwachungstechnologien kommen bei der Polizei immer mehr zum<br />

Einsatz. So werden kleinere und völlig autonom fliegende Drohnen mit Kamerasystemen zur<br />

Echtzeitübertragung, zur Überwachung des Schienennetzes eingesetzt, welches von dem<br />

Atomtransport Castor genutzt werden muss. Die sehr kompakte Drohne vom Typ Carolo ist<br />

schon mehrfach sehr erfolgreich für polizeilichen Aufgaben in Niedersachsen eingesetzt<br />

worden. Durch die kleinen Abmaße und den Elektromotor ist diese in der Luft kaum<br />

wahrzunehmen und gar zu hören. Auch nützen Antiterrorreinheiten Drohnen für<br />

Aufklärungsaufgaben. So werden hier Hubschrauberdrohnen genutzt, die an Häuserwänden<br />

hoch fliegen können und mit Hilfe von Kamerasystemen Personen aufspüren. Diese Systeme<br />

können selbst in Räume hineinfliegen, um von dort aus Bilder an einen Leitstand zu<br />

übertragen. Ein kombinierten Einsatz von Drohnen ist möglich. So kann eine fliegende<br />

Drohne einen verdächtigen Gegenstand aus der Luft lokalisiert und seine Position festgestellt<br />

haben, während sich diesem kurze Zeit später ein Bombenentschärfungsroboter nähert, diesen<br />

untersucht und später zur kontrollierten Explosion bringt. Dieser Automatisierungstrend wird<br />

in den kommenden Jahren zunehmen und <strong>Sicherheit</strong>sbehörden ganz andere Möglichkeiten<br />

eröffnen können, als dies heute der Fall ist.<br />

6.3 Miniaturisierung<br />

+++ In vielen Polizeien der Welt werden zur Zeit einsatztaktische Überlegungen angestellt,<br />

um Drohnen für bestimmte Aufgaben einzusetzen. Dabei spielen Überwachungs- und<br />

Kontrollaufgaben zur Zeit für diese Systeme die Hauptrolle. Selbst das unbemerkte Verfolgen<br />

von Autos, Personen oder das Überwachen von sicherheitskritischen Liegenschaften ist heute<br />

mit Drohnen leichter und effizienter möglich als mit personalintensiven<br />

Überwachungseinheiten. Drohnen sind Tag- und Nacht sowie bei fast jedem Wetter


einsatzfähig und leisten heute schon in vielen Bereichen ihre Dienste mehr als öffentlich<br />

bekannt ist. Mit zunehmender Manituarisierung von Kamerasystemen und Sensoriken<br />

jeglicher Art, werden zukünftige Drohnensysteme immer leistungsfähiger und besser für den<br />

polizeilichen Gebrauch. Schon heute können Drohen in der Luft, auf dem Boden und unter<br />

Wasser viele Dinge leisten, die für Menschen aus einsatztaktischen zu gefährlich sind.<br />

www.dwt.de +++<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 13.-14.02.2007: "10. Europäischer Polizeikongress: "Die Europäische<br />

<strong>Sicherheit</strong>sstrategie - Konzepte und Technologien gegen Terrorismus", Berlin, BCC,<br />

www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes<br />

Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services,<br />

PPP), Berlin; dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum,<br />

www.best-age.conference.com +++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europas Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische<br />

Koordination von Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter",<br />

Düsseldorf, www.bundeskongress-doppik.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp-nrw.org +++<br />

8. HINWEISE<br />

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Programm und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

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September 2007. Die Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disastermanagement.eu<br />

verfügbar sein.<br />

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Weitere Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung:<br />

Dorothee Frank Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Dr. Klaus Reckert, Kirsten Wohlfahrt, Guido Gehrt, Redaktionsassistenz: Kerstin<br />

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Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong><br />

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Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 02. Februar 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Ausgabe 92<br />

(c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 92 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Bevölkerungs-, Katastrophen- und Zivilschutz, für<br />

Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu ), des Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu ),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu ) und<br />

der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de ).<br />

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Urheberrecht. ---<br />

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+++ Alle ausländischen Militärattachés namentlich genannt und zu jedem ihrer Entsendeländer die<br />

militärischen und wirtschaftlichen Stärken im Vergleich. "Handbuch der Militärattachés in Deutschland"<br />

(Hrsg. vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) - Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&pa<br />

rent=162&idcat=218 +++<br />

1. IN EIGENER SACHE<br />

1.1 Master-Stipendium des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

2. G8-GIPFEL - SICHERHEIT IN VORBEREITUNG<br />

2.1 Meinungsunterschiede über Einsatzgrößen<br />

2.2 Internationale Verbindungsbeamte<br />

2.3 Luftaufklärung<br />

2.4 Innensicherung durch BKA<br />

2.5 Das <strong>Sicherheit</strong>skonzept zum G8-Gipfel<br />

2.6 Frühgeburt des BOS Digitalfunks<br />

3. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

3.1 Beckstein weiter für Bundeswehr im Innern<br />

3.2 Bundeswehr unterzeichnet Lizenzvereinbarung mit SAP<br />

3.3 Verbot des Multi-Kultur-Hauses in Neu-Ulm bestätigt<br />

3.4 Dialog zur sicheren Hauptstadt<br />

4. POLITIK BUND<br />

4.1 Kooperationen mit den USA<br />

4.2 Stalking bald unter Strafe?<br />

5. POLIZEI INLAND<br />

5.1 50.000 DNA-Datensätze in Hessen<br />

5.2 Reform der Wasserpolizei in Niedersachsen<br />

6. SICHERHEITSTECHNOLOGIEN<br />

6.1 IBM und Temis erhalten Europol-Auftrag<br />

6.2 Siemens erweitert Madrider Gepäckförderanlage


6.3 Bundesdruckerei liefert Technologie für lettisches Pass-System<br />

7. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

7.1 Neue Rettungshubschrauber für den Bund<br />

7.2 Besuch beim BBK<br />

7.3 Berliner Feuerwehr hat neuen Chef<br />

7.4 Neuer Vize beim THW<br />

8. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

8.1 Europäischer Polizeikongress in Berlin<br />

8.2 Finanzierung und Home-Grown-Terrorismus<br />

8.3 Zusammenarbeit in Europa<br />

8.4 Biometrische Daten<br />

8.5 IT für Polizeien<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

10. HINWEISE<br />

11. IMPRESSUM<br />

1. IN EIGENER SACHE<br />

1.1 Master-Stipendium des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

+++ Die Zeppelin Universität (ZU) hat erneut ein <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Master-Stipendium ausgeschrieben.<br />

Es umfasst die vollständigen Studiengebühren für ein im kommenden Herbst beginnendes, zweijähriges<br />

Master-Studium im Bereich der managementorientierten Verwaltungs- und Politikwissenschaften (Public<br />

Management & Governance, PMG) an der ZU. Bewerbungsschluss ist der 15. April. "Ein effizienter Staat<br />

ist keine Beschäftigungsmaschine mehr, sondern der Garant für Daseinvorsorge und ein Dienstleister<br />

zugleich. Professionalität, Managementkenntnisse, Flexibilität und Mobilität bestimmen die Anforderungen<br />

ans staatliche Personal, nicht alleine die Loyalität. Dazu braucht es eine qualifizierte Ausbildung für<br />

Führungskräfte. Wir, die <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe, unterstützen daher den PMG-Studiengang an der<br />

Zeppelin University. ", begründet R. Uwe Proll, Chefredakteur des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, das Engagement für<br />

Studenten an der ZU. Weitere Informationen, auch zur Bewerbung, gibt es unter www.zeppelinuniversity.de<br />

+++<br />

2. G8-GIPFEL - SICHERHEIT IN VORBEREITUNG<br />

2.1 Meinungsunterschiede über Einsatzgrößen<br />

+++ In Mecklenburg-Vorpommern laufen die Vorbereitungen zum G8-Gipfel heiß. Eine "sehr große<br />

Vorbereitungskommission" sei in Schwerin eingerichtet worden, meinen Vertreter von Bund und einigen<br />

Bundesländern, die nach Vorstellung der mecklenburgisch-vorpommerschen Landesregierung insgesamt<br />

bis zu 15.000 Polizisten in der Ostseeregion konzentrieren sollen und insbesondere um Heiligendamm<br />

herum, dem wie ein Hochsicherheitstrakt geschützten Tagungsort. Mecklenburg-Vorpommern möchte<br />

gerne vom Bund insgesamt 850 Bundespolizeibeamte rund um die Uhr im Einsatz sehen. Das Land plant<br />

von Mitte Mai bis in die zweite Juni-Woche die heiße Einsatzphase, die Tagung selbst nimmt mit An- und<br />

Abreise nur drei Tage in Anspruch. Man habe eine viel zu große Vorbereitungsgruppe im Lande<br />

eingerichtet, die zudem noch unnötig Zeit damit verbringe über das wann, wo und wie der digitalen<br />

Funkzellen für den dort geplanten BOS Digitalfunk zu diskutieren, heißt es hinter vorgehaltener Hand.<br />

Unverständnis zeigt man auch in Führungskreisen einiger großer westdeutscher Bundesländer darüber,<br />

dass die Anforderungen seitens des Landes Mecklenburg-Vorpommern an die anderen Länder sowie den<br />

Bund aufgrund eines fehlenden Gefährdungspotenzials im Lagebild überdimensioniert seien. Hamburg<br />

hingegen zeigt sich besonders solidarisch und beteiligt sich an den Planungen auch personell. Doch die<br />

Hansestadt selbst sowie Berlin gelten in <strong>Sicherheit</strong>skreisen als die Gefährdungsgebiete, dies sowohl mit<br />

Blick auf gewalttätige Demonstrationen sowie auch Anschläge. Aufgrund der hierdurch notwendigen


Planungen zur Vorsorge mit Blick auf einen Einsatzverbund verschiedener Bundesländer in Hamburg,<br />

Berlin und eventuell anderen Großstädten gilt die Lage auch personell als angespannt. +++<br />

2.2 Internationale Verbindungsbeamte<br />

+++ Bei einigen <strong>Behörden</strong> haben die Analysen wie auch Prognosen für den G8-Gipfel ergeben, dass eine<br />

größere Gefährdung möglich sei als bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Verbindungsbeamte aus den<br />

möglichen Herkunftsländern von gewaltbereiten Demonstranten und Attentätern werden vor und während<br />

des G8-Gipfels die deutschen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden unterstützen und z.B. Hilfe bei der Verhängung von<br />

Einreiseverboten leisten. Gewalttätige Demonstrationen werden in Großstädten erwartet, terroristische<br />

Anschläge denn auch nicht am Tagungsort oder in der Nähe von Heiligendamm, sondern an anderen<br />

"repräsentativen" Orten in der Bundesrepublik. Daher ist - ähnlich wie bei der WM - an allen Grenzen die<br />

höchste Alarmstufe gegeben. Bedenkt man, dass die Kofferbomben-Attentäter eigentlich zur Fußball-WM<br />

ihr Verbrechen begehen wollten, und nach eigenen Aussagen durch die erhöhte Polizeipräsenz davon<br />

abgehalten wurden, bleibt zu hoffen, dass auch alle anderen Bundesländer, und eben nicht nur<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Berlin, ihre Kapazitäten voll sensibilisieren werden. +++<br />

2.3 Luftaufklärung<br />

+++ Alle <strong>Sicherheit</strong>sdienste der Bundesrepublik sind im wahrscheinlich größten polizeilichen Ereignis des<br />

Jahres 2007, dem G8-Gipfel in Heiligendamm, gefordert. Dies gilt aber auch für die Bundeswehr, die<br />

schon vor einiger Zeit die Neuvermessung der mecklenburgisch-vorpommerschen Küste vorgenommen<br />

hat und diese Daten auch im Rahmen der NATO-Zusammenarbeit an Dienststellen des US-<br />

Verteidigungsministeriums weitergegeben hat, die sich um die <strong>Sicherheit</strong> des US-Präsidenten sorgen. Die<br />

Bundesmarine wird an der mecklenburgisch-vorpommerschen Küste vor und während des G8-Gipfels<br />

deutlich vermehr Präsenz zeigen. AWACS-Flugzeuge werden in ihren Routineflügen als besonderen<br />

Gefährdungspunkt die Sommerfrische in Heiligendamm aufschalten. +++<br />

2.4 Innensicherung durch BKA<br />

+++ Das BKA ist für die Innensicherung in Heiligendamm zuständig. Zu den Aufgaben zählen<br />

Personenschutz, Objektschutz und die Einschätzung der Gefährdungslage. Koordiniert werden muss<br />

auch die Einreise und Absprache der großteils bewaffneten Bodyguards und Begleitkommandos der<br />

Regierungs- und Staatschefs. Während manche als pflegeleicht gelten, sind die Amerikaner nicht immer<br />

umgänglich und zu Absprachen bereit. Beim BKA gilt der Einsatz allerdings als Routine. +++<br />

2.5 Das <strong>Sicherheit</strong>skonzept auf dem Polizeikongress in Berlin<br />

+++. Auf dem 10. Europäischen Polizeikongress spricht der zuständige Staatssekretär aus Mecklenburg<br />

Vorpommern, Tomas Lenz, als Eröffnungsredner des zweiten Tages über die <strong>Sicherheit</strong>svorkehrungen,<br />

die das Bundesland zu treffen beabsichtigt. Schon zum heutigen Zeitpunkt wird das Thema heiß<br />

diskutiert. Anmeldung zum Polizeikongress unter www.euro-police.com +++<br />

2.6 Frühgeburt des BOS Digitalfunks<br />

+++ Der BOS Digitalfunk verdankt seine Geburt dem G8 Gipfel, denn in Mecklenburg-Vorpommern sollen<br />

die ersten Zellen ans laufen kommen und - wie schon beim Gipfel in Schottland - die Funktionsfähigkeit<br />

des neuen Funks belegen. Vor allem die Führungsebenen sollen das Privileg einer digitalen<br />

Kommunikation erleben dürfen. Vorbereitet werden muss allerdings die "Vermittlung" der digitalen<br />

Kommunikation über Leitstellen in die analogen Netze der Einsatzverbände, der Feuerwehr und<br />

Rettungsdienste. Das Ganze sei aber nur temporär sagte der Stettiner Innenminister Lorenz Caffier dem<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Zu dem an diesem Montag erfolgten Zuschlag für das lokale TETRA-Netz gibt es<br />

Details in der nächsten Ausgabe dieses <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong>s Netwerk <strong>Sicherheit</strong>. +++<br />

3. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

3.1 Beckstein weiter für Bundeswehr im Innern<br />

+++ "Die Unterstützung im Terrorfall und damit der Schutz der deutschen Zivilbevölkerung muss eine<br />

wesentliche Aufgabe der Bundeswehr bei Gefahrenlagen von nationaler Bedeutung werden. Was wir<br />

brauchen, sind einplanbare und ausreichende Ressourcen, insbesondere wenn terroristische Anschläge


mit biologischen oder chemischen Kampfstoffen drohen. Die Bundeswehr ist mit ihren spezifischen<br />

Fähigkeiten, Ressourcen und Möglichkeiten gerade bei großen Schadensereignissen eine unverzichtbare<br />

Hilfe. Wir müssen insbesondere auch das große Know-how im ABC-Bereich nutzen, wo die Bundeswehr<br />

die Kräfte unserer Feuerwehren wertvoll unterstützen kann. Daneben sind beispielsweise Gefahren aus<br />

der Luft vorstellbar, die wir nur mit militärischen Mitteln wirksam abwehren können", betonte Innenminister<br />

Dr. Günther Beckstein anlässlich einer Veranstaltung des Forums Terrorismus und <strong>Sicherheit</strong> des<br />

Marshall-Centers am 26. Januar 2007 in Garmisch-Partenkirchen. Für Beckstein ist nicht nachvollziehbar,<br />

dass die Bundeswehr ihre besonderen Fähigkeiten zwar im Ausland, vielfach aber nicht in Deutschland<br />

selbst einbringen kann. www.stmi.bayern.de +++<br />

3.2 Bundeswehr unterzeichnet Lizenzvereinbarung mit SAP<br />

+++ Die Bundeswehr hat mit SAP eine strategische Lizenzvereinbarung zur weit reichenden Nutzung der<br />

SAP-Software geschlossen. Der Vertrag deckt den geplanten Lizenzbedarf der Bundeswehr bei der<br />

Einführung von SAP Software im Rahmen des Projektes SASPF (Standard Software-Produkt-Familien)<br />

ab. Im Fokus des Vertrages steht dabei die Lizenzierung für insgesamt 140.000 Anwender der<br />

Bundeswehr sowie die Branchenlösung SAP for Defense & Security und die Integrationsplattform SAP<br />

NetWeaver. Ziel des SASPF, einem zentralen Modernisierungsprojekt der Bundeswehr, ist die komplette<br />

Umstellung der administrativen und logistischen Fachverfahren auf SAP-Software.<br />

www.sap.de/defense <br />

www.bundeswehr.de +++<br />

3.3 Verbot des Multi-Kultur-Hauses in Neu-Ulm bestätigt<br />

+++ Der Bayrische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) hat das Verbot des Multi-Kultur-Hauses (MKH) in<br />

Neu-Ulm auch im Hauptsacheverfahren bestätigt. Bayerns Innenminister Beckstein begrüßte das Urteil,<br />

welches die entschlossene Haltung Bayerns gegen den verfassungsfeindlichen Islamismus bekräftige und<br />

wertete dies als klares Signal an alle Vereinigungen, die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung<br />

richteten. Das Bayrische Innenministerium vollzog Ende 2005 das Verbot des MKH, da es sich gegen die<br />

verfassungsmäßige Ordnung und gegen den Gedanken der Völkerverständigung richtete, seine Tätigkeit<br />

das friedliche Zusammenleben von Deutschen und Ausländern und von verschiedenen Ausländergruppen<br />

sowie die öffentliche <strong>Sicherheit</strong> gefährdete. Der BayVGH gelang in seiner Entscheidung zu dem Ergebnis,<br />

dass sich die Tätigkeit des Vereins gegen die verfassungsmäßige Ordnung, wie sie im Grundgesetz<br />

festgelegt sei, sowie gegen den Gedanken der Völkerverständigung richte. Die Verbotsverfügung sei<br />

schon aus diesen Gründen gerechtfertigt. Ferner nahm das Gericht in seinen weiteren Ausführungen<br />

Bezug auf die antidemokratische und antisemitische Haltung des Vereins, welche in ihrer Aggressivität die<br />

Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten habe. Das Gericht hat die Revision gegen das Urteil nicht<br />

zugelassen. Hiergegen kann der Verein jedoch Nichtzulassungsbeschwerde beim<br />

Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erheben.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

3.4 Dialog zur sicheren Hauptstadt<br />

+++ Wolfgang Both von der Landesinitiative "Projekt Zukunft", die unter dem Dach der<br />

Senatswirtschaftsverwaltung eine Vielzahl von Berliner IT-Projekten bündelt, fordert einen Dialog aller<br />

europäischen Hauptstädte zu <strong>Sicherheit</strong>sfragen. Bei diesem Dialog namens "Secure Capitals Dialogue"<br />

(SeCaLog) sollen die verschiedensten Facetten der Hauptstadtsicherung, wie Terrorismus, Illegale<br />

Einwanderer oder die <strong>Sicherheit</strong> des Transportwesens auch in Arbeitsgruppen gemeinsam diskutiert und<br />

Lösungen erarbeitet werden. Ein erster Schritt dieses Dialogs soll auf dem 10. Europäischen<br />

Polizeikongress in Berlin geschehen, wenn die Diskussionsrunde zu SeCaLog eröffnet wird. www.europolice.eu<br />

+++<br />

4. POLITIK BUND<br />

4.1 Kooperationen mit den USA<br />

+++ Der amerikanische Minister für Homeland Security, Michael Chertoff, ist letzte Woche zu<br />

Arbeitsgesprächen in Berlin mit Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble zusammengetroffen. Im<br />

Mittelpunkt der Gespräche standen insbesondere Themen aus dem Bereich der Inneren <strong>Sicherheit</strong>.<br />

"Unsere gemeinsamen Gespräche haben erneut gezeigt, dass die amerikanisch-deutsche


Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Inneren <strong>Sicherheit</strong> hervorragend funktioniert", erklärte Schäuble.<br />

"Wir streben ein deutsch-amerikanisches Abkommen zur Intensivierung des Informationsaustausches an,<br />

denn wir brauchen einen gut funktionierenden Informationsaustausch zwischen unseren Staaten. Nur auf<br />

diese Weise ist es möglich, ein höchstmögliches Maß an <strong>Sicherheit</strong> für unsere Bürger zu gewährleisten."<br />

Aus diesem Grunde ist Ende letzten Jahres bereits die Bildung einer bilateralen Arbeitsgruppe zwischen<br />

Deutschland und den USA vereinbart worden, die nach Möglichkeiten sucht, den Informationsaustausch<br />

zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland weiter zu intensivieren. Diese Arbeitsgruppe hat<br />

ihre Arbeit inzwischen aufgenommen und wird sowohl die Möglichkeiten herausarbeiten, die uns das<br />

geltende Recht bereits bietet, als auch die Möglichkeiten eines völkerrechtlichen Vertrages beleuchten.<br />

Dabei hat der Datenschutz eine hohe Bedeutung. Auch in der Zusammenarbeit zwischen den USA und<br />

der EU müssen bei der Bekämpfung von Organisierter Kriminalität und Terrorismus die Anforderungen<br />

des Datenschutzes berücksichtigt werden. Ein Thema der Gespräche war der Bereich der Übermittlung<br />

von Fluggastdaten (PNR, passenger name records). Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft hat<br />

Deutschland die Aufgabe mit übernommen, gemeinsam mit der EU-Kommission ein Abkommen zwischen<br />

der EU und den USA zur Übermittlung von PNR-Daten auszuhandeln. Weitere Gesprächsinhalte in Berlin<br />

waren Biometrie, Visaverfahren und die Zusammenarbeit bei IT-Projekten.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

4.2 Stalking bald unter Strafe?<br />

+++ "Ein Stalker muss künftig nicht nur mit Strafverfolgung sondern bei Wiederholungsgefahr auch mit<br />

Untersuchungshaft rechnen", erklärte Baden-Württembergs Justizminister Prof. Dr. Ulrich Goll. Der<br />

Rechtsausschuss des Bundesrats befasste sich am Mittwoch im zweiten Durchgang mit einem<br />

Gesetzentwurf zur Strafbarkeit beharrlicher Nachstellungen. Der Entwurf entspricht nun weitgehend den<br />

Vorstellungen Baden-Württembergs von einem effektiven Stalking-Bekämpfungsgesetz. Den<br />

ursprünglichen Vorschlag aus dem Bundesjustizministerium hatte der Bundestag Ende November 2006<br />

nicht ohne Änderungen passieren lassen. "Der Bundestag hat vielmehr nahezu alle maßgeblichen Punkte<br />

unseres Gesetzentwurfs in den ursprünglich sehr viel engeren Regierungsentwurf übernommen. Vor<br />

allem die Ermöglichung einer Untersuchungshaft bei Wiederholungsgefahr war mir ein großes<br />

gesetzgeberisches Anliegen. Ich stelle fest, dass sich unser Gesetzentwurf weitgehend durchgesetzt hat",<br />

freute sich der baden-württembergische Justizminister. Deshalb bestehe für Baden-Württemberg auch<br />

kein Anlass, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Die einzige gravierende Differenz zwischen dem von<br />

Baden-Württemberg initiierten Bundesratsentwurf und dem jetzt im Bundestag behandelten<br />

Gesetzesvorschlag liege noch darin, dass der neue Tatbestand als so genanntes "Erfolgsdelikt"<br />

ausgestaltet sei. Ein Stalkingopfer muss also tatsächlich in seiner Lebensgestaltung schwerwiegend<br />

beeinträchtigt sein. Nur dann macht sich der Stalker auch strafbar. +++<br />

5. POLIZEI INLAND<br />

5.1 50.000 DNA-Datensätze in Hessen<br />

+++ Die Hessische Polizei hat bereits 50.000 DNA-Datensätze eingestellt, darunter knapp 40.000 von<br />

Tatverdächtigen und über 10.000 Spurendatensätze. "Die erfreuliche Tendenz im Bereich der erfassten<br />

Datensätze spiegelt sich in den erzielten Datentreffern wieder", so Bouffier. Seit Beginn der Auswertung<br />

im Januar 2001 konnten auf Grund hessischer Daten insgesamt 5.949 Treffer in der DNA-Datei erzielt und<br />

damit die Zuordnung einer Tatortspur zu gleichartigen Spuren oder zu einem Täter ermöglicht werden.<br />

Hessen belegt damit in Bezug auf die Treffermeldungen Platz zwei in Deutschland. Im Hessischen<br />

Landeskriminalamt wurde das Personal mit mittlerweile 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der<br />

Auswertung mehr als verdoppelt. Im Kriminalwissenschaftlichen und -technischen Institutes des<br />

Hessischen Landeskriminalamtes erfolgte mit weiteren zwei Sachverständigen und sechs Laborkräften<br />

eine Verstärkung auf 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im wissenschaftlichen Bereich der DNA-Analytik.<br />

"Mit der DNA-Analyse und der beim BKA geführten bundesweiten und in Europa inzwischen teilweise<br />

vernetzten DNA-Datei haben wir einen erheblichen Mehrwert für eine schnelle und wirksame<br />

Strafverfolgung. Gleichzeitig erfahren unsere Bürgerinnen und Bürger mehr <strong>Sicherheit</strong> bei der<br />

Verhinderung von Straftaten", sagte Innenminister Volker Bouffier. Bundesweit stehen mehr als 500.000<br />

Datensätze zur Verfügung. www.bmdi.hessen.de +++<br />

5.2 Reform der Wasserpolizei in Niedersachsen


+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe zur Reform<br />

der niedersächsischen Wasserschutzpolizei (WSP) begrüßt. Schünemann sagte am Dienstag in<br />

Hannover, Ziel sei, die WSP zukunftsfähig und wirtschaftlich aufzustellen. Die von Experten der Polizei<br />

vorgeschlagene stärkere Konzentration auf die wasserschutzpolizeilichen Kernaufgaben, orientiert an<br />

Schiffsverkehrsströmen und -aufkommen, die bessere Verzahnung mit den örtlichen Dienststellen sowie<br />

eine deutliche Straffung der Dienststellenstruktur seien überfällig gewesen. Bislang war im Rahmen der<br />

2004 umgesetzten Neuorganisation der Landespolizei auf eine interne WSP-Überprüfung verzichtet<br />

worden. Die Planungen sehen vor, die Anzahl der Wasserschutzpolizeikommissariate von sieben auf vier,<br />

die der Stationen von 18 auf neun zu verringern. Gleichzeitig sollen rund zehn Prozent der rund 260<br />

Polizeivollzugsstellen entfallen und andere operative Bereiche der Polizei verstärken. Auch die Zahl der<br />

zurzeit insgesamt 46 Boote wird reduziert.<br />

www.mi.niedersachsen.de +++<br />

6. SICHERHEITSTECHNOLOGIEN<br />

6.1 IBM und Temis erhalten Europol-Auftrag<br />

+++ Die Abteilung Schwerverbrechen von Europol hat IBM und dem französischen Anbieter Temis einen<br />

Auftrag für die Lieferung eines Datenmanagement-Systems zur Bekämpfung der Organisierten<br />

Kriminalität erteilt. Während seitens IBM die Suchmaschine Omnifind geliefert wird, will Temis eine neue<br />

Version seiner Textanalysesoftware Luxid zur Verfügung stellen. Das neue System soll zu einer<br />

effektiveren Informationsvernetzung unter den Polizeikräften innerhalb der Europäischen Union beitragen.<br />

, +++<br />

6.2 Siemens erweitert Madrider Gepäckförderanlage<br />

+++ Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) ist beauftragt worden, die<br />

Gepäckförderanlage des Flughafens Madrid-Barajas zu erweitern. Drei Frühgepäckspeicher (Early Bag<br />

Store - EBS) für insgesamt 8.000 Gepäckstücke werden in die bestehende Siemens-Anlage integriert.<br />

Das EBS stellt sicher, dass frühzeitig eingecheckte Koffer, trotz der längeren Verweildauer im<br />

Gepäckfördersystem, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Der Auftrag, dessen Volumen bei mehr als<br />

68 Mio. Euro liegt, soll im Herbst 2008 abgeschlossen sein.<br />

+++<br />

6.3 Bundesdruckerei liefert Technologie für lettisches Pass-System<br />

+++ Die Berliner Bundesdruckerei liefert für das Innenministerium Lettlands das komplette<br />

Personalisierungssystem zur Herstellung der neuen elektronischen Reisepässe. Der Auftrag hat ein<br />

vorläufiges Gesamtvolumen im einstelligen Millionenbereich. In der Erstausstattung werden in Lettland<br />

rund 1,1 Mio. neue Reisepässe ausgestellt. Das hierfür ausgewählte Laser-Personalisierungssystem vom<br />

Typ Maurer ME5000 ist weltweit das einzige System, mit dem sowohl biometrische Reisepässe als auch<br />

ID-Karten optisch und elektronisch personalisiert werden können.<br />

+++<br />

7. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

7.1 Neue Rettungshubschrauber für den Bund<br />

+++ Das Bundesministerium des Innern (BMI) will das bewährte System der Luftrettung durch die<br />

Beschaffung der neuen Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Typs EC 135 T2i der Firma Eurocopter<br />

erneuern. In den kommenden zwei Jahren werden zwölf Luftrettungszentren mit diesem hochwertigen<br />

Fluggerät ausgestattet. Nach der Auslieferung aller neuen Zivilschutz-Hubschrauber besitzt der Bund die<br />

modernste Flotte in der Luftrettung. Dr. Rüdiger Kass, Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium für<br />

Angelegenheiten der Bundespolizei, übernahm die ersten zwei von insgesamt sechzehn ZSH bei<br />

Eurocopter in Donauwörth. "Wenn die Rettung aus der Luft kommt, ist diese schnell, kompetent und in<br />

Zukunft auch mit bester Technik ausgestattet", so Kass. Jeder Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes führt<br />

eine komplette Notarzt-Ausstattung mit und kann bis zu zwei Verletzte liegend transportieren. Besetzt sind<br />

die ZSH mit je einem Notarzt und Rettungsassistenten, die von den jeweiligen Trägern des<br />

Luftrettungszentrums gestellt werden. Die Bundespolizei ist für den gesamten Flugbetrieb verantwortlich.


Sie wartet die Hubschrauber mit eigenem Personal in fünf Bundespolizei-Fliegerstaffeln und stellt die<br />

Piloten. Ein besonderer Nutzen liegt in der Fortbildung der Piloten der Bundespolizei: Diese bekommen<br />

durch die mehr als 17.000 Einsätze pro Jahr, häufig unter erschwerten Bedingungen, eine hervorragende<br />

Flugerfahrung.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

7.2 Besuch beim BBK<br />

+++ Johann Hahlen, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, besuchte vergangenen Freitag das<br />

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Im Rahmen dieses Besuchs umriss der<br />

Präsident des BBK, Christoph Unger, den umfangreichen Aufgabenkatalog seines Amtes. Ein<br />

Schwerpunkt seiner Ausführungen lag dabei auf der strategischen Ausrichtung des BBK.<br />

www.bbk.bund.de +++<br />

7.3 Berliner Feuerwehr hat neuen Chef<br />

+++ Wilfried Gräfling ist neuer Leiter der Berliner Feuerwehr. Gräfling war seit Januar 2001 Ständiger<br />

Vertreter von Landesbranddirektor Albrecht Broemme, der im Mai Präsident des Technischen Hilfswerkes<br />

(THW) wurde. Seit dem leitete Gräfling die Berliner Feuerwehr, die größte Feuerwehr in Deutschland,<br />

kommissarisch. Bereits 1983 wurde er bei der Berliner Feuerwehr eingestellt, nach dem er zuvor an der<br />

Ruhr-Universität Bochum ein Studium der Elektrotechnik, sowie bei der Feuerwehr Leverkusen ein<br />

Brandreferendariat erfolgreich absolviert hatte. 1997 trieb Gräfling die Umsetzung der Verwaltungsreform<br />

bei der Hauptstadt-Feuerwehr als Leiter des Bereichs Lenkung und Steuerung voran. Der neue<br />

Landesbranddirektor tritt sein Amt in schwierigen Zeiten an. Die prekäre Haushaltslage des Landes Berlin<br />

führt auch bei der Feuerwehr zu spürbaren Einschnitten. Außerdem muss der Landesbranddirektor das<br />

Arbeitszeiturteil des Europäischen Gerichtshofes umsetzen. Danach dürfen Feuerwehrleute künftig nur<br />

noch 48 Stunden in der Woche arbeiten. +++<br />

7.4 Neuer Vize beim THW<br />

+++ Zum 1. März wird Rainer Schwierczinski die vakante Position des Vize-Präsidenten des Technischen<br />

Hilfswerks in Bonn übernehmen. "Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe, die für mich eine berufliche<br />

Herausforderung verspricht. Mit fast 80.000 freiwilligen Helfern und auch hauptamtlichen Kräften ist der<br />

THW eine große Organisation. Vor allem den Helfern muss das Gefühl vermittelt werden, dass sich um<br />

ihre Belange gekümmert wird", so Schwierczinski zum <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Fast vier Jahrzehnte war<br />

Schwierczinski im Zivilschutz tätig, zuletzt im Bundesamt für Zivilschutz. Ehrenamtlich war er über<br />

Jahrzehnte als Ausbilder und Fachlehrer beim Bundesverband für den Selbstschutz tätig, kennt daher das<br />

gesamte Themenfeld gut. Seit neun Jahren ist der Vorsitzende des Verbandes der Beschäftigten der<br />

obersten und oberen Bundesbehörden (VBOB) freigestellt. Diese Aufgabe wird der Bundeshauptvorstand<br />

der Gewerkschaft voraussichtlich Ende April neu vergeben. Gleiches gilt für die Funktion des<br />

beamtenpolitischen Sprechers der Beamtenkommission des dbb. Vorsitzender des Kreisverbandes Bonn<br />

des dbb will Schwierczinski aber in jedem Falle bleiben. +++<br />

8. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

8.1 Europäischer Polizeikongress in Berlin<br />

+++ Am 13. und 14. Februar 2007 tagt der 10. Europäische Polizeikongress zum Thema "Die<br />

Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie: Konzepte und Technologien gegen Terrorismus" im Berliner Congress<br />

Center. An der Kongressmesse des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft<br />

werden 1.600 <strong>Sicherheit</strong>sexperten aus 20 Nationen teilnehmen.<br />

www.european-police.eu +++<br />

8.2 Finanzierung und Home-Grown-Terrorismus<br />

+++ Am ersten Kongresstag wird BKA-Präsident Jörg Ziercke über “Aktuelle Entwicklungen bei der<br />

Terrorismusbekämpfung aus polizeilicher Sicht“ sprechen. Noch detaillierter befasst sich Fachforum I mit<br />

Maßnahmen gegen den Terror sowie die Bekämpfung der Finanzierungsströme. In der Februar-Ausgabe<br />

des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> ist bereits im Voraus Zierckes Einschätzung zur aktuellen Terrorismuslage in dem<br />

Interview auf Seite 34 nachlesen. +++


8.3 Zusammenarbeit in Europa<br />

+++ Über eine einheitliche <strong>Sicherheit</strong>sstrategie in Europa sprechen im Eröffnungsblock des Kongresses<br />

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries ("Die Zusammenarbeit der Justiz und die Balance von Freiheit und<br />

<strong>Sicherheit</strong> in Europa") und EU-Kommissions-Vizepräsident und Kommissar für Justiz, Freiheit und<br />

<strong>Sicherheit</strong>, Franco Frattini ("Europäische <strong>Sicherheit</strong>spolitik: Neue Konzepte gegen Extremismus und<br />

Terrorismus"). In Fachforum IV wird es unter der Leitung von Berlins Innensenator Erhard Körting um "Die<br />

<strong>Sicherheit</strong> Europäischer Hauptstädte" gehen. In dieser Fachdiskussionsrunde treffen im Rahmen des<br />

Europäischen <strong>Sicherheit</strong>sforschungsprogramms, das ab 2007 etabliert wird, rund 30 Delegierte aus<br />

europäischen Hauptstädten zusammen, um über mögliche Präventionsmaßnahmen zu diskutieren. +++<br />

8.4 Biometrische Daten<br />

+++ Fingerabdrücke oder doch lieber Fotos, die <strong>Sicherheit</strong> dieser und anderer biometrischer Daten auf<br />

zukünftigen Pässen sowie das Risiko der Fremdauslesung von den Chips wird auch ein Thema der<br />

Runde europäischer Innenminister auf dem 10. Europäischen Polizeikongress sein. Die Industrie hält für<br />

den Fall, dass politische Entscheidungen sich abzeichnen, bereits eine Vielzahl an technischen Lösungen<br />

bereit. Einige der Endgeräte oder Systemmöglichkeiten kann der Besucher bereits auf der<br />

kongressbegleitenden Ausstellung begutachten und testen. Anmeldung und Informationen:<br />

www.european-police.eu +++<br />

8.5 IT für Polizeien<br />

+++ Ein Fachforum auf dem 10. Europäischen Polizeikongress (12. - 14. Februar 2007) setzt sich mit der<br />

"IT-Referenzarchitektur für die Innere <strong>Sicherheit</strong>" auseinander. Schwerpunkt wird dabei die Einbindung<br />

moderner IT-Infrastrukturen in den Polizeidienst sein.<br />

www.european-police.eu +++<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 13.-14.02.2007: "10. Europäischer Polizeikongress: "Die Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie - Konzepte<br />

und Technologien gegen Terrorismus", Berlin, BCC, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.bundeskongress-doppik.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp-nrw.org +++<br />

10. HINWEISE


<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses, des Katastrophenschutzkongresses, des<br />

Europäischen Verteidigungskongresses und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.<strong>Sicherheit</strong>stagedresden.de<br />

) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da<br />

zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und<br />

formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

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? Sie möchten Informationen zum 10. Europäischen Polizeikongress im Februar 2007. Das Programm<br />

und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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11. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 09. Februar 2007<br />

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+++ Alle ausländischen Militärattachés namentlich genannt und zu jedem ihrer Entsendeländer die<br />

militärischen und wirtschaftlichen Stärken im Vergleich. "Handbuch der Militärattachés in Deutschland"<br />

(Hrsg. vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) - Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&pa<br />

rent=162&idcat=218 +++<br />

1. SONDERTEIL 10. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

1.1 Volles Haus in Berlin<br />

1.2 Politisches<br />

1.3 Fachliches<br />

1.4 Dem Terror auf der Spur<br />

2. BUND<br />

2.1 Gesetzeslücke bei Sicherungsverwahrung<br />

2.2 Online-Durchsuchungen: Vorerst nicht möglich<br />

2.3 Online-Informationsangebot des BMI zu neuen Reisepässen<br />

3. LÄNDER<br />

3.1 Neue Strukturen in Brandenburg<br />

3.2 Hamburg: Neuer Radarsimulator für die WSPS in Hamburg<br />

3.3 Moderne Fahndungshilfe für die Hessische Polizei<br />

4. KORRUPTION<br />

4.1 Korruptionsbekämpfung I: EU-Twinning-Projekt erfolgreich abgeschlossen<br />

4.2 Korruptionsbekämpfung II: Internationale Konferenz diskutiert neue Ansätze<br />

4.3 Korruptionsbekämpfung III: Brüner fordert europäische und weltweite Zusammenarbeit<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 IT-Angriffe werden mehr<br />

5.2 Webserver der falschen BKA-E-Mail abgeschaltet<br />

5.3 Rohde & Schwarz SIT liefert 2000. ELCRODAT 4-2 an Bundeswehr<br />

5.4 KPN setzt auf Ermittlungssoftware aus Oberhausen<br />

6. EIN NEUER DIENSTLEISTER: DAS BUNDESAMT FÜR JUSTIZ<br />

6.1 Neue Justiz-Anlaufstelle in Bonn


6.2 Ein "historischer Moment"<br />

6.3 Neuausrichtung der Justiz<br />

6.4 Das Zentrum des internationalen Rechtsverkehrs<br />

7. BOS DIGITALFUNK<br />

7.1 EADS baut Pekings TETRA-Netz aus<br />

7.2 Motorola baut Netz für G8-Gipfel<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM<br />

1. SONDERTEIL 10. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

1.1 Volles Haus in Berlin<br />

+++ Zum 10. Europäischen Polizeikongress (13./14.02, Berlin) haben sich bis zum heutigen Tage 1.380<br />

Teilnehmer aus 56 Nationen angemeldet. Einen Rekord kann die Fachtagung in zwei Bereichen<br />

vermelden. So haben sich 31 Minister und Staatssekretäre als Referenten und Teilnehmer angemeldet,<br />

darunter europäische Staaten wie Polen, Norwegen, Zypern und Deutschland, aber auch Minister aus<br />

Staaten aus aller Welt wie Saudi Arabien, Jordanien , Bolivien und Ghana. Die Teilnehmer informieren<br />

sich im zweitägigen Hauptprogramm genauso, wie in den zehn angebotenen Fachforen. Den zweiten<br />

Rekord vermelden die Veranstalter in der Ausstellung. Für die begleitende Fachausstellung im Berliner<br />

Congress Center haben sich genau 80 Unternehmen akkreditiert. Anmeldung noch bis zum 09.02. unter<br />

www.euro-police.com +++<br />

1.2 Politisches<br />

+++ Der Kongress präsentiert eine Mischung von Vorträgen und Rednern aus Politik, Polizei, Ministerien<br />

und zuliefernder Industrie. Das zweitägige Hauptprogramm ist vorwiegend politisch orientiert, wohingegen<br />

sich insgesamt zehn Fachforen der Anwenderebene zuwenden. In zwei Diskussionsrunden des<br />

Hauptprogramms werden sowohl europäische als auch nationale Themen angesprochen. Den Nachmittag<br />

des 13. Februar wird EADS-Vizepräsident Dr. Markus Hellenthal mit einer Rede zur effizienten<br />

Terrorismusbekämpfung und Möglichkeiten aus Sicht der Industrie einleiten. Diesem eröffnenden<br />

Statement folgt die Runde der Innenminister und -staatssekretäre, an der Vertreter aus Polen, Rumänien,<br />

Slowenien, Mazedonien und Deutschland unter der Leitung von MdEP Mihael Brejc teilnehmen. Diskutiert<br />

werden die Möglichkeiten einer optimierten Zusammenarbeit gegen den Terrorismus auf europäischer<br />

Ebene. Am Morgen des zweiten Kongresstages diskutieren fünf Landesinnenminister über die nationale<br />

<strong>Sicherheit</strong>sarchitektur in Deutschland. +++<br />

1.3 Fachliches<br />

+++ Um den "Polizisten der Zukunft" geht es in zwei Fachforen auf dem Kongress. In diesen fachlich und<br />

technisch orientierten Foren geht es am ersten Kongresstag um Kommunikationsmittel für die Polizei,<br />

dabei sowohl um den BOS-Digitalfunk als auch über Leitstellenverbände und vernetzte Prozesse. Das<br />

zweite Forum zum Polizisten von Morgen wird vom GdP-Vorsitzendem Konrad Freiberg moderiert und<br />

eingeleitet. In der Fachrunde wird es sowohl um Führungsfähigkeit als auch die Neuorientierung der<br />

Bundespolizei gehen. +++<br />

1.4 Dem Terror auf der Spur<br />

+++ Fachforum I des Polizeikongresses beschäftigt sich mit der Terrorismusbekämpfung in den Feldern<br />

Finanzströme, Aufklärung und Maßnahmen. In der Diskussionsrunde, die von MdEP Mihael Brejc geleitet<br />

wird, nehmen sowohl Vertreter der Industrie (rola, SPSS, World Check), als auch ein Vertreter der OSCE<br />

und der Universität Belgrad teil, die sich auf <strong>Sicherheit</strong>sforschung spezialisiert hat. Aufgrund des hohen<br />

Teilnehmerzuspruches wurden die Fachforen des ersten Tages von 90 auf 120 Minuten verlängert.<br />

Weitere Informationen unter www.euro-police.com +++


2. BUND<br />

2.1 Gesetzeslücke bei Sicherungsverwahrung<br />

+++ Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) kritisiert scharf die Gesetzeslücke bei der nachträglichen<br />

Sicherungsverwahrung für Straftaten, die zwischen 1990 und 1995 auf dem Gebiet der neuen<br />

Bundesländer begangen wurden. Zwei kürzlich in Brandenburg und Sachsen-Anhalt freigelassene<br />

Sexualstraftäter stellen aufgrund der fehlenden Möglichkeit der nachträglichen Sicherungsverwahrung<br />

weiterhin eine potentielle Gefahr für ihre Umgebung dar. DPolG Bundesvorsitzender Wolfgang Speck:<br />

"Die Gesetzeslücke muss so schnell wie möglich geschlossen werden. Es ist skandalös, dass ein Entwurf<br />

des Bundesrates zur nachträglichen Sicherungsverwahrung seit Mitte 2006 bei der Bundesjustizministerin<br />

liegt und nichts geschehen ist. Offenbar muss erst wieder etwas Schreckliches passieren, damit der<br />

Gesetzgeber endlich handelt." +++<br />

2.2 Online-Durchsuchungen: Vorerst nicht möglich<br />

+++ Online-Durchsuchungen von PCs sind ohne Kenntnis der Rechner-Besitzer bzw. Nutzer durch die<br />

Polizei nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) von Montag nicht statthaft. Der Betroffene muss<br />

demnach über eine Online-Durchsuchung informiert werden. Damit wird ein vergleichbares Verfahren wie<br />

bei einer Hausdurchsuchung auch hier üblich, nämlich dass der Wohnungsnutzer durch Vorzeigen des<br />

Hausdurchsuchungsbefehls Kenntnis davon nimmt und anschließend beschlagnahmte Beweismittel<br />

quittieren muss. Für die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden stellt dies eine zusätzliche Hürde dar, die gegebenenfalls<br />

durch einen Gesetzentwurf aus dem Bundesministerium des Inneren demnächst genommen werden soll.<br />

Darin müssten dann klar definierte Fälle besonderer Schwere beschrieben sein, bei denen eine solche<br />

individuelle und punktuell durchgeführte Hausdurchsuchung möglich wäre, aber auch hier mit Mitteilung<br />

an den Betroffenen. Der Industrieverband BITKOM, hier sein Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder,<br />

sieht "die Verhältnismäßigkeit der Mittel" im Internet nicht mehr gewahrt. Da ist in der Industrie sogar vom<br />

"Überwachungsstaat" die Rede. Dies verwundert einige deutsche <strong>Behörden</strong>vertreter dann doch, zumal die<br />

Hersteller der weltweit verbreiteten Computerbetriebssysteme neulich erstmals zugeben mussten bei der<br />

Entwicklung ihrer Software mit US-Geheimdiensten aufs Engste zusammen gearbeitet zu haben. Das<br />

Bundesinnenministerium bzw. die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden werden es daher nicht in der Angelegenheit bei<br />

der derzeitigen Situation bewenden lassen können, denn nicht nur Propaganda und vor allem<br />

Rekrutierung, sondern auch die konkrete Absprache zu Attentaten islamistischer Terroristen findet<br />

mittlerweile längst übers Internet statt. Hätte eine Online-Durchsuchung bei den Kofferbomben-Attentätern<br />

stattgefunden, wären diese bereits wegen heruntergeladener Bauanleitungen für Bomben sowie der<br />

Versatzstücke für die nachträgliche Rechtfertigung aufgefallen. Übrigens war der Polizei verwehrt, betreibt<br />

der Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen auf gesetzlicher Grundlage. www.bitkom.org<br />

; www.bmi.bund.de ; www.bundesgerichtshof.de<br />

; www.european-police.eu ++<br />

2.3 Online-Informationsangebot des BMI zu neuen Reisepässen<br />

+++ Ab November 2007 ist in Deutschland die Ausgabe elektronischer Reisepässe der zweiten<br />

Generation mit Fingerabdrücken im Chip geplant. Das Bundesministerium des Innern informiert auf seiner<br />

Homepage umfassend über die Neuerungen und bietet einen Kurzfilm mit ausführlichen Erläuterungen zu<br />

den neuen Passbildvorgaben an. Die Informationen sind unter www.bmi.bund.de<br />

bzw. www.epass.de abrufbar. +++<br />

3. LÄNDER<br />

3.1 Neue Strukturen in Brandenburg<br />

+++ Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat am 7. Februar eine Verordnung freigegeben, die<br />

die Einrichtung von Regionalleitstellen für die Feuerwehren und Rettungsdienste beim Brand- und<br />

Katastrophenschutz regelt. Die Regionalleitstellen sollen die ehemals 17 integrierten Leitstellen ablösen.<br />

Voraussichtlich im zweiten Quartal wird die Regelung in Kraft treten. Ferner soll die Verteilung der<br />

geplanten Stützpunktfeuerwehren geregelt werden, wie Schönbohm bei einem Besuch der<br />

Regionalleitstelle Oderland am Mittwoch in Frankfurt (Oder) erläuterte. Die Kommunen werden dazu bis<br />

Mitte Februar Vorschläge vorlegen. In Frankfurt (Oder) und Cottbus haben bereits Leitstellen nach dem<br />

neuen Konzept ihre Arbeit aufgenommen. Regionalstellen und Stützpunktfeuerwehren sind Teil des


Konzeptes für den Brand- und Katastrophenschutz, das jetzt fertig gestellt wurde und in Kürze dem<br />

Kabinett zugeleitet wird. Das neue Konzept richtet sich an den wichtigsten Gefahrenpotentialen des<br />

Landes aus. Dazu gehören Waldbrände, Hochwasser und munitionsverseuchte Flächen. Brandenburg<br />

wurde von der Europäischen Kommission zusammen mit Spanien und Portugal in die höchste<br />

europäische Waldbrandrisikostufe eingruppiert. Weitere zentrale Herausforderungen sind der<br />

zunehmende Autobahnverkehr auf der zentralen europäischen Ost-West-Route und Gefahrstoffunfälle im<br />

Bereich des Güterverkehrs und der petrochemischen Betriebe. www.mi.brandenburg.de<br />

+++<br />

3.2 Hamburg: Neuer Radarsimulator für die WSPS in Hamburg<br />

+++ Die Wasserschutzpolizei-Schule (WSPS) in Hamburg hat eine neue, 1,5 Mio. Euro teuere<br />

Radarsimulationsanlage in Betrieb genommen. Der sichere Umgang mit dem Radargerät gehört bereits<br />

seit Jahrzehnten zum dienstlichen Alltag der Wasserschutzpolizei. Deshalb muss jede Beamtin und jeder<br />

Beamter in der Lage sein, als Bootsführer die Informationen des Radarbildes auszuwerten und danach zu<br />

navigieren. Daher gibt es in Hamburg bereits seit 1962 einen Radarsimulator zur Aus- und Fortbildung in<br />

diesem Bereich. Mit der Inbetriebnahme der neuen Technik verfügt die WSPS nun über die europaweit<br />

modernste Anlage dieser Art.<br />

www.innovative-navigation.de +++<br />

3.3 Moderne Fahndungshilfe für die Hessische Polizei<br />

+++ Die Hessische Polizei erhält automatische Kennzeichenlesesysteme (AKLS) als neues technisches<br />

Hilfsmittel für die polizeiliche Fahndung. Mit Hilfe des AKLS, auf dem eine Liste mit gesuchten<br />

Fahrzeugkennzeichen für den automatischen Abgleich hinterlegt ist, sollen zukünftig anlassunabhängige<br />

Fahrzeugkontrollen effizienter durchgeführt werden.<br />

+++<br />

4. KORRUPTION<br />

4.1 Korruptionsbekämpfung I: EU-Twinning-Projekt erfolgreich abgeschlossen<br />

+++ Das Bundesministerium des Innern und das Bundesverwaltungsamt hatten im Rahmen des 15monatigen<br />

Projektes zusammen mit dem polnischen Innenministerium die polnische Verwaltung mit<br />

umfangreichen Schulungsmaßnahmen im Kampf gegen die Korruption unterstützt. Das EU-Twining-<br />

Programm unterstützt durch umfangreiche Förderprogramme den Aufbau effektiver Verwaltungsstrukturen<br />

in den EU-Beitritts- und Nachbarstaaten, um Ministerien, Verwaltungen und andere öffentliche<br />

Institutionen an den Standard in der Europäischen Union heranzuführen. Im Zuge dieses Twinning-<br />

Projektes zur Korruptionsbekämpfung wurden rund 100 Schulungsmaßnahmen mit knapp 1.000<br />

Teilnehmern aus verschiedenen polnischen Verwaltungsebenen durchgeführt, welche, über den reinen<br />

Wissens- und Erfahrungsaustausch hinaus, auch den deutsch-polnischen Beziehungen zugute kamen. Zu<br />

diesem Urteil kam auch Innenstaatssekretär Johann Hahlen. “Das Projekt ist unter anderem deshalb so<br />

erfolgreich durchgeführt worden, weil zahlreiche <strong>Behörden</strong> Polens und Deutschlands eng und<br />

partnerschaftlich für die Korruptionsbekämpfung gearbeitet haben. Dieses Projekt verdeutlicht für jeden<br />

greifbar, wie Europa zusammenwächst. Über konkrete Projekte wie dieses entwickelt sich eine neue Form<br />

der Zusammenarbeit, die für beide Seiten von Vorteil ist.“, so Hahlen anlässlich der Abschlusskonferenz<br />

des Projektes in Warschau. Das Ende dieses Projektes markiert gleichzeitig den Beginn den Beginn eines<br />

neuen EU-Projektes zur Korruptionsbekämpfung, das Polen an Deutschland übertragen hat. Dieses wir<br />

sich schwerpunktmäßig auf die Stärkung der neuen polnischen Antikorruptionsbehörde konzentrieren.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

4.2 Korruptionsbekämpfung II: Internationale Konferenz diskutiert neue Ansätze<br />

+++ Auf einer von der Europäischen Rechtsakademie (ERA) in Zusammenarbeit mit dem Basel Institute<br />

on Governance veranstalteten Tagung “ Neue Ansätze in der Bekämpfung von Betrug und Korruption in<br />

der EU“ in Trier diskutierten Experten, wie sich Korruption international wirksamer bekämpfen lässt.<br />

Unterstützt wurde die Durchführung der Veranstaltung vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung<br />

(OLAF). Die Teilnehmer der Tagung, vor allem Strafverfolger und Ermittler aus mehreren europäischen<br />

Ländern sowie Vertreter der Vereinigungen der EU-Mitgliedstaaten zum Schutz der finanziellen Interessen<br />

der EU, diskutierten schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen europäischer und internatonaler


Initiativen zur Korruptions- und Betrugsbekämpfung. Dazu gehört die im Dezember 2005 in Kraft<br />

getretene Anti-Korruptionskonvention der UN, die bisher von rund 80 Staaten ratifiziert wurde und deren<br />

Vorgaben gegenwärtig in nationales Recht umgesetzt werden. Ein Lösungsansatz auf der europäischen<br />

Ebene ist die Errichtung eines europäischen Anti-Korruptionsnetzwerks, das in de Zusammenarbeit sowie<br />

den Informations- und Erfahrungsaustausch von Betrugsbekämpfungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten<br />

erleichtern soll. Zudem sollen zukünftig Überschneidungen und Dopplungen bei den Zuständigkeiten<br />

internationaler und zwischenstaatlicher Organisationen (EU, UN, Europarat, OECD) vermieden werden.<br />

www.era.int +++<br />

4.3 Korruptionsbekämpfung III: Brüner fordert europäische und weltweite Zusammenarbeit<br />

+++ Anlässlich der Tagung “ Neue Ansätze in der Bekämpfung von Betrug und Korruption in der EU“, die<br />

von der Europäischen Rechtsakademie (ERA) in Zusammenarbeit mit dem Basel Institute on Governance<br />

in Trier veranstaltet wurde, rief Hermann Brüner, Generaldirektor des Europäischen Amtes für<br />

Betrugsbekämpfung (OLAF) dazu auf, insbesondere im Bereich der Korruptionsvorbeugung die<br />

internationale Kooperation zu stärken. Dazu seien Vernetzung und bessere Kommunikation nicht nur auf<br />

der europäischen Ebene wichtig. “OLAF arbeitet mit Akteuren weltweit zusammen, um der Korruption<br />

zulasten der finanziellen Interessen der EU vorzubeugen.“ In der EU gebe es zurzeit ein großes<br />

Problembewusstsein für Korruption. Nun käme es darauf an, vorhandene Möglichkeiten der<br />

Zusammenarbeit stärker zu nutzen. In diesem Zusammenhang bezeichnete Brüner den österreichischen<br />

Vorschlag, die Zusammenarbeit von Betrugsbekämpfungsbehörden der Mitgliedstaaten im Rahmen der<br />

Errichtung eines europäischen Anti-Korruptionsnetzwerkes zu verstärken als “viel versprechende<br />

Initiative“. Mit Blick auf internationale Rechtsinstrumente, insbesondere die Anti-Korruptionskonvention der<br />

UN, sagte Brüner: “In Europa müssen wir uns anstrengen, dass wir nicht die letzten sind, die diese<br />

Instrumente umsetzen. Wir sollten bei der Korruption nicht vom Ankläger zum Angeklagten werden.“<br />

+++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 IT-Angriffe werden mehr<br />

+++ Die <strong>Sicherheit</strong> in der IT hat "nicht die Aufmerksamkeit wie es nötig wäre", kritisierte Johann Hahlen,<br />

Staatssekretär im Bundesinnenministerium auf dem o.g. Anwenderforum in Berlin. Dabei würden die<br />

Angriffe auf die staatlichen IT-Strukturen mehr. Dahinter steckten außerdem nicht mehr die "Hacker aus<br />

irgendwelchen Chaos-Clubs", sondern die Organisierte Kriminalität, so Hahlen. Daher gebe es<br />

Handlungsbedarf bei der sicheren und eindeutigen Identifizierung und Authentifizierung. Die elektronische<br />

Unterschrift habe dabei nicht den gewünschten Erfolg gehabt, so der Staatssekretär. Daher hat die<br />

Bundesregierung nun mit dem elektronischen Personalausweis einen neuen Anlauf unternommen. Mit<br />

dem E-Personalausweis solle dem Bürger und den Unternehmen eine sichere Möglichkeit zur Transaktion<br />

mit der Verwaltung gegeben werden. Die Einführung ist ab 2009 geplant, so Hahlen. +++<br />

5.2 Webserver der falschen BKA-E-Mail abgeschaltet<br />

+++ In der vergangenen Woche hatte das Bundeskriminalamt (BKA) vor gefälschten und verseuchten E-<br />

Mails gewarnt. Mit dem Betreff “Ermittlungsverfahren Nr. X“, wobei X eine Variable für eine sechsstellige<br />

Zahl darstellt, waren E-Mails mit schädlichem Anhang unter dem angeblichen Absender “BKA“ in<br />

zahlreichen E-Mail-Postfächern gelandet. Das BKA hat zwischenzeitlich festgestellt, dass es sich beim<br />

Dateianhang um einen so genannten Downloader handelt, der nach Öffnung auf einem PC weitere<br />

Schadsoftware von einem ausländischen Webserver auf das infizierte System herunterlädt und dort<br />

verankert. Die Schadsoftware integriert sich auf den infizierten Systemen in den Webbrowser Internet<br />

Explorer und überträgt Daten wie zum Beispiel IP-Adresse, Hostnamen, Systemzeit und<br />

Spracheinstellungen an den ausländischen Webserver. In Kooperation mit dem Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong><br />

in der Informationstechnik (BSI) wurde mittlerweile die Abschaltung des ausländischen Webservers<br />

erreicht. Das BKA rät weiterhin, im Posteingang befindliche E-Mails zu löschen und die Virenschutz-<br />

Software regelmäßig zu aktualisieren. Die im E-Mail-Anhang versandte Datei wird inzwischen von den<br />

meisten Antiviren-Scannern als Schädling erkannt. Weitere Hinweise zum Schutz vor Schadsoftware<br />

unter www.bsi.de . +++


5.3 Rohde & Schwarz SIT liefert 2000. ELCRODAT 4-2 an Bundeswehr<br />

+++ In der vergangenen Woche übergab Geschäftsführer Henning Krieghoff im Rohde & Schwarz-Werk<br />

Memmingen symbolisch das 2000. Verschlüsselungsgerät vom Typ ELCRODAT 4-2 an die Bundeswehr.<br />

Doch auch international, vor allem in den NATO-Mitgliedstaaten, ist die Nachfrage nach dem Kryptogerät<br />

für gesicherte Funkkommunikation groß. Das ELCRODAT 4-2 wurde von der Rohde & Schwarz-Tochter<br />

SIT im Auftrag des Bundesamtes für Informationsmanagement und Informationstechnik (IT-AmtBw)<br />

entwickelt, wobei das Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI) beratend zur Seite stand.<br />

Mittlerweile wird das ELCRODAT 4-2 auch in zahlreichen internationalen Vorhaben, insbesondere in<br />

verschiedenen See- und Luftfahrzeugen der neuesten Generation, eingesetzt. Es verschlüsselt basierend<br />

auf NATO-Algorithmen, Sprache und Daten absolut abhörsicher. Als Querschnittsgerät kann das<br />

Verschlüsselungsgerät sowohl stationär als auch mobil in Fahrzeugen, Schiffen oder Flugzeugen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

www.rohde-schwarz.de +++<br />

5.4 KPN setzt auf Ermittlungssoftware aus Oberhausen<br />

+++ Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN, zu dem auch das deutsche Unternehmen E-<br />

Plus gehört, hat die Abnahme für das Ermittlungs- und Analysesystem rsCASE des Oberhausener IT-<br />

Unternehmens rola Security Solutions bestätigt. Das System wird zur Aufnahme und Verarbeitung von<br />

Ereignismeldungen krimineller wie nichtkrimineller Art eingesetzt. In Deutschland unterstützt rsCASE<br />

unter anderem die Ermittlungsarbeit von BKA und Bundespolizei sowie der Polizeibehörden in zahlreichen<br />

Bundesländern. Zudem wird das System bereits bei <strong>Behörden</strong> in sechs europäischen Ländern<br />

angewendet.<br />

www.rolacom +++<br />

6. EIN NEUER DIENSTLEISTER: DAS BUNDESAMT FÜR JUSTIZ<br />

6.1 Neue Justiz-Anlaufstelle in Bonn<br />

+++ Bonn hat seit Anfang des Jahres eine neue Behörde, und zwar das Bundesamt für Justiz (BMJ). Es<br />

ging aus dem ehemaligen Bundeszentralregister, eine Dienststelle des Generalbundesanwalts, und Teilen<br />

des Bundesministeriums der Justiz (Bonner Dienststelle) hervor. Mit der Zusammenlegung will das BMJ<br />

administrative Aufgaben bei einem zentralen Dienstleister - dem ersten im Bereich der Justiz - bündeln.<br />

Zu den Zuständigkeiten zählen unter anderem Gebiete des internationalen Rechtsverkehrs, des<br />

Registerwesens, die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten und Aufgaben der allgemeinen<br />

Justizverwaltung, welche in die Zuständigkeit des Bundes fallen. Das BfJ ist zudem Anlaufstelle und<br />

Ansprechpartner für den internationalen Rechtsverkehr. Ein weiterer Aufgabenbereich wird Service in den<br />

Bereichen Kriminologie und Kriminalprävention sein. +++<br />

6.2 Ein "historischer Moment"<br />

+++ An diesem Montag fand in Bonn der Festakt anlässlich der Errichtung des Bundesamtes für Justiz<br />

statt, sein Präsident, Gerhard Fieberg, vormals Präsident des Bundeszentralregisters, wurde offiziell in<br />

sein Amt eingeführt. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sprach in ihrer Festansprache von einem<br />

"historischen Moment" für die deutsche Justiz. Denn so sei die Errichtung des BfJ einzuschätzen. Im<br />

neuen Amt seien viele wichtige Aufgaben der Rechtspflege nun gebündelt und könnten effizienter<br />

wahrgenommen werden. Und das zu gleichen finanziellen und "personellen" Konditionen: Da die BfJ-<br />

Mitarbeiter schon vorher im Dienstgebäude an der Adenauerallee - ehemaliges Bundeszentralregister und<br />

Justizministerium - tätig waren, musste das für die Gründung des BfJ notwendige Personal nur noch<br />

zusammengeführt werden. Ein wichtiger Punkt auch für die Bundesstadt Bonn bzw. die persönliche<br />

<strong>Sicherheit</strong> der Mitarbeiter des BfJ: Dienstsitz sei und bleibe Bonn, das schaffe "Planungssicherheit". Ein<br />

nicht unwesentlicher Aspekt für Bonner Mitarbeiter der Bundesverwaltung, angesichts der wieder<br />

aufgelebten Diskussion darüber, ob nicht die Bundesregierung komplett nach Berlin ziehen soll.<br />

Bundesjustizministerin Zypries wird das Thema "Justiz und Europa" übrigens nächste Woche in Berlin im<br />

Rahmen des 10. Europäischen Polizeikongresses vertiefen. Mit dem Vortrag "Die Zusammenarbeit der<br />

Justiz und die Balance von Freiheit und <strong>Sicherheit</strong> in Europa" wird sie den Kongress im bcc am<br />

Alexanderplatz am 13. Februar eröffnen. Mehr zum Kongress unter www.european-police.eu<br />

+++


6.3 Neuausrichtung der Justiz<br />

+++ Gerhard Fieberg, Präsident des Bundesamts für Justiz, schätzt das "breite Aufgabenspektrum", mit<br />

dem sich das Bundesamt beschäftigt. Es gehe über das "klassisch-juristische" Spektrum hinaus, "eine<br />

echte Herausforderung", sagte er im Rahmen seiner Amtseinführung. Zuvor hatte er das<br />

Bundeszentralregister geleitet und war viele Jahre lang im Bundesministerium der Justiz tätig gewesen.<br />

Mit der Errichtung des Bundesamts für Justiz habe nicht nur eine "Umbenennung" der Dienststellen<br />

stattgefunden, die zur Gründung des Amtes beitrugen. Sondern es handele sich hier um eine<br />

Neuausrichtung der administrativen Aufgaben im Justizbereich. "Wir verstehen uns als umfassender<br />

Dienstleister", betonte er. Pro Tag erteilt das Amt zum Beispiel rund 40.000 Registerauskünfte, darunter<br />

fallen viele Anfragen in Sachen "Führungszeugnis", sei es von Privatpersonen, die solch eines benötigen,<br />

sei es von amtlichen Stellen. Lesen Sie in der März-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> mehr über den neuen<br />

zentralen Dienstleister der Justiz und ein Interview mit Präsident Gerhard Fieberg. +++<br />

6.4 Das Zentrum des internationalen Rechtsverkehrs<br />

+++ Auch Generalbundesanwältin Monika Harms beglückwünschte in Bonn den neuen Präsidenten des<br />

Bundesamtes für Justiz. Das Amt bestehe ja schon seit einem Monat und "ordne sich und die Welt neu".<br />

Sie freue sich, dass mit Gerhard Fieberg ein ehemaliger Mitarbeiter "von uns" an der Spitze des zentralen<br />

Dienstleisters stünde. "Ein herzliches Glückauf", gab sie ihm und den Mitarbeitern des neuen Amtes mit<br />

auf dem Weg. Auch Nordrhein-Westfalens Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter freute sich im<br />

Festsaal der Bonner Universität, in dem sich viele Gäste eingefunden hatten und natürlich die Mitarbeiter<br />

des BfJ, darüber, dass Bonn mit einer neuen Bundesbehörde gestärkt in die Diskussion um den<br />

Komplettumzug der Bundesregierung ziehen könnte. NRW rücke mit dem neuen Amt immer mehr in das<br />

Zentrum des internationalen Rechtsverkehrs mit seinen vielfältigen Aufgaben, betonte sie. +++<br />

7. BOS DIGITALFUNK<br />

7.1 EADS baut Pekings TETRA-Netz aus<br />

+++ EADS Secure Networks wird, gemeinsam mit einem chinesischen Partner, das TETRA-<br />

<strong>Behörden</strong>funknetz der chinesischen Hauptstadt, Peking, ausbauen. Durch die Erweiterung werden die<br />

Chinesen in der Lage sein, digitale Kommunikation für alle olympischen Einrichtungen und die<br />

Hauptverkehrswege in und um Peking zu realisieren. Im Zuge der Ausdehnung wird sich die Zahl der<br />

Nutzer des Pekinger Funknetzes von rund 40.000 auf über 90.000 mehr als verdoppeln.<br />

www.eads.com +++<br />

7.2 Motorola baut Netz für G8-Gipfel<br />

+++ Letzte Woche hat Motorola Deutschland nach einer Ausschreibung des Landes Mecklenburg-<br />

Vorpommern den Auftrag erhalten ein temporäres BOS Digitalfunknetz für den G8-Gipfel (siehe hierzu<br />

Sonderteil im letzten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>) zu bauen. Im Rahmen der<br />

freihändigen Vergabe hatte das Land an der Ostsee verschiedene Firmen angefragt, so auch Motorola.<br />

Laut <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> vorliegenden Informationen hat das Innenministerium aus Schwerin auch bei der<br />

EADS angefragt, doch von hier gab es kein Angebot für das zeitlich befristete Digitalnetz. Mecklenburg-<br />

Vorpommern hatte dem Bund vorgeschlagen im Falle einer Auftragsvergabe an die EADS die<br />

Funktechnik, also die Basisstationen nach dem G8-Gipfel stehen zu lassen und dann in das geplante<br />

bundesweite Netz diese einzubringen - natürlich auch in finanzieller Anrechnung. Der Bund habe dies<br />

jedoch mit Verweis auf eventuelle Schwierigkeiten bei der Netzausbauplanung abgelehnt und hierin sei<br />

auch der Grund zu suchen, warum die EADS kein Angebot abgegeben habe. Weitere Informationen wird<br />

es mit <strong>Sicherheit</strong> am Rande des 10. Europäischen Polizeikongresses, der nächste Woche Dienstag und<br />

Mittwoch in Berlin stattfindet, geben. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> bzw. dieser <strong>Newsletter</strong> wird darüber hinaus<br />

die Beteiligten befragen und deren Antworten in der nächsten Ausgabe präsentieren. www.motorola.com<br />

+++<br />

8. VERANSTALTUNGEN


+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 13.-14.02.2007: "10. Europäischer Polizeikongress: "Die Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie - Konzepte<br />

und Technologien gegen Terrorismus", Berlin, BCC, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz: Erfahrungen und Perspektiven für Parlamente, Regierungen und<br />

Streitkräfte", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp-nrw.org +++<br />

9. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses, des Katastrophenschutzkongresses, des<br />

Europäischen Verteidigungskongresses und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.<strong>Sicherheit</strong>stagedresden.de<br />

) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da<br />

zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und<br />

formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 10. Europäischen Polizeikongress im Februar 2007. Das Programm<br />

und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />


10. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8,<br />

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Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 13. Februar 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Ausgabe 94<br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 93 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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(www.european-police.eu ), des Europäischen<br />

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des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu ) und<br />

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Urheberrecht. ---<br />

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+++ Alle ausländischen Militärattachés namentlich genannt und zu jedem ihrer Entsendeländer die<br />

militärischen und wirtschaftlichen Stärken im Vergleich. "Handbuch der Militärattachés in Deutschland"<br />

(Hrsg. vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) - Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&pa<br />

rent=162&idcat=218 +++<br />

Morgen erscheint eine Sonderausgabe zum 10. Europäischen Polizeikongress.<br />

1. 10. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS DES BEHÖRDEN SPIEGEL IN BERLIN<br />

1.1 Eröffnungsempfang<br />

1.2 Brigitte Zypries zur Online-Durchsuchung<br />

1.3 BKA-Chef Ziercke: 120.000 Internet-Straftagen<br />

1.4 Innenministerforum in Berlin<br />

1.5 Der Polizist der Zukunft<br />

2. FUSSBALL-GEWALT<br />

2.1 Rekrutierung der Gewalttäter<br />

2.2 Die Welt ist wieder heimgekehrt<br />

2.3 Vorwürfe nicht erhärtet - Skandalisierung bleibt<br />

2.4 Stärkeres Engagement des DFB gefordert<br />

3. TELEKOMMUNIKATION/FUNK<br />

3.1 "Telefon-Vorratsdatenspeicherung" rechtlich fragwürdig?<br />

3.2 Bundeswehr-Fahrzeuge in Afghanistan erhalten Störsender<br />

4. ASYLBEWERBERZAHLEN<br />

4.1 1.666 Asylbewerber im Januar 2007<br />

5. AKTUELLES<br />

5.1 Explosion eines Airbus<br />

5.2 Wieder Amoklauf in den USA<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM


1. 10. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS DES BEHÖRDEN SPIEGEL IN BERLIN<br />

1.1 Eröffnungsempfang<br />

+++ "Selten habe ich mich in meinem Haus so sicher gefühlt wie am heutigen Abend!" Mit diesen Worten<br />

eröffnete der rumänische Botschafter in Berlin, Adrian Cosmin Vierita, im Beisein des<br />

Innenstaatssekretärs Anghel Adreescu aus Bukarest den Empfang in der Botschaft des neuen EU-<br />

Mitgliedes am Vorabend des 10. Europäischen Polizeikongresses. Thema der vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

ausgerichteten internationalen Veranstaltung ist die Suche nach einer europäischen <strong>Sicherheit</strong>sstrategie.<br />

1.600 Teilnehmer aus 70 Staaten sind heute in das Berliner Congress Centrum gekommen, darunter 41<br />

Minister und Staatssekretäre. Sie diskutieren bis Mittwoch Konzepte und Technologien im Kampf gegen<br />

den Terrorismus. Das technische Dilemma der <strong>Behörden</strong> und Organisationen, die in Deutschland<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben wahrnehmen, formulierte ein Kriminalbeamter aus Schleswig-Holstein: "Wir sind<br />

neben Albanien das einzige Land in Europa, in dem die <strong>Sicherheit</strong>skräfte noch nicht mit einem<br />

gemeinsamen digitalen Funksystem ausgestattet sind." +++<br />

1.2 Brigitte Zypries zur Online-Durchsuchung<br />

+++ Bundesjustizministerin Brigitte Zypries warnt vor einer zügigen gesetzlichen Regelung zur so<br />

genannten Online-Durchsuchung bei polizeilichen Fahndungen. Zwar habe der Bundesgerichtshof jetzt<br />

dafür wesentliche Maßstäbe gesetzt, doch bestehe kein dringender Gesetzgebungsbedarf, sagte sie auf<br />

dem 10. Europäischen Polizeikongress in Berlin. Zypries: "Bisher gab es nur vier Anträge seitens der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden auf einen solchen Eingriff. Die Polizei, unter anderem das Bundeskriminalamt,<br />

müssen erläutern, welchen tatsächlichen Bedarf es gibt. Dann müssen die verfassungsrechtlichen Fragen<br />

geklärt werden." Unklar sei vor allem, inwieweit dabei ein Eingriff in das Recht auf Unverletzlichkeit der<br />

Wohnung (Artikel 13 Grundgesetz) vorliege. Dabei müsse eventuell zwischen transportablen Laptops und<br />

Computern auf dem heimischen Schreibtisch unterschieden werden. Auf jeden Fall handle es sich bei<br />

solchen Online-Zugriffen um eine heimliche Durchsuchung, die von der Strafprozessordnung verboten<br />

werde. Es bestehe die Gefahr, dass die Möglichkeit heimlicher Durchsuchungen bei einer<br />

Gesetzesänderung auch auf andere Fälle ausgedehnt werde. Die Ministerin äußerte sich erfreut darüber,<br />

dass der gleichfalls auf dem Kongress anwesende Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Zierke,<br />

davon ausgehe, dass eine Online-Durchsuchung nur auf richterlicher Grundlage geschehen könne.<br />

Thema des vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> ausgerichteten Polizeikongresses ist die Suche nach einer<br />

europäischen <strong>Sicherheit</strong>sstrategie. 1.600 Teilnehmer aus 70 Staaten sind heute in das Berliner Congress<br />

Centrum gekommen, darunter 41 Minister und Staatssekretäre. Sie diskutieren bis Mittwoch Konzepte<br />

und Technologien im Kampf gegen den Terrorismus. +++<br />

1.3 BKA-Chef Ziercke: 120.000 Internet-Straftagen<br />

+++ Auf dem 10. Europäischen Verteidigungskongress der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe in Berlin sprach der<br />

Präsident des Bundeskriminalamt über die aktuellen Entwicklungen der Terroristenabwehr aus<br />

polizeilicher Sicht. Die Zahl der Terroranschläge hat im letzten Jahr in Europa erheblich zugenommen, so<br />

Ziercke auf dem Kongress. Im Zuge von Antiterrorfahndungen konnten alleine in Großbritannien 24<br />

Personen festgenommen werden, deren Planungen Terroranschläge zu verüben, schon sehr weit<br />

fortgeschritten waren. Nach Zierckes Ansicht stellt der internationale Terrorismus immer noch eine<br />

massive Bedrohung für die westliche Welt dar. "Die Hauptkommunikationsplattform für international<br />

agierende Terroristen stellt nach Erkenntnissen des BKA und anderer nationaler sowie internationaler<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden das Internet dar", so Ziercke. Über das Internet kommunizieren Terroristen oder<br />

beziehen ihre Pläne zum Bombenbau oder rekrutieren ihren Nachwuchs. "Aus diesem Grunde muss das<br />

Internet auch durch <strong>Sicherheit</strong>sbehörden kontrolliert werden", forderte Ziercke auf dem internationalen<br />

Polizeikongress. Hierzu sind auch in Deutschland Einrichtungen geschaffen worden, die im Rahmen der<br />

Terroristenabwehr bestimmte Internetseiten, Chatrooms oder Server die Terroristen nutzen, überwachen.<br />

Dabei arbeiten heute schon alle nationalen <strong>Sicherheit</strong>sdienste in Deutschland, angefangen vom<br />

Verfassungsschutz über Staatsschutz bis hin zum Militärischen Abschirmdienst unter der Koordination<br />

des Bundeskriminalamt eng zusammen, ohne dass die Trennung der einzelnen Dienste juristisch verletzt<br />

wird, so der BKA-Chef auf dem Kongress. Insgesamt seinen in der neu geschaffenen Dienststelle, dem<br />

Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ), 40 nationale Dienststellen


zusammengefasst. Ebenso wie ein Anstieg des Terrorismus zu verzeichnen ist, steigt die<br />

Internetkriminalität stark an. Allein im Mai 2006 sind 120.000 registrierte Straftaten über das Internet in<br />

Deutschland verübt worden. Durch den vermehrten Einsatz von Trojanern, Suchprogrammen zum<br />

Ausspähen von persönlichen Daten wie Kontoverbindungen oder Passwörtern, entstehen jährlich<br />

Schäden in Millionenhöhe, so der BKA-Präsident. Die Tendenz der Internetkriminalität sei steigend und<br />

wird in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen. +++<br />

1.4 Innenministerforum in Berlin<br />

+++ Das Innenministerforum mit Dr. Günther Beckstein, Volker Bouffier, Erhard Körting, Jörg Schönbohm,<br />

Dr. Ingo Wolf wird morgen auf dem Polizeikongress ein weiterer Höhepunkt live auf Phoenix.<br />

www.phoenix.de +++<br />

1.5 Der Polizist der Zukunft<br />

+++ Der Polizist der Zukunft braucht neue und effizientere Kommunikationsstrukturen und -systeme, um<br />

in der Zukunft schnelle Daten erhalten oder weitergeben zu können, so lautete der Tenor des<br />

gleichnamigen Fachforums auf dem 10. Europäischen Polizeikongress in Berlin. Insbesondere die<br />

Vernetzung von den rund 1.500 Polizeileitstellen muss in den nächsten Jahren deutlich besser werden,<br />

als es bisher der Fall ist, so der Leiter Volker Hartwein vom Unternehmen Frequentis. Zurzeit gibt es in<br />

den Polizeileitstellen zu wenige Systeme die redundant ausgelegt sind, um bei einem Ausfall eines<br />

Kommunikationsbereichs auch weiterarbeiten zu können. Allerdings ist es bis heute nicht möglich, bei<br />

dem Ausfall einer ganzen Leitstelle, diese Funktionen auf eine andere zu übertragen. Dies ist nur mit Hilfe<br />

von Vernetzungstechnologien möglich, die von dem Unternehmen Frequentis heute schon angeboten<br />

werden. Vernetzungstechnologien von dem Unternehmen sind bei der Polizei in England und Norwegen<br />

eingesetzt, die auf einer WAN oder Lan-Basis arbeiten und andere Leitstellen miteinander verbinden.<br />

Holger Lesch, Leiter Solution Management vom Konzern T-System Public Safety & Security, betonte in<br />

dem Forum die Wichtigkeit der Aktualisierung von Daten, die ein Beamter bei seiner täglichen Arbeit zu<br />

Verfügung haben muss. Vielfach ist dies aber nicht der Fall, da auf unterschiedlichen Systemen sich<br />

polizeirelevante Ermittlungsdaten befinden, die wiederum nicht untereinander kommunizieren können<br />

beziehungsweise kompatibel sind. Dies erschwert letztlich Ermittlungen und kostet sehr viel Zeit. Gerade<br />

die Informationstechnik muss auf dem neusten Stand bei der Polizei sein, um schnellstmöglich<br />

Informationen weiterleiten oder abrufen zu können, so der T-Systems Mitarbeiter auf dem Berliner<br />

Polizeikongress. +++<br />

2. FUSSBALL-GEWALT<br />

2.1 Rekrutierung der Gewalttäter<br />

+++ Bei dem organisierten Angriff auf Polizeibeamte in Leipzig sind gewaltbereite Hooligans auch noch<br />

kurz vor dem Spiel für die Tat rekrutiert worden, so das Ergebnis der polizeilichen Untersuchungen. "Zwei<br />

Zivilfahnder waren im Bereich der Prager Straße / Connewitzer Straße im Einsatz. Sie wurden von den<br />

Gewalttätern angesprochen, sich aktiv an den Auseinandersetzungen zu beteiligen, dabei versuchte man<br />

den Kollegen pyrotechnische Erzeugnisse zu übergeben, welche diese dann gegen die eingesetzten<br />

uniformierten Kräfte anwenden sollten", so die Polizeidirektion Leipzig. "Daraufhin entschlossen sich die<br />

Zivilfahnder zur vorläufigen Festnahme eines der Gewalttäter, welcher sich jedoch zunächst der<br />

Festnahme entziehen konnte. Gleichzeitig machte der Gewalttäter weitere anwesende Straftäter darauf<br />

aufmerksam, dass es sich um Polizeibeamte handelte, nunmehr formierte sich sofort eine Gruppe von<br />

gewalttätigen Personen, welche unsere Kollegen voneinander trennten und gezielt verfolgten. Jeweils 20<br />

Chaoten trieben unsere eingesetzten Zivilfahnder vor sich her, dabei skandierten sie Losungen "Bulle, wir<br />

machen dich platt, heute kommst du nicht nach Hause". Ein Kollege wurde massiv mittels Stein- und<br />

Flaschenwürfen angegriffen, gleichzeitig setzten die Chaoten körperliche Gewalt gegen unseren Kollegen<br />

ein, nur das Tragen seiner Schutzweste verhinderte schwerste Verletzungen. Durch gezielte Würfe von<br />

Gegenständen in den Beinbereich des flüchtenden Beamten, kam der Fahnder zu Fall. Die Chaoten<br />

handelten weiterhin aktiv gegen ihn, so dass er sich zur Anwendung der Schusswaffe gezwungen sah, um<br />

sein Leben zu verteidigen. Die Situation gegenüber unserem Kollegen, war derart lebensbedrohend, dass<br />

andere Zwangsmittel in keinem Fall Erfolg versprechend gewesen wären, selbst nach Abgabe des<br />

Warnschusses in die Luft, verblieben die Chaoten unmittelbar an unserem Beamten und versuchten,<br />

weiter auf ihn einzuschlagen. Erst die in diesem Moment eintreffende Einsatzgruppe der


Bereitschaftspolizei konnte den Kollegen aus der akuten Gefahrensituation befreien. Der Kollege erlitt<br />

Hämatome und Prellungen, sowie Schürfwunden am ganzen Körper."<br />

www.polizei.sachsen.de +++<br />

2.2 Die Welt ist wieder heimgekehrt<br />

+++ Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat in Kooperation mit dem Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-<br />

Verband, der Deutschen Akademie für Fußballkultur im Institut für Sport, Kultur und Weiterbildung der Uni<br />

Münster einen zweitägigen Workshop durchgeführt, der eine Evaluation der Fußball-WM 2006 in<br />

gesellschaftspolitischem Blick durchführte. Dabei wurde besonders von Kristine von Taube aus dem<br />

Auswärtigen Amt ein sehr positives Deutschlandbild im Ausland gezeichnet. Mehr als erwartet habe sich<br />

Deutschland ein positives und neues Image zulegen können, dies sei besonders auch im <strong>Spiegel</strong> der<br />

ausländischen Presse deutlich geworden. Ein kritischer Vergleich wurde jedoch mit Blick auf die Fußball-<br />

WM 1998 in Frankreich gezogen. Sicher nicht zu Unrecht dahingehend, dass die positiven Signale in<br />

Frankreich wohlorganisiert und gesetzt durch die Regierung waren, in Deutschland jedoch im<br />

Wesentlichen von der Bevölkerung und den Fans ausgingen. Für Jürgen Rollmann, Koordinator der<br />

Bundesregierung für die Fußball-WM bleibt auf Seiten des Bundes wenig Kritik, wenn auch der<br />

"Doppelpass in der Organisation" zwischen dem Bund, dem Fußball-Verband und den Städten noch<br />

besser hätte laufen können. +++<br />

2.3 Vorwürfe nicht erhärtet - Skandalisierung bleibt<br />

+++ Als Ende letzter Woche im Potsdamer Landgericht der Deutsch-Äthiopier Ermyas M. vor Gericht zu<br />

dem Überfall auf ihn kurz vor der Fußball-WM an einer Bushaltestellte in Potsdam aussagte, hörten die<br />

Prozessbeteiligten Erstaunliches. Er könne sich im Großen und Ganzen an gar nichts erinnern, könne<br />

weder zu den Umständen des Tathergangs noch zu den Geschehnissen etwas Substantielles beitragen.<br />

Er habe zwei Männer im Stress der Situation bei dem damaligen Vorfall vor Augen gehabt, die ihn einmal<br />

im Jahr 1999 am Rostocker Hauptbahnhof bedroht hätten. Auch die Aufzeichnungen von der Voicebox<br />

des Handys seiner Frau trugen nicht zur Aufklärung bei, denn es war dort vor allem die Stimme des<br />

Opfers zu hören, die beleidigende Worte ausstieß. So ist erneut die Diskussion darüber angebracht, ob er<br />

nicht womöglich selbst in angetrunkenem Zustand direkter Auslöser der Auseinandersetzung war, ob<br />

überhaupt die beiden Angeklagten diejenigen sind, die in die Tätlichkeiten verwickelt waren... Hinzu<br />

kommt, dass Beamte der Schutzpolizei die Spurensicherung durchgeführt hatten und auch hier Zweifel<br />

vor Gericht an den Ergebnissen geäußert wurden. Das Landgericht wird nun Recht finden müssen und<br />

auch können, denn es steht nicht unter dem jähen politischen Druck, der damals auf die<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden gemacht wurde. Der Generalbundesanwalt sah seinerzeit die öffentliche Ordnung<br />

gefährdet und zog den Fall aus politischen Gründen an sich. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel sah<br />

böse Schatten im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft heraufziehen und mahnte gegenüber<br />

Fremdenfeindlichkeit. Die Gelegenheit zur Skandalisierung nutzte seinerzeit der ehemalige<br />

Regierungssprecher Carsten-Uwe Heye, indem er nicht nur die deutsche Öffentlichkeit schockte, sondern<br />

Deutschland in der ganzen Welt versuchte als von seiner Geschichte eingeholt darzustellen. Er sprach<br />

von No-Go-Areas, empfahl farbigen Ausländern Teile Ostdeutschlands zu meiden, weil ihr Leben dort<br />

nicht geschützt werden könne. Eigentlich war ja der Erfolg der Fußball-Weltmeisterschaft aufgrund der<br />

regulär für September 2006 angekündigten Bundestagswahlen exklusiv für Bundeskanzler Gerhard<br />

Schröder eingeplant. Dass dieser durch das Vorziehen der Wahlen die Ernte selber ausgeschlagen hatte,<br />

schien manchem aus der Ex-Regierung bedauerlich und daher war es umso verlockender die WM auch<br />

schon mal schlecht zu reden. +++<br />

2.4 Stärkeres Engagement des DFB gefordert<br />

+++ Nach den schweren Ausschreitungen von 800 Hooligans am Rande eines Fußball-Spiels am<br />

Wochenende in Leipzig fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) härtere Strafen gegen Fußball-<br />

Rowdys. "36 verletzte Polizisten sollten Anlass genug sein, um die Täter konsequent zur Rechenschaft zu<br />

ziehen. Es ist skandalös, dass die mutmaßlichen Gewalttäter am Sonntag schon wieder auf freien Fuß<br />

kamen", sagte DPolG-Bundesvorsitzender Wolfgang Speck. Noch immer wird das Problem der Gewalt in<br />

Fußballkreisen nach Ansicht der DPolG verharmlost. "Es sind die Vereine gefordert, sich stärker gegen<br />

randalierende Fußball-Fans zu wehren. Sich jedes Mal nach Ausschreitungen zu distanzieren und Gewalt<br />

zu relativieren, reicht nicht mehr aus. Wenn wir keine Verhältnisse wie in Italien haben wollen, müssen wir<br />

alle zusammen - d.h. Vereine, DFB, Politik und Polizei - enger zusammenarbeiten", betonte Speck. Die<br />

DPolG mahnt auch ein stärkeres Engagement des DFB-Fanbeauftragten an. "Ein frühzeitiges


Gesprächsangebot seitens unserer Gewerkschaft blieb bis heute unbeantwortet. Anscheinend besteht auf<br />

Seiten des Fußballbundes kein Interesse an einer stärkeren Kooperation mit der Polizei."<br />

www.dpolg.de +++<br />

3. TELEKOMMUNIKATION/FUNK<br />

3.1 "Telefon-Vorratsdatenspeicherung" rechtlich fragwürdig?<br />

+++ Zuletzt schalteten sich <strong>Behörden</strong> mehr als 42.000 Mal jährlich in Telefonie- oder<br />

Internetverbindungen ein, klagt der Industriebranchenverband BITKOM. Die Zahl der Überwachungen sei<br />

damit um 45 Prozent gestiegen. Vor allem Handy-Gespräche hätten die Strafverfolger mitgehört,<br />

vereinzelt überprüften sie E-Mail-Adressen und Internet-Anschlüsse. Mit der geplanten Regelung zur so<br />

genannten "Vorratsdatenspeicherung" müssen Telefonverbindungen sechs Monate lang beim Anbieter<br />

abrufbar bleiben. Bisher dürfen die Daten höchstens drei Monate nach Versand der Rechnung<br />

gespeichert werden, und dies auch nur mit Einverständnis des Kunden. Mit der Novelle setzt die<br />

Bundesregierung eine EU-Richtlinie um. Aus Sicht des BITKOM sollten allerdings Teile der<br />

Vorratsdatenspeicherung vor dem Bundesverfassungsgericht auf wackligen Beinen stehen und möglichst<br />

kippen. Sie höhlt das Fernmeldegeheimnis des Grundgesetzes weiter aus", gibt BITKOM-Rechtsexperte<br />

Volker Kitz zu bedenken. "Nach früheren Urteilen ist es fraglich, ob die Daten aller Telefonanschlüsse<br />

unabhängig von einem konkreten Verdacht gespeichert werden dürfen." www.bitkom.org<br />

+++<br />

3.2 Bundeswehr-Fahrzeuge in Afghanistan erhalten Störsender<br />

+++ Bundeswehr-Fahrzeuge im Afghanistan-Einsatz sollen wegen der Gefahr von Anschlägen in Kürze<br />

mit Störsendern ausgerüstet werden. Die Störsender sollen demnach an Fahrzeugen des Typs "Wolf"<br />

angebracht werden, der vor allem bei Patrouillenfahrten eingesetzt wird. Die Störsender können das<br />

Zünden von Sprengsätzen über Funksignale oder Handys verhindern. Im Erfahrungsbericht des 10.<br />

deutschen Einsatzkontingents in Afghanistan werde das Fehlen der Störsender scharf kritisiert, heißt es<br />

aus informierten Kreisen. Mehrere Anschläge auf die Bundeswehr in Afghanistan hätten verhindert<br />

werden können, wenn die Fahrzeuge mit Störsendern ausgerüstet gewesen wären. Jung erklärte, vier<br />

Störsender befänden sich in Afghanistan im Einsatz, zwei weitere würden in Deutschland beim<br />

Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung erprobt. Mit der Ausrüstung weiterer Fahrzeuge mit<br />

Störsendern solle "voraussichtlich noch in der ersten Jahreshälfte" begonnen werden. Die israelische<br />

Armee rüstet ihre Fahrzeuge serienmäßig mit solchen Geraten aus. +++<br />

4. ASYLBEWERBERZAHLEN<br />

4.1 1.666 Asylbewerber im Januar 2007<br />

+++ Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben im Januar 2007 1.663 Personen einen<br />

Asylerstantrag gestellt. Damit sank die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vormonat um 147<br />

Personen (-9,7 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat Januar 2006 ging die Zahl der Asylbewerber<br />

um 306 Personen (-15,5 Prozent) zurück.<br />

Hauptherkunftsländer im Januar 2007 waren: Zum Vergleich<br />

Nr. Land PersonenNovember PersonenDezember PersonenJanuar<br />

1. Serbien 196 137 243<br />

2. Irak 230 193 159<br />

3. Türkei 159 130 122<br />

4. Russische Föderation 96 71 88<br />

5. Vietnam 88 60 85<br />

6. Libanon 44 55 67<br />

7. Syrien 47 40 66<br />

8. Iran 85 52 51<br />

9. Indien 37 37 45<br />

10. Nigeria 36 42 42


Im Januar 2007 wurden neben den 1.663 Erstanträgen 796 Folgeanträge beim Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge gestellt. Im Januar 2007 hat das Bundesamt über die Anträge von 2.642 Personen<br />

(Vormonat: 2.526) entschieden.<br />

Als Asylberechtigte anerkannt wurden 26 Personen (1,0 Prozent). Abschiebungsschutz nach § 60 Abs. 1<br />

des Aufenthaltsgesetzes erhielten 144 Personen (5,4 Prozent). Bei 48 Personen (1,8 Prozent) hat das<br />

Bundesamt im Januar 2007 Abschiebungshindernisse im Sinne von § 60 Abs. 2, 3, 5 und 7 des<br />

Aufenthaltsgesetzes festgestellt. Abgelehnt wurden die Anträge von 1.611 Personen (59,2 Prozent).<br />

Anderweitig erledigt (z.B. durch Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages) wurden<br />

die Anträge von 861 Personen (32,6 Prozent). Die Zahl der Personen, über deren Anträge noch nicht<br />

entschieden wurde, betrug Ende Januar 2007 8.794, darunter 6.274 aufgrund von Erstanträgen und 2.520<br />

durch Folgeanträge (Vormonat: 8.835 anhängige Verfahren, davon 6.422 Erst- und 2.413 Folgeanträge).<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

5. AKTUELLES<br />

5.1 Explosion eines Airbus<br />

+++ Beim Start ist auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo ein Airbus 310 explodiert. In der Maschine<br />

seien aber keine Passagiere gewesen, so die Meldung der russischen Nachrichtenagentur ITAR-Tass.<br />

Das Schicksal der Besatzung ist noch unklar. +++<br />

5.2 Wieder Amoklauf in den USA<br />

+++ In Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah hat am Montagabend (Ortszeit) ein Amokläufer in einem<br />

Einkaufzentrum fünf Menschen getötet. Mehrere Verletzte mussten in die umliegenden Krankenhäuser<br />

gebracht worden. Anschließend sei der Täter durch zwei Beamte erschossen worden, so die Mitteilung<br />

der örtlichen Polizei. Die Hintergründe der Tat seien aber noch unklar. +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz: Erfahrungen und Perspektiven für Parlamente, Regierungen und<br />

Streitkräfte", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp-nrw.org +++<br />

7. HINWEISE


<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses, des Katastrophenschutzkongresses, des<br />

Europäischen Verteidigungskongresses und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.<strong>Sicherheit</strong>stagedresden.de<br />

) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da<br />

zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und<br />

formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

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und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

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Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

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Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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8. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8,<br />

53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 14. Februar 2007<br />

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die militärischen und wirtschaftlichen Stärken im Vergleich. "Handbuch der Militärattachés in<br />

Deutschland" (Hrsg. vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) - Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit<br />

unter www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&pa<br />

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+++<br />

AUSBLICK<br />

1. 10. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS DES BEHÖRDEN SPIEGEL IN BERLIN<br />

1.1 Wolfgang Beckstein zur Computerüberwachung<br />

1.2 Shirk: Alle haben Verantwortung für die Innere <strong>Sicherheit</strong><br />

1.3 Hellenthal: Internationaler Terrorismus als europäische Herausforderung<br />

1.4 Terminologie des Terrorismus<br />

1.5 Terrorismus bleibt Hauptbedrohung in der EU<br />

2. PANELS<br />

2.1 Vernetzte Grenzen - begrenzte Vernetzung?<br />

2.2 "Europa sicher leben" - aber wie?<br />

2.23<strong>Netzwerk</strong> Europa - Informations- und Telekommunikationssysteme<br />

3. AUSSTELLERÜBERSICHT<br />

4. VERANSTALTUNGEN<br />

5. HINWEISE<br />

6. IMPRESSUM


AUSBLICK<br />

+++ Der Europäische Polizeikongress hat sich als führende Veranstaltung für die Innere<br />

<strong>Sicherheit</strong> in Europa auch diesmal wieder bestätigt. Nach zwei Kongresstagen hatten sich über<br />

1.600 Teilnehmer akkreditiert, die Themen des Kongresses beherrschten die innenpolitische<br />

Berichterstattung. Einige Fachdiskussionen werden zu politischen und organisatorischen<br />

Veränderungen helfen beizutragen. Die <strong>Sicherheit</strong>s-Community freut sich auf ein Wiedersehen<br />

im nächsten Jahr am Dienstag, den 29. und Mittwoch, den 30. Januar 2008. Ausführliche<br />

Berichterstattung zum diesjährigen Kongress findet sich in der März-Ausgabe des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>, in den weiteren <strong>Newsletter</strong>n "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" und auf der Kongress-Homepage<br />

www.european-police.eu +++<br />

1. 10. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS DES BEHÖRDEN SPIEGEL IN BERLIN<br />

1.1 Wolfgang Beckstein zur Computerüberwachung<br />

+++ "Bei manchen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden in Deutschland bis hin zur Spitze des<br />

Bundsjustizministeriums sind bestimmte Erkenntnisse über die Bekämpfung von Terrorismus<br />

und Organisierter Kriminalität noch nicht angekommen", bemerkte Bayerns Innenminister<br />

Wolfgang Beckstein auf dem 10. Europäischen Polizeikongress des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in Berlin.<br />

Er sprach über die Notwendigkeit von Online-Kontrollen und das Ausmaß an Gefahrenpotential,<br />

dem entgegenzutreten sei. Bei Terrorismusverdacht handle es sich um Schwerstkriminalität,<br />

gegen die unter ähnlichen Bedingungen vorzugehen sei wie bei Telekommunikations- und<br />

Wohnraumüberwachung. Es finde bei der Computer-Überwachung kein rechtstaatlich gesehen<br />

schlimmerer Eingriff statt. Es müsse allerdings eine richterliche Genehmigung vorliegen und eine<br />

klare Benennung der Verbrechenstatbestände, die eine solche Überwachung möglich machen.<br />

Beckstein: "In München konnte das Attentat gegen das jüdische Gemeindezentrum u. a. durch<br />

eine aktive "Wanze" bei einem der Tatbeteiligten verhindert werden." Auch bei dieser<br />

Überwachung, allerdings durch den Verfassungsschutz, handelte es sich um eine "heimliche", die<br />

nach der Strafprozessordnung im Prinzip nicht möglich ist. Beckstein sieht eine Änderung der<br />

Strafprozessordnung als notwendig an, wobei zu beachten sei, dass der Wanzeneinsatz ein<br />

heftigerer Eingriff in persönliche Grundrechte sei als die Kontrolle des Computers:<br />

"Wohnraumüberwachung ist das allerletzte Mittel.. Computerüberwachung das mildere." +++<br />

1.2 Shirk: Alle haben Verantwortung für die Innere <strong>Sicherheit</strong><br />

+++ Anlässlich eines Vortrages auf dem 10. Europäischen Polizeikongress betonte Tom Shirk,<br />

Präsident für den Bereich Public Services, SAP Worldwide, die besondere Verantwortung aller<br />

gesellschaftlichen Gruppierungen für die Innere <strong>Sicherheit</strong>. Angesichts des<br />

Bedrohungspotenzials, welches insbesondere von der asymmetrischen Bedrohung auch für<br />

Europa ausgeht, müssten die Anstrengungen auf dem Felde der Inneren <strong>Sicherheit</strong> erhöht werden.<br />

Ein wichtiger Punkt sei in diesem Zusammenhang die zunehmende Vernetzung und<br />

Flexibilisierung der <strong>Sicherheit</strong>sbehörden. In Zeiten knapper Haushalte könne diese<br />

Modernisierung aber nur durch einen effektiven Einsatz der verfügbaren Ressourcen geschehen.<br />

Eine IT-Referenzarchitektur für BOS sitzt auf den Kernprozessen von Polizeien,<br />

Nachrichtendiensten und Katastrophenschutzorganisationen auf und stellt modular


Lösungsbausteine zur Verfügung. Im Anschluss an den Vortrag von Tom Shirk präsentierte Ralf<br />

Wagner, der Verantwortliche der SAP für den Bereich BOS, exemplarisch Software-Lösungen<br />

der SAP für die Polizei, welche sich sowohl für die Vorgangsbearbeitung und Fallanalysen, als<br />

auch für die Einsatzplanung und Organisationssteuerung eignet. www.sap.com<br />

+++<br />

1.3 Hellenthal: Internationaler Terrorismus als europäische Herausforderung<br />

+++ Dr. Markus Hellenthal, der Vizepräsident Global Security der EADS Denfense and<br />

Communication Systems, hat in seinem Vortrag "Effiziente Terrorismusbekämpfung - eine Frage<br />

der Wahrnehmung" auf dem 10. Europäischen Polizeikongress die Auswirkung der<br />

wahrgenommenen globalen Bedrohungssituation auf die Innere <strong>Sicherheit</strong> näher beleuchtet. Die<br />

Bedrohung durch den internationalen Terrorismus sei kein US-amerikanisches Phänomen.<br />

Vielmehr hätten die Anschläge von London und Madrid und die verhinderten Bombenanschläge<br />

auf zwei Züge in Deutschland im Sommer letzten Jahres gezeigt, dass der Terror auch im<br />

Alltagsbild in Europa angekommen sei. Im Bewusstsein vieler Deutscher spiele die<br />

Terrorbedrohung jedoch eine untergeordnete Rolle. Hinsichtlich der zu ergreifenden Maßnahmen<br />

geht Hellenthal davon aus, dass die Grenze zwischen Innerer und Äußerer <strong>Sicherheit</strong> zwar nicht<br />

obsolet, durch die asymmetrische Bedrohung, welche vom internationalen Terrorismus ausgeht,<br />

jedoch fließender geworden ist. Für die effektive Bekämpfung dieses Terrorismus forderte<br />

Hellenthal eine stärkere Zusammenarbeit von Institutionen der Äußeren und der Inneren<br />

<strong>Sicherheit</strong> und eine bessere Vernetzung der europäischen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden untereinander.<br />

Einer "vernetzten Bedrohung" müsse man mit kollektiven Anstrengungen begegnen, wie sie etwa<br />

in der europäischen <strong>Sicherheit</strong>sstrategie zum Ausdruck käme. www.eads.com<br />

+++<br />

1.4 Terminologie des Terrorismus<br />

+++ Eine heftige Diskussion entspann sich im Forum I, dessen Thema eigentlich die<br />

Bekämpfung der Finanzströme des Terrorismus war. Ein Besucher aus Saudi-Arabien hatte bei<br />

der Fragerunde angemerkt, dass die Einbeziehung des Islam in die Bezeichnung "Islamistischer<br />

Terrorismus" eine Beleidigung und negative Bewertung dieser Religion sowie aller Moslems<br />

darstelle und er sich daher eine weitaus neutralere Bezeichnung wünsche. Prof. Darko Trifunovic,<br />

Leiter der Fakultät <strong>Sicherheit</strong>sforschung der Universität Belgrad, konterte, dass die Terroristen<br />

selber das Wort "Dschihad" verwendeten und sich als "Mudschahidin", also als Kämpfer für die<br />

Verbreitung und Verteidigung des Islam, bezeichneten. Zusätzlich zeichne sich in jenen Ländern,<br />

in die sich der islamistische Terrorismus derzeit zu verbreiten suche, ab, dass nur die<br />

muslimische Bevölkerung von der Hinkehr zum Terrorismus betroffen sei. Als Beispiel nannte<br />

Trifunovic Bosnien-Herzegowina, in dem die muslimische Bevölkerung bereits sehr deutlich<br />

durch die "Mudschahidin" infiltriert und gesteuert sei. Ein weiterer grundsätzlicher Unterschied<br />

zu den Terrororganisationen westlicher "christlicher" Länder liege darin, dass diese immer<br />

politische oder gesellschaftliche Forderungen und Hintergründe propagierten während der<br />

islamistische Terrorismus sich ausschließlich auf die Religion beziehe. "Und schließlich würde<br />

kein Anhänger der IRA oder ETA einem seiner Anhänger jemals sagen, dass er in den Himmel<br />

kommt wenn er Menschen tötet", betonte Trifunovic gegenüber dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Ein<br />

ausführlicher Bericht über das eigentliche Thema der Bekämpfung der Finanzströme kann in der<br />

nächsten Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> nachgelesen werden. +++<br />

1.5 Terrorismus bleibt Hauptbedrohung in der EU


+++ Der Direktor der europäischen Polizeibehörde Max Peter Ratzel bezeichnete auf dem 10.<br />

Europäischen Polizeikongress der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe in Berlin, den internationalen<br />

Terrorismus als eine der Hauptbedrohungen in Europa. Wie stark die Bedrohung drückte sich in<br />

Zahlen aus. So Sind in Europa im vergangenen Jahr insgesamt 129 terroristische Anschläge<br />

verübt worden. Zu den aktiven terroristischen Gruppen gehören neben der ETA, IRA auch<br />

zahlreiche religiöse Gruppierungen, die erst seit kurzem in Europa aktiv sind. Die Anschläge in<br />

London und Madrid zeigen sehr deutlich, nach Ansicht von Ratzel, wie entschlossen diese<br />

Gruppierungen handeln können. Europol wertet die religiös motivierten Terroristen, als die<br />

derzeit gefährlichsten Gruppierungen, deren Gewaltbereitschaft als besonders hoch einzuschätzen<br />

ist. "Besonders hoch ist psychologische Wirkung in der Bevölkerung, wenn Terroristen mit<br />

atomaren, biologischen und chemischen Waffen drohen würden." Diese Gefahr ist zukünftig<br />

nicht ausgeschlossen und würde der terroristischen Bedrohung eine völlig neue Dimension<br />

verleihen", so Ratzel auf dem Polizeikongress. Dank durch die Bündelung zahlreicher<br />

europäischer Polizeikräfte und <strong>Sicherheit</strong>sorganisationen mit Hilfe von Europol ist es in der<br />

Zukunft leichter möglich, effektive Bekämpfungsstrategien gegen den Terrorismus zu<br />

entwickeln, so der Dirktor der europäischen <strong>Sicherheit</strong>sbehörde auf dem Kongress in Berlin. In<br />

Europol sind bis her 460 Mitarbeiter aus 27 europäischen Staaten beschäftigt. Die Behörde<br />

arbeitet auch mit <strong>Sicherheit</strong>sbehörden außerhalb von Europa eng zusammen, um schneller auf<br />

internationale Entwicklungen reagieren zu können. Europol verfolgt auch Wirtschaft- und<br />

Internetkriminalität sowie den internationalen Waffenschmuggel. www.europol.eu<br />

+++<br />

2. PANELS<br />

2.1 Vernetzte Grenzen - begrenzte Vernetzung?<br />

+++ Ein Forum beschäftigte sich mit der Grenzsicherung: Wann kommt SIS II? Immer wieder<br />

stand diese Frage im Forum "Europas Grenzen schützen - rechtlich und organisatorisch" im<br />

Vordergrund. Nachdem der ursprüngliche Termin im März diesen Jahres absehbar nicht<br />

eingehalten werden kann, wird nach Gründen gesucht. "Es hapert so gut wie nie an den<br />

technischen Möglichkeiten, es hapert immer am organisatorischen", diese Formel stellte Dr.<br />

Frank Paul, Leiter IT-Großsysteme aus der Europäischen Kommission, seinen Ausführungen<br />

voran. Die Hauptgründe sieht Paul bei der verspäteten Verabschiedung der Rechtsgrundlage, der<br />

verspäteten Fertigstellung des Rechenzentrums in Straßburg und der teilweisen Annullierung der<br />

Ausschreibungen in den Mitgliedstaaten. Eine weitere Verzögerung ist hausgemacht: Portugals<br />

Kompromissvorschlag, das derzeitige SIS mit einer Zwischenlösung (SISone4all) auf die neuen<br />

Mitgliedstaaten auszudehnen, wird die Einführung von SIS II noch mal um sechs Monate<br />

verzögern, so Paul. "SIS II wird also im Dezember 2008 fertig gestellt".<br />

Dass die Einführung des funktional verbesserten SIS II notwendig ist, machte Astrid Göbel,<br />

Senior Executive Manager Public Services von Steria Mummert, deutlich. "Jeder aktive Polizist<br />

wird Veränderungen durch das neuen System erfahren", so Göbel. So gebe es ein eigenes<br />

Datenfeld für Kfz-Kennzeichen, die Möglichkeit Bilder anzuhängen, europäische Haftbefehle zu<br />

speichern und biometrische Kennzeichen zu erfassen. Darüber hinaus ist SIS II flexibel<br />

ausgelegt, d.h. es ist für eventuelle Erweiterungen der rechtlichen Rahmenbedingungen schon<br />

heute ausgelegt.<br />

Dass man auch ohne passgenaue Daten zu einem Suchergebnis kommen kann, stellte Dr. Mario<br />

Lenz, Mitglied der Geschäftsführung und CTO von empolis, vor. Die von empolis entwickelte<br />

Software ermöglicht eine "Fuzzy Search" - eine ungenaue Personensuche. Die Software gibt eine


Wahrscheinlichkeit aus mehreren eingegeben Merkmalen aus, auf wen die Beschreibung in der<br />

Datenbank passen könnte, auch wenn beispielsweise der Name falsch angegeben wird.<br />

Einen Ausblick, wie die Grenzen in Zukunft aussehen könnten, gab Paul McKeown, Senior<br />

Advisor Public Security, IBM UK. So könnten durch biometrische Merkmale in elektronischen<br />

Pässen die Grenzkontrollen zum Beispiel an Flughäfen automatisiert werden. Die heutige 1:1-<br />

Erfassung werde durch einen 1:n-Abgleich abgelöst, was eine Automatisierung möglich mache.<br />

Da sieht der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Peter Schaar, auch Grenzen. Eine<br />

Verknüpfung von biometrischen Daten ist für ihn problematisch. Skeptisch äußerte Schaar sich<br />

auch zu der Frage der Verfügbarkeit der Daten, d.h. dass Teilnehmerstaaten anderen<br />

Teilnehmerstaaten die gleichen Zugriffrechte auf ihre Daten einräumen wie den eigenen Polizei-<br />

und Grenzbeamten. Zum einen stimme das Strafrecht und das Strafprozessrecht in den einzelnen<br />

Ländern nicht überein, dies müsse erst harmonisiert werden. Zum anderen gebe es noch keine<br />

gemeinsamen Regeln für den Datenschutz, da die bisherige Datenschutzrichtlinie ausdrücklich<br />

die 3. Säule der EU ausklammere.<br />

Aber die Schengen-Erweiterung hat auch organisatorische und personelle Konsequenzen, wie Gil<br />

Arias, Vizepräsident der Europäischen Grenzschutzbehörde Frontex, den Zuhörern erläuterte. So<br />

sind zukünftig die Flughäfen von einigen Ländern die einzigen Außengrenzen. Aus diesem<br />

Grund stecke der Grenzschutz in Tschechien gerade in einer großen Umstrukturierung und in<br />

Ungarn werde er sogar ganz abgeschafft. "Das ist dramatisch für die, die da arbeiten", so Arias.<br />

+++<br />

2.2 "Europa sicher leben" - aber wie?<br />

+++ Fünf Staatssekretäre aus europäischen Innenministerien sowie eine Innenministerien und ein<br />

Europaparlamentarier diskutierten gestern im Rahmen des Europäischen Polizeikongresses die<br />

Frage, wie die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten ihre Maßnahmen zur<br />

Terrorismusbekämpfung optimieren können. Es diskutierten: der EU-Parlamentarier Mihael<br />

Brejc, Gordana Jankuloska, Innenministerin der Republik Mazedonien, Anghel Andreescu,<br />

Staatssekretär im rumänischen Innenministerium, Marek Surmacz, Staatssekretär im polnischen<br />

Innenministerium, Zvonko Zinrajh, Staatssekretär im slowenischen Innenministerium sowie Peter<br />

Altmaier, Staatsekretär im deutschen Bundesministerium des Innern (BMI). Die Essenz der<br />

lebhaften und kompetent besetzten Expertenrunde: Die Zauberformel lautet "mehr Koordination,<br />

besserer Austausch von Informationen und optimierte Kooperation der unterschiedlichen<br />

involvierten Institutionen". Flankiert werden sollten diese Maßnahmen mit Aktionen auf der<br />

wirtschaftlich-politischen Ebene, um die Keime des Terrorismus - es ging in der Diskussion nicht<br />

nur, aber vor allem auch um religiös begründeten Terrorismus, vor allem um Terror im Namen<br />

des fundamentalen Islams - auch im sozialen Bereich zu versuchen zu ersticken. Wichtig war<br />

allen Diskutanten, dass die Maßnahmen gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus in den<br />

Grenzen des demokratischen Wertegefüges der europäischen Staaten und der EU ergriffen<br />

werden müssen. Auch eine "<strong>Sicherheit</strong>skultur" innerhalb der Bevölkerung sei gefragt, bemerkte<br />

zum Beispiel der EU-Parlamentarier Mihael Brejc (Slowenien), nicht nur die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden<br />

und -institutionen seien Akteure bei der Aufgabe, das Leben in Europa sicher zu machen. Peter<br />

Altmaier, Staatssekretär im BMI, betonte, dass die deutsche Bundesregierung das Motto der<br />

deutschen EU-Ratspräsidentschaft "Europa sicher leben" zum Anlass nimmt, Fragen der<br />

<strong>Sicherheit</strong> durch ihr Arbeitsprogramm in Brüssel mit Blick auf praktikable Lösungen ("less<br />

papers and more measures") voranzutreiben. +++<br />

2.3 <strong>Netzwerk</strong> Europa - Informations- und Telekommunikationssysteme


+++ Im Fachforum "<strong>Netzwerk</strong> Europa - Informations- und Telekommunikationssysteme" stand<br />

unter der Leitung von Rainer Wendt, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen<br />

Polizeigewerkschaft, vor allem der Gewinn an <strong>Sicherheit</strong> durch den Einsatz neuer Technologien<br />

und Strukturen im Mittelpunkt. Die Teilnehmer des Forums waren: Ingo Liersch,<br />

Marketingdirektor Goverment Solutions, Giesecke & Devrient; Tarja Mankinnen, Direktorin des<br />

Sekretariats für Innere <strong>Sicherheit</strong> beim Finnischen Innenministerium; Prof. Generalmajor<br />

Alexandru Ionas, Stellvertretender Direktor des SECI (Southeast European Cooperative<br />

Initiative) Center; Ingo Prestel, Vertrieb Public Sector, Oracle; Heinrich F. Hardinghaus, Senior<br />

Strategic Accounts Management, Research in Motion Deutschland, sowie Marco Gocht,<br />

Managing Director, ISEC7 GmbH. Allen Referaten gemein war der Mehrwert an <strong>Sicherheit</strong>, der<br />

durch die Produkte bzw. Organisationen entweder dem Bürger unmittelbar, wie bei der European<br />

Citizen Card und dem E-Government oder, mittelbar, über eine bessere technische Ausstattung<br />

der <strong>Sicherheit</strong>sbehörden zugute kommt. Auf Nachfrage aus dem Publikum konnten die<br />

Referenten aufkommende Bedenken zerstreuen, ob die technischen Neuerung im Bereich E-<br />

Government auch so anwenderfreundlich gestaltet seien, dass die Bürger diese ohne spezielle<br />

Vorkenntnisse nutzen könnten. Es wurde jedoch eingeräumt, dass bei dem technischen Fortschritt<br />

der letzten Jahre auf diesem Gebiet die Benutzerfreundlichkeit nicht immer angemessen beachtet<br />

wurde. +++<br />

3. AUSSTELLERÜBERSICHT<br />

Rapid STAT<br />

+++ Die MAVAND Solutions GmbH präsentierte auf dem 10. Europäischen Polizeikongress in<br />

Berlin ihren weiterentwickelten Drogenspeicheltest Rapid STAT mit der Auswerteeinheit, dem<br />

Mobile Reader. Der Rapid STAT verbindet die Einfachheit eines Speichel- oder Wischtests mit<br />

der Sensitivität, Genauigkeit und Präzision eines Labortests. Er liefert die Ergebnisse in 6-10<br />

Minuten. Der Rapid STAT wurde in enger Zusammenarbeit mit der Polizei in Deutschland<br />

entwickelt und auf die Anforderungen für Kontrollmessungen auf der Straße abgestimmt. Es<br />

wurde nachgewiesen, dass der Rapid STAT der erste Drogenspeicheltest ist, der den<br />

gewünschten Grenzwert von 1 ng/ml THC im Blut detektieren kann. Die Kontrollmessungen<br />

wurden von der Polizei des Saarlands durchgeführt und die GC/MS Messung des Forensic<br />

Toxicology Institute of Legal Medicine, Saarland University, Homburg/Saar, Professor Dr.<br />

Kraemer, bestätigten die hervorragenden sensitiven Ergebnisse von 1 ng/ml THC im Blut.<br />

www.mavand.de +++<br />

EPOST 810<br />

+++ Die Polizei nutzt mittlerweile zum Austausch von Informationen auch das Internet und<br />

versendet auch zahlreiche E-Mails. Aber mittlerweile gehen viele Emails im Postfach unter und<br />

schon im normalen Alltag kann dies sehr ärgerlich sein, jedoch darf dies bei der Polizei nicht<br />

vorkommen. Viele Nachrichten bedürfen einer Empfangsbestätigung und müssen zu einem<br />

spätesten Zeitpunkt ihren Empfänger erreichen. Auch ist in der Polizeidienstvorschrift definiert,<br />

dass alle relevanten Informationen wie Inhalt, Nachweis über die Zustellung und Bearbeitung<br />

festgehalten werden müssen. Die Firma Materna hat hierzu die Software EPOST 810 entwickelt.<br />

Diese kann alle definierten Systemzustände überwachen und nach verfolgen. Mit einer<br />

Erweiterung dieser Software können sogar Fremdsysteme eingebunden und kontrolliert werden.<br />

Dieses System ist sicher auch in vielen anderen Bereichen einsetzbar, in denen die Bearbeitung<br />

nachvollzogen werden sollen.


www.materna.de +++<br />

MEL BIOSENS S<br />

+++ In ihrem vielfältigen Betätigungsbereich hat das Unternehmen Meltron ein neues<br />

Explosivstoff- und Drogenanalysegerät herausgebracht. Diese Neuentwicklung mit dem Namen<br />

"MEL BIOSENS S" kann eine Vielzahl von Substanzen auf der Haut bzw. im Schweiß<br />

detektieren. Es kann per Schweißanalyse innerhalb weniger Minuten ein zuverlässiges Ergebnis<br />

liefern. Die Verbrauchsmaterialien liegen in ihrer Anschaffung knapp unter 3 Euro pro Test, so<br />

dass sich die Anschaffungskosten von ca. 50.000 Euro gegenüber anderen Tests schnell<br />

amortisieren könnten. Die Polizei versucht dauerhaft den Drogenmissbrauch und Drogenhandel<br />

zu bekämpfen. Eine schnelle Drogendetektion im Straßenverkehr ist darum unabkömmlich. In<br />

der Vergangenheit erforderte dies einen lästigen Urin- oder Bluttest. Durch den Schweißtest hat<br />

man eine erste handfeste Kennung auf Drogenmissbrauch, wodurch sich die Zahl der<br />

kostenintensiven Labortests verringert. www.meltron.de +++<br />

Produktivitätssteigerungen<br />

+++ Heutzutage gibt es kaum eine Organisation oder ein Unternehmen, das sich nicht mit<br />

Maximierung und Prozessoptimierung befasst. Dies macht natürlich nicht halt vor der Polizei.<br />

Die Methoden reichen von Umsatzsteigerungs- und Kostensenkungsprogrammen bis hin zu<br />

Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung. Zunehmend rückt der Mensch in den Mittelpunkt der<br />

Betrachtung, nachdem die Automatisierung von maschinennahen Prozessen längst Standard<br />

geworden ist. Wie die Optimierungspotenziale bestmöglich ausgenutzt werden, zeigen die<br />

"Productivity Lösungen" von Interflex. Diese Software betrachtet ganzheitlich die Produkte,<br />

Lösungen und Beratungsdienstleistungen, in deren Mittelpunkt der Mensch und dessen Beitrag<br />

zur Wertschöpfung stehen. Dadurch werden alle Prozesse transparent und lassen sich optimieren.<br />

Flexiblere Arbeitszeitmodelle, verschiedene Arbeits-, Tarif- und Vertragsbestimmungen sowie<br />

die Wünsche der Mitarbeiter erzeugen einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Mit der Lösung<br />

von Interflex und einem Web-Terminal wird es den Mitarbeitern erlaubt, ihre gewünschten<br />

Dienste und Urlaubstage selber zu erfassen.<br />

www.interflex.de +++<br />

Tablet-PCs<br />

+++ Die Logic Instrument Gruppe bietet diverse Tablet-PCs an, welche den wichtigsten<br />

nationalen und internationalen Zulassungsbedingungen und Robustheitsnormen z.B. für den<br />

Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen entsprechen. Dies prädestiniert das Gerät für den<br />

mobilen Einsatz in rauen Umgebungen. Die robusten Tablet-PCs können optional mit vielfältigen<br />

Kommunikationsoptionen wie UMTS, Bluetooth, GPS und WLAN ausgerüstet werden und<br />

garantieren dadurch uneingeschränkte Mobilität. Selbst in Temperaturbereichen von -20°C bis<br />

+60°C, bei einer Luftfeuchtigkeit von 10% bis 90% und Stürze aus 90 cm überstehen die Geräte<br />

problemlos. Zum Einsatz kommen spezielle Prozessoren, die einen extrem niedrigen<br />

Stromverbrauch aufweisen. Diverse Schnittstellen, auch spezielle Kundenwünsche, werden bei<br />

den Tablet-PCs realisiert. Als <strong>Sicherheit</strong>smerkmal haben die neusten Geräte standardmäßig<br />

bereits einen Fingerabdruck-Leser.<br />

www.logic-instrument.de +++<br />

Toughbook<br />

+++ Panasonic ist Spezialist im Toughbook-Bereich, d.h. für Computer in allen Lebenslagen. Vor<br />

allem im Freien, bei Einsätzen jeder Art und unterwegs sind sie voll funktionsfähig. Die


Notebooks werden gebraucht, wenn es regnet, wenn Absturzgefahr besteht und die Temperaturen<br />

schnell und heftig wechseln. "Unsere speziell entwickelte mobile Hardware wird weltweit bei der<br />

Polizei eingesetzt. Diesen Bereich decken wir umfangreich ab", erläutert Karin Herzog, System<br />

Engineer bei Panasonic Computer Products Europe. Auf drei Märkten bietet das Unternehmen<br />

an: USA und Canada, Asien sowie Europa. Der Bedarf ist überall unterschiedlich. Herstellung<br />

und Marketing müssen sich auf die dortigen speziellen Bedürfnisse einstellen. Das Unternehmen<br />

sieht sich als Marktführer und damit als Innovationsführer für robuste Notebooks. Das Modell<br />

CF-29 begleitet Gerlinde Kaltenbrunner beim Besteigen ihres neunten Achttausenders, des<br />

Kangchendzönga im Osten Nepals.<br />

www.panasonic.com +++<br />

Identitätsprüfung per Software<br />

+++ "Unsere Präsentation auf dem Polizeikongress hat zwei Schwerpunkte: die elektronische<br />

Kriminalakte, die wir gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt (BKA) entwickelten und unser<br />

ganzheitliches <strong>Sicherheit</strong>skonzept, die Oracle Sec Solution, deren integraler Bestandteil die<br />

Biometrie ist", erläutert Senior Betriebsbeauftragter Ingo Prestel die Ausrichtung des Oracle-<br />

Messestandes. Bei der BKA-Lösung ist eine Integrierte Datenträgeranwendung (IDA) dabei. Sie<br />

ermöglicht es der Polizei, beschlagnahmte Festplatten und andere Datenträger inhaltlich zu<br />

analysieren und auszuwerten. Für den biometrischen Teil bietet das irische Unternehmen Daon<br />

die Identifizierungssoftware, die nicht nur im <strong>Sicherheit</strong>sbereich zur Anwendung kommt. Pre-<br />

Sales Engineer Tony Palmer: "Überall da, wo Identitätsprüfungen ein Rolle spielen, ist unsere<br />

Software einsetzbar: bei der Sozialhilfe, Renten- und Wohngeldanträgen und<br />

Einwanderungsbegehren. Bei Einwanderern muss mit biometrischen Methoden u. a. geprüft<br />

werden, ob sie nicht bereits des Landes verwiesen wurden und nun unter falschem Namen<br />

zurückkehren wollen."<br />

www.oracle.com +++<br />

Barcodesystem<br />

+++ Das Unternehmen print-ID liefert Drucker für Karten und Barcodesystem. Seine Spezialität<br />

sind Kartendrucker mit kompletter Ausweispersonalisierung, nicht nur bei <strong>Sicherheit</strong>sausweisen.<br />

Darin enthalten sind Hologramme mit UV-Farbrändern. UV-empfindliche Karten, auf denen bei<br />

Schwarzlicht bis dahin Unsichtbares zu lesen ist. Das variantenreiche Angebotsspektrum des<br />

Unternehmens umfasst u. a. normale Sichtausweise mit und ohne Chip, mit Magnetstreifen sowie<br />

kontaktlose Karten mit RFID (Radio Frequency Identity). Andreas Heukäufer vom Vertrieb der<br />

print-ID GmbH&Co.KG: "Wir können alle Codierungen bis hin zu den Spezialanwendungen im<br />

Hochsicherheitsbereich anbieten." Einer der Vertragspartner, von dem die Kartendrucksysteme<br />

stammen, ist die Datacard Group mit Niederlassungen in Deutschland, Spanien, Frankreich,<br />

Großbritannien, Indien und Russland. Die kleinen Drucker werden in Malaysia hergestellt. "Zu<br />

den größeren Druckern zählen u. a. solche für Kreditkarten mit sämtlichen<br />

<strong>Sicherheit</strong>smerkmalen", erläutert Claus Valley von der Datacard Deutschland GmbH.<br />

www.print-id.de ; www.dataCard.de +++<br />

Detektion<br />

+++ Die Welt wird globaler und mobiler - das schafft neue Freiheiten, aber auch die<br />

Notwendigkeit, für die <strong>Sicherheit</strong> zu sorgen, zum Beispiel an Flughäfen, wo tagtäglich Tausende<br />

von Menschen zusammenkommen. "Detektion" ist mit Blick auf die Verbrechensbekämpfung<br />

und Prävention von terroristischen Anschlägen hierbei ein wichtiges Stichwort. Smiths Detection<br />

bietet ein umfassendes Portfolio im Bereich der Detektions-Technologien an und bedient dabei


sämtliche Märkte - weltweit. Einsatzgebiete der Lösungen sind zum Beispiel im Bereich<br />

"Transport" Orte wie Flughäfen, Grenzübergänge (im Grenzbereich nutzt auch der Zoll die<br />

Technologie von Smith Detection) oder Häfen. Das Unternehmen bildet Lösungen aus einem<br />

breiten Anwendungsgebiet ab: so zum Beispiel Detektion in den Bereichen biologische,<br />

chemische, explosive Stoffe. Das Equipment wird sowohl von militärischen als auch zivilen<br />

Institutionen genutzt.<br />

www.smithsdetection.com +++<br />

Fingerprint Image Transmission<br />

+++ Europa wächst - und damit auch die Notwendigkeit, Verbrechen zu bekämpfen. Mit<br />

SteriaFIT bietet die Steria-Mummert Consulting AG ein bewährtes Werkzeug für Organe im<br />

Umfeld der Verbrechensbekämpfung. SteriaFIT steht für "Fingerprint Image Transmission" und<br />

ist eine Software, die Fingerabdrücke und andere biometrische Merkmale (Gesichtserkennung,<br />

Unterschriften) schnell erfasst und mit höchster <strong>Sicherheit</strong> an nationale (z. B. in Deutschland an<br />

das Bundeskriminalamt) und internationale Datenbanken zur Prüfung der Identität von<br />

verdächtigen Personen übermittelt. Das System wird derzeit in über 25 europäischen Staaten<br />

genutzt (Polizei, Interpol, Einwanderungsbehörden), auch in etlichen deutschen Bundesländern<br />

sowie von der Bundespolizei.<br />

www.steria-mummert.de +++<br />

Deliktanalysen<br />

+++ Die Informationsflut wächst - Institutionen müssen ihrer Herr werden, auch im öffentlichen<br />

Bereich. SPSS Inc. ist ein führender Anbieter von Predictive Analytics-Software und -Lösungen.<br />

SPSS unterstützt Unternehmen und Organisationen, ihre Daten durch Predictive Analytics in<br />

entscheidungsrelevante Informationen zu verwandeln. So auch bei <strong>Sicherheit</strong>sbehörden: Die<br />

Lösungen des Unternehmens im Bereich der Kriminalitätsprävention, Strafverfolgung und<br />

Verbrechensbekämpfung ermöglichen es der Polizei, in den Auswerte- und Analysestellen oder<br />

in ihren Forschungsstellen die historischen Daten zu nutzen, um die Gegenwart zu verstehen und<br />

zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Einsatzgebiete sind zum Beispiel: Deliktanalysen im<br />

Bereich der Massenkriminalität, Verhaltensanalysen von Verbrechen oder Risiko- und<br />

Bedrohungseinschätzungen.<br />

www.spss.com +++<br />

"Polizei Online" für Europa?<br />

+++ Gemeinsam mit T-Systems präsentierte sich die Polizei Baden-Württembergs auf dem<br />

Polizeikongress. Das Projekt, das 1998 in die Entwicklung ging, wurde erstmals auf der CeBIT<br />

2003 in vollem Funktionsumfang eingesetzt. Ursprünglich zu eLearning und Workflow-<br />

Vereinfachung gedacht, hat sich das im <strong>Sicherheit</strong>sintranet des Bundeslandes eingesetzte System<br />

zu einem "Marktplatz des Wissens" weiterentwickeln können. Auf insgesamt 12.000 Clients<br />

können alle 32.000 Polizisten und Angestellte des Landes auf diese "Community of Practise"<br />

zugreifen. Im Bereich des Fortbildungsantrags konnte zum einen der Verwaltungsvorgang von<br />

vorher 13 auf nun drei Verwaltungsvorgänge "verschlankt" werden und gleichsam Transparenz<br />

erzeugen. User können nun sehen, in welchem Bearbeitungszustand sich der Vorgang befindet<br />

und zusätzlich einsehen, welche Vorgänge zur Zustimmung oder Ablehnung des Antrags führten.<br />

Als weiterer Kunde konnte das Land Hessen für das System gewonnen werden, "weitere zeigen<br />

sich sehr interessiert", so die Aussteller.<br />

www.polizei-online.bwl.de +++


Neuste Generation von Tetra-Geräten<br />

+++ Der spanische Hersteller "Teltronic" präsentierte im "Tetra-Parc", einer speziell<br />

eingerichteten Ausstellungsfläche auf dem Kongress. Im speziellen wurde das "HTT-500", die<br />

neueste Generation an Tetra-Endgeräten, präsentiert. Das besondere an diesem mobilen Endgerät<br />

sei laut Hersteller seine modular einstellbare Sendeleistung, die sich zwischen 15 Miliwatt und 3<br />

Watt einstellen lässt. Bei maximaler Sendeleistung biete das Gerät somit einen erheblich<br />

größeren Empfangsbereich, als vergleichbare Geräte, die mit einem Watt senden. Damit das<br />

Endgerät eine höhere Betriebsdauer ohne Aufladung erzielen kann, wurde ein leistungsfähiger<br />

Lithium-Polymer-Akku mit 1.800 mAh in das Gerät integriert. Das Unternehmen ist mit seiner<br />

Tetra-Technolgie in vielen Ländern, unter anderem Argentinien, den Niederlanden, Brasilien und<br />

Spanien vertreten. In Deutschland sind die Geräte im Ruhrgebiet vertreten.<br />

www.teltronic.es +++<br />

THW und Polizei<br />

+++ Das Technische Hilfswerk war nicht nur mit seinem Präsidenten Albrecht Broemme im<br />

Programm des Kongresses vertreten, sondern auch mit einem Informationsstand, auf dem die<br />

Bundesanstalt seine Fähigkeiten präsentierte. Die nationalen wie internationalen Besucher des<br />

Polizeikongresses zeigten sich insbesondere an der Struktur des THW interessiert. Viele der<br />

Standbesucher hätten überrascht reagiert, als sie erfuhren, dass 99% der THW-Mitglieder sich auf<br />

freiwilliger Basis für den Katastrophenschutz in acht Länder- und unzähligen Ortsverbänden<br />

organisieren. "Professionell" bzw. öffentlich angestellte Mitarbeiter fänden sich nur in der<br />

Bonner Bundesanstalt und in den Länderverbänden.<br />

www.thw.de +++<br />

Verkehrsüberwachung<br />

+++ Die Firma Vitronic präsentierte auf dem Polizeikongress die "natürlichen Aufpasser" des<br />

Autofahrers. Zum einen zeigte das Unternehmen eine mobile Geschwindigkeitsmessanlage, die<br />

vollständig digital arbeitet und "Multiobjektfähig" ist. Durch diese Fähigkeit kann die Anlage<br />

mehrere Fahrzeuge gleichzeitig erfassen und digital im Speicher des Gerätes hinterlegen - Filme<br />

und Entwicklung entfallen somit als Kostenfaktor für die Polizei. Als zweite Neuerung stellte<br />

Vitronic ein System zur Kennzeichenerfassung vor, das per UMTS (wenn verfügbar, sonst GSM)<br />

einen automatischen Abgleich mit vorhandenen Datenbanken (z.B. Inpol) durchführt und so<br />

erkennen kann, ob es sich beispielsweise um ein gestohlenes Fahrzeug handelt. Das System wird<br />

zurzeit in Bayern und Hessen eingesetzt.<br />

www.vitronic.de +++<br />

Schnelle Pille<br />

+++ Die "vonMinden GmbH", spezialisiert auf die schnelle Detektion von Drogen, stellte auf<br />

dem 10. Europäischen Polizeikongress zwei polizeilich relevante Produkte vor. Mit dem "Drug-<br />

Screen" können Polizisten vor der Blutuntersuchung einen stichhaltigen Anlass zur Anordnung<br />

selbiger erhalten. Per Urin-Schnelltest ermittelt das Testsystem zuverlässig 13 verdächtige<br />

Substanzen wie Kokain, Cannabis oder auch Opiate. Dieses ist per "Tauchtest" und "Tropftest"<br />

möglich. vonMinden stellte darüber hinaus ein Feststoffanalysesystem vor, das Pulver, Staub<br />

oder Tabletten auf Drogengehalt hin überprüft. Der Test könne unter anderem weit verbreitete<br />

Pillen wie "Speed" schnell und zuverlässig entlarven, so Geschäftsführerin Sandra von Minden<br />

zu dem Produkt.<br />

www.vonminden.de +++


ARIS Plattform für Geschäftsprozessmanagement in Unternehmen und <strong>Behörden</strong><br />

+++ Das Software- und Beratungshaus IDS Scheer stellt in der Ausstellung die ARIS Plattform<br />

for Process Excellence vor, die in Kooperation mit SAP entwickelt wurde. Diese Lösung für<br />

Geschäftsprozessmanagement in Unternehmen und <strong>Behörden</strong> bietet ein integriertes und<br />

vollständiges Werkzeug-Portofolio für Strategie, Design, Implementierung und Controlling. Für<br />

BOS-Organisationen stellt ARIS eine universelle technologische und methodische Plattform dar.<br />

So hat IDS Scheer eine spezielle Prozessarchitektur für die fachlichen und administrativen<br />

Prozesse der Polizei entwickelt, die u. a. Transparenz und Vergleichbarkeit für alle Bereiche der<br />

Polizei gewährleisten soll.<br />

www.ids-scheer.com +++<br />

Katastrophenschutz: Kommunikation aus einem Guss<br />

+++ Bei der niederländischen Firma HAN Dataport stand in diesem Jahr die Lösung MultiTeam<br />

im Zentrum der Ausstellung. MultiTeam ist ein multidisziplinäres System für Kommunikation,<br />

Koordination und Logistik in Katastrophenlagen. Durch ein effizientes Austauschen und<br />

Erschließen von Informationen ermöglicht das System die Berichterstattung, Krisenkontrolle und<br />

-management. MultiTeam unterstützt mit seinem Katastrophenschutzprogramm den<br />

koordinierten Einsatz von Polizei, Feuerwehr, THW und Hilfsdiensten und fördert bei<br />

Großeinsätzen die Zusammenarbeit mit Verwaltungsbehörden, Koordinationszentren und allen<br />

am Katastrophenschutz beteiligten Organisationen.<br />

www.multiteam.info +++<br />

Elektronische Ausweise der Zukunft<br />

+++ Elektronische Ausweise und Reisepässe gehören zum Kerngeschäft des<br />

Unternehmensbereiches Government Solutions der Münchner Giesecke & Devrient GmbH. Das<br />

Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter für Pass- und <strong>Sicherheit</strong>sdruck,<br />

Personalisierung von Passdokumenten, Chipkarten und kontaktlose Technologie, Biometrie,<br />

Kryptologie und Chip-Personalisierung. Eines der Produkte von G&D ist der Pass mit Chip zur<br />

Speicherung biometrischer Daten. Neben den Gesichtsdaten kann dieser Chip, der dem<br />

internationalen Standard ICAO entspricht, zudem Fingerabdrücke und den Iris-Scan speichern.<br />

Als weiteres Projekt, an dem G&D maßgeblich beteiligt ist, stand die European Citizen Card<br />

(ECC) im Fokus der Ausstellung und wurde zudem im Rahmen eines Fachforums gesondert<br />

vorgestellt. Die ECC soll mittels elektronisch sicherer Identifizierung den Datenaustausch in den<br />

Bereichen E-Business und E-Government einfacher und sicherer gestalten.<br />

www.gi-de.com +++<br />

G8-Gipfel-Simulation<br />

+++ Die IABG aus dem bayrischen Ottobrunn präsentierte, neben ihren Lösungen des digitalen<br />

Sprech- und Datenfunks für <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS), eine<br />

Computer-Simulation ihres Ad-hoc-<strong>Netzwerk</strong>es HiMoNN (Highly Mobile Network Node) auf<br />

dem Gelände des nächsten G8-Gipfels, der im Sommer in Heiligendamm stattfindet. HiMoNN<br />

dient dabei als Schlüsseltechnologie für die vernetzte Einsatzführung. Durch Sensoren ermittelte<br />

Daten werden an die Einsatzzentrale übermittelt und zu einem umfassenden, aktuellen<br />

Einsatzlagebild fusioniert. Besondere Vorteile des Systems sind u. a. die Unterstützung des<br />

Einsatzleiters, das frühzeitige Lagebewusstsein beim Eintritt in den Einsatzraum und der Zugriff<br />

auf aktuelle Aufklärungsergebnisse sowie detaillierte Daten über die Vorgehensweise des<br />

Gegenübers und dadurch eine erhöhte Handlungsfreiheit.<br />

www.iabg.de +++


Lebendiger Unterricht und Präsentationen<br />

+++ Das neue Starboard der auf Unterricht und Präsentationen zugeschnittenen FX-Serie wurde<br />

in diesem Jahr von der Hitachi Software Engineering Europe AG vorgestellt. Die Boards sind mit<br />

der StarBoard Software Suite ausgerüstet und im 16:9-Format in einer Größe bis zu 82 Zoll<br />

erhältlich. Die Daten werden hierbei mittels USB 2.0 oder Bluetooth Technologie vom Rechner<br />

auf das Board übertragen. Zudem lässt sich das Gerät auch noch als normales Whiteboard oder<br />

Magnettafel nutzen. Neben den reinen Darstellung kann man mit einem speziellen Stift oder der<br />

Maus die Daten auf dem Board bearbeiten, im Drag-and-Drop-Verfahren verschieben oder mit<br />

der Handschrifterkennungssoftware hinzufügen.<br />

www.hitachisoft.de +++<br />

TETRA-Funk im Fokus<br />

+++ Der digitale TETRA-Funk steht bei Hagedorn Informationssysteme im Zentrum der<br />

Ausstellung. So bietet das Unternehmen im <strong>Sicherheit</strong>sbereich u. a. Personenortungs- und<br />

Sicherungssysteme sowie Geräte zur Fahrzeugortung für das TETRA-Funknetz an. Für die<br />

Bündelung und Speicherung dieser Informationen stellt Hagedorn zudem einen TETRA-<br />

Dispatcher und eine TETRA SDS Centre zur Verfügung. Die Auswertung der Gesprächsdaten<br />

erfolgt mit Billingreports, eventuelle Fehler in den TETRA-Netzen werden mit dem Watchdog<br />

übermittelt.<br />

www.hagedorn-infosysteme.de +++<br />

Biometrisches Identitätsmanagement<br />

+++ In Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Biometrie-Spezialisten idematrix hat SAP eine<br />

integrierte Biometrie-Technologie im SAP Defense & Security Portofolio. Mit dem System wird<br />

den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden ein einheitliches Identitätsmanagement Interface zur Verfügung gestellt.<br />

Mit dem Produkt von idematrix möchte SAP seine Angebotspalette für den Regierungsbereich im<br />

Sektor Defense & Security erweitern und die Attraktivität weiter steigern.<br />

www.idematrix.com +++<br />

Automatische Analyse<br />

+++ Der Auftrag der <strong>Behörden</strong> der Inneren und Äußeren <strong>Sicherheit</strong> erfordert ein immer<br />

schnelleres, gezielteres und weitgreifenderes Handeln. Die dazu benötigten Daten und<br />

Ermittlungsergebnisse müssen allerdings aus einer Vielzahl unterschiedlichster<br />

Informationsquellen gewonnen werden. Häufig ertrinken Ermittler und Lagebearbeiter heute in<br />

Informationen, ohne die Kapazitäten zu besitzen, diese Informationen auch sinnvoll in einem<br />

System auszuwerten. Die Intelligente Schaltzentrale namens "Information Access Suite für<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden" der Firma empolis soll eben jene Probleme lösen, indem sie die<br />

durchgängige Behandlung und Vernetzung von strukturierten sowie unstrukturierten Inhalten<br />

ermöglicht. Der Nutzen der Schaltzentrale wird am Beispiel eines kroatischen Waffenschiebers<br />

deutlich. Das System erkennt bereits beim Telefonat "kroatisch" als Sprache und kann die<br />

Aufzeichnung als verdächtig einstufen. Die Übersetzung ins Deutsche erfolgt dabei automatisch.<br />

Schließlich liefert die ebenfalls automatische Informationsextraktion sowie der Abgleich mit<br />

vorhandenen Datenbanken erste Erkenntnisse, ebenso werden Personen, Orte, Zahlen und<br />

Ähnliches erkannt, extrahiert und zugeordnet, ohne das bisher die kostbare Arbeitszeit von<br />

Analytikern und Übersetzern gefordert war.<br />

www.empolis.com +++


Alleskönner für den Einsatz<br />

+++ Die Möglichkeiten der Endgeräte für den BOS-Digitalfunk konnten die Besucher des 10.<br />

Europäischen Polizeikongresses auf dem Stand der EADS selber testen. Dabei fand besonders die<br />

Kombination aus flexiblen Einsatzmöglichkeiten und technischer Leistungsfähigkeit mit<br />

einfacher Bedienoberfläche große Zustimmung seitens der Polizisten. So zeigen sowohl das<br />

Handgerät, als auch die Festinstallation für das Fahrzeug dieselbe Bedienoberfläche. Auch kann<br />

der in beide Geräte eingebaute GPS-Empfänger weit mehr als nur die Lokalisierung des Nutzers,<br />

mittels einer Karte kann es bei Anfrage die genaue zum Benutzer bezogene Position der Kollegen<br />

anzeigen. Weiteres Schmankerl ist die integrierte Java-Plattform, die zur Entwicklung eigener<br />

Applikationen genutzt werden kann.<br />

www.eads.net +++<br />

Zum Überbrücken der analog-digitalen Zwischenzeit<br />

+++ Während der Einführung des Digitalfunks bei den BOS wird es zwangsläufig eine längere<br />

Übergangsphase geben, in der die Leitstellen beide Funksysteme bedienen müssen. Die Firma<br />

elektronic-labor Carls präsentierte auf ihrem Stand den "ZSE 933", eine zentrale Steuereinheit für<br />

den Fahrzeugeinsatz, welcher die alten und neuen Funktionen miteinander verknüpft. Über eine<br />

gemeinsame Bedieneinheit kann dabei mit der gewohnten Bedienoberfläche sowohl der analoge<br />

Sprech- und Datenfunk gesteuert, als auch die Bedienung des Digitalfunks verwaltet werden. Die<br />

Bedienplatzoptionen reichen schließlich von vorhandenen Doppelbediengeräten und CarPCs bis<br />

hin zu verschiedenen Handhörern als alleinige Kontrolleinheit sowie in Kombination mit<br />

Zusatzanzeigen, Navigationssystemen und der Mitbenutzung des Kombi-Instruments.<br />

www.el-carls.de +++<br />

Livescanner für Fingerabdrücke<br />

+++ Besonderes Interesse der Besucher konnte die Präsentation des Fingerabdruckscanners der<br />

Firma Dermalog erwecken. Dabei wurde der ZF1-Livescanner für den Einsatz flacher<br />

Fingerabdrücke in sehr hoher Auflösung entwickelt. BSI-TR-PDÜ-zertifiziert kann der Scanner<br />

auch für die Identifizierung von Kriminellen genutzt werden, aber auch hoheitliche Aufgaben,<br />

wie das Einlesen der Fingerabdrücke für den neuen biometrischen Reisepass übernehmen. Genau<br />

für diese Einlesung in die Pass-Chips ist der Scanner primär entwickelt worden, so Oliver Jahnke<br />

von Dermalog. Zusätzliche Applikationen erlaubten aber auch den problemlosen mobilen<br />

Gebrauch, wobei der Scanner nicht nur über Lebenderkennung verfüge, sondern auch mit jeder<br />

Umgebungstemperatur umgehen könne. Bestechend bleibt aber vor allen Dinger der Preis des<br />

Scanners, der sechzig Prozent unter dem der von Konkurrenz-Anbietern liegt.<br />

www.dermalog.de +++<br />

Lagebilder für die Politik und Katastrophenschützer<br />

+++ Ab März wird die Software für alle Bereiche des Katastrophenschutzes, die Dräger auf dem<br />

10. Europäischen Polizeikongress präsentierte, in den Handel gelangen. Dräger wollte mit der<br />

Entwicklung dieser Software namens Drägerware.act! vor allen Dingen die Arbeit in den Stäben,<br />

die nach den Erfahrungen mit Ereignissen wie dem Papstbesuch oder der Fußball-WM immer<br />

organisationsübergreifend waren, unterstützen. Die Bedienoberfläche zeigt dabei eine Landkarte<br />

mit den vorher definierten wichtigsten Elementen, wie Einsatzkräften, Parkplätzen und anderen<br />

für den Einsatz nutzbaren Ressourcen. In weiteren Bedienfunktionen sind beispielsweise der<br />

elektronische Posteingang mit den zu erledigenden Aufgaben kombiniert, aber auch eine<br />

Gesamtschadenslage lässt sich innerhalb von Sekunden erstellen, so dass auch politische


Entscheidungsträger mit einer koordinierten Schadensdarstellung gegenüber der Öffentlichkeit<br />

auftreten können.<br />

www.draeger.com +++<br />

Scanner für RFID-Chips und ICAO-Zeilen<br />

+++ Die Firma DAKO präsentierte auf ihrem Stand beim 10. Europäischen Polizeikongress den<br />

ME2-Scanner. Dieser Hochleistungs-Scanner ist in der Lage, vollautomatisch RFID-Chips und<br />

ICAO-Zeilen zu scannen, auszulesen und zu prüfen. Damit können Personaldokumente direkt vor<br />

Ort bearbeitet werden, ohne aufwendige zusätzliche Infrastruktur. Die multifunktionalen<br />

Abfragen können schließlich zur Personal- und Sachfahndung, KBA-Anfragen sowie weiteren<br />

spezifischen Abfragen etwa bei InPOL / POLAS genutzt werden.<br />

www.dako.de +++<br />

Dokumentation des Tatorts<br />

+++ Eine sphärische Kamera, die 360 Grad Aufnahmen mit Zweidimensionalität verbindet,<br />

präsentierte die SpheronVR AG auf der Ausstellung des 10. Europäischen Polizeikongresses.<br />

Dabei wird die Aufnahme mit einer Signatur versehen, so dass jeder Schritt des Bildes<br />

nachvollziehbar bleibt und somit auch gerichtsfähig ist. Die zugehörige Software erlaubt einen<br />

Gesamtüberblick des Tatorts an dem PC, wobei die grobe Übersicht in Form einer Karte<br />

dargestellt wird, in der jeder Aufnahmepunkt dargestellt ist. Innerhalb der Detailbilder kann dann<br />

mit der Maus nicht nur das Lichtverhältnis verändert werden, auch Vermessungen, das<br />

Hinterlegen von Detailbildern und aservatische Notizen sind möglich.<br />

www.spheron.com +++<br />

TETRA-Funkgeräte der neuen Generation<br />

+++ Mit dem PUMA-T3DM zeigte SELEX Communications auf ihrem Stand ein so genanntes<br />

"Dual-Mode" TETRA-Funkgerät, also ein auf dem TETRA-Standard basierendes UHF-<br />

Funkgerät, das auch im analogen 70cm Frequenzband betrieben werden kann. Dabei stellt das<br />

PUMA-T3DM sämtliche Sprach- und Datendienste inklusive einer Verschlüsselung der<br />

Luftschnittstelle sowie des gesamten Kommunikationsweges.<br />

www.selex-comms.com +++<br />

Stimme der Polizisten<br />

+++ Der Stand der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) bot neben kostenlosen<br />

Hintergrundinformationen wie den Faltblättern zu den "Handy-Sondertarifen für den<br />

Öffentlichen Dienst", der "Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Güter" und den aktuellen<br />

Ausgaben des "Polizeispiegel" auch käufliche Mitbringsel, wie DPolG-Teddys oder<br />

Kaffeebecher. Wichtiger waren aber die Gespräche, in denen die Position der DPolG deutlich<br />

diskutiert werden konnte. Bezogen auf Europa war es Hans-Joachim Zastrow, Vorsitzender des<br />

Fachverbandes Bundespolizei der DPolG, wichtig auf die Äußerungen von Innenminister Dr.<br />

Wolfgang Schäuble zur Änderung des Beamtengesetzes einzugehen. Schäuble hatte gefordert,<br />

gerade die vermehrten ausländischen Polizeieinsätze nicht länger mit reinen Freiwilligen zu<br />

bestreiten. "Die DPolG ist entschieden gegen den Vorschlag", betonte Zastrow gegenüber dem<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. "Wir wollen, dass auch weiterhin nur Freiwillige für Auslandseinsätze<br />

genommen werden. Gerade die Freiwilligkeit ist überaus wichtig, um die Motivation der<br />

Beamten vor Ort sicher zu stellen. Auch ist zu bedenken, dass sich bisher für alle Einsätze genug<br />

Polizisten gemeldet haben, eine Änderung des Beamtenrechtes besitzt somit überhaupt keine<br />

Grundlage."


www.dpolg.de +++<br />

Spracherkennung mit Cybertech<br />

+++ Die Aufzeichnung von Telefonaten wird nicht nur im Bereich der Terrorismusbekämpfung,<br />

sondern auch für viele Organisationen und Firmen immer mehr eine Vorraussetzung zur eigenen<br />

<strong>Sicherheit</strong>, die aber auch für eine Geschäftsanalyse, das Training von Mitarbeitern oder die<br />

Qualitätskontrolle genutzt werden können. Die Firma CyberTech präsentierte auf dem 10.<br />

Europäischen Polizeikongress ihre Lösung MYNAVoice, die eben jene strukturierte<br />

Anrufaufzeichnung mit verschiedensten zusätzlichen Daten wie Name, Anschluss, Datum,<br />

Uhrzeit sowie alle beteiligten Telefonnummern speichert. Diese Lösung hatte ebenfalls die<br />

EADS zu einer Partnerschaft mit CyberTech beim Aufbau des BOS-Digitalfunknetzes in<br />

Deutschland bewogen. Gerade bei Notrufen oder der internen Kommunikation während eines<br />

Einsatzes sei die Aufzeichnung der Rufe unentbehrlich, so Frank Kuipers, Area Manager EMEA<br />

von CyberTech. Schließlich könnte die genaue Analyse Fehlschläge verhindern und den<br />

tatsächlich Einsatzablauf wesentlich verbessern.<br />

www.cybertech.nl +++<br />

Ein Klick für Hunderte<br />

+++ Der Communicator der Firma Respond! ist imstande über Telefon, Funk, Fax und E-Mail<br />

eine beliebige Anzahl von Teilnehmern in kürzester Zeit zu benachrichtigen. So können in<br />

Krisensituationen in kürzester Zeit Hunderte alarmiert werden. Das System ist bei Polizei und<br />

Feuerwehr in den USA und Europa im Einsatz. Respond! präsentiert auch ein telefonisches Netz,<br />

das unter Bürgern, Unternehmen und der Polizei aufgebaut werden kann. Durch die vielfältigen<br />

Informationen, die die Polizei so vom Bürger erhält, können Straftaten schneller aufgeklärt<br />

werden.<br />

www.respond.nl +++<br />

Gehärtet im Einsatz<br />

+++ Schlechtes Wetter ist jetzt kein Hinderungsgrund für einen Einsatz mehr: Der neue<br />

"Ruggedised PDA" der Firma roda computer GmbH hält auch extremsten Wetterbedingungen<br />

stand - von - 40 Grad bis +70 Grad Celsius. Roda computer haben langjährige Erfahrungen im<br />

Defence-Sektor und weiten ihr Angebotsspektrum jetzt auch in den Polizei- bzw.<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbereich aus. Der Ruggedised PDA ist schon bei der Polizei in Brandenburg im<br />

Einsatz.<br />

www.roda-computer.com +++<br />

Digitale Zukunft<br />

+++ Die Firma Selex Comunications präsentiert ihre Digitalfunklösungen: als Handfunkgerät die<br />

Serie Puma T3 und als Mobileinheit das Fahrzeuggerät VS 3000. Die Besonderheiten: das VS<br />

3000 bietet eine Gateway und Repeater-Funktion in einem Gerät. Das Handfunkgerät gibt es<br />

auch in einer explosionsgeschützten Version als Puma T3Ex.<br />

www.selex-comms.de +++<br />

Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit<br />

+++ Auf dem 10. Europäischen Polizeikongress in Berlin präsentierte sich das Gemeinsame<br />

Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit (GZ), welches auf der<br />

Grundlage des zwischen Deutschland und Frankreich abgeschlossenen Mondorfer Vertrages,<br />

entstanden ist. 1999 nahm das Gemeinsame Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und


Zollzusammenarbeit seinen Dienstbetrieb in Kehl auf. Auf deutscher Seite beteiligen sich die<br />

Polizeien aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die Bundespolizei, die<br />

Bundeszollverwaltung und die Zollfahndung am Betrieb des GZ. Das Bundeskriminalamtamt<br />

(BKA) ist seit Mai 2004 im GZ vertreten. Frankreich ist durch die Police Nationale, die<br />

Gendarmerie Nationale und durch den Zoll vertreten. Zurzeit verrichten 67 deutsche und<br />

französische Beamte rund um die Uhr ihren Dienst in Kehl, in unmittelbarer Grenznähe zu<br />

Frankreich. Im Jahr 2006 unterstützte das GZ die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden im deutsch-französischen<br />

Grenzgebiet bei nahezu 14.000 Ermittlungsverfahren.<br />

+++<br />

Digitale Landkarten für die Polizei<br />

+++ Das Unternehmen ESRI und die Gesellschaft für digitale Wirtschaftgeografie (WIGeoGIS)<br />

präsentierten auf dem 10. Internationalen Polizeikongress digitale Landkartenlösungen für den<br />

Bedarf von <strong>Sicherheit</strong>sbehörden und der Polizei. Im Hilfe der präsentierten Technologielösungen<br />

ist es unter anderem möglich, effektiver Strategien zu entwickeln, um <strong>Sicherheit</strong>spersonal oder<br />

Polizeieinheiten gezielter in ländlichen oder urbanen Bereichen einsetzen zu können. Mit Hilfe<br />

skalierbarer Lösungen können <strong>Sicherheit</strong>sbehören aller Art, leichter Auswertungen und<br />

Prognosen mit Hilfe von digitalen Karten vornehmen. Auf den Karten, die in unterschiedlichen<br />

Größenmaßstäben dargestellt werden können, ist auch die Einblendung von zusetzlichen<br />

Informationen wie Ortsangaben, Straßenverhältnisse oder ob an dieser Stelle schon einmal eine<br />

Straftat verübt wurde. Nach Angaben des Unternehmens sind den zusätzlichen<br />

Informationsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Die angebotenen Systeme können leicht<br />

nachgerüstet und auf den jeweiligen Bedarf des Nutzers abgestimmt werden, so das Untenehmen<br />

auf dem Kongress in Berlin. Ebenso eignen sich die angebotenen digitalen Kartensysteme zur<br />

Simulation von möglichen Großlagen wie Unfälle oder Katastrophenfälle. Hierbei kann unter<br />

anderem simuliert werden, wie lange Rettungskräfte benötigen würden, um einen Unfallort zu<br />

erreichen. Digitale Kartensysteme des Unternehmen ESRI und WIGeoGIS sind bereits in<br />

zahlrichen <strong>Sicherheit</strong>sorganisationen im täglichen Einsatz.<br />

www.wigeogis.de +++<br />

Frequentis für sicherheitskritische Anwendungen<br />

+++ Das Unternehmen Frequentis nutzte den 10. Internationalen Polizeikongress in Berlin, um<br />

unterschiedliche Kommunikations- und Informationssysteme für sicherheitskritische Bereiche zu<br />

präsentieren. Von hohem Interesse waren für die Fachbesucher des Kongresses die<br />

Sprachvermittlungssysteme, die unter anderem bei der Flugsicherung, im Personennahverkehr<br />

und bei Polizeileitstellen zum Einsatz kommen. Auch im Bereich der Digitalfunkentwicklung ist<br />

das Unternehmen aktiv. So bietet das Unternehmen Leitstellensysteme an, die mit digitalem als<br />

auch mit analoger Funktechnologie kommunizieren können. Die Sprachvermittlungssystem sind<br />

mit speziellen Schnitttechnologien für Digitalfunk ausgestattet, die Gruppenruf, dynamische<br />

Gruppenbildung oder Short Data Service ermöglichen. Auch auf dem Gebiet der<br />

Videoüberwachung beitet Frequentis eine Reihe von Technologien, die schon bei<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden seit Jahren mit Erfolg eingesetzt werden. Mit Hilfe von<br />

Videoüberwachungssystemen können sehr gezielt und genau sicherheitskritische Liegenschaften<br />

wie Bahnhöfe, öffentliche Plätze oder Fabrikanlagen bei Tag und Nacht überwacht werden.<br />

www.frequentis.com +++<br />

Funksysteme für die Polizei


+++ Hochmoderne und leichte Funksysteme für den Einsatz bei der Polizei und<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden bot das Unternehmen GCD auf dem 10. Europäischen Polizeikongress an.<br />

Das Unternehmen GDC Systeme entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Systeme zur<br />

drahlosen Sprach- und Datenkommunikation. Für spezielle Anwendungen, beispielsweise bei<br />

<strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgabe (BOS) oder für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen, hat GCD eigene Lösungen im Angebot. Auch im Bereich der<br />

Telematik und Verkehrstechnik kann GCD eine Reihe von Eigenentwicklungen vorweisen. So<br />

nutzen auch zahlreiche Landerpolizeien für ihre Kradstaffeln, leichtbedinbare Kommunikations-<br />

und Funktechnologien aus dem Hause GDC. Auf dem Poizeikongress in Berlin standen im<br />

Mitelpunkt des Intresses der Fachbesucher Kommunikationssysteme für Rettungsdienste, Polizei<br />

und <strong>Sicherheit</strong>sbehörden.<br />

www.gcd-solutions.de +++<br />

Gewerkschaft der Polizei<br />

+++ Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) nutzte den 10. Europäischen Polizeikongress in Berlin,<br />

um auf ihre nationale und internationale Zusammenarbeit mit anderen Polizeiewerkschaften in<br />

Europa aufmerksam zu machen. Als Mitaussteller war die European Conferation of Police<br />

(EUROCOP) auf dem Stand der GdP vertreten, um auch ihre europäische Arbeit aufmerksam zu<br />

machen. Die EUROCOP hat ihren Sitz in Luxembourg. Zahlreiche ausländische Polizisten und<br />

Kriminalbeamte aus ganz Europa informierten sich auf dem Ausstellungsstand über die Arbeit<br />

diese beiden Gewerkschaften. Zur Zeit sind in der GdP rund 180.000 deutsche Kriminalbeamte<br />

organisiert. www.EUROCOP .org und www.GDP.de<br />

+++<br />

Nachtsichtoptiken für den Polizeibedarf<br />

+++ Nachtsichkameras und Infrarotoptiken präsentiere das Systemhaus BFi Optilas aus<br />

Puchheimauf dem Polizeikongress. Das Unternehmen entwickelt unterscheidlich leistungsfähige<br />

Infrarotkamerasysteme für den <strong>Sicherheit</strong>sbehördenbedarf und ist ein langjäriger Partner der<br />

deutschen Polizei. Zu den neusten Produkten gehören Wärmebildkameras mit sehr hoher<br />

Reichweite, die sich auch zur Montage auf Zolldienstbooten oder für den Bedarf von<br />

Küstenwachen eignen. Ebenfalls hat das Unternehmen eine Low-Cost-Wärmebildkamera<br />

entwickelt, die durch Streifenpolizisten im Fahrzeug mitgeführt werden kann. Dieses optische<br />

System ermöglicht bei völliger Dunkelheit einen Sichtreichweite von 450 Metern.<br />

www.bfioptilas.de <br />

Headsets<br />

+++ Das Unternehmen CeoTronics stellte auf dem 10. Internationalen Polizeikongress zahlreiche<br />

Kommunikationssysteme für die persönliche Ausstattung des Polizisten vor. Darunter befanden<br />

sich Headsets für verdeckte ermittler und Systeme die unter Schutzhelmen montiert waren. Die<br />

Systeme sind sehr zuverlässig, leicht und roboust ausgelegt. CeoTronics stellt auch<br />

Sonderkommunikationssysteme für Antiterroreinheiten und Sondereinsatzkommandos der Polizei<br />

her. Ebenso finden die Kommunikationtechnologien auch bei zahlreichen europäischen Polizeien<br />

und <strong>Sicherheit</strong>sbehören im Einsatz. www.ceotronics.com +++<br />

Verkehrsaufsicht<br />

+++ Das Unternehmen Orbit GmbH aus Bonn stellte sein Kommunikationssystem vor, welches<br />

auf der Basis eines handelsüblichen Blackberry funktioniert. Das System ermöglicht dem<br />

behördlichen Nutzer eine Fülle von Möglichkeiten sich online Daten zwischen der Dienststelle


und dem Einsatort des Beamten auszutauschen. Vorgestellt wurde auch auf den 10. Europäischen<br />

Polizeikongress ein Blackberry-System für die Kommunale Verkehrsaufsicht, welches mit einer<br />

Online-Anbindung an behördeneigene IT-Systeme und weiteren zusätzlichen Funktionen<br />

ausgerüstet ist. In Großbritannien ist der Blackberry-System seit Jahren im Einsatz der Polizei.<br />

Der Blackberry gehört zur Standartausrüstung des britischen Polizeibeamten, der damit<br />

Informationen erhalten, senden oder selbst suchen kann, da er eine Internetanbindung hat und mit<br />

dem System telefonieren kann.<br />

www.orbit.de +++<br />

Blaulicht<br />

+++ Das Unternehmen Signal Vama stellte auf dem Polizeikongress in Berlin zahlreiche<br />

Blaulichtsystem für Polizeianwendungen vor. Das Unternehmen vertreibt unterschidliche<br />

Blaulicht- und Signalesysteme mit optischen und akustischen Elementen vor, die bei zahlreichen<br />

europäischen Polizeibehördn im Einsatz sind. Die Systeme sind leicht auf Fahrzeugen oder<br />

Polizeibooten zu montieren, verfügen über eine weitsichtbare Lichtleistung und sind sehr<br />

leistungsfähig.<br />

www.fedsig.vama.es +++<br />

Folgende Aussteller werden in der nächsten <strong>Newsletter</strong>-Ausgabe kurz vorgestellt: Amt24,<br />

Armatix GmbH, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Bullard, Selectric<br />

Nachrichtensysteme GmbH, ulit med Products, World-Check, ZyLAB<br />

4. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten<br />

in einer vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin;<br />

dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum,<br />

www.best-age.conference.com +++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz: Erfahrungen und Perspektiven für Parlamente, Regierungen<br />

und Streitkräfte", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische<br />

Koordination von Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++


+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp-nrw.org +++<br />

5. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Abonnenten (Print-Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses, des<br />

Katastrophenschutzkongresses, des Europäischen Verteidigungskongresses und der Dresdner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de )<br />

ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger<br />

(<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular<br />

auf www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 10. Europäischen Polizeikongress im Februar 2007. Das<br />

Programm und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu <br />

verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September<br />

2007. Die Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu<br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007.<br />

Weitere Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu <br />

verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

<br />

6. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee<br />

Frank, Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 22. Februar 2007<br />

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Urheberrecht. ---<br />

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+++ Alle ausländischen Militärattachés namentlich genannt und zu jedem ihrer Entsendeländer die<br />

militärischen und wirtschaftlichen Stärken im Vergleich. "Handbuch der Militärattachés in Deutschland"<br />

(Hrsg. vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) - Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&pa<br />

rent=162&idcat=218 +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 EU-Ministerrat stärkt Frontex<br />

1.2 Internationale Rückführung erfolgreich durchgeführt<br />

1.3 Terrorismus, Luftsicherheit, Online-Überwachung - Meinungen der Länderinnenminister<br />

2. POLIZEI UND SICHERHEIT IN DEN LÄNDERN<br />

2.1 Kriminalität in Berlin<br />

2.2 Hauptstädte vernetzen<br />

2.3 Berliner SPD fordert Namensschilder für Ordnungshüter<br />

2.4 Sorge wegen Noro-Virus<br />

2.5 Hessische Regierung zieht positive Polizeibilanz<br />

3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Einsatzverbund geübt<br />

3.2 Zivil-militärische Zukunft<br />

3.3 Rohde & Schwarz-System bei humanitärem Einsatz auf den Philippinnen<br />

4. IT-SICHERHEIT<br />

4.1 <strong>Sicherheit</strong>slücken bei Unternehmen befördern Spionage<br />

4.2 Würmerflut aus China<br />

4.3 <strong>Sicherheit</strong>sstudie von Standleitungstechnologien<br />

4.4 "Telefon-Vorratsdatenspeicherung" rechtlich fragwürdig?<br />

4.5 Günther Beckstein zur Computerüberwachung<br />

4.6 Bundesdruckerei in Venezuela<br />

5. VORSTELLUNG DER AUSSTELLER DES 10. EUROPÄISCHEN POLIZEIKONGRESSES<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1 Veranstaltung der Woche: Paging-Kongress


6.2 Weitere Termine<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 EU-Ministerrat stärkt Frontex<br />

+++ Angesichts der im Frühjahr wieder stärker werdenden Migrationsbewegungen über das Meer in<br />

Richtung Europa und den damit verbundenen Gefahren für das Leben vieler Menschen sehen es die<br />

Innenminister und der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Franco Frattini, als vordringlich an, in<br />

Migrationsfragen eng mit den Herkunfts- und Transitländern an den Süd- und Ostgrenzen der EU<br />

zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig soll auch die Überwachung der europäischen Außengrenzen verstärkt<br />

werden. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex muss dafür mit den notwendigen Mitteln und<br />

Kompetenzen ausgestattet werden. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat deshalb letzte<br />

Woche in Brüssel auf der Tagung des Rates der Innenminister über den aktuellen Stand der Beratungen<br />

der "Verordnung über einen Mechanismus zur Bildung von Soforteinsatzteams für<br />

Grenzsicherungszwecke" informiert. Die geplanten Soforteinsatzteams sollen aus Experten der<br />

Mitgliedstaaten zusammengesetzt und durch Frontex kurzfristig jedem Mitgliedstaat zur Verfügung gestellt<br />

werden, der an seinen Grenzen einer besonderen Belastung durch illegale Migration ausgesetzt ist. Ziel<br />

des deutschen Vorsitzes ist es, bis zur nächsten Tagung der Innenminister im April politisches<br />

Einvernehmen zwischen Parlament und Rat zum Verordnungstext herzustellen. Bereits die Verordnung<br />

zur Einrichtung von Frontex vom Oktober 2004 sieht vor, dass die Agentur ein Register grenzpolizeilicher<br />

Einsatzmittel führt, welche die Mitgliedstaaten bereit sind, sich gegenseitig auf freiwilliger Basis temporär<br />

zum Schutz der Außengrenzen zur Verfügung zu stellen. So sollen in das Register<br />

Überwachungsflugzeuge, Hubschrauber, Patrouillenschiffe oder Equipment zur Kontrolle der Grenzen<br />

aufgenommen werden. Frontex möchte so bald wie möglich diese Form der Zusammenarbeit starten.<br />

Neben Deutschland haben bereits mehrere Mitgliedstaaten Beiträge zugesagt. Deutschland gehe bei<br />

seinem Beitrag zum Aufbau des Zentralregisters mit gutem Beispiel voran. Die Bundespolizei habe bereits<br />

vier Hubschrauber für die Land- und Seegrenzüberwachung, ein Schiff für den Einsatz im Bereich der<br />

Nord- oder Ostsee sowie tragbare Wärmebildgeräte für das Zentralregister der Europäischen<br />

Grenzschutzagentur gemeldet. Alle Einsatzmittel werden einschließlich des zum Führen und Bedienen<br />

erforderlichen Personals auf Anforderung temporär zur Verfügung gestellt, unterstrich Schäuble.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

1.2 Internationale Rückführung erfolgreich durchgeführt<br />

+++ Am 15. Februar 2007 ist eine internationale Rückführung unter deutscher Leitung erfolgreich<br />

abgeschlossen worden. Am Vortag war vom Flughafen Hamburg ein von der Bundespolizeidirektion in<br />

Koblenz und der Behörde für Inneres - Einwohnerzentralamt / Ausländerabteilung - Hamburg geplanter<br />

und koordinierter Charterflug nach Kamerun und Ghana abgeflogen. Unter der Federführung<br />

Deutschlands beteiligten sich Italien, Luxemburg, Polen, Spanien und die Schweiz mit Rückzuführenden<br />

an dem Flug. Beobachter aus der Tschechischen Republik, Rumänien und von der europäischen<br />

Grenzschutzagentur Frontex waren mit an Bord. Insgesamt wurden 28 Personen in ihre Heimatländer<br />

zurückgeführt, davon 12 aus Deutschland. Die ausreisepflichtigen Personen hatten vorherige<br />

Rückführungsversuche durch Widerstandshandlungen vereitelt oder wurden unmittelbar aus der Haft<br />

abgeschoben. Hierbei handelte es sich um den dritten von der Bundespolizeidirektion koordinierten Flug<br />

innerhalb von 5 Monaten. Bis zum Ende der deutschen Ratspräsidentschaft soll noch mindestens eine<br />

weitere Sammelrückführung mit internationaler Beteiligung unter deutscher Federführung geplant und<br />

durchgeführt werden. www.bmi.bund.de +++<br />

1.3 Terrorismus, Luftsicherheit, Online-Überwachung - Meinungen der Länderinnenminister


+++ Höhepunkt des zweiten Tages des 10. Europäischen Polizeikongresses des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> letzte<br />

Woche in Berlin war die Podiumsdiskussion der Leiter der Innenressorts der Bundesländer Hessen,<br />

Brandenburg, Nordrein-Westfalen, Berlin und Bayern, Volker Bouffier, Jörg Schönbohm,, Dr. Ingo Wolf,<br />

Erhard Körting und Dr. Günther Beckstein. Das Thema lautete: "Transformation, Bündelung und<br />

verstärkte Nachhaltigkeit der nationalen <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur".+++<br />

Günther Beckstein<br />

+++ "Mich wundert, wie wenig sich die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden für die allgemeine Kriminalität im Internet<br />

interessieren", bekannte der bayerische Staatsminister des Innern, Dr. Günther Beckstein. "Da wäre viel<br />

mehr notwendig. Wenn wir auf der Straße ständig Streife gehen, dann müssen wir das auch im Netz tun.<br />

Da besteht viel Nachholbedarf." Für den Kampf gegen den Terrorismus sei Bayern personalmäßig gut<br />

ausgestattet. In jüngster Zeit seien für Polizisten 600 und für Verfassungsschützer 300 neue Stellen<br />

eingerichtet worden. Wegen dem hohen Maß an Qualifizierung habe es jedoch Jahre gedauert, bis die<br />

600 Polizeistellen besetzt werden konnten. "Wir sind bei der Zusammenarbeit im föderalistischen System<br />

gut aufgestellt", so der Minister. "Statt einer zentralen Chaosbehörde wie der Homeland Security in den<br />

USA gibt es einen exzellenten Austausch zwischen den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden der Länder untereinander<br />

wie auch mit denen des Bundes." Nur das Zusammenwirken der Bundesbehörden untereinander lasse zu<br />

wünschen übrig. Gleich vier verschiedene gebe es bei der Grenzkontrolle: das Zollkriminalamt, die<br />

Bundespolizei, das Bundesamt für Güterverkehr und die Autobahnmeisterei. "Sie koordiniert, d.h. sie teilt<br />

jeweils die Parkplätze zu". Heftigste Rivalitäten gebe es bekanntlich zwischen dem Bundeskriminalamt<br />

und der Bundespolizei. +++<br />

Erhard Körting<br />

+++ "Die Diskussion über den Abschuss von gekidnappten Flugzeugen betrifft keine echte<br />

<strong>Sicherheit</strong>slücke beim Kampf gegen den Terrorismus", erklärte Berlins Innensenator Erhard Körting auf<br />

dem 10. Europäischen Polizeikongress des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in Berlin. "Per Saldo haben wir uns<br />

gegenüber den möglichen Gefahren gut abgesichert. Es gibt zwar keine hundertprozentige <strong>Sicherheit</strong>,<br />

aber das was machbar ist, haben wir gemacht." Dazu zählen in Berlin Treffen mit islamischen Verbänden,<br />

die nicht gewaltbereit sind: "Ich gehe in die Moscheen, damit die dortigen Gläubigen stärker erkennen,<br />

dass Missbrauch des Islam ihnen schadet." Berlin sei nicht die einzige Stadt mit ausländischen<br />

Wohnbezirken. Auch in Städten wie Paderborn in Westfalen beginne gleich neben dem Bahnhof ein<br />

Türkenviertel. "Mit den dortigen Bewohnern muss man gemeinsam Konzeptionen gegen Terrorismus<br />

entwickeln und dort auch rechtzeitig dafür nötige Informationen erhalten." Zur Frage der Überwachung<br />

von Computern betonte Körting die Notwendigkeit, den Unterschied zwischen dem was im Internet zu<br />

finden ist und dem, was über das Internet gesendet wird, zu unterscheiden. Von seinen Technikern wisse<br />

er, dass es praktisch unmöglich sei, online auf das zuzugreifen, was sich in einem privaten PC befinde. Es<br />

sei denn, dieser werde von einem DAU, dem dümmsten anwendenden User, genutzt. +++<br />

Ingo Wolf<br />

+++ Der nordrhein-westfälische Innenminister Ingo Wolf ist der Ansicht, dass eine Online-Überwachung<br />

von Computern für den Polizeibereich nicht nötig sei. Deshalb habe man mit einem neuen Gesetz in<br />

seinem Land diese Möglichkeit nur dem Verfassungsschutz gegeben: "Zugriff auf kommunikativen<br />

Verkehr und die Beschlagnahme von Geräten sind jetzt schon möglich." Beim kommunikativen Verkehr<br />

sei jedoch die Machbarkeit kaum ergeben, da er sich durch die Täter praktisch vollständig abschirmen<br />

lasse. Zu verbessern sei noch einiges bei der zwischenbehördlichen Kommunikation und Vernetzung,<br />

auch mit dem Ausland: "Wir sind froh, dass wir mit den Niederlanden jetzt einen modernen Staatsvertrag<br />

über gemeinsame hoheitliche Tätigkeit abgeschlossen haben, in dem u.a. die grenzüberschreitende<br />

Nacheile und gemeinsame Streifen vorgesehen sind. Es ist nicht allein die Organisierte Kriminalität, die<br />

sich internalisiert und grenzüberschreitend vernetzt." Dies geschehe auch durch informelle Kontakte mit<br />

ausländischen Kollegen. Wolf betonte wie Beckstein, dass beim Kampf gegen den Terrorismus vor allem<br />

in die Ausbildung der Verfassungsschutz- und Polizeibeamten investiert werden müsse, damit sie den<br />

Abschottungstendenzen bei radikalisierter Religionsausübung entgegentreten können. Das neue<br />

Verfassungsschutzgesetz in Nordrhein-Westfalen ermögliche es, auch gegen den "Home Grown<br />

Terrorismus" vorzugehen. Und zwar ganzheitlich. Es müssten alle gesellschaftlichen Berieche umfasst<br />

werden, um das entstehen von verbrecherischen Ideen zu verhindern. +++<br />

Jörg Schönbohm


+++ "Ich will nicht derjenige sein, der den Befehl geben muss, ein Flugzeug abzuschießen", gestand<br />

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm ein. Deshalb müsse alles getan werden, was unterhalb der<br />

Schwelle, die das Bundesverfassungsgericht setzt, d.h. dem Abschuss, machbar sei. Alles laufe im<br />

Nationalen Lagezentrum der Luftwaffe zusammen und werde dort gesteuert und entschieden. Nur der<br />

Abschuss nicht. Nach dem 11. September habe es durchaus Erfolge bei der Bekämpfung des<br />

Terrorismus gegeben: "Wir haben den Attentäter Mohamed Ata erkannt, Hassprediger werden erkannt<br />

und es findet eine offene Diskussion darüber statt, welche Konsequenzen aus dem 11. September zu<br />

ziehen sind." Diese könnten allerdings nicht allein Sache der Innenpolitik sein. Das müsse die<br />

Gesellschaftspolitik insgesamt schaffen. Auch Schönbohm ist mit der sicherheitsbehördlichen Struktur im<br />

deutschen Föderalismus zufrieden: "Das es eine dezentrale Verantwortung des Verfassungsschutzes<br />

gibt, ist in Ordnung. Der Austausch funktioniert. Eine Bereitschaftspolizei auf bundesebene ist sinnvoll.<br />

Alles andere sollten jedoch die Länder machen." Die Personalsituation der Länder reiche in der Regel<br />

aus: "Wenn Situationen entstehen, bei denen die Länder überfordert sind, erhalten Sie Hilfe." +++<br />

Volker Bouffier<br />

+++ Kräftiger Beifall kam auf, als der hessische Innenminister Volker Bouffier die schlichte Erkenntnis von<br />

sich gab: "Wie soll man den Absturz eines Flugzeuges über einer Großstadt verhindern, wenn man nicht<br />

miteinander funken kann?" Er berichtete über die Reaktionen der <strong>Sicherheit</strong>sinstitutionen, als über<br />

Frankfurt am Main im vergangenen Jahr plötzlich ohne Ankündigung ein Sportflugzeug auftauchte. "Dass<br />

nichts passierte, war reiner Zufall." Die entscheidenden Beteiligten hatten keine direkte Funkverbindung<br />

miteinander. Auch nicht mit dem Piloten. Die Polizei könne nur dann die Führung bei einer solchen<br />

Abwehraktion wahrnehmen, wenn sie über die entsprechenden Kommunikationsmittel verfüge. Das<br />

müsse vorher abgestimmt und vor allem geübt werden. Dann wisse man auch, welche praktischen<br />

Fazilitäten der Bundeswehr genutzt werden können, ohne dass gleich ans Abschießen gedacht wird.<br />

Bouffier: "Entscheidend ist, dass wir eine integrierte Gefahrenabwehr aufbauen. In unserem Fall hat es<br />

keine Abstimmung aller gegeben." Zur Entwicklung der Organisierten Kriminalität (OK) äußerte sich der<br />

Minister skeptisch. Diese Herausforderung werde nicht geringer, auch wenn der Statistik teilweise etwas<br />

anderes entnommen werde: "Die statistisch erfassten Entwicklungen gelten nur über eine kurze Zeit. Man<br />

darf sie nicht überbewerten. Die OK ist nicht weniger gefährlich geworden" Außerdem gebe es<br />

unterschiedliche Definitionen, was mit OK genau gemeint sei. Dabei werde die Wirklichkeit oft nur<br />

teilweise wiedergegeben. +++<br />

2. POLIZEI UND SICHERHEIT IN DEN LÄNDERN<br />

2.1 Kriminalität in Berlin<br />

+++ In Berlin gab es im vergangenen Jahr über 500.000 angezeigte Straftaten. Insgesamt ist die<br />

Kriminalität erneut gesunken. Zugenommen haben jedoch die Gewaltkriminalität (um 5 %), die<br />

Wohnungseinbrüche, die Betrugsdelikte und die Organisierte Kriminalität. Polizeidirektor Uwe Heller vom<br />

Stabsbereich täglicher Dienst berichtete in dem Panel "<strong>Sicherheit</strong> europäischer Hauptstädte" auf dem 10.<br />

Europäischen Polizeikongress des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> über die aktuelle Entwicklung der öffentlichen<br />

<strong>Sicherheit</strong> in der Bundeshauptstadt und die darauf ausgerichteten Maßnahmen der Berliner Polizei. Das<br />

Forum wurde in Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat durchgeführt. Heller beschränkte sich bei der<br />

Analyse besonders problematischer Bereiche (Problemkieze, Ausländeranteil, Gewaltprävention an<br />

Schulen, Rechtsextreme Gewalt) nicht auf allein polizeiliche Aufgaben: "Eine Fokussierung auf junge<br />

Männer nicht deutscher Herkunft greift zu kurz. Das Problem hat viel zu tun mit sozialer Ausgrenzung und<br />

mangelnder Bildung. Als "sehr gut" schilderte der Polizist die Zusammenarbeit mit Schulen. In 2005 hat es<br />

an nahezu allen Berliner Schulen insgesamt 2.139 Anti-Gewaltveranstaltungen gegeben. +++<br />

2.2 Hauptstädte vernetzen<br />

+++ Ein weiteres Thema des Forums "<strong>Sicherheit</strong> europäischer Hauptstädte" (Europäischer<br />

Polizeikongress) war das Bemühen, die <strong>Sicherheit</strong>saktivitäten der Hauptstädte in der Europäischen Union<br />

organisatorisch und informatorisch zu vernetzen. Dr. Wolfgang Both von der Senatsverwaltung für<br />

Wirtschaft erläuterte die Projektidee "Dialogue Forum for Secure Capital Regions" (Dialogforum für<br />

sichere Hauptstadtregionen). Es lasse sich in das 7. Forschungsrahmenprogramm der EU beim Thema<br />

"<strong>Sicherheit</strong>" einordnen und soll den Erfahrungsaustausch sowohl zwischen den unterschiedlichen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sstrukturen der Hauptstädte wie auch bei den gemeinsamen Problemstellungen fördern.


Christoph Strohschein von der Strohschein Consult Berlin erläuterte die konkreten Ziele des angestrebten<br />

Dialogforums ausgehend von den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Hauptstädte des Kontinent:<br />

London wird durch seine Finanzinstitute geprägt, Oslo durch seine Werften, Rom durch seine religiösen<br />

Institutionen, Kopenhagen dadurch, dass dort 40 Prozent der Bevölkerung Dänemarks lebt und 65<br />

Prozent des Bruttosozialproduktes erarbeitet wird. Den meisten Kapitalen sind jedoch problemstiftende<br />

Gemeinsamkeiten eigen: soziale Verwerfungen, hoher Anteil an Verarmung, Desintegration der<br />

Lebensformen, Infrastrukturverdichtung und natürlich die Präsenz von Regierungsfunktionen. Der Weg<br />

zur Realisierung dieses institutionalisierten Dialogs ist nicht mehr so weit. Diesen Eindruck vermittelte die<br />

von Thomas Leitert von der TimeKontorAG Berlin vorgestellte Roadmap für das Projekt. Wichtige<br />

Meilensteine in Form von Entscheidungen in Brüssel stehen kurz bevor. +++<br />

2.3 Berliner SPD fordert Namensschilder für Ordnungshüter<br />

Berliner SPD fordert Namensschilder für Berliner Ordnungshüter<br />

+++ Nach den Vorstellungen der Berliner Sozialdemokraten, sollen Mitarbeiter der Ordnungsämter in<br />

Zukunft Namensschilder an der Dienstkleidung tragen. In den Bezirksverordneten-Versammlungen der<br />

Stadtteile Reinickendorf und Spandau hat die SPD einen entsprechenden Antrag gestellt. Zur<br />

Begründung ihres Antrags gibt die SPD an, dass sich Bürger vermehrt über die Unfreundlichkeit und den<br />

aggressiven Ton der so genannten Kiezstreifen beschwert haben. Die Deutsche Polizeigewerkschaft<br />

Berlin lehnt den Vorstoß ab, da Ordnungshüter und ihre Familien in unnötige Gefahr gebracht würden,<br />

wenn ihre Namen jedermann und somit auch potenziellen Rachetätern bekannt seien.<br />

www.dpolg-berlin.de +++<br />

2.4 Sorge wegen Noro-Virus<br />

+++ Nachdem sich insgesamt 1.500 Berliner im Januar diesen Jahres mit dem gefährlichen Noro-Virus<br />

angesteckt haben, macht sich Bodo Pfalzgraf, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG)<br />

Berlin, nun Sorgen um die Berliner Polizisten: "Die Polizisten auf er Straße können sich schnell mit dem<br />

Virus anstecken. Ist er einmal auf einer Dienststelle angekommen, breitet sich die Krankheit schnell aus.<br />

Der Virus kann mit jeder Berührung übertragen werden. Daher empfiehlt die DPolG immer mindestens<br />

eine Flasche Wasser oder Desinfektionsmittel im Dienstwagen mitzuführen, um sich die Hände waschen<br />

zu können und zudem viel zu trinken. Darüber hinaus fordert Pfalzgraf alle Polizeiwachen mit ausreichend<br />

Desinfektionsmittel auszustatten.<br />

www.dpolg-berlin.de +++<br />

2.5 Hessische Regierung zieht positive Polizeibilanz<br />

+++ Lob und Anerkennung für die hervorragenden Leistungen im vergangenen Jahr sprachen<br />

Ministerpräsident Roland Koch und Innenminister Volker Bouffier den hessischen Polizeibeamtinnen und -<br />

beamten anlässlich des traditionellen Polizeiempfangs in Baunatal aus. Die Landesregierung habe 1999<br />

die Weichen für diese Entwicklung gestellt und der Polizei neben der verbesserten Ausstattung mit<br />

erweiterten Bestimmungen im Hessischen Polizeirecht effiziente Instrumentarien zur Bekämpfung von<br />

Kriminalität und zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Kriminalität an die Hand gegeben. Der<br />

Belastungsausgleich von acht Mio. Euro für geleistete Überstunden während der Fußball-<br />

Weltmeisterschaft zeige deutlich, dass die Landesregierung die außergewöhnlich hohe Belastung der<br />

hessischen Polizei honoriere, so Bouffier. Allein durch die im Jahr 2001 begonnene Ausbildungsoffensive<br />

sei bis zum August 2006 ein Personalzuwachs von rund 500 ausgebildeten Polizisten erzielt worden.<br />

Damit sind jetzt alle Vollzugsstellen in der hessischen Polizei besetzt. In 2007 werden wiederum 400 neue<br />

Beamtinnen und Beamten eingestellt. Insgesamt nehmen derzeit 14.000 Beschäftigte vollzugspolizeiliche<br />

Aufgaben wahr. 1999 standen dazu nur 12.750 Beschäftigte zur Verfügung. Zusätzlich fließen seit Jahren<br />

ganz erhebliche Investitionen in die Technik und den Fuhrpark. Allein für die Beschaffungsmaßnahmen im<br />

Kraftfahrzeugbereich im Jahr 2007 stehen einschließlich der Erneuerung der Streifenfahrzeuge insgesamt<br />

rund 12 Mio. Euro zur Verfügung. In den Jahren 2003 bis 2006 wurden dazu bereits jährlich ca. 7 Mio.<br />

Euro ausgegeben. Die 256 Standorte der hessischen Polizei sind derzeit mit ca. 11.000 vernetzten PCs<br />

ausgestattet, über die auf die benötigten Verfahren und Dienste komfortabel zugegriffen werden kann.<br />

Nachdem 2006 nahezu die komplette Erneuerung der Serverinfrastruktur erfolgte, ist in diesem Jahr die<br />

komplette Erneuerung dieser 11.000 Endarbeitsplätze inklusive 9.200 Drucker, 1.500 Einzelplatz-PC<br />

sowie 1.000 Notebooks vorgesehen. www.hmdi.hessen.de +++


3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Einsatzverbund geübt<br />

+++ An der zentralen Fortbildungseinrichtung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und<br />

Katastrophenhilfe (BBK), der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler, übten Anfang Februar zukünftige Führungskräfte der Polizeien gemeinsam mit<br />

unterschiedlichen <strong>Behörden</strong> und Organisationen die Stabsarbeit bei der Bewältigung von<br />

Großschadenslagen und Katastrophen. Dabei konnten die an der Übung beteiligte Berufsfeuerwehr aus<br />

Köln und der Leitungsstab der Stadt Osnabrück ihre Erfahrungen einsetzen und erweitern. Für die 150<br />

angehenden Polizei- und Kriminalräte vom Bundeskriminalamt, der Bundespolizei, der 16 Länderpolizeien<br />

sowie einem Kollegen aus Russland war diese Übung ein Baustein in dem zweijährigen Studium.<br />

Krisenhafte Ereignisse wie in Bad Reichenhall (2006) oder die "Stromkatastrophe Münsterland" (2005)<br />

erfordern von den Mitarbeitern der verantwortlichen <strong>Behörden</strong> effiziente, schnelle Entscheidungen und<br />

Maßnahmen. Hierzu bietet das BBK an seiner AKNZ einen bundesweit einmaligen Rahmen, der den<br />

Teilnehmern wirklichkeitsnahe Übungsbedingungen ermöglicht. Im Rahmenprogramm stellten die<br />

beteiligten Einsatzverantwortlichen von Feuerwehr und Polizei den Übungsteilnehmern die Situation<br />

anlässlich des Dacheinsturzes der Eislaufhalle in Bad Reichenhall vor. Es folgten Podiumsdiskussionen<br />

und Vorträge zum Thema "Krisenkommunikation/Kommunikation in Krisen". Die seit vier Jahren<br />

bestehende Kooperation zwischen der DHPol und dem BBK führte insbesondere zu einem regelmäßigen<br />

Austausch von Dozenten der beiden Bildungseinrichtungen. Die DHPol arbeitet besondere Szenarien für<br />

Übungen aus und beteiligte sich auch an der Übungsleitung der LÜKEX 2004 und 2005. In den nächsten<br />

Jahren soll die Zusammenarbeit im Bereich der Stabsausbildungen weiter intensiviert werden. Das<br />

Angebot des BBK wird alljährlich von zirka 100 Stäben des nichtmilitärischen Bevölkerungsschutzes<br />

genutzt, die in einwöchigen Seminaren auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. www.dhpol.de<br />

+++<br />

3.2 Zivil-militärische Zukunft<br />

+++ Die Eionrichtung des US-Ministeriums "Homeland Security" mit 18.000 Mitarbeitern war die größte<br />

Regierungsumbildung der Vereinigten Staaten seit 1947, erläuterte Prof. Dr. Jack Clarke vom George C.<br />

Mashall Center in Garmisch in dem Panel "Bündelung der Ressourcen als zivil-militärisches<br />

Zukunftsmodell?" auf dem Europäischen Polizeikongress. Moderiert von THW-Chef Albrecht Broemme<br />

wurden die Unterscheide der zivil-militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) in den USA und Deutschland<br />

hervorgehoben. Durch den Hurrikan Katrina, der New Orleans verwüstete, habe man viel gelernt, doch<br />

noch immer funktioniere die ZMZ in Deutschland besser als in Amerika. Sascha Lüdemann, Manager von<br />

DrägerSafety, spezialisiert auf Einsatzführungssysteme, stellte u.a. anhand geographisch differenzierte<br />

und visualisierter Software angewandt auf die Elbüberschwemmung in Dresden dar, wie die<br />

Koordinierung aller beteiligten Hilfs-, <strong>Sicherheit</strong>s- und Gesundheitsorganisationen geplant, gesteuert und<br />

im Nachhinein ausgewertet werden kann. +++<br />

3.3 Rohde & Schwarz-System bei humanitärem Einsatz auf den Philippinnen<br />

+++ Nachdem Anfang Dezember 2006 der Taifun Durian mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h<br />

über die Philippinnen hinweg gefegt war, brach auf der Insel Cantanduanes das gesamte<br />

Kommunikationsnetz zusammen. Dadurch konnten die notwendigen Hilfsmaßnahmen im<br />

Katastrophengebiet nicht koordiniert werden. Das philippinische National Disaster Coordinating Council<br />

(NDCC) wandte sich an Rohde & Schwarz, um ein Not-HF-Kommunikationssystem bereitzustellen.<br />

Innerhalb von nur drei Tagen installierte das Unternehmen, als kostenlose Hilfsleistung, eine stabile HF-<br />

Sprach- und Datenverbindung zwischen dem Katastrophengebiet und Manila. Zunächst installierte es eine<br />

150W Kurzwellenstation vom Typ R&S XK2000 am Hauptsitz der NDCC. Eine zweite Station und eine<br />

mobile HF-Antenne wurden am regionalen Regierungssitz von Catanduanes eingerichtet. Über diese<br />

Verbindung konnten nun alle humanitären und technischen Hilfsmaßnahmen über Sprache, Fax und E-<br />

Mail abgestimmt werden.<br />

www.rohde-schwarz.de +++<br />

4. IT-SICHERHEIT<br />

4.1 <strong>Sicherheit</strong>slücken bei Unternehmen befördern Spionage


+++ In letzter Zeit sind in Deutschland verstärkt chinesische Hackerangriffe, besonders auf<br />

mittelständische Unternehmen, zu verzeichnen gewesen. Doch nicht nur von dieser Seite droht Gefahr für<br />

das geistige Eigentum der deutschen Wirtschaft. Auch im Umgang mit elektronischen Dokumenten gibt es<br />

im Punkto <strong>Sicherheit</strong> enormen Nachholbedarf. In einer Studie des Unternehmens Workshare, Anbieter<br />

von Software für Informationssicherheit, zeigten sich 70 Prozent der befragten Unternehmen "besorgt"<br />

oder "sehr besorgt", dass Verletzungen der Informationssicherheit für ihr Unternehmen negative Folgen<br />

haben könnten. Dennoch haben die wenigsten Firmen Mechanismen eingerichtet, die Informationslecks<br />

im täglichen elektronischen Datenverkehr zuverlässig stopfen. "Nur 46 Prozent der deutschen<br />

Unternehmen haben automatische Schutzvorkehrungen installiert, die vertrauliche Informationen davor<br />

schützen, an den falschen Empfänger zu gelangen", so Frank Böning, Sales Director EMEA bei<br />

Workshare.<br />

www.workshare.com +++<br />

4.2 Würmerflut aus China<br />

+++ Dem Bundesamt für Verfassungsschutz zu Folge sind deutsche Firmen immer wieder Opfer<br />

chinesischer Hackerangriffe. Als eine neue Form der Industriespionage habe sich mittlerweile das<br />

Ausspähen fremder Rechner mittels sogenannter Schadprogramme etabliert, wie der Vize-Präsident des<br />

Verfassungsschutzes, Hans-Elmar Remberg, dem ZDF mitteilte. In welchem Ausmaß chinesische<br />

Malware bereits im Umlauf ist, zeigen neueste Untersuchungen des Anti-Viren-Herstellers Sophos. Im<br />

vergangenen Jahr stammten die meisten Schadprogramme aus China. Damit überholt das Reich der<br />

Mitte den bisherigen Spitzenreiter USA. +++<br />

4.3 <strong>Sicherheit</strong>sstudie von Standleitungstechnologien<br />

+++ Das Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI) hat eine Studie über die <strong>Sicherheit</strong><br />

von Standleitungstechnologien veröffentlicht. Bei Standleitungen werden unterschiedliche Technologien<br />

verwendet, die einen <strong>Sicherheit</strong>svergleich schwierig machen. Die BSI-Studie biete einen Überblick über<br />

die bekanntesten Lösungen und deren <strong>Sicherheit</strong>. Mehr Informationen unter<br />

www.bsi.bund.de/gshb/deutsch/hilfmi/doku.htm +++<br />

4.4 "Telefon-Vorratsdatenspeicherung" rechtlich fragwürdig?<br />

+++ Zuletzt schalteten sich <strong>Behörden</strong> mehr als 42.000 Mal jährlich in Telefonie- oder<br />

Internetverbindungen ein, klagt der Industriebranchenverband BITKOM. Die Zahl der Überwachungen sei<br />

damit um 45 Prozent gestiegen. Vor allem Handy-Gespräche hätten die Strafverfolger mitgehört,<br />

vereinzelt überprüften sie E-Mail-Adressen und Internet-Anschlüsse. Mit der geplanten Regelung zur so<br />

genannten "Vorratsdatenspeicherung" müssen Telefonverbindungen sechs Monate lang beim Anbieter<br />

abrufbar bleiben. Bisher dürfen die Daten höchstens drei Monate nach Versand der Rechnung<br />

gespeichert werden, und dies auch nur mit Einverständnis des Kunden. Mit der Novelle setzt die<br />

Bundesregierung eine EU-Richtlinie um. Aus Sicht des BITKOM sollten allerdings Teile der<br />

Vorratsdatenspeicherung vor dem Bundesverfassungsgericht auf wackligen Beinen stehen und möglichst<br />

kippen. Sie höhlt das Fernmeldegeheimnis des Grundgesetzes weiter aus", gibt BITKOM-Rechtsexperte<br />

Volker Kitz zu bedenken. "Nach früheren Urteilen ist es fraglich, ob die Daten aller Telefonanschlüsse<br />

unabhängig von einem konkreten Verdacht gespeichert werden dürfen." www.bitkom.org +++<br />

4.5 Günther Beckstein zur Computerüberwachung<br />

+++ "Bei manchen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden in Deutschland bis hin zur Spitze des Bundsjustizministeriums<br />

sind bestimmte Erkenntnisse über die Bekämpfung von Terrorismus und Organisierter Kriminalität noch<br />

nicht angekommen", bemerkte Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein auf dem 10. Europäischen<br />

Polizeikongress des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in Berlin. Er sprach über die Notwendigkeit von Online-Kontrollen<br />

und das Ausmaß an Gefahrenpotential, dem entgegenzutreten sei. Bei Terrorismusverdacht handle es<br />

sich um Schwerstkriminalität, gegen die unter ähnlichen Bedingungen vorzugehen sei wie bei<br />

Telekommunikations- und Wohnraumüberwachung. Es finde bei der Computer-Überwachung kein<br />

rechtstaatlich gesehen schlimmerer Eingriff statt. Es müsse allerdings eine richterliche Genehmigung<br />

vorliegen und eine klare Benennung der Verbrechenstatbestände, die eine solche Überwachung möglich<br />

machen. Beckstein: "In München konnte das Attentat gegen das jüdische Gemeindezentrum u. a. durch<br />

eine aktive "Wanze" bei einem der Tatbeteiligten verhindert werden." Auch bei dieser Überwachung,<br />

allerdings durch den Verfassungsschutz, handelte es sich um eine "heimliche", die nach der<br />

Strafprozessordnung im Prinzip nicht möglich ist. Beckstein sieht eine Änderung der Strafprozessordnung


als notwendig an, wobei zu beachten sei, dass der Wanzeneinsatz einen heftigeren Eingriff in persönliche<br />

Grundrechte darstelle als die Kontrolle des Computers: "Wohnraumüberwachung ist das allerletzte Mittel.<br />

Computerüberwachung das mildere." +++<br />

4.6 Bundesdruckerei in Venezuela<br />

+++ Im Auftrag des Innenministeriums von Venezuela liefert die Bundesdruckerei-Gruppe Polycarbonat-<br />

Passkarten sowie ein komplettes Personalisierungs-System für ePässe in das südamerikanische Land.<br />

Ab März dieses Jahres will Venezuela damit beginnen, ePässe an seine Bürger auszugeben. Es ist damit<br />

das erste Land in Lateinamerika, das Reisepässe mit integriertem Chip einführt. Venezuela will rund 2,5<br />

Millionen ePässe jährlich ausstellen. Die Bundesdruckerei-Gruppe stellt zum einen die Passkarten aus<br />

Polycarbonat her, in die der Chip eingeschweißt ist. Vor Ort werden diese PC-Passkarten in das<br />

Passbuch eingenäht und personalisiert. Zum anderen liefert die Bundesdruckerei-Gruppe das komplette<br />

System zur Personalisierung der ePässe. Eingesetzt werden mehrere Laserpersonalisierungsmaschinen<br />

ME 5000 der "Maurer Electronics". Zu dem Auftrag gehören neben der Hardware auch Software für den<br />

Betrieb der Gravuranlagen, Training der Mitarbeiter vor Ort sowie weitere Service- und Wartungsaufgaben<br />

in den nächsten Jahren. Die Bundesdruckerei-Gruppe ist bereits für die ePass-Systeme in beispielsweise<br />

Deutschland, Luxemburg. Litauen und Lettland verantwortlich und stattet nun mit Venezuela das erste<br />

lateinamerikanische Land aus. www.bundesdruckerei.de +++<br />

5. VORSTELLUNG DER AUSSTELLER DES 10. EUROPÄISCHEN POLIZEIKONGRESSES<br />

+++ An dieser Stelle setzt der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> seine Berichterstattung über die<br />

ausstellenden Firmen des 10. Europäischen Polizeikongresses fort. Da über 80 Ausstellende Firmen<br />

präsent waren, stellt die Redaktion die Lösungen der Aussteller noch in dieser und der folgenden<br />

Ausgabe des <strong>Newsletter</strong>s vor. +++<br />

Mobotix<br />

+++ "Hier am Stand haben wir viele Gespräche über die Einsatztechnik unserer Kameras im öffentlichen<br />

Raum geführt", freut sich Christopher Ströhla von der Mobotix AG. die netzwerkbasierte Kamerasysteme<br />

mit digitaler Videoübertragung anbietet. "Wir zeigen einfach, was alles möglich ist. Die Kameras, bei<br />

denen auch die Sensoren digital sind, unterscheiden sich sehr von herkömmlichen Videosystemen. Sie<br />

können hochauflösende Bilder nicht nur aufnehmen, sondern auch darstellen und verlustfrei speichern."<br />

Das Komprimieren geschieht nicht über einen Kompressierer, sondern durch Teilbilddarstellung mit<br />

Ausschnittvergrößerungen. Interessant ist die relative Unabhängigkeit von zentralen Systemen. Jede<br />

Kamera hat ein unabhängiges Betriebssystem, das den Umgang mit den Bildern selbständig managt und<br />

die Bilder in einer Festplatte speichert. Wenn sie zu erwartende Ereignisse aufnehmen soll, sortiert die<br />

Kamera über mehrere Sensoren das aus, was gespeichert werden soll. Andere Kamerasysteme müssen<br />

das noch auf dem Server vornehmen. Die Nutzung weltweiter IT-Standards ermöglicht den Einsatz<br />

preiswerter Leitungskomponenten, sei es über Kupfer, Glas oder drahtlos via WLAN. www.mobotix.com<br />

+++<br />

Mindjet<br />

+++ Mindmapping ist längst auch bei der Bundeswehr und öffentlichen Verwaltungen angekommen. Die<br />

Methode, freies assoziatives Ideenmaterial zunächst in Stichworten und Satzbruchteilen zu Papier zu<br />

bringen, mit Strichen und Kreisen zu versehen, auf einem zweiten Blatt neu zu ordnen, zu systematisieren<br />

usw. erfreut sich immer mehr Beliebtheit. "Das lässt sich auch digital machen. Und geschieht auch schon<br />

vielfach", wusste Lütfiye Hofmann von der Mindjet GmbH zu berichten. "Und auf dem Bildschirm geht das<br />

noch viel phantasievoller, schneller und effizienter - die Logik dabei nicht ausgeschlossen." Die<br />

Möglichkeit bietet der Mindmanager Pro 6 von Mindjet. Mit ihm lassen sich Artikel, Reden, Dissertationen,<br />

Berichte, Pläne, Best Practice Fälle, Polizeieinsätze und Projekte vorbereiten, strukturalisieren,<br />

visualisieren, bei der Umsetzung begleiten und im Nachhinein auswerten. Zunächst wird Denkmaterial<br />

gesammelt, ein Gerüst gebildet, immer mehr strukturiert, um dann in unterschiedlichen Formen<br />

wiedergegeben zu werden. Bei der Materialsammlung zu Beginn bzw. zwischendurch im Laufe der<br />

Erstellung des Endproduktes, das immer weiter ergänzt und entwickelt werden kann, können Paragrafen<br />

und andere vollständigen Sätze hinter Stichworten gespeichert und per Klick lesbar gemacht werden.


Auch Prozessabläufe lassen sich so "im Fluss", aber schließlich eindeutig strukturiert auf den Bildschirm<br />

und in den Drucker bringen. www.mindjet.de +++<br />

nesis<br />

+++ nesis bedeutet <strong>Netzwerk</strong>: Systeme für integriertes <strong>Sicherheit</strong>smonitoring. Dr. Wolfgang Rehak von<br />

der fm-one management services GmbH erläuterte das in Zusammenarbeit mit dem<br />

Bundeswirtschaftsministerium entwickelte Konzept auf der begleitenden Messe des Polizeikongresses:<br />

"nesis ist ein <strong>Netzwerk</strong> erfahrener innovativer vorwiegend mittelständischer Unternehmen, dessen Ziel es<br />

ist, in enger Kooperation der Partner mit deren Produkten und Technologien sowie durch gemeinsame<br />

Forschung und Entwicklung schnell und flexibel komplexe Lösungen des <strong>Sicherheit</strong>smonitoring und -<br />

managements nach den spezifischen Erfordernissen der Kunden bereitstellen zu können. " Das Spektrum<br />

der von den beteiligten Firmen gelieferten Produkte und Systeme samt Service macht ein permanentes<br />

Echtzeitmonitoring möglich, ein offenes wie ein verdecktes. Unterstützt werden Maßnahmen bei der<br />

Prävention, Einsatzvorbereitung Bekämpfung (Erkennen, Erfassen, Handeln), Nachsorge und Bewertung<br />

von Ereignissen, die <strong>Sicherheit</strong>s- und Schutzbedürfnisse der Bürger und der Gesellschaft als Ganzes bei<br />

Anstrengungen gegen Katastrophen, Kriminalität und Terrorakten berühren. www.ne-sis.org<br />

+++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1 Veranstaltung der Woche: Paging-Kongress<br />

+++ Am 26. Februar 2007 tagt im Hotel Dorint Novotel Berlin Am Tiergarten unter der Schirmherrschaft<br />

des Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hans-Peter Kröger, der 5. Nationale Paging-<br />

Kongress. Auf dem Kongress sollen unter anderem Konsequenzen, Lösungen und Perspektiven erörtert<br />

werden, die sich aus Kreisgebietsreformen und der Regionalisierung von Leitstellen für die Alarmierung<br />

von Feuerwehren und Rettungsdiensten ergeben. "Katastrophen und Kommunikation. Katastrophale<br />

Kommunikation?", "Kommunikationssicherheit bei großflächigen Stromausfällen" sowie "Alarmierung und<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Beispiel Polen" sind weitere interessante Themen. Ob jedoch<br />

der im Programm vorgesehene Bericht zum "Status quo BOS-Digitalfunk" über das hinausgeht, was<br />

derzeit bekannt ist, ist kaum zu erwarten. Bund und Länder haben sich schließlich bis Ende März eine<br />

"Bedenkpause" verordnet, nachdem die Lieferung der Systemtechnik im vergangenen Jahr zwar<br />

beauftragt wurde, die Verhandlungen mit dem designierten Betreiber des Netzes jedoch scheiterten. Der<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird in seinem nächsten E-Government-<strong>Newsletter</strong> und in seiner März-Ausgabe über<br />

Inhalt und Ablauf des Kongresses informieren. +++<br />

6.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter<br />

www.behoerdenspiegel.de/front_content.php?client=3&lang=4&parent=33&idcat=95 ! +++<br />

+++ 22.-23.05.2007: "10. Deutscher Verwaltungskongress, Effizienter Staat: Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung" (Europa, Public Networks, DMS, Shared Services, PPP), Berlin; dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage.conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz: Erfahrungen und Perspektiven für Parlamente, Regierungen und<br />

Streitkräfte", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++


+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp-nrw.org +++<br />

7. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses, des Katastrophenschutzkongresses, des<br />

Europäischen Verteidigungskongresses und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.<strong>Sicherheit</strong>stagedresden.de<br />

) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da<br />

zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und<br />

formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 10. Europäischen Polizeikongress im Februar 2007. Das Programm<br />

und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

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<br />

8. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 01. März 2007<br />

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gegen das Urheberrecht. ---<br />

1. AKTUELL<br />

1.1 Unwetterwarnung für Süddeutschland<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Test für Fingerabdruck im Pass<br />

2.2 Reform bei den Gerichtsvollziehern<br />

2.3 Bessere Leichenschauen gefordert<br />

2.4 <strong>Sicherheit</strong>sverwahrung auch für Jugendliche<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 DNA-Datensätze zur Ermittlung<br />

3.2 Positiver Trend in NRW<br />

3.3 Evaluierung zeigt Erfolg der Reform<br />

3.4 Onlinewache Niedersachsen freigeschaltet<br />

3.5 Komplexkontrolle durch Mobile Kontrollgruppen und THW<br />

3.6 Schlag gegen Drogen in Brake<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Informationen zu Giften und Gifttieren<br />

4.2 <strong>Sicherheit</strong>sanforderung der Kernkraftwerke<br />

4.3 Erkundungsmission in Bolivien<br />

5. SONDERTEIL BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Mecklenburg-Vorpommern vergibt für G8-Gipfel an Motorola<br />

5.2 Am 07. März ist die Stunde der Haushälter<br />

5.3 Gesetz über die Errichtung der Bundesanstalt für den BOS Digitalfunk<br />

5.4 Weitere Kosten und Verzögerungen zu erwarten<br />

5.5 Beistellungstechnik und womögliche Ausschreibungen unklar<br />

5.6 C-Netz der Deutschen Telekom steht im Mittelpunkt<br />

5.7 Beckstein sieht den Bund in der Pflicht<br />

5.8 Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister mit Skepsis<br />

5.9 Alternative Netzbetreiber melden sich<br />

5.10 Bayern plant eigenes Referenznetz<br />

5.11 Sachsen schreibt TETRA-Verbindungen im Highway aus


6. ALARMIERUNG<br />

6.1 Nationaler Paging-Kongress in Berlin<br />

6.2 Digitalfunk löst nicht das Alarmierungsproblem der BOS<br />

6.3 Alarmierung der BOS im Ohrekreis demnächst über Sirenen?<br />

7. CEBIT: BEHÖRDEN SPIEGEL LOUNGE MIT SICHERHEITSTHEMEN<br />

8. AUSSTELLER AUF DEM 10. EUROPÄISCHEN POLIZEIKONGRESS<br />

8.1 Waffensicherung durch Armatix<br />

8.2 Neue Übungsbefehlsstellen des BBK<br />

8.3 <strong>Sicherheit</strong> bei Black Berry<br />

8.4 Feuerwehrhelme von Bullard<br />

8.5 Datenquellen von ESRI<br />

8.6 <strong>Sicherheit</strong> der Handys mit Safe-Com<br />

8.7 Schnelltests gegen Drogen von ulti med<br />

8.8 Dokumenten-Management und Compliance-Lösungen von ZyLab<br />

8.9 "Heiße Informationen" bei World Check<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

10. HINWEISE<br />

11. IMPRESSUM<br />

1. AKTUELL<br />

1.1 Unwetterwarnung für Süddeutschland<br />

+++ Vor heftigen Orkanböen in Mittel- und Süddeutschland hat heute der Deutsche<br />

Wetterdienst in Offenbach gewarnt. In den südlichen Mittelgebirgen und am Alpenrand<br />

drohen vom Morgen bis zum frühen Donnerstagabend Windgeschwindigkeiten bis zu 140<br />

Stundenkilometern. Für vier Bundesländer gaben die Meteorologen Unwetterwarnungen aus.<br />

In fünfzehn bayerischen Kreisen drohen bis 19.00 Uhr Orkanböen mit<br />

Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern. Betroffen sind besonders<br />

Gebiete über 1.000 Metern. Für den Schwarzwald wurden Orkanböen von über hundert<br />

Stundenkilometern vorhergesagt. Zudem warnten die Experten vor Überschwemmungen.<br />

Laut Vorhersage zieht der Sturm dort bis 18.00 Uhr durch. Es bestehe extreme Gefahr durch<br />

umherfliegende Gegenstände und umstürzende Bäume. Mit erheblichen<br />

Verkehrsbehinderungen sei zu rechnen.<br />

www.dwd.de/de/de.htm +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Test für Fingerabdruck im Pass<br />

+++ Vom 1. März bis 30. Juni dieses Jahres werden über zwanzig Passbehörden<br />

(Bürgerämter) in Deutschland das neue Antragsverfahren für den elektronischen Reisepass<br />

der zweiten Generation im Echtbetrieb testen. Der seit 2005 ausgegebene E-Pass enthält<br />

bislang als biometrisches Merkmal nur das Passfoto im Chip. Ab 1. November 2007 sollen in


neuen Dokumenten zusätzlich die Fingerabdrücke gespeichert werden. Mit diesem Stichtag<br />

wird auch die Umstellung des - teilweise noch papiergebundenen - Passantragsverfahrens auf<br />

vollständig elektronische Prozesse verbunden sein. Bundesinnenminister Dr. Schäuble: "Im<br />

Feldtest werden wir die Erfassung, Qualitätssicherung und Übertragung der<br />

Fingerabdruckdaten im Echtbetrieb prüfen und der technischen Lösung den Feinschliff geben.<br />

Damit stellen wir sicher, dass die Umstellung auf das elektronische Passantragsverfahren zum<br />

1. November 2007 bundesweit reibungslos verlaufen kann." Die Rechtsgrundlage zur<br />

Durchführung des Feldtests wurde durch eine Änderung des Passgesetzes (Einfügung § 23a)<br />

geschaffen, die am 10. Januar 2007 in Kraft trat. Auf dieser Basis werden ab März in den<br />

ausgewählten <strong>Behörden</strong> bei jedem E-Pass-Antrag zwei Fingerabdrücke des Antragstellers<br />

eingescannt, auf hinreichende Qualität überprüft und zum zentralen Passproduzenten<br />

(Bundesdruckerei GmbH) nach Berlin übermittelt. Ziel ist es, das vollständige Verfahren vor<br />

der flächendeckenden Einführung in den Passbehörden unter realen E-Pass, die mit<br />

freiwilligen Teilnehmern durchgeführt wurden, kommen die für den 1. November 2007<br />

vorgesehenen Verfahren nun im Feldtest mit einem repräsentativen Teilnehmerkreis, auf<br />

verbindlicher Rechtsgrundlage und mit Echtdaten auf den Prüfstand. Neben der Technik<br />

sollen dabei die praktischen Abläufe bei der Fingerabdruckerfassung getestet und das<br />

Schulungsmaterial, das alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Passbehörden zum 1.<br />

November 2007 bekommen, optimiert werden. Die Bundesdruckerei erhält die Möglichkeit,<br />

in Einzelfällen Testpässe mit Fingerabdrücken aus den Feldtestdaten herzustellen. Diese<br />

werden jedoch nicht in Umlauf gebracht. Bürgerinnen und Bürger, die in den Testbehörden<br />

elektronische Pässe beantragen, geben zwar ihre Fingerabdrücke ab, erhalten jedoch - wie<br />

überall in Deutschland – den E-Pass der ersten Generation ohne Fingerabdrücke im Chip. Um<br />

dieser besonderen Situation Rechnung zu tragen, wird für alle E-Pass-Antragsteller in den<br />

Testbehörden die Passgebühr um 5 Euro reduziert.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.2 Reform bei den Gerichtsvollziehern<br />

+++ Die Landesregierungen von Baden-Württemberg, Niedersachsen, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Hessen haben am Dienstag beschlossen, gemeinsame Gesetzentwürfe zur<br />

Umgestaltung des Gerichtsvollzieherwesens in den Bundesrat einzubringen. Danach sollen<br />

die Aufgaben der Gerichtsvollzieher künftig nicht mehr von Beamten erledigt werden,<br />

sondern von beliehenen Privaten, die in einem geordneten Wettbewerb auf eigene Rechnung<br />

tätig sind. Der Status des beliehenen Gerichtsvollziehers orientiert sich dabei weitgehend an<br />

dem des freien Notars, der sich als Beliehener im Bereich der Rechtspflege seit langem<br />

bewährt hat. Auch die Justizministerkonferenz der Länder hatte sich im Herbst letzten Jahres<br />

dafür ausgesprochen, das Gerichtsvollzieherwesen entsprechend dem Beleihungsmodell<br />

umzugestalten. +++<br />

2.3 Bessere Leichenschauen gefordert<br />

+++ Rechtsmediziner klagen in Deutschland zunehmend über mangelnde Qualität<br />

durchgeführter Leichenschauen und gehen davon aus, dass etwa jedes zweite Tötungsdelikt in<br />

Deutschland unerkannt bleibt - wegen Fehlern bei der Leichenschau. Außerdem wird davon<br />

ausgegangen, dass pro Jahr 4.000 Ärztefehler nicht erkannt werden - wegen ungenauer<br />

Leichenschau, so die Ergebnisse eines Fachgesprächs mit Experten aus Rechtsmedizin, Justiz<br />

und Polizei, dass die Bayerische SPD-Fraktion führte. Aufgrund dieser Ergebnisse will die<br />

SPD-Fraktion mit einem Bündel von Anträgen unter Federführung des SPD-Abgeordneten<br />

Florian Ritter die Qualität der Leichenschau verbessern. So soll zukünftig die Leichenschau<br />

nur noch von speziell ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden dürfen. Unser Nachbarland<br />

Österreich macht seit jeher gute Erfahrungen mit speziell ausgebildeten Leichenschauärzten,<br />

die diese Tätigkeit oft neben ihrer Arbeit als niedergelassener Arzt versehen. Die


Obduktionsrate liegt in Österreich seit Jahrzehnten auch um ein vielfaches höher als in<br />

Bayern. Des Weiteren fordert Ritter, dass vor einer Feuerbestattung eine verpflichtende<br />

zweite Leichenschau von einem speziell geschulten Arzt durchgeführt wird. Heute reicht für<br />

eine Feuerbestattung die erste Leichenschau aus. Sollten jedoch dabei Fehler gemacht oder<br />

ungenau gearbeitet worden sein, besteht die Gefahr, dass unnatürliche Todesfälle auf Dauer<br />

unentdeckt bleiben. Andere deutsche Bundesländer haben bereits auf diese Gefahr reagiert<br />

und in Fällen einer Feuerbestattung eine zweite Leichenschau verpflichtend eingeführt. Mit<br />

einem dritten Antrag will die SPD einen ärztlichen Beweissicherungsdienst, wie es ihn bereits<br />

in Nürnberg und München gibt, für alle Landgerichtsbezirke in Bayern schaffen. Damit sollen<br />

ausgewiesene rechtsmedizinische Experten der Polizei, wenn diese eine unbekannte Leiche<br />

auffindet, zur Verfügung stehen und damit die Polizei entlasten. +++<br />

2.4 <strong>Sicherheit</strong>sverwahrung auch für Jugendliche<br />

+++ Die unionsgeführten Bundesländer begrüßen die Pläne von Bundesjustizministerin<br />

Zypries, die nachträgliche Sicherungsverwahrung jetzt auch für Jugendliche und<br />

Heranwachsende bei Anwendung von Jugendstrafrecht einzuführen. "Dieser Schritt ist<br />

allerdings längst überfällig;" sagte die Koordinatorin der unionsgeführten Justizressorts, die<br />

niedersächsische Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann gestern in Hannover.<br />

"Angesichts grausamer Verbrechen in der Vergangenheit, besteht nicht erst jetzt<br />

Regelungsbedarf. Seit 2005 liegen konkrete Gesetzentwürfe von Baden-Württemberg, Bayern<br />

und Thüringen auf dem Tisch des Bundesrates", so Heister-Neumann. Die Justizminister der<br />

unionsgeführten Bundesländer fordern einen umfassenden Schutz der Bürger vor gefährlichen<br />

Straftätern, auch wenn es sich dabei um Jugendliche oder Heranwachsende handele. Die<br />

niedersächsische Justizministerin betonte für die unionsgeführten Bundesländer, dass es dazu<br />

auch notwendig sei, die bestehenden komplizierten Regelungen der Sicherungsverwahrung<br />

wie auch der nachträglichen rechtlich einfacher und für die Praxis handhabbarer zu fassen.<br />

www.bmj.bund.de; www.mj.niedersachsen.de www+++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 DNA-Datensätze zur Ermittlung<br />

+++ "Um bei der Verbrechensbekämpfung nicht hoffnungslos ins Hintertreffen zu geraten,<br />

müssen die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden konsequent alle neuen technischen Möglichkeiten nutzen.<br />

Zentrale Bedeutung zur Personenidentifizierung kommt dabei gerade der DNA-Analyse zu.<br />

Seit ihrer Einführung hat sie zweifelsohne überragende Bedeutung für die Innere <strong>Sicherheit</strong><br />

erlangt und ist schlichtweg unverzichtbar geworden. Von der in der DNA-Analyse-Datei im<br />

Bundeskriminalamt bundesweit insgesamt rund 541.000 erfassten Datensätze stammen über<br />

101.000, also nahezu ein Fünftel, aus Bayern. Kein anderes Bundesland hat diese Marke auch<br />

nur annähernd erreicht", machte Innenminister Dr. Günther Beckstein anlässlich des<br />

Parlamentarischen Abends der Bosch <strong>Sicherheit</strong>ssysteme GmbH vorgestern in München<br />

deutlich. Beckstein erläuterte, dass die DNA-Analyse die polizeiliche Kriminaltechnik<br />

geradezu revolutioniert hat: "Ihr wesentlicher Vorteil besteht darin, dass bereits kleinste<br />

Mengen DNA-fähigen Materials wie Blut, Speichel, Sperma, Hautpartikel etc. für eine<br />

Untersuchung und damit für eine Identifizierung des Spurenlegers ausreichen können. Als<br />

Fingerabdruck des 21. Jahrhunderts muss die DNA-Analyse Standard jeder<br />

erkennungsdienstlichen Behandlung werden". Die bayerische Polizei hat bislang ca. 4.750<br />

Datenbanktreffer zu verzeichnen. Auch bundesweit ist festzustellen, dass die Trefferzahl<br />

parallel zum anwachsenden Datenbestand in der Datei beim BKA wächst. "Jede vierte Spur,<br />

die in die DNA-Analyse-Datei eingestellt wird, führt zu einem Treffer. Das bedeutet<br />

gleichzeitig, dass mit der DNA-Analyse mehr Straftaten aufgeklärt werden können als früher.


DNA-Auswertungen haben europaweit zur Aufklärung einer Vielzahl von zum Teil<br />

spektakulären und auch lange zurück liegenden Verbrechen beigetragen", betonte Beckstein.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

3.2 Positiver Trend in NRW<br />

+++ Der positive Trend der Polizeilichen Kriminalstatistik von 2005 setzte sich im letzten<br />

Jahr fort. Zum zweiten Mal in Folge gingen die polizeilich erfassten Straftaten in Nordrhein-<br />

Westfalen zurück. Die Zahl sank um 0,8 Prozent (-11.500) auf 1.491.897 Millionen, nachdem<br />

sie 2005 bereits um 1,8 Prozent gesunken war. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote um<br />

0,6 Prozent auf fast 49,9 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit sechs Jahren. Im<br />

Vorjahr hatte sie bereits um 1,4 Prozent zugelegt. Bei den Autodiebstählen weist die Statistik<br />

den besten Wert seit 41 Jahren auf. Der deutliche Rückgang um 17 Prozent im Vergleich zu<br />

2005 markiert einen neuen Tiefstand seit der Einführung der Erfassung im Jahr 1963. Die<br />

Zahl der Wohnungseinbrüche war 2006 die niedrigste seit 24 Jahren. Im vergangenen Jahr<br />

ermittelte die Polizei 23.329 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren (-940/-3,9 %) und 60.907<br />

Jugendliche (-136/-0,2 %) bis 18 Jahre sowie 50.053 Heranwachsende bis 21 Jahre (-559/-1,1<br />

%) als Tatverdächtige. Davon waren 8.843 Intensivtäter, 104 (1,2 %) weniger als 2005. Als<br />

Intensivtäter werden die unter 21-Jährigen bezeichnet, die mehr als fünf Straftaten in einem<br />

Jahr begehen. Der Anteil von Jugendlichen an Gewalttaten veränderte sich 2006 nicht. 86,3<br />

Prozent dieser Taten begehen männliche Tatverdächtige unter 21 Jahre. Sie begehen weiter -<br />

oft unter Alkoholeinfluss - jede zweite gefährliche oder schwere Körperverletzung (54 %).<br />

Die Zahl der minderjährigen Tatverdächtigen bei Raubdelikten zeigt mit rund 58,5 %<br />

(Vorjahr: 58,9 %) einen traurigen Trend bei den unter 21-Jährigen. Die Raubüberfälle auf<br />

öffentlichen Straßen wurden zu drei Viertel von dieser Altersgruppe verübt.<br />

Landesinnenminister Dr. Ingo Wolf: "Problematisch ist das so genannte Abziehen, bei dem<br />

die Jugendlichen Gleichaltrigen oder Jüngeren gewaltsam Handys, MP3-Player oder Bargeld<br />

rauben." www.im.nrw.de +++<br />

3.3 Evaluierung zeigt Erfolg der Reform<br />

+++ "Die Ergebnisse der Evaluierungskommission zum Pilotbetrieb Unterfranken im Rahmen<br />

der Polizeiorganisationsreform bestätigen: Die Entscheidung für eine moderne und schlanke<br />

Aufbauorganisation und die damit im Zusammenhang stehenden weiteren<br />

Organisationsmaßnahmen war und ist richtig. Der mit der Reform beabsichtigte Mehrwert ist<br />

in vielen Bereichen eingetreten. Die Verwaltungsabläufe wurden deutlich gestrafft. Das<br />

schlanke Stabsmodell in Unterfranken ist übertragbar auf die anderen Flächenpräsidien. Die<br />

moderne Einsatzzentrale ist leistungsfähig und kompetent und entlastet die örtlichen<br />

Polizeiinspektionen. Der Kriminaldauerdienst führt zu einer deutlichen Qualitätssteigerung<br />

der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung rund um die Uhr", betonte gestern Innenminister<br />

Dr. Günther Beckstein in seinem Bericht im Ausschuss für Kommunale Fragen und Innere<br />

<strong>Sicherheit</strong> des Bayerischen Landtags. Die Evaluierungskommission unter Leitung des<br />

Polizeipräsidenten von Niederbayern/Oberpfalz, Hans Junker, hatte das seit Ende Januar 2006<br />

für den Zeitraum von einem Jahr beim Polizeipräsidium Unterfranken erprobte dreistufige<br />

Organisationsmodell begleitet und im Hinblick auf seine praktische Eignung überprüft.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

3.4 Onlinewache Niedersachsen freigeschaltet<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat am Montag die Online-Wache der<br />

Polizei in Niedersachsen freigeschaltet. "Mit diesem zusätzlichen Internet-Angebot wird der<br />

Service der Polizei für den Bürger entscheidend verbessert, um insbesondere eine zusätzliche<br />

Möglichkeit zur Anzeigen- und Hinweiserstattung bei den Polizeidienstellen anbieten zu<br />

können", sagte Schünemann in Hannover. Ein solcher Service könne dazu beitragen, den


Bürgerinnen und Bürgern beziehungsweise den Opfern von Straftaten den ersten Schritt zur<br />

Polizei zu erleichtern, gegebenenfalls vorhandene Berührungsängste oder Hemmschwellen<br />

abzuschwächen. "Die Online Wache ist ein zeitgemäßes, zusätzliches Angebot, um mit den<br />

Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten. Es ersetzt jedoch nicht, insbesondere in Not-<br />

und Gefahrensituationen, den Notruf 110", so Schünemann. Die Online-Wache der Polizei<br />

bietet dem Bürger durch die Bereitstellung von spezifischen Formularen die Möglichkeit, der<br />

Polizei gezielt Informationen unter anderem zu strafbaren Sachverhalten zu übermitteln. Das<br />

Serviceangebot umfasst: die Erstattung von Anzeigen, die Meldung von strafrechtlich<br />

relevanten Inhalten im Internet, die Abgabe von Hinweisen, die Äußerung von Dank und<br />

Kritik und die reine Kontaktaufnahme.<br />

www.polizei.niedersachsen.de +++<br />

3.5 Komplexkontrolle durch Mobile Kontrollgruppen und THW<br />

+++ Nach dem Wegfall der Zollabfertigung an den EU-Binnengrenzen führen die Mobilen<br />

Kontrollgruppen des Zolls aufgrund gemeinschaftlicher und nationaler Bestimmungen die<br />

zollamtliche Überwachung des Warenverkehrs im gesamten Bundesgebiet durch. In Sachsen-<br />

Anhalt, dem örtlichen Zuständigkeitsbereich des Hauptzollamtes Magdeburg, bilden die<br />

Bundesautobahnen 2 und 14 hierbei einen Schwerpunkt, da sie für den Transitverkehr<br />

zwischen Ost- und West-Europa von herausragender Bedeutung sind. Vergangenen Sonntag<br />

wurde durch die Beamten der Mobilen Kontrollgruppe des Hauptzollamts Magdeburg<br />

gemeinsam mit Kräften des Technischen Hilfswerks Haldensleben auf der Autobahnraststätte<br />

"Börde" eine Komplexkontrolle durchgeführt. Hierbei kam auch die mobile Röntgenanlage<br />

des HZA Bremen zum Einsatz. Im Verlauf dieser Komplexkontrolle wurden<br />

schwerpunktmäßig Reisebusse aus Osteuropa kontrolliert. Im Ergebnis der Kontrollen wurden<br />

Feststellungen zu unterschiedlichsten Delikten getroffen. Unter anderem wurden: 13<br />

Strafverfahren wegen Zigarettenschmuggels eingeleitet und insgesamt 30.480 Stück<br />

unversteuerte Zigaretten beschlagnahmt. Der Steuerschaden beträgt insgesamt ca. 5.275 Euro.<br />

In einem Fall wurde wegen des Schmuggels von 10.480 Stück Zigaretten sofort eine<br />

<strong>Sicherheit</strong>sleistung von 500 Euro erhoben.<br />

www.niedersachsen.de +++<br />

3.6 Schlag gegen Drogen in Brake<br />

+++ Den Beamten des Zollkommissariats Brake ist vergangene Woche ein Schlag gegen den<br />

Drogenanbau gelungen. So war bei einer gemeinsamen Kontrolle mit der Polizei auf der A 28<br />

bei Oldenburg den Beamten ein Kleintransporter aus Dänemark ins Visier geraten. Bei der<br />

Kontrolle des Fahrzeuges stellten die Beamten drei Kartons mit zweihunderteinundfünfzig<br />

Marihuanasetzlingen und Bargeld in unterschiedlicher Währung sicher. Wären die Pflanzen<br />

ausgereift, so hätten aus dieser Menge ca. 63 kg Marihuana im Schwarzmarktwert von über<br />

296.100 Euro hergestellt werden können. Beide Insassen des Fahrzeuges vietnamesischer<br />

Herkunft gaben an, die aus Paris stammenden Pflanzen in den Niederlanden übernommen zu<br />

haben und nach Arhus zutransportieren. Weitere Ermittlungen stehen noch an. www.zoll.de<br />

+++<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Informationen zu Giften und Gifttieren<br />

+++ Nicht nur Katastrophenhelfer im Ausland können mit giftigen Tieren wie Skorpionen,<br />

Schlangen oder Spinnen konfrontiert werden, die steigende Beliebtheit solch exotischer und<br />

eventuell giftiger Hausgenossen in deutschen Terrarien kann auch hiesige Polizisten mit dem<br />

Problem eines Skorpionstiches konfrontieren. Die Toxikologische Abteilung der II.


Medizinischen Klinik der Technischen Universität München hat nun ein umfassendes<br />

Verzeichnis der Gifte und Gifttiere sowie die Auswirkungen und Behandlungsmethoden von<br />

daraus entstehenden Vergiftungen erstellt. So kann man, um beim Beispiel des Skorpions zu<br />

bleiben, auch anhand der gefühlten Folgen des Stiches auf die Giftigkeit des Tieres schließen<br />

und die richtige Behandlung durchführen.<br />

www.toxinfo.org +++<br />

4.2 <strong>Sicherheit</strong>sanforderung der Kernkraftwerke<br />

+++ "Die der Genehmigung von Kernkraftwerken und der atomrechtlichen Aufsicht zu<br />

Grunde liegenden kerntechnischen Regelungen sind historisch gewachsen. Die Struktur und<br />

Transparenz könnten verbessert sowie neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung<br />

aufgenommen werden. Davon unmittelbar profitieren würden Betreiber kerntechnischer<br />

Anlagen wie auch die für die Kernenergieaufsicht zuständigen <strong>Behörden</strong>. Eine Neufassung<br />

wäre deshalb grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings muss die Beteiligung der Länder<br />

sichergestellt sein", erklärte Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner am<br />

Dienstag in Stuttgart nach einer gemeinsamen Kabinettsitzung der Landesregierungen<br />

Niedersachsen und Baden-Württemberg. Die Erfahrungen der Länder aus der<br />

Kernenergieaufsicht seien unverzichtbar für ein in der Praxis umsetzbares Regelwerk, mahnte<br />

Gönner. "Wenn wir jetzt rangehen und die Regelungen neu fassen, muss das Ergebnis auch<br />

vollzugstauglich sein. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass der vorhandene<br />

Sachverstand einbezogen wird." In einer Rechtsverordnung des Bundes, die einen<br />

Bundesratsbeschluss voraussetze, müsse dazu zunächst der rechtliche Rahmen festgelegt<br />

werden, erläuterte Gönner. Damit sei eine Mitwirkung der Länder sichergestellt. "Wir wollen<br />

uns konstruktiv einbringen und gemeinsam mit dem Bund das Regelwerk überarbeiten."<br />

www.baden-wuerttemberg.de +++<br />

4.3 Erkundungsmission in Bolivien<br />

+++ Nach den verheerenden Überschwemmungen in Bolivien ist die Bundesanstalt<br />

Technisches Hilfswerk (THW) erstmals an einer Erkundungsmission der Europäischen<br />

Kommission im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens beteiligt. Die beiden THW-<br />

Experten werden heute in der bolivianischen Hauptstadt La Paz erwartet. Von dort aus<br />

werden sie sich in den nächsten Tagen gemeinsam mit einer schwedischen Wasserexpertin<br />

einen Lageüberblick in der Katastrophenregion verschaffen und mögliche Hilfsoptionen<br />

erkunden. Hauptaugenmerk bei dieser von der Europäischen Kommission finanzierten<br />

Mission liegt auf den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. "Als Einsatz-<br />

und Katastrophenschutzorganisation des Bundes ist das THW fest in das europäische<br />

Hilfeleistungssystem integriert. Dieses Gemeinschaftsverfahren wurde initiiert, um Menschen<br />

in Not zu helfen. Die Bundesrepublik Deutschland leistet darin einen wichtigen Beitrag",<br />

sagte THW Präsident Albrecht Broemme. Im Zusammenhang mit der deutschen EU-<br />

Ratspräsidentschaft sei es darüber hinaus überaus wichtig, dass Deutschland auch im<br />

europäischen Katastrophenschutz eine führende Rolle einnimmt.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

5. SONDERTEIL BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Mecklenburg-Vorpommern vergibt für G8-Gipfel an Motorola<br />

+++Wie bereits in diesem <strong>Newsletter</strong> des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> berichtet wurde, hat nach einer<br />

Ausschreibung für ein temporäres BOS Digitalfunknetz in der Region um Heiligendamm, wo<br />

der G8-Gipfel im Juni stattfinden wird, den Auftrag an Motorola Deutschland GmbH<br />

vergeben. Das hat in der gesamten Branche für Aufsehen gesorgt. Mehrere Unternehmen


hatten die Ausschreibungsunterlagen geprüft, so unter anderem auch die EADS, gesetzter<br />

Systemlieferant für das bundesweite BOS Digitalfunknetz, und T-Systems, die für das BOS<br />

Digitalfunk-Geschäft zuständige Tochter der Deutschen Telekom. Doch weder die EADS<br />

noch die T-Systems haben ein Angebot abgegeben. Zum einen hatte das Land Mecklenburg-<br />

Vorpommern dem Bund vorgeschlagen die Installationen, sollte die EADS die Realisierung<br />

übernehmen, bereits als Teil des geplanten bundesweiten Netzes zu begreifen und auch in<br />

Anrechnung zu bringen. Dies soll das Bundesinnenministerium jedoch aus Gründen der<br />

derzeit nicht festgelegten Netzplanung, vor allem auch weil im Moment noch kein<br />

Netzbetreiber gesetzt ist, abgelehnt haben. Laut Systemlieferantenvertrag muss die EADS<br />

noch sogenannte Referenznetze, vier an der Zahl, aufbauen, als Teil der Vertragserfüllung.<br />

Unter anderem wird dies in Berlin, Hamburg und Stuttgart geschehen. In dieses vertraglich<br />

basierte Referenznetzkonzept hätte das lokale Netz in Heiligendamm nicht gepasst. Auch war<br />

aus der Branche zu hören, dass die sehr strengen Auflagen in der Ausschreibung einigen<br />

potenziellen Anbietern zu riskant erschienen. Eine nur 10-wöchige Ausschreibungsfrist sei zu<br />

kurz, die SLAs zu streng und ein komplettes PMR-Netz als Mietlösung zu aufwendig. Zudem<br />

seien Risiken, die durch das Nutzerverhalten beeinflusst werden, versucht worden auf den<br />

Auftragnehmer zu schieben. Motorola wird nun das BOS Digitalfunknetz auf Basis der<br />

TETRA-Technologie nur für einen erweiterten Zeitraum in der Region Heiligendamm<br />

installieren und betreiben. Die errichteten Stationen werden danach wieder abgebaut werden.<br />

Innerhalb der EADS gab es zu einer Beteiligung an der Ausschreibung offensichtlich aber<br />

Diskussionen. Mit Blick auf die korrekte Ablaufplanung des Systemlieferantenauftrags sei die<br />

"temporäre Sonderinstallation" in Heiligendamm irritierend. Befürworter einer Beteiligung an<br />

dieser Ausschreibung innerhalb der EADS sahen zum einen das Risiko, das Motorola damit<br />

wieder zu mindest in der Öffentlichkeit zum einem "Mitspieler" in der Diskussion um den<br />

BOS Digitalfunk würde, zum anderen, das Risiko eines erneuten Aufkommens der Diskussion<br />

um die Behauptung, die von Motorola in der Vergangenheit aufgestellt wurde, die Nokia-<br />

Technologie könne die geforderte IP-Protokoll-Fähigkeit derzeit noch nicht erbringen. Eine<br />

nüchterne Betrachtung zeigt jedoch, dass die Entscheidungen mit Blick auf Beteiligung und<br />

auch Nicht-Beteiligung aus Sicht der jeweiligen Spieler im Markt ihrer jeweiligen derzeitigen<br />

Taktik voll gerecht wird. Dennoch konnte Motorola hier einen Pluspunkt machen und wird<br />

nun seinerseits diesen temporären Auftritt in Nord-Ost-Deutschland als Indiz dafür<br />

interpretieren noch im Spiel zu sein. www.eads.com; www.motorola.com+++<br />

5.2 Am 07. März ist die Stunde der Haushälter<br />

+++Nachdem ein Antrag der FDP-Bundestagsfraktion, dieser <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong><br />

berichtete hierüber bereits, per Ausschreibung des Betriebs des BOS Digitalfunks im<br />

deutschen Bundestag mit den Stimmen der Großen Koalition und der Grünen abgelehnt<br />

wurde, für den Antrag der FDP stimmte nur Die Linke, verlangt nun der Haushaltsausschuss<br />

in seiner Sitzung am 07. März eine entgültige und klare Auskunft des Bundes über ein<br />

Betreiberkonzept wie auch zur personellen Besetzung der Spitze der Bundesanstalt für den<br />

BOS Digitalfunk (BDOS). Etliche Abstimmungen zwischen Bund und Ländern müssen<br />

vorher getroffen werden, denn sollte der derzeitige Plan eines Zwischenbetriebes des<br />

aufzubauenden BOS Digitalfunk-Netzes durch die Telekom realisiert werden, ein Teilbetrieb<br />

durch den Systemlieferanten vertraglich gesichert in der Anfangszeit erfolgen, bleibt noch die<br />

Frage offen, wie sogenannte Sub-Carrier eingebunden werden können. Dies ergibt sich aus<br />

der Möglichkeit der Beistellungen, die im Verwaltungsabkommen zwischen Bund und<br />

Ländern getroffen wurde. Danach können einzelne Länder bestehende Netze oder Netzteile,<br />

aber auch Standorte in das Gesamtnetz einbringen. Aufgrund der gesetzlichen Konstruktion<br />

der Bundesanstalt (BDBOS) – siehe hierzu eigene Meldung – ist diese alleinig in der Lage<br />

Ausschreibungen und Verträge im Zusammenhang mit dem Aufbau und Betrieb des BOS-<br />

Netzes zu vergeben. Ihren Einfluss können die Länder über einen starken Beirat in der Anstalt


ealisieren. Die Beistellungen der Länder unterliegen aber einer Qualitätsprüfung, ob die<br />

beigestellten Netzbestandteile auch den Anforderungen technologisch und im Sinne der<br />

Praktizierbarkeit einer Gesamtnetzheit machbar sind. Manche Länder möchten<br />

schlüsselfertige Lösungen ohne Beistellungen, zum Beispiel Hessen, andere Länder wie<br />

Bayern möchten gerne ihre bestehenden Verträge mit der BT Deutschland (Britisch Telecom)<br />

einbringen. Auch in Baden-Württemberg und Sachsen ist von ähnlichen Überlegungen zu<br />

hören. Entweder werden diese Beistellungsansprüche vor dem 07. März definitiv geklärt oder<br />

sie müssen im Nachhinein im Beirat der Bundesanstalt verhandelt werden.+++<br />

5.3 Gesetz über die Errichtung der Bundesanstalt für den BOS Digitalfunk<br />

+++ Bereits am 28. August 2006 wurde das Gesetz über die Errichtung einer Bundesanstalt<br />

für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS-<br />

Gesetz) verabschiedet, der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> und auch dieser <strong>Newsletter</strong> berichteten bereits<br />

mehrfach darüber. Da in der aktuellen Diskussion jedoch häufig durch dieses Gesetz bereits<br />

geregelte Tatbestände wieder in Frage gestellt werden, sei an dieser Stelle noch einmal auf<br />

folgende Punkte im Gesetz verwiesen. So heißt es im Paragraphen, Absatz 2: "Die<br />

Bundesanstalt ist nach Maßgabe des Verwaltungsabkommens nach Paragraph 7 gemeinsame<br />

Vergabestelle des Bundes und der Länder für den Digitalfunk BOS." Dies regelt klar den<br />

Umstand, dass einzig diese Bundesanstalt in der Lage ist Ausschreibungen vorzunehmen, dies<br />

gilt auch für Teilnetze der Länder, so verwundert es, dass im Freistaat Sachsen im Los 5 der<br />

derzeit laufenden Ausschreibung für den Sachsen Highway zumindest die terrestrischen<br />

Verbindungen ausgeschrieben wurden. Im Paragraph 5 des Gesetzes wird der Verwaltungsrat,<br />

der entgegen der ursprünglichen Planungen das eigentliche Sagen in der neuen Bundesanstalt<br />

haben wird, in seiner Zusammensetzung definiert: "Der Bund und jedes Land erhalten jeweils<br />

einen Sitz im Verwaltungsrat. Den Vorsitz im Verwaltungsrat hat das den Bund vertretende<br />

Mitglied. Die Stimmenverteilung im Verwaltungsrat regelt die Satzung. Die Beschlüsse des<br />

Verwaltungsrates bedürfen in den in der Satzung vorgesehenen Fällen der Zustimmung des<br />

den Bund vertretenden Mitglieds." Ein Satzungsentwurf liegt im BMI derzeit zur<br />

Abstimmung vor und gibt größeren Ländern einen Sitz, aber mehrere Stimmen, kleineren<br />

Ländern einen Sitz, aber nur eine Stimme. Entscheidend jedoch ist, dass der Vertreter des<br />

Bundes in allen entscheidenden Fragen gegenüber den 16 Sitzen der Länder<br />

zustimmungspflichtig ist, dass heißt im Umkehrschluss ein Veto-Recht besitzt. Im Paragraph<br />

7 des Gesetzes heißt es wörtlich: "Die Beteiligung der Länder am Digitalfunk BOS wird in<br />

einem Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern geregelt." Dieses<br />

Verwaltungsabkommen ist vom Bund und einigen Ländern bereits paraphiert. Durch die<br />

Erwähnung des Verwaltungsabkommens im Paragraph 7 des Gesetzes erhält dieses selbst<br />

einen gesetzesähnlichen Rang. Eine Änderung, wie von einem Vertreter des BMI diese<br />

Woche vorgeschlagen wurde, dürfte juristisch damit schwierig werden und auf wenig<br />

Verständnis bei denen stoßen, die bereits ihre Unterschrift unter das Verwaltungsabkommen<br />

gesetzt haben. Allen Beteiligten dürfte ein Blick in das Gesetz, das von Bundespräsident<br />

Horst Köhler gegengezeichnet und im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde, in der<br />

Diskussion Klarheit verschaffen. Hierzu wird der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auch einen Kurzvortrag<br />

auf der CeBIT in seiner <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Lounge in Halle 9, D 72, am Montag, den 19.<br />

März, Beginn 10.00 Uhr, anbieten. Ein Anmeldeformular für diese Veranstaltung liegt allen<br />

Lesern dieses <strong>Newsletter</strong>s als PDF-Dokument (Anlage) zu diesem <strong>Newsletter</strong> bei. +++<br />

5.4 Weitere Kosten und Verzögerungen zu erwarten<br />

+++ Die jüngsten Vorstellungen des BMI zur Lösung der durch das Scheitern der<br />

Verhandlungen mit der DB Telematik entstandenen Probleme bei der Einführung des<br />

Digitalfunks lassen nicht unerhebliche Kostensteigerungen und weitere Verzögerungen des<br />

Projektes insbesondere für die Länderpolizeien erwarten. Die einem Netzbetreiber als


Generalunternehmer obliegenden Aufgaben sollen nunmehr auf den Systemlieferanten EADS<br />

sowie auf Bund und Länder aufgeteilt werden. Die Projektgruppe "netzwerk-BOS" beim BMI<br />

beschäftigt sich derzeit intensiv mit einem entsprechenden Diversifikationskonzept. Nach<br />

Thomas Adling, BMI, ist bereits jetzt absehbar, dass ein erhöhter Bedarf an kompetenten<br />

Mitarbeitern in der Projektorganisation der BOS und bei der künftigen Bundesanstalt für den<br />

Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS)<br />

unausweichlich ist. Die Akquisition von Standorten und die Bereitstellung der notwendigen<br />

Übertragungswege sollen nunmehr den Ländern in Abstimmung mit Projektorganisation der<br />

BOS obliegen. Nicht alle Länder verfügen aber über die notwendigen Kapazitäten zur<br />

Erfüllung solcher Aufgaben und werden daher externe Hilfen in Anspruch nehmen müssen;<br />

insgesamt weitere Faktoren, die Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen zur Folge haben<br />

werden. Auch die EADS steht trotz der Unterstützung durch die Siemens AG als<br />

Konsortialpartner vor neuen Aufgaben und muss sich erst noch entsprechend formieren. Dem<br />

Vernehmen nach wird sie die T-Systems mit Aufgaben des technischen <strong>Netzwerk</strong>controllings<br />

betrauen. Überdies erfordere das nunmehr angedachte Konzept eine Überarbeitung des bereits<br />

paraphierten Bund-Länder-Abkommens zur Einführung des Digitalfunks, heißt es aus dem<br />

BMI. Eine Verabschiedung des Konzeptes in der nächsten Sitzung der IMK Ende Mai 2007<br />

wird zwar allseits erhofft, aber von Beteiligten offen in Frage gestellt. +++<br />

5.5 Beistellungstechnik und womögliche Ausschreibungen unklar<br />

+++Wenn einzelne Länder Beistellungen planen ergibt sich hieraus eine Problematik in<br />

technischer, vertraglicher wie auch Ausschreibungssicht. Für den Fall größerer Netzteile, die<br />

von einzelnen Bundesländern eingebracht werden, lässt sich eine solche Problematik<br />

vertraglich noch fassen. Nicht ausgeschlossen wird in der Branche derzeit aber, dass einzelne<br />

Bundesländer auch versuchen werden bestehende Standorte zur Kostensenkung ihres Anteils<br />

als Beistellungsbeiträge ins gesamte Netz einzutragen. Die hohen <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />

und die damit verbundenen Haftungsrisiken werden sich dann schwer aufteilen lassen. Auch<br />

stellt sich die Frage wie ein Kostenangebot eines "Hauptbetreibers" sich gestallten soll, wenn<br />

einzelne Länder vorhandene Standorte, die derzeit von Polizei, Feuerwehr oder anderen<br />

Organisationen betrieben werden, eingebaut werden soll. Es müsste für diesen Zweck ein<br />

Benchmark-Verfahren entwickelt werden, dass einzelne von den Ländern vorgeschlagene<br />

Standorte mit denen vergleicht, die ein "Hauptnetzbetreiber" vorgeschlagen hat. Ein<br />

Zusammenwürfeln von Standorten eines "Hauptnetzbetreibers" und von Sub-Carriern sowie<br />

einzelner Standorte der Länder würde einem Flickenteppich ergeben, der eine<br />

Herausforderung für die Netzplanung darstellt. Je mehr einzelne Standorte von Ländern<br />

eingebracht würden, desto aufwendiger würde nicht nur die Netzplanung selbst, sondern um<br />

so schwieriger auch ein Roll-Out des Gesamtnetzes. All dies steht allerdings unter dem<br />

Vorbehalt, das, wie der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> bereits Ende letzten Jahres berichtete, rechtlich eine<br />

Ausschreibung des Netzbetriebs nicht notwendig ist (nach Paragraph 100 GWB).+++<br />

5.6 C-Netz der Deutschen Telekom steht im Mittelpunkt<br />

+++Von den über 6.000 Mobilfunk-Standorten der Deutschen Telekom sind 3.000 für das C-<br />

Netz, das mittlerweile abgeschaltet wurde, nutzbar. Eine Funkflächenversorgung bundesweit<br />

wäre damit gesichert die Telekom bietet zu dem derzeit eine Lösung für die Organisation des<br />

zentralen Bereichs, nämlich neben den Standorten auch ein vorhandenes Backbone, ein<br />

Netzmanagement und die notwendige Dezentralisierung. Darüber hinaus geht die Telekom<br />

mit der Lösung von zwei Management-Centern ins Rennen, die als Leitstellen mit einer Back-<br />

Up-Lösung den Betrieb sichern könnten. Verantwortlich könnte die Telekom zudem nicht nur<br />

für die Standorte, deren Ertüchtigung, also die Zugangssicherheit, die Notstromversorgung<br />

und Netzanbindung sein, sonder auch für die notwendigen Baugenehmigungen. Bei<br />

Hinzunahme zahlreicher Telekom-externer Standorte wäre eine Funkplanung in diesem Fall


Sache des Auftraggebers. Eine Wiederholung des Ansatzes wie er bei der DB Telematik<br />

gewählt wurde, das nämlich die gesamte Verantwortung und Haftung für Aufbau, Roll-Out,<br />

Betrieb und vor allem eben Netzplanung beim Betreiber liegt, gilt derzeit in der Branche als<br />

unwahrscheinlich. Dennoch steht die Telekom mit ihrem C-Netz und ihren Erfahrungen bei<br />

Sondernetzen derzeit gut da. Besonders die Realisierung des Informationsverbundes<br />

Bonn/Berlin (IVBB) hat bewiesen, dass <strong>Sicherheit</strong> über Physik geht.+++<br />

5.7 Beckstein sieht den Bund in der Pflicht<br />

+++Auf dem 10. Polizeikongress der <strong>Behörden</strong>spiegel-Gruppe vorletzte Woche in Berlin<br />

betonte Bayerns Innenminister Günther Beckstein noch einmal die Verantwortung des<br />

Bundes. "Der Plan von Otto Schily, einen Netzbetreiber zu bestimmen und dann erst über das<br />

Geld zu sprechen, war keine gute Idee. Dieser Alleingang von Otto Schily hat uns mindestens<br />

anderthalb Jahre gekostet. Wir versuchen jetzt, einigermaßen vernünftig zurande zu kommen.<br />

Mich hat es eine Menge von Opfern gekostet, 70 Mio. für das Funknetz beiseite zu stellen,<br />

und ich muss das Geld ausgeben. Die Verantwortung liegt jetzt beim Bund, eine kluge<br />

Entscheidung zu treffen, der damit in seiner Klugheit ja die Länder übertrifft", so Beckstein.<br />

Auch die anderen Länderinnenminister machten auf dem Polizeikongress deutlich, dass sie<br />

nun einen Vorschlag und eine Initiative des Bundes erwarten, der seiner Rolle als demjenigen<br />

gerecht wird, der die Dinge initiiert, angestoßen und gegenüber den Ländern auch Vorschläge<br />

in der Vergangenheit durchgedrückt habe, die diese nicht wollten.+++<br />

5.8 Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister mit Skepsis<br />

+++In einem Gespräch mit dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, dass in der Februar-Ausgabe<br />

veröffentlicht ist, äußert auch Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier<br />

folgende Bedenken: "Ich habe eine gewisse Grundskepsis, ob solche Projekte, die u. a.<br />

Rückkoppelung beim technischen Know-how aller Beteiligten brauchen, geeignet sind, ihr<br />

Ziel in den erstrebenswerten Zeiträumen zu erreichen."+++<br />

5.9 Alternative Netzbetreiber melden sich<br />

+++ Dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong> liegen Informationen vor, dass bereits im<br />

professionellen Mobilfunkmarkt agierende regionale und nationale Netzbetreiber sowie im<br />

Umgang mit Mobilfunk erfahrene Energieversorger über die Bildung eines Konsortiums<br />

nachdenken, das seinen Hut für die Übernahme des Netzbetriebes des BOS Digitalfunks in<br />

den Ring wirft. So äußerte sich zum Beispiel der Director Sales von eMessage Deutschland,<br />

Dr. Klaus Hütten, zu Ambitionen der eMessage-Gruppe: "Sicher ist der Betrieb von<br />

Funknetzen für Dritte, zumal noch für <strong>Sicherheit</strong>sorganisationen eine seht anspruchsvolle<br />

Aufgabe. Ob wir die richtigen sind, diese Aufgabe gemeinsam mit Partnern für den deutschen<br />

Digitalfunk zu übernehmen, prüfen wir zurzeit intern. Eines steht jedenfalls fest: Wir haben<br />

mehr Erfahrungen als manch anderer und hohe Anerkennung bei den Bedarfsträgern auf<br />

diesem Gebiet." Das Ergebnis der Prüfung soll möglichst noch vor dem Ende der Denkpause<br />

von Bund und Ländern im März vorliegen. Die eMessage-Unternehmensgruppe stellte sich<br />

auf dem Europäischen Polizeikongress mit einigen Referenzprojekten als Funknetzbetreiber<br />

für deutsche und französische BOS vor. Auch in der DB AG, hier DB Telematik, ist das<br />

Thema noch nicht ad acta gelegt. Man überlege mit Energieversorgern zusammen<br />

Netzleistungen wie Basisstationen oder auch mehr anzubieten. +++<br />

5.10 Bayern plant eigenes Referenznetz<br />

+++ Die bayerische Staatsregierung plant für die Stadt München und den Flughafen Erding<br />

ein eigenes TETRA-Referenznetz für den BOS Digitalfunk zu errichten. Dies soll der Start<br />

des TETRA-Netzes in Bayern sein, und später in das Kernnetz des Bundes aufwachsen.<br />

Zudem gibt man sich Bayern gelassen, denn im Gegensatz zu andern Bundesländern habe


man in den letzten Jahren zahlreiche Investitionen in den derzeit laufenden analogen<br />

Funkbetrieb getätigt und könne daher "in aller Ruhe sukzessive den Aufbau angehen". Wie in<br />

anderen Landeshaushalten auch, sind Mittel hierfür in Bayern bereitgestellt, hier 70 Mio. Euro<br />

(siehe hierzu auch die Meldung "Beckstein sieht den Bund in der Pflicht"). +++<br />

5.11 Sachsen schreibt TETRA-Verbindungen im Highway aus<br />

+++ Derzeit läuft die Neuausschreibung des sächsischen Verwaltungsnetzes, mit dem Namen<br />

"Sachsen Highway". Alleine beim Los 1, dem Wide Area Network (WAN), sollen 3.700<br />

Standorte der Landesverwaltung für den Datenverkehr miteinander verbunden werden.<br />

Weitere Lose sind der Mobilfunk, der Internetzugang sowie die Sprachtelephonie. Ein<br />

weiteres optionales Los bildet in dieser Ausschreibung die erdgebundene Verbindung der<br />

TETRA-Standorte untereinander, die allerdings ja derzeit noch nicht feststehen. Hierfür sind<br />

128 kbit-Leitungen vorgesehen. Derzeit laufen noch die Vertragsverhandlungen zwischen der<br />

sächsischen Staatskanzlei, der Telekom und der Britisch Telecom (BT), die bis Mitte des<br />

Jahres zu einem Zuschlag bringen sollen. Nach Experten dürfte sich das Gesamtvolumen für<br />

den 5-jährigen Vertrag, mit 3,5-jähriger Verlängerungsmöglichkeit, auf 150 – 200 Mio. Euro<br />

belaufen. +++<br />

6. ALARMIERUNG<br />

6.1 Nationaler Paging-Kongress in Berlin<br />

+++ Montag dieser Woche tagte in Berlin unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des<br />

Deutschen Feuerwehrverbandes, Hans-Peter Kröger, der 5. Nationale Paging-Kongress.<br />

Bereits traditionell widmete sich der Kongress dem Thema "Alarmierung der nicht<br />

polizeilichen BOS" – einer Zielgruppe von mehr als 1,4 Millionen Angehörigen der<br />

Feuerwehren, Rettungsdienste und Hilfsorganisationen. Im Mittelpunkt des Kongresses stand<br />

insbesondere die Passfähigkeit der Alarmierung zum künftigen BOS-Digitalfunk und<br />

Lösungen für akute Alarmierungsprobleme. Mit fast 250 Teilnehmern verzeichnete der<br />

Kongress einen neuen Besucherrekord. Das durch das Scheitern der Verhandlungen mit dem<br />

vom Bund ausgewählten Netzbetreiber in Schwierigkeiten geratene Projekt Digitalfunk der<br />

BOS und die fehlende Information der Nutzer über die weitere Entwicklung des Funks und<br />

der Alarmierung trugen ganz wesentlich zu dieser Steigerung der Besucherzahlen bei. Die mit<br />

Spannung erwarteten Beiträge zum Stand des Projektes BOS-Digitalfunk durch den Leiter der<br />

Projektgruppe "netzwerk-BOS" beim BMI, Thomas Adling, und zum Aufbau des<br />

Digitalfunknetzes durch Dirk Borchardt von der EADS Secure Networks GmbH, brachten<br />

einige neue Details. Die versammelten Vertreter von Feuerwehren, Rettungsdiensten und<br />

Hilfsorganisationen hatten mehr Informationen für ihre eigene Funk- bzw.<br />

Alarmierungsplanung erwartet. Der wissenschaftliche Direktor des Institutes für Wirtschafts-<br />

und <strong>Sicherheit</strong>sstudien, Prof. Dr. Volker Schmidtschen, und der Leiter der<br />

Katastrophenforschungsstelle der Universität Kiel, Prof. Dr. Wolf R. Dombrowsky,<br />

analysierten in ihren Beiträgen den Stellenwert, der der <strong>Sicherheit</strong> und dem Schutz der<br />

Bevölkerung von der Politik in Deutschland tatsächlich beigemessen wird. Sie legten anhand<br />

von zahlreichen Beispielen das ständige "Bypass-Wurschteln" und "Handeln nach<br />

Kassenlage" der Politik offen und sparten auch nicht mit Verhaltens- und<br />

Handlungsempfehlungen. Die Kongressbeiträge zu den Themen "Digitalfunk und Paging in<br />

Schweden", "Alarmierung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Beispiel Polen",<br />

"Digitale Alarmierung im Kreis Schleswig-Flensburg", "Konsequenzen der Kreisgebietreform<br />

im Ohrekreis für die Alarmierung" und die abschließende Podiumsdiskussion zum Thema<br />

"Wird der zukünftige BOS-Digitalfunk das Alarmierungsproblem lösen?" rundeten das


Programm ab und trugen wesentlich zum Gelingen des Kongresses bei. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

wird in seiner März-Ausgabe über den Kongress ausführlicher informieren. +++<br />

6.2 Digitalfunk löst nicht das Alarmierungsproblem der BOS<br />

+++ Nach Auffassung des Landes Schleswig-Holstein ist der künftige Digitalfunk der BOS in<br />

einem Flächenland nicht geeignet, das Problem der Alarmierung der Kräfte zu lösen. Nach<br />

dem GAN-Konzept werden nur etwa 10,8 % der Gesamtfläche des Landes funktechnisch<br />

"alarmierbar" sein. Eine entsprechende Verdichtung des Digitalfunknetzes durch zusätzliche<br />

Basisstationen kann sich das Land aus Kostengründen nicht leisten. Darüber hinaus ist es aus<br />

Sicht von Schleswig-Holstein nicht akzeptabel, dass bei einer Integration von Sprechfunk-<br />

und Alarmierungssystem in einem Medium die notwendige Redundanz der<br />

Kommunikationsmittel nicht mehr gegeben ist. Daher ist ein ergänzendes<br />

Alarmierungssystem zum Digitalfunk zwingend erforderlich. Schleswig-Holstein folgt dabei<br />

dem Beispiel anderer europäischer Staaten wie z.B. den Niederlanden, Belgien, Schweden<br />

und Polen und distanziert sich damit deutlich von den in den Ländern Bayern, Hessen und<br />

Thüringen vertretenen Ansichten. Der Kreis Schleswig-Flensburg alarmiert als erster des<br />

Landes künftig mehr als 200 Feuerwehren mit der eBOS-Lösung der eMessage Wireless<br />

Information Services Deutschland GmbH. +++<br />

6.3 Alarmierung der BOS im Ohrekreis demnächst über Sirenen?<br />

+++ Der in Sachsen-Anhalt gelegene Ohrekreis arbeitet seit der Wende ohne<br />

Gleichwellenfunk mit Alarmumsetzern und mit analoger Alarmierung für die BOS. Der<br />

technische Zustand der Anlagen ist nicht mehr tragbar. Trotz soliden Haushalts ist für den<br />

Landkreis der Aufbau einer digitalen Alarmierung mit der für eine Flächendeckung<br />

notwendigen Infrastruktur nicht leistbar. Daher erprobt der Kreis seit einigen Monaten,<br />

bislang mit gutem Erfolg, in einigen Gemeinden des Kreises die eBOS-Lösung der eMessage<br />

Wireless Information Services Deutschland GmbH. Falls sich diese Lösung insgesamt nicht<br />

bewährt, werden die BOS künftig wohl über Sirenen alarmiert. Glücklicherweise verfügt der<br />

Ohrekreis als einer der wenigen Landkreise in Deutschland noch über ein funktionierendes<br />

flächendeckendes Sirenensystem. Die in den Jahren 2009/2010 erwartete Implementierung<br />

des BOS-Digitalfunks löst das Problem der Alarmierung der BOS wegen der geringen<br />

Ausleuchtung der Fläche des Landkreises jedenfalls nicht, ist man dort der Ansicht. +++<br />

7. CEBIT: BEHÖRDEN SPIEGEL LOUNGE MIT SICHERHEITSTHEMEN<br />

+++ Zum zweiten Mal ist der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> mit seiner Lounge auf der diesjährigen<br />

CeBIT im Public Sector Parc, der Informations- und Kommunikationsplattform für<br />

serviceorientierte Verwaltungsmodernisierung und effizientes Verwaltungsmanagement,<br />

(Halle 9, Stand D72) vertreten. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe AG wird jeden<br />

CeBIT-Tag zwischen 10.00 Uhr und 12.00 Uhr ein Fachforum mit anschließender Guided-<br />

Tour (12.00 Uhr bis 14.00 Uhr inkl. Mittagsimbiss) zu den relevanten Anbietern stattfinden.<br />

Anmeldeformular hängt als PDF-Dokument an. Sie erhalten als <strong>Behörden</strong>vertreter eine<br />

Eintrittskarte.<br />

15. März: Doppik – folgt den Kommunen und den Ländern auch der Bund?<br />

Moderation: Kirsten Wohlfart, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Referenten: Dr. Volker Oerter, Leiter Arbeitsstab Neue Steuerung,<br />

Finanzministerium NRW (angefragt)<br />

N.N., Mach


16. März: Bundeswehr und Industrie – Best Practice beim Einsatz von SAP im militärischen<br />

Umfeld<br />

Moderation: Reimar Scherz, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Referenten: Hans-Georg Göhring, BMVg<br />

Werner Dilzer, SAP Deutschland AG<br />

Richard G. Bürmann, IDS Scheer AG<br />

17. März: Leistungsfähige Informationstechnik für den Einsatz – die Auslands-IT der<br />

Bundeswehr<br />

Moderation: Reimar Scherz, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, Brigadegeneral a.D.<br />

Referenten: Werner Martin Braun, BMVg<br />

Manfred Gothe, EADS ASTRIUM Services<br />

Stephan Kornrumpf, Motorola GmbH<br />

Bernd Liske, Liske Infomanagementsysteme<br />

Ulrik Sauerzapfe, RHODE & SCHWARZ-SIT<br />

18. März: PPP bei ITK-Projekten, effiziente Betreibermodelle von Infrastruktur<br />

Moderation: Franz Drey, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Referenten: RA Martin Schellenberg, Bundesverband PPP<br />

Melanie Böhm, dNRW (angefragt)<br />

19. März: BOS Digital: Integration der Leitstellen<br />

Moderation: Gerd Lehmann, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, Ltd. Polizeidirektor a.D.<br />

Referenten: Dr. Falk Peters, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Michael Zorn, IM Hannover<br />

Axel Birkholz, T-Systems<br />

Norbert Habermann, Intergraph<br />

Siegmar Grünewald, IBM<br />

Dr. Dietmar Gollnick, eMessage<br />

Volker Hartwein, Frequentis<br />

Axel Lüdders, IM Kiel (angefragt)<br />

20. März: Elektronische Vergabe und Beschaffung bei Kommunen, Ländern und Bund<br />

Moderation: Franz Drey, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Referenten: Wendelin Christ, Ventasoft<br />

N.N., Mach<br />

N.N., AI AG<br />

21. März: Shared Service Center in der öffentlichen Verwaltung<br />

Moderation: Benjamin Bauer, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Referenten: Dr. Horst Kittke, BADV<br />

Guido Sierp, ZIVIT (angefragt)<br />

Jutta Scharz, IBM Deutschland (angefragt)<br />

Neben den täglich wechselnden Programmpunkten kann am Stand des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Kontakt zu IT-Verantwortlichen auch aus <strong>Behörden</strong> geknüpft und Gespräche geführt werden.<br />

Täglich um 17:00 Uhr lädt die Redaktion des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> zum Sundowner ein.<br />

Anmelden können Sie sich mit Hilfe des Formulars, das diesem <strong>Newsletter</strong> beigefügt ist und<br />

auf unserer Homepage zum Download bereit steht (www.behoerdenspiegel.de). <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>-Bezieher erhalten von uns ein Tagesticket. Es besteht die Möglichkeit, sich als Firma


an den Fachforen zu beteiligen. Ansprechpartner in unserem Hause ist Benjamin Bauer<br />

(benjamin.bauer@behoerdenspiegel.de). Über Ihren Besuch würden wir uns freuen. +++<br />

8. AUSSTELLER AUF DEM 10. EUROPÄISCHEN POLIZEIKONGRESS<br />

8.1 Waffensicherung durch Armatix<br />

+++ Bei der digitalen Waffenabsicherung wird die Waffe oder das Waffenschloss selbst mit<br />

Elektronik versehen. Dadurch kann der Gebrauch der Waffe mittels einer mechatronischen<br />

Vorrichtung in persönlicher, zeitlicher und auch in örtlicher Hinsicht eingeschränkt und nur<br />

durch einen berechtigten Nutzer frei geschaltet werden. Armatix hat sich bei seinen Lösungen<br />

daher auf die elektronische Waffenabsicherung konzentriert. Einer der Vorteile dieser<br />

Methode ist, dass mit einer elektronischen Sicherung <strong>Sicherheit</strong>slücken beispielsweise durch<br />

einen verlorenen Schlüssel geschlossen werden. Die Waffe wird nicht mehr durch einen<br />

kopierbaren Schlüssel, sondern durch eine logische oder biometrische Information<br />

freigeschaltet, wodurch ein Missbrauch durch Dritte praktisch ausgeschlossen ist. Bei Bedarf<br />

kann die Entsicherung der Waffe ausschließlich für bestimmte Örtlichkeiten wie etwa für den<br />

Schützenplatz oder für ein definiertes Zeitfenster erfolgen. Auf dem Transportweg und im<br />

Privathaus des Schützen ist die Waffe somit gesichert und das Unfallrisiko vermindert. Je<br />

nach Sicherungsbedürfnis des Waffenbesitzers oder den Anforderungen des Gesetzgebers<br />

kann die Waffe mit einen PIN-Code oder mit einem Fingerabdruck als<br />

Identifizierungsmerkmal gesichert werden. Durch eine Protokollierung und entsprechende<br />

Überwachung, die ein digitales Sicherungssystem ermöglicht, kann jederzeit festgestellt<br />

werden, wer die Waffe zu welchem Zeitpunkt in Gebrauch hatte. Die daraus resultierende<br />

Transparenz dient als Abschreckung für Diebe. Außerdem können Manipulationsversuche<br />

von der Elektronik registriert werden und die Waffe automatisch gesperrt werden.<br />

www.armatix.de +++<br />

8.2 Neue Übungsbefehlsstellen des BBK<br />

+++ Der Bund investiert in die Ausbildung des Bevölkerungsschutzes. Seit Februar verfügt<br />

das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über vier neue<br />

Übungsbefehlsstellen. An der zum BBK gehörenden Akademie für Krisenmanagement,<br />

Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) werden heute diese neuen Übungsbefehlsstellen<br />

offiziell in Betrieb genommen. In ihnen sollen Führungsstäbe des Katastrophenschutzes für<br />

ihre Aufgaben fit gemacht werden. Profitieren werden von diesen Einrichtungen neben den<br />

operativ-taktischen Einsatzleitungen der 440 Stadt- und Landkreise auch Führungsstäbe von<br />

Landesbehörden und Polizeien. So sind die ersten Nutzer rund 150 Polizeibeamte, die im<br />

Rahmen ihrer Ausbildung für den höheren Dienst an der Deutschen Hochschule der Polizei in<br />

Münster unter anderem ein einwöchiges Seminar an der AKNZ absolvieren. Hier trainieren<br />

sie die bei Großschadensfällen und Katastrophen notwendige organisationsübergreifende<br />

Zusammenarbeit.<br />

www.bbk.bund.de +++<br />

8.3 <strong>Sicherheit</strong> bei Black Berry<br />

+++ Bei der Entwicklung der BlackBerry Enterprise Solution stand die <strong>Sicherheit</strong> der<br />

Unternehmensdaten im Vordergrund. Sie enthält ein End-to-End-<strong>Sicherheit</strong>smodul, das für<br />

den nahtlosen Schutz Ihrer Unternehmensdaten vor Angriffen sorgt, während Benutzer E-<br />

Mails senden und empfangen und drahtlos auf Daten zugreifen. BlackBerry sorgt mit einem<br />

starken Verschlüsselungsschema für die Integrität, den Schutz und die Authentizität Ihrer<br />

Unternehmensdaten. Die Daten bleiben verschlüsselt, während sie zwischen dem BlackBerry<br />

Enterprise Server und den BlackBerry-Geräten übertragen werden. So wird mit dem S/MIME


Support Package die gebotenen <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen noch weiter gesteigert. Es enthält<br />

Komponenten für die Geräte- und Desktopsoftware sowie BlackBerry Enterprise Server<br />

Client Access Licenses (CALs), mit deren Hilfe Unternehmen unter anderem folgende<br />

erweiterte <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen nutzen können, so Tools zur Verwaltung von Zertifikaten<br />

und privaten Schlüsseln.<br />

www.rim.com +++<br />

8.4 Feuerwehrhelme von Bullard<br />

+++ Feuerwehrhelme aus Fiberglas haben sich, verglichen mit anderen thermo-plastik-<br />

Materialien, als widerstandsfähiger gegen chemische und stabiler gegen extreme<br />

Temperaturen erwiesen. Bullard hat nun seinen neuen aus Fiberglas bestehenden<br />

Feuerwehrhelm FXA-1 vorgestellt, der für die US-Marine entwickelt wurde um den hohen<br />

Ansprüchen für Marine-Feuerwehrhelme zu genügen.<br />

www.bullard.com +++<br />

8.5 Datenquellen von ESRI<br />

+++ ArcGIS ist der Name einer Produktfamilie von ESRI, die aus aufeinander abgestimmten<br />

GIS Produkten und Entwicklungswerkzeugen besteht. Die ArcGIS Strategie sieht dabei vor,<br />

dass alle Daten in Zukunft in objektrelationalen Datenbanken gespeichert werden. Dies<br />

sichert die Investition und ermöglicht eine einfache Integration in eine bestehende<br />

Infrastruktur. Zudem ermöglicht es Funktionen wie Versionierung und Topologie auf<br />

Grundlage von Datenbankfunktionalität. Dateien als Datenquellen werden weiterhin<br />

unterstützt. Als Austauschformat für Daten und Datenstrukturen sowie für Metadaten gewinnt<br />

XML an Bedeutung und ist Ansatzpunkt zahlreicher Standardisierungsprozesse. Innerhalb<br />

ArcGIS wird zwischen Server-Diensten und Klienten unterschieden. Die Server-Dienste<br />

ArcSDE (Datenbankgateway), ArcGIS Server (GIS-Funktionsserver) und ArcIMS (Internet<br />

Map Server) stellen Grundfunktionalität zur Verfügung und sind zugleich Bindeglieder<br />

zwischen GIS Klienten und unternehmensweiter IT-Infrastruktur.<br />

www.esri-germany.de +++<br />

8.6 <strong>Sicherheit</strong> der Handys mit Safe-Com<br />

+++ Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man Mobilfunktelefonate nicht abhören kann,<br />

da diese ohnehin verschlüsselt werden. Zwar werden die zwischen dem Mobiltelefon und dem<br />

Funkmast gesendeten Signale verschlüsselt, doch dieser Datenstrom kann heutzutage schon<br />

mit einem herkömmlichen PC wieder entschlüsselt werden. Des weiteren erfolgt bei der<br />

Übertragung zwischen den Funkmasten selbst keine Verschlüsselung mehr. Babylon nG ist<br />

für diejenigen entwickelt worden, denen das Abhören vertraulicher Gespräche Schaden<br />

zufügen kann. Bisher war man beim mobilen telefonieren entweder Lauschangriffen Dritter<br />

schutzlos ausgeliefert oder von speziellen, teuren Endgeräten zur Verschlüsselung abhängig.<br />

Babylon nG der Firma Safe-Com ist eine Softwareapplikation, welche eine vollkommen<br />

sichere mobile Kommunikation zwischen den Gesprächspartnern ermöglichen soll. Die zur<br />

Anwendung kommenden Verschlüsselungs- und Schlüsselaustauschalgorithmen sind weltweit<br />

standardisiert und zertifiziert. Zudem ist es weltweit einsetzbar, unterstützt viele aktuelle<br />

Smartphones und Pocket PCs auf Windows CE und Symbian Basis, bietet gewohnte<br />

Mobilfunk-Sprachqualität trotz stärkster Verschlüsselung und kann sogar noch die<br />

Telefonkosten senken, da Babylon Mobile den Datenkanal der Provider nutzt und dadurch zu<br />

geringeren Minutenentgelten führt.<br />

www.safe-com.com +++<br />

8.7 Schnelltests gegen Drogen von ulti med


+++ Das Unternehmen ulti med präsentierte, als renimmierter Hersteller von In-Vitro-<br />

Diagnostika und deutschlandweiter Marktführer im Bereich der Drogenschnelltests, seine<br />

Testsysteme auf dem 10. Europäischen Polizeikongress in Berlin. ulti med zeichnet sich dabei<br />

besonders durch kostengünstige Teststreifen für Laboratorien, anwenderfreundliche<br />

Testkassetten für die Arztpraxis und, auf dem Berliner Kongress im speziellen Fokus, durch<br />

auf die Bedürfnisse von Polizei und Zoll zugeschnittene Systeme aus. Für Großverbraucher<br />

bietet das Unternehmen zudem Multi-Drogentests. Durch die Geräte können –abhängig vom<br />

Testsystem – Drogen in unterschiedlichsten Probenmaterialien wie Speichel, Urin oder<br />

Feststoffen nachgewiesen werden.<br />

www.ultimed.org/de/ +++<br />

8.8 Dokumenten-Management und Compliance-Lösungen von ZyLab<br />

Der Software-Anbieter ZyLab bietet seinen Kunden seit über 20 Jahren Tools zum<br />

Archivieren, Suchen und Abrufen von eingescannten Papierdokumenten. Mit Hilfe von<br />

ZyIMAGE, der Signatur-Lösung von ZyLab, sind kleine und mittlere Unternehmen sowie<br />

Regierungsorganisationen in der Lage, Millionen von Dokumentenseiten digital abzulegen<br />

und zu verwalten. Auf dieser Basis aufbauend, rundet ZyLab seine Suite seine Suite mit<br />

Lösungen zur Archivierung von E-Mails und elektronischen Daten sowie für Workflow,<br />

Fallmanagement, Dokumentenmanagement und Datenmanagement ab. Durch die offene<br />

Technologie und den modularen Aufbau der Produkte, lassen sich diese individuell für die<br />

jeweiligen Kunden konfigurieren.<br />

www.zylab.de +++<br />

8.9 "Heiße Informationen" bei World Check<br />

+++ World-Check dient als wichtige Informationsquelle für über 2.000 Banken und<br />

Organisationen wie FBI, CIA, Interpol und Scotland Yard. Die begehrte "schwarze Liste"<br />

beinhaltet geheime Daten von mehr als 300.000 Personen rund um den Erdball und enthält<br />

seit kurzem auch eine Passport-Check-Funktion. Das Projekt World-Check wurde<br />

ursprünglich für die Finanzwelt entwickelt. Bestimmte Neukunden, die beispielsweise durch<br />

eine hohe Einlage auffielen, konnten mit World-Check genauer unter die Lupe genommen<br />

werden. Im Jahre 2002 konnte die Datenbank Informationen über ca. 60.000 Personen Preis<br />

geben, mittlerweile sind es mehr als 300.000. Speziell nach den Terroranschlägen vom 11.<br />

September 2001 ist das Interesse an World-Check schlagartig gestiegen. Zum Kundenstamm<br />

gehören mittlerweile Banken, Immobilien-Händler, Ministerien, Einwanderungs- und<br />

Zollbehörden sowie Polizei und Geheimdienste.<br />

www.world-check.com +++<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public<br />

Networks, Bürokratieabbau, Shared Services 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de<br />

CeBIT 2007: Besuchen Sie uns in unserer <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Lounge in Halle 9, Stand D 72.<br />

Täglich Round-Table-Diskussionen mit anschließenden Guided Tours ab 10.00 Uhr zu<br />

aktuellen Themen der öffentlichen Verwaltung. Weitere Informationen und Anmeldung unter<br />

www.behoerdenspiegel.de 15.-21. März 2007, Hannover


15. März: Doppik – folgt den Kommunen und den Ländern auch der Bund?<br />

16. März: Bundeswehr und Industrie – Best Practice beim Einsatz von SAP im militärischen<br />

Umfeld<br />

17. März: Leistungsfähige Informationstechnik für den Einsatz – die Auslands-IT der<br />

Bundeswehr<br />

18. März: PPP bei ITK-Projekten, effiziente Betreibermodelle von Infrastruktur<br />

19. März: BOS Digital: Integration der Leitstellen<br />

20. März: Elektronische Vergabe und Beschaffung bei Kommunen, Ländern und Bund<br />

20. März: "Demographischer Wandel - gesellschaftliche Herausforderung mit digitalen<br />

Chancen" in Kooperation mit T-Systems, Beginn 11 Uhr im Public Solution<br />

Center der Telekom, Halle 26, Stand A1<br />

21. März: Shared Service Center in der öffentlichen Verwaltung<br />

10. HINWEISE<br />

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11. IMPRESSUM<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 08. März 2007<br />

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1. KOMMENTAR: NEBENEINANDER STATT INEINANDER<br />

1.1 Herkules, KIV-D, BOS Digitalfunk<br />

2. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

2.1 Leitfaden für die Innere <strong>Sicherheit</strong> angekündigt<br />

2.2 Jährliche Treffen zwischen Polen und Deutschland<br />

2.3 Erfolg der Operation Achilles<br />

2.4 <strong>Sicherheit</strong>spreis für Unternehmen<br />

3. POLITIK BUND<br />

3.1 Befragung zur Jugendkriminalität und -gewalt<br />

3.2 Gespräche im Bundesverfassungsgericht<br />

3.3 Sportausschuss befasst sich mit Gewalt in Fußballstadien<br />

3.4 FRONTEX operativ einsatzfähig<br />

3.5 Prävention bisher erfolgreich<br />

4. POLIZEI<br />

4.1 Gefährder-Datei-Sexualstraftaten<br />

4.2 Schutz der Gesellschaft vor Sexualtätern<br />

4.3 Ballungsraumzulage am Verfassungsgericht gescheitert<br />

4.4 Besoldung in Bayern<br />

4.5 Bestechung eines Polizisten<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Auch temporäre Netze in Erfurt und Leipzig<br />

6. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

6.1 Prozess um Tötung von vier Feuerwehrleuten<br />

6.2 THW-Einsatz in Bolivien<br />

6.3 Tuberkulose Forum<br />

7. FÜR SIE GELESEN<br />

7.1 Innenpolitik des BMI<br />

7.2 Deutsche Feuerwehr-Zeitung<br />

8. VERANSTALTUNGEN


8.1 Veranstaltung der Woche<br />

8.1.1 Europäische <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

8.1.2 <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf der CeBIT (IT, BOS Digitalfunk und Bundeswehr)<br />

8.2 Weitere Termine<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM<br />

1. KOMMENTAR: NEBENEINANDER STATT INEINANDER<br />

1.1 Herkules, KIV-D, BOS Digitalfunk<br />

+++Selbst dem äußert geneigten Betrachter wird derzeit geradezu schwindelig. Nach vorsichtigen<br />

Schätzungen belaufen sich die jährlichen Nutzungskosten für behördliche Netze in Deutschland auf<br />

annähernd 3 Mrd. Euro Zumindest einen Standarisierungsplan hatte sich das Deutschland-Online-Projekt<br />

KIV-D (das ab der CeBIT Intranet der deutschen Verwaltung heißen soll) vorgenommen. In drei Bänden<br />

ist hier gute Arbeit geleistet worden. Dennoch stellen sich Fragen zu den politischen Vorgaben dieses<br />

Vorhabens, wenn völlig getrennt und unabhängig davon Großprojekte wie die privatwirtschaftliche<br />

Neuorganisation der Bundeswehrnetze im Rahmen des Projekts Herkules und auch die Etablierung eines<br />

völlig neuen BOS Digitalfunknetzes laufen. Die politisch Verantwortlichen winken bei der Frage nach einer<br />

Abstimmung dieser Vorhaben teils irritiert, teils energisch ab. Es scheint also in diesem Lande nach wie<br />

vor illusorisch zu sein solche kapitalintensiven Vorhaben denn auch nur ansatzweise in eine gemeinsame<br />

Planung oder gar Koordination zu bringen. Es wäre aber doch zumindest auf einer Ebene, nämlich der<br />

des Bundes, ohne Zweifel sinnvoll hieran wenigstens einen Gedanken zu verschwenden. Das Gegenteil<br />

ist jedoch der Fall, dies beweisen auch die wiederum hiervon völlig getrennt stattgefundene<br />

Ausschreibung eines Netzes der Deutschen Rentenversicherung und der laufenden Ausschreibung der<br />

Gematik, also des Starts eines Gesundheitsnetzes. Ohne Zweifel sind die <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen an<br />

die Netze unterschiedlicher Art. Gerade die Bestandsaufnahme der Netze in Projekt KIV-D haben gezeigt,<br />

dass besonders im Kommunalbereich, aber auch zu Teilen bei Ländern und beim Bund<br />

<strong>Sicherheit</strong>sstandards unzureichend berücksichtigt werden. Doch bei dem geplanten Polizeinetz, dem<br />

Gesundheitsnetz und der Neuorganisation der Netze der Bundeswehr, also alles drei Vorhaben des<br />

Bundes, ist <strong>Sicherheit</strong> höchste Priorität. Die <strong>Sicherheit</strong> wird aber nicht dadurch gewährleistet, dass<br />

unterschiedliche Netze durch unterschiedliche konkurrierende Betreiber und Auftraggeber realisiert<br />

werden, sondern eher durch Koordination und ein Miteinander, besser noch durch ein Ineinander.<br />

Separate Wege zu beschreiten scheint bei Ländern und bei Kommunen nach wie vor trotz aller<br />

Kostenvernunft gang und gebe. Bei den genannten Vorhaben des Bundes jedoch wäre eine Koordination<br />

der Netzinitiativen, die ja alle höchste <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen verlangen, geboten gewesen. Die Züge<br />

scheinen jedoch abgefahren und damit eine Chance vertan. Insbesondere beim Aufbau des BOS<br />

Digitalfunk-Netzes sollte jedoch die Macht der Legislative nicht unterschätzt werden. Wenn am 07. März<br />

die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages mit den vorgelegten Plänen für ein<br />

Betreibermodell nicht einverstanden sein werden, ist damit zu rechnen, dass sie die derzeit noch nicht<br />

freigegebenen Mittel des Bundes für ein Kernnetz sperren werden. Sicher ist die Organisationsgewalt der<br />

Exekutive zu konstatieren, doch letztlich entscheidet die Legislative über die Freigabe der Mittel hierfür.<br />

Ein hohes Risiko also für das schon mehrfach aufgeschobene Projekt des Polizeifunks. Sollte wider<br />

Erwarten das Ergebnis der Diskussion zwischen Legislative und Exekutive gegebenenfalls eine<br />

Ausschreibung des Betriebs des BOS Digitalfunk-Netzes sein, was bisher vergaberechtlich unter Verweis<br />

auf den Paragraphen 100 GWB nicht notwendig war, würde eine Zeitverzögerung von mindestens<br />

weiteren zwei Jahren eintreten. Auch das Auseinanderdriften oder besser die Einzelinitiativen der Länder<br />

derzeit tragen nicht dazu bei ein so großes und ehrgeiziges Projekt zu einem planmäßigen Roll-Out zu<br />

verhelfen. (Kommentar: R. Uwe Proll, redaktion@behoerdenspiegel.de<br />

) +++<br />

2. POLITIK UND SICHERHEIT


2.1 Leitfaden für die Innere <strong>Sicherheit</strong> angekündigt<br />

+++ Der Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble beabsichtigt in den nächsten Monaten ein<br />

Grundsatzpapier zur Inneren <strong>Sicherheit</strong> vorzulegen, in dem eine Bestandsaufnahme und Analyse der<br />

Situation ebenso zu finden sein soll wie auch ein Ausblick auf die Weiterentwicklung des deutschen<br />

<strong>Sicherheit</strong>ssystems. , berichtet die März-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Es werde kein Weißbuch sein,<br />

aber immerhin ein "Leitfaden der Inneren <strong>Sicherheit</strong>". Mit dem bisherigen Ergebnis der EU-<br />

Ratspräsidentschaft zeigte sich der Innenminister zufrieden. +++<br />

2.2 Jährliche Treffen zwischen Polen und Deutschland<br />

+++ Die Parlamente von Polen und Deutschland wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen und damit die<br />

Nachbarschaft beider Länder enger verknüpfen. Auf einer gemeinsamen Sitzung am Dienstag in Berlin<br />

beschlossen die Parlamentspräsidien nach Angaben von Bundestagspräsident Norbert Lammert jährliche<br />

Treffen. Einen Austausch dieser Art gibt es sonst nur mit Frankreich. Auch die Ausschüsse für<br />

Auswärtiges und Europa der beiden Parlamente sollen nach dem Beschluss bald gemeinsam tagen.<br />

www.auswaertiges-amt.de +++<br />

2.3 Erfolg der Operation Achilles<br />

+++ Zu Beginn der NATO-Offensive in Südafghanistan haben afghanische Soldaten einen hochrangigen<br />

Taliban-Anführer gefangen genommen. Die Internationale Schutztruppe (ISAF) teilte gestern (Mittwoch)<br />

mit, Mullah Mahmood habe sich mit einer Burka als Frau verkleidet gehabt, um unerkannt fliehen zu<br />

können. Er sei aber am Dienstag an einem Kontrollposten der afghanischen Armee in der Provinz<br />

Kandahar gefasst worden. In der Nachbarprovinz Helmand hatte am Dienstag die "Operation Achilles" der<br />

unter NATO-Befehl stehenden ISAF und der afghanischen Armee begonnen. Die US-geführten<br />

Koalitionstruppen teilten mit, ihre Soldaten hätten am Mittwoch nahe der ostafghanischen Stadt<br />

Dschalalabad sechs mutmaßliche Terroristen gefangen genommen. +++<br />

2.4 <strong>Sicherheit</strong>spreis für Unternehmen<br />

+++ Das <strong>Sicherheit</strong>sforum Baden-Württemberg vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal einen<br />

<strong>Sicherheit</strong>spreis. Damit sollen Projekte ausgezeichnet werden, die beispielhaft für die<br />

<strong>Sicherheit</strong>sinfrastruktur eines Unternehmens sind. "Jahr für Jahr gehen baden-württembergischen<br />

Unternehmen Millionensummen verloren, weil sie ihr Wissen und ihre Innovationen nicht ausreichend vor<br />

Wirtschaftsspionage schützen, immer häufiger sind auch kleine und mittelständische Unternehmen<br />

betroffen", so Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech am Dienstag. Zusammen mit dem<br />

Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg, Ernst Pfister, hat er die Schirmherrschaft für den<br />

<strong>Sicherheit</strong>spreis übernommen. "Das Hightech-Land Baden-Württemberg muss besser geschützt werden,<br />

dabei soll der Preis helfen", erklärte Pfister. Sowohl Unternehmen als auch Forschungseinrichtungen und<br />

<strong>Behörden</strong> sollen dafür gewonnen werden, betriebliche <strong>Sicherheit</strong> groß zu schreiben. Im Herbst würden<br />

dann die besten Projekte von einer Fachjury gekürt, die aus Mitgliedern des <strong>Sicherheit</strong>sforums bestehe.<br />

Gute Chancen hätten Projekte, die zeigten, wie eine effektive <strong>Sicherheit</strong>sinfrastruktur Wissen schütze und<br />

Innovationspotenziale fördere.<br />

www.baden-wuerttemberg.de +++<br />

3. POLITIK BUND<br />

3.1 Befragung zur Jugendkriminalität und -gewalt<br />

+++ Der Bundesminister des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble, und der Direktor des Kriminologischen<br />

Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. (KFN), Prof. Dr. Christian Pfeiffer, haben gestern die<br />

Durchführung eines Forschungsprojekts zum Thema "Jugendliche in Deutschland als Täter und Opfer"<br />

bekannt gegeben. In der Dunkelfelduntersuchung werden in 61 zufällig ausgewählten Städten und<br />

Landkreisen rund 50.000 Schüler in ca. 2.500 Klassen zur Jugendgewalt und anderen Formen der<br />

Jugenddelinquenz aus der Opfer- und Täterperspektive befragt. Weitere Themen sind der Medienkonsum<br />

der Jugendlichen und ihre schulischen Leistungen sowie das Schuleschwänzen. Bei einheimischen<br />

Deutschen geht es um ihre Einstellungen und ihr Verhalten hinsichtlich Fremdenfeindlichkeit und<br />

Rechtsextremismus während von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Informationen über ihre<br />

gesellschaftliche Integration erbeten werden. Die repräsentative Schülerbefragung wird im März 2007<br />

beginnen und voraussichtlich Ende April 2007 abgeschlossen sein. Erste Ergebnisse sollen zum


Jahresende 2007 vorgestellt werden. Dazu sagt Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble: "Sowohl<br />

zum Dunkelfeld der Jugendgewalt, zum Anzeigeverhalten der Opfer und dem angerichteten Schaden wie<br />

auch zu den Faktoren, die die Jugendkriminalität fördern oder verhüten, gibt es bisher nur lückenhafte<br />

Informationen. Mit dem ambitionierten Forschungsprojekt werden wir zu diesen Fragen nun erstmals für<br />

das gesamte Land breit fundierte Erkenntnisse gewinnen. Ich freue mich sehr, dass uns die Länder bei<br />

der Durchführung der Schülerbefragung unterstützen". Jugendkriminalität und insbesondere der aus der<br />

Polizeilichen Kriminalstatistik abzulesende Anstieg von Jugendgewalt werden von den Verantwortlichen in<br />

Bund und Ländern sehr aufmerksam beobachtet, sagte Schäuble weiter. Die Innenministerkonferenz<br />

hatte bereits im Herbst 2006 das Thema umfassend erörtert. In der anstehenden Frühjahrssitzung der<br />

Innenministerkonferenz wird es erneut auf der Tagesordnung stehen.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

3.2 Gespräche im Bundesverfassungsgericht<br />

+++ In der Zeit vom 6. bis 9. März besucht die Präsidentin des Verfassungsgerichts der Republik Türkei,<br />

Tülay Tugcu, das Bundesverfassungsgericht. Weitere Gäste sind der Berichterstatter beim<br />

Verfassungsgericht der Republik Türkei, Dr. Osman Can, sowie der Generalkonsul der Republik Türkei in<br />

Karlsruhe, Sadik Toprak. Zusammen mit dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und weiteren Richtern<br />

des Bundesverfassungsgerichts sollen dabei Fachgespräche auch zum Thema des Verhältnisses<br />

zwischen Nationaler Gerichtsbarkeit und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte stattfinden.<br />

+++<br />

3.3 Sportausschuss befasst sich mit Gewalt in Fußballstadien<br />

+++ Angesichts der in der jüngsten Vergangenheit vermehrt aufgetretenen gewaltsamen Ausschreitungen<br />

im Umfeld von Fußballveranstaltungen, hat sich der Sportausschuss des Deutschen Bundestages in<br />

seiner gestrigen Anhörung mit Gewalt und Rassismus bei Fußballspielen in deutschen Stadien<br />

beschäftigt. Neben dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Dr. Theo Zwanziger, waren auch<br />

Vertreter des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) anwesend. Die durch die Medien bekannt<br />

gewordenen Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs einer Entwicklung, die seit über zehn Jahren<br />

bundesweit in den Fußballstadien zu beobachten ist. Aus diesem Grunde hat das BISp bereits im<br />

vergangenen Jahr die Studie "Wandlungen des Zuschauerverhaltens im Profifußball" herausgegeben, die<br />

anlässlich der Anhörung an die Ausschussmitglieder in einer Kurzfassung verteilt wurde. Neben der<br />

Analyse der Ultrakultur und der Erforschung der Schnittstellenarbeit zwischen Polizei und Sozialarbeit,<br />

wird darin ein fokussierter Blick auf rassistisches, fremdenfeindliches und rechtsextremes<br />

Zuschauerverhalten gerichtet. Die Studie ist in der Schriftenreihe des Bundesinstituts für<br />

Sportwissenschaft (Band 114) erschienen und kann über die Homepage des BISp www.bisp.de<br />

erworben werden. +++<br />

3.4 FRONTEX operativ einsatzfähig<br />

+++ Auf einem Parlamentarischen Abend der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalitätsprävention (DFK)<br />

und der Bosch <strong>Sicherheit</strong>ssysteme GmbH mit dem Titel "Europa sicher leben" verwies<br />

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble auf die materielle Unterstützung von FRONTEX. Deutschland<br />

habe nicht nur erklärt, dass man die europäische Grenzschutzagentur stärken wolle, sondern habe auch<br />

für den Bedarfsfall Material und das dazugehörige Personal zur Verfügung gestellt. Diesem Beispiel seien<br />

lobenswerterweise zahlreiche weitere europäische EU-Mitgliedstaaten gefolgt. Damit sei FRONTEX jetzt<br />

operativ einsatzfähig und könne die EU-Mitgliedstaaten bei der Grenzüberwachung unterstützen. Viel<br />

Überzeugungsarbeit habe man bei der Dresdner Innen- und Justizministerkonferenz leisten müssen, um<br />

weitere Partner für den Prümer Vertrag, der die Zusammenarbeit der Polizeien innerhalb Europas auch<br />

auf jeweils anderem nationalen Territorium klärt, zu gewinnen. Auch hier sei man mit weiteren<br />

Vertragsunterzeichnerstaaten erfolgreich gewesen. +++<br />

3.5 Prävention bisher erfolgreich<br />

+++ Als Präsident des Deutschen Forums für Kriminalitätsprävention wies Schäuble auf die Bedeutung<br />

der Prävention sowohl mit personellen Mitteln wie auch mit Technik hin. Das DFK ist infolge seiner<br />

knappen finanziellen Ressourcen dringend darauf angewiesen, dass sich die Wirtschaft stärker als bisher<br />

engagiert. Dies setzt voraus, dass durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen die Wichtigkeit<br />

des Forums in der politischen Strategie der Inneren <strong>Sicherheit</strong> auch stärker als bisher verdeutlicht wird.<br />

Uwe Glock, Präsident der Bosch <strong>Sicherheit</strong>ssysteme GmbH und gleichzeitig Vizepräsident des DFK, wies


seinerseits auf die erfolgreiche technische Prävention der letzten Jahre hin. So habe die elektronische<br />

Wegfahrsperre den Autodiebstahl dramatisch reduziert. Die Einbruchmeldeanlagen hätten ähnliche<br />

präventive Erfolge vorzuweisen und die Video-Überwachungstechnik habe dazu geführt, dass jeder Täter<br />

mit einem hohen Risiko bei einem Banküberfall erkannt zu werden rechnen müsse. Dies wirke<br />

abschreckend und drücke die Fallzahlen. In der Öffentlichkeit besonders präsent sind die Fotos von<br />

Kameras, die Täter beim Missbrauch von Kreditkarten an Geldautomaten zeigen. Auch hier sei die<br />

Fahndung mit Hilfe der Video-Überwachung häufig erfolgreich und insgesamt wirke die Technik präventiv.<br />

Ein erhöhter Einsatz der <strong>Sicherheit</strong>stechnik sei daher aber nicht nur im Bereich der Kriminalitätsprävention<br />

sinnvoll, sondern auch zum Schutz von Leib und Leben. : www.kriminalpraevention.de<br />

+++<br />

4. POLIZEI<br />

4.1 Gefährder-Datei-Sexualstraftaten<br />

+++ Zuletzt hat der Tod des Jungen Mitja gezeigt, dass ein entlassener Sexualstraftäter in Deutschland<br />

unerkannt und ohne Beobachtungsdruck ein Opfer aussuchen konnte, um seinem tödlichen Trieb<br />

nachgeben zu können. "Die soziale Umgebung eines, möglicherweise mit einem Rückfallrisiko behafteten<br />

Sexualtäters, muss vor einer erneuten Tat des Täters besser geschützt werden", stellt der<br />

Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Klaus Jansen, fest. "Ein hilfreiches<br />

Instrument zur Verhinderung weiterer Sexualdelikte ist eine polizeiliche "Gefährder-Datei-<br />

Sexualstraftaten" (GDS), wie sie ähnlich schon regional in Bayern betrieben wird“, fordert der BDK-<br />

Vorsitzende eine bundesweite Datei-Einrichtung. Jansen nennt folgende Bedingung für die Einrichtung<br />

der Gefährder-Datei-Sexualstraftaten: "In der GDS sind alle verurteilten und entlassenen Sexualtäter<br />

einzustellen. Zu den Personen sind während des Vollzuges Freigangdaten (Urlaub, Therapie pp.) zu<br />

dokumentieren. Nach der Entlassung sind die Auflagen der Führungsaufsicht, Gutachten der Justiz zur<br />

Rückfallwahrscheinlichkeit, polizeiliche Gefährdungsanalyse und angeordnete polizeiliche<br />

Gefahrenabwehrende Maßnahmen aufzunehmen. Die GDS muss bundesweit polizeilich abfragbar sein.<br />

Beim Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern wird eine Zentralstelle zur Führung der GDS<br />

eingerichtet Zielrichtung ist, die informelle Vernetzung der beteiligten Institutionen (z.B. Gericht,<br />

Staatsanwaltschaft, Führungsaufsicht, Bewährungshilfe, Polizei, Ordnungsbehörde pp.) zur Verhinderung<br />

einer Rückfallstraftat eines Sexualtäters zu nutzen. Weitere <strong>Behörden</strong>, die in ihrer Aufgabenstellung die<br />

Arbeit mit Kindern haben (z.B. Jugend-, Familien- oder Sozialhilfe pp.), können über die örtlichen Kripo-<br />

Dienststellen Abfragen aus der GDS in Auftrag geben."<br />

www.bdk.de +++<br />

4.2 Schutz der Gesellschaft vor Sexualtätern<br />

+++ Sachsens Innenminister Dr. Albrecht Buttolo hat dem Kabinett konkrete Vorschläge unterbreitet, wie<br />

dem Schutz der Gesellschaft vor Sexualstraftätern künftig stärker Rechnung getragen werden kann. In<br />

Dresden sagte er im Anschluss an die Kabinettssitzung am Dienstag, dass der Schutz z. B. von Kindern<br />

vor Sexualstraftaten weitgehend Vorrang vor der Privatsphäre rechtskräftig verurteilter Straftäter haben<br />

müsse. "Es kommt aus meiner Sicht nicht darauf an, hektisch immer irgendetwas Neues zu erfinden,<br />

sondern gute Vorschläge, die schon häufig diskutiert wurden, endlich umzusetzen“, sagte Buttolo. Konkret<br />

beinhalten die Vorschläge folgende Eckpunkte: 1. Die Einrichtung eines ressortübergreifenden Gremiums<br />

für die Abstimmung erforderlicher Maßnahmen zur Überwachung rückfallgefährdeter Sexualstraftäter in<br />

Sachsen. 2. Ein Betretungsrecht nach § 25 Sächsisches Polizeigesetz. 3. Die Einrichtung einer für<br />

jedermann zugänglichen Sexualstraftäterdatei. 4. Die Nutzung des kommunalen Melderegisters. 5. Die<br />

Erhebung von DNA-Daten bei erkennungsdienstlichen Maßnahmen. www.smi.sachsen.de<br />

+++<br />

4.3 Ballungsraumzulage am Verfassungsgericht gescheitert<br />

+++ Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat mit Urteil vom 6. März 2007 (2 BvR 556/04) die<br />

Verfassungsbeschwerde eines Beamten, der die Gewährung einer "Ballungsraumzulage" zum Ausgleich<br />

der erhöhten Lebenshaltungskosten in München begehrt, zurückgewiesen. Weder das<br />

Alimentationsprinzip noch der Leistungsgrundsatz verpflichteten den Besoldungsgeber in der<br />

gegenwärtigen Lage, erhöhten Lebenshaltungskosten in München durch einen spezifischen Ausgleich<br />

Rechnung zu tragen. Der Entscheidung lagen laut Bundesverfassungsgericht folgende Erwägungen zu


Grunde: "Es existiert kein hergebrachter Grundsatz des Berufsbeamtentums, der den Gesetzgeber<br />

verpflichtete, bei der Festsetzung der Bezüge einen spezifischen Ausgleich für regional erhöhte<br />

Lebenshaltungskosten zu gewähren. (...) Der Besoldungsgesetzgeber ist durch das Alimentationsprinzip<br />

gegenwärtig nicht verpflichtet, erhöhte Lebenshaltungskosten in München durch einen spezifischen<br />

Ausgleich abzufedern. (...) Welche Alimentation angemessen ist, bedarf allerdings der Konkretisierung<br />

durch den Gesetzgeber und ist von den jeweiligen Verhältnissen abhängig.<br />

+++<br />

4.4 Besoldung in Bayern<br />

+++ "Das Innenministerium war und ist im Rahmen des rechtlich Möglichen stets um verbesserte<br />

Bedingungen für die Polizeibeamtinnen und -beamten im Ballungsraum München bemüht", betonte<br />

Innenminister Dr. Günther Beckstein nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur<br />

Verfassungsbeschwerde eines Polizeibeamten, die die Gewährung einer Ballungsraumzulage zum<br />

Gegenstand hatte. Beckstein wies darauf hin, dass Polizeibeamte in München bessere Karrierechancen<br />

hätten: "Insbesondere beim Polizeipräsidium München besteht eine günstige Dienstpostenstruktur, die es<br />

jedem Beamten grundsätzlich ermöglicht, in die Spitzenämter der Laufbahngruppe zu gelangen und zu<br />

gegebener Zeit auch in die nächsthöhere Laufbahngruppe aufzusteigen." Um Nachwuchsbeamte zu<br />

gewinnen wurden umfangreiche Programme mit erleichterten Zugangsvoraussetzungen und verkürzten<br />

Ausbildungszeiten bei einem späteren Dienst in München aufgelegt. Beamte, deren Grundgehalt unter<br />

2.722,29 Euro liegt (bis Besoldungsgruppe A 10) und die im Stadt- Umlandbereich München ihren<br />

Hauptwohnsitz haben, erhielten zusätzlich die so genannte Ballungsraumzulage in Höhe von 75 Euro<br />

monatlich. Außerdem bestünde die Möglichkeit, eine günstige Staatsbedienstetenwohnung zu erhalten.<br />

Polizeivollzugsbeamte könnten zudem im Bereich des Münchner Verkehrsverbundes (MVV) mit<br />

verbilligten Tickets fahren, in Uniform ebenso wie bei der Deutschen Bahn sogar kostenlos.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

4.5 Bestechung eines Polizisten<br />

+++ Laut Aussage der zuständigen Ermittlungsbehörde findet derzeit ein Verfahren gegen eine Stern-<br />

Redakteurin und einen Polizeibeamten wegen Bestechung statt. Die Redakteurin soll den Polizisten<br />

bestochen haben um an die Ermittlungsakten im Fußball-Wettskandal zu kommen. Demnach habe der<br />

Stern für die Kopie der 200 Seiten etwa 5.000 Euro bezahlt. +++<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Auch temporäre Netze in Erfurt und Leipzig<br />

+++ Die Staatsregierungen in Thüringen und Sachsen haben sich darauf vereinbart im Vorfeld der<br />

bundesweiten Flächeneinführung des BOS Digitalfunks zusammenzuarbeiten und temporäre Netze zu<br />

betreiben. So soll in den Stadtgebieten von Erfurt und Leipzig ein den Analogfunk ergänzendes<br />

temporäres Digitalfunknetz eingeführt werden. Es soll ausgewählten Einsatzkräften zur Verfügung gestellt<br />

werden, einerseits um praktische Erfahrungen für die landesweite Einführung später zu erhalten,<br />

andererseits um Optimierungsmöglichkeiten z.B. für die Funknetzplanung zu erlangen. Das Ziel dabei ist,<br />

mit den vorhandenen Haushaltsmitteln die taktischen Anforderungen bestmöglich zu erfüllen. Im<br />

wesentlichen handelt es sich um eine Erweiterung des bestehenden Leipziger Netzes, welches anlässlich<br />

der WM 2006 errichtet wurde, auf Erfurt hinaus. In Erfurt soll das Teilnetz bereits in diesem Monat in<br />

Betrieb gehen. +++<br />

6. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

6.1 Prozess um Tötung von vier Feuerwehrleuten<br />

+++ Acht Monate nach dem Verkehrsunfall mit vier getöteten Feuerwehrleuten in Glindenberg begann am<br />

Mittwoch der Prozess gegen die mutmaßlichen Verursacher. Vor dem Amtsgericht Wolmirstedt sind eine<br />

36 Jahre alte Feuerwehrfrau und eine 40-jährige Frau aus Wolmirstedt angeklagt, denen die<br />

Staatsanwaltschaft fahrlässige Tötung in vier Fällen vorwirft. +++<br />

6.2 THW-Einsatz in Bolivien


+++ Auf Ersuchen der Europäischen Kommission sind heute zwei Trinkwasserexperten des Technischen<br />

Hilfswerks (THW) in das von verheerenden Überschwemmungen betroffene Bolivien aufgebrochen. Im<br />

Auftrag des Bundesministeriums des Innern (BMI) ergänzen die beiden ehrenamtlichen THW-<br />

Einsatzkräfte das EU-Erkundungsteam, das bereits seit Ende letzter Woche im Rahmen des EU-<br />

Gemeinschaftsverfahrens in dem Katastrophengebiet tätig ist. Von den laut Regierungsangaben<br />

schwersten Überflutungen seit 25 Jahren sind in dem Andenland rund 340.000 Menschen betroffen.<br />

Mehrere tausend Menschen sind in Notunterkünften untergebracht; die Versorgung mit Trinkwasser ist<br />

problematisch, da in Folge der Überflutungen auch die Brunnen verseucht sind. Die Gesundheitsbehörden<br />

haben einen Anstieg lebensbedrohlicher Seuchen festgestellt. Vor allem Dengue-Fieber und Malaria<br />

breiten sich zurzeit aus. Die THW-Trinkwasserexperten werden voraussichtlich im nord-östlich der<br />

bolivianischen Hauptstadt La Paz gelegenen Provinz Beni eingesetzt. Dort werden sie mittels eines<br />

mitgeführten Trinkwasserlabors, die Wasserqualität analysieren, um ein weiteres Ausbreiten der Seuchen<br />

zu verhindern. Bereits seit letzter Woche sind zwei THW-Experten als Mitglieder einer Erkundungsmission<br />

der Europäischen Kommission ebenfalls im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens in Bolivien. Sie<br />

verschafften sich gemeinsam mit einer schwedischen Wasserexpertin einen Lageüberblick in der<br />

Katastrophenregion und erkunden weitere Hilfsoptionen.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

6.3 Tuberkulose Forum<br />

+++ Am 22. März wird in Berlin ein vom Robert-Koch-Institut (RKI) geleitetes Internationales<br />

Tuberkuloseforum stattfinden. In ganz Europa geht die WHO für das Jahr 2004 von einer Gesamtzahl an<br />

Tuberkuloseerkrankungen von 445.000 aus, in Deutschland wurden dem RKI im Jahr 2006 ( vorläufige<br />

Zahlen, Stand 19. Januar 2007) 5.372 Tuberkulosekranke gemeldet (2005 waren es noch insgesamt<br />

6.037), darunter etwa 280 Kinder. Sowohl die Zahl der gemeldeten Fälle als auch die der<br />

Tuberkulosetoten ist seit einigen Jahren rückläufig. In Deutschland ist die Krankheit besonders in<br />

Hamburg, Bremen und Berlin verbreitet.<br />

+++<br />

7. FÜR SIE GELESEN<br />

7.1 Innenpolitik des BMI<br />

+++ Die März-Ausgabe der "Innenpolitik", der Zeitschrift des Bundesministeriums des Innern (BMI), hat<br />

als Schwerpunktthema die Deutsche EU-Ratspräsidentschaft. Dabei werden, neben der positiven<br />

Bewertung der Ratspräsidentschaft, auch die Ergebnisse des Justiz- und Innenministertreffens in Dresden<br />

erläutert. Weitere Themen sind neben anderen ein Deutsch-Polnisches Projekt zur<br />

Korruptionsbekämpfung (Seite 9) oder die Vorstellungen von Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble zur<br />

Schaffung von mehr Leistungsanreizen für Beamte (Seite 12). Die Publikation kann auf der Internetseite<br />

kostenlos gedownloaded werden.<br />

+++<br />

7.2 Deutsche Feuerwehr-Zeitung<br />

+++ Titelthema der März-Ausgabe der vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) herausgegebenen<br />

"Deutsche Feuerwehr-Zeitung" ist ein Plädoyer für mehr Unterstützung des Bundes beim<br />

Katastrophenschutz. Besonders die derzeit 1.745 Löschfahrzeuge im Fachdienst Brandschutz seien<br />

weiter zu erhalten, aber es wird auch Besorgnis darüber geäußert, dass das Zieldatum 2010 für die<br />

Einführung des Digitalfunks akut gefährdet sein könnte. Weitere Themen sind neben anderen Tipps und<br />

Tricks für gelungene Moderationen und ein Vergleich der Feuerwehren von Deutschland, Frankreich und<br />

Großbritannien. Die Zeitung kann kostenlos gedownloaded werden.<br />

+++<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

8.1 Veranstaltung der Woche


8.1.1 Europäische <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

+++ Terrorismus, organisierte Kriminalität, Naturkatastrophen und Unfälle besonderen Ausmaßes machen<br />

an den Grenzen Europas nicht Halt. Daher verstärkt die Europäische Union ihre Aktivitäten im Bereich<br />

<strong>Sicherheit</strong>sforschung. Die Konzepte, Ideen und Forschungsprogramme der EU zur zivilen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sforschung werden am 26./27.3.2007 im Rahmen der "Europäischen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sforschungskonferenz SRC '07" in Berlin vorgestellt und eröffnen neue Perspektiven für Europa<br />

im Konflikt mit dem internationalen Terrorismus und anderen Bedrohungen. Die Konferenz wird von Dr.<br />

Annette Schavan und Günter Verheugen eröffnet und bringt unter dem Motto "<strong>Sicherheit</strong>sforschung im<br />

Dienst für Bürger, Staat und Unternehmen" folgende Akteure zusammen: Wissenschaft und Wirtschaft;<br />

Industrie; Betreiber sicherheitsrelevanter Infrastrukturen; <strong>Sicherheit</strong>sverantwortliche <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen. Parallelsitzungen: <strong>Sicherheit</strong>, Innovation und Technologie; <strong>Sicherheit</strong> und Infrastruktur;<br />

<strong>Sicherheit</strong> und Wettbewerbsfähigkeit; <strong>Sicherheit</strong> und Gesellschaft. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> ist<br />

Medienpartner der <strong>Sicherheit</strong>skonferenz. Anmeldung unter www.src07.de +++<br />

8.1.2 <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf der CeBIT (IT, BOS Digitalfunk und Bundeswehr)<br />

+++ CeBIT 2007: Besuchen Sie uns in unserer <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Lounge in Halle 9, Stand D 72. Täglich<br />

Round-Table-Diskussionen mit anschließenden Guided Tours ab 10.00 Uhr zu aktuellen Themen der<br />

öffentlichen Verwaltung. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.behoerdenspiegel.de<br />

15.-21. März 2007, Hannover<br />

15. März: Doppik - folgt den Kommunen und den Ländern auch der Bund?<br />

16. März: Bundeswehr und Industrie - Best Practice beim Einsatz von SAP im militärischen Umfeld<br />

17. März: Leistungsfähige Informationstechnik für den Einsatz - die Auslands-IT der Bundeswehr<br />

18. März: PPP bei ITK-Projekten, effiziente Betreibermodelle von Infrastruktur<br />

19. März: BOS Digital: Integration der Leitstellen<br />

20. März: Elektronische Vergabe und Beschaffung bei Kommunen, Ländern und Bund<br />

20. März: "Demographischer Wandel - gesellschaftliche Herausforderung mit digitalen Chancen" in<br />

Kooperation mit T-Systems, Beginn 11 Uhr im Public Solution Center der Telekom, Halle 26,<br />

Stand A1<br />

21. März: Shared Service Center in der öffentlichen Verwaltung +++<br />

8.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu <br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org<br />

+++


9. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses, des Katastrophenschutzkongresses, des<br />

Europäischen Verteidigungskongresses und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.<strong>Sicherheit</strong>stagedresden.de<br />

) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da<br />

zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und<br />

formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 10. Europäischen Polizeikongress im Februar 2007. Das Programm<br />

und Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

<br />

10. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8,<br />

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Internetseiten ("Links"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen, kann keine<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 14. März 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Ausgabe 99 (c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 99 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Bevölkerungs-, Katastrophen- und Zivilschutz, für<br />

Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu ), des Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu ),<br />

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der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de ).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

+++ <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> und <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> auf der CeBIT - im Public Sector, Halle 9,<br />

D72. Besuchen Sie uns. CeBIT-täglich Vorträge und Diskussionen in der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Lounge /<br />

siehe Kapitel 6). Anmeldung über www.behoerdenspiegel.de möglich<br />

+++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Tornado-Einsatz verfassungsgemäß<br />

1.2 Fliegende Augen für die ISAF-Mission<br />

1.3 Erhöhte Terrorgefahr durch Tornado-Einsatz<br />

1.4 Ernstzunehmende Videodrohung<br />

1.5 Mit dem Ausstieg drohen<br />

1.6 Deutsche Aufgaben bei ESVP<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 DNA-Analyse unverzichtbar<br />

2.2 Interne Revision<br />

2.3 SonicWALL eröffnet R&D Center in Shanghai<br />

3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Telekom klemmt Notruf ab<br />

3.2 Trinkwasser für den Libanon<br />

4. DIGITALE SICHERHEIT<br />

4.1 <strong>Sicherheit</strong>sreport der NIFIS<br />

4.2 secunet stattet sTESTA mit SINA aus<br />

4.3 Innovation II - DMS, E-Akte, Digitale Signatur<br />

4.4 Identifizierungssysteme von EADS für Marine<br />

4.5 Übergabe Führungsinformationssystem Streitkräfte<br />

4.6 WiMAX1-Systeme - Beispiel für dual use<br />

4.7 SSC in der öffentlichen Verwaltung<br />

4.8 Deutschland Online und KIV-D<br />

5. PERSONALIEN<br />

5.1 Johannes von Thadden wird Leiter Politische Beziehungen bei EADS Astrium<br />

5.2 Ralf Helb in IDS Scheer-Geschäftsleitung<br />

6. VERANSTALTUNGEN


6.1 Veranstaltung der Woche<br />

6.1.1 Europäische <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

6.1.2 <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf der CeBIT (IT, BOS Digitalfunk und Bundeswehr)<br />

6.2 Weitere Termine<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Tornado-Einsatz verfassungsgemäß<br />

+++ Am 9. März 2007 stimmte der Deutsche Bundestag dem Antrag der Regierungsfraktionen zur<br />

Entsendung von Aufklärungsflugzeugen des Typs Tornado nach Afghanistan zu. Hiergegen richtet sich<br />

die Organklage zweier Bundestagsabgeordneter, verbunden mit dem Antrag auf Erlass einer einstweiligen<br />

Anordnung. Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat den Eilantrag mit Beschluss vom<br />

Dienstag abgelehnt. Der Entscheidung liegen laut Verfassungsgericht im Wesentlichen folgende<br />

Erwägungen zu Grunde: "Soweit die Antragsteller eine Verletzung eigener Rechte durch Maßnahmen<br />

oder Unterlassungen der Bundesregierung geltend machen, fehlt es bereits an der schlüssigen Darlegung<br />

eines die Antragsteller und die Bundesregierung umschließenden Verfassungsrechtsverhältnisses. Der<br />

Vortrag der Antragsteller, die Bundesregierung verletze sie in ihren Rechten, indem sie an einer Änderung<br />

des NATO-Vertrages ohne formelle, gemäß Art. 59 Abs. 2 GG einen Gesetzesbeschluss des<br />

Bundestages erfordernde Vertragsänderung mitwirke, ist nicht geeignet, ein derartiges Rechtsverhältnis<br />

darzulegen. Die Frage nach dem verfassungsrechtlichen Erfordernis eines Zustimmungsgesetzes nach<br />

Art. 59 Abs. 2 GG betrifft die Abgrenzung der Kompetenzen von Bundestag und Bundesregierung und<br />

berührt nicht den Status des einzelnen Abgeordneten.<br />

www.bundesverfassungsgericht.de <br />

1.2 Fliegende Augen für die ISAF-Mission<br />

+++ Acht MRCA Tornado Aufklärern werden nun die ISAF-Mission in Afghanistan unterstützen. Die<br />

deutschen Aufklärer sollen helfen, Taliban-Bewegungen und Stützpunkte aus der Luft aufzuspüren. Die<br />

verwendete elektro-optische Sensorik der Tornados gilt als eine der modernsten und leistungsfähigsten<br />

der Welt. In der aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Ausgabe März werden erstmalig die technischen<br />

Leistungsparameter der Aufklärungstechnologien sowie deren Funktion und das Tornado-Einsatzprofil<br />

ausführlich beschrieben. +++<br />

1.3 Erhöhte Terrorgefahr durch Tornado-Einsatz<br />

+++ Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein befürchtet, dass die am Wochenende veröffentlichten<br />

Al-Qaida-Videos Anschläge in Deutschland provozieren könnten. "Fanatisierte islamistische Gruppen in<br />

Deutschland könnten sich durch den Aufruf zu einem Anschlag verleiten lassen", sagte Beckstein der<br />

"Passauer Neuen Presse". "Wir müssen von einer erhöhten Gefährdungslage ausgehen", betonte<br />

Beckstein. "Neben der Bedrohung aus dem Ausland kommt immer stärker die Problematik von so<br />

genannten Home Grown Terrorists, das heißt in Deutschland geborenen potenziellen Tätern, dazu." Dies<br />

war ein zentrales Thema auf dem 10. Europäischen Polizeikongress (siehe hierzu Schwerpunkt in der<br />

März-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>). Es bestehe Anlass zu Wachsamkeit, nicht jedoch für Angst oder<br />

Hysterie. Auf mögliche Aktionen gebe es keine konkreten Hinweise. Beckstein erwartet, dass durch den<br />

Einsatz deutscher Tornados das Risiko von Anschlägen in Deutschland steigen wird. "Deutschland wird<br />

von den Islamisten als Teil des verhassten Westens wahrgenommen. Daraus entwickeln sich natürlich<br />

auch Gefahren." +++<br />

1.4 Ernstzunehmende Videodrohung


+++ Der für Innere <strong>Sicherheit</strong> zuständige Staatssekretär im Bundesinnenministerium, August Hanning,<br />

schließt Anschläge islamistischer Gruppen in Deutschland nicht aus. Die jüngst im Internet verbreitete<br />

Videodrohung sei sehr ernst zu nehmen, sagte er gegenüber der "Bild". Man prüfe, ob der<br />

Personenschutz für deutsche Politiker erhöht werden müsse. "Wir sind Teil des weltweiten<br />

Gefahrenraumes - Schwarz-Rot-Gold ist keine Schutzweste mehr." Zugleich sprach Hanning sich für eine<br />

Verstärkung der nachrichtendienstlichen Aufklärung aus, um Gefahren frühzeitig zu erkennen. Polizeiliche<br />

Maßnahmen allein reichten nicht aus. Seit den missglückten Kofferbomben-Anschlägen im Sommer 2006<br />

sei der Schutz für Ministerien, Flughäfen und Bahnhöfe ohnehin schon drastisch erhöht worden. +++<br />

1.5 Mit dem Ausstieg drohen<br />

+++ Der Bundesminister für Wirtschaft Michael Glos drohte erst jüngst dem Luft- und Raumfahrtkonzern<br />

EADS laufende Rüstungsaufträge zu entziehen, um das Airbus-Management zu zwingen, schneller auf<br />

die Unternehmenskrise zu reagieren. Eine Äußerung die unter vergaberechtlichen Aspekten keinesfalls zu<br />

halten ist, da aus laufenden Rüstungsaufträgen kein Ausstieg des Bedarfträgers möglich ist. Die zu<br />

erwartenden rechtlichen und vor allem finanziellen Problemstellungen, die sich aus einer Stornierung von<br />

laufenden Rüstungsaufträgen ergeben könnten, wären zu komplex, urteilen Vergabeexperten. Die<br />

Titelgeschichte des Beschaffungsteils der März-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> beschäftigt sich<br />

ausführlich mit diesem Themenbereich aus beschaffungspolitischer und vergaberechtlicher Sicht. +++<br />

1.6 Deutsche Aufgaben bei ESVP<br />

+++ Die EU-Präsidentschaft Deutschlands bringt neue militärische Aspekte im Bereich der Europäischen<br />

<strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik (ESVP) mit sich. In einem Gastbeitrag im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

beschreibt die wissenschaftliche Referentin im Führungsstab der Streitkräfte des BMVg, Sibylle Lang,<br />

welche neuen militärischen Aufgaben die Bundeswehr im Rahmen einer ESVP zukünftig bewältigen<br />

muss. Schon heute zeichnet sich ab, dass die ESVP sich gewaltigen militärischen und logistischen<br />

Aufgaben im Rahmen einer europäisierten <strong>Sicherheit</strong>spolitik stellen muss. +++<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 DNA-Analyse unverzichtbar<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat die DNA-Analyse als unverzichtbares<br />

Werkzeug der Kriminalitätsbekämpfung bezeichnet. Schünemann sagte am Montag in Hannover, die<br />

DNA-Analytik habe zentrale Bedeutung bei der Aufklärung von Verbrechen wie Morden oder<br />

Sexualstraftaten. Dies zeigten auch die aktuellen Fälle "Gaucke" in Hannover und "Lin Yue" in Sittensen.<br />

Beim Landeskriminalamt sind derzeit fünfzig Mitarbeiter im Bereich der DNA-Analyse beschäftigt, vierzig<br />

Personen in der Analytik und zehn im Bereich der DNA-Analyse-Datei. Die Landesregierung habe die<br />

Zahl der Beschäftigten in diesen Bereichen damit seit 2003 um vierzehn Personen erhöht. Darüber hinaus<br />

sei im vergangenen Jahr für rund 470.000 Euro kriminaltechnisches Gerät angeschafft worden, darunter<br />

auch ein weiterer Sequenzer. Allein seit der Gesetzesnovellierung im November 2005 habe sich die Zahl<br />

der DNA-Spuren in Niedersachsen verdoppelt. 2006 seien 13.750 DNA-Spuren im LKA eingegangen,<br />

sagte Schünemann. In die bundesweite DNA-Analyse-Datei seien durch Niedersachsen bislang 37.012<br />

Personen- und 10.790 Spurendatensätze eingestellt worden. Es seien 5.025 "Treffer" erzielt worden.<br />

Bundesweit seien in der DNA-Analyse-Datei 455.531 Personendatensätze und 107.272<br />

Spurendatensätze gespeichert. Schünemann betonte, dass mit Hilfe der DNA-Analyse auch Jahrzehnte<br />

alte Ermittlungs-verfahren aufgeklärt werden könnten. So habe das LKA durch erneute Untersuchung<br />

einer Zigarettenkippe nach mehr als zwanzig Jahren in Hannover einen Frauenmord aufgeklärt. Der Täter<br />

habe daraufhin auch einen weiteren Mord im Raum Braunschweig gestanden.<br />

www.niedersachsen.de +++<br />

2.2 Interne Revision<br />

+++Kernfragen der Internen Revisionen (IR) sind die Stellung in der jeweiligen Organisation, die<br />

Prüfmethodik, das Akzeptanzimage und die Überwachungsfunktion. Wann IR neben Rechnungshöfen und<br />

Rechnungsprüfungsämtern Sinn macht, beantwortet dieses Fachforum. 10. Verwaltungskongress<br />

"Effizienter Staat" - Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung: Bürokratieabbau - PPP - Netze -<br />

Best Practice Deutschland-Online - E-Government 2.0 - Dienstleistungsrichtlinie. 22.-23. Mai 2007 - dbbforum<br />

- Friedrichstraße 169 -170 - Berlin. www.effizienter-staat.de +++


2.3 SonicWALL eröffnet R&D Center in Shanghai<br />

+++ SonicWALL eröffnet ein weiteres Research und Development (R&D) Center im Fudan Science Park<br />

von Shanghai. Diese neue Niederlassung in China wird vor allem die globale Softwareentwicklung<br />

vorantreiben, sodass die Internetsicherheitslösungen von SonicWALL noch schneller zur Marktreife<br />

gebracht werden können. Diese Erweiterung seiner R&D Kapazitäten ist eine Antwort auf die<br />

zunehmende Komplexität der Bedrohungen aus dem Internet. Die strategisch wichtige Nähe des Centers<br />

zur Fudan Universität, eine der führenden Technologieinstitutionen in China, bietet außerdem den Zugang<br />

zu hervorragend ausgebildeten Hochschulabsolventen. Durch den neuen Standort wird SonicWALL<br />

zudem seinen Anteil am boomenden <strong>Sicherheit</strong>smarkt des Landes weiter ausbauen. Dieser wies im Jahr<br />

2006 ein Wachstum von 24% auf. Besonders vorangetrieben wird diese Entwicklung durch die<br />

Olympischen Spiele 2008 in Peking, die World Expo 2010 in Shanghai sowie die stetige Zunahme von<br />

Breitbandanwendungen für Online Entertainment rund um die größten Metropolen Chinas.<br />

www.sonicwall.com +++<br />

3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Telekom klemmt Notruf ab<br />

+++ Nächtliche Wartungsarbeiten legten die Notruf-Verbindungen zu Polizei und Feuerwehr lahm. Am<br />

Sonntag um vier Uhr Nachts hatten die Mitarbeiter der Feuerwehr-Leitstelle an der August-Bebel-Straße<br />

die Gewissheit: "Die Notruf-Leitungen funktionieren nicht. Wir sind nicht mehr erreichbar." Die<br />

Wuppertaler Polizei war ebenfalls abgeschnitten. Der Grund für das nächtliche Chaos waren offenbar<br />

Wartungsarbeiten der Telekom an diversen Telefonleitungen. Was dabei technische Probleme bereitete,<br />

ist bislang unklar. Für Feuerwehrchef Siegfried Brütsch steht aber fest: "Wir wurden vorab nicht über die<br />

Wartungsarbeiten informiert." Unpassenderweise erfolgte diese Lahmlegung der Notrufe parallel zu einem<br />

vierstündigen Großeinsatz in ganz Wuppertal. +++<br />

3.2 Trinkwasser für den Libanon<br />

+++ Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) installierte<br />

das THW im Südlibanon in den vergangenen drei Monaten insgesamt 30 Chlorierungsanlagen in<br />

Trinkwasserpumpstationen. Dadurch wurde seit Beginn dieses Jahres die Qualität des Trinkwassers in<br />

den Regionen Sud und Nabatyé gesteigert. Mit den Trinkwasserpumpstationen werden etwa 15.000<br />

Menschen mit Wasser versorgt. Das BMU-Projekt hatte ein Volumen von rund 260.000 Euro und wurde<br />

Anfang März beendet. Während dessen geht das Trinkwasser-Projekt, das das THW im Auftrag der<br />

Humanitären Hilfe der Europäischen Kommission (ECHO) durchführt, bis Mai weiter. Schon 1982 war das<br />

THW in der Libanesischen Republik. Damals leistete die Bundesanstalt technische Hilfe in der<br />

Trinkwasserversorgung in der Hauptstadt Beirut.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

4. DIGITALE SICHERHEIT<br />

4.1 <strong>Sicherheit</strong>sreport der NIFIS<br />

+++ Bei einem <strong>Sicherheit</strong>svorfall in IT-Systeme liegt der größte Schaden für die Unternehmen im Verlust<br />

geschäftskritischer Daten. Dies ist das Ergebnis einer empirischen Erhebung der Nationalen Initiative für<br />

Internet-<strong>Sicherheit</strong> (NIFIS). 82 von 100 Befragten Experten aus dem Internet und IT-<strong>Sicherheit</strong>sumfeld<br />

gaben diesen Schadenseintritt als den schwerwiegendsten an. Dies ist insofern ein interessantes<br />

Resultat, als dass der Datenverlust damit in der Wertigkeit der Experten deutlich vor dem Geldverlust des<br />

Unternehmens durch einen <strong>Sicherheit</strong>svorfall rangiert.<br />

www.nifis.de +++<br />

4.2 secunet stattet sTESTA mit SINA aus<br />

+++ Im Rahmen des Ausbaus des europäischen Verwaltungsnetzwerks sTESTA (secured Trans-<br />

European Services for Telematic between Administrations) wird die secunet Security Networks die<br />

<strong>Sicherheit</strong>skomponenten der Netzinfrastruktur mit der Hochsicherheitstechnologie SINA ausstatten. Das<br />

Auftragsvolumen liegt Informationen des Unternehmens zufolge im einstelligen Millionenbereich.


www.secunet.com +++<br />

4.3 Innovation II - DMS, E-Akte, Digitale Signatur<br />

+++Je mehr die Digitalisierung der Geschäftsprozesse um sich greift, desto wichtiger wird das<br />

<strong>Sicherheit</strong>smanagement. DMS, E-Akte und die elektronische Registratur, das Zugriffsmanagement für<br />

Mitarbeiter wie Antragsteller ist geregelt. Ziel der Digitalen Signatur sind die Identifizierung und<br />

Authentifizierung. Dies stellt enorme Anforderungen an die Infrastruktur. Der 10. Verwaltungskongress<br />

"Effizienter Staat" - Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung: Bürokratieabbau - PPP - Netze -<br />

Best Practice Deutschland-Online - E-Government 2.0 - Dienstleistungsrichtlinie gibt hierauf Antworten.<br />

22.-23. Mai 2007 - dbb-forum - Friedrichstraße 169 -170 - Berlin. www.effizienter-staat.de<br />

+++<br />

4.4 Identifizierungssysteme von EADS für Marine<br />

+++ EADS Defence & Security Systems (DS) rüstet die Schiffe der Deutschen Marine vor der Küste<br />

Libanons mit Identifikationssystemen aus, die helfen, die Konfrontation mit unbekannten Flugzeugen zu<br />

vermeiden. Die sogenannten IFF-Systeme (IFF = Freund-Feind-Identifizierung) arbeiten aufgrund<br />

neuester Digital- und Verschlüsselungstechnik nach dem Identifizierungsverfahren Mode-S, das durch<br />

rasche Erkennung von Flugzeugen kritische Situationen wie bei den Überflügen durch die israelische<br />

Luftwaffe im vergangenen Jahr verhindern soll. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, liefert die<br />

Avionik- und Elektronikabteilung von EADS Defence Electronics, fünf Identifizierungssysteme MSSR 2000<br />

I, die auf der Fregatte F123 "Schleswig-Holstein" und auf den Schnellbooten S 143a, in deren<br />

Heimathäfen Wilhelmshaven und Warnemünde, sowie im Einsatzgebiet in Limassol/Zypern installiert<br />

werden. Die Schiffe haben im Rahmen der UN-Friedensmission UNIFIL die Aufgabe, die Küste Libanons<br />

und den Luftraum zu überwachen, um Waffenschmuggel zu verhindern. Die Produktion und Einrüstung<br />

der Geräte erfolgte in der Rekordzeit von ca. zwei Monaten rechtzeitig zum Einsatzbeginn im Februar.<br />

"Auf Grund der zunehmenden Komplexität der Gefechtssituationen und -szenarien am Boden und in der<br />

Luft ist die Identifizierung heute eine existentielle Frage bei allen militärischen Einsätzen", erklärte<br />

Bernhard Gerwert, CEO von EADS Defence Electronics. +++<br />

4.5 Übergabe Führungsinformationssystem Streitkräfte<br />

+++ Mit einer symbolischen Übergabe hat der Präsident des Bundesamtes für Informationsmanagement<br />

und Informationstechnik der Bundeswehr, Wolfgang Stolp, die Auslieferung der ersten Anteile des<br />

Führungsinformationssystems Streitkräfte an das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte<br />

abgeschlossen. Das streitkräftegemeinsame Führungsinformationssystem (FüInfoSysSK) ist ein<br />

wesentlicher Baustein in der Transformation der Bundeswehr. Es ist das maßgebliche System zur<br />

Führungsunterstützung netzwerkbasierter Operationen und Träger des streitkräftegemeinsamen<br />

Einsatzlagebildes der Bundeswehr. Das FüInfoSysSK wird als verteiltes System aus autonomen,<br />

miteinander vernetzten Komponenten realisiert. Mit der Übergabe von zwei ortsfesten und einer<br />

verlegefähigen Komponente durch das Bundesamtes für Informationsmanagement und<br />

Informationstechnik (ITAmtBw) an das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte (KdoOpFüEingrKr) in<br />

Ulm wurde der bisher wichtigste Meilenstein bei der Einführung des FüInfoSysSK erreicht. Das<br />

Kommando hat diese Ausstattung zusammen mit drei weiteren verlegefähigen FüInfoSysSK-<br />

Komponenten der Führungsunterstützungsbataillone bereits erfolgreich während der Übung EUROPEAN<br />

ENDEAVOR 2006 eingesetzt. Diese war Voraussetzung für die Zertifizierung des KdoOpFüEingrKr für<br />

einen Einsatz als Force Headquarters im Rahmen der EU Battle Group im ersten Halbjahr 2007. Die IT-<br />

Ausstattung mit insgesamt sechs Komponenten für bis zu 310 Nutzer sorgte dafür, dass gleichzeitig zwei<br />

Informationsräume mit verschiedenen Geheimhaltungsgraden (GEHEIM / NATO SECRET und SECRET<br />

UE) und das sogenannte "Homebase-Konzept" abgedeckt werden konnten. Unter dem Homebase-<br />

Konzept versteht man die Aufteilung des Gefechtsstandes in Anteile im Heimatland und im Einsatzgebiet,<br />

um möglichst wenig Material und Personal in das Einsatzland verbringen zu müssen ("Move Information,<br />

not people"). Die Ausstattung des KdoOpFüEingrKr sowie weiterer Kommandos und Ämter der<br />

Bundeswehr mit dem FüInfoSysSK wird in 2007 fortgesetzt, mit dem Ziel, Anfang 2008 etwa 1.300 Nutzer<br />

in einem für die Verarbeitung von eingestuften Informationen geeigneten Systemverbund<br />

zusammenzuschließen. Ziel sind deutliche Funktionserweiterungen, die Verbesserung der Interoperabilität<br />

und die Optimierung des derzeitigen Systems. www.bundeswehr.de +++<br />

4.6 WiMAX1-Systemen - Beispiel für dual use


+++ EADS (DS) und TDF haben mit der französischen Zentralabteilung für das Materialwesen des Heeres<br />

(DCMAT) einen Vertrag über die Entwicklung und Lieferung einer Ortsnetzanlage für Funkverbindungen<br />

(Wireless Local Loop - WLL) unterzeichnet. Das Auftragsvolumen beträgt € 12,5 Millionen. Mit dieser<br />

Technologie können Kapazitäten im Internet Protocol zur Verfügung gestellt werden, um die logistischen<br />

Informationssysteme des Heeres bei Einsätzen miteinander zu verbinden. EADS als industrieller<br />

Hauptauftragnehmer und ihr Partner TDF haben sich bei dem Projekt zusammengeschlossen, um eine<br />

optimal auf die Anforderungen der DCMAT zugeschnittene Lösung anbieten zu können. Auf Basis ihrer<br />

Kompetenz bei C3I-Systemen und ihres Fachwissens im WiMAX-Bereich werden EADS - über ihren<br />

Geschäftsbereich Defence and Communications Systems - und TDF die WLL-Lösungen für das<br />

französische Heer entwickeln, planen und liefern. Diese sollen die wesentlichen Anforderungen für den IP-<br />

Datenaustausch und Sprechfunk zwischen den Gefechtsständen und den verschiedenen<br />

Funktionsbereichen der Logistikeinheiten des französischen Heeres im Einsatz erfüllen. Im Spätsommer<br />

2007 wird eine erste Bewertung unter realen Bedingungen gemeinsam von Vertretern des französischen<br />

Heeres und EADS/TDF vorgenommen, um das operationelle Konzept zu bestätigen. Danach werden die<br />

erforderlichen Mittel bereitgestellt, mit denen das Heer rund 30 logistische Zonen gleichzeitig erfassen<br />

kann (jeweils mit einer Abdeckung von ungefähr15 km x 15 km) sowie mehr als 440 Endgeräte beschafft<br />

werden. Für den zivilen Markt entwickelt, ermöglicht das System die Übertragung von zweistelligen<br />

Megabyteraten pro Anwender. Dank seiner leichten Bedienbarkeit, seinem modularen Aufbau und seiner<br />

Installation in einem gehärteten Container eignet es sich hervorragend für die Verwendung im Einsatz.<br />

Und nicht zuletzt kann das WLL Verschlusssachen bis hin zur Stufe VS-NfD verarbeiten und bietet damit<br />

direkt vom Einsatzgebiet aus Zugang zu INTRADEF, dem Intranet des französischen<br />

Verteidigungsministeriums. +++<br />

4.7 SSC in der öffentlichen Verwaltung<br />

+++Das Shared Service Center hat zum Ziel, Services der einzelnen Einheiten einer Behörde verknüpft in<br />

einem Center zusammenzufassen und jeder Einheit bei Bedarf zum Abruf zur Verfügung zu stellen. Die<br />

Übertragbarkeit dieses privatwirtschaftlichen Organisationsmodells in die <strong>Behörden</strong>welt steht längst nicht<br />

mehr in Frage. Zahlreiche <strong>Behörden</strong> haben mittlerweile damit begonnen, die Organisations-, Denk - und<br />

Verhaltensweisen der Wirtschaft auf die öffentliche Verwaltung zu übertragen. Vorgestellt werden<br />

Methoden und Modelle. 10. Verwaltungskongress "Effizienter Staat" - Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung: Bürokratieabbau - PPP - Netze - Best Practice Deutschland-Online - E-<br />

Government 2.0 - Dienstleistungsrichtlinie. 22.-23. Mai 2007 - dbb-forum - Friedrichstraße 169 -170 -<br />

Berlin<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

4.8 Deutschland Online und KIV-D<br />

+++Deutschland-Online, die gemeinsame E-Government-Strategie von Bund, Ländern und Kommunen,<br />

ist das zentrale Projekt der Bundesregierung, um im föderalen Gefüge Deutschlands standardisierte und<br />

interoperable IT-Verfahren zu schaffen. Im Zentrum stehen hierbei natürlich auch die IT-Infrastrukturen<br />

auf allen drei Ebenen. Ein wichtiges Vorhaben lautet deshalb "Kommunikationsinfrastrukturen der<br />

öffentlichen Verwaltungen in Deutschland (KIVD)". Denn ein durchgängiges E-Government benötigt<br />

harmonisierte Netze. 10. Verwaltungskongress "Effizienter Staat" - Modernes Arbeiten in einer vernetzten<br />

Verwaltung: Bürokratieabbau - PPP - Netze - Best Practice Deutschland-Online - E-Government 2.0 -<br />

Dienstleistungsrichtlinie. 22.-23. Mai 2007 - dbb-forum - Friedrichstraße 169 -170 - Berlin<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

5. PERSONALIEN<br />

5.1 Johannes von Thadden wird Leiter Politische Beziehungen bei EADS Astrium<br />

+++ Dr. Johannes von Thadden übernimmt die neu geschaffene Aufgabe des Leiters "Politische<br />

Beziehungen" des Raumfahrtunternehmens EADS Astrium in Deutschland. Von Thadden war bislang<br />

Bundesgeschäftsführer der CDU. In seiner neuen Funktion soll er nun die Leistungen der EADS Astrium<br />

für Forschung, Innovation und Arbeitsplätze in Deutschland kontinuierlich in den politischen Dialog<br />

einbringen. Vor Übernahme seiner Aufgabe als Bundesgeschäftsführer der CDU im Jahr 2004 war<br />

Johannes von Thadden stellvertretender Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung. Zwischen 1984<br />

und 2002 war er mit verschiedenen Aufgaben im Deutschen Industrie- und Handelskammertag betraut.


Zuletzt führte er die Abteilung Auslandshandelskammern mit Büros in 80 Ländern. Von Thadden hat 1984<br />

an der Universität Saarland in Politikwissenschaften promoviert. +++<br />

5.2 Ralf Helb in IDS Scheer-Geschäftsleitung<br />

+++ Bei IDS Scheer, einem führenden Lösungsanbieter für Geschäftsprozessmanagement, ist seit Anfang<br />

des Jahres Ralf Helb in die Geschäftsführung aufgestiegen und hier verantwortlich für das<br />

Consultinggeschäft in Deutschland. Die bisherige Funktion als Geschäftsbereichsleiter Financial & Public<br />

Services hat Richard G. Bürmann übernommen, der weiterhin für den Bereich Defence & Security<br />

verantwortlich zeichnet. Der Bereich Government wurde in einer Geschäftseinheit gebündelt und wird nun<br />

von Dr. Carsten Witt verantwortet. www.eds-scheer.com +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1.1 Europäische <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

+++ Terrorismus, organisierte Kriminalität, Naturkatastrophen und Unfälle besonderen Ausmaßes machen<br />

an den Grenzen Europas nicht Halt. Daher verstärkt die Europäische Union ihre Aktivitäten im Bereich<br />

<strong>Sicherheit</strong>sforschung. Die Konzepte, Ideen und Forschungsprogramme der EU zur zivilen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sforschung werden am 26./27.3.2007 im Rahmen der "Europäischen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sforschungskonferenz SRC '07" in Berlin vorgestellt und eröffnen neue Perspektiven für Europa<br />

im Konflikt mit dem internationalen Terrorismus und anderen Bedrohungen. Die Konferenz wird von Dr.<br />

Annette Schavan und Günter Verheugen eröffnet und bringt unter dem Motto "<strong>Sicherheit</strong>sforschung im<br />

Dienst für Bürger, Staat und Unternehmen" folgende Akteure zusammen: Wissenschaft und Wirtschaft;<br />

Industrie; Betreiber sicherheitsrelevanter Infrastrukturen; <strong>Sicherheit</strong>sverantwortliche <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen. Parallelsitzungen: <strong>Sicherheit</strong>, Innovation und Technologie; <strong>Sicherheit</strong> und Infrastruktur;<br />

<strong>Sicherheit</strong> und Wettbewerbsfähigkeit; <strong>Sicherheit</strong> und Gesellschaft. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> ist<br />

Medienpartner der <strong>Sicherheit</strong>skonferenz. Anmeldung unter www.src07.de +++<br />

6.1.2 <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf der CeBIT (IT, BOS Digitalfunk und Bundeswehr)<br />

+++ CeBIT 2007: Besuchen Sie uns in unserer <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Lounge in Halle 9, Stand D 72. Täglich<br />

Round-Table-Diskussionen mit anschließenden Guided Tours ab 10.00 Uhr zu aktuellen Themen der<br />

öffentlichen Verwaltung. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.behoerdenspiegel.de<br />

15.-21. März 2007, Hannover<br />

15. März: Doppik - folgt den Kommunen und den Ländern auch der Bund?<br />

16. März: Bundeswehr und Industrie - Best Practice beim Einsatz von SAP im militärischen Umfeld<br />

17. März: Leistungsfähige Informationstechnik für den Einsatz - die Auslands-IT der Bundeswehr<br />

18. März: PPP bei ITK-Projekten, effiziente Betreibermodelle von Infrastruktur<br />

19. März: BOS Digital: Integration der Leitstellen<br />

20. März: Elektronische Vergabe und Beschaffung bei Kommunen, Ländern und Bund<br />

20. März: "Demographischer Wandel - gesellschaftliche Herausforderung mit digitalen Chancen" in<br />

Kooperation mit T-Systems, Beginn 11 Uhr im Public Solution Center der Telekom, Halle 26,<br />

Stand A1<br />

21. März: Shared Service Center in der öffentlichen Verwaltung +++<br />

6.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++


+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu <br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org<br />

+++<br />

7. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de ) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang<br />

von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

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<br />

8. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Oliver Grün, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 29. März 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 100 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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(www.european-police.eu ), des Europäischen<br />

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der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de ).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

1. ELEKTRONISCHER RECHTSVERKEHR<br />

1.1 Zehn-Punkte-Programm E-Rechtsverkehr<br />

1.2 Microsoft und Justizministerium Niedersachsen vereinbaren <strong>Sicherheit</strong>skooperation<br />

1.3 Neue Rolle der Richter<br />

2. POLIZEI-PROJEKTE<br />

2.1 Kooperation bei Polizei-Vorgangsbearbeitungssystem<br />

2.2 DERMALOG präsentiert Scanner für ePass<br />

2.3 rola verbindet BKA mit Antiterrordatei<br />

3. COMPUTERSICHERHEIT<br />

3.1 Sichere Computer, Handys und <strong>Netzwerk</strong>e<br />

3.2 Schutz großer <strong>Netzwerk</strong>e<br />

3.3 Keine Chance für Wirtschaftsspionage<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Lenkungsausschuss einig<br />

4.2 Verwaltungsabkommen paraphiert<br />

4.3 Brandenburg hält Zwischenlösungen für möglich<br />

4.4 "Piloten ist nichts verboten"<br />

4.5 Endgeräteplanung<br />

4.6 TETRA-Endgeräte auf der CeBIT<br />

4.7 Auch im Funkloch<br />

4.8 Alternative Netzbetreiber werfen Hut in den Ring<br />

4.9 Die Strahlendiskussion wird kommen<br />

4.10 Ein Netz für schnelle Züge<br />

5. SICHERE IT FÜR BEHÖRDEN<br />

5.1 Notfallsysteme zur Datenrettung<br />

5.2 Mehr <strong>Sicherheit</strong> mit der Smart-Card<br />

5.3 Neuvorstellung bei Rohde & Schwarz<br />

5.4 Sicherung vertraulicher Informationen durch Utimaco<br />

6. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

6.1 Rücklauf bei Asylanträgen<br />

6.2 Opferschutz in NRW


6.3 Konzept für elektronischen Dienstausweis<br />

7. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

7.1 Solidarität bei Kyrill<br />

8. EFFIZIENTER STAAT<br />

8.1 Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />

8.2 Mail Management<br />

8.3 Vista-Implementierung<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

9.1 EM 2008: Angst vor Hooligans?<br />

9.2 Weitere Termine<br />

10. HINWEISE<br />

11. IMPRESSUM<br />

1. ELEKTRONISCHER RECHTSVERKEHR<br />

1.1 Zehn-Punkte-Programm E-Rechtsverkehr<br />

+++ "Die eigentliche Nachricht lautet: Wir sind hier alle zusammengekommen", sagte<br />

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, als sie und die Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue<br />

zusammen mit dem Präsidenten der Bundesnotar- und der Bundesrechtsanwaltskammer sowie dem<br />

Geschäftsführer des Deutschen Anwaltvereins ein 10-Punkte-Programm zur Förderung des<br />

elektronischen Rechtsverkehrs präsentierte, über das man sich nicht von Anfang an einig war. "Die Justiz<br />

hat längst eine Vorbildfunktion für die elektronische Gestaltung von Verfahrensabläufen übernommen.<br />

Von den neuen technischen Möglichkeiten profitieren Rechtssuchende und Justiz gleichermaßen.<br />

Elektronisch übersandte Dokumente sind schneller beim Gericht als Briefe und Faxe, und sie haben den<br />

Vorteil, dass man mit ihnen elektronische Akten anlegen kann." Gesetzgeberisch sei das Feld für den<br />

elektronischen Rechtsverkehr bestellt. Mit dem 10-Punkte-Programm soll erreicht werden, dass die<br />

technischen Möglichkeiten noch besser genutzt werden können." Das Justizkommunikationsgesetz hat<br />

vor zwei Jahren die Weichen auf Elektronik in der Justiz gestellt. Gerichte und Verfahrensbeteiligte<br />

können seitdem elektronisch kommunizieren, in den Gerichten lassen sich komplett elektronische Akten<br />

führen. Elektronischer Rechtsverkehr sei mittlerweile bei allen Gerichten im Geschäftsbereich des<br />

Bundesministeriums der Justiz und beim Deutschen Patent- und Markenamt möglich. Auch bei den<br />

Gerichten der Länder werde das Angebot zügig ausgebaut, erklärte die Ministerin. www.bmj.bund.de +++<br />

1.2 Microsoft und Justizministerium Niedersachsen vereinbaren <strong>Sicherheit</strong>skooperation<br />

+++ Das niedersächsische Justizministerium und Microsoft unterzeichneten in Hannover ein<br />

Kooperationsabkommen zur Verbesserung der <strong>Sicherheit</strong> von Informationssystemen und <strong>Netzwerk</strong>en.<br />

Beide Partner tauschen Informationen aus, mit deren Hilfe die aktuelle <strong>Sicherheit</strong>slage besser<br />

eingeschätzt werden soll. Bei einem sicherheitsrelevanten Vorfall stellt Microsoft dem Justizministerium<br />

Experten zur Verfügung, die das Ministerium kompetent beraten. Zudem bietet Microsoft Schulungen für<br />

die <strong>Sicherheit</strong>sexperten des Ministeriums an. +++<br />

1.3 Neue Rolle der Richter<br />

+++ Der elektronische Rechtsverkehr (E-RV) weist gegenüber der IT-gestützten Arbeit in anderen<br />

öffentlichen Institutionen einige Besonderheiten auf. Darauf verwies die Berliner Justizsenatorin Gisela<br />

von der Aue bei der Vorstellung der "10 Punkte für eine bessere Justiz", die gemeinsam mit dem<br />

Bundesjustizministerium und den Spitzenverbänden der Rechtsanwälte und Notare erarbeitet worden<br />

waren: "Beim E-RV handelt es sich um vertrauliche Mitteilungen, die nur den jeweils Beteiligten gelten.<br />

Gerichtliche Entscheidungen und Erklärungen sind rechtlich bindend und nur schriftlich eindeutig


zuweisbar." Deshalb seien alle Dokumente mit elektronischer Unterschrift zu versehen. Voraussetzung ist,<br />

dass das einzelne Gericht an die OSCI-Standards angeschlossen ist. Die elektronischen Neuerungen in<br />

der Justiz sei nicht von heute auf morgen realisierbar. Ziel sei es jetzt, bis 2010 den größten Teil der<br />

Rechtskommunikation bis hin zur Kostenfestsetzung zu realisieren. Die Länder starteten eine<br />

Untersuchung der gerichtlichen Abläufe dahin gehend, wie die Effizienz bei Gericht deutlich gesteigert<br />

werden kann. Mittelfristig werde es an Gerichten ganz andere Abläufe geben, Die tief greifenden<br />

Veränderungen würden auch die Rolle der Richter und die damit verbundene Aufgabenteilung in Frage<br />

stellen. Die Untersuchung werde bald vorgelegt. +++<br />

2. POLIZEI-PROJEKTE<br />

2.1 Kooperation bei Polizei-Vorgangsbearbeitungssystem<br />

+++ Brandenburg wird künftig mit den Ländern Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg bei der<br />

Entwicklung und Pflege seines neuen computergestützten Vorgangsbearbeitungssystem "ComVor"<br />

zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Verwaltungsabkommen unterzeichneten Innenstaatssekretär<br />

Hans-Jürgen Hohnen sowie Hamburgs Innensenator Udo Nagel, Baden-Württembergs Innenminister<br />

Heribert Rech und Hessens Innenstaatssekretär Harald Lemke. Durch die Kooperation sollen vor allem<br />

Personal- und Sachkosten gespart sowie ein "hohes Maß Verfahrensqualität" in der Polizei sichergestellt<br />

werden. ComVor soll zum 01. November in Brandenburg in Betrieb gehen. Gegenwärtig laufen die<br />

Vorbereitungen. Durch den Einsatz von ComVor entfällt die derzeit noch kosten- und zeitaufwändige<br />

Mehrfacherfassung von Straftaten. Die entsprechenden Daten werden künftig nur noch einmal erfasst und<br />

können dann mehrfach genutzt werden. Durch das System werden alle wichtigen Daten zu einem Delikt<br />

für die Polizei landesweit elektronisch sofort verfügbar und in einer zentralen Datenbank der Polizei<br />

gespeichert. Die benötigten Informationen stehen der Polizei auf Abruf über ein eigenes gesichertes<br />

Datennetz jederzeit und überall zur Verfügung. Die erste Phase der Umstellung auf ComVor wurde in<br />

Brandenburg jetzt beendet. Bis Ende Oktober folgt die Test-, Schulungs- und Einführungsphase.<br />

Brandenburg präsentierte während der CeBIT unter anderem die Internet-Wache und den Prototyp “SC-<br />

OWi“ zur Online-Bearbeitung von Ordnungswidrigkeiten. www.brandenburg.de;<br />

+++<br />

2.2 DERMALOG präsentiert Scanner für ePass<br />

+++ Das Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI) hat den Fingerabdruck-Live-Scanner<br />

DERMALOG ZF1 zertifiziert. Somit ist das Gerät für die Verwendung im Zusammenhang mit der<br />

Speicherung von Fingerabdrücken im deutschen ePass zugelassen. Der Scanner des Hamburger<br />

Unternehmens wird ab November diesen Jahres in deutschen Einwohnermeldeämtern eingesetzt.<br />

www.dermalog.de +++<br />

2.3 rola verbindet BKA mit Antiterrordatei<br />

+++ Ermittler und Analysten des Bundeskriminalamtes werden seit kurzem durch die Softwaretechnologie<br />

rsCASE bei der Verfolgung von Delikten aus den Bereichen Terrorismusbekämpfung, Organisierte<br />

Kriminalität und Wirtschaftskriminalität unterstützt. Ein weiterer entscheidender Schritt zu einer<br />

erheblichen Arbeitserleichterung ist nun mit der Schnittstelle zur geplanten Antiterrordatei (ATD) gelungen.<br />

Das Oberhausener Unternehmen rola Security Solutions GmbH, aus dessen Entwicklung die IT-Lösung<br />

rsCASE stammt, stellt die Schnittstelle bereit und ist damit der erste Anbieter, der die ATD automatisch<br />

befüllen kann. Damit erübrigt sich die Doppelerfassung von Daten in der ATD und anderen Systemen.<br />

Dieses vermeidet Fehlereingaben und spart Personal- und Zeitressourcen. www.rola.com<br />

+++<br />

3. COMPUTERSICHERHEIT<br />

3.1 Sichere Computer, Handys und <strong>Netzwerk</strong>e<br />

+++ Kaspersky präsentiert in diesem Jahr neben dem erweiterten Dauerrenner "Anti-Virus" auch die<br />

aktualisierte Produktlinie für den Öffentlichen Dienst und Unternehmen "Open Space Security" sowie das<br />

neue Handy und Smartphone Schutzsystem "Anti-Virus Mobile". Die "Open Space Security" ist dabei eine<br />

Kombination aus Schutzlösungen für sämtliche Knotenpunkte und Plattformen eines <strong>Netzwerk</strong>es. Das<br />

Programm "Kaspersky Anti-Virusy Mobile" schützt Smartphones und Handys unter Symbian und Windows


Mobile vor Viren, Trojanern und anderen Schadprogrammen. Es scannt dabei die Telefone sowie alle<br />

angeschlossenen Speicherkarten auf Schädlinge und entfernt diese schließlich. Das Programm arbeitet<br />

wie ein PC-Virenscanner im Hintergrund und aktualisiert sich durch kleine Updates, die mit WAP, http<br />

oder einem angeschlossenen Computer heruntergeladen werden.<br />

www.kaspersky.de +++<br />

3.2 Schutz großer <strong>Netzwerk</strong>e<br />

+++ Mehrere tausend Systeme können in die "Dr. Web Antivirus Enterprise Suite", ein Virenschutz mit<br />

zentraler Administration, integriert werden, die auf dem Stand der russischen Firma "Dr. Web" vorgestellt<br />

wurde. Die Suite beinhaltet den Virenschutz des gesamten <strong>Netzwerk</strong>es, die Überprüfung der<br />

Dateibewegungen und von E-Mails in Echtzeit sowie die Untersuchung des Hauptspeichers, der Boot-<br />

Sektoren und verschiedener Archive inklusive der komprimierten, multivolumen oder selbst-entpackenden.<br />

Zusätzlich kann das Programm auch verschachtelte Archive, die mit mehreren Kompressionsstufen<br />

versehen wurden, unter die Lupe nehmen. Die zentrale Verwaltung ist dabei für Windows- und Unixserver<br />

einsetzbar.<br />

www.drweb-av.de +++<br />

3.3 Keine Chance für Wirtschaftsspionage<br />

+++ Die meisten gestohlenen Daten bei Wirtschaftsspionage werden durch eigene Mitarbeiter aus dem<br />

Betrieb an Konkurrenten geliefert, so die Aussage des Bundesverfassungsschutzes. Gerade dieses<br />

Abgreifen der Daten kann "Sanctuary" der Firma SecureWave überwachen und verhindern. Dabei können<br />

nach Festlegung der Präferenzen Daten ganz zur Kopie gesperrt werden oder sie dürfen nur auf für sie<br />

freigeschalteten Trägern abgelegt werden. Parallel zu dieser aktiven Verhinderung der Spionage können<br />

alle kopierten Dateien oder auch die Kopierversuche auf einem zentralen Server unbemerkt vom User<br />

abgelegt werden. So können <strong>Sicherheit</strong>skräfte feststellen, wer wann versucht hat was zu überspielen.<br />

www.securewave.com +++<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Lenkungsausschuss einig<br />

+++ "Mit dem klaren Votum für das Phasenkonzept können wir mit der Errichtung des Digitalfunk BOS<br />

beginnen. Wir halten am Ziel fest, den Digitalfunk bis 2010 aufzubauen. Bund und Länder können das<br />

Projekt mit dem Phasenkonzept im vorgesehenen Kostenrahmen realisieren.", sagte am letzten Mittwoch<br />

der Staatssekretär im Bundesinnenministerium Dr. August Hanning anlässlich der Sitzung der<br />

Innenstaatssekretäre. Das Phasenkonzept ermöglicht - verbunden mit der stärkeren<br />

Verantwortungsübernahme von Bund und Ländern - die Einhaltung des festgelegten Kostenrahmens von<br />

rund 4,5 Mrd. Euro. Die Bundesanstalt für den Digitalfunk (BDBOS) wird unterstützt durch eine externe<br />

Projektsteuerung, für die in Kürze die Ausschreibung beginnen wird. Weitere Leistungspakete zur<br />

Errichtung werden zeitnah im Wettbewerb an Dritte vergeben. Die Übernahme des Betriebs des<br />

Digitalfunk BOS durch einen dauerhaften Betreiber soll nach Aufbau der ersten Netzabschnitte erfolgen.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

4.2 Verwaltungsabkommen paraphiert<br />

+++ Zur Bekräftigung des gemeinsamen Willens, den Digitalfunk BOS auf der Grundlage des<br />

Phasenkonzepts zu realisieren, haben die Staatssekretäre von Bund und Ländern dem - an das neue<br />

Konzept angepassten - Verwaltungsabkommen über die Zusammenarbeit beim Aufbau und Betrieb des<br />

Digitalfunknetzes zugestimmt. Der Freistaat Thüringen will das nachholen. Das Verwaltungsabkommen<br />

tritt in Kraft, sobald es die Innenminister von Bund und mindestens zehn Ländern unterzeichnet haben.<br />

Als Termin für die Unterzeichnung ist die Innenministerkonferenz am 31. Mai 2007 vorgesehen. +++<br />

4.3 Brandenburg hält Zwischenlösungen für möglich<br />

+++ In der Landesregierung Brandenburgs will man zwar an der Beteiligung am Berliner Piloten (siehe<br />

Meldung unten) festhalten, aber vor einer Festlegung über den Zeitpunkt der Einführung von TETRA<br />

stehe noch die Überlegung einer temporären kostengünstigen Zwischenlösung. Brandenburg hat eine<br />

moderne digitale Funkinfrastruktur erst nach der Wende bekommen. Gespräche werden mit Vodafone<br />

geführt. +++


4.4 "Piloten ist nichts verboten"<br />

+++ Klar ist, dass Hamburg zu den Startern zählen wird, die einen Pilotbetrieb so rasch wie möglich<br />

beginnen wollen. Auch Berlins Polizeipräsidium hat bereits eine Projektstruktur für die "Testregion"<br />

Bundeshauptstadt eingerichtet. Eine Basisstation geht nach Potsdam und verbindet die Nachbarstadt mit<br />

der Metropole. Auch die alte Bundeshauptstadt Bonn wird zusammen mit Duisburg versorgt werden. Eine<br />

Referenzzelle ist für das BSI in Bonn gedacht. Die Landeshauptstadt München wird City und Flughafen<br />

verbinden. Die für die Fußball-WM von Siemens gemietete PMR-Installation in Leipzig soll räumlich und<br />

zeitlich verlängert werden. Thüringens Hauptstadt Erfurt wird mit einer Zelle angeschlossen. Für diesen<br />

Zweck hat der Freistaat Thüringen 300 TETRA-Funkgeräte gemietet. Es wird bei Übungszwecken bleiben,<br />

denn die seinerzeit von Sachsen verwendeten Geräte funken auf der zivilen Frequenz 410 - 430 MHz, die<br />

BOS aber auf der reservierten Frequenz 380 - 400 MHz. Auch der Zoll hat 50 Handgeräte und eine zivile<br />

Zelle zu Übungszwecken in seinen Schulen eingeführt. +++<br />

4.5 Endgeräteplanung<br />

+++ Für die angedachte Vertragszeit des BOS Digitalfunk-Systemslieferanten und -betreibervertrages<br />

werden zur Grundausstattung bundesweit 500.000 Endgeräte benötigt. Die Branche rechnet mit Preisen<br />

zwischen 400 - 600 Euro für ein Handheld (inklusive Akku) und 1.000 bis 1.500 Euro für eine<br />

Fahrzeuginstallation. Damit sind die Geräte billiger als beim Analogfunk. Hamburg plant in Kürze die<br />

Veröffentlichung einer Ausschreibung für 5.000 Endgeräte, will aber nur einen Lieferanten. Auch Baden-<br />

Württemberg will ein erstes Los seiner insgesamt ca. 30.000 erforderlichen Geräte ausschreiben. Sollte<br />

es aufgrund organisatorischer Änderungen des Dienstablaufes dazu kommen, dass der Polizeibeamte<br />

seine Arbeit am Objekt und nicht in der Wache beginnt, könnte auch jeder Beamte ein individuelles<br />

Funkgerät haben, statt einem Poolgerät. Das werde die Stückzahlen steigen lassen. Heute sind 1,2 Mio.<br />

Geräte im BOS-Einsatz. +++<br />

4.6 TETRA-Endgeräte auf der CeBIT<br />

+++ Nach eigenen Angaben liefert Sepura ein Drittel aller Endgeräte weltweit. Exklusiv für Deutschland ist<br />

man eine Verbindung mit dem Münsteraner Mittelständler Selectric eingegangen, hat in England ein Test-<br />

Netz von EADS installiert, um alle Spezifikationen bei den Endgeräten zu erfüllen. Die Verlinkung mit<br />

Selectric soll auch signalisieren, dass die Endgeräte im After-Sales-Bereich in Deutschland gewartet und<br />

repariert werden. Ein gemeinsames Büro (Sepura/Selectric) wird im Mai in München eröffnet. Sepura,<br />

früher Philips, dann Simoco produziert ausschließlich Endgeräte, übrigens u.a. in einer Auftragsproduktion<br />

einer Siemens-Fabrik in Österreich. Mit 12.000 kleinen Händlern, Fachhandelspartnern, ist NTplus einer<br />

der Größten im Geschäft und Motorola-Vertriebspartner. Auch NTplus wird sich an den<br />

Endgeräteausschreibungen beteiligen. Bekannt ist das Unternehmen durch die Breitbandinitiative<br />

geworden, wobei die Händler vor Ort, da wo die Telekom nicht DSL anbietet, dieses tun sollen. +++<br />

4.7 Auch im Funkloch<br />

+++ Zur Produktpalette von Sepura Ltd. gehören bekannte Geräte wie das SRM3500 Mobilfunkgerät, das<br />

- wie alle anderen Sepura Funkgeräte auch - alle Texte in gut lesbarer Großschrift darstellt. Bei einem<br />

eingehenden Alarmruf wechselt die Farbe der Anzeige von Grün auf rot und zeigt dem Benutzer auf<br />

diesem Wege den Sende- bzw. Empfangsstatus der Station an. Das SRG3500 TETRA Gateway ist ein<br />

eigenständiges Sende- und Empfangsgerät, das als <strong>Netzwerk</strong>erweiterung in Bereichen mit schlechter<br />

Funkversorgung dienst. Neben anderen Besonderheiten kann man mit diesem Gerät auch außerhalb des<br />

TETRA-Versorgungsbereichs eine Verbi9ndung zu den Endgeräten herstellen. Wenn ein Einsatz<br />

Polizeibeamte zum Beispiel in eine Tiefgarage ohne Funkempfang führt, kann der Gateway im<br />

Dienstwagen den Funkkontakt aufrechterhalten. Dazu bleibt der Wagen im TETRA-Versorgungsbereich<br />

stehen, zum Beispiel am Eingang der Tiefgarage und sendet eigene Signale hinein in das unterirdische<br />

"Funkloch". Somit wird die nötige Bewegungsfreiheit ermöglicht und der lebensnotwendige Funkkontakt<br />

erhalten. www.sepura.com +++<br />

4.8 Alternative Netzbetreiber werfen Hut in den Ring<br />

+++ Letzte Woche trafen sich eine Hand voll alternativer Netzbetreiber in Hannover, um ihr Interesse an<br />

einer Beteiligung der erwarteten Ausschreibung zum Netzbetrieb des BOS Digitalfunks - voraussichtlich<br />

2008, gegebenenfalls später - zu bekunden. Am Tisch saßen neben regionalen Energieversorgern auch<br />

einige Unternehmen, die seit Jahren professionellen Mobilfunk auf regionaler Basis anbieten. Sie


gemeinsam wollen sich an der Ausschreibung für den Netzbetrieb für regionale Teile bewerben, denkbar<br />

Rheinland-Pfalz oder Saarland. Die Teilnehmer der Veranstaltung verstehen sich als Kerngruppe, die die<br />

Angelegenheit bis zur Ausschreibung vorantreiben will, aber für weitere Partner offen ist. +++<br />

4.9 Die Strahlendiskussion wird kommen<br />

+++ Experten raten den beteiligten Firmen wie auch der Politik in einem Hintergrundgespräch beim<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sich dringend dem Thema der Abstrahlung und damit möglicher Risiken auch im BOS<br />

Digitalfunk zu beschäftigen. Diese Diskussion ist im GSM-Bereich längst an der Tagesordnung, sei es die<br />

Strahlung ausgehend von den Endgeräten oder von den Funkmasten. Da es sich bei der BOS Digitalfunk-<br />

Frequenz um einen bisher nicht erforschten Frequenzbereich handelt, der in der Vergangenheit<br />

ausschließlich militärisch genutzt wurde, sind hier unbekannte Größen im Spiel. Zudem wird von Experten<br />

die genutzte Frequenz als besonders kritisch für das Hirn des Menschen angesehen. Eine Untersuchung<br />

in Großbritannien hat belegt, dass keine unmittelbaren Schäden bei Nutzung von BOS Digitalfunkgeräten<br />

auftreten. Doch die strahlungsintensiveren Endgeräte - gegenüber GSM - werden tagtäglich von den<br />

Beamten am Mann getragen. Die Vorstellung, dass zwei Polizeivollzugsbeamte mit ihrem auf Sendung<br />

stehenden Gerät in einem Fahrzeug sitzen und zusätzlich ein Fahrzeuggerät strahlt, lässt auch in<br />

Großbritannien die Regierung nicht kalt. So hat sie allen Beschäftigten der Polizei zugesichert, dass eine<br />

jährliche kostenlose Reihenuntersuchung auf mögliche Veränderungen durch Nutzung des BOS<br />

Digitalfunks stattfindet. Firmen wie auch die entscheidenden Politiker täten gut daran, so das Gespräch<br />

beim <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, frühzeitig offensiv sich diesem Thema zu stellen, statt wie bisher in der Defensive<br />

zu bleiben und damit Gerüchten statt tatsächlichem Wissen Platz zu machen. +++<br />

4.10 Ein Netz für schnelle Züge<br />

+++ Mit der zur Fußball-WM in Betrieb genommenen Neubaustrecke zwischen Ingolstadt und Nürnberg<br />

verkürzte sich die fahrplanmäßige Reisezeit von Nürnberg nach Ingolstadt auf 15 Minuten. Am 2.<br />

September 2006 erreichte eine Siemens-Lokomotive auf dieser Strecke sogar eine Geschwindigkeit von<br />

357 km/h. Die GA-com Telekommunikation und Telematik GmbH, Bietigheim-Bissingen, war als Mitglied<br />

des Konsortiums "technische Ausrüstung" verantwortlich für die Errichtung der kompletten<br />

Telekommunikationsanlagen für die Neubaustrecke. Die Dimensionen des Auftrags spiegeln den hohen<br />

technischen Anspruch der Neubaustrecke wieder: Insgesamt installierten die Spezialisten der GA-com<br />

rund 600 km Kupfer- und LWL-Kabel und errichteten Einbruch- und Brandmeldeanlagen sowie sämtliche<br />

Notrufsysteme mit mehr als 200 Einzelstationen in den Tunneln. Darüber hinaus errichtete die GA-com<br />

die gesamte Infrastruktur des öffentlichen Mobilfunks auf der 90-km-Trasse, von denen 26 km in Tunneln<br />

verlaufen. Neben dieser für Vodafone erbrachten Leistung bauten die Mobilfunk-Spezialisten der GA-com<br />

auch das komplette Funknetz für <strong>Behörden</strong> mit operativen <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS) an der<br />

Neubautrasse auf. 18 komplette Funkstationen einschließlich Klimatisierung und Stromversorgung sowie<br />

die Verlegung und Montage von 60 km Strahlerkabel und 35 km Lichtwellenleiter waren hierfür<br />

erforderlich.<br />

www.ga-com.de +++<br />

5. SICHERE IT FÜR BEHÖRDEN<br />

5.1 Notfallsysteme zur Datenrettung<br />

+++ Die präsentierten Katastrophenschutz-Systeme der Firma ROG befassen sich ausnahmsweise<br />

einmal nicht mit der Rettung von Lebewesen, sondern mit der so genannten Notfalldokumentation, also<br />

der Sicherung der Daten. Verschiedenste Lösungen werden dabei für die Branchen angeboten, darunter<br />

auch ein eigenes Disaster Management System für Finanzinstitute, alle Lösungen basieren auf jenen<br />

Erfahrungen, die ROG bei den Verlagerungen und Umzügen von Rechenzentren aller Größenordnungen<br />

sammeln konnte.<br />

www.rog.de +++<br />

5.2 Mehr <strong>Sicherheit</strong> mit der Smart-Card<br />

+++ Giesecke & Devrient zeigt, dass die Europäische Bürgerkarte mehr als nur ein Ausweis sein kann.<br />

Der integrierte Chip speichert neben dem Namen, Geburtsdatum und der Augenfarbe auch ein<br />

elektronisches Foto sowie zwei Fingerabdrücke. Anhand dreier Beispiele können sich Messebesucher<br />

über zusätzliche Möglichkeiten der Bürgerkarte informieren, so der Zugriff auf die Seiten einer


Meldebehörde, den komfortablen Besuch eines Onlineshops und der sichere Zugang zu Kinder-Portalen.<br />

Nach Überprüfung gibt die Karte dann nur die benötigten Daten frei, im Falle eines Kinder-Chatrooms war<br />

es das Alter des Nutzers. Damit könnte sichergestellt werden, dass tatsächlich nur Kinder bis zu einem<br />

bestimmten Alter für sie bestimmte Webseiten besuchen können.<br />

www.gi-de.com +++<br />

5.3 Neuvorstellung bei Rohde & Schwarz<br />

+++ Der deutsche Kryptografie-Experte Rohde & Schwarz SIT stellte das neueste Familienmitglied der<br />

TopSec-Produktserie vor. Das TopSec MED wird es Unternehmen und <strong>Behörden</strong> in Zukunft ermöglichen,<br />

unabhängig von Mobilfunkgerät und -Technologie über eine abhörsichere Verbindung mobil zu<br />

telefonieren. Das TopSec MED kann über Bluetooth mit nahezu jedem Bluetooth fähigen Mobiltelefon<br />

verbunden werden.<br />

www.rohde-schwarz.de +++<br />

5.4 Sicherung vertraulicher Informationen durch Utimaco<br />

+++ Im Zentrum des Angebots des Datensicherheitsanbieters Utimaco Safeware stehen zum einen die<br />

Datensicherheits-Suite SafeGuard Enterprise, die einen umfassenden Schutz für vertrauliche<br />

Informationen auf Servern, Endgeräten, E-Mail-Servern, Wechselmedien, ERP-Umgebungen oder<br />

Transaktionssystemen bietet und zum anderen die mit Microsoft geschlossene weltweite strategische<br />

Partnerschaft, bei der SafeGuard Enterprise die Administration von Microsofts BitLocker Lösung<br />

übernimmt.<br />

www.utimaco.de +++<br />

6. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

6.1 Rücklauf bei Asylanträgen<br />

+++ Im Februar 2007 verzeichnete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1.299 Asylanträge. Im<br />

Vergleich zum Januar sank die Zahl der Asylbewerber damit um 364 Personen. Auch gegenüber dem<br />

Vorjahresmonat konnte ein Rückgang von 480 Personen verzeichnet werden. Die meisten Anträge<br />

stellten Personen aus Serbien, gefolgt von der Türkei und dem Irak. Insgesamt hat das Bundesamt im<br />

Februar 2007 über 2.353 Anträge entschieden, bei denen 16 Personen als Asylberechtigte anerkannt<br />

wurden. Für die ersten beiden Monate diesen Jahres haben 3.017 Personen einen Antrag auf Asyl<br />

gestellt. Dies bedeutet laut Bundesamt einen Rückgang von 784 Personen im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum. Neben den 3.017 Erstanträgen wurden zudem 1.336 Folgeanträge gestellt. Insgesamt<br />

wurden vom Bundesamt im Zeitraum Januar bis Februar 2007 4.973 Entscheidungen getroffen. Als<br />

Asylberechtigte wurden dabei 42 Personen anerkannt, 2.843 Anträge wurden dagegen abgelehnt. +++<br />

6.2 Opferschutz in NRW<br />

+++ Der Schutz von Menschen, die Opfer von Straftaten werden, gehört zu den Schwerpunkten der<br />

Nordrhein-Westfälischen Polizeiarbeit, betonte Innenminister Dr. Ingo Wolf anlässlich des Tages der<br />

Kriminalitätsopfer am 22. März. "Die Opfer dürfen nicht allein gelassen werden. Schnelle und<br />

unbürokratische Hilfe muss selbstverständlich sein." Deshalb verteile das Innenministerium jetzt über<br />

48.000 neue Broschüren zum Opferschutz und zur Opferhilfe mit aktuellen Anschriften von<br />

Hilfeeinrichtungen sowie Telefonnummern an alle Polizeibehörden. Schließlich seien Kriminalitätsopfer<br />

nicht nur Zeugen, sondern vor allem Menschen, die kriminelles Unrecht erlebt haben und darunter leiden.<br />

"Nordrhein-Westfalen setzt flächendeckend speziell geschulte Beamtinnen und Beamte in jeder<br />

Polizeibehörde ein", so Wolf. Darüber hinaus engagiert sich die Polizei in über 150 <strong>Netzwerk</strong>en, die<br />

Opfern vielfältige Hilfe anbieten. Zum Konzept der Polizei gehören dabei Prävention, Wohnungsverweise<br />

nach häuslicher Gewalt, kindgerechte Vernehmungszimmer, nachsorgender Opferschutz nach<br />

Wohnungseinbrüchen sowie die Vermittlung von Hilfeangeboten. Zudem ist die Polizei in örtlichen und<br />

regionalen Kooperationen zum Abbau von Gewalt vertreten, darunter zahlreiche Arbeitskreise gegen<br />

sexualisierte Gewalt.<br />

www.im.nrw.de +++<br />

6.3 Konzept für elektronischen Dienstausweis


+++ Das Bundesministerium des Innern (BMI) hat die Aufgabe übernommen, ein für die Bundesbehörden<br />

einheitliches Konzept für elektronische Dienst- und Truppenausweise aufzusetzen und die Ausweise dann<br />

zum Abruf bereit zu stellen. "Mit dem entwickelten Dokumententyp steht nun eine hochsichere und flexibel<br />

einsetzbare Karte zur Verfügung, die sowohl für Sichtkontrollen als auch für elektronische Funktionen<br />

verwendet werden kann", so die Mitteilung aus dem BMI. "Der neue Ausweis verbindet auf diese Weise<br />

<strong>Sicherheit</strong> und Komfort in der modernen Verwaltung."<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

7. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

7.1 Solidarität bei Kyrill<br />

+++ Nach den Überschwemmungen in Deutschland, Österreich und anderen zentraleuropäischen<br />

Ländern im Jahre 2002 und den dadurch hervorgerufenen Personen- und Sachschäden, hat sich die EU<br />

am 11. November 2002 zur Errichtung eines Solidaritätsfonds entschlossen. Ziel des Fonds ist die<br />

schnelle und effektive Hilfe für die von einer Naturkatastrophe betroffenen Menschen innerhalb eines<br />

Mitgliedstaates oder eines Beitrittslandes. Der Fonds wird aktiviert, sobald die Katastrophe<br />

Gesamtschäden von über drei Milliarden Euro oder 0,6 Prozent des BIP verursacht. In Ausnahmefällen<br />

kann der Solidaritätsfonds auch in Anspruch genommen, wenn es sich nicht um eine “Katastrophe<br />

größeren Ausmaßes“ handelt. Die Finanzhilfe dient vor allem der Unterstützung notwendiger<br />

Wiederaufbaumaßnahmen wie der Wiederherstellung der Infrastruktur im Energie- oder Verkehrsektor.<br />

+++<br />

8. EFFIZIENTER STAAT<br />

8.1 Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />

+++Dieses Managementkonzept strebt eine an den gewünschten Geschäftsprozessen ausgerichtete<br />

Infrastruktur an, die schnell auf veränderte Anforderungen im behördlichen Geschäftsumfeld reagieren<br />

kann. Das Systemarchitekturkonzept sieht die Bereitstellung fachlicher Dienste und Funktionalitäten vor.<br />

Die Programmlogik ist nicht in einem einzigen Programm zu finden, sondern verteilt über zahlreiche<br />

voneinander unabhängige, lose gekoppelte Dienste. Technisches Fundament ist die Plattform SAP<br />

NetWeaver.<br />

10. Verwaltungskongress "Effizienter Staat" - Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung:<br />

Bürokratieabbau - PPP - Netze - Best Practice Deutschland-Online - E-Government 2.0 -<br />

Dienstleistungsrichtlinie. 22.-23. Mai 2007 - dbb-forum - Friedrichstraße 169 -170 - Berlin. www.effizienterstaat.de<br />

+++<br />

8.2 Mail Management<br />

+++Vermehrt lösen E-Mails den bekannten langsameren Briefverkehr ab, dies sowohl bei <strong>Behörden</strong> als<br />

auch Unternehmen. Aber der schnelle Austausch über Landesgrenzen und Ozeane hinaus offenbart<br />

immer mehr auch die Nachteile dieses auch kostengünstigen Systems. Werber nutzen es ebenso wie<br />

Kriminelle, die Flut an Spam-Mails und Viren erreicht jährlich neue Höhen. Methoden, gerade der<br />

unüberschaubaren Flut von Spam Herr zu werden behandelt das Fachforum auf dem Effizienten Staat<br />

ebenso wie effizientes Mail-Management oder automatische Router. 10. Verwaltungskongress "Effizienter<br />

Staat" - Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung: Bürokratieabbau - PPP - Netze - Best Practice<br />

Deutschland-Online - E-Government 2.0 - Dienstleistungsrichtlinie. 22.-23. Mai 2007 - dbb-forum -<br />

Friedrichstraße 169 -170 - Berlin. www.effizienter-staat.de +++<br />

8.3. Vista-Implementierung<br />

+++Als erste Behörde Europas hat das Justizministerium Niedersachsen auf das neue Microsoft-<br />

Betriebssystem Windows Vista umgestellt. Im Fachforum werden weitere <strong>Behörden</strong> über den<br />

gegenwärtigen Stand ihrer Umstellung und die bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Erfahrungen<br />

referieren sowie Fragen und Problemstellungen bei der Umsetzung dieses Vorhabens mit den<br />

Teilnehmern diskutieren. 10. Verwaltungskongress "Effizienter Staat" - Modernes Arbeiten in einer<br />

vernetzten Verwaltung: Bürokratieabbau - PPP - Netze - Best Practice Deutschland-Online - E-


Government 2.0 - Dienstleistungsrichtlinie. 22.-23. Mai 2007 - dbb-forum - Friedrichstraße 169 -170 -<br />

Berlin. www.effizienter-staat.de +++<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

9.1 EM 2008: Angst vor Hooligans?<br />

+++ Die Ausschreitungen in Schweden, bei denen Hooligans vor und nach dem Spiel der brasilianischen<br />

Nationalmannschaft gegen Chile, sind weitere Anzeichen von immer stärker aufkommender Gewalt unter<br />

den "Fans". Während die WM in Deutschland friedlich und ohne größere Zwischenfälle vonstatten ging,<br />

mehren sich auch im Land des WM-Dritten die gewalttätigen Übergriffe - vorwiegend in den niederen<br />

Ligen. Beunruhigende Vorzeichen - in einem Jahr wird die Europameisterschaft in Österreich und der<br />

Schweiz stattfinden. Die EM ist zwar keine FIFA-WM, wohl aber eine ähnliche Herausforderung an die<br />

<strong>Sicherheit</strong>skräfte, denn die gewalttätigen Hooligans kommen fast ausnahmslos aus Europa. Durch die<br />

Unterstützung von ausländischen Polizeibeamten, Szeneinsidern und verstärkten Grenzkontrollen werden<br />

im Vorfeld Maßnahmen ergriffen werden, die - ähnlich wie bei der WM - Wirkung zeigen sollen. Um<br />

Koordination, Kooperation, Planung und Technikeinsatz soll es bei einer Sonderveranstaltung des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> im April 2008 gehen. Im Stade de Suisse in der Schweizer Hauptstadt Bern soll diese<br />

Konferenz stattfinden. Thema "<strong>Sicherheit</strong> bei der Fußball-Europameisterschaft". Weitere Informationen<br />

hierzu in Kürze in diesem <strong>Newsletter</strong>. Es beginnt jetzt ein Interessenfindungsverfahren und einen Call for<br />

papers unter polizei@behoerdenspiegel.de Interessierte<br />

Referenten und Firmen melden sich bitte hier. +++<br />

9.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ Führungskräfte Forum: "Der Kampf um Talente - Personalmanagement im Öffentlichen Dienst", 26.<br />

April 2007, Hamburg, Logenhaus, www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 05.06.2007: “5. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden“, Bonn, Wissenschaftszentrum,<br />

www.microsoft.com/germany/government +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz: "Europas<br />

Freiheit: Energie, Grenzen, <strong>Sicherheit</strong>", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu <br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

10. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>


Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de ) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang<br />

von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

<br />

11. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Oliver Grün, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am<br />

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Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 04. April 2007<br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 101 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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Urheberrecht. ---<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Tornados Richtung Afghanistan<br />

1.2 Terrorismusbekämpfung mit Hilfe von Hochschulen<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Start der Bundesanstalt für BOS-Digitalfunk<br />

2.2 3-millionster ePass<br />

2.3 Betrug bei Firmen-Hotlines und Call Centern<br />

2.4 Zuwachs der politisch motivierten Straftaten<br />

2.5 Regelungsbedarf bei <strong>Sicherheit</strong>sverwahrung<br />

2.6 Bayerische SPD fordert mehr Mitarbeiter im Strafvollzug<br />

2.7 Justizsozialdienst bündelt Ressourcen<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Hasspredigten bei Kofferbombern<br />

3.2 Bayerisch-österreichische Zusammenarbeit<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Tsunami trifft die Salomonen<br />

4.2 Lagerhaus des DRK intakt<br />

5. IT<br />

5.1 B-Länder fordern Sexualstraftäterdatei<br />

5.2 Portal der sächsischen Justiz<br />

6. BOS DIGITALFUNK<br />

6.1 Bundesanstalt für Digitalfunk BOS eingerichtet<br />

6.2 Neuer Pager von EuroBOS<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1.1 Girls-Day beim FLI<br />

7.1.2 SAP-Fachtagung<br />

7.1.3 TETRA World Congress 2007 wieder in Europa<br />

7.2 Weitere Termine<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM


1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Tornados Richtung Afghanistan<br />

+++ Sechs Tornados der deutschen Bundeswehr sind am Montag in ihren umstrittenen Einsatz im<br />

umkämpften Süden Afghanistans gestartet. Auf dem Fliegerhorst in Jagel im Bundesland Schleswig-<br />

Holstein hoben die Maschinen am Vormittag ab. Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung<br />

sagte bei einem Abschiedsappell auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein, dass mit den<br />

Aufklärungsmaschinen die "Wirksamkeit der Stabilisierungs- und <strong>Sicherheit</strong>soperationen der<br />

Internationalen Schutztruppe für Afghanistan gesteigert" werde. Die sechs Flugzeuge sollen am<br />

Donnerstag im nordafghanischen Masar-i-Scharif landen. Die NATO hatte die mit hochmodernen<br />

Kameras ausgerüsteten Maschinen zur Unterstützung der ISAF angefordert. Die Tornados sollen Taliban-<br />

Stellungen ausfindig machen, damit diese von NATO-Partnern gezielt angegriffen werden können. +++<br />

1.2 Terrorismusbekämpfung mit Hilfe von Hochschulen<br />

+++ Laut Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann müsse sich die gesamte Gesellschaft an der<br />

so genannten Gefahrenabwehr beteiligen. Vor allem seien es die öffentlichen Institutionen wie<br />

Hochschulen, die in eine vertrauensvolle Zusammenarbeit eingeschlossen werden müssten, um<br />

eventuelle terroristische Aktivitäten frühzeitig erkennen zu können. So heißt es in einem Beschluss der<br />

Innenministerkonferenz: "Sensibilisierung insbesondere der (Fach-)Hochschulen, Studienkollegien und<br />

anderer im Hochschulumfeld tätigen Institutionen für <strong>Sicherheit</strong>sbelange sowie Zusammenarbeit zwischen<br />

diesen und den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden im Sinne einer <strong>Sicherheit</strong>spartnerschaft unter gegenseitiger<br />

Benennung von Ansprechpartnern."<br />

www.niedersachsen.de +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Start der Bundesanstalt für BOS-Digitalfunk<br />

+++ Am 2. April hat die Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) ihre Tätigkeit in Berlin aufgenommen. Damit wurde nun die<br />

organisatorische Voraussetzung geschaffen, um den Aufbau des digitalen Sprech- und Datenfunksystems<br />

für die Polizeien, Feuerwehren und Rettungskräfte in Deutschland endlich voranzubringen. Gesetzlicher<br />

Auftrag der BDBOS sind der Aufbau, der Betrieb und die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des<br />

Digitalfunks BOS. Die Bundesanstalt soll die bundesweite Einheitlichkeit des neuen Funksystems<br />

gewährleisten. Nach dem von Bund und Ländern verfolgten Phasenkonzept zur Einführung des<br />

Digitalfunks BOS übernimmt die Bundesanstalt die Gesamtkoordination dieses Modernisierungsprojekts.<br />

Die Interessen der Nutzer sollen auf diese Weise durch die BDBOS gebündelt wahrgenommen werden.<br />

"Bund und Länder haben ein großes Interesse daran, dass alle <strong>Sicherheit</strong>sbehörden in Deutschland eng<br />

und auf höchstem technischen Niveau zusammen arbeiten. Ein modernes, bundesweit einheitliches<br />

Digitalfunknetz ist hierfür unabdingbar. Die Einrichtung der BDBOS stellt einen wichtigen<br />

organisatorischen Schritt dar, um dieses Ziel zu erreichen", sagte Bundesinnenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble. Um die Kontinuität der laufenden Arbeiten zu gewährleisten, ist die im Bundesministerium des<br />

Innern mit dem Projekt Digitalfunk BOS befasste Organisationseinheit in die BDBOS übergeleitet worden.<br />

Unterstützt werden soll die BDBOS durch eine externe Projektsteuerung, für die in Kürze die<br />

Ausschreibung beginnen wird. Derzeit wird eine Referenzplattform mit Standorten in Berlin, Hamburg,<br />

Lüneburg, Köln, Stuttgart und München errichtet, die dann ab Juni 2007 zur Verfügung stehen soll, um<br />

Erfahrungen mit der Systemtechnik zu sammeln, mit deren Lieferung im letzten Jahr die Firma EADS<br />

beauftragt wurde. Bund und Länder wollen noch 2007 mit dem Aufbau des BOS-Digitalfunknetzes<br />

beginnen. Die Grobnetzplanung ist bereits weitgehend abgeschlossen.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.2 3-millionster ePass


+++ Die Bundesdruckerei GmbH hat Anfang April den 3-millionsten deutschen ePass ausgeliefert.<br />

Deutschland hatte im November 2005 als eines der ersten Länder weltweit den elektronischen Reisepass<br />

(ePass) eingeführt. Wöchentlich werden derzeit knapp 60.000 elektronische Reisepässe bestellt. Die<br />

Bundesdruckerei ist Generalunternehmer für das deutsche ePass-Projekt und liefert eine Reihe von<br />

Systemkomponenten an die über 6.000 Passbehörden: angefangen vom Modul DIGANT® für<br />

Einwohnermeldeverfahren über die Software zur Qualitätssicherung der Passbilder bis hin zu den ePass-<br />

Lesegeräten im Hardware-Bereich. Ab November diesen Jahres sollen auch Fingerabdruckbilder auf dem<br />

Chip im ePass gespeichert werden. Die Bundesdruckerei hat bereits die hierfür notwendige<br />

<strong>Sicherheit</strong>sinfrastruktur vorbereitet und wird die Passbehörden mit Fingerabdruckscannern und Software<br />

zur Qualitätsprüfung der Fingerabdrücke ausstatten. Die Fingerabdruckbilder sollen mit dem erweiterten<br />

Schutzmechanismus Extended Access Control (EAC) vor Missbrauch gesichert werden.<br />

www.bundesdruckerei.de +++<br />

2.3 Betrug bei Firmen-Hotlines und Call Centern<br />

+++ Die Bürger Deutschlands verbringen täglich Tausende von Stunden als Wartezeit auf einen<br />

menschlichen Ansprechpartner bei den Hotlines von Telekommunikationseinrichtungen, Banken,<br />

Versicherungen, <strong>Behörden</strong> und anderen angeblichen Dienstleistern. Wobei die Call Center vieler<br />

Unternehmen mit Aushilfskräften bestückt sind, eine tatsächliche Hilfe somit gar nicht gegeben werden<br />

kann, als Beispiel sei hier nur die Firma Medion genannt. Viele Firmen berechnen die Wartezeiten und<br />

erzielen damit unvertretbare Einnahmen in Millionen- bis Milliardenhöhe für eine nicht erbrachte Leistung.<br />

Dieses Vorgehen sei betrügerisch, so der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) "Der BDK fordert<br />

gesetzgeberische Regelungen, die einen solchen betrügerischen und gewerbsmäßigen Zeitdiebstahl<br />

unter Strafe stellen", so Rolf Jaeger, stellv. BDK-Bundesvorsitzender. "Wenn menschliche<br />

Kommunikationsleistungen abgerechnet werden, die gar nicht erbracht werden, ist dies gewerbsmäßiger<br />

Zeitdiebstahl. Der BDK schlägt zudem vor, in diesen Fällen die Abrechnungsumkehr einzuführen. Wird<br />

nach zwei Minuten kein menschlicher Kontakt hergestellt, werden die weiteren Gebühren der Wartezeit<br />

zugunsten des Anrufers abgerechnet", hofft der BDK-Vize Rolf Jaeger auf Besserung im Hotline-Wesen.<br />

www.bdk.de +++<br />

2.4 Zuwachs der politisch motivierten Straftaten<br />

+++ Für das Jahr 2006 wurden in Deutschland insgesamt 29.050 politisch motivierte Straftaten gemeldet,<br />

so die Mitteilung aus dem Bundesministeriums des Innern (BMI). Gegenüber dem Jahr 2005 (26.401)<br />

bedeutet dies einen Anstieg von zehn Prozent. Auch bezogen auf die politisch motivierten Gewalttaten ist<br />

mit insgesamt 2.522 Delikten gegenüber dem Vorjahr (2.448) ein Zuwachs von drei Prozent zu<br />

verzeichnen. Damit liegen seit Einführung des Definitionssystems im Jahr 2001 die höchsten Werte<br />

sowohl bei den politisch motivierten Straftaten insgesamt wie auch bei den politisch motivierten<br />

Gewalttaten vor. Hierzu erklärt der Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble: "Die für das Jahr 2006<br />

gemeldeten Zahlen im Bereich der politisch motivierten Kriminalität geben Anlass zur Sorge. Nach dem<br />

erheblichen Anstieg, der für das Vorjahr zu verzeichnen war, haben sich in diesem Bereich die Zahlen der<br />

Straftaten und die der Gewalttaten nochmals erhöht. Unsere vielfältigen Bekämpfungsanstrengungen<br />

haben leider noch nicht zu einem Rückgang dieser Kriminalität geführt. Der höchste Zuwachs ist dabei im<br />

Bereich der politisch motivierten Kriminalität - rechts festzustellen, der mit 18.142 Straftaten (einschließlich<br />

12.629 Propagandadelikten) ohnehin den Hauptanteil stellt; aber auch die politisch links motivierte<br />

Kriminalität ist gewachsen. Im Bereich der politisch motivierten Ausländerkriminalität zeichnet sich<br />

folgendes Bild ab: Während hier die Gewalttaten erheblich angestiegen sind, ist das<br />

Gesamtstrafenaufkommen in diesem Bereich rückgängig. Für die Beurteilung der Gefährdung der<br />

<strong>Sicherheit</strong> in Deutschland durch diesen Phänomenbereich ist jedoch nicht die Anzahl der verzeichneten<br />

Delikte das allein maßgebliche Kriterium, sondern kommt es auch auf die Zielrichtung und Intensität der<br />

jeweiligen Tat an. Als eindruckvolles Beispiel dafür sind die nur glücklichen Umständen zu verdankenden<br />

misslungenen Kofferbombenanschläge in zwei Regionalzügen im Sommer letzten Jahres zu nennen."<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.5 Regelungsbedarf bei <strong>Sicherheit</strong>sverwahrung<br />

+++ "Ich halte es für unverantwortlich, einen Straftäter aus der Haft zu entlassen, wenn wir wissen, dass<br />

er für die Allgemeinheit noch hochgradig gefährlich ist. Dabei darf es auch keinen Unterschied machen,<br />

ob der Täter als Erwachsener, Heranwachsender oder Jugendlicher verurteilt worden ist. Im Interesse des<br />

Schutzes der Bevölkerung vor besonders gefährlichen Wiederholungstätern müssen bestehende


Gesetzeslücken endlich geschlossen werden“, forderte Justizminister Prof. Dr. Ulrich Goll letzten Freitag<br />

den Bund zum Handeln auf. Ein entsprechender Entschließungsantrag Baden-Württembergs fand im<br />

Bundesrat eine Ländermehrheit. Die Länderkammer stellte bei der Sicherungsverwahrung weiteren<br />

Regelungsbedarf fest und bat den Bundestag, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag des<br />

Bundesrates vom 19. Mai 2006 rasch aufzugreifen und umzusetzen. Goll wies auf die momentan<br />

bestehende paradoxe Gesetzeslage hin: Die Richter könnten beispielsweise gegen einen gefährlichen<br />

Sexualstraftäter keine anfängliche Sicherungsverwahrung anordnen, wenn es sich um seine erste Tat<br />

handele. Jahre später stehe nach Verbüßen der Haft seine Entlassung bevor. Wenn er dann aber immer<br />

noch gefährlich sei, etwa weil Therapieversuche erfolglos geblieben seien, könne nach jetziger<br />

Rechtslage trotzdem keine nachträgliche Sicherungsverwahrung gegen ihn angeordnet werden. Denn<br />

seine Gefährlichkeit sei schon beim Urteil bekannt gewesen und habe sich nicht erst während der Haft<br />

ergeben. Nach dem Willen der Länder soll deshalb das Instrument der nachträglichen<br />

Sicherungsverwahrung insbesondere bei Ersttätern gestärkt werden. Hierzu soll ein Gericht bei der<br />

Entscheidung über die nachträgliche Sicherungsverwahrung künftig auch solche Tatsachen<br />

berücksichtigen können, die im Zeitpunkt der Verurteilung zwar erkennbar waren, aus rechtlichen<br />

Gründen aber die Anordnung der Sicherungsverwahrung nicht begründen konnten.<br />

www.baden-wuerttemberg.de +++<br />

2.6 Bayerische SPD fordert mehr Mitarbeiter im Strafvollzug<br />

+++ Der Vorsitzende des Rechtsausschusses des bayerischen Landtages Franz Schindler (SPD) fordert<br />

eine Anhebung der Beschäftigtenzahlen im Strafvollzug. Nach Ansicht des SPD-Rechtsexperten fehlten<br />

im Strafvollzug bis zu 800 Mitarbeiter. Anstelle eines Bayerischen Gesetzes zum Strafvollzug, sei es<br />

wichtiger, "endlich mehr Mitarbeiter für den Strafvollzug einzustellen, um die Gefangenen behandeln und<br />

therapieren zu können, damit sie nach der Entlassung keine Straftaten mehr begehen. Die<br />

Ankündigungen von Justizministerin Merk, mehr auf Therapie und Behandlung von Gefangenen zu setzen,<br />

bleiben bloße Lippenbekenntnisse, wenn die CSU nicht bereit ist, mehr Mitarbeiter für die Anstalten zur<br />

Verfügung zu stellen und den Fehlbestand von 800 Stellen auszugleichen." Auch in Hinsicht des<br />

Jugendstrafvollzugs fordert Schindler mehr Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. Die hohe<br />

Rückfallquote bestätige, dass im Jugendstrafvollzug umgedacht werden müsse.<br />

www.spd-landtag.de +++<br />

2.7 Justizsozialdienst bündelt Ressourcen<br />

+++ Das niedersächsische Justizministerium wird die sozialen Dienste der Strafrechtspflege, der<br />

Führungsaufsicht, der Bewährungshilfe und der Gerichtshilfe künftig in dem so genannten<br />

Justizsozialdienst zusammenfassen. Die Fusion der bisher unabhängig tätigen Dienstzweige wird von der<br />

Projektgruppe "JustuS" übernommen. Mithilfe der Reform "werden die gemeinsamen Ressourcen dort<br />

eingesetzt, wo sie am Nötigsten sind und wo sie effektiv wirken. Der Schutz der Bevölkerung vor<br />

gefährlichen Straftätern und der Opferschutz hat dabei für die niedersächsische Landesregierung oberste<br />

Priorität", verkündet die Niedersachsens Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann.<br />

www.niedersachsen.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Hasspredigten bei Kofferbombern<br />

+++ Dem Bundeskriminalamt ist es gelungen, die Daten einer weiteren zerstörten Festplatte, die einem<br />

der Kofferbomber (Bahn) gehörte, zu rekonstruieren. Das Ergebnis: Auf dem Computer hatten sich<br />

Hasspredigten, Bilder islamistischer Terroristen und propagandistische Lieder befunden. So gab es<br />

Videos, in denen Osama Bin Laden oder der irakische Terrorist Mussab al Sarkawi zum Heiligen Krieg<br />

aufrufen neben Liedern mit den Titeln "Wir sind Helden des Dschihad" und "Zerstöre die Juden". Woher<br />

die Videos, Bilder und Lieder stammten sei noch unklar. +++<br />

3.2 Bayerisch-österreichische Zusammenarbeit<br />

+++ Eine positive Bilanz zur Zusammenarbeit zwischen bayerischen und österreichischen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden zog Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein im Rahmen eines Treffens mit<br />

dem österreichischen Innenminister Günther Platter in München. Die operative Zusammenarbeit habe<br />

sich vor allem durch den Deutsch-Österreichischen Vertrag zur Polizei- und Justizkooperation wesentlich


verbessert. Der am 01. Dezember 2005 in Kraft getretene Vertrag beinhaltet vor allem eine Vereinfachung<br />

von grenzüberschreitenden Handlungsmöglichkeiten zur Strafverfolgung und Gefahrenabwehr. Beide<br />

Minister betonten zudem die bereits seit Jahren intensiv praktizierte Zusammenarbeit bei<br />

Katastropheneinsätzen. So wurden beispielsweise neben bayerischen auch österreichische Polizei- und<br />

Sanitätskräfte eingesetzt, als es in Bad Reichenhall zum Einsturz einer Eissporthalle kam. Auch mit Blick<br />

auf die anstehende Fußball-EM in Österreich und der Schweiz überprüften die Minister die Möglichkeiten<br />

kooperativer Maßnahmen im <strong>Sicherheit</strong>ssektor. Thematisiert wurde auch der Abbau der<br />

Binnengrenzkontrollen zwischen Bayern und Österreich. "Die Einrichtung eines <strong>Sicherheit</strong>sschleiers an<br />

der deutsch-österreichischen Staatsgrenze in einer Tiefe von 30 Kilometern und die Errichtung von<br />

speziellen Fahndungsdienststellen sowie die hohe Polizeipräsenz haben sich bewährt“, konstatierte<br />

Beckstein in Hinblick auf die gleich bleibende Kriminalität im Grenzgebiet. Beckstein wie auch Platter<br />

sprachen sich zudem dafür aus, dass eine Ausweitung des Schengen-Raumes auf die neuen EU-<br />

Mitgliedsstaaten nur im Zusammenhang mit einem reibungslos funktionierenden SIS (Schengener<br />

Informationssystem) vollzogen werde dürfe.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Tsunami trifft die Salomonen<br />

+++ Nach dem Tsunami, der am Wochenende im Südpazifik die Salomonen-Inseln traf, zeichnet sich in<br />

vielen Gegenden ein Bild der Verwüstung, ganze Dörfer sind immer noch von der Außenwelt<br />

abgeschnitten. Das gesamte Ausmaß der Naturkatastrophe war daher auch am Dienstag noch nicht<br />

absehbar. Die <strong>Behörden</strong> bestätigten bisher 28 Todesopfer, rechnen aber damit, dass die Zahl weiter steigt.<br />

Erst am Mittwoch werden zusätzliche Ärzte und Krankenschwestern aus der Hauptstadt Honiara auf den<br />

westlichen Inseln des Archipels erwartet. Eine Sprecherin des Krisenstabs äußerte die Vermutung, dass<br />

die gewaltige Flutwelle am Montag mehr als 900 Hütten und Häuser zerstört habe. Mindestens 5.000<br />

Menschen seien obdachlos geworden, viele davon in der Stadt Gizo, dem Bevölkerungszentrum. Das<br />

Rote Kreuz befürchtete hingegen, dass sich die Situation in den schwer zugänglichen kleineren<br />

Ortschaften noch dramatischer darstellt. +++<br />

4.2 Lagerhaus des DRK intakt<br />

+++ Das Salomonische Rote Kreuz meldet, dass etwa 2.000 Menschen obdachlos und etwa 500 Häuser<br />

auf den Inseln zerstört oder beschädigt sind. Teams mit ausgebildeten freiwilligen Katastrophenhelfern<br />

sind bei den Rettungsarbeiten im Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) steht in Verbindung mit dem<br />

Roten Kreuz vor Ort und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.<br />

Ein gemeinsames Erkundungsteam der Regierung und des Salomonischen Roten Kreuzes ist unterwegs,<br />

um den Hilfebedarf zu ermitteln. Das Lagerhaus des Roten Kreuzes auf der Insel Gizo ist intakt geblieben.<br />

Somit können von hier aus Menschen mit Hilfsgütern versorgt werden. Mehrere Nachbeben haben die<br />

Region erschüttert. Die Salomonen verzeichnen erhebliche Einbrüche bei der Elektrizitätsversorgung,<br />

dem Telefonnetz und dem Banksystem.<br />

www.drk.de +++<br />

5. IT<br />

5.1 B-Länder fordern Sexualstraftäterdatei<br />

+++ Die Justizminister von CDU und FDP haben sich zusammengeschlossen, um den Schutz der<br />

Bevölkerung vor Sexualstraftätern zu verbessern. Sie wollen hierfür unter anderem eine<br />

länderübergreifend zugängliche Sexualstraftäterdateien einrichten, so der gemeinsame Beschluss in<br />

Berlin. Die dabei abgegebene Erklärung: "Die Justizministerinnen und Justizminister der Länder Bayern,<br />

Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,<br />

Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen sind der Auffassung, dass die von der Bundesjustizministerin<br />

vorgelegten Entwürfe zur Reform der Führungsaufsicht und zur Änderung der nachträglichen<br />

Sicherungsverwahrung zwar in die richtige Richtung gehen, jedoch immer noch empfindliche<br />

Regelungslücken aufweisen. Daher besteht über diese vorgelegten Entwürfe hinaus dringender<br />

Regelungsbedarf für den Schutz der Bevölkerung vor besonders gefährlichen Wiederholungstätern. Die


nach wie vor bestehenden Lücken müssen rasch geschlossen werden." Niedersachsens Justizministerin<br />

Elisabeth Heister-Neumann, Koordinatorin der B-Länder für den Justizbereich, hatte ihre Länderkollegen<br />

bereits am 7.März 2007 im Niedersächsischen Landtag aufgefordert, eine bundesweite<br />

Sexualstraftäterdatei zu unterstützen. "Der gestern getroffene Beschluss ist wichtig, um künftig einen<br />

besseren Schutz vor Sexualstraftätern gewährleisten zu können", so Heister-Neumann. +++<br />

5.2 Portal der sächsischen Justiz<br />

+++ Das neue Themenportal der sächsischen Justiz unter bietet als zentraler Einstiegspunkt<br />

Informationen rund um die Justiz des Freistaates Sachsen. Hier finden Interessenten alles Wissenswerte<br />

über die sächsische Justiz: von Informationen über die sächsischen Gerichte, Staatsanwaltschaften und<br />

den Justizvollzug über Pressemitteilungen und elektronischen Rechtsverkehr bis hin zu<br />

Ausbildungsmöglichkeiten. Über diese Internetseite gelangt man auch zur Gerichtstafel des Freistaates<br />

Sachsen, die Gerichtsvollzieher- und Zwangsversteigerungstermine, Versteigerungsobjekte und den<br />

Verfahrensstand zu allen Insolvenzverfahren in Sachsen bereithält. Darüber hinaus wurde die<br />

Internetseite des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz neu gestaltet. Besucher finden unter<br />

www.smj.justiz.sachsen.de u. a. eine Übersicht der vom Justizministerium herausgegebenen Broschüren,<br />

Veranstaltungshinweise und aktuelle Pressemitteilungen.<br />

www.justiz.sachsen.de +++<br />

6. BOS DIGITALFUNK<br />

6.1 Bundesanstalt für Digitalfunk BOS eingerichtet<br />

+++ Vorgestern hat die Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) ihre Tätigkeit in Berlin aufgenommen. Damit ist eine wichtige<br />

organisatorische Voraussetzung geschaffen, um den Aufbau des digitalen Sprech- und Datenfunksystems<br />

für die Polizeien, Feuerwehren und Rettungskräfte in Deutschland weiter voranzubringen. Gesetzlicher<br />

Auftrag der BDBOS sind der Aufbau, der Betrieb und die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des<br />

Digitalfunks BOS. Die Bundesanstalt gewährleistet die bundesweite Einheitlichkeit des neuen<br />

Funksystems, das den gegenwärtig von den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden genutzten, inzwischen technisch<br />

veralteten Analogfunk ablöst. Nach dem von Bund und Ländern verfolgten Phasenkonzept zur Einführung<br />

des Digitalfunks BOS übernimmt die Bundesanstalt die Gesamtkoordination dieses<br />

Modernisierungsprojekts. Die Interessen der Nutzer werden auf diese Weise durch die BDBOS gebündelt<br />

wahrgenommen. "Bund und Länder haben ein großes Interesse daran, dass alle <strong>Sicherheit</strong>sbehörden in<br />

Deutschland eng und auf höchstem technischen Niveau zusammen arbeiten. Ein modernes, bundesweit<br />

einheitliches Digitalfunknetz ist hierfür unabdingbar. Die Einrichtung der BDBOS stellt einen wichtigen<br />

organisatorischen Schritt dar, um dieses Ziel zu erreichen", sagte Bundesinnenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble. Um die Kontinuität der laufenden Arbeiten zu gewährleisten, ist die im Bundesministerium des<br />

Innern mit dem Projekt Digitalfunk BOS befasste Organisationseinheit in die BDBOS übergeleitet worden.<br />

Unterstützt werden soll die BDBOS durch eine externe Projektsteuerung, für die in Kürze die<br />

Ausschreibung beginnen wird. Derzeit wird eine Referenzplattform mit Standorten in Berlin, Hamburg,<br />

Lüneburg, Köln, Stuttgart und München errichtet. Die Referenzplattform soll ab Juni 2007 zur Verfügung<br />

stehen, um Erfahrungen mit der Systemtechnik zu sammeln, mit deren Lieferung im letzten Jahr die Firma<br />

EADS beauftragt wurde. Bund und Länder wollen noch 2007 mit dem Aufbau des BOS-Digitalfunknetzes<br />

beginnen. Die Grobnetzplanung ist bereits weitgehend abgeschlossen. www.bmi.bund.de<br />

+++<br />

6.2 Neuer Pager von EuroBOS<br />

+++ Die "Digitale Alarmierung" im 2m-Oberband der Feuerwehren, Rettungsdienste und<br />

Hilfsorganisationen setzt sich in den meisten Bundesländern in Deutschland durch. Das internationale<br />

Funkrufverfahren POCSAG, welches hier für die Alarmierung eingesetzt wird, garantiert dabei den<br />

Anwendern günstige Preise aufgrund weltweiter Fertigung und einen ausgereiften Qualitätsstandard. Das<br />

Koblenzer Unternehmen EuroBOS hat sich mittlerweile als "dritte Kraft“ auf dem Markt etablieren können,<br />

im Lieferumfang seines neuen Pagers, dem EuroBOS ZEUS, ist eine 230 Volt-Heimladestation, ein<br />

optimiertes Schutzholster und eine Sicherungskette beinhaltet. Ebenso gibt es eine Tastatursperre, die<br />

unbeabsichtigte Fehlbedienung vermeidet. Die weiteren Produktmerkmale sind: Maxi-Blaulicht-Display<br />

zum einfachen Ablesen der Alarmmeldung, 8 RIC mit je 4 Unteradressen und Fixtext, extrem laut und ein


Vibrator, weiterhin ist das Gerät so aufgebaut, dass vielfältige Funktionen wegprogrammierbar sind und so<br />

eine leichte Bedienung möglich ist. Nebenbei hat das Gerät auch eine BOSZulassung; diese lautet DME II<br />

24/07.<br />

www.EuroBOS.de +++<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1.1 Girls-Day beim FLI<br />

+++ Wie arbeitet ein modernes Forschungsinstitut für Tiergesundheit? Welche Ausbildungsmöglichkeiten<br />

und Tätigkeitsfelder gibt es? Im Rahmen des bundesweiten Mädchen-Zukunftstages ("Girls‘Day") am 26.<br />

April öffnet das Forschungsinstitut auch in diesem Jahr seine Türen für Schülerinnen der 9. bis 11.<br />

Klassen. Noch gibt es freie Plätze, um beim Friedrich Loeffler Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut<br />

für Tiergesundheit, auf der Insel Riems einen interessanten Einblick und Antworten auf viele Fragen zu<br />

erhalten. In der Zeit von 9 bis 15 Uhr erhalten die Schülerinnen einen umfassenden Einblick in die Arbeit<br />

des Institutes. Sie können sich über zukunftsorientierte Berufe in der biologisch-tiermedizinischen<br />

Forschung informieren. Das vielseitige Programm für die Teilnehmerinnen beginnt mit einem kurzen<br />

Vortrag über die weltweit älteste virologische Forschungsstätte.<br />

www.fli.bund.de +++<br />

7.1.2 SAP-Fachtagung<br />

+++ Im Polizeipräsidium Frankfurt am Main findet am 19. April die SAP-Fachtagung "Öffentliche<br />

<strong>Sicherheit</strong> 2007" statt. Im Rahmen des Programms informieren die Veranstalter ausführlich darüber, wie<br />

das SAP-Leistungsportfolio für <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS) in den<br />

Kernbereichen Einsatz, Verkehr und Kriminalität unterstützen können soll. Die Tagung will dabei neben<br />

Informationen auch die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Fachexperten bieten. In<br />

Vorträgen und Live-Demos soll aufgezeigt werden, wie vernetzte IT-Technologie die Bewältigung von<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben wirksam und zuverlässig unterstützen könnte. Mehr Informationen zu der<br />

Veranstaltung auf der Homepage.<br />

http://www.humaninference.com/unternehmen/events/387/sap-symposium +++<br />

7.1.3 TETRA World Congress 2007 wieder in Europa<br />

+++ Nachdem die TETRA Community im Jahr 2006 versucht hat, den europäischen Funkstandard<br />

TETRA auch im asiatischen und afrikanischen Raum zu etablieren und ausschließlich dort<br />

Veranstaltungen durchführte, kehrt sie in diesem Jahr nach Europa zurück und veranstaltet vom 11.-14.<br />

Juni 2007 ihren World Congress im IFEMA Convention Centre in Madrid. Der Kongress bietet nicht nur<br />

die Möglichkeit, Anwender, Infrastrukturhersteller, <strong>Netzwerk</strong>operatoren sowie Anwendungs- und<br />

Systementwickler aus der ganzen Welt zu treffen und mit ihnen Erfahrungen auszutauschen, sondern<br />

gewährt auch Einblicke in den gegenwärtigen TETRA-Markt, die weitere Entwicklung und die<br />

Zukunftstendenzen dieser Technologie. In einem umfangreichen Seminarprogramm wird ein Überblick<br />

über TETRA, seine Dienstleistungen und Services, über die Netzarchitektur, die Schnittstellen, den<br />

Direktbetrieb, die Datenanwendungen und die <strong>Sicherheit</strong> von TETRA behandelt. Daran schließen sich<br />

eine ganze Reihe von Fallstudien aus aller Welt an. Die den Kongress begleitende Ausstellung ist die<br />

größte ihrer Art in der Welt und bietet einen vollständigen Überblick über alle TETRA-Produkte.<br />

Veranstalter des Kongresses ist wiederum die IIR in Verbindung mit dem TETRA-MoU und ETSI. Der<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird den TETRA World Congress besuchen und darüber in seiner Juli-Ausgabe<br />

ausführlich berichten. +++<br />

7.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ Führungskräfte Forum: "Der Kampf um Talente - Personalmanagement im Öffentlichen Dienst", 26.<br />

April 2007, Hamburg, Logenhaus, www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++


+++ 05.06.2007: “5. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden“, Bonn, Wissenschaftszentrum,<br />

www.microsoft.com/germany/government +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu <br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de ) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang<br />

von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

<br />

9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Oliver Grün, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am<br />

Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

newsletter@behoerdenspiegel.de . Registergericht: AG Bonn<br />

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Internetseiten ("Links"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen, kann keine<br />

Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 12. April 2007<br />

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Ausgabe 102 (c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 102 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses (www.disastermanagement.eu),<br />

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<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

Diesem <strong>Newsletter</strong> liegt ein Anmelde- bzw. Interessenbekundungsbogen zum 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress als PDF bei.<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Report von Europol zum Terrorismus in Europa<br />

1.2 Über 1.000 Tote in Mogadischu<br />

1.3 Türkei marschiert im Irak ein<br />

1.4 Treffen USA und EU<br />

1.5 Anschläge in Algerien<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Haft im Heimatland auch gegen den Willen der Straftäter<br />

2.2 Vertrauensskala für Deutschland<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Treffen zur Grenzsicherheit in Dresden<br />

3.2 Erste CEPOL-Verwaltungsratssitzung unter deutscher Präsidentschaft<br />

3.3 DPolG fordert größere Streifenwagen für Berlin<br />

3.4 Neues Wasserschutzpolizeirevier in Hamburg<br />

3.5 Klage der GdP gegen Sachsen-Anhalt<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Südkorea informiert sich beim THW<br />

4.2 Klimawandel begünstigt West-Nil-Virus<br />

4.3 Schulung praktizierender Tierärzte bei Tierseuchen<br />

4.4 Mangelnde Information führte zur Panik<br />

4.5 Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

4.6 Fachliche Informationen gefragt<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Erster Virus für iPodLinux gefunden<br />

6. BOS-DIGITALFUNK<br />

6.1 OLG Schleswig widerspricht Vergabekammer<br />

6.2 Zusammenschluss für weitere TETRA-Lösungen<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1 Veranstaltungen der Woche<br />

7.1.1 Herkules und Mittelstand


7.1.2 Bürgernahe <strong>Sicherheit</strong>skommunikation für Städte und Gemeinden<br />

7.2. Weitere Termine<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Report von Europol zum Terrorismus in Europa<br />

+++ Der erste von Europol erstellte Report zur Terroristischen Lage in Europan namens EU-Terrorism<br />

Situation and Trend Report (TE-SAT 2007) wurde am Dienstag durch Max Peter Ratzel, Präsident von<br />

Europol, vorgestellt. Der Terrorismus sei zwar kein neues Phänomen in Europa, die Bedrohung der<br />

Mitgliedsländer sei aber derzeit so hoch wie nie zuvor, was der TE-SAT 2007 mit Zahlen belegen kann.<br />

So gab es 2006 in der EU 498 terroristische Angriffe, neben islamistischen Fundamentalisten zeichneten<br />

sich hier auch linksextreme, anarchistische Terrorgruppen verantwortlich. Insgesamt wurden auf<br />

europäischem Boden in dem vergangenen Jahr 706 Personen wegen des Verdachts auf terroristische<br />

Aktivitäten verhaftet.<br />

www.europol.europa.eu/publications/TESAT/TESAT2007.pdf +++<br />

1.2 Über 1.000 Tote in Mogadischu<br />

+++ Laut Angaben der Dorfältesten sind in der somalischen Hauptstadt Mogadischu bei Gefechten<br />

zwischen äthiopischen Soldaten und islamischen Kämpfern weit über 1.000 Menschen getötet worden.<br />

Äthiopische Einheiten waren Ende Dezember nach Somalia einmarschiert, um die somalische<br />

Übergangsregierung im Kampf gegen islamische Aufrührer in der Hauptstadt und anderen Landesteilen<br />

zu unterstützen. Bei diesen Gefechten sollen auch islamistische Terroristen festgenommen worden sein,<br />

diese stammten demnach aus 17 verschiedenen Ländern. "Fast alle" Herkunftsstaaten der<br />

Terrorverdächtigen seien informiert worden. Die äthiopische Regierung begründete ihr hartes Eingreifen<br />

damit, dass die Bedrohung durch islamische Kräfte und die damit einhergehende Destabilisierung der<br />

Region sich auch auf Äthiopien auszuweiten drohe. +++<br />

1.3 Türkei marschiert im Irak ein<br />

+++ Spezialeinheiten der türkischen Armee sind angeblich bis zu 40 Kilometer tief auf irakisches<br />

Staatsgebiet vorgestoßen. Ziel der Kommandoaktionen seien Lager der kurdischen Rebellengruppe PKK<br />

in Nordirak gewesen, berichtete die türkische Zeitung "Zaman". Für weitere Vorstöße würden Minenfelder<br />

entlang der Grenze geräumt. Andere Zeitungen berichteten von Truppenbewegungen und<br />

Schießübungen türkischer Verbände nahe der irakischen Grenze. Die Spannungen zwischen der Türkei<br />

und nordirakischen Kurden waren in den vergangenen Tagen weiter eskaliert. Die Türkei verlangt von der<br />

irakischen Regierung seit längerem gegen die PKK-Lager in Nordirak vorzugehen; die Kurdenrebellen<br />

hätten in jüngster Zeit von Irak aus ihre Gewaltaktionen in der Türkei wieder verstärkt. Die Kurden im<br />

irakischen Norden leben de facto in einer selbstständigen erdölreichen Provinz. +++<br />

1.4 Treffen USA und EU<br />

+++ Der US-Minister für Heimatschutz Michael Chertoff, der stellvertretende US-Justizminister Kenneth L.<br />

Wainstein und der Vizepräsident der EU-Kommission Franco Frattini kamen vergangenen Donnerstag in<br />

Berlin mit den amtierenden Ratsvorsitzenden der EU- Innen- und Justizminister, Bundesinnenminister Dr.<br />

Wolfgang Schäuble und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zusammen. Als Vertreter der kommenden<br />

portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft nahmen die Justiz- und Innenstaatssekretäre José Conde<br />

Rodrigues und Dr. José Madalhães teil. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Themen<br />

Terrorismusbekämpfung, Datenschutz, Visumfragen sowie die EU-Politik im Bereich des Strafrechts. Im<br />

Bereich der Terrorismusbekämpfung waren insbesondere die Probleme der Radikalisierung und<br />

Rekrutierung von Anhängern terroristischer Strukturen im Blickpunkt. Dabei diskutierten beide Seiten auch<br />

die Bedeutung des Internets für diese Zwecke sowie mögliche Bekämpfungsansätze. Hinsichtlich<br />

zwischen den USA und der EU bestehender Visumfragen sagten Vizepräsident Frattini und Minister<br />

Schäuble übereinstimmend: "Beide Seiten werden von einer Lösung profitieren, die legitime


<strong>Sicherheit</strong>sinteressen der USA beachtet, gleichzeitig aber alle Mitgliedstaaten in den visumfreien<br />

Reiseverkehr einbezieht und damit die engen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen weiter vertieft.<br />

Wir würdigen die bisherigen Bemühungen der USA, müssen jetzt jedoch ein schnelleres Tempo vorlegen<br />

und die Ungleichbehandlung der EU-Mitgliedstaaten beenden." In den USA unterliegen zwölf<br />

Mitgliedstaaten (bis auf Slowenien alle ab dem 1. Mai 2004 beigetretenen neuen Mitgliedstaaten sowie<br />

Griechenland) für Einreisen bis zur Dauer von drei Monaten noch der Visumpflicht. Dagegen besteht für<br />

alle US-Staatsangehörige visumfreie Einreisemöglichkeit in die EU. Vizepräsident Frattini und Minister<br />

Schäuble unterstrichen daher gegenüber ihrem Amtskollegen Michael Chertoff nochmals die hohe<br />

Bedeutung einer Gleichbehandlung der Mitgliedstaaten durch die USA und baten dringend um sichtbare<br />

Fortschritte bei der visafreien Einreisemöglichkeit für alle EU-Bürger.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

1.5 Anschläge in Algerien<br />

+++ Bei zwei Bombenanschlägen in Algier sind am gestrigen Mittwoch mindestens 24 Menschen ums<br />

Leben gekommen und 220 weitere verletzt worden. Ein Anschlag der Selbstmordattentäter wurde auf den<br />

Regierungspalast in der algerischen Hauptstadt verübt, ein weiterer vor einer Polizeistation. Zu den<br />

Anschlägen bekannte sich die "Al Qaida des islamischen Maghreb". Die Ermittlungen nach den<br />

Hintermännern der Anschläge haben bisher ergeben, dass sie wahrscheinlich aus dem Umfeld des Al<br />

Qaida-<strong>Netzwerk</strong>es stammen. Rund um besonders gefährdete Orte der Hauptstadt und vor allem an den<br />

Polizeistationen wurden die <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen verschärft. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Haft im Heimatland auch gegen den Willen der Straftäter<br />

+++ Die Entscheidung des Europarates, dass ausländische Straftäter auch gegen ihren Willen die<br />

Haftstrafe in ihrem Heimatland verbüßen müssen, wird von Niedersachsens Justizministerin Elisabeth<br />

Heister-Neumann begrüßt. "Wir haben die Bundesjustizministerin mehrfach zum Handeln aufgefordert,<br />

jetzt wurde endlich reagiert. Wenn Ausländer ihre Haftstrafe künftig in ihrer Heimat verbüßen, wird in<br />

Niedersachsen nicht nur der Landeshaushalt, sondern auch der Justizalltag entlastet werden, z.B. durch<br />

weniger Sprachprobleme mit nicht deutschsprachigen Häftlingen ", so Heister-Neumann. Ein Haftplatz in<br />

unseren Gefängnissen koste im Jahr durchschnittlich 30.000Euro. In Niedersachsen seien zur Zeit 238<br />

ausländische Gefangene aus Mitgliedstaaten der EU inhaftiert, die das Zusatzprotokoll bereits ratifiziert<br />

hätten. Gegen 67 Gefangene lägen bestandskräftige Ausweisungsverfügungen vor. Der genaue Zeitpunkt<br />

des Inkrafttretens sei aber noch nicht bekannt, da der Europarat noch eine förmliche Mitteilung des<br />

Beitritts Deutschlands an die Mitgliedstaaten geben müsse. "Wir rechnen aber mit einem Inkrafttreten zur<br />

Jahresmitte." +++<br />

2.2 Vertrauensskala für Deutschland<br />

+++ Reader’s Digest befragte 25.000 Menschen in 15 europäischen Ländern nach den<br />

vertrauenswürdigsten Berufsständen. Spitzenreiter war dabei der Feuerwehrmann, 94 Prozent der<br />

Deutschen bezeichnen ihr Vertrauen in die Feuerwehrleute als "sehr hoch" oder "ziemlich hoch". Dies<br />

geht aus der Studie "Reader’s Digest European Trusted Brands 2007" hervor, der größten<br />

Verbraucherstudie Europas. Dicht auf die Feuerwehrleute folgen die Piloten mit einem Vertrauenswert von<br />

93 Prozent. Einen Achtungserfolg erzielten Polizisten (Platz 6 in Deutschland) und Richter (Platz 9), somit<br />

konnten sie sich auf der zwanzig Berufe umfassenden Vertrauens-Rangliste im Mittelfeld platzieren,<br />

während Journalisten mit Platz 14 eher am Ende der Skala stehen. Die rote Laterne tragen<br />

erwartungsgemäß die Politiker.<br />

www.readers-digest.de/service_fuer_journalisten/index.php?id=etb +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Treffen zur Grenzsicherheit in Dresden<br />

+++ "Unser Ziel muss es sein, das Vertrauen unserer Bürgerinnen und Bürger in und für Europa zu<br />

stärken und vorherrschende Ängste abzubauen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn wir die <strong>Sicherheit</strong> an<br />

den deutschen Grenzen zu Polen und Tschechien auch nach dem geplanten Wegfall der


Personenkontrollen gewährleisten. Wir sind daher der Auffassung, dass in den Grenzregionen das<br />

Personal der Länderpolizeien und der Bundespolizei in der momentanen Stärke beibehalten werden muss.<br />

Die jeweiligen <strong>Sicherheit</strong>serfordernisse in der Region sind dann nach rund drei Jahren zu evaluieren." Auf<br />

dieses Ziel einigten sich gestern die Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und<br />

Sachsen, Lorenz Caffier, Jörg Schönbohm und Albrecht Buttolo sowie der Staatssekretär im Bayerischen<br />

Staatsministerium des Innern, Georg Schmid, anlässlich eines Arbeitstreffens im Sächsischen<br />

Innenministerium in Dresden zum Thema "Grenzsicherheit". Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo, der<br />

zu dem Arbeitstreffen geladen hatte, sagte im Anschluss an die Gespräche: "Für die Beibehaltung einer<br />

möglichst hohen polizeilichen Präsenz im Grenzgebiet ist die breite Unterstützung der Bundespolizei<br />

unabdingbar." Formen der Zusammenarbeit wie etwa die Einrichtung gemeinsamer mobiler Fahndungs-<br />

und Kontrollgruppen im grenznahen Raum zur polizeilichen Überwachung der Hauptverkehrswege gehöre<br />

daher die Zukunft, so Buttolo weiter. "Oberstes Ziel ist es, dass die <strong>Sicherheit</strong> der Bürgerinnen und Bürger<br />

durch den Wegfall der Grenzkontrollen nicht beeinträchtigt wird. Weder im grenznahen Bereich noch im<br />

Hinterland darf es zu einem Anstieg der Kriminalität kommen", betonte Bayerns Innenstaatssekretär<br />

Georg Schmid. +++<br />

3.2 Erste CEPOL-Verwaltungsratssitzung unter deutscher Präsidentschaft<br />

+++ Mit dem Wechsel der EU-Raspräsidentschaft, die unter dem Motto "Europa gelingt gemeinsam" steht,<br />

liegt auch bei CEPOL (Collège Européen de Police) der Vorsitz seit Anfang des Jahres in deutschen<br />

Händen. CEPOL ist ein <strong>Netzwerk</strong>, der Polizeihochschulen und -akademien für hochrangige<br />

Polizeiführungskräfte der 27 EU-Mitgliedstaaten und formal eine EU-Agentur. In diesem <strong>Netzwerk</strong> wird<br />

Deutschland durch die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) repräsentiert. CEPOL hat sich de<br />

Optimierung und Harmonisierung von Bildungsmaßnahmen für hochrangige Polizeiführungskräfte und die<br />

Verbesserung der grenzüberschreitenden polizeilichen Zusammenarbeit in Europa auf die Fahne<br />

geschrieben. In Münster fand nun die erste CEPOL-Verwaltungsratssitzung mit knapp 80 Teilnehmern<br />

aus ganz Europa statt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem das Arbeitsprogramm sowie das<br />

Budget für 2008, die Einrichtung einer permanenten Expertengruppe für Polizeiwissenschaft und -<br />

forschung, die Auswirkungen des Bologna-Prozesses auf die Ausbildung von leitenden Polizeibeamtinnen<br />

und -beamten und der Entwurf eines Abkommens zwischen EUROPOL und CEPOL. Ein besonderes<br />

Anliegen der deutschen Präsidentschaft besteht in der Prüfung der Umsetzungsmöglichkeiten des so<br />

genannten Bologna-Prozesses bei der Ausbildung von leitenden Polizeibeamtinnen und -beamten. 1999<br />

wurde in Bologna eine Erklärung von Bildungsministern aus 29 europäischen Staaten unterzeichnet, die<br />

im Wesentlichen drei Ziele verfolgt: die Förderung von Mobilität, internationaler Wettbewerbsfähigkeit und<br />

Beschäftigungsfähigkeit. Denkbar ist für die Zukunft, dass deutsche Studierende an der DHPol Teile ihres<br />

Studiums in anderen europäischen Ländern absolvieren. "Noch ist das Zukunftsmusik, aber die ersten<br />

Schritte sind eingeleitet und darauf sind wir besonders stolz", so CEPOL-Präsident Klaus Neidhardt.<br />

www.dhpol.de; www.cepol.net +++<br />

3.3 DPolG fordert größere Streifenwagen für Berlin<br />

+++ Ende des Jahres laufen die Leasingverträge für die 163 BMW und für die 166 VW Touran aus. Schon<br />

jetzt steht fest, dass neue Streifenwagen gekauft, nicht mehr geleast, werden. Ein Test für neue<br />

Dienstfahrzeuge fand bereits statt. Bodo Pfalzgraf, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft<br />

(DPolG) Berlin: "Die neuen Fahrzeuge müssen hundertprozentig für den Polizeidienst geeignet sein.“ Die<br />

DPolG Berlin fordert ein Umdenken bei der bevorstehenden Beschaffung von Fahrzeugen für den<br />

täglichen Streifendienst. Die Gewerkschaft reagiert dabei auf viele Beschwerden, die es von Kollegen gab.<br />

"Die jetzigen und die getesteten Streifenwagen haben nicht genügend Stauraum. Viele wichtige<br />

Arbeitsmittel verschwinden ganz unten im Kofferraum. Vor Gebrauch müssen die Kollegen erst alles<br />

ausräumen", so Pfalzgraf. Auch der Transport von Festgenommenen sei ein großes Problem. "Es ist sehr<br />

schwierig, einen Widerstand leistenden Straftäter auf die Rückbank eines PKW zu bekommen. Dann<br />

treten die Täter beim Transport zur Gefangenensammelstelle oft gegen die Sitze und Seitenverkleidungen.<br />

Blut, Urin, Kot und Erbrochenes sorgen dazu für schwer zu reinigende Probleme. Doch dafür gibt es<br />

weltweit sichere und leicht zu reinigende Lösungen", betont Pfalzgraf, "nur in der Hauptstadt hat der<br />

Arbeitsplatz von Polizeibeamten offenbar im Haushalt keine ausreichende Priorität." Während im Land<br />

Brandenburg am Funkstreifenwagen der nächsten Generation geforscht wird, schrumpfen unsere<br />

Fahrzeuge im Platzangebot fast jährlich. Die Mittel für den Kauf neuer Polizeifahrzeuge sind beschränkt,<br />

dennoch müssen die Verantwortlichen sich der Sache bewusst sein, dass die Polizeibeamten jeden Tag


"Rund um die Uhr“ in diesen Fahrzeugen Dienst versehen und optimale Arbeitsergebnisse erbringen<br />

sollen.<br />

www.dpolg.de +++<br />

3.4 Neues Wasserschutzpolizeirevier in Hamburg<br />

+++ Gestern weihten Hamburgs Innensenator Udo Nagel und Polizeipräsident Werner Jantosch in<br />

Anwesenheit des Oberbürgermeisters der Stadt Cuxhaven, Arno Stabbert, das neue<br />

Wasserschutzpolizeirevier 4 (WSPR 4) offiziell ein. Die neuen Diensträume befinden sich in einem<br />

Gebäude, das in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut und bis in die 60er Jahre als<br />

Fischumschlags- und Fischauktionshalle genutzt wurde. 1987 brannte das Gebäude komplett aus. Nach<br />

der anschließenden Sanierung wurde es als Bürogebäude genutzt. Nun freuen sich die 36 Polizisten des<br />

WSPR 4 auf größere, modern ausgestattete Büro- und Arbeitsräume mit der unmittelbaren Anbindung<br />

eines Liegeplatzes für ihr Dienstboot, die "Bürgermeister Brauer". +++<br />

3.5 Klage der GdP gegen Sachsen-Anhalt<br />

+++ Der Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat eine Klage gegen die Regierung<br />

Sachsen-Anhalts wegen Strafvereitelung im Amt gestellt. Die Begründung der Klage: Der Stellenabbau in<br />

der Polizei führe dazu, dass Straftaten nicht mehr ausreichend verhindert oder verfolgt werden könnten.<br />

Laut Paragraph 258, der eben jene Strafvereitelung im Amt definiert, müsste ein Amtsträger allerdings<br />

absichtlich oder wissentlich einen Täter vor der Verfolgung bewahren, bevor ihn die verdiente Verurteilung<br />

in ein Gefängnis bringt. Die beklagte Regierung hat dementsprechend die Klage zuerst für "einen<br />

schlechten Witz" gehalten, bezeichnet sie mittlerweile aber als "verantwortungslos". +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Südkorea informiert sich beim THW<br />

+++ Die internationale Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW) stand im Mittelpunkt der Begegnung<br />

zwischen THW-Präsident Albrecht Broemme und dem Generalkonsul Südkoreas, Jonghae Kim, die<br />

vergangene Woche in Bonn stattfand. Darüber hinaus informierte sich Generalkonsul Kim über den<br />

Aufbau und die Struktur der ehrenamtlich getragenen operativen Katastrophenschutzorganisation des<br />

Bundes und deren Einbindung in die deutsche Bevölkerungsschutzarchitektur. THW-Vizepräsident Rainer<br />

Schwierczinski und der THW-Landesbeauftragte für Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hans-Albert<br />

Lossen nahmen ebenfalls an dem Treffen teil. Das besondere Interesse Koreas liege auf der Verzahnung<br />

der internationalen Hilfe und der Festigung von <strong>Netzwerk</strong>en, machte Kim im Gespräch mit THW-Präsident<br />

Broemme deutlich. Das THW als international renommierte Hilfsorganisation sei hier ein wertvoller Partner.<br />

Vor allem im Bereich Beratung und Ausbildung wolle Korea die Zusammenarbeit ausweiten und<br />

intensivieren. "Es ist eine der wichtigsten Aufgaben in der internationalen Zusammenarbeit, das<br />

partnerschaftliche Miteinander zu pflegen, Wissen auszutauschen, um den Einsatzkräften im Ernstfall ein<br />

schnelles und effizientes Arbeiten zu ermöglichen", betonte Broemme.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

4.2 Klimawandel begünstigt West-Nil-Virus<br />

+++ Die in seltenen Fällen tödlich verlaufende West-Nil-Virus-Infektion wird im Zusammenhang mit dem<br />

Klimawandel als mögliche neue Infektionskrankheit diskutiert. Das Virus war in der Vergangenheit<br />

vereinzelt in Südeuropa aufgetreten und hat sich in den USA seit 1999 rasant verbreitet. Wissenschaftler<br />

befürchteten daher, dass der Erreger unerkannt bereits auch Deutschland erreicht haben könnte.<br />

Infektionen wären durch Stiche von Mücken denkbar, die Kontakt zu infizierten Zugvögeln hatten.<br />

Bernhard-Nocht-Institut (BNI), Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und Robert Koch-Institut (RKI) haben in einer<br />

umfangreichen Studie das Vorkommen des West-Nil-Virus in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse des<br />

kürzlich beendeten Forschungsprojektes zeigen, dass derzeit kein Infektionsrisiko besteht. "Angesichts<br />

des Klimawandels brauchen wir aber mehr solcher Studien, viele Fragen kann die Forschung noch nicht<br />

beantworten", betont Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts. Bei einer West-Nil-Virus-<br />

Infektion entwickelt jeder fünfte Infizierte eine fieberhafte, grippeähnliche Erkrankung, das West-Nil-Fieber.<br />

Bei jeder 150. infizierten Person kommt es zu einem schweren Verlauf, etwa zu einer Hirnhaut- oder<br />

Gehirnentzündung, die in seltenen Fällen (vor allem bei älteren Patienten) tödlich endet. Aus Europa<br />

wurden bislang ein Krankheitsausbruch aus Rumänien (1996) und einzelne Fälle aus Südeuropa berichtet.


In Deutschland gab es bislang einige wenige aus dem Ausland eingeschleppte Infektionen. Auf dem<br />

natürlichen Übertragungsweg gelangt das Virus über Stechmücken in Vögel. Es können aber auch andere<br />

Wirbeltiere wie Pferde und Menschen infiziert werden. Im Rahmen der Studie untersuchte das RKI in den<br />

vergangenen drei Jahren Blutproben von mehr als 3.000 Vögeln, knapp 200 Pferden und von mehr als<br />

100 Menschen mit neurologischen Symptomen wie Enzephalitis. Das PEI analysierte die Blutproben von<br />

knapp 15.000 Blutspendern; das BNI entwickelte einen genaueren Erregernachweis. Die RKI-<br />

Wissenschaftler fanden in Abhängigkeit von der untersuchten Vogelart in zwei bis 20 Prozent der Fälle<br />

spezifische Antikörper, "Fußspuren" des Virus im Immunsystem. Da es sich vorwiegend um Zugvögel aus<br />

Afrika handelte, ist eine Infektion der Tiere im Ursprungsland des Erregers oder auf dem Zugweg<br />

anzunehmen. Bei keinem der Vögel wurde das Virus selbst nachgewiesen. Negativ war die Suche nach<br />

Viruserbgut auch bei Pferden mit neurologischen Symptomen und bei Patienten mit Gehirnentzündung<br />

oder Hirnhautentzündung unklarer Ursache.<br />

www.rki.de +++<br />

4.3 Schulung praktizierender Tierärzte bei Tierseuchen<br />

+++ Das Mobile Bekämpfungszentrum für Tierseuchen der Bundesländer (MBZ) in Barme ist im April<br />

erstmalig für eine Fortbildung im Einsatz: Praktizierende Tierärzte werden an diesem Wochenende im<br />

Auftrage des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums für den Krisenfall geschult. Diese<br />

bundesweit erstmalig angelegte Fortbildung ist vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit (LAVES), von der Tierärztekammer Niedersachsen und mit Unterstützung des<br />

Landesverbandes Niedersachsen/Bremen der praktizierenden Tierärzte organisiert worden. Die Tierärzte<br />

werden zu den Themen Erkennung und Bekämpfung der Klassischen Schweinepest (KSP) und Einsatz<br />

im Tierseuchen-Krisenfall im MBZ geschult. "Es ist wichtig, dass alle, die an der Bekämpfung einer<br />

Seuche beteiligt sind, die Arbeitsabläufe schon vorher genau kennen", erklärt Dr. Ursula Gerdes, Leiterin<br />

der Task-Force Veterinärwesen im LAVES. Das MBZ wurde für die Tierseuchenbekämpfung<br />

gemeinschaftlich von den Bundesländern für knapp 2,5 Millionen Euro angeschafft. Das MBZ ist durch<br />

seine Containerbauweise (insgesamt 71 Container) bundesweit schnell einsetzbar und verfügt über Büro-,<br />

Kommunikations- und Hygieneeinheiten. In einer zusätzlichen Lagerhalle werden größere Mengen von<br />

Verbrauchsmaterial wie Schutzkleidung, Atemmasken, Probeentnahme- und Impfsets gelagert. Das MBZ<br />

ist in Barme in der Übungsversion aufgebaut und wird dort vom LAVES und vom Technischen Hilfswerk<br />

ständig zum sofortigen Einsatz bereit gehalten. An der Fortbildung werden mehr als 50 praktizierende<br />

Tierärzte aus Niedersachsen teilnehmen. Neben Vorträgen zur "Aktuellen Schweinepest Situation", zum<br />

"KSP-Frühwarnsystem" oder zu "Arbeitsbedingungen und Haftung im Tierseuchenkrisenfall" wird das<br />

MBZ insgesamt mit all seinen Arbeitsabläufen vorgestellt. "Für uns ist auch ein Ziel, eventuelle<br />

Hemmschwellen zu diesem Containerdorf abzubauen und eine enge, schnelle und kooperative<br />

Zusammenarbeit zu pflegen." +++<br />

4.4 Mangelnde Information führte zur Panik<br />

+++ Eine Panik brach in der Bevölkerung an der Küste Thailands aus als der erste große Test des neuen<br />

Tsunami-Warnsystems stattfand. Die Einwohner waren vorher nicht über den Test informiert worden und<br />

glaubten an eine tatsächlich stattfindende Katastrophe, so der Direktor des Katastrophenamtes, Smith<br />

Dharmasaroj. Der nächste Test soll erst wieder nach einer umfassenden Aufklärungskampagne<br />

stattfinden. +++<br />

4.5 Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

+++ Am 30. und 31. Oktober findet in Bonn, der “Hauptstadt des Katastrophenschutzes“, zum dritten mal<br />

der Europäische Katastrophenschutzkongress statt. Veranstalter sind das Bundesamt für<br />

Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Technische Hilfswerk (THW) und der <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>. Nachdem die ersten beiden Kongresse den Schwerpunkt auf die Nachbereitung von<br />

Katastropheneinsätzen legten, wird die dritte Veranstaltung “Europäische Strategien und Perspektiven für<br />

den Katastrophenschutz“ erörtern. Themenschwerpunkte des Hauptprogramms sind der “Schutz kritischer<br />

Infrastrukturen“, der “Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Katastrophenschutz in der EU“ und<br />

“Katastrophenschutz in der EU: Bilanz und Ausblick“. Diesem <strong>Newsletter</strong> ist ein Anmeldeformular<br />

angehängt, mit dem Akkreditierungen ab sofort möglich sind. Das Programm der Veranstaltung steht im<br />

Mai auf www.civil-protection.com zur Verfügung. Kongressbegleitend findet eine Ausstellung statt.<br />

Interessierte Firmen können Informationen zur Ausstellung und Programmbeteiligung bei<br />

stephan.bruess@behoerdenspiegel.de anfordern. +++


4.6 Fachliche Informationen gefragt<br />

+++ Auf dem letztjährigen Katastrophenschutzkongress fanden erstmals drei Fachforen zur inhaltlichen<br />

Ergänzung des Hauptprogramms statt, in denen die Hauptthemen weiter vertieft wurden. Der 3.<br />

Europäische Katastrophenschutzkongress wird in insgesamt sechs Fachforen folgende Themen<br />

besprechen: “Internationale Koordinierung bei Großkatastrophen einschließlich der Rolle des Monitoring<br />

and Information Centers (MIC)“; “Dekontamination beim Massenanfall Verletzter - Europäische<br />

Standortbestimmung und Perspektiven“; “Schutz kritischer Infrastrukturen“; “Klimawandel und<br />

Katastrophenschutz - Gefahren erkennen, Vorkehrungen treffen“; “Ausbildung, Übung, Einsatz -<br />

Elemente des EU-Gemeinschaftsverfahrens“; “Neue Entwicklungen im ABC-Bereich des<br />

Bevölkerungsschutzes, Detektion und Dekontamination“. Weitere Informationen über das Programm ab<br />

Mai auf www.civil-protection.com, Referatsvorschläge können bei stephan.bruess@behoerdenspiegel.de<br />

eingereicht werden. +++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Erster Virus für iPodLinux gefunden<br />

+++ Vergangene Woche wurde der erste Proof-of-Concept-Virus für iPodLinux entdeckt. Der Konzeptvirus,<br />

dem Kaspersky Lab den Namen Podloso gegeben hat, stelle jedoch keine reale Bedrohung dar, so das<br />

Unternehmen. Bei Podloso handelt es sich um eine auf iPodLinux ausführbare Datei. Nach der Installation<br />

des Schädlings, die vom Anwender selbst durchgeführt werden muss, wird das Schadprogramm in einen<br />

Ordner gespeichert, der Demo-Programmversionen enthält. Nach dem Start scannt das Schadprogramm<br />

die Festplatte des iPods und infiziert alle ausführbaren Dateien des Formats .elf. Beim Start der infizierten<br />

Dateien erscheint die Meldung: "you are infected with Oslo the first iPodLinux Virus" auf dem Bildschirm.<br />

Podloso verfügt zudem nicht über Verbreitungsmechanismen: zur Infektion muss der Virus zuerst auf dem<br />

iPod gespeichert werden.<br />

www.kaspersky.de +++<br />

6. BOS-DIGITALFUNK<br />

6.1 OLG Schleswig widerspricht Vergabekammer<br />

+++ Mit einer bemerkenswerten Entscheidung hat das in zweiter Instanz angerufene Oberlandesgericht<br />

Schleswig (Beschluss vom 19.02.2007, 1 Verg 14/06) festgestellt, dass im Rahmen eines<br />

Teilnahmewettbewerbs ausschließlich Fachkunde, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Bieters zu<br />

berücksichtigen sind und produktbezogene Festlegungen und Wertungen zu unterbleiben haben. Anlass<br />

zur Entscheidung gab die europaweite Ausschreibung eines Alarmierungsnetzes für <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS) in drei Kreisen in Schleswig-Holstein für die digitale<br />

Alarmierung im nichtoffenen Verfahren (analog Teilnahmewettbewerb mit anschließender beschränkter<br />

Ausschreibung). Im vorliegenden Fall hatte die Vergabestelle einen Bieter bereits bei der<br />

Teilnehmerauswahl auf der Basis von produktbezogenen Wertungen vom weiteren Verfahren<br />

ausgeschlossen. Mit seiner Entscheidung widersprach das Oberlandesgericht sowohl den von der<br />

Vergabestelle im Verfahren vertretenen Auffassungen, als auch den Erwägungen der Vergabekammer<br />

Schleswig-Holstein, die die Beschwerde des Bieters in erster Instanz zurückgewiesen hatte. Das<br />

Oberlandesgericht hat in seinem Beschluss darüber hinaus eine Reihe interessanter Rechtsfragen zur<br />

Zuweisung von Funkfrequenzen, zur funktionalen Gleichwertigkeit von Funknetzen und zu Kauf oder<br />

Miete angesprochen, über die der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in seiner Mai-Ausgabe berichten wird. +++<br />

6.2 Zusammenschluss für weitere TETRA-Lösungen<br />

+++ Das westfälische Unternehmen Selectric Nachrichten-Systeme hat durch Unterzeichnung eines<br />

Distributionsvertrages mit der dänischen Firma Damm Systems einen weiteren Schritt für ein<br />

umfangreiches TETRA-Leistungsportfolio gemacht. Selectric bietet nun durch das TetraFlex System von<br />

Damm in Verbindung mit den Endgeräten des britischen Herstellers Sepura dem Nutzer die Möglichkeit,<br />

in kurzer Zeit über ein eigenes TETRA-Netz zu verfügen und die Vorteile eines digitalen Funknetzes zu<br />

nutzen.<br />

www.selectric.de +++


7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1.1 Veranstaltungen der Woche<br />

7.1.1 Herkules und Mittelstand<br />

+++ Nachdem Deutschland am 28. Dezember 2006 einen Vertrag mit Siemens Business Services und<br />

IBM Deutschland geschlossen hatte fühlten sich viele mittelständische Unternehmen von dem<br />

Mammutprojekt ausgeschlossen. Die spärlichen Informationen über die Durchführung des Vertrages taten<br />

ihr übriges. Mehr Informationen über Herkules und die immer noch bestehenden Chancen und<br />

Möglichkeiten für den Mittelstand will die Studiengesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik<br />

(DWT) am 24. April in Bonn präsentieren. Unter dem Titel "Herkules und Mittelstand: Status und Ausblick"<br />

werden neben anderen Dr. Gerhard van der Giet, IT-Direktor im BMVg und Peter Blaschke, Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung BWI IT, referieren.<br />

www.dwt-sgw.de +++<br />

7.1.2 Bürgernahe <strong>Sicherheit</strong>skommunikation für Städte und Gemeinden<br />

+++ Die <strong>Sicherheit</strong> der Bürger nimmt bei Städten und Gemeinden einen besonderen Stellenwert ein. Die<br />

kommende Einführung des Digitalfunks durch Bund und Länder und die Bedeutung einer wirksamen<br />

Krisenkommunikation für Vertreter von Gemeinden und Angehörige von Hilfsdiensten, der Schutz<br />

kritischer Infrastrukturen und die <strong>Sicherheit</strong>sforschung sind Themen der Fachkonferenz "Bürgernahe<br />

<strong>Sicherheit</strong>skommunikation für Städte und Gemeinden" am 6. Juni. Sie wird vom Deutschen Städte- und<br />

Gemeindebund und der Alcatel-Lucent Stiftung in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim<br />

Bund in Berlin durchgeführt. Zu den Rednern gehört neben dem Keynote Speaker Udo Nagel,<br />

Innensenator der Freien und Hansestadt Hamburg, der Staatssekretär im Ministerium des Innern des<br />

Landes Brandenburg, Hans-Jürgen Hohnen. Hochrangige Vertreter des Bundesinnenministeriums<br />

beteiligen sich an der Konferenz mit Vorträgen und an der Podiumsdiskussion. Vortragen wird auch<br />

Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.<br />

congressundpresse@t-online.de +++<br />

7.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ Führungskräfte Forum: "Der Kampf um Talente - Personalmanagement im Öffentlichen Dienst", 26.<br />

April 2007, Hamburg, Logenhaus, www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 05.06.2007: “5. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden“, Bonn, Wissenschaftszentrum,<br />

www.microsoft.com/germany/government +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++


8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 23. April 2007<br />

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Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses (www.disastermanagement.eu),<br />

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<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

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1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Militärmaschine als UN-Flugzeug getarnt<br />

1.2 Klimawandel Thema beim <strong>Sicherheit</strong>srat<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Total-Überwachung mit Datenspeicherung<br />

2.2 Beckstein plädiert für Bundeswehreinsätze im Innern<br />

2.3 Verbesserung der Integrationskurse<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Internationale Tagung zu Migration mit Frontex<br />

3.2 Ecstasy-Tabletten im Wert von 100.000 Euro<br />

3.3 Tetra in Shanghai ohne Helsinki?<br />

3.4 Forderung nach bundesweitem Waffenregister<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Waldbrandgefahr in Bayern<br />

4.2 Ortung per Handy<br />

4.3 Infektionen im Hinblick auf den Klimawandel<br />

4.4 Belüftungssystem für Chemikalienschutzanzug<br />

4.5 Absenkung der Standards durch verkürzte Arbeitszeiten?<br />

4.6 Schutz Kritischer Infrastrukturen<br />

4.7 EU gegen den Klimawandel<br />

4.8 Üben, üben, üben<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

5.1 Veranstaltungen der Woche<br />

5.1.1 Symposium für Reisemedizinische Fortbildung des AA<br />

5.1.2 Exposition Award auf dem Europäischen Polizeikongress<br />

5.2. Weitere Termine<br />

6. HINWEISE<br />

7. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT


1.1 Militärmaschine als UN-Flugzeug getarnt<br />

+++ Das sudanesische Militär bringt nach einem Artikel der "New York Times", der sich auf einen<br />

vertraulichen Bericht der UNO beruft, mit Militärmaschinen Waffen und schwere Ausrüstung in die<br />

Krisenregion Darfur, wobei diese Militärmaschinen als "UN-Flugzeuge" lackiert seien. Damit verstoße die<br />

sudanesische Regierung klar gegen die UN-Resolution. In einem mit Fotos belegten Fall seien die<br />

Buchstaben "UN" auf den Flügel eines weiß gestrichenen Flugzeugs deutlich zu erkennen. Bei dieser<br />

Maschine seien nach einer Notlandung Bomben durch sudanesische Soldaten entladen worden, was auf<br />

Fotos dokumentiert sei. In dem Bericht der UNO soll es demnach weiter heißen, die Flugzeuge, die erst<br />

kürzlich umgespritzt wurden, transportierten nicht nur Waffen sondern dienten auch zur Aufklärung und<br />

bombardierten Dörfer in Darfur. Die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union haben inzwischen den<br />

schnellen Einsatz von 3.000 Blauhelmsoldaten in der sudanesischen Krisenregion Darfur zugesagt. Der<br />

dortige Konflikt hat schon über 200.000 Opfer gefordert und mehr als 2,5 Millionen Menschen zu<br />

Flüchtlingen gemacht.<br />

http://www.nytimes.com/2007/04/18/world/africa/18sudan.html?_r=1&hp&oref=slogin +++<br />

1.2 Klimawandel Thema beim <strong>Sicherheit</strong>srat<br />

+++ Erstmals hat sich am Dienstag der UN-<strong>Sicherheit</strong>srat mit dem Thema Klimawandel befasst. Die<br />

britische Außenministerin Margaret Beckett, die die Sitzung leitete, warnte die Weltgemeinschaft vor<br />

"verheerenden Auswirkungen" auf die <strong>Sicherheit</strong>. Die Folgen des Klimawandels seien fundamentaler und<br />

umfassender als die jedes einzelnen Konflikts, betonte Beckett. Somit bedrohe der Klimawandel die<br />

Stabilität des gesamten Planeten. So gelte die zunehmende Trockenheit im Sudan bereits jetzt als ein<br />

wichtiger Grund für den Konflikt in Darfur. Die Menschen in Entwicklungsländern könnten in ihrem Kampf<br />

ums Überleben durch den Klimawandel dazu gebracht werden, "rauszugehen und sich zu nehmen, was<br />

sie für sich brauchen." +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Total-Überwachung mit Datenspeicherung<br />

+++ Zur besseren Täterverfolgung sollen in Deutschland künftig sämtliche Telefon- und<br />

Internetverbindungsdaten ein halbes Jahr gespeichert werden. Das Bundeskabinett beschloss letzten<br />

Mittwoch den entsprechenden Gesetzentwurf von Justizministerin Brigitte Zypries, der eine Richtlinie der<br />

Europäischen Union umsetzt. Zypries verteidigte den Entwurf gegen die zum Teil heftige Kritik von<br />

Medienverbänden und Anwaltschaft. Die Bundesregierung habe sogar auf europäischer Ebene<br />

Widerstand gegen eine noch extensivere Regelung geleistet. "Wir haben nun eine verhältnismäßige<br />

Lösung gefunden", sagte Zypries. Nach dem Entwurf wird künftig jedes Telefongespräch erfasst, die<br />

gespeicherten Daten enthalten dabei die Gesprächspartner und den Zeitpunkt des Telefonats. Bei<br />

Handygesprächen wird zudem der Standort festgehalten. Beim Surfen im Internet werden wiederum alle<br />

besuchten Seiten gespeichert. Auf diese Daten können dann die Strafverfolgungsbehörden bei Verdacht<br />

einer Straftat zugreifen. +++<br />

2.2 Beckstein plädiert für Bundeswehreinsätze im Innern<br />

+++ "Die Unterstützung im Terrorfall und damit der Schutz der bayerischen Zivilbevölkerung muss eine<br />

wesentliche Aufgabe der Bundeswehr bei Gefahrenlagen von nationaler Bedeutung werden", so Bayerns<br />

Innenminister Dr. Günther Beckstein bei der feierlichen Indienststellung des Landeskommandos Bayern<br />

der Bundeswehr in München. "Gerade vor dem Hintergrund der ganz akuten Terrorgefahr lässt sich<br />

äußere und innere <strong>Sicherheit</strong> nicht mehr klar voneinander trennen. Derartige Bedrohungen erfordern ein<br />

erweitertes Aufgabenverständnis für unsere Bundeswehr", betonte Beckstein Der Minister wies darauf hin,<br />

dass sich die bayerische Staatsregierung seit langem nachdrücklich für den Einsatz der Bundeswehr bei<br />

besonderen Gefährdungslagen, insbesondere im Kampf gegen den Terrorismus im Rahmen gesetzlich<br />

genau festgelegter Grenzen auch innerhalb Deutschlands einsetzt. "Was wir brauchen, sind einplanbare<br />

und ausreichende Ressourcen, insbesondere wenn terroristische Anschläge mit biologischen oder<br />

chemischen Kampfstoffen drohen. Die Bundeswehr ist mit ihren spezifischen Fähigkeiten, Ressourcen<br />

und Möglichkeiten gerade bei großen Schadensereignissen eine unverzichtbare Hilfe. Wir müssen<br />

insbesondere auch das große Know-how im ABC-Bereich nutzen, wo die Bundeswehr die Kräfte unserer<br />

Feuerwehren wertvoll unterstützen kann. Daneben sind beispielsweise Gefahren aus der Luft vorstellbar,<br />

die wir nur mit militärischen Mitteln wirksam abwehren können", bekräftigte Beckstein. Der Minister


machte deutlich, dass es dabei nicht um eine verfassungsrechtlich bedenkliche Vermengung von<br />

Bundeswehr und Polizei oder Bundespolizei gehe, sondern ausschließlich um eine zuverlässige<br />

gegenseitige Ergänzung.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

2.3 Verbesserung der Integrationskurse<br />

+++ Zu dem von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Integrationsgipfel hat die Arbeitsgruppe 1<br />

"Integrationskurse verbessern" heute im Bundesministerium des Innern (BMI) ihren Abschlussbericht<br />

vorgestellt. Darin werden die wichtigsten Handlungsempfehlungen für den nationalen Integrationsplan<br />

vorgestellt. Wie der Parlamentarische Staatssekretär im BMI, Peter Altmaier, betonte, sind dies vor allem<br />

die Einführung verpflichtender Einstufungs- und Abschlusstests, bedarfsspezifische und flexible<br />

Stundenkontingente, die Ausweitung von Orientierungskursen und ein transparenter Qualitätswettbewerb<br />

zwischen den Kursträgern. "Zusätzlich halten wir eine qualifizierte Kinderbetreuung im Rahmen der<br />

Integrationskurse für wichtig, da so zusätzlich ein Beitrag zur sozialen Integration der Kinder geleistet<br />

werden kann", hob Altmaier hervor. Außerdem sei es notwendig, die sozialpädagogische Begleitung der<br />

Integrationskurse vollständig auf die Migrationsberatung und Jugendmigrationsdienste zu verlagern, um<br />

eine Entlastung der Lehrkräfte und eine Steigerung der Beratungsqualität zu erreichen, sagte Altmaier<br />

weiter. Die Arbeitgruppe, die im Rahmen der Erarbeitung des Nationalen Integrationsplans unter der<br />

Leitung des BMI eingerichtet wurde, empfiehlt außerdem eine Vereinfachung des Verwaltungsaufwandes<br />

durch elektronische Datenübermittlungsverfahren und ein effizientes und transparentes<br />

Finanzierungsverfahren.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Internationale Tagung zu Migration mit Frontex<br />

+++ Der Bundesminister des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble, und der Exekutivdirektor der Europäischen<br />

Grenzschutzagentur Frontex, Brigadegeneral Ilkka Laitinen, haben anlässlich eines internationalen<br />

Symposiums zu den "Perspektiven der europäischen grenzpolizeilichen Zusammenarbeit" die<br />

Notwendigkeit eines gemeinsamen und koordinierten Vorgehens auf europäischer Ebene für einen<br />

wirksamen Schutz der EU-Außengrenzen unterstrichen. "Aus diesem Grund veranstalten die<br />

Bundespolizei und die Europäische Agentur Frontex gemeinsam dieses internationale Symposium, am<br />

dem die Leiter der Grenzpolizeien der Europäischen Union sowie von Partnerstaaten teilnehmen",<br />

betonten Schäuble und Laitinen. Insgesamt nahmen an der grenzpolizeilichen Fachtagung vom 15. bis 17.<br />

April in Boppard Teilnehmer aus 38 Staaten teil. "Nicht nur die Bilder von Flüchtlingen, die mit kaum<br />

seetüchtigen Booten auf den kanarischen Inseln oder über das Mittelmeer auf Lampedusa anlanden, sind<br />

uns allen präsent. Wir werden uns zukünftig auch weiterhin mit Szenarien im Bereich osteuropäischer<br />

Migrationsbewegungen über den Westbalkan und Entwicklungen an den Luftgrenzen beschäftigen<br />

müssen. In diesem Zusammenhang kann die Europäische Grenzschutzagentur Frontex eine zentrale<br />

Rolle einnehmen, wenn die Mitgliedstaaten auch weiterhin aktiv die gemeinsamen Einsatzmaßnahmen<br />

von Frontex unterstützen", erläuterte Laitinen. "Wir brauchen ein gemeinsames und koordiniertes<br />

Vorgehen auf europäischer Ebene", hob Schäuble hervor. "Daher setzen wir uns – besonders während<br />

unserer Ratspräsidentschaft – für die weitere Stärkung von Frontex ein. Die Europäische<br />

Grenzschutzagentur hat bereits durch gemeinsame Einsätze gezeigt, dass sie die Mitgliedstaaten bei der<br />

Bewältigung dieser Aufgabe wirkungsvoll unterstützen kann."<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

3.2 Ecstasy-Tabletten im Wert von 100.000 Euro<br />

+++ Wie aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt bekannt gegeben wurde, beschlagnahmten Beamte<br />

des Zollkommissariats Emden am 30.03.2007 beim Emstunnel in Leer 9.800 Ecstasy-Tabletten im<br />

Schwarzmarktwert von annähernd 100.000 Euro. Die Drogen waren kurz zuvor mit dem PKW von einer<br />

männlichen und einer weiblichen Person mit Wohnsitz in Bremen aus den Niederlanden nach<br />

Deutschland eingeführt worden. Als die Beschuldigten die geplante Zollkontrolle bemerkten, warfen sie<br />

die Betäubungsmittel aus dem Fahrzeug. Dieser Vorgang wurde jedoch von einer vor dem Emstunnel<br />

angebrachten Überwachungskamera festgehalten. Daraufhin gaben die Täter zu, als Drogenkuriere<br />

eingesetzt worden zu sein. Gegen den männlichen Beschuldigten erging noch am gleichen Tag ein


Haftbefehl. Die weiteren Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Essen – Dienstsitz Nordhorn – dauern an.<br />

+++<br />

3.3 Tetra in Shanghai ohne Helsinki?<br />

+++ Während in Deutschland der Startschuss für den Aufbau des bundesweiten TETRA-Digitalfunknetzes<br />

(Aufbau durch die EADS) noch in diesem Jahr aus den Pistolen der Innenministerien der Länder schallen<br />

soll, meldet der Hersteller Sepura, seine Endgeräte erfolgreich in China (in einem Netz der EADS)<br />

getestet zu haben. Insgesamt 50 Geräte seien durch das chinesische Ministerium für Öffentliche<br />

<strong>Sicherheit</strong> unter die Lupe genommen worden. Dazu Ma Xiao Dong, leitender Ingenieur für Information und<br />

Kommunikation bei selbigem Ministerium: "Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Sepura-Geräte mit<br />

allen 350-370 Mhz-Tetra-Systemen von verschiedenen Anbietern kompatibel sind. Mit diesem Test hat<br />

Sepura seine führende Marktposition – sowohl in China, als auch weltweit – eindrucksvoll bestätigt."<br />

Hierzulande soll der Aufbau des Funknetzes bis 2010 abgeschlossen sein. Im bisher abgeschlossenen<br />

Vergabeverfahren sind keine Endgeräte berücksichtigt.<br />

www.sepura.com; www.eads.net +++<br />

3.4 Forderung nach bundesweitem Waffenregister<br />

+++ Durch das Massaker an der Technischen Universität von Virginia sieht sich die Gewerkschaft der<br />

Polizei (GdP) in ihrer Forderung nach einem einheitlichen bundesweiten Waffenregister bestätigt, betonte<br />

Konrad Freiberg, Vorsitzender der GdP. "Die Gesetzgebung in unserem Land hat sehr hohe Hürden<br />

aufgebaut, legal in den Besitz von Waffen und Munition zu gelangen. Dennoch wissen wir nicht, wie viele<br />

Waffen in Deutschland legal unterwegs sind, da es kein bundesweites Waffenregister gibt. Das ist ein<br />

Unding." Auch die für den legalen Waffenbesitz vorgeschriebene sichere Aufbewahrung müsse, so<br />

Freiberg, besser kontrolliert werden. Trotz hoher <strong>Sicherheit</strong>svorkehrungen aller Art gibt es nach den<br />

Worten des GdP-Vorsitzenden auch in Deutschland keinen absoluten Schutz vor Amokläufern, wie das<br />

bisher schlimmste Ereignis im April 2002 am Erfurter Gutenberg-Gymnasium gezeigt habe. Freiberg: "Ich<br />

bin der festen Überzeugung, dass der restriktive Umgang mit Schusswaffen bei uns viel Schlimmes<br />

verhindert hat. Man kann aber nicht genug tun. Deshalb müssen die Ordnungsbehörden auch regelmäßig<br />

kontrollieren, ob legale Waffen vom Besitzer so sicher aufbewahrt werden, dass sie nicht in unbefugte<br />

Hände gelangen."<br />

www.gdp.de +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Waldbrandgefahr in Bayern<br />

+++ Die frühsommerlichen Temperaturen haben für die Wälder und die Fluren in Bayern zu einer<br />

Gefahrensituation geführt, die für diese Jahreszeit bemerkenswert ist und bereits jetzt nahe an den<br />

Jahrhundertsommer im Jahr 2003 heranreicht. Derzeit herrscht in Bayern flächendeckend mindestens<br />

Waldbrandgefahrenstufe 4 (= "hoch" auf der 5-stufigen Skala), zu Wochenmitte hat sich die Situation in<br />

weiten Teilen Bayerns, vor allem in Franken, in der Oberpfalz und in Niederbayern trotz der leichten<br />

Niederschläge am Mittwoch nochmals verschärft. Hier wurde die höchste Waldbrandstufe 5 erreicht,<br />

machte Innenminister Dr. Günther Beckstein in München deutlich. Der schwere Waldbrand am<br />

Wochenende im Berchtesgadener Land am Thumsee ist symptomatischer Beleg für die derzeitige<br />

Gefahrensituation. Dort wurde fast 30 Hektar wertvoller Bergwald ein Raub der Flammen. Annähernd<br />

1.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Hilfsorganisationen, Bundeswehr, bayerischer Polizei und<br />

Bundespolizei kämpften drei Tage fast rund um die Uhr am Boden und aus der Luft gegen das Feuer.<br />

"Den Einsatzkräften gebührt für diese gewaltige Leistung unser aller Dank. Gleichzeitig müssen wir<br />

aufpassen, damit besonders in den nächsten Tagen weitere Großbrände vermieden werden können."<br />

Fast überall in Bayern ist auf Grund der aktuellen Gefahrensituation vorbeugende Waldefliegung durch die<br />

Luftrettungsstaffel Bayern angeordnet. Zurzeit sind täglich bis zu 50 ehrenamtliche Pilotinnen und Piloten<br />

mit ebenso vielen Luftbeobachtern hauptsächlich am Nachmittag und in den frühen Abendstunden im<br />

Einsatz und zeigen den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden, Einsatzzentralen und gegebenenfalls den Einsatzkräften<br />

der Feuerwehren am Boden mögliche Gefahrensituationen bereits in der Entstehungsphase an. Bei<br />

insgesamt 136 Einsatzflügen der Luftrettungsstaffel Bayern mit einer Flugzeit von über 200 Stunden<br />

konnten so in den letzten Tagen unter anderem 22 Flächenbrände und 20 Waldbrände bereits frühzeitig


gemeldet und von den Einsatzkräften rasch bekämpft werden. "So konnten Langzeitschäden für den Wald<br />

und volkswirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe vermieden werden."<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

4.2 Ortung per Handy<br />

+++ Genau 10.061 Mal haben Rettungsleitstellen im ersten Quartal dieses Jahres in Not Geratene über<br />

ihr Handy geortet. Möglich macht dies LifeService, die kostenlose Handyortung im Notfall, angeboten von<br />

der Björn Steiger Stiftung. Häufig können Anrufer bei einem Unfall nur ungenau oder gar nicht<br />

beschreiben, wo sie sich befinden. Daher unterstützt die Ortungsplattform der Björn Steiger Stiftung die<br />

Rettungskräfte bei ihrer Suche nach dem Hilferufenden erheblich. Bereits mehrfach hat LifeService<br />

Menschen in lebensbedrohlichen Situationen geholfen, etwa einem Hessen mit Zuckerschock, einer<br />

Dame in Thüringen mit Kreislaufzusammenbruch oder einem Lkw-Fahrer mit Herzproblemen auf der<br />

Autobahn bei Heilbronn. Seit November 2006 hat die Björn Steiger Stiftung schon die Hälfte aller<br />

Leitstellen der Notrufnummer 112 mit Zugängen zur Ortungsplattform ausgestattet. Die übrigen Leitstellen<br />

können derzeit über die DRK-Leitstelle Balingen in Baden-Württemberg Notfall-Ortungen durchführen<br />

lassen. Über eine halbe Millionen Menschen haben sich seit dem Start der Aktion "Deutschland registriert<br />

sich" bei der Stiftung aufnehmen lassen. Einziges Problem des Systems ist die notwendige Dichte der<br />

Sendemasten, in Ballungsräumen kann daher der Standort sehr exakt bestimmt werden während die<br />

Lokalisierung auf dem Land ungenauer ausfällt. +++<br />

4.3 Infektionen im Hinblick auf den Klimawandel<br />

+++ "Bei Erregern, die ihr Reservoir im Tier haben oder bei denen Tiere als Vektoren fungieren, könnte<br />

sich bei klimatischen Veränderungen das Krankheitsspektrum und die Erkrankungshäufigkeit in<br />

Deutschland verändern", so die Einschätzung des Robert Koch Institutes (RKI). "Im Hinblick auf<br />

Klimaveränderungen sind die Meldedaten für Infektionskrankheiten bislang jedoch unauffällig. Zum<br />

Beispiel sinkt die Zahl der nach Deutschland eingeschleppten Malariafälle. In Europa erworbene Malaria-<br />

Infektionen, etwa durch in Flugzeugen eingeschleppte infizierte Mücken in der Nähe von Flughafen, sind<br />

weiterhin äußerst selten. Neben den geeigneten Überträgermücken würden Malariaerreger auch ein<br />

Reservoir von über längere Zeit infizierten Menschen benötigen, um Infektionsketten aufrecht zu erhalten,<br />

was durch eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung verhindert werden<br />

kann."<br />

www.rki.de/cln_048/nn_205760/DE/Content/InfAZ/H/Hitzefolgekrankheiten/Infekt-<br />

Klimawandel.html?__nnn=true +++<br />

4.4 Belüftungssystem für Chemikalienschutzanzug<br />

+++ Zur Entlastung des Trägers von gasdichten Chemikalienschutzanzügen (CSA) hat Dräger Safety die<br />

Körperklimatisierung verbessert. Das neue Regulationsventil PT 120L ermöglicht in Verbindung mit<br />

externer Atemluftversorgung eine zuverlässige Belüftung des Anzugs durch regelbare Belüftungsströme<br />

während des Einsatzes und während der Dekontamination nach dem Einsatz. Ein Netz von Schläuchen<br />

verteilt kühlende Luft in den Anzugtypen Dräger TeamMaster, NBC-Master oder WorkMaster, integrierte<br />

Ventile leiten dann die Luft aus dem CSA ab. Nötig ist dies, weil Atemfeuchte und Schweiß im Inneren<br />

eines gasdichten CSA zu erhöhter Temperatur und Luftfeuchtigkeit führen können. Die Belüftungsströme<br />

können vierstufig reguliert werden: Ventilationsraten von 5, 30 oder 120 Liter/Minute sind möglich. Die<br />

Belüftung kann auch vollständig ausgeschaltet werden. Sollte die externe Druckluftversorgung<br />

unterbrochen werden, so schaltet ein spezieller automatischer Umschalter (ASV), der zusätzlich am<br />

Pressluftatmer angebracht wird, automatisch auf die Atemluftversorgung durch den Pressluftatmer um.<br />

Dabei wird die Belüftung automatisch unterbrochen, damit der Luftvorrat des Pressluftatmers vollständig<br />

für die Atmung verwendet werden kann.<br />

www.draeger.com/ST/internet/DE/de/Branchen/Fire/feuerwehr.jsp +++<br />

4.5 Absenkung der Standards durch verkürzte Arbeitszeiten?<br />

+++ Die <strong>Sicherheit</strong>sstandards der Feuerwehren unbedingt zu erhalten, ist das Ergebnis der Diskussion<br />

zur Umsetzung der europäischen Arbeitszeitrichtlinie, die in der Sitzung des komba Fachbereichs<br />

Feuerwehr auf Bundesebene in Berlin mit dem Landesbranddirektor der Stadt Berlin, Wilfried Gräfling,<br />

geführt wurde. Der Europäische Gerichtshof hat in seinem Urteil vom 14. Juli 2005 klar herausgestellt,<br />

dass die europäische Arbeitszeitrichtlinie, nach der eine maximale durchschnittliche<br />

Wochenhöchstarbeitszeit von 48 Stunden nicht überschritten werden darf, auch für die Feuerwehrkräfte


gilt. Derzeit sind in Deutschland Arbeitszeiten von weit über 56 Stunden keine Seltenheit. Da die<br />

Bundesländer für die Regelung der Arbeitszeit zuständig sind, müssen sie diese Richtlinie umsetzen. Der<br />

komba Bundesvorsitzende Heinz Ossenkamp kommentiert die derzeitige Lage: "Die Verkürzung der<br />

Arbeitszeit darf nicht zur Absenkung des <strong>Sicherheit</strong>sstandards bei den Feuerwehren führen. Auf dem<br />

Rücken des Einsatzpersonals darf nicht gespart werden." Und Norbert Brewer, Vorsitzender des<br />

Fachbereichs Feuerwehr, ergänzt: "Bei der Umsetzung der neuen Arbeitszeitregelungen müssen<br />

bewährte Dienstplanmodelle erhalten bleiben: Denn die Arbeitszufriedenheit ist ein hohes Gut, die es zu<br />

schützen gilt." +++<br />

4.6 Schutz Kritischer Infrastrukturen<br />

+++ Auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress (29.-31. Oktober, Bonn) wird ein<br />

Themenschwerpunkt der "Schutz Kritischer Infrastrukturen" sein. Wie diese kritischen Infrastrukturen (z.B.<br />

Telefon-, Kommunikations- und Stromnetze) vor Anschlägen geschützt werden können oder im Falle<br />

eines Falles bestmögliche Redundanzen erzielt werden können, wird am Nachmittag des ersten<br />

Kongresstages detailliert ausgearbeitet. Zu diesem Thema werden sich Vertreter des Europäischen und<br />

Deutschen Parlaments, Uni Aachen, dem Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik, der<br />

Europäischen Kommission und der Wirtschaft äußern. Darüber hinaus wird sich eines der insgesamt<br />

sechs Fachforen mit diesem Thema auseinandersetzen. In diesem Forum sprechen Anwender und<br />

<strong>Sicherheit</strong>sfachleute zu dem Thema. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.disastermanagement.eu<br />

+++<br />

4.7 EU gegen den Klimawandel<br />

+++ Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, mit der sich auch die EU, aus der die Mehrheit<br />

der G8-Staaten stammt, auseinandersetzen muss. Auch auf den Katastrophenschutz wird der<br />

Klimawandel Auswirkungen haben – nur wenige Grad Durchschnittstemperatur mehr auf dem<br />

Thermometer bedeuten deutlich erhöhte Gefahren für Dürre, ausgetrocknete Seen und Flüsse, die<br />

letztlich zu vermehrten Bränden führen. In wieweit sich Europa auf die drohenden Auswirkungen<br />

einzustellen gedenkt, will der zweite Tag des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses in Bonn<br />

klären. Den ersten Vortrag des zweiten Tages hält ein Vertreter der Europäischen Kommission, der über<br />

die Koordinierung des Katastrophenschutzes, die Initiativen der Mitgliedsstaaten sowie eine gemeinsame<br />

Europäische Roadmap sprechen wird. Diesem Eingangsvortrag folgt eine Diskussionsrunde Europäischer<br />

Minister, die für Katastrophenschutz zuständig sind. Sie diskutieren über die Auswirkungen des<br />

Klimawandels auf den Katastrophenschutz in der EU. www.civil-protection.com +++<br />

4.8 Üben, üben, üben<br />

+++ Wie es mit dem praktischen Katastrophenschutz derzeit steht und welche Perspektiven sich für die<br />

Zukunft eröffnen, bespricht der Nachmittag des zweiten Kongresstages auf dem 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress in Bonn. Auf der Veranstaltung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe (BBK), des Technischen Hilfswerkes (THW) und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird das<br />

Nachmittagsprogramm unter anderem die Weiterentwicklung des EU-Gemeinschaftsverfahrens<br />

beleuchten und die luxemburgische EULUX-Übung, an der auch das THW beteiligt ist, auswerten. Das<br />

komplette Programm der Veranstaltung steht ab Juni auf www.disaster-management.eu zum Abruf bereit.<br />

Anmeldungen sind ab sofort möglich. +++<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

5.1 Veranstaltungen der Woche<br />

5.1.1 Symposium für Reisemedizinische Fortbildung des AA<br />

+++ Das vom Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts (AA) etablierte Symposium für Reisemedizinische<br />

Fortbildungen der Reise- und Tropenärzte findet am 27. und 28. April bereits zum 12. Mal statt. Der<br />

Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts betreut nicht nur die Botschaften und Konsulate, von denen ca.<br />

150 in gesundheitsgefährdeten Gebieten liegen, er ist auch, zusammen mit im Ausland postierten Ärzten,<br />

Anlaufstelle für fast 6.000 AA-Mitarbeiter im Ausland, die mit ihren Familien in medizinisch schlecht<br />

versorgten oder riskanten Gebieten tätig sind. Ungefähr fünf Millionen Deutsche verreisen auch in diesem<br />

Jahr in die Tropen oder Subtropen. Etwa die Hälfte dieser Tropenreisenden haben in irgendeiner Form<br />

Gesundheitsprobleme während der Reise, fühlen sich krank oder benutzen Medikamente. Manche


kommen mit gefährlichen Infektionskrankheiten zurück. Das Symposium informiert über die größten<br />

Gesundheitsrisiken sowie eine sichere Erkennung der Symptome, aber auch Präventionsmaßnahmen und<br />

verschiedene Epidemien sind Kernpunkte der kommenden Veranstaltung.<br />

www.auswaertiges-amt.de +++<br />

5.1.2 Exposition Award auf dem Europäischen Polizeikongress<br />

+++ Auf dem 10. Europäischen Polizeikongress, der vom 13. bis 14. Februar in Berlin stattfand, konnten<br />

die Aussteller der Kongress begleitenden Messe am diesjährigen Exposition Award teilnehmen. Der<br />

Veranstalter möchte mit diesem Award die Firmen hervorheben, die durch eine moderne und innovative<br />

Präsentation in der Industrieausstellung den Besuchern des Polizeikongresses ein interessantes<br />

Rahmenprogramm boten. In der Kategorie "Modernstes Standdesign" überzeugte die Firma EADS, die<br />

mit einer Video-Animation die Notwendigkeit vernetzter <strong>Sicherheit</strong>sstrukturen visualisierte. Architektur,<br />

Design und vor allem die fortreichende Komplexität waren auszeichnungswürdig. IBM Deutschland<br />

präsentierte auf ihrem Stand an drei unterschiedlichen Demopunkten die Produkte "OmniFind", "Securing<br />

you against Cybercrime" und "Auto Face Recognition". Die Präsentation dieser Technologien kürt die<br />

Redaktion mit dem Award in der Kategorie "Interessantestes Ausstellungsstück". Eindrucksvoll konnte ein<br />

Trojaner-Angriff identifiziert, abgewehrt und zurückverfolgt werden. Den Award in der dritten Kategorie<br />

"Innovativste Firmenpräsentation" erhält die Firma Giesecke & Devrient. Der Ausstellungsstand, der durch<br />

ein klares und offenes Design überzeugte, konzentriert den Blick des Besuchers auf nur wenige optische<br />

Botschaften und lädt ein, weitere Details im Gespräch zu vertiefen und sich einen biometrischen<br />

Reisepass anfertigen zu lassen. Die Redaktion des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> bedankt sich bei allen Teilnehmern<br />

des Exposition Award. Der 11. Europäische Polizeikongress findet vom 28. bis 30. Januar zum Thema<br />

"Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitekturen – Information, Führung, Einsatz" in Berlin statt.<br />

www.european-police.eu +++<br />

5.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ Führungskräfte Forum: "Der Kampf um Talente - Personalmanagement im Öffentlichen Dienst", 26.<br />

April 2007, Hamburg, Logenhaus, www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 05.06.2007: “5. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden“, Bonn, Wissenschaftszentrum,<br />

www.microsoft.com/germany/government +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence – 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik – Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

6. HINWEISE<br />

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7. IMPRESSUM<br />

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Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Oliver Grün, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am<br />

Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 27. April 2007<br />

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Urheberrecht. ---<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 RAF - unglückliche Gemengelage<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Abzug aus dem Irak<br />

1.2 Verlängerung der Sudan-Mission<br />

2. INNERE SICHERHEIT<br />

2.1 Neuorganisation der Bundespolizei<br />

2.2 Beckstein zur Neuorganisation der Bundespolizei<br />

2.3 Niedersachsen begrüßt Neuordnung der Bundespolizei<br />

2.4 Kritik an RAF-Tätersympathie<br />

2.5 Vergabe von Funkfrequenzen für den digitalen zellularen Mobilfunk<br />

2.6 BOS-Digitalfunk könnt e doch teurer werden<br />

2.7 Memorandum zu Online-Überwachung<br />

3. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Helfergleichstellung in Bayern<br />

3.2 Generalplan Küstenschutz für Niedersachsen<br />

3.3 Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

4. WEITERE TERMINE<br />

5. HINWEISE<br />

6. IMPRESSUM<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 RAF - unglückliche Gemengelage<br />

+++ Mord bleibt Mord, Beihilfe dazu muss ebenfalls gesühnt werden. Zur Vorbereitung eines anderen<br />

Attentats ermordeten RAF-Mitglieder einen amerikanischen GI per Genickschuss. Reihenweise wurden<br />

neben den "Repräsentanten des Schweine-Systems" auch Fahrer, Polizisten und Wachleute umgebracht.<br />

Manchen Zeitgenossen scheint nun heute der Rückblick vernebelt zu sein. Da ist vom "Krieg gegen die<br />

RAF" die Rede, von einer popartigen antiautoritären Auflehnung, da wird aus der Distanz verklärt, die


RAF-Mitglieder wie Aussteiger und Überläufer nutzen die Massenmedien zu ihren ureigensten Zwecken.<br />

Das Heft des Handelns haben die entlassenen wie einsitzenden Kriminellen derzeit in der Hand. Das<br />

muss sich rasch ändern. Aber wenn aus Kartons und Kellern plötzlich bisher geheime Dossiers<br />

auftauchen, deren Inhalt die Öffentlichkeit irritiert, wird der Justiz einen weiteren Ansehensverlust beschert.<br />

Da muss rasch reiner Tisch gemacht werden, statt wie beim BND-Untersuchungsausschuss und bei Al-<br />

Masri eine Salamitaktik zu versuchen. Am Ende kommt Scheibe für Scheibe die Sache nur noch<br />

schlimmer. Der Verdacht der Manipulation von Politik, Öffentlichkeit und Justiz muss aus dem Weg<br />

geräumt werden, denn die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden brauchen Ruhe und Konzentration für eine aktuelle<br />

terroristische Bedrohung die größer ist, als die RAF es jemals hätte sein können. Danach werden 10.000<br />

Polizisten bundesweit neueingestellt, in den letzten Jahren sind 4.000 abgebaut worden. Das passt nicht<br />

wirklich zusammen, denn Terrorismus - auch den heutigen - bekämpfe ich mit personellen Kräften und<br />

nicht in erster Linie mit Kameras und Gesetzesänderungen. (Kommentar: R. Uwe Proll,<br />

redaktion@behoerdenspiegel.de) +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Abzug aus dem Irak<br />

+++ Das US-Abgeordnetenhaus hat den Truppenabzug aus dem Irak mit Beginn des 1. Oktobers diesen<br />

Jahres beschlossen. Bis Ende März 2008 sollen dann alle US-Soldaten den Irak verlassen haben, so der<br />

Gesetzentwurf, den die amerikanische Parlamentskammer am Dienstagabend mit 218 zu 208 Stimmen<br />

beschlossen hat. US-Präsident George W. Bush hat mittlerweile angekündigt ein Veto gegen diesen<br />

Gesetzentwurf der Demokraten, die den Entwurf eingebracht haben und gleichzeitig die Mehrheit des<br />

Parlaments stellen, einzulegen. Nach amerikanischen Medienberichten soll der Entwurf bereits am<br />

Montag vorgelegt werden. +++<br />

1.2 Verlängerung der Sudan-Mission<br />

+++ Mit großer Mehrheit hat der Bundestag heute der Verlängerung der UN-Friedensmission (UNMIS)<br />

sowie der Beteiligung deutscher Soldaten bis zum 15. November diesen Jahres zugestimmt. Gleichzeitig<br />

gab es scharfe Kritik an der bestehenden Regierung des Sudan. Bei 552 abgegebenen Stimmen votierten<br />

497 Parlamentarier für die Fortsetzung der Mission, 32 dagegen und 23 Abgeordnete enthielten sich der<br />

Stimme. Bis zu 75 Bundeswehr-Soldaten können nach dem Mandat an der UN-Mission teilnehmen. Im<br />

Moment sind aber nur 39 unbewaffnete deutsche Soldaten und fünf Polizisten im Sudan stationiert. +++<br />

2. INNERE SICHERHEIT<br />

2.1 Neuorganisation der Bundespolizei<br />

+++ Die Bundespolizei soll schlanker und effizienter organisiert werden, so die Vorstellung des<br />

Bundesinnenministeriums (BMI). Anpassungsbedarf zur Organisation habe sich demnach auch aus der<br />

Erweiterung des Schengen-Raumes ergeben. "Die Bundespolizei ist eine tragende Säule der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sarchitektur in Deutschland. Sie muss auf Veränderungen und steigende Anforderungen<br />

zukunftsfähig ausgerichtet werden", so Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble bei der Vorstellung des<br />

neuen Konzepts. "Dazu müssen wir die Bundespolizei effizienter organisieren und die operative Arbeit<br />

stärken. Die jetzt anstehenden Veränderungen werden dazu führen, dass rund 1.000 Polizeibeamte mehr<br />

für die operative Polizeiarbeit eingesetzt werden." An die Stelle der bisherigen fünf Bundespolizeipräsidien<br />

soll ein Bundespolizeipräsidium als Bundesoberbehörde treten, das auch Aufgaben übernehmen wird, die<br />

bisher im Bundesinnenministerium wahrgenommen wurden. An die Stelle der bisherigen 19<br />

Bundespolizeiämter treten 9 neue regionale Bundespolizeidirektionen. Sie werden zusätzlich Aufgaben<br />

der bisherigen Bundespolizeipräsidien übernehmen und damit eine größere Verantwortung tragen als die<br />

bisherigen Ämter. Die bisherigen 128 Inspektionen werden zu insgesamt 76 Bundespolizeiinspektionen<br />

zusammengefasst. Diese werden in Größe und Struktur grundsätzlich vergleichbar sein und so schneller<br />

und besser als die bisher vielfach deutlich kleineren Inspektionen auf wechselnde Einsatzerfordernisse<br />

reagieren können. Unterhalb der Inspektionen werden Bundespolizeireviere eingerichtet. Die Präsenz der<br />

Bundespolizei in der Fläche sei damit weiter sichergestellt. Jede Bundespolizeidirektion erhält je eine<br />

Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit, mit der sie künftig flexibel und schnell auf wechselnde<br />

Einsatzschwerpunkte reagieren können soll. Die Kriminalitätsbekämpfung in Flächeninspektionen und an


Flughafendienststellen wird personell gestärkt. Dies würde die im Kontroll- und Streifendienst tätigen<br />

Vollzugsbeamten von langwierigen Ermittlungstätigkeiten befreien sowie die sichtbare Präsenz der<br />

Bundespolizei erhöhen, so Schäuble. Auf allen Ebenen würden die Organisationsstrukturen gestrafft,<br />

wodurch die operative Arbeit der Bundespolizei deutlich gestärkt werde. "Den Beschäftigten der<br />

Bundespolizei danke ich ausdrücklich für ihre zuverlässige Arbeit, ihren motivierten Einsatz und ihre<br />

vorbildliche Haltung", betonte Schäuble. "Ich bin sicher: Die Neuorganisation wird die Bundespolizei<br />

stärken." Die neuen Direktionen sollten ihren Sitz in Bad Bramstedt, Hannover, Sankt Augustin, Koblenz,<br />

Stuttgart, München, Pirna, Berlin und Frankfurt/Main (Flughafen) haben. Die bereitschaftspolizeilichen<br />

Kräfte der Bundespolizei werden an den Standorten Bayreuth, Deggendorf, Blumberg, Hünfeld, Uelzen,<br />

Duderstadt, Sankt Augustin, Bad Bergzabern, Bad Düben und Ratzeburg konzentriert. Eine neue zentrale<br />

Direktion für die bereitschaftspolizeilichen Kräfte der Bundespolizei soll ihren Sitz in Fuldatal haben. Das<br />

neue Bundespolizeipräsidium wird seinen Sitz im Raum Berlin haben. Von Umzügen betroffen durch<br />

diese 3. Reform sind vor allem Führungskräfte der Bundespolizei.<br />

www.bmi.bund.de/Internet/Content/Nachrichten/Pressemitteilungen/2007/04/Videobotschaft__BPol/Video<br />

botschaft__BPol.html +++<br />

2.2 Beckstein zur Neuorganisation der Bundespolizei<br />

+++ Nach der gestrigen Bekanntgabe der Entscheidungen zur Neuorganisation der Bundespolizei durch<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble bedauert Innenminister Dr. Günther Beckstein, dass der<br />

Bund die Bayerische Staatsregierung nicht unter strukturpolitischen Gesichtspunkten in das Konzept<br />

eingebunden hat. Der Bund will dabei das Bundespolizeiamt Schwandorf, die Bundespolizeiabteilung in<br />

Rosenheim und die Bundespolizeiabschnitte Ansbach, Bayreuth, Hof, Freilassing, Ingolstadt, Mühldorf,<br />

Passau, Seedorf, Rehau, Weiden und Weilheim auflösen sowie die bisherigen Bundespolizeiinspektionen<br />

Augsburg, Bärnau, Furth i.W., Regensburg, Rosenheim und Zwiesel zu Revieren abstufen. Insbesondere<br />

zum Wegfall der Standorte Schwandorf und Rosenheim will Beckstein noch das Gespräch mit dem<br />

Bundesinnenminister suchen, so die Mitteilung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern (StMI).<br />

Beckstein begrüßt, dass das Personal der Bundespolizei in Bayern bleibt und geht davon aus, dass für die<br />

betroffenen Bediensteten eine sozialverträgliche Lösung gefunden wird. Die Entscheidungen des Bundes<br />

werden aber die Innere <strong>Sicherheit</strong> im Freistaat laut Beckstein nicht beeinträchtigen: "Wir werden die<br />

polizeiliche Aufgabenwahrnehmung kooperativ mit der Bundespolizei gestalten. Dies gilt insbesondere<br />

auch für den Bereich entlang der bayerischen Ostgrenze. Wichtig ist hierbei insbesondere, die<br />

Kontrolltätigkeit von Bundespolizei und bayerischer Polizei aufeinander abzustimmen und entsprechend<br />

zu modifizieren". +++<br />

2.3 Niedersachsen begrüßt Neuordnung der Bundespolizei<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat die Vorstellungen von Bundesinnenminister<br />

Schäuble zur Reform der Bundespolizei begrüßt. Schünemann sagte gestern in Hannover, das Ziel, die<br />

Bundespolizei operativ zu stärken und zukunftsfähig zu machen, sei der richtige Weg. "Dieser Ansatz<br />

entspricht auch dem Weg, der bei der niedersächsischen Polizeireform beschritten wurde." Nach einer<br />

ersten Bewertung des Konzepts sei zu erwarten, dass sich die Zusammenarbeit zwischen der Polizei des<br />

Landes Niedersachsen und der Bundespolizei in der künftigen Struktur weiter verbessern werde. "Die<br />

Standorte Duderstadt und Uelzen sollen erhalten werden. Dies ist ein großer Erfolg für die beiden<br />

strukturschwachen Regionen. Die intensiven Gespräche in den letzten Wochen haben dazu geführt, dass<br />

der Bund auch die strukturpolitische Bedeutung bei der Standortentscheidung einbezogen hat."<br />

Schünemann bedauerte, dass die Einsatzhundertschaft in Gifhorn künftig einer anderen Abteilung<br />

zugeordnet werden soll. "Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dies auf den Standort haben wird."<br />

Er begrüßte die Aufwertung des bisherigen Bundespolizeiamtes Hannover zu einer Bundespolizeidirektion.<br />

Die bisherigen 19 Polizeiämter werden in der Reform zu nur noch neun Bundespolizeidirektionen<br />

zusammengefasst. Die neue Direktion in Hannover wird künftig für Bremen, Hamburg und Niedersachsen<br />

zuständig sein. +++<br />

2.4 Kritik an RAF-Tätersympathie<br />

+++ Der ehemalige Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Hans-Ludwig Zachert, hat die aktuelle<br />

Diskussion über die Morde der Roten Armee Fraktion (RAF) als "rein täterbezogen" kritisiert. Die Debatte<br />

sei in dieser Form eine "Sternstunde" und nachträgliche Eherung der ehemaligen Terroristen und somit<br />

eine Beleidigung der Opfer sowie ihrer Angehörigen. Er halte es für unverantwortlich, aus jüngsten<br />

Aussagen des früheren RAF-Mitglieds Peter-Jürgen Boock zum Mord an Generalbundesanwalt Siegfried


Buback im Jahre 1977 vorschnelle Schlüsse zu ziehen. "Boock ist bekannt als jemand, der es mit der<br />

Wahrheit nicht so sehr ernst nimmt", so Zachert. Die Aufklärung der Tat dürften nicht alleine auf seinen<br />

Behauptungen aufgebaut werden. "Es müssen handfeste Beweise vorliegen." +++<br />

2.5 Vergabe von Funkfrequenzen für den digitalen zellularen Mobilfunk<br />

+++ In Form einer Mitteilung hat die Bundesnetzagentur den Entwurf einer Entscheidung der<br />

Präsidentenkammer über die Anordnung und die Wahl des Verfahrens zur Vergabe von Frequenzen in<br />

den Bereichen 1,8 GHz, 2 GHz und 2,6 GHz zu einer Anhörung nach dem TKG veröffentlicht. Danach<br />

sollen die Frequenzen dem "digitalen zellularen Mobilfunk" gewidmet und in einem<br />

Versteigerungsverfahren vergeben werden. Eine Nutzung für den festen Funkdienst, etwa in Form von<br />

WiMAX ist nicht vorgesehen. In dem Entwurf sind keinerlei Vorkehrungen enthalten, die verhindern, dass<br />

die vier etablierten Mobilfunknetzbetreiber unter Verdrängung potenzieller Neueinsteiger das<br />

Gesamtspektrum ersteigern. Während für die etablierten Mobilfunknetzbetreiber keinerlei<br />

Versorgungsauflagen vorgesehen sind, wird Neueinsteigern der Markteintritt durch eine Reihe solcher<br />

Auflagen erschwert wenn nicht ganz unmöglich gemacht. Mit Interesse ist daher abzuwarten, wie der<br />

Markt auf diese einseitige Bevorzugung der etablierten Mobilfunkbetreiber reagieren wird, zumal die<br />

BNetzA den Wünschen dieser Betreiber bereits hinreichend durch Frequenzverlängerungen,<br />

Frequenztausche sowie der geplanten Umwidmung des GSM Spektrums für 3G Dienste entgegen<br />

gekommen ist. Eine den Regulierungszielen und den bisherigen Absichten der BNetzA entsprechende<br />

Vergabe von insgesamt fast 270 MHz in den genannten Frequenzbändern böte immerhin die Gelegenheit,<br />

einen fairen Interessenausgleich zwischen etablierten Mobilfunkbetreibern und anderen Interessenten<br />

herbeizuführen. Kommentare zu dem Entwurf können der BNetzA bis zum 04. Mai 2007 übersandt<br />

werden. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird den weiteren Verlauf der Vergabe beobachten und über die<br />

Ergebnisse informieren. +++<br />

2.6 BOS-Digitalfunk könnt e doch teurer werden<br />

+++ Wie die meisten Bundesländer so haben auch die Stadtstaaten Berlin und Hamburg Mittel für die<br />

Realisierung des BOS-Digitalfunks seit mehreren Haushalten geschoben. Berlins Innensenator Dr.<br />

Ehrhart Körting bezifferte den Betrag für die Hauptstadt mit 30,02 Mio. Euro. Berlin ist in der komfortablen<br />

Situation, dass manche Areale wie auch die Gebäude-Inhouse-Versorgung im Regierungsviertel durch<br />

den Bund übernommen wird. Hamburgs Innensenator Udo Nagel gegenüber dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>: "Wir<br />

haben 40 Mio. Euro schon seit Jahren hierfür bereitgestellt. Wir werden mit dem Netzaufbau unmittelbar<br />

beginnen und auch die Ausschreibung für unsere Endgeräte auf den Weg bringen. Eine aktuelle Prüfung<br />

hat ergeben, dass es allerdings etwas teurer werden könnte, als bisher geplant." Auf der<br />

Innenministerkonferenz im Mai soll dann endgültig die Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern<br />

zum Aufbau des Digitalfunknetzes unterschrieben werden. +++<br />

2.7 Memorandum zu Online-Überwachung<br />

+++ Die fraktionsübergreifende starke Kritik an den Online-Computer-Durchsuchungen hat zu einem Stop<br />

dieser Praxis durch Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble geführt. "Es gibt ein Moratorium", so eine<br />

Sprecherin des Innenministeriums. Schäuble habe eine Prüfung der aktuellen Rechtsgrundlage für die<br />

umstrittene Ermittlungsmethode angeordnet. Solange diese laufe, dürfe der Bundesverfassungsschutz<br />

nicht heimlich über das Internet Daten auf privaten Computern ausspähen. Parlamentarier aller Fraktionen<br />

hatten am Mittwoch mit scharfer Kritik auf das Eingeständnis der Regierung reagiert, dass die Dienste<br />

weiterhin Computer ausforschen. Als Grundlage führte die Regierung eine Dienstvorschrift an, die der<br />

damalige Innenminister Otto Schily unterzeichnet hatte. Der Bundesgerichtshof hatte dies in einem<br />

anderen Fall wegen der fehlenden Rechtsgrundlage für unzulässig erklärt. Diese Denkpause betrifft das<br />

Bundesamt für Verfassungsschutz. Das Landesamt für Verfassungsschutz in Nordrhein Westfalen, das<br />

dieser Praxis seit längerem bereits aktiv nachgeht, muss auf eine Entscheidung des<br />

Bundesverfassungsgerichtes warten, wo dieses Thema anhängig ist. Eine gesetzliche Regelung<br />

unabhängig vom Verfassungsschutz strebt das Innenministerium für das Bundeskriminalamt an.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

3. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Helfergleichstellung in Bayern


+++ "Der Bayerische Landtag unterstützt parteiübergreifend Pläne des Innenministeriums, einen<br />

"Freistellungs- und Lohnfortzahlungsanspruch für ehrenamtliche Helfer der freiwilligen Hilfsorganisationen<br />

im Katastrophenfall" - die so genannte Helfergleichstellung - einzuführen. Mit diesem zusätzlichen<br />

Rückenwind aus dem Landtag werden wir jetzt zügig den dazu erforderlichen Gesetzentwurf auf den Weg<br />

bringen", betonte Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein in München. Mit dem Konzept soll eine<br />

Gleichstellung der rechtlichen und wirtschaftlichen Situation der ehrenamtlichen Helfer der<br />

Hilfsorganisationen mit jenen der Freiwilligen Feuerwehren und des THW im Katastrophenfall erreicht<br />

werden. Dazu gehört ein Freistellungsanspruch für den Helfer gegenüber dem Arbeitgeber bei<br />

gleichzeitiger Entgeltfortzahlung. Der Anspruch des Arbeitgebers auf Ersatz dieser Entgeltfortzahlung soll<br />

sich dabei gegen die Hilfsorganisationen richten, denen diese Kosten dann von der öffentlichen Hand<br />

erstattet werden. Die Mehrkosten sind nach Einschätzung des Innenministeriums zwar ereignisbedingt<br />

nicht genau vorplanbar, dürften sich jedoch im Mehrjahresdurchschnitt bei ca. 500.000 Euro jährlich<br />

einpendeln. "Die Helfergleichstellung ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Ehrenamts und damit auch<br />

dafür, das erfolgreiche Gefahrenabwehrsystem in Bayern zu erhalten und weiter auszubauen", unterstrich<br />

Beckstein. Gerade die Katastrophenereignisse der letzten Jahre - ob Hochwasser, Schneekatastrophe<br />

oder Sturm - haben deutlich vor Augen geführt, dass der Einsatz und die Hilfsbereitschaft der<br />

ehrenamtlichen Helfer unverzichtbar und von höchstem Wert für die Gesellschaft ist. +++<br />

3.2 Generalplan Küstenschutz für Niedersachsen<br />

+++ Der Generalplan Küstenschutz für Niedersachsen und Bremen liegt jetzt auch in gedruckter Fassung<br />

vor und kann beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<br />

(NLWKN) bestellt werden. Der Plan war bereits Ende Dezember von Umweltminister Sander in Hannover<br />

vorgestellt worden. Die wichtigsten Ergebnisse: Rund 125 Kilometer Hauptdeiche an der<br />

niedersächsischen Küste müssen in den nächsten Jahren erhöht und verstärkt werden, mehr als 500<br />

Millionen Euro wird das Land Niedersachsen für den Deichbau und für flankierende Maßnahmen wie den<br />

Bau von Teekabfuhrwegen und Deichverteidigungswegen bereitstellen - rund 45 Millionen Euro in jedem<br />

Jahr. Der Generalplan Küstenschutz informiert darüber, welche Maßnahmen konkret notwendig sind:<br />

Damit wurde die Grundlage geschaffen für die Arbeit der Küstenschützer in den kommenden Jahren. Das<br />

Umweltministerium wird nun gemeinsam mit den betroffenen Deichverbänden und dem NLWKN die<br />

Prioritätenliste fortschreiben.<br />

www.nlwkn.de +++<br />

3.3 Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

+++ Am 30. und 31. Oktober findet in Bonn, der "Hauptstadt des Katastrophenschutzes", zum dritten mal<br />

der Europäische Katastrophenschutzkongress statt. Veranstalter sind das Bundesamt für<br />

Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Technische Hilfswerk (THW) und der <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>. Nachdem die ersten beiden Kongresse den Schwerpunkt auf die Nachbereitung von<br />

Katastropheneinsätzen legten, wird die dritte Veranstaltung "Europäische Strategien und Perspektiven für<br />

den Katastrophenschutz" erörtern. Themenschwerpunkte des Hauptprogramms sind der "Schutz kritischer<br />

Infrastrukturen", der "Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Katastrophenschutz in der EU" und<br />

"Katastrophenschutz in der EU: Bilanz und Ausblick". Das Programm der Veranstaltung steht im Mai auf<br />

www.civil-protection.com zur Verfügung. Kongressbegleitend findet eine Ausstellung statt. Interessierte<br />

Firmen können Informationen zur Ausstellung und Programmbeteiligung bei Helga Woll<br />

(helga.woll@behoerdenspiegel.de) oder Ulrich Albrecht (ulrich.albrecht@behoerdenspiegel.de anfordern.<br />

+++<br />

4. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

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+++<br />

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+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

5. HINWEISE<br />

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5. IMPRESSUM<br />

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des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Online-Durchsuchungen: neues Anti-Terror-Gesetz<br />

1.2 Bundestrojaner stößt bei Experten auf Skepsis<br />

1.3 Grüne verabschieden sicherheitspolitisches Grundsatzpapier<br />

1.4 Problemfall Islamisten im Internet<br />

1.5 Ergebnis der Islam-Konferenz<br />

1.6 MI5 begehrter Arbeitgeber<br />

2. POLITIK<br />

2.1 "Schwitzen statt Sitzen"<br />

2.2 EU-Kommission will Privatsphäre schützen<br />

2.3 Verharmlosung von Alltagsdrogen<br />

2.4 Personalisierte Bomben durch biometrische Daten auf dem ePass?<br />

2.5 Biometrie-Infrastruktur für tschechische Pässe<br />

2.6 Zentrales Mahngericht<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Sachsen-Anhalt gibt BOS-Gelder frei<br />

3.2 Offener Brief an Schäuble zum BOS-Digitalfunk<br />

3.3 "Bürgerwehr" in Stade gestartet<br />

3.4 Trauer um in Heilbronn ermordete Polizistin<br />

3.5 G-8: Polizei empfiehlt Schutz der Läden<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Realistische Übungshalle für die Feuerwehr<br />

4.2 Geld für Somalia<br />

4.3 Sonderfahrzeug für den Katastrophenschutz<br />

4.4 Partnerschaft gegen Erderwärmung<br />

4.5 Gefahr durch Zecken<br />

4.6. Call for Papers zum Katastrophenschutzkongress<br />

4.7 Morgen THW-Jahresbericht<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Wenn Elster nicht mehr funktioniert war es ein Patch<br />

5.2 April-Statistik der Schädlinge<br />

5.3 Schutz vor Systemausfällen<br />

5.4 Verbesserte Heuristik<br />

6. VERANSTALTUNGEN


6.1 Tagung zum Vertrag von Prüm<br />

6.2 AFCEA-Fachausstellung<br />

7. WEITERE TERMINE<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Online-Durchsuchungen: neues Anti-Terror-Gesetz<br />

+++ Unbeeindruckt von der öffentlichen Debatte hat Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU)<br />

seiner Kabinettskollegin, der Justizministerin Brigitte Zypries (SPD), nun einen Gesetzentwurf "Zur<br />

Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus durch das Bundeskriminalamt" zugestellt. In den<br />

Gesetzentwurf soll es dem BKA erlaubt sein die sogenannten Online-Durchsuchungen von Computern,<br />

bundesweite Rasterfahndungen und eine akustische Wohnraumüberwachung durchzuführen. Zur<br />

Erlaubnis von sogenannten Online-Computerdurchsuchungen wie auch der akustischen<br />

Wohnraumüberwachung sieht das Gesetz hohe Hürden vor. Die Beschränkung auf wenige Daten bei der<br />

Rasterfahndung nennt ebenfalls der Gesetzentwurf. Entscheidend für das Bundeskriminalamt ist in dem<br />

neuen Anti-Terror-Gesetzesentwurf, dass die Bundesbehörde alle Standardbefugnisse einer<br />

Landespolizei erhält. Das würde ermöglichen, dass verdeckte BKA-Ermittler auf richterliche Anordnung<br />

auch Durchsuchungen von solchen Orten vornehmen dürfen, die "nicht allgemein zugänglich" sind. Bisher<br />

konnte das BKA nur bei der Terrorabwehr aktiv werden, wenn eine länderübergreifende Gefahr vorlag<br />

oder die Zuständigkeit der Landespolizei nicht festgestellt werden konnte oder eine oberste<br />

Landesbehörde um die Übernahme der Ermittlungen ersuchte (siehe hierzu auch BKA-Präsident im<br />

Interview mit dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, Februar 2007). Die Änderungen sollen im BKA-Gesetz verankert<br />

werden. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hatte auf dem 10. Europäischen Polizeikongress der<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe deutlich die Bedenken in Form und Sache gegen die verdeckte Online-<br />

Durchsuchung von Computern formuliert. BKA-Chef Jörg Ziercke widersprach ihr dabei vehement (siehe<br />

www.european-police.eu). +++<br />

1.2 Bundestrojaner stößt bei Experten auf Skepsis<br />

+++ Die Online-Durchsuchung von Computern, auf denen Hinweise zur Vorbereitung terroristischer<br />

Attentate zu finden sein könnten, soll mit Hilfe eines versendeten Trojaners erfolgen. Der Computervirus<br />

würde online vom BKA auf einen verdächtigen PC verdeckt, für den Nutzer nicht bemerkbar, aufgespielt.<br />

Er aktiviert eine Durchsuchung der Festplatte des Verdächtigen nach Stichworten, deren Kombinationen,<br />

bekannten E-Mail- oder Internet-Adressen. Das ganze Verfahren, das in den USA auch bereits diskutiert,<br />

aber wieder ad acta gelegt wurde, beruht auf der Annahme des "größten dümmsten anzunehmenden<br />

Users" (so Dr. Ehrhart Körting, Berlins Innensenator und derzeit Vorsitzender der IMK, auf dem 10.<br />

Europäischen Polizeikongress). Professionelle Terroristen hatten schon bei ihren Mobilfunkverbindungen<br />

bewiesen, dass sie einer Nachverfolgung häufig genug entgehen können, indem sie ihre Telefonkarten<br />

nur vorübergehend nutzen, damit einen häufigen Nummernwechsel verursachen und zudem meist in<br />

anderen Ländern, als in denen sie sich bewegen, ihre Karten erwerben. Auch nutzen sie mehrere Handys.<br />

Weitere Skepsis wird auch gegenüber dieser Ausführungsmethode von technischer Seite geltend<br />

gemacht. Virenabwehrsysteme, wie sie von <strong>Behörden</strong> selbst verwendet werden, sind in der Lage<br />

innerhalb kurzer Zeit den dann versendeten "Bundestrojaner" zu identifizieren und zu eliminieren,<br />

moderne und intelligente Systeme sogar in der Lage den Absender zurückzuverfolgen und seinerseits zu<br />

attackieren. BKA-Präsident Ziercke wies auf dem Polizeikongress eindringlich darauf hin, dass diese<br />

Möglichkeit für die polizeiliche Arbeit unablässig sei. Die Befürworter belegen ihre Absicht mit den<br />

Computerdaten der Kofferbombenattentäter in Deutschland. Diese hätten auf ihren PCs Baupläne für die<br />

Bomben aus dem Internet heruntergeladen und abgespeichert. Die Diskussion wird sowohl auf der<br />

politischen wie technischen Ebene noch weitergeführt werden. +++


1.3 Grüne verabschieden sicherheitspolitisches Grundsatzpapier<br />

+++ Morgen wird die Bundestagsfraktion der Grünen/Bündnis 90 ein sicherheitspolitisches Papier<br />

verabschieden, in dem ihre Politik zur Inneren <strong>Sicherheit</strong> und zur Abwehr terroristischer Anschläge<br />

formuliert wird. Der Staat soll dazu die notwendigen Mittel erhalten, es dürfe aber auf keinen Fall eine<br />

Aushöhlung der Grundrechtsordnung geben. Die Anti-Terror-Datei dürfe nicht von einer Index- zu einer<br />

Volltextdatei entwickelt werden. Weiterhin solle jede Behörde ihre eigenen Daten verwalten und nur einen<br />

Namen zur Speicherung in die Anti-Terror-Datei freigeben. Eine begründete Anfrage könne dann die<br />

Informationslücke beim Anfragenden schließen. Konkret heißt es zur Video-Überwachung: "Videokameras<br />

sind keine Präventivmittel." Danach könnten Videokameras durchaus auf Bahnsteigen installiert werden,<br />

um eine sensible Verkehrsinfrastruktur zu überwachen. Dies bezieht sich konkret auf die Identifizierung<br />

der Kofferbomben-Attentäter auf dem Bahnhof von Köln. Andererseits wollen die Grünen aber auf<br />

Bahnhofsvorplätzen keine "Sozialkontrolle" durch Videoüberwachung. "Ein Online-Zugriff auf biometrische<br />

Daten, wie sie die Große Koalition plant, ist der Einstieg in eine Zentraldatei. Das sind orwellsche<br />

Phantasien", so Fraktionsvorsitzende Renate Künast in einem Interview mit der Welt von Samstag. Man<br />

wolle die Speicherung des biometrischen Passbildes nur auf dem Chip im Pass und nirgendwo anders.<br />

Allgemeinpolitische Forderungen sind die Schaffung eines Sachverständigengremiums zur<br />

Weiterentwicklung der <strong>Sicherheit</strong>spolitik, an dem auch Bürgerrechtsgruppen beteiligt werden, eine<br />

Geheimdienstreform und eine Reduzierung der 16 Landesämter für Verfassungsschutz auf 7. Auch<br />

kündigt Künast an, dass die Grünen sich an den Demonstrationen gegen den G-8-Gipfel in Mecklenburg-<br />

Vorpommern beteiligen wollen. "Wir organisieren das auch mit", so die Fraktionsvorsitzende. +++<br />

1.4 Problemfall Islamisten im Internet<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat die propagandistischen Aktivitäten militanter<br />

Islamisten im Internet als zunehmendes Problem bezeichnet. Bei der Vorstellung des<br />

Verfassungsschutzberichtes 2006 sagte Schünemann am Freitag, Propaganda im Internet per Video-,<br />

Audio- und Textdokumenten sei neben dem militärischen Kampf inzwischen die zweite Säule des<br />

"dschihadistischen Kampfes" gegen die westlichen Werte. Aus diesem Grund seien so genannte Online-<br />

Durchsuchungen von zentraler Bedeutung im Kampf gegen den Cyber-Terrorismus. "Im Fall des im<br />

vergangenen Herbst in Georgsmarienhütte festgenommenen Ansar al-Islam-Anhängers hätte eine Online-<br />

Durchsuchung schneller zur Festnahme führen können", so der Innenminister. Die Gefahr der<br />

terroristischen Aktivitäten im Internet werde auch durch die versuchten Anschläge im so genannten Fall<br />

"Trolley" deutlich, sagte Schünemann. Hier sei die Bauanleitung für die Bombe aus dem Internet gezogen<br />

worden. Nach Angaben Schünemanns stellte die Beobachtung islamistisch-extremistischer<br />

Gruppierungen in Niedersachsen im vergangenen Jahr die zentrale Aufgabe des Verfassungsschutzes<br />

dar. Im Bereich des militanten Islamismus bereite den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden die mediale Propaganda<br />

islamistischer Ideologie zunehmend Sorge. Zunehmend biete das Internet ein Forum für Gewaltaufrufe.<br />

Durch solche Internetseiten und Internet-Fernsehsender würde das Entstehen einheimischer<br />

terroristischer <strong>Netzwerk</strong>e gefördert. Schünemann verwies auf das aktuelle Verfahren gegen einen<br />

Verdächtigen aus Georgsmarienhütte. Der Ansar al-Islam-Anhänger hatte sich als Knotenpunkt<br />

dschihadistischer Propagandaaktivitäten hervorgetan. "Um diesen Gefahren des Internets<br />

entgegenzuwirken, wurde im vergangenen Jahr im Landeskriminalamt Niedersachsen eine Einheit zur<br />

anlassungsunabhängigen Recherche im Internet eingerichtet", sagte der Innenminister. Schünemann<br />

bekräftigte die Forderung nach so genannten Online-Durchsuchungen: "Durch dieses Mittel können<br />

Erkenntnisse schneller, effektiver und genauer erhoben werden als etwa durch eine<br />

Telefonüberwachung."<br />

www.mi.niedersachsen.de/servlets/download?C=36469956&L=20 +++<br />

1.5 Ergebnis der Islam-Konferenz<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat am vergangenen Mittwoch die zweite Plenarsitzung<br />

der Deutschen Islam-Konferenz (DIK) in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am<br />

Gendarmenmarkt eröffnet. Die Islamkonferenz war im September 2006 von Schäuble mit dem Ziel<br />

gegründet worden, die lange vernachlässigte Integration der auf 3 bis 3,5 Millionen geschätzten Muslime<br />

in Deutschland voranzubringen. Seither wurde in Arbeitsgruppen weitergearbeitet. An der Konferenz<br />

nehmen Vertreter des Staates und der in Deutschland lebenden Muslime teil. "Wie notwendig der Dialog<br />

ist und wie fruchtbar er sein kann, haben gerade die letzten Monate deutlich werden lassen. Die Debatte<br />

über den Islam und über die Muslime in Deutschland hat sich seit unserer ersten Sitzung merklich<br />

verändert", so Schäuble. Das Innenministerium verfolgt mit der DIK das Ziel einer verbesserten religions-


und gesellschaftspolitischen Integration der muslimischen Bevölkerung in Deutschland. Trotz noch<br />

erheblicher Differenzen und Klärungsbedarfs in vielen Streitfragen sehen die Teilnehmer der zweiten<br />

Islamkonferenz deutliche Fortschritte im Dialog zwischen Staat und Muslimen. Strittig blieben auch die<br />

Fragen der Interaktion zwischen Schule und Moslems, die sich in der Diskussion um islamischen<br />

Religionsunterricht sowie die Teilnahme muslimischer Kinder an Sportunterricht und Klassenfahrten<br />

manifestierte. "Wir befinden uns am Anfang eines steinigen Weges", betonte Schäuble. "Doch ich will,<br />

dass alle Menschen, gleich welchen Glaubens, Teil einer Gesellschaft sind, zu der sie gehören wollen und<br />

die sie respektiert. Der Weg dahin erfordert von uns allen noch viel Geduld - und auch Gelassenheit. Die<br />

ersten Schritte sind nun gemacht."<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

1.6 MI5 begehrter Arbeitgeber<br />

+++ Laut einer Studie der Financial Times UK ist ein Job beim britischen Geheimdienst MI5 das<br />

zweitbegehrteste Ziel englischer Studenten und nur knapp hinter einer Karriere beim Fernsehsender BBC.<br />

Bei der Umfrage musste sich der Geheimdienst Sowohl mit <strong>Behörden</strong> wie dem Außenministerium oder<br />

großen Firmen wie Microsoft und Rolls-Royce messen. Für die Studenten sehen die Aussichten beim MI5<br />

eingestellt zu werden dabei durchaus gut aus. Im Moment durchläuft der Geheimdienst ein großes<br />

Erweiterungsprogramm, dessen Ziel eine Erweiterung des Stabes um 500 Mitarbeiter pro Jahr ist.<br />

www.mi5careers.gov.uk +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 "Schwitzen statt Sitzen"<br />

+++ Verurteilte haben oft Schwierigkeiten bei der Bezahlung ihrer Geldstrafe. Ihnen droht deshalb die<br />

Verbüßung sog. Ersatzfreiheitsstrafe, in Niedersachsen kann aber statt Haft kann gemeinnützige Arbeit<br />

abgeleistet werden. Im Jahr 2006 arbeiteten in Niedersachsen 5.086 Verurteilte ihre Strafe ab. Das Land<br />

konnte dadurch 12,69 Mio. Euro Haftkosten einsparen, weil rund 151.000 Hafttage durch gemeinnützige<br />

Arbeit entfielen. "Das Programm "Schwitzen statt Sitzen" ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Die<br />

Verurteilten ersparen sich den Gefängnisaufenthalt, das Land Niedersachsen spart Haftkosten und die<br />

gemeinnützigen Einrichtungen gewinnen Unterstützung durch Arbeitsleistungen", freut sich<br />

Niedersachsens Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann. +++<br />

2.2 EU-Kommission will Privatsphäre schützen<br />

+++ Technologien zum Schutz der Privatsphäre sollen nach Meinung der Europäischen Kommission<br />

zukünftig stärker gefördert werden. Dazu veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung, in der sie<br />

Maßnahmen und Ziele erläutert. Franco Frattini, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständiger<br />

Kommissar für <strong>Sicherheit</strong> plädiert dafür, den Missbrauch "auch technisch zu erschweren". So könnten<br />

beispielsweise Informations- und Kommunikationssysteme oder Dienstleistungen derart konzipiert werden,<br />

dass nur wenig personenbezogene Daten gesammelt und verwendet werden. Die Kommission will<br />

deshalb in einem ersten Schritt den Bedarf an Technologien zum Schutz der Privatsphäre und damit<br />

einher gehende technische Anforderungen ermitteln. Des Weiteren will sie die Entwicklung geeigneter<br />

Technologien durch umfangreiche Pilotprojekte fördern und Unternehmen und <strong>Behörden</strong> dazu<br />

"ermuntern", diese Technologien zu verwenden. Ziel sei es, eine Grundlage für Datenschutzdienste zu<br />

schaffen. Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor sollen zudem die<br />

rechtlichen und technischen Unterschiede in Europa beseitigen. Um die Einhaltung geeigneter Normen<br />

zum Schutz personenbezogener Daten durch Technologien zum Schutz der Privatsphäre zu<br />

gewährleisten, erwägt die Kommission zudem, die nationalen technischen Vorschriften über<br />

<strong>Sicherheit</strong>svorkehrungen bei der Datenverarbeitung zu normen und zu koordinieren.<br />

www.europa.eu +++<br />

2.3 Verharmlosung von Alltagsdrogen<br />

+++ Anlässlich der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts erklärt die Drogenbeauftragte der<br />

Bundesregierung, Sabine Bätzing: "Die Eindämmung des Drogen- und Suchtproblems bleibt eine der<br />

wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland. Vor allem die<br />

gesellschaftliche Verharmlosung von Alltagsdrogen führt zu unermesslichem, oft stillem und<br />

unbeachtetem Leid der Tabak-, Alkohol- und Medikamentenabhängigen und deren Angehörigen.


Kontinuierliche Aufklärung muss die Gefahren jeglichen Suchtmittelkonsums aufzeigen." Beim Alkohol<br />

muss Verantwortung die Grenze setzen. "Die Diskussion über das Rauschtrinken unter Jugendlichen hat<br />

deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, mehr und nachdrücklicher für ein gemeinsames Verständnis für den<br />

zurückhaltenden Alkoholkonsum zu tun. Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit gegenüber einem<br />

problematischen Trinkverhalten und ein von Verantwortung geprägtes Leitbild für den Umgang mit<br />

Alkohol", so Bätzing. Mehr als 10 Mio. Menschen trinken Alkohol in riskanter Weise. 1,6 Millionen<br />

Menschen gelten als alkoholabhängig, weitere 1,7 Millionen praktizieren einen gesundheitsschädigenden,<br />

missbräuchlichen Alkoholkonsum. Mit der Aktionswoche "Alkohol - Verantwortung setzt die Grenze" wird<br />

vom 14. bis 18. Juni 2007 in Deutschland die Diskussion zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol<br />

in alle Lebensbereiche der Gesellschaft getragen. Der Drogen- und Suchtbericht belegt weiter, dass im<br />

vergangenen Jahr in Deutschland 1.296 Menschen infolge ihres Rauschgiftkonsums verstarben. Die Zahl<br />

der Todesfälle infolge des Konsums illegaler Drogen ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 2,3%<br />

gesunken und seit dem Jahr 2000 rückläufig.<br />

www.drogenbeauftragte.de; www.suchtwoche.de +++<br />

2.4 Personalisierte Bomben durch biometrische Daten auf dem ePass?<br />

+++ Die Bundesregierung hat einen Entwurf eines neuen Passgesetzes vorgelegt, der in Umsetzung einer<br />

entsprechenden EG-Verordnung vorsieht, Gesichtsbilder und Fingerabdrücke in digitaler Form in Pässe<br />

und andere Personaldokumente aufzunehmen. Um im Vorfeld alle potenziellen Risiken zu identifizieren<br />

und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, hat der Innenausschuss des Bundestages<br />

Experten beauftragt, die Auswirkungen der Änderungen des Passgesetzes zu analysieren und Lösungen<br />

aufzuzeigen. Als Biometrie-Experte untersuchte Professor Dr. Christoph Busch vom Fraunhofer-Institut für<br />

Graphische Datenverarbeitung IGD die technische Machbarkeit der biometrischen Erfassung wie im<br />

Gesetzentwurf vorgesehen. Unter anderem hat Busch im Rahmen seiner Ausführungen auch die viel<br />

diskutierte potenzielle Nutzung der Pässe zum Bau personalisierter Bomben betrachtet. "Die aktuelle<br />

Medienberichterstattung vermittelt den Eindruck, dass der Bau personalisierter Bomben eine akute<br />

Bedrohung der Bürger im Zusammenhang mit der Einführung von ePässen darstellt. Dies ist aber<br />

ausdrücklich nicht der Fall", stellt Busch richtig. " In meinem Gutachten komme ich zu dem Schluss, dass<br />

es sich hierbei um einen möglichen theoretischen Angriff auf prominente Persönlichkeiten handelt, der<br />

jedoch als nicht kritisch einzustufen ist, da sich die potenzielle Bedrohung mit einfachen und<br />

kostengünstigen Maßnahmen eliminieren lässt." Konkret hat sich Busch mit dem theoretischen Szenario<br />

befasst, in dem ein Attentäter die so genannte Machine Readable Zone (MRZ) des Passes einer<br />

prominenten Person kennt. In dieser auf der Datenseite des Passes gedruckten MRZ befinden sich unter<br />

anderem die Dokumentennummer, das Geburtsdatum des Passinhabers und die Gültigkeitsdauer des<br />

Passes. Bei der Passkontrolle wird die MRZ gescannt und aus dieser Information ein Zugriffschlüssel<br />

berechnet, der die Daten im RFID-Chip freigibt. Bei bekannter MRZ könnte eine Bombe genau dann<br />

gezündet werden, wenn der dazugehörende Pass in einem Abstand von unter 25 Zentimetern detektiert<br />

wird. "Dieser Angriff ist zwar potenziell möglich. Das Risiko kann allerdings schon mit einer<br />

abstrahlsicheren Verpackung des Passes - beispielsweise einer mit Alu-Folie gefütterten Brieftasche -<br />

einfach und kostengünstig kontrolliert werden.<br />

www.igd.fraunhofer.de +++<br />

2.5 Biometrie-Infrastruktur für tschechische Pässe<br />

+++ Die Tschechen können jetzt Reisepässe beantragen, die ein elektronisch gespeichertes Gesichtsbild<br />

enthalten und damit den Eigentümer des Passes zweifelsfrei identifizieren. Die Angaben sind auf einem<br />

im Pass eingebetteten RFID-Chip gespeichert und vor unbefugten Zugriffen geschützt. Siemens IT<br />

Solutions and Services liefert das Gesamtsystem für die Aufnahme der biometrischen Daten sowie die<br />

Produktion der Pässe und betreibt es für vier Jahre. Die Lösung ist bereits so ausgelegt, dass auch der<br />

digitale Fingerabdruck in den Pass aufgenommen werden kann. Die Tschechische Republik hat derzeit<br />

mehr als zehn Millionen Einwohner. Ihnen stehen landesweit mehr als 230 Erfassungszentren offen, in<br />

denen ihre biometrischen Daten für neue Pässe aufgenommen und aufbereitet werden können. +++<br />

2.6 Zentrales Mahngericht<br />

+++ Die Justizminister von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen haben in Staßfurt den Startschuss<br />

für das gemeinsame Mahngericht der drei mitteldeutschen Länder gegeben. Die Außenstelle Staßfurt des<br />

Amtsgerichts Aschersleben (Sachsen-Anhalt) ist seit dem 1. Mai 2007 für die automatisierte Bearbeitung<br />

sämtlicher Mahnverfahren der Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie für die Mahnverfahren aus


Thüringen, die in einer nur maschinell lesbaren Form beantragt werden, zuständig. Die Grundlage der<br />

Kooperation ist ein Staatsvertrag, dem die drei Landtage zugestimmt haben. "Von dem gemeinsamen<br />

Mahngericht profitieren alle Beteiligten", so Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Angela Kolb, ihr<br />

sächsischer Kollege Geert Mackenroth und der Thüringer Justizminister Harald Schliemann unisono. "Der<br />

Mahnantrag per Mausklick ist jetzt in ganz Mitteldeutschland möglich. Das baut den für die Entwicklung<br />

der Wirtschaft wichtigen Standortfaktor Recht in der Region weiter aus", sagte Kolb. Zugleich sichere die<br />

Kooperation die Auslastung des Zentralen Mahngerichts in Staßfurt langfristig. "Säumige Schuldner mit<br />

mangelnder Zahlungsmoral - mit ihnen macht das elektronische Mahnverfahren kurzen Prozess. Die<br />

Justiz öffnet die Tür zum elektronischen Rechtsverkehr und macht sich fit für die Zukunft", betonte<br />

Mackenroth. "Die Übertragung der Aufgabe auf Sachsen-Anhalt ist für Thüringen der wirtschaftlichste<br />

Weg bei einem derzeitigen Verfahrensaufkommen von rund 61.000 Mahnanträgen im Jahr", ergänzte<br />

Schliemann. Das zivilgerichtliche Mahnverfahren hat die Aufgabe, Gläubigern unbestrittener<br />

Geldforderungen schnell und kostengünstig zu einem Vollstreckungstitel zu verhelfen. Sachsen-Anhalt hat<br />

beim Zentralen Mahngericht in Staßfurt ein automatisiertes Verfahren eingeführt, dank dem Mahnanträge<br />

elektronisch erfasst und Mahnbescheide innerhalb von 24 Stunden erlassen werden können. Seit Oktober<br />

2005 werden alle Mahnanträge aus Sachsen-Anhalt hier automatisiert bearbeitet - insgesamt bisher mehr<br />

als 142.000 Verfahren. Das Verfahren läuft größtenteils ohne den Eingriff eines Rechtspflegers ab,<br />

verkürzt Bearbeitungszeiten und reduziert Fehlerquellen.<br />

www.online-mahnantrag.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Sachsen-Anhalt gibt BOS-Gelder frei<br />

+++ Der Finanzausschuss des Landtages in Sachsen-Anhalt hat die Mittel zur Einführung des Digitalfunks<br />

für die <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben in Sachsen-Anhalt freigegeben.<br />

Innenminister Holger Hövelmann (SPD): "Mit der Zustimmung zum Finanzkonzept und der heutigen<br />

Freigabe der finanziellen Mittel wurde ein wichtiger Schritt vollzogen, damit die Polizei, die Feuerwehr und<br />

der Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt zukünftig über ein modernes Funkkommunikationssystem verfügen<br />

können." Es erfüllt, so Hövelmann weiter, die hohen Anforderungen an Qualität zur Sprachübertragung,<br />

Flexibilität, Abhörsicherheit und ein großes Spektrum an speziellen Leistungsmerkmalen, wie z. B. die<br />

Datenübertragung, wirkungsvolle Verschlüsselung und die Möglichkeit zum Telefonieren. In Sachsen-<br />

Anhalt soll der Netzaufbau noch im Jahr 2007 beginnen. Bundesweit soll das Digitalfunknetz Ende 2010<br />

fertig gestellt sein. Für den Netzaufbau sowie die notwendigen Funkgeräte und Leitstellen bei der Polizei<br />

sind im Landeshaushalt der nächsten Jahre 90 Mio. Euro vorgesehen.<br />

www.sachsen-anhalt.de +++<br />

3.2 Offener Brief an Schäuble zum BOS-Digitalfunk<br />

+++ Nachdem die Regierung bislang erst kleine Fortschritte bei der Einführung des BOS-Digitalfunks zu<br />

verzeichnen hat, ist nun ein offener Brief an Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble gegangen. In diesem<br />

Brief bekunden die Mitglieder der Interessengemeinschaft der Betreiber professioneller Mobilfunknetze<br />

e.V. ihr Interesse, den Betrieb des Digitalfunknetzes der deutschen <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS) oder Teilen des geplanten Digitalfunknetzes gemeinsam in Form einer<br />

Arbeitsgemeinschaft oder auch eines Konsortiums zu übernehmen. Sie verweisen dabei auf ihre<br />

langjährigen und umfangreichen Erfahrungen im Betrieb von analogen bzw. digitalen bundesweiten und<br />

regionalen Mobilfunknetzen als auch auf den erfolgreichen und zuverlässigen Betrieb eines bundesweiten<br />

Broadcastnetzes für die Alarmierung professioneller Anwender, zu denen bereits heute zahlreiche BOS<br />

des Bundes und der Länder gehören. Für den Betrieb der analogen, digitalen Sprach- und<br />

Datenfunknetze und des Broadcastnetzes verfügten die Netzbetreiber über nahezu 2.000 Standorte in<br />

Deutschland, so der Inhalt des Briefes. "Die Interessengemeinschaft der Betreiber professioneller<br />

Mobilfunknetze e.V. steht für weiterführende Gespräche jederzeit gern zur Verfügung und bittet um<br />

Überlassung der in der Presseerklärung des Bundesministerium des Innern vom 14.03.2007<br />

angekündigten Ausschreibungsunterlagen." +++<br />

3.3 "Bürgerwehr" in Stade gestartet<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat in Stade gemeinsam mit Bürgermeister<br />

Rieckhof den Startschuss für den Freiwilligen Ordnungs- und Streifendienst (FOSD) der Stadt gegeben.


"Die Ehrenamtlichen des FOSD sollen die Stadt gezielt in ihren Aufgaben als Ordnungsbehörde<br />

unterstützen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Polizei von großer Bedeutung.<br />

<strong>Sicherheit</strong> und Ordnung ist nicht alleine Sache der Polizei und Verwaltung, sondern sie gehen uns alle<br />

etwas an", sagte Schünemann am Mittwoch in Stade. 15 Ehrenamtliche werden ab sofort als "Bürger im<br />

Dienst" in Stade unterwegs sein und die Stadt bei ihren Aufgaben als Ordnungsbehörde unterstützen und<br />

das subjektive <strong>Sicherheit</strong>sgefühl der Bürger stärken. Stade gehört zu den acht niedersächsischen Städten<br />

und Gemeinden, die den Freiwilligen Ordnungs- und Streifendienst im Rahmen eines Pilotprojekts<br />

einführen. Auch in der Gemeinde Belm, der Samtgemeinde Bersenbrück, der Stadt Celle, den Gemeinden<br />

Goldenstedt und Hermannsburg und in den Städten Nordhorn und Wittingen sind in diesen Tagen die<br />

ersten Freiwilligen unterwegs. Der Freiwillige Ordnungs- und Streifendienst soll die Städte und<br />

Gemeinden bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unterstützen und die Präsenz der Ordnungsbehörden<br />

im öffentlichen Raum verbessern. Die Freiwilligen sollen ihren Mitbürgern als Ansprechpartner zur<br />

Verfügung stehen, dazu beitragen, Belästigungen und Verstöße gegen Rechtsvorschriften zu verringern<br />

und dadurch auch das subjektive <strong>Sicherheit</strong>sgefühl der Bürger stärken. In einer auch mit Unterstützung<br />

der Polizei durchgeführten Schulung, in der es vor allem um Themen wie Kommunikation und<br />

Konfliktbewältigung ging, wurden die Angehörigen des Freiwilligen Ordnungs- und Streifendienstes in ihre<br />

Aufgaben eingeführt. +++<br />

3.4 Trauer um in Heilbronn ermordete Polizistin<br />

+++ Mehr als 500 Menschen haben im südthüringischen Oberweißbach von der vor einer Woche in<br />

Heilbronn ermordeten 22-jährigen Polizistin Abschied genommen. Die junge Frau und ihr 24 Jahre alter<br />

Kollege waren am vergangenen Mittwoch in Heilbronn von Unbekannten mit gezielten Kopfschüssen<br />

niedergestreckt worden. Der Mann überlebte lebensgefährlich verletzt. Sein Zustand sei nach wie vor<br />

kritisch aber stabil. Er steht weiter unter Polizeischutz. Die Beamtin war seit eineinhalb Jahren bei der<br />

Bereitschaftspolizei Böblingen im Einsatz gewesen. Der Polizeisprecher sagte, es gebe noch immer keine<br />

heiße Spur auf die Täter: "Unsere Arbeit gleicht einem Puzzlespiel. Irgendwann hoffen wir, dass die vielen<br />

Einzelteile ein Ganzes ergeben." Der baden-württembergische Polizeipräsident Erwin Hetger sprach von<br />

einer neuen Qualität von Gewalt: "Ungefährliche Routineeinsätze bei der Polizei gibt es nicht." Die<br />

Belohnung für die Ergreifung der Täter wurde unterdessen auf 100.000 Euro verdoppelt. +++<br />

3.5 G-8: Polizei empfiehlt Schutz der Läden<br />

+++ Die G-8-Polizeieinheit Kavala (nach einer griechischen Stadt benannt) verteilte ein Flugblatt an die<br />

Einzelhändler in der Region Heiligendamm. Danach sollen diese Vorbereitungen zum Schutz ihrer Läden<br />

treffen, wenn Anfang Juni die Gegendemonstranten erwartet werden. Die Funktionstüchtigkeit<br />

vorhandener Alarmanlagen soll ebenso wie die anderer <strong>Sicherheit</strong>seinrichtungen geprüft werden. Auf die<br />

Ausstellung besonders teurer Waren in den Schaufenstern solle ebenfalls verzichtet werden. Erwartet<br />

werden nach derzeitigen Schätzungen 100.000 Demonstranten in Rostock. Beim BKA geht man jedoch<br />

davon aus, dass es vor allem in Hamburg und Berlin zu Krawallen kommen kann. +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Realistische Übungshalle für die Feuerwehr<br />

+++ "Die Feuerwehr in Nordrhein-Westfalen soll die bestmögliche Ausbildung erhalten", betonte<br />

Nordrhein-Westfalens Innenminister Dr. Ingo Wolf in Münster bei der Übergabe einer bundesweit<br />

einmaligen Übungshalle an das Nordrhein-Westfälische Institut der Feuerwehr. "Unsere Feuerwehrleute<br />

sollen Situationen vorfinden, in denen sie sofort vergessen, dass es sich nur um eine Übung handelt - so<br />

sind sie optimal auf den Ernstfall vorbereitet", so Wolf. In der Übungshalle, für die NRW 23,5 Mio. Euro<br />

investiert hat, sollen vorrangig Staffel- und Gruppenführer mit ihren Mannschaften geschult werden.<br />

Unabhängig vom Wetter können unterschiedliche Einsatzszenarien dank einer automatischen<br />

Steuerungstechnik, die mit optischen, akustischen und sonstigen Effekten arbeitet, erprobt werden.<br />

Daneben bietet die Halle mit nachgebildeten Wohn- und Geschäftshäusern, Verkaufsstätten,<br />

Industriegebäuden und sonstigen baulichen Anlagen wirklichkeitsnahe Übungsbedingungen. Die<br />

Ausbildung, die mit Mannschaft und echten Einsatzmitteln (Feuerwehr-Fahrzeuge und -geräte)<br />

durchgeführt wird, erstreckt sich auf Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen und sogenannte NRBC-<br />

Einsätze, also auch das Üben von Gefahren durch nukleare/radioaktive, biologische und chemischen<br />

Stoffe. +++


4.2 Geld für Somalia<br />

+++ Das Auswärtige Amt stellt angesichts der jüngsten Entwicklung in Mogadischu zusätzliche 1,5 Mio.<br />

Euro für die Durchführung humanitärer Hilfsprojekte in Somalia zur Verfügung. Die Diakonie<br />

Katastrophenhilfe erhält 500.000 Euro für die Versorgung von Vertriebenen außerhalb von Mogadischu<br />

mit Nahrungsmitteln. Dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz wird 1 Mio. Euro vor allem für die<br />

medizinische Versorgung von Verwundeten und die Unterstützung der Vertriebenen zur Verfügung<br />

gestellt. Beide Organisationen verfügen durch ihre erfahrenen örtlichen Partner über vergleichsweise<br />

guten Zugang in einem schwierigen Umfeld. Hierzu erklärte Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier:<br />

"Mit den 1,5 Millionen Euro wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die schwierige Situation der Menschen<br />

in Somalia wenigstens etwas zu verbessern. Das wird aber dauerhaft nur gelingen, wenn die Gewalt ein<br />

Ende findet. Ich rufe die Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und die humanitäre<br />

Hilfe nicht länger zu behindern." Seit Anfang des Jahres 2007 hat das Auswärtige Amt damit über 4 Mio.<br />

Euro für humanitäre Hilfe in Somalia zur Verfügung gestellt. Zusätzlich hat das Auswärtige Amt 750.000<br />

Euro für die Versorgung somalischer Flüchtlinge in den Nachbarländern Kenia und Äthiopien bereitgestellt.<br />

Deutschland ist derzeit nach den USA zweitgrößter nationaler Geber humanitärer Hilfe für Somalia.<br />

www.auswaertiges-amt.de +++<br />

4.3 Sonderfahrzeug für den Katastrophenschutz<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat am Donnerstag ein Sonderfahrzeug für den<br />

Katastrophenschutz an die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) übergeben. "Dies ist ein denkwürdiger Tag, weil<br />

es uns allen ungeachtet schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen gelungen ist, mit der Anschaffung<br />

dieses Fahrzeugs einen wichtigen und innovativen Beitrag für den Katastrophenschutz zu leisten", sagte<br />

Schünemann bei der in Dienstnahme in Hannover. Das neue Fahrzeug hat ein zulässiges Gesamtgewicht<br />

von 26 Tonnen und kann Abrollbehälter mit den unterschiedlichsten Aufbauten befördern. In dem neuen<br />

Abrollbehälter "Behandlungsplatz" für 50 Patienten sind sieben Tonnen Hilfsmaterial untergebracht, die<br />

bei einem Massenanfall von Verletzten zur Versorgung der Patienten dienen. Aus wirtschaftlichen<br />

Gründen wurde vom Erwerb einzelner Spezialfahrzeuge abgewichen und stattdessen ein<br />

Wechselladerfahrzeuge angeschafft. Dies ermöglicht als Trägerfahrzeug den flexibel handhabbaren<br />

Transport von Containern, die als Abrollcontainer zum Beispiel wie im vorliegenden Falle als<br />

Behandlungsplätze ausgestattet werden können. Schünemann verwies darauf, dass der Bund sich aus<br />

der flächendeckenden Ergänzung des Katastrophenschutzes zurückziehen und sich lediglich mit punktuell<br />

aufgestellten Task Forces im Bereich der medizinischen Versorgung am Katastrophenschutz beteiligen<br />

will. Schünemann kündigte an, dass der Rückzug des Bundes Thema auf der nächsten<br />

Innenministerkonferenz sei. Angesichts der keineswegs entspannten Bedrohungslage durch den<br />

internationalen Terrorismus sei eine Einschränkung bei der Bundesausstattung im Katastrophenschutz<br />

nicht nachvollziehbar. Für Niedersachen fordert Schünemann vom Bund unter Hinweis auf das<br />

Flächenland und das Ehrenamt unter anderem eine Verdoppelung der für Niedersachsen vorgesehenen<br />

Sanitätsausstattung. +++<br />

4.4 Partnerschaft gegen Erderwärmung<br />

+++ Trotz weiterhin unterschiedlicher strategischer Ansätze haben sich die EU und die USA auf ihrem<br />

Gipfel in Washington erstmalig zum Kampf gegen die Erderwärmung verpflichtet. Dabei wollen sie<br />

gemeinsam an der Entwicklung von neuen Biokraftstoffen und an Kohlendioxidfreien Kraftwerken arbeiten.<br />

Nach ihrem Treffen mit US- Präsident George W. Bush würdigte Bundeskanzlerin Angela Merkel den<br />

Beschluss als "Riesenschritt nach vorn". In dem gemeinsamen Klima-Papier verpflichten sich die USA<br />

und die EU, den Treibhauseffekt bekämpfen zu wollen. Notwendig sei eine "schnelle globale Politik", um<br />

dem Klimawandel zu begegnen. Beide Seiten seien verpflichtet, "das Bestmögliche zu tun, um die<br />

Treibhausgase auf einem Level zu stabilisieren, um gefährliche vom Menschen ausgelöste Störungen des<br />

Klimasystems" zu verhindern, heißt es in der Erklärung.<br />

www.auswaertiges-amt.de +++<br />

4.5 Gefahr durch Zecken<br />

+++ Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Viruserkrankung. Sie wird durch Zeckenstiche<br />

besonders während der warmen Jahreszeit übertragen. Der einzige Überträger in Deutschland ist der<br />

"Gemeine Holzbock". Diese Zecken halten sich in Sträuchern, dicht stehenden Gräsern sowie im<br />

Unterholz auf. Die FSME-Erreger befinden sich in den Speicheldrüsen der Zecken und können beim Stich


umgehend auf den Menschen übertragen werden. Nach einer Infektion mit FSME-Viren können<br />

entzündliche Erkrankungen der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarkes auftreten, die vor allem<br />

wegen der schweren, bleibenden Lähmungen gefürchtet sind. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko<br />

einer schweren Erkrankung. Der sicherste Schutz vor einer Infektion ist eine Impfung. FSME-<br />

Erkrankungen werden aus verschiedenen Ländern Mittel- und Osteuropas sowie Skandinaviens gemeldet.<br />

Nach Prüfung der epidemiologischen Situation veröffentlicht das Robert Koch-Institut in regelmäßigen<br />

Abständen die aktuellen Risikogebiete für Deutschland: Als Risikogebiete gelten derzeit bestimmte<br />

Landkreise und kreisfreie Städte in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern sowie auch in<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Zur langfristigen Beobachtung der FSME-Situation in<br />

Niedersachsen führt das NLGA eine Verlaufsstudie (Blutuntersuchungen auf FSME-Antikörper) bei den<br />

Beschäftigten der Niedersächsischen Landesforsten durch. Im Gegensatz zur Viruserkrankung FSME, die<br />

nur in bestimmten Regionen auftritt, handelt es sich bei der Borreliose, die ebenfalls durch Zecken<br />

übertragen wird, um eine bakterielle Infektion (Erreger: Borrelia burgdorferi), gegen die es keine Impfung<br />

gibt, die aber mit Antibiotika behandelbar ist. Die Borreliose kommt in ganz Deutschland vor. +++<br />

4.6. Call for Papers zum Katastrophenschutzkongress<br />

+++ Am 30. und 31. Oktober wird der 3. Europäische Katastrophenschutzkongress, eine<br />

Gemeinschaftsveranstaltung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), des<br />

Technischen Hilfswerkes (THW) und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg<br />

stattfinden. Ab sofort können sich interessierte Unternehmen melden, die an der Ausstellung der<br />

Veranstaltung teilnehmen möchten. Infrage kommen sowohl Unternehmen aus Bereichen IT,<br />

Dienstleistungen, Consultants, Telekommunikation, Geoinformation, Selbstschutz, Detektion,<br />

Aufbereitung, Gefahrgutbeseitigung als auch Hersteller von klassischer Hardware für den<br />

Katastrophenschutz. Informationen können unter redaktion@behoerdenspiegel.de angefordert werden<br />

oder bei Helga Woll (0228/97097-24). +++<br />

4.7 Morgen THW-Jahresbericht<br />

+++ Morgen stellt das THW seinen Jahresbericht in Bonn vor. Albrecht Broemme, Präsident der<br />

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), und Rainer Schwierczinski, Vize-Präsident des THW,<br />

werden im Anschluss an die Pressekonferenz das Einsatz-Sicherungs-System (ESS) als eine der<br />

technischen Neuerungen des THW vorstellen. Das System stammt aus der Vermessungstechnik und<br />

wurde von ehrenamtlichen THW-Kräften weiterentwickelt, um lasergestützt die Verschiebung von<br />

Trümmerteilen zu beobachten. www.thw.de +++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Wenn Elster nicht mehr funktioniert, war es ein Patch<br />

+++ Die gefährliche <strong>Sicherheit</strong>slücke bei Microsoft, genauer gesagt die <strong>Sicherheit</strong>slücke der ANI- und<br />

EMF/WMF-Exploits für die bereits zahlreiche Schädlinge existieren, wurde erst kürzlich durch das Patch<br />

MS07-017 gestopft. Gerade dieses Patch sorgte aber mehrfach nach der Installation für Probleme mit<br />

anderen Programmen, besonders kritisch dabei das Elster-Formular für die elektronische Steuererklärung.<br />

Firmen, die eben jenes Formular nutzten und das neue Patch installierten, konnten Elster nicht mehr<br />

nutzen. Nun hat Microsoft reagiert und ein Patch für das Patch herausgegeben, allerdings ohne einen<br />

Hinweis, dass nach Installation dieses neuesten Patches auch Elster wieder funktioniert. Hier gibt es den<br />

Patch zum Patch:<br />

<br />

+++<br />

5.2 April-Statistik der Schädlinge<br />

+++ Es wird immer skurriler, die Verbreitung von Schadprogrammen zu beobachten: Warezov und<br />

Zhelatin sorgen regelmäßig für Epidemien, haben ihren Stammplatz in den Medien und sorgen dafür,<br />

dass die Mitarbeiter in den Virenlaboren weltweit genug zu tun haben - Erstplatzierter in der von Viruslist<br />

erstellten April-Statistik wird dann aber doch ein anderer, alter Bekannter: E-Mail-Wurm NetSky.t. Sein<br />

bisher bestes Ergebnis während seiner dreijährigen Existenz war Platz 4 im Jahr 2006. Danach flog er<br />

aus der Statistik heraus, kam zurück, hielt sich unweit der ersten Plätze auf und nahm dann im Sturm die<br />

Spitze, indem er alle Vertreter der "neuen Wurmgeneration" vertrieb. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich


die neue Taktik der Virenschreiber, Unmengen von Modifikationen ihrer neuen Kreationen in kurzem<br />

Zeitraum zu verschicken. Viele dieser Modifikationen erreichen die Top 20, aber ihre Vielzahl kann auch<br />

gegen sie sein - Bestätigung dieser These ist der eigenbrödlerische, aber gut verbreitete Netsky.t. Auf<br />

dem zweiten Rang erschien eine weitere Modifikation der nicht unbekannten, wahrscheinlich chinesischen<br />

Warezov-Familie - Warezov.ms. Über diese Modifikation wurde bei weitem nicht so ausführlich berichtet,<br />

wie über ihren jüngeren Bruder Warezov.nf, das Endergebnis des Monats ist jedoch eindeutig -<br />

ausgerechnet .ms war Hauptunruhestifter im April. Diese Warezov-Modifikation wird im Mai sicherlich<br />

dasselbe Schicksal wie ihre Vorgänger ereilen und aus der Statistik verschwinden. Von den Herbst- und<br />

Winter-Stürmen der Warezov-Modifikationen blieb im April nur die Modifikation.do in den Top 20. Phishing<br />

durchlebt gerade eine weitere Entwicklungsphase. Vor einem Monat belegte Bankfraud.ra den ersten<br />

Platz im Rating. Auch wenn er dieses Mal auf Platz 11 abgerutscht ist, nahm Phishing nicht ab - Platz 5<br />

okkupierte die neue Modifikation Bankfraud.ri.<br />

www.viruslist.com/de +++<br />

5.3 Schutz vor Systemausfällen<br />

+++ Fujitsu Siemens Computers erweitert das Serviceangebot für den hochverfügbaren IT-Betrieb und<br />

stellt die zweite Generation von Auto Immune Systems vor. Diese Lösungsarchitektur schützt<br />

Unternehmen automatisch vor Systemausfällen und wird nun um die neue Service Engine erweitert. Diese<br />

Komponente greift korrigierend in die IT-Infrastruktur ein, bevor Ausfälle die Verfügbarkeit der Systeme<br />

reduzieren. Auch die Anwender bemerken von der Behebung der Störung nichts. Die neue Service<br />

Engine verfügt über eine Wissensdatenbank und lernt im laufenden Betrieb ständig dazu. Sobald die<br />

erfolgreiche Behebung einer Störung bekannt und gespeichert ist, können alle weiteren Infrastrukturen, ob<br />

im Client- oder Serverumfeld, mit der erfolgreichen Lösung versorgt werden. Diese pro-aktive<br />

Immunisierung führt nicht nur zu einer Steigerung der Verfügbarkeit, sondern reduziert auch den Aufwand<br />

im IT-Service Management. Erfahrungen aus Projekten zeigen, dass sich mit dem Einsatz der Service<br />

Engine die 25 häufigsten Störungen und Anwenderfehler soweit automatisieren lassen, dass das<br />

Aufkommen der Service Calls um bis zu 40 Prozent reduziert werden kann.<br />

www.fujitsu-siemens.de +++<br />

5.4 Verbesserte Heuristik<br />

+++ Kaspersky Lab läutet die Beta-Testphase für die siebte Generation des Anti-Virus und der Internet<br />

Security ein. Die neuen Produkte basieren auf der Vorgängerversion 6.0 und warten mit einer Vielzahl von<br />

Verbesserungen und Vereinfachungen auf. So wurde zum Beispiel die Heuristik weiterentwickelt, die im<br />

Zusammenspiel mit dem Behaviour Blocker des proaktiven Moduls unbekannte Schadprogramme erkennt<br />

und entfernt. Neben weiteren technologischen Neuerungen wie der Privacy Control und verbesserter<br />

Rootkit-Erkennung verfügt Version 7.0 nun auch über eine Kindersicherung, eine vereinfachte<br />

Benutzeroberfläche und kann im Express-Modus noch schneller installiert werden.<br />

+++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1 Tagung zum Vertrag von Prüm<br />

+++ Im Mai 2005 wurde der Vertrag über die Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit,<br />

insbesondere zur Bekämpfung des Terrorismus, der grenzüberschreitenden Kriminalität und der illegalen<br />

Migration (sogenannter "Vertrag von Prüm") zwischen sieben europäischen Staaten außerhalb der<br />

Strukturen der EU geschlossen. Kernstück des Vertrages ist die Vernetzung der nationalen Datenbanken<br />

zur Verbesserung des Informationsaustauschs zwischen den Strafverfolgungsbehörden. Seit Dezember<br />

2006 findet ein solcher Austausch von DNA-Datensätzen nach dem Vertrag von Prüm bereits zwischen<br />

Österreich und Deutschland statt. Das von der Europäischen Rechtsakademie (ERA) veranstaltete<br />

Seminar möchte einen umfassenden Einblick in die Regelungen des Prümer Vertrages geben. Im<br />

Weiteren wird der Vorschlag zur Überführung des Vertrages in den Rechtsrahmen der EU vorgestellt und<br />

das Verhältnis zu weiteren EU-Regelungen im Bereich der Strafverfolgung dargestellt. Das Seminar wird<br />

zudem ein Forum für praktische Anwendungsfragen bieten, in dem die Erfahrungen, die bereits mit dem<br />

Datenaustausch gemacht wurden, ausgetauscht und diskutiert werden können. Es findet am 24. und 25.<br />

Mai in Trier statt.<br />

www.era.int/web/de/html/nodes_main/4_2127_474/conferences_0000_Date/5_1796_3561.htm +++


6.2 AFCEA-Fachausstellung<br />

+++ Am 09. und 10.05.2007 findet in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg die 21. AFCEA-<br />

Fachausstellung statt. Das Thema des diesjährigen Symposiums lautet "Mobile Revolution - Techniken,<br />

Daten, Dienste".<br />

www.afcea.de +++<br />

7. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 05.06.2007: “5. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden“, Bonn, Wissenschaftszentrum,<br />

www.microsoft.com/germany/government +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.


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"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Oliver Grün, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am<br />

Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815. UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 -<br />

Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>". Die Rechte an Marken und Warenzeichen liegen bei den genannten Herstellern. Bei<br />

direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten ("Links"), die außerhalb des<br />

Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen, kann keine Haftung für die Richtigkeit oder<br />

Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 11. Mai 2007<br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 106 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Bevölkerungs-, Katastrophen- und Zivilschutz, für<br />

Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses (www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

0. IN EIGENER SACHE<br />

0.1 Kongressmesse Effizienter Staat<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Passgesetz: Fingerabdrücke löschen, Passbilder archivieren<br />

1.2 Suche nach Terroristen im Internet<br />

1.3 Irakische Pässe im Sonderangebot<br />

1.4 Glückwunsch Richtung Nordirland<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Neuorganisation des Verfassungsschutzes in NS<br />

2.2 Zustimmung zur Ablehnung des Gnadengesuchs<br />

3. G8-GIPFEL<br />

3.1 Unterstützung der Bundeswehr zum G8-Gipfel<br />

3.2 Genua soll sich nicht wiederholen<br />

3.2 MAMI plante Gewaltaktionen<br />

3.3 Sympathie RAF-Terroristen<br />

3.4 Gegenreaktionen auf Polizei-Aktion befürchtet<br />

4. POLIZEI<br />

4.1 Polizeiliche Kriminalstatistik 2006<br />

4.2 Aussagefähigkeit der Polizeilichen Kriminalstatistik unzulänglich<br />

4.3 Bundespolizei nach Wegfall der Grenzen<br />

4.4 Städtebauliche Kriminalitätsprävention in NRW<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 THW-Jahresbilanz<br />

5.2 Bachelor und Master für die Berliner Feuerwehr<br />

5.3 EU-Besuch in Bremen<br />

5.4 Groß-Übung bei Eckernförde<br />

6. SONDERTEIL AFCEA<br />

6.1 Erfolgreiche AFCEA<br />

6.2 Die Umsetzung von HERKULES<br />

6.3 Wohin geht die mobile Kommunikation?<br />

6.4 Der "unheimliche" Hacker<br />

6.5 Sonderheft "AFCEA 2007"


7. FÜR SIE GELESEN<br />

7.1 BMI Broschüre: Innenpolitik 2/2007<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM<br />

0. IN EIGENER SACHE<br />

0.1 Kongressmesse Effizienter Staat<br />

+++ Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> veranstaltet am 22. und 23. Mai den 10. Deutschen Verwaltungskongress in<br />

Berlin, an dem Angehörige des Öffentlichen Dienstes gebührenfrei teilnehmen können. Zu den<br />

inhaltlichen Höhepunkten gehören die Diskussion um die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer 115, die<br />

europäische Dienstleistungsrichtlinie, der Bürokratieabbau - auch bei <strong>Sicherheit</strong>sbehörden -, sowie<br />

zahlreiche weitere Themen. Anmeldungen sind derzeit noch möglich. Daher hängt diesem <strong>Newsletter</strong> eine<br />

Programminformation zum Kongress bei, die auch ein Anmeldeformular enthält, das ausgedruckt an die<br />

angegebene Fax-Nr. zurück geschickt werden kann. Eine Anmeldung ist auch über die Homepage<br />

www.effizienter-staat.de möglich. +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Passgesetz: Fingerabdrücke löschen, Passbilder archivieren<br />

+++ Gestern Abend hat sich die Große Koalition auf einen Konsens zum neuen Passgesetz für das<br />

biometrische Dokument, das ab November ausgegeben werden soll, geeinigt. Danach ist der Vorschlag<br />

von Innenminister Schäuble und der Union, die Fingerabdrücke zentral oder auch dezentral bei den<br />

erhebenden Dienststellen zu archivieren, gescheitert. Die beiden Zeigefingerabdrücke müssen nach<br />

Einbringung auf den digitalen Ausweis bei der sie erfassenden Stelle gelöscht werden und stehen daher<br />

nicht einer gesamtdeutschen Kartei zur Verfügung. Anders verhält es sich mit den digitalen Passfotos.<br />

Diese sollen regionalisiert abgespeichert werden, wobei der Zugriff auf alle deutschen Passbilder für<br />

Ermittlungsbehörden und Polizei möglich sein wird. Die Koalition möchte das Gesetz bereits nächste<br />

Woche zur Erörterung ins Parlament bringen. +++<br />

1.2 Suche nach Terroristen im Internet<br />

+++ Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern, Peter Altmaier, und<br />

Europol-Direktor Max Peter Ratzel starteten bei einem Treffen des Europol-Verwaltungsrats in Hamburg<br />

das Informationsportal "check the web". Bei der Beobachtung und Analyse des islamistischen Terrorismus<br />

im Internet laufen die Informationen der Mitgliedstaaten nunmehr bei Europol in Den Haag zusammen.<br />

"Check the web" soll die Arbeitsteilung der Mitgliedstaaten bei der Überwachung des Internets erleichtern.<br />

Die Informationsplattform ist für ausgewählte dienstliche Zwecke vorgesehen. Zahlreiche Internetseiten in<br />

unterschiedlichen Sprachen müssten, so Europol Direktor Max Peter Ratzel, beobachtet und ausgewertet<br />

werden. Dies erfordere einen hohen technischen und personellen Einsatz. Um eine erfolgreiche<br />

Abdeckung aller verdächtigen Aktivitäten mit terroristischem Bezug im Internet zu garantieren, sei die<br />

effiziente Zusammenarbeit der Experten aus allen Ländern erforderlich. Das durch die deutsche<br />

Ratspräsidentschaft initiierte Projekt "check the web" sieht neben der Einrichtung des Informationsportals<br />

regelmäßige Expertentreffen zum Erfahrungsaustausch und die Durchführung gemeinsamer Projekte vor.<br />

Mit beidem wurde unter deutscher Präsidentschaft bereits gestartet. In den Expertentreffen werden<br />

sowohl inhaltliche Entwicklungen bei der terroristischen Nutzung des Internets als auch technische<br />

Aspekte gemeinsam analysiert.<br />

www.bmi.bund.de +++


1.3 Irakische Pässe im Sonderangebot<br />

+++ Seit dem 1. April 2007 werden irakische Pässe der Serie "S" von bundesdeutschen <strong>Behörden</strong><br />

pauschal nicht mehr anerkannt. Eine Allgemeinverfügung des Bundesministeriums des Innern (BMI) vom<br />

3. Januar 2005, mit der diese irakischen Reisepässe zunächst anerkannt worden waren, wurde mit<br />

Schreiben vom 6. März 2007 widerrufen. Als Begründung wurden ein mangelnder <strong>Sicherheit</strong>sstandard<br />

und erhebliche Missbrauchsfälle benannt. Nach den der Bundesregierung vorliegenden gesicherten<br />

Erkenntnissen, können in der irakischen Vertretung in Genf irakische Reisepässe der Serie "S" für 550 bis<br />

600 Euro ohne Vorlage der erforderlichen Unterlagen erworben werden. In der Schweiz haben sich nach<br />

der Bundesregierung vorliegenden weiteren Erkenntnissen u. a. bereits ein iranisches Ehepaar und eine<br />

türkische PKK-Kämpferin mit echten irakischen "S"-Pässen ausgewiesen. Die Folgen der widerrufenen<br />

Anerkennung der sog. S-Pässe für die Betroffenen sind einschneidend: Sie werden als Personen ohne<br />

gültigen Pass eingestuft, sie können nicht mehr grenzüberschreitend reisen und in<br />

personenstandsrechtlichen Verfahren (Eheschließung, Geburtsbeurkundung usw.) wird davon<br />

ausgegangen, dass kein gültiger Pass vorliegt. Laut AZR-Auskunft besitzen 5.262 irakische<br />

Staatsangehörige in Deutschland einen irakischen Reisepass der Serie "S" und 32 Personen besitzen<br />

Reisedokumente und sonstige Passersatzpapiere der Serie "S". +++<br />

1.4 Glückwunsch Richtung Nordirland<br />

+++Anlässlich der Wiederherstellung der Selbstregierung in Nordirland sprach der deutsche<br />

Außenminister und EU-Ratspräsident Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier den Regierungen<br />

Großbritanniens und Irlands sowie den politischen Führungen der beiden Gemeinschaften seine<br />

Glückwünsche aus: "Die heutige Wiederherstellung der Selbstregierung Nordirlands besiegelt die<br />

Fortschritte, die unter dem Karfreitagsabkommen von 1998 erzielt werden konnten. Sie ermöglicht den<br />

Beginn einer neuen Ära von Frieden, Stabilität und Versöhnung für alle Menschen in Nordirland. Der<br />

Erfolg basiert auf dem nachhaltigen persönlichen Engagement der Premierminister von Großbritannien<br />

und Irland und ihrer Regierungen. Er zeugt vom Mut, von der Ausdauer und der Zielstrebigkeit aller<br />

beteiligten Parteien. Er gibt Hoffnung und Zuversicht auch allen, die in anderen Teilen der Welt an der<br />

friedlichen Lösung von Konflikten arbeiten." Vor allem besteht Hoffnung auf ein endgültiges Ende des<br />

IRA-Terrors und der Gewalt insgesamt. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Neuorganisation des Verfassungsschutzes in NS<br />

+++ Das Niedersächsische Kabinett hat am Dienstag auf Vorschlag von Innenminister Uwe Schünemann<br />

beschlossen, den Gesetzentwurf zur Neuorganisation des Verfassungsschutzes in Niedersachsen in den<br />

Landtag einzubringen. Ziel des Gesetzentwurfes ist es, das Niedersächsische Landesamt für<br />

Verfassungsschutz als eigenständige Behörde aufzulösen und samt seinen Aufgaben zum 01.08.2007 in<br />

eine neue Abteilung im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport zu integrieren. Hierbei<br />

handele es sich ausschließlich um formelle und redaktionelle Änderungen, des Niedersächsischen<br />

Verfassungsschutzgesetzes, des Niedersächsischen <strong>Sicherheit</strong>süberprüfungsgesetzes, des<br />

Niedersächsischen Gesetzes zur Ausführung des Artikel 10-Gesetzes, des Niedersächsischen<br />

Beamtengesetzes, des Niedersächsischen Personalvertretungsgesetzes und des Niedersächsischen<br />

Besoldungsgesetzes. Durch die geplante Neuorganisation sollen Schnittstellenprobleme beseitigt werden,<br />

wodurch es zu einer weiteren Optimierung der Aufgabenerledigung in diesem, durch die vielen Spielarten<br />

des internationalen und nationalen Terrorismus und Extremismus immer bedeutsamer werdenden<br />

Aufgabenfeld des Innenministeriums käme. Synergieeffekte aus der so genannten "Verschlankung" der<br />

Aufbauorganisation würden vornehmlich zur Unterstützung der fachlichen Aufgaben des<br />

Verfassungsschutzes selbst genutzt. "Die Aufgaben des Verfassungsschutzes haben sich durch die<br />

massive Zunahme der notwendigen Erkenntnisgewinnung im Bereich des islamistischen Terrorismus<br />

deutlich verändert. Durch die Integration des Amtes ins Innenministerium können diese Aufgaben<br />

aufgrund kürzerer Informationswege noch besser wahrgenommen werden", so Schünemann. Der<br />

Gesetzentwurf wird mit weiteren, davon unabhängigen, Änderungsvorhaben verbunden. So soll im<br />

Niedersächsischen Beamtengesetz und im Niedersächsischen Besoldungsgesetz die Amtsbezeichnung<br />

des "Landespolizeipräsidenten" ab dem 01.08.2007 durch die Amtsbezeichnung "Präsident des<br />

Landespräsidiums für Polizei, Brand- und Katastrophenschutz" ersetz werden, da seit Februar auch die


Bereiche des Brand- und Katastrophenschutzes zu dem dort wahrgenommenen Aufgabenspektrum<br />

gehören. +++<br />

2.2 Zustimmung zur Ablehnung des Gnadengesuchs<br />

+++ Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein begrüßt die Ablehnung des Gnadengesuchs des RAF-<br />

Terroristen Christian Klar durch Bundespräsident Horst Köhler: "Klar wurde wegen neunfachen Mordes<br />

und elffachen Mordversuches zu je fünf Mal lebenslanger Freiheitsstraße plus 15 Jahren Haft verurteilt. Er<br />

hat seine Taten nie bereut und auch in jahrzehntelanger Haft nichts zu ihrer Aufklärung beigetragen. Ich<br />

bin daher froh, dass der Bundespräsident die Entscheidung getroffen hat, Klar nicht zu begnadigen. Eine<br />

andere Entscheidung hätte dem Gerechtigkeitsgefühl unserer Bürgerinnen und Bürger nicht entsprochen."<br />

Die Entscheidung Köhlers wurde auch von Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H. Oettinger<br />

positiv bewertet: "Der Bundespräsident hat sich seine Entscheidung nicht leicht gemacht und im Vorfeld<br />

Erkenntnisquellen bis hin zum persönlichen Gespräch genutzt. Er hat seine Entscheidung dann in<br />

verantwortungsvoller Abwägung aller Argumente souverän und eigenständig getroffen, so wie es seitens<br />

der Verfassung vorgesehen ist. Diese Entscheidung von Bundespräsident Köhler verdient unseren<br />

uneingeschränkten Respekt." +++<br />

3. G8-GIPFEL<br />

3.1 Unterstützung der Bundeswehr zum G8-Gipfel<br />

+++ Der G8-Gipfel in Heiligendamm findet unter höchster <strong>Sicherheit</strong>sstufe statt. Gegen das Treffen<br />

werden Proteste von mehreren Zehntausend Demonstranten erwartet. Tausende von Polizisten sollen<br />

das zur Festung ausgebaute Tagungshotel abschotten, auch Bundeswehr und Bundespolizei wirken<br />

daran mit. So sollen insgesamt ca. 1 100 Soldaten und zivile Mitarbeiter zu unterschiedlichen Zeiten im<br />

Rahmen direkter Unterstützungsleistungen der Bundeswehr für das G8-Gipfeltreffen verwendet. Nach<br />

derzeitigem Planungsstand belaufen sich die Kosten für die bislang beantragten Unterstützungsleistungen<br />

durch die Bundeswehr auf zehn Millionen Euro nach Vollkosten und etwa drei Millionen Euro nach<br />

Amtshilfesatz. Nach Eingang des Unterstützungsantrages des Innenministeriums des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern vom 21. März 2006 ist die Bundeswehr seit Mai 2006 mit Maßnahmen zur<br />

Unterstützung befasst. Eine Bewaffnung der Soldaten ist nicht geplant. Grundsätzlich können jedoch<br />

Soldaten lageabhängig zum Eigenschutz mit Handwaffen ausgestattet werden. +++<br />

3.2 Genua soll sich nicht wiederholen<br />

+++ Zum G8-Gipfel in Heiligendamm werden insgesamt 15.000 Gäste aus Politik, Verwaltung und Presse<br />

in Deutschland erwartet. Diese sollen sich sicher fühlen. Besonders Bilder wie 2001 beim G8-Gipfel in<br />

Genua, wo sich nächtelang die italienische Polizei Straßenschlachten mit Demonstranten lieferte, sollen<br />

sich nicht wiederholen. Zudem hat die Gefährdungsanalyse der letzten Monate, über die auch in diesem<br />

<strong>Newsletter</strong> mehrfach berichtet wurde, ergeben, dass neben den teilweise friedlichen, politisch motivierten<br />

G8-Gegnern das Ereignis auch solche Menschen anlockt, die Gewalttätigkeiten oder sogar Anschläge<br />

planen. Fast zwanzig Brandanschläge und Sachbeschädigungen hat es im thematischen Zusammenhang<br />

mit dem G8-Gipfel bereits in den letzten Monaten gegeben. Dazu gehörten u.a. ein Anschlag auf das<br />

Gästehaus des Auswärtigen Amtes in Berlin-Reinickendorf und ein Brandanschlag auf das Auto des<br />

Staatssekretärs im Finanzministerium, Thomas Mirow, Ende 2006. Eine nicht näher gekennzeichnete<br />

Gruppe soll des weiteren neun Brandanschläge und drei Sachbeschädigungen im Raum Hamburg sowie<br />

drei Brandanschläge in Berlin verübt haben. Dies sind die Gründe für eine seit längerem bereits laufende<br />

Kampagne zur Sensibilisierung der <strong>Sicherheit</strong> zum G8-Gipfel im Ostseebad Heiligendamm. Da nach<br />

<strong>Sicherheit</strong>sanalysen auch radikale Gruppen aus dem Ausland beabsichtigen einzureisen und gewalttätige<br />

Aktionen in Hamburg und Berlin planen (siehe <strong>Newsletter</strong> des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>s <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> am<br />

Montag dieser Woche) hat Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble angeordnet, dass im zeitlichen<br />

Umfeld des G8-Gipfels auch an den Schengen-Grenzen wieder Kontrollen eingeführt werden. +++<br />

3.2 MAMI plante Gewaltaktionen<br />

+++ Einige der bisher stattgefundenen Anschläge wurden in der Vergangenheit mit Bekennerschreiben<br />

einer Gruppe Militanter Antimilitaristische Initiative (MAMI) ausgeführt. Die Bundesanwaltschaft geht daher<br />

davon aus, dass ein gewalttätiger Zirkel unter diesem Namen den G8-Gipfel stören oder sogar verhindern<br />

wolle. Gegen Angehörige dieser militanten Gruppe sind vorgestern insgesamt 900 Beamte des


Bundeskriminalamts, der Landeskriminalämter und der Polizei bei 40 Wohnungs- und<br />

Bürodurchsuchungen aktiv gewesen. Ein weiteres Ermittlungsverfahren richtet sich gegen eine seit 2001<br />

in Berlin aktive "Militante Gruppe" (MG). Diese bekannte sich selbst zu insgesamt 25 Anschlägen, die<br />

ebenfalls im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel stehen. Bekannt geworden ist diese Gruppe durch einen<br />

Brandanschlag auf das Sozialamt Tempelhof-Schöneberg in Berlin. +++<br />

3.3 Sympathie RAF-Terroristen<br />

+++ Bei den Razzien gegen die linken Extremisten im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel ist in Hamburg<br />

die sogenannte "Rote Flora" durchsucht worden. Plakate wie "Freiheit für Christian Klar", "Alle politischen<br />

Gefangenen aus der Linken weltweit müssten raus aus den Knästen" lassen nach Meinung von<br />

Generalbundesanwältin Monika Harms den Verdacht zu, dass hier Sympathien für die RAF nicht nur<br />

gehegt, sondern auch propagiert werden. +++<br />

3.4 Gegenreaktionen auf Polizei-Aktion befürchtet<br />

+++ Das konsequente Vorgehen der <strong>Sicherheit</strong>sbehörden von vorgestern Nacht hat auch zu einer<br />

Diskussion darüber geführt, wie erfolgreich das Signal gegen die geplante Gewalt in Heiligendamm wirken<br />

könnte. Zwar ist es in <strong>Sicherheit</strong>sbehörden teilweise gelungen die Infrastrukturen der militanten G8-<br />

Gipfelgegner lahm zu legen, doch gleichzeitig muss bei der Betrachtung der <strong>Sicherheit</strong>sanalyse auch<br />

davon ausgegangen werden, dass innerhalb des breiten Spektrums der G8-Gipfelgegner der besonders<br />

radikale Anteil an Boden gewinnt und Polizeiaktion selbst nun zum Anlass genommen werden, die weitere<br />

Radikalisierung des Protests zu fördern. +++<br />

4. POLIZEI<br />

4.1 Polizeiliche Kriminalstatistik 2006<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble und der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der<br />

Innenminister und -senatoren der Länder, der Berliner Innensenator Dr. Erhart Körting, haben am<br />

Dienstag in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2006 vorgestellt. "Die polizeilich<br />

registrierte Kriminalität in Deutschland ist auch im Jahr 2006 wieder zurückgegangen. Vor ziemlich genau<br />

einem Jahr konnte ich Ihnen mitteilen, dass die Aufklärungsquote für das Berichtsjahr 2005 den höchsten<br />

Wert seit Erstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik überhaupt erreicht hat. Heute kann ich berichten,<br />

dass diese Bestmarke noch einmal leicht übertroffen worden ist. Die Eckdaten der PKS 2006 schreiben<br />

die insgesamt positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort: Stetig steigende Aufklärungsquote bei<br />

konstanter bis tendenziell rückläufiger Straftatenzahl", bilanzierte Schäuble. Nach einem leichten Anstieg<br />

im Jahr 2004 ist die Gesamtzahl der Tatverdächtigen im Jahr 2006 zum zweiten Mal in Folge<br />

zurückgegangen. Sie liegt mit 2.283.127 Personen um 1,3 Prozent unter dem Wert von 2005 (im Vorjahr<br />

Rückgang um 3,0 Prozent). Die Zahl der Tatverdächtigen im Kindes-, Jugend- und Heranwachsendenalter<br />

sind jeweils (wie bei den Erwachsenen) leicht rückläufig. Diese Feststellung gilt für die<br />

Gesamtbetrachtung aller Deliktsfelder. Allerdings sind im Bereich der Gewaltkriminalität, wie im letzten<br />

Jahr, auch für Jugendliche und Heranwachsende Anstiege zu verzeichnen. Auffällig sind Anstiege im Jahr<br />

2006 insbesondere bei einfachen Körperverletzungsdelikten (Jugendliche: +2,7 Prozent;<br />

Heranwachsende: + 4,6 Prozent). Die Polizeiliche Kriminalstatistik bildet bekanntlich das so genannte<br />

Hellfeld ab. Über das Dunkelfeld bei Jugendkriminalität (speziell Jugendgewalt) und mögliche Ursachen<br />

wird hingegen viel gemutmaßt und unterstellt. Es mangelt derzeit an einer validen Erhebung des<br />

Dunkelfeldes und der Ermittlung möglicher Ursachen bzw. Zusammenhänge. Um bestehende<br />

Erkenntnisdefizite zu schließen, werden das BMI und das Kriminologisches Forschungsinstitut<br />

Niedersachsen e.V. (KFN, unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Christian Pfeiffer) in einem gemeinsamen<br />

Projekt "Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter" eine repräsentative Dunkelfelderhebung zur<br />

Jugendkriminalität (insbesondere Jugendgewalt) und Aufdeckung möglicher Ursachenzusammenhänge<br />

vornehmen. Die Befragung von etwa 50.000 Schülern, bei deren Durchführung uns die Länder<br />

unterstützen, soll noch in diesem Monat zum Abschluss kommen; erste Ergebnisse sollen zum<br />

Jahresende 2007 vorliegen.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

4.2 Aussagefähigkeit der Polizeilichen Kriminalstatistik unzulänglich


+++ "Seit Jahren wird in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) der Anstieg der Gewaltkriminalität<br />

festgestellt und von Politikern bedauert, ohne das Maßnahmen zur Reduzierung dieses Phänomens<br />

umgesetzt werden - das liegt schlicht daran, weil die PKS nicht auf die wesentlichen Zusammenhänge<br />

hinweist“, so der Vorsitzende Des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Klaus Jansen. Zur<br />

Verbesserung der Aussagekraft und besseren analytischen Verarbeitung der PKS, fordert der BDK, den<br />

Migrationshintergrund deutscher Tatverdächtiger in der PKS festzuhalten. "In der jetzigen Form dient die<br />

PKS der Polizei lediglich noch als Nachweis ihrer geleisteten Arbeit, statt analytische Grundlage für<br />

überfällige Kriminalstrategien zu sein. Nur, wir haben momentan nichts Besseres", konstatiert Jansen bei<br />

der Vorstellung der PKS 2006. "Der Rückgang der Drogenkriminalität ist lediglich ein Indiz dafür, dass die<br />

Polizei in diesem Phänomenbereich weniger ermittelt hat“, erkennt Jansen in den vorliegenden Zahlen<br />

keinen tatsächlichen Rückgang der Drogenkriminalität. "Die tatsächliche Dimension der<br />

Internetkriminalität wird durch die Zahlen der PKS nur zu Bruchteilen dargestellt. Eine erhebliche<br />

personelle und technische Verstärkung der kriminalpolizeilichen Ermittlung muss im Bereich der<br />

Bekämpfung der IuK-Kriminalität (Informations- und Kommunikationstechnik) stattfinden“, so Jansen.<br />

www.bdk.de +++<br />

4.3 Bundespolizei nach Wegfall der Grenzen<br />

+++ Mit dem kommenden Beitritt Polens und der Tschechischen Republik zum Schengener Abkommen<br />

wird auf Kontrollen des Personenverkehrs unmittelbar an den Grenzen weitgehend verzichtet. Das<br />

Bundespolizeipräsidium Ost sichert bisher die Ostgrenze auf insgesamt 837 km Länge, wobei 383 km<br />

entlang Polens und 454 km zur Tschechischen Republik liegen. Der zu erwartende weitgehende Wegfall<br />

der Kontrollen des Personenverkehrs könnte zu einer Verminderung des Aufgabenbereiches der<br />

Bundespolizei in dieser Region führen. Das wirft Fragen des künftigen Einsatzes des dort beschäftigten<br />

Personals auf. Der vollständige Beitritt der an die Bundesrepublik Deutschland unmittelbar angrenzenden<br />

Staaten Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Österreich zum Schengener<br />

Durchführungsübereinkommen hatte zur Folge, dass die dortigen stationären Grenzkontrollen entfielen;<br />

die grenzpolizeiliche Überwachung innerhalb des 30-km-Grenzstreifens entlang der Grenzen sowie im<br />

Einzelfall lageabhängige Kontrollen im Hinterland bleiben hiervon unberührt. Die Organisation der<br />

Bundespolizei hat sich in dem genannten Zeitraum erheblich gewandelt, die Beschäftigtenzahlen sind<br />

nicht vergleichbar. Die Antwort der Regierung auf diese Fragen: "Die Bundespolizei wird auch nach dem<br />

vollständigen Schengen-Beitritt der Republik Polen und der Tschechischen Republik weiterhin in den<br />

Grenzregionen präsent sein und ihre polizeiliche Arbeit gewohnt professionell fortsetzen. Durch den<br />

künftigen dortigen Wegfall der systematischen Grenzkontrollen wird sich die Art der<br />

Aufgabenwahrnehmung ändern. Die Bundespolizei, die ihre gesetzlichen Aufgaben integrativ wahrnimmt,<br />

wird ihre Personalstärke unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen lageangepasst bestimmen.<br />

(...) Die Bundespolizei wird auch nach dem Wegfall der Grenzkontrollen zur Tschechischen Republik und<br />

zur Republik Polen weiterhin in den Grenzregionen - wie auch an den westlichen<br />

Schengenbinnengrenzen - präsent sein." +++<br />

4.4 Städtebauliche Kriminalitätsprävention in NRW<br />

+++ "Die Polizei hilft in Nordrhein-Westfalen beim Städtebau, Angsträume zu entschärfen und<br />

Kriminalitätsbrennpunkte von vornherein zu vermeiden. Mit ihrem Rat leistet sie einen Beitrag, die<br />

Innenstädte, Wohn- und Gewerbegebiete sicherer zu machen und die Lebensqualität der Anwohner und<br />

der dort arbeitenden Menschen zu erhöhen", betonte NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf bei der<br />

Vorstellung vorbildlicher Projekte städtebaulicher Kriminalprävention in Bonn. "Oft helfen schon einfache<br />

Veränderungen, wie zusätzliche Straßenlaternen oder das Zurückschneiden von dichten Büschen, damit<br />

sich die Menschen sicherer fühlen." Neben der Kriminalprävention müssten Stadtentwicklung, Architektur<br />

und Wirtschaftinteressen in Gesamtkonzepten zusammengefasst werden, erklärte Wolf. Die beispielhafte<br />

Zusammenarbeit zwischen der Bonner Polizei und der Stadt Bonn machte der Minister an einem Projekt<br />

deutlich: Bei der Planung eines Neubaugebiets beteiligte die Stadt Bonn die Polizeiexperten von Anfang<br />

an. Ursprünglich war diese Siedlung für Familien mit Kindern gedacht. Auf Rat der Polizei werden jetzt<br />

verschiedene Häusertypen gebaut, damit auch Senioren dort wohnen können. So ist auch tagsüber die<br />

Siedlung belebt, wenn die berufstätigen Eltern unterwegs und die Kinder in den Schulen sind. Dies hält<br />

Tageswohnungseinbrecher ab. Ein Kinderspielplatz wird jetzt vom Siedlungsrand verlegt und direkt in die<br />

Siedlung integriert. Die Kinder können den Platz allein erreichen und von den Häusern aus beaufsichtigt<br />

werden. Entgegen den ursprünglichen Plänen werden Stellplätze für Fahrzeuge direkt auf den<br />

Grundstücken gebaut. Das verringert das Aufbruchsrisiko erheblich. Zunächst waren für die Anwohner


Sammelparkplätze geplant. Doch die locken Autoknacker an. Obwohl die städtebauliche<br />

Kriminalprävention noch ein junger Bereich der polizeilichen Vorbeugungsarbeit ist, unterstützen schon<br />

heute viele Polizeibehörden bei städtebaulichen Vorhaben die Planungsämter vor Ort. "Die Experten<br />

beraten kriminalfachlich beim Umgestalten von Wohngebieten und arbeitet, wie in Bonn, bei der Planung<br />

von Neubausiedlungen mit", erläuterte Wolf. "Unser Ziel ist es, dass die Polizei den mit ihrem<br />

kriminalistisch-kriminologischen Fachwissen in die Planungen und Entscheidungen aller 396 Städte und<br />

Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit einbezogen wird. Denn auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als<br />

heilen." +++<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 THW-Jahresbilanz<br />

+++ Das Technische Hilfswerk (THW) hat im Rahmen der Bundespressekonferenz in Bonn den THW-<br />

Jahresbericht 2006 der Öffentlichkeit präsentiert. "Hinter uns liegt ein einsatz- und erfolgreiches Jahr. Es<br />

ist gleichzeitig auch mein erstes Jahr als THW-Präsident, an das ich mich mit seinen großen und kleinen<br />

Einsätzen gerne erinnere", sagte THW-Präsident Albrecht Broemme. Gemeinsam mit dem seit dem 1.<br />

März im Amt befindlichen Vizepräsident des THW, Rainer Schwierczinski, erläuterte Broemme die<br />

Einsatzschwerpunkte des THW im vergangenen Jahr. Menschen weltweit vertrauen auf die 80.000<br />

ehrenamtlichen Helfer des THW. Das haben die Einsätze im Inland zum Beispiel während des Elbe-<br />

Hochwassers, des Schneechaos in Süddeutschland oder nach der Explosion im bayerischen Lehrberg<br />

sowie im Ausland auf Zypern und im Libanon gezeigt. Auch an den Beitrag des THW während der<br />

Fußball-Weltmeisterschaft erinnerte Broemme. Gemeinsam mit den Feuerwehren, den<br />

Hilfsorganisationen, der Polizei und den <strong>Sicherheit</strong>skräften anderer Länder habe auch das THW einen<br />

wichtigen Teil zum Gelingen der WM geleistet: 17.000 THW- Helfer aus 290 Ortsverbänden waren bei der<br />

Fußball-Weltmeisterschaft eingebunden. Insgesamt leistete das THW 2006 mehr als 900.000 Stunden<br />

Hilfe. Das THW ist die Katastrophenschutz- und Einsatzorganisation des Bundes. Mit seinen<br />

spezialisierten Einheiten nimmt das THW seine gesetzlichen Aufgaben im Bevölkerungsschutz und der<br />

örtlichen Gefahrenabwehr wahr. In seiner Struktur ist das THW weltweit einmalig. Als<br />

Katastrophenschutzorganisation, getragen von ehrenamtlichem Engagement, ist das THW Partner für<br />

Menschen in Not. Das operative Rückgrat des THW bilden die 669 Ortsverbände, die über ganz<br />

Deutschland verteilt sind. Sie garantieren auf lokaler Ebene schnelle und effiziente Hilfe auf Anforderung<br />

der zuständigen Stellen wie Polizei und Feuerwehr. Die Hilfskomponenten der Ortsverbände ergänzen<br />

sich so, dass das gesamte Einsatzspektrum des THW im ganzen Bundesgebiet verfügbar ist und seine<br />

Spezialisten immer dort sind, wo es notwendig ist. So waren allein 5.500 THW-Kräfte während des<br />

Orkans "Kyrill“ im Januar bundesweit im Einsatz. Informationen über das THW kann man auch beim<br />

deren Stand auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress erhalten, der am 30. und 31. Oktober<br />

als Gemeinschaftsveranstaltung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK),<br />

des THW und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg stattfinden wird.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

5.2 Bachelor und Master für die Berliner Feuerwehr<br />

+++ Der Berliner Senat hat auf Vorlage des Senators für Inneres und Sport, Dr. Ehrhart Körting, die<br />

Verordnung über die Laufbahnen der Beamten des feuerwehrtechnischen Dienstes (Feuerwehr-<br />

Laufbahnverordnung - FwLVO) erlassen. Im Rahmen des sogenannten Bologna-Prozesses ersetzen<br />

zunehmend Fachhochschulen und Universitäten ihre Diplom-Studiengänge durch Studiengänge, die mit<br />

dem "Bachelor" oder dem "Master" als akademische Abschlüsse enden. Mit der Änderung des<br />

Laufbahnrechts wird dem nun entsprochen, indem den Absolventen von Fachhochschulen oder<br />

Universitäten mit einem für die Feuerwehrlaufbahn geeigneten Bachelor-Abschluss der Zugang zum<br />

gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ermöglicht wird. Bisher waren lediglich Bewerber mit einem<br />

Diplom einer technischen Fachhochschule zugelassen. Die Berliner Feuerwehr stellt zumeist im Herbst<br />

bis zu zehn Anwärter für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ein. Für die Zulassung zum<br />

höheren feuerwehrtechnischen Dienst ist nun neben dem universitären Diplom auch ein Master-Abschluss<br />

in einer geeigneten Fachrichtung, die für den höheren Dienst akkreditiert sein muss, vorgesehen. Ferner<br />

wurde die regelmäßige Probezeit der Nachwuchskräfte für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst um<br />

ein halbes Jahr auf eineinhalb Jahre verlängert. +++


5.3 EU-Besuch in Bremen<br />

+++ Über das Unfallmanagement im Seenotfall durch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung<br />

Schiffbrüchiger (DGzRS) informierte sich EU-Kommissar Dr. Joseph Borg bei einem Besuch in der<br />

Zentrale des Seenotrettungswerks in Bremen. Beeindruckt zeigte er sich zudem von der Tatsache, dass<br />

die gesamte Arbeit der Seenotretter ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen, ohne<br />

Steuergelder finanziert wird. So ließ er es sich zum Abschluss seines Besuches nicht nehmen, eines der<br />

bekannten rot-weißen Sammelschiffchen zu "befrachten".<br />

www.dgzrs.de +++<br />

5.4 Groß-Übung bei Eckernförde<br />

+++ Eine gemeinsame Groß-Übung in der Eckernförder Bucht absolvierten ein Seenotkreuzer sowie drei<br />

Seenotrettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit dem<br />

Zweimaster "Roald Amundsen". Integriert in ein gesamtes Havarieszenario wurden drei realitätsnahe<br />

Einzelübungen absolviert. Trainiert wurden medizinische, technische und nautische Notfallsituationen, wie<br />

sie in der seemännischen Praxis häufig vorkommen. Eine der fiktiven Notsituationen machte die komplette<br />

Evakuierung der "Roald Amundsen" notwendig. Letztes Element der Übung war ein simulierter Ausfall der<br />

kompletten Maschine des Großseglers. Manövrierunfähig in der Hafeneinfahrt von Eckernförde treibend,<br />

wurde die "Roald Amundsen" von den Seenotrettern mit einer stabilen Leinenverbindung in Schlepp<br />

genommen, an die Pier bugsiert und dort sicher festgemacht. Während der gesamten Dauer der Übung<br />

fiel dem Seenotkreuzer BERLIN die Rolle des On scene co-ordinators (OSC) zu. Als strategische<br />

Schnittstelle zwischen der SEENOTLEITUNG BREMEN und den eingesetzten Rettungseinheiten hatte<br />

die Besatzung die Verantwortung für die reibungslose Koordinierung des Einsatzes und der dazu<br />

notwendigen Kommunikation unter allen beteiligten Fahrzeugen.<br />

www.dgzrs.de +++<br />

6. SONDERTEIL AFCEA<br />

6.1 Erfolgreiche AFCEA<br />

+++ Wie der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in mehreren Gesprächen erfahren konnte, werten die Besucher das<br />

Konzept der AFCEA als Erfolg. So kam gerade von Bundeswehrangehörigen das Lob, dass man hier in<br />

kurzen Gesprächen so viel erfahren könnte wie sonst nach drei Tagen Telefonaten. "Wenn ich eine Frage<br />

zu roda habe und sie eventuell ebenso Rhode & Schwarz betrifft, können sie sich hier einfach mit mir<br />

zusammen setzen. Wo bietet sich sonst noch die Möglichkeit zu solchen Gesprächen", so die Auskunft<br />

eines zufriedenen Besuchers. An zwei Veranstaltungstagen kamen erneut über 1.500 Fachbesucher in<br />

die Bad-Godesberger Stadthalle, um sich über den neuesten Stand der militärisch nutzbaren<br />

Informationstechnologie zu informieren. Auch der - ab gestern - neue Leiter der Fachausstellung, Oberst<br />

a.D. Friedrich Benz, zeigte sich mit dem erreichten zufrieden und blickt zuversichtlich auf 2008: "Ich freue<br />

mich auf meine neue Aufgabe", so Benz. Am 7. und 8. Mai 2008 findet die nächste Fachausstellung statt -<br />

auch die <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Redaktion wird sich wieder auf der Messe präsentieren. www.afcea.de +++<br />

6.2 Die Umsetzung von HERKULES<br />

+++ Die BWI Informationstechnik (BWI IT) wird in den kommenden zehn Jahren die gesamte<br />

nichtmilitärische IT- und Telekommunikations-Infrastruktur der Bundeswehr auf den neuesten Stand<br />

bringen. So wird eine wesentliche Voraussetzung geschaffen, damit die Bundeswehr zukunftsfähig bleibt.<br />

Hinter diesem Modernisierungsvorhaben, welches 1999 als Projekt mit dem Namen HERKULES initiiert<br />

wurde, steht eine der größten Partnerschaften zwischen Bund und Industrie. Bundeswehr, Siemens und<br />

IBM bündeln dabei Kraft und Know-how in einer eigenständigen Unternehmensgründung, der insgesamt<br />

eine Investitionssumme von rund sieben Mrd. Euro zur Verfügung steht. Es findet eine nahezu<br />

vollständige Erneuerung der bestehenden IT-Infrastruktur der Bundeswehr innerhalb der ersten<br />

Vertragsjahre statt. Im Rahmen der Ersterneuerung werden insbesondere 140.000 PCs, ca. 4.500<br />

verteilte Rechner, die zentralen Systeme in den Rechenzentren, sowie die <strong>Netzwerk</strong>infrastruktur (WAN &<br />

LAN) erneuert. Alle zu betreuenden Standorte sind in Deutschland. IBM verantwortet die zentralen<br />

Standorte (Schwerpunkt Rechenzentrum und Applikationsbetrieb, sieben Standorte). Siemens ist<br />

verantwortlich für die 1.500 dezentralen Standorte. Der Hauptvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren.<br />

Über den Hauptvertrag, den gegenwärtigen Stand von HERKULES und die zukünftigen<br />

Umsetzungsphasen wird Peter Blaschke, Vorsitzender der Geschäftsführung BWI IT, im Rahmen des


Symposiums auf der "21. AFCEA - Fachausstellung: Mobile Revolution - Techniken, Daten, Dienste" am<br />

09./10. Mai 2007 in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg ausführlich informieren. Der Vortrag mit dem Titel<br />

"Die BWI Informationstechnik (BWI IT), ein verlässlicher Partner der Bundeswehr und der Industrie" findet<br />

am 09. Mai um 10.15 Uhr statt. Weitere Informationen zu der Veranstaltung unter +++<br />

6.3 Wohin geht die mobile Kommunikation?<br />

+++ UMTS die dritte Generation Mobilfunk ist jetzt schon geraume Zeit verfügbar und wird stufenweise in<br />

Richtung höhere Performance, Stichwort HSDPA, ausgebaut. Nach einer Phase der Inkubation ist jetzt<br />

wieder sichtbar Bewegung in die Weiterentwicklung des Mobilfunks gekommen. Neue Technologien und<br />

Verfahren sind aufgetaucht, um nur ein paar Schlagworte zu nennen: WIMAX, LTE, meshed Networks<br />

oder MIMO. In der Standardisierung wird die Entwicklung wieder aktiv vorangetrieben, zu den bisherigen<br />

Gremien wie GSMA und 3GPP sind neue Foren und Initiativen getreten, wie zum Beispiel NGMN oder<br />

WIMAX-Forum. Und auch die Vergabe neuer Frequenzen wird in Kürze beginnen. Was bedeuten diese<br />

Entwicklungen, wird es eine einheitliche nächste Generation geben oder eine Vielfalt von Lösungen?<br />

Günther Weber, Leiter Business Development Vodafone Group R&D, wird in seinem Redebeitrag "Mobile<br />

Kommunikation - quo vadis? Neue Anwendungsmöglichkeiten und technische Weiterentwicklung" auf<br />

dem Symposium der 21. AFCEA - Fachausstellung (10. Mai, 10.00Uhr) versuchen, dazu einige Antworten<br />

zu geben. Neben dem Stand der Technik wird dabei insbesondere auf zukünftige neue Anwendungen und<br />

Anforderungen eingegangen. +++<br />

6.4 Der "unheimliche" Hacker<br />

+++ Tobias Schrödel ist bei T-Systems Leiter des Technischen Competence Centers für IP Application<br />

Integration & Programming (AIP), das sich mit der Erstellung eines Administrations- und Statistik-<br />

Frameworks auf Basis von J2EE sowie der Entwicklung kundenindividueller Software in Projekten befasst.<br />

Persönlich beschäftigt sich der gebürtige Münchner seit mehreren Jahren mit historischer Kryptoanalyse<br />

und <strong>Sicherheit</strong>slücken in alltäglichen IT- und Elektronik-Produkten. Er möchte dabei Anwender<br />

sensibilisieren und zum Nachdenken anregen. Werfen Sie mit Tobias Schrödel in seinem Vortrag (10. Mai,<br />

14.30 Uhr) auf dem AFCEA-Symposium anlässlich der 21. Fachausstellung einen Blick in das<br />

Giftschränkchen der IT und sehen Sie in eine andere Welt, die Ihnen der Hacker - auf lustige und<br />

unterhaltsame Art und Weise näher bringen wird. Knacken oder erraten Sie Passwörter, betrachten Sie<br />

Word-Dokumente mal genauer und werden Sie selbst Opfer eines Bluejacking Angriffes auf Ihr Handy.<br />

Der IT-<strong>Sicherheit</strong>sberater von T-Systems und Live-Hacker der anderen Art wird dabei in seine Trickkiste<br />

greifen und deutlich machen, dass wenig Know-how nötig ist, um an sensible Daten zu gelangen. Aber<br />

auch, dass genau so wenig zu tun ist, um sich selbst gegen solche Angriffe zu schützen. Das Spektrum<br />

seines Vortrages reicht vom sekundenschnellen Knacken von Passwörtern über die Möglichkeiten, die<br />

Bluetooth bietet, um an Ihre Handydaten zu kommen, bis hin zu Manipulationen von Preisdaten in Online<br />

Shops oder die unentgeltliche Nutzung von Pay-TV. +++<br />

6.5 Sonderheft "AFCEA 2007"<br />

+++ Wie schon im Vorjahr, wird der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> anlässlich dieser Veranstaltung das Sonderheft<br />

"AFCEA 2007" herausgeben, welches man entweder auf der Fachausstellung selbst oder über den<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> zum Preis von 7,50 Euro beziehen kann. ;<br />

redaktion@behoerdenspiegel.de +++<br />

7. FÜR SIE GELESEN<br />

7.1 BMI Broschüre: Innenpolitik 2/2007<br />

+++ In dieser Zeitschrift informiert das Bundesministerium des Innern regelmäßig über aktuelle<br />

innenpolitische Schwerpunkte und Themen. Die EU will die gesellschaftliche und integrative Kraft des<br />

Sports noch besser nutzen. Auf Einladung von Dr. Wolfgang Schäuble trafen sich die europäischen<br />

Sportminister, um zu beraten, wie die Stärken des Sports gemeinsam gefördert und die mit ihm<br />

verbundenen Gefahren bekämpft werden können. Die "Innenpolitik" widmet dieser Konferenz ihre<br />

Titelstory. Um Integration geht es auch in mehreren weiteren Beiträgen. Wir berichten zum Beispiel über<br />

eine Diskussion von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Vertretern von Medien. Die jungen Leute,<br />

die sich und ihre Religion oft falsch dargestellt sehen, lernten dabei, wie sie selbst in den Medien zu Wort<br />

kommen können. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Einsatz der Informationstechnologie in der


Verwaltung. Die Bundesregierung, die mit E-Government auf nationaler Ebene schon ein gutes Stück<br />

vorangekommen ist, will jetzt auch Vorreiter bei der elektronischen Zusammenarbeit der <strong>Behörden</strong> in<br />

Europa sein. Die Broschüre kann online kostenlos bestellt werden.<br />

www.bmi.bund.de/cln_028/nn_122688/Internet/Content/Broschueren/2007/Innenpolitik__2__2007__Mai.h<br />

tml +++<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

+++ 05.06.2007: “5. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden“, Bonn, Wissenschaftszentrum,<br />

www.microsoft.com/germany/government +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

9. HINWEISE<br />

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10. IMPRESSUM<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 15. Mai 2007<br />

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Urheberrecht. ---<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Ölschmuggel im Irak<br />

1.2 England I<br />

1.3 England II<br />

1.4 Durchleuchtung in Polen gestoppt<br />

1.5 Keine Kooperation mit Russland<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Verbreitungsverbot gewaltverherrlichender Spiele<br />

2.2 Bleiberechtsregelung wird angenommen<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 BDK begrüßt Grundgerüst der neuen BPol<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Bund plane 70 % Einsparung bei Katastrophenschutz<br />

4.2 Ausweitung des Katastrophenschutzes<br />

4.3 Wassernotstand in Ankara<br />

4.4 THW und BBK<br />

4.5 Klimawandel und Bevölkerungsschutz<br />

5. G8-GIPFEL<br />

5.1 Bundeswehr auf der Ostsee<br />

5.2 Bis zu 14 Tage Vorbeugehaft<br />

5.3 Sammellager für Polizeigefangene<br />

5.4 G8-Ermittlungen in NRW<br />

5.5 "Nie Polizisten schlagen"<br />

5.6 Heiner Geißler: Nicht Gegner, sondern G8-Politiker sind Irre<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Ölschmuggel im Irak


+++ Zwischen 100.000 und 300.000 Barrels irakisches Öl verschwinden jeden Tag, so die<br />

Schlussfolgerung der New York Times, die sich auf einen Bericht der amerikanischen Regierung beruft.<br />

Wenn man von einem durchschnittlichen Preis von fünfzig Euro pro Barrel ausgeht ergibt sich ein Betrag<br />

von fünf bis fünfzehn Millionen Euro, der täglich in unbekannte Kanäle verschwindet.<br />

www.nytimes.com/2007/05/12/world/middleeast/12oil.html?_r=1&th&emc=th&oref=slogin +++<br />

1.2 England I<br />

+++ Nach dem der britische Premierminister Tony Blair seinen Rücktritt terminiert hat, wurde auch<br />

bekannt, dass Innenminister John Reid im Amt bleibt. Jedoch soll ein neues Justizministerium aus den<br />

bisher im Innenministerium ressortierten Rechtsangelegenheiten unter Führung von Lordkanzler Charles<br />

Falconer entstehen. Englands Innenminister hatte auf diese Ausgliederung des Justizressorts aus seinem<br />

Hause deswegen gedrungen, damit sein Innenministerium sich auf "die Dringlichkeiten der heutigen Welt"<br />

voll konzentrieren könne. Damit ist wohl in erster Linie der Terrorismus gemeint. Folglich wurde auch<br />

angekündigt, dass eine eigene "Abteilung für <strong>Sicherheit</strong> und Terrorabwehr" im Innenministerium neu<br />

entstehen solle. Die Zuständigkeiten des neuen Justizministeriums beschränken sich auf den Strafvollzug<br />

und Gefängnis. +++<br />

1.3 England II<br />

+++ In England wurden vier Personen, denen eine Verwicklung in die Anschläge vom Juli 2005<br />

nachgesagt wird, festgenommen. Dazu gehören drei Männer und eine Frau, nämlich die Witwe von<br />

Mohammad Sidique Khan, dem Anführer der Londoner Selbstmordanschläge. Der 30jährige Kahn ist<br />

britischer Staatsbürger, wurde in einem Al-Qaida-Trainingslager in Pakistan zum Selbstmordattentäter<br />

ausgebildet. In Großbritannien verdiente er sein Geld als Hilfslehrer in einer Grundschule. Die Razzien<br />

fanden in Nord- und Mittelengland statt. Die Verdächtigen werden aufgrund des Anti-Terror-Gesetzes<br />

festgehalten und sie werden beschuldigt zu terroristischen Taten angestiftet zu haben. Innerhalb weniger<br />

Wochen hat damit die britische Polizei eine zweite Welle von Festnahmen gestartet, denn bereits im April<br />

wurden drei Männer angeklagt, die mit den Selbstmordattentätern gemeinsame Sache gemacht haben<br />

sollen. Bei den Anschlägen auf die U-Bahn und den Doppeldeckerbus von 7. Juli 2005 starben in London<br />

56 Menschen und mehr als 700 wurden z.T. schwer verletzt. +++<br />

1.4 Durchleuchtung in Polen gestoppt<br />

+++ Polnische Politiker, Professoren und Journalisten müssen nicht befürchten, dass ihre Vergangenheit<br />

in Hinsicht auf Geheimdienstaktivitäten in der kommunistischen Vergangenheit durchleuchtet werden. Ein<br />

entsprechender Gesetzentwurf wurde durch das polnische Verfassungsgericht gestoppt. "Der Staat muss<br />

die Menschenrechte respektieren und nicht zur Rache greifen", erklärte Gerichtspräsident Jerzy Stepien.<br />

Gegen das Gesetz verstoße etwa die geforderte Durchleuchtung aller Journalisten, von Leitern privater<br />

Schulen und Hochschulen sowie von Geschäftsführern großer Firmen. Zudem wurde von den Juristen<br />

unterbunden, dass die Regierung die Listen inoffizieller Mitarbeiter der kommunistischen Geheimpolizei<br />

SB im Internet veröffentlicht. +++<br />

1.5 Keine Kooperation mit Russland<br />

+++ Die Europäische Union kann beim Gipfeltreffen mit Russland in Samara am 18. Mai keine<br />

Verhandlungen über ein neues Partnerschafts- und Kooperationsabkommen beginnen. Hoffnungen der<br />

deutschen Ratspräsidentschaft, Polen von seinem Veto abbringen zu können, hätten sich zerschlagen,<br />

sagten am Freitag EU-Diplomaten in Brüssel. Unterdessen hat der EU-Sonderbeauftragte Russlands,<br />

Sergej Jastrschembski, eine Unterzeichnung der internationalen Energiecharta entschieden abgelehnt.<br />

"Es gibt keine Hoffnung auf einen Kompromiss. Die Frage ist ein für alle Mal entschieden. Die Charta ist<br />

für uns von Nachteil." +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Verbreitungsverbot gewaltverherrlichender Spiele<br />

+++ Der Hessische Innenminister Volker Bouffier und der Bayerische Innenminister Dr. Günther Beckstein<br />

fordern gemeinsam mit ihren Kollegen aus Niedersachsen Uwe Schünemann und Dr. Karl-Heinz Gasser<br />

aus Thüringen ein gesetzliches Verbot von Spielprogrammen, die grausame oder sonst unmenschliche<br />

Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen, den so genannten


Killerspielen. "Wir müssen Kinder und Jugendliche vor menschenverachtenden Gewaltexzessen wie sie in<br />

diesen Spielen ermöglicht werden schützen", sagten Bouffier und Beckstein. Es sei wissenschaftlich<br />

bewiesen, dass der Konsum dieser Medien bei Kindern die Gefahr von Nachahmungstaten steigert und<br />

zur Abstumpfung gegenüber brutaler Gewalt führt. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann<br />

betonte in diesem Zusammenhang: "Nicht jeder, der Killerspiele auf dem Computer hat, wird zum<br />

Amokläufer. Aber die überwiegende Zahl der Amokläufer, die wir in den letzten Jahren hatten, hat solche<br />

Spiele betrieben. Es gibt also Zusammenhänge." Ein grundsätzliches Verbot sei deshalb unumgänglich,<br />

ergänzte Dr. Karl-Heinz Gasser, Innenminister von Thüringen, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in<br />

Wiesbaden. "Wir müssen ein klares Zeichen setzen, dass solche Spiele mit unserem Wertesystem nicht<br />

vereinbar sind und deshalb die Herstellung und den Vertrieb solcher Spiele unter Strafe stellen", so die<br />

Unions-Minister.Bei der Pressekonferenz hatte der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts<br />

Niedersachsens, Professor Dr. Christian Pfeiffer, die Forschungsergebnisse seiner Studie zu Killerspielen<br />

vorgestellt. Diese Studie hat ergeben, dass ab 16 oder ab 18 Jahren freigegebene Computerspiele sehr<br />

häufig von Kindern und Jugendlichen gespielt werden, die deutlich jünger sind. Viele dieser Spiele sind<br />

sehr gewalthaltig. Ergebnisse der Studie sind unter anderem, dass Killerspiele zur Erhöhung der<br />

Gewaltbereitschaft führen und schulische Leistungen nachlassen. Vor dem Hintergrund dieser<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse haben die Innenminister ein Fünf-Punkte-Programm gegen Killerspiele<br />

vorgelegt. So soll neben anderem im Strafgesetzbuch ein besonderer Straftatbestand (§ 131a StGB)<br />

geschaffen werden, der die Verbreitung, Weitergabe und Herstellung von Killerspielen unter Strafe stellt.<br />

www.mi.niedersachsen.de/master.jsp?C=36682205&I=522&L=20 +++<br />

2.2 Bleiberechtsregelung wird angenommen<br />

+++ Die Bleiberechtsregelung wie sie die Innenminister beschlossen haben wird angenommen, betonte<br />

Hessens Innenminister Volker Bouffier. "Die aktuellen Zahlen aus Hessen zeigen, dass die Regelung von<br />

den Betroffenen genutzt wird", so Bouffier. In Hessen wurden insgesamt 6.723 Anträge auf ein<br />

Bleiberecht gestellt. 2.641 Personen erhielten eine Duldung, 933 Aufenthaltserlaubnisse wurden<br />

ausgesprochen. 356 Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden bundesweit bisher rund 58.000<br />

Anträge auf ein Bleiberecht gestellt. Bouffier wies darauf hin, dass die Bleiberechtsregelung für all<br />

diejenigen gelte, die nicht auf Sozialleistungen angewiesen sind und sich integrationsbereit zeigen. Es<br />

könne niemand ein Bleiberecht erhalten, der Straftaten begangen oder den deutschen Staat arglistig<br />

getäuscht habe. Eine Aufenthaltserlaubnis nach der Bleiberechtsregelung muss bei der<br />

Ausländerbehörde beantragt werden. Erst dann kann ein Arbeitsangebot ohne Prüfung auf Vorrang eines<br />

deutschen oder aus der EU stammenden Bewerbers angenommen werden. Unabhängig vom Ablauf der<br />

Frist nach dem IMK-Beschluss sei es absehbar, dass die bundesgesetzliche Regelung zum Bleiberecht<br />

bis zur Sommerpause vom Bundestag beschlossen werde, so Innenminister Bouffier. Danach haben<br />

bisher Geduldeten die Möglichkeit, sich bis Ende 2009 um einen Arbeitsplatz zu bemühen und damit ihre<br />

Chance für einen gesicherten Aufenthalt in Deutschland zu ergreifen. +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 BDK begrüßt Grundgerüst der neuen BPol<br />

+++ Der VerbandBund im Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) begrüßt in einer Stellungsnahme das<br />

Grundgerüst der neuen Bundespolizei (BPol). Mehrere Forderungen des vom BDK entwickelten 10-<br />

Punktepapiers fänden sich in den von Dr. Schäuble am 26.04.07 verkündeten Rahmenbedingungen<br />

wieder. Dass jedoch durch diese Reform gerade einmal ca. 1.000 Polizeivollzugsbeamte für die operative<br />

Arbeit freigesetzt würden, sei leider nur ein "Tropfen auf den heißen Stein“, so der Vorsitzende des<br />

VerbandBund Thomas Mischke. Hier sei deutlich mehr drin gewesen, vor allem wenn man endlich den<br />

großen Schritt gewagt hätte und das BKA und die Bundespolizei näher zusammengebracht, oder gar<br />

miteinander verzahnt hätte. Auch sei es bedauerlich, dass man sich nicht von der so genannten<br />

"integrativen Aufgabenwahrnehmung" habe trennen können. Das würde zwar sicher die Personalführung<br />

erleichtern, doch nicht die Fachkompetenz erhöhen. Die vielen sehr unterschiedlichen Aufgaben der<br />

Bundespolizei seien ohne eine Spezialisierung nicht in der nötigen fachlichen Tiefe wahrnehmbar, so<br />

Mischke weiter. Es müsste eigentlich klar sein, dass ein Polizist nicht heute eine gewalttätige<br />

Demonstration souverän meistern, morgen in der Kontrollbox am Flughafen gefälschte Dokumente<br />

erkennen und übermorgen einen Bahnbetriebsunfall mit Toten und Verletzten aufnehmen könne. Hier<br />

hätte sich der BDK deutlich mehr Pragmatismus der Projektgestalter gewünscht. Man könne nicht


erfolgreich und auf hohem internationalen Niveau die umfangreiche bundespolizeiliche Kriminalitätspalette<br />

beackern, ohne diesem Dienstzweig deutlich mehr Eigenständigkeit von den traditionell<br />

gefahrenabwehrenden Elementen einzuräumen. Allerdings, so Mischke abschließend, sei der gute Wille<br />

erkennbar, die Kriminalitätsbekämpfung insgesamt zu stärken, insbesondere was den Bereich der<br />

Kriminaltechnik anginge. Bleibe nur zu hoffen, dass diesen Absichten auch Taten in Form von<br />

genügenden Planstellen folgen würden.<br />

www.bdk.bund.de +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Bund plane 70 % Einsparung bei Katastrophenschutz<br />

+++ In einem Namensbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom letzten Freitag schreibt der<br />

Geschäftsführende Präsident des Malteser Hilfsdienst e. V., Johannes Freiherr Heereman, dass der Bund<br />

die veränderte Gefahrenlage dafür beabsichtige zu nutzen, "um sein bisheriges Engagement für den<br />

Katastrophenschutz drastisch zu vermindern." Der Bund beziehe sich dabei auf das Grundgesetz, nach<br />

dem die Länder für die Sicherung der Gefahrenabwehr "im Alltag" zuständig seien. Während der Etat des<br />

Bundes für den Katastrophenschutz im Jahr 2007 33 Mio. Euro betrage, würde der Haushaltsansatz nach<br />

der geplanten Neuorganisation schon 2008 auf nur noch 10 Mio. sinken. Dies hätte nach Heereman zur<br />

Folge, dass es in Deutschland keinen wirksamen Katastrophenschutz mehr gäbe. Heute brächten die<br />

Länder lediglich 10 - 20 % eigene Mittel für den Katastrophenschutz auf. "Ohne weitere Unterstützung des<br />

Bundes wäre das Schicksal des Findelkinds besiegelt: Not, Elend, Hungertod." Der Bund würde durch<br />

seine Sparabsichten wesentliche Bestandteile der heutigen Katastrophenschutzarchitektur vernichten und<br />

eine über Jahrzehnte aufgebaute Gefahrenabwehr in eine unvertretbare Schutzlücke reißen. Auf die<br />

Verantwortung der Bundesländer zu verweisen sei sicherheitspolitisch nicht vertretbar. Die<br />

Bundesregierung fordere ständig das ehrenamtliche Engagement der Bürger, würde aber durch die<br />

Sparmaßnahmen das Engagement zahlreicher Helfer zur Disposition stellen. Dies könne bedeuten, dass<br />

von den derzeit 80.000 Ehrenamtlern in diesem Bereich nur noch 30.000 übrig blieben. Es sei<br />

unverantwortlich und verheerend, ein schädliches Signal, wenn engagierte Bürger, die sich gut<br />

ausgebildet und für das Gemeinwesen einsetzen würden, nach Hause geschickt würden. "So gut das<br />

bisherige System unter Beteiligung von Bund, Ländern und Hilfsorganisationen auch funktioniert hat,<br />

Reformen sind dringend notwendig. Das gegenwärtige Nachdenken in Berlin über Reformen droht jedoch<br />

in die falsche Richtung zu gehen", so Heereman weiter. Neben den "asymmetrischen" Gefahren, wie zB.<br />

der Kofferbomber oder Selbstmordattentäter, drohten vor allem Naturkatastrophen, deren<br />

Gefährdungspotenzial immer deutlicher werde. "Die Hilfsorganisationen sind bereit, jedes fachlich und<br />

finanziell geschlossene Gesamtkonzept mitzutragen und mit ihren ehrenamtlichen Helferinnen und<br />

Helfern zu verwirklichen," schließt der Beitrag des Malteser-Präsidenten. +++<br />

4.2 Ausweitung des Katastrophenschutzes<br />

+++ Während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft steht auf der Agenda des Technischen Hilfswerks<br />

(THW) auch die Ausweitung des grenzüberschreitenden Katastrophenschutzes in Europa. Anfang Mai<br />

fand im THW-Länderverband Sachsen, Thüringen ein Treffen mit Partnern des tschechischen<br />

Katastrophenschutzes in Chemnitz statt. Der ständige Vertreter des Landesbeauftragten für Sachsen,<br />

Thüringen Dr. Fritz Helfe Voß begrüßte die Vertreter der Ausländer- und Grenzpolizei Pilsen, der<br />

Polizeidirektion Most, der Feuerwehr- und Rettungs-Korps aus Usti nad Labem, Karlsbad und Pilsen,<br />

Vertreter der Bundespolizei Chemnitz sowie der Polizeidirektion Erzgebirge. Die Teilnehmer der deutschtschechischen<br />

Tagung diskutierten Details bei der Durchführung von Einsätzen, gemeinsame Übungen<br />

und Ausbildungsveranstaltungen. Weitere Themen der Tagung waren Modalitäten bei Grenzübertritten<br />

und die Nutzung von tschechischen Autobahnen durch THW-Einsatzfahrzeuge. Im Rahmen des<br />

europäischen Katastrophenschutzes ist nachbarschaftliche Zusammenarbeit auch auf dem Gebiet der<br />

grenzüberschreitenden technischen Hilfe zukunftsweisend. Aus diesem Grund trifft das THW mit<br />

Anrainerstaaten, wie Tschechien und Polen, konkrete Vereinbarungen zur Zusammenarbeit. Grundlagen<br />

dafür sind der regelmäßige Austausch von Erfahrungen und Informationen, gemeinsame Übungen sowie<br />

gegenseitige Unterstützung bei der Ausbildung.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

4.3 Wassernotstand in Ankara


+++ Die türkische Hauptstadt Ankara ruft den Wasser-Notstand aus. Nach einem besonders<br />

niederschlagsarmen Winter und Frühjahr habe die Stadt höchstens noch für vier bis fünf Monate<br />

Trinkwasser, sagte Bürgermeister Melih Gökcek der Zeitung "Hürriyet". Der Stadtrat werde deshalb den<br />

Bürgern verbieten, mit dem offenen Gartenschlauch das Auto zu waschen oder den Garten zu wässern.<br />

Saftige Geldstrafen sollen dafür sorgen, dass die Verbote auch eingehalten werden. Sollten die<br />

Maßnahmen zum Wassersparen nicht ausreichen, müssen sich die Einwohner der Hauptstadt darauf<br />

einstellen, dass die Trinkwasserversorgung rationiert wird. Abhilfe soll eine neue Pipeline bieten, die<br />

Trinkwasser aus einer Entfernung von 125 Kilometern nach Ankara bringt. Das Projekt wird aber erst in<br />

etwa einem halben Jahr und damit nach den trockenen Sommermonaten fertig sein. +++<br />

4.4 THW und BBK<br />

+++ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wird gemeinsam mit seinem<br />

"großen Bruder", dem Technischen Hilfswerk (THW), den 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress<br />

in Bonn eröffnen. In einer gemeinsamen Begrüßung am 30. Oktober machen BBK-Präsident Christoph<br />

Unger und THW-Präsident Albrecht Broemme damit auch deutlich, wie eng die Verknüpfung der beiden<br />

deutschen <strong>Behörden</strong> für den Katastrophenschutz mittlerweile geworden ist.<br />

www.disaster-management.eu +++<br />

4.5 Klimawandel und Bevölkerungsschutz<br />

+++ Die Stürme der vergangenen Woche haben ihre starke Intensität auch dem Klimawandel zu<br />

verdanken, so die herrschende Meinung der Klimaforschungsinstitute. Welche weiteren Szenarien an<br />

Katastrophen durch den fortschreitenden Klimawandel zu erwarten sind wird am zweiten Tag des 3.<br />

Europäischen Katastrophenschutzkongresses beleuchtet. So wird in der Eröffnungsrede Stavros Dimas,<br />

EU-Umwelt Kommissar, die europäische Roadmap zum Klimaschutz erläutern. Im Anschluss folgt die<br />

Rede des Präsidenten des BBK, Christoph Unger, zu den neuen Bedrohungen durch den Klimawandel<br />

und damit verbundenen neuen Strategien im Bevölkerungsschutz. Die später folgende international<br />

besetzte Ministerrunde wird sich schließlich mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den<br />

Katastrophenschutz in der EU befassen. Anmeldungen zu dem Kongress sind auf der Homepage möglich.<br />

www.disaster-management.eu +++<br />

5. G8-GIPFEL<br />

5.1 Bundeswehr auf der Ostsee<br />

+++ Wie wir bereits am vergangenen Freitag in diesem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong> berichteten, plant<br />

auch die Bundeswehr für Gesamtkosten in Höhe von 5,5 Mio. Euro einen Einsatz im Rahmen des G8-<br />

Gipfels. Hierin nicht eingerechnet sind die Flüge von AWACS, die den gesamten Luftraum in Europa per<br />

se, in diesem Falle speziell dem Ostsee-Raum intensiver überwachen sollen. Zu den 1.100 zum Einsatz<br />

vorgesehenen Soldaten gehören auch die Besatzungen von zwei Minenjagdbooten, die das Gipfeltreffen<br />

von Seeseite her beschützen sollen. Darüber hinaus ist die Bundeswehr vor allem mit Sanitätern präsent.<br />

Quartiere sowie medizinische Versorgung würden gewährleistet. Seit einem Jahr bereits ist die<br />

Bundeswehr intensiv damit beschäftigt die gesamte Küstenseite neu zu vermessen, um genauere<br />

Möglichkeiten terroristischer Attacken von Seeseite auszuloten. Auch hat die Bundeswehr Horchbojen<br />

und Unterwassermikrophone installiert, um Kleinst-U-Boote orten zu können. Das Szenario "James Bond<br />

an der Ostsee" findet vor allem auf Wunsch der Amerikaner zum Schutze des US-Präsidenten statt. +++<br />

5.2 Bis zu 14 Tage Vorbeugehaft<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble dreht auf: In der Bildzeitung äußerte er letzten Freitag,<br />

dass die Polizeigesetze der Bundesländer den sogenannten Unterbindungsgewahrsam vorsähen. Danach<br />

könnten ermittelte Störer, denen unterstellt werden müsse sie wollten das Ereignis ernsthaft stören oder<br />

gar unterbinden, bis zu 14 Tage inhaftiert werden. Schäuble sieht beim G8-Gipfel hierfür eine erhöhte<br />

Gefährdungslage. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) sieht auch für sein<br />

Bundesland die Möglichkeit - allerdings max. bis zu 10 Tagen - einen vorbeugenden Gewahrsam<br />

durchzuführen. +++<br />

5.3 Sammellager für Polizeigefangene


+++ Der Sprecher der polizeilichen <strong>Sicherheit</strong>szentrale Kavala in Mecklenburg-Vorpommern, Axel<br />

Falkenberg, sieht bei der Größenordnung der Veranstaltung und den von der Landesregierung erwarteten<br />

mehreren 10.000 Demonstranten eine gesetzliche Pflicht Sammelstellen für Gefangene einzurichten.<br />

Diese würden in Sporthallen und Kasernen in der Nähe des Ostseebades Heiligendamm eingerichtet. Für<br />

schwere Fälle seien die <strong>Behörden</strong> derzeit dabei in den Justizvollzugsanstalten Bützow und Waldeck frei<br />

Zellen durch Verlegungen zu schaffen. +++<br />

5.4 G8-Ermittlungen in NRW<br />

+++ Der Staatsschutz in Nordrhein-Westfalen vermutet, dass hinter einem Brandanschlag auf eine Fast-<br />

Food-Kette in Lübbecke am Freitag und bei einem weiteren Zwischenfall in Essen-Kettwig, bei der an<br />

einer Eingangstür zur Polizeiwache Parolen angebracht wurden, G8-Gipfel-Gegner. Die Nervenlage der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden ist angespannt, wenn nicht sogar gereizt, zumal nach der nächtlichen<br />

Durchsuchungsaktion in Norddeutschland und Berlin ltzte Woche geradezu zwingend mit einem<br />

Mobilisierungseffekt eben durch diese Polizeiaktion selbst gerechnet werden müsse, so Experten. Dafür<br />

spricht auch eine Falschmeldung, die die beiden US-TV-Sender ABC und CNN am Wochenende<br />

verbreiteten, wonach deutsche und amerikanische <strong>Behörden</strong> von einer unmittelbaren Gefahr von<br />

Anschlägen auf amerikanische Bürger in Deutschland ausgingen. Das Bundesinnenministerium sagte<br />

dazu, es gäbe nichts Neues. Immerhin liegt noch die Warnung der US-<strong>Sicherheit</strong>sbehörden von vor<br />

Wochen vor, wonach US-Bürger generell in Deutschland gefährdet seien. Die Konzentration der<br />

Öffentlichkeit durch polizeiliche Maßnahmen auf das deutsche linke und linksextreme Spektrum, sollte<br />

nach Expertenmeinung aber auf keinen Fall dazu verleiten die terroristische Gefahrenquelle entweder<br />

eingereister islamistischer Attentäter oder womöglich bereits hier lebender ("Home Grown Terrorism") zu<br />

unterschätzen. +++<br />

5.5 "Nie Polizisten schlagen"<br />

+++ Ein sogenanntes "Aktionstraining" bereitet auf einem Demo-Einsatz beim G8-Gipfel vor. Trainiert wird<br />

so was derzeit in Berlins Stadtparks. Die Initiative "Block G8" lädt Jugendliche auf den öffentlichen Wiesen<br />

dazu ein. Trainiert wird, wie man sich bei einer Sitzblockade - geplant auf den Zufahrtsstraßen zu<br />

Heiligendamm - möglichst so verhält, dass die Polizeibeamten Schwierigkeiten haben die Sitzblockierer<br />

weg zu tragen". Die Tipps dabei sind nicht neu: Arme und Beine mehrerer Personen miteinander<br />

verschränken; entweder beim Abtransport schlapp hängen lassen oder wie ein Päckchen<br />

zusammenkauern. Die Sympathisanten "Block G8" wollen jedoch nicht selbst aktiv Gewalt ausüben:<br />

"Niemals Polizisten schlagen." Nach Informationen aus <strong>Sicherheit</strong>skreisen soll es bereits 100 solcher<br />

Gruppen bundesweit geben, die sich auf Sitzblockaden in Mecklenburg-Vorpommern vorbereiten.<br />

www.block-g8.org +++<br />

5.6 Heiner Geißler: Nicht Gegner, sondern G8-Politiker sind Irre<br />

+++ Der Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geißler ist bekannt für seine Meinungen gegen den Strom. Nun<br />

hat er gestern im vor allem im Post-Teil Berlins verbreiteten Boulevard-Blatt "Berliner Kurier" ganz weit<br />

ausgeholt. "Ich habe Verständnis für die Protestaktionen gegen den Weltwirtschaftsgipfel in<br />

Heiligendamm, zu dem ja nur die acht reichen Länder Zutritt haben, die aber in erster Linie dafür<br />

verantwortlich sind, dass Millionen von Afrikanern in ihrer Heimat die Existenzgrundlage verloren haben."<br />

Geißler bezieht sich dabei auf die Subventionierung von Agrarerzeugnissen der Europäischen Union und<br />

auch von insbesondere Baumwolle der US-Regierung, die für die Vernichtung der bäuerlichen Existenzen<br />

in Afrika verantwortlich seien. "Holländische Zwiebeln und Tomaten beherrschen die Märkte in Senegal,<br />

die einheimischen Bauern gehen Pleite." +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 10. Effizienter Staat: "Modernes Arbeiten in einer vernetzten Verwaltung" Europa, Public Networks,<br />

Bürokratieabbau, Shared Services, 22.-23. Mai 2007, Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++


+++ 05.06.2007: “5. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden“, Bonn, Wissenschaftszentrum,<br />

www.microsoft.com/germany/government +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

7. HINWEISE<br />

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Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

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Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu verfügbar sein.<br />

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Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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8. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 08. Juni 2007<br />

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IN EIGENER SACHE<br />

Sondernewsletter BOS-Digitalfunk/TETRA<br />

1. STIMMEN ZUM G8-GIPFEL<br />

1.1 Alles gut gelaufen<br />

1.2 Erfolgreiche Arbeit von Kavala<br />

1.3 Plädoyer für unnachgiebige Härte gegen Gewalttäter<br />

1.4 Vorwürfe an Verfassungsschutz<br />

1.5 Polizei wird kaputt gespart<br />

1.6 Angriff auf Wehren<br />

1.7 GSG9-Vorschlag abgewiesen<br />

1.8 Das THW ist auch dabei<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Zustimmung zur verdeckten Computer-Durchsuchung<br />

2.2 Österreich und Deutschland tauschen Fingerabdrücke<br />

2.3 Mehr Gehalt für <strong>Sicherheit</strong>sbeschäftigte<br />

2.4 Territoriale Zusammenarbeit mit Niedersachsen<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Umsetzung der Reform der Bundespolizei<br />

3.2 Startschuss für rsCase in NRW<br />

3.3 Polizei immer älter<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Neuordnung und -finanzierung des Katastrophenschutzes<br />

4.2 Seenotretter erhalten Logistikpreis<br />

4.3 Zulage bei mehr Arbeitszeit in Berlin<br />

4.4 EULUX 2007<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

6. HINWEISE<br />

7. IMPRESSUM<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Sondernewsletter BOS-Digitalfunk/TETRA<br />

+++ Anfang kommender Woche wird anlässlich der internationalen Fachmesse TETRA World 2007 in<br />

Madrid ein Sondernewsletter zum Thema BOS-Digitalfunk erscheinen, der sich schwerpunktmäßig mit


den neuesten Entwicklungen in diesem Bereich in Deutschland, Europa und der Welt beschäftigen wird.<br />

Mehr Informationen zu dem Kongress unter +++<br />

1. STIMMEN ZUM G8-GIPFEL<br />

1.1 Alles gut gelaufen<br />

+++ Schleswig-Holsteins Innenminister Dr. Ralf Stegner zieht eine positive Bilanz des Polizeieinsatzes.<br />

Insgesamt wären die Tagungsteilnehmer unbehelligt geblieben und das Recht auf freie<br />

Meinungsäußerung und Demonstration sei auch sichergestellt worden. +++<br />

1.2 Erfolgreiche Arbeit von Kavala<br />

+++ Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff: "Der Stab von Kavala hat seit Ende 2005 die<br />

<strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen für den G8-Gipfel verantwortungsvoll vorbereitet. Die letzten Tage haben gezeigt,<br />

dass der Einsatz der Beamtinnen und Beamten nicht einfach war. Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen<br />

Polizistinnen und Polizisten, die in diesen Tagen ihren zum Teil schwierigen Dienst in Mecklenburg-<br />

Vorpommern versehen“, sagte Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff. Der Ministerpräsident bedauerte<br />

noch einmal, dass es in den vergangenen Tagen zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und<br />

gewalttätigen Demonstranten gekommen ist. "Die Polizistinnen und Polizisten haben eine große<br />

Verantwortung. Sie müssen die Gipfelteilnehmer und die friedlichen Demonstranten schützen. Sie müssen<br />

Gewalttätigkeiten verhindern, Straftäter festsetzen und dabei stets den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

beachten. Ich habe große Achtung vor den Leistungen und der Einsatzbereitschaft der Beamtinnen und<br />

Beamten und hoffe, dass an den noch verbleibenden Tagen friedliche Demonstrationen die Bilder<br />

bestimmen. Das liegt im Interesse der Gipfelteilnehmer, der Globalisierungskritiker, der Polizei und der<br />

Bürger unseres Landes", so Ringstorff. +++<br />

1.3 Plädoyer für unnachgiebige Härte gegen Gewalttäter<br />

+++ Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech hat sich nach den Rostocker Ausschreitungen für<br />

eine härtere Gangart der Polizei gegen gewalttätige Randalierer ausgesprochen. "Angesichts der<br />

vorsätzlichen Gewaltbereitschaft des schwarzen Blocks dürfen wir nicht mehr ausschließlich auf eine<br />

Deeskalationsstrategie setzen. Auf Milde und Entgegenkommen darf dieser brutale und militante<br />

Personenkreis nicht zählen", so Rech. Nur auf Deeskalation zu setzen sei angesichts dieser noch nie<br />

erlebten Gewaltausbrüche der falsche Weg. Vielmehr müsse das Vermummungsverbot konsequent<br />

durchgesetzt und die gemeingefährlichen Personen sofort in Polizeigewahrsam genommen werden. "Der<br />

Schutz und das Leben unsere Polizeibeamten, die dort ihren Dienst tun und die Versammlungsfreiheit<br />

schützen, hat für mich oberste Priorität. Der Einsatz müsse nach dem G8-Gipfel von den Innenministern<br />

genau analysiert werden, um für die Zukunft daraus zu lernen. Erforderlich sei außerdem, bundesweit das<br />

linke Gewaltpotential genauestens ins Visier zu nehmen. +++<br />

1.4 Vorwürfe an Verfassungsschutz<br />

+++ Spätestens nach dem G 8 Gipfel in Genua wusste man um das Eskalationspotential derartiger<br />

Veranstaltungen für die internationale autonome Szene. "Gab es im Vorfeld keine konspirative<br />

Informationsbeschaffung? Gab es keinen internationalen Informationsaustausch, wie es im Bereich von<br />

Fußball-Hooligans geübte und bewährte Praxis ist? Wird erkennende Fahndung in diesem Bereich nicht<br />

mehr durchgeführt, obwohl man mit bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen rechnen durfte?<br />

Möglichkeiten der bundesweiten polizeilichen Speicherung von politisch motivierten Gewalttätern, egal<br />

welchem Spektrum angehörend, gab es doch", fragt der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen. Der<br />

Verzicht auf eine erforderliche Vorfeldkontrolle stößt allenthalben auf Unverständnis. "Dieser Ansatz hat<br />

mit Deeskalation nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Mitglieder autonomer Blöcke sind schon durch ihre<br />

Kleidung einfach auszumachen. Noch bevor sich Blöcke bilden können, das heißt dann wenn die<br />

Vermummung vorgenommen wird, muss sofort, konsequent und unnachgiebig eingegriffen werden, auch<br />

zur Gewährleistung der Demonstrationsrechte der anderen Beteiligten", fordert Jansen. "Eine Anwendung<br />

des Polizeirechts könnte auch sein, erkannte Gewalttäter so lange in Gewahrsam zu nehmen, bis von<br />

ihnen keine gewalttätige Gefahr mehr ausgeht. Davon ist im Allgemeinen zum Ende der Veranstaltung<br />

auszugehen."<br />

www.bdk.de +++


1.5 Polizei wird kaputt gespart<br />

+++ GdP-Bundesvorsitzender Konrad Freiberg: "Mit übermenschlicher Kraftanstrengung und unter kaum<br />

vertretbaren Belastungen haben unsere Beamtinnen und Beamten die <strong>Sicherheit</strong> des Gipfels<br />

gewährleistet“. Meine Kolleginnen und Kollegen waren zum Teil über 30 Stunden ununterbrochen im<br />

Einsatz. Noch am Donnerstag wurden die letzten Reserven der Bundesländer mobilisiert, um die Lage zu<br />

entlasten. Wir haben immer davor gewarnt, die Polizei kaputt zu sparen. Der G8-Einsatz hat gezeigt, dass<br />

wir kurz davor stehen. Nur dem persönlichen Engagement jeder einzelnen Kollegin und jedes einzelnen<br />

Kollegen ist es zu verdanken, dass dieser Großeinsatz noch beherrscht werden konnte. Die hohe Zahl der<br />

Verletzten macht uns betroffen.“ Die Innenministerkonferenz, so forderte Freiberg, solle den G8-Einsatz<br />

gründlich aufarbeiten. "Die Unterbringung der Kräfte und auch die Versorgung mit Essen und Trinken<br />

wiesen zum Teil erhebliche und nicht zu akzeptierende Mängel auf. Wer bei einem solchen Einsatz über<br />

16 Stunden keine warme Mahlzeit in den Magen bekommt, ist kurz davor, die Brocken hinzuwerfen".<br />

Freiberg forderte die Politik auf, während eines solch schwierigen Einsatzes auf jegliche Einmischung zu<br />

verzichten. Freiberg: "Unsere erfahrenen Einsatzkräfte wissen am besten, wie friedliche Demonstrationen<br />

zu schützen und kriminelle Gewalttäter aus dem Verkehr zu ziehen sind. Da soll man auf die Praktiker<br />

vertrauen. Das Deeskalationsprinzip ist im übrigen Grundlage jeglichen polizeilichen Handelns. Es findet<br />

aber seine Grenzen dort, wo schwere Straftaten vorbereitet oder begangen werden." +++<br />

1.6 Angriff auf Wehren<br />

+++ Sorge macht den nicht-polizeilichen Diensten, dass in Rostock auch Feuerwehrleute mit Steinen<br />

angegriffen wurden. Sollten zukünftig Feuerwehren und Rettungsdienste nicht unbehelligt arbeiten<br />

können, müsste deren Status definiert werden. Zudem sind diese Kräfte weder ausgebildet noch<br />

ausgestattet, um sich vor gewalttätigen Attacken von Demonstranten zu schützen. +++<br />

1.7 GSG9-Vorschlag abgewiesen<br />

+++ Manch ein Innenpolitiker forderte den Einsatz der Anti-Terror-Einheit GSG9 der Bundespolizei in<br />

Rostock. Blanke Unkenntnis bescheinigte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble diesen Politikern. Wer<br />

Innenpolitik als "Geschäft" betreibt, sollt e doch wissen, dass die Anti-Terror-Einheit das ungeeignetste<br />

Mittel ist eine Demonstration in den Griff zu kriegen. +++<br />

1.8 Das THW ist auch dabei<br />

+++ Als Einsatz- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes unterstützt die Bundesanstalt<br />

Technisches Hilfswerk (THW) den G8 Gipfel in Heiligendamm. Ca. 500 ehrenamtliche Kräfte des THW<br />

leisten Dienst rund um Heiligendamm. Das THW stellt während des Gipfeltreffens Einsatzkräfte aus den<br />

Bereichen Führung und Kommunikation, Beleuchtung, Elektroversorgung, Logistik und Infrastruktur zur<br />

Verfügung. Bei Großveranstaltungen gewährleisten die THW-Kräfte gemeinsam mit den Feuerwehren und<br />

Sanitätsdiensten einen geregelten Ablauf für Teilnehmer und Einsatzkräfte.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Zustimmung zur verdeckten Computer-Durchsuchung<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann spricht sich deutlich für die Online-Durchsuchung<br />

auch von privaten Computern aus. Als Begründung nannte Schünemann eine im Internet veröffentlichte<br />

islamistische Videobotschaft, in der auch der Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan gefordert wird.<br />

"Vor diesem Hintergrund habe ich wenig Verständnis dafür, wenn Sie hier undifferenziert fordern, dass wir<br />

auf neue Ermittlungsmethoden wie die Online-Durchsuchung von vornherein und insgesamt verzichten<br />

sollen.", so Schünemann. "Der heimliche Eingriff in die Privatsphäre ist zwar ein schwerwiegender Eingriff<br />

in die Grundrechte. Ich bin jedoch der Ansicht, dass dieser Grundrechtseingriff unter engen<br />

Voraussetzungen und zum Schutz höchster Rechtsgüter, zum Beispiel zur Verhinderung von Anschlägen<br />

oder zur Aufklärung von Straftaten der organisierten Kriminalität, gerechtfertigt sein kann. Aus diesem<br />

Grund haben sich auch die zuständigen Arbeitskreise der Innenministerkonferenz bei ihren<br />

Frühjahrssitzungen mit diesem Thema beschäftigt und Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit den<br />

technischen und rechtlichen Fragen der Online-Durchsuchung beschäftigen."<br />

www.niedersachsen.de +++


2.2 Österreich und Deutschland tauschen Fingerabdrücke<br />

+++ Deutschland und Österreich begannen am Montag als weltweit erste Staaten mit dem automatisierten<br />

Austausch von Fingerabdruckdaten. Mit Hilfe modernster Technik gewähren sich die beiden Staaten<br />

wechselseitig Zugriff auf ihre nationalen Fingerabdruckdatenbanken. Grundlage bildet der nach dem Ort<br />

seiner Unterzeichnung benannte Prümer Vertrag vom 27. Mai 2005. Der Vertrag zur Bekämpfung des<br />

Terrorismus und der grenzüberschreitenden Kriminalität wurde ursprünglich von den Benelux Staaten,<br />

Frankreich, Österreich, Spanien und Deutschland unterzeichnet. Er soll unter der deutschen EU-<br />

Ratspräsidentschaft in den Rechtsrahmen der EU überführt und damit für alle 27 EU-Mitgliedstaaten<br />

anwendbar sein.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.3 Mehr Gehalt für <strong>Sicherheit</strong>sbeschäftigte<br />

+++ In einer gemeinsamen Aktion haben alle Gewerkschaften und Berufsorganisationen im Bereich der<br />

Bundessicherheitsbehörden, u.a. der Bundeswehrverband, die Gewerkschaft der Polizei, der Verband der<br />

Beschäftigten der obersten und oberen Bundesbehörden, "spürbare Anpassungen an die allgemeine<br />

Einkommensentwicklung in der Wirtschaft" gefordert. Seit Jahren verschlechterten sich die finanziellen<br />

und sozialen Rahmenbedingungen für die Beschäftigten in den Bundessicherheitsbehörden. Die<br />

Beschäftigten müssten heute mehr und länger arbeiten, sollen sich im In- und Ausland mobil zeigen und<br />

bekämen deutlich weniger Geld als früher. "Wir sind nicht bereit, das weiter hinzunehmen", heißt es in<br />

dem Appell. Mehr dazu im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Juni-Ausgabe auf Seite 1. +++<br />

2.4 Territoriale Zusammenarbeit mit Niedersachsen<br />

+++ Die niedersächsische Landesregierung hat am Dienstag beschlossen, dass Niedersachsen sich auch<br />

in der neuen EU-Förderperiode an den europäischen Programmen zur territorialen Zusammenarbeit (Ziel<br />

3 Förderung) beteiligt. Ministerpräsident Christian Wulff hatte sich bei der Erstellung der Programme dafür<br />

eingesetzt, auch künftig grenzüberschreitende bewährte Kooperationen weiterführen zu können.<br />

Ursprünglich war von der EU geplant, nur Kooperationen an den neuen Binnen- und den Außengrenzen<br />

zu fördern. "Niedersachsen wird die enge Zusammenarbeit mit den Niederlanden fortführen und in der<br />

neuen Förderperiode Schwerpunkte im osteuropäischen Raum setzen können. Die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Landes wird durch die Kooperationen langfristig ausgebaut", sagte Wulff.<br />

Neben der Sicherung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, sei es in den Gesprächen mit Berlin<br />

und Brüssel gelungen, auch den ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg im Ostseekooperationsraum zu<br />

halten. Niedersachsen wird die europäischen Förderprogramme für die transnationale, die<br />

grenzüberschreitende und die interregionale Zusammenarbeit mit rund 19,5 Mio. EUR gegenfinanzieren.<br />

Das Land beteiligt sich am Programm INTERREG mit der Fortführung der Kooperation mit den<br />

Niederlanden (IV A), der North Sea Region und der Baltic Sea Region (mit Lüneburg) sowie das für ganz<br />

Niedersachsen geltende Programm der interregionalen Zusammenarbeit (INTERREG IV C).<br />

www.stk.niedersachsen.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Umsetzung der Reform der Bundespolizei<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat wenige Wochen nach Vorlage des Konzeptes nun<br />

Entscheidungen zur Neuorganisation der Bundespolizei getroffen. "Mit den organisatorischen<br />

Veränderungen wird die Bundespolizei für die vor ihr liegenden Herausforderungen zukunftsfähig<br />

aufgestellt: modern und flexibel reaktionsfähig auf wechselnde Anforderungen und Einsatzschwerpunkte.<br />

Das von mir am 26. April 2007 vorgestellte Konzept zur Neuorganisation ist in den Bundesländern auf<br />

positive Resonanz gestoßen. Das Ziel, mit diesen Veränderungen die operative Polizeiarbeit der<br />

Bundespolizei zu stärken, wird ausdrücklich unterstützt", sagte Schäuble. Auf allen Ebenen werden die<br />

Organisationsstrukturen gestrafft und damit die Kernpunkte des Konzeptes umgesetzt: 1. Statt bisher 5<br />

Bundespolizeipräsidien wird ein Bundespolizeipräsidium mit Sitz in der Umgebung von Berlin eingerichtet.<br />

2. 9 neue regionale Bundespolizeidirektionen werden an die Stelle der bisherigen 19 Bundespolizeiämter<br />

treten Sie werden ihren Sitz in Bad Bramstedt, Hannover, Sankt Augustin, Koblenz, Stuttgart, München,<br />

Pirna, Berlin und Frankfurt/Main (Flughafen) haben. 3. 128 Inspektionen werden zu insgesamt 77<br />

Bundespolizeiinspektionen zusammengefasst, die in Größe und Struktur grundsätzlich vergleichbar sind.<br />

Bundespolizeireviere werden bedarfsgerecht unterhalb der Inspektionen eingerichtet und gewährleisten


die Präsenz der Bundespolizei in der Fläche. 4. Die bereitschaftspolizeilichen Kräfte der Bundespolizei<br />

werden in Bayreuth, Deggendorf, Blumberg, Hünfeld, Uelzen, Duderstadt, Sankt Augustin, Bad<br />

Bergzabern, Bad Düben und Ratzeburg disloziert. 5. Eine neue zentrale Direktion für die<br />

bereitschaftspolizeilichen Kräfte der Bundespolizei wird in Fuldatal eingerichtet. "Die Zusammenarbeit mit<br />

den Ländern wird sich weiter verbessern, weil sich die neue Organisationsstruktur der Bundespolizei noch<br />

stärker an den Zuständigkeitsgrenzen der Länder und Landespolizeien orientiert. Auch die Bürgerinnen<br />

und Bürger profitieren von der Neuregelung. Wir können mehr Polizeibeamte für die operative Arbeit<br />

einsetzen und damit die Präsenz der Bundespolizei erhöhen", erklärte der Bundesinnenminister. Mit der<br />

Neuorganisation soll die Präsenz der Bundespolizei im deutsch-polnischen und deutsch-tschechischen<br />

Grenzraum auch nach der Schengen-Erweiterung bedarfs- und aufgabengerecht, d.h. in erheblicher<br />

Stärke gewährleistet werden. Hierfür wird u. a. in Schwandorf eine mobile Einheit der Inspektion<br />

Kriminalitätsbekämpfung und ein Zug einer mobilen Überwachungseinheit vorgesehen. Im Rahmen der<br />

organisatorischen Veränderungen wird das Verwaltungsabkommen mit Bayern einvernehmlich aufgelöst<br />

und die Bundespolizei danach die grenzpolizeilichen Aufgaben auch im deutsch-österreichischen<br />

Grenzraum übernehmen. Dafür wird in Rosenheim u.a. eine Inspektion eingerichtet und ein Teil der<br />

Mobilen Komponente der künftigen Bundespolizeidirektion München disloziert.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

3.2 Startschuss für rsCase in NRW<br />

+++ Vor kurzem fiel der Startschuss für die Kooperation zwischen den Polizeibehörden des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen und dem Oberhausener Software-Unternehmen. Kriminal-Ermittler und -Analysten<br />

des ganzen Landes sollen in Zukunft durch die Softwaretechnologie rsCASE bei der Verfolgung von<br />

Delikten aus Bereichen wie Terrorismus, Organisierte Kriminalität, Drogenhandel, Menschenschleusung,<br />

Kapitalverbrechen unterstützt werden. Eine Projektgruppe aus Beamten des ganzen Bundeslandes<br />

koordiniert die Einführung der Software in Zusammenarbeit mit den IT-Fachleuten von rola Security<br />

Solutions. Zunächst werden ausgewählte Polizeibehörden an verschiedenen Standorten mit der Software<br />

in einer sechsmonatigen Pilotphase arbeiten. Schrittweise soll in den kommenden Jahren die gesamte<br />

Polizei in NRW mit dem System ausgestattet werden. +++<br />

3.3 Polizei immer älter<br />

+++ Der Altersdurchschnitt der Berliner Vollzugsbeamten ist seit dem Jahr 2000 von 38,26 auf 40,28 im<br />

Jahr 2006 gestiegen, meldete die Deutsche Polizeigewerkschaft DPolG. "Durch die Personalentwicklung<br />

der letzten Jahre, das heißt die verringerten bzw. zeitweise völlig unterlassenen Neueinstellungen, steigt<br />

das Durchschnittsalter der Beamten enorm", sagte der Berliner Landeschef der Gewerkschaft, Bodo<br />

Pfalzgraf. Schon in wenigen Jahren reichen die Schulabgangszahlen in Berlin/Brandenburg nicht mehr<br />

aus und es werde zu einem knallharten Wettbewerb kommen, so Pfalzgraf weiter. Mehr zum Thema<br />

Demographie und Personalpolitik /-management auf dem 2. Demographie-Kongress am 28. und 29.<br />

August im dbb forum berlin.<br />

www.best-age-conference.com +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Neuordnung und -finanzierung des Katastrophenschutzes<br />

+++ Die Innenminister und -senatoren der Länder haben sich in Berlin im Grundsatz auf eine Neuordnung<br />

und -finanzierung des Zivil- und Katastrophenschutzes verständigt. Besondere Bedeutung hat für die<br />

Innenministerkonferenz (IMK) der Erhalt des ehrenamtlichen Engagements in den bisherigen<br />

Dimensionen. Allein die Feuerwehren sind mit 20.000 Männern und Frauen am Zivilschutz beteiligt. Der<br />

Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) begrüßt die Grundsatzentscheidung der IMK,<br />

erwartet von Bund und Ländern jetzt aber auch eine rasche Einigung über die Kostenverteilung in einer<br />

geplanten Arbeitsgruppe. "Nach den vorliegenden Konzepten von Bund und Ländern beläuft sich der<br />

Finanzierungsbedarf für Investitionen und Betrieb im so genannten erweiterten Katastrophenschutz auf<br />

jährlich bis zu 80 Millionen Euro. Für die Feuerwehren sehen die aktuellen Überlegungen des Bundes die<br />

Ersatzbeschaffung von 961 Löschgruppenfahrzeugen und den Kauf von 450 Gerätewagen zur<br />

Wasserförderung vor", sagt DFV-Präsident Hans-Peter Kröger. "Dies wäre eine Reduzierung des<br />

Fahrzeugbestandes um 20 Prozent, für die dann die Länder in die Bresche springen müssten. Trotzdem


hat sich der Bund erheblich auf die Länder zu bewegt. Dies ist auch ein Erfolg unserer beharrlichen<br />

Arbeit." +++<br />

4.2 Seenotretter erhalten Logistikpreis<br />

+++ Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat den diesjährigen Logistikpreis<br />

der Kieserling-Stiftung erhalten. Bremens Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek und Jürgen Roggemann,<br />

Vorstandsvorsitzender der Kieserling-Stiftung, übergaben die Auszeichnung an die Seenotretter auf dem<br />

2. Bremer Logistiktag. Michael Grobien, Vorsitzer der DGzRS, nahm sie in Empfang. Die Deutsche<br />

Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wurde für ihre Logistik zur Rettung von Menschenleben auf See<br />

geehrt. Bereits seit 140 Jahren sind die heute 800 freiwilligen und 186 fest angestellten Seenotretter<br />

entlang der Nord- und Ostsee aktiv und helfen Menschen, die in Seenot geraten sind. Die Gesellschaft<br />

finanziert sich ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen. Bis heute haben die<br />

Seenotretter mehr als 72.000 Menschen aus Lebensgefahr gerettet oder aus Seenot befreit. "Die<br />

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger vereint in ihrer Arbeit alle wichtigen Charakteristika<br />

erfolgreicher Logistik", so Roggemann in seiner Laudatio. "Ein funktionierendes <strong>Netzwerk</strong>, Leistungen auf<br />

Abruf und gelebtes Wissensmanagement im Team sind Kriterien, die in der Logistik unverzichtbar sind.<br />

Dies alles erfüllt die Gesellschaft täglich in ihrer Arbeit und leistet damit Bemerkenswertes."<br />

www.dgzrs.de +++<br />

4.3 Zulage bei mehr Arbeitszeit in Berlin<br />

+++ Der Berliner Senat hat beschlossen, den Entwurf eines Gesetzes über die Gewährung einer Zulage<br />

bei erhöhter wöchentlicher Regelarbeitszeit im feuerwehrtechnischen Dienst des Landes Berlin beim<br />

Abgeordnetenhaus einzubringen. Bislang gilt bei der Berliner Feuerwehr eine wöchentliche Dienstzeit<br />

(einschließlich Bereitschaftszeiten) von bis zu 55 Wochenstunden. Diese Arbeitszeitregelung entspricht<br />

nicht der EU-Arbeitszeitrichtlinie, wonach die durchschnittliche Arbeitszeit pro Siebentageszeitraum 48<br />

Stunden einschließlich der Überstunden nicht überschreiten darf. Die infolge der EU-Vorgaben<br />

notwendige Anpassung der Arbeitszeitregelungen für den Schichtdienst bei der Berliner Feuerwehr kann<br />

jedoch erst zum 1. Januar 2008 erfolgen. Dienstkräfte des feuerwehrtechnischen Dienstes, die bis zu<br />

diesem Zeitpunkt weiterhin Einsatzdienst von durchschnittlich mehr als 48 Stunden pro Woche leisten,<br />

erbringen mithin "Zuvielarbeit". Da aufgrund der Personalsituation ein voller Freizeitausgleich nicht<br />

realisierbar ist, sollen die Dienstkräfte auf Wunsch hierfür bezogen auf das Jahr 2007 einen finanziellen<br />

Ausgleich erhalten können.<br />

www.berlin.de +++<br />

4.4 EULUX 2007<br />

+++ Die luxemburgische Verwaltung der Rettungsdienste (Administration des services de secours)<br />

veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und mehreren Partnerländern eine<br />

groß angelegte Krisenmanagementübung, die unter dem Namen EULUX 2007 von Mittwoch, den 6. bis<br />

Samstag, den 9. Juni 2007 auf dem Gelände der ehemaligen Industriebrachen in Belval stattfinden wird.<br />

Die Europäische Kommission hat ein Verfahren hinsichtlich der Bereitstellung und Interoperabilität der<br />

Rettungsdienste der verschiedenen Mitgliedsstaaten eingeführt. Ziel dieses Verfahrens ist es, im Bereich<br />

des Rettungswesens den Bedürfnissen von Ländern, die von einer Katastrophe betroffen sind, schneller<br />

entgegenkommen zu können. Das Europäische Verfahren für den Katastrophenschutz sieht vor, dass in<br />

den verschiedenen Mitgliedsstaaten regelmäßig solche Simulationsübungen veranstaltet werden. Ziel von<br />

EULUX 2007 ist es, das europäische Verfahren zu testen, um die Zusammenarbeit und die<br />

Kommunikation zwischen den Rettungsdiensten der verschiedenen in das Verfahren eingebundenen<br />

Staaten sowie die Koordinierung der Einsätze bei einem Notfall zu optimieren. Für Deutschland werden<br />

über 350 Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sowie 150 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr und<br />

Rotem Kreuz im Rahmen der EULUX den Katastrophenfall trainieren.<br />

www.eulux2007.eu +++<br />

5. VERANSTALTUNGEN


+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 22.-23.04.2008: "11. Effizienter Staat: "Elektronische Akte und E-Signatur - <strong>Sicherheit</strong> im E-<br />

Government, Berlin, dbb forum, +++<br />

6. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

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7. IMPRESSUM<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 13. Juni 2007<br />

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1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 JI-Rat in Luxemburg<br />

1.2 Schäuble dankt für Einsatz<br />

2. BOS-DIGITALFUNK<br />

2.1 Es kann los gehen<br />

2.2 BDBOS nimmt Arbeit auf<br />

2.3 Referenzplattform ab 20. Juni<br />

2.4 Nicht alle <strong>Sicherheit</strong>skräfte werden digital<br />

2.5 Kommissarischer Leiter der BDBOS<br />

2.6 NRW-Innenminister: Aufbau beginnt noch in diesem Jahr<br />

2.7 Ausschreibung des Betriebes angekündigt<br />

2.8 BOS-Digitalfunk erst im Jahr 2020?<br />

2.9 Teilnahmewettbewerb für Projektsteuerung<br />

2.10 BOS-Digitalfunk startet in Rheinland-Pfalz<br />

2.11 Ungarn hat TETRA-Funknetz<br />

2.12 TETRA beim Hochgeschwindigkeitstest<br />

2.13 Norwegen mit nationalem TETRA-Netz<br />

2.14 Schäuble-Vorstellung am 20. Juni<br />

3. TETRA WORLD KONGRESS<br />

3.1 TETRA-World Kongress in Madrid<br />

3.2 TETRA-Zahlen weltweit<br />

3.3 Erstes Inter-System-Interface für TETRA<br />

3.4 TETRA 2 kommt mit EADS<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 EULUX ging zu Ende<br />

4.2 Bund will mehr Kfz finanzieren<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

5.1 Anwenderkonferenz für Geschäftsprozesse<br />

5.2 Europäischer Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

5.3 11. Europäischer Polizeikongress in Berlin<br />

5.4 Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

5.5 Weitere Termine


6. HINWEISE<br />

7. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 JI-Rat in Luxemburg<br />

+++ Heute und morgen findet in Luxemburg das dritte Treffen der europäischen Innen- und Justizminister<br />

unter deutschem EU-Vorsitz statt. Auf der letzten Sitzung des JI-Rates unter deutschem Vorsitz werden<br />

im Mittelpunkt der Diskussionen im Bereich Inneres am 12. Juni die Überführung des Vertrags von Prüm<br />

und der Europolkonvention in den EU-Rechtsrahmen, die Einigung zum Visuminformationssystem und<br />

zum Zugriffsbeschluss für <strong>Sicherheit</strong>sbehörden auf das Visuminformationssystem (VIS), der<br />

Rahmenbeschluss zum Datenschutz in der 3. Säule, die Schlussfolgerungen des Rates zur Erweiterung<br />

des Gesamtansatzes im Bereich Migration sowie zu zirkulärer Migration und Mobilitätspartnerschaften mit<br />

Drittstaaten als auch die Schlussfolgerungen zu Integration und interkulturellem Dialog stehen. Nach dem<br />

informellen Treffen in Dresden Mitte Januar und den ersten beiden formellen Ratssitzung am 15. Februar<br />

in Brüssel und 20. April in Luxemburg wird mit der Tagung am 12. Juni das Arbeitsprogramm des<br />

Bundesministeriums des Innern für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft fast vollständig umgesetzt sein.<br />

Noch ausstehende wichtige Termine der Ratspräsidentschaft im Bereich Inneres sind die am 22. Juni in<br />

Berlin stattfindende Konferenz der für den öffentlichen Dienst/Verwaltung zuständigen Minister sowie das<br />

für den 25. Juni in Brüssel vorgesehene zweite Treffen der Hochrangigen Beratenden Ministergruppe zur<br />

Zukunft der EU-Innenpolitik. +++<br />

1.2 Schäuble dankt für Einsatz<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat eine positive <strong>Sicherheit</strong>sbilanz des G 8-Gipfels in<br />

Heiligendamm gezogen und ausdrücklich den Polizeien des Bundes und der Länder für ihren<br />

maßgeblichen Einsatz gedankt. "Die Polizeibeamtinnen und -beamten der Länder und des Bundes haben<br />

die <strong>Sicherheit</strong> unserer Staatsgäste und einen ruhigen und ungestörten Ablauf des Gipfels in entspannter<br />

Atmosphäre gesichert. Allen Einsatzkräften, die während der Gipfelveranstaltung und auch zuvor mit<br />

hohem Engagement bis an ihre Belastungsgrenzen gefordert waren, gilt mein herzlicher Dank", sagte der<br />

Bundesinnenminister. "Die Hauptlast hat die Polizei des Landes Mecklenburg-Vorpommern getragen.<br />

Allerdings wäre die Großaufgabe, bei der zeitweise rund 17.000 Polizisten im Einsatz waren, ohne die<br />

außerordentliche Unterstützung durch die anderen Länder und auch die Bundespolizei, nicht zu schultern<br />

gewesen. Ein Schwerpunkt der bundespolizeilichen Maßnahmen war der Lufttransport von Delegationen<br />

und Einsatzkräften mit 43 Hubschraubern. Das Bundeskriminalamt gewährleistete den Personenschutz<br />

der Staatsgäste am Veranstaltungsort". Im Einsatz war die Bundespolizei u.a. auch bei der Sicherung der<br />

Land-, See- und Luftgrenzen. So wurden z.B. an den Schengen-Binnengrenzen ca. 850.000 Personen<br />

kontrolliert. Dabei erfolgten 155 Zurückweisungen, 57 mit Haftbefehl gesuchte Personen wurden ermittelt<br />

und 117 unerlaubte Einreisen wurden festgestellt. Die intensivierten Kontrollen an den Schengen-<br />

Außengrenzen führten zu insgesamt 401 Zurückweisungen. www.bmi.bund.de <br />

+++<br />

2. BOS-DIGITALFUNK<br />

2.1 Es kann los gehen<br />

+++ Auf einer Konferenz der Innenminister des Bundes und der Länder wurde anfang Juni ein<br />

Verwaltungsabkommen für den Aufbau eines digitalen Funknetzes unterzeichnet. Diese Abkommen regelt<br />

den bundesweiten Ausbau des Netzes, Zuständigkeiten der Bundesländer und nicht zuletzt die<br />

Kostenverteilung. Die Bundesanstalt für den Digitalfunk (BDBOS) kann nun operativ aktiv werden und mit<br />

den Ausschreibungen für Aufbau und Wartung des TETRA-Funknetzes beginnen. Das Kostenvolumen für<br />

die Installation des Netzes soll - ausgenommen der bereits erfolgten Investitionen einzelner Länder - bei<br />

rund vier Milliarden Euro liegen. Zusätzliche Gelder müssen für die Beschaffung von Endgeräten<br />

eingeplant werden. Auf diese Ausschreibung dürfen sich neben der EADS, die den Netzaufbau betreibt,<br />

Wettbewerber wie Motorola oder Sepura freuen, da zahlreiche Geräte für Polizei, Feuerwehr und


Rettungskräfte beschafft werden wollen. Die Technik wird baldmöglichst in Hamburg, Berlin und Stuttgart<br />

getestet. Als erstes Bundesland will Niedersachsen den Digitalfunk in der Fläche einführen. +++<br />

2.2 BDBOS nimmt Arbeit auf<br />

+++ Die Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben<br />

(BDBOS) hat die Aufgabe im Auftrag des Bundes und der Länder den Digitalfunk für die BOS in<br />

Deutschland aufzubauen, zu betreiben und seine Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Der Präsident regelt<br />

die Geschäfte, der Vizepräsident ist sein ständiger Vertreter und wird von den Bundesländern<br />

vorgeschlagen. In einem Verwaltungsrat sind Bund und Länder jeweils mit einem Staatssekretär bzw.<br />

Staatsrat vertreten. Dieser überwacht die Geschäftsführung und hat das Entscheidungsrecht über<br />

grundsätzliche Angelegenheiten der Anstalt. Die Anstalt selbst führt ihre Geschäfte im betrieblichen<br />

Rechnungswesen. Es soll eher das Handelsgesetz als die Bundeshaushaltsordnung gelten, so in einem<br />

Selbstporträt der Anstalt. Das vorliegende Organigramm (der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird in seiner nächsten<br />

Ausgabe dies darstellen.) weist drei Abteilungen (Zentrale Dienste, Netzerrichtung und -betrieb,<br />

Grundsatz, Bund-Länder-Koordination) auf. Insgesamt zählt die Organisationsspinne 10 Referate. Die<br />

Anstalt geht derzeit von 500.000 Nutzern aus. Ob tatsächlich diese Zahl erreicht wird, bleibt derzeit jedoch<br />

nach Beobachtermeinung noch unklar. Die Anstalt wurde 2006 per Gesetz eingerichtet und ist seit April<br />

2007 tätig. Das Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern wurde erst kürzlich am 1. Juni 2007<br />

unterzeichnet. Es beinhaltet die Finanzierung und die Zusammenarbeit von Bund und Ländern innerhalb<br />

der Anstalt. Für die Systemtechnik wurde 2006 ein Vertrag mit der EADS geschlossen, nächste Aufgabe<br />

der BDBOS wird der Aufbau einer Referenzplattform sein. Die Auswertung des Teilnahmewettbewerbs für<br />

die begleitende Beratung und das Controlling (siehe unten) läuft gerade. Noch Ende 2007 will die BDBOS<br />

eine Ausschreibung für den Netzbetrieb lancieren, der dann ab 2009 aktiv werden wird. +++<br />

2.3 Referenzplattform ab 20. Juni<br />

+++ Mit insgesamt 6 Teilnetzen soll das Projekt Referenzplattform im Rahmen der Einführung des<br />

Digitalfunks BOS bereits am 20. Juni in Betrieb gehen. Neben Berlin sind die Orte Stuttgart, München,<br />

Köln (Duisburg/Bonn), Lüchow-Dannenberg und Hamburg hierfür ausgewählt. Zum einen sollen die<br />

Nutzer Erfahrungen mit der Systemtechnik sammeln können, zum anderen aber auch die Hersteller<br />

Erfahrungen mit der Systemtechnik machen. Dazu gehört u.a., dass die BDBOS neben den TETRA-<br />

Spezifikationen auch zusätzliche Merkmale und eine vom Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> in der<br />

Informationstechnik (BSI) entwickelte Kryptierung verlangt. Diese sollen die Endgerätehersteller<br />

implementieren und im Netzbetrieb erproben können. Alle Netzelemente sollen Bestandteil des<br />

Digitalfunknetzes bzw. der Referenzplattform werden. Aus den ersten Netzen in Referenzform ergibt sich<br />

dann die Liste der Starterländer: Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-<br />

Württemberg und Bayern. Ein schrittweiser Roll-Out soll von hieraus dann voraussichtlich im Wirkbetrieb<br />

ab Mitte 2008 stattfinden. Nach einer längeren Migrationsphase soll der Analogfunk dann durch den BOS<br />

Digitalfunk abgelöst werden. Als Ziel hält das Bundesinnenministerium und damit auch die BDBOS nach<br />

wie vor am flächendeckenden Aufbau bis 2010 fest. Wenn in wenigen Tagen die Referenzplattform in<br />

Betrieb gehen soll, folgt dieser ein Einzelabruf der weiteren Netzabschnitte durch die Bundesländer. +++<br />

2.4 Nicht alle <strong>Sicherheit</strong>skräfte werden digital<br />

+++ Derzeit läuft noch die Prüfung welche Landespolizeigesetze, Verordnungen und Richtlinien im Laufe<br />

der Einführung des BOS Digitalfunks geändert werden müssen. Generell gilt laut Aussage der BDBOS,<br />

dass nur die Blaulicht-Szene, also Polizei, Bundespolizei, Rettungsdienste und THW in den Genuss der<br />

Digitalisierung kommen. Die sogenannte Gelblicht-Szene, also auch kommunale <strong>Sicherheit</strong>sbehörden,<br />

Stadtwerke und Betreiber von Bahn- und Energieanlagen - auch wenn sie in staatlicher Hand sind -<br />

gehören nicht zur Zielgruppe des BOS Digitalfunks. Die Entscheidung hierüber fiel bereits sehr frühzeitig<br />

in der Diskussion um die Einführung des BOS Digitalfunks vor mehr als 10 Jahren in Deutschland.<br />

Mittlerweile mehren sich die Zweifel, ob diese Entscheidung jedoch richtig war. So gibt es gemischte<br />

Streifen in der Frankfurter City, die sowohl aus Polizeivollzugsbeamten (Blaulicht) und aus Angehörigen<br />

kommunaler Ordnungsbehörden (Gelblicht) bestehen. Auch hat Hessen neben Berlin und anderen<br />

Bundesländern vermehrt "Hilfspolizei" in Einsatz gebracht. Auch diese Kräfte rechnen sich zur Gelblicht-<br />

Szene. Praktiker vor Ort befürchten einen <strong>Sicherheit</strong>sverlust für den Fall, dass diese gemischten Einsätze<br />

durch die Trennung von Blaulicht in digital und Gelblicht in analog manifestiert werden. Die Diskussion<br />

hierzu hat allerdings erst jetzt begonnen und dürfte noch einige interessante Aspekte hervorbringen. +++


2.5 Kommissarischer Leiter der BDBOS<br />

+++ Die Bundesanstalt BOS Digitalfunk hat bereits seit längerem ihr neues Domizil am Fehrbelliner Platz<br />

3 in Berlin bezogen. Als kommissarischer Leiter der BDBOS ist der bisherige Leiter der Stabsstelle BOS-<br />

Digitalfunk Bundesinnenministerium Rolf Krost benannt. Er dürfte wohl auch der erste Präsident der<br />

Bundesanstalt werden. Den Vizepräsidenten werden die Bundesländer benennen. Weitere zahlreiche<br />

Positionen in der Bundesanstalt sind derzeit noch vakant. +++<br />

2.6 NRW-Innenminister: Aufbau beginnt noch in diesem Jahr<br />

+++ In Nordrhein-Westfalen starten Polizei und Feuerwehr jetzt mit den ersten Testanlagen für den neuen<br />

Digitalfunk. Bei den Zentralen Polizeitechnischen Diensten in Duisburg, dem Institut der Feuerwehr in<br />

Münster und dem Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei in Selm-Bork bauen Fachleute so genannte<br />

Referenzplattformen auf. "Damit soll die Technik getestet und Erfahrungen gesammelt werden. Der<br />

Netzaufbau für ganz Nordrhein-Westfalen beginnt in der zweiten Jahreshälfte 2007 mit dem ersten<br />

Netzabschnitt im Regierungsbezirk Köln", erklärte Innenminister Dr. Ingo Wolf. "Damit ist Nordrhein-<br />

Westfalen bei der Einführung des Digitalfunks ganz vorne mit dabei." +++<br />

2.7 Ausschreibung des Betriebes angekündigt<br />

+++ Die Bundesanstalt für den Digitalfunk der BOS (BDBOS) hat die Ausschreibung des Betriebes des<br />

Digitalfunks in Form einer Vorinformation offiziell angekündigt. In der Mitteilung der BDBOS heißt es<br />

wörtlich: "Das BOS-Digitalfunknetz wird gegenwärtig durch die BDOS unter Mitwirkung öffentlicher und<br />

privater Organisationen auf der Basis der TETRA-Systemtechnik netzabschnittsweise aufgebaut. Die<br />

Aufbauphase soll im Jahr 2010 abgeschlossen sein. Im Endausbau wird das BOS-Digitalfunknetz aus<br />

über 2.500 Basisstationen, über 45 Vermittlungsstellen und 2 Netzverwaltungszentren bestehen.<br />

Gegenstand des geplanten Auftrages ist der Betrieb des Digitalfunknetzes der BOS. Hierzu zählen<br />

insbesondere der zentrale technische Netzbetrieb, der Nutzersupport und ggf. weitere optionale<br />

betriebliche technische Leistungen. Das Vergabeverfahren soll voraussichtlich am 24.12.2007 beginnen.<br />

Auffallend ist immer wieder die erhebliche Differenz bei der Angabe der Anzahl der benötigten<br />

Basisstationen (BS) für das bundesweite Digitalfunknetz der BOS durch offizielle Vertreter der BDBOS<br />

(3.500 BS), des Beschaffungsamtes des BMI (2.500 BS) und des Systemlieferanten (3.700 BS). Die<br />

tatsächliche Anzahl der BS wird nach deren Installation und bei Rechnungslegung zu erfahren sein. +++<br />

2.8 BOS-Digitalfunk erst im Jahr 2020?<br />

+++ Bei der Fachkonferenz "Bürgernahe <strong>Sicherheit</strong>skommunikation für Städte und Gemeinden" am<br />

06.06.2007 in der Landesvertretung Baden-Württemberg erregte ein Statement des die<br />

Konferenzbesucher in Vertretung des Ministers und Bevollmächtigten des Landes Baden-Württemberg<br />

beim Bund begrüßenden Ministerialdirigenten Gerhard Segmiller Aufsehen. In seiner Begrüßungsrede<br />

brachte er die Hoffnung zum Ausdruck, dass die BOS in Baden-Württemberg bis 2020 digital funken<br />

können. Auf mehrfache Rückfragen relativierte er seine Aussage dahingehend, dass wohl alle Einheiten<br />

der BOS in Baden-Württemberg bis zum genannten Zeitpunkt mit Digitalfunk ausgerüstet sein werden.<br />

Diese Aussage wirft ein bezeichnendes Bild auf die Realität und die Zukunftsorientierung des Projektes.<br />

+++<br />

2.9 Teilnahmewettbewerb für Projektsteuerung<br />

+++ Die für Aufbau und Betrieb des Digitalfunks der BOS zuständige Bundesanstalt (BDBOS) hat einen<br />

bereits am 11.06.2007 auslaufenden Teilnehmerwettbewerb für die Unterstützung der BDBOS bei<br />

Projektsteuerung und Controlling ausgelöst. Zur Diskussion stehen zwei Lose. Ein Los für die<br />

Projektsteuerung mit den Aufgaben "Berichtswesen, Überwachung der Zielerreichung, Frühwarnsystem<br />

und Risikomanagement, Eskalation, Steuerung und Koordination des Projektfortschritts, regionale<br />

Unterstützungsleistungen einschließlich Aufbaubesprechungen und Standortaufgaben, Analyse und<br />

Behebung von Prozessdefiziten, Auditierung der Prozessbeteiligten, Schadensbehebungspläne,<br />

Kostenüberwachung und weitere, auch regionale Unterstützungsleistungen". Die BDBOS hat den Umfang<br />

des Unterstützungsbedarfs auf 15.000 Personentage eingeschätzt. Das Los 2 betrifft das Controlling des<br />

Projektes mit den Aufgaben "Strategisches Controlling, Gesamtkostenüberwachung, Zielvereinbarungen,<br />

Budgetplanung, Projektdiagnose, Risikoanalyse und Überwachung der Konzepte". Der geschätzte<br />

Umfang des Unterstützungsbedarfs beläuft sich auf 2.500 Personentage. Die Auftragserteilung erfolgt<br />

mittels eines Rahmenvertrags, wobei die BDBOS keine Abnahmeverpflichtung des geschätzten<br />

Unterstützungsbedarfs eingeht. Die Vertragslaufzeit für die zwei Rahmenverträge soll am 01.11.2007


egingen und am 30.10.2011 enden. Folgende Bedingungen an die Auftragsausführung fallen auf: Bieter,<br />

die bei diesem Verfahren einen Zuschlag erhalten, kommen für die geplante Vergabe des Betriebes des<br />

Digitalfunks nicht in Betracht, Bieter dürfen nach Aufforderung Angebote für beide Lose abgeben. Beide<br />

Lose werden jedoch an unterschiedliche Bieter vergeben. Zur Angebotsabgabe werden mindestens 3,<br />

höchstens jedoch 5 Bieter aufgefordert werden. Die Aufforderung zu einer Angebotsabgabe soll bereits<br />

am 16.07.2007 erfolgen. Dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sind mehr als 10 Interessenten bekannt, die einen<br />

Teilnahmeantrag stellen werden. Mehr darüber im nächsten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

2.10 BOS-Digitalfunk startet in Rheinland-Pfalz<br />

+++ Der Rheinland-Pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch hat vorgestern den offiziellen Startschuss<br />

für die Errichtung des Digitalfunks in Rheinland-Pfalz gegeben. Das zugrunde liegende<br />

"Verwaltungsabkommen über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern beim Aufbau und Betrieb eines<br />

bundesweit einheitlichen Sprech- und Datenfunksystems für alle <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS) in der Bundesrepublik Deutschland" wurde bereits im Rahmen der letzten<br />

Innenministerkonferenz unterzeichnet. "Die Errichtung des bundesweiten Digitalfunknetzes ist das bisher<br />

größte technische Projekt für <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben in der<br />

Bundesrepublik. Mit dem Digitalfunk haben die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden erstmals ein zuverlässiges System,<br />

mit dem abhörsicher und bei Bedarf bundesweit und <strong>Behörden</strong> übergreifend kommuniziert werden kann",<br />

so Bruch. Weitere Vorteile dieses Systems seien die wesentlich bessere Sprachqualität, die Möglichkeit<br />

der Datenübertragung und das Telefonieren über das Digitalfunknetz. Darüber hinaus stünden Feuerwehr,<br />

Rettungsdienst und Polizei künftig mehr Funkkanäle zur Verfügung als bisher. Bislang habe nur jeweils<br />

ein Funkkanal zur Verfügung gestanden, mit Einführung der neuen Technik könnten sich alle aus einem<br />

Pool von mindestens sieben Übertragungswegen bedienen. +++<br />

2.11 Ungarn hat TETRA-Funknetz<br />

+++ Während Deutschland noch diskutiert ist jetzt in Ungarn das landesweite ungarische TETRA-<br />

Funknetz fertig installiert worden. Das Unified Digital Radio System (UDRS -EDR auf Ungarisch) hat den<br />

Endabnahmetest seitens der ungarischen Regierung bestanden. Der entsprechende Vertrag war im<br />

Februar 2006 vergeben und Ende 2006 erfüllt worden. Dies ist das Ergebnis der effizienten<br />

Zusammenarbeit zwischen Pro-M Professional Mobile Radio, EADS Secure Networks und der Magyar<br />

Telekom. Das heute von der Polizei betriebene EDR wird außerdem vom Grenzschutz und<br />

Gefängnispersonal, den Feuerwehren, den Rettungsdiensten, dem Zoll, den Streitkräften und den<br />

<strong>Sicherheit</strong>sdiensten genutzt werden. Das <strong>Netzwerk</strong>, das über 94 % der Fläche des Landes abdeckt, wird<br />

schließlich 42.000 Teilnehmern zur Verfügung stehen, von denen 14.000 es bereits nutzen. +++<br />

2.12 TETRA beim Hochgeschwindigkeitstest<br />

+++ Beim Hochgeschwindigkeitsweltrekord auf der Schiene vor zwei Monaten in Frankreich (TGW) wurde<br />

TETRA-Funk eingesetzt. TETRA funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 574,8 km/h und gibt damit<br />

den TETRA-Herstellern Hoffnung das bei den europäischen Bahnen verbreitete GSM-R (Rail) zukünftig<br />

abzulösen. +++<br />

2.13 Norwegen mit nationalem TETRA-Netz<br />

+++ Ende 2006 gründete die norwegische Regierung mit 50 Mitarbeitern des TETRA-Directorate, das die<br />

Bedingungen für das nationale Netz zwischen den Nutzern (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste) und<br />

zwischen Regierung und Lieferanten regelt. Auf Basis von Motorola-Technologie managt das Netz Nokia-<br />

Siemens, Leitstellentechnik kommt von Frequentis aus Wien. Norwegen hat 2.542 km Grenzen zu<br />

Schweden, Finnland und Russland, dazu 2.500 km Küste. Mit nur 4,7 Mio. Einwohnern ist die Diskussion<br />

noch nicht abgeschlossen, ob nicht weitere Nutzergruppen später aufs Netz können.<br />

2.14 Schäuble-Vorstellung am 20. Juni<br />

+++ Am 20. Juni - dem Start der Referenzplattform (siehe oben) - des BOS Digitalfunks wird der<br />

Bundesinnenminister in Berlin den offiziellen Start des BOS Digitalfunks in Deutschland vorstellen. Der<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird wie über die restlichen Neuigkeiten vom TETRA-World Congress, der noch bis<br />

Donnerstag in Madrid tagt, berichten. +++<br />

3. TETRA WORLD KONGRESS


3.1 TETRA-World Kongress in Madrid<br />

+++ Seit gestern Abend findet in Madrid der "Tetra-World-Congress" in der IFEMA statt. Zu der führenden<br />

Konferenz für den Tetra-Mobilfunkstandard werden sich die 1.500 internationalen Besucher bei rund 70<br />

Ausstellern und 150 Vorträgen über aktuelle Entwicklungen informieren. Vortragende sind gleichsam<br />

Anwender und Hersteller der Mobilfunktechnologie, die in den kommenden Jahren Einzug in Deutschland<br />

halten wird. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> ist vor Ort und berichtet. Weitere Informationen zu Themen und<br />

Ausstellern sind unter www.tetraworldcongress.com verfügbar. +++<br />

3.2 TETRA-Zahlen weltweit<br />

+++ Das sogenannte TETRA MoU gab gestern in Madrid bekannt, dass in 2007 insgesamt 1.422 Verträge<br />

zur Lieferung von TETRA-Technologie existieren, dies in 94 Ländern der Welt, davon 56 außerhalb<br />

Europas. Der größte Wachstumsmarkt liegt in Asien, vorneweg in China mit Blick auf die Olympiade 2010.<br />

Die Marktanteile im TETRA-Business verteilen sich wie folgt: 42% West- und Zentral-Europa, 5%<br />

Skandinavien, 12% Süd-Europa, 10% Ost-Europa, 16% in Asien, 5% in Lateinamerika und 5% im Nahen<br />

Osten. Die Nutzer nach Branchen sortiert: 48% öffentliche <strong>Sicherheit</strong>, 21% Transport und Verkehr, 4%<br />

Militär, 5% Regierungsorganisationen, 4% Geheimdienste und andere verdeckte Organisationen und 7%<br />

Energieversorger und Stadtwerke. www.tetrawordlcongress.com <br />

+++<br />

3.3 Erstes Inter-System-Interface für TETRA<br />

+++ Die EADS hat als erster Anbieter ein Inter-System Interface (ISI) auf dem Madrider TETRA-<br />

Weltkongress angekündigt. Die internationale Organisation TETRA MoU hat die Technologie nach<br />

Interoperabilitätstests Anfang 2007 zertifiziert. Zahlreiche <strong>Sicherheit</strong>sstandards würden erfüllt. Damit<br />

wurde es erstmals möglich zwischen zwei EADS TETRA-Systemen (Release 5 level) sowohl<br />

Einzelgespräche zu führen, aber auch Gruppen übergreifend einzurichten und Daten zu senden. Dies<br />

kann dann nach der Marktreife, so Jean-Marc Nasr, President of EADS Secure Networks, die<br />

grenzüberschreitende Kommunikation organisiert werden. Auf die Frage des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, ob dies<br />

generell zwischen Netzen verschiedener Hersteller wird möglich sein, antwortete Nasr, dies hänge von<br />

der Bereitschaft der anderen TETRA-Anbieter bzw. dem "Druck" der Kundenwünsche ab. www.eads.com<br />

+++<br />

3.4 TETRA 2 kommt mit EADS<br />

+++ High speed data solution wird innerhalb der bestehenden Netzinfrastrukturen durch<br />

Softwareanpassungen möglich. Die Technologie steht ab 2009 dem Markt zur Verfügung. Die<br />

Übertragungsrate liegt zwischen 100 und 160 kbit/s. Das sogenannte TETRA enhanced data service<br />

(TEDS) MoU two-way video transmission ermöglichen. Welche Auslastungen der Datenverkehr auf die<br />

Basisstationen hat, bleibt noch unklar, höhere Datenmengen könnten eine Verdichtung der Stationen<br />

erfordern. In Peking soll die Technologie erstmals eingeführt werden. Ein koreanischer Energieversorger<br />

will erstmals ein reines TETRA-Datennetz etablieren. +++<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 EULUX ging zu Ende<br />

+++ Heute ging in Luxemburg die zweitägige europäische Katastrophenschutzübung EULUX 2007 mit<br />

einer Vorführung für hochrangige Vertreter der Europäischen Union sowie der beteiligten Länder zu Ende.<br />

Diese Abschlusspräsentation der Einsatzteams aus Belgien, Deutschland, Frankreich Luxemburg, den<br />

Niederlanden, Polen, Portugal und Ungarn wurde gemeinsam vom Parlamentarischen Staatssekretär im<br />

Bundesministerium des Innern, Peter Altmaier, der Direktorin der Umweltdirektion der Europäischen<br />

Kommission, Pia Bucella, und dem luxemburgischen Innenminister Jean-Marie Halsdorf besucht. THW-<br />

Präsident Albrecht Broemme, BBK-Präsident Christoph Unger und THW-Bundessprecher Frank Schulze<br />

waren ebenfalls unter den Gästen. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft findet am Samstag<br />

ergänzend zur Übung ein Workshop für die EU-Beobachter der Übung statt. Das Übungsszenario sah<br />

mehrere Großschadenslagen vor: Eine Explosion in einem Kraftwerk, bei der radioaktive Strahlung frei<br />

wurde, eine Massenpanik in einer Konzerthalle mit über hundert Verletzten sowie der Austritt von<br />

Chemikalien in einer Tiefgarage. Auf deutscher Seite beteiligten sich die Bundesanstalt Technisches<br />

Hilfswerk (THW), verschiedene Feuerwehreinheiten sowie das Deutsche Rote Kreuz aus Rheinland Pfalz<br />

an der Übung. Die Federführung für die Bundesrepublik hatte das THW mit rund 150 Einsatzkräften.


Darüber hinaus nahmen rund 300 Verletztendarsteller aus Deutschland teil, die überwiegend aus den<br />

Jugendorganisationen aller beteiligten Hilfsorganisationen stammten. EULUX ist in diesem Jahr die<br />

einzige von der EU finanzierte Großübung und wurde erstmals von vier Ländern gemeinsam geplant,<br />

organisiert und durchgeführt. Das Hauptaugenmerk der Übung lag darauf, eine sich gut ergänzende<br />

Zusammenarbeit aller beteiligten Teams zu trainieren. Im Vorfeld hatten Einsatzeinheiten des THW die<br />

Gestaltung des Szenarios unterstützt. Rund 150 Einsatzkräfte waren in die Vorbereitungen zur EULUX<br />

eingebunden. Weitere Informationen sowie ein Abschlussbericht zu EULUX 2007 auf www.thw.de +++<br />

4.2 Bund will mehr Kfz finanzieren<br />

+++ Auf der letzten Innenministerkonferenz hat BMI Dr. Wolfgang Schäuble finanzielles<br />

Entgegenkommen bei der Ausstattung des erweiterten Katastrophenschutzes angeboten. Früher wurden<br />

80.000Fahrzeuge im Rahmen des Zivilschutzes vom Bund finanziert. Durch spärliche Erneuerungen sank<br />

die Zahl der einsatzfähigen Autos. Der Bund wollte sich mit Verweis auf die Zuständigkeit der Länder aus<br />

der Finanzierung weiter zurückziehen, was Proteste der Länder auslöste. Der Bund bietet nun mit 57 Mio.<br />

Euro Haushaltsansatz für 2008 eine Stabilisierung der Fahrzeugflotte, die Länder müssten ca. ein Drittel<br />

einbringen, wenn der alte Stand gehalten werden sollte. Bisher leisten die Länder jedoch weit weniger<br />

finanziell. Der Bundesrechnungshof hat in einem Gutachten das Engagement des Bundes mit Verweis auf<br />

die im Grundgesetz für die Länder definierte Zuständigkeit für den Katastrophenschutz kritisch gewürdigt.<br />

Die Finanzierung des BBK und der AKNZ - Vorbereitung kommunaler Vertreter auf Fußball-WM - stehe<br />

der Verfassung damit entgegen. Haushälter im Bundestag wie Bundesfinanzminister könnten nun kürzen.<br />

Schäuble hofft darauf, dass die Länder nun deutlicher als bisher ihrer ureigensten Aufgabe - der<br />

Finanzierung des Katastrophenschutzes - nachkommen. Nur gemeinsam - Bund und Länder - könne dem<br />

von dem BRH-Gutachten ausgehenden Druck, standgehalten werden. +++<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

5.1 Anwenderkonferenz für Geschäftsprozesse<br />

+++ Die ARIS ProcessWorld ist die weltweit führende Veranstaltung für Geschäftsprozessexperten.<br />

Dieses Jahr öffnet die europäische Fach- und Anwenderkonferenz morgen in Berlin ihre Pforten. Dort<br />

informieren sich Teilnehmer verschiedenster Branchen über die neuesten Entwicklungen im<br />

Geschäftsprozessmanagement (BPM) und treten in den Dialog mit anderen Vordenkern. Auf der ARIS<br />

ProcessWorld sind ein Großteil der Vorträge Branchen zugeordnet und entsprechend inhaltlich<br />

ausgerichtet. Themen rund um den öffentlichen Sektor stellen in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf der<br />

ARIS ProcessWorld dar. Neben hochrangig besetzten Vorträgen zu innovativen Themen gibt es<br />

branchenbezogene Diskussionsrunden mit namhaften Experten. Die Veranstaltung ist bekannt dafür, dass<br />

sie die innovativsten Köpfe des BPM und die erfahrensten ARIS-Anwender der öffentlichen Verwaltung<br />

zusammenbringt. So werden neue Initiativen angestoßen, die von der betriebswirtschaftlichen Sicht auf<br />

behördliche Prozesse geprägt sind. Die Präsentation erfolgreicher Projekte ermöglicht zudem einen<br />

praxisorientierten Gedankenaustausch. Für den öffentlichen Sektor existieren Sonderpreise! Auskunft<br />

über Spezialtarife gibt es unter: direktmarketing@ids-scheer.com. Mehr Informationen zur Agenda und zur<br />

Anmeldung finden sich unter: www.processworld.com +++<br />

5.2 Der 3. Europäischer Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

+++ Am 30. und 31. Oktober tagt in Bonn der 3. Europäische Katastrophenschutzkongress, eine<br />

Gemeinschaftsveranstaltung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), des<br />

Technischen Hilfswerkes (THW) und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Zu der Veranstaltung haben bereits heute<br />

zahlreiche prominente Referenten angekündigt. So werden neben Bundesinnenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble unter anderem die Präsidenten des BBK und THW, Christoph Unger und Albrecht Broemme<br />

und BSI-Vizepräsident Michael Hange Referate im Hauptprogramm des Kongresses halten. Erstmals wird<br />

sich eine ressortübergreifende Ministerdiskussionsrunde, an der Umwelt-, Innen- und Wirtschaftsminister<br />

aus Europa teilnehmen, mit dem “Klimawandel und die Auswirkungen auf den Katastrophenschutz in der<br />

EU“ auseinandersetzen. Das vollständige Programm ist ab Anfang Juli auf www.civil-protection.com<br />

abrufbar. +++<br />

5.3 Der 11. Europäischer Polizeikongress in Berlin


+++ Mit dem Thema "Europäische <strong>Sicherheit</strong>sstrategien: Vereinbarkeit von Justiz, Freiheit und <strong>Sicherheit</strong>"<br />

wird sich im Januar 2008 der 11. Europäische Polizeikongress auseinandersetzen. Als Referenten haben<br />

unter anderem EU-Justizkommissar Franco Frattini, die Landesinnenminister aus Hamburg, Sachsen und<br />

Niedersachsen, GdP-Chef Konrad Freiberg angekündigt. Den Abschluss des ersten Kongresstages wird<br />

eine Diskussionsrunde bilden, in der die “<strong>Sicherheit</strong> Europäischer Hauptstädte“ mit ihren speziellen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbedürfnissen diskutiert wird. Sprecher des Panels, das von Eurocop-Präsident Heinz Kiefer<br />

geleitet wird, ist unter anderem Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch. Das Programm des Kongresses<br />

ist ab Juli unter www.euro-police.com abrufbar. Anmeldung und call for<br />

papers ist bereits unter polizei@behoerdenspiegel.de möglich.<br />

+++<br />

5.4 Die 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

+++ Bereits zum sechsten Mal tagt die erfolgreiche Kongressreihe “Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz“ im<br />

Berliner Congress Center am Alexanderplatz. Die Konferenz, die unter dem Vorsitz des<br />

Europaparlamentariers Dr. Karl von Wogau steht, verspricht wieder besonders hochkarätig zu werden. An<br />

einem zweitägigen Hauptprogramm und zehn Fachforen nehmen unter anderem EU-Parlamentspräsident<br />

Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, EU-Außenbeauftragter Javier Solana, die Verteidigungsminister aus<br />

Slovenien, Slovakei, Bulgarien, Griechenland, Tschechien, Luxemburg, Lettland und Polen,<br />

Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt, EU-Militärstabschef General Henri Bentegeat,<br />

Luftwaffeninspekteur Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, Vorsitzende europäischer<br />

Verteidigungsausschüsse und die Vorstandsvorsitzenden zahlreicher Konzerne teil. Insgesamt nehmen<br />

fast 100 Referenten Stellung zu aktuellen Themen der Europäischen <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik,<br />

wie z.B. dem Aufbau einer Europäischen Armee, parlamentarischer Kontrolle der ESVP oder das US-<br />

Rakentenschild in Europa. Das Programm steht unter www.european-defence.com<br />

bereit. Anmeldungen (kostenfrei für den Öffentlichen Dienst) sind ab<br />

sofort möglich. +++<br />

5.5 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu <br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 22.-23.04.2008: "11. Effizienter Staat: "Informationelles Vertrauen - Digitale Identität und Signatur -<br />

<strong>Sicherheit</strong> in der Information", Berlin, dbb forum, +++<br />

6. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des


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Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de ) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang<br />

von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

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? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu <br />

verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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<br />

7. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 18. Juni 2007<br />

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0. IN EIGENER SACHE<br />

0.1 Missbrauch dieses <strong>Newsletter</strong>s<br />

1. POLITIK<br />

1.1 Ratstagung der europäischen Innenminister<br />

1.2 Tagung zum Vertrag von Prüm<br />

1.3 136 Jahre Haft für Terroristen<br />

1.4 Fachtagung gegen Jugendgewalt<br />

1.5 Initiativen gegen Marken- und Produktpiraterie<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 Kleidersammlung für Berliner Polizei<br />

2.2 Mehr mobile Kinderbanden in BW<br />

2.3 NRW erhöht Zahl der Neueinsteiger<br />

2.4 Automatische Kennzeichenlesesysteme für NS<br />

2.5 Neues Gebäude der Kriminalpolizeiinspektion Kempten<br />

3. EUPOL AFGHANISTAN<br />

3.1 160 Polizisten aus 21 Ländern<br />

3.2 Eichele ist Leiter der Ausbildungsmission<br />

3.3 Europäer und Amerikaner mit eigenen Konzepten-<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Innenminister eröffnet Liegenschaft von BBK und THW<br />

4.2 Schäuble hofft auf Einigung im Herbst<br />

4.3 Bedeutung des Ehrenamtes unterstrichen<br />

4.4 Auszeichnung fürs THW<br />

4.5 Lineare Stellenkürzung auch beim THW geplant<br />

5. PERSONALIEN<br />

5.1 Personalwechsel in Sachsen<br />

5.2 Neuer EADA Chef<br />

6. BOS DIGITALFUNK<br />

6.1 Sepura positioniert sich im deutschen BOS-Markt<br />

6.2 Ankündigungen der EADS lassen Wettbewerb kalt<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM


0. IN EIGENER SACHE<br />

0.1 Missbrauch dieses <strong>Newsletter</strong>s<br />

+++ Sie erhalten exklusiv diesen <strong>Newsletter</strong>, als zusätzliche und ergänzende Informationsleistung der<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Redaktion. Als Abonnent bzw. Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> haben Sie sich hierfür<br />

qualifiziert oder Ihre <strong>Behörden</strong> bzw. Firma hat mit uns eine Vereinbarung getroffen, dass Sie diesen<br />

Informationsdienst in digitaler Form erhalten. Für die Erstellung dieses <strong>Newsletter</strong>s besuchen Redakteure<br />

Pressekonferenzen, recherchieren und reisen zu Terminen und Messen, um die im Umfeld <strong>Sicherheit</strong><br />

interessierten Leserinnen und Leser des monatlichen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auch wöchentlich mit<br />

Informationen zu versorgen. Wir hoffen, Ihnen hiermit einen Informationsvorsprung zu verschaffen! Wir<br />

wissen auch, dass Sie dieses honorieren. Umso unverständlicher sind in letzter Zeit vermehrt<br />

aufgetretene Verletzungen unserer Eigentumsrechte an den Inhalten dieses <strong>Newsletter</strong>s. Jeder Bezieher<br />

dieses <strong>Newsletter</strong>s akzeptiert, dass es zu unterlassen ist gegen Geld oder andere Vorteile diesen<br />

<strong>Newsletter</strong> ganz oder in Teilen an Dritte – bei uns nicht registrierte Teilnehmer – weiter zu geben.<br />

Dennoch gibt es einige unter den Empfängern, die die Weitergabe dieses <strong>Newsletter</strong>s insbesondere zur<br />

geschäftlichen Weiterverwertung praktizieren, damit unsere Urheberrechte verletzen. Besonders<br />

erstaunlich und eben auch unfair ist die unmittelbare Weitergabe dieser exklusiv recherchierten und zur<br />

Verfügung gestellten Informationen an Wettbewerber aus dem Medienbereich, seien es abendliche<br />

Zeitungen in München, verbandsingenieurliche Informationen aus den Handelsblättern in Düsseldorf oder<br />

"Freie Mitarbeiter" (im Gegensatz zu Unfreien?) aus dem Umfeld des sogenannten westdeutschen<br />

öffentlich-werblichen Rundfunks. Wir werden diesen Urheberrechtsverletzungen nachgehen und sie<br />

soweit als möglich auch strafrechtlich bewerten. Ihre <strong>Newsletter</strong>redaktion. +++<br />

1. POLITIK<br />

1.1 Ratstagung der europäischen Innenminister<br />

+++ Die Innenminister der Europäischen Union sind am letzten Dienstag zu ihrer letzten Ratstagung unter<br />

deutscher Präsidentschaft in Luxemburg zusammengekommen. Nach dem informellen Treffen der<br />

Innenminister in Deutschland in Dresden Mitte Januar und den ersten beiden formellen Ratssitzungen am<br />

15. Februar in Brüssel und 20. April in Luxemburg standen mit dieser Tagung die weitere Umsetzung des<br />

Arbeitsprogramms des Bundesministeriums des Innern für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft auf dem<br />

Programm. So konnten die Minister im Rat Einigkeit zur Verordnung über das Visuminformationssystem<br />

(VIS) und zum Beschluss über den Zugang der <strong>Sicherheit</strong>sbehörden und von Europol auf das VIS<br />

erzielen. " Mit der EG-Verordnung zum Visuminformationssystem wird die Speicherung und der Abruf von<br />

alphanumerischen und biometrischen Daten des Visumantragstellers sowie erteilter, abgelehnter und<br />

widerrufener Visa in einer europäischen zentralen Datenbank durch die zuständigen <strong>Behörden</strong> (insb.<br />

Visum-, Grenz- und Einwanderungsbehörden) ermöglicht", so Deutschlands Innenminister Dr. Wolfang<br />

Schäuble zum Ergebnis. "Der VIS-Zugriffsbeschluss eröffnet den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden die Möglichkeit zur<br />

Abfrage des VIS zum Zwecke der Prävention, Aufdeckung und Untersuchung von terroristischen oder<br />

sonstigen schwerwiegenden Straftaten." Weiterhin haben sich die Minister mit dem Stand der<br />

Implementierung des Schengener-Informations-Systems (SIS) beschäftigt. Das SIS ist das wichtigste<br />

gemeinsame Fahndungssystem der europäischen Polizei- und Grenzschutzbehörden. Es enthält u. a.<br />

Sach- und Personenfahndungen sowie Ausschreibungen zur Einreiseverweigerung. Der Anschluss der ab<br />

dem 1. Mai 2004 der EU beigetretenen neuen Mitgliedstaaten an das System ist daher auch<br />

Voraussetzung für die Aufhebung der Binnengrenzkontrollen zu und zwischen diesen Staaten. Um dies zu<br />

ermöglichen haben die Innenminister der Mitgliedstaaten bereits letzten Dezember entschieden, "SIS I für<br />

alle" (SISone4all) einzuführen. Bundesminister Dr. Schäuble betonte: "Wir konnten feststellen, dass wir<br />

uns im Zeitplan befinden. Das Projektmanagement für "SIS I für alle" wird von Portugal betrieben. Ich<br />

habe daher im Rat nochmals meinen besonderen Dank an Portugal, aber auch an Frankreich für die<br />

Unterstützung beim zentralen System in Straßburg ausgesprochen." Auch die aktuellen Entwicklungen<br />

der zweiten Generation des Schengener Informationssystems (SIS II) wurden durch die Innenminister<br />

beraten. In der Vergangenheit war es aufgrund der technischen Komplexität des SIS II zu Verzögerungen<br />

bei der Einführung, die ursprünglich für 2007 vorgesehen war, gekommen. Die deutsche<br />

Ratspräsidentschaft setzte sich deshalb intensiv dafür ein, dass es bei der Realisierung des SIS II gemäß<br />

dem nunmehr angepassten Zeitplan (Start des Systems im Dezember 2008) nicht erneut zu<br />

Verspätungen kommen wird. +++


1.2 Tagung zum Vertrag von Prüm<br />

+++ In Trier fand eine von der Europäischen Rechtsakademie (ERA) geleitete Tagung zum Vertrag von<br />

Prüm statt. Insgesamt wurde zwar die Zweckmäßigkeit und der Erfolg des staatsübergreifenden<br />

Austauschs von Kriminaldaten hervorgehoben, Zweifel gab es allein an der erfolgreichen Umsetzung in<br />

ganz Europa. So könne es auch zu einer Fragmentierung Europas kommen. "Mit der Initiative, zunächst<br />

wenige Staaten zu einem Vertrag zusammenzubringen, werden vollendete Tatsachen geschaffen", so<br />

Cyrille Fijnaut, Professor an der niederländischen Universität Tilburg. "Andere Staaten können nur noch<br />

zustimmen oder draußen bleiben." Eine ausführlichere Bewertung der Tagung und ihrer Ergebnisse findet<br />

sich in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 46. +++<br />

1.3 136 Jahre Haft für Terroristen<br />

+++ In Großbritannien wurden sieben Terroristen, die vor der Durchführung von Anschlägen auf<br />

Flugzeuge gefasst werden konnten, zu insgesamt 136 Jahren Haft verurteilt. Es handelte sich um Erfolge<br />

aus der größten Anti-Terror-Aktion von Großbritannien. Die sieben Verurteilten gehörten demnach zur<br />

Gruppe des ebenfalls bereits überführten Al-Qaida-Mitglieds Dhiren Barot. Das Urteil ist auch deswegen<br />

beachtenswert, weil in vergleichbarer Lage – z. Bsp. in Hamburg – Terroristen in Deutschland im Regelfall<br />

mehr als glimpflich oder bisher gar ungeschoren davonkommen.<br />

https://www.mi5.gov.uk/output/Page133.html +++<br />

1.4 Fachtagung gegen Jugendgewalt<br />

+++ "Die Ursachen und Erscheinungsformen von Jugendgewalt sind vielfältig. Auf die zunehmende<br />

Gewaltbereitschaft müssen wir deshalb mit präventiven und repressiven Maßnahmen reagieren.<br />

Erforderlich ist dabei eine enge und dauerhafte Zusammenarbeit aller Akteure aus Politik, Wissenschaft,<br />

Verbänden und Kirchen, die sich in Baden-Württemberg in Projekten und Initiativen mit dem Thema<br />

Jugendgewalt befassen", erklärten Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H. Oettinger und<br />

Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz anlässlich der von der Landesregierung initiierten<br />

Fachtagung „Aktiv gegen Jugendgewalt“ am Mittwoch in Pforzheim. Die Fachtagung dient insbesondere<br />

dem Erfahrungsaustausch von Politik, Verwaltung, Polizei, Schulpraktikern und Jugendhilfeträgern.<br />

Dadurch sollen erfolgreiche Wege der Gewaltprävention aufgezeigt und die inhaltliche Abstimmung und<br />

Vernetzung von Maßnahmen optimiert werden. Die registrierte Gewaltkriminalität sei im vergangenen Jahr<br />

zwar um 0,9 Prozent leicht zurückgegangen. Betrachte man jedoch die vergangenen zehn Jahre, könne<br />

nicht von Entwarnung gesprochen werden. "Die Zahl der jungen Tatverdächtigen ist in den vergangenen<br />

zehn Jahren um über die Hälfte gestiegen. Das ist besorgniserregend", unterstrich Oettinger. Um so<br />

wichtiger seien daher frühzeitige präventive und effektive Hilfsangebote für Jugendliche. +++<br />

1.5 Initiativen gegen Marken- und Produktpiraterie<br />

+++ Im Kampf gegen Marken und Produktpiraterie ist nicht nur ein entschlossenes Handeln des Staates<br />

gefragt, um Erfolg zu haben müssen auch Unternehmen eng mit eingebunden werden. Diese<br />

Notwendigkeit führte zu einem Gesamt-Ansatz der Regierung, der neben einem Gesetzentwurf auch den<br />

Dialog mit anderen Staaten und der Wirtschaft führt. Die verschiedensten Konzepte erläutert<br />

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 48. +++<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 Kleidersammlung für Berliner Polizei<br />

+++ Berlin ist Pleite, dieser Umstand der Hauptstadt wurde bereits mehrfach kommuniziert. Die<br />

Auswirkungen der Geldmisere bekommen seit längerem auch die Polizisten zu spüren. Neben der<br />

Streichung des Weihnachtsgeldes und der Reduzierung des Urlaubsgeldes auf 640 Euro sollen sie nun<br />

auch die alten Uniformen anderer Polizeien auftragen. Dieter Glietsch, Polizeipräsident von Berlin,<br />

forderte in der Bild-Zeitung seine Kollegen in den anderen Bundesländern auf, Kleiderspenden nach<br />

Berlin zu schicken.<br />

www.bild.de +++<br />

2.2 Mehr mobile Kinderbanden in BW


+++ "Die jüngsten Festnahmen des Polizeireviers Bad Schönborn sind alarmierende Belege dafür, dass<br />

die mobilen Kinderbanden aus dem Elsass anscheinend wieder verstärkt den nördlichen Landkreis<br />

Karlsruhe ins Visier genommen haben. Um den Kindern und ihren Hinterleuten das Leben schwer zu<br />

machen, bitte ich dringend um erhöhte Wachsamkeit im Zusammenhang mit möglichen<br />

Einbruchsversuchen", so Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech. Die Ermittlungen der<br />

Vergangenheit hätten ergeben, dass die Minderjährigen von erwachsenen Hinterleuten aus der Region<br />

Straßburg geschickt würden. Das Einsatzgebiet dieser mobilen Kinderbande erstrecke sich neben Baden-<br />

Württemberg auch auf Frankreich, die Schweiz und die angrenzenden Bundesländer. Die Beutezüge<br />

liefen meist nach dem gleichen Schema ab: Zwei Minderjährige, von einem Erwachsenen mit einem<br />

Schraubenzieher ausgestattet, würden sich ein geeignetes Objekt, oft in der Nähe von Bahnhöfen,<br />

aussuchen. Ein Kind sichere, das zweite heble Türen oder Fenster auf. Abgesehen hätten es die<br />

Einbrecher meist nur auf Beute, die leicht am Körper zu verstecken sei. Um die Bevölkerung gezielt zu<br />

schützen, habe das Land beim Gemeinsamen Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und<br />

Zollzusammenarbeit in Kehl eine Ermittlungsgruppe "Mobile Kinderbanden" eingerichtet. Die Beamten<br />

hätten in der Vergangenheit schon einige Erfolge erzielen und auch Hinterleute der Kinder dingfest<br />

machen können. Da die Erwachsenen die nicht strafmündigen Kinder teilweise zu den Straftaten zwingen<br />

und immer wieder neue Kinder "anwerben", sei es sehr schwierig, diese Banden komplett zu zerschlagen.<br />

+++<br />

2.3 NRW erhöht Zahl der Neueinsteiger<br />

+++ "In den kommenden vier Jahren werden wir die Zahl der Neueinsteiger bei der Polizei mehr als<br />

verdoppeln", so die Aussage von NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf 1.100 Polizeianwärter würden<br />

demnach ab 2008 mit der Ausbildung beginnen können - statt 500 wie in den vergangenen Jahren, so der<br />

Beschluss der Landesregierung in ihrer jüngsten Kabinettsitzung. "Durch kontinuierliche Einstellungen<br />

halten wir unsere Polizei auf Dauer leistungsfähig und stärken die <strong>Sicherheit</strong> der Menschen in Nordrhein-<br />

Westfalen", erklärte Wolf. Er begründet seine Initiative damit, dass die Altersstruktur der Polizei nachhaltig<br />

verbessert werden muss. Fachleute im Innenministerium erarbeiteten dazu ein langfristiges<br />

Personalkonzept, das jetzt umgesetzt wird. "Nordrhein-Westfalen verjüngt die Polizei mit einem<br />

bundesweit vorbildlichen Konzept durch vorgezogene Einstellungen. Das stärkt vor allem den Wach- und<br />

Wechseldienst sowie die Ermittlungskommissariate", so Wolf. "Ab 2013 gibt es eine große<br />

Pensionierungswelle in der Polizei. Um Stellen zu besetzen, die dann frei werden, müssen wir mehr<br />

Anwärter ausbilden. Wir handeln heute, um morgen neue Alterswellen zu verhindern. Wir nutzen jetzt die<br />

geburtenstarken Jahrgänge und bieten den jungen, qualifizierten Leuten hochwertige und sichere<br />

Ausbildungsplätze. Die Polizei will die besten Absolventen eines jeden Jahrgangs." CDU-<br />

Landtagsexperten sind allerdings der Ansicht, dass deutlich mehr Neueinstellungen notwendig seien. Dies<br />

wurde bisher ausgerechnet durch die Personalvertretungen und Teile der Polizeigewerkschaften versucht<br />

zu verhindern. Grund dafür: Einführung der zweigleisigen Polizeilaufbahn. Hierzu gibt es allein dieses Jahr<br />

6.000 Beförderungen, die den Landeshaushalt Geld kosten. Neueinstellungen wären nur möglich mit<br />

eben diesem Geld. Also neue Polizisten oder Verbesserung der Besoldung. Da ist selbst die Polizei in<br />

NRW gegen mehr Polizisten. +++<br />

2.4 Automatische Kennzeichenlesesysteme für NS<br />

+++ Die niedersächsische Polizei erhält in den nächsten Monaten modernste Fahndungstechnik:<br />

Innenminister Uwe Schünemann kündigte in Hannover die Beschaffung von neun so genannten<br />

automatischen Kennzeichenlesesystemen (AKLS) für die sechs Polizeidirektionen und das<br />

Landeskriminalamt an. Sie ergänzen die vier Geräte, die in den vergangenen zwei Jahren in<br />

Niedersachsen ausgiebig und letztlich erfolgreich insbesondere an Bundesautobahnen und<br />

Bundesstraßen getestet worden waren. Die dann insgesamt 13 Kennzeichenlesegeräte ermöglichen<br />

einen sofortigen Abgleich mit dem bundesweiten Fahndungsdatenbestand INPOL und den Daten des<br />

Schengener Informationssystems (SIS). "Wir erhöhen damit den Fahndungsdruck vor allem auf Straftäter,<br />

die mit einem gestohlenen Fahrzeug oder Kennzeichen unterwegs sind", sagte Schünemann. Im Jahr<br />

2006 verzeichnete die niedersächsische Kriminalstatistik 3.553 Fälle von Autodiebstahl. Bundesweit sind<br />

derzeit rund 530.000 amtliche Kennzeichen und rund 302.000 Kraftfahrzeuge zur Fahndung<br />

ausgeschrieben. Im SIS sind weitere rund 1,8 Millionen Daten gespeichert. Die Kennzeichenlesegeräte,<br />

so der Minister, seien nach den Vorstellungen der niedersächsischen Polizei während der Testphase zur<br />

Serienreife weiterentwickelt worden und stießen bei den Beamtinnen und Beamten als<br />

Fahndungshilfsmittel auf große Akzeptanz. Die bisherigen Erfahrungen mit den Geräten seien durchweg


positiv. So sei ein AKLS auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von der Polizei Gifhorn im Rahmen von<br />

Ermittlungen zu einer Brandserie eingesetzt worden. In Verbindung mit weiteren operativen Maßnahmen<br />

sei es schließlich gelungen, den Brandstifter zu ermitteln. Darüber hinaus wurden die Geräte bislang in<br />

den Bereichen Braunschweig, Oldenburg, Lüneburg und Osnabrück anlassunabhängig eingesetzt. Nach<br />

Angaben Schünemanns führten die Überprüfungen in 122 Fällen zu Treffern. Hierbei handelte es sich um<br />

Diebstahl von PKW oder Kennzeichen, Unterschlagung von Fahrzeugen, Verstoß gegen das<br />

Pflichtversicherungsgesetz, Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und Kennzeichenverlust. Die Geräte, die<br />

jeweils rund 30.000 Euro kosten, erfassen die Kennzeichendaten aller vorbeifahrenden Kraftfahrzeuge<br />

digital - auch bei Dunkelheit. Der Betrieb erfolgt wahlweise auf einem Stativ oder aus dem Heckfenster<br />

eines Fahrzeuges heraus. Dies ist auch während der Fahrt möglich. Die Fahrzeuginsassen sind in der<br />

Standardeinstellung ausgeblendet. Für konkrete repressive Maßnahmen besteht jedoch die Möglichkeit,<br />

diese Bildinhalte einzublenden. Die erhobenen Daten werden ständig wieder überschrieben und dadurch<br />

gelöscht. Eine Speicherung des Kennzeichens erfolgt nur im Trefferfall. Dann wird das Bild auf dem<br />

Festspeicher abgelegt, und es erfolgt eine optische und akustische Treffermeldung an die überwachenden<br />

Polizeibeamten. +++<br />

2.5 Neues Gebäude der Kriminalpolizeiinspektion Kempten<br />

+++ "Das neue Dienstgebäude für die Kriminalpolizeiinspektion Kempten erfüllt auf einer Fläche von<br />

2.700 Quadratmetern sämtliche funktionellen Anforderungen an eine Kriminaldienststelle. Ich bin mir<br />

daher sicher, dass die Kolleginnen und Kollegen der Kriminalpolizei ihre erfolgreiche Polizeiarbeit nach<br />

dem Umzug kontinuierlich fortsetzen werden", freut sich Bayerns Innenstaatssekretär Georg Schmid<br />

anlässlich des Bezugs des neuen Dienstgebäudes in Kempten. Da weder in Kempten noch in der<br />

Umgebung ein geeignetes Gebäude für die Kriminalpolizeiinspektion zur Verfügung stand, hat der<br />

Freistaat ein Gebäude angemietet, das vom Vermieter saniert und an die Bedürfnisse einer modernen<br />

Kriminalpolizeiinspektion angepasst wurde. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mit Standort<br />

Kempten wird nach der Umorganisation für die Landkreise Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu,<br />

Neu-Ulm und Günzburg sowie für die kreisfreien Städte Kempten, Kaufbeuren und Memmingen zuständig<br />

sein. Es wird 915.000 Einwohner auf einer Fläche von knapp 6.000 Quadratkilometern betreuen. +++<br />

3. EUPOL AFGHANISTAN<br />

3.1 160 Polizisten aus 21 Ländern<br />

+++ Gestern hat mit 160 Polizisten aus 21 Ländern in Afghanistan die Polizeimission der europäischen<br />

Union mit dem Namen "Eupol Afghanistan" begonnen. Die Polizisten, davon 50 Polizeibeamte aus<br />

Deutschland von Bund und Ländern, sollen beim Aufbau einer professionellen Polizeitruppe in<br />

Afghanistan helfen. Die Mission soll 3 Jahre dauern und im ersten Jahr 43,6 Mio. Euro kosten. Die EU hat<br />

bereits seit 2002 für die Stabilisierung der <strong>Sicherheit</strong>slage in Afghanistan insgesamt und für den<br />

Wiederaufbau des <strong>Sicherheit</strong>sapparates 3,7 Mrd. Euro bezahlt. Die "Eupol Afghanistan"-Mission kommt<br />

auf Initiative der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zustande. +++<br />

3.2 Eichele ist Leiter der Ausbildungsmission<br />

+++ Friedrich Eichele ist Leiter der EU-Ausbildungsmission in Afghanistan, die die bisher laufende<br />

deutsche Polizeimission in Kabul ablöst. Die 160 Polizeibeamten stehen unter Führung des erfahrenen<br />

Polizeiführers, der jahrelang stellvertretender und später Chef der Antiterroreinheit GSG 9 in St. Augustin<br />

bei Bonn war. Eichele gilt als besonnener und erfahrender Experte für Sonderaufgaben. So unterstützte er<br />

intensiv die Bundeswehr beim Aufbau der Krisenspezialkräfte (KSK). Die KSK sind die<br />

Sondereinsatzkräfte für Terroristen- und Guerilla-Bekämpfung der Bundeswehr und sind bereits mehrfach<br />

in Afghanistan zusammen mit amerikanischen Eliteeinheiten in Kämpfe mit den Taliban verwickelt<br />

gewesen. Vor seiner Berufung in diese Mission war Eichele als Führungsoffizier im Grenzschutzpräsidium<br />

Mitte tätig. Seit Monaten bereits läuft die intensive Vorbereitung der ausgewählten Beamten in<br />

Niedersachsen. Gut vorbereitet also sind Eichele und seine Männer wenn sie in diese international<br />

gemischte Mission gehen. Die Bundespolizei – Bundesgrenzschutz – verfügt bereits über zahlreiche<br />

Erfahrungen bei der Leitung internationaler Missionen, so unter anderem in Marokko und Sarajewo. +++<br />

3.3 Europäer und Amerikaner mit eigenen Konzepten


+++ Die Mission in Afghanistan hat keinen exekutiven Charakter, sondern soll die Ausbildung der<br />

afghanischen Polizei beratend und koordinierend unterstützen. Das europäische Ausbildungskonzept<br />

sieht vor, dass gründlich gelehrt und gelernt wird. Damit unterscheidet sich dieses von den Schnellkursen<br />

der Amerikaner, die nach nur 6 bis 8 Wochen Afghanen in Polizeiuniform stecken. So könnte das<br />

europäische Konzept komplementär dazu diese Polizisten mit Erstausbildung weiter fortbilden und<br />

betreuen. Ein "international police coordination board" ist geschaffen worden, um Absprachen darüber zu<br />

treffen, welche Koordination und Kooperation zwischen den Entsendestaaten sinnvoll sind. Da die Mission<br />

nicht nur in Kabul, sondern auch in den gefährlicheren südlichen Provinzen tätig werden soll, erwartet die<br />

europäische Union, das ihre Polizeieinheiten durch die Isaf-Truppen der NATO militärisch geschützt<br />

werden. +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Innenminister eröffnet Liegenschaft von BBK und THW<br />

+++ Am vergangenen Samstag – vorgestern – eröffnete Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble<br />

offiziell die neue Liegenschaft des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und<br />

der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW). Christoph Unger, Präsident des BBK und Albrecht<br />

Broemme, Präsident des THW, begrüßten neben dem Minister auch die zahlreichen Gäste aus Politik und<br />

vor allem den anderen Katastrophenschutz- und Rettungsdiensten. Der Minister nahm es mit Humor, als<br />

er die wartende Festgemeinde über seine Verspätung aufklärte: "Uns war das alte Gebäude des THW<br />

und des BBK so vertraut, dass wir zuerst einmal nach Bad Godesberg gefahren sind. Und dann eine<br />

Stadtrundfahrt gemacht haben," so der Minister im Neubau der beiden Organisation nunmehr eben im<br />

Stadtteil Lengsdorf ebenfalls in Bonn. Das neue Gebäude, das zu Teilen aus Alt- und Neubau besteht,<br />

erfüllt die funktionalen Voraussetzungen einer modernen mit viel Technik ausgestatteten<br />

Katastrophenschutzbehörde. Auch die Berufsfeuerwehr Bonn beteiligte sich am Tag der Offenen Tür, der<br />

sich an die Feierstunde anschloss. Sie kennt das Gebäude auch bereits bestens, denn sie war dort schon<br />

bei einem Hausbrand tätig. www.bbk.bund.de; www.thw.de +++<br />

4.2 Schäuble hofft auf Einigung im Herbst<br />

+++ Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ließ noch einmal die letzten Wochen der Diskussion um<br />

das Bevölkerungsschutzkonzept in Deutschland Revue passieren. Dazu gehörte unter anderem seine<br />

Entscheidung die beiden Organisationen THW und BBK in ihrer Selbständigkeit zu belassen. Dies wurde<br />

von den Anwesenden mit Applaus quittiert. Zuversichtlich äußerte sich der Bundesminister über den<br />

Prozess der Einigung von Bundesländern und über die gemeinsame Aktivität im Bereich des<br />

Katastrophenschutzes. Man habe bisher "kräftig auf der Stelle getreten", so der Minister, doch bei der<br />

letzten Innenministerkonferenz sei zumindest dahingehend ein Erfolg zu verzeichnen gewesen, dass man<br />

sich über das weitere Verfahren geeinigt habe. Unterhalb des Grundgesetzes solle ein<br />

Bevölkerungsschutzgesetz im Entwurf im Herbst vorliegen, das den Anforderungen eines modernen<br />

Bevölkerungsschutz- und Katastrophenhilfe-Konzepts genüge. Ziel dabei sei, dass bei größeren<br />

Katastrophenfällen das Bundesamt für Bevölkerungsschutz- und Katastrophenhilfe eine übergreifende<br />

Koordinierungsstelle, die von den Ländern als solche auch akzeptiert werde, sei. Damit könnte dann<br />

endlich das BBK seine zentrale Funktion erfüllen. Zur Ausarbeitung sei der Arbeitskreis V<br />

(Katastrophenschutz) der IMK beauftragt. Hierzu empfiehlt sich auch das Interview mit dem Präsidenten<br />

des BBK, Christoph Unger, das in der Mai-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 14 abgedruckt ist, zu<br />

lesen. Ebenfalls ging dieser <strong>Newsletter</strong> (<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) in seiner letzten Ausgabe hierauf bereits ein.<br />

In der nächsten Ausgaben des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Juli) wird ein ausführlicher Artikel sich mit dem neuen<br />

Konzept des nationalen Bevölkerungs- und Katastrophenschutze beschäftigen. +++<br />

4.3 Bedeutung des Ehrenamtes unterstrichen<br />

+++ Bundesinnenminister Schäuble unterstrich noch einmal die Bedeutung der 1,8 Mio. ehrenamtlichen<br />

Helfer nicht nur beim THW, sondern bei den zahlreichen anderen Hilfsorganisationen in Deutschland.<br />

"Unser Land würde menschlich ärmer sein, wenn wir das Ehrenamt schwächen würden", so der Minister.<br />

Daher spiele auch das THW in der nationalen <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur eine zentrale Bedeutung, wenn auch<br />

sich das THW zu 99% auf bürgerschaftliches Engagement stütze. +++<br />

4.4 Auszeichnung fürs THW


+++ Die Carnegie Stiftung hat in Zwingenberg den Andrew Carnegie Lebensretter Award 2007 an die<br />

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) für ihre weltweite Hilfe und Wiederaufbauförderung sowie die<br />

nationale Hilfeleistung bei Katastrophenfällen verliehen. THW-Präsident Albrecht Broemme nahm die<br />

Auszeichnung entgegen. Der Andrew Carnegie Lebensretter Award wurde somit in diesem Jahr zum<br />

zweiten Mal in Deutschland verliehen. Gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) erhielten die<br />

Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Gerdi Gutperle Stiftung für humanitäre<br />

Hilfeleistung den Award 2007. www.carnegie-stiftung.de<br />

4.5 Lineare Stellenkürzung auch beim THW geplant<br />

+++ Im Haushaltsansatz des Bundes für 2008 (Regierungsentwurf) finden sich die 1,6% Stellenkürzungen,<br />

die alle Bundesbehörden jährlich in ihrem Personalbestand erbringen müssen, wieder. Ausgenommen<br />

von diesen Stellenkürzungen sind allerdings Teile der zentralen <strong>Behörden</strong> der Inneren <strong>Sicherheit</strong>, so das<br />

Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt (operativer Bereich). Das THW, das<br />

bereits in den letzten Jahren im Personalbereich Einschränkungen hingenommen hat, arbeitet heute mit<br />

einem Verhältnis von 800 hauptberuflichen THWlern zu 80.000 Helfern. Davon sind 100 Mitarbeiter in der<br />

Zentrale bzw. Bundesanstalt THW tätig, weitere in den 8 Landesverbänden und 68 Geschäftsstellen, die<br />

jeweils ca. 10 Ortsverbände betreuen. Daneben gibt es noch die Bundesschule und das Logistikzentrum<br />

des THW. Bei der Realisierung der 1,6% Planstellenkürzung (die Stellen würden dann mit einem kw-<br />

Vermerk versehen und das Personal sukzessive andernorts beschäftigt) würden bis zum Jahr 2010 ca.<br />

100 Stellen wegfallen, so Peter Weiler, Schatzmeister der THW-Bundesvereinigung und Stiftung<br />

Technisches Hilfswerk. Der hauptamtliche Apparat würde dann von 800 auf 700 Personen<br />

abgeschmolzen sein. Da man weder in der Zentrale noch bei den Landesverbänden Personal abbauen<br />

könne, bliebe nur die Reduzierung der Mannstärken in den Geschäftsstellen, die im Schnitt zwischen<br />

5und 8 Personen beschäftigen. Sollten hier jedoch Einschränkungen personeller Art stattfinden, müssten<br />

die Geschäftsstellen ihre Serviceleistungen für die freiwilligen Helfer einschränken, was unrealistisch sei.<br />

Es bliebe auf Dauer nur die Schließung von 100 THW-Ortsvereinen in der Fläche. Hierzu erwarten die<br />

Helfer des THW nun eine Antwort der Politik, ob sie mit dieser Konsequenz der Übernahme der 1,6-<br />

linearen Kürzung des Bundes rechne. Alternative Lösung wäre, dass THW ähnlich wie andere<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden, zumindest auf der Ebene der Geschäftsstellen und Ortsverbände von den<br />

Personalkürzungen auszunehmen und die 1,6% ausschließlich auf der Ebene der Bundesleitung und der<br />

Landesverbände zu erbringen. Hierüber wird der nächste <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Juli-Ausgabe) weiter<br />

berichten. +++<br />

5. PERSONALIEN<br />

5.1 Personalwechsel in Sachsen<br />

+++ Der Präsident des Sächsischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Rainer Stock, wechselt ins<br />

Sächsische Innenministerium und übernimmt das Referat "Recht der Polizei". Sein Nachfolger beim<br />

Verfassungsschutz wird Reinhard Boos, der bisher das Referat "Ausländer- und Asylangelegenheiten"<br />

geleitet hat. Diesem Referat steht künftig Karl Bey, der bisherige Leiter des Referates "Verfassungsschutz,<br />

Landesgeheimschutz", vor. Joachim Tüshaus, bisher Leiter der Stabstelle Innenrevision, übernimmt das<br />

Referat "Verfassungsschutz, Landesgeheimschutz". Gleichzeitig wird dieses Referat der Abteilung 1,<br />

"Zentrale Angelegenheiten", angegliedert. Sachsens Innenminister Dr. Albrecht Buttolo sagte dazu: "Ich<br />

bin überzeugt, dass mit diesen Personalmaßnahmen sowohl das in meinem Haus zuständige Referat als<br />

auch das Landesamt für Verfassungsschutz für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben gestärkt werden."<br />

Allerdings steht erstmals der 1.500seitige Bericht des LfV zur Bau, Polit-, Justiz- und Rotlichtmilieuanalyse<br />

an. Ohne Aufklärung des mafiaähnlichen Skandals wird es in der sächsischen <strong>Sicherheit</strong>slandschaft kein<br />

Vertrauen mehr geben.+++<br />

5.2 Neuer EADA Chef<br />

+++ Der Hohe Repräsentant der Europäischen Union für die Gemeinsame Außen- und <strong>Sicherheit</strong>spolitik,<br />

Javier Solana, hat die Ernennung von Alexander Weis, Abteilungsleiter Rüstung im BMVg, zum<br />

Hauptgeschäftsführer der Europäischen Verteidigungsagentur in Brüssel bekannt gegeben.<br />

Ministerialdirigent Weis wird am 1. Oktober 2007 das Amt von Nick Witney (Großbritannien) übernehmen<br />

und wird als erster Deutscher die Geschäfte der EDA führen. Die Europäische Verteidigungsagentur<br />

wurde 2004 gegründet und hat die Aufgabe, die teilnehmenden Mitgliedsstaaten bei der weiteren


Ausgestaltung einer gemeinsamen Europäischen <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik sowie bei der<br />

Verbesserung ihrer Fähigkeiten eines gemeinsamen Krisenmanagements zu unterstützen. Unter der<br />

Leitung des Generalsekretärs Solana untersteht die Agentur, der sich mittlerweile 26 EU-Nationen<br />

angeschlossen haben, dem europäischen Rat. Weis ist bereits im Rahmen seiner jetzigen Position als<br />

Abteilungsleiter Rüstung im BMVg eng in die Aktivitäten der Agentur eingebunden und wird die<br />

erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetzen. +++<br />

6. BOS DIGITALFUNK<br />

6.1 +++ Sepura positioniert sich im deutschen BOS-Markt Das britische Unternehmen Sepura Ltd., eines<br />

der führenden Anbieter von Hand- und Fahrzeugfunkgeräten für den digitalen TETRA-Standard, wird auch<br />

in Deutschland ein gehöriges Wörtchen mitreden, wenn es um die Vergabe von Endgeräten für die BOS<br />

und die übrigen Nutzer von TETRA geht. Sepura verfügt über eine sehr breite Produktpalette auf der<br />

Basis des digitalen TETRA-Standards. Das Portfolio umfasst neben Hand- und Einbaufunkgeräten für<br />

Fahrzeuge, mobile 10-Watt-Gateways, einen Radio Manager zur Unterstützung der Programmierung der<br />

Geräte, ein preisgekröntes GPS-Empfangsgerät sowie eine End-to-End-Verschlüsselung für höchste<br />

<strong>Sicherheit</strong>sansprüche. Geräte von Sepura werden weltweit bereits von mehr als 600 Organisationen in<br />

über 80 Ländern genutzt. Auf dem TETRA World Congress 2007 in Madrid präsentierte Sepura erstmals<br />

einen Link-Adapter, der Funkgeräte per Bluetooth anbindet. Er ermöglicht es, mobile Funkgeräte über<br />

eine Distanz von bis zu zehn Metern drahtlos mit PDAs, Headsets und anderen Systemen zu verbinden.<br />

Als ein weiteres Highlight wurde die Sepura Repeater Software vorgestellt. Damit können Teilnehmer, die<br />

sich außerhalb der Versorgung eines TETRA-<strong>Netzwerk</strong>es z.B. innerhalb eines Gebäudes befinden, über<br />

Direct Mode (DMO) wieder voll in die Kommunikation eingebunden werden. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sprach<br />

mit dem CEO von Sepura, Graham Matthews, und dem Regionaldirektor für Nord- und Zentraleuropa,<br />

Kenneth Hübner. Ein Interview zur Positionierung von Sepura in Deutschland erscheint in der Juli-<br />

Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

6.2 Ankündigungen der EADS lassen Wettbewerb kalt<br />

+++ Die beiden auf dem TETRA World Congress 2007 in Madrid von der EADS angekündigten<br />

Neuerungen, die "Zertifizierung des Inter-System-Interfaces" und "TETRA-2" (siehe <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong><br />

<strong>Sicherheit</strong> des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> vom 13.06.2007) werden von den Wettbewerbern im<br />

Infrastrukturgeschäft zwar als strategisch äußerst geschickt, aber vertrieblich derzeit noch als<br />

vernachlässigbar angesehen. Das Inter-System-Interface (ISI) ermöglicht die grenzüberschreitende<br />

Kommunikation über Funknetze verschiedener Hersteller. Die auch von den deutschen BOS gestellte<br />

Forderung nach einem ISI bleibt aber selbst nach der Zertifizierung und dessen Implementierung durch<br />

die EADS als ausgewählten Infrastrukturlieferanten für das Digitalfunknetz der deutschen BOS unerfüllt,<br />

zumindest solange, bis auch das von Motorola gelieferte <strong>Netzwerk</strong> C2000 der niederländischen BOS<br />

ebenfalls ein entsprechendes ISI aufweist. Hier bedarf es wohl noch einigen kundenseitigen Druckes auf<br />

den Lieferanten, damit dies geschieht. Aus Motorola-Kreisen war zu erfahren, dass man über die<br />

Entwicklung und Zertifizierung des ISI nachdenkt. Das Thema "TETRA High Speed Data Solution<br />

(TETRA-2)" wird vom unmittelbaren Wettbewerb derzeit als inaktuell eingeschätzt. Auch wenn neuere<br />

Netzinfrastrukturen die Implementierung von TETRA-2 durch Softwareanpassungen ermöglichen und<br />

nicht mehr deren Totalaustausch erfordern, sind die damit verbundenen finanziellen Aufwendungen<br />

beachtlich und dürften angesichts der heutigen Situation der öffentlichen Haushalte kaum aufbringbar sein,<br />

meinen Sprecher von EADS-Konkurrenten. TETRA-2 bedingt nicht nur zusätzliche Radioträger in den<br />

Basisstationen, sondern auch neue noch zu entwickelnde Endgeräte. Eine ausführliche Berichterstattung<br />

über den TETRA-Word Congress in Madrid und die bevorstehende Ankündigung des<br />

Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble am 20. Juni in Berlin im nächsten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Juli).<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com+++


+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence – 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu<br />

+++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik – Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 23. - 24. April 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur – <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Kirsten Wohlfahrt,<br />

Guido Gehrt, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8,<br />

53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

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Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong><br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 20. Juni 2007<br />

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(www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

--- Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. ---<br />

1. PARIS LE BOURGET<br />

1.1 Rendezvous in Paris<br />

1.2 Airbus: Gesundet oder kränkelnd?<br />

1.3 EADS in den USA chancenlos<br />

1.4 EADS und Thales befürchten biblische Ausmaße<br />

1.5 Heftig in der Luft<br />

1.6 Neuer Stratege gesucht und gefunden<br />

1.7 Kein Abschied von der A3xx-Reihe<br />

1.8 Rolls-Royce feiert größten Auftrag aller Zeiten<br />

1.9 Kampf um 40-Milliarden-Auftrag der US-Luftwaffe<br />

1.10 Luftfahrt auf dem Europäischen Verteidigungskongress<br />

2. VERANSTALTUNGEN<br />

3. HINWEISE<br />

4. IMPRESSUM<br />

1. PARIS LE BOURGET<br />

1.1 Rendezvous in Paris<br />

+++ Seit vorgestern findet in Paris / Le Bourget zum neunten Mal die weltgrößte Luftfahrtmesse statt. Auf<br />

der internationalen Luftfahrtmesse tummeln sich weit über 1.000 Aussteller aus 50 Ländern auf einer<br />

Ausstellungsfläche von 120.000 Quadratmetern. Rund 400.000 Besucher werden an der Messe für<br />

Verteidigungs- und <strong>Sicherheit</strong>ssysteme teilnehmen. Themenschwerpunkte der diesjährigen Konferenz<br />

werden unter anderem die Stärkung von nationalen Verteidigungsfähigkeiten, asymmetrische Bedrohung,<br />

Friedenserhaltungsoperationen, Anti-Terror-Strategien sowie der Schutz von Personen und Kritischen<br />

Infrastrukturen. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> ist mit Redakteuren vor Ort und berichtet erstmals mit diesem<br />

Sondernewsletter, was sich in der zivilen- und militärischen Luftfahrt tut. Eine Messeübersicht gab es<br />

bereits im letzten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> und ein ausführlicher Nachbericht folgt in der Juli-Ausgabe. +++<br />

1.2 Airbus: Gesundet oder kränkelnd?<br />

+++ Für Airbus und dessen Muttergesellschaft EADS ist nach eigener Darstellung die Teilnahme am<br />

Pariser Air Salon bereits nach einem Tag ein propagandistischer Erfolg. Der durch Probleme beim A380<br />

geplagte Konzern konnte 219 feste Aufträge und 120 Vorvereinbarungen für neue Flugzeuge verbuchen.<br />

Der Preis für die insgesamt 339 Flieger liegt laut Liste bei 45,7 Milliarden US Dollar. Auch nach Abzug von<br />

brachenüblichen Rabatten von 30 bis 50 Prozent darf sich der europäische Flugzeugbauer über volle<br />

Auftragsbücher freuen. Boeing verkündete indes “nur“ Aufträge über 46 neue Flugzeuge (Wert: 4,4<br />

Milliarden Dollar), konnte aber seit Jahresbeginn die doppelte Menge an verkauften Flugzeugen (und<br />

festen Aufträgen von 188 Milliarden Dollar) gegenüber Airbus vermelden. Verkaufsschlager bei Airbus<br />

bleibt nach wie vor der beliebte A320, der dieses Jahr seine 20-Jährige Indienststellung feiert. Bei<br />

kritischer Betrachtung ist ein großer Teil der in Paris verkündeten Airbus-Aufträge allerdings schon länger<br />

bekannt. Es sind Absichtserklärungen und die Umwandlung von Vorverträgen in konkrete Bestellungen.


Den größten Erfolg verbuchte Airbus mit der Ankündigung von U.S. Airways, 22 Stück vom großen<br />

Langstreckenflugzeug A350 XWB zu bestellen. Hier liegt Airbus im erbitterten Wettbewerb mit dem<br />

Dreamliner von Boeing. +++<br />

1.3 EADS in den USA chancenlos<br />

+++ Der deutsch-französische Rüstungskonzern EADS musste bei seinem Versuch, auf dem US-Markt<br />

Fuß zu fassen, einen herben Rückschlag einstecken. Beim Bau von 78 mittelschweren<br />

Transportflugzeuges des Typs C-27 für U.S. Army und Air Force wurde dem Konsortium aus Boeing und<br />

Finmeccanica der Zuschlag für das 2-Milliarden-Dollar-Projekt erteilt. Einzig im Hubschraubermarkt<br />

konnte die EADS mit ihrer Marke Eurocopter einen Auftrag aus Übersee erhalten. Die Army beschaffte<br />

322 leichte Transporthubschrauber für drei Milliarden Dollar. +++<br />

1.4 EADS und Thales befürchten biblische Ausmaße<br />

+++ Das Satellitenprogramm Galileo, einstig europäisches Vorzeigeprojekt im Satellitenbau, ist nach<br />

langem Hin- und Her zwischen Politik und Industrie zur Zeit vor allem ein vorbildliches Stillstandsprojekt.<br />

EADS-Astrium-Chef Francois Auque warnte jetzt gar davor, dass wenn die Arbeitsteilung der Industrie<br />

(EADS und Thales) durch eine neue Ausschreibung geändert würde, “die Büchse der Pandora<br />

aufgemacht wird“. So dies einträfe, verzögere sich das Projekt um weitere Jahre, unkte der Astrium Chef.<br />

Mit ihm im Tenor sprach auch Thales-CEO Denis Ranque, der “keinerlei Absicht“ hat, “die mit EADS<br />

Astrium gefundene Balance zu verändern“. Woher die 2,4 Milliarden Euro für den Bau der weiteren 26<br />

Satelliten kommen sollen, ist auf EU-Ebene weiterhin unklar. Verblüffend ist die Tatsache, dass das<br />

Industriekonsortium die verabredete PPP aus Risikogründen platzen ließ und nun vor dem Verlust des<br />

zugesagten Auftrags warnt.+++<br />

1.5 Heftig in die Luft<br />

+++ Auf dem Pariser Aero-Salon wurde bekannt, dass der europäische Helikopterkonzern Eurocopter ein<br />

milliardenschwerer Auftrag über einen schweren Transporthelikopter in den Schoß fallen könnte. Dieser<br />

Hubschrauber solle Lasten bis zu 30 Tonnen transportieren können und den veralteten CH 53 der<br />

Bundeswehr ersetzen. Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte, dass in dieser Woche eine<br />

Übereinkunft über die Fähigkeiten des zu entwerfenden Helikopters zwischen Frankreich und Deutschland<br />

angestrebt werde, die für beide Nationen tragfähig sei. Lutz Bertling, Chef von Eurocopter, sieht die<br />

Geschäftsentwicklung seines Konzerns auf bestem Wege. “Bis Ende Juni dürften wir 450 Aufträge haben,<br />

bis zum Ende des Jahres 700.“ Das Wachstum des Helikopterbauers beschränke sich laut Bertling aber<br />

auf höchstens 28 Prozent, da die Zulieferer nicht mit den Lieferungen nachkämen. Als Stapellauf für den<br />

“Heavy Transport Helicopter“ wird das Jahr wird das Ende des nächsten Jahrzehnts angepeilt. Eurocopter<br />

verkündete zudem, 500 neue Mitarbeiter in Deutschland und Frankreich einstellen zu wollen. Mit einem<br />

Umsatz von rund vier Milliarden Euro ist Eurocopter Weltmarktführer. +++<br />

1.6 Neuer Stratege gesucht und gefunden<br />

+++ Marvan Lahoud, ehemaliger Chef des Raketenbauers MBDA (EADS-Tochter), wird neuer Strategie-<br />

Chef der EADS. Er tritt das Erbe von Jean-Paul Gut an, der das Unternehmen nach etlichen Streitigkeiten<br />

bezüglich der Ausrichtung von Strategie und Marketing des Konzerns verlässt. Er erhält 2,8 Millionen Euro<br />

Abfindung. +++<br />

1.7 Kein Abschied von der A3xx-Reihe<br />

+++ Der Flugzeughersteller Airbus plant in den kommenden Jahren keinen Nachfolger für das<br />

Erfolgsmodell A320. “Zunächst mal sollten wir den riesigen Auftragsbestand abarbeiten, den wir haben“,<br />

sagte Airbus-Chef Louis Gallois gestern auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris. Gegenwärtig<br />

liegen der EADS -Tochter rund 2.000 Bestellungen für die Baureihe (A318, A319, A320 und A321) vor.<br />

Rund 3000 Maschinen wurden bereits ausgeliefert. +++


1.8 Rolls-Royce feiert größten Auftrag aller Zeiten<br />

+++ Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce darf sich über den größten Auftrag seiner<br />

Firmengeschichte freuen. Gestern gab das Unternehmen bekannt, Flugzeuge der “Qatar Airways“ mit<br />

seinen “Trend-XWB“-Triebwerken auszustatten. Diese werden im Rahmen einer Neubeschaffung von<br />

Airbus A350-Maschinen ein Beschaffungsvolumen von 5,6 Milliarden US-Dollar erzielen. Damit ist dies<br />

der größte zivile Triebwerksauftrag aller Zeiten. Die Auslieferung der Flieger werde im Jahr 2013 beginnen.<br />

+++<br />

1.9 Kampf um 40-Milliarden-Auftrag der US-Luftwaffe<br />

+++ Der härteste Kampf um Aufträge dürfte sich indes hinter den Kulissen abspielen Es geht um die<br />

Ausschreibung der U.S. Air Force im Wert von 40 Mrd. Dollar. Die amerikanische Luftwaffe beabsichtigt,<br />

179 von insgesamt 500 Tankflugzeugen gegen eine moderne Variante auszutauschen. Der Auftrag war<br />

2003 eigentlich schon an den Erzrivalen Boeing vergeben, der sich nach einem Bestechungsskandal<br />

selbst aus dem Rennen gebracht hatte und dafür zu 615 Millionen Dollar Strafe verdonnert wurde. In Le<br />

Bourget setzen die beiden Bewerber EADS/Northrop Grumman und Boeing zum Endspurt an - für die<br />

EADS die zurzeit vielversprechendste Aussicht auf einen Einstieg in den amerikanischen Rüstungsmarkt.<br />

+++<br />

1.10 Luftfahrt auf dem Europäischen Verteidigungskongress<br />

+++ Die militärische Luftfahrt wird ebenfalls ein Thema auf der “6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz“ am 17.<br />

und 18. September im Berliner Congress Center sein. So wird unter anderem Generalleutnant Klaus-<br />

Peter Stieglitz, Inspekteur der deutschen Luftwaffe, im traditionellen “Forum der Inspekteure“ über<br />

Erfahrungen und Perspektiven seiner Teilstreitkraft aus erfolgten und laufenden Einsätzen berichten. Über<br />

künftige Aufklärungsfähigkeiten der EU und NATO wird der neue Geschäftsführer von AGS-Industries,<br />

Larry Harrell, am ersten Kongresstag berichten, was in zwei Fachforen weiter vertieft werden wird. So<br />

behandelt Forum II, das vom Vize-European-Defence-Agency-Chef Hilmar Linnenkamp moderiert wird,<br />

mit der Observierung des Einsatzgebietes aus der Luft und dem Weltall. Den Abschluss des zweiten<br />

Kongresstages stellt Forum VII dar, das über Aufklärungs- und Kommandostrukturen informiert. +++<br />

2. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 23. - 24. April 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++


3. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im September 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im Oktober 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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4. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Guido Gehrt,<br />

Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn,<br />

Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de.<br />

Registergericht: AG Bonn HRB 3815. UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der<br />

Verlag hält auch die Nutzungsrechte für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>". Die Rechte an<br />

Marken und Warenzeichen liegen bei den genannten Herstellern. Bei direkten oder indirekten Verweisen<br />

auf fremde Internetseiten ("Links"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 26. Juni 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Sonderausgabe: Vogelgrippe und Pandemievorsorge<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Sonder-Ausgabe Nr. 112 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong>s zur <strong>Sicherheit</strong>, dem einzigen aktuellen und redaktionell unabhängigen<br />

Online-Dienst zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Feuerwehr, Bevölkerungs-,<br />

Katastrophen- und Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des<br />

Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

1. VOGELGRIPPE UND PANDEMIEVORSORGE<br />

1.1 Rückkehr der Vogelgrippe<br />

1.2 Pandemie-Planung bei ThyssenKrupp<br />

1.3 Neuraminidase-Hemmer<br />

1.4 Pandemievorsorge der Länder<br />

1.5 Empfehlungen für die Bürger zur Pandemie-Vorsorge<br />

1.6 Pandemie-Planung mit Mehrwert<br />

1.7 Ökonomische Effekte einer Pandemie<br />

1.8 Impfung oder Medikamente?<br />

1.9 Sonderteil im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

1.10 Pandemie im Katastrophenschutz<br />

2. VERANSTALTUNGEN<br />

3. HINWEISE<br />

4. IMPRESSUM<br />

1. VOGELGRIPPE UND PANDEMIEVORSORGE<br />

1.1 Rückkehr der Vogelgrippe<br />

+++ Das nationale Referenzlabor für aviäre Influenza (Vogelgrippe) am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat<br />

am Montag, dem 25.06.2007 bestätigt, dass von 16 im Nürnberger Stadtgebiet verendet aufgefundenen<br />

und untersuchten Wasservögeln insgesamt sechs am hoch pathogenen H5N1-Virus erkrankt waren. Bei<br />

den hoch pathogen infizierten Wasservögeln handelt es sich um fünf verendete Schwäne und eine tot<br />

aufgefundene Wildgans. Bei zwei Wasservögeln konnte der H5N1-Virus nicht nachgewiesen werden. Die<br />

restlichen acht Tiere werden derzeit untersucht. "Wir sind immer davon ausgegangen, dass sich das Virus<br />

nicht einfach so verabschiedet hat", sagte der Präsident des FLI, Prof. Thomas C. Mettenleiter. Schon der<br />

Geflügelpestausbruch in Böhmen Ende letzter Woche in einem Truthahnbestand deutete auf eine erhöhte<br />

Virusaktivität hin. "Insofern kommen die Befunde für uns nicht völlig überraschend", so Prof. Mettenleiter.<br />

Nach den H5N1-Funden in Nürnberg sollten die Bundesländer die derzeit bestehenden Risikogebiete<br />

überprüfen, in denen aufgrund einer möglichen Einschleppung des Virus in Geflügelbestände keine<br />

Freilandhaltung erfolgen darf. Katzen und Hunde dürfen in der im Seuchenfall eingerichteten Sperrzone<br />

nicht frei umherlaufen. "Wir werden genau beobachten, ob es zu einer weiteren Ausbreitung des Virus bei<br />

Wildvögeln in Deutschland kommt", sagt Prof. Mettenleiter. Nach wie vor handele es sich bei der<br />

Vogelgrippe oder Geflügelpest primär um eine Geflügelseuche, die nur bei engem Kontakt zu infizierten<br />

Tieren in seltenen Fällen zur Infektion des Menschen führen kann. Daher sei Vorsicht gerade auch im<br />

Hinblick auf den Schutz des Nutzgeflügels geboten. "Panikmache ist fehl am Platz", so der Präsident des


FLI. Die genaue Herkunft dieses Infektionsausbruchs konnte bisher noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.<br />

Die anderen Bundesländer gaben indessen bekannt, dass bei ihnen bisher keine Vogelgrippe-Fälle<br />

gemeldet seien. Weitere Informationen unter www.fli.bund.de +++<br />

1.2 Pandemie-Planung bei ThyssenKrupp<br />

+++ Die Wahrscheinlichkeit einer Influenza-Pandemie innerhalb der nächsten 30 Jahre liegt bei 90%. In<br />

der Privatwirtschaft wie auch in der öffentlichen Verwaltung kann das unerwartete Ausbrechen einer<br />

Grippepandemie nach seriösen Schätzungen bis zu 30% Ausfall der Belegschaft bedeuten. Im Rahmen<br />

eines Pressegesprächs beim Unternehmen 3M, u.a. Hersteller von Personenschutzartikeln, stellte Dr.<br />

Klaus Etzler, leitender Arzt der ThyssenKrupp AG (TKAG), die Vorsorge-Pläne seines Unternehmens vor.<br />

Eine Erkrankungsrate von 30% vorausgesetzt würden ca. 25.000 Mitarbeiter der TKAG allein am Standort<br />

Deutschland erkranken. Dieses Ausmaß verdeutlicht, dass große Unternehmen aber auch die öffentliche<br />

Verwaltung auf diese Situation vorbereitet sein sollten. Hauptziel der Pandemie-Planung bei der TKAG ist<br />

es, den Mitarbeiter zu schützen. Darüber hinaus soll der wirtschaftliche Schaden für das Unternehmen<br />

begrenzt werden. Wesentlicher Bestandteil der Planung ist die Aufklärung und Beratung der Mitarbeiter,<br />

um eine Infektion zu verhindern und die Ansteckungsgefahr zu vermindern. Auch stand bei der TKAG<br />

auch die ausreichende Beschaffung des Neuraminidasehemmers Tamiflu sowie von Körperschutzartikeln<br />

im Vordergrund. Neben Konfektionierung und Verteilung auf die einzelnen Standorte ist eine Schulung<br />

des Hilfspersonals von hoher Wichtigkeit. Etzler erwartet durch die Umsetzung der Pandemie-Planung<br />

eine Reduktion der Erkrankungsrate von 30 % auf 15 %, eine Reduktion der Klinikeinweisungen von 15 %<br />

auf 5 % und eine Reduktion der Letalität von 3% auf 0,5 %, was aber trotzdem für den TKAG-Standort<br />

Deutschland ca. 125 Todesfälle bedeuten würde. Weitere Informationen unter www.thyssenkrupp.de +++<br />

1.3 Neuraminidase-Hemmer<br />

+++ Während Ärzte trotz dem Vorhandensein guter Antibiotika weder die Verbreitung noch die tödliche<br />

Wirkung der Spanischen Grippe aufhalten konnten, setzen heutige Mediziner ihre Hoffnungen auch auf so<br />

genannte Neuraminidase-Hemmer. Das Grippe-Virus dringt unter normalen Umständen in eine Zelle ein,<br />

vermehrt sich und setzt neue Viruszellen in den Körper frei, die wiederum Zellen befallen und sich<br />

vermehren. Kurz vor Freisetzen der Tochterviren in den Körper sind sie aber noch durch Rezeptoren an<br />

die ursprüngliche befallene Zelle gebunden. Diese Verbindung wird erst durch die virale Neuraminidase<br />

getrennt. Durch das Hemmen gerade dieser Neuraminidase bleiben die Viren an die bereits befallene<br />

Zelle gebunden und können sich nicht weiter ausbreiten. Wichtig für die Wirksamkeit der Medikamente ist<br />

allerdings ein frühzeitiger Beginn der Therapie, im optimalen Fall innerhalb von 24 Stunden nach<br />

Ansteckung. In Deutschland gibt es zwei verschiedene Medikamente: Relenza und Tamiflu. Relenza<br />

muss inhaliert werden, was bei verschiedenen Grippesymptomen wie verstärktem Schnupfen oder<br />

blockierten Atemwegen zu einer Reduktion der Wirksamkeit führen kann. Tamiflu wird als Kapsel<br />

geschluckt und über den Magen aufgenommen, es ist in Deutschland ab dem 13. Lebensjahr (wegen<br />

Nebenwirkungen) auch in der Prophylaxe zugelassen. +++<br />

1.4 Pandemievorsorge der Länder<br />

+++ Die Bevorratung mit den so genannten Neuraminidase-Hemmern für die Bevölkerung wurde nötig,<br />

nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie nationale Einrichtungen zur<br />

Krankheitsüberwachung - in Deutschland das Robert Koch-Institut (RKI) - das Risiko einer weltweiten<br />

Grippe-Pandemie aufgrund der Verbreitung der Vogelgrippe als erhöht bis hoch eingestuft haben. Für<br />

eine Bevorratung sprach ebenfalls die Tatsache, dass ein geeigneter Impfstoff erst mit mehrmonatiger<br />

Verzögerung zur Verfügung stehen würde. Erschwerend kam hinzu, dass die einzigen großflächig<br />

einsetzbaren Medikamente, eben jene Neuraminidase-Hemmer, erst Mitte der Neunziger Jahre entwickelt<br />

und Ende der Neunziger bzw. Anfang dieses Jahrtausends zugelassen wurden. Häufig werden die<br />

Neuraminidase-Hemmer auch als Medikamente der neuen Generation bezeichnet, was sich neben der<br />

noch "jungen" Entdeckung auch auf ihre Wirksamkeit gegenüber Viren bezieht. Die WHO sieht in eben<br />

diesen Medikamenten die wirksamste Erstreaktion bei einer Grippe-Pandemie und empfahl aufgrund der<br />

knappen Verfügbarkeit allen Ländern eine Bevorratung mit so vielen Einheiten, dass 25 Prozent der<br />

Bevölkerung damit behandelt werden könnten. Das RKI setzte diese Empfehlung für Deutschland auf eine<br />

Bevorratung für 20 Prozent der Bevölkerung herunter. Mit den zwanzig Prozent soll die Versorgung des<br />

medizinischen Personals, aller Berufsgruppen die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung benötigt<br />

werden sowie die Erstversorgung von Patienten der besonderen Risikogruppe sichergestellt werden.<br />

Wobei mit besonderer Risikogruppe jene Alterklassen gemeint sind, bei denen die Krankheit häufiger


tödlich verläuft als im Durchschnitt. Hintergrund der Empfehlungen des RKI sind auch Erkenntnisse<br />

vergangener Pandemien, bei denen nie eine Erkrankungsrate von 100 Prozent und selten eine Rate von<br />

über 50 Prozent erreicht wurde. In einer Konferenz aller für das Gesundheitswesen zuständigen Minister<br />

und Senatoren der Länder wurde einstimmig beschlossen, den Empfehlungen des RKI zur Bevorratung<br />

zu folgen und ihre Bestände an Medikamenten der neuen Generation "sukzessive" bis zum Stand der<br />

besagten zwanzig Prozent aufzustocken. Ein konkreter Zeitplan wurde nicht vereinbart. Der <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong> berichtete ausführlich. +++<br />

1.5 Empfehlungen für die Bürger zur Pandemie-Vorsorge<br />

+++ Eine Pandemie stellt nicht nur Mediziner vor Herausforderungen, auch die politische Struktur in<br />

Deutschland ist eher unzureichend auf eine weltweite Krankheit eingestellt. Die breite Vielfalt der<br />

zuständigen Ministerien spiegelt sich bei der Bereitstellung von Informationen zur Vogelgrippe H5N1<br />

wieder. So können interessierte Bürger bei vielen Ministerien auf Bundes- und Landesebene, so etwa den<br />

Gesundheits-, Landwirtschafts- und Innenministerien und dem Auswärtigen Amt Informationen einholen,<br />

wie sie sich im Falle einer Pandemie oder im Umgang mit Geflügel zu verhalten haben. Auch auf<br />

Forschungsebene sind im Fall Vogelgrippe zwei medizinische Institute für Empfehlungen an die Politik<br />

und Öffentlichkeit sowie den Maßnahmenkatalog zuständig. Für Tiergesundheit und Tierseuchen ist das<br />

Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die zentrale Forschungsstelle des Bundes, während für die Erforschung<br />

und Registrierung von Infektionen, Epidemien und Pandemien beim Menschen das Robert Koch-Institut<br />

(RKI) verantwortlich ist. Derzeit fällt die Vogelgrippe als Tierseuche noch allein in die Zuständigkeit des<br />

FLI, aufgrund seiner Fähigkeit auch Menschen zu infizieren und dem dabei vorhandenen Risiko einer<br />

Umwandlung von H5N1 zu einem pandemischen Virus sind beide Institute aber eine enge<br />

Zusammenarbeit eingegangen. Diese Kooperation sei ausgezeichnet, so Prof. Reinhard Kurth, Präsident<br />

des RKI: "Die kann gar nicht besser sein." Weitere Informationen unter www.fli.bund.de und www.rki.de<br />

+++<br />

1.6 Pandemie-Planung mit Mehrwert<br />

+++ Bei der Vorbereitung auf eine mögliche Pandemie und bei der Planung der Beschaffung von<br />

Körperschutzartikeln kann 3M mit einem speziellen Software-Tool Unternehmen und Organisationen<br />

beratend unterstützen. Dr. Robert Plum, Leiter Pandemieplanung bei 3M stellte die umfassenden<br />

Beratungsleistungen vor. Vorrangiges Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Mitarbeiter bestmöglich zu<br />

schützen und die organisatorischen Abläufe im Fall einer Krise zu sichern Auf der Basis konkreter<br />

Unternehmensdaten und unterschiedlicher Verlaufsszenarien kann der individuelle Bedarf an persönlicher<br />

Schutzsausrüstung und anderen Materialien zu Pandemie-Vorsorge, Krisenmanagement und Pandemie-<br />

Nachsorge kalkuliert werden. Ein Großteil der Basisdaten, wie Erkrankungsraten oder Wechselraten von<br />

Atemschutz, basieren auf aktuellen Kennzahlen der Weltgesundheitsorganisation und des Robet-Koch-<br />

Instituts. Die Beratungsleistung ist nach Plum kostenfrei. Zudem hilft 3M bei Fragen zu Logistik und<br />

Bevorratung sowie bei der Schulung und Ausbildung von Pandemie-Helfern. Weitere Informationen unter<br />

www.mmm.de +++<br />

1.7 Ökonomische Effekte einer Pandemie<br />

+++ Dr. Boris Augurzky, Leiter des Kompetenzbereichs "Arbeitsmärkte, Bevölkerung, Gesundheit" beim<br />

Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung hat sich im Rahmen seiner Forschungsarbeiten<br />

mit den wirtschaftlichen Effekten des Ausbruchs einer Pandemie auseinander gesetzt. Neben dem<br />

menschlichen Leid gelte es, wie bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen generell, zwei Effekte zu<br />

beachten. Zum einen führen Naturkatastrophen zu einer direkten oder indirekten Beeinträchtigung der<br />

Produktion. Zum anderen würden auch Vermögenswerte zerstört. Die Abschätzung solcher Effekte ist<br />

schwierig, weil solche Katastrophen in ihrer Art einmalig sind. Im milden Szenario würde in Deutschland<br />

mit einer Erkrankungsrate der Bevölkerung von 15% und etwa 40.000 Todesfällen zu rechnen sein, im<br />

schweren mit einer Erkrankungsrate von 50% und fast 150.000 Todesfällen. Langfristige Effekte dürften<br />

eher gering ausfallen, weil nach Ende der Pandemie die Produktion wieder aufgenommen und Konsum<br />

und Investitionen möglicherweise nachgeholt würden. Präventionsmaßnahmen können das Ausmaß einer<br />

Pandemie reduzieren oder ihr Auftreten sogar verhindern. Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen ist<br />

eine Priorisierung von Gegenmaßnahmen unter dem Kosten-Nutzen-Gesichtspunkt jedoch unbedingt<br />

erforderlich. Schließlich sollte ein nationaler Pandemieplan aufgestellt und bis auf die lokale Ebene<br />

heruntergebrochen werden. Dies schließt auch Präventions- und Gegenmaßnahmen in Unternehmen und<br />

öffentlichen Institutionen ein. Mitte 2006 hatten 18 von 30 DAX-Unternehmen einen Notfallplan erarbeitet,


sieben hatten antivirale Mittel erworben . Global agierende Unternehmen befassen sich in der Regel<br />

selbst mit dem Thema, kleine und mittelständische Unternehmen greifen auf externe Spezialisten zurück<br />

und agieren in einem größeren Verbund. Weitere Informationen unter www.rwi-essen.de +++<br />

1.8 Impfung oder Medikamente?<br />

+++ Im Gegensatz zu Bakterien, wo mit Antibiotika meistens gute Behandlungserfolge erzielt werden<br />

können, stellen viele Viren für Mediziner immer noch ein Problem dar. So wurde gegen das AIDS-Virus,<br />

das bereits seit über zwanzig Jahren wissenschaftlich erforscht wird, bisher weder eine Impfung noch ein<br />

wirksames Medikament gefunden. Auch die jedes Jahr in Deutschland auftretende Grippe fordert<br />

tausende Todesopfer, dies trotz dem Vorhandensein von Impfstoffen.<br />

Ein Grund für das Problem Viren wirksam abzutöten liegt darin, dass sie im Gegensatz zu Bakterien keine<br />

Zellen sondern im Ursprung reine Nukleinsäuren sind. Diese Nukleinsäuren dringen in Wirtszellen ein und<br />

sorgen dafür, dass die Wirtszelle neue Viren bildet und freisetzt. Somit sind Viren reine Befehlseinheiten<br />

auf denen Informationen zur Steuerung des Stoffwechsels der Wirtszelle enthalten sind. Da jede lebende<br />

Zelle aber auf die ihr eigene Nukleinsäure für den Stoffwechsel und somit das Überleben des<br />

Gesamtorganismus angewiesen ist, kann auch das Virus nicht direkt mit Medikamenten angegriffen<br />

werden. Die wirksamste Bekämpfung von Viren wird noch durch das menschliche Immunsystem geleistet.<br />

Es ist in der Lage, Fremdproteine und somit auch die fremde Nukleinsäure zu erkennen und zu vernichten,<br />

ohne den eigenen Zellen Schaden zuzufügen. Das so genannte adaptive Immunsystem des Menschen<br />

kann sich an neue Krankheitserreger anpassen. Bei einer Erstinfektion braucht es allerdings etwa fünf<br />

Tage, bis sich das Immunsystem auf diesen spezifischen Angriff eingestellt hat und in großem Maßstab<br />

reagieren kann. Parallel zur Bekämpfung der Fremdpartikel im Körper legt das Immunsystem auch<br />

Gedächtniszellen an, die bei jeder folgenden Infektion mit diesen spezifischen Erregern schnell mit der<br />

Produktion des passenden Antikörpers beginnen. Genau diese Gedächtniszellen werden auch bei einer<br />

Impfung angelegt. Die Probleme der Impfung gegen eine mögliche Grippe-Pandemie ergeben sich aus<br />

der starken Spezialisierung des Immunsystems gegen bestimmte Erreger. Gedächtniszellen werden nur<br />

für jene Viren angelegt, die den Körper schon einmal infizieren konnten. Ein Pandemie-Virus, das<br />

beispielsweise aus der Vogelgrippe H5N1 entstehen könnte, besäße aber eine neue und heute<br />

unbekannte Struktur. Dabei würde es keine Rolle spielen, ob das neue Virus durch Mutation oder den<br />

Austausch von Genen mit menschlichen Viren entstand, in seiner Zusammensetzung wäre es für das<br />

Immunsystem etwas Neues ohne Ähnlichkeit zum jetzigen H5N1. Ein spezieller Impfstoff für genau das<br />

Pandemie-Virus würde hingegen erst nach mehreren Monaten in die Produktion gehen können. +++<br />

1.9 Sonderteil im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

+++ Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird in seiner Oktober-Ausgabe ausführlich über das Thema Pandemie<br />

berichten. Wie schon im letzen Jahr nimmt sich die Zeitung in einem großen Sonderteil dem Thema an.<br />

Diese Ausgabe wird außerdem den 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress inhaltlich begleiten und<br />

auf nationale wie europäische Initiativen zum Katastrophenschutz eingehen. Call for papers unter<br />

redaktion@behoerdenspiegel.de +++<br />

1.10 Pandemie im Katastrophenschutz<br />

+++ Bereits auf dem 2. Europäischen Katastrophenschutzkongress informierte der Pharmakonzern Roche<br />

über den gezielten Einsatz seines Medikaments Tamiflu, dass den Kräften der <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben priorisiert im Falle einer Pandemie zur Verfügung stehen muss.<br />

Auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress (30./31. Oktober, Bonn) wird das Thema<br />

Pandemie im Programm der Konferenz diskutiert werden. Programm und Anmeldung finden Sie im<br />

Anhang dieses <strong>Newsletter</strong>s oder unter www.civil-protection.com +++<br />

2. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++


+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 23.-24.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, +++<br />

3. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

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publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

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www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit wird ab Montag unter www.disaster-management.eu verfügbar sein.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen demnächst unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

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4. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll, Guido Gehrt, Gert<br />

Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8,<br />

53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

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Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>". Die Rechte an Marken und Warenzeichen liegen bei den genannten Herstellern. Bei<br />

direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten ("Links"), die außerhalb des<br />

Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen, kann keine Haftung für die Richtigkeit oder<br />

Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 28. Juni 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 113 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong>s zur <strong>Sicherheit</strong>, dem einzigen aktuellen und redaktionell unabhängigen Online-Dienst<br />

zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Feuerwehr, Bevölkerungs-, Katastrophen- und<br />

Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses (www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. !<br />

Diesem <strong>Newsletter</strong> hängt eine Programminformation zum 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress sowie eine Anmeldung an.<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 Akten adé<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Operation Nautilus<br />

1.2 Volksmudschahedin als Terrorgruppe<br />

1.3 Streit um Terrorwarnung<br />

1.4 Was wird mit dem US-Raketenschild?<br />

1.5 500 Millionen mehr für die Bundeswehr?<br />

1.6. CIA macht Geheimdokumente zugänglich<br />

1.7 Willi Lemke wird Innensenator in Bremen<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Neu für Alt bei Kleinwaffen<br />

2.2 Wer zahlt für abgelehnte Asylbewerber?<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 COPE 07: Europas Polizei CIOs in Berlin<br />

3.2 Akuter Handlungsbedarf im Verkehr<br />

3.3 Nachschlag in Rostock<br />

3.4 Videoclip gesperrt - doch weiterhin verfügbar<br />

4. PERSONALIE UND DIENSTE<br />

4.1 Stasi hilft bei Stasi-Aufklärung<br />

4.2 Explosion beim BND<br />

4.3 Personalwechsel in Sachsen<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Rückkehr der Vogelgrippe<br />

5.2 Schäuble zur Wirksamkeit des Katastrophenschutzes<br />

6. IT-SICHERHEIT<br />

6.1 Risiken und Schutz für Chips & Co<br />

6.2 BITKOM veröffentlicht Datenschutz-Ratgeber<br />

6.3 secunet stellt neue Kryptogeräte-Generation vor


7. BOS DIGITALFUNK<br />

7.1 Eröffnung der Referenzplattform<br />

7.2 Bundesanstalt für den BOS Digitalfunk startet<br />

7.3 Forderung nach Kompatibilität der Endgeräte<br />

7.4 Baden-Württemberg schafft zentrales Ausbildungsmodul<br />

7.5 Vernetztes Leitstellensystem in Großbritannien<br />

7.6 Sepura eröffnet Büro in München<br />

7.7 Wer mit Reformen zögert, der zahlt die Zeche zweimal<br />

7.8 Ende-zu-Ende-Verschlüssung erneut diskutiert<br />

7.9 Projektsteuerung und Controlling durch die Länder<br />

7.10 Nachträglich: Motorola bei G8<br />

7.11 Motorola will zurück zur Armee<br />

7.12 Regionalisierung der Leitzentralen der englischen Feuerwehr<br />

8. SONDERTEILE IM BEHÖRDEN SPIEGEL<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

10. HINWEISE<br />

11. IMPRESSUM<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 Akten adé<br />

+++ Deutschland ist mit 81 Mio. Einwohner, seiner geballten Wirtschaftskraft und seinem internationalen<br />

Engagement ein Ziel militärischer und wirtschaftlicher Spionage. Geheimhaltung ist daher sowohl in<br />

staatlichen wie wirtschaftlichen Sektoren angebracht. Beim Umgang mit solchen Geheimnissen scheint es<br />

aber mitunter an Selbstverständlichkeit wie auch Souveränität zu fehlen. Neuester Fall, der vorgestern<br />

Abend auf dem windigen Berliner BND-Sommerempfang in der Alt-Liegenschaft großes Thema war: die<br />

serielle Vernichtung von Akten über Auslandseinsätze der Bundeswehr, hier insbesondere die Aktivitäten<br />

der Einheit Kommando-Spezialkräfte (KSK). Auch in demokratischen Staaten ist es möglich und üblich<br />

der Öffentlichkeit, der Presse und auch dem Parlament strenge Geheimnisse, die die<br />

<strong>Sicherheit</strong>sinteressen des Staates elementar berühren, für Jahre vorzuenthalten. Stattdessen werden<br />

Dokumente aber vernichtet. Im jüngsten Fall, laut Bundesverteidigungsministerium, aus technischem<br />

Versehen. Jeder "<strong>Behörden</strong>mensch" weiß, dass es solche Vorfälle ohne Anweisung nicht gibt. Geheime<br />

Berichte liegen nicht nur elektronisch, sondern auch auf Papier vor, dies sogar reichlich und in einigen<br />

Kopien. Man stelle sich vor, geheime Dokumente, die Notwendigkeiten der Auslösung des<br />

Verteidigungsfalls beinhalten würden, könnten auf Grund eines technischen Fehlers vernichtet werden.<br />

Das Argument kann man also als ersten Reflex getrost beiseite legen. Es ist aber kein Einzelfall. Auch bei<br />

der mafiaähnlichen Affäre mit Immobilienwirtschaft, Politik, Justiz und Polizei in Sachsen sind Akten im<br />

Schredder gelandet. Dies erinnert alles zu sehr an die letzten Tage der Stasi. Ein demokratisch<br />

souveräner Umgang sieht anders aus. Sollten dafür neue gesetzliche Grundlagen erforderlich sein,<br />

müssen sie geschaffen werden: Wegschließen von Akten der nationalen <strong>Sicherheit</strong> für Jahrzehnte in<br />

Archive. Dies ist legitim, statt der Aktenvernichtung. Sinnvoll auch deswegen, weil der entstandene<br />

Schaden im Fall der Bundeswehr unbegrenzt ist. Das Verteidigungsministerium und der verantwortliche<br />

Minister werden die Schadenswelle in den nächsten Tagen und Wochen mit geradezu absorbierendem<br />

Aufwand noch erleiden. Der Schaden für die Reputation der demokratisch legitimierten Einrichtungen und<br />

ihrer Handlungen ist weitaus größer als das Wegschließen. Geradezu sträflich ist allerdings, sich bei der<br />

Aktenvernichtung auch noch beobachten zu lassen. (Kommentar: R. Uwe Proll) +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT


1.1 Operation Nautilus<br />

+++ Am Montag startete die seit Monaten geplante Operation "Nautilus". Bei dieser von der Europäischen<br />

Grenzschutzagentur durchgeführten Aktion soll das Mittelmeer mit Hilfe von Schiffen und Hubschraubern<br />

überwacht werden, um den Flüchtlingsstrom Richtung Europa zu bekämpfen. Besonders konzentriert soll<br />

das Gebiet vor Italien und Malta, wo wöchentlich Hunderte von Flüchtlingen anlanden, kontrolliert werden.<br />

EU-Kommissar Franco Frattini strebt darüber hinaus eine Abmachung zwischen den Mittelmeerstaaten an,<br />

welches Land wann für die Aufnahme von welchen Flüchtlingen zuständig ist. Dazu sind bisher nur<br />

Expertengespräche geplant, die sich zudem noch über Monate hinziehen könnten. +++<br />

1.2 Volksmudschahedin als Terrorgruppe<br />

+++ Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), das die Aufnahme der iranischen<br />

Volksmudschahedin in die Terrorliste der EU als nicht rechtmäßig erkannte, wird nun auch im Bundestag<br />

geprüft. Die Volksmudschahedin waren bisher von verschiedenen Staaten als Oppositionsgruppe zur<br />

bestehenden iranischen Regierung nicht verfolgt worden, wurden aber aufgrund ihrer Bewaffnung und<br />

religiösen Ausrichtung auf die Liste der Terrororganisationen gesetzt, was u.a. auch die Einfrierung der<br />

Konten zur Folge hatte. Die Volksmudschahedin klagten gegen diese Einordnung als Terroristen und<br />

bekamen nun vom EuGH Recht. Dem Urteil läge vor allen Dingen zu Grunde, dass der Gruppe entgegen<br />

der rechtsstaatlichen Praxis keine Möglichkeit zur Anhörung oder Verteidigung gegeben worden sei, so<br />

die Begründung der Richter. +++<br />

1.3 Streit um Terrorwarnung<br />

+++ Die in Pakistan seit dem 18. Juni festgehaltenen Deutschen sollen ausgeliefert werden. Sie hatten<br />

illegal die Grenze zu Pakistan mit falschen Papieren überschritten und sollen mit der Terrorgruppe Jihade-Islamia<br />

sympathisieren. Es handelt sich um drei Männer, zwei Deutsche und einer mit<br />

Aufenthaltserlaubnis. Einer ist den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden bereits seit 2001 als Gefährder bekannt, kommt<br />

aus dem südpfälzischen Gemersheim. Dieser Vorgang war Anlass für Bundesinnenminister Schäuble und<br />

BKA-Präsident Ziercke von einer konkreten Terrorwarnung zu sprechen und die Bevölkerung zu warnen.<br />

Hingegen hatte Bayerns Innenminister Beckstein vor Panikmache gewarnt und auch der BND zeigte sich<br />

über die Warnungen überrascht, dies entspräche nicht den eigenen nachrichtendienstlichen<br />

Erkenntnissen. +++<br />

1.4 Was wird mit dem US-Raketenschild?<br />

+++ Heiß umstritten ist nach wie vor die Absicht der USA, ein Raketenabwehrschirm diesseits des<br />

amerikanischen Kontinents zu errichten. Neu ist das Thema beileibe nicht - schon 1983 wollte US-<br />

Präsident Ronald Reagan ein Schutzschild vor Interkontinentalraketen errichten lassen. 24 Jahre später,<br />

genauer am 17. und 18. September diesen Jahres befasst sich die "6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz" mit<br />

diesem Thema sowohl im Hauptprogramm der Veranstaltung, in dem der Leiter des amerikanischen<br />

"Armaments Cooperations Department", Robert Bruce, als Sprecher vorgesehen ist, als auch im<br />

abschließenden Fachforum Nr. X der Konferenz. Dieses leitet Generalleutnant a.D. Dr. Klaus Olshausen,<br />

ehemals deutscher militärischer Vertreter bei NATO, EU und WEU. Ihm zu Seite stehen in dem<br />

Fachforum Politiker aus Deutschland, Polen und Tschechien sowie Vertreter der Streitkräfte. Anmeldung<br />

und weitere Informationen unter www.european-defence.com +++<br />

1.5 500 Millionen mehr für die Bundeswehr?<br />

+++ Verteidigungsminister Dr. Franz-Josef Jung darf im kommenden Jahr voraussichtlich mindestens 500<br />

Mio. Euro zusätzlich für den Wehretat einplanen, womit dieser bei 29,2 Mrd. Euro läge. Nach<br />

Medienberichten will der Minister aber an seinem Ziel festhalten, 927 Mio. Euro Etaterhöhung zu erhalten,<br />

um den Sold für Wehrpflichtige anzuheben und die gestiegenen Kosten für Auslandseinsätze der<br />

Bundeswehr kompensieren zu können. Darüber hinaus besteht dringender Renovierungsbedarf bei den<br />

Liegenschaften (besonders im Westen) der Bundeswehr, die sich laut dem Bericht des Wehrbeauftragten,<br />

Reinhold Robbe, in teilweise desolatem Zustand befänden. Verteidigungsexperten aus der Unionsfraktion<br />

rechnen damit, dass sich der Etat der Bundeswehr, der in den vergangenen Jahren stetige Kürzungen<br />

erfuhr, in den nächsten drei Jahren um zwei Mrd. Euro erhöhen könne. Auslandseinsätze der Bundeswehr<br />

und europäischer Streitkräfte sind darüber hinaus das zentrale Thema der "6. Berliner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz", die am 17. und 18. September in Berlin stattfinden wird. www.europeandefence.com<br />

+++


1.6 CIA macht Geheimdokumente zugänglich<br />

+++ Der US-Geheimdienst CIA hat gestern ein 700 Seiten umfassendes Dokument veröffentlicht, in dem<br />

der Geheimdienst selbst nicht gut wegkommen dürfte. Er soll laut CIA-Chef Michael Hayden Dokumente<br />

über Spionageaktionen, Einbrüche, Diebstähle und Attentatsversuche der Behörde aufklären. Es handelt<br />

sich hierbei freilich nicht um aktuelle Dokumente, es werden Fälle aus den 60ern und 70ern offen gelegt.<br />

Einige der im Bericht enthaltenen Aktionen sind bereits veröffentlicht, so u.a. Mordanschläge auf den<br />

kubanischen Präsidenten Fidel Castro, Überwachung und Infiltration von Anti-Vietnamkriegs-<br />

Aktivistengruppen, Journalistenüberwachung, oder das öffnen von Postsendungen aus Russland und<br />

China. Wohlwissend wies der damalige Außenminister Kissinger darauf hin, wenn diese Berichte bekannt<br />

würden, dann "wird Blut fließen". Mehr interessante Fälle in der nächsten Ausgabe dieses <strong>Newsletter</strong>s.<br />

+++<br />

1.7 Willi Lemke wird Innensenator in Bremen<br />

+++ SPD und Grüne haben gestern in Bremen den Koalitionsvertrag unterzeichnet, damit steht einer<br />

Wahl des rot-grünen Senats nichts mehr im Wege. Sein Innensenator wird Willi Lemke, SPD-Mitglied,<br />

Hobby-Marathonläufer, E-Werder Bremen-Chef, Bildungssenator und unideologisch. Er machte<br />

besonders als Bildungssenator Schlagzeilen, verabschiedete sich von sozialdemokratischen Vorlieben,<br />

förderte besonders die Mathematik, eine neue Lernkultur, Leistungsbereitschaft und Begabte. Die CDU<br />

applaudierte, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft tobte. Nun freuen sich Feuerwehr, Polizei<br />

und der Öffentliche Dienst insgesamt auf unkonventionelle und pragmatische Innenpolitik. Mehr dazu im<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Juli. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Neu für Alt bei Kleinwaffen<br />

+++ Gibt es bei dem Export von Kleinwaffen das Prinzip "Alt gegen Neu"? Diese Frage richtete die<br />

Linksfraktion an die Bundesregierung (16/5557). Die Abgeordneten verwiesen dabei auf Aussagen der<br />

Regierung, nach denen dieser Grundsatz im Genehmigungsverfahren für die Ausfuhr von Kleinwaffen<br />

angewendet werde. Demnach sollen Lieferverträge so ausgestaltet werden, dass der Empfänger Waffen,<br />

die er aufgrund der Neulieferung aussondert, nicht weiterverkauft, sondern vernichtet. Zudem soll der<br />

Exporteur in neuen Lieferverträgen den Käufer in einem Drittland möglichst darauf verpflichten die<br />

gelieferten Waffen zu vernichten sobald er sie nicht mehr verwende. Die Linksfraktion will nun wissen, bei<br />

wie vielen Rüstungsexportgeschäften dieser Grundsatz angewandt wurde und wie eventuell auftauchende<br />

Probleme gelöst worden seien. +++<br />

2.2 Wer zahlt für abgelehnte Asylbewerber?<br />

+++ Hintergrund der Kostenerstattungsstreitigkeiten ist das Aufnahmegesetz des Landes Niedersachsen,<br />

wonach die Kommunen vom Land Erstattung der Kosten verlangen können, die sie für Asylbewerber<br />

aufbringen müssen. Zwischen dem Land Niedersachsen und dem Kläger Landkreis Hildesheim ist streitig,<br />

wer als Asylbewerber anzusehen ist. Der klagende Landkreis meint dazu gehörten auch endgültig<br />

abgelehnte Asylbewerber, die sich dennoch weiter in der Bundesrepublik aufhalten, z. B. weil sie nicht<br />

abgeschoben werden können, weil sie über keinen Pass verfügen, weil sie krank oder schwanger sind.<br />

Die Kammer des Verwaltungsgerichts Hannover hat bereits über Klagen aus demselben Problemkreis der<br />

Landeshauptstadt Hannover und des Landkreises Schaumburg entschieden. Für Asylbewerber, die<br />

neben dem laufenden Asylverfahren noch aus anderen Gründen einen Aufenthaltstitel haben, hat sie die<br />

Klagen abgewiesen, hinsichtlich des Erstattungsanspruchs für Asylbewerber, deren<br />

Anerkennungsverfahren noch läuft, die aber dennoch ausreisepflichtig sind, hat sie den Klagen<br />

stattgegeben. +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 COPE 07: Europas Polizei CIOs in Berlin<br />

+++ In Berlin tagten Ende Mai unter Vorsitz von Dr. Gunther Guzielski, IT-Direktor Bundeskriminalamt, die<br />

CIOs der europäischen Polizeikräfte. Diese internationale Konferenz wurde durch BrigGen a.D. Reimar<br />

Scherz, vom <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, moderiert und befasste sich mit dem Thema "Interoperability and Data


Exchange between European Police Forces". Im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft griff das<br />

BKA eine Initiative von Irland aus dem Jahr 2004 auf und nutzte die für Deutschland günstige Gelegenheit,<br />

um das Thema "Datenaustausch zwischen den europäischen Polizeikräften" voranzutreiben. Zahlreiche<br />

Vertreter der 22 teilnehmenden Nationen und der 7 internationalen Organisationen unterbreiteten dazu<br />

ihre Vorschläge. Auch die Industrie kam zu Wort. BITKOM hatte 12 Firmen eingeladen, ihre<br />

Lösungsansätze zu einer verbesserten multinationalen Zusammenarbeit vorzustellen. Die Ergebnisse und<br />

Empfehlungen wurden inzwischen von der Deutschen EU-Präsidentschaft über das Sekretariat des<br />

Europarats an den Ausschuss nach Artikel 36 EU-Vertrag (auch CATS genannt) übergeben. Es wird<br />

empfohlen, dass sich die European Police Chiefs Task Force mit dem Thema auf hoher Ebene befasst<br />

und Vorgaben zum weiteren Vorgehen, insbesondere hinsichtlich der fachlichen Ausrichtung, erteilt. Der<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird diese Initiative bei seinem 11. Internationalen Polizeikongress am 29./30. Januar<br />

2008 in Berlin aufgreifen und in einem durch den IT-Direktor des BKA geleiteten Forum auf das Thema<br />

"Informationsaustausch zwischen den europäischen Polizeikräften" näher eingehen. www.bka.bund.de<br />

+++<br />

3.2 Akuter Handlungsbedarf im Verkehr<br />

+++ "Unfallverhütung und Verkehrssicherheitsarbeit zählen ebenso wie Kriminalitätsbekämpfung und -<br />

vermeidung zu den tragenden Säulen der Inneren <strong>Sicherheit</strong>. Derzeit rangiert die Angst, im<br />

Straßenverkehr zu verunglücken, noch deutlich vor der Angst, Opfer einer Straftat zu werden. Dies<br />

veranschaulicht, wie wichtig das Engagement der Landesverkehrswacht als starker und kompetenter<br />

Partner der Polizei und den Straßenverkehrsbehören ist", betonte Bayerns Innenminister Dr. Günther<br />

Beckstein anlässlich der Jahresmitgliederversammlung der Landesverkehrswacht Bayern e.V. Auch im<br />

Jahr 2006 war die Zahl der im Straßenverkehr zu Schaden gekommenen Personen rückläufig. Die Zahl<br />

der Getöteten ging gegenüber 2005 um über sieben Prozent, die der Verletzten um nahezu drei Prozent<br />

zurück. "Dennoch macht die letztjährige Bilanz von über 333.000 Verkehrsunfällen in Bayern, bei denen<br />

über 72.000 Menschen verletzt und 911 getötet wurden, deutlich, dass wir uns keineswegs bequem<br />

zurücklegen dürfen. An der hohen Gefährdung junger Fahranfänger hat sich leider grundsätzlich nichts<br />

geändert. Seit Jahren sind sie stark überproportional am Unfallgeschehen beteiligt. Hier ging die Zahl der<br />

Verkehrstoten zwar um 22 Prozent zurück, dennoch verunglückten 131 junge Verkehrsteilnehmer tödlich.<br />

Es besteht also weiterhin akuter Handlungsbedarf." www.stmi.bayern.de +++<br />

3.3 Nachschlag in Rostock<br />

+++ Bei erneuten Ausschreitungen vor einem Laden der rechten Szene sind in der Nacht zum Sonntag in<br />

Rostock 14 Polizeibeamte verletzt worden. Nach Polizeiangaben hatten rund 150 Linksautonome das<br />

Geschäft in der Innenstadt angegriffen und dabei die Konfrontation mit der Polizei gesucht. 40 Personen<br />

wurden in Gewahrsam genommen. Die ausschließlich aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden<br />

Tatverdächtigen wurden nach Feststellung ihrer Identität am Sonntagvormittag wieder auf freien Fuß<br />

gesetzt. +++<br />

3.4 Videoclip gesperrt - doch weiterhin verfügbar<br />

+++ Baden-Württembergs Innenministerium hat im Auftrag seines Ministers Heribert Resch bei der<br />

Berliner Generalstaatsanwaltschaft Anzeige gegen ein gewaltverherrlichendes Video gestellt. Die Berliner<br />

Musikertruppe "DeineLTan" beleidige in einem ihrer im Internet frei einsehbaren Videoclips die Polizei,<br />

was Resch als indiskutabel und nicht hinnehmbar bezeichnete. Des "Fick die Cops"-Videos polemischer<br />

Text (Auszug): "Ein Cop ist ein guter Cop, blutet er die Straße voll. Tritt ihn, bis er Zähne spuckt". Auf der<br />

Homepage der Rap-Gruppe ist das Video nach Abmahnung indes nicht mehr einsehbar, wer aber<br />

besagten Liedtitel bei "MySpace" oder "YouTube" eingibt, wird dennoch weiterhin fündig. +++<br />

4. PERSONALIE UND DIENSTE<br />

4.1 Stasi hilft bei Stasi-Aufklärung<br />

+++ Der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, ist offensichtlich der Kragen<br />

geplatzt. Sie ist nach Joachim Gauck die zweite Chefin dieser Behörde - für die anfangs geschaffenen<br />

Strukturen also nicht verantwortlich - sah sich aber in letzter Zeit immer wieder neuen Vorwürfen<br />

ausgesetzt. So wurde in Berlin kolportiert, die Behörde und ihre jetzige Leiterin Birthler trügen die Schuld<br />

daran, dass in der Öffentlichkeit Unklarheit darüber herrsche, wie viel ehemalige Stasi-Mitarbeiter


tatsächlich hier arbeiteten. Birthler hat nun am Wochenende in einer ungewöhnlich scharfen Form reagiert<br />

und dem Bundesinnenministerium vorsätzliche Täuschung des Parlamentes vorgeworfen. In den 90er<br />

Jahren habe das Innenministerium den Bundestag über die Zahl der in der Stasi-Unterlagen-Behörde<br />

beschäftigten ehemaligen Stasi-Mitarbeiter belogen. Birthler versucht mit dem Vorwurf das Thema vor die<br />

Zeit der Rot-Grünen Koalition, nämlich in die Phase der CDU-geführten Bundesregierung unter Helmut<br />

Kohl zu schieben. Ohne substantielle Erwiderung hieß es bisher aus dem Bundesinnenministerium dazu<br />

nur: "Starker Tobak". www.bstu.bund.de +++<br />

4.2 Kostenexplosion beim BND<br />

+++ Der Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik Deutschland, der Bundesnachrichtendienst (BND),<br />

sorgt auch weiterhin für unliebsame Schlagzeilen. Diesmal ist es das Scheitern der vom Bundestag<br />

festgelegten 720 Mio. Euro als absolute Kostenobergrenze für den Neubau des BND in der Berliner<br />

Chausseestraße. Der Betrag sei nicht die Obergrenze, sondern der Ausgangspreis, heißt es bereits im<br />

Bundestag. Man müsse aber die gestiegenen Baukosten berücksichtigen und die Tatsache, dass die<br />

Baupreise in Teilbereichen um bis zu 11 Prozent gestiegen seien. Nach Berechnungen der<br />

Bundestagsfraktion der Grünen allerdings soll der Neubaukomplex in Berlin-Mitte, der 2011 fertiggestellt<br />

sein soll, dann 900 Mio. bis zu einer Mrd. kosten. Der Bundesrechnungshof hat bereits 1,5 Mrd. taxiert.<br />

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

4.3 Personalwechsel in Sachsen<br />

+++ Abteilungsleiter "Polizei und öffentliche <strong>Sicherheit</strong> und Ordnung" im Innenministerium wird ab<br />

1.7.2007 im Rahmen einer Abordnung Bernd Merbitz, der Polizeipräsident der Polizeidirektion<br />

Westsachsen. Er wird die Abteilung zunächst kommissarisch leiten. Merbitz folgt damit Klaus Fleischmann,<br />

der ab dem gleichen Zeitpunkt die Aufgaben des Staatssekretärs im Innenministerium wahrnehmen wird.<br />

Damit folgt Fleischmann dem bisherigen Staatssekretär Dr. Jürgen Staupe, der in das Umwelt- und<br />

Landwirtschaftsministerium wechselt. Klaus Fleischmann war seit dem 1. März 2005<br />

Landespolizeipräsident Sachsens +++<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Rückkehr der Vogelgrippe<br />

+++ Die Vogelgrippe ist erwartungsgemäß nach Deutschland zurückgekehrt, so konnte das H5N1-Virus<br />

an toten Wildvögeln nachgewiesen werden. Und das gleich in Bayern und in Sachsen. "Bei den jetzt<br />

positiv getesteten Tieren fanden wir ähnliche Virusmengen wie bei den Schwänen im letzten Frühjahr auf<br />

Rügen", sagte der Leiter des Referenzlabors Dr. Timm Harder, "Schwäne sind offenbar gute Indikatortiere<br />

für die Anwesenheit des Virus". Warum das Virus jetzt im Sommer wieder aktiv ist, lasse sich nicht<br />

eindeutig klären. +++<br />

5.2 Schäuble zur Wirksamkeit des Katastrophenschutzes<br />

+++ Als Hauptredner des ersten Tages des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses hat sich<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble angekündigt. Zu dem Kongress, der durch die dem BMI<br />

angehörigen <strong>Behörden</strong> BBK und THW mit veranstaltet wird, werden rund 1.300 Teilnehmer aus 40<br />

Nationen anreisen. Der Bundesinnenminister wird zum Thema "Die Wirksamkeit des<br />

Katastrophenschutzes optimieren - national wie europäisch" sprechen. Weitere Informationen unter<br />

www.civil-protection.com +++<br />

6. IT-SICHERHEIT<br />

6.1 Risiken und Schutz für Chips & Co<br />

+++ Wie sicher ist RFID wirklich? Die Antwort auf diese Frage hängt ganz vom Einsatzgebiet der<br />

Funktechnik ab. Zusammen mit dem Fachgebiet Mikroelektronische Systeme (MES) der Technischen<br />

Universität Darmstadt und dem Technologie-Zentrum Informatik (TZI) der Universität Bremen hat das<br />

Fraunhofer-Institut SIT deshalb eine anwendungsspezifische Analyse zur RFID-<strong>Sicherheit</strong> durchgeführt.<br />

Auf Grundlage von Experteninterviews mit Branchenkennern entwickelten die Verfasser typische<br />

Anwendungsbeispiele für die Bereiche Automotive, Handel und der Pharmabranche. Die Studie


eschreibt diese konkreten Szenarien und ermittelt systematisch die relevanten <strong>Sicherheit</strong>srisiken und<br />

nennt Maßnahmen, mit denen eine sichere Anwendung von RFID-Systemen gewährleistet werden kann.<br />

Aus den ungelösten Herausforderungen leitet die Studie weiterführende Fragestellungen für Forschung<br />

und Entwicklung ab, welche der deutschen Forschung und Industrie helfen können, zielgerichtet die<br />

derzeitigen technologischen Engpässe zu überwinden. Die Studie wurde im Rahmenprogramm<br />

Mikrosysteme 2004-2009 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom<br />

Projektträger Mikrosystemtechnik VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (VDI/VDE-IT) betreut. Sie lässt<br />

sich unter www.sit.fraunhofer.de kostenlos herunterladen. www.vdivde-it.de +++<br />

6.2 BITKOM veröffentlicht Datenschutz-Ratgeber<br />

+++ Das Thema Datenschutz ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. "So ist wenig bekannt, was Firmen<br />

beachten müssen, die externe Dienstleister mit der Datenverarbeitung beauftragen", sagt der<br />

Datenschutzexperte des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien<br />

(BITKOM), Dr. Kai Kuhlmann. "Auch für das private Surfen am Dienst-PC gibt es in etlichen Unternehmen<br />

keine klaren Richtlinien." Um Übersicht im Paragraphen-Dickicht zu schaffen, hat der BITKOM jetzt<br />

aktuelle Leitfäden zum Datenschutz veröffentlicht. Sie sind kostenlos und enthalten u.a. Tipps zur<br />

Nutzung von E-Mail und Internet in Unternehmen. Auch zur externen Datenverarbeitung und zu amtlichen<br />

Meldepflichten geben die Publikationen wertvolle Hinweise. Die Leitfäden berücksichtigen alle wichtigen<br />

Änderungen im Bundesdatenschutzgesetz. "So lassen sich juristische Risiken für Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmer unkompliziert vermeiden", betont Kuhlmann.<br />

Folgende Leitfäden stehen zur Verfügung - mit englischen Zusammenfassungen sowie Checklisten oder<br />

Musterverträgen:<br />

Die Nutzung von E-Mail und Internet im Unternehmen,<br />

http://www.bitkom.org/de/publikationen/38336_46325.aspx<br />

Mustervertragsanlage zur Auftragsdatenverarbeitung,<br />

http://www.bitkom.org/de/publikationen/38336_25976.aspx<br />

Praxisleitfaden zu Verfahrensverzeichnis und Verarbeitungsübersicht,<br />

http://www.bitkom.org/de/publikationen/38336_45921.aspx<br />

Außerdem stellt der BITKOM eine zweisprachige Fassung des Bundesdatenschutzgesetzes bereit - auf<br />

Deutsch und Englisch. +++<br />

6.3 secunet stellt neue Kryptogeräte-Generation vor<br />

+++ Mit SINA CORE (Cipher On Redundant Engines) stellte die secunet Security Networks AG auf ihren<br />

5. SINA (Sichere Inter-<strong>Netzwerk</strong> Architektur) - Anwendertagen am 05./06. Juni 2007 in Bonn die neue<br />

Generation von Hardware-Kryptogeräten vor. Sie basiert vollständig auf programmierbarer Logik und<br />

verfügt über eine Hybridchip-Technologie für ein Anti-Tamper-Device Multi-Chip-Modul (ATD-MCM). Die<br />

neue Geräte-Generation setzt auf ein DCSP (Dedicated Crypto Service Provider) - Projekt des<br />

Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI) auf. Darüber hinaus gab secunet auch einen<br />

ersten Einblick in seine Studien zur Entwicklung einer IT-basierten Infrastruktur für einen sicheren VS-<br />

Workflow. Die Teilnahme von mehr als 100 Firmen- und <strong>Behörden</strong>-Vertretern unterstreicht dabei die hohe<br />

Bedeutung der SINA-Produkte für die <strong>Sicherheit</strong>sstrategien von Unternehmen und <strong>Behörden</strong>.<br />

www.secunet.com +++<br />

7. BOS DIGITALFUNK<br />

7.1 Eröffnung der Referenzplattform<br />

+++ Großer Bahnhof für den BOS Digitalfunk: Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, der Senator<br />

für Inneres des Landes Berlin, Dr. Erhart Körting, Baden-Württembergs Innenminister Heribert Resch,<br />

sein Kollege aus Nordrhein-Westfalen Dr. Ingo Wolf und der Staatssekretär aus dem Innenministerium<br />

Niedersachsen Wolfgang Meyerding stellten in Berlin den Start der Referenzplattform für den BOS<br />

Digitalfunk vor. Es galt vor allem mit viel guter Laune, Sektempfang und Musik der Bundespolizei dem in<br />

der Vergangenheit häufig strittigen Großprojekt ein positives Gesicht zu geben. Alle Politiker betonten,<br />

dass nach der Einigung zwischen Bund und Ländern nun zügig mit dem Aufbau des digitalen Funknetzes<br />

für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste begonnen werden könnte. "Die Errichtung des bundesweites<br />

Digitalfunknetzes ist derzeit das größte technische Modernisierungsprojekt in Deutschland. Dieses<br />

Großprojekt von Bund und Ländern nimmt weiter Gestalt an. Meine Amtskollegen in den Ländern und ich


sind uns der Verantwortung bewusst, die wir für unsere Einsatzkräfte und die Innere <strong>Sicherheit</strong> in<br />

Deutschland tragen", so Schäuble. Die Referenzplattformen, also die jetzt in den Aufbau gehenden<br />

Teilnetze in Hamburg, München, Berlin, Stuttgart, Lüchow-Dannenberg und in der Region Duisburg-Köln-<br />

Bonn sollen sowohl den Anwendern, aber insbesondere auch den Lieferanten von Endgeräten die<br />

Möglichkeit geben mit der neuen Technologie Erfahrungen zu sammeln und technische Anpassungen<br />

vorzunehmen. Mit 500.000 vorgesehenen Endgeräten sei das Funknetz das weltweit größte seiner Art.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

7.2 Bundesanstalt für den BOS Digitalfunk startet<br />

+++ Die Grundsätze der Zusammenarbeit sind in dem am 1. Juni 2007 unterzeichneten<br />

Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern geregelt worden. Die Bundesanstalt für den<br />

Digitalfunk soll dabei die zentralen Aufgaben, die Beschaffungen und den Aufbau koordinieren. Der<br />

kommissarische Leiter der BD BOS ist der bisherige Leiter der Stabsabteilung <strong>Netzwerk</strong> BOS Digitalfunk<br />

im Innenministerium des Bundes. Der Aufbau dieser zentralen Behörde läuft derzeit noch langsam voran.<br />

Von den 140 Planstellen sind nur 30 fest besetzt. Die Resonanzen auf die Stellenausschreibungen sind<br />

noch verhalten. Zwar haben einige Bundesländer auch ihren Mitarbeitern aus den Stäben, die sich dort<br />

mit der Einführung des BOS Digitalfunks beschäftigten, die Möglichkeit explizit offen gestellt in die<br />

Bundesanstalt zu wechseln. Informationen über die Stellenbesetzung und freien Positionen stehen im<br />

Netz. www.bdbos.bund.de +++<br />

7.3 Forderung nach Kompatibilität der Endgeräte<br />

+++ Vertreter der Bundesländer klagen derzeit noch über mangelnde Kompatibilität der Endgeräte<br />

verschiedener Hersteller. Zwar werden voraussichtlich die einzelnen Bundesländer ihre Erstausstattungen<br />

zentral und damit von einem Hersteller oder gegebenenfalls auch zwei beschaffen, doch ist mit einer sehr<br />

unterschiedlichen heterogenen Landschaft auf der Endgeräte Seite bundesweit zu rechnen, sodass die<br />

Digitalfunk-Experten ein größeres Engagement der Hersteller zu verbesserter Interoperabilität und<br />

Kompatibilität erwarten. Dies gilt vor allem auch für die Peripherie-Geräte. Sonst gäbe es Nachholbedarf<br />

bei Antennen, Ladegeräten und weiterem Equipment. Mehr dazu in der Juli-Ausgabe des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>. +++<br />

7.4 Baden-Württemberg schafft zentrales Ausbildungsmodul<br />

+++ Das Land Baden-Württemberg schafft derzeit eine digitale Plattform, die netzbasiert die Anleitung<br />

und Ausbildung der Endgerätebenutzer organisieren soll. Dieses Produkt wird zu kostengünstigen<br />

Bedingungen auch anderen Ländern zur Einführung angeboten. Mehr hierzu im nächsten <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>. +++<br />

7.5 Vernetztes Leitstellensystem in Großbritannien<br />

+++ Am 27. Juni wird in Großbritannien der Vertrag zwischen dem Verteidigungsministerium und der<br />

EADS zur Lieferung des vernetzten Leitstellensystems für Feuerwehren und Rettungsdiensten<br />

unterzeichnet. Zu den Details in diesem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong> nächste Woche mehr. +++<br />

7.6 Sepura eröffnet Büro in München<br />

+++ Sepura, Anbieter von Hand- und Einbaufunkgeräten für den digitalen TETRA-Standard, hat seine<br />

deutsche Hauptniederlassung in München eröffnet. In Garching-Hochbrück im Münchener Norden, will<br />

Sepura mit seinem Partner Selectric Nachrichten-Systeme die Zielgruppen Polizei, Feuerwehr und<br />

Rettungsdienste beliefern. "Durch den Aufbau des BOS-Netzes wird Deutschland einer der größten<br />

TETRA-Märkte der Welt werden", erläutert Kenneth Hübner, Regional Director North/Central Europe von<br />

Sepura, "mit der neuen Niederlassung und der Gründung einer GmbH dokumentieren wir unser<br />

Bestreben, unsere Position im deutschen Markt weiter auszubauen - besonders im Hinblick auf den<br />

digitalen <strong>Behörden</strong>funk", so Hübner weiter. Auch hierzu mehr in der nächsten Ausgabe des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>. www.sepura.com +++<br />

7.7 Wer mit Reformen zögert, der zahlt die Zeche zweimal<br />

+++ Zahlreiche notwendige seit Jahren diskutierte Reformvorhaben der deutschen BOS sind bislang nicht<br />

umgesetzt und werden es wohl auch zum Zeitpunkt der Einführung des Digitalfunks noch nicht sein. So<br />

u.a. in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen.<br />

Eine Reihe von Vorhaben der Regionalisierung und Integration von Leitstellen der BOS befinden sich


nach wie vor noch in der Diskussions- und Planungsphase. Andere warten auf eine politische<br />

Entscheidung. Dies hat zur Folge, dass die recht aufwändige und kostenintensive Adaption des<br />

Digitalfunk an die Leitstellen zunächst überhaupt nicht erfolgt oder eben zweimal vorgenommen werden<br />

muss, einmal vor der Reform und ein zweites Mal nach der Reform. Die erste Alternative bedeutet, dass<br />

man aus Kostengründen zunächst weiterhin analog funkt. Die zweite Alternative bewirkt, dass die Zeche<br />

für die Adaption zweimal zu zahlen ist. Dabei sollte es doch eigentlich jedermann klar sein, dass einerseits<br />

der Analogfunk keine Option für eine effiziente Einsatzbearbeitung ist und anderseits die<br />

Leistungsmerkmale des Digitalfunks nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn erfahrenes Personal Einsätze<br />

effektiv bearbeitet. Von einer Änderung der Organisation inmitten der Einführungsphase des Digitalfunks<br />

muss allerdings auch abgeraten werden. Die Devise kann also nur lauten: Jetzt durchstarten, wo die Zeit<br />

noch reicht! +++<br />

7.8 Ende-zu-Ende-Verschlüssung erneut diskutiert<br />

+++ Das Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI) hat zum Schutz der übertragenen<br />

Informationen im Digitalfunknetz der BOS ein aus mehreren Komponenten bestehendes Ende-zu-Ende-<br />

Verschlüsselungssystem entwickelt. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist eine der Hauptforderungen<br />

der polizeilichen BOS an das Digitalfunksystem. Für die nichtpolizeilichen BOS war diese Forderung stets<br />

zweitrangig. Sie gaben sich mit der in TETRA vorhandenen Verschlüsselung auf der Luftschnittstelle<br />

zufrieden. Eine ihrer Hauptforderungen ist vielmehr die Alarmierung über das Digitalfunksystem. Der<br />

Einsatz des vom BSI entwickelten Verschlüsselungssystems setzt voraus, dass sämtliche Endgeräte<br />

einschließlich der Leitstellen mit den Verschlüsselungskomponenten ausgestattet werden. Es gilt der<br />

Grundsatz: Alle BOS funken Ende-zu-Ende verschlüsselt oder keine. Auf der Endgeräteseite ist die Endezu-Ende-Verschlüsselung<br />

unproblematisch. Alle an die BOS auszuliefernden Geräte werden einen<br />

entsprechenden Chip enthalten. Auf der im BOS-Bereich sehr heterogenen Leitstellenwelt sieht die Sache<br />

jedoch anders aus. Für die Adaption des Digitalfunks an eine Leitstelle müssen neben zusätzlichen<br />

Sprachkanälen u.a. ein Kryptoserver und weitere technische Komponenten zur Verfügung gestellt werden.<br />

Das ist technisch aufwändig und verursacht zusätzliche Kosten. Für die Mehrzahl der BOS und auch viele<br />

Leitstellenhersteller ist dies neu. Nur einige wenige Leitstellenhersteller haben bislang die zur Adaption<br />

der einzelnen Kryptokomponenten erforderlichen Dokumente vom BSI bezogen, obwohl bereits einige<br />

neue BOS-Leitstellen ausgeschrieben sind oder gar schon realisiert werden. Im Bereich der<br />

nichtpolizeilichen BOS zeichnet ein Aufflammen der bereits seit mehr als 15 Jahren geführten Diskussion<br />

um die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ab. Damit ist aber zugleich absehbar, dass das Ziel von Bund und<br />

Ländern, alle BOS funken in der ersten Hälfte des zweiten Jahrzehnts im 21. Jahrhundert digital, in Frage<br />

steht. Mehr dazu im nächsten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Juli). +++<br />

7.9 Projektsteuerung und Controlling durch die Länder<br />

+++ Nicht nur die für den Aufbau und Betrieb des Digitalfunks der BOS zuständige Bundesanstalt<br />

(BDBOS) nimmt externe Unterstützung bei Projektsteuerung und Controlling in Anspruch. Gleiches<br />

geschieht offensichtlich auch in den Ländern. So lässt sich Bayern von der ESG Elektroniksystem und<br />

Logistik GmbH (ESG) bis Ende 2010 bei diesen Aufgaben unterstützen. Ein entsprechender<br />

Rahmenvertrag wurde in dieser Woche unterzeichnet. Neben einem umfassenden Projektcontrolling und<br />

einem wirkungsvollen Risiko- und Qualitätsmanagement wird die ESG in dem bayerischen Projekt<br />

"DigiNet" ein ziel- und prozessorientiertes Projektmanagement aufsetzen, Projektdiagnosen durchführen<br />

und so auch bei Projektsteuerung mitwirken. Das Münchener System- und Softwarehaus ist derzeit<br />

bereits für das Bundesministerium des Innern in einem Rahmenvertrag zum Projektmanagement und<br />

Controlling für die Realisierung von E-Government tätig und hat auch einen Teilnahmeantrag für die<br />

Unterstützung der BDBOS bei Projektsteuerung und Controlling gestellt. Das Land Rheinland-Pfalz nimmt<br />

für das Controlling des BOS-Projektes ebenfalls externe Unterstützung in Anspruch, besorgt aber anders<br />

als Bayern die Projektsteuerung selbst. Im Rahmen einer Länderumfrage wird der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

ermitteln, ob und inwieweit auch die anderen Länder externe Beratungs- und Unterstützungsleistungen in<br />

Anspruch nehmen und darüber in einer seiner nächsten Ausgaben exklusiv berichten. +++<br />

7.10 Nachträglich: Motorola bei G8<br />

+++ Motorola hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen ein IP-basiertes TETRA-Digitalfunksystem für<br />

die öffentliche <strong>Sicherheit</strong> auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm geliefert hat. Im Auftrag des Landesamtes<br />

für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern<br />

errichtete das Unternehmen die Lösung, um den BOS-übergreifenden Einsatz von Polizei, Feuerwehr und


Rettungskräften zu unterstützen. Die Dimetra-IP-Digitalfunklösung von Motorola umfasste 20<br />

Basisstationen, zwei Notrufzentralen und 2.100 Endgeräte, darunter Handfunkgeräte vom Typ MTP850<br />

sowie Mobilfunkgeräte vom Typ MTM800. Das System bot den Einsatzkräften ein robustes,<br />

leistungsfähiges und sicheres Digitalfunknetz, das neben der Sprach- auch die störungsfreie<br />

Datenübertragung im gesamten Einsatzraum ermöglichte. Die Lagedarstellung zum G8 Gipfel in<br />

mehreren Leitstellen und im Lagezentrum des Innenministeriums in Schwerin mit mehr als 25 Kameras<br />

wurde über ein Breitbandrichtfunknetz realisiert, das auf der Canopy-Technik von Motorola basiert. Die<br />

nachträgliche Bekanntgabe war vertragsbedingt vereinbart. Das Netz war temporär. www.motorola.com<br />

+++<br />

7.11 Motorola will zurück zur Armee<br />

+++ Motorola kehrt auf den militärischen Kommunikationssektor zurück. Dies erfuhren die <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong> Autoren Gerd Lehmann und Stephan Brüss am Rande des TETRA World Congress vorletzte<br />

Woche in Madrid im Gespräch mit Eugene A. Delaney, Vize-Präsident von Motorola. Delaney erklärte:<br />

"Zurzeit bewegen wir uns stark auf den militärischen Sektor zu, gleichwohl wir in diesem Sektor längere<br />

Zeit nicht vertreten waren. Unseren ehemaligen militärischen Kommunikationssektor haben wir vor<br />

einigen Jahren an General Dynamics abgetreten, werden aber nun wieder verstärkt Präsenz in diesem<br />

Feld entwickeln." Dabei werde sich Motorola vor allen Dingen auf taktische Funk- und<br />

Datenkommunikation konzentrieren, so Delaney. "Hier machen wir uns die Technologien zu Nutze, die wir<br />

bereits erfolgreich in andere <strong>Sicherheit</strong>sbereiche integrieren konnten. Dabei haben wir uns gefragt, wie wir<br />

z.B. die TETRA-Technologie oder eben auch Verschlüsselungstechnologien so auf den militärischen<br />

Bereich zurechtschneiden können, dass wir mit unseren Produkten in diesem Markt Erfolg haben können.<br />

Richtig ist, dass Motorola in den vergangenen fünf Jahren nicht im militärischen Umfeld aktiv war, dies<br />

aber baldmöglichst geändert werden wird. " Im Produktportfolio habe man zahlreiche Endgeräte und<br />

Anwendungen, die für dual use überaus geeignet seien, "vielleicht", fügte Delaney hinzu, "nicht unbedingt<br />

zur direkten Anwendung auf dem Schlachtfeld, sehr wohl aber zur taktischen und strategischen<br />

Kommunikation." Das vollständige Interview wird in der Juli-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> abgedruckt.<br />

+++<br />

7.12 Regionalisierung der Leitzentralen der englischen Feuerwehr<br />

+++ Aus den bei den Bombenanschlägen in London im Juli 2005 und anderen Großschadensereignissen<br />

in England gewonnenen Erfahrungen werden nun erste zukunftsweisende Konsequenzen gezogen.<br />

Anstelle der bisher 49 lokalen Leitzentralen von Feuerwehr und Rettungsdienst werden künftig in England<br />

9 miteinander vernetzte Regionalleitzentralen an folgenden Standorten tätig sein: Cambrigde, Castle<br />

Donnington, Durham, Fareham, London, Taunton, Wakefield, Warrington und Wolverhampton. Die ersten<br />

regionalen Leitzentralen (Regional Control Centres - RCCs) sollen bereits im Jahr 2008 ihren Betrieb<br />

aufnehmen. Die englische Feuerwehr wird damit die erste in Europa sein, die neben der Regionalisierung<br />

und einer Vernetzung der Leitzentralen auch ein neues zukunftsorientiertes Informations- und<br />

Kommunikationssystem einsetzt, mit dem sowohl das tägliche Einsatzgeschehen als auch<br />

außergewöhnliche Ereignisse wie terroristische Anschläge, Industrieunfälle, Flugzeugabstürze,<br />

Naturkatastrophen, Großfeuer und andere Schadensfälle optimal bewältigt werden können. Das 200 Mio.<br />

GBP schwere "FireControl Project" soll bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London abgeschlossen<br />

sein. Die EADS Defence & Security Ltd. (DS UK) ist im Rahmen einer Ausschreibung zum bevorzugten<br />

Bieter für die Lieferung eines leistungsstarken Leitstellensystems gewählt worden, mit dessen Hilfe die<br />

Feuerwehren und Rettungsdienste in England erstmals über die Fähigkeit zu gemeinsamen landesweiten<br />

Einsätzen verfügen. Die EADS DS UK hat für das bedeutende Großprojekt ein aus Blue Chip-<br />

Unternehmen bestehendes Konsortium gegründet. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird dabei sein, wenn in diesen<br />

Tagen das Projekt im britischen Unterhaus durch die Staatssekretärin Angela Smith feierlich eröffnet wird.<br />

In der nächsten Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> werden wir ausführlich über das auch für Deutschland<br />

beispielgebende Projekt berichten. +++<br />

8. SONDERTEILE IM BEHÖRDEN SPIEGEL<br />

+++ Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> veröffentlicht im Juli einen Sonderteil zum Thema "IT-Outsourcing"<br />

(Ansprechpartnerin: helga.woll@behoerdenspiegel.de) und im August einen Sondeteil zum Thema<br />

"Private <strong>Sicherheit</strong> im öffentlichen Raum" (Ansprechpartner: daniel.bou-fadel@behoerdenspiegel.de). Im


September widmen sich die Sonderteile den Themen "Viren- und Spamschutz für <strong>Behörden</strong>"<br />

(Ansprechpartner: daniel.bou-fadel@behoerdenspiegel.de), "Post- und Kurierdienste für <strong>Behörden</strong>"<br />

(Ansprechpartnerin: helga.woll@behoerdenspiegel.de) und "BOS Digitalfunk und Peripherie"<br />

(Ansprechpartner: uwe.proll@behoerdenspiegel.de). Im Oktober stehen dann die Sonderthemen<br />

"Energiesicherheit" (Ansprechpartner: uwe.proll@behoerdenspiegel.de) sowie "Gesundheitskarte und -<br />

netze" (Ansprechpartner: daniel.bou-fadel@behoerdenspiegel.de) an. Beteiligungen an diesen<br />

Sonderteilen sind noch möglich. www.behoerdenspiegel.de +++<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 23.-24.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, +++<br />

10. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de


11. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

Guido Gehrt, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-9709775, E-Mail:<br />

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für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>". Die Rechte an Marken und Warenzeichen liegen bei<br />

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oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 06. Juli 2007<br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 113 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Feuerwehr, Bevölkerungs-, Katastrophen- und<br />

Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses (www.disastermanagement.eu),<br />

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<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Gefährdung zurückgestuft<br />

1.2 Einsatz der Streitkräfte auch außerhalb des NATO-Gebietes<br />

1.3 Thales im Umbruch<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Änderung des Waffengesetzes<br />

2.2 Ruhegehaltsfähigkeit in Bayern<br />

2.3 Eine Million Euro gegen Jugendgewalt<br />

2.4 Besserer Opferschutz<br />

2.5 "Kein Raum den Rechtsextremisten"<br />

2.6 BILD: Möllemann beging Selbstmord<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Lagebild Organisierte Kriminalität<br />

3.2 Neues Bundespolizeipräsidium in Potsdam<br />

3.3 Drogen und Sprengstoff in Kaiserslautern<br />

3.4 <strong>Sicherheit</strong> beim Sächsischen Fußballverband<br />

3.5 Razzia in Göppingen<br />

3.6 Dealerin in Trier gefaßt<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Kinder kommt zur Feuerwehr<br />

4.2 Neues Feuerwehrgesetz in Baden-Württemberg<br />

4.3 Rettungshubschrauber für Niedersachsen<br />

4.4 Tag der Seenotretter<br />

4.5 Stärkung der Prävention<br />

4.6 UK: Regionalisierung der Leitstellen<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

6. HINWEISE<br />

7. IMPRESSUM


1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Gefährdung zurückgestuft<br />

+++ Das britische Terrorismus-Analysezentrum (Joint Terrorism Analysis Centre = JTAC) hat das<br />

Bedrohungslevel für Großbritannien am Mittwoch von "Kritisch" auf "Ernst" zurückgestuft. Somit seien<br />

terroristische Anschläge zwar noch sehr wahrscheinlich, aber nicht unmittelbar bevorstehend. Die<br />

Entscheidung gründet sich auf die jüngsten Berichte der Nachrichtendienste.<br />

http://www.mi5.gov.uk/output/Page438.html +++<br />

1.2 Einsatz der Streitkräfte auch außerhalb des NATO-Gebietes<br />

+++ Die gegen die Bundesregierung gerichtete Organklage der Bundestagsfraktion PDS/Die Linke, die<br />

die Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sunterstützungstruppe (ISAF) in Afghanistan betrifft, war erfolglos. Der Zweite Senat des<br />

Bundesverfassungsgerichts hat mit Urteil vom 3. Juli 2007 festgestellt, dass die Bundesregierung mit dem<br />

Beschluss zur Entsendung von Tornado-Aufklärungsflugzeugen nach Afghanistan keine Rechte des<br />

Deutschen Bundestags verletzt hat. Laut Verfassungsgericht liegen der Entscheidung im Wesentlichen<br />

folgende Erwägungen zu Grunde: "Der regionale Bezug als Kernelement des Integrationsprogramms des<br />

NATO-Vertrags bedeutete von Beginn an nicht, dass militärische Einsätze der NATO auf das Gebiet der<br />

Vertragsstaaten beschränkt sein müssten. Mit dem Zweck der NATO als System mehrerer Staaten zur<br />

gemeinsamen Abwehr militärischer Angriffe von außen waren abwehrende militärische Einsätze<br />

außerhalb des Bündnisgebiets, nämlich auch auf dem Territorium eines angreifenden Staates, von<br />

vornherein impliziert. Insofern entspricht neben der militärischen Verteidigung gegen einen Angriff auch<br />

ein damit sachlich und zeitlich in Verbindung stehender komplementärer Krisenreaktionseinsatz auf dem<br />

Gebiet des angreifenden Staates noch der regionalen Begrenzung des NATO-Vertrags."<br />

www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg07-072.html +++<br />

1.3 Thales im Umbruch<br />

+++ Der französische Elektronik- und Rüstungskonzern Thales gliedert sich erneut um. So wird ein Teil<br />

der in Siegburg bei Bonn tätigen Mitarbeiter in den nächsten Monaten nach Stuttgart umziehen müssen<br />

und Quartier in der dort gekauften Alcatel-Bahntechnik beiziehen. Der Verteidigungsbereich von Thales<br />

wird in Siegburg bleiben. Ebenso zeichnet sich ein Wechsel in der Berliner Repräsentanz, des<br />

Unternehmen an. Der bisher für politische Kontakte zuständige Klaus D. Rettig, wird nach Angaben aus<br />

dem Unternehmen vermutlich Ende des Jahres ausscheiden. Thales soll nach dem Willen der<br />

Konzernführung in Paris sich in Deutschland völlig neu aufstellen. Dabei soll der Schwerpunkt auf zivile<br />

Technologien liegen. Militärische Technik hat nur noch die Priorität zwei, wie aus dem Konzern zu hören<br />

ist, da Thales nicht bei der neuen Fregatte 125 und zahlreichen anderen militärischen Projekten zum Zuge<br />

gekommen ist. Doch Thales wird insgesamt auch sein militärisches Geschäft vergrößern und strebt an,<br />

den militärischen Teil des Konzerns Safran zu kaufen. Mit dem Erwerb würde Thales zu einem der 10.<br />

größten Rüstungskonzerne der Welt aufsteigen. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Änderung des Waffengesetzes<br />

+++ Mit großer Mehrheit wurde im Bundestag die Änderung des Waffengesetzes beschlossen. Durch eine<br />

Öffnungsklausel soll für die Länder die Möglichkeit geschaffen werden, für öffentliche Straßen und Plätze<br />

das Führen von Waffen zu verbieten, wenn an diesen Orten wiederholt Gewaltstraftaten begangen<br />

worden sind und dort auch künftig mit der Begehung solcher Straftaten zu rechnen ist. Dadurch können<br />

die Länder selbstständig das Tragen von ansonsten nicht verbotenen Gegenständen, wie beispielsweise<br />

Messern, an bestimmten Plätzen oder bei Ereignissen verboten werden. +++<br />

2.2 Ruhegehaltsfähigkeit in Bayern


+++ Die Ruhegehaltsfähigkeit der Feuerwehr- und Polizeizulage in Bayern bleibt zunächst für Beamte, die<br />

bis zum 31.12.2010 in Ruhestand gehen, erhalten. "Aus Sicht des Innenministeriums ist es ein Anliegen,<br />

die Feuerwehr- und Polizeizulage und ihre Ruhegehaltsfähigkeit zu erhalten. Durch die<br />

Übergangsregelung vermeiden wir finanzielle Nachteile für die Beamten, die bis zur Umsetzung der<br />

Dienstrechtsreform, die voraussichtlich 2010/2011 kommen wird, in den Ruhestand gehen", betonte<br />

Bayerns Innenstaatssekretär Georg Schmid. Ohne diese zwischen Bayerischem Innen- und<br />

Finanzministerium vereinbarte Regelung wäre die Ruhegehaltsfähigkeit der Zulage für Beamte ab<br />

Besoldungsgruppe A 10, die ab 01.01.2008 in den Ruhestand treten oder versetzt werden, auf Grund<br />

bundesgesetzlicher Regelung entfallen.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

2.3 Eine Million Euro gegen Jugendgewalt<br />

+++ Mit frühzeitiger und vernetzter Prävention nimmt die Landesregierung Baden-Württembergs junge<br />

Gewalttäter noch intensiver ins Visier. Ziel ist es, die Jugendgewalt spürbar einzudämmen. "Um hier einen<br />

deutlichen Akzent zu setzen, hat das Innenministerium gemeinsam mit der Landesstiftung Baden-<br />

Württemberg das neue Förderprogramm Kriminalpräventive Modellprojekte gestartet“, so BWs-<br />

Innenminister Heribert. Schwerpunkt sei die Förderung brennpunktorientierter Gewaltpräventionsprojekte<br />

in Städten, Landkreisen und Gemeinden. Im Kern gehe es darum, innovative Modellprojekte für junge<br />

Menschen auf den Weg zu bringen, die bereits durch Gewalt auffällig geworden seien. Erfreulich sei die<br />

große Resonanz auf das Programm: Landesweit hätten sich 157 Projektträger um die Fördermittel<br />

beworben. Eine Fachjury unter Vorsitz des Innenministeriums habe 86 Projekte ausgewählt und eine<br />

Million Euro Fördermittel vergeben. Rech dankte der Landesstiftung Baden-Württemberg dafür und<br />

betonte: "Wir dürfen nicht zusehen, wie junge Menschen in Kriminalität, Gewalt und Sucht abgleiten."<br />

www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php?id=170880 +++<br />

2.4 Besserer Opferschutz<br />

+++ "Den Opfern von Straftaten wirkungsvoll unter die Arme zu greifen, liegt mir persönlich wie auch der<br />

gesamten bayerischen Staatsregierung besonders am Herzen. Die Betroffenen verdienen unser Mitgefühl<br />

und benötigen unsere Hilfe, sei es finanziell, medizinisch oder psychologisch", betonte Innenminister Dr.<br />

Günther Beckstein in seinem Bericht zum Thema Opferschutz in Bayern im Ausschuss für Verfassungs-,<br />

Rechts- und Parlamentsfragen des Bayerischen Landtags am 5. Juli 2007. Der Bericht des Ministers, der<br />

die Aktivitäten der bayerischen Staatsministerien für Unterricht und Kultus, der Justiz, für Arbeit und<br />

Sozialordnung, Familie und Frauen und des Innern enthält, ist im Internet unter<br />

http://www.stmi.bayern.de/service/reden/. +++<br />

2.5 "Kein Raum den Rechtsextremisten"<br />

+++ Bund, Länder und Kommunen einigten sich auf ein gemeinsames Konzept gegen<br />

Rechtsextremismus. Die Koordinierungsgruppe gegen Rechtsextremismus des Bundesinnenministeriums,<br />

des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der jeweiligen Partnerressorts in den<br />

neuen Ländern und Berlin sowie der Kommunalen Spitzenverbände haben am vergangenen Freitag<br />

konkrete Vorschläge zur Umsetzung durch Bund, Länder und Kommunen vorgelegt. Danach sollen bei<br />

der Bekämpfung des Rechtsextremismus die Bereiche Kinder und Jugendliche, Prävention und<br />

Repression durch die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden, Stärkung der Zivilgesellschaft und verstärkte Angebotspolitik<br />

demokratischer Kräfte sowie Qualifizierung der politischen Auseinandersetzung künftig noch stärker<br />

zusammenstehen, aufeinander ausgerichtet sein und Teil einer Gesamtstrategie sein. Staatsekretär Dr.<br />

August Hanning (Bundesinnenministerium): "Für die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden bedeutet dies in erster Linie die<br />

Verunsicherung und Destabilisierung der rechtsextremistischen Szene sowie eine Intensivierung der<br />

Zusammenarbeit von Polizei und Zivilgesellschaft auf kommunaler Ebene. Dabei dürfen wir aber nicht<br />

stehen bleiben. Besonders wichtig erscheint mir der kontinuierliche Ausbau von Angeboten zur sinnvollen<br />

Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche. Die Innenbehörden müssen und werden sich hier verstärkt<br />

engagieren." www.bmi.bund.de +++<br />

2.6 BILD: Möllemann beging Selbstmord<br />

+++ Die Staatsanwaltschaft Essen schloss 2003 die Ermittlungen im Todesfall Jürgen W. Möllemann mit<br />

der Erkenntnis ab, dass ein Fremdverschulden auszuschließen sei, unklar aber bliebe, ob Selbstmord<br />

oder Unfall Ursache des Todes des FDP-Politikers sei. Ein Video eines Mitspringers, das den<br />

Ermittlungsakten beiliegt, kam nun zur Teilveröffentlichung an die BILD-Zeitung, die es gründlich prüfte.


Die Staatsanwaltschaft bleibt dabei – nur Fremdverschulden ausgeschlossen – Selbstmord wie<br />

technischer Defekt möglich. Schlussfolgerungen von Deutschlands größter Tageszeitung über die<br />

staatsanwaltlich offen gelassene Todesursache: "Möllemanns Todes-Sprung war Selbstmord." Weiter<br />

heißt es: "Ein Amateur-Video beendet alle Spekulationen." Basta, Herr Staatsanwalt. Schluss mit<br />

Spekulationen, "BILD Dir eine Meinung." www.bild-t-online.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Lagebild Organisierte Kriminalität<br />

+++ "Die nordrhein-westfälische Polizei macht weiter erfolgreich Druck gegen die Organisierte Kriminalität<br />

(OK) und beschlagnahmte acht Millionen Euro illegale Gelder", so Nordrhein-Westfalens Innenminister Dr.<br />

Ingo Wolf bei der Vorstellung des Lagebildes zur Organisierten Kriminalität 2006. Danach ermittelte die<br />

Polizei 791 Tatverdächtige in insgesamt 67 Verfahren mit über 3.500 Straftaten. Dies entspricht<br />

gegenüber 2005 einer Steigerung um 6,4 Prozent. "Die Arbeit der OK-Ermittler in den straff strukturierten,<br />

abgeschotteten Verbrecherringen ist schwierig. Die Polizei muss in den hochkomplexen Verfahren alle<br />

Register ziehen", so Wolf. Nach wie vor ist der Anteil der Rauschgiftverfahren an der Organisierten<br />

Kriminalität mit 35 am größten. An zweiter Stelle steht die Wirtschaftskriminalität mit 14 Verfahren.<br />

Danach folgt die Gewaltkriminalität mit 13 Verfahren, wovon sieben Schutzgelderpressungen von meist<br />

russischen Tatverdächtigen sind. "Die klassischen Mafiastrukturen werden zunehmend von international<br />

operierenden <strong>Netzwerk</strong>en ersetzt. Diese versuchen die Risiken durch arbeitsteiliges Vorgehen und<br />

Spezialwissen zu minimieren und ihren Gewinn zu maximieren. Durch komplexe und aufwendige<br />

Ermittlungsverfahren werden trickreich getarnte Finanzströme aufgedeckt und illegale Gelder<br />

sichergestellt. Nur das trifft den Lebensnerv dieser Verbrecherbanden", betonte Wolf. Die Organisierte<br />

Kriminalität in NRW habe zu 84 Prozent internationale Bezüge, wobei die Schwerpunkte in den<br />

Nachbarstaaten Belgien und Niederlande lägen. "Der deutsch-niederländische Vertrag erleichtert die<br />

Zusammenarbeit der Ermittler deutlich und hilft, den grenzüberschreitenden Rauschgifthandel in den Griff<br />

zu bekommen", unterstrich Wolf. Ermittelt wurden Tatverdächtige aus 35 Staaten. Insbesondere<br />

Gruppierungen aus dem russischsprachigen Gebieten, der Türkei, Italien und dem Balkan bleiben auch<br />

zukünftig im Visier der Ermittler. Das "Lagebild Organisierte Kriminalität NRW 2006" mit aktuellen<br />

Fallbeispielen kann auf der Homepage eingesehen werden.<br />

www.lka.nrw.de +++<br />

3.2 Neues Bundespolizeipräsidium in Potsdam<br />

+++ Das neue Bundespolizeipräsidium wird wahrscheinlich in Potsdam angesiedelt, so ein Bericht der<br />

"Märkischen Oderzeitung". Die Chancen der Landeshauptstadt für den Zuschlag stünden gut, sagte der<br />

Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Peter Altmaier, gegenüber der Zeitung. Nach den<br />

Reformplänen des Bundesinnenministeriums wird es künftig deutschlandweit nur noch ein<br />

Bundespolizeipräsidium sowie neun Direktionen und 77 Inspektionen geben. +++<br />

3.3 Drogen und Sprengstoff in Kaiserslautern<br />

+++ Einen interessanten Fund haben Kripo-Beamte in der Wohnung eines 26jährigen Mannes gemacht.<br />

Nachdem die Fahnder den Mann schon seit einiger Zeit wegen des Verdachts auf Drogenhandel im Visier<br />

hatten, wurde nun seine Wohnung in einem Kaiserslauterer Stadtteil unter die Lupe genommen. Dort<br />

entdeckten die Beamten zwei bereits 70 Zentimeter hohe Cannabispflanzen sowie drogentypische<br />

Konsumgegenstände. Darüber hinaus wurden rund 100 Gramm Schwarzpulver sowie zwei bereits<br />

gesprengte Metallrohre gefunden und sichergestellt. Die Ermittlungen gehen weiter. Gegen den<br />

26jährigen wird ein Strafverfahren eingeleitet. +++<br />

3.4 <strong>Sicherheit</strong> beim Sächsischen Fußballverband<br />

+++ Rechtzeitig zum Auftakt der Fußballsaison wird die Koordinierungsstelle für <strong>Sicherheit</strong> und Fanarbeit<br />

beim Sächsischen Fußballverband ihre Arbeit aufnehmen. Die Einrichtung der Koordinierungsstelle beim<br />

Sächsischen Fußballverband erfolgt in Umsetzung des Sächsischen Konzepts "Fußball und <strong>Sicherheit</strong>",<br />

das unter der Leitung des Chefs der Sächsischen Staatskanzlei, Staatsminister Hermann Winkler,


zwischen Staatsregierung, Polizei, Staatsanwaltschaft und dem Sport abgestimmt worden ist. Koordinator<br />

für die Fan-Arbeit beim Sächsischen Fußballverband wird Udo Überschaer, bisher Leiter des Leipziger<br />

Fanprojektes. Der Freistaat Sachsen, der Sächsische Fußballverband und der DFB beteiligen sich im<br />

Rahmen einer Anschubfinanzierung anteilig an den Personalkosten. Seitens der Staatsregierung stehen<br />

dem Koordinator in den betroffenen Ressorts, bei der Staatsanwaltschaft und der Polizei kompetente<br />

Ansprechpartner zur Verfügung. Nach Einschätzung Winkler wird die bestehende Partnerschaft zwischen<br />

Vereinen, Fans, Polizei und Justiz mit Einrichtung der Koordinierungsstelle auf eine neue Grundlage<br />

gestellt: "Wichtig ist uns, dass die verschiedenen Akteure im Umfeld von Fußballspielen gemeinsam ihrer<br />

Verantwortung für die <strong>Sicherheit</strong> gerecht werden und koordiniert handeln. Polizeiliche Maßnahmen allein<br />

reichen hier nicht aus. Wir können die Gewalt in Stadien nur in den Griff bekommen, wenn wir diese<br />

gesellschaftliche Problematik unter Einbindung aller Beteiligten gemeinsam angehen." +++<br />

3.5 Razzia in Göppingen<br />

+++ Über hundert Polizeibeamte haben in Göppingen Asylantenheime nach Rauschgift durchsucht.<br />

Dreizehn Männer im Alter von 16 bis 33 Jahren wurden dabei am Dienstag festgenommen, wie die Polizei<br />

am Mittwoch mitteilte. Sechs von ihnen wurden bereits mit Haftbefehl wegen illegalen Handels mit<br />

Rauschgift gesucht. Gegen zwei weitere Festgenommene wurde Haftbefehl erlassen. Ihnen wird<br />

vorgeworfen, seit Monaten teilweise gewerbsmäßig mit Drogen gehandelt zu haben. Die Ermittler fanden<br />

in den Asylbewerber-Unterkünften kleine Mengen an Heroin und Marihuana sowie 6.000 Euro Bargeld.<br />

+++<br />

3.6 Dealerin in Trier gefaßt<br />

+++ Ein konkreter Hinweis, dass es am Dienstagabend zu einer Übergabe einer größeren Menge an<br />

harten Drogen käme, führte die Rauschgiftfahnder der Kriminalinspektion Trier in den Außenbereich von<br />

Saarburg. Ins Visier des Drogen-Kommissariates war dabei eine 38-jährige Frau geraten. Tatsächlich<br />

gelang es der Polizei, die 38-Jährige auf frischer Tat anzutreffen, wobei sie gerade im Begriff war, 2<br />

Kilogramm Amphetamin zu übergeben. Sie wurde inzwischen dem Haftrichter vorgeführt, der die<br />

Untersuchungshaft anordnete. Bei der Durchsuchung der Wohnung der Frau wurden nicht nur in<br />

Portionen abgepackte weitere 200 Gramm Amphetamin sichergestellt, sondern auch fast 1000 Ecstasy-<br />

Pillen, drei Einheiten (insgesamt rund 80 Gramm) an Drogen-Pilzen - so genannte Magic Mushrooms -<br />

samt Aufzuchtsschalen und Nährboden sowie Konsummengen von Haschisch und Marihuana. Der<br />

Verdacht, dass die 38-Jährige einen schwunghaften Handel betreibt, wurde durch den Fund von<br />

Portionstüten und Aufbewahrungsbehältnissen, verschiedener Waagen und sonstigen Dealer-Utensilien<br />

untermauert. +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Kinder kommt zur Feuerwehr<br />

+++ "Das ist ein entscheidenden Beitrag, um die Nachwuchssorgen bei den Feuerwehren zu lindern“,<br />

bezog Hessens Innenminister Volker Bouffier im Landtag Position zu einem Gesetzentwurf der CDU-<br />

Fraktion, der zum Ziel hat, dass Kinder früher an die Feuerwehr herangeführt werden können. "Um den<br />

Nachwuchs bei den Freiwilligen Feuerwehren zu fördern, ist es dringend notwendig, dass auch Kinder ab<br />

sechs Jahren bereits in die Feuerwehren eintreten und mitmachen dürfen“, sagte der Minister. Zwar gebe<br />

es bereits Kindergruppen bei den Freiwilligen Feuerwehren, diese seien jedoch bislang nicht in den<br />

umfassenden gesetzlichen Unfallversicherungsschutz einbezogen. "Das soll jetzt geändert werden“, so<br />

Bouffier. Derzeit, so der Minister weiter, können Kinder erst ab den 10. Lebensjahr in die Feuerwehren<br />

eintreten. Durch den vorliegenden Gesetzentwurf soll es nun ermöglicht werden, dass Kinder bereits im<br />

Alter von sechs bis zur Vollendung des 10. Lebensjahres in Kindergruppen an die Feuerwehren<br />

angegliedert werden können. Gleichzeitig erhalten diese Kindergruppen als anerkannte Einrichtung der<br />

Feuerwehren umfassenden Versicherungsschutz. +++<br />

4.2 Neues Feuerwehrgesetz in Baden-Württemberg


+++ "Wir arbeiten seit vergangenem Herbst an einer Änderung des Feuerwehrgesetzes, bei der die<br />

<strong>Sicherheit</strong> der Bevölkerung, die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit und die Sicherstellung<br />

des Personalbestands oberste Priorität haben", so Baden-Württembergs Hermann Schröder Auslöser für<br />

die Gesetzesinitiative sei die Denkschrift 2005 des Landesrechnungshofes. Dieser habe darin Vorschläge<br />

für die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bei der Beschaffung von Fahrzeugen und bei der Abrechnung<br />

kostenpflichtiger Einsätze durch die Gemeinden gemacht. "Wir haben deswegen alle Paragraphen des<br />

Landesfeuerwehrgesetzes auf den Prüfstand gestellt und stehen vor der Fertigstellung eines<br />

Referentenentwurfes. Mit einem zeitgemäßen Gesetz wollen wir den Fortbestand und die Einsatzfähigkeit<br />

der Feuerwehren sicherstellen", so Schröder. Mit der Verabschiedung des neuen Feuerwehrgesetzes sei<br />

im Sommer 2008 zu rechnen.<br />

www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php?id=170686 +++<br />

4.3 Rettungshubschrauber für Niedersachsen<br />

+++ "Die Rettungshubschrauber sind ein wesentlicher Bestandteil des niedersächsischen<br />

Rettungswesens. Ohne ihren schnellen Einsatz wäre die lebensrettende Arbeit von hoch qualifiziertem<br />

Personal oftmals nicht möglich." Dies sagte Innenminister Uwe Schünemann am Donnerstag in Hannover<br />

aus Anlass der feierlichen Indienststellung des Zivilschutz-Hubschraubers Christoph 4. Den vom<br />

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe übergebenen, von der Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

betriebenen und an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stationierten Helikopter bezeichnete<br />

Schünemann als Erfolgsmodell. Vorgängermaschinen und Besatzungen hätten in den letzten 35 Jahren<br />

50.000 Rettungseinsätze für Schwersterkrankte und Schwerstverletzte geleistet. Jedes Jahr kämen über<br />

1.400 Einsätze hinzu. Der Minister zeigte sich erfreut, dass Christoph 4 trotz der bundesweiten<br />

Reduzierung der Standorte im Zuge der Einsparmaßnahmen des Bundes im Zivilschutz weiterhin seine<br />

Heimat an der MHH habe. "Mit der Investition in ein neues Hubschraubermodell unterstreicht der Bund die<br />

Schlüsselbedeutung des Standortes Hannover, dessen Luftrettungszentrum weltweiten Modellcharakter<br />

hat." Luftrettung sei Hochleistungsmedizin, zum Teil auf engsten Raum. Sie stehe wegweisend für die<br />

Symbiose aus neuester Technik und hervorragend ausgebildetem Personal. +++<br />

4.4 Tag der Seenotretter<br />

+++ Essen und Trinken, Musik und Filme und natürlich die Seenotretter "zum Anfassen" – am 29. Juli<br />

2007 ist es wieder so weit. Auf DGzRS-Stationen an Nord- und Ostseeküste und auf einigen Inseln findet<br />

am 29. Juli 2007 (Sonntag) der "Tag der Seenotretter" statt. Die Gelegenheit, von den Besatzungen der<br />

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Informationen aus erster Hand zu erhalten,<br />

nutzen immer mehr interessierte Menschen, vor allem aus dem Binnenland. Mit ein bisschen Glück kann<br />

man sogar auf einigen Stationen an einer "kleinen Hafenrundfahrt" auf dem Seenotrettungsboot<br />

teilnehmen. "Open ship" heißt es natürlich auch auf zahlreichen Seenotkreuzern. Das aktuelle<br />

Veranstaltungsprogramm ist im Internet unter www.seenotretter.de veröffentlicht.<br />

www.seenotretter.de, www.dgzrs.de +++<br />

4.5 Stärkung der Prävention<br />

+++ Die 80. Gesundheitsministerkonferenz hat sich für mehr gemeinsame Anstrengungen zur Stärkung<br />

der Prävention und Gesundheitsförderung ausgesprochen. Der Staatssekretär im Bundesministerium für<br />

Gesundheit, Dr. Klaus Theo Schröder begrüßt diese Initiative. Zur Gesundheitsvorsorge gehöre dabei<br />

auch die Vorbereitung auf mögliche Gefahren, wie z. B. eine Influenzapandemie. "Auch hier ziehen Bund<br />

und Länder an einem Strang“, betont Schröder. "Die Gesundheitsministerkonferenz hat die Initiative des<br />

Bundes zur Forschungsförderung und zur Sicherung der erforderlichen Produktionskapazitäten für die<br />

Impfstoffversorgung im Pandemiefall begrüßt. Die Bundesregierung hatte allein dafür bereits 20 Millionen<br />

Euro zusätzlich für Forschung und Entwicklung bereitgestellt. Die Länder werden die Beschaffung des<br />

Pandemieimpfstoffes kurzfristig sicherstellen. Der Bund unterstützt dies. Der Beschluss der<br />

Gesundheitsministerkonferenz, künftig in zweijährigem Abstand eine Impfkonferenz durchzuführen, bei<br />

der alle Beteiligten an einen Tisch geholt werden, wird von uns begrüßt. Damit werden die Anstrengungen<br />

der Bundesregierung zur Förderung der Impfbereitschaft und zur Erhöhung der Durchimpfungsrate<br />

nachhaltig unterstützt.“ +++<br />

4.6 UK: Regionalisierung der Leitstellen<br />

+++ Derzeit gibt es in England 46 Feuerwehrleitstellen, die den örtlichen Feuerwachen unterstehen. Die<br />

Einsatzbearbeiter verfügen in der Regel nur über ein lokal begrenztes Erfahrungswissen. Aus diesen wie


anderen Gründen hat die dem Innenministerium unterstehende Abteilung für Kommunen das FireControl-<br />

Projekt aufgesetzt. Anstelle der 46 werden künftig 9 vernetzte regionale Leitzentralen eingerichtet, die<br />

2008 in Betrieb gehen. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2012 in London eins von zahlreichen<br />

<strong>Sicherheit</strong>snetzprojekten. Die Ausschreibung hatte die EADS UK "Defence and Communications Systems<br />

(DCS)" gewonnen und ein sogenanntes Blue Chip-Konsortium gegründet, dem u.a. HP, Frequentis,<br />

Ericsson und Mass angehören. Mehr Details hierzu in der aktuellen Juli-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>.<br />

+++<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence – 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik – Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur – Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 23.-24.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

– <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

6. HINWEISE<br />

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Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

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? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.


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7. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

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9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815.<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 12. Juli 2007<br />

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Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 Von Recht und Unrecht<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 "Schläfer" bekommt neun Jahre Haft<br />

1.2 Schlag gegen Mafia<br />

1.3 24 Jahre Haft für Internet-Terroristen<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Sonderermittler des BND-Untersuchungsausschusses<br />

2.2 Reform des Zuwanderungsgesetzes<br />

2.3 Wer schlägt, muss gehen<br />

2.4 <strong>Sicherheit</strong>sanalyse von Schleswig-Holstein<br />

2.5 Abschiebungen in Hamburg<br />

2.6 Tag der Offenen Tür des Bayerischen STMI<br />

2.7 Fünf Jahre BwFuhrparkService<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Hansaplatz wird Videoüberwacht<br />

3.2 Erfahrungen mit Videoüberwachung<br />

3.3 Videotechnik zur Personenerkennung gescheitert?<br />

3.4 Änderungen der Online-Wache<br />

3.5 Rückläufige Rauschgiftkriminalität in Baden-Württemberg<br />

3.6 Professionellere Buntemetalldiebe<br />

3.7 Motorradkontrollen in Berlin<br />

4. BOS Digitalfunk<br />

4.1 Aufbau des BOS Digitalfunks verzögerte sich erneut<br />

4.2 BOS-Endausbau<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Höhere Deiche dank Klimawandel<br />

5.2 Fehler am Kernkraftwerk Brunsbüttel<br />

5.3 Löschwasser muss kostenlos angeboten werden<br />

5.4 Änderung des Rettungsdienstgesetzes<br />

5.5 Kritische Infrastrukturen schützen<br />

6. VERANSTALTUNGEN


6.1 <strong>Sicherheit</strong>smesse in Karlsruhe<br />

6.2 Kommunale 2007<br />

6.3 Weitere Termine<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM<br />

0. KOMMENTAR<br />

0.1 Von Recht und Unrecht<br />

+++ Mit seinem Interview in einem Hamburger Nachrichtenmagazin von Montag löste<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, wie offensichtlich auch von ihm geplant, die gesamte<br />

Palette möglicher Gegenreaktionen bei politischen Gegnern aus. Wer den Text in dem wöchentlichen<br />

Nachrichtenmagazin genau liest, stellt fest, dass die besonders umstrittenen Passagen - in denen es um<br />

Target Killing, <strong>Sicherheit</strong>sverwahrung für Gefährder und Kommunikationsverbot für Verdächtige - im<br />

Konjunktiv stehen oder Schäubles Aussagen mit einem Fragezeichen enden. Der Minister will hier<br />

offensichtlich Denkanstöße zu einer Diskussion geben, seine Absicht ist die Diskussion um die Frage wie<br />

sich ein demokratischer Verfassungsstaat im "asymmetrischen Krieg" verhält. Dass Terrorismus<br />

islamistischer Prägung kein Problem der Inneren, sondern auch der Äußeren <strong>Sicherheit</strong> ist, hat die<br />

Bundeskanzlerin gerade noch mal betont. Dass der internationale Terrorismus kein vorwiegend<br />

polizeiliches Thema ist, zeigen einerseits Unterstützerstaaten des Terrorismus, aber auch die<br />

Größenordnungen der Anschläge. Diskutiert werden muss also die Frage, wie kann Recht und Freiheit in<br />

einer neuen Krisensituation, die viele Ähnlichkeiten mit einer kriegerischen Bedrohung aufweist, gesichert<br />

werden. Auf einen besonders gravierenden Umstand weist der Minister zurecht hin, dass der fatale<br />

Eindruck weltweit entstehen könnte, dass undemokratische Staaten besser in der Lage sind ihre Bürger<br />

vor terroristischen Anschlägen zu schützen. Erste Aufgabe eines jeden Staates, auch einer<br />

Parlamentsdemokratie, ist es die Unversehrtheit von Leib und Leben seiner Bürger zu gewährleisten.<br />

Schäuble beansprucht alle Anti-Terrormaßnahmen auf eine rechtlich gesicherte Grundlage zu stellen und<br />

versucht sich damit von der teilweise im Graubereich operierenden Politik der Vorgängerregierung<br />

abzusetzen, denn da war die Online-Durchsuchung privater Computer nämlich ohne Rechtsgrundlage<br />

Praxis. Geltendes Recht sollte dann aber auch uneingeschränkte Beachtung finden. Von daher würde das<br />

Zurückhalten der von der Münchener Staatsanwaltschaft ausgestellten Haftbefehle gegen CIA-Agenten<br />

wegen Entführung eines Bürgers schweren Schaden am Rechtsgefüge verursachen. Geltendes Recht<br />

muss eingehalten werden, Notstände müssen eine neue rechtliche Basis finden. Hierüber sollte man<br />

diskutieren. (Kommentar: R. Uwe Proll, redaktion@behoerdenspiegel.de) +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 "Schläfer" bekommt neun Jahre Haft<br />

+++ In Großbritannien wurde Omar Altimimi wegen sechs Verstößen gegen den "Terrorism Act 2000" zu<br />

neun Jahren Haft verurteilt. Die Ermittlungen der Greater Machester Police hatten ergeben, dass Altimimi<br />

eine große Sammlung terroristischer Schriften, darunter auch Anleitungen zum Bombenbauen und Videos<br />

von Exekutionen, von einer geheimen Webseite der Al Qaida herunter geladen hatte. Zu dem Fall<br />

bemerkte Kriminalhauptkommissar Tony Porter: "Nach seiner Ankunft in Bolton benutzte Altimimi seine<br />

Frau und seine Kinder, um sich den Anschein einer ganz normalen Familie zu geben und so die<br />

Gemeinschaft zu blenden. Aber hinter den verschlossenen Türen lud er sich schockierende Videos von<br />

Hinrichtungen, Anleitungen zum Bombenbauen und Informationen, wie man terroristische Zellen<br />

einrichten kann, herunter. Er scheint ein so genannter "Schläfer" gewesen zu sein, der in den Schatten<br />

bleibt, um sich für Aktionen vorzubereiten." Am Ende der Untersuchungen konnten Altimimi drei<br />

verschiedene Namen und acht Bankkonten zugeordnet werden.<br />

http://www.gmp.police.uk/mainsite/pages/bracco.htm +++


1.2 Schlag gegen Mafia<br />

+++ Die italienische Polizei hat im Zuge groß angelegter Ermittlungen 60 mutmaßliche Mitglieder der<br />

kalabrischen Mafia festgenommen. Die Verdächtigen, die einer Gruppe in Süditalien angehören sollen,<br />

werden laut Polizei u.a. des Drogenhandels, der Erpressung, des Menschenschmuggels und des illegalen<br />

Waffenbesitzes beschuldigt. Sie wurden laut Polizeiangaben in Kalabrien und der Region um Neapel<br />

festgenommen. Die Polizei sei zudem im Begriff, Besitz der Mafia im Wert von schätzungsweise rund 50<br />

Mio. Euro zu beschlagnahmen, sagte ein ranghoher Polizeioffizier im örtlichen Fernsehsender. +++<br />

1.3 24 Jahre Haft für Internet-Terroristen<br />

+++ In Großbritannien wurden drei Männer insgesamt zu 24 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie<br />

gestanden, über das Internet zum Terrorismus aufgerufen zu haben. Mittels gestohlener Kreditkarten und<br />

falscher Identitäten hatten sie Webseiten veröffentlicht, die extremistische Propaganda und Al Qaida<br />

Material enthielten. Ihr Ziel sei dabei gewesen, Selbstmordattentäter für den Irak und andere Orte zu<br />

rekrutieren, um jene zu töten, die sie als Ungläubige ansahen.<br />

http://cms.met.police.uk/news/convictions/terrorism/trio_jailed_for_using_internet_to_incite_murder +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Sonderermittler des BND-Untersuchungsausschusses<br />

+++ Der BND-Untersuchungsausschuss hat den früheren Bundesbeauftragten für Datenschutz, Joachim<br />

Jacob, als Sonderermittler eingesetzt. Laut Angaben des Ausschussvorsitzenden Siegfried Kauder haben<br />

sich die Mitglieder des BND-Untersuchungsausschusses auf diese Personalie geeinigt. Alle Fraktionen<br />

hätten dabei zugestimmt, durch die Beauftragung des ehemaligen Bundesbeauftragten die Arbeit des<br />

Ausschusses zu beschleunigen. +++<br />

2.2 Reform des Zuwanderungsgesetzes<br />

+++ Der Bundesrat hat der vom Bundestag beschlossenen Reform des Zuwanderungsgesetzes<br />

zugestimmt. Damit hat er den Weg für die Umsetzung von elf aufenthalts- und asylrechtlichen Richtlinien<br />

der Europäischen Union frei gemacht. Darüber hinaus werden mit dem Gesetz wichtige Änderungen des<br />

Ausländerrechts vollzogen. Schwerpunkt sind dabei Regelungen zur Förderung der Integration. Zudem<br />

wird mit sicherheitsrelevanten Regelungen auf die versuchten "Kofferbombenanschläge" vom Juli 2006<br />

reagiert. Bereits aufgenommen sind auch die Vorschläge der Innenministerkonferenz zur<br />

Vereinheitlichung der Regelungen bei der Einbürgerung. Von besonderer politischer Bedeutung ist die<br />

Einführung einer gesetzlichen Altfallregelung, mit der die in der Innenministerkonferenz im November<br />

2006 beschlossene Bleiberechtsregelung in ein Bundesgesetz übernommen und die Frist für die mögliche<br />

Inanspruchnahme auf bis zum 31. Dezember 2009 ausgedehnt wird.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.3 Wer schlägt, muss gehen<br />

+++ Nach der Polizeilichen Kriminalstatistik in Rheinland-Pfalz wurden im Jahre 2006 insgesamt 8.575<br />

Personen, davon 6.985 Frauen, erfasst, die Opfer von Gewalt zwischen Ehe- und Lebenspartnern waren.<br />

Dabei geht das Landeskriminalamt von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Ebenso wie bei den vielen<br />

Gewalttaten im gesamten sozialen Umfeld schwiegen die meisten Opfer. Aus Scham, aus vermeintlicher<br />

Hilflosigkeit, aber auch aus Angst vor weiteren Gewalttaten käme es nicht zur Anzeige. Dies würde von<br />

den Tätern rücksichtslos ausgenutzt; nach vorgespielter Reue und Fürsorge werde die Gewaltspirale<br />

immer brutaler. "Wer schlägt, muss gehen", unter dieser Maxime kann die Polizei nach dem Polizei- und<br />

Ordnungsbehörden-Gesetz (POG) den Täter zeitlich befristet aus der eigenen Wohnung weisen. Auch an<br />

Örtlichkeiten wie der Arbeitsstelle des Opfers oder der Schule der Kinder darf ihm der Aufenthalt durch die<br />

Polizei untersagt werden. Eine solche polizeiliche Verfügung nach dem POG sei zwar keine<br />

abschließende Lösung, allerdings würde dem Opfer die Möglichkeit eingeräumt, ohne den Einfluss des<br />

Täters über seine derzeitige Situation nachzudenken und sich gegebenenfalls weiteren Schutz zu<br />

besorgen. So kann etwa ein gerichtliches Betretungsverbot der Wohnung und ein Kontakt- und<br />

Näherungsverbot nach dem Gewaltschutzgesetz verhängt werden. +++<br />

2.4 <strong>Sicherheit</strong>sanalyse von Schleswig-Holstein


+++ In Schleswig-Holstein soll ein Schaufenster der <strong>Sicherheit</strong>stechnologie entstehen. Das ist das Ziel<br />

von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann. Die größte Bedrohung, mit der die<br />

Gesellschaft aktuell umgehen müsse, sei die Bedrohung durch Terror. "Was gesellschaftlich dramatisch<br />

ist, ist für unsere technologieorientierten Unternehmen im Lande eine Chance und Herausforderung. In<br />

Schleswig-Holstein haben wir eine Reihe von Unternehmen, die mit ihrem Know-how diesen Markt<br />

bedienen können. Wir müssen nun dafür sorgen, dass zwischen Anbietern, Nachfragern und Forschung<br />

die richtigen <strong>Netzwerk</strong>e entstehen.", so Austermann in Kiel bei der 1. <strong>Sicherheit</strong>stechnologischen<br />

Konferenz. Zur <strong>Sicherheit</strong>stechnologischen Konferenz hatte das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit<br />

dem Arbeitskreis Wehrtechnik in der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen<br />

Wirtschaft und dem maritimen Cluster Schleswig-Holstein Vertreter aus den Bereichen <strong>Sicherheit</strong> und<br />

Katastrophenschutz nach Kiel eingeladen, um über Bedarfe und Angebote zur <strong>Sicherheit</strong> der Küsten und<br />

Häfen zu sprechen. Axel Lüdders, Leiter der Polizeiabteilung des Innenministeriums, verdeutlichte<br />

seinerseits die Notwendigkeit der <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen für die Häfen und Wasserstraßen im Lande:<br />

"Gefahrenpunkte hinsichtlich terroristischer Bedrohungen sind für das Küstenland Schleswig-Holstein in<br />

besonderer Weise die Häfen und Wasserstraßen. <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen müssen dort der<br />

Verkehrsfunktion und der Bedeutung als Industriestandort genauso gerecht werden wie den touristischen<br />

Belangen. Damit geht eine Vielzahl denkbarer Anschlags-Szenarien bzw. -Ziele einher, seien es nun<br />

Kreuzfahrtschiffe, die großen Fähren oder Industrieanlagen wie z.B. die Werften. Künftig muss neben<br />

angemessenen gesetzlichen Normen, dem Einsatz fachlich hoch qualifizierter Mitarbeiter der Behörde für<br />

Hafenanlagensicherheit sowie der Wasserschutzpolizei insbesondere dem Einsatz professioneller<br />

Technik im Rahmen der Terrorprävention in den Häfen eine herausragende Bedeutung zukommen." Die<br />

Broschüre "Potentialanalyse Schleswig-Holstein: Technologien für Küsten- und Hafensicherheit" kann als<br />

download hier gefunden werden: http://www.schleswigholstein.de/MWV/DE/Service/Broschueren/Technologie/sicherheitstechPotenzialanalyse.html<br />

+++<br />

2.5 Abschiebungen in Hamburg<br />

+++ Insgesamt neun Männer wurden in Hamburg im vergangenen Monat aus der Strafhaft heraus in ihre<br />

Heimatländer abgeschoben. Drei dieser Straftäter wurden in die Türkei zurückgeführt. Weitere<br />

Abschiebungen erfolgten nach Albanien, Polen, Italien, Algerien, Guinea-Bissau sowie in die Ukraine.<br />

Insgesamt wurden die Straftäter zu 51 Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt, was einer<br />

durchschnittlichen Verurteilung von gut fünfeinhalb Jahren Haft entspricht. Die entsprechenden Straftaten<br />

reichen von Urkundenfälschung über Raub bis hin zu Mord. So wurde ein 38-jähriger Staatsbürger aus<br />

Guinea-Bissau abgeschoben, der wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt wurde.<br />

Er hatte seine Freundin mit 16 Messerstichen getötet. Ein 33-jähriger Türke wurde zu Freiheitsstrafen von<br />

insgesamt 23 Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt, u.a. wegen erpresserischen Menschenraubes,<br />

Vergewaltigung und schwerer räuberischer Erpressung. Die mit Abstand meisten Verurteilungen erfolgten<br />

wegen Rauschgift-Delikten, gefolgt von Diebstahlsdelikten, Raub sowie illegaler Einreise und illegalem<br />

Aufenthalt. +++<br />

2.6 Tag der Offenen Tür des Bayerischen STMI<br />

+++ Zum ersten Mal öffnet das Bayerische Staatsministerium des Innern am Samstag, den 14. Juli 2007<br />

seine Pforten für einen Tag der offenen Tür. Von 11.00 bis 17.00 Uhr können die verschiedenen<br />

Aufgaben und Zuständigkeiten "live" erlebt und insbesondere den neu überdachten Innenhof Odeon<br />

besichtigt werden. Das umfangreiche Programm auf dem Odeonsplatz, dem Wittelsbacher Platz und im<br />

Gebäude des Innenministeriums umfasst beispielsweise eine Hundestaffel-Vorführung vom Polizei und<br />

Rettungsdienst, eine Feuerwehrdrehleiter, einen Hubschraubersimulator, eine Kinderwache, ein<br />

Verkehrsquiz, Informationen zur Falschgeldprävention und zum Kampfmittelbeseitigungsdienst, eine<br />

Fahrzeugausstellung der Polizei und die BayernInfo-Verkehrsinformationen Online. Für die musikalische<br />

Umrahmung sorgen der Polizeichor Nürnberg und das Musikkorps der Bayerischen Polizei.<br />

Bürgersprechstunden finden um 13.00 Uhr mit Innenstaatssekretär Georg Schmid und um 16.00 Uhr mit<br />

Innenminister Dr. Günther Beckstein im Innenhof Odeon statt. Nähere Einzelheiten sowie das aktuelle<br />

Programm sind im Internet zu finden unter http://www.stmi.bayern.de/ministerium/aufgaben/detail/16743<br />

+++<br />

2.7 Fünf Jahre BwFuhrparkService<br />

+++ Aus diesem Anlass wird <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in Kürze ein Sonderheft zum 5-jährigen Bestehen der<br />

BwFuhrparkService GmbH in der Reihe "Moderne Streitkräfte" veröffentlichen. In Interviews und


Reportagen werden die Leser umfassend über die aktuellen Strukturen und das neue Mobilitätskonzept<br />

des Unternehmens informiert. Ein wesentlicher Aspekt dieses Konzeptes des Mobilitätsdienstleisters ist<br />

die Intensivierung der Geschäftsbeziehung zur Bundeswehr, auch die Erschließung neuer Märkte. So<br />

richtet sich das Angebot der BwFuhrparkService nicht mehr nur an dessen Hauptkunden, die Bundeswehr,<br />

sondern auch an andere öffentliche Auftraggeber Bundes- und Landesbehörden. Firmenkontakte Ulrich<br />

Albrecht (ulrich.albrecht@behoerdenspiegel.de). Vorbestellungen unter redaktion@behoerdenspiegel.de<br />

+++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Hansaplatz wird Videoüberwacht<br />

+++ Nach den guten Erfahrungen, die die Polizei mit der Videoüberwachung auf der Reeperbahn und auf<br />

dem Heiligengeistfeld gemacht hat, ist der Hansaplatz in St. Georg nunmehr der dritte öffentliche Ort in<br />

Hamburg, in dem die Kameras als unterstützendes Instrument zur Kriminalitätsprävention eingesetzt<br />

werden. Der Hansaplatz ist mit rund 300 Straftaten der nach der Reeperbahn am stärksten mit Kriminalität<br />

belastete Ort. Trauriger Höhepunkt in diesem Jahr war eine tödlich verlaufende Auseinandersetzung am<br />

22. März 2007. Hamburgs Innensenator Udo Nagel: "Die Kameras leisten einen wichtigen Beitrag für die<br />

<strong>Sicherheit</strong> der Menschen in St. Georg. Die Polizei wendet die Videoüberwachung mit Augenmaß genau<br />

an den Orten in Hamburg an, an denen der Einsatz aufgrund der Kriminalitätsbelastung sinnvoll und ein<br />

<strong>Sicherheit</strong>sgewinn zu erwarten ist. Unser gemeinsames Ziel ist es, St. Georg noch sicherer und damit<br />

noch attraktiver für die Einwohner und die vielen Gäste zu machen."<br />

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/inneres/aktuelles/pressemitteilungen/2007/2007-07-03-bfipm-hansaplatz-verknpfg.html<br />

+++<br />

3.2 Erfahrungen mit Videoüberwachung<br />

+++ Das besondere an der englischen Industriemetropole Middlesbrough ist, dass ihre Innenstadt<br />

durchgehend mit Videokameras überwacht wird, die Bilder laufen in der Kontrollzentrale der Polizei ein.<br />

Grund für diese Maßnahme waren die steigenden Kriminalitätszahlen, nicht der Kampf gegen den Terror.<br />

Wie die Bewohner und Ordnungskräfte mit der Videoüberwachung umgehen und welche Delikte<br />

besonders verhindert werden konnten, beschreibt ein Vor-Ort-Beitrag in der aktuellen Ausgabe des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 44. +++<br />

3.3 Videotechnik zur Personenerkennung gescheitert?<br />

+++ Mit einer dramatischen Betonung auf die derzeit für die Polizei noch gegebene Ineffizienz endetet der<br />

Feldversuch des Bundeskriminalamtes im Mainzer Hauptbahnhof. Laut BKA-Präsident Jörg Ziercke sollen<br />

im Schnitt Erkennungsraten von nur 60 Prozent erreicht worden sein, für polizeiliche Ermittlungen seien<br />

aber 100 Prozent notwendig. Zum Start des Projektes im Oktober 2006 war BKA-Projektleiter Andrew<br />

Pretzel noch von einer Erkennungsquote von 80 Prozent ausgegangen. Die 200 Testpersonen, meist den<br />

Bahnhof täglich nutzende Pendler, sollten anhand biometrischer Merkmale von den Kameras identifiziert<br />

werden. Dies klappte besonders bei schlechten Lichtverhältnissen am Abend und bei seitlichen<br />

Videoaufnahmen nur sehr mangelhaft. Das BKA gab gestern bekannt, dass es daher einen Einsatz der<br />

Videoüberwachung bei der Terrorfahndung nicht empfehle. Daraus jedoch das Aus für die<br />

Videoüberwachung zu folgern, wie es manche übereilfertig bereits taten, trifft das Potenzial dieser noch<br />

entwicklungsfähigen Technologie bei weitem nicht. Sowohl Objektschutz wie auch die abschreckende<br />

Wirkung sind eindeutige positive Belege für die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Videokameras in großem<br />

Stile. Belege dafür gibt es reichlich: egal ob die Kofferbombenattentate in Deutschland oder die<br />

sensationell schnellen Aufklärungserfolge in London, Videokameras sind ein wichtiger Bestandteil in der<br />

Gesamtstrategie der Abschreckung und Aufklärung auch im Kampf gegen den Terrorismus. So ist man<br />

auch beim BKA überzeugt, dass dies nicht der letzte Test gewesen sein wird. +++<br />

3.4 Änderungen der Online-Wache<br />

+++ Die Onlinewache der hessischen Polizei, bei der Bürger und registrierte Nutzer über das Internet<br />

elektronisch Mitteilungen, Hinweise und Strafanzeigen an die hessische Polizei senden können, soll noch<br />

schneller und effektiver werden. "Seit ihrer Einführung im Februar 2005 haben bereits über 13.200<br />

Strafanzeigen ihren elektronischen Weg über die Onlinewache in die hessische Polizei gefunden", sagte<br />

Hessens Innenminister Volker Bouffier. "Wir legen Wert darauf, dass die Onlinewache lediglich ein


ergänzendes Angebot für den Bürger zur ersten Kontaktaufnahme mit der Polizei ist und den direkten<br />

persönlichen und auch wichtigen Kontakt mit dem Bürger nicht ersetzen soll. Sie stellt eine von vielen<br />

Möglichkeiten der Erstattung von Strafanzeigen oder der Übermittlung von Hinweisen dar. Die<br />

notwendigen Folgemaßnahmen, wie z.B. Vernehmungen, finden weiterhin persönlich statt." Die<br />

Onlinewache der Polizei Hessen befindet sich seit Februar 2005 im Internet unter www.polizei.hessen.de<br />

im Betrieb. Insgesamt ging bisher eine Zahl von mehr als 13.200 Vorgängen über die Onlinewache ein.<br />

Deliktsschwerpunkte bilden Straftaten rund um den Diebstahlsbereich. Dabei zog sich die Palette vom<br />

einfachen bis hin zum Kfz-Diebstahl hin. Weitere Schwerpunkte bilden alle denkbaren Betrugsvarianten,<br />

wobei die Warenbetrügereien hervorstechen. Künftig wird eine Schnittstelle eingerichtet, mit der die<br />

Kontaktformulare noch besser an das polizeiliche System angepasst werden. Dies ist insbesondere für<br />

Unternehmen interessant, die häufiger Anzeigen bei der Polizei erstatten.<br />

www.polizei-hessen.de +++<br />

3.5 Rückläufige Rauschgiftkriminalität in Baden-Württemberg<br />

+++ "Im Jahr 2006 hat die registrierte Rauschgiftkriminalität um 8,9 Prozent abgenommen. Derzeit<br />

beobachten wir einen Rückgang bei nahezu allen Delikts- und Rauschgiftarten", so Baden-Württembergs<br />

Innenminister Heribert Rech bei der Vorstellung des Jahresberichts des Landeskriminalamts zur<br />

Rauschgiftkriminalität 2006. Der Konsum habe laut Polizeilicher Kriminalstatistik um 5,8 Prozent<br />

abgenommen, der Handel und Schmuggel mit Rauschgift sogar um 19,7 Prozent. Allerdings könne trotz<br />

des Rückgangs nicht von einer Entspannung der Rauschgiftkriminalität gesprochen werden, "denn die<br />

Rauschgiftdelikte sind noch im Jahr 2005 um 2.597 Fälle oder 7,4 Prozent auf 37.467 Fälle gestiegen", so<br />

Rech. Von 1997 bis 2006 sei die Rauschgiftkriminalität um 17,4 Prozent angestiegen. Seit langem gehe<br />

die Polizei deshalb besonders gegen den organisierten Rauschgifthandel vor. Gleichzeitig halte sie aber<br />

den Verfolgungsdruck auch in der Konsumentenszene aufrecht. "Die Bekämpfung der<br />

Rauschgiftkriminalität ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die von den Rauschgiftermittlern der Polizei hohe<br />

Professionalität und Durchhaltevermögen verlangt." +++<br />

3.6 Professionellere Buntmetalldiebe<br />

+++ Der Diebstahl von Buntmetall ist in Mecklenburg-Vorpommern (MV) auch weiterhin ein Schwerpunkt<br />

in der Kriminalitätsbekämpfung. Nach Auswertung der Fallzahlen Januar bis Juni dieses Jahres kann zwar<br />

ein Rückgang festgestellt werden, gleichzeitig wurde aber ein enormer Anstieg der Schadensumme<br />

registriert. So wurden vom 01.01.2007 bis 20.06.2007 insgesamt 299 Buntmetalldiebstähle in MV<br />

angezeigt. Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2006 mit 332 Fällen kann hier eine fallende Tendenz erkannt<br />

werden. Anders bei den entstandenen Schäden. Die Schadenssumme für das 1. Halbjahr 2007 mit<br />

972.000 Euro Schaden hat bereits fast den Wert des Gesamtjahres 2006 (1 Mio. Euro) erreicht. Diese<br />

hohe Gesamtschadenssumme entstand durch einige wenige Fälle (8 Fälle mit insgesamt 556.000 Euro<br />

Schaden). Zu verzeichnen ist, dass die Diebe immer professioneller vorgehen und in der Lage sind große<br />

Mengen von Buntmetall mit schwerer Technik zu entwenden. Der Diebstahl von Kupferkabel und<br />

Buntmetallen ist in den letzten Jahren zu einem lukrativen Geschäft geworden. Ein Grund dafür ist der<br />

asiatische Wirtschaftsaufschwung. Der Ankauf großer Mengen Altmetall durch China und Indien hat dazu<br />

geführt, dass sich der Preis für Altmetalle in den letzten fünf Jahren verdoppelt hat. Die Diebe werden<br />

überall aktiv, auf Bahnstrecken beim Diebstahl von Erdungskabeln und Oberleitungen, in Windkrafträdern,<br />

auf Baustellen und Recyclinghöfen. Aber auch vor Friedhöfen machen die Diebe nicht halt. So wurden<br />

kürzlich von einem Friedhof in Stralsund 43 Grabplatten aus Kupfer entwendet. Beim Diebstahl von<br />

Buntmetallen und Kupferkabeln gehen die Diebe teilweise ein hohes Risiko ein. Vor allem der Diebstahl<br />

von Kupferkabel kann lebensgefährlich sein, denn die Kupferkabel in Oberleitungen, Windrädern und<br />

Erdungskabeln sind teilweise Strom führend. In der Vergangenheit kam es in diesem Zusammenhang<br />

wiederholt zu Unfällen, bei denen die Täter teilweise schwere Verbrennungen erlitten und in vereinzelten<br />

Fällen auch tödlich verunglückten. So hat zuletzt am 20.06.07 ein Dieb den Versuch, Kupferkabel zu<br />

stehlen, im Land Brandenburg mit dem Leben bezahlt. Der Tote lag neben einem Oberleitungsmast,<br />

neben ihm, frisch abgetrennte Erdungskabel und typisches Handwerkszeug von Kabeldieben. Durch die<br />

Oberleitungen fließen 15.000 Volt, da ist ein Stromschlag schon ohne direkte Berührung der Hauptleitung<br />

möglich.<br />

http://www.praevention-in-mv.de/buntmetall.html +++<br />

3.7 Motorradkontrollen in Berlin


+++ Jeder fünfte Motorradfahrer bzw. dessen Fahrzeug musste Anfang der Woche bei intensiven<br />

Verkehrskontrollen der Berliner Polizei beanstandet werden. Im Rahmen einer stadtweiten<br />

Schwerpunktaktion überprüften die Beamten insgesamt 1.905 Motorräder aller Größenordnung. Im<br />

vergangenen Jahr nahm die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Motorradfahrer beteiligt waren, zu, 16<br />

von ihnen verloren dabei ihr Leben. In diesem Jahr scheint sich dieser negative Trend fortzusetzen. Bei<br />

den Kontrollen richteten die Beamten ihr Augenmerk insbesondere auf die Einhaltung zulässiger<br />

Höchstgeschwindigkeiten und das Verhalten bei Fahrstreifenwechseln und Überholmanövern. Eine<br />

Vielzahl von zivilen Streifen- und Videofahrzeugen überwachten dazu ganztägig vorrangig die beliebten<br />

Ausflugsstrecken und Autobahnen. Sie ergänzten dadurch die zahlreichen Radar- und Laserkontrollstellen<br />

im Stadtgebiet, an denen Fahrzeugführer stets sofort angehalten wurden. Neben der umfänglichen<br />

verkehrsrechtlichen Überprüfung der Fahrer und Fahrzeuge sind die Motorradfahrer durch<br />

Verkehrssicherheitsberater mit diversen Informationsbroschüren für die besonderen Gefahren des<br />

Motorradfahrens sensibilisiert worden. In der Öffentlichkeit stieß insbesondere der Einsatz eines<br />

Rollenprüfstandes und eines Phonmeßgerätes zur Feststellung von Geschwindigkeiten und<br />

Geräuschpegeln auf Interesse. In 398 Fällen mussten Verstöße mit Verwarnungsgeldern oder<br />

Ordnungswidrigkeitenanzeigen geahndet werden. 215 Fahrer waren zum Teil mit deutlich überhöhten<br />

Geschwindigkeiten unterwegs, 22 weitere unterschritten vorgeschriebene <strong>Sicherheit</strong>sabstände oder<br />

gefährdeten sich und andere bei Fahrstreifenwechseln oder Überholvorgängen. Vier Fahrer standen unter<br />

dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. In 20 Fällen mussten Strafanzeigen wegen Fahrens ohne<br />

Fahrerlaubnis gefertigt werden. Überprüft wurde auch der technische Zustand der Fahrzeuge. Neben 73<br />

Mängelberichten mussten zehn Zweiräder wegen Verdachts der Verkehrsunsicherheit bzw.<br />

Leistungssteigerung zur Gutachtenerstellung sichergestellt werden. Erstaunlich war, dass 22 Personen<br />

ohne den vorgeschrieben Helm unterwegs waren. +++<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Aufbau des BOS Digitalfunks verzögerte sich erneut<br />

+++ In einem Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 02.07.2007 wurden die Länder davon<br />

unterrichtet, dass sich der Aufbau des bundesweiten Digitalfunknetzes der BOS weiter verzögern wird.<br />

Dort sorgte die Nachricht für große Aufregung und Verärgerung. Voreilige Spekulationen über die Gründe<br />

der Verzögerung erwiesen sich jedoch schnell als haltlos. Ursächlich für die Verzögerung sind nicht, wie<br />

von anderen Medien berichtet, Probleme der dänischen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden mit dem von der Firma<br />

Motorola gelieferten TETRA-Netz. In Deutschland ist die EADS Systemlieferant. Dennoch sind die<br />

tatsächlichen Gründe für die Verzögerung und deren Umfang bislang nur teilweise bekannt. Nach den uns<br />

vorliegenden Informationen sieht sich die Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) aufgrund ihrer derzeit noch völlig unzureichenden<br />

Personalausstattung und von Problemen mit bereits beauftragten Unternehmen außerstande, das für den<br />

Betrieb des bundesweiten Netzes unabdingbar notwendige Kernnetz in dem bisher mit den Ländern<br />

abgestimmten Zeitrahmen zu errichten. Die Behörde, so heißt es, soll mit mehreren an der Errichtung des<br />

Funknetzes beteiligten Firmen die Zusammenarbeit beendet haben. Aus den Ländern war darüber hinaus<br />

zu erfahren, dass die BDBOS Standorte des Kernnetzes (Bundesanteil) aus Kostengründen<br />

ausschließlich auf bundeseigenem Gelände errichten möchte und trotz eines Mangels Angebote der<br />

Länder auf Mitnutzung derer Standorte bislang ablehnt. Diese Haltung stößt bei den Ländern auf<br />

Unverständnis. In den nächsten Tagen sind Krisensitzungen mit allen Projektbeteiligten anberaumt. Auf<br />

deren Ergebnis darf man gespannt sein, zumal die Starterländer die angekündigte Verzögerung des<br />

Projektes - nach <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>- Informationen von mehr als einem Jahr - nicht akzeptieren wollen. Für<br />

die Länder entstehen Probleme nicht nur mit den im Haushalt bereitgestellten Mitteln, sondern auch mit<br />

den bereits vorgenommenen Beauftragungen für die Errichtung der Ländernetze. "Es ist unverständlich,<br />

dass in einer Zeit erhöhter terroristischer Bedrohung zwar immer neue Gesetze vorgeschlagen werden,<br />

die Politik aber nicht in der Lage ist, den <strong>Sicherheit</strong>skräften die Kommunikation an die Hand zu geben, die<br />

für die Verhinderung und Bewältigung größerer Anschläge unabdingbar notwendig ist“, sagt der<br />

Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg. Ungeklärt ist außerdem immer noch, wer das<br />

Netz betreiben, warten und ausbauen soll, hierzu soll es voraussichtlich eine Ausschreibung Ende 2007<br />

geben. Eine ausführliche Darstellung der Ist-Situation findet sich im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Juli) auf<br />

Seite 44. Zur weiteren Entwicklung geht es weiter in der August-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++


4.2 BOS-Endausbau<br />

+++ Im Endausbau wird das BOS-Digitalfunknetz aus über 2.500 Basisstationen, über 45 Vermittlungs-<br />

und zwei Netzverwaltungsstellen bestehen. Gegenstand der erwarteten Ausschreibung über den Betrieb<br />

dürften der zentrale technische Netzbetrieb, der Netzsupport und gegebenenfalls weitere optionale<br />

betriebliche technische Leistungen sein. Das Vergabeverfahren soll voraussichtlich erst am 24.12.2007<br />

beginnen. Auffallend ist immer wieder die erhebliche Differenz bei der Angabe der Anzahl der benötigten<br />

Basisstationen (BS) für das bundesweite Digitalfunknetz durch offizielle Vertreter der BDBOS (3.500 BS),<br />

des Beschaffungsamtes des BMI (2.500 BS) und des Systemlieferanten EADS (3.700 BS). Die<br />

tatsächliche Anzahl der BS wird nach deren Installation und wahrscheinlichen Rechnungslegung zu<br />

erfahren sein. Mit der Thematik des BOS-Digitalfunkes beschäftigt sich auch ein Artikel der aktuellen<br />

Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 44, der auch die politisch gewollten "<strong>Sicherheit</strong>spartnerschaften"<br />

mit den nichtpolizeilichen BOS unter die Lupe nimmt. +++<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Höhere Deiche dank Klimawandel<br />

+++ Niedersachsens Küstendeiche wachsen: "Als Reaktion auf den Klimawandel und den damit zu<br />

erwartenden Meeresspiegelanstieg werden wir die Küstenschutzdeiche des Landes künftig um<br />

zusätzliche 25 Zentimeter erhöhen". Diese Entscheidung traf Niedersachsens Umweltminister Hans-<br />

Heinrich Sander im Anschluss an ein Symposium zum Thema Klimawandel und Küstenschutz in<br />

Oldenburg. Die bisherige <strong>Sicherheit</strong>sreserve von ebenfalls 25 Zentimetern wird durch diesen Klimabeiwert<br />

verdoppelt. "Damit sind wir gut gerüstet für den künftigen Meeresspiegelanstieg, der im aktuellen Bericht<br />

des Weltklimarates mit 19 bis 59 Zentimetern prognostiziert wird", ergänzte Sander. Als flankierende<br />

Maßnahmen sollen ferner die Veränderungen der Tidewasserstände sowie die Häufigkeit und Stärke der<br />

Sturmfluten stärker beobachtet werden. Des weiteren werden die erforderlichen Bestickhöhen der Deiche<br />

künftig in kürzeren Zeitabständen überprüft, um daraus eine Prioritätenliste zum gezielten Ausbau zu<br />

niedriger Deichstrecken abzuleiten. Die durch Deiche und Sperrwerke geschützte Küstenregion<br />

Niedersachsens umfasst eine Fläche von über 6.000 Quadratkilometern, das entspricht 14 Prozent der<br />

Landesfläche. In diesem Gebiet leben rund 1,2 Mio. Menschen. Pro Jahr investiert das Land mehr als 40<br />

Mio. Euro in den Küstenschutz, insgesamt wurden seit 1955 umgerechnet 2,2 Mrd. Euro für diesen<br />

Bereich aufgewendet. +++<br />

5.2 Fehler am Kernkraftwerk Brunsbüttel<br />

+++ Die Betreibergesellschaft des Kernkraftwerks Brunsbüttel hat die Aufsichtsbehörde über Probleme an<br />

der Meßleitung zur Überwachung des Reaktorfüllstands informiert. Wie anhand eines Abfalls der<br />

Temperatur in der Meßanordnung bemerkt, kommt es offenbar zum stetigen Eintrag von Wasserstoff.<br />

Diese Entwicklung wurde durch das Überwachungsprogramm der Aufsichtsbehörde festgestellt. Das<br />

Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein als atomrechtliche Aufsichtsbehörde hat am<br />

Wochenende eine intensive Prüfung der festgestellten Mängel unter Beteiligung des Gutachters TÜV SÜD<br />

durchgeführt und den Betreiber aufgefordert, eine Spülung des betroffenen Bereichs der<br />

Reaktorfüllstandsmessung vorzunehmen. Mit diesen Spülmaßnahmen sind bereits in der Vergangenheit<br />

Wasserstoffansammlungen im Füllstandsmeßbereich wirksam beseitigt worden. Außerdem werden<br />

konstruktive Änderungen an der Füllstandsmessung gefordert. Die Spülmaßnahmen erfordern eine<br />

Reduzierung der Anlagenleistung und eine Druckabsenkung im Reaktordruckbehälter. Vattenfall-<br />

Geschäftsführer Dr. Bruno Thomauske hat im gestern durchgeführten Fachgespräch zugesagt, dass<br />

diese Spülung durchgeführt wird. Die festgestellten Mängel erfordern höchste Aufmerksamkeit und<br />

schnellstmögliche Beseitigung, da es im Jahr 2001 zu einer Explosion von Wasserstoff in einer<br />

Rohrleitung des Kernkraftwerks Brunsbüttel gekommen war und erhebliche Schäden verursacht wurde.<br />

+++<br />

5.3 Löschwasser muss kostenlos angeboten werden<br />

+++ Die Stadtwerke Bonn dürfen für die Löschwasserversorgung der Bürogebäude kein Geld fordern und<br />

deshalb im Fall der Zahlungsverweigerung auch nicht mit Lieferstopp drohen. Mit diesem Grundsatzurteil<br />

gibt das Landgericht Bonn dem Bundesrechnungshof Recht, der sich gegen eine Zahlungsforderung der<br />

Stadtwerke gerichtlich zur Wehr setzte (LG Bonn 4 O 7/07). +++


5.4 Änderung des Rettungsdienstgesetzes<br />

+++ "Bei der Novellierung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes sind weitere Qualitätsverbesserungen<br />

im Rettungsdienst, aber keine grundlegenden Änderungen im System geplant. Das Innenministerium wird<br />

die Gesetzesnovelle zügig vorantreiben und sie voraussichtlich nach der Sommerpause ins Kabinett und<br />

in die Verbandsanhörung bringen", so Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein. Als wesentliche<br />

Eckpunkte der Novellierung bezeichnete der Minister insbesondere die folgenden: Zur Unterstützung der<br />

Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung wird ein Ärztlicher Leiter Rettungsdienst<br />

eingeführt. Für die Notarzteinsatzfahrzeuge wird es künftig einen Fahrer geben, der mindestens die<br />

Qualifikation Rettungssanitäter hat. Für die Durchführung von arztbegleiteten Patiententransporten<br />

werden zusätzliche Regelungen geschaffen. Die Rechtsgrundlagen für die Berg- und Wasserrettung<br />

sollen durch eine ausdrückliche, eigenständige Regelung des Aufgabenbereichs verbessert werden. Die<br />

für den Rettungsdienst und für den Notarztdienst geltenden Vorschriften zur Einsatzdokumentation<br />

werden verbessert und die Durchführung von Qualitätsmanagementmaßnahmen wird ausdrücklich<br />

verankert.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

5.5 Kritische Infrastrukturen schützen<br />

+++ Eines der Kernthemen des diesjährigen Europäischen Katastrophenschutzkongresses in Bonn wird<br />

der Schutz kritischer Infrastrukturen sein. Sowohl im Haupt- als auch im Fachprogramm des Kongresses<br />

wird das Thema von Experten angesprochen. So wird das Thema im Hauptprogramm durch Prof.<br />

Matthias Jarke von der RWTH Aachen eingeleitet und in einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der<br />

unter anderem BSI-Vize Michael Hange und Dr. Wolfram Geier, Leiters des Zentrums Kritische<br />

Infrastrukturen im BBK teilnehmen. In einem der sieben Fachforen wird das Thema durch Vertreter der<br />

Deutschen Bahn, des BSI, BBK und der Europäischen Kommission weiter vertieft. Informationen und<br />

Anmeldung möglich unter www.disaster-management.eu +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1 <strong>Sicherheit</strong>smesse in Karlsruhe<br />

+++ Vom 12. bis 14. September diesen Jahres wird die "Safekon", eine Messe zu den Themen<br />

Zutrittskontrolle, Gebäudesicherung und Informationsschutz erstmals im Karlsruher Kongresszentrum<br />

stattfinden. Gerald Böse, Geschäftsführer der Messegesellschaft Karlsruhe, verspricht sich zusätzliche<br />

Synergieeffekte durch den parallel tagenden <strong>Sicherheit</strong>sforschungskongress "Future Security", der zum<br />

zweiten mal stattfindet und sich als interdisziplinäre Kommunikationsplattform für alle<br />

Verantwortungsträger, Exekutivorgane, Wirtschaftsunternehmen, Forschungs- und Entwicklungspartner,<br />

die sich mit <strong>Sicherheit</strong>sforschung befassen, sieht. In Konkurrenz zur Messe "Security", die im<br />

Zweijahresrhythmus tagt, möchte die Safekon indes nicht treten. Böse gegenüber diesem <strong>Newsletter</strong>: "Wir<br />

werden unsere Messe ebenfalls alle zwei Jahre stattfinden lassen, um nicht in direkt Konkurrenz zur<br />

Security zu treten." www.safekon.de +++<br />

6.2 Kommunale 2007<br />

+++ Angesichts der angespannten finanziellen Situation in den Kommunen sind neue, effiziente Lösungen<br />

und Konzepte gefragt. Wichtiger denn je ist für Vertreter von Städten und Gemeinden deshalb der<br />

Erfahrungsaustausch mit Kollegen. Die Kommunale, Bayerns größte Fachmesse für Kommunalbedarf, ist<br />

das ideale Informations- und Dialogforum für Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte, aber auch<br />

Geschäftsstellenleiter sowie Mitarbeiter der Fachabteilungen in Städten und Gemeinden. Begleitet wird<br />

die Fachmesse von einem Fachkongress, den der Bayerische Gemeindetag (BayGT) zusammen mit dem<br />

Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) organisiert. Die Kommunale findet alle zwei Jahre im<br />

Messezentrum Nürnberg statt. Zuletzt informierten sich im Jahr 2005 über 4.800 Fachbesucher zwei Tage<br />

lang bei 190 Ausstellern über Produkte und Dienstleistungen für den kommunalen Bedarf. Die diesjährige<br />

Kommunale findet vom 10. bis 11. Oktober in Nürnberg statt.<br />

www.kommunale.de +++<br />

6.3 Weitere Termine<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++


+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

7. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

8. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 20. Juli 2007<br />

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Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Streitpunkt Unabhängigkeit<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Weitere Diskussion um Schäuble-Äußerung<br />

2.2 Innensenator Körting zu Schäubles Vorstößen<br />

2.3 Akademie gegen Korruption<br />

2.4 Sicherungsverwahrung von Jugendlichen<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Bericht zur Jugendkriminalität in Sachsen-Anhalt<br />

3.2 Neuer Hubschrauber für Thüringer Polizei<br />

3.3 Zusammenarbeit mit Polen und Holland<br />

3.4 Verdacht auf Waffenhandel<br />

3.5 Fahndung gegen reisende Straftäter<br />

3.6 Anschlag in Russland verhindert<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Tsunami-Hilfsprojekt in Sri Lanka<br />

4.2 Neue Vorwürfe gegen Vattenfall<br />

4.3 Treffen der Reaktoraufsicht<br />

4.4 Schäuble zur Wirksamkeit des Katastrophenschutzes<br />

4.5 T-Systems betreibt IT-Infrastruktur für Bayerischen Blutspendedienst<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

6. HINWEISE<br />

7. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.2 Streitpunkt Unabhängigkeit<br />

+++ Eine gemeinsame Resolution scheint aufgrund der unterschiedlichen Ansichten zur Zukunft des<br />

Kosovo in nächster Zukunft eher unwahrscheinlich. Russland lehnt die Abtrennung des größtenteils von<br />

Albanern bewohnten Gebietes von Serbien aus Gründen der Stabilität und <strong>Sicherheit</strong> strikt ab. Amerika


fordert hingegen gerade diese Unabhängigkeit des Krisengebietes. Der derzeit vorliegende<br />

Resolutionsentwurf greift die amerikanische Haltung auf. Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin hatte<br />

bereits am Montag erklärt, die Chancen auf eine Annahme der Resolution seien gleich Null. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Weitere Diskussion um Schäuble-Äußerung<br />

+++ Die jüngsten Äußerungen von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble zum Umgang mit<br />

Terrorverdächtigen und "Gefährdern" werden weiterhin kritisiert. Deutliche Worte fand auch der schleswigholsteinische<br />

Innenminister Ralf Stegner. Sein Sprecher wird in der Bild am Sonntag mit den Worten zitiert,<br />

Schäubles Verhalten sei "schäbig und kommt an die Grenze dessen, was man verantwortungsvolle<br />

Amtsführung nennen kann". Die Darstellungen des Bundesinnenministers seien kaum zu glauben: "Wenn<br />

deutsche Polizisten dazu eingesetzt würden, Terrorverdächtige umzubringen, wäre das nichts anderes als<br />

Auftragsmord." Das Bundesinnenministerium gab mittlerweile diese Stellungnahme zu der Diskussion<br />

heraus: "Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat im SPIEGEL-Gespräch vom 9. Juli 2007<br />

ausschließlich für den hypothetischen Fall der Auffindung Osama bin Ladens in Afghanistan die Option<br />

erörtert, diesen dann durch eine ferngesteuerte Rakete zu töten. Diese Äußerung steht in engem<br />

Zusammenhang mit der militärischen Terrorbekämpfung in Afghanistan, die durch den <strong>Sicherheit</strong>srat der<br />

Vereinten Nationen und die NATO legitimiert ist. Die Äußerung des Bundesinnenministers ist insoweit klar,<br />

eindeutig und einzelfallbezogen. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat hingegen zu keinem<br />

Zeitpunkt die Forderung erhoben, außerhalb der o.g. Fallkonstallation "Bin Laden" generell gegen<br />

Terroristen oder terrorverdächtige Personen durch gezielte Tötungen vorzugehen. Der<br />

Bundesinnenminister fordert auch keine nationale Gesetzgebung in diesem Sinne. Die Verfolgung<br />

terroristischer Straftäter bleibt ausschließlich Sache der Gerichte.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.2 Innensenator Körting zu Schäubles Vorstößen<br />

+++ Zu den aktuellen Bedrohungen durch internationalen Terrorismus und die notwendigen Reaktionen<br />

äußerte sich Berlins Innensenator und Vorsitzender der IMK-Konferenz Dr. Ehrhart Körting, SPD,<br />

gegenüber dem <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Das vollständige Interview ist in<br />

der August-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> zu finden, hier vorab einige Auszüge.<br />

Frage: Die Vorschläge, die Bundesinnenminister Schäuble nun erneut äußerte, führten zu heftigen<br />

Diskussionen. Ist dies ein neuer Stil, dass solch gravierende Vorstöße nicht in der Innenministerkonferenz<br />

vorbesprochen werden?<br />

Körting: Jedem in der Politik steht es frei, Vorschläge zu unterbreiten. Insofern braucht der<br />

Bundesinnenminister - genauso wie ein Länderinnenminister - sich nicht mit der IMK abstimmen, sondern<br />

kann eigene Vorschläge unterbreiten. Das hat der Herr Schäuble getan - in zwei Wellen. Einmal im<br />

Zusammenhang mit dem Wunsch, eine stärkere Fixierung der Rasterfahndung zu ermöglichen,<br />

Onlineuntersuchungen durchzuführen und mit der Frage, wie man sich gegenüber möglichen Gefährdern,<br />

denen Straftatbestände noch nicht nachgewiesen werden können, verhält. Sie sagen richtig, dass es sich<br />

um nicht abgestimmte Vorschläge handelt, weshalb man über diese gründlich nachdenken und<br />

diskutieren muss, bevor man in Versuchung kommt, sie aufzugreifen.<br />

Frage: Sehen Sie Deutschland in einem asymmetrischen Krieg?<br />

Körting: Im Krieg befinden wir uns nicht. Gehen sie auf die Straße raus, dann werden Sie feststellen, dass<br />

wir keinen Krieg haben. Wir haben es mit einer terroristischen Bedrohung zu tun, die nicht unser Land in<br />

seiner Existenz bedroht, aber dazu führen kann, dass bei uns aufgrund islamistisch-terroristischen Wahns<br />

Menschen getötet werden können. Es steht aber eindeutig nicht die Existenz unseres Landes oder einer<br />

Stadt auf dem Spiel. Der durchaus vorhandenen Bedrohung muss man, wie sonstige Bedrohungen auch -<br />

etwa schwerer Kriminalität - gegenüber treten und prüfen, welche Mittel als Gegenmaßnahme geeignet<br />

erscheinen.<br />

Frage: Die USA haben dieses Thema nach den Anschlägen im September 2001 anders diskutiert, mit<br />

dem Ergebnis, dass es sich um eine asymmetrische Bedrohung handelt und daher durch militärische<br />

Reaktionen im Vordergrund stehen. Wenn man Osama bin Laden in Afghanistan begegnen sollte, werden<br />

wir kaum einen Staatsanwalt mit einem Haftbefehl losschicken, sondern den Soldaten Feuerbefehl geben,<br />

oder?


Körting: Wir haben diese Situation im Moment nicht und ich sehe auch keinen Indikator, das wir in<br />

bürgerkriegsähnliche Zustände kommen. Selbst Länder, in denen es wiederholt Anschläge, oder<br />

Anschlagsversuche, wie in Großbritannien, gegeben hat, stehen nicht in der Gefahr, dass dort<br />

bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Es handelt sich um Taten von kleinen Gruppen und bei diesen<br />

ist die Anwendung des Kriegsrechts meiner Einschätzung nach völlig abwegig und durch nichts zu<br />

rechtfertigen. Eine andere Situation zeigt sich im Irak, wo tagtäglich Anschläge stattfinden. Eine noch<br />

ganz andere Situation findet sich im Süden Afghanistans, wo die Taliban-Kämpfer als paramilitärische<br />

Einheiten auftreten. In solchen Situationen ist die Anwendung dessen ganz normal, was in einer<br />

kriegerischen Auseinandersetzung stattfindet - es ist dann keine Polizeiaufgabe mehr, sondern die des<br />

Militärs, mögliche Angriffe abzuwehren. Diese Situation gibt es bei uns nicht und deshalb muss man auf<br />

dem Boden des Polizeirechts bleiben - auf dem Boden des Rechts der öffentlichen <strong>Sicherheit</strong> und<br />

Ordnung. Man kann prüfen, ob es hier noch Lücken gibt, die man schließen muss, was dann nüchtern zu<br />

diskutieren wäre.<br />

Frage: Ist es richtig, die Bevölkerung zu "ständiger Wachsamkeit" aufzurufen?<br />

Körting: Ich bin nicht dafür, Panikmache zu betreiben, aber es gibt eine Bedrohungssituation durch<br />

islamistische Terroristen. Deshalb ist es vernünftig, bei bestimmten Dingen, die dem Bürger<br />

außergewöhnlich vorkommen, z. B. einem stehengebliebenen Koffer vor dem Parlament, diejenigen<br />

anzurufen, die dafür zuständig sind, oder im Zweifel der Polizei zu sagen, dass man etwas Auffälliges<br />

beobachtet hat. Lieber einmal zu viel nachgucken als einmal zu wenig! Und das gilt auch für unsere<br />

muslimischen Bürgerinnen und Bürger, wenn ihnen etwa beim Moscheebesuch auffällt, das sich eine<br />

radikaliserende Gruppe bildet, die entgegen islamischer Grundauffassungen Anschläge vorbereiten<br />

könnte. Insofern halte ich es für vernünftig und für zwingend erforderlich, dass jemand, der etwas<br />

beobachtet, mit den <strong>Behörden</strong> zusammen arbeitet. +++<br />

2.3 Akademie gegen Korruption<br />

+++ Die österreichische Regierung und INTERPOL sind der Errichtung der weltweit ersten Akademie<br />

gegen Korruption mit der Unterzeichnung eines Abkommens in Wien über deren künftigen Sitz einen<br />

bedeutenden Schritt näher gekommen. "Im Zeitalter der Globalisierung muss die wirtschaftliche, politische<br />

und soziale Integration mit einer Stärkung der staatlichen Institutionen, der Good Governance und der<br />

Durchsetzung der Rechtsstaatlichkeit einhergehen", so der österreichische Bundesinnenminister Günther<br />

Platter. "Die Korruption ist eines der Phänomene, das solche Errungenschaften untergräbt und das nur<br />

durch eine Verbesserung der engen grenzüberschreitenden und internationalen Zusammenarbeit wirksam<br />

bekämpft werden kann. Daher sind internationale <strong>Netzwerk</strong>e nicht nur zur Stärkung von Kontakten<br />

notwendig, sondern auch, um möglichst viele Länder den internationalen Anti-Korruptions-Richtlinien<br />

näherzubringen", fügte Platter hinzu. "Der Abschluss dieser Vereinbarung über den künftigen Sitz der<br />

Akademie, weniger als ein Jahr nachdem von der INTERPOL-Generalversammlung die Resolution über<br />

die Errichtung einer Akademie gegen Korruption verabschiedet wurde, ist ein Beweis für das starke<br />

Engagement beider Parteien, diese Akademie so schnell wie möglich zu verwirklichen", so INTERPOL-<br />

Generalsekretär Ronald K. Noble. "Damit diese Akademie zur Realität wird, müssen drei kritische<br />

Kriterien erfüllt sein: erstens, die juristische Grundlage, die wir heute zum Abschluss bringen; zweitens,<br />

die Renovierung der designierten Räumlichkeiten zu einer ultramodernen Bildungseinrichtung; diese<br />

Arbeiten dürften bis 2009 abgeschlossen sein; und drittens, die derzeitige Kampagne zur Mobilisierung<br />

der 15 Mio. Euro, die für dieses Projekt erforderlich sind." In der Vereinbarung, die vom österreichischen<br />

Innenminister Platter und INTERPOL-Generalsekretär Noble unterzeichnet wurde, sind die Immunitäten<br />

und Privilegien, die INTERPOL von Österreich gewährt werden, sowie seine Beamten, die an der<br />

Akademie tätig sein werden, und die Polizeibeamten und andere Personen aus der ganzen Welt, die an<br />

Schulungen teilnehmen werden oder an der Akademie dozieren werden, aufgeführt. Die Akademie soll<br />

ihren Betrieb 2008 aufnehmen und 2009 offiziell eröffnet werden. +++<br />

2.4 Sicherungsverwahrung von Jugendlichen<br />

+++ "Das Bundeskabinett hat eine notwendige Fortschreibung der Sanktionierungsmöglichkeiten gegen<br />

schwer kriminelle jugendliche Straftäter durchgeführt", kommentierte der stellv. BDK-Bundesvorsitzende<br />

Bernd Carstensen die Entscheidung des Bundeskabinetts zur möglichen Anordnung von<br />

Sicherungsverwahrung gegen jugendliche Straftäter, die vom Bund Deutscher Kriminalbeamter schon seit<br />

längerer Zeit eingefordert wurde. "Es ist selbstverständlich, dass jugendliche Straftäter zunächst mit allen<br />

sozialpädagogischen Möglichkeiten therapiert werden müssen, um eine Rückfälligkeit in die Kriminalität<br />

zu verhindern. Die Anordnung einer Sicherungsverwahrung sollte nur die ultima ratio von


Sanktionsmöglichkeiten gegen jugendliche Straftäter sein", erklärte Carstensen. "In einigen Fällen ist sie<br />

aber erforderlich, um die Allgemeinheit vor einem gefährlichen/gewalttätigen jugendlichen Straftäter zu<br />

schützen."<br />

www.bdk.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Bericht zur Jugendkriminalität in Sachsen-Anhalt<br />

+++ Der Direktor des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt, Frank Hüttemann, hat gestern in Magdeburg<br />

den Bericht zur Jugendkriminalität und Jugendgefährdung im Land Sachsen-Anhalt für das Jahr 2006<br />

vorgestellt. "Dieser Bericht soll als Grundlage für die unterschiedlichsten staatlichen und nichtstaatlichen<br />

Stellen zur zielgerichteten und gesamtgesellschaftlich angelegten Jugendprävention dienen. Das<br />

Zusammenwirken der Verantwortungsträger sowie die Vernetzung der präventiven Bemühungen,<br />

insbesondere auf der kommunalen Ebene, sind für eine wirksame und dauerhafte Zurückdrängung von<br />

Jugendkriminalität und Jugendgefährdung unverzichtbar. Anliegen muss es daher sein, kriminelle<br />

Karrieren junger Menschen zu verhindern bzw. zu stoppen und die Jugenddelinquenz zu senken", so<br />

Hüttemann eingangs. Von den 444.874 im Jahr 2006 in Sachsen-Anhalt lebenden Personen unter 21<br />

Jahren, seien 22.741 als Jungtatverdächtige in Erscheinung getreten. 17.368 davon männlich und 5.373<br />

weiblich. Dies seien 2.868 Jungtatverdächtige weniger als im Jahr 2005 (25.609). Hüttemann: "Der Anteil<br />

der Jungtatverdächtigen an allen ermittelten Tatverdächtigen liegt bei 27,6 Prozent und ist somit<br />

gegenüber den Vorjahren (2005: 29,4%; 2004: 31,5 Prozent) weiter rückläufig. Dabei war die<br />

überwiegende Anzahl der Jungtatverdächtigen fast ausschließlich deutscher Nationalität."<br />

http://www.asp.sachsen-anhalt.de/presseapp/data/lka/2007/012_2007.htm +++<br />

3.2 Neuer Hubschrauber für Thüringer Polizei<br />

+++ Thüringens Innenminister Dr. Karl Heinz Gasser hat auf dem Flughafen Erfurt einen neuen<br />

Hubschrauber der Thüringer Polizei besichtigt. Die Maschine vom Typ BK 117 C 2 (Verkaufsbezeichnung:<br />

EC 145) wurde vergangenen Freitag von der Firma Eurocopter in Donauwörth geliefert. Er unterscheidet<br />

sich bereits auf den ersten Blick von den bisherigen Maschinen durch die neue Farbgebung der Polizei<br />

(blau-silber). "Ich freue mich sehr, dass es möglich war, den neuen Hubschrauber zu beschaffen. Er wird<br />

nun mit den modernsten Geräten für Fahndung und Suche auf Video- und Infrarotbasis, zur<br />

Bildübertragung sowie mit den neuesten polizeilichen Kommunikationsmitteln ausgestattet. Die Thüringer<br />

Polizei erhält mit diesem Polizeihubschrauber ein Einsatzmittel, dass ihre Fähigkeiten in allen Bereichen<br />

polizeilicher Tätigkeit am Tage und in der Nacht deutlich verbessern und erweitern wird", so Gasser.<br />

Bevor der Hubschrauber offiziell in Dienst gestellt werden kann, müssen zunächst Piloten und Mechaniker<br />

der Polizeihubschrauberstaffel Thüringen geschult werden und verschiedene Prüfungen ablegen. Die<br />

offizielle Indienststellung des neuen Polizeihubschraubers erfolgt voraussichtlich im Herbst 2007.<br />

Gegenüber den gegenwärtig in der Polizeihubschrauberstaffel Thüringen betriebenen Bo 105 zeichnet<br />

sich die neue Maschine durch höhere Leistungsfähigkeit, größere Kapazitäten für den Transport von<br />

Personen und Lasten sowie eine höhere Reichweite und Flugdauer aus. +++<br />

3.3 Zusammenarbeit mit Polen und Holland<br />

+++ Zielfahndern des Landeskriminalamtes (LKA) Saarland ist es kürzlich gelungen, einen 42-jährigen<br />

mutmaßlichen Drogendealer in Polen ausfindig zu machen. Der Mann wurde von der polnischen Polizei<br />

festgenommen und vor einigen Tagen den deutschen <strong>Behörden</strong> überstellt. Der Mann besitzt die deutsche<br />

und polnische Staatsangehörigkeit und wohnte vor einigen Jahren in Saarbrücken-Dudweiler. Ermittler<br />

des LKA-Dezernates für Organisierte Kriminalität wurden im Jahr 2004 auf ihn aufmerksam. Allein im Jahr<br />

2003 soll er den Saarländern bei zehn Treffen im luxemburgischen Remich insgesamt rund 40 Kilo<br />

Marihuana verkauft haben. Der Mann, der nach Erkenntnissen der LKA-Fahnder seit dem Jahr 2000 in<br />

den Niederlanden lebte, kam für die Übergaben eigens von seinem Wohnort in der Nähe von Amsterdam<br />

nach Luxemburg gefahren. Aufgrund eines vom Amtsgericht Saarbrücken erlassenen internationalen<br />

Haftbefehls wurde der Verdächtige im Dezember 2004 in seiner Wohnung in Holland von<br />

niederländischen Beamten festgenommen. Aus gesundheitlichen Gründen wurde der Haftbefehl jedoch<br />

gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Dies nutzte der Mann offenbar, um sich aus den Niederlanden an<br />

einen unbekannten Ort abzusetzen. Nach mehrmonatigen Ermittlungen ist es den Zielfahndern des LKA<br />

nun gelungen, den Verdächtigen in Polen aufzuspüren. Dank der guten und reibungslosen


Zusammenarbeit mit den Kollegen der polnischen Polizei und des Bundeskriminalamtes konnte der Mann<br />

im schlesischen Racibórz (unweit der tschechisch-polnischen Grenze) festgenommen und mittlerweile<br />

den deutschen <strong>Behörden</strong> überstellt werden. +++<br />

3.4 Verdacht auf Waffenhandel<br />

+++ Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) haben in Neukölln einen 27- jährigen Köpenicker<br />

wegen des Verdachts des Waffenhandels festgenommen. Die Ermittler des Berliner Landeskriminalamtes<br />

kamen dem Verdächtigen durch einen Hinweis und intensive Ermittlungen auf die Spur. In der Folge hatte<br />

der 27-Jährige bereits am 9. Juli eine Pistole und Munition verkauft und auch weitere Waffen und Drogen<br />

angeboten. Schließlich beobachteten dann Beamte des Mobilen Einsatzkommandos den Mann, als er in<br />

der Reuterstraße wieder eine Schusswaffe und Drogen verkaufen wollte und nahmen ihn fest. Es folgte<br />

die Durchsuchung des von dem Verdächtigen betriebenes Lokal in der Reuterstraße sowie seiner<br />

Wohnung in der Parrisiusstraße in Köpenick. +++<br />

3.5 Fahndung gegen reisende Straftäter<br />

+++ "Die Polizei Baden-Württemberg und die Bundespolizei haben vom 29. Juni bis 12. Juli bei<br />

gemeinsamen Fahndungen und Kontrollen entlang des Rheins 270 Straftaten aufgedeckt und 44<br />

Personen festgenommen. Mit dieser umfassenden Gemeinschaftsaktion haben wir einmal mehr gezeigt,<br />

dass reisende Straftäter trotz der offenen Grenzen bei uns keinen Freiraum haben", so die gemeinsame<br />

Erklärung von Landespolizeipräsident Erwin Hetger und dem Leiter des Bundespolizeipräsidiums Süd,<br />

Peter Holzem, zu den Ermittlungsergebnissen. Bei den 85 Sonderkontrollen seien 545 Polizeibeamte des<br />

Landes und 1.196 Beamte der Bundespolizei eingesetzt worden. Bei einzelnen Kontrollen seien diese<br />

auch durch französische <strong>Sicherheit</strong>skräfte unterstützt worden. Insgesamt hätten die Beamten 18.246<br />

Personen und 8.179 Fahrzeuge kontrolliert, es habe 44 Fest- und elf Gewahrsamnahmen gegeben. 270<br />

Straftaten (u.a. 14 Verstöße gegen das Waffengesetz und vier Urkundsdelikte) und 221<br />

Ordnungswidrigkeiten seien aufgedeckt worden. Die Beamten hätten 37 Gegenstände, darunter zwei<br />

Fahrzeuge, elf Waffen beziehungsweise verbotene Gegenstände wie Gaspistole, Butterflymesser,<br />

Schlagring und drei gefälschte Dokumente sichergestellt.<br />

www.baden-wuerttemberg.de +++<br />

3.6 Anschlag in Russland verhindert<br />

+++ Gestern konnte die Russische Polizei einen Anschlag in der Stadt Nischni Nowgorod (ehemals Gorki)<br />

verhindern. Eine RGD-5 Granate war an der Unterseite eines parkenden Autos der Marke Range Rover<br />

befestigt. Spezialisten des Militärs konnten die Granate schließlich sicher entfernen. +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Tsunami-Hilfsprojekt in Sri Lanka<br />

+++ Nach einem Jahr Bauzeit ist in Akmeemana nordöstlich von Galle in Sri Lanka das Tsunami-<br />

Hilfsprojekt "German Haritha Gama" eingeweiht worden. Das so genannte "Eco Village" bietet 90 Familien<br />

ein neues Zuhause. Zudem verfügt es über ein Gemeinschaftszentrum, einen Kindergarten und eine<br />

Gesundheitsstation. Das Dorf entstand in einer Kooperation zwischen Diakonie Katastrophenhilfe, dem<br />

Umweltministerium Baden-Württemberg, der Stuttgarter Speidel-Stiftung und den Lions-Freunden<br />

Nürtingen/Kirchheim Teck. Die Kosten beliefen sich auf rund 2,4 Mio. Euro. Davon tragen die Diakonie<br />

Katastrophenhilfe 1,54 Mio. Euro, das Umweltministerium durch die Unterstützung der Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg 750.000 Euro, die Speidel-Stiftung 100.000 Euro und die Lions-Freunde 70.000 Euro.<br />

+++<br />

4.2 Neue Vorwürfe gegen Vattenfall<br />

+++ Die Schleswig-Holsteinische Sozialministerin Gitta Trauernicht wirft dem Betreiber der Kernkraftwerke<br />

Krümmel und Brunsbüttel massive Täuschung vor. Vattenfall habe die Öffentlichkeit trotz genauer<br />

Informationslage getäuscht, so der Sprecher der für die Atomaufsicht zuständigen Ministerin am gestrigen<br />

Donnerstag in Kiel. Noch am 30. Juni und am 1. Juli habe Vattenfall in Pressemitteilungen behauptet, der<br />

Reaktorbereich im AKW Krümmel sei von dem Brand am 28. Juni nicht betroffen gewesen, erklärte das<br />

Ministerium. Tatsächlich habe der Zwischenfall aber Auswirkungen auf den Reaktor gehabt. So waren


eispielsweise Rauch in die Leitwarte gedrungen und der Meiler wurde per Schnellabschaltung<br />

heruntergefahren. +++<br />

4.3 Treffen der Reaktoraufsicht<br />

+++ Die für Reaktoraufsicht zuständigen Ressortchefs des Bundes und Schleswig-Holsteins sprechen<br />

heute in Kiel über Konsequenzen aus den Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel. Mit<br />

Blick auf den Rücktritt von Vattenfall-Europe-Chef Klaus Rauscher hob Gabriel erneut hervor, dass es<br />

nicht bei reinen Personalfragen bleiben dürfe. Nötig sei vielmehr eine bessere <strong>Sicherheit</strong>skultur in den<br />

Kernkraftwerken. "Ich hoffe, dass mit diesem Rücktritt verbunden ist, dass das Unternehmen auch eine<br />

andere Haltung einnimmt zu den alten Reaktoren, die aus meiner Sicht früher abgeschaltet werden<br />

müssen, damit man jüngere Reaktoren, die besser sicherheitstechnisch gesichert sind, länger laufen<br />

lassen kann." +++<br />

4.4 Schäuble zur Wirksamkeit des Katastrophenschutzes<br />

+++ Als Hauptredner des ersten Tages des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses hat sich<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble angekündigt. Zu dem Kongress, der durch die dem BMI<br />

angehörigen <strong>Behörden</strong> BBK und THW mit veranstaltet wird, werden rund 1.300 Teilnehmer aus 40<br />

Nationen anreisen. Der Bundesinnenminister wird zum Thema "Die Wirksamkeit des<br />

Katastrophenschutzes optimieren - national wie europäisch" sprechen.<br />

www.civil-protection.com +++<br />

4.5 T-Systems betreibt IT-Infrastruktur für Bayerischen Blutspendedienst<br />

+++ Der Bayerische Blutspendedienst (BSD) hat seine komplette IT-Infrastruktur an T-Systems<br />

ausgelagert. Der ICT-Dienstleister wird das <strong>Netzwerk</strong> zwischen insgesamt acht Standorten und dem<br />

Rechenzentrum der Gesundheitsorganisation betreiben. Daneben versorgt T-Systems die Spender- und<br />

Labordatenbank sowie das Warenwirtschaftssystem (Enterprise Ressource Planning (ERP)-System) des<br />

BSD mit Rechner- und Speicherleistung. Der Vertrag hat zunächst eine Laufzeit von fünf Jahren. Der<br />

Blutspendedienst erhält von T-Systems Server und Speicherplatz in der jeweils aktuell benötigten Menge<br />

und bezahlt für diese dynamischen Services nur die genutzten Kapazitäten. Um die Speicherzeiten zu<br />

verkürzen und Daten auf möglichst kurzem Wege zu bearbeiten, hat der Blutspendedienst zudem die<br />

Datenbanken und das ERP-System von der eigenen IT-Abteilung in Wiesentheid in das Rechenzentrum<br />

von T-Systems in Bamberg verlagert.<br />

www.t-systems.de +++<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++


+++ 22.-23.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

6. HINWEISE<br />

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7. IMPRESSUM<br />

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Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

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Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 In der Politik muss es auch Denkverbote geben<br />

1.2 Verhandlung gegen Terrorverdächtigen in Kiel<br />

1.3 Technik und Trends der Verteidigung<br />

1.4 Kongresse als Weiterbildungsveranstaltung anerkannt<br />

1.5 Diehl erhält Forschungsauftrag von Europäischer Verteidigungsagentur<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Neues Disziplinarrecht in Baden-Württemberg<br />

2.2 Niedersächsische Kommunen bereiten Auszahlung von DDR-Opferrenten vor<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Risikofaktor Internetchat<br />

3.2 Grenzüberschreitende Drogenprävention<br />

3.3 Erfolg bei Bahnkontrollen<br />

3.4 Über 161.000 Unfälle in diesem Jahr in Bayern<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Erste Runde "Projektsteuerung BOS-Digitalfunk" beendet<br />

4.2 Polizeidirektor wird Leiter für BOS-Digitalfunk BaWü<br />

4.3 Österreich alarmiert nicht über den Digitalfunk der BOS<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Neuordnung der Zuständigkeiten für Kernenergie<br />

5.2 THW hilft beim Starkregen in Bayern<br />

5.3 Neue Westen für Seenotretter<br />

5.4 Rückblick zu den Jahrhundertfluten<br />

5.5 Strategien und Perspektiven für den Katastrophenschutz<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT


1.1 In der Politik muss es auch Denkverbote geben<br />

+++ Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat sich trotz der jüngsten Geiselnahmen gegen eine<br />

Dramatisierung der Bedrohung Deutschlands durch den Terrorismus gewandt. "Deutschland ist nicht<br />

explizit zum neuen Ziel erklärt worden", sagte Steinmeier. Bei insgesamt erhöhter Gefährdungslage gebe<br />

es nach seiner Kenntnis keine konkreten Hinweise darauf, dass in Deutschland unmittelbar Anschläge<br />

bevorstünden. Aus Geiselnahmen und Videos von Geiselnehmern wisse man aber, "dass Deutschland<br />

mit im Fokus der Beobachtung durch den internationalen Terrorismus steht". Steinmeier kritisierte<br />

Äußerungen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble in der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sdebatte, da es gerade in der Politik auch Denkverbote geben müsse. "Nicht alles, was<br />

vorstellbar ist, darf auch politisch gangbar gemacht werden. Es gelten die Grenzen des Grundgesetzes.<br />

Die lassen sich nicht überspringen wie ein Gartenzaun."<br />

www.auswaertiges-amt.de; www.stern.de +++<br />

1.2 Verhandlung gegen Terrorverdächtigen in Kiel<br />

+++ Vor dem Oberlandesgericht Schleswig wird seit gestern gegen einen mutmaßlichen Unterstützer des<br />

Terrornetzwerks Al Qaida verhandelt. Laut Anklageschrift soll der gebürtige Marokkaner Redouane E. H.<br />

gemeinsam mit vier Mitstreitern eine terroristische Organisation gegründet haben, um im Sudan eine<br />

Front gegen den Westen aufzubauen. Außerdem wird dem Mann aus Kiel vorgeworfen, für Al Qaida u.a.<br />

Geld nach Ägypten und Syrien transferiert sowie Kämpfer in den Irak vermittelt zu haben. Neben anderem<br />

Punkten wird dem Angeklagten auch zur Last gelegt, er habe in Algerien im Dezember 2005 ein<br />

Sprengstofftraining erhalten. Der Prozess wird heute fortgesetzt. +++<br />

1.3 Technik und Trends der Verteidigung<br />

+++ Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz I: Im zweiten Themenblock der 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (17./18.<br />

September) wird Javier Solana, Generalsekretär des Rats der Europäischen Union, darüber sprechen,<br />

inwieweit er die Europäische Union militärisch handlungsfähig sieht. Dabei spielen Partnerschaften<br />

innerhalb wie außerhalb der Union eine entscheidende Rolle. Doch alle Partnerschaft nutzt nichts, wenn<br />

sich die multilateralen Verbände nicht untereinander verständigen können. Damit dies gelingt, wird die<br />

Entwicklung von Software-Defined-Radio (SDR) auf nationaler wie europäischer Ebene mit Argusaugen<br />

beobachtet. Zwei große Konzerne, namentlich die französische Thales-Gruppe und das deutsche<br />

Unternehmen Rohde & Schwarz, befassen sich zur Zeit mit der Entwicklung dieser Technologie. Die<br />

Geschäftsführer beider Unternehmen, Denis Ranque (Thales) und Christian Leicher (Rohde & Schwarz)<br />

werden in ihren Vorträgen auch auf diese Technologien eingehen, bevor Dr. Karl von Wogau den Titel des<br />

Kongresses aufgreift und über "Forces in Operation" spricht und dabei über Erfahrungen und<br />

Perspektiven Europäischer Streitkräfte sprechen wird. Programm und Anmeldung unter www.europeandefence.com.<br />

Die Teilnahme ist wie gewohnt kostenlos für die Streitkräfte und den Öffentlichen Dienst.<br />

+++<br />

1.4 Kongresse als Weiterbildungsveranstaltung anerkannt<br />

+++ Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz II: Der sich fortwährend beschleunigende technische und soziale<br />

Wandel erfordert von den Beschäftigten insgesamt vermehrte Anstrengungen im Bereich der<br />

Weiterbildung. Bildungsfreistellung ist für die Beschäftigten eine Möglichkeit, ihre berufliche und<br />

persönliche Perspektive zu verbessern. Seit Einführung des Bildungsurlaubes haben Beschäftigte einen<br />

Rechtsanspruch auf Freistellung von der Arbeit zum Zwecke der beruflichen und gesellschaftspolitischen<br />

Weiterbildung unter Fortzahlung des Arbeitsentgelts durch den Arbeitgeber. Die 6. Berliner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz, die vom 16. bis 18. September in Berlin stattfinden wird, ist in den Ländern Berlin<br />

und Brandenburg als Weiterbildungsveranstaltung anerkannt worden. Nach Anmeldung beim Veranstalter<br />

unter www.euro-defence.com erhalten Interessierte eine Anmeldebetätigung, die für die Geltendmachung<br />

des Anspruchs auf Bildungsfreistellung gegenüber dem Arbeitgeber zusammen mit dem<br />

Anerkennungsnachweis der Veranstaltung benötigt wird. Teilnehmern wird auf der Veranstaltung<br />

kostenlos eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Bei Rückfragen steht Benjamin Bauer<br />

(benjamin.bauer@behoerdenspiegel.de) zur Verfügung. +++<br />

1.5 Diehl erhält Forschungsauftrag von Europäischer Verteidigungsagentur<br />

+++ Die European Defence Agency (EDA) und Diehl BGT Defence haben in Brüssel am 4. Juni 2007<br />

einen Vertrag über "Networked Multi-Robot Systems" unterzeichnet. Der Gesamtvertragswert beträgt 4,5<br />

Mio. Euro bei einer Laufzeit von drei Jahren. Erstmalig hat die EDA damit einen Vertrag in Vertretung ihrer


Mitgliedstaaten geschlossen, die unter dem Dach der Agentur ein gemeinsames Programm durchführen.<br />

In dem Forschungs- und Technologieprogramm "Networked Multi-Robot Systems" repräsentiert die EDA<br />

die Partnernationen Belgien, Deutschland, Italien und Spanien, während Diehl BGT Defence als<br />

Generalunternehmer auftritt. Diehl BGT Defence führt das Industriekonsortium mit Royal Military Academy<br />

(Belgien), FGAN (Deutschland), Oto Melara (Italien) und Sener (Spanien). Das Forschungs- und<br />

Technologieprogramm untersucht die Koordination mehrerer, vernetzter Roboter, die eine gemeinsame<br />

Aufgabe durchführen, z.B. die automatische Überwachung eines Geländes oder einer Liegenschaft.<br />

Untersuchungsschwerpunkte bilden dabei Missionsmanagement, Redundanzen beim Ausfall einzelner<br />

Roboter und die Anbindung des vernetzten Roboters an übergeordnete Führungssysteme. Diehl BGT<br />

Defence ist ebenso an zivilen Forschungsprogrammen der Europäischen Kommission beteiligt. So wirkt<br />

das Unternehmen am 6. <strong>Sicherheit</strong>sforschungsprogramm sowie im Rahmen des 7.<br />

<strong>Sicherheit</strong>sforschungsprogramm von 2007 bis 2013 an mehreren Vorhaben mit, u.a. als Konsortialführer<br />

bei der Studie PATIN zum Thema Flughafensicherheit. Diehl BGT Defence leistet mit der aktiven Führung<br />

und Beteiligung an verteidigungs- und sicherheitsrelevanten Forschungs- und Technologieprogrammen<br />

auf EU-Ebene einen bedeutsamen Beitrag zur Europäisierung des Verteidigungsmarkts. www.diehl.de<br />

+++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Neues Disziplinarrecht in Baden-Württemberg<br />

+++ Der Ministerrat in Baden-Württemberg hat den Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des<br />

Landesdisziplinarrechts zur Anhörung freigegeben. Damit soll schnelleren und effizienteren Verfahren der<br />

Weg geebnet und zur Deregulierung beitragen werden. Angestrebt wird eine Reduktion um mehr als die<br />

Hälfte der131 Paragraphen der Landesdisziplinarordnung. Nach dem Gesetzentwurf sollen künftige<br />

Disziplinarverfahren, wie alle anderen Verfahren im Dienstrecht, vom Dienstherrn selbst ausgeführt<br />

werden. Falls ein Bediensteter entlassen wird und damit nicht einverstanden ist, kann er die<br />

Verwaltungsgerichte anrufen. "Verfahren, Verfügung, gerichtliche Prüfung - das kennen alle in der<br />

Verwaltung und das soll auch für Disziplinarverfahren gelten. Es vereinfacht die Anwendung des<br />

Disziplinarrechts und macht die Verfahren schneller", betonte Innenminister Heribert Rech. Nun sollen<br />

Verbände und Gewerkschaften angehört und der Entwurf schließlich nach der Sommerpause in den<br />

Landtag eingebracht werden. "Wir möchten, dass das Gesetz bald in Kraft tritt", so Rech. +++<br />

2.2 Niedersächsische Kommunen bereiten Auszahlung von DDR-Opferrenten vor<br />

+++ In Niedersachsen leben nach Schätzung des Ministeriums für Inneres und Sport mehrere Tausend<br />

ehemalige DDR-Bürger, die Bezugsberechtigte für die DDR-Opferrente sind. Die Zuwendungen sollen laut<br />

Angaben des Innenministeriums durch Landkreise, kreisfreie Städte und große selbstständige Städte<br />

erfolgen. Auch Anträge auf Bezug der Rente können dort gestellt werden. Die Kosten der Opferrente<br />

werden zu 65 Prozent vom Bund und zu 35 Prozent vom Land getragen. "Ich bin froh, dass mit diesem<br />

Gesetz nun erstmals Opfer der DDR-Diktatur gewürdigt werden", erklärte Innenminister Uwe<br />

Schünemann. Der Bundesrat stimmte der Einführung der so genannten besonderen Zuwendung für<br />

Haftopfer der ehemaligen DDR vor zwei Wochen zu. Ehemalige DDR-Häftlinge, die eine mit den<br />

Grundsätzen einer freiheitlichen rechtsstaatlichen Ordnung nicht vereinbare Freiheitsentziehung von<br />

insgesamt mindestens sechs Monaten erlitten haben und deren Einkommen eine bestimmte Grenze nicht<br />

überschreitet, erhalten demnach eine monatliche Zahlung von 250 Euro. Das Gesetz wird voraussichtlich<br />

ab Mitte August in Kraft treten. +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Risikofaktor Internetchat<br />

+++ Die Polizei Hamburg warnt vor den Gefahren des Internets für Kinder und Jugendliche. Ihren<br />

Angaben zu Folge nutzen bereits 60 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland das Internet zum<br />

Surfen, zur Anbahnung virtueller Freundschaften oder Kontaktpflege. Doch es ist Vorsicht geboten:<br />

Gerade in sogenannten Chaträumen besteht Gefahr Opfer eines Pädophilen zu werden. Die<br />

Geborgenheit und <strong>Sicherheit</strong>, die Kinder vor dem heimischen PC fühlen, verleitet sie oft leichtsinnig dazu<br />

ihren Namen und weitere private Daten an Fremde weiterzugeben. Die Polizei Hamburg hat zu diesem


Thema einen Flyer erstellt, der Tipps zum sicheren Umgang mit Internetchats für Eltern und Kinder<br />

bereithält. Er kann unter der Adresse der Polizei Hamburg abgerufen werden.<br />

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/inneres/polizei/start.html +++<br />

3.2 Grenzüberschreitende Drogenprävention<br />

+++ 32 tschechische und 32 oberfränkische Schüler verbrachten vom 14. bis 21. Juli eine Woche in<br />

einem Drogenpräventionscamp in Zelezna Ruda (Böhmisch Eisenstein). Im Mittelpunkt dieser<br />

Gemeinschaftsaktion des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Westböhmischen Polizei standen die<br />

Aufklärung über legale und illegale Suchtmittel, die Erhöhung des Gefahrenbewusstseins, aber auch<br />

Stärkung des positiven Selbstbildes der Teilnehmer. Eingebettet in das Präventionsprojekt "Unsere Stadt -<br />

gemeinsam gegen Drogen", das bereits seit 1995 im Bereich des Polizeipräsidiums Oberfranken existiert,<br />

trafen die Jugendlichen beider Länder dieses Jahr zum zweiten Mal aufeinander. Das erste Camp fand<br />

bereits im Jahr 2005 in Wunsiedel statt. Dessen Durchführung und Auswirkung wurde vom<br />

pädagogischen Lehrstuhl der Universität Bayreuth evaluiert und als "Modellprojekt" zur Nachahmung<br />

empfohlen. +++<br />

3.3 Erfolg bei Bahnkontrollen<br />

+++ Von Freitag bis Sonntag führten die Beamten der Mobilen Kontrollgruppe des Hauptzollamtes (HZA)<br />

Magdeburg mehrere Kontrollen in Reisezügen auf den Strecken Amsterdam - Berlin sowie Warschau -<br />

Frankfurt/ Main durch. Dabei wurden insgesamt 35,1 Gramm Marihuana und 6,6 Gramm Haschisch<br />

entdeckt. Es wurden vier Strafverfahren gegen deutsche sowie auch ausländische Reisende wegen des<br />

Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Bei einem ausländischen Reisenden aus<br />

Warschau wurden 19.800 Stück unversteuerte Zigaretten festgestellt. Der Steuerschaden beträgt 3.366<br />

Euro. Die Zigaretten wurden sichergestellt und ein Strafverfahren eingeleitet. +++<br />

3.4 Über 161.000 Unfälle in diesem Jahr in Bayern<br />

+++ Zum Verkehrsunfallgeschehen in Bayern im Juni 2007 gab das Innenministerium auf Grundlage der<br />

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung die folgende vorläufige Statistik<br />

bekannt: Auf Bayerns Straßen ereigneten sich im Juni 2007 27.211 Unfälle (0,8 Prozent weniger als im<br />

Juni 2006 mit 27.422), davon 5.029 mit Personenschaden (7,3 Prozent weniger als im Juni 2006 mit<br />

5.426). Sie forderten 73 Tote (im Juni 2006 waren es 87) und 6.507 Verletzte (Juni 2006: 7.021). Von<br />

Januar bis Juni 2007 ereigneten sich 161.550 Unfälle im bayerischen Straßennetz, das sind 1,3 Prozent<br />

weniger als im Vergleichszeitraum 2006 mit 163.617. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden betrug<br />

25.602 (5,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2006 mit 24.227) und die Zahl der Unfälle mit<br />

Sachschaden 135.948 (2,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2006 mit 139.390). Die Unfälle<br />

forderten 440 Todesopfer (11,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2006 mit 394) und 33.875<br />

Verletzte (3,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2006 mit 32.833).<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Erste Runde "Projektsteuerung BOS-Digitalfunk" beendet<br />

+++ Die erste Runde des Teilnahmewettbewerbs für die externe Unterstützung der BDBOS bei der<br />

Steuerung des Projektes "Aufbau und Betrieb des BOS-Digitalfunknetzes" wurde in den letzten Tagen<br />

abgeschlossen. Insgesamt 48 Unternehmen hatten sich dem "Beauty-Contest" gestellt. Davon erhielten<br />

43 Unternehmen nun die Nachricht, dass sie nach Auswertung der eingereichten Unterlagen<br />

ausgeschieden seien und am weiteren Verfahren nicht mehr teilnehmen können. Die<br />

Ausschreibungsunterlagen mit der detaillierten Beschreibung der erwarteten Leistungen befinden sich<br />

inzwischen auf dem Postweg zu fünf noch im Wettbewerb befindlichen Unternehmen. Bislang war nicht zu<br />

erfahren, welche Unternehmen das 1. Etappenziel erreicht haben. Dagegen war aus dem Kreis der<br />

Unterlegenen nicht überraschend zu hören, dass die ihnen vom Beschaffungsamt des BMI mitgeteilten<br />

Ablehnungsgründe für sie zum Teil nicht nachvollziehbar seien. Darüber hinaus reklamieren die<br />

abschlägig beschiedenen Interessenten nicht über die Namen der Bieter informiert worden zu sein, die<br />

weiter im Wettbewerb sind. Dies sei ein Formalfehler, der Anlass für ein Nachprüfungsverfahren sein<br />

könnte, heißt es bei den "Unterlegenen". Die ausgeschriebene Dienstleistung beinhaltet die Unterstützung<br />

der BDBOS bei folgenden Aufgaben: Berichtswesen, Überwachung der Zielerreichung, Frühwarnsystem


und Risikomanagement, Eskalation, Steuerung und Koordination des Projektfortschritts, regionale<br />

Unterstützungsleistungen einschließlich Aufbaubesprechungen und Standortaufgaben, Analyse und<br />

Behebung von Prozessdefiziten, Auditierung der Prozessbeteiligten, Schadensbehebungspläne,<br />

Kostenüberwachung und weitere, auch regionale Unterstützungsleistungen. Der Unterstützungsbedarf der<br />

BDBOS wird auf etwa 15.000 Personentage geschätzt. www.bdbos.bund.de +++<br />

4.2 Polizeidirektor wird Leiter für BOS-Digitalfunk BaWü<br />

+++ Innenminister Heribert Rech hat den Leiter der Polizeidirektion Ulm, Polizeidirektor Christian Nill, zum<br />

1. August 2007 zum Gesamtprojektleiters für die Einführung des Digitalfunks in Baden-Württemberg<br />

bestellt. Nill, der seit November 2004 Polizeichef in der Donaustadt ist, werde für zweieinhalb Jahre zum<br />

Innenministerium abgeordnet. Sein Vertreter, Kriminaldirektor Karl-Heinz Keller, übernehme in dieser Zeit<br />

die Leitung der Polizeidirektion. "Christian Nill verfügt über fundierte Kenntnisse im Digitalfunk, da er<br />

bereits in der Projektgruppe zur Einführung der neuen Technik mitgewirkt hat, zuletzt als Teilprojektleiter<br />

Polizei", so Rech. Der Gesamtprojektleiter ist zuständig für die Einführung des Digitalfunks für alle<br />

<strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben in Baden-Württemberg, das heißt für Polizei,<br />

Feuerwehr und Rettungsdienste. Ihm obliegt damit die Koordination der Teilprojekte bei der Einführung<br />

des Digitalfunks, vom Netzaufbau über Schulungskonzepte bis hin zur Beschaffung der Endgeräte. +++<br />

4.3 Österreich alarmiert nicht über den Digitalfunk der BOS<br />

+++ Trotz der Einführung des digitalen <strong>Behörden</strong>funks in weiten Teilen Österreichs werden die<br />

nichtpolizeilichen <strong>Behörden</strong> und Organisationen wie Feuerwehr, Hilfs- und Rettungsdienste nicht über das<br />

Digitalfunknetz, sondern über unabhängige Systeme und Netze alarmiert. Als Hauptgründe dafür werden<br />

Verfügbarkeit, Versorgungsgüte und Redundanz genannt. So nahm das Land Tirol bereits ein Jahr nach<br />

der Einführung des Digitalfunks ein neues landesweites Warn- und Alarmierungssystem für Einsatzkräfte<br />

und die Zivilschutz-Alarmierung in Betrieb. Die Alarmierungsnetze in Österreich basieren allesamt auf<br />

dem POCSAG-Standard. Sie stehen neuerdings auch anderen, nicht zum engeren Kreis der BOS<br />

gehörenden Unternehmen und Organisationen mit Alarmierungsbedarf zur Verfügung. Das größte<br />

österreichische Alarmierungsnetz versorgt Wien, Niederösterreich und das nördliche Burgenland. Mit<br />

einer Flatfee von unter 10 Euro pro Monat ist der Dienst äußerst attraktiv. Die Nachrichten an einzelne<br />

User oder definierte Alarmkreise werden über eine Alarmzentrale, ein Web-Interface oder ein spezielles<br />

Festnetztelefon mit QWERTZ-Tastatur namens Habimat in das von Digitalfunk unabhängige<br />

Alarmierungsfunknetz abgesetzt. In Deutschland gehen einige Bundesländer mangels praktischer<br />

Erfahrungen bislang noch immer davon aus, dass Alarmierungsproblem über das geplante BOS<br />

Digitalfunknetz lösen zu können. +++<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Neuordnung der Zuständigkeiten für Kernenergie<br />

+++ Die baden-württembergische Landesregierung hat die Zuständigkeiten für die Genehmigung von<br />

Kernenergieanlagen und deren Aufsicht mit einer Neufassung der atomrechtlichen<br />

Zuständigkeitsverordnung neu geordnet. Damit wird die nach der Landtagswahl 2006 erfolgte<br />

Neuabgrenzung der Geschäftsbereiche der Ministerien rechtlich nachvollzogen. Die damit erfolgte<br />

Bündelung der Überwachungsaufgaben, Genehmigung und Aufsicht im Bereich kerntechnischer Anlagen<br />

vereinfacht behördliche Verfahren und erhöht die Transparenz, erklärte Umweltministerin Tanja Gönner in<br />

Stuttgart im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats. Mit der Neuordnung wird dem Umweltministerium<br />

ergänzend zur Kernenergieaufsicht auch die Zuständigkeit für Genehmigungen übertragen. Dies betrifft<br />

u.a. atomrechtliche Änderungsgenehmigungen für die Kernkraftwerke Neckarwestheim und Philippsburg<br />

sowie Stilllegungsgenehmigungen für das im Jahr 2005 vom Netz gegangene Kernkraftwerk Obrigheim.<br />

Bisher war hierfür das Wirtschaftsministerium zuständig. Die Aufgaben der Bauaufsicht werden dagegen<br />

weiterhin vom Wirtschaftsministerium als oberste Baubehörde wahrgenommen. Das Innenministerium<br />

bleibt außerdem in atomrechtliche Genehmigungsverfahren weiterhin eingebunden, um etwaige Belange<br />

des Katastrophenschutzes, des abwehrenden Brandschutzes sowie des erforderlichen Schutzes gegen<br />

Störmaßnahmen oder sonstiger Einwirkungen Dritter prüfen zu können. +++<br />

5.2 THW hilft beim Starkregen in Bayern


+++ Sintflutartiger Starkregen, Sturm, Hagel und Überflutungen richteten am vergangenen Wochenende<br />

zahlreiche Schäden in Bayern an. Autobahnen (A9 und A 73) und Straßen standen bis zu eineinhalb<br />

Meter unter Wasser, Bahngleise wurden unterspült, mehrere tausend Keller liefen voll. Es kam zu<br />

Stromausfällen. Am schlimmsten wüteten die Unwetter in Ober- und Mittelfranken. Nachdem dort bis zu<br />

80 Liter Regen pro Quadratmeter fiel, wurde in den Landkreisen Forchheim und Erlangen-Höchstadt<br />

Katastrophenalarm ausgerufen. Das THW war mit rund 700 Einsatzkräften aus 40 bayerischen<br />

Ortsverbänden im Einsatz. Die THW-Einsatzkräfte pumpten Keller leer, unterstützten bei der<br />

Notstromversorgung und bauten Schutzwälle aus Sandsäcken gegen weiteres Hochwasser. Auch<br />

Maßnahmen gegen Ölverschmutzungen bei überfluteten Heizungskellern gehörten zu den<br />

Einsatzaufträgen. Daneben leistete das THW Führungs- und logistische Unterstützung für Feuerwehr und<br />

Polizei. Insgesamt wurde mit einer Pumpleistung von an die 450.000 Liter pro Minute Brackwasser<br />

abgepumpt. Auf der A 73 ging es nur noch schwimmend voran: Dort rettete das THW vom Hochwasser<br />

bedrohte Autofahrer mit Mehrzweckbooten aus ihren Fahrzeugen.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

5.3 Neue Westen für Seenotretter<br />

+++ Durch eine Spende konnten jetzt die Seenotretter der Freiwilligen-Station Juist der Deutschen<br />

Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit neuen Rettungswesten ausgestattet werden. Die<br />

Neuentwicklung der Profi-Rettungsweste, ausgestattet u.a. mit persönlichem Sender, Spraycap,<br />

Beingurten und Rettungsgriff, wurde auf allen 54 Stationen der DGzRS intensiv getestet. Zahlreiche<br />

Verbesserungsvorschläge der fest angestellten und freiwilligen Seenotretter sind in die Entwicklung<br />

eingegangen. Geplant ist die Neuausstattung aller 186 fest angestellten und 800 freiwilligen Seenotretter.<br />

Die fünf Juister Westen tragen in Zukunft auf dem Rücken die Namenszüge der Spender.<br />

www.dgzrs.de +++<br />

5.4 Rückblick zu den Jahrhundertfluten<br />

+++ Anlässlich der anstehenden Jahrestage zu den Jahrhundertfluten an Oder (1997) und Elbe (2002)<br />

melden die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) und die Johanniter Verbesserungen im<br />

Katastrophenschutz. Johanniter-Präsident Hans Peter von Kirchbach und THW-Vizepräsident Rainer<br />

Schwierczinski betonten in einer gemeinsamen Erklärung, dass allerdings längst nicht alle Lehren aus den<br />

Katastrophen gezogen seien. Zu den Erfolgen gehört sicherlich das Hochwasserschutzprogramm des<br />

THW, das sich bereits international bewährt hat. Mit seinen nach der Flutkatastrophe 2002 entwickelten<br />

weltweit einmaligen Hochleistungspumpen war das THW nach Hurrikan "Kathrina" 2005 in New Orleans<br />

im Einsatz. Die Johanniter begrüßen vor allem die Verabschiedung einer gemeinsamen Strategie des<br />

Bundes und der Länder zum Schutz der Bevölkerung und wichtige Folgemaßnahmen wie z.B. die<br />

Einrichtung eines gemeinsamen Lagezentrums des Bundes und der Länder, des Notfall<br />

Informationssystems deNIS, sowie die jüngste Entscheidung zur Einführung eines digitalen Funksystems.<br />

+++<br />

5.5 Strategien und Perspektiven für den Katastrophenschutz<br />

+++ Am 30. und 31. Oktober 2007 wird der Europäische Katastrophenschutzkongress als Hauptthema<br />

"Europäische Strategien und Perspektiven für den Katastrophenschutz" in einem zweitätigen<br />

Hauptprogramm und sechs themenspezifischen Fachforen diskutieren. Auch 2007 werden wieder mehr<br />

als 1.400 Teilnehmer aus 40 Staaten in die Bundesstadt anreisen, um an der Leitveranstaltung zum<br />

Katastrophenschutz in Europa teilzunehmen und sich in der begleitenden Ausstellung über die<br />

technischen Neuerungen zu informieren. Anmeldung möglich unter: www.disaster-management.eu +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++


+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

7. HINWEISE<br />

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8. IMPRESSUM<br />

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des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Über den "Schurkenstaat"<br />

1.2 Waffenlieferung an Saudi-Arabien?<br />

1.3 Kein europäisches Ausländerrecht<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Innenministerium schult Passbehörden für ePässe<br />

2.2 Der Reisepass wird teuer<br />

2.3 Beckstein stellt Verfassungsschutzbericht vor<br />

2.4 Alkoholverbot für Fahranfänger<br />

2.5 Die SED-Opferrente kommt<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Aktivitäten der Länder im Zuge der Einführung des Digitalfunks<br />

3.2 Digitalfunknetz der dänischen BOS geht an Motorola<br />

3.3 BDBOS eskaliert Budget- und Personalprobleme<br />

3.4 Kooperation gegen Menschenhandel<br />

3.5 Elektronische "Akteneinsicht" für Brandenburgs Temposünder<br />

3.6 Erfolge der Drogenfahndung in Kaiserslautern<br />

3.7 Internationaler Polizeikongress in Berlin<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Europa: Erkundungsmethoden werden harmonisiert<br />

4.2 Neue Empfehlungen der Ständigen Impfkommission veröffentlicht<br />

4.3 Tamiflu auch für Kinder zugelassen<br />

4.4 Zwischenlager für radioaktive Abfälle in Stade<br />

4.5 Gefahrgutunfall in Andernach<br />

4.6 Neues Feuerwehrjahrbuch 2006/2007<br />

4.7 Europäischer Katastrophenschutz<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Studie zu den Kosten des Spams<br />

5.2 Zunahme der Targeted-Attacks<br />

5.3 Die Top-20-Viren im Juli<br />

5.4 Spam-Verteiler schon ab 450 Euro<br />

5.5 Zero-Day-Lücken als größtes <strong>Sicherheit</strong>sproblem


6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1 3. Europäisches Blaulichttreffen in Strausberg<br />

6.2 Forum Brandschutzerziehung 2007 in Aachen<br />

6.3 Revision in Öffentlichen Institutionen<br />

7. WEITERE HINWEISE<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Über den "Schurkenstaat"<br />

+++ Das mit seiner Nr. 4 soeben erschienene "P.T. Magazin für Wirtschaft, Politik und Kultur", das<br />

offizielle Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung, das sich die Interessen des sächsischen Mittelstandes auf<br />

die Fahnen geschrieben hat, ist besonders kritisch gegen Staat, Regierung, Parlament und die großen<br />

Parteien eingestellt, berichtet auf zwei Seiten über den "Schurkenstaat". "Was glauben Sie, welches Land<br />

hier beschrieben wird? Nordkorea? Iran? China? Russland vielleicht? Nein. Mit diesen Worten schildert<br />

Martin Dolzer, Sprecher des Republikanischen Anwältevereins (RAV), ... die Zustände rund um den G8-<br />

Gipfel von Heiligendamm. Polizeiterror mitten in Deutschland.", heißt es dort. Weiter geht’s mit starkem<br />

Tobak: "Nicht im Deutschland des Adolf Hitler oder Walter Ulbricht, sondern in der vermeintlich freiheitlichdemokratischen<br />

Bundesrepublik werden Menschen mit brutaler Gewalt vom Staat daran gehindert, ihr<br />

vom Grundgesetz (GG) verbrieftes Recht auf Versammlungsfreiheit wahrzunehmen." Da ist des weiteren<br />

dann davon die Rede, dass die Säureattacken der "Clowns" nie stattgefunden hätten, dass die<br />

Hausdurchsuchungen im Vorfeld des G8-Gipfels politisch motiviert gewesen seien und dass die Krawalle<br />

von Rostock mit Provokationen eingeschleuster Zivilbeamter unter den Demonstranten zu tun gehabt<br />

hätten. Gänzlich abgedreht wird die Sache aber, wenn ein Prozess gegen Polizeibeamte in Dessau<br />

wegen des Tods eines Afrikaners, der 2005 in seiner Gefängniszelle verbrannte, als Komplott dargestellt<br />

wird. Es wird bezweifelt, dass der vorübergehend Inhaftierte in der Lage gewesen sei mit gefesselten<br />

Händen seine Matratze selber anzuzünden, stattdessen ein Dritter - womöglich ein Polizeibeamter -<br />

vermutlich das Feuer gelegt habe. Die Staatsanwaltschaft vertusche den Vorgang. Das Ganze wäre als<br />

nicht ernst zu nehmende Geschichte einer Leipziger Postille abzutun, wenn diese nicht tatsächlich<br />

zahlreiche Mittelständler erreichen würde. Auch zahlreiche mittelständische Unternehmen aus der Region<br />

Leipzig machen hier Anzeigen. Das Blatt, das sich u.a. auch an Freiberufler wendet, kann immerhin die<br />

Deutsche Post zu ihren Sponsoren und Anzeigenkunden zählen. +++<br />

1.2 Waffenlieferung an Saudi-Arabien?<br />

+++ Die amerikanische Regierung bereitet einen Waffenexport nach Saudi-Arabien für 20 Mrd. US-Dollar<br />

vor. Das Paket mit modernsten Technologien beinhaltet dabei auch satelliten-gesteuerte Raketen. Für die<br />

Lieferung muss allerdings noch die Zustimmung des Kongresses eingeholt werden. +++<br />

1.3 Kein europäisches Ausländerrecht<br />

+++ "Fortschritte bei der europäischen Integration müssen zu einem deutlichen <strong>Sicherheit</strong>splus für alle<br />

EU-Bürger führen. Die europäische Zusammenarbeit in <strong>Sicherheit</strong>sfragen muss deshalb ein wichtiger<br />

Schwerpunkt der EU-Politik bleiben. Insbesondere darf die Erweiterung des Schengen-Raumes mit dem<br />

Wegfall der Grenzkontrollen nicht zu <strong>Sicherheit</strong>seinbußen für die Bevölkerung in Bayern führen", betonten<br />

Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein und der Europaabgeordnete und Innenpolitischer Sprecher<br />

der EV-ED-Fraktion (Europäische Volkspartei und Europäische Demokraten) im Europäischen Parlament<br />

Manfred Weber am 30. Juli 2007 in München. Beide machten deutlich, dass die derzeitigen Überlegungen<br />

auf EU-Ebene zur Migrationspolitik keine Vorteile versprechen, da das damit verbundene Ziel einer<br />

besseren Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung wegen zu befürchtender weiterer<br />

Aufenthaltsverfestigungen, der Sogwirkung für Unqualifizierte und ihren Folgen für die Integration nicht<br />

erreicht werde. Außerdem sei das deutsche Ausländerrecht bereits heute flexibel genug, um<br />

ausländischen Fachkräften eine Arbeitsaufnahme in Deutschland zu ermöglichen, wenn es hierfür einen


Bedarf gebe. Zunächst müssten jedoch auf jeden Fall das einheimische und EU-Arbeitskräftepotential<br />

ausgeschöpft und auch die Auswirkungen der mittelfristig anstehenden völligen Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

hinsichtlich der EU-Osterweiterung beachtet werden." Beckstein wies darauf hin, dass in der vernetzten<br />

Welt von heute grenzüberschreitende und internationale Kriminalität Dimensionen erreicht hat, die weit<br />

über das Gebiet eines Staates hinaus reicht. "Deshalb ist der Ausbau der internationalen Zusammenarbeit<br />

dringlicher denn je. Nur bei enger internationaler Zusammenarbeit aller <strong>Sicherheit</strong>sbehörden kann<br />

größtmöglicher Schutz für unser Land geboten werden. Gerade innerhalb eines vereinten Europas<br />

gewinnt diese Zusammenarbeit einen immer höheren Stellenwert."<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Innenministerium schult Passbehörden für ePässe<br />

+++ Seit Mitte Juli sollen die Passbehörden im Besitz von Fingerabdruckscannern sein. Ab dem 1.<br />

November sollen die Geräte zum Einsatz kommen, bis dahin sollen die insgesamt 18.000 Scanner, die die<br />

Bundesdruckerei bestellt hat, an den Arbeitsplätzen installiert und getestet werden. Das teilte die<br />

Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP mit. Ein erster Feldtest sei am 30. Juni<br />

beendet worden, der Abschlussbericht werde für August erwartet. Das Innenministerium werde an alle<br />

Mitarbeiter von Passbehörden Schulungshandbücher verteilen, in dem Verfahren und Einzelheiten der<br />

Fingerabdruckerfassung dargestellt seien, zudem werde es gemeinsam mit den Ländern und der<br />

Bundesdruckerei flächendeckende Informationsveranstaltungen durchführen. Gleichzeitig werde das<br />

Ministerium eine allgemeine Broschüre zu den ePässen herausgeben und den entsprechenden<br />

Internetauftritt erweitern. +++<br />

2.2 Der Reisepass wird teuer<br />

+++ Auf der Grundlage der Verordnung (EG) Nr. 2252/2004 hat der Deutsche Bundestag mit dem Gesetz<br />

zur Änderung des Passgesetzes und weiterer Vorschriften (Bundestagsdrucksache 16/4138) am 24. Mai<br />

2007 die Gesetzänderungen zur Aufnahme digitaler Fingerabdruckdaten in die elektronischen Reisepässe<br />

beschlossen. Ab 1. November 2007 sollen die Abdrücke beider Zeigefinger in den Reisepässen<br />

elektronisch erfasst werden. Die Bundesdruckerei ist beauftragt, die Einführung der Reisepässe zu<br />

organisieren und eine termingerechte Einrichtung der benötigten Technik sicherzustellen. Hierzu wurde im<br />

April 2006 die Anschaffung von 22.000 Fingerabdruckscannern ausgeschrieben. Die Geräte zur<br />

Erfassung der biometrischen Daten der beiden Zeigefinger sollen in mehr als 5.500 <strong>Behörden</strong> in<br />

Deutschland installiert werden. Die erfassten biometrischen Daten der beiden Zeigefinger sollen sodann<br />

auf die RFID-Chips in den Reisepässen implementiert werden. Das Bundesministerium des Innern setzt<br />

den kommunalen Verwaltungskostenanteil auf 14,37 Euro pro Pass fest. Ein vom Deutschen Städte- und<br />

Gemeindetag in Auftrag gegebenes Gutachten der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für<br />

Gemeinschaftsmanagement (KGST) kommt zu dem Ergebnis, dass für die neuen elektronischen Pässe<br />

ohne die zusätzlichen Fingerabdrücke ein kommunaler Verwaltungskostenanteil von 23,86 Euro<br />

kostendeckend wäre. Mit Einführung der Abnahme der Fingerabdruckdaten wird sich demnach die<br />

Deckungslücke verstärken. Der Oberbürgermeister von Passau errechnete auf der Grundlage der vom<br />

Bayerischen Staatsministerium für Finanzen veröffentlichten Zahlen zu den Personalvollkosten, dass für<br />

einen Reisepass für Personen über 26 Jahren bei einer Passgebühr von 59 Euro (bisher 54,29) und bei<br />

Einführung der Aufnahme der Fingerabdruckdaten in die Reisepässe 59,97 Euro an Kosten für die<br />

Stadtverwaltung entstünden. Bei Reisepässen für Personen unter 26 Jahren beträgt die Passgebühr<br />

37,50 Euro, die bisherigen Kosten 46,99 Euro und die zukünftigen Kosten 52,66 Euro. Der so genannte<br />

Expresspass für Personen über 26 Jahren wird gegen eine Gebühr von 91 Euro ausgestellt. +++<br />

2.3 Beckstein stellt Verfassungsschutzbericht vor<br />

+++ Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein hat für das erste Halbjahr 2007 die wesentlichen<br />

Erkenntnisse über verfassungsfeindliche Bestrebungen in Bayern in einem Halbjahresbericht<br />

zusammenfassen lassen. Kommenden Montag wird Beckstein den Verfassungsschutzbericht vorstellen<br />

und über die Entwicklung des politischen Extremismus in Bayern unterrichten. Zentrale Punkte bilden<br />

dabei aktuelle Erkenntnisse über extremistische und sicherheitsgefährdende Bestrebungen von<br />

Ausländern, zum Rechtsextremismus und zum Linksextremismus sowie zur Scientology-Organisation.<br />

www.stmi.bayern.de +++


2.4 Alkoholverbot für Fahranfänger<br />

+++ Die Polizei Baden-Württemberg weist auf das ab 1. August beginnende Alkoholverbot für<br />

Fahranfänger hin. Betroffen davon sind alle Fahrer in der Probezeit und Fahrer unter 21 Jahren. Die Null-<br />

Promille-Grenze gilt auch, wenn der Führerschein vor dem 1. August 2007 erworben wurde oder die<br />

Probezeit bereits abgelaufen ist, der Führerscheinbesitzer jedoch noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet<br />

hat. Ein Verstoß gegen das Gebot wird als Ordnungswidrigkeit geahndet. Neben einem Bußgeld in Höhe<br />

von 125 Euro und zwei Punkten müssen Fahranfänger zusätzlich ein Aufbauseminar besuchen sowie mit<br />

einer Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre rechnen. "Junge Fahranfänger haben ein drei- bis<br />

viermal so hohes Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken. Alkoholkonsum und Teilnahme am<br />

Straßenverkehr passen nicht zusammen", betonte Verkehrsstaatssekretär Körbele. Er sieht das absolute<br />

Alkoholverbot als deutliches Signal für mehr Verkehrssicherheit. +++<br />

2.5 Die SED-Opferrente kommt<br />

+++ Opfer des SED-Regimes, die mindestens sechs Monate Haft verbüßt haben und strafrechtlich<br />

rehabilitiert wurden oder über eine Bescheinigung nach dem Häftlingshilfegesetz verfügen, haben künftig<br />

Anspruch auf monatlich 250 Euro Opferrente, wenn sie bedürftig sind. Dazu darf das Einkommen Lediger<br />

monatlich 1.035 Euro, das Einkommen von Paaren monatlich 1.380 Euro nicht übersteigen. Renten<br />

werden darauf nicht angerechnet. Das Gesetz ist noch nicht in Kraft getreten. Die sächsische<br />

Staatsregierung wird umgehend nach Inkrafttreten des Gesetzes zur SED-Opferrente eine<br />

Rechtsverordnung erlassen, nach welcher das Regierungspräsidium Chemnitz, Altchemnitzer Straße 41,<br />

09120 Chemnitz, für die Bearbeitung der Anträge zuständig sein soll. Vorher können Anträge auch beim<br />

Sächsischen Staatsministerium der Justiz, 01095 Dresden, eingereicht werden. Für die Bearbeitung ist es<br />

zweckmäßig, wenn dem Antrag eine Kopie der Rehabilitierungsentscheidung bzw. der Bescheinigung<br />

nach dem Häftlingshilfegesetz und Einkommensnachweise beigefügt werden. Bereits bei anderen<br />

<strong>Behörden</strong> gestellte Anträge werden nach Inkrafttreten der Verordnung an die zuständige Stelle<br />

weitergeleitet; eine erneute Antragstellung ist nicht erforderlich. Sachsens Justizminister Geert<br />

Mackenroth: "Sachsen hat sich immer für die Opferrente eingesetzt - nun kommt sie. Wichtig ist:<br />

Zahlungen erfolgen erst nach einem schriftlichen Antrag, und gezahlt wird ab Antragstellung, nicht<br />

rückwirkend! Deshalb sollten die Betroffenen vorsorglich schon jetzt einen Antrag stellen. Die Betroffenen<br />

können sicher sein, dass die Staatsregierung rechtzeitig alle Vorkehrungen für eine zügige Bearbeitung<br />

der Anträge sofort nach Inkrafttreten des Gesetzes trifft." +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Aktivitäten der Länder im Zuge der Einführung des Digitalfunks<br />

+++ Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> startet im August eine Umfrage bei allen Bundesländern zur Feststellung der<br />

Länderaktivitäten im Projekt BOS Digitalfunk. Im Vordergrund dieser Umfrage steht die Verantwortlichkeit<br />

der Länder bezüglich Netzplanung und Netzaufbau sowie das Thema Beschaffung von Endgeräten und<br />

Peripherieausstattung. Die Ergebnisse dieser Befragung sollen in der September-Ausgabe des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong> im Sonderteil "BOS Digitalfunk" veröffentlicht werden. Dieser Sonderteil legt besonderes<br />

Augenmerk auf die Leitstellenintegration, die Vorstellung ausgewählter Zubehörlösungen für Endgeräte<br />

sowie die Schulung und Ausbildung der Mitarbeiter im Umgang mit der neuen Technik. Interessierte<br />

Firmen haben die Möglichkeit, sich an diesem Sonderteil zu beteiligen. Informationen:<br />

benjamin.bauer@behoerdenspiegel.de +++<br />

3.2 Digitalfunknetz der dänischen BOS geht an Motorola<br />

+++ Aus dem Umfeld des dänischen Ministeriums für Inneres und Gesundheit war zu erfahren, dass das<br />

landesweite Digitalfunknetz der BOS von Motorola errichtet werden wird. Nach der Ausstattung der<br />

Kopenhagener Metro, der Hovedstadens Udviklingsrråd (HUR) und der dänischen Staatsbahn (DSB) mit<br />

einem digitalen Funksystem ist dies nun der vierte Großauftrag für Motorola, den das Unternehmen für<br />

sich entscheiden konnte. Die dänischen BOS wollen bereits in zwei Jahren - also noch vor Deutschland -<br />

landesweit digital funken. Von Motorola selbst war noch nichts zu dem neuen Auftrag in Dänemark zu<br />

erfahren. Die Nachricht aus Dänemark relativiert auch Meldungen verschiedener Medien, auch des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, die jüngst in Deutschland im Zusammenhang mit der von der BDBOS ins Auge<br />

gefassten Verzögerung des Digitalfunks der deutschen BOS genannt werden. Nach neuen Recherchen


des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> hatten Feuerwehr und Rettungsdienst in Kopenhagen wegen finanzieller<br />

Unstimmigkeiten zwischen dem Innenministerium und der Kommune in Eigenregie zusammen mit einem<br />

niederländischen Systemlieferanten (Rohil) ein lokales Digitalfunksystems errichtet, wie es heißt zu<br />

Versuchszwecken. Nach der Inbetriebnahme dieses System kam es bei einer Übung zu den gemeldeten<br />

Problemen, die die operativen Kräfte veranlasste, ihre alten Funkgeräte wieder in Betrieb zu nehmen oder<br />

auf Handys zurück zu greifen. Motorola war an diesem "Experiment" nicht beteiligt. +++<br />

3.3 BDBOS eskaliert Budget- und Personalprobleme<br />

+++ Nach vertraulichen Informationen basiert die vom BMI angekündigte weitere Verzögerung des<br />

Aufbaus des bundesweiten Digitalfunknetzes der BOS im Wesentlichen darauf, dass die Bundesanstalt<br />

für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) ihre akuten<br />

Budget- und Personalprobleme eskaliert. Bislang konnte sie nur rund ein Drittel ihrer verfügbaren<br />

Planstellen besetzen. Anderseits soll es das der Anstalt zur Verfügung stehende Budget nicht zulassen,<br />

ausreichend externe Unterstützung zur Lösung der Probleme zu beauftragen. Bereits beauftragte externe<br />

Dienstleistungen sollen aufgekündigt bzw. zeitlich gestreckt werden. Die Länder wollen keine<br />

Verzögerung des Aufbaus des Netzes tolerieren. Zur Sorge gibt auch Anlass, dass Länder die Kompetenz<br />

des Bundes für dieses Großprojekt zunehmend in Frage stellen. Mehr Informationen dazu in der Anfang<br />

der Woche erscheinenden <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Ausgabe August. +++<br />

3.4 Kooperation gegen Menschenhandel<br />

+++ Immer öfter erreichen Menschenhandel und die Straftaten in seinem Umfeld auch in Deutschland die<br />

Qualität Organisierter Kriminalität. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre beschreitet die Polizei im<br />

Freistaat Sachsen jetzt den Weg einer noch intensiveren Zusammenarbeit mit anderen <strong>Behörden</strong> und<br />

Nichtregierungsorganisationen. So wurde zwischen dem sächsischen Innenministerium und der<br />

KOBRAnet - Fachberatungsstelle für Betroffene des Menschenhandels in Trägerschaft des<br />

Multikulturellen Zentrum Zittau e. V. (MUK e. V.) jüngst eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die<br />

gestern in Kraft trat.<br />

www.KOBRAnet.info +++<br />

3.5 Elektronische "Akteneinsicht" für Brandenburgs Temposünder<br />

+++ Am 01. August öffnete die Brandenburger Polizei-Internetwache nach zweimonatiger Testphase die<br />

Onlinetür für "owi interaktiv" (Ordnungswidrigkeiten interaktiv). Betroffene können nun bei erhobenen Buß-<br />

und Verwarngeldern Teile ihrer Vorgänge im Internet einsehen und sofort beantworten. Post der Zentralen<br />

Bußgeldstelle findet man weiterhin im Briefkasten vor, aber neben dem betreffenden Vorgang und der<br />

Möglichkeit zur Äußerung werden nun zusätzlich persönliche Zugangsdaten zur Internetwache<br />

mitgeschickt. Dort kann man dann unter anderem Beweisfotos einsehen oder den Anhörbogen direkt<br />

online ausfüllen. Nach Angaben der brandenburgischen Polizei sind seit Anfang Juni bereits fast 10.000<br />

Buß- und Verwaltungsvorgänge im Internet eingesehen und täglich mehr als 150 Anhörungsbogen auf<br />

dem Internetweg an die Polizei übermittelt worden. Innenminister Jörg Schönbohm kündigte einen<br />

weiteren Ausbau des erfolgreichen Onlineangebots von Brandenburgs Polizei an. So sollen bei "owi<br />

interaktiv", sobald die qualifizierte elektronische Signatur kommt, auch Rechtsanwälte über einen<br />

authentifizierten Zugriff ebenfalls online die Möglichkeit zur Akteneinsicht bei Bußgeldverfahren erhalten.<br />

+++<br />

3.6 Erfolge der Drogenfahndung in Kaiserslautern<br />

+++ Die Fahnder und Drogenermittler der Kriminaldirektion Kaiserslautern haben in den vergangenen<br />

Tagen einige Erfolge bei den Drogenermittlungen gemacht. Dank aufmerksamer Zeugen ist die Polizei<br />

einem "Drogenbauer" in Kaiserslautern auf die Schliche gekommen. Nachdem der Hinweis auf die<br />

"merkwürdigen Balkonpflanzen" eingegangen war, nahmen die Ermittler die Wohnung des 53jährigen<br />

Mannes nun genauer unter die Lupe. Sie fanden 33 frische Pflanzen auf dem Balkon, getrocknete<br />

Pflanzen in der Wohnung sowie die entsprechenden Konsumartikel. Außerdem wurde bei der<br />

Durchsuchung eine Gaspistole sichergestellt. Die derzeitige "Pflanzzeit", das heißt die günstigen<br />

Witterungsverhältnisse, wollte wohl auch ein 22jähriger aus dem Stadtgebiet nutzen. In seiner Wohnung<br />

wurden 21 Cannabispflanzen sichergestellt. Außerdem fanden die Kriminalbeamten etwas Marihuana<br />

sowie drogentypische Konsumgegenstände. Gegen beide Männer wird Strafanzeige erstattet. +++<br />

3.7 Internationaler Polizeikongress in Berlin


+++ Kommenden Januar findet der "Europäische Polizeikongress", Europas größte Veranstaltung zur<br />

Inneren <strong>Sicherheit</strong>, zum elften mal statt. Wie in den letzten Jahren wird die Tagung im Berliner Congress<br />

Center durch den <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> veranstaltet. Bereits heute haben zahlreiche Prominente Redner ihre<br />

Teilnahme an der Konferenz, die 2008 "Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitekturen" mit dem Fokus auf "Die<br />

Vereinbarkeit von Justiz, Freiheit und <strong>Sicherheit</strong>" diskutiert, zugesagt. Eröffnungsredner ist der italienische<br />

EU-Kommissar Franco Frattini, der dem Ressort Justiz, Freiheit und <strong>Sicherheit</strong> vorsteht. Von deutscher<br />

Seite haben neben Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, der das traditionelle Forum der EU-<br />

Innenminister einleitet unter anderem die Landesinnenminister aus Berlin, Hamburg, Niedersachsen und<br />

Sachsen auftreten. Das Programm steht nächste Woche unter www.euro-police.com zur Verfügung.<br />

Firmen, die an der Ausstellung interessiert sind, können Unterlagen unter polizei@behoerdenspiegel.de<br />

anfordern. +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Europa: Erkundungsmethoden werden harmonisiert<br />

+++ Das THW entwickelt zusammen mit dem französischen Katastrophenschutz, Direction de la Défense<br />

et de la Sécurité Civiles (DDSC), ein "Handbuch optimierte Erkundungsmethoden für verschiedene<br />

Schadenstypen". Finanziert wird das Projekt von der Kommission der Europäischen Union (EU). Das<br />

Handbuch soll einheitliche Standards für die Erkundung von Schadenslagen und deren Bewertung<br />

schaffen. Das Projekt zielt darauf eine gemeinsame Sprache und Herangehensweise bei Erkundungen<br />

von Großschadensereignissen zu entwickeln. Da jeder EU-Mitgliedsstaat und viele im Katastrophenschutz<br />

eingebundenen Organisationen ihre eigenen Erkundungsmethoden und Risikoanalysen entwickelten,<br />

verfolgt man nun eine Vereinheitlichung der Erkundungsmethoden im Rahmen der zunehmenden<br />

Bedeutung des EU-Gemeinschaftsverfahrens und des prognostizierten Klimawandels. Die Effektivität von<br />

internationalen Nothilfeeinsätzen soll so erhöht werden. Derzeitig existierende Methoden werden im<br />

Handbuch aufgeführt und bewertet. Diese Bewertung erfolgt durch europäische Erkundungsexperten im<br />

Verlauf von Workshops. Das Projekt konzentriert sich auf die in den letzten Jahren häufigsten<br />

Schadenstypen, wie ABC-Gefahren, Engpässe bei der Stromversorgung und Gebäudeschäden. Nach 18monatiger<br />

Laufzeit soll das Projekt Mitte 2008 abgeschlossen sein. +++<br />

4.2 Neue Empfehlungen der Ständigen Impfkommission veröffentlicht<br />

+++ Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, STIKO, hat ihre Impfempfehlungen<br />

aktualisiert und im Epidemiologischen Bulletin 30/2007 veröffentlicht. Die STIKO-Empfehlungen sind<br />

Grundlage der öffentlichen Impfempfehlungen der obersten Landesgesundheitsbehörden<br />

(Infektionsschutzgesetz, § 20, Absatz 3).<br />

www.rki.de +++<br />

4.3Tamiflu auch für Kinder zugelassen<br />

+++ Entgegen unserer Meldung im <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> (<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) vom 26.06.2007,<br />

in dem wir darstellten, dass der Neuraminidasehemmer Tamiflu erst ab dem 13. Lebensjahr zur Therapie<br />

und Prophylaxe zugelassen ist. Tatsächlich jedoch ist laut einer EU-Zulassungserweiterung vom April<br />

2006 Tamiflu auch zur Therapie und Prophylaxe schon ab dem 1. Lebensjahr erlaubt. Meldungen über<br />

Nebenwirkungen stammen bisher nur aus Japan, wo im Zusammenhang mit einer Influenzainfektion unter<br />

Einnahme von Tamiflu bei Jugendlichen abnormales Verhalten auffällig wurde. Bisher lässt sich aufgrund<br />

der Datenlage ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Tamiflu-Einnahme und den Symptomen, die<br />

eben auch selbst durch eine Influenza verursacht werden können, nicht eindeutig herstellen. Gleichwohl<br />

hat das japanische Gesundheitsministerium die Verschreibung von Tamiflu bei 10- bis 18-jährigen derzeit<br />

untersagt. Es handle sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Mehr zu den Themen der Pandemie<br />

auch auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress: www.disaster-management.eu +++<br />

4.4 Zwischenlager für radioaktive Abfälle in Stade<br />

+++ Am stillgelegten Kernkraftwerk Stade wurde am Dienstag das neue Zwischenlager für schwach- und<br />

mittelradioaktive Abfälle in Betrieb genommen, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen<br />

Umweltministeriums. Abfälle aus dem Restbetrieb und dem Abbau des stillgelegten Kernkraftwerks sollen<br />

dort zwischengelagert werden, bis das Endlager Konrad zur Verfügung steht. Genehmigt wurde das<br />

Zwischenlager zusammen mit der Stilllegung des Kernkraftwerks Stade im September 2005. Errichtung


und Inbetriebnahme wurden durch verschiedene zugezogene Sachverständige und die atomrechtliche<br />

Aufsichtsbehörde in enger Abstimmung mit der Bauaufsichtsbehörde kontrolliert. Notwendig ist das<br />

Zwischenlager für den unmittelbaren Abbau des Kernkraftwerks, da das Endlager für schwach- und<br />

mittelradioaktive Abfälle in der Schachtanlage Konrad voraussichtlich erst etwa 2013 zur Verfügung<br />

stehen wird. Da es dann so bald wie möglich geräumt werden soll, wurde der Betriebszeitraum auf<br />

maximal 40 Jahre befristet. Die Abfälle sollen entsprechend den Endlagerungsbedingungen Konrad<br />

konditioniert werden. Daneben werden dort auch nicht brennbare, unkonditionierte Reststoffe und Abfälle<br />

mit deutlich niedrigerer Aktivität aus logistischen Gründen bis zu fünf Jahren gelagert. +++<br />

4.5 Gefahrgutunfall in Andernach<br />

+++ "Ätzendes Gefahrgut läuft in Speditionsbetrieb aus", mit dieser Meldung wurde die Feuerwehr<br />

Mülheim-Kärlich und der Umweltzug Weißenthurm am Dienstag um 5.50 Uhr alarmiert. Bei der Verladung<br />

von Stückgütern auf dem Gelände einer Spedition wurde ein 1.000 Liter Behälter mittig durch die Gabeln<br />

eines Staplers beschädigt. Der Inhalt, Poly Aluminium Silikat, ergoss sich über die Ladefläche eines<br />

Sattelzuges auf den Hof der Spedition und gelang noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr in geringen<br />

Mengen in die Kanalisation. An Hand der vorliegenden Transportpapiere und der<br />

Gefahrgutkennzeichnung wurde die Firma evakuiert, Teile der Strasse abgesperrt, der Transportbehälter<br />

sowie die Kanalisation abgedichtet und kontrolliert. Gefahrstoff- und Explosionsgrenzenmessungen<br />

verliefen ohne Anzeige bzw. zeigten unbedenkliche Werte. Weil diese Tätigkeiten von den Einsatzkräften<br />

teilweise unter Chemikalienschutzanzügen durchgeführt werden mussten, wurde zusätzlich die Teileinheit<br />

Andernach des Gefahrstoffzuges Mayen-Koblenz nachalarmiert, um eine spätere Dekontamination der<br />

Einsatzkräfte durchzuführen. Da in den Transportpapieren jedoch keine genaueren Stoffangaben<br />

ersichtlich waren, wurde mit der Werkfeuerwehr der BASF Kontakt ausgenommen. Diese bestätigte die<br />

Richtigkeit der Vorgehensweise der Feuerwehr vor Ort, konnte aber auch keine näheren Stoffdaten<br />

ausfindig machen. Über die BASF Werkfeuerwehr wurde aber ein Kontakt zum Hersteller hergestellt, der<br />

dann schnellstmöglich genaue Angaben machte. Bei den 500 Liter des ausgelaufenen Gefahrgutes<br />

handelte es sich um ein Flockungsmittel, welches in Kläranlagen eingesetzt wird. Es wurde mit<br />

Chemikalienbindemittel abgestreut und aufgenommen. Die Kanalisation wurde gespült. Gegen 8 Uhr<br />

waren die Einsatzmaßnahmen beendet. Insgesamt waren im Einsatz die Polizei Andernach, das DRK und<br />

die Feuerwehr mit 46 Einsatzkräften und 12 Fahrzeugen. +++<br />

4.6 Neues Feuerwehrjahrbuch 2006/2007<br />

+++ Das Feuerwehrjahrbuch 2006/07 ist ab sofort beim Versandhaus des Deutschen<br />

Feuerwehrverbandes erhältlich. Themenschwerpunkte der 41. Ausgabe sind u.a. Katastrophenschutz,<br />

das Projekt "Frauen in der Freiwilligen Feuerwehr" und die Förderung von Feuerwehrfahrzeugen. Zudem<br />

werden die großen Feuerwehrereignisse des vergangenen Jahres und die Aktivitäten der DFV-<br />

Mitgliedsorganisationen in dem Buch dokumentiert. "Das Feuerwehr-Jahrbuch ist eine praktische<br />

Arbeitshilfe im Alltag. Es soll aber auch allen Verantwortlichen in Feuerwehren, Politik und Verwaltung<br />

helfen, sich einen Überblick über Reformprozesse und Zukunftsfelder zu verschaffen", erklärte DFV-<br />

Vizepräsident Ralf Ackermann. www.feuerwehrversand.de +++<br />

4.7 Europäischer Katastrophenschutz<br />

+++ Mit erwarteten 1.400 Teilnehmern aus 40 Nationen findet am 30. und 31. Oktober 2007 der 3.<br />

Europäische Katastrophenschutzkongress des BBK, THW und <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in der Stadthalle Bonn /<br />

Bad-Godesberg statt. In einem zweitägigen Hauptprogramm und zahlreichen Fachforen werden aktuelle<br />

Themen des Katastrophenschutzes, wie der Schutz Kritischer Infrastrukturen, der Klimawandel oder auch<br />

die internationale Koordination von Politikern, Praktikern und der Industrie erörtert. Programm und<br />

Anmeldung unter www.civil-protection.com +++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Studie zu den Kosten des Spams<br />

+++ Rund 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr kostet die Bearbeitung von unerwünschten E-Mails. Das<br />

errechnet eine aktuelle, unabhängige Studie des Instituts für Marketing und Medien an der Universität<br />

Hamburg. Durch den Einsatz von Anti-Spam-Lösungen, die sich dem Verhalten der E-Mail-Nutzer und<br />

dem der Spam-Versender anpassen, lassen sich diese Kosten deutlich reduzieren. Die Studie "Kosten


und Kostentreiber von unerwünschten Werbemails (Spam)" analysiert rund 1.000 Mitarbeiter einer<br />

Universität in Bezug auf ihren Umgang mit Spam empirisch. Die Studie wurde von Prof. Dr. Michel<br />

Clement, Dominik Papies und Harder-Johann Boie durchgeführt. Die Verfasser zeigen auf, dass nicht nur<br />

die Anzahl der Spam-Mails die Kosten treibt, sondern vor allem die bei den Empfängern eintretenden<br />

Verhaltensänderungen. Von Spam betroffene E-Mail-Nutzer kontrollieren sehr viel öfter ihr Postfach, weil<br />

sie fürchten, wichtige Mails zu übersehen oder versehentlich zu löschen. Im Vergleich dazu fallen<br />

technische Kosten, wie zusätzlicher Speicherplatz, und der Zusatzaufwand von IT-Abteilungen weniger<br />

ins Gewicht. Die Studie empfiehlt deswegen den Einsatz von zentralen Spamfilter-Lösungen, die den<br />

einzelnen E-Mail-Nutzern Zugriff auf Filter-Einstellungen ermöglicht. "Filterlösungen, die starr, ohne<br />

Einflussmöglichkeit für die Anwender arbeiten, steigern das Unsicherheitsgefühl eher und stellen<br />

deswegen potentiell Kostentreiber dar", erklärt Prof. Clement. Die Studie "Kosten und Kostentreiber von<br />

unerwünschten Werbemails (Spam)" von Prof. Dr. Michel Clement, Dominik Papies und Harder-Johann<br />

Boie kann unter medienmanagement@uni-hamburg.de bestellt werden. +++<br />

5.2 Zunahme der Targeted-Attacks<br />

+++ Hacker und Phisher setzen derzeit in den USA erfolgreich eine neue Masche ein: Statt ihre E-Mails<br />

einfach nur an mehrere Millionen eBay-Benutzer und Bankkunden zu verschicken, suchen sie sich ihre<br />

Opfer jetzt auch sehr gezielt aus. Jüngst brachte ein erpresserischer Trojaner namhafte amerikanische<br />

<strong>Behörden</strong> und Konzerne in Bedrängnis. Nach Erkenntnissen des deutschen IT-<strong>Sicherheit</strong>sexperten von<br />

Avira werden sich diese konzentrierten Angriffe künftig auch in Deutschland häufen. Dabei handelt es sich<br />

laut den Experten des Avira-<strong>Sicherheit</strong>slabors um Attacken, die ganz speziell Geschäftsgeheimnisse,<br />

Kundendaten und andere sensible Informationen bestimmter Firmen, Institutionen oder <strong>Behörden</strong><br />

ausspionieren. In Fachkreisen spricht man bei dieser Malware-Variante von Spear-Phishing oder auch<br />

Targeted Attacks (zielgerichtete Angriffe). "Die Zeiten, in denen Phishing- und andere Malware-Angriffe<br />

sich nur gegen die breite Anwender-Masse richteten, sind vorbei. Bislang nutzten es die Bösewichte aus,<br />

dass sich Millionen an wahllos verschickten E-Mails mit einer ansprechenden Betreffzeile lohnen -<br />

irgendjemand fühlt sich immer angesprochen und fällt auf den Betrug herein", sagt Tjark Auerbach,<br />

Gründer und Geschäftsführer der Avira. Beim Spear-Phising geht jedoch nur eine sehr individuell<br />

gestaltete Nachricht an einen ausgewählten Empfängerkreis innerhalb eines Unternehmens. "Wer<br />

vermutet denn schon einen Betrug, wenn sich die IT-Supportabteilung meldet oder etwa der Betriebsrat?<br />

Die Informationen über Ansprechpartner, Verantwortlichkeiten und Strukturen sind bei vielen<br />

Unternehmen doch auf der Internetseite abgelegt. Für Hacker ist es also ein Leichtes, eine entsprechende<br />

E-Mail zu fälschen und so glaubwürdig zu erscheinen". +++<br />

5.3 Die Top-20-Viren im Juli<br />

+++ Platz eins der diesmonatigen E-Mail-Top-20 des russischen <strong>Sicherheit</strong>sexperten Kaspersky Lab und<br />

damit 22 Prozent des gesamten Malware-Traffics nimmt ein neuer Warezov ein. Das Botnetz, welches im<br />

Mai durch den Trojaner Agent.bqs erstellt und im letzten Monat weiterentwickelt wurde, funktionierte<br />

demnach im Juli mit voller Kraft. Waren im Juni noch vier Modifikationen der Wurmfamilie Warezov im<br />

Rating vorhanden, ist im Juli nur Win32.Warezov.pk übrig geblieben. Dennoch sollte man die<br />

Gefährlichkeit dieser Familie nicht unterschätzen. Der Erstplatzierte löst immer neuen Spam-Versand aus<br />

und die Experten von Kaspersky Lab befürchten eine neue Warezov-Epidemie, ähnlich der im Oktober<br />

vergangenen Jahres. Damals registrierte das Virenlabor fast jeden Tag über zwei Dutzend neue Warezov-<br />

Modifikationen. Trotz des rapiden Aufstiegs von Warezov.pk (er wurde erstmals am 26. Juni entdeckt und<br />

erreichte zu Beginn des Monats Juli schon Maximalwerte) ist seine Situation insgesamt stabil. Die<br />

Hauptgefahr bilden lokale, auf die User einzelner Länder ausgerichtete Virusattacken. Auf den oberen<br />

zehn Plätzen hält sich seit geraumer Zeit die Familie NetSky. Zwar verloren NetSky.q und NetSky.t je eine<br />

Position und liegen nun bei 14 Prozent respektive sechs Prozent. Ebenfalls in der Führungsriege konnte<br />

sich Bagle.gt halten. Insgesamt beobachteten die Virenanalysten unter den ersten 15 Plätzen des Ratings<br />

eine unwesentliche Bewegung der alten Würmer in beide Richtungen. Das höchste Wachstum zeigte im<br />

Juli Exploit.Win32.IMG-WMF.y, er verbesserte seinen Rang gleich um sieben Positionen.<br />

www.viruslist.com/de/analysis?pubid=200883545 +++<br />

5.4 Spam-Verteiler schon ab 450 Euro<br />

+++ Die Zahl krimineller Tools, die es auch Einsteigern möglich machen unkompliziert in die Welt der<br />

Cyber-Kriminellen einzusteigen, steigt rapide. Die Panda Software Virenlabore haben nun ein Tool im<br />

Internet entdeckt, welches es Cyber-Kriminellen erleichtert Spam-Mails zu versenden und Links in Foren


und Blogs einzufügen, die zu verseuchten Webseiten führen. Die Panda Experten haben das schädliche<br />

Tool XRumer genannt. Wie schon der Trojaner-Baukasten wird auch XRumer über Online-Foren verkauft.<br />

Der Programmierer wirbt damit, dass er in der Lage ist in weniger als einer Viertelstunde über 1.100<br />

Kommentare auf verschiedenen Foren zu veröffentlichen. Er bietet das Tool für 450 Euro an. Und so<br />

funktioniert es: Zuerst bestimmt der Käufer welche Nachrichten generiert werden und zu welchen<br />

Webseiten der in den Foren eingebettete Link führen soll. Er wählt den User-Namen, die E-Mail-Adresse<br />

und alle weiteren Angaben, die für eine Registrierung in den entsprechenden Foren notwendig sind. Dann<br />

sucht er sich die Blogs und Foren aus, in denen er seine Kommentare streuen möchte. Für 50 zusätzliche<br />

Dollar erhält er das Tool Hrefer, das eine Internet Such-Engine enthält, um geeignete Seiten für den<br />

Angriff zu finden. An den <strong>Sicherheit</strong>svorkehrungen der anvisierten Webseiten (captcha, Blocken<br />

verdächtiger IP-Adressen, etc.) mogelt sich das Tool vorbei, indem es eine lange Liste von IP Adressen,<br />

die als Proxies fungieren können, nutzt. Mit XRumer lassen sich Kommentare auf Seiten einfügen, die mit<br />

phpBB, PHP-Nuke, yaBB, VBulletin, Invision Power Board, IconBoard, UltimateBB, exBB und phorum.org<br />

erstellt werden. Das Programm hat sogar einen FAQ-Bereich. Dort behauptet der Programmierer übrigens,<br />

dass dieses Tool kein Programm zum Versenden von Spam-Mails ist.<br />

http://blogs.pandasoftware.com/blogs/pandalabs/archive/2007/07/24/XRumer.aspx +++<br />

5.5 Zero-Day-Lücken als größtes <strong>Sicherheit</strong>sproblem<br />

+++ Insgesamt 54 Prozent aller IT-Profis halten Zero-Day-<strong>Sicherheit</strong>slücken für das größte<br />

<strong>Sicherheit</strong>sproblem - so lautet das Ergebnis der jährlich durchgeführten Marktstudie der PatchLink<br />

Corporation, einem weltweiten Anbieter von Vulnerability-Management-Lösungen. Im Rahmen der Studie<br />

befragte das <strong>Sicherheit</strong>sunternehmen mehr als 250 CIOs, CSOs, IT-Leiter und <strong>Netzwerk</strong>administratoren<br />

in Europa, USA und im asiatisch-pazifischen Raum. Auf den weiteren Plätzen der größten<br />

<strong>Sicherheit</strong>sgefahren folgen Hacker sowie Malware und Spyware. "Zero-Day-Attacken sind für jede<br />

Organisation unabhängig von der Größe extrem gefährlich. Aus finanzieller Motivation heraus<br />

programmieren Angreifer heutzutage individuelle und hochentwickelte Malware, um unbekannte<br />

<strong>Sicherheit</strong>slücken in bestimmten Applikationen auszunutzen, bevor sie geschlossen werden", erläutert<br />

Charles Kolodgy, Research Director beim Marktforschungsinstitut IDC. "Diese Problematik wird durch den<br />

menschlichen Faktor verstärkt. Das Userverhalten ist schwer kontrollierbar und viele Hacker setzen bei<br />

ihren Angriffen darauf, dass Anwender die Gefahren nicht erkennen. Zugleich nutzen sie aus, dass viele<br />

IT-Abteilungen dünn besetzt sind und nicht die notwendigen Mittel zur Verfügung haben, um sich proaktiv<br />

gegen Zero-Day-Attacken zur Wehr zu setzen."<br />

www.patchlink.com +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1 3. Europäisches Blaulichttreffen in Strausberg<br />

+++ Am 04. August laden die IPA-Verbindungsstelle Strausberg, der Schutzbereich Märkisch-Oderland<br />

und die örtliche Verkehrswacht im Rahmen eines Verkehrssicherheitstages im Strausberger Sport- und<br />

Erholungspark zum 3. Europäischen Blaulichttreffen ein. Dort dreht sich alles um Einsatzfahrzeuge der<br />

Polizei und des Rettungswesens. Neben aktuellen, sich im Dienst befindenden Fahrzeugen können auch<br />

einige Oldtimer bestaunt werden. Die Landeseinsatzeinheit Brandenburg zeigt ihre Spezialtechnik, so<br />

einen Wasserwerfer und einen Sonderwagen. Ebenfalls werden internationale Gäste aus Tschechien,<br />

Polen und Slowenien in ihren jeweiligen Landesuniformen teilnehmen. Des Weiteren finden eine Tausch-<br />

und Sammelbörse von Uniformeffekten, eine Ausstellung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sowie<br />

Vorführungen von Feuerwehr, DRK und Polizei statt. +++<br />

6.2 Forum Brandschutzerziehung 2007 in Aachen<br />

+++ Das Forum Brandschutzerziehung und -aufklärung des Deutschen Feuerwehr Verbandes und der<br />

Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes findet dieses Jahr am 09. und 10. November im<br />

Floriansdorf Aachen statt. Einrichtungen wie die Floriansdörfer werden dieses Jahr Hauptthema des<br />

Forums sein. Das Veranstaltung umfasst Forumsworkshops zu den Bereichen Brandschutzerziehung und<br />

-aufklärung bei Kindern und Jugendlichen, bei Seniorinnen und Senioren sowie bei Menschen mit<br />

Behinderungen, betrieblicher Brandschutz, Nutzung moderner Medien und<br />

<strong>Sicherheit</strong>serziehung/Selbstschutz der gesamten Bevölkerung. Interessierte Fachleute können sich noch<br />

für die Übernahme von Referaten bewerben. "Wir freuen uns insbesondere, wenn Sie als Moderator von


Arbeitsgruppen Ergebnisse mit den Teilnehmenden entwickeln und vorstellen", ermunterte Organisator Dr.<br />

Volker Meyer zur aktiven Teilnahme. Themenvorschläge können zusammen mit dem Anmeldeformular<br />

eingereicht werden. Noch bis zum 20. September gilt der Frühbucherpreis von 98 Euro, danach erhöht<br />

sich der Preis auf 118 Euro. Das Anmeldeformular zum Download und die Onlineanmeldung sind unter<br />

www.brandschutzaufklaerung.de abrufbar. +++<br />

6.3 Revision in Öffentlichen Institutionen<br />

+++ Am 28. und 29. November findet in Kassel die diesjährige Tagung des Deutsches Instituts für Interne<br />

Revision (IIR) zum Thema "Revision in Öffentlichen Institutionen" statt. Im Hauptprogramm aber auch<br />

insbesondere in den Workshops bietet dieser Kongress ein umfangreiches und in sich geschlossenes<br />

Weiterbildungsangebot für alle Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung im Bereich der internen Revision.<br />

Die Workshops decken u.a. die Themenbereiche Korruptionsprävention, zentrale Vergabe, Bau- und<br />

Beschaffungsrevision sowie die digitale Prüfungsunterstützung ab und werden von erfahrenen<br />

Revisionsfachleuten, Wissenschaftlern und externen Beratern durchgeführt.<br />

www.iir-ev.de +++<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.


? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-<br />

9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815.<br />

UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte<br />

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oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 09. August 2007<br />

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Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

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<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Alle Mittel zum Kampf gegen Terrorismus ausschöpfen<br />

1.2 Radikal-islamistische Gemeinde in Bayern?<br />

1.3 Russisches Raketensystem in Betrieb<br />

1.4 (Un)bemannt durch die Lüfte<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Schockvideos im Einsatz gegen Verkehrssünder<br />

2.2 Videoüberwachung in Brandenburg führt zu erhöhter <strong>Sicherheit</strong><br />

2.3 <strong>Sicherheit</strong> und Staatlichkeit<br />

2.4 Herkules - ein Leuchtturmprojekt?<br />

2.5 Rechnungshof: Geht auch zu Fuß<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Mindestens jeder Dritte unter Drogeneinfluss<br />

3.2 Sonnenschein und Heiterkeit in Madrid<br />

3.3 FRONTEX-Chef kommt nach Berlin<br />

3.4 Brandenburg testet erstmals Tragschrauber für Polizeieinsätze<br />

3.5 Gezielter Angriff auf den BdK<br />

3.6 Großeinsatz bei Berliner Hausdurchsuchung<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 BOS-Ausschreibungsflut führt zu Urlaubsabbrüchen<br />

4.2 BOS-Digitalfunk - alles hat seinen Preis<br />

4.3 Motorola für dänische BOS<br />

4.4 Neuer Sepura-Chef<br />

4.5 Digitalfunk am Flughafen Köln/Bonn<br />

4.6 Falscher Polizist kassiert auf den Autobahnen<br />

4.7 Die Zahl der Spieler wird immer mehr<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Eine halbe Million für Asien<br />

5.2 Tollwut-Impfung für Reisen nach Osteuropa<br />

5.3 Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

5.4 Deutschland löscht Brände im Kosovo<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1.1 Feuerwehrkongress zur Kommunale


6.1.2 Terminänderung Fachtagung "Informationsmanagement und Wissensmanagement"<br />

6.2 Weitere Hinweise<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Alle Mittel zum Kampf gegen Terrorismus ausschöpfen<br />

+++ Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein hat gefordert, die Möglichkeiten des Staates im Kampf<br />

gegen terroristische Organisationen auszuweiten. Bei der Vorstellung der<br />

Verfassungsschutzinformationen für das erste Halbjahr in München betonte er, dass alle rechtsstaatlichen<br />

Mittel ausgeschöpft werden müssten, um die <strong>Sicherheit</strong> der Bürger zu gewährleisten. Unter anderem<br />

forderte er, die Onlinedurchsuchung von Computern und den Einsatz der Bundeswehr gegen<br />

terroristische Bedrohungen zu legalisieren. Die Bedrohungssituation durch den islamistischen Terrorismus<br />

sei ernsthaft und gegenwärtig, so Beckstein. Dass im laufenden Jahr noch keine Anschläge in Europa<br />

gelungen seien, sei vor allem Zufällen zu verdanken. "Wir dürfen nicht erst warten, bis ein verheerender<br />

Anschlag auf Deutschland verübt wird, bevor die notwendigen Gesetzesänderungen beschlossen<br />

werden." Beckstein äußerte sich bei der Vorstellung der Verfassungsschutzinformationen auch zu<br />

Rechtsextremismus und Scientology, wobei die Sekte im vergangenen Halbjahr ihre<br />

Anwerbungsversuche intensiviert habe. Beckstein warnte vor vor einer zunehmenden Verharmlosung der<br />

verfassungsfeindlichen Organisation. So werde Scientology immer wieder als Religionsgemeinschaft<br />

bezeichnet, obwohl das nach eindeutiger Rechtsprechung nicht zutreffe.Der Bericht kann online<br />

heruntergeladen werden.<br />

http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/content/stmi/sicherheit/verfassungsschutz/verfassungsschutzberich<br />

te/verfsch_2007_hj.pdf +++<br />

1.2 Radikal-islamistische Gemeinde in Bayern?<br />

+++ Als "in hohem Maße unglaubwürdig" hat Bayerns Innenstaatssekretär Georg Schmid Aussagen der<br />

Leitung der Islamischen Gemeinde Penzberg bezeichnet, dass "weder die Gemeinde noch das geplante<br />

Zentrum für Islam in Europa (ZIEM) in Verbindung stünden zu der als verfassungsfeindlich geltenden<br />

islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG)". "Wir haben eine Reihe von Hinweisen zu IGMG-Bezügen<br />

von Verantwortlichen der Islamischen Gemeinde Penzberg", betonte Schmid. "So verschweigt<br />

beispielsweise der Vorsitzende der Penzberger Gemeinde, Bayram Yerli, dass er in einem<br />

<strong>Behörden</strong>gespräch noch im Jahr 2005 eine Mitgliedschaft bei Milli Görüs ausdrücklich eingeräumt hat.<br />

Ebenso verschwiegen wird, dass bei der Eröffnungsfeier der Penzberger Moschee im September 2005<br />

unter den geladenen Gästen sich unter anderem der Vorsitzende der IGMG-Südbayern und der<br />

Vorsitzende des IGMG-Dachverbandes befanden. Die Vizedirektorin der islamischen Gemeinde Penzberg<br />

wird in einer Vereinsübersicht der südbayerischen IGMG-Frauenorganisation noch im Jahr 2004 als<br />

Vorsitzende in Penzberg genannt. Der Imam der Penzberger Moschee Benjamin Idriz hat sich in einer<br />

öffentlichen Rede noch im November 2006 positiv über Milli Görüs geäußert. Wenn die Verantwortlichen<br />

jetzt so tun, als ob sie mit Milli Görüs seit langem überhaupt nichts zu tun haben, so ist dies durch diese<br />

Fakten widerlegt." +++<br />

1.3 Russisches Raketensystem in Betrieb<br />

+++ Russland hat sein neues Raketenabwehrsystem in Betrieb genommen. Die neuartigen Raketen<br />

sollten zunächst Moskau vor möglichen Angriffen schützen, sagte der Oberbefehlshaber der Luftwaffe,<br />

Alexander Selin, nach Angaben der Agentur Interfax. Bis 2015 will Russland das System an allen<br />

wichtigen Industriezentren des Landes stationieren. +++<br />

1.4 (Un)bemannt durch die Lüfte<br />

+++ Ein Thema, dass insbesondere internationale Luftstreitkräfte derzeit bewegt, sind die UAVs<br />

(Unmanned Air Vehicles) und insbesondere UCAVs (Unmanned Combat Air Vehicles), die im Rahmen<br />

der netzwerkbasierten Kriegsführung eine tragende Rolle für die Zukunft der Luftwaffe spielen könnten -<br />

setzen doch keine Soldaten ihr Leben aufs Spiel. die auch für Polizei und Katastrophenschutz hilfreiche


Technik wird auf der 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz vorgestellt. Einer der weltweit größten Hersteller von<br />

UAVs und UCAVs ist der amerikanische Technologie- und Rüstungskonzern Northrop Grumman. Bill<br />

Ennis von selbiger Firma ist dort zuständig für den Sektor der unbemannten Luftfahrt und wird vor dem<br />

finalen Forum die aktuellen und künftigen Fähigkeiten solcher unbemannten Systeme vorstellen. Um nicht<br />

kampffähige Drohnen und Aufklärungssysteme geht es in Fachforum II, das "Eyes in the Sky and in the<br />

Space" in einem 120-minütigen Workshop diskutiert und vom Stellvertretenden Vorsitzenden der<br />

European Defence Agency, Hilmar Linnenkamp, moderiert wird. Programm und Anmeldung unter<br />

www.european-defence.com +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Schockvideos im Einsatz gegen Verkehrssünder<br />

+++ Ab sofort will die Polizei in NRW Drängler, Raser und Alkoholsünder mithilfe von "Schockvideos"<br />

bekämpfen. Diese Videos sollen nicht nur informieren, sondern auch wachrütteln und die Gefahren, die<br />

solch ein Verhalten birgt, demonstrieren. Es wurde bereits eine DVD mit internationalen Spots, zum<br />

Beispiel aus Österreich, Großbritannien und Spanien, zusammengestellt. Alle rund 360<br />

Verkehrssicherheitsberater in NRW erhalten sie in Kürze, um sie bei Kontrollen flächendeckend<br />

einzusetzen. Die Polizistinnen und Polizisten zeigen ein oder mehrere Videos, die einen Bezug zu dem<br />

jeweils begangenen Verstoß haben. Unter anderem wird in einem Video die Gefahr des Nicht-<br />

Anschnallens verdeutlicht: Eine Frau setzt ihr Kind in den Kindersitz ohne es anzuschnallen. Der Vater<br />

bremst abrupt und das Kind fliegt samt Teddybär durch die Windschutzscheibe und landet auf der Straße,<br />

wo es verblutet. Danach wird das richtige Verhalten mit Anschnallen gezeigt: das Kind überlebt. Erste<br />

positive Erfahrungen wurden bereits in Gütersloh und Bielefeld gesammelt: selbst rücksichtslose<br />

Autofahrer zeigten sich betroffen von den Filmen und änderten ihre Fahrweise. Auch wissenschaftliche<br />

Studien aus Österreich und Großbritannien haben bestätigt, dass "Schock-Videos" nachhaltig wirken und<br />

für mehr <strong>Sicherheit</strong> auf den Straßen sorgen. Dass dies notwendig ist, zeigen die Zahlen der Toten und<br />

Verletzten, bundesweit gab es im ersten Halbjahr 2007 mehr Betroffene als im ersten Halbjahr des<br />

Vorjahres. +++<br />

2.2 Videoüberwachung in Brandenburg führt zu erhöhter <strong>Sicherheit</strong><br />

+++ Nach Angaben des Innenministeriums Brandenburg wird die Videoüberwachung auch künftig nach<br />

der Verankerung im Polizeigesetz ein wichtiger Bestandteil der brandenburgischen <strong>Sicherheit</strong>spolitik<br />

bleiben. Bereits in ihrer Pilotphase habe die Videoüberwachung zu erhöhter <strong>Sicherheit</strong> beigetragen. Im<br />

Jahr 2001 waren an vier Standorten insgesamt 13 Kameras installiert worden und in den Folgejahren<br />

konnte die Polizei an jedem der Standorte einen Straftatrückgang feststellen. Im Durchschnitt betrug der<br />

Rückgang an den Überwachungsstandorten von 2001 bis 2006 immerhin 50 Prozent. "Die<br />

Videoüberwachung hat sich bewährt. Sie hat an allen Standorten wirkungsvoll zur Bekämpfung und zur<br />

Vorbeugung der Kriminalität beigetragen und so die <strong>Sicherheit</strong> der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig<br />

erhöht", betonte Schönbohm. Auch eine Studie der Universität Greifswald belegte die positiven Effekte.<br />

Demnach kommt es zur deutlichen Abnahme der Diebstahlkriminalität sowie zu einer positiven<br />

Entwicklung der Gesamtkriminalität an den Standorten. Die Gutachter machen weiterhin auf einen<br />

positiven Ausstrahlungseffekt in umliegende Bereiche und die hohe Akzeptanz der Überwachung in der<br />

Bevölkerung aufmerksam. +++<br />

2.3 <strong>Sicherheit</strong> und Staatlichkeit<br />

+++ Auf der 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz, zu der sich zum heutigen Zeitpunkt bereits über 15 Minister<br />

angekündigt haben, wird der Bundesminister des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble die Abschlussrede des<br />

ersten Tages halten. Nachdem am 17. September Vorträge über die Weiterentwicklung der ESVP<br />

(Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik), SDR (Software Defined Radio) und BMD (Ballistic<br />

Missile Defence) zu hören sein werden, schließt der Bundesminister den ersten Tag mit einer Ansprache<br />

zum Thema "<strong>Sicherheit</strong> und Staatlichkeit - Gewalt in der Globalisierung". Programm und Anmeldung unter<br />

www.euro-defence.eu +++<br />

2.4 Herkules - ein Leuchtturmprojekt?<br />

+++ Mit einem Volumen von ca. 7,1 Milliarden Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren ist Herkules das<br />

größte Public Private Partnership (PPP) in Europa. Mit diesem Projekt soll die gesamte nicht-militärische


Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr modernisiert werden. Herkules soll dazu mit<br />

der Modernisierung der Rechenzentren, der Software und Anwendungen, der PCs, der Telefone sowie<br />

der Sprach- und Datennetze die Voraussetzungen in Deutschland schaffen. Einen detaillierter Einblick in<br />

das Projekt biete der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in seiner aktuellen Ausgabe auf Seite 29. +++<br />

2.5 Rechnungshof: Geht auch zu Fuß<br />

+++ Nach aktuellen Berichten hat der Rechnungshof die Arbeit der zwölf Berliner Ordnungsämter als<br />

"nicht zufriedenstellend" bezeichnet. "Nach dem Bericht wurden in der Vergangenheit angeblich zu viele<br />

Dienstfahrzeuge angeschafft", so Bodo Pfalzgraf, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft<br />

(DPolG) Berlin. "Kritisiert wurde in diesem Zusammenhang, dass die Mitarbeiter der Ordnungsämter als<br />

Uniformträger schließlich auch kostenfrei Bus und Bahn fahren können." Ein weiterer Punkt des<br />

Rechnungshofes bemängele, dass zu wenig Anzeigen geschrieben würden. "Der Rechnungshof hat<br />

nichts dazu gelernt", so Pfalzgraf. "Schon bei der Polizei gilt eben nicht: Viele Ordnungswidrigkeiten gleich<br />

guter Polizist. Das gilt für die Ordnungsämter natürlich ebenso." www.dpolg.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Mindestens jeder Dritte unter Drogeneinfluss<br />

+++ Zum 13. Mal fand am zurückliegenden Wochenende auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna bei<br />

Kastellaun die größte Rave-Veranstaltung Deutschlands statt. Rund 50.000 Besucher lockte die NATURE<br />

ONE laut Veranstalter in diesem Jahr wieder in den Hunsrück. Die Veranstaltung verlief ausgesprochen<br />

friedlich und aggressionsfrei, alarmieren muss aus polizeilicher Sicht allerdings die Kontrollbilanz<br />

hinsichtlich des Drogenkonsums vor, während und nach dem "Happening". Nahezu 1.000 Einsatzkräfte<br />

der Polizei Rheinland-Pfalz, der Bundespolizei sowie des Zolls waren seit Donnerstag bis in die Nacht<br />

zum Dienstag im Einsatz. Der größte Teil davon war im unmittelbaren Veranstaltungsbereich eingesetzt,<br />

daneben fanden aber auch auf den Autobahnen und Zu- bzw. Abfahrtswegen sowie auf den Bahnhöfen in<br />

Koblenz und Mainz umfangreiche Kontrollen statt. Dabei wurden insgesamt 834 Strafanzeigen gestellt<br />

und neben anderen Drogen auch über 2.500 Ecstasy-Tabletten und 891 Gramm Marihuana sichergestellt.<br />

Besorgniserregend ist nach Ansicht der eingesetzten Beamten auch die Hochrechnung auf das<br />

Gesamtkonsumverhalten: Obwohl die Polizei trotz starken Kräfteansatzes nur selektiv kontrollieren konnte,<br />

war fast "jeder Schuss ein Treffer." Die Rückmeldungen der Drogenfahnder vor Ort schwankten je nach<br />

Tages-/Kontrollzeit zwischen: "Mindestens jeder Dritte stand unter Drogeneinfluss." bis hin zu: "Ich habe<br />

überhaupt nur ein einziges Auto kontrolliert, in dem nicht entweder der Fahrer bekifft war oder zumindest<br />

bei einem Mitfahrer Drogen gefunden wurden!" Hätte die Polizei also mit doppelt so vielen Beamten<br />

kontrolliert, wären die Zahlen voraussichtlich auch doppelt so hoch ausgefallen. +++<br />

3.2 Sonnenschein und Heiterkeit in Madrid<br />

+++ Bei der diesjährigen Tetra-World Conference in Madrid konnte der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> ein Interview mit<br />

dem Vizepräsidenten von Motorola, Eugene A. Delaney, führen (aktuelle Ausgabe Seite 38). Dabei<br />

äußerte sich Delaney neben der aktuellen Situation des BOS-Digitalfunks in Deutschland auch zu den<br />

Erfahrungen mit dem Netz in Heiligendamm. "Der Aufbau und der Betrieb dieses Netzes war natürlich<br />

eine gewisse Herausforderung für uns", so Delaney. "Von der Auftragserteilung bis zur Inbetriebnahme<br />

sind nur drei Monate vergangen. Das Netz war entsprechend des zu erwartenden Verkehrsaufkommens<br />

dimensioniert. Es waren rund 2.100 Funkgeräte im Einsatz. In Ergänzung zu diesen Funkgeräten wurde<br />

auch eine Leitstelle errichtet."<br />

www.behoerdenspiegel.de +++<br />

3.3 FRONTEX-Chef kommt nach Berlin<br />

+++ Neben Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble und EU-Justizkommissar Franco Frattini hat<br />

vergangene Woche auch der Exekutivdirektor der Europäischen Grenzschutzbehörde FRONTEX, Ilkka<br />

Laitinen, als Referent für den 11. Europäischen Polizeikongress (30./31. Januar, Berlin) zugesagt. Er wird<br />

nach EU-Parlamentspräsident Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering und Europol-Chef Max-Peter Ratzel dritter<br />

Sprecher des zweiten Konferenztages sein und über die operative Arbeit seiner Behörde sprechen, deren<br />

Kompetenzen und Zuständigkeiten unter der deutschen Ratspräsidentschaft gestärkt wurden. Das<br />

Programm steht ab der 35. KW unter www.euro-police.com zur Verfügung. An der Ausstellung<br />

interessierte Firmen können Vorab-Informationen unter polizei@behoerdenspiegel.de anfordern. +++


3.4 Brandenburg testet erstmals Tragschrauber für Polizeieinsätze<br />

+++ Die Polizei in Brandenburg will zukünftig als erste Polizei in Europa den Tragschraubern testen.<br />

Diese oben offenen und zweisitzigen Fluggeräte sehen aus wie ein fliegender Zweierbob mit einem<br />

motorgetriebenen Propeller am Heck und einem nicht angetriebenen Rotor. Auf dem Flugplatz Saarmund<br />

südlich von Potsdam wird in den nächsten Monaten ausprobiert, ob Tragschrauber für die<br />

Verkehrsüberwachung, bei der Verfolgung von Straftätern oder der Vermisstensuche nützlich sein können.<br />

Auch die Vermisstensuche soll erprobt werden. Bisher hat die Polizei in Brandenburg allein zwei<br />

Hubschrauber Typ Eurocopter EC35 zur Verfügung, die zentral nahe dem Flughafen Schönefeld in<br />

Diepensee stationiert sind. Der Betrieb der Hubschrauber ist aber teuer: Eine Flugstunde schlägt mit<br />

3.000 Euro zu Buche, während eine Flugstunde im Zwei-Mann-Tragschrauber nur 120 Euro Sprit- und<br />

Betriebskosten verursacht. Die zwei schweren Hubschrauber hätten bei manchen Polizeieinsätzen aus<br />

Kostengründen am Boden bleiben müssen, heißt es aus Brandenburger Polizeikreisen. Die kleinen<br />

Tragschrauber könnten dezentral und in der Nähe von Polizeiwachen stationiert werden und dann<br />

wesentlich kostengünstiger fliegen. Allerdings können die Tragschrauber anders als gewöhnliche<br />

Hubschrauber nicht senkrecht starten, sondern benötigen eine geeignete Start- und Landebahn. Kritik<br />

kommt schon jetzt von der Gewerkschaft der Polizei: "Das ist ein Luxusprojekt", sagte Landeschef<br />

Andreas Schuster. Denn gerade erst habe man die zwei Eurocopter-Hubschrauber zum Stückpreis von<br />

fünf Millionen Euro erworben. Ein Tragschrauber könne noch nicht einmal Lasten mit an Bord nehmen -<br />

keine Wärmebildkamera, kein Geschwindigkeitsmessgerät. "Insofern dürfte man kaum etwas<br />

Beweiskräftiges feststellen können", so Schuster. Er räumte aber ein, dass es innerhalb der Polizei auch<br />

andere Meinungen gebe. So bei Sven Bogacz, Leiter des Schutzbereiches Brandenburg/Havel. Der Pilot<br />

leitet die Projektphase mit den Ultraleicht-Fluggeräten, die immerhin eine Spitzengeschwindigkeit von 160<br />

Kilometer pro Stunde erreichen. Eine Flugstunde mit angemietetem Piloten der Berliner Firma Aeronautix<br />

kostet 150 Euro. Eine komplette Pilotenausbildung würde mit 5.000 Euro zu Buche schlagen. Immerhin<br />

kündigte Gewerkschaftschef Schuster nun an, die erste Testphase kritisch begleiten zu wollen. Offenbar<br />

handelt es sich um ein Lieblingsprojekt von Innenminister Jörg Schönbohm, der mit seiner Polizei noch<br />

einmal bundesweit auffallen will. +++<br />

3.5 Gezielter Angriff auf den BdK<br />

+++ Der Bund deutscher Kriminalbeamter (BdK) musste erleben, wie effektiv gezielte Angriffe aus dem<br />

Internet sein können. Ein Hacker-Angriff schoß die Webseite einen Monat lang in das Off. Wer genau die<br />

Ursache war konnte noch nicht ermittelt werden, aber offensichtlich wurde ein Anhang, der den Virus<br />

enthielt, durch einen User sorglos geöffnet. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern derzeit noch<br />

an. Eine ausführlichere Beschreibung des Angriffs liefert der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in seiner aktuellen<br />

Ausgabe auf Seite 27.<br />

www.bdk.de +++<br />

3.6 Großeinsatz bei Berliner Hausdurchsuchung<br />

+++ Die Berliner Polizei war mit 600 Beamten in der als Unterkunft der linksalternativen Szene bekannte<br />

Haus in der Berliner Brunnenstraße im Einsatz. Nach der fünfstündigen Aktion gab es heftige Kritik<br />

seitens der Anwälte der Autonomen, in die auch die Partei "Die Grünen" mit einstimmte: Die Zahl der<br />

Beamten sei überzogen und nicht angemessen gewesen. Die Polizei kontert hingegen, dass der<br />

Polizeiführer nicht hätte vorhersagen können, mit welchem Widerstand seitens der Autonomen zu<br />

rechnen sei. Daher haben sie den richtigen Grundsatz befolgt, nach dem bei unklarem Lagebild ein<br />

großes Kräfteaufkommen für die <strong>Sicherheit</strong> der Polizisten notwendig sei. +++<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 BOS-Ausschreibungsflut führt zu Urlaubsabbrüchen<br />

+++ Bund und Länder haben im Zuge der Einführung des Digitalfunks in den letzten Wochen eine Vielzahl<br />

von Ausschreibungen ausgelöst. Gefragt sind Beratungs- und Unterstützungsleistungen bei<br />

Projektsteuerung und Controlling, Analysen und Maßnahmen für die Standort-, Funk- und<br />

Festnetzplanung sowie Lösungen für die Anbindung der Leitstellen an den Digitalfunk. Dies hat zahlreiche<br />

Bieter veranlasst, in Urlaub befindliche Mitarbeiter zurückzurufen und anderen den Urlaubsantritt zu<br />

versagen. Nachdem das Projekt über mehr als ein Jahrzehnt vor sich herdümpelte, löst die derzeitige


Hektik der BOS bei Industrie und Dienstleistungsunternehmen nicht gerade Begeisterung aus. Im<br />

Gegensatz dazu können sich die Mitarbeiter der Vergabegremien sich jetzt erst mal zurücklehnen,<br />

entspannen und in Urlaub gehen. Auf Flug- und Bahnhöfen soll es in Einzelfällen auch schon zu<br />

Begegnungen zwischen mürrischen Heimkehrern der Bieter und fröhlichen Urlaubern der Auftraggeber<br />

gekommen sein. +++<br />

4.2 BOS-Digitalfunk - alles hat seinen Preis<br />

+++ Nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen dem gemeinsamen Lenkungsausschuss von Bund<br />

und Ländern und der DB-Telematik über die Errichtung und den Betrieb des digitalen <strong>Behörden</strong>funk<br />

haben Bund und Länder eine Reihe von Aufgaben übernommen, um das Projekt zu retten. Bekanntlich<br />

entzog der Lenkungsausschuss der Bahntochter DB-Telematik den Auftrag, unter anderem weil deren<br />

letztes Angebot in Höhe von 5,1 Milliarden Euro als zu hoch bewertet wurde. Nun stellt sich aber heraus,<br />

dass weder der Bund noch die Länder die ihnen obliegenden Aufgaben selbst erfüllen können, sondern in<br />

einem hohen Maße externe Unterstützung in Anspruch nehmen müssen. Nicht nur die für den Aufbau und<br />

den Betrieb des Digitalfunks der BOS zuständige Bundesanstalt (BDBOS) lässt sich bei Projektsteuerung<br />

und Controlling extern unterstützen, sondern auch eine Reihe von Ländern. Allein der Bund reklamiert<br />

einen Unterstützungsbedarf von schätzungsweise 15.000 Personaltagen für die Projektsteuerung und von<br />

2.500 Personaltagen für das Controlling. Ein entsprechendes Vergabeverfahren läuft derzeit bereits. Mehr<br />

dazu in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 37. +++<br />

4.3 Motorola für dänische BOS<br />

+++ Dansk Beredskabskommunikation A/S, ein Tochterunternehmen von Motorola, hat von der dänischen<br />

Regierung den Auftrag erhalten, ein landesweites TETRA-Digitalfunknetz für die öffentliche <strong>Sicherheit</strong> zu<br />

liefern. Der Vertrag ist auf eine Laufzeit von zehn Jahren ausgelegt und hat ein Volumen von 289<br />

Millionen US-Dollar. www.motorola.com +++<br />

4.4 Neuer Sepura-Chef<br />

+++ Kasper Barfoed übernimmt ab sofort als neuer Country Manager die Vertriebsleitung der Sepura<br />

Deutschland GmbH mit Sitz in München. Der gebürtige Däne wird gleichzeitig neuer Country Manager für<br />

Österreich. www.sepura.com +++<br />

4.5 Digitalfunk am Flughafen Köln/Bonn<br />

+++ Motorola hat den Zuschlag erhalten, das Digitalfunksystem TETRA (TErrestrial Trunked RAdio) am<br />

Flughafen Köln-Bonn zu modernisieren. Der Auftrag umfasst den Aufbau einer ausfallsicheren<br />

Komplettlösung auf der Basis von Motorolas Plattform Dimetra IP. Die Systemermodernisierung wird<br />

voraussichtlich in nur sechs Monaten abgeschlossen sein. Das neue Digitalfunksystem verfügt über eine<br />

durchgängige IP-Architektur. Damit sorgt es für eine optimale Vernetzung des gesamten<br />

Flughafengeländes und von rund 1.900 TETRA-Funkgeräten. Das System ist flexibel skalierbar und<br />

kommt in verschiedenen Bereichen des Flughafenbetriebs zum Einsatz, unter anderem für das<br />

Management von Fuhrpark, Fracht, Logistik und im operativen Bereich der Flugzeugabfertigung. Auch die<br />

Flughafen-Werksfeuerwehr nutzt die Lösung, da das digitale Netz an die umfangreiche<br />

Inhousefunkanlage angebunden ist. Darüber hinaus unterstützt das TETRA-Bündelfunksystem die<br />

Aktivitäten am europäischen Luftfracht-Drehkreuz des Paketdienstleisters UPS, der sich ebenfalls am<br />

Flughafen Köln-Bonn befindet. +++<br />

4.6 Falscher Polizist kassiert auf den Autobahnen<br />

+++ Eine neue Einnahmequelle entdeckte ein etwa 40 Jahre alter Mann. Er kassiert mit seiner<br />

Anhaltekelle, Magnetblaulicht, sowie einer Leuchtleiste mit der bekannten Aufschrift "Stopp Polizei" sowie<br />

einem gefälschten Polizeiausweis auf deutschen Autobahnen ab. Vor allen Dingen ausländische Fahrer<br />

nimmt er in sein Visier und lässt sich zwischen 50 und 100 Euro wegen angeblicher Fahrverstöße<br />

auszahlen. So kassierte er von einem Holländer 50 Euro für zu schnelles Fahren. +++<br />

4.7 Die Zahl der Spieler wird immer mehr<br />

+++ Die IABG hat sich mittlerweile als einer der Anbieter des BOS-Digitalfunks etabliert. So leistet sie die<br />

technische Unterstützung und Steuerung für Bayern, die technische und wirtschaftliche Beratung für<br />

Hessen, unterstützt das BOS-Projekt Hamburg bezüglich des Qualitätsmanagements und macht das


Controlling für Rheinland-Pfalz. Für das Projekt in Baden-Württemberg wurde ebenfalls ein Angebot<br />

abgegeben.<br />

www.iabg.de +++<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Eine halbe Million für Asien<br />

+++ Das Auswärtige Amt stellt 500.000 Euro für die Unterstützung der von den Fluten in Asien<br />

betroffenen Bevölkerung bereit. Insgesamt werden über deutsche Hilfsorganisationen die<br />

basismedizinische Versorgung, Notunterkünfte, Nahrungsmittel und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt.<br />

Der starke Monsunregen im vergangenen Monat hat in Bangladesch, Indien und Nepal die Flüsse über<br />

die Ufer treten lassen. Geschätzte 20 Millionen Personen sind von den starken Überschwemmungen<br />

betroffen. Viele von ihnen mussten ihre Häuser verlassen. Auch China wird infolge ungewöhnlich starker<br />

Regenfälle von Überschwemmungen heimgesucht. Hier sind rund 200 Mio. Personen betroffen. 4,5 Mio.<br />

Personen mussten evakuiert werden. +++<br />

5.2 Tollwut-Impfung für Reisen nach Osteuropa<br />

+++ Wer nach Osteuropa reist, sollte sich nach Ansicht des Zentrums für Reisemedizin (CRM) unbedingt<br />

eine Tollwut-Impfung geben lassen, weil die für Menschen gefährliche Tierkrankheit in vielen ost- und<br />

südosteuropäischen Ländern weit verbreitet sei. Aktuell würden insbesondere aus Russland und der<br />

Ukraine Fälle gemeldet, in denen tollwütige Tiere Menschen gebissen hätten. Das CRM verwies darauf,<br />

dass die Kosten für diese Reiseimpfung neuerdings von zahlreichen gesetzlichen Krankenkassen<br />

übernommen werden. Wenn ein Mensch durch einen Biss mit Tollwut infiziert wurde bleiben im<br />

Durchschnitt nur 24 Stunden bis drei Tage, bevor der Erreger das Gehirn erreicht. In dieser Zeitspanne<br />

kann noch eine nachträgliche Impfung angewandt werden, ist aber das Gehirn erreicht gibt es keine<br />

Behandlungsmöglichkeit mehr. In dem Zeitrahmen die notwendige Impfung zu erhalten sei aber in einigen<br />

Gegenden Osteuropas schwierig, so der wissenschaftliche Leiter des CRM, Erich Kröger. Von der<br />

Ansteckung bis zum Beginn der Tollwut dauert es in der Regel ein bis drei Monate. Wenn die Krankheit<br />

zum Ausbruch kommt, verläuft sie tödlich. +++<br />

5.3 Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

+++ Stabile Energienetze, funktionierende Wasserversorgung, zuverlässige Verkehrsträger, jederzeit<br />

Zugang zu Informationstechnologien: Bilder aus dem Alltag industrialisierter, hochtechnisierter<br />

Gesellschaften. Sind diese Infrastruktureinrichtungen in ihrer Funktionalität jedoch beeinträchtigt oder<br />

fallen sie ganz aus, hat dies meist erhebliche Auswirkungen auf Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und den<br />

einzelnen Bürger. Die Konsequenzen wurden daher auch vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und<br />

Katastrophenhilfe analysiert und Empfehlungen an das Innenministerium gegeben. Eine ausführliche<br />

Beschreibung der Ausgangslage und möglichen Reaktionsszenarien liefert der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in seiner<br />

aktuellen Ausgabe auf Seite 17. +++<br />

5.4 Deutschland löscht Brände im Kosovo<br />

+++ Deutsche KFOR-Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D unterstützen weiterhin die einheimischen<br />

Feuerwehren bei der Waldbrandbekämpfung im Kosovo und in Mazedonien. Insgesamt hat die<br />

Bundeswehr mit bis zu fünf Hubschraubern bislang in über 400 Lufteinsätzen über 230.000 Liter Wasser<br />

für die Löscharbeiten eingesetzt. +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1.1 Feuerwehrkongress zur Kommunale<br />

+++ Erstmals wird eine Tagung der Führungskräfte der Feuerwehren im CCN auf der Kommunale am 10.<br />

und 11. Oktober 2007 in Nürnberg stattfinden. Schwerpunkt der Tagung wird das Thema "Flüssiggas"<br />

sein. Ein ausführlicher Bericht zu dem Kongress ist in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf<br />

Seite 43.<br />

www.kommunale.de +++


6.1.2 Terminänderung Fachtagung "Informationsmanagement und Wissensmanagement"<br />

+++ Probleme bei der Organisation und Rednerbeschaffung führten dazu, dass die ursprünglich für den<br />

30./31. August 2007 in Koblenz angesetzte Fachtagung der AFCEA, "Informationsmanagement und<br />

Wissensmanagement", auf einen Tag verkürzt worden ist. Das Programm wurde entsprechend angepasst.<br />

Da nun auch eine erneute Anmeldung erforderlich ist, wurde die Anmeldefrist auf den 15. August 2007<br />

verlängert.<br />

www.afcea.de +++<br />

6.2 Weitere Hinweise<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

7. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de


8. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

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9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815.<br />

UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 15. August 2007<br />

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<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Drei deutsche Polizeibeamter Opfer von Anschlägen<br />

1.2 Steinmeier zum Tod der deutschen Polizisten in Afghanistan<br />

1.3 Mindestens 200 Tote bei Anschlägen im Irak<br />

1.4 Warnung vor Scientology<br />

1.5 Gespräche zur islamischen Gemeinde Penzberg<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Mehr Flüchtlinge aus dem Irak<br />

2.2 Straffreies Leben dank Bildung<br />

2.3 Neue Dienstkleidung für den Vollzug in Niedersachsen<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Sechs Tote in Duisburg<br />

3.2 Mafia-Fehde in Duisburg<br />

3.3 Ndrangheta<br />

3.4 Studiengang für <strong>Sicherheit</strong>smanager<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Instandsetzung sächsischer Deiche<br />

4.2Nachteil bei der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

4.3 Kritische Infrastrukturen schützen<br />

5. BERLINER SICHERHEITSKONFERENZ<br />

5.1 Moderne militärische Kommunikation<br />

5.2 High-Tech in Berlin<br />

5.3 Schutz von DV-Systemen<br />

6. FÜR SIE GELESEN<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1Wipfelfeuer 2007<br />

7.2 Weitere Hinweise<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM


1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Drei deutsche Polizeibeamter Opfer von Anschlägen<br />

+++ Die drei Opfer des Anschlags von heute morgen in Kabul waren deutsche Polizeibeamte, wie<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble mitteilte. "Die Beamten waren in Afghanistan im Einsatz zum<br />

Schutz unserer dortigen Botschaft und des Botschafters selbst. Sie waren nicht beteiligt an der<br />

europäischen Polizeimission EUPOL zum Aufbau eigenständiger Polizeiarbeit in Afghanistan", betonte<br />

Schäuble. "Die Beamten sind - nach alledem, was wir bislang wissen - auf dem Weg zu einem<br />

dienstlichen Training auf einen Sprengsatz gefahren. Sie haben dabei ein besonders geschütztes<br />

Fahrzeug benutzt. Die Explosion war jedoch so stark, dass trotz allen Schutzes die schrecklichen Folgen<br />

eingetreten sind. Tödlich verletzt wurden: der Leiter des Personenschutzkommandos, ein Oberkommissar<br />

des Bundeskriminalamtes, ein weiterer Angehöriger des Personenschutzkommandos, ein zum BKA<br />

abgeordneter Polizeiobermeister und ein Polizeiobermeister der Bundespolizei, der beim Haussicherungs-<br />

und -ordnungsdienst der Botschaft tätig war. ein vierter Beamte wurde verletzt, er gehört ebenfalls dem<br />

Botschaftsschutzkommando an und ist Beamter der Bundespolizei und ebenfalls zum Bundeskriminalamt<br />

abgeordnet. Der Beamte befindet sich außer Lebensgefahr und wird derzeit durch die Bundeswehr im<br />

Camp Warehouse ärztlich behandelt." www.bmi.bund.de +++<br />

1.2 Steinmeier zum Tod der deutschen Polizisten in Afghanistan<br />

+++ "Die umgekommenen deutschen Polizeibeamten leisteten ihren Dienst an der deutschen Botschaft in<br />

Afghanistan - ihre Aufgabe war es, Leben zu schützen. Ihre Arbeit stellte einen wichtigen Beitrag zum<br />

deutschen Engagement für den Wiederaufbau in Afghanistan dar. Die Hintermänner dieses feigen<br />

Anschlags müssen schnellstens ermittelt und bestraft werden", so Außenminister Dr. Frank-Walter<br />

Steinmeier zum Tod der drei deutschen Botschaftsmitarbeiter in Kabul, Afghanistan. "Mit tiefer Trauer und<br />

Entsetzen habe ich heute vom Tod dreier Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Kabul erfahren. " +++<br />

1.3 Mindestens 200 Tote bei Anschlägen im Irak<br />

+++ Im Irak sind bei einer Serie von Anschlägen und Kämpfen mindestens 200 Menschen ums Leben<br />

gekommen. Allein im Norden des Landes starben bei zwei Selbstmordanschlägen mindestens 175<br />

Menschen. Zwei mit Sprengstoff beladene Lastwagen explodierten nördlich von Mossul in einer<br />

Wohnsiedlung. Viele der Opfer sollen Mitglieder der Religionsgruppe der Jasidi sein. +++<br />

1.4 Warnung vor Scientology<br />

+++ Hamburgs Innensenator Udo Nagel warnt in der 16. Episode des Senats-Videopodcasts vor einer<br />

Verharmlosung der Scientology Organisation und setzt sich für die Prüfung ein, ob die Organisation<br />

verboten werden kann. In dem rund zwei Minuten langen Beitrag weist der Senator auf die<br />

verfassungsfeindlichen Bestrebungen der Scientology Organisation und deren Gefährlichkeit für unsere<br />

Demokratie hin. Die Scientology Organisation hat in Hamburg nach Erkenntnissen des<br />

Verfassungsschutzes etwa 750 Mitglieder. Sie ist keine Religionsgemeinschaft und strebt eine<br />

Gesellschaft an, die mit den Grundsätzen unserer freiheitlichen Demokratie nicht vereinbar ist. Anlässlich<br />

des aktuellen Podcasts appelliert Innensenator Udo Nagel an die Bürger: "Lassen Sie uns gemeinsam für<br />

unsere Demokratie einstehen und jeder verfassungsfeindlichen Tendenz eine klare Absage erteilen."<br />

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/senat/podcast/senatspodcast.html +++<br />

1.5 Gespräche zur islamischen Gemeinde Penzberg<br />

+++ Vor dem Hintergrund der Integration von Muslimen der islamischen Gemeinde Penzberg (dieser<br />

<strong>Newsletter</strong> berichtete) fand ein Gespräch von Bayerns Innenstaatssekretär Georg Schmid mit den<br />

Verantwortlichen der Islamischen Gemeinde Penzberg und des Projektes eines Zentrums für Islam in<br />

Europa (ZIEM) statt. Dabei wurden die Probleme erörtert, die Gegenstand der in der Öffentlichkeit<br />

entstandenen Diskussion waren. Wie Schmid erklärte, waren Anlass die dem Verfassungsschutz<br />

vorliegenden Erkenntnisse über Verbindungen der Islamischen Gemeinde Penzberg zur extremistischen<br />

Organisation Milli Görüs (IGMG). Bayram Yerli als Vorsitzender der Islamischen Gemeinde Penzberg und<br />

Imam Benjamin Idriz erläuterten die Bemühungen in Penzberg um die Integration der muslimischen<br />

Mitbürger. Wobei Yerli neben anderem erklärte, seine Mitgliedschaft bei der IGMG im Frühjahr 2006<br />

schriftlich gekündigt zu haben, er will die Kündigung dem Staatsministerium des Innern schriftlich


nachweisen. "Das Staatsministerium des Innern nimmt die Erklärung der Verantwortlichen für das Projekt<br />

ZIEM zur Kenntnis, dass das vom Innenministerium kritisierte Papier, das den Schriftzug von ZIEM trägt,<br />

gegenstandslos ist und die darin enthaltenen, in den islamistischen Fundamentalismus deutenden Inhalte<br />

von den Verantwortlichen abgelehnt werden", so das bisherige Ergebnis.<br />

www.stmi.bayern.de +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Mehr Flüchtlinge aus dem Irak<br />

+++ Im Juli 2007 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1.483 Asylerstanträge gestellt.<br />

Damit ist die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vormonat um 242 Personen (19,5 Prozent)<br />

gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2006 stieg die Zahl der Asylbewerber um 93 Personen<br />

(6,7 Prozent). Wesentlicher Grund hierfür ist die gegenüber dem Vormonat auf 345 (+210 Anträge)<br />

gestiegene Zahl der irakischen Asylerstantragsteller. Noch deutlicher ist die Entwicklung der<br />

Asylfolgeanträge: hier stellten im Juli 2007 1.991 Iraker einen derartigen Antrag (Vergleich Juni 2007: 288).<br />

Die starke Erhöhung der Asylanträge irakischer Staatsangehöriger ist vor dem Hintergrund zu sehen,<br />

dass das Bundesministerium des Innern angesichts der <strong>Sicherheit</strong>slage im Irak das Bundesamt für<br />

Migration und Flüchtlinge mit Erlass vom 15. Mai 2007 gebeten hat, den Widerruf der<br />

Flüchtlingsanerkennung sowie Erstentscheidungen bei folgenden Personengruppen aus dem Irak<br />

grundsätzlich zu stoppen: Personen aus dem Großraum Bagdad ohne inländische Fluchtalternative, allein<br />

stehenden Frauen ohne Familienbindungen, Familien mit minderjährigen Kindern, kranken Personen und<br />

Personen ab einem Alter von 65 Jahren sowie Personen, die sich bereits lange in Deutschland aufhalten,<br />

gut integriert sind und keine eigenen Bindungen zu ihrem Herkunftsland haben. Ferner geht das<br />

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bei Angehörigen religiöser Minderheiten im Irak (Christen,<br />

Mandäer und Yeziden) vermehrt von der Gefahr einer politischen Verfolgung aus.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

2.2 Straffreies Leben dank Bildung<br />

+++ "Die Chancen entlassener Gefangener auf ein straffreies Leben werden durch Bildung signifikant<br />

erhöht", erklärte Baden-Württembergs Justizminister Prof. Dr. Ulrich Goll mit Blick auf die Bildungsstatistik<br />

im Strafvollzug für das Jahr 2006. Europaweite Untersuchungen zum Jugendstrafvollzug hätten gezeigt,<br />

dass ein Schulabschluss und die anschließende Berufsausbildung die Rückfallquote um bis zu 30 Prozent<br />

senkten. "Die Berufsqualifikation ermöglicht es einem entlassenen Täter, sich in die Arbeitswelt zu<br />

integrieren. Darüber hinaus können gerade junge Gefangene durch die Teilnahme an<br />

Bildungsmaßnahmen ihre Persönlichkeit positiv entwickeln und sich so nachhaltig festigen. Das ist der<br />

Grundstein für ein Leben ohne Straftaten und ist für die <strong>Sicherheit</strong> in unserer Gesellschaft am wichtigsten.<br />

Deshalb legen wir im baden-württembergischen Strafvollzug auf schulische Maßnahmen auch so großen<br />

Wert", erklärte Goll. Im Jahr 2006 konnte in den Gefängnissen von Baden-Württemberg die Zahl der<br />

staatlich anerkannten Abschlüsse im Vergleich zum Vorjahr von 619 auf 658 gesteigert werden. Damit ist<br />

ein neuer Höchststand seit Inkrafttreten des Strafvollzugsgesetzes im Jahr 1976 erreicht. "Fast ein Drittel<br />

der 2.108 Gefangenen, die im vergangenen Jahr an schulischen Bildungsmaßnahmen teilgenommen<br />

haben, haben die wichtigste Hürde für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft<br />

genommen." +++<br />

2.3 Neue Dienstkleidung für den Vollzug in Niedersachsen<br />

+++ Niedersachsens Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann hat die neue Dienstbekleidung für<br />

Mitarbeiter des Vollzugsdienstes in den Gefängnissen und für die Gerichtswachtmeister vorgestellt. Seit<br />

dem 1. August 2007 an haben die Bediensteten der niedersächsischen Haftanstalten die Möglichkeit, sich<br />

die neue Dienstbekleidung zu beschaffen. Vom 1. November 2007 an sollen auch die Wachtmeister in<br />

den Gerichten die neue Kleidung bestellen können. Knapp 4.000 Bedienstete der Niedersächsischen<br />

Justiz sind von der neuen Bekleidung betroffen. Die Kleidung kann von den Mitarbeitern beim Logistik<br />

Zentrum Niedersachsen (LZN) bestellt werden. Sie bekommen dafür einen jährlichen Zuschuss von<br />

184,08 Euro."Die neue Kleidung hat für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der niedersächsischen Justiz<br />

nur Vorteile", so Heister-Neumann. "Sie ist bequem, funktional und belastbar - außerdem stärkt die neue<br />

Einheitlichkeit die Identifikation der Bediensteten mit der Justiz. Da die ersten Reaktionen sehr positiv sind,


gehe ich davon aus, dass sich die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neue Kleidung deutlich vor<br />

dem Ablauf der zweijährigen Übergangsfrist anschaffen werden." +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Sechs Tote in Duisburg<br />

+++ Ein rätselhaftes Verbrechen mit sechs Toten geschah in dieser Nacht in Duisburg. In der Nähe des<br />

Hauptbahnhofs hat die Polizei fünf Leichen entdeckt. Die Männer wurden durch Kopfschüsse getötet. Ein<br />

sechster, schwer verletzter Mann starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Autos, in denen die<br />

Opfer gefunden wurden, trugen Nummernschilder aus Pforzheim und Duisburg. +++<br />

3.2 Mafia-Fehde in Duisburg<br />

+++ Die sechs in Duisburg erschossenen Italiener sind nach Angaben der Polizei in Rom Opfer einer<br />

Mafia-Fehde. Bei dem Verbrechen handele es sich um eine Abrechnung unter rivalisierenden<br />

Familienclans der Ndrangheta aus Kalabrien (Süditalien). Alle sechs Opfer gehörten demnach der Familie<br />

Pelle-Romeo aus der Ortschaft San Luca in Kalabrien an. Wie aus Polizeikreisen weiter verlautete,<br />

handelt es sich bei den flüchtigen Mördern um Mitglieder des Familienclans Strangio-Nirta. Beide Familien<br />

lägen seit längerem im Streit. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Die Männer im Alter<br />

zwischen 16 und 39 Jahren waren in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofes mit Kopfschüssen getötet<br />

worden. +++<br />

3.3 Ndrangheta<br />

+++ Die Ndrangheta ist die Vereinigung der kalabresischen Mafia, deren Aktionsradius heute ganz<br />

Europa, Nord- und Südamerika sowie Australien umfasst. Mit geschätzten 35 Mrd. Dollar Jahresumsatz<br />

gilt die Ndrangheta als eine der mächtigsten Mafia-Organisationen Europas. Nach Erkenntnissen<br />

europäischer Drogenermittler stellt sie die bedeutendsten Gruppen im europäischen Kokain-Handel, noch<br />

vor den kolumbianischen Drogenkartellen. Dies insbesondere nachdem Siziliens Cosa Nostra in den<br />

neunziger Jahren unter Druck geriet. Weitere wesentliche Ertragsquellen sind Waffenhandel, Geldwäsche<br />

und Erpressungen. Das Zentrum der Organisation liegt nach wie vor in Kalabrien (Süditalien) in den<br />

Provinzen Reggio Calabria und Crotone. +++<br />

3.4 Studiengang für <strong>Sicherheit</strong>smanager<br />

+++ Am Montag unterzeichneten der Präsident der Hochschule der Polizei (HdP), Jörg Feldmann und der<br />

Geschäftsführer der "Studiengang <strong>Sicherheit</strong>smanagement gGmbH" (SSM), Joachim Weger, die<br />

Kooperationsvereinbarung, mit der die Finanzierung des Studiengangs für <strong>Sicherheit</strong>smanager der<br />

Wirtschaft gesichert wird. Für den Beginn des ersten Studiendurchgangs am 1. Oktober 2007 sind derzeit<br />

bereits 19 Studienplätze gesichert. Die entstehenden Kosten für das dreijährige modularisierte Bachelor-<br />

Studium werden von der Trägergesellschaft SSM, die von der Handelskammer Hamburg, dem Verband<br />

für <strong>Sicherheit</strong> in der Wirtschaft Norddeutschland (VSWN) und dem Bundesverband deutscher Wach- und<br />

<strong>Sicherheit</strong>sunternehmen (BDWS) gegründet wurde, finanziert. Ziel ist eine professionelle Qualifizierung in<br />

einem seit langem vorhandenen Berufsfeld, die bisher vorwiegend von einem "training on the job" geprägt<br />

war. Die Absolventen erhalten den akademischen Grad "Bachelor of Arts" (B.A.). Eine besondere<br />

Neuerung besteht in einem achtmonatigen Grundstudium, das mit den Studierenden des Studiengangs<br />

Polizei gemeinsam absolviert wird. +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Instandsetzung sächsischer Deiche<br />

+++ Mit einem ersten Spatenstich haben gestern Sachsen-Anhalts Ministerin für Landwirtschaft und<br />

Umwelt, Petra Wernicke und Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister, Stanislaw Tillich, die<br />

Bauarbeiten an den Elbdeichen im Raum Prettin gestartet. Auf sächsischem Gebiet werden etwa 1.700<br />

Meter Deich instand gesetzt, erhöht und verbreitert. Der Deich beginnt und endet jeweils an der<br />

Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Der nun begonnene erste Bauabschnitt hat eine Länge von 1.490<br />

Meter. Durch den gemeinsamen Deich werden vor allem ausgedehnte Flächen sowie mehrere Orte<br />

geschützt. Beim Hochwasser im August 2002 war wenige Kilometer flussaufwärts ein Deich auf


sächsischer Seite gebrochen. Die gesamte Niederung bis zur Mündung der Elster in Sachsen-Anhalt<br />

stand unter Wasser. "Unser Aufwand ist groß. Aber Hochwasserschutz darf keine Grenzen kennen.<br />

Angesichts der leidvollen Erfahrungen spielt es keine Rolle, auf welcher Seite Menschen wohnen. Zum<br />

Schutz der Menschen müssen alle Betroffenen konstruktiv zusammenarbeiten", so Tillich. Nach der<br />

Instandsetzung soll der Deich Schutz vor einem Hochwasser der Elbe bieten, wie es statistisch einmal in<br />

einhundert Jahren vorkommt. Darüber hinaus erhält der gemeinsame Deich auf der Landseite einen<br />

durchgehenden Verteidigungsweg. Im Hochwasserfall kann auf diesem Weg zusätzliches Material mit<br />

Fahrzeugen herangeschafft werden, falls dies zur Sicherung des Deiches nötig wird. In den Bau des<br />

Deiches investiert Sachsen rund 1,5 Millionen Euro und Sachsen - Anhalt für den ersten Bauabschnitt 1,9<br />

Millionen Euro. Die Baumaßnahmen sollen bis zum Frühjahr 2008 abgeschlossen sein. +++<br />

4.2 Nachteil bei der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

+++ "Durch die Reform der gesetzlichen Unfallversicherung droht den Angehörigen von Freiwilligen<br />

Feuerwehren ein Nachteil“, kritisiert Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />

(DFV) den vorgelegten Arbeitsentwurf zum Leistungsrecht des Bundessozialministeriums. Nach<br />

Vergleichsberechnungen zu den jetzigen Reformüberlegungen kann es bei der Mehrzahl verletzter<br />

Feuerwehrangehöriger monatlich zu Einbußen von 400 Euro und mehr bei den Versichertenrenten<br />

kommen. "Wer die Rentenzahlung auf das aktive Erwerbsleben begrenzt, verkennt die Besonderheiten<br />

der Freiwilligen Feuerwehren mit ihren Jugend- und Altersabteilungen", erklärt Kröger. Für ehrenamtlich<br />

Aktive ist bei Verletzungen im Dienst ein Gesundheitsschadenausgleich in Höhe von 50 oder 100 Euro<br />

pro Monat vorgesehen. "Das ist weder ein fairer Ausgleich, noch macht er das Ehrenamt Feuerwehr<br />

attraktiv", urteilt der DFV-Präsident. Generationenübergreifende Ansätze, die Probleme der<br />

demografischen Entwicklung für die Feuerwehren mit ihren eine Million ehrenamtlichen Mitgliedern zu<br />

lösen, würden damit ausgebremst. Kröger fordert: "Der Leistungsteil des Gesetzesentwurfs muss<br />

vereinfacht werden und die Besonderheiten der Freiwilligen Feuerwehren und der übrigen ehrenamtlich<br />

Tätigen besser berücksichtigen. Wir werden Leistungskürzungen in diesem Bereich nicht hinnehmen!"<br />

Gemeinsam mit DFV-Experten für das Sozialwesen spricht er sich dafür aus, die Leistungsgewährung für<br />

Ehrenamtliche mit gefahrgeneigter Tätigkeit zu flexibilisieren und den Entwurf entsprechend zu ergänzen.<br />

Nach Ansicht des Deutschen Feuerwehrverbandes sollten die Unfallversicherungsträger - beispielsweise<br />

die Feuerwehr-Unfallkassen - frei über einen flexiblen Ausgleich für "besonderen Einsatz“ für die<br />

Angehörigen Freiwilliger Feuerwehren entscheiden können. Ein entsprechender DFV-Vorschlag liegt dem<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales vor. Damit die Reform der Unfallversicherung konsensfähig<br />

wird, spricht sich Präsident Kröger für eine Abkoppelung des Leistungsrechts vom Organisationsrecht aus,<br />

nachdem ein Inkrafttreten ohnehin erst für 2009 vorgesehen sei.<br />

www.dfv.org +++<br />

4.3 Kritische Infrastrukturen schützen<br />

+++ Eines der Kernthemen des diesjährigen Europäischen Katastrophenschutzkongresses in Bonn wird<br />

der Schutz kritischer Infrastrukturen sein. Sowohl im Haupt- als auch im Fachprogramm des Kongresses<br />

wird das Thema von Experten angesprochen. So wird das Thema im Hauptprogramm durch Prof.<br />

Matthias Jarke von der RWTH Aachen eingeleitet und in einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der<br />

unter anderem BSI-Vize Michael Hange und Dr. Wolfram Geier, Leiters des Zentrums Kritische<br />

Infrastrukturen im BBK teilnehmen. In einem der sieben Fachforen wird das Thema durch Vertreter der<br />

Deutschen Bahn, des BSI, BBK und der Europäischen Kommission weiter vertieft. Informationen und<br />

Anmeldung unter www.civil-protection.com. Lesen Sie zu diesem Thema auch den Gastbeitrag der BBK-<br />

Experten Dr. Monika John-Koch und Dr. Wolfram Geier (S.17). +++<br />

5. BERLINER SICHERHEITSKONFERENZ<br />

5.1 Moderne militärische Kommunikation<br />

+++ Auf der 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (17./18. September) werden insgesamt zehn Fachforen zu<br />

aktuellen Themen der Europäischen Verteidigung stattfinden. Für den Bereich der sicheren breitbandigen<br />

Kommunikation gibt es zur Zeit ein Thema, dass auf europäischer wie nationaler Seite vorangetrieben<br />

wird: Software Defined Radio (SDR), dass in Europa von den Unternehmen Rohde & Schwarz (D) und<br />

Thales (F) entwickelt wird. Unter der Leitung von Oberst a.D. Friedrich Benz werden neben Vertretern der<br />

beiden konkurrierenden Unternehmen Vertreter des Europäischen Parlaments und der Europäischen


Kommission ihre Meinung austauschen und mit den Teilnehmern des Fachforums diskutieren. Programm<br />

und Anmeldung unter www.euro-defence.eu +++<br />

5.2 High-Tech in Berlin<br />

+++ Begleitend zur 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz wird es im Berliner Congress Center eine<br />

Fachausstellung geben, auf der über 50 Unternehmen moderne Lösungen für die Streitkräfte präsentieren.<br />

Zu sehen ist "klassische" Hardware, die auf dem Stand der Infanterieschule zu sehen sein wird, aber auch<br />

Informations- und Telekommunikationstechnologien für die Streitkräfte, wie sie das Münchener<br />

Unternehmen Rohde & Schwarz präsentiert. Moderne IT steckt ebenfalls in den UAVs (Unmanned Air<br />

Vehicles) des amerikanischen Konzerns Northrop Grumman, die unter anderem die Global- bzw.<br />

EuroHawk auf der Kongressmesse des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> vorstellen werden. www.rohde-schwarz.com;<br />

www.ngc.com ++<br />

5.3 Schutz von DV-Systemen<br />

+++ Auf dem 6. Europäischen Verteidigungsminister findet eine Panel zum Thema Abwehr und Schutz<br />

statt, welches durch den durch General der Heeresrüstung und Leiter der Abteilung III des Kölner<br />

Heeresamts, Brigadegeneral Walter Ludwig moderiert und geleitet wird. Ludwig ist in der Abteilung III des<br />

Kölner Heeresamt auch für die Beschaffung von militärischen DV- und Kommunikationssystemen<br />

zuständig. Der Schutz dieser Systeme vor möglichen elektronischen Angriffen und ihre Härtung gegen<br />

militärische Störversuche gehören ebenfalls in seinem Aufgabengebiet. Aktiver und passiver Schutz ist für<br />

die europäischen Streitkräfte ein unbedingtes Muss, um in gefährlichen Situationen wirkungsvoll geschützt<br />

zu sein. Das Panel III des 6. Europäischen Verteidigungskongress beschäftigt sich auf den<br />

unterschiedlichsten Gebieten mit diesem hoch komplexen Thema. +++<br />

6. FÜR SIE GELESEN<br />

+++ Die Nr. 3 der Informationen des Bundesministeriums des Inneren mit dem Titel "innenpolitik" sind<br />

soeben erschienen und enthalten eine Bilanz der europäischen Innenpolitik anlässlich der EU-<br />

Ratspräsidentschaft. Eine Darstellung des Austausches von Verbindungsbeamten zwischen Frankreich<br />

und Deutschland, der Steigerung der Ausbildungsplätze innerhalb der Bundesverwaltung sowie zahlreiche<br />

<strong>Sicherheit</strong>sthemen: Polizeimission EUPOL in Afghanistan, Freischaltung der Anti-Terror-Datei, Infoportal<br />

gegen Nutzung des Internets durch Terroristen und Verhandlungen zur Visumfreiheit zwischen EU und<br />

USA. www.bmi.bund.de +++<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1 Wipfelfeuer 2007<br />

+++ Am 6. Oktober findet mit "Wipfelfeuer 2007" das erste Fachsymposium zum Thema<br />

Waldbrandbekämpfung in Deutschland statt. Hierzu konnten zahlreiche hochkarätige Referenten aus dem<br />

In- und Ausland gewonnen werden. Veranstaltungsort ist das Zentrum für Brandschutz-,<br />

Katastrophenschutz und Rettungsdienst der Feuerwehr Frankfurt. Die Teilnahmegebühr beträgt 150,-<br />

Euro. Die Anmeldung ist über die Homepage möglich.<br />

www.wipfelfeuer.de +++<br />

7.2 Weitere Hinweise<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++


+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 22. August 2007<br />

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Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Aufbau der Polizei in Afghanistan<br />

1.2 Wer gibt was für Afghanistan<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Lagebild OK in Bayern<br />

2.2 Änderung des Berliner Polizeigesetzes<br />

2.3 Umzug: Vertagung der Anklage wegen siebenfachem Mordes<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Datei zur Auskunft entlassener Sexualstraftäter<br />

3.2 Ehrenamt Polizeidienst auch in Bad Orb<br />

3.3 Waren im Wert von über einer Million Euro gefunden<br />

3.4 Ehestreite schlagen Verkehrsunfälle deutlich<br />

3.5 Große illegale Waffensammlung sichergestellt<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Ungenügende Hilfe in Peru<br />

4.2 Dean trifft Mexiko<br />

4.3 Katastrophen koordinieren<br />

4.4 Kritische Infrastrukturen schützen<br />

4.5 Schäuble zur Wirksamkeit des Katastrophenschutzes<br />

4.6 Klimaschutz beim BwFuhrpark<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

6. HINWEISE<br />

7. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Aufbau der Polizei in Afghanistan<br />

+++ Bereits im Jahr 2002 hat Deutschland die Koordinierungsfunktion beim Aufbau einer qualifizierten,<br />

multiethnischen und rechtsstaatlichen Prinzipien verpflichteten afghanischen Polizei übernommen. Mit<br />

dem Wiederaufbau der nationalen Polizeiakademie wurde eine zentrale Ausbildungseinrichtung für den


Polizeinachwuchs geschaffen. 19.000 Polizisten mittlerer und höherer Dienstgrade sind mittlerweile aus-<br />

und fortgebildet worden. Weitere Schwerpunkte der bisherigen deutschen Arbeit waren die Beratung für<br />

hohe Funktionsträger der Polizei, Ausstattungshilfe, die Neustrukturierung von Rängen und Gehältern in<br />

der Polizei und die Koordinierung der internationalen Geber beim Polizeiaufbau. Seit Juni 2007 erfolgt die<br />

Unterstützung der afghanischen Polizei unter europäischer Flagge. Die Polizeimission EUPOL<br />

Afghanistan wird den Aufbau und die Ausbildung der afghanischen Polizei deutlich verstärken und von<br />

Kabul und der Nordregion in alle Landesteile tragen. Die Anzahl der Polizeiexperten wird dazu<br />

schrittweise vervierfacht. Insgesamt haben sich 25 Staaten (19 EU-Mitgliedstaaten und sechs weitere<br />

Partnernationen) zur Teilnahme an der Mission bereit erklärt. Die Leitung der Mission liegt derzeit in<br />

deutscher Hand (siehe hierzu <strong>Newsletter</strong> "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Nr. 110 vom<br />

18.06.07). Ergänzend werden deutsche Bau- und Ausstattungsprojekte für die afghanische Polizei<br />

weitergeführt.<br />

http://www.bmi.bund.de/cln_012/nn_175818/Internet/Navigation/DE/Themen/Polizei/Afghanistan/afghanist<br />

an__node.html__nnn=true +++<br />

1.2 Wer gibt was für Afghanistan<br />

+++ Derzeit sind im Land nur 62.000 Polizisten im Einsatz, 20.000 weniger als geplant. Es fehlen gerade<br />

im Süden freiwillige Rekruten, was angesichts der Verlustrate kaum erstaunlich ist. So sind laut der<br />

Afghan Research and Evaluation Unit seit Anfang 2006 über 600 Polizisten getötet und über 1.000<br />

weitere verletzt worden. Aber auch die Stimmung zwischen den "Alliierten" leidet. Angesichts wachsender<br />

Unruhen im Süden Afghanistans fordern die USA mehr Unterstützung durch die EU. Zum Vergleich: Für<br />

2007 haben die USA als Aufbauhilfe für Afghanistan knapp 2 Milliarden Euro veranschlagt, die EU<br />

investiert hingegen nur 43,6 Millionen. Insgesamt hat Europa seit 2002 3,7 Milliarden Euro für Afghanistan<br />

ausgegeben, die USA im selben Zeitraum 11 Milliarden Euro. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Lagebild OK in Bayern<br />

+++ "Das hinterhältige Verbrechen in Duisburg, bei dem am letzten Mittwoch sechs Italiener erschossen<br />

wurden, beweist einmal mehr, daß Organisierte Kriminalität (OK) unsere Gesellschaft ernsthaft bedroht<br />

und wir dies keinesfalls unterschätzen dürfen. Deshalb müssen wir weiterhin die hoch professionell<br />

organisierten OK-Tätergruppierungen wirkungsvoll bekämpfen", betonte Bayerns Innenminister Dr.<br />

Günther Beckstein anläßlich der Konferenz zum Lagebild Organisierte Kriminalität gestern in München.<br />

Bayern habe diese Aufgabe mit den seit Anfang der Neunziger Jahre eingerichteten Spezialdienststellen<br />

stets mit hoher Professionalität wahrgenommen. Im Rahmen der Polizeiorganisationsreform werde es<br />

zudem gelingen, statt der bisher rund 400 Stellen bayernweit ca. 130 Stellen mehr für die spezialisierten<br />

Kriminaldienststellen auszuweisen. Diese könnten für die Bekämpfung der Organisierten und Banden-<br />

Kriminalität als auch zur Aufklärung islamistischer Strukturen eingesetzt werden. "Damit werden wir<br />

anstatt der bisherigen sieben Einheiten bei der Bayerischen Landespolizei zur Bekämpfung Organisierter<br />

Kriminalität in den zukünftig zehn neuen Polizeipräsidien jeweils eine zuständige, selbstständige<br />

Dienststelle einrichten", so Beckstein gestern. Im letzten Jahr waren in Bayern 85 (2005: 81) äußerst<br />

umfangreiche Verfahrenskomplexe zu bearbeiten. Dabei wurden insgesamt gut 1.400 (2005: 1.500)<br />

Tatverdächtige aus 57 (2005: 47) verschiedenen Staaten ermittelt. Die höchsten Anteile hatten dabei<br />

Tatverdächtige aus Serbien-Montenegro, dem Irak und der Türkei. Zwei Ermittlungsverfahren in den<br />

Bereichen Rauschgift- und Waffenhandel sowie Falschgelddelikte hatten 2006 Bezüge zur Ndrangheta<br />

(zur katalonischen Mafia siehe diesen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, letzte Ausgabe, Nr. 120). Insgesamt hatten rund<br />

63 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. 87 Prozent der<br />

bayerischen OK-Verfahren 2006 zeichneten sich durch eine internationale Begehungsweise der<br />

Täterorganisationen aus. Unter den Deliktsschwerpunkten der OK nahm auch 2006 wieder der<br />

Rauschgifthandel und -schmuggel mit einem Drittel (32 Verfahren) aller bayerischen OK-Verfahren den<br />

absoluten Spitzenplatz ein. Der durch OK im Freistaat 2006 erzielte Gewinn betrug 91 Millionen Euro. In<br />

enger Zusammenarbeit mit der Justiz konnte die Polizei bei 27 der 85 Tätergruppierungen in den letzten<br />

zwei Jahren Vermögenswerte von insgesamt 24,4 Millionen Euro vorläufig sichern.<br />

www.stmi.bayern.de/presse/archiv/2007/285.php +++<br />

2.2 Änderung des Berliner Polizeigesetzes


+++ Der Berliner Senat hat auf Vorlage des Senators für Inneres und Sport, Dr. Ehrhart Körting,<br />

beschlossen, den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Allgemeinen <strong>Sicherheit</strong>s- und<br />

Ordnungsgesetzes und des Berliner Datenschutzgesetzes beim Abgeordnetenhaus einzubringen. Im<br />

Wesentlichen handelt es sich dabei um Änderungen bei der Videoüberwachung. So soll die Polizei eine<br />

spezielle Befugnis zu Videoaufnahmen und -aufzeichnungen in Räumen des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs, z. B. in U-Bahnhöfen, erhalten. Die Befugnis der BVG zur Verarbeitung der selbst<br />

hergestellten Videoaufnahmen und Aufzeichnungen soll inhaltlich und institutionell beschränkt werden:<br />

inhaltlich auf die Abwehr oder die Verfolgung von Straftaten, institutionell auf den Polizeipräsidenten in<br />

Berlin oder die Strafverfolgungsbehörden. Nur an diese darf die BVG die Daten weitergeben. Außerdem<br />

muß die BVG ein mit der Polizei abgestimmtes <strong>Sicherheit</strong>skonzept erstellen, das die Löschung der Daten<br />

spätestens nach 24 Stunden, soweit die Daten nicht zur Abwehr oder die Verfolgung von Straftaten<br />

erforderlich sind, festschreibt. Mit der Gesetzesänderung sollen weiterhin Rechtsgrundlagen für die<br />

Erhebung und Untersuchung von DNA-Vergleichsproben vermißter Personen und unbekannter Toter<br />

sowie für die Standortfeststellung vermißter oder suizidgefährdeter Personen durch die Polizei geschaffen<br />

werden. Die Vorschrift zur Rasterfahndung soll an die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts<br />

angepaßt werden. +++<br />

2.3 Umzug: Vertagung der Anklage wegen siebenfachem Mordes<br />

+++ Die Ursache für die unterbliebene Ladung eines der Angeklagten im Verfahren wegen siebenfachen<br />

Mordes in Sittensen und die damit erforderlich gewordene Verschiebung des Verhandlungsbeginns ist<br />

noch unklar. Recherchen haben mittlerweile ergeben, daß der nicht geladene Angeklagte bereits am 31.<br />

Juli in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt worden ist. Deshalb hat ihn die an seinen bisherigen<br />

Aufenthaltsort gerichtete Ladung des Landgerichts nicht erreicht. Die zuständige Justizvollzugsanstalt hat<br />

noch am Tag der Verlegung das Amtsgericht, das den Haftbefehl erlassen hat, schriftlich von der<br />

Verlegung informiert. Gegenstand der Nachforschungen ist derzeit, ob diese Mitteilung beim Amtsgericht<br />

eingegangen oder auf dem Postweg verloren gegangen ist. +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Datei zur Auskunft entlassener Sexualstraftäter<br />

+++ HEADS (Haft-Entlassenen-Auskunfts-Datei-Sexualstraftäter) - so heißt die Datei, in der die Polizei in<br />

Bayern Erkenntnisse zu rückfallgefährdeten entlassenen Sexualstraftätern sammelt. Seit fast 1 Jahr ist<br />

das System im Einsatz und hat sich inzwischen bereits in der Praxis höchst erfolgreich bewährt. In einer<br />

im Bayerischen Landeskriminalamt zentral geführten Datei werden Erkenntnisse zur Person der Täter<br />

gesammelt, zu Strafmaß, Haftführung sowie Auflagen nach der Entlassung und von den<br />

Polizeispezialisten nach ihrem Rückfallgefährdungspotential eingestuft. Diese Informationen werden nach<br />

der Haft den zuständigen Polizeidienststellen am Wohnort des Entlassenen übermittelt, die in engem<br />

Kontakt mit Bewährungshelfern, Sozialämtern usw. den Exhäftling im Blick behalten können. Inzwischen<br />

haben zahlreiche andere Bundesländer ihr Interesse am Aufbau einer solchen Datei bekundet. Das ist<br />

nicht nur aus Gesichtspunkten der Ermittlungsunterstützung und Prävention sinnvoll, sondern auch<br />

technisch leicht umsetzbar: die bayerische Ermittlungssoftware EASy, von rola als rsCASE entwickelt,<br />

wird unter jeweils anderen Namen in der überwiegenden Zahl der Bundesländer sowie im BKA bereits<br />

eingesetzt. Damit könnte auch andernorts innerhalb kurzer Zeit und unter Nutzung bereits vorhandener<br />

Ressourcen eine Datei zur Erfassung rückfallgefährdeter Sexualstraftäter aufgebaut werden. Die Arbeit<br />

mit demselben IT-System ermöglicht zudem eine Kooperation über Ländergrenzen hinweg - ein Ziel, das<br />

bereits mehrere Bundesländer und auch der Bund deutscher Kriminalbeamter eingefordert haben. "Mit<br />

dem hier gewählten Ansatz", so die niedersächsische Justizministerin Heister-Neumann bei der<br />

Vorstellung der bayerischen Lösung, "ist eine einmalige Chance gegeben, eine bundesweite Vernetzung<br />

hinzubekommen." +++<br />

3.2 Ehrenamt Polizeidienst auch in Bad Orb<br />

+++ Hessens Innenstaatssekretärin Oda Scheibelhuber unterzeichnete Anfang der Woche gemeinsam<br />

mit Bürgermeister Wolfgang Storck und dem Ersten Stadtrat Berthold Bauer einen Koordinationsvertrag<br />

zwischen dem Land Hessen und der Stadt Bad Orb über die Einführung des Freiwilligen Polizeidienstes.<br />

Danach können künftig in Bad Orb bis zu sechs Freiwillige Polizeihelfer Streife gehen. "Bad Orb ist damit<br />

die 98. Stadt, die den Freiwilligen Polizeidienst einführt. Es hat sich gezeigt, daß die Freiwilligen


Polizeihelfer für die Bürgerinnen und Bürger geschätzte Ansprechpartner vor Ort sind. Ihr Einsatz dient<br />

dem Ziel, insbesondere durch das Zeigen von Präsenz, das Erkennen und Weitermelden von<br />

Gefahrenlagen oder Störungen und durch vorbeugende Gespräche mit dem Bürger die objektive und<br />

subjektive <strong>Sicherheit</strong>slage in ihrer Stadt zu stärken“, sagte Staatssekretärin Oda Scheibelhuber. Die<br />

Freiwilligen Polizeihelfer werden von der Polizeistation Bad Orb in Abstimmung mit der Stadt eingesetzt.<br />

Vorgesehen ist, daß sie unter anderem im Bahnhofsgelände, am Busbahnhof, am Freibad und in der<br />

Fußgängerzone Streife gehen. Der Freiwillige Polizeidienst ist ein Ehrenamt. +++<br />

3.3 Waren im Wert von über einer Million Euro gefunden<br />

+++ Die Staatsanwaltschaft Hamburg und das Zentrale Ermittlungskommissariat 66 führen zurzeit ein<br />

komplexes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Hehlerei gegen zwei 23 und<br />

28 Jahre alte Männer, die aus Afghanistan stammen, durch. Seit Dezember 2005 erbeuteten bisher<br />

unbekannte Täter bei Wohnungseinbrüchen in München, Offenbach und Schifferstadt hochwertige Uhren<br />

und Schmuck. In den Monaten danach entdeckten die Geschädigten, daß einige der entwendeten Uhren<br />

auf einer Internetauktionsplattform angeboten wurden und informierten die Polizei darüber. Da der<br />

Firmensitz des Internetanbieters in Hamburg-Allermöhe war, übernahmen Kriminalbeamte der ZD 66 die<br />

weiteren Ermittlungen. Diese wurden in Kooperation mit der Kriminalpolizei München, Offenbach und<br />

Schifferstadt durchgeführt. Die polizeilichen Maßnahmen führten auf die Spur der 23 und 28 Jahre alten<br />

Tatverdächtigen, die beide in Hamburg wohnen. Ihnen wird vorgeworfen, die zuvor von unbekannten<br />

Tätern erbeuteten Uhren sowie den Schmuck über die Internetauktionsplattform und über ein in Hamburg-<br />

Lohbrügge ansässiges Auktionshaus verkauft zu haben. Die Uhren wurden inzwischen von einem<br />

Sachverständigen geprüft. Es ist davon auszugehen, dass lediglich 11 der Uhren gefälscht sind. Der<br />

geschätzte Zeitwert der Uhren, die alle gebraucht sind, beträgt ca. 1.077.000 Euro.<br />

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/inneres/polizei/aktuelles/fahndungen/mithilfe/520uhren/start.html<br />

+++<br />

3.4 Ehestreite schlagen Verkehrsunfälle deutlich<br />

+++ Am vergangenen Wochenende war das Polizeipräsidium Bielefeld vor allen Dingen mit Schlägereien,<br />

Haus- und Familienstreitigkeiten, Ruhestörungen und Hilfeersuchen beschäftigt. 446 mal mußte sie<br />

aufgrund dieser Anfragen ausrücken. Verkehrsunfälle beanspruchten hingegen nur 59 Einsätze der<br />

Ordnungshüter. Positiv kann die Alkoholbilanz gewertet werden, es gab keinen einzigen Verkehrsunfall<br />

unter Alkoholeinfluß und nur sechs Blutproben wurden entnommen. +++<br />

3.5 Große illegale Waffensammlung sichergestellt<br />

+++ Der Kriminaldienst Wadern bearbeitet ein Verfahren wegen des Verdachtes der Körperverletzung. Im<br />

Laufe der Ermittlungen wurde bekannt, daß der Beschuldigte im Besitz von Waffen sein soll. Aufgrund<br />

eines richterlichen Beschlusses wurde die Wohnung des 31-Jährigen durchsucht. Hierbei fanden die<br />

Spezialisten des LKA illegale Waffen, illegale Sprengmittel und illegale Munition. Die Gegenstände waren<br />

überall in der Wohnung des noch aktiven Zeitsoldaten verteilt. Einige Waffen standen geladen und<br />

entsichert griffbereit in verschiedenen Räumen des Anwesens. Unter anderem stellten die<br />

Durchsuchungskräfte folgende Gegenstände sicher: Knallkörper und Signalrauchkörper der Bundeswehr,<br />

eine Übungshandgranate, 50 Patronen des Kalibers 12, 37 Schwarzpulverpresslinge für<br />

Perkussionswaffen im Kaliber 44 und 45, diverse andere Munitionskaliber, mehrere Gewehre, einen<br />

Revolver, zwei Stahlruten sowie zwei Magazine für G 36 Nato.<br />

www.saarland.de/7278_28381.htm +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Ungenügende Hilfe in Peru<br />

+++ Nach dem Stärke 8 Beben in Peru, das über 500 Menschen tötete und 34.000 Häuser zerstörte, sind<br />

immer noch Zehntausende ohne ausreichende Versorgung. Zwar sind Tonnen von Hilfsgütern in der<br />

Hauptstadt Lima eingetroffen, aber zerstörte Straßen und ein Mangel an Logistik haben dazu geführt, daß<br />

immer noch viele zerstörte Dörfer ohne Hilfsmittel existieren müssen. So schrieb die größte peruanische<br />

Zeitung El Comercio: "Die Regierung ist nicht darauf vorbereitet, schnell bei einem Notfall zu reagieren."<br />

Beben der Stärke 8 treten statistisch gesehen weltweit nur alle fünf Jahre auf und übertreffen in der<br />

Magnitude noch große Kernwaffen. +++


4.2 Dean trifft Mexiko<br />

+++ Der Kategorie 5 - die höchste Stufe für Stürme - Hurrikan "Dean" traf gestern die Mexikanische Küste.<br />

Während seines Zuges durch die Karibik hatte er bereits 11 Opfer gefordert, nun mußten Tausende<br />

Touristen der "Mayan Riviera" in <strong>Sicherheit</strong> gebracht werden. So wurden für die Zeit des Sturmes 400<br />

Touristen in dem als sicher geltenden Hotel des Ressorts "Playa del Carmen" untergebracht, bis zu 12<br />

Personen teilten sich dabei ein Zimmer. Das Auge des Sturms blieb allerdings 160 km vor der Küste, wo<br />

Dean mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 260 km pro Stunde wütete. +++<br />

4.3 Katastrophen koordinieren<br />

+++ Auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress (30./31. Oktober, Bonn) finden in diesem<br />

Jahr insgesamt sieben Fachforen statt, die sich mit aktuellen politischen Dingen und auch der Praxis des<br />

Katastrophenschutzes befassen. In Forum Nummer eins wird die internationale Koordination bei<br />

Großkatastrophen besprochen. Eine entscheidende Rolle bei der Koordinierung von Großlagen spielt<br />

dabei das Management and Information Centre (MIC), daß die europäische Koordination derer<br />

sicherstellen soll. Zu dem Kongress des BBK, THW und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> werden 1.300 Teilnehmer<br />

aus 40 Nationen erwartet. Das Programm und weitere Informationen sind ab der kommenden Woche<br />

unter www.disaster-management.de abrufbar. +++<br />

4.4 Kritische Infrastrukturen schützen<br />

+++ Eines der Kernthemen des diesjährigen Europäischen Katastrophenschutzkongresses in Bonn wird<br />

der Schutz kritischer Infrastrukturen sein. Sowohl im Haupt- als auch im Fachprogramm des Kongresses<br />

wird das Thema von Experten angesprochen. Im Hauptprogramm leitet das Thema Prof. Matthias Jarke<br />

von der RWTH Aachen ein und in einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der u.a. BSI-Vize Michael<br />

Hange und Dr. Wolfram Geier, Leiters des Zentrums Kritische Infrastrukturen im BBK teilnehmen, wird<br />

dies vertieft. In einem der sieben Fachforen wird das Thema durch Vertreter der Deutschen Bahn, des BSI,<br />

des BBK und der Europäischen Kommission um weitere Aspekte vertieft. Informationen und Anmeldung<br />

unter www.disaster-management.eu +++<br />

4.5 Schäuble zur Wirksamkeit des Katastrophenschutzes<br />

+++ Als Abschlußredner des ersten Tages des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses hat sich<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble angekündigt. Zu dem Kongress, der durch die dem BMI<br />

nachgeordneten <strong>Behörden</strong> BBK und THW mit veranstaltet wird, werden rund 1.300 Teilnehmer aus 40<br />

Nationen erwartet. Der Bundesinnenminister wird zum Thema "Die Wirksamkeit des<br />

Katastrophenschutzes optimieren - national wie europäisch" sprechen. Weitere Informationen unter<br />

www.disaster-management.eu +++<br />

4.6 Klimaschutz beim BwFuhrpark<br />

+++ Der BwFuhrparkService beschäftigt sich auch mit Fragen des Klimaschutzes, er kann auch Erfolge<br />

nachweisen. "Wir konnten den Kraftstoffverbrauch sowie den Ausstoß an CO2-Emissionen bei den Pkw<br />

seit Anfang 2003 um neunzehn Prozent senken", so Dieter Zimmer, Geschäftsführer der BwFuhrpark.<br />

"Ein Pkw der Bundeswehr verbraucht im Durchschnitt heute nur noch 6,1 Liter Diesel auf 100 km. Der<br />

Rußpartikelausstoß in der Gesamtflotte wurde mit Hilfe effizienter Dieselmotoren sogar um über siebzig<br />

Prozent reduziert."<br />

www.bwfuhrpark.de +++<br />

5. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ 28.-29.08.2007: "2. Demographie-Kongress: Den Wandel gestalten", Berlin, dbb Forum, www.bestage-conference.com<br />

+++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Die europäische Koordination von<br />

Planung, Einsatz und Finanzierung", Bonn, www.disaster-management.eu +++


+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

www.doppik-bundeskongress.de +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22.-23.04.2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität, Signatur<br />

- <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation", Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

6. HINWEISE<br />

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Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

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publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

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? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

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7. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Gert Lehmann, Annika Wederhake, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 07. September 2007<br />

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<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

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Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Überarbeitetes Afghanistan-Konzept der Bundesregierung<br />

1.2 Terrorverdächtige verhaftet<br />

1.3 Minister Wolf lobt <strong>Sicherheit</strong>skonzept<br />

1.4 EU-Parlamentsdebatte Terrorismus<br />

1.5 Dänische Polizei verhaftet Terror-Verdächtige<br />

1.6 Bundeswehr bestätigt Kommunikationsfehler bei Tornado-Einsatz<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Rückzieher beim Waffengesetz<br />

2.2 Niedersachsen und Saarland für europäische Gewalttäterdatei<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Ladendiebstahl - ein Phänomen der Massenkriminalität<br />

3.2 LKA Saarland an Zerschlagung eines Geldwäscherrings beteiligt<br />

3.3 Italienische Regierung sagt Polizei Duisburg volle Unterstützung zu<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Erneute Uneinigkeit über Klima-Schutz<br />

4.2 EU-Eingreiftruppe beim Katastrophenschutz<br />

4.3 Deutschland stellt Hubschrauber<br />

4.4 Bundeswehr verlängert Griechenland-Einsatz<br />

4.5 Forum "Risiko Alter" der Feuerwehr-Unfallkassen in Hamburg<br />

4.6 Europäischer Katastrophenschutzkongress<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Chinesische Cyber-Attacke im Pentagon<br />

5.2 Cyber-Attacke II<br />

5.3 Bundeskabinett verabschiedet Pläne zur Erhöhung der IT-<strong>Sicherheit</strong><br />

6. PERSONALIEN<br />

6.1 Neuer BDI-Hauptgeschäftsführer nominiert<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1.1 Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

7.2 Weitere Termine


8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Überarbeitetes Afghanistan-Konzept der Bundesregierung<br />

+++ Die Bundesregierung hat am 5. September ihr weiterentwickeltes Afghanistan-Konzept vorgestellt.<br />

Der Beitrag der Bundeswehr zur ISAF-Truppe in Nord-Afghanistan und Kabul sowie die landesweite<br />

Bereitstellung von Aufklärungstornados wird zukünftig unter einem zusammengefassten Mandat<br />

stattfinden, welches am 19. September vom Bundestag verabschiedet werden soll. Der Gesamtumfang<br />

des Mandats soll unverändert bei 3.500 Soldatinnen und Soldaten bleiben. Das neue ISAF-Mandat<br />

verfolgt zwei Ziele: die Ausdehnung von ISAF im Norden mittels "Provincial Advisory Teams" und die<br />

Unterstützung der Ausbildung der afghanischen Armee zu verstärken. Über den Beitrag der Bundeswehr<br />

zur "Operation Enduring Freedom" wird am 15. November im Bundestag verhandelt. Planungen sehen<br />

vor, die Personalobergrenze von 1.800 auf 1.400 abzusenken. Inhaltliche Änderungen des Beitrags sind<br />

nicht vorgesehen.<br />

www.bmvg.de; www.bundesregierung.de +++<br />

1.2 Terrorverdächtige verhaftet<br />

+++ Drei Männer, die verdächtigt werden Bombenanschläge auf US-Einrichtungen in der Bundesrepublik<br />

geplant zu haben, sind am Nachmittag des 4. Septembers in Nordrhein-Westfalen festgenommen worden.<br />

Während Gerüchte über den Flughafen Frankfurt und die amerikanische Militärbasis Rammstein als<br />

potentielle Ziele der Attentäter von Generalbundesanwältin Monika Harms nicht bestätigt wurden, sagte<br />

diese, dass die Männer verstärkt Pubs, Flughäfen und Discotheken, die von Amerikanern frequentiert<br />

werden, ausgekundschaftet hätten. Insgesamt wurden bei den Verdächtigen zwölf Fässer mit 730<br />

Kilogramm Wasserstoffperoxyd sichergestellt, was einer Sprengkraft von 550 Kilogramm im TNT-<br />

Äquivalent gleichkommt. Bevor die Polizei am Dienstagnachmittag zugriff, waren die zwei deutschen<br />

Konvertiten und ihr türkischer Komplize bereits geraume Zeit überwacht worden. Ob eine Verbindung zu<br />

den in Dänemark verhafteten Terrorverdächtigen vorliegt, ist zurzeit noch unbekannt. +++<br />

1.3 Minister Wolf lobt <strong>Sicherheit</strong>skonzept<br />

+++ Nach der Verhaftung dreier Islamisten, die Terroranschläge in der Bundesrepublik geplant hatten,<br />

sagte NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf in Düsseldorf, das Deutschland zwar ein Teil des weltweiten<br />

Gefahrenraums sei, das aber durch die Festnahmen auch erwiesen sei, das die <strong>Sicherheit</strong>skonzepte der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden wirksam seien. Die enge Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der<br />

Terrorabwehr habe sich bewehrt, so Wolf weiter. www.im.nrw.de +++<br />

1.4 EU-Parlamentsdebatte Terrorismus<br />

+++ In Reaktion auf die Aufdeckung terroristischer Pläne in Dänemark und Deutschland, hat das<br />

Europäische Parlament über die Anti-Terror Strategie der EU debattiert. Sprecher der Kommission und<br />

des Rates beteiligten sich ebenfalls an der Sitzung. Unter anderem wurde die Frage behandelt, ob das<br />

zurzeit unbesetzte Amt des Anti- Terror-Koordinators wiederbesetzt werden soll. Franco Frattini,<br />

Kommissar für Justiz, Freiheit und <strong>Sicherheit</strong>, stellte zudem einige geplante Maßnahmen der Kommission<br />

vor. Diese umfassen: einen EU-Aktionsplan im Bezug auf explosive Materialien, der im November<br />

verabschiedet werden soll, sowie eine EU-weite strafrechtliche Verfolgung im Falle der Internetnutzung zu<br />

terroristischen Zwecken. www.europarl.europa.eu +++<br />

1.5 Dänische Polizei verhaftet Terror-Verdächtige<br />

+++ Die dänische Polizei hat 8 Terror-Verdächtige, die vermutlich Verbindungen zum Al Quaida <strong>Netzwerk</strong><br />

haben, festgenommen. Bei den Männern, von denen sechs die dänische Staatsbürgerschaft haben,<br />

handelt es sich Muslime mit afghanischem, türkischem, pakistanischem und somalischen Hintergrund im<br />

Alter von 19 bis 29 Jahren. Angaben über mögliche Angriffsziele machte die dänische Polizei bislang<br />

nicht, sie ließ jedoch verlauten dass mehrere der Verdächtigen explosive Materialien erworben hätten.<br />

www.alertnet.org +++


1.6 Bundeswehr bestätigt Kommunikationsfehler bei Tornado-Einsatz<br />

+++ Am 3. September beschäftigte sich der Innenausschuss des Schweriner Landtags in einer<br />

Sondersitzung erneut mit dem Bundeswehreinsatz beim G8 Gipfel in Heiligendamm im Juni. Zwar<br />

räumten hochrangige Vertreter der Bundeswehr ein, das es in einzelnen Fällen zu<br />

Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dem Ministerium und der Bundeswehr gekommen sei, was zu<br />

einigen Flügen geführt habe, die nicht abgestimmt waren, doch seien keine Grundrechte der Bürger<br />

dadurch eingeschränkt worden. Der Vorsitzende des Innenausschusses, Dr. Norbert Nieszery von der<br />

SPD, erklärte abschließend, das es sich bei dem Einsatz der Bundeswehr ganz klar um eine<br />

Unterstützung der polizeilichen Arbeit gehandelt habe, die somit nach Artikel 35 des Grundgesetzes im<br />

Sinne der Amtshilfe gerechtfertigt sei. www.norbert-nieszery.de +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Rückzieher beim Waffengesetz<br />

+++ Nach dem ein Vorstoß des Bundesinnenministeriums zur Lockerung des Waffengesetzes auf heftige<br />

Kritik in der Öffentlichkeit gestoßen war, ließ Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble die Pläne fallen<br />

und versicherte, das die Altersgrenze von 21 Jahren beim Erwerb großkalibriger Sportwaffen bestehen<br />

bleibt. Der Entwurf hatte eine Absenkung der Altersgrenze auf 18 Jahre vorgesehen. Kritiker des<br />

Vorschlags erinnerten vor allem an den Amoklauf in Erfurt im Jahr 2002, bei dem ein 19-jähriger Schüler<br />

mit legal erworbenen Waffen 14 Menschen und anschließend sich selbst tötete. Die Verschärfung des<br />

Gesetzes, die 2003 mit der neuen Altersgrenze von 21 Jahren in Kraft trat, war im Zuge der von diesem<br />

Fall ausgelösten Diskussion eingeführt worden. www.bmi.bund.de +++<br />

2.2 Niedersachsen und Saarland für europäische Gewalttäterdatei<br />

+++ Das niedersächsische Kabinett möchte gemeinsam mit dem Saarland einen Entschließungsantrag für<br />

eine europäische Datei über international agierende Gewalttäter in den Bundesrat einbringen. "Eine<br />

nachhaltige Verbesserung des Informationsaustausches auf europäischer Ebene kann nur mittels eines<br />

europaweit verfügbaren und abrufbaren Informationssystems bei Europol erreicht werden", betonte<br />

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann. So werde zum einen die grenzüberschreitende<br />

Verfügbarkeit polizeilich relevanter Daten sichergestellt und beschleunigt, zum anderen ein europaweiter<br />

Standard insbesondere hinsichtlich der Speicherungsvoraussetzungen, der Struktur der Daten sowie der<br />

Inhalte einer spezifischen Daten herbeigeführt. Im Rahmen der geplanten Umwandlung des Europol-<br />

Übereinkommens ist auch eine Mandatserweiterung Europols geplant, wodurch die Errichtung der<br />

Gewalttäterdatei ermöglicht wird. Dabei geht es vor allem um grenzüberschreitende Kriminalität, die einen<br />

gemeinsamen Bekämpfungsansatz der betroffenen Mitgliedsstaaten benötigt, wie die Verhinderung der<br />

Störung der öffentlichen <strong>Sicherheit</strong> durch Hooligans und international agierende Gewalttäter. +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Ladendiebstahl - ein Phänomen der Massenkriminalität<br />

+++ Das Hessische Landeskriminalamt weist auf die hohe Zahl der Ladendiebstähle hin. Allein im letzten<br />

Jahr erfasst die Polizeiliche Kriminalstatistik des Landes Hessen 28.994 Fälle. Das entspricht einem Anteil<br />

von 7 Prozent der erfassten Gesamtstraftaten. Obwohl es sich meist um Güter mit geringem Wert handelt,<br />

beträgt der Gesamtschaden allein im Letzen Jahr rund 2,3 Millionen Euro. Zudem müsse die hohe<br />

Dunkelziffer berücksichtigt werden. So kämen auf jeden aufgeklärten Ladendiebstahl, neun Fälle, die gar<br />

nicht entdeckt würden. Nach Angaben des Deutschen Einzelhandels entgehen dem deutschen Staat<br />

jährlich 400 Millionen Euro Mehrwertsteuereinnahmen durch Ladendiebstahl. +++<br />

3.2 LKA Saarland an Zerschlagung eines Geldwäscherrings beteiligt<br />

+++ Seit Juni 2006 ermittelt die gemeinsame Finanzermittlungsgruppe des Landeskriminalamtes Saarland<br />

und des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main gegen einen international agierenden Ring von<br />

Geldwäschern. Ein 45-jähriger serbischer Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Frankreich wurde bereits am<br />

15. August verhaftet. Die gewaschenen Gelder stammten aus einem groß angelegten Betrugsverfahren,


weswegen bereits ein 40-jähriger Deutscher aus Offenbach verhaftet wurde. Der Gesamtschaden in<br />

diesem Verfahren wird auf 25 Millionen Euro geschätzt. Die Ermittlungen dauern noch an. +++<br />

3.3 Italienische Regierung sagt Polizei Duisburg volle Unterstützung zu<br />

+++ Nach dem Mord an sechs jungen Männern in Duisburg hat die italienische Regierung der Duisburger<br />

Polizei ihre volle Unterstützung versprochen. Momentan arbeiten bereits mehr als 120 Beamte an der<br />

Aufklärung des Falles, die von Spezialisten des BKA und LKA sowie sieben Ermittlern der italienischen<br />

Polizei unterstützt werden. Nordrhein-Westfalens Innenminister Dr. Ingo Wolf betonte, dass der Polizei<br />

noch keine Anhaltspunkte für die Tat vorlägen. Ebenso gäbe es keine Hinweise, dass eines der Opfer an<br />

einem Mord in Italien im Dezember 2006 beteiligt gewesen sei. Außerdem läge mit <strong>Sicherheit</strong> kein<br />

Haftbefehl gegen einen der getöteten Männer vor. +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Erneute Uneinigkeit über Klima-Schutz<br />

+++ Bei dem UN-Klimatreffen, das vom 27. bis 31. August in Wien stattfand, bestand erneut Uneinigkeit<br />

über die Höhe der zu erreichenden CO2 Reduzierungen bis 2020. Während die Europäische Union den<br />

Vorschlag eines gleitenden Wertes zwischen 25% und 40 % unterstützte und in jedem Fall<br />

Reduzierungen um 20 % bis 2020 ankündigte, sprachen sich Russland, Japan, Kanada, Neuseeland und<br />

die Schweiz gegen zu hohe Anforderungen bei der Emissionsreduzierung aus. Klima-Experten und<br />

Sprecher der Umweltorganisationen warnen indes vor den Konsequenzen einer zögerlichen Klimapolitik.<br />

Die Folgen sei ein absehbarer Anstieg von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürre und<br />

Stürmen mit teils dramatischen Folgen für die Weltbevölkerung. +++<br />

4.2 EU- Eingreiftruppe beim Katastrophenschutz<br />

+++ Als Reaktion auf die verheerenden Waldbrände in Griechenland, die bislang mehr als 60<br />

Menschenleben kosteten, haben mehrere EU-Politiker in den letzten Tagen den Aufbau einer EU-<br />

Eingreifstruppe gefordert, um in Zukunft eine schnellere und reibungslosere Hilfestellung durch die<br />

Mitgliedsstaaten im Katastrophenfall zu gewährleisten. So sagte SPD Europapolitiker Jo Leinen in einem<br />

Interview mit dem Deutschlandfunk, Europa müsse sich einfach gemeinsam auf den Katastrophenschutz<br />

einrichten. Zurzeit käme die Hilfe "sehr, sehr spät und sehr unzureichend". Die EU-Kommission ließ<br />

verlauten, dass in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten an dem Konzept einer schnellen<br />

Eingreiftruppe gearbeitet werde. Konkrete Vorschläge zu diesem Thema werden im Herbst erwartet.<br />

www.europa.eu/rapid/pressReleases +++<br />

4.3 Deutschland stellt Hubschrauber<br />

+++ Auch Deutschland hat sich an der Hilfe für die von den Waldbränden bedrohten Regionen<br />

Griechenlands beteiligt. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ)<br />

reagierte auf die Hilfsanfrage aus Griechenland und vermittelte drei Bundeswehrhubschrauber vom Typ<br />

CH 53, sowie Personal und Material. Die Kosten des Einsatzes werden von dem anfragenden Land<br />

getragen. Griechenland gehört zu den am meisten durch Waldbrand gefährdeten EU-Staaten. Besonders<br />

problematisch ist die allgemein bekannte Tatsache, dass viele Gemeinden durch Baugrundspekulationen<br />

von den Brandstiftungen profitieren.<br />

www.bbk.bund.de +++<br />

4.4 Bundeswehr verlängert Griechenland-Einsatz<br />

+++ Verteidigungsminister Jung teilte mit, das der Hilfseinsatz der Bundeswehr in Griechenland verlängert<br />

wird. Zurzeit befinden sich 68 Soldaten und Soldatinnen, sowie 3 Transporthubschrauber der<br />

Heeresfliegerregimente aus Rheine und Laupheim im Löscheinsatz. Bisher verliefe die Zusammenarbeit<br />

mit den internationalen Einsatzkräften und der griechischen Einsatzleitung optimal hieß es aus den<br />

Reihen des Bundeswehrkontingents.<br />

www.bmvg.de +++<br />

4.5 Forum "Risiko Alter" der Feuerwehr-Unfallkassen in Hamburg<br />

+++ Die Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen lädt am 11. und 12. Dezember 2007 nach<br />

Hamburg zur Fachtagung "Risiko Alter" ein. Dort werden die Auswirkungen der demografischen


Entwicklung auf die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren diskutiert. Fachleute aus Reihen der Feuerwehr,<br />

Arbeitsmediziner, Soziologen und Wissenschaftler befassen sich an diesen zwei Tagen ausführlich mit<br />

dem Thema und probieren praktische Lösungswege aufzuzeigen. Mehr Informationen zu der Tagung gibt<br />

es Internet unter www.feuerwehr-unfallkassen.org +++<br />

4.6 Europäischer Katastrophenschutzkongress<br />

+++ Am 30. und 31. Oktober tagt der "Europäische Katastrophenschutzkongress" in der Stadthalle Bonns.<br />

Zu der Gemeinschaftsveranstaltung des BBK, THW und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> werden 1.400 Teilnehmer<br />

aus 40 Nationen erwartet. Mit acht Fachforen und einem zweitägigen Hauptprogramm bietet der Kongress<br />

Fachinformationen für alle Beteiligten des Katastrophenschutzes - für THW, Feuerwehr, Polizei, zivilen<br />

Organisationen und Streitkräften. Begleitend findet eine Fachausstellung statt, in der sich 60 führende<br />

Unternehmen präsentieren. Programm und Anmeldung unter www.civil-protection.com +++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 Chinesische Cyber- Attacke im Pentagon<br />

+++ Es soll dem chinesischen Militär im Juni diesen Jahres gelungen sein, sich in das <strong>Netzwerk</strong> des<br />

amerikanischen Verteidigungsministerium einzuhacken. Sprecher des Pentagons haben bestätigt, dass<br />

Teile des Computersystems in Verbindung mit dem Büro des Verteidigungsministers Robert Gates<br />

zeitweise abgeschaltet wurden. Während die Untersuchungen über das genaue Ausmaß des<br />

Datendiebstahls zurzeit noch andauern, scheint klar zu sein, dass die entwendeten Informationen zum<br />

Großteil als "nicht geheim" eingestuft waren. Nachdem in den letzten Wochen Berichte über groß<br />

angelegte Cyber- Angriffe auf Computer der deutschen Bundesministerien und des Bundeskanzleramts<br />

bekannt geworden war, ist dies der zweite Fall von Datenspionage, welcher der chinesischen<br />

Befreiungsarmee zur Last gelegt wird. Das Verteidigungsministerium in Peking weist die Vorwürfe zurück.<br />

www.ft.com +++<br />

5.2 Cyber-Attacke II<br />

+++ Nachdem in den letzten Wochen vermehrt Berichte über Attacken chinesischer Hacker bei US- und<br />

deutschen Regierungsbehörden bekannt wurden, meldet nun die britische Tageszeitung "The Guardian",<br />

dass es auch in Großbritannien Zwischenfälle gegeben habe. Ob auch hier das Verteidigungsministerium<br />

betroffen ist, blieb bislang unklar, sicher scheint jedoch, dass Teile des <strong>Netzwerk</strong>s im Außenministerium<br />

penetriert wurden. www.guardian.co.uk +++<br />

5.3 Bundeskabinett verabschiedet Pläne zur Erhöhung der IT-<strong>Sicherheit</strong><br />

+++ Als Reaktion auf die qualitativ und quantitativ ansteigende IT-Bedrohungslage hat das<br />

Bundeskabinett im Sommer 2005 den "Nationalen Plan zum Schutz der Informationsinfrastrukturen"<br />

(NPSI) beschlossen und das Bundesministerium des Innern mit der weiteren Umsetzung beauftragt. Das<br />

Kabinett hat nun den Umsetzungsplan für die Bundesverwaltung (UP Bund) und den Umsetzungsplan für<br />

die Kritischen Infrastrukturen (UP KRITIS) IT-<strong>Sicherheit</strong>sleitlinien behandelt. Der beschlossene<br />

"Umsetzungsplan für die Gewährleistung der IT-<strong>Sicherheit</strong> in der Bundesverwaltung" ist die verbindliche<br />

interne Leitlinie für den Schutz der Informationsinfrastrukturen in allen <strong>Behörden</strong> des Bundes. Die darin<br />

vorgesehenen Maßnahmen sollen die IT-<strong>Sicherheit</strong> in der Bundesverwaltung auf hohem Niveau mittel-<br />

und langfristig gewährleisten. 30 große deutsche Infrastrukturunternehmen und deren Interessenverbände<br />

aus Bereichen wie Telekommunikation, Energie, Verkehr oder Finanzwesen haben den "UP KRITIS"<br />

gemeinsam mit dem Bund erarbeitet und die dort beschriebenen IT-<strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen zu ihrem<br />

eigenen Standard erklärt. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble erklärte der "Umsetzungsplan<br />

KRITIS" sei ein weiterer Beleg dafür, dass Wirtschaft und Bundesregierung konstruktiv und engagiert<br />

gemeinsam an der <strong>Sicherheit</strong> der Informationstechnik des Landes arbeiten würden. Er hoffe, dass auch<br />

kleine und mittelständische Unternehmen das definierte Mindestniveau einhalten würden.<br />

www.bmi.bund.de +++<br />

6. PERSONALIEN<br />

6.1 Neuer BDI- Hauptgeschäftsführer nominiert


+++ Dr. Werner Schnappauf, bayerischer Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

wurde von BDI-Präsident Jürgen R. Thumann für das Amt des Hauptgeschäftsführers des<br />

Bundesverbands der Deutschen Industrie vorgeschlagen. Der CSU-Politiker soll am 24. September auf<br />

einer außerordentlichen Sitzung von BDI- Präsidium und Vorstand in das Spitzenamt berufen werden. Mit<br />

der Übernahme der neuen Aufgabe Mitte November, wird der 54jährige Schnappauf sowohl sein<br />

Ministeramt, als auch sein Mandat für den bayerischen Landtag niederlegen. Sein Vorgänger als BDI-<br />

Hauptgeschäftsführer, Ludolf von Wartenberg, war Ende 2006 nach 17 Jahren in diesem Amt in den<br />

Ruhestand getreten. www.bdi-online.de +++<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1.1 Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

+++ Auf der 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz, die am 17. und 18. September in Berlin tagt, sprechen die<br />

Verteidigungsminister des aktuellen "Ratspräsidentschaftstrios" bestehend aus Deutschland, Slovenien<br />

und Portugal über die Weiterentwicklung der ESVP (Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik).<br />

Dabei wird der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, nach der Eröffnung von<br />

Europaparlamentspräsident Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering über seine Erfahrungen aus der deutschen<br />

Präsidentschaft sprechen, die zur Zeit in den Händen der portugiesischen Präsidentschaft liegt. Mit neuen<br />

Herausforderungen der ESVP wird sich Karl-Victor Erjavec, Verteidigungsminister Sloveniens bei der<br />

Übernahme der Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2008 auseinandersetzen. Über erste Inhalte und neue<br />

Akzente, die Slovenien setzen wird, spricht der Minister auf der Berliner Konferenz. Anmeldungen sind<br />

noch bis kommenden Freitag unter www.euro-defence.eu möglich. +++<br />

7.2 Weitere Termine<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.egovernment.hessen.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>


Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

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9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815.<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 12. September 2007<br />

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Urheberrecht. !<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. KOMMENTAR<br />

1.1 Russland-Bombe: Propaganda gefährlicher als Steinzeitwaffe<br />

2. TERRORISMUS AKTUELL<br />

2.1 Dschihad-Union bekennt sich zu Anschlagsplänen<br />

2.2 Wer ist die Dschihad-Union?<br />

2.3 "Konvertiten-Register" gefordert<br />

3. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

3.1 "Wir können auf den Wehrdienst nicht verzichten"<br />

3.2 Geplante Raketenabwehr in Europa<br />

4. POLITIK<br />

4.1 Welt-Suizid-Präventionstag<br />

4.2 Pflichtuntersuchung von Kindern<br />

4.3 Bürgermeister guckt Kinderpornos<br />

5. POLIZEI<br />

5.1 Polizeilicher Großeinsatz wegen Anschlagsdrohung<br />

5.2 Weiterhin starke Polizeikräfte im Einsatz<br />

5.3 Ausziehen in Indien<br />

6. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

6.1 3,5 Millionen Flüchtlinge in Indien<br />

6.2 Ebola-Ausbruch im Kongo<br />

6.3 Weiter Gewalt im Kongo<br />

6.4 Erfahrungen gewinnbringend nutzen<br />

6.5 Dekontamination und Behandlung<br />

7. IT-SICHERHEIT<br />

7.1 Viren- und Spamschutz der Innenministerien<br />

7.2 <strong>Sicherheit</strong>ssoftware des Jahres<br />

7.3 Wandel der Spam-Techniken<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM


1. KOMMENTAR<br />

1.1 Russland-Bombe: Propaganda gefährlicher als Steinzeitwaffe<br />

+++ Heute Morgen herrschte helle Aufregung: Russland testet "Vater aller Bomben"; Russland will<br />

weltstärkste Vakuum-Bombe entwickelt haben... Die Präsentation von eindrucksvollen Aufnahmen im<br />

russischen Fernsehen dienen der Propaganda: Seht her, wir sind auf Augenhöhe mit den Amerikanern, ja<br />

wir haben eine noch dickere Bombe! Militärische oder strategische Bedeutung hat der Bombentest jedoch<br />

nicht. Es handelte sich um eine thermobarische Waffe, die die Verbrennung des Sauerstoffs aus der<br />

Explosionsumgebung nutzt. Diese sogenannten Vakuum-Bomben haben eine deutlich höhere<br />

Sprengkraft, erzeugen eine enorme Druck- und Hitzewelle, als sie bei herkömmlichen Bomben bekannt<br />

sind. Es ist und bleibt aber eine Explosionswaffe, die in ihrer Größe, aber nicht in ihrer Technologie einen<br />

Fortschritt darstellt. Diese thermobarischen Bomben wurden erstmals im Vietnam-Krieg zum Abholzen<br />

von Wäldern eingesetzt. Auch die US-Armee testete im Jahr 2003 in Florida eine besonders "dicke<br />

Bombe". Auch seinerzeit wurde die Propagandatrommel gerührt, es sei gelungen die "Mutter aller<br />

Bomben" zu zünden. Das Prinzip thermobarischer Waffen hat allerdings eine unrühmliche Tradition. Der<br />

Alliierten setzten im 2. Weltkrieg bei ihrem Bombardement deutscher Städte Bomben ein, die man als<br />

thermobarische Systeme bezeichnen könnte. Menschliche Opfer entstehen vor allem durch Erstickung,<br />

weil die Bombe sämtlichen Sauerstoff der Umgebung verbrennt.<br />

Die öffentliche Aufregung ist völlig fehl am Platze und lenkt zudem von den wirklichen Gefahren ab. Mit<br />

einer solchen Riesenbombe lässt sich ein Autobahnkreuz, ein Ministerium, ein Wasserwerk oder eine<br />

Fabrik zerstören. Die Gefahren für die kritischen Infrastrukturen kommen jedoch aus dem Netz, sind<br />

digital und rechnen in Bits und Bytes. Diese Steinzeitwaffe kann man spüren, sie knallt, riecht, erzeugt<br />

Druck und Verbrennung. Die Angriffe über das Netz auf die Infrastrukturen eines Landes jedoch erfolgen<br />

ohne Geräusch, ohne dass man sie riechen oder spüren kann. Dennoch sind sie weitaus erfolgreicher als<br />

eine solche Bombe. Als ein Musterbeispiel einer solchen kriegerischen Attacke auf einen Staat, ein<br />

ganzes Land kann die Trojaner-Invasion vor einigen Monaten in Estland gelten (siehe hierzu<br />

Ausführlicheres im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>). Dies war dem Charakter nach Cyber Warefar. Die<br />

Wirkungen katastrophal, über Stunden, ja Tage waren Feuerwehr und Polizei nicht mehr telefonisch<br />

erreichbar, gesamte Finanzverkehr brach zusammen und die Kommunikationseinrichtungen der<br />

estnischen Regierung waren lahmgelegt. In ihrer Not rief die baltische Regierung sogar nach der NATO,<br />

die schickte aber weder Flugzeuge mit Bomben nach Panzer, denn Bits and Bytes, Trojaner und Würmer<br />

sind so nicht zu bekämpfen. Die moderne Attacke und zeitgemäße Kriegsführung erfolgt über die<br />

Vernetzung, ihr Ziel sind die kritischen Infrastrukturen. Ihnen muss deutlich mehr Aufmerksamkeit als<br />

bisher gelten, bevor neben Staaten wie den USA, Großbritannien, Russland und China auch Terroristen<br />

statt mit herkömmlichen Sprengmitteln mit Intelligenz ihre Anschläge durchführen. Die gefährliche<br />

Intelligenz liegt eben in den Netzen, nicht in den Sprengmitteln. Dies ist auch Thema auf dem 3.<br />

Europäischen Katastrophenschutzkongress. Hierzu gibt es weitere Informationen unter www.disastermanagement.eu<br />

(Kommentar: R. Uwe Proll, redaktion@behoerdenspiegel.de) +++<br />

2. TERRORISMUS AKTUELL<br />

2.1 Dschihad-Union bekennt sich zu Anschlagsplänen<br />

+++ Das nach dem Muster des Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum in Berlin-Treptow organisierte<br />

gemeinsame Internetzentrum der deutschen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden hat gestern Abend um 17.00 Uhr eine<br />

Bekenntniserklärung zu den geplanten Anschlägen in der Bundesrepublik Deutschland auf den US-<br />

Luftwaffenstützpunkt Ramstein, den in Usbekistan liegenden Luftwaffenstützpunkt Termez sowie weitere<br />

amerikanische und usbekische Konsulareinrichtungen abgegeben. Die Dschihad-Union existiert seit 2002<br />

als Abspaltung der "islamischen Bewegung" Usbekistans. Erstmals machte die Union 2004 mit<br />

Anschlägen von sich Reden, u.a. auf die US-Botschaft in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans.<br />

Verblüffend für die <strong>Sicherheit</strong>sexperten ist, dass die Dschihad-Union, die bisher in Zentral- und Südasien<br />

vermutet wurde, nun ihren Handlungsspielraum auch auf Europa ausgedehnt hat. Das Innenministerium<br />

erklärte noch gestern Abend, dass mit der Verhaftung der drei Terrorverdächtigen im Sauerland die<br />

Gefahr noch nicht gebannt sei. Dies erkläre u.a. der Bekennertext im Internet. +++


2.2 Wer ist die Dschihad-Union?<br />

+++ Die Dschihad-Union nennt sich auch islamische Dschihad-Union oder islamische Union und ist eine<br />

Gruppierung, die vor allem aus Usbekistan bekannt ist. Wie in der Meldung o.g. wurde sie erstmals 2004<br />

mit Anschlägen gegen US-Einrichtungen aktiv. Daher setzte sie das US-Außenministerium im Jahr 2005<br />

auf die Liste ausländischer Terrororganisationen. Verwirrend scheint den <strong>Sicherheit</strong>sexperten jedoch,<br />

dass aus islamischen Kreisen selbst die Echtheit der Erklärung zu den in Usbekistan verantworteten<br />

Anschlägen angezweifelt wird. Die Gruppe sei eine Erfindung der usbekischen Regierung. Im Irak nennt<br />

sich eine radikale Gruppe irakische Dschihad-Union. Auch diese machte sich durch Angriffe gegen US-<br />

Truppen vor zwei Jahren bekannt. Jörg Ziercke sieht enge Kontakte der Dschihad-Union mit Al Quaida,<br />

Generalbundesanwältin Monika Harms sieht darin eine sunnitische Gruppe. Die deutsche Zelle soll ihrer<br />

Erkenntnis nach im Winter 2006 gegründet worden sein. Dies war dann auch sehr bald der Zeitpunkt, zu<br />

dem die Aktivitäten der nun Verhafteten bereits auffiel. +++<br />

2.3 "Konvertiten-Register" gefordert<br />

+++ Deutsche, die den Islam als neue Religion annehmen, sollten nach Meinung des Vizevorsitzenden<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach, strenger überwacht werden. Sinnvoll sei daher<br />

eine Speicherung aller Konvertiten, sagte der Politiker gestern Abend in der "Münchener Runde" des<br />

Bayerischen Rundfunks. Er wolle sich nicht unbeliebt machen, weise aber darauf hin, so Bosbach, dass<br />

Prävention immer wichtiger werde, da die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden immer weniger klare Täterprofile bei<br />

"Gefährdern" erkennen könnten. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, der auch<br />

stellvertretender CDU-Vorsitzender ist, forderte die in Deutschland lebenden Muslime auf Islamisten in<br />

den eigenen Reihen den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden zu melden. Die <strong>Sicherheit</strong>sorgane würden auch Leib und<br />

Leben der hier lebenden Muslime schützen und daher sei zu erwarten, dass diese Extremisten von sich<br />

aus melden sollten. +++<br />

3. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

3.1 "Wir können auf den Wehrdienst nicht verzichten"<br />

+++ "Wir können auf Grundwehrdienstleistende nicht verzichten", betont Verteidigungsminister Dr. Franz-<br />

Josef Jung in einem Interview mit dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Diese Prämisse verliere selbst dadurch nicht an<br />

Wichtigkeit, obwohl die Wehrdienstleistenden nicht in Auslandseinsätzen verwendet werden können.<br />

Trotzdem seien sie für die neuen Aufgaben der Bundeswehr von strategischer Bedeutung, da sie in den<br />

vielfältigsten Funktionen der Unterstützungskräfte dringend benötigt würden. "Die Wehrpflichtigen tragen<br />

entscheidend zum Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger bei", so Jung. "Ihr Beitrag im<br />

Rahmen von Hilfeleistungen der Bundeswehr im Inland, so etwa zur Abwehr von Folgen, die sich aus<br />

Naturkatastrophen oder Unglücksfällen ergeben können, ist - wie sich in der Vergangenheit eindrucksvoll<br />

unter anderem beim Oder- und Elbe-Hochwasser gezeigt hat - auch zukünftig unverzichtbar. Freiwillig<br />

zusätzlichen Wehrdienstleistende werden vorrangig in den Eingreif- und Stabilisierungskräften eingesetzt.<br />

Ohne diese Soldaten wären diese Kräfte nicht in der Lage, den erteilten Auftrag zu erfüllen", betonte<br />

Jung. Zudem unterstreiche der Wehrdienst den Charakter der Bundeswehr als Armee der Demokratie und<br />

sei eine tragende Säule der Nachwuchsgewinnung. "Mehr als 1/3 aller Soldaten auf Zeit werden aus der<br />

Gruppe der Grundwehrdienstleistenden gewonnen." Das gesamte Interview befindet sich in der aktuellen<br />

Ausgabe auf Seite 10. +++<br />

3.2 Geplante Raketenabwehr in Europa<br />

+++ Eines der aktuellsten und zentralsten Themen in der europäischen und transatlantischen<br />

<strong>Sicherheit</strong>spolitik ist die militärische Fähigkeit einer Raketenabwehr. Seit die amerikanische Absicht<br />

bekannt wurde, ab 2011 auf dem Territorium Polens zehn Abfangraketen zu stationieren und in<br />

Tschechien eine hochmoderne Radaranlage zur Überwachung der Flugbahnen von Mittel- und<br />

Langstreckenraketen im Wert von ca. 20 Milliarden Euro aufzubauen, ist das ein in Europa heiß<br />

diskutiertes sicherheitspolitisches Thema. Ferner ist noch ein weiterer Aufbau eines derartigen<br />

Radarsystems im Kaukasus geplant. Russland sieht in dem Aufbau eines europäisch-amerikanischen<br />

Raketenabwehrschirms eine Entkräftung seiner nuklearen Schlagkraft und reagierte bereits mit der<br />

Beschaffung von neuen Radarsystemen, einer neuen Interkontinentalrakete aus der Topol-M-Familie<br />

sowie der Einführung des Lenkflugkörpersystems S-400, das zur Abwehr von Raketen ausgelegt ist. Eine


detailliertere Einführung in die Thematik der Raketenabwehr ist in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong> auf Seite 19. +++<br />

4. POLITIK<br />

4.1 Welt-Suizid-Präventionstag<br />

+++ Am Montag fand der fünfte von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufene Welt-Suizid-<br />

Präventionstag mit weltweiten Veranstaltungen statt. Die WHO wies dabei wieder darauf hin, dass<br />

Selbstmord eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt darstelle. Jährlich würden sich etwa 1<br />

Million Menschen das Leben nehmen. Für Deutschland weist das Statistische Bundesamt jährlich 10.000<br />

bis 12.000 vollendete Suizide aus, womit diese Todesart die Anzahl der Verkehrstoten (5.000 bis 6.000<br />

pro Jahr) deutlich übersteigt. Insgesamt verübten in Deutschland dreimal mehr Männer als Frauen<br />

Selbstmord.<br />

http://www.who.int/mental_health/prevention/suicide_rates/en/index.html,<br />

www.who.int/mediacentre/news/statements/2007/s16/en/index.html +++<br />

4.2 Pflichtuntersuchung von Kindern<br />

+++ Kinder in Bayern sollen künftig vor Vernachlässigung und Misshandlung besser geschützt werden.<br />

Alle Eltern im Freistaat sind ab Anfang 2008 zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen für kleine Kinder<br />

verpflichtet, wie die Staatsregierung am Montag in München beschloss. Beim Besuch von<br />

Kindertageseinrichtungen, bei der Einschulung und beim Landeserziehungsgeld werde dann der<br />

Nachweis des Kinderarztes verlangt. Zudem wird eine gesetzliche Meldepflicht von Ärzten und<br />

Hebammen gegenüber den Jugendämtern eingeführt, wenn es Anhaltspunkte für Misshandlung,<br />

Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch gibt. +++<br />

4.3 Bürgermeister guckt Kinderpornos<br />

+++ Rund acht Wochen nach einer Razzia beim Oberbürgermeister von Merseburg (Sachsen-Anhalt),<br />

Reinhard Rumprecht, wegen des Verdachts auf Kinderpornographie, hat das Amtsgericht einen<br />

Strafbefehl erlassen. Nach Hinweisen aus einem anderen Bundesland hatten Beamte des<br />

Landeskriminalamtes Anfang August Wohnung und Amtsräume des Politikers durchsucht und dabei<br />

offenbar belastendes Material gefunden. Laut Strafbefehl muss Rumprecht 80 Tagesätze zu je 100 Euro<br />

zahlen, nachdem er laut Aussagen der Staatsanwaltschaft geständig gewesen sei. Neben der Geldstrafe<br />

wurden Rumprechts Laptop und mehrere CDs eingezogen. Offiziell wäre er mit dieser Entscheidung nicht<br />

vorbestraft. +++<br />

5. POLIZEI<br />

5.1 Polizeilicher Großeinsatz wegen Anschlagsdrohung<br />

+++ Der Anruf eines unbekannten Mannes auf einer veröffentlichen Rufnummer der Airbase in<br />

Spangdahlem löste am Montag Abend einen polizeilichen Großeinsatz aus. Der Anrufer, der in deutscher<br />

Sprache mit möglicherweise russischem bzw. türkischen Akzent sprach, drohte, mit mindestens vier<br />

Komplizen die Airbase in Spangdahlem anzugreifen. In dem Telefonat war von „Bomben“ die Rede. Nach<br />

Eingang des Drohanrufes informierten die amerikanischen Streitkräfte umgehend die Polizei, die in<br />

Zusammenarbeit mit den amerikanischen <strong>Sicherheit</strong>skräften sofortige Maßnahmen zum Schutze des<br />

Luftwaffenstützpunktes einleitete. Diese Maßnahmen dauern derzeit an. Zeitgleich laufen die Ermittlungen<br />

in Richtung des anonymen Anrufers. +++<br />

5.2 Weiterhin starke Polizeikräfte im Einsatz<br />

+++ Der durch eine anonyme Drohung gegenüber der US-Airbase in Spangdahlem ausgelöste Einsatz<br />

wird weiterhin seitens der Polizei mit starken Kräften fortgeführt. Eine konkrete Gefährdung der<br />

Bevölkerung oder der Liegenschaft in Spangdahlem hat zu keinem Zeitpunkt bestanden. Insofern handelt<br />

es sich bei dem Polizeieinsatz um eine Präventivmaßnahme, die insbesondere vor dem Hintergrund des<br />

gestrigen Datums (11. September) durchgeführt wird. Neben den Schutzmaßnahmen sind<br />

kriminaltaktische Maßnahmen zur Feststellung und Identifizierung des Anrufers eingeleitet. Die<br />

diesbezüglichen Ermittlungen dauern an. Ein Zusammenhang zwischen der vorliegenden Drohung und


der jüngsten Festnahme von drei Islamisten in Nordrhein-Westfalen am 4. September wird von den<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden ausgeschlossen. +++<br />

5.3 Ausziehen in Indien<br />

+++ Eine ungewöhnliche Ermittlungsmaßnahme ergriff ein indisches Dorf, um den Vergewaltiger und<br />

Mörder einer 35-jährigen Frau zu finden. Alle Männer mussten sich nur mit Unterhose bekleidet vor dem<br />

Stadtrat einfinden und wurden auf eventuelle Spuren untersucht, insgesamt über 1.500 inklusive der<br />

Mitglieder des Rates. Das Vorgehen führte zu keinem Ergebnis. Diese Vorgehensweise würde traditionell<br />

immer bei dieser Art von Verbrechen durchgeführt, so die Erklärung des Stadtrates. Die Polizei sagte, die<br />

Aktion habe zwar keinerlei Verbindungen zu ihren eigenen Ermittlungen, würde aber begrüßt. +++<br />

6. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

6.1 3,5 Millionen Flüchtlinge in Indien<br />

+++ Durch die starken Überschwemmungen in Indien sind mittlerweile 3,5 Mio. Menschen evakuiert<br />

worden. Der anhaltende Starkregen der letzten Tage hat ganze Dörfer in den Fluten ertrinken lassen und<br />

insgesamt 400.000 Hektar Land überschwemmt. +++<br />

6.2 Ebola-Ausbruch im Kongo<br />

+++ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte gestern einen Ausbruch von Ebola mit derzeit<br />

fünf positiv getesteten Personen im Kongo, wobei die Berichte von 300 Erkrankten und 120 Todesopfern<br />

der vergangenen Monate laut WHO noch nicht sicher dem Virus zugeordnet wurden. Die WHO hat am<br />

Dienstag das "Global Outbreak Alert & Response Network (GOARN)" aktiviert und bei verschiedensten<br />

internationalen Gesundheitsorganisationen nach Epidemologen angefragt. Ebola ist ein<br />

hochansteckender Virus mit je nach Beginn der Behandlung einer durchschnittlichen Sterberate von fast<br />

70 Prozent. Britische Forscher hatten in ihrer Publikation "Biology of Plaques" sogar die Behauptung<br />

aufgestellt, der Schwarze Tod des Mittelalters sei nicht die Pest, sondern ein dem Ebola verwandter Virus<br />

gewesen sei.<br />

www.cam.ac.uk; www.who.int/en +++<br />

6.3 Weiter Gewalt im Kongo<br />

+++ Nach den jüngsten gewaltsamen Auseinandersetzungen im Osten der Demokratischen Republik<br />

Kongo hat das Auswärtige Amt seine humanitäre Hilfe für Not leidende Menschen um über 600.000 Euro<br />

aufgestockt. Dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) wurden 200.000 Euro für Hilfs- und<br />

Schutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Bereits zuvor hat es für die Versorgung von Vertriebenen in<br />

der Region zwei deutschen Nichtregierungsorganisationen über 400.000 Euro bereit gestellt. Die<br />

humanitäre Lage in Nord-Kivu im Osten des Landes hat sich in der Folge der Auseinandersetzungen<br />

deutlich verschlechtert. Zehntausende Menschen haben ihre Dörfer verlassen, um Schutz vor der Gewalt<br />

zu suchen. Viele von ihnen können noch nicht versorgt werden. Die Demokratische Republik Kongo ist<br />

eines der Schwerpunktländer der deutschen humanitären Hilfe. Das Auswärtige Amt hat dort in diesem<br />

Jahr für Hilfsmaßnahmen deutscher Nichtregierungsorganisationen und des Hohen<br />

Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen insgesamt bereits rund 2,7 Mio. Euro bereit gestellt.<br />

www.auswaertiges-amt.de +++<br />

6.4 Erfahrungen gewinnbringend nutzen<br />

+++ Ende Oktober wird der Europäische Katastrophenschutzkongress, eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />

des Technischen Hilfswerks (THW), des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />

(BBK) und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> zum mittlerweile dritten Mal in Bonn stattfinden. Im Hauptprogramm<br />

werden vier Schwerpunktthemen, namentlich Pandemievorsorge, Schutz kritischer Infrastrukturen,<br />

Klimawandel sowie grenzübergreifender europäischer Katastrophenschutz gesetzt. Mit über 70<br />

Ausstellern gibt es in den Pausen der Konferenz ausreichend Gelegenheit für die Besucher, sich an den<br />

Ständen über neue Technologien für die tägliche Arbeit zu informieren. Das aktuelle Programm sowie die<br />

Möglichkeit zur Anmeldung sind auf der Homepage vorhanden.<br />

www.disaster-management.eu +++<br />

6.5 Dekontamination und Behandlung


+++ Von den insgesamt bekannten 11 Mio. Chemikalien werden jährlich 70.000 verschiedene Substanzen<br />

weltweit in einer Menge von über 600 Millionen Tonnen produziert, transportiert und verwendet. Von<br />

diesen Substanzen wurden etwa 70 bereits als Kampfmittel durch Militär oder Terroristen eingesetzt.<br />

Beispielhaft für Erfahrungen ist dabei auch der Sarin-Anschlag in Tokyo von 1996, wo das zuständige<br />

Krankenhaus von 1.414 ambulanten und 164 stationären Patienten förmlich überrannt wurde. Zahlreiche<br />

Streitkräfte bevorraten nach wie vor international geächtete Chemikalien und Biostoffe. In Deutschland hat<br />

das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) aus den verschiedensten<br />

Erfahrungen Verhaltensregeln erstellt, auch zur Identifikation der wichtigsten Schadstoffgruppen anhand<br />

ihrer typischen Wirkung. Eine ausführliche Darstellung kann beim BBK angefordert werden und ist auch in<br />

der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 18 aufgeführt.<br />

www.bbk.bund.de +++<br />

7. IT-SICHERHEIT<br />

7.1 Viren- und Spamschutz der Innenministerien<br />

+++ Die Innenministerien der Länder sind auch für die IT-<strong>Sicherheit</strong> des jeweiligen Bundeslandes<br />

zuständig. Und ebenso wie andere <strong>Behörden</strong> haben sie mit den Problemen der modernen Zeit zu<br />

kämpfen: Computerviren und Spam. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> befragte alle Innenministerien nach ihren<br />

derzeitigen Schutzmaßnahmen. Das Ergebnis zeigt zumindest, dass es leichter ist, Schutzmaßnahmen<br />

gegen Viren zu ergreifen als gegen Spam. Alle Ministerien sind mit ihren Anti-Viren-Programmen<br />

zufrieden, während alle über ein hohes Spam-Aufkommen besonders bei den im Internet veröffentlichten<br />

Adressen klagen. Die Umfrage inklusive der daraus resultierenden Einschätzung der Anti-Viren- und Anti-<br />

Spam-Programmen kann in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 65 nachgelesen<br />

werden. +++<br />

7.2 <strong>Sicherheit</strong>ssoftware des Jahres<br />

+++ Kaspersky Internet Security 7.0 wurde von den Nutzern des Downloadportals Softwareload als<br />

"Software des Jahres" im Bereich <strong>Sicherheit</strong> ausgezeichnet. Mehr als 50.000 Nutzer stimmten in zehn<br />

Kategorien über insgesamt 100 Produkte ab, die von einer Fachjury vorselektiert worden waren.<br />

Kaspersky Internet Security 7.0 bekam von den Internetnutzern die höchste Auszeichnung "Gold"<br />

verliehen. Das zur Deutschen Telekom gehörende Portal verlieh den Preis erstmals. Mit mehr als 640.000<br />

registrierten Nutzern und über drei Millionen Downloads seit November 2006 kann Softwareload auf eine<br />

breite Kundenbasis verweisen. Im Rahmen der IFA überreichte Dirk Lebzien, Senior Manager von<br />

Softwareload, die Urkunden an die Sieger. +++<br />

7.3 Wandel der Spam-Techniken<br />

+++ Der Internet-Security-Spezialist SurfControl beobachtet einen Wandel bei den Spam-Techniken.<br />

Image Spam hat mit einem Anteil von 40 Prozent am gesamten Spam-Verkehr und damit einer<br />

Verdopplung in gerade mal sechs Monaten ein Rekordhoch erreicht. Etablierte <strong>Sicherheit</strong>sanbieter haben<br />

aber mittlerweile geeignete Strategien und Tools zur Bekämpfung entwickelt. Hauptaugenmerk der<br />

Spamer liege daher jetzt auf PDF-Attacken, deren Ziel das vorsätzliche Generieren von Last in<br />

<strong>Netzwerk</strong>en ist und die daraus resultierenden Schäden. Die Attacken gestalteten sich dabei meist gleich:<br />

Absender und "Betreff" einer PDF Spam E-Mail werden nach dem Zufallsprinzip ermittelt, das eigentliche<br />

Nachrichtenfeld ist leer und im Anhang finden sich ein oder meist mehrere PDF-Dateien, welche die<br />

Spam-Nachrichten enthalten. Und da Dateien im PDF-Format zu den gerade im Arbeitsumfeld am<br />

meisten verwendeten gehören, erwecken diese daher oft das Interesse des Adressaten und die<br />

Wahrscheinlichkeit des Öffnens dieser Dateien ist sehr hoch. Die eigentliche Gefahr der Attacke liegt nicht<br />

bei der zufällig ermittelten Zielperson. Hatten PDF-Spam-Dateien bisher in der Regel eine Größe von ca.<br />

5kb (Image Spam ca. 23kb), kommen die neuen PDF-Bedrohungen in noch größeren Datenvolumina. Auf<br />

den ersten Blick ist jede Einzelattacke für sich eigentlich von untergeordneter Bedeutung, die eigentliche<br />

Gefährdung kommt durch die Menge der gesamten Attacke. Schickt ein Spammer eine PDF-Attacke in<br />

kurzer Zeit an mehrere Millionen von E-Mail-Adressen, entsteht schlagartig ein für viele<br />

Unternehmensnetzwerke schwer zu bewältigender Traffic. Aber nicht nur Unternehmen jeder Größe sind<br />

betroffen. Auch für Carrier und Network Provider entstehen zum einen hohe Durchleitkosten, zum<br />

anderen gerät die Verfügbarkeit der IT-Nervenbahnen durch die neue Form des Angriffs ins Visier<br />

krimineller Banden. Henning Ogberg, Senior Sales Director bei SurfControl, zu der neuen Gefahr: "Das


Thema Spam vollzieht nach unseren Erkenntnissen gerade einen signifikanten Wandel. Von den<br />

Zielgruppen bleibt der Konsument zwar im Mittelpunkt, durch den neuen "Fat Spam" geraten aber auch<br />

<strong>Netzwerk</strong>betreiber und damit die ITK an sich ins Schussfeld krimineller Banden." +++<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 17.-18.09.2007: "6th Congress on European Defence - 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz:<br />

"Europäische Streitkräfte im Einsatz", Berlin, www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.egovernment.hessen.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

9. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.


? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

10. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

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oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 17. September 2007<br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 124 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Feuerwehr, Bevölkerungs-, Katastrophen- und<br />

Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

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! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen das<br />

Urheberrecht. !<br />

SONDERAUSGABE ZUR BERLINER SICHERHEITSKONFERENZ<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. VORTRÄGE<br />

1.1 Europas Verteidigungsidentität<br />

1.2 Europäische Streitkräfte im Einsatz<br />

1.3 Eine gemeinsame Europäische Armee<br />

1.4 Battle Groups als Vorhut<br />

1.5 Teixeira fordert Vertiefung der ESVP<br />

1.6 Wichtige Rolle der EU im westlichen Balkan<br />

1.7 "Europäisches Weißbuch" gefordert<br />

1.8 Notwendigkeit des Wettbewerbs<br />

2. AUSSTELLER<br />

2.1 Deutsches Maritimes Kompetenznetz (DMKN)<br />

2.2 Streitkräftebasis<br />

2.3 Janes's Information<br />

2.4 3M Deutschland<br />

2.5 weisser + böhle GmbH<br />

2.6 BwFuhrparkService<br />

2.7 EADS Defence & Security<br />

2.8 Unisto<br />

2.9 Black Berry<br />

2.10 Secunet<br />

2.11 Voxlog MONITORING<br />

2.12 Cisco<br />

2.13 MBDA/LFK<br />

2.14 Nucletron Electronic<br />

2.15 Im Bundestag und am Gazastreifen<br />

3. VERANSTALTUNGEN<br />

4. HINWEISE<br />

5. IMPRESSUM<br />

1. VORTRÄGE


1.1 Europas Verteidigungsidentität<br />

+++ "Fühlen Sie sich wohl bei uns!" Mit dieser Einladung eröffnete die Botschafterin der Republik<br />

Bulgarien in Berlin, Dr. Miglena Plugtschieva, das Get Together am Vorabend des 6. Europäischen<br />

Verteidigungskongresses des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in den Räumen der bulgarischen Botschaft. Als noch<br />

junges Mitglied der Nato und der Europäischen Union sei es für ihr Land eine Ehre, Gastgeber für den<br />

Kongress "Europäische Streitkräfte im Einsatz" zusein. "Bulgarien will eine verlässlicher Partner werden<br />

und versuchen, einen Beitrag zu der gemeinsamen großen Verantwortung zu leisten", so die<br />

Botschafterin. R. Uwe Proll, der Herausgeber des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, konstatierte, dass der Kongress die<br />

einzige Veranstaltung dieser Art sei, die sich so intensiv mit Fragen der Europäischen <strong>Sicherheit</strong> befasse:<br />

"Wir werden an den kommenden beiden Tagen dieses Thema ausführlich und intensiv auf allen Ebenen<br />

diskutieren: der strategischen, der operativen und der technischen." Der Präsident des Kongresses, Dr.<br />

Karl von Wogau, Vorsitzender des Unterausschusses <strong>Sicherheit</strong> und Verteidigung des Europäischen<br />

Parlaments, blickte zurück: "Zu Beginn verlangte es sehr viel Mut, zu einer solchen Konferenz einzuladen.<br />

Inzwischen ist sie in Berlin eine Institution. Sie trägt wesentlich dazu bei, dass Europa eine eigene<br />

Verteidigungsidentität entwickelt. www.euro-defence.eu +++<br />

1.2 Europäische Streitkräfte im Einsatz<br />

+++ Das Thema der Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz lautet: "Europäische Streitkräfte im Einsatz – Bisherige<br />

Erfahrungen und was noch zu lernen ist" (European Forces in Operation – Lessons learned und lessons<br />

to be learned). Die alljährliche Veranstaltung befasst sich mit europäischer <strong>Sicherheit</strong>s- und<br />

Verteidigungspolitik, den transatlantischen Beziehungen, neuen Entwicklungen der Militärtechnik wie auch<br />

mit internationalem Krisenmanagement und dem Kampf gegen den Terrorismus. Mehr als 1.300 Experten<br />

aus über 70 Nationen nehmen an dem zweitägigen Fachtreffen teil. Zu den diesjährigen Rednern zählen<br />

Bundesverteidigungsminister Franz Joseph Jung, seine Amtskollegen aus Portugal und Slowenien Nunio<br />

Severiano Teixera und Karl Victor Erjavec, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen<br />

Bundestages Ulrike Merten, der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe, General Henri Bentégat, der<br />

Vorsitzende des Militärausschusses der EU und der Generalinspekteur der Luftwaffe Klaus Peter Stieglitz.<br />

+++<br />

1.3 Eine gemeinsame Europäische Armee<br />

+++ "Ich hoffe, dass es noch zu meinen Lebzeiten eine echte gemeinsame Europäische Armee geben<br />

wird", erklärte der Präsident des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering (CDU/EVP) auf<br />

dem Europäischen Verteidigungskongress. "Diese Armee wird kein Selbstzweck sein, sondern auf den<br />

europäischen Werten der Menschlichkeit, der menschlichen Würde und der Solidarität gründen." Dazu<br />

gehöre auch eine Verstärkung der parlamentarischen Basis der europäischen <strong>Sicherheit</strong>s- und<br />

Verteidigungspolitik. Pöttering betonte das freundschaftliche Verhältnis der EU zu den USA: "Wir sind<br />

keine Wettbewerber sondern Partner." Das schließe Meinungsverschiedenheiten nicht aus, über die man<br />

reden müsse. Ein Beispiel sei Guantànamo: "Alle Menschen haben Anspruch auf rechtliche Verfahren, in<br />

denen nachgewiesen wird, ob sie Verbrecher sind oder nicht. Auch die Gefangenen in Guantànamo. Das<br />

entspricht unseren Werten. " +++<br />

1.4 Battle Groups als Vorhut<br />

+++ "Eine gemeinsame Europäische Armee bleibt eine Perspektive am Horizont", bekannte auch der<br />

Bundesminister für Verteidigung Franz Josef Jung auf dem Verteidigungskongress "Die seit 1. Januar<br />

bestehenden gemeinsamen Battle Groups (Einsatzgruppen) weisen in die richtige Richtung einer<br />

langfristigen Vision gemeinsamer Streitkräfte. Die Battle Groups, die bereits jetzt einsatz- und arbeitsfähig<br />

sind, müssen auch in den Bereichen See- und Luftstreitkräfte aufgestellt werden. " Zu einem<br />

Raketenabwehrsystem in Europa, das sämtliche Teile des Kontinents sichern soll, sagte Jung, dass<br />

Europa in dieser Hinsicht nicht gespalten werden dürfe. Nicht nur mit der NATO sei darüber zu sprechen,<br />

sondern auch mit Russland, das dazu bereit sei. Wenig bekannt sei, dass Russland im östlichen<br />

Mittelmeer bereits mit NATO-Mitgliedern an dem Antiterroreinsatz "Endeavour" beteiligt sei. Jung betonte<br />

die Notwendigkeit, in Europa die gemeinsame Beschaffung, Forschung und Entwicklung im<br />

militärtechnischen Bereich voranzutreiben, um mehr Harmonisierung und Bündelung zu erreichen: "Das<br />

Ziel ist, einen europäischen Rüstungsmarkt zu schaffen, um eine leistungsfähige technische Basis für eine<br />

gemeinsame <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik zu erreichen. " +++<br />

1.5 Teixeira fordert Vertiefung der ESVP


+++ Die Zukunft der Europäischen Verteidigungs- und <strong>Sicherheit</strong>spolitik (ESVP) stand im Zentrum der<br />

Rede des portugiesischen Verteidigungsminister Nuno Severiano Teixeira – derzeit Vorsitzender des<br />

Fachministerrats – ist. Angesichts der gewachsenen Bedrohung durch den transnationalen Terrorismus<br />

und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen sei es wichtig, die militärischen Fähigkeiten der<br />

Europäischen Union weiter zu verbessern. Zwar habe es in den vergangenen Jahren bereits deutliche<br />

Verbesserungen und auch Erfolge im Rahmen von Einsätzen gegeben, jedoch müsse man insbesondere<br />

die Fähigkeiten zum schnellen Eingreifen noch weiter verbessern. Zudem sei im Bereich der<br />

Interoperabilität der verschiedenen Systeme noch einiges zu verbessern, um die gemeinsamen<br />

multinationalen Einsätze noch effizienter durchführen zu können. Die Organisationsstruktur der ESVP<br />

habe sich jedoch bewährt. Mit Blick auf das Verhältnis der Europäischen Union zu den USA stellte<br />

Teixeira heraus, dass Europa mit der weiteren Vertiefung der ESVP nicht in einen Wettbewerb mit dem<br />

transatlantischen Partner treten wolle, sondern vielmehr die Rolle als verlässlicher Bündnispartner<br />

zukünftig noch besser erfüllen könne. +++<br />

1.6 Wichtige Rolle der EU im westlichen Balkan<br />

+++ Der slowenische Verteidigungsminister Karl Viktor Erjavec betonte in seinem Vortrag die wichtige<br />

Rolle, welche die EU insbesondere bei der Befriedung des westlichen Balkans gespielt hat und weiterhin<br />

spielen muss, da die Situation in Bosnien-Herzegowina nach wie vor sehr angespannt sei und die<br />

Statusfrage des Kosovo bis heute nicht abschließend geklärt sei. Hierzu soll im Dezember eine<br />

Entscheidung getroffen werden. Die Lage auf dem Balkan werde unter der slowenischen EU-<br />

Präsidentschaft, die zum Jahreswechsel beginnt, oberste Priorität genießen. "Stabilität auf dem Balkan ist<br />

wichtig für Slowenien, aber auch wichtig für Europa", so der Minister. Im Hinblick auf die zukünftigen<br />

Herausforderungen an die Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik setzte sich Erjavec für eine<br />

klare Priorisierung der Aufgaben und gemeinsame Standards für den Einsatz ein und warnte vor Attacken<br />

aus dem Internet, sog. Cyber-Attacken. Die Kooperation der Mitgliedstaaten müsse angesichts der<br />

transnationalen Bedrohungen weiter ausgebaut werden, da "einzelne Länder nicht in der Lage seien,<br />

diesen Gefahren entsprechend zu begegnen". +++<br />

1.7 "Europäisches Weißbuch" gefordert<br />

+++ Ein "Europäisches Weißbuch" mit einer weiterentwickelten Strategie der Europäischen <strong>Sicherheit</strong>s-<br />

und Verteidigungspolitik forderte Dr. Karl von Wogau, Vorsitzender des Unterausschusses für <strong>Sicherheit</strong><br />

und Verteidigung des Europäischen Parlamentes, im Rahmen des 6. Europäischen<br />

Verteidigungskongresses heute in Berlin. Als Verantwortung der Politik kennzeichnete von Wogau zum<br />

einen die Schaffung einer effizienten und effektiven Kommandostruktur und die Bereitstellung modernster<br />

Ausrüstung. In diesem Bereich zeigte von Wogau noch Harmonisierungsbedarf auf. So gibt es zum<br />

Beispiel innerhalb der Streitkräfte der Europäischen Union fünf verschiedene<br />

Telekommunikationssysteme, was gemeinsame Einsätze sehr erschwert. Hier müsse man zu einem<br />

gemeinsamen Standard kommen, der in einem weiteren Schritt nicht nur die Streitkräfte, sondern auch die<br />

Polizei und den Katastrophenschutz in die Kommunikation mit einbindet. Von Wogau forderte zudem die<br />

Schaffung eines gemeinsamen europäischen Verteidigungsmarktes. Die Errichtung der Europäischen<br />

Verteidigungsagentur sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung gewesen. +++<br />

1.8 Notwendigkeit des Wettbewerbs<br />

+++ Ungewöhnliche Töne schlug Christian Leicher, Präsident und Chief Operating Officer der Firma<br />

Rohde & Schwarz, an. "Wir brauchen Massenprodukte für die Öffentlichkeit, auf denen die militärischen<br />

Komponenten aufbauen können", so Leicher. "Und wir brauchen den Wettbewerb. Denn nur ein starker<br />

Wettbewerb zwischen den Firmen führt zum technologischen Fortschritt, der natürlich erst einmal<br />

wirtschaftlich für die breite Öffentlichkeit entwickelt wird, dann aber mit verschiedensten Komponenten<br />

den <strong>Sicherheit</strong>sbehörden oder dem Militär zur Verfügung steht. " Natürlich würden dann andere<br />

Strukturen angewandt, so müsse der Militärfunk einen hohen inneren Schutz besitzen und modernste<br />

kryptologische Technologien beinhalten, dennoch baue die Grundidee auf dem öffentlich zugänglichen<br />

Netz auf. +++<br />

2. AUSSTELLER<br />

2.1 Deutsches Maritimes Kompetenznetz (DMKN)


+++ Das DMKN wurde 2003 vom Deutschen Marineinstitut (DMI) ins Leben gerufen, um der maritimen<br />

Gemeinschaft einen modernen Zugang zu aktuellen Informationen mittels eines Internetportals zu<br />

ermöglichen. Dazu bediente man sich des Konzeptes eines "Elektronischen Marktplatzes", der von der<br />

Netskill AG seit langem erfolgreich betrieben wird. Dabei werden alle maritimen Interessenten über vier<br />

Kompetenzzentren angesprochen, die vom DMI, der Gesellschaft für Maritime Technik (GMT) und dem<br />

Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) betreut werden: Schiffbau und Technologie (DMI),<br />

Marine und Rüstung (DMI), Seeverkehrswirtschaft (ISL), Meerestechnik (GMT). Das DMKN bietet darüber<br />

hinaus Institutionen, Firmen sowie Experten eine Plattform zur Darstellung neuerer Entwicklungen auf<br />

maritimem Gebiet sowie ein Diskussionsforum relevanter Themen in "Virtuellen Runden Tischen". Die am<br />

DMKN beteiligten Partner erhöhen damit ihre Internetpräsenz erheblich. www.dmkn.de +++<br />

2.2 Streitkräftebasis<br />

+++ Die Streitkräftebasis wurde ab 2000 aufgestellt und hat seitdem eine Schlüsselfunktion im<br />

Transformationsprozess der Bundeswehr eingenommen. Streitkräfteübergreifend stellt die<br />

Streitkräftebasis einsatz- und prozessorientiert innerhalb eines großen Spektrums Kräfte, Mittel und<br />

Fähigkeiten für die Einsätze im In- und Ausland. Mit derzeit rund 69.000 Soldaten und 19.000 zivilen<br />

Mitarbeitern ist die Streitkräftebasis der zweitgrößte militärische Organisationsbereich der Bundeswehr. In<br />

der Streitkräftebasis dienen Angehörige von Heer, Marine und Luftwaffe. Sie nehmen ihren Auftrag für die<br />

Streitkräfte gemeinsam wahr. Die einsatz- und prozessorientierte Ordnung und Ausrichtung der<br />

Streitkräftebasis lässt sich stichpunktartig am Beispiel der Wiederaufbauteams in Afghanistan, den<br />

Provincial Reconstruction Teams (PRT), veranschaulichen: Geführt wird ein PRT, mit seinen drei- bis<br />

vierhundert Soldaten, national aus Deutschland durch das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in<br />

Potsdam. Die weltweiten Kommunikationsverbindungen werden durch die<br />

Führungsunterstützungsverbände der Streitkräftebasis bereitgestellt. Die beim PRT eingesetzten Kräfte<br />

der Elektronischen Kampfführung kommen (größtenteils) aus der Streitkräftebasis. Das Kommando<br />

Strategische Aufklärung unterstützt das PRT bei der Erstellung der Lage im Einsatzgebiet jederzeit über<br />

das "Reach back"-Verfahren aus Deutschland heraus. Das PRT verfügt über Infanteriekräfte des Heeres<br />

und wird durch Kräfte der Operativen Information, CIMIC-Kräfte, Feldjäger und die Elektronische<br />

Kampfführung der Streitkräftebasis unmittelbar bei seinem Auftrag, zum Beispiel bei der Durchführung<br />

von Patrouillen, aber auch im Rahmen der force protection unterstützt. Feldlagerbetriebskräfte der<br />

Streitkräftebasis betreiben das Feldlager des PRT. Das Logistikzentrum der Bundeswehr sowie<br />

Logistikkräfte der Streitkräftebasis versorgen es aus Deutschland heraus. Die Soldaten tragen die<br />

Wegweiser des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes (MGFA) und des Amtes für<br />

Geoinformationswesen der Bundeswehr (AGeoBw) ständig bei sich. Im Rahmen der<br />

einsatzvorbereitenden Ausbildung wurde der überwiegende Teil des Führungs- und Spezialpersonals an<br />

zentralen Dienststellen und Instituten der Streitkräftebasis wie z.B. dem Zentrum Innere Führung oder<br />

dem CIMIC-Zentrum ausgebildet. Die zu Hause verbleibenden Familienangehörigen werden durch die<br />

Familienbetreuungszentren unterstützt. Medien wie "Radio Andernach" und das Bundeswehrfernsehen<br />

"bwtv", aber auch die Feldpost helfen, die wichtige Brücke zwischen Heimat und Einsatzgebieten aufrecht<br />

zu erhalten. Weitere Informationen gibt es am Ausstellungsstand der Streitkräftebasis oder im Internet<br />

unter www.streitkraeftebasis.de. +++<br />

2.3 Janes's Information<br />

+++ Die Jane’s Information Group ist einer der führenden weltweiten Anbieter von sicherheitsrelevanten<br />

Nachrichten. Mit über hundert Jahren an Erfahrung in der Verteidigungsindustrie, Kontakten in 180<br />

Ländern und der Zusammenarbeit mit führenden Verteidigungs- sowie <strong>Sicherheit</strong>sexperten stellt Jane die<br />

Richtigkeit und korrekte Analyse aller gelieferten Daten sicher. Janes Lösungen bieten dabei die nötige<br />

Breite, Tiefe und Akkuratesse, um einem breiten Bedarf gerecht zu werden. Dabei können durch die<br />

elektronischen High-Speed-Plattformen die relevantesten, genauesten und zeitgerechten<br />

nachrichtendienstlichen Informationen schnell erhalten werden. Auf Stand 5 präsentiert Jane's welche<br />

Informationen vorhanden sind und wie sie zum besten Nutzen ausgewertet werden können. So können<br />

die Besucher die verschiedensten Services und Lösungen genau begutachten, die ihren persönlichen<br />

Bedürfnissen am besten gerecht werden. Jane's ermöglicht es dabei zu verstehen, welche<br />

infrastrukturellen Risiken für welche Region der Erde bestehen, indem schnell die Informationen zur<br />

<strong>Sicherheit</strong>, Wirtschaft und Politik der Regionen und Länder aufgelistet werden. www.janes.com +++<br />

2.4 3M Deutschland


+++ Unter dem Motto "Schützen Sie Ihre Soldaten, Ausrüstung & Liegenschaften" stellt die 3M<br />

Deutschland GmbH im Rahmen des diesjährigen European Defence Congresses unterschiedlichste<br />

Produkte vor. So werden folgende Anwendungen präsentiert: Der 3M Nextel Firebarrier bietet einen<br />

Durchbrennschutz und wird in der Luftfahrt eingesetzt. Dadurch sollen die Überlebenschancen im Falle<br />

eines Brandes drastisch erhöht werden können. Der 3M Ultra Spionageabwehrfilm CI S100 bietet<br />

hingegen neben dem Schutz vor unerwünschter elektromagnetischer Strahlung auch einen Abhörschutz.<br />

Das 3M Security System (SESYS) schützt dagegen kritische Infrastruktur durch elektronische<br />

Zugriffskontrolle und eine zentral gesteuerte Zugriffsüberwachung. Das Multi-Technologie Unternehmen<br />

3M beschäftigt in Deutschland 4.500 Mitarbeiter mit Hauptsitz in Neuss. Davon sind rund 300 Mitarbeiter<br />

in der Forschung und Entwicklung tätig und arbeiten täglich an neuen, intelligenten Produktlösungen für<br />

Ihre unterschiedlichsten Arbeitsbereiche. www.3M.com +++<br />

2.5 weisser + böhle GmbH<br />

+++ weisser + böhle ist eine Management- und IT-Beratung, die ein breites Spektrum an<br />

Beratungsdienstleistungen und IT-Lösungen bietet. Sie verstehen sich als kompetenter Partner von<br />

Organisationen aus Privatwirtschaft und öffentlichem Bereich. Rund 80 Beschäftigte erzielten 2006 einen<br />

Umsatz von 15 Mio. Euro. Das Leistungsspektrum umfasst die Entwicklung wissenschaftlich fundierter<br />

Konzepte und die Umsetzung standardisierter oder individueller IT-Lösungen. Die Firma hat dabei über 15<br />

Jahre Erfahrung im Bundeswehr-Umfeld, wodurch sie vertraut mit den Anforderungen und der<br />

Organisationsstruktur von Defense and Security Forces sowie mit der Einführung der Branchenlösung<br />

SAP for Defense and Security ist. Auf dem Stand der <strong>Sicherheit</strong>skonferenz wird anhand eines live-SAP-<br />

Systems gezeigt, wie die spezielle Organisation von Defense and Security Forces damit abgebildet<br />

werden kann inklusive der Demonstration, wie diese Funktionalität zu nutzen ist, um Einsätze zu planen<br />

oder Immobilien- und Rechnungswesenprozesse zu integrieren. www.weisser-boehle-consulting.de +++<br />

2.6 BwFuhrparkService<br />

+++ Das Unternehmen ist einer der größten öffentlichen Fuhrparkmanager Deutschlands. Von der<br />

Kompetenz als Flottenmanager könnten auch ausländische Streitkräfte und andere öffentliche<br />

Einrichtungen profitieren. Überall dort, wo deutsche Einheiten mit Mobilitätsleistungen der<br />

BwFuhrparkService versorgt werden, könnten andere Streitkräfte und internationale Organisationen auf<br />

den Mobilitätsdienstleister zurückgreifen. Die BwFuhrparkService GmbH bietet ihren Kunden ein<br />

umfassendes Paket an maßgeschneiderten Lösungen: von Kurz- über Langzeitmiete, vom Kleinwagen bis<br />

zum Sonderfahrzeug, vom Routinebetrieb bis zu Sondereinsätzen. Dadurch werden weniger Fahrzeuge<br />

als vorher benötigt, Auslastungsgrade gesteigert, Kosten gesenkt und Flotten mit sicheren und<br />

umweltfreundlichen Fahrzeugen modernisiert. Am Stand 7a kann mehr zu den Angeboten wie Flexi-Fleet<br />

und Eco-Line erfahren werden. Zum Kongress erschien eine neue Ausgabe der Schriftreihe Moderne<br />

Streitkräfte BwFuhrparkService "Mobilität, Flexibilität und Struktur", die auch beim <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

erhältlich ist: Fax 0228/97097-78. www.bwfuhrpark.de +++<br />

2.7 EADS Defence & Security<br />

+++ Der Schutz eigener Kräfte ist eine der Hauptsorgen der militärischen Führung und eine<br />

Voraussetzung für die Wirksamkeit im Einsatz – gerade auch in Hinblick auf multinationale<br />

Auslandseinsätze und asymmetrische Bedrohungen. Auf dem Europäischen Verteidigungskongress in<br />

Berlin stellt EADS Defence & Security in Auszügen vor, welchen Beitrag die Industrie hierfür leisten kann.<br />

Neue Möglichkeiten zum Schutz von Flugzeugen, Schiffen und Fahrzeugen eröffnen die jüngsten<br />

technologischen Entwicklungen durch die Kombination zuverlässiger Sensoren mit hochpräzisen<br />

Gegenmaßnahmen. Transportflugzeuge etwa können durch eine solche Kombination von<br />

Hochtechnologie gegen die wachsende Gefährdung durch leichte, infrarotgelenkte Raketen in Händen<br />

von Terroristen zuverlässig geschützt werden. Gegen Anschläge mit ferngezündeten Sprengsätzen am<br />

Boden hat EADS Defence & Security mit seinem Convoy Protection Jammer einen elektronischen Schutz<br />

entwickelt, der abstandsfähige Zündsysteme in weitem Umkreis lahmlegt. Eine andere Form des<br />

Schutzes ist die Aufgabe des Hubschrauber-Hinderniswarnsystems HELLAS, das selbst kleinste<br />

Hindernisse im Flugweg, wie z.B. Hochspannungsdrähte, detektiert. Insgesamt bieten diese und andere<br />

Technologien vielfältige Möglichkeiten, große Gebiete und Bodenanlagen bis hin zu einzelnen Plattformen<br />

gegen neue Bedrohungen wirksam zu schützen. www.eads.com +++<br />

2.8 Unisto


+++ Unisto ist eine Unternehmensgruppe, die 1926 in der Schweiz gegründet wurde. Der Name Unisto<br />

steht für die Idee des Siegels als Symbol für Originalität und Authentizität. Das heute weltweit tätige<br />

Unternehmen beschäftigt über 500 Mitarbeiter/innen. Das Know-how und die jahrzehntelange Erfahrung<br />

wissen zahlreiche, internationale Unternehmen und Konzerne zu schätzen. Exklusive Namensschilder<br />

sorgen auf Messen oder im täglichen Geschäft für einen stilvollen Auftritt der Kundenrepräsentanten.<br />

Werbewirksame Koffer- und Schlüsselanhänger unterstützen das Image und die persönliche Note der<br />

Corporate Identity der Kunden. Attraktive Referenzmuster können Sie an unserem Stand sehen. Zum<br />

weiteren Produktportfolio von Unisto gehören noch Displays und Etiketten zur Kennzeichnung von Waren<br />

und spezielle <strong>Sicherheit</strong>splompen zum Schutz vor deren Manipulation und Diebstahl. Mehr Informationen<br />

auf dem Stand oder unter www.unisto.de.<br />

2.9 Black Berry<br />

+++ BlackBerry, entwickelt und hergestellt von Research In Motion (RIM), ist eine drahtlose<br />

Kommunikationslösung bestehend aus BlackBerry Smartphones, Software und Applikationen. Mit<br />

BlackBerry können Anwender Ihren kompletten Kommunikationsbedarf von unterwegs abdecken: E-Mail,<br />

Telefon, Internetbrowser, Dateianhänge, Kalender, Geschäftsdaten sowie -lösungen. Daten werden per<br />

"Push-Technologie" auf das Smartphone geschickt. Die BlackBerry-Lösung ist für Geschäfts- und<br />

Privatkunden gleichermaßen erhältlich. Das 1984 gegründete Unternehmen mit Sitz in Kanada agiert<br />

weltweit mit ca. 5.200 Mitarbeitern aus Büros in Nordamerika, Europa und Asien. RIM ist an der NASDAQ<br />

(Nasdaq: RIMM) und Toronto Stock Exchange (TSX: RIM) notiert. Mittlerweile setzen über 260 Carrier in<br />

mehr als 120 Ländern die BlackBerry-Plattform ein und derzeit sind knapp 10 Mio. Kunden an diese<br />

mobile Kommunikationslösung angebunden. Mit dem BlackBerry-Licensing-Programm (BlackBerry<br />

Connect und BlackBerry Built-in) können auch andere Handyhersteller die Integration der drahtlosen<br />

Datenübertragung, vergleichbar mit der Nutzung eines BlackBerry Smartphones, durchführen.<br />

www.blackberry.com +++<br />

2.10 Secunet<br />

+++ Gemeinsam mit dem Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik hat secunet eine<br />

Hochsicherheits-Architektur speziell für <strong>Behörden</strong> und Streitkräfte entwickelt: Die Produktfamilie SINA<br />

ermöglicht dabei die sichere Bearbeitung, Speicherung und IP-basierte Übermittlung von klassifizierten<br />

Daten. Ein Hauptargument für den Einsatz von SINA ist der Secure Workflow, der durch den Gebrauch<br />

von verschlüsselten VPN-Tunneln in der gesamten Infrastruktur ermöglicht wird. Die SINA-Komponenten<br />

sind zugelassen für klassifizierte Daten bis zu STRENG GEHEIM, NATO SECRET und SECRET UE. Auf<br />

dem 6. Europäischen Verteidigungskongress präsentiert die Firma ihre Lösungen für die sichere mobile<br />

Kommunikation: SINA Virtual Desktop und SINA Virtual Workstation. Stand Nummer 6, Level C.<br />

www.secunet.com +++<br />

2.11 Voxlog MONITORING<br />

+++ Die Globalisierung bedingt neben dem freien Handelsverkehr auch weltumspannende<br />

Kommunikationsverbindungen. Dies macht Staaten extrem verletzlich. Aufgaben staatlicher Dienste,<br />

Polizei oder Militär, etc. ist es, im Vorfeld terroristische Angriffe sowie organisiertes Verbrechen zu<br />

verhindern, bzw. durch geeignete Recherche-Maßnahmen, verdächtige Strukturen aufzudecken. Die<br />

Historie zeigt, dass z.B. bei Terroranschlägen die Auswertung bereitgestellter<br />

Kommunikationsverbindungen zu einem schnellen Erfolg der entsprechenden Ermittlungsbehörden führte.<br />

Voxtronic stellt mit Voxlog-MONITORING eine technologisch ausgefeilte und hochintegrierte Lösung zur<br />

Verfügung. Voxlog-MONITORING basiert auf einem modularen Plattformkonzept mit modernster<br />

Architektur zur gleichzeitigen Analyse unterschiedlicher Protokolle wie z.B. SS7, VoIP, MGCP, etc.<br />

VOXTRONIC, ein österreichisches Unternehmen, beschäftigt sich seit Mitte der 90-er Jahre mit der<br />

digitalen Sprach- und Datenaufzeichnung VOXTRONIC entwickelt, produziert und vermarktet Produkte<br />

und Lösungen im Bereich der Computer-Telefonie (CT), Anwendungen zur Realisierung automatischer<br />

Telekommunikations-Dienste, Sprachverarbeitung und Sprachdokumentation in modernster Technologie.<br />

www.voxtronic.com +++<br />

2.12 Cisco<br />

+++ <strong>Netzwerk</strong>e sind heute ein wichtiger technologischer Bestandteil des Geschäfts- und Alltagslebens.<br />

Von Cisco Systems entwickelte Produkte auf Basis des Internet-Protokolls (IP) sind die Grundlage dieser<br />

<strong>Netzwerk</strong>e und machen das Unternehmen zum weltweit führenden Anbieter von <strong>Netzwerk</strong>-Lösungen für


das Internet. Besonders auch im Verteidigungsbereich spielt die Cisco Technologie eine entscheidende<br />

Rolle: Die Entwicklung von Fähigkeiten zur vernetzten Operationsführung steht weltweit bei zahlreichen<br />

Streitkräften im Focus der Weiterentwicklung. Auch beim Berliner Verteidigungskongress ist Cisco<br />

Systems als Bronze-Sponsor mit einem Stand vertreten. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dort<br />

leistungsfähige IP-Kommunikationslösungen für die Unterstützung von Streitkräften bzw. BOS-Kräften im<br />

hochmobilen Kriseneinsatz. Sie werden auf der Basis von handelsüblicher Cisco Technologie für die<br />

spezifischen Anforderung dieser Kunden angepasst. Als Beispiel dafür demonstriert der Cisco Partner<br />

DATAMETRIX auf dem Stand ein tragbares Kommunikationssystem, das im Auftrag der norwegischen<br />

Streitkräfte entwickelt wurde. www.cisco.com +++<br />

2.13 MBDA/LFK<br />

+++ MBDA/LFK und die ihr zugeordneten Tochterunternehmen gehören zum europäischen MBDA-<br />

Konzern. MBDA/LFK ist mit etwa 1.100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 450 Millionen<br />

Euro der größte deutsche Hersteller von Lenkflugkörpersystemen. Zusammen mit Partnern und<br />

Unterauftragnehmern entwickelt und fertigt die MBDA/LFK Lenkflugkörpersysteme zur<br />

Flugzeugbewaffnung (TAURUS KEPD 350 für Tornado, Eurofighter, Gripen und F18), Luftverteidigung<br />

und Flugabwehr (MEADS, Patriot, Stinger, SysFla/LFK NG), sowie zur Bewaffnung von Hubschraubern<br />

(PARS 3 LR für Tiger) und Schiffen (RAM, ESSM). Im Rahmen des sog. "Battlefield Engagement"<br />

entwickeln MBDA/LFK und MBDA Frankreich mit MILAN ADT-ER die neueste Generation des<br />

Waffensystems MILAN. Die neue, vollständig digitalisierte Waffenanlage MILAN ADT (Advanced<br />

Technology) mit integriertem Wärmebildgerät verfügt zusammen mit dem neuen Flugkörper MILAN ER<br />

(Extended Response) über eine Reichweite von 3000 m und kann mit seinem leistungsfähigeren<br />

Gefechtskopf über 1.000 mm Panzerstahl nach einer Reaktivpanzerung der neuesten Generation,<br />

durchdringen. Das neue Waffensystem MILAN ADT-ER entspricht bezüglich des Einsatzes in Konflikten<br />

niedriger ebenso wie hoher Intensität in besonderem Maß den Anforderungen der Streitkräfte. Das neue<br />

Waffensystem MILAN ADT-ER bietet sowohl technisch-operative Überlegenheit als auch ein gutes<br />

Kosten- Nutzenverhältnis. www.mbda-systems.com +++<br />

2.14 Nucletron Electronic<br />

+++ Mit dem "First Defender Hazmat Protection XL" bereicherte die Firma Nucletron Electronic (München)<br />

die 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz. Das handliche Analysegerät ist in der Lage, 5.000 Chemikalien und<br />

auch Mischungen zu identifizieren. Dazu muss ein Behälter lediglich optisch durchlässig sein und nicht<br />

geöffnet werden. Zur Identifikation trifft ein Laser auf ein Molekül, das das Licht streut und 1<br />

materialtypisches Molekül abgibt, welches vom Gerät erkannt wird. Zum Einsatz kommt der "First<br />

Defender" bei chemischen Unfällen, auf Flughäfen, beim Zoll, beim Militär und der Feuerwehr. Dabei ist<br />

es leistungsfähiger als große Geräte. www.nucletron.de +++<br />

2.15 Im Bundestag und am Gazastreifen<br />

+++ Der Verteidigungskongress ist für Holger W. Kalnischkies, General Manager der Panasonic<br />

Computer Products Europe ein ausgezeichneter Platz, um mit Herstellern und Kunden in Kontakt zu<br />

kommen. Er hat vor allem Vertreter osteuropäischer Streitkräfte im Auge, um die besonders wetterfesten<br />

Laptops, die Toughbooks, des japanischen Herstellers vorzustellen. Am Ausstellungsstand führt er vor,<br />

wie sie von den israelischen <strong>Sicherheit</strong>skräften eingesetzt werden. Der Zuschauer verfolgt eine<br />

Kontrollfahrt entlang der Grenze zum Gazastreifen. Das Rechenzentrum ist durch Einbau der Toughbooks<br />

auf die Fahrzeugebene heruntergebracht. Eine typische Command and Controll-Situation, in der schnell<br />

reagiert werden muss, um Informationen und Anweisungen schnell an die zuständigen Einheiten<br />

weiterzugeben. Bei den Toughbooks handelt es sich um Commercial on the Shelf, d.h. die Laptops<br />

können 1:1 wie im Zivilmarkt in den militärischen Bereich verkauft werden. Kalnischkies: "Panasonic ist<br />

auf dem Markt der strapazierfähigen Laptops mit 64 % Marktführer." Das Modell Toughbook Executive<br />

CF-W5 wurde erst jüngst in der leichten 1.240 g-Fassung für die Büros der Bundestagsabgeordneten<br />

gekauft. Die Ausschreibung hatte ergeben, dass es nicht nur bei den Kriterien "Gewicht" und<br />

"Akkulaufzeit" das beste Preis-Leistungsverhältnis aufzuweisen hatte. kontak@toughbook.eu +++<br />

3. VERANSTALTUNGEN


+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.egovernment.hessen.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

4. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte<br />

Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

5. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla,


ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax:<br />

0049-228-9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815.<br />

UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte<br />

für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>". Die Rechte an Marken und Warenzeichen liegen bei<br />

den genannten Herstellern. Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten ("Links"), die<br />

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oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 18. September 2007<br />

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Urheberrecht. !<br />

II. SONDERAUSGABE ZUR BERLINER SICHERHEITSKONFERENZ<br />

Heute mit folgenden Themen:<br />

1. VORTRÄGE<br />

1.1. Forderung nach Europäischer Armee<br />

1.2. Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik gepunktet<br />

1.3. EU Battle Groups – Building of Forces to fit the fight<br />

1.4. Eyes in the sky and the space<br />

1.5. Military and Police Missions<br />

1.6. Neue EU-Beschaffungsrichtlinie Ende des Jahres?<br />

1.7. Kerngruppen bilden<br />

1.8 Ranque fordert europäischen Beschaffungsmarkt<br />

1.9 Gemeinsame Streitkräfte an der Seite der NATO<br />

1.10 Attentate: Wahrscheinlichkeit und Psychologie<br />

2. AUSSTELLER<br />

2.1. Atlas Elektronik<br />

2.2. Diehl<br />

2.3. Dräger Safety<br />

2.4. EuroSpike<br />

2.5 IABG<br />

2.6 Northrop Grumman<br />

2.7 Nucletron Electronic<br />

2.8 Panasonic<br />

2.9 Saab<br />

2.10 Sidag<br />

2.11 World-Check<br />

3. VERANSTALTUNGEN<br />

4. HINWEISE<br />

5. IMPRESSUM<br />

1. VORTRÄGE<br />

1.1 Forderung nach Europäischer Armee


+++ Im "Forum der Verteidigungsausschüsse" der Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz konnten die<br />

Konferenzteilnehmer lebhaften Beiträgen, klaren Plädoyers und kühnen Visionen lauschen. So<br />

diskutierten unter der Leitung der deutschen Ausschussvorsitzenden Ulrike Merten ihr Amtskollege aus<br />

Estland sowie die Bundestagsabgeordnete Petra Heß über die parlamentarische Kontrolle der Streitkräfte.<br />

Wie bereits in vorhergegangenen Vorträgen zu hören war, verfügt die gesamte Europäische Union über<br />

ein Verteidigungsbudget, dass nur einem Viertel dessen des größten NATO-Partners, den USA,<br />

entspricht. Den drei Diskutanten gemein war die Forderung, die nationalen Ausschüsse besser zu<br />

koordinieren – sie denken ernsthaft über die ständige Einrichtung einer Versammlung der nationalen<br />

Verteidigungsausschussvorsitzenden nach, die ESVP wörtlich nehmen sollen: <strong>Sicherheit</strong> UND<br />

Verteidigung. Der estnische Vertreter Mati Raidma kann sich zudem Synergieeffekte zwischen<br />

militärischen und zivilen Missionen vorstellen – so solle man nicht nur "schwarz und weiß" bei der<br />

Aufgabenteilung sehen, sondern sich auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit fokussieren. Merten<br />

merke in Hinblick auf das Ergebnis des Parteitages von Bündnis 90 / Die Grünen zudem an, dass man<br />

sich nicht zu schnell der Verlockung hingeben dürfe, die eigenen Stabilisierungstruppen zurückzuziehen –<br />

die Folgen eines Abzugs hält Merten für nicht kalkulierbar. Petra Heß, ihres Zeichens fleißige<br />

Teilnehmerin an Wehrübungen, wagte in ihrer Rede einen Blick in die Zukunft: Warum nicht den bereits<br />

erfolgten bi- und trilateralen Bestrebungen von gemeinsamen Korps oder gemeinsamen<br />

Rüstungsprojekten folgen und auf ganz Europa erweitern? Europas Zukunft sieht Heß jenseits der bereits<br />

in Aufstellung befindlichen Battle Groups in einer Europäischen Armee, die Fähigkeiten nationaler Armeen<br />

in einer großen Truppe bündelt – man müsse als Einheit auftreten, um gegenüber der USA und künftig<br />

auch China "nicht unterzugehen". Nationale Universalstreitkräfte sieht Heß folgerichtig als "Relikt des<br />

letzten Jahrhunderts" an. +++<br />

1.2 Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik gepunktet<br />

+++ Der Vorsitzende des Unterausschusses für <strong>Sicherheit</strong> und Verteidigung des Europäischen<br />

Parlaments, Dr. Karl von Wogau, präsentierte als Kernaussagen und Ergebnis der 6. Berliner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz "Zehn Punkte" für die Weiterentwicklung der Europäischen Union zu einer<br />

<strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungsunion, die wir nachfolgend in gestraffter Form wiedergeben. Zunächst wird<br />

festgehalten, dass dieses Ziel weiterhin verfolgt werden sollte. Gerechtfertigt wird dies u.a. dadurch, dass<br />

angesichts der gemeinsamen <strong>Sicherheit</strong>srisiken von 75 Prozent der Bürger in der EU eine gemeinsame<br />

<strong>Sicherheit</strong>s- u Verteidigungspolitik gewollt wird. Ein wichtiger Schritt auf diesem Wege sind die Initiativen<br />

der EU zur gemeinsamen <strong>Sicherheit</strong>sforschung, heißt es weiter. Ein wesentlicher Punkt ist außerdem,<br />

künftig die Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO noch enger zu gestalten. Weiter verbessert<br />

werden muss die Koordination zwischen zivilen und militärischen Instrumenten des Krisenmanagements.<br />

Ein gemeinsames europäisches Konzept für die Raketenabwehr muss erst noch entwickelt werden,<br />

ebenso wie eine von Europa getragene Lösung für den Kosovo. Den Streitkräften der EU fehlt noch für<br />

ihre gemeinsamen Einsätze eine einheitliche Ausrüstung, vor allem in den Bereichen Telekommunikation,<br />

Aufklärung und Transport. Die Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik muss einer<br />

angemessenen parlamentarischen Kontrolle durch das Europäische Parlament und die Parlamente der<br />

Mitgliedstaaten unterliegen. Schließlich sollte die Initiative des französischen Präsidenten Sarkozy<br />

aufgegriffen werden, der Vorschläge zur Weiterentwicklung der Europäischen <strong>Sicherheit</strong>s- und<br />

Verteidigungspolitik angekündigt hat. Bis 2008 sollte ein Europäisches Weißbuch zur Verteidigung erstellt<br />

werden, heißt es in den Zehn Punkten. +++<br />

1.3 EU Battle Groups – Building of Forces to fit the fight<br />

+++ General Henri Bentégeat, Vorsitzender des EU-Militärausschusses, thematisierte bei der 6. Berliner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz die Funktionsweise von Battle Groups. Hintergrund des Aufbaus der Battle Group<br />

sei dabei gewesen, dass in der neuen sicherheitspolitischen Lage seit Ende des Kalten Krieges schnell<br />

einsetzbare Response Forces unter dem Label der Europäischen Union benötigt würden. So sind die EU<br />

Battle Groups derzeit innerhalb von fünfzehn Tagen einsatzbereit, eine Auflage die zwar sehr ambitioniert,<br />

aber angesichts der Notwendigkeit von kleinen schnellen und weltweiten Response Forces, mehr als nötig<br />

sei. So ist die Vision Bentégeats, dass die Battle Groups sogar innerhalb von zehn Tagen einsatzfähig<br />

sein könnten. Entsprechend ihrer Aufgabe zusammengestellt dienten sie zur Sicherung, Abschreckung,<br />

Stabilisierung, Evakuierung oder humanitären Hilfe. Als kleinstes Kontingent für die Anfangsphase einer<br />

Operation hätten die Battle Groups vorhandene Einheiten bereits mehrfach auch in logistischen und<br />

medizinischen Bereichen unterstützt, mit Erfolg wie Bentégeat feststellte. Nach einer ersten


Koordinierungskonferenz seien derzeit zwanzig Länder bereit, sich an diesen europäischen Einsatzkräften<br />

zu beteiligen. +++<br />

1.4 Eyes in the sky and the space<br />

+++ Moderiert von Hilmar Linnekamp, Stellvertretender Direktor der EDA, fand am frühen Nachmittag des<br />

ersten Kongresstages das Forum zur Luft- und Sattelitengestützten Überwachung statt. Edward A Walby,<br />

Direktor Business and Strategy Development von Nothrop Grumman, demonstrierte die Möglichkeiten der<br />

Sattelitengestützten Beobachtung anhand einer Karte des vom Tsunami 2004 betroffenen Gebietes in<br />

Süd-Ost Asien. So seien beispielsweise amerikanische Hilfsgüter in vielen nicht betroffenen Dörfern<br />

gelagert worden. "Die Güter waren bereit ausgeliefert zu werden aber keiner wusste wohin sie nun genau<br />

gehen sollten", so Walby. "Jene Dörfer, die Hilfe erhalten sollten, existierten nicht mehr und es war kaum<br />

ersichtlich, wohin die Menschen geflüchtet waren. Dabei hätte, je nach Stationierung, ein einziger Global<br />

Hawk in einer einzigen Mission das gesamte Gebiet erfassen können." Weitere Reden behandelten die<br />

technische sowie politische "Mission" der sattelitengestützten Aufklärung. Ein ausführlicher Bericht mit<br />

allen Rednern des Forums, dem europäischen sowie technischen Aussichten auf die Zukunft und eine<br />

ausführliche Darstellung des Bedarfs der Bundeswehr kann in der Oktober-Ausgabe des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong> nachgelesen werden. +++<br />

1.5 Military and Police Missions<br />

+++ Im Rahmen des 1. Panels bei der 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz sprachen Vertreter von Marine,<br />

Polizei, dem Deutschen Heer und Politik über ihre Erfahrungen mit militärischen und polizeilichen<br />

Einsätzen im Ausland. Flottillenadmiral Hans-Jochen Witthauer, EU-Force Commander der ALTHEA-<br />

Mission in Bosnien-Herzegowina , sieht in diesem Einsatz eine zivile und militärische Erfolgsgeschichte.<br />

Entscheidend sei der enge Dialog aller Beteiligten. Die Militärpräsenz werde von der NATO technisch<br />

unterstützt. Besonders die Truppen müssten "Augen und Ohren am Boden halten" und neben einem<br />

politischen und kulturellen Bewusstsein auch historische, soziale und linguistische Fertigkeiten aufweisen.<br />

Als besondere Anforderungen nannte Witthauer die Abstimmung mit der EUFOR, gute Beziehungen zu<br />

den örtlichen <strong>Behörden</strong> und psychologisches Einfühlungsvermögen.<br />

Peter Zumhof, der auf eine langjährige Tätigkeit beim Bundeskriminalamt zurückblickt, thematisierte die<br />

Problematik polizeilicher Auslandseinsätze. Auf dem Balkan sei der Aufbau ziviler Strukturen nach<br />

kriegerischen Auseinandersetzungen nach wie vor das zu erreichende Ziel. Die Hilfe vor Ort konzentriere<br />

sich auf die Gefahrenabwehr von außen. Erforderlich seien besonders Schieß-, Fahr- und<br />

Sprachkenntnisse sowie eine gute Koordination, Kommunikation Information, Abstimmung und<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

Der ehemalige Kommandeur der RC Nord Truppe der ISAF, Brigadegeneral Volker Barth, versteht den<br />

Einsatz in Afghanistan als Unterstützung zum Wiederaufbau von Staat, Regierung und Land: "Das ist<br />

mehr als die Jagd auf Taliban." Unabdingbare Voraussetzungen seien die Synergien von allen Akteuren;<br />

entscheidend aber die Erfolge im nichtmilitärischen Bereich: "Man muss die Herzen und Köpfe der<br />

Bevölkerung erfassen."<br />

Der Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer thematisierte ebenfalls Auslandseinsätze der deutschen<br />

Polizei: 40 Polizisten sind derzeit in Afghanistan stationiert: "Es gibt keine einfachen und raschen<br />

Lösungen. Deutschland muss Afghanistan zur Seite stehen." Wichtiges Ziel sei es, die Provinzen<br />

drogenfrei zu machen und <strong>Sicherheit</strong> zu gewährleisten, damit auch die Wiederaufbauhilfe ankomme und<br />

ein Regierungs- und Verwaltungsaufbau möglich werde. Grundsätzlich komme eine Entsendung<br />

angesichts großer Risiken aber nur bei guter Ausrüstung und Ausbildung in Frage. +++<br />

1.6 Neue EU-Beschaffungsrichtlinie Ende des Jahres?<br />

+++ Die Frage eines modernen Beschaffungswesens für Rüstungsgüter stand im Fokus eines von Dr.<br />

Paul Weissenberg, Direktor DG Enterprise, Europäische Kommission, geleiteten Forums auf dem 6.<br />

Europäischen Verteidigungskongress. Burkhart Schmitt, ebenfalls von der Kommission und von<br />

Weissenberg als "Architekt der neuen Beschaffungsrichtlinie" vorgestellt, erläuterte dem Publikum die<br />

neue Richtlinie und die Um- bzw. Missstände auf dem europäischen Verteidigungsmarkt, welche die<br />

Richtlinie erforderlich machten. Ziel der Richtlinie ist es, auch die Rüstungsbeschaffung in vielen<br />

Bereichen den Regeln des Binnenmarktes unterwirft und Beschaffungen europaweit ausschreibt. Bis dato<br />

werden die überwiegende Mehrzahl der Aufträge im Rüstungsbereich unter Rückgriff auf ein "essentielles<br />

<strong>Sicherheit</strong>sinteresse" innerhalb der nationalen Grenzen vergeben. Der Vorsitzende des<br />

Unterausschusses für <strong>Sicherheit</strong> und Verteidigung des Europäischen Parlamentes, Dr. Karl von Wogau


unterstützte die neue Beschaffungsrichtlinie, die die Anwendung der Regeln des Binnenmarktes nun auch<br />

in diesem Sektor voranbringe. Barbara Rapp, Rechtanwältin aus Brüssel, hält die neue Regelung zwar für<br />

eine Verbesserung, doch gehen ihr die Regelungen nicht weit genug. Zur Stärkung der europäischen<br />

Rüstungsindustrie im Wettbewerb mit den US-Amerikanern, würde Rapp gerne eine Regelung einführen,<br />

welche eine Gemeinschaftspräferenz, also eine Bevorzugung der EU-Rüstungsindustrie gegenüber Nicht-<br />

EU-Anbietern, vorsieht. Problematisch findet Rapp zudem die Investitionen von Drittländern in<br />

europäische Rüstungskonzerne, für die es momentan noch keine europaweit einheitliche Regelung gibt.<br />

+++<br />

1.7 Kerngruppen bilden<br />

+++ Zu Fragen der europäischen Verteidigungsfähigkeit und Entwicklung/Beschaffung von<br />

Rüstungsgütern sprach im Rahmen des 6. Europäischen Verteidigungskongress der Vizepräsident von<br />

EADS, Andreas Hammer. Dieser konzentrierte sich in seinem Betrag insbesondere auf die<br />

Abstimmungsprozesse bei multinationalen Rüstungsvorhaben im Rahmen von Nato und EU. Für die<br />

erfolgreiche Umsetzung derartiger Vorhaben könne man nicht alle Staaten von Anfang an einbeziehen,<br />

wie nicht zuletzt das Scheitern des Nato-Projekts AGS gezeigt habe. Vielmehr müssten sich<br />

"Kerngruppen" bilden, die aus einigen Staaten bestehen und das Projekt zunächst vorantreiben. Andere<br />

Staaten könnten sich dann im Wege eines "opt-in" entscheiden, ob sie dem Projekt beitreten wollten. Ein<br />

derartiges Verfahren gibt es bereits bei der Europäischen Verteidigungsagentur. Das dortige "Kategorie B-<br />

Verfahren" bietet heute bereits diese Möglichkeiten, bedürfe jedoch noch einer weiterer Ausgestaltung,<br />

um zukünftige Rüstungsprojekte besser und effizienter umsetzen zu können. "Spend more, spend better,<br />

spend more together" greift Hammer ein Zitat von Javier Solana auf, müsse zur Maxime der europäischen<br />

Rüstung werden. +++<br />

1.8 Ranque fordert europäischen Beschaffungsmarkt<br />

+++ Der Vorsitzende und CEO des Rüstungskonzerns Thales, Denis Ranque, hat auf dem 6.<br />

Europäischen Verteidigungskongress in Berlin einen gemeinsamen Europäischen Beschaffungsmarkt<br />

gefordert. Dieser solle die momentan innerhalb der Europäischen Union noch bestehenden nationalen<br />

Märkte ablösen. Ranque brachte dies auf die Formel: "Keine starke Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und<br />

Verteidigungspolitik ohne eine starke europäische Verteidigungs- und <strong>Sicherheit</strong>sindustrie." Wichtig sei<br />

hierbei insbesondere eine bessere Verlinkung der Beschaffer und der Industrie, damit diese bei der<br />

Produktentwicklung auf die Erfahrungen der Streitkräfte zurückgreifen könne. Thales habe in diesem<br />

Zusammenhang mittlerweile ein internationales <strong>Netzwerk</strong> aus Generälen und Admirälen im Ruhestand<br />

gesponnen, das bemüht sei, die Bedürfnisse der Soldaten in die Entwicklung der Produkte einfließen zu<br />

lassen. Zudem forderte Ranque eine weitere Öffnung des US-amerikanischen Marktes für europäische<br />

Rüstungsgüter, die nicht zuletzt aufgrund der sehr restriktiven "Buy America"-Philosophie bei der<br />

Beschaffung bis dato auf diesem Markt praktisch keine Chance haben. +++<br />

1.9 Gemeinsame Streitkräfte an der Seite der NATO<br />

+++ Sind die europäischen Staaten bereit, nationale Interessen und Rechte zurückzustellen, um<br />

gemeinsame europäische Streitkräfte zu entwickeln? Vier Verteidigungsminister bzw. Staatsekretäre<br />

diskutierten diese Frage auf dem "Ministerforum" des Europäischen Verteidigungskongresses. Dass<br />

dieses Ziel heute nicht realistisch ist, musste nicht ausdrücklich betont werden. Wenn überhaupt, dann ist<br />

es nur in vielen Einzelschritten erreichbar. Die Schaffung der Battle Groups (gemischte Einsatzkräfte) der<br />

EU Anfang dieses Jahres ist ein solcher Schritt. Der Weg zu gemeinsamen Streitkräften wird auf jeden<br />

Fall nicht zu den kürzesten zählen. Er wird zugleich durch die künftigen Strukturen bestimmt sein, die sich<br />

zwischen der NATO und den europäischen Staaten entwickeln werden, eine Frage die für künftige<br />

Beitrittsländer ohnehin die wichtigste ist. "Der Wunsch, Mitglied der EU zu werden, bedeutet parallel die<br />

Mitgliedschaft in der NATO", stellte der Verteidigungsminister von Bosnien-Herzegowina, Selmo Cikotic,<br />

fest. Die politische, ökonomische und die militärische Integration müsse ohnehin gleichzeitig stattfinden.<br />

Mate Raboteg, stellvertretender Kroatischer Verteidigungsminister, ist der Ansicht, dass es außer den<br />

Battle Groups noch keine gemeinsamen Schritte der EU-Mitgliedstaaten in Richtung gemeinsame<br />

Streitkräfte gebe, jedoch eine zunehmende Bewusstseinsbildung in diese Richtung. Aktis Slakteris,<br />

Verteidigungsminister in Lettland, blickte etwas weiter: "Nationale Interessen lassen sich heute unmöglich<br />

als die Interessen eines einzelnen Landes definieren." Die Hauptaufgabe sei, dass es zu abgestimmter<br />

Kooperation zwischen den Staaten komme und sich zugleich die Kooperation zwischen EU und NATO<br />

möglichst konstruktiv entwickle. Christian Schmidt, Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium,


verwies darauf, dass in den Beschlüssen des Rates der EU-Verteidigungsminister gemeinsame<br />

Streitkräfte nicht angesprochen, aber auch nicht ausgeschlossen würden. Eine ausführliche<br />

Berichterstattung über dieses Forum wie auch über den gesamten Europäischen Verteidigungskongress<br />

ist in der Oktober-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> zu finden. +++<br />

1.10 Attentate: Wahrscheinlichkeit und Psychologie<br />

+++ "Er schlägt die Brücke", lautete der lobende Kommentar eines japanischen Teilnehmers der Berliner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz. Gemeint war die Rede des Innenstaatssekretärs Dr. August Hanning zum<br />

Abschluss des ersten Tages, der in seinem Vortrag "<strong>Sicherheit</strong> und Staatsmacht im Zeichen der<br />

Globalisierung" nicht nur die wesentlichen internationalen Aspekte der terroristischen Bedrohung mit der<br />

konkreten Situation in Europa und Deutschland in Beziehung setzte. Er leuchtete zugleich nüchtern und<br />

anschaulich die Wahrscheinlichkeiten aus, die mit Blick auf künftige Anschläge in Deutschland zu<br />

durchdenken sind und schuf damit eine höchst aktuelle Verbindung von den Vorträgen zur Europäischen<br />

Verteidigung zum konkreten Handeln auf dem Feld der Inneren <strong>Sicherheit</strong>. An dieser Stelle nur einige<br />

seiner Situationsbeschreibungen, die Hanning im Einzelnen mit zahlreichen Details belegte: Das<br />

Terrorismusproblem wird uns noch auf längere Zeit begleiten. Statistisch gesehen ist das derzeitige<br />

Attentatrisiko nicht groß, erheblich ist jedoch die psychologische Wirkung. Der Terrorismus zielt auf<br />

Einschüchterung. Die Bedrohung hat eine neue Qualität erreicht, ähnlich der Situation im Frühjahr 2002.<br />

Die terroristischen Organisationen sind wieder voll operationsfähig. Sie haben sich seit den Attentaten von<br />

New York und Washington reorganisiert und neue Ressourcen aufgetan. +++<br />

2. AUSSTELLER<br />

2.1 Atlas Elektronik<br />

+++ Neben vielen anderen Technologien stellte Atlas Elektronik auf seinem Stand auch das neue Anti-<br />

Minen-System vor, wobei auf eine Erfahrung von über 40 Jahren als Partner verschiedenster Marinen<br />

zugegriffen werden kann. So hat die deutsche Marine eine der größten Minensucherflotte und damit auch<br />

die führende Rolle in der Welt im Bereich der Minenräumung übernommen. Die Sonarsysteme von Atlas<br />

haben dabei eine Schlüsselrolle zur sicheren Minenjagd übernommen. Die Firma hat aber auch der US-<br />

Navy ein Minensuchsystem geliefert, dass von einem Hubschrauber aus bedient werden kann.<br />

www.atlas.de +++<br />

2.2 Diehl<br />

+++ Als einer der größten deutschen Anbieter militärischer Lösungen präsentierte die Firma Diehl<br />

Beispiele ihrer <strong>Sicherheit</strong>slösungen. So konnten sich die Besucher über Lenkflugkörper sowie<br />

konventionelle und intelligente Präzisionsmunition informieren. www.diehl-bgt-defence.de +++<br />

2.3 Dräger Safety<br />

+++ Ein wichtiges Einsatzgebiet für die Atemluft-Management-Technik von Dräger Safety ist die<br />

Ausstattung von Marineeinheiten und insbesondere von U-Booten, wie auf dem Stand bei der<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz zu erfahren war. Gerade in U-Booten sorgt die Ausrüstung dafür, dass die CO2-<br />

Konzentration auf einem dauerhaft niedrigen Niveau gehalten wird und der Sauerstoff entsprechend hoch<br />

ist. Erreicht wird das zum Beispiel durch den Einsatz von CO2-bindenden Filtereinsätzen mit Atemkalk.<br />

www.draeger.com +++<br />

2.4 EuroSpike<br />

+++ Bei der auf dem Stand präsentierten EuroSpike-Lenkwaffensystemfamilie handelt es sich um ein<br />

modernes Panzerabwehr/Mehrzwecklenkflugkörpersystem das für den Bedarf von Streitkräften zur<br />

Verfügung steht. Angeboten werden dabei drei Arten von Flugkörpern mit der Bezeichnung SPIKE-<br />

Medium Range (MR), Long Range (LR) und Extended Range (ER), die eine Kampfreichweite von 200 bis<br />

8.000 Metern besitzen und mit unterschiedlichen Suchkopftypen ausgerüstet sind. Bei dieser<br />

Familienauslegung stellt lediglich die er als schwerer Lenkflugkörper, der vorzugsweise von fliegenden<br />

oder fahrenden Plattformen abgeschossen werden kann, eine Ausnahme in Größe und Gewicht dar. Das<br />

EuroSpike-System verfügt über eine "Fire & Forget" Grundfähigkeit, durch die sich der Flugkörper ohne<br />

äußere Einflussnahme in das ausgewählte Ziel lenkt. Durch eine zusätzliche optisch kontrollierte (Über-<br />

)Steuerungsmöglichkeit kann der Flugkörper stehende oder fahrende Ziele in Entfernungen bis zu 4.000


Meter (LR) bzw. bis zu 8.000 Meter (ER) bei Tag und Nacht sowie schlechten Wetterbedingungen<br />

bekämpfen. www.eurospike.com +++<br />

2.5 IABG<br />

+++ Zum Testen der Stabilität von Schiffen und U-Booten analysiert die Firma IABG alle Details des<br />

Materials in Bezug auf Stoßwirkungen sowie die Widerstandsfähigkeit gegen Luft- und<br />

Unterwasserwaffen. Für diese Analyse wird DYSMAS genutzt, ein Programm zur 3-D-Simulation extremer<br />

dynamischer Flüssigkeitsstruktur-Interaktionen. Das Programm wurde in Sprengtests, die in Kooperation<br />

mit dem Labor in den USA durchgeführt wurden, validiert. Heute wird DYSMAS auch dazu genutzt, um die<br />

Stabilität eines Schiffes während des Entwicklungsprozesses zu ermitteln. www.iabg.de +++<br />

2.6 Northrop Grumman<br />

+++ Präsenz zeigte auch die amerikanische Firma Northrop Grumman, auf für einen Kongress eher<br />

ungewöhnliche Weise. Statt Flyern oder Postern war eine großräumige, gemütlich bestuhlte Fläche<br />

geschaffen worden. "Dies ist ja keine Verkaufsmesse", betonte Edward A. Walby, Direktor von Business<br />

and Strategy Development von Northrop Grumman. So sollten sich die Besucher vor allen Dingen wohl<br />

fühlen und in Gesprächen mehr über Anbieter von militärischen Services breitester Art, wie<br />

Informationstechnologien, Verteidigungselektronik, Schiffsbau sowie Weltraumtechnologien.<br />

www.northropgrumman.com +++<br />

2.7 Nucletron Electronic<br />

+++ Technik kann die Spürhunde der Polizei nicht in jeder Hinsicht ersetzen. Sie kann jedoch deren<br />

Fähigkeiten ergänzen, vor allem dort, wo diesen Fähigkeiten Grenzen gesetzt sind. Ein wichtiger Bereich<br />

ist die Personen-, Gepäck- und Postkontrolle. Dafür bietet die MELTRON I.S.S. GmbH <strong>Sicherheit</strong>sgeräte<br />

nebst qualifizierter fachlicher Beratung und Risikoanalyse an. Zur weiteren Angebotspalette gehören im<br />

Dienstleistungsbereich <strong>Sicherheit</strong>stechnik und Personal für den Veranstaltungsschutz<br />

(<strong>Sicherheit</strong>sschleusen etc.) sowie <strong>Sicherheit</strong>sgeräte und Systeme für die Kampfmittelbeseitigung. Wenn<br />

es um Drogen oder Sprengstoff bzw. Spuren davon geht, können Spürhunde sie riechen, etwa außerhalb<br />

geschweißter Verpackungen, an denen sich immer minimale Reste des Inhalts befinden. Die Geräte der<br />

MELTRON I.S.S. GmbH arbeiten u.a. mit biologischen Antikörpern bis hin zum Nanobereich, d.h. zu<br />

Mengen, die für vierbeinige Spürnasen nicht mehr wahrnehmbar sind. Wenn man fündig wird, muss man<br />

das im Einsatzfall natürlich richtig bewerten. "Fast jeder, der heute aus einer Region kommt, in der<br />

Waffeneinsatz stattfindet bzw. Attentate verübt werden, bringt Spuren von Sprengstoff mit sich, die noch<br />

feststellbar sind, auch auf deutschen internationalen Flughäfen", erläutert Jürgen Kleiner, Experte für<br />

Kampfmittelbeseitigung. Inwieweit das dann als Anfangsverdacht im Sinne der Strafverfolgung ist. Das<br />

Gerät zum Spurendetektieren ist handlich, transportierbar und kann an einen Laptop angeschlossen<br />

werden, auf dem Suchergebnisse in Form von Grafiken wiedergegeben werden können.<br />

www.nucletron.net/de +++<br />

2.8 Panasonic<br />

+++ Der Stand von Panasonic präsentierte die wohl "härtesten" Notebooks des Kongresses. Das<br />

Panasonic Toughbook wird dabei bereits von Polizeien, Militär und Spezialkräften in ganz Europa<br />

eingesetzt. Durch Weiterentwicklungen anhand von Kundenwünschen beinhaltet es jetzt nicht nur die<br />

neuesten Technologien sondern auch extrem lang haltende Batterien in einem insgesamt erstaunlich<br />

leichten Gehäuse. Die Toughbooks sind gegen Schlag, Wasser und Staub geschützt und überstehen<br />

problemlos Temperaturen zwischen -20 und +60 Grad Celsius. www.panasonic.de +++<br />

2.9 Saab<br />

+++ Viele Armeen haben sich in den vergangenen Jahren darauf konzentriert, sich in stehenden<br />

Positionen zu tarnen. Trotz der Tatsache, dass bewegte Objekte leichter zu erkennen sind als ruhende,<br />

hat Saab Barracuda seit den späten Achtzigern sein mobiles Tarnsystem fast schon zur Perfektion<br />

gebracht. Das "Mobile Camouflage System" (MCS), schützt Objekte in allen relevanten Bandbreiten des<br />

Elektromagnetischen Spektrums inklusive Breitbandradar. www.saabgroup.com +++<br />

2.10 Sidag<br />

+++ Die Firma Sidag stellte bei der <strong>Sicherheit</strong>skonferenz das neue Autoschutzsystem "WTS 010" vor. Das<br />

System basiert auf Reizgas, das durch verschiedenste Sprühdüsen einen Schutzkreis von 12 Meter


Radius um das Auto schafft. So könnten geschlossene Fahrzeuge sicher selbst durch gewalttätige<br />

Demonstranten fahren, ohne das die Insassen gefährdet seien bei einer Reduzierung der ansonsten<br />

notwendigen Gewalt auf den kurzen Moment, in dem der Demonstrant mit dem Gas in Berührung kommt.<br />

www.sidag.de +++<br />

2.11 World-Check<br />

+++ Über 2.000 Institutionen inklusive 45 der 50 größten Finanzfirmen der Welt und hunderte von<br />

staatlichen Organisationen, verlassen sich mittlerweile auf die Datenbank von World-Check. Die<br />

hochstrukturierte Datenbank wird täglich in Real-Time durch das internationale Research-Team<br />

aktualisiert. +++<br />

3. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.egovernment.hessen.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Deutschland Kongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

4. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

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www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 6. Europäischen Verteidigungskongress im September 2007. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.


? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

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Mail mit "UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

5. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 27. September 2007<br />

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1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Keine NPD in Oldenburger Halle<br />

1.2 Todesstrafe in Europa?<br />

1.3 Diskussionen über US-Raketenschild<br />

1.4 Junge Atlantiker diskutieren ESVP<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 Verbesserung der länderübergreifenden Polizeiarbeit<br />

2.2 Die Polizei wird blau<br />

2.3 Sicheres NRW<br />

2.4 Erfolgreiche Online-Wache<br />

2.5 10.000 neue PC für die nordrhein-westfälische Polizei<br />

2.6 Polizei RLP richtet Korruptions-Hotline ein<br />

3. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Forderung nach Europäischem Katastrophenschutz-Korps<br />

3.2 Vorbereitung auf das Ministerforum "All Against Tuberculosis"<br />

3.3 THW in Afrika<br />

3.4 Impfen vor der Grippesaison<br />

4. EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS IN BONN<br />

4.1 Anmeldemöglichkeit<br />

4.2 Informationstechnologie für den Katastrophenschutz<br />

4.3 Internationale Kooperation von Feuerwehren<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Roll-out-Planung bestätigt<br />

5.2 Branchentreff der Profifunker in Leipzig<br />

5.3 Digitalfunk ab Mitte nächsten Jahres<br />

6. PERSONALIEN<br />

6.1 Merbitz neuer Landespolizeipräsident für Sachsen<br />

6.2 Wenzlick neuer Leitender Oberstaatsanwalt in Dresden<br />

6.3 Drei Wechsel in Sachsen<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1 Global Security Challenge<br />

7.2 Feuerwehrkongress zur Kommunale 2007<br />

7.3 Public Private Partnership


8. VERANSTALTUNGEN<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Keine NPD in Oldenburger Halle<br />

+++ Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat mit Beschluss vom 24. September 2007 (Az.: 1 B 2488/07)<br />

einen Antrag der NPD auf Erlass einer einstweiligen Anordnung abgelehnt. Die NPD begehrte in diesem<br />

Verfahren die Verpflichtung der Stadt Oldenburg, ihr Räume in der Weser-Ems-Halle für die Durchführung<br />

eines Bundesparteitages zur Verfügung zu stellen. Der Antrag blieb ohne Erfolg, weil die NPD einen<br />

entsprechenden Anspruch nicht glaubhaft machen konnte. Ein Anspruch auf Überlassung der Räume<br />

durch die Stadt Oldenburg ergibt sich nach Auffassung der Kammer weder aus der Niedersächsischen<br />

Gemeindeordnung noch aus dem Parteiengesetz. Auf die Niedersächsische Gemeindeordnung könne die<br />

NPD ihren Anspruch bereits nicht stützen, weil sie als politische Partei auf Bundesebene nicht zu den<br />

Anspruchsberechtigten gehöre. Dem geplanten Bundesparteitag fehle der Bezug zum örtlichen<br />

Einzugsbereich. Die NPD könne ihren Anspruch auch nicht unter Gleichbehandlungsgesichtspunkten auf<br />

das Parteiengesetz stützen. Voraussetzung für den Anspruch der NPD seien entsprechende Mitwirkungs-<br />

und Weisungsrechte der Stadt Oldenburg gegenüber der Weser- Ems- Halle Oldenburg GmbH. Die<br />

erforderlichen Einwirkungsmöglichkeiten seien hier aber nicht gegeben, weil der Stadt Oldenburg die<br />

Dispositionsbefugnis über die von der NPD geforderten Räume fehle. Die Weser- Ems- Halle Oldenburg<br />

GmbH hat von dem Eigenbetrieb, über den die Stadt Oldenburg die Räume der Weser Ems Halle und das<br />

zugehörige Freigelände verwaltet, das entsprechende Grundstück mit den Baulichkeiten gepachtet und<br />

ihrerseits Verträge mit einer Veranstaltungsservice -GmbH geschlossen. Dieser Veranstaltungsservice-<br />

GmbH stehen begrenzte Zugriffsrechte auf einige Räume - u.a. auch auf die für die Parteiveranstaltungen<br />

benutzten Festsäle - für das Durchführen eigener Veranstaltungen zu. Soweit die Weser-Ems-Halle<br />

Oldenburg GmbH Räumlichkeiten an die Veranstaltungsservice-GmbH verpachtet oder ihr diese für<br />

Veranstaltungen überlassen hat, kommt eine Einflussmöglichkeit der Stadt Oldenburg auch als<br />

Alleingesellschafterin der GmbH nicht in Betracht. Der Eigenbetrieb der Stadt Oldenburg als Verpächterin<br />

habe sich zwar im Pachtvertrag hinsichtlich der nicht überbauten Flächen vorbehalten, diese für Märkte<br />

und sonstige Veranstaltungen auf öffentlich rechtlicher Grundlage zu nutzen und zu bewirtschaften. Das<br />

Gericht leitete hieraus im Gegenschluss her, dass der Eigenbetrieb der Stadt Oldenburg auf die Nutzung<br />

des Hallenkomplexes keinen Einfluss nehmen wolle und auch nicht könne. Eine Verpflichtung der Stadt<br />

Oldenburg zur Überlassung der Räume vermochte das Gericht mithin nicht festzustellen. Nicht zu<br />

entscheiden hatte die Kammer darüber, ob und inwieweit die NPD Ansprüche gegen die Weser-Ems-<br />

Halle Oldenburg GmbH auf Abschluss eines Pachtvertrages hat. Hierbei handelt es sich um einen<br />

ausschließlich zivilrechtlichen Anspruch, der ggf. vor dem zuständigen Zivilgericht geltend zu machen ist.<br />

+++<br />

1.2 Todesstrafe in Europa?<br />

+++ Polen hat deutlich gemacht, dass es einen europaweiten "Tag gegen die Todesstrafe" nicht mittragen<br />

wird. Statt dessen schlug die polnische Regierung am Wochenende einen "Tag des Lebens" vor, der<br />

neben der Todesstrafe auch Abtreibung und Sterbehilfe verurteilen soll. Dies wiederum hätte in Europa<br />

kaum Chancen, so Experten, da die Regelungen bei Abtreibung oder Sterbehilfe in den Mitgliedsstaaten<br />

zu unterschiedlich seien. Die polnische Haltung sei untragbar, ließ der Präsidenten der Parlamentarischen<br />

Versammlung des Gremiums, Rene van der Linden, in ungewöhnlicher Offenheit wissen. Die Regierung<br />

hindere damit andere EU-Staaten daran, ein klares Signal an jene Länder zu senden, die noch an der<br />

Todesstrafe festhielten. Die Haltung der polnischen Regierung sei deshalb zu verurteilen. Zeitgleich<br />

plädierte die polnische Regierungspartei PiS für eine Wiedereinführung der Todesstrafe, es solle keine<br />

Garantie des Lebens für Schwerstverbrecher geben. Jacek Kurski von der PiS nannte ein Verbot der<br />

Todesstrafe unmoralisch und sprach sich für eine Wiedereinführung aus. Ein Verzicht gebe "den<br />

Unholden in den Gefängnissen" eine Lebensgarantie, wobei er mit dieser Ansicht auf eine Mehrheit in der<br />

Bevölkerung bauen kann. Laut einer Umfrage des CBOS-Instituts vom März sind 63 Prozent der Bürger<br />

Polens für eine Wiedereinführung der Todesstrafe. +++


1.3 Diskussionen über US-Raketenschild<br />

+++ Im zehnten und letzten Fachforum der 6. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Gruppe<br />

letzte Woche wurde das bereits am Vorabend angesprochene Thema der ballistischen Raketenabwehr<br />

und dabei insbesondere der Schutz Europas thematisiert. Robert Bruce, Leiter der Transatlantischen<br />

Rüstungskooperation aus dem Pentagon stellte zunächst die Historie von Flug- bzw.<br />

Raketenabwehrsystemen vor, die es bereits im ersten und später auch im zweiten Weltkrieg in<br />

vereinfachter Forum gegeben habe. So verglich er eigenständig zielsuchende Raketen mit damaligen<br />

Kamikaze-Angriffen der Japaner, die eine Abwehr gegen Flugkörper erforderlich machten. Ein Problem für<br />

die <strong>Sicherheit</strong> der USA und Europa sieht Bruce vor allem darin, dass immer mehr Staaten über<br />

funktionale Mittelstreckenraketen verfügten. So sei es Nordkorea mittlerweile mit zwei Raketen möglich,<br />

sowohl Japan als auch Südosteuropa zu erfassen - Fähigkeiten, die dem Iran ebenfalls zur Verfügung<br />

stünden. Ergänzend merkte Bruce an, dass man in den USA zu dem Schluss gekommen sei, von einem<br />

nationalen Schild abzuweichen und "Alliierte und Freunde" in den Abwehrschirm mit einzuschließen,<br />

wofür das Pentagon jährlich 10 Milliarden US-Dollar bereit stelle. Für Deutschland bestünde indes (noch)<br />

keine Gefahr, wohl aber für Alliierte, wie Oberstleutnant Struß aus dem BMVg ergänzte. Den USA,<br />

Deutschland und Italien steht in ca. sechs Jahren ein eigenes Flug- und Raketenabwehrsystems namens<br />

MEADS (Taktisches Luftverteidigungssystem) zur Verfügung. Dieses soll das betagte Patriot-System<br />

ersetzen, dessen Flugkörper eine maximale Reichweite von 600 Kilometern hatte - MEADS soll bis zu<br />

3.000 Kilometer abwehrfähig sein. Final merkte Kongresspräsident Dr. Karl von Wogau, MdEP an, dass<br />

man generell den (immerhin kostenlosen) Schutz Europas begrüße, aber in der jetzigen Form nicht<br />

akzeptieren könne, da einige Teile der Union nicht im Schutzbereich des Systems lägen, weswegen er<br />

sich eine gemeinsame Position der Mitgliedsstaaten wünsche, so das System installiert werde. +++<br />

1.4 Junge Atlantiker diskutieren ESVP<br />

+++Auf dem 6. Europäischen Verteidigungskongress am 17. und 18.09. fand am Dienstag unter anderem<br />

ein Fachforum zum Thema "The European Security and Defence Policy - A Pillar of the Transatlantic<br />

Security Architecture?" statt. Das Forum wurde von Johannes Kahrs, MdB, geleitet. Sammi Sandawi vom<br />

Institut für Europäische Politik (IEP) sah vor allem die unterschiedliche Bedrohungsperzeption der EU und<br />

den USA als problematisch im transatlantischen Rahmen und die ESVP nicht als "Pfeiler" sondern nur als<br />

"Schraubenzieher" für die transatlantische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur. Christian Mölling vom Institut für<br />

Friedensforschung und <strong>Sicherheit</strong>spolitik an der Universität Hamburg (IFSH) stellte besonders die<br />

Unterschiede zwischen der EU und der NATO bzgl. der Streitkräfte und deren Rekrutierung in den<br />

Vordergrund der Diskussion. Max Bornefeld-Ettmann vom Bundesverband <strong>Sicherheit</strong>spolitik an<br />

Hochschulen brachte in die Diskussion vor allem zwei Beispiele aus der Operation "Altea" in Bosnien<br />

Herzegowina ein. +++<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 Verbesserung der länderübergreifenden Polizeiarbeit<br />

+++ Die Hessische und die Niedersächsische Landesregierung haben beschlossen, die<br />

länderübergreifende polizeiliche Zusammenarbeit weiter zu verbessern. "Unser Ziel ist es, die traditionell<br />

guten Kontakte weiter auszubauen und insbesondere in den grenznahen Regionen Schwerpunkte zu<br />

setzen, um das <strong>Sicherheit</strong>sgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken", sagten die Ministerpräsidenten<br />

Roland Koch und Christian Wulff nach einer gemeinsamen Kabinettsitzung im Stadtschloss Fulda. Zu<br />

diesem Zweck haben jetzt die Hessen und Niedersachsen zusammen mit Thüringen und Sachsen-Anhalt<br />

eine <strong>Sicherheit</strong>skooperation vereinbart, die noch in diesem Jahr unterzeichnet werden soll. In beiden<br />

Ländern seien bei der Kriminalitätsbekämpfung seit 2003 beachtliche Fortschritte erzielt worden. So<br />

steigerte die Hessische Polizei die Aufklärungsquote von 49,4 Prozent im Jahr 2003 stetig auf das<br />

Rekordniveau von 55,1 Prozent im Jahr 2006. Hessen ist damit so sicher wie nie. Dabei ist nicht nur die<br />

Zahl der aufgeklärten Delikte, sondern insbesondere auch der Rückgang der Straftaten ein Indiz für die<br />

erfolgreiche Polizeiarbeit. Auch Niedersachsen ist bei der Vorbeugung und Verfolgung von Straftaten gut<br />

aufgestellt. So hat der positive Trend im Kriminalitätsgeschehen Niedersachsens auch in 2006<br />

angehalten. Die Aufklärungsquote erreichte dabei mit 55,52% nahezu den Rekordwert des Vorjahres<br />

(55,72 Prozent). Überdies war die Präsenz der Polizei in Hessen wie auch in Niedersachsen noch nie so<br />

stark wie heute. Die <strong>Sicherheit</strong>skooperation zielt dabei auf eine verstärkte Zusammenarbeit beim Kampf


gegen Mehrfach- und Intensivtäter und eine effektivere Verfolgung von politisch motivierten Straftaten ab.<br />

Zudem soll die Fahndung sowohl nach Personen als auch nach Sachen weiter gesteigert und effektiver<br />

werden. "In die <strong>Sicherheit</strong>skooperation einbezogen ist ebenso der Bereich Verkehrssicherheit", ergänzten<br />

die beiden Ministerpräsidenten. Anknüpfend an die bereits bestehenden Initiativen und<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonzepte soll die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriminaltechnik sowie der Aus- und<br />

Fortbildung ausgebaut werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Kooperation sei die Bildung von<br />

gemeinsamem Ermittlungsgruppen sowie gemeinsame Fahndungsmaßnahmen. Insgesamt, so die<br />

Ministerpräsidenten Koch und Wulff, wolle man die "sichtbare Präsenz der Polizei auf der Straße<br />

verbessern." +++<br />

2.2 Die Polizei wird blau<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat am Dienstag in Hannover den neuen<br />

Einsatzanzug der niedersächsischen Polizei vorgestellt. "Die Umstellung auf die europäische Polizeifarbe<br />

Blau, die wir Ende 2005 begonnen haben, wird weiter konsequent umgesetzt", sagte Schünemann. Der<br />

blaue Anzug ersetzt den bisherigen grünen. Er wird von den Beamten der Bereitschaftspolizei sowie der<br />

Einsatzhundertschaften der Polizeidirektionen bei besonderen Einsätzen getragen. Insgesamt sollen bis<br />

Ende 2009 rund 4.600 Polizeibeamte mit dem neuen Anzug ausgestattet sein. Zu der Ausrüstung<br />

gehören Blouson, Hose, Jacke und Rollkragenpullover. Die Umstellung werde im Wege des normalen<br />

Austausches verschlissener Kleidungsstücke und im Rahmen der Erstausstattung kostenneutral erfolgen.<br />

In der Übergangszeit werde es daher - wie bei der blauen Uniform - ein Nebeneinander von grüner und<br />

blauer Einsatzbekleidung geben. "Innerhalb der niedersächsischen Polizei besteht ein hohes Maß an<br />

Zufriedenheit mit der blauen Uniform", betonte Schünemann. Dies ergebe sich nicht zuletzt aus einer<br />

aktuell vor etwa sechs Monaten durchgeführten Kundenbefragung in Kooperation mit den anderen<br />

Bundesländern, die ebenfalls die blaue Uniform beim LZN beziehen. Mit der blauen Uniform werden bis<br />

Jahresende bereits knapp 9.000 Polizeibeamtinnen und -beamte ausgestattet sein. Bis Anfang 2009<br />

werden auch die restlichen knapp 5.000 Beamten die neue Uniform erhalten haben.<br />

www.mi.niedersachsen.de +++<br />

2.3 Sicheres NRW<br />

+++ "Die <strong>Sicherheit</strong> in Nordrhein-Westfalen ist gewährleistet." Mit diesen Worten trat Nordrhein-<br />

Westfalens Innenminister Dr. Ingo Wolf in Düsseldorf Behauptungen des GdP-Landesvorsitzenden Frank<br />

Richter entgegen. "Wir sorgen dafür, dass die finanzielle Ausstattung der nordrhein-westfälischen Polizei<br />

auch im Haushaltsjahr 2008 gut bleibt. Trotz aller Sparzwänge hat die Polizei in den Haushaltsberatungen<br />

Priorität." Beispielsweise sei der Haushaltsansatz für die Polizei in Gelsenkirchen von ca. 4,54 (2006) auf<br />

rund 4,56 Millionen Euro (2007) gestiegen. "Es ist unverantwortlich, wie Herr Richter die Menschen in<br />

Nordrhein-Westfalen mit seinen Falschbehauptungen verunsichert", sagte Wolf. "Die Finanzmittel für die<br />

Polizei steigen seit 2005 kontinuierlich." Für die Sachausstattung hätten die Polizeibehörden im Jahr 2006<br />

424,5 Millionen Euro erhalten. In 2007 waren es mit 431,1 Mio. 6,6 Millionen Euro (1,6 Prozent) mehr. Der<br />

Haushaltsentwurf für das kommende Jahr 2008 sieht wiederum eine Steigerung von 2,1 Prozent (9,2 Mio.<br />

Euro) auf 440,3 Mio. Euro vor. Die Polizeibehörden haben darüber hinaus 2006 und 2007 für die<br />

Neuorganisation einmalig weitere Zuweisungen erhalten. Mit der Modernisierung der Polizei wurden<br />

landesweit Stellen für den Dienst auf der Straße und in den Ermittlungskommissariaten gewonnen.<br />

Außerdem gibt es im Laufe des Jahres regelmäßig - je nach Anlass - noch weitere Mittelzuweisungen.<br />

+++<br />

2.4 Erfolgreiche Online-Wache<br />

+++ Die im Februar freigeschaltete Online-Wache der niedersächsischen Polizei trifft bei den Bürgern auf<br />

ein positives Echo. Insgesamt verzeichnete die Polizei in den letzten sieben Monaten 4.018 Anzeigen und<br />

Hinweise, das sind im Durchschnitt 19 pro Tag. Wie Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann in<br />

Hannover mitteilte, hätten sich damit die Erfahrungen der neun anderen Bundesländer und der<br />

Bundespolizei mit einem derartigen Bürgerservice auch in Niedersachsen bestätigt. "Der Bedarf an einer<br />

zusätzlichen unkomplizierten Kommunikationsmöglichkeit mit der Polizei wird als zeitgemäßes Angebot<br />

vermehrt in Anspruch genommen." Nach Angaben Schünemanns bezogen sich die meisten Strafanzeigen<br />

auf die Bereiche Internetbetrug, Fahrraddiebstahl und Sachbeschädigungen. Darüber hinaus habe es<br />

auch vereinzelt Anzeigen zu Ordnungswidrigkeiten, Beleidigungen und Computerkriminalität gegeben.<br />

Missbrauchsfälle seien entgegen der Befürchtungen von Kritikern bislang nicht verzeichnet worden,<br />

betonte Schünemann. Der Minister hob hervor, dass auch die Polizeibehörden in ihren Stellungnahmen


die Online-Wache als eine "moderne attraktive Serviceleistung der Polizei zur unkomplizierten direkten<br />

Kontaktaufnahme" bezeichnet hätten. Das neue Internetserviceangebot ist in das bereits seit 1997<br />

bestehende Onlineportal www.polizei.niedersachsen.de integriert und 365 Tage im Jahr erreichbar. Es<br />

werden spezifische Formulare zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe Anzeigen erstattet, strafrechtlich<br />

relevante Inhalte im Internet gemeldet und Hinweise gegeben werden können. Ist aufgrund fehlender<br />

Eintragungen keine Zuordnung möglich, werden die Anzeigen an das Landeskriminalamt Niedersachsen<br />

gesteuert. Die Daten werden verschlüsselt übermittelt und sind auf diese Weise vor dem Zugriff<br />

unbefugter Dritter geschützt.<br />

www.polizei-niedersachsen.de +++<br />

2.5 10.000 neue PC für die nordrhein-westfälische Polizei<br />

+++ "Die Polizei in Nordrhein-Westfalen tauscht in den nächsten Wochen 10.000 alte gegen 10.000 neue,<br />

hochleistungsfähige Computer. Damit ist keiner ihrer rund 30.000 Rechner älter als drei Jahre. Das<br />

Investitionsvolumen beträgt rund 11,4 Millionen Euro. Die Geräte werden zentral nach den Bedürfnissen<br />

jeder einzelnen Polizeibehörde konfiguriert, mit Monitor und Tastatur für je einen Arbeitsplatz komplettiert<br />

und verpackt. Das spart Zeit und Personal, das an anderer Stelle gebraucht wird", so der nordrheinwestfälische<br />

Innenminister Ingo Wolf. Der gesamte landesweite Austausch erfolgt innerhalb von nur drei<br />

Monaten. Mit der alten Verfahrensweise - anliefern, zwischenlagern, auspacken, konfigurieren, an den<br />

jeweiligen Arbeitsplatz transportieren, aufstellen und anschließen - waren Polizisten bis zu zehn Monate<br />

beschäftigt. Die Rücknahme und der Verkauf der 10.000 Altgeräte erfolgt ebenfalls über Fujitsu Siemens<br />

Computers. Der Erlös fließt in die Landeskasse zurück. Fujitsu Siemens Computers sorgt dafür, dass die<br />

Festplatten mit einer speziellen, vom Bundesamt für <strong>Sicherheit</strong> und Informationstechnik zertifizierten<br />

Software unwiderruflich gelöscht werden und so die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.<br />

www.fujitsu-siemens.de +++<br />

2.6 Polizei RLP richtet Korruptions-Hotline ein<br />

+++ Die rheinland-pfälzische Polizei richtet ab sofort zur Bekämpfung von Korruptionsdelikten eine<br />

Telefon-Hotline ein. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 - 88 99 007 können Bürger Hinweise zu<br />

Korruptionsdelikten und Wirtschaftsstraftaten geben. Betreut wird das Hinweistelefon beim<br />

Landeskriminalamt in Mainz. Das zuständige Sachgebiet ist auch über die Mail-Anschrift lka.sgkorruption@polizei.rlp.de<br />

erreichbar. "Rheinland-Pfalz setzt ein deutliches Signal gegen Korruption. Das<br />

Entdeckungsrisiko wird durch die Schaffung einer Möglichkeit für Hinweisgeber erhöht. Das Erkennen von<br />

Tat-Täter-Strukturen und damit die Aufhellung des Dunkelfeldes ist ein entscheidender Faktor im<br />

Zusammenwirken von Prävention und Repression", so Innenminister Karl Peter Bruch. Die Polizei erwarte<br />

durch die neu eingerichtete Möglichkeit zur einfachen und kostenfreien Kontaktaufnahme ein höheres<br />

Hinweisaufkommen. www.rlp.de +++<br />

3. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Forderung nach Europäischem Katastrophenschutz-Korps<br />

+++ Das Europäische Parlament hat die Schaffung einer EU-Katastrophenschutztruppe gefordert. Dies<br />

sei eine der Konsequenzen aus den verheerenden Waldbränden in den Mittelmeerregionen. Diese<br />

"Europäische Feuerwehr" soll sich zunächst auf die vorhandenen Ressourcen der Mitgliedstaaten stützen<br />

und bei Überschwemmungen, Waldbränden, Erdbeben, Industrieunfällen und Verseuchung von Seen und<br />

Meeren zum Einsatz kommen. Diskutiert wird auch über eine europäische Reserve an Löschtrupps,<br />

Löschflugzeugen und Spezialschiffe, die Öl abpumpen können. Zugleich verlangt das Parlament von den<br />

Mitgliedsstaaten, die Strafen für Brandstiftungen zu verschärfen und nach Bränden keine Änderung der<br />

Flächennutzung zuzulassen. Außerdem fordert das EP, den EU-Solidaritätsfonds "so flexibel wie möglich<br />

und unverzüglich" zu mobilisieren. Nach Forderungen eines europäischen Grenzschutz-Korps nun auch<br />

ein solches für die Katastrophe.<br />

http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P6-TA-2007-<br />

0362+0+DOC+XML+V0//DE&language=DE +++<br />

3.2 Vorbereitung auf das Ministerforum "All Against Tuberculosis"<br />

+++ “Viele Menschen glauben, TB könne sie nicht treffen. Diese Fehleinschätzung müssen wir<br />

korrigieren.” Hierauf wiesen Vertreter der Weltgesundheitsorganisation, und des Gesundheitsministeriums


im Rahmen eines Hintergrundgesprächs hin, das in Berlin vom europäischen Regionalbüro der WHO<br />

veranstaltet wurde. "TB stellt Europa vor eine enorme Herausforderung - nicht nur wegen der<br />

beachtlichen Zahl neuer TB-Erkrankungen in der WHO EURO Region, sondern auch aufgrund der<br />

Tatsache, dass Europa die höchste Rate an MDR-TB (multidrug-resistant TB) und XDR-TB (extensively<br />

drug-resistant TB) aufweist", erklärte Dr. Richard Zaleskis, WHO EURO Regionalberater für TB. "Das ist<br />

deshalb problematisch, weil diese Formen von TB nur schwer therapierbar sind." Die Tuberkulose sei bei<br />

Weitem nicht besiegt. Dies werde aber auch nur gelingen, wenn der TB-Kontrolle ein höherer<br />

gesundheitspolitischer Stellenwert eingeräumt und hierfür auch ausreichende finanzielle Mittel zur<br />

Verfügung gestellt würden. Um hierfür zu werben, organisiert das europäische Regionalbüro der WHO<br />

das Ministerforum "All Against Tuberculosis", das am 22. Oktober 2007 in Berlin von der Bundesregierung<br />

ausgerichtet wird.<br />

http://www.euro.who.int/tuberculosis +++<br />

3.3 THW in Afrika<br />

+++ Die THW-Erkundungsteams, die in den nächsten Tagen im Auftrag des Bundesinnenministeriums<br />

und auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes in Ghana und Uganda Einsatzoptionen für das THW sowie<br />

weitere Hilfsaktionen der Bundesregierung bestimmen sollen, haben heute die Arbeit aufgenommen. In<br />

der ghanaischen Hauptstadt Accra und der Hauptstadt Ugandas, Kampala, wurden erste Gespräche mit<br />

Vertretern der Vereinten Nationen, internationalen Hilfsorganisationen sowie den deutschen Botschaften<br />

geführt. Beide Erkundungsteams werden in den nächsten Tagen in die Überschwemmungsgebiete<br />

aufbrechen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu verschaffen. Mit ersten Ergebnissen wird Ende der<br />

Woche gerechnet. Nach den größten Überschwemmungen seit 35 Jahren ist in weiten Teilen Afrikas die<br />

Versorgung mit Trinkwasser gefährdet. Besonders betroffen sind Ghana und Uganda, wo zahlreiche<br />

Brunnen überflutet oder verunreinigt sind. In Ghana sind nach UN-Angaben 260.000 Menschen von der<br />

Versorgung mit Trinkwasser abgeschnitten, in Uganda 300.000 Menschen. Insgesamt sind in Afrika nach<br />

Angaben des Welternährungsprogramms 1,5 Millionen Menschen in 17 Ländern von den<br />

Überschwemmungen betroffen. Die Überschwemmungen erstrecken sich über ein Gebiet von<br />

Mauretanien im Westen Afrikas bis nach Kenia im Osten.<br />

www.thw.bund.de +++<br />

3.4 Impfen vor der Grippesaison<br />

+++ "Kommen Sie der Grippe zuvor" ist das Motto einer gemeinsamen Kampagne des Robert Koch-<br />

Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Grippeschutzimpfung.<br />

Schließlich bedeutet eine Infektion mit den jeden Winter zirkulierenden Influenzaviren für Personen mit<br />

Grundleiden, zum Beispiel Herzkreislaufkrankheiten oder chronischen Lungenerkrankungen, und für<br />

ältere Menschen (über 60 Jahre) eine erhöhte Gefährdung. "Bei ihnen kommt es im Krankheitsverlauf<br />

häufiger zu Komplikationen wie zum Beispiel bakteriellen Lungenentzündungen, die tödlich enden<br />

können. So sind nach einer neuen Schätzung des RKI zum Beispiel im Winter 2004/2005 geschätzte<br />

12.000 influenzabedingte Todesfälle aufgetreten", erklärt Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-<br />

Instituts. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut seit Jahren diesen<br />

Gruppen die jährliche Grippeschutzimpfung. Auch medizinisches Personal in Krankenhäusern und in der<br />

Altenpflege sollte geimpft sein, einerseits, um sich selbst vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Ziel<br />

ist aber auch, eine Ansteckung der betreuten Personen zu vermeiden. Der beste Impfzeitraum beginne<br />

jetzt. Die Virusgrippe sollte nicht mit einem grippalen Infekt oder mit einer banalen Erkältung verwechselt<br />

werden. Typisch für eine Infektion mit Influenzaviren sind plötzlicher Erkrankungsbeginn mit Fieber (über<br />

38,5 Grad Celsius), trockener Reizhusten, Muskel- und/oder Kopfschmerzen und ausgeprägtem<br />

Krankheitsgefühl.<br />

www.rki.de +++<br />

4. EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS IN BONN<br />

4.1 Anmeldemöglichkeit<br />

+++ Im Anhang dieses <strong>Newsletter</strong>s finden Sie eine Anmeldemöglichkeit zum 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress, den das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das<br />

Technische Hilfswerk und der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> gemeinsam in Bonn veranstalten. Sofern Ihr E-Mail-


System diesen Folder geblockt haben sollte, stehen alle Informationen zu der Veranstaltung auch unter<br />

www.disaster-management.eu zur Verfügung. +++<br />

4.2 Informationstechnologie für den Katastrophenschutz<br />

+++ Auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress (30./31. Oktober, Bonn) spielt auch die<br />

moderne Informationstechnologie eine wichtige Rolle. Sowohl im Hauptprogramm als auch in den<br />

Fachforen der Tagungsreihe des BBK, des THW und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird der Einsatz von IT-<br />

Systemen besprochen. Besonders in den Foren "Internationale Koordination von Großkatastrophen",<br />

"Schutz Kritischer Infrastrukturen" und "Klimawandel und Katastrophenschutz" werden Vertreter führender<br />

Unternehmen ihre Lösungen für den Katastrophenschutz vorstellen. +++<br />

4.3 Internationale Kooperation von Feuerwehren<br />

+++ Erstmals wird es auf dem Europäischen Katastrophenschutzkongress ein Fachforum geben, dass<br />

aktuelle Themen für Feuerwehren beleuchtet. Zum Thema "Europäische Zusammenarbeit der<br />

Feuerwehren" diskutieren unter der Leitung des Bonner Feuerwehr-Amtsleiters Jochen Stein der<br />

Inspekteur der luxemburgischen Feuerwehr, Georges Scheidweiler, Dr. Dieter Nüßler, Amtsleiter der<br />

Feuerwehr Aachen und Prof. René Hagen, Brandschutzakademie der Niederlande in Arnheim. Auch im<br />

Ausstellungsbereich der Veranstaltung werden aktuelle Technologien für Feuerwehren ausgestellt - unter<br />

anderem wird sich die Bonner Feuerwehr mit Equipment präsentieren. Weitere Informationen unter<br />

www.disaster-management.eu +++<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Roll-out-Planung bestätigt<br />

+++ In der ersten Sitzung des Verwaltungsrates der Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) haben der Staatssekretär des<br />

Bundesinnenministeriums, Dr. August Hanning, und die Innenstaatssekretäre der Länder die vorgelegte<br />

Roll-out-Planung für den Digitalfunk BOS bestätigt. Die Roll-out-Planung beschreibt detailliert, wann und<br />

in welcher Reihenfolge die einzelnen Netzabschnitte des digitalen Funknetzes errichtet werden. "Der Rollout-Plan<br />

ist das Herzstück dieses Projektes. Nach der Unterzeichnung des Verwaltungsabkommens und<br />

der Inbetriebnahme der Referenzplattform haben wir mit der heutigen verbindlichen Festlegung des<br />

Zeitplans einen weiteren wichtigen Schritt hin zur bundesweiten Einführung des Digitalfunks BOS<br />

unternommen. Die Arbeiten am Aufbau des Digitalfunknetzes werden jetzt weiter energisch<br />

vorangetrieben, damit der Digitalfunk den Polizeien, Feuerwehren und Rettungskräften bereits Mitte<br />

nächsten Jahres in den ersten Netzabschnitten für ihren operativ-taktischen Einsatz zur Verfügung steht",<br />

sagte Hanning. Die zwischen BDBOS, Bund, Ländern und dem Systemlieferanten EADS abgestimmte<br />

Planung sieht vor, dass der Aufbau des Digitalfunks BOS bis Ende 2010 nahezu abgeschlossen ist.<br />

Lediglich in einigen wenigen funktechnisch schwierigen Gebieten kann sich der Abschluss der Arbeiten<br />

bis in das Jahr 2011 verzögern. Die fertig gestellten Netzabschnitte werden vorübergehend durch EADS<br />

in Betrieb genommen, bis ein endgültiger Betreiber gefunden ist, entschied der Verwaltungsrat. Das<br />

Vergabeverfahren für den Betrieb soll noch in diesem Jahr beginnen. Als Präsident der BDBOS wurde<br />

Rolf Krost bestätigt. Er hatte bereits die bis Ende März 2007 für den Digitalfunk BOS zuständige<br />

Stabsstelle des Bundesinnenministeriums geleitet und nach ihrer Gründung, am 2. April 2007, die<br />

kommissarische Leitung der Bundesanstalt übernommen. Die Bundesanstalt hat die Aufgabe, für Bund<br />

und Länder den Digitalfunk BOS aufzubauen und fungiert hierfür gegenüber Unternehmen als<br />

gemeinsame Auftraggeberin. Damit stellt sie eine in Deutschland bisher einzigartig Einrichtung dar. Der<br />

von der BDBOS für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben erstellte Wirtschaftsplan wurde vom<br />

Verwaltungsrat genehmigt. +++<br />

5.2 Branchentreff der Profifunker in Leipzig<br />

+++ Vom 9. bis 11. Oktober 2007 findet im CCL Congress Center der Leipziger Messe zum siebten Mal<br />

die PMRExpo, der jährliche Branchentreff für den professionellen Mobilfunk (Betriebs- und Bündelfunk),<br />

statt. Die PMRExpo 2007 gliedert sich in die Bereiche Fachmesse, Kolloquium und Leitstellenkongress. In<br />

der Fachmesse präsentieren nahezu alle namhaften Unternehmen ihre neuesten Produkte und Lösungen.<br />

Im Kolloquium berichten Anwender aus dem In- und Ausland über ihre Erfahrungen beim Einsatz von


TETRA-Funklösungen, wie z.B. beim G8-Gipfel in Heiligendamm, auf internationalen Flughäfen, im<br />

Stadion "Santiago Bernabeu" von Real Madrid und bei den Rettungseinsätzen nach den<br />

Terroranschlägen in London. Im Mittelpunkt des Leitstellenkongresses am letzen Messetag stehen<br />

Erfahrungen, Perspektiven und Konzepte regionaler und integrierter Leitstellen. Vorgestellt werden<br />

Lösungen aus dem Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs, der Stadtwerke, der Feuerwehr und<br />

der Polizei. Für die den Kongress begleitende Fachmesse sind nahezu 90 Aussteller gelistet. Mehr als<br />

1500 Besucher werden zu diesem Kongress erwartet. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> bringt in der Oktober-<br />

Ausgabe einen Vorbericht zu der Veranstaltung und wird in der November-Ausgabe ausführlich über<br />

Inhalt und Ablauf der PMREXpo 2007 informieren. +++<br />

5.3 Digitalfunk ab Mitte nächsten Jahres<br />

+++ "Die Vermittlungseinrichtungen des EADS-TETRA-Systems bieten technisch die Möglichkeit,<br />

bestehende analoge Funkkreise mit dem Digitalfunk zu verbinden", so Dirk Borchardt, Geschäftsführer<br />

der EADS Secure Networks, im Gespräch mit dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> zur aktuellen Umsetzung des BOS<br />

Digitalfunknetzes. "Weitere Varianten zur Kommunikation zwischen analogen und digitalen<br />

Funkteilnehmern sind z.B. die Gesprächsvermittlung über vorhandene Leitstellensysteme oder temporäre<br />

Doppelausstattung mit Hand- bzw. Fahrzeugfunkgeräten", so der Rat Borchardts. Zuversichtlich zeigte er<br />

sich auch bei dem Zeitpunkt der tatsächlichen Einführung des Digitalfunks bei den BOS: "Es ist<br />

vorgesehen, dass die neue Funktechnik für den operativen Einsatz von Polizeien, Feuerwehren und<br />

Rettungsdiensten bereits Mitte nächsten Jahres zur Verfügung steht." Das vollständige Interview kann in<br />

der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 35 nachgelesen werden. +++<br />

6. PERSONALIEN<br />

6.1 Merbitz neuer Landespolizeipräsident für Sachsen<br />

+++ Westsachsens Polizeipräsident Bernd Merbitz wird neuer Leiter der Polizeiabteilung im<br />

Innenministerium. Auf Vorschlag des Innenministeriums stimmte das Kabinett der Ernennung des<br />

51jährigen zum Landespolizeipräsidenten zu. Die Funktion wird wie bei allen Führungsfunktionen im<br />

Beamtenverhältnis auf Zeit vergeben, die Amtszeit beträgt zunächst fünf Jahre. Merbitz, der seit dem 01.<br />

Juli 2007 die Abteilung "Polizei und öffentliche <strong>Sicherheit</strong> und Ordnung" im Innenministerium bereits<br />

kommissarisch leitet, tritt die Nachfolge von Klaus Fleischmann an. Der 1956 im thüringischen Zumroda<br />

geborene Bernd Merbitz absolvierte von 1984 bis 1986 ein Studium an der Hochschule der Deutschen<br />

Volkspolizei Berlin mit dem Abschluss als Diplom-Staatswissenschaftler. In der Zeit von 1986 bis 1991<br />

leitete er die Morduntersuchungskommission bei der Bezirkspolizeibehörde Leipzig der Deutschen<br />

Volkspolizei. Vom 15.07.1991 bis 31.08.1998 war er Leiter der Abteilung Polizeilicher Staatsschutz beim<br />

Landeskriminalamt Sachsen. Danach übernahm er bis zum 31.12.2004 die Leitung der Polizeidirektion<br />

Grimma. Anschließend wurde er Polizeipräsident der Polizeidirektion Westsachsen. +++<br />

6.2 Wenzlick neuer Leitender Oberstaatsanwalt in Dresden<br />

+++ Justizminister Geert Mackenroth hat den Leitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft<br />

Dresden, Dr. Henning Drecoll, in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurde Erich Wenzlick die<br />

Urkunde zum neuen Leitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Dresden ausgehändigt. Erich<br />

Wenzlick folgt mit Wirkung vom 01. Oktober 2007 Dr. Henning Drecoll als <strong>Behörden</strong>leiter der<br />

Staatsanwaltschaft Dresden. Der 55-jährige Erich Wenzlick war zunächst bei verschiedenen Stuttgarter<br />

Justizbehörden tätig. Im Jahr 1993 wechselte er - zunächst im Wege der Abordnung - in die sächsische<br />

Justiz und leitete die Zweigstelle Hoyerswerda der Staatsanwaltschaft Bautzen. Im Januar 1996 wurde er<br />

zum Oberstaatsanwalt in Dresden ernannt. Ein Jahr später folgte seine Ernennung zum Oberstaatsanwalt<br />

als ständiger Vertreter des Leitenden Oberstaatsanwalts in Dresden. Von 1998 bis 2000 war Erich<br />

Wenzlick mit einem Teil seiner Arbeitskraft an die Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof<br />

abgeordnet. Danach wechselte er als Referatsleiter in das Staatsministerium der Justiz. Hier war er u. a.<br />

für die Dienstaufsicht über die Staatsanwaltschaften zuständig. Seit Anfang 2005 war Erich Wenzlick bei<br />

der Generalstaatsanwaltschaft des Freistaates Sachsen, seit Juli 2005 als Leitender Oberstaatsanwalt,<br />

tätig. Von Januar bis August 2007 nahm er die Aufgaben des <strong>Behörden</strong>leiters bei der Staatsanwaltschaft<br />

Bautzen wahr. +++<br />

6.3 Drei Wechsel in Sachsen


+++ Ministerpräsident Georg Milbradt hat am Dienstag vor den Landtagsfraktionen der<br />

Regierungskoalition aus CDU und SPD personelle Veränderungen an der Spitze mehrerer Ressorts<br />

mitgeteilt. Drei Ministerien erhalten eine neue Führung: Im Amt des Finanzministers wird Stanislaw Tillich<br />

Nachfolger des zum Monatsende ausscheidenden Horst Metz. Das Amt des Umweltministers wird Roland<br />

Wöller übernehmen und am Freitag, den 28. September, im Sächsischen Landtag vereidigt. An die Spitze<br />

der Staatskanzlei wird Michael Sagurna als neuer Minister und Chef der Staatskanzlei berufen. Sagurna<br />

wird zum 15. Oktober zunächst zum Staatssekretär reaktiviert und am 7. November als Minister im<br />

Sächsischen Landtag vereidigt. Hermann Winkler wird die Geschäfte Sachsens in der<br />

Jahresministerpräsidentenkonferenz zu Ende führen und Mitglied des Ausschusses der Regionen bei der<br />

Europäischen Kommission bleiben. Das Kabinett verlässt er zum 7. November. "Hermann Winkler hat<br />

über lange Jahre in verschiedenen wichtigen Ämtern erfolgreich und engagiert für Sachsen gearbeitet. Er<br />

wird auch weiterhin auf europäischer Ebene für uns tätig sein", so Milbradt. Neuer Regierungssprecher<br />

wird Peter Zimmermann, Journalist und Kommunikations-Geschäftsführer der PSR-Mediengruppe.<br />

Zimmermann wird als Nachfolger von Katrin Träger das Amt am 1. November antreten. Im<br />

Innenministerium wird Staatssekretärin Andrea Fischer als Amtschefin zum 15. Oktober eingeführt. Sie<br />

kommt aus der Staatskanzlei. Der bisherige Landspolizeipräsident wird zum 15. Oktober vom<br />

Justizminister zum Generalstaatsanwalt ernannt. +++<br />

7. VERANSTALTUNGEN<br />

7.1 Global Security Challenge<br />

+++ Vom Erkennen des Tippverhalten bis zur Verringerung von Explosionsauswirkungen reichen die fünf<br />

High-Tech-Erfindungen, die von einer internationalen Jury für die Europäische Vorausscheidung des<br />

Global Security Challenge (GSC) am 2. Oktober an der Technischen Universität München ausgewählt<br />

wurden. Die Halbfinalisten kommen aus Deutschland, Israel, England und Finnland. Sie haben innovative<br />

Technologien entwickelt, die Menschen an ihrem Tippverhalten erkennen, Auswirkungen von Explosionen<br />

verringern, Internetangriffe abwehren, und chemische Kampfstoffe aus zehn Metern Entfernung<br />

bestimmen können. Die fünf europäischen Halbfinalisten sind: Psylock (Deutschland) - erkennt die<br />

Identität von Benutzern duch biometrische und automatische Analyse des Tippverhaltens, Aigis Blast<br />

Protection (England) - verringert die Schäden von Explosionen durch hochporöse und permeable<br />

Materialen, Codenomicon (Finnland) - wehrt online Attacken und Malware durch intelligente<br />

<strong>Netzwerk</strong>server ab, Auxetix (England) - verstärkter Schutz vor multiplen Explosionen durch helikalauxetische<br />

Netze und Laser Detect Systems (Israel) - erkennt explosive und chemische Kampfstoffe aus<br />

zehn Metern Entfernung mithilfe multipler Spektralanalyse. Details und Anmeldung unter<br />

http://www.globalsecuritychallenge.com/conference/germany.html +++<br />

7.2 Feuerwehrkongress zur Kommunale 2007<br />

+++ 2007 wird die Kommunale noch attraktiver. Zum ersten Mal findet während der Fachmesse und<br />

Tagung für Kommunalbedarf ein Feuerwehrkongress statt. Schwerpunkt wird das Thema "Flüssiggas"<br />

sein. Der Kongress findet am 10. Oktober 2007 statt, dem ersten Lauftag der Kommunale, und wendet<br />

sich an Führungskräfte der Feuerwehren. Veranstaltet wird er von der NürnbergMesse zusammen mit<br />

dem Landesfeuerwehrverband Bayern, dem Werkfeuerwehrverband Bayern sowie der<br />

Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren Landesgruppe Bayern. Erwartet werden etwa 250<br />

Führungskräfte der Feuerwehren aus ganz Deutschland. Volker Skrok, Leiter der Berufsfeuerwehr<br />

Nürnberg: "Ich freue mich, bei der Kommunale ein Forum für aktuelle Feuerwehrthemen gefunden zu<br />

haben." Schwerpunkt des ersten Feuerwehrkongresses wird das Thema Flüssiggas sein. Anschaulich<br />

wird über Flüssiggasunfälle berichtet und deren Ursachen analysiert. Die Teilnehmer werden über die<br />

Grundlagen des Umgangs mit Flüssiggas unterrichtet, etwa das Prüfen von Gasanlagen. +++<br />

7.3 Public Private Partnership<br />

+++ Das Potenzial für öffentlich-private Partnerschaften hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen.<br />

Damit auch die Zahl der Fragen, die sich den Initiatoren konkreter PPPs stellen. Zugleich bieten sich neue<br />

Ansatzpunkte für effizientere und schlankere öffentlich-private Vorhaben, die auch mittelständischen<br />

Unternehmen die Beteiligung erleichtern.<br />

Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird in seiner November-Ausgabe dem Thema "Public Private Partnership" einen<br />

Sonderteil widmen. Best Practice Beispiele von PPPs vorzustellen sowie aktuelle Entwicklungen zu


analysieren und zu diskutieren ist Aufgabe dieses Sonderteils, zu dem auch Unternehmen beitragen<br />

können. Interessenten können sich an lutz.dietrich@behoerdenspiegel.de wenden. Zudem veranstaltet<br />

der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> veranstaltet am 5. Dezember in der Godesberger Stadthalle in Bonn seinen zweiten<br />

Bundeskongress PPP. Das Thema lautet: "Die Chancen steigen - Neue Ansatzpunkte, neue Initiativen".<br />

Die Veranstaltung wird den Erfolg des ersten PPP-Kongresses, der ein Jahr zuvor am gleichen Ort<br />

stattfand, fortsetzen. www.dppp.de +++<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.egovernment.hessen.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

9. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

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ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

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Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.


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10. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R.<br />

Uwe Proll, Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla,<br />

ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax:<br />

0049-228-9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815.<br />

UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte<br />

für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>". Die Rechte an Marken und Warenzeichen liegen bei<br />

den genannten Herstellern. Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten ("Links"), die<br />

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oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 02. Oktober 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Ausgabe 127 (c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 127 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Feuerwehr, Bevölkerungs-, Katastrophen- und<br />

Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses (www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner<br />

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"Landesnetze - Best Practice". +++<br />

1. AKTUELLES<br />

1.1. BMI-Staatssekretär Hanning im Gespräch<br />

1.2. BKA-Gesetz soll beschleunigt werden<br />

1.3. Schäuble will gefährliche Online-Inhalte sperren<br />

1.4. Berliner Polizei rüstet auf<br />

1.5. Bombenanschlag in Wien verhindert<br />

1.6. T-Systems wechselt den Vorstand<br />

1.7. Hochwasser in Niedersachsen: Lage entspannt sich<br />

1.8. Deutschland liefert Afghanistan Schlagstöcke und Handschellen<br />

2. EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS<br />

2.1. Europäischer Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

2.2. Pandemie und Epidemievorsorge<br />

2.3. Kritische Infrastrukturen<br />

2.4. Klimawandel und Katastrophenschutz<br />

2.5. Bilanz und Ausblick<br />

2.6. Praktischer Katastrophenschutz<br />

3. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

3.1 Europäischer Polizeikongress in Berlin<br />

3.2. Der erste Tag<br />

3.3. Grenzen schützen - <strong>Sicherheit</strong> festigen<br />

3.4. Praktisches und Informatives<br />

4. VERANSTALTUNGEN<br />

5. HINWEISE<br />

6. IMPRESSUM<br />

1. AKTUELLES<br />

1.1. BMI-Staatssekretär Hanning im Gespräch<br />

+++ Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> veröffentlicht in seiner Oktober-Ausgabe ein Interview mit BMI-Staatssekretär<br />

und Ex-BND Chef Dr. August Hanning. Hanning spricht u.a. über die geplante Reform des


Verfassungsschutzgesetzes und nennt als Modernisierungsmaßnahmen u.a. Fortbildung und<br />

Kompetenzsteigerung der Mitarbeiter, eine leistungsstarke IT und eine effiziente Aufbau- und<br />

Ablaufplanung. Mehr dazu in der Anfang der Woche erscheinenden Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

1.2. BKA-Gesetz soll beschleunigt werden<br />

+++ Gestern Abend kamen die Spitzen der Koalition zu Kabinettsberatungen über die geplante und heftig<br />

diskutierte Online-Durchsuchung zusammen. Meldungen zufolge soll die Neuauflage des Gesetzes für<br />

das Bundeskriminalamt (BKA) auch die Ausspähung elektronischer Systeme beinhalten. Dies soll vom<br />

Kabinett beschlossen und an den Bundesrat zur weiteren Beratung übergeben werden. Die Online-<br />

Durchsuchung als solche solle "in Klammern" in dem Papier mit dem Hinweis enthalten sein, dass noch<br />

keine finale Verständigung im Regierungsbündnis vorliege, so der neue CSU-Chef Erwin Huber. SPD-<br />

Chef Kurt Beck zeigte sich zudem vom Vorstoß des Bundesinnenministers überrascht, der bereits Tage<br />

vor dem Treffen die Novelle an die Bundesländer verteilt hatte. +++<br />

1.3. Schäuble will gefährliche Online-Inhalte sperren<br />

+++ EU-Innen- und Justizkommissar Franco Frattini stellte auf einem Treffen europäischer Innenminister<br />

ein Anti-Terror-Paket vor, das auch die Sperrung bestimmter Online-Inhalte beinhaltet, das bei<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble auf offene Ohren traf. Den Vorschlag kommentierte der<br />

Minister mit den Worten "Wenn es technische Möglichkeiten gibt, muss man die nutzen". Bei "gefährlichen<br />

Seiten" hat er dabei Propagandaseiten mit Hasspredigten gegen Israel genauso im Sinn, wie solche mit<br />

eindeutigen Anleitungen zum Bombenbau. Unklar ist, ob Frattini Webseiten zu entfernen beabsichtigt (in<br />

der EU möglich, im Ausland aussichtslos), oder den Zugriff aus dem europäischen Raum auf solche<br />

Seiten unterbinden möchte. Zustimmung zu diesen Maßnamen signalisierte auch das portugiesische<br />

Innenministerium, dass zurzeit die Ratspräsidentschaft der EU inne hat, wohingegen sich der<br />

luxemburgische Innenminister Luc Frieden gegen die Sperrung und für die Überwachung von Webseiten<br />

aussprach, womit man den Erfolg erzielen könne, die Kommunikation des Terrorismus verfolgen zu<br />

können. Frattini wird zudem im kommenden Januar den 11. Europäischen Polizeikongress mit einer Rede<br />

zum Thema "Die Balance von Justiz, Freiheit und <strong>Sicherheit</strong> in der EU der 27" eröffnen. In der Folge<br />

werden auch Schäuble und Frieden sprechen. +++<br />

1.4. Berliner Polizei rüstet auf<br />

+++ Berlins Innensenator Dr. Ehrhart Körting (SPD) hat in den Haushaltsplänen für die kommenden<br />

beiden Jahre 4,2 Millionen Euro eingeplant, um die Hauptstadtpolizei mit moderner Ermittlungstechnik<br />

auszustatten. So sollen unter anderem biometrische Systeme zur Fingerabdrucküberprüfung und Anlagen<br />

zur telefonischen Überwachung angeschafft werden. Die durch das "Fabis" gesammelten Fingerabdrücke<br />

sollen in das bundeseinheitliche Identifizierungssystem für Fingerabdrücke des Bundeskriminalamtes<br />

namens "AFIS" integrierbar sein. Zudem sollen Geräte angeschafft werden, die mittels RFID den<br />

kommenden biometrischen Personalausweis auslesen können und somit für einen schnelleren Abgleich<br />

mit den Datenbanken sorgen können. +++<br />

1.5. Bombenanschlag in Wien verhindert<br />

+++ Die Polizei in Österreich hat einen Bombenanschlag auf die Botschaft der USA in Wien verhindern<br />

können. Das Landesamt für Verfassungsschutz teile mit, dass ein Mann einen mit Nägeln und Sprengstoff<br />

bestückten Rucksack in der Nähe der Botschaft fallengelassen habe. Der Sprengsatz konnte entschärft<br />

und der Mann bosnischer Herkunft festgenommen werden. Innerhalb des Rucksacks seien zwei<br />

handgranatenähnliche Sprengkörper gefunden worden, die im Kombination mit den Nägeln verheerende<br />

Wirkung auf Passanten gehabt hätte. Der Bosnier habe zudem einen weiteren Täter belastet, der<br />

ebenfalls festgenommen wurde. Die Polizei geht nach eigenen Angaben nicht von einem islamistischen<br />

Hintergrund aus. +++<br />

1.6. T-Systems wechselt den Vorstand<br />

+++ Vor vier Monaten trat T-Systems Vorstand Lothar Pauly aufgrund möglicher Verwicklungen in den<br />

Siemens-Korruptionsskandal zurück. Zum 1. Dezember wird der Posten nun durch Reinhard Clemens<br />

besetzt, der seit 2003 der EDS Holding vorsitzt und eigenen Angaben zufolge weltweit zweitgrößter IT-<br />

Dienstleister sei. +++<br />

1.7. Hochwasser in Niedersachsen: Lage entspannt sich


+++ Nachdem Hochwasser insbesondere die niedersächsischen Stadt Holle im Kreis Hildesheim<br />

heimgesucht hatte, konnten am heutigen Tage die Einsatzkräfte von THW, DRK und Feuerwehr auf rund<br />

800 Helfer reduziert werden. Zur Zeit bestünde keine Gefahr für weitere Dammbrüche, so ein Sprecher.<br />

Auslöser des Hochwassers an Flüssen und Bächen im Süden Niedersachsens waren die kräftigen<br />

Niederschläge der vergangenen Tage. Seit Donnerstag hatte es so viel geregnet wie sonst in einem<br />

ganzen Monat. +++<br />

1.8. Deutschland liefert Afghanistan Schlagstöcke und Handschellen<br />

+++ Die Bundesregierung will die afghanische Polizei offenbar für mögliche Einsätze gegen<br />

Demonstranten aufrüsten. Nach einem Zeitungsbericht sollen die Afghanen bis Ende November 500<br />

Schlagstöcke in der Ausführung der deutschen Bundespolizei und 500 Handschellen erhalten. Die<br />

Bundesregierung habe den Ankauf der Polizeiwerkzeuge jetzt ausgeschrieben. Als Lieferort werde in der<br />

Ausschreibung die Deutsche Botschaft Kabul genannt. +++<br />

2. EUROPÄISCHER KATASTRPHENSCHUTZKONGRESS<br />

2.1. Europäischer Katastrophenschutzkongress in Bonn<br />

+++ Ende diesen Monats findet der Europäische Katastrophenschutzkongress in der Stadthalle Bonn Bad<br />

Godesberg statt. Rund 1.400 Teilnehmer aus 40 Nationen werden zu der Veranstaltung des BBK, THW<br />

und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> anreisen. Programm und weitere Informationen für Besucher unter www.civilprotection.com<br />

Aussteller melden sich bitte bei helga.woll@behoerdenspiegel.de +++<br />

2.2. Pandemie und Epidemievorsorge<br />

+++ Der 3. Europäische Katastrophenschutzkongress (30./31. Oktober, Bonn) startet in diesem Jahr mit<br />

dem Themenschwerpunkt Pandemie und Epidemie. Nachdem im letzten Jahr die Vogelgrippe auch<br />

hierzulande Anlass zur Sorge gab, haben sich Politik und Wirtschaft versucht, auf die Gefährdung<br />

einzustellen. Der Einleitungsvortrag zu diesem Themenblock wird Prof. Dr. Alexander Kekulé von der<br />

Universität Halle halten. Er wirft in seinem Referat die Frage auf, inwieweit die Bevölkerung von einer<br />

Pandemie bzw. Epidemie gefährdet ist. Ihm folgt eine Vertreterin des hessischen Sozialministeriums, Dr.<br />

Angela Wirtz, die über die Pandemieplanung der (hierfür zuständigen) Bundesländer sprechen wird. Sie<br />

ist im Sozialministerium für die Bereiche Infektionsschutz und medizinische Versorgungsfragen zuständig.<br />

Als letzter Referent der Pandemievortragsreihe wird Dr. Robert Plum, Leiter der Pandemievorsorge des<br />

Unternehmens 3M sprechen. Er wird die Frage aufwerfen, wie ein führendes Wirtschaftsunternehmen<br />

Vorsorge trifft, da im Falle einer Pandemie mit dem Ausfall von über 20% der Mitarbeiter zu rechnen ist.<br />

www.civil-protection.com +++<br />

2.3. Kritische Infrastrukturen<br />

+++ Mit dem Schutz kritischer Infrastrukturen beschäftigt sich der Nachmittag des ersten<br />

Veranstaltungstages sowie in Ergänzung hierzu ein Fachforum. Karl Peter Brendel, Staatssekretär im<br />

Innenministerium Nordrhein Westfalens wird hierzu den Einleitungsvortrag halten. Da NRW zahlreiche<br />

Ballungsräume aufweist und das Ruhrgebiet die europaweit am dichtesten besiedelte Fläche ist, sieht sich<br />

NRW einer besonderen Herausforderung bei kritischen Infrastrukturen gegenübergestellt. Auch in diesem<br />

Block beschäftigt sich ein Wissenschafter, Professor Matthias Jarke von der RWTH Aachen, mit dem<br />

Thema. Er wird über "Rechtliche Rahmenbedingungen und technische Optimierungspotentiale Kritischer<br />

Infrastrukturen" sprechen. Ob es Lücken im Versorgungsnetz kritischer Infrastrukturen gibt und welchen<br />

speziellen Herausforderungen Deutschland gegenüber steht, soll in einer Podiumsdiskussion erläutert<br />

werden, an der neben den vorherigen Referenten der Vizepräsident des Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in<br />

der Informationstechnik (BSI), Michael Hange, sowie Axel Birkholz von T-Systems sprechen werden. Den<br />

Abschluss des ersten Konferenztages bildet die Ansprache von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble, der über nationale wie europäische Ansätze zur Optimierung des Katastrophenschutzes reden<br />

wird. +++<br />

2.4. Klimawandel und Katastrophenschutz<br />

+++ Der Prozess des Klimawandels hat unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeit des<br />

Katastrophenschutzes, da Unwetter immer häufiger und mit stärkeren Auswirkungen als bisher<br />

bevorstehen. Mit moderner Informationstechnologie und -politik kann man dies zwar nicht verhindern, sich


aber besser darauf einstellen und Vorbereitungen treffen, wobei Wetterinformationsdienste eine wichtige<br />

Rolle spielen. Hierzu spricht Dr. Wilfried Thommes, Vorstandsmitglied des Deutschen Wetterdienstes auf<br />

dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress. Ihm folgt der Präsident des BBK, Christoph Unger,<br />

der die neuen Bedrohungen durch den Klimawandel und die Strategien, wie man diesem<br />

Gegenübertreten kann, ausarbeiten. Präzise Szenarien, was auf Europa und Deutschland durch den<br />

Klimawandel zukommt, stellt Prof. Dr. Gerd Tetzlaff von Meteorologischen Institut der Universität Leipzig<br />

in seinem Vortrag vor. Bevor es in die Ministerdiskussionsrunde geht, wird NRW-Umweltstaatssekretär Dr.<br />

Alexander Schick darüber sprechen, inwieweit Umwelt- und Klimaschutz zur Katastrophenprävention<br />

beitragen können. Der Themenblock Klimawandel schließt durch eine Ministerdiskussionsrunde, an der<br />

Europäische Regierungsmitglieder die Auswirkungen des Klimawandels auf den Katastrophenschutz in<br />

der EU diskutieren. +++<br />

2.5. Bilanz und Ausblick<br />

+++ Wie wird es in der EU mit dem Katastrophenschutz weitergehen? Welche gemeinsamen<br />

Anstrengungen haben die Mitgliedsstaaten unternommen und welche Projekte stehen für die Zukunft auf<br />

der Agenda? Mit diesen Fragen, zu denen THW-Präsident Albrecht Broemme mit seiner Rede zum<br />

Thema "die Rolle des THW im Europäischen Katastrophenschutz" Stellung nimmt, wird der letzte Block<br />

des Kongresses beginnen. Zu der Weiterentwicklung des EU-Gemeinschaftsverfahrens wird Dr. Peter<br />

Billing, Bereichsleiter Notfalleinsätze der Generaldirektion Umwelt aus der Europäischen Kommission<br />

sprechen, bevor Guy Bley, Leiter der Abteilung Katastrophenschutz im luxemburgischen Innenministerium<br />

eine Nachbetrachtung der EULUX-Übung gibt. +++<br />

2.6. Praktischer Katastrophenschutz<br />

+++ In der begleitenden Ausstellung des Katastrophenschutzkongresses wird es Präsentationen von<br />

führenden Herstellern für den Katastrophenschutz geben. Dabei wird es im Innenbereich von modernen<br />

Arbeitsschutzlösungen, Dekontaminationstechnik über Simulationstechnik bis hin zu optimalen IT-<br />

Systemen vieles zu sehen geben. Im Außenbereich des Kongresszentrums werden zudem Großgeräte<br />

sowie Einsatzfahrzeuge unter anderem vom THW, BBK und der Feuerwehr zu sehen sein. Einige der<br />

ausgestellten Exponate und Technologien werden zudem in einigen der insgesamt acht Fachforen von<br />

Vertretern des jeweiligen Herstellers vorgestellt. +++<br />

3. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

3.1. Europäischer Polizeikongress in Berlin<br />

+++ Am 29. und 30. Januar 2008 öffnet das Berliner Congress Center seine Tore für die wohl<br />

erfolgreichste Veranstaltungsreihe zur Inneren <strong>Sicherheit</strong> in der Europäischen Union: Mit über 1.800<br />

Teilnehmern aus 60 Nationen wird sich auch der 11. Europäische Polizeikongress in die Reihe seiner<br />

erfolgreichen Vorgängerveranstaltungen einfinden. Für prominente und fachliche Vorträge sind gleichsam<br />

in das komplexe Programm der Kongressreihe mit eingebunden. Zudem wird es wie in den vergangenen<br />

Jahren eine begleitende Ausstellung geben, auf der sich über 70 namhafte Hersteller präsentieren<br />

werden. Programm und Anmeldemöglichkeit unter www.euro-police.com +++<br />

3.2. Der erste Tag<br />

+++ Mit Europäischen <strong>Sicherheit</strong>sarchitekturen und speziellem Fokus auf Informationstechnologie,<br />

Ermittlung und Einsatz wird sich im kommenden Januar Europas größte Veranstaltung zur Inneren<br />

<strong>Sicherheit</strong>, der Europäische Polizeikongress, beschäftigen. Gegenüber dem 10. Polizeikongresses in<br />

diesem Jahr ist die elfte Tagung noch prominenter besetzt und bietet fachlich differenzierte Inhalte an.<br />

Das Hauptprogramm des ersten Tages ist voll auf Europäische <strong>Sicherheit</strong> ausgelegt. Hierzu sprechen<br />

unter anderem EU-Justizkommissar Franco Frattini, Bundesjustizministerin Brigitte Zypries,<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, sowie zahlreiche Innenminister aus der Europäischen<br />

Union, die zusammen mit Schäuble den Höhepunkt des ersten Kongresstages gestalten. Im traditionellen<br />

"Forum der Innenminister" beschäftigen sich sieben Minister der EU unter anderem mit der Frage, welche<br />

Maßnahmen im Bereich der Inneren <strong>Sicherheit</strong> erforderlich sind, wenn die Schengen-Osterweiterung in<br />

Kraft tritt. Weiteres Thema dieser Ministerrunde wird außerdem die Frage der asymmetrischen Bedrohung<br />

des Terrorismus sein und insbesondere die Frage, inwieweit innerhalb der gegebenen<br />

verfassungsrechtlichen Grundlagen Maßnahmen gegen die Bedrohung ergriffen werden können. Im<br />

besonderen Fokus des internationalen Terrorismus stehen traditionell die Metropolen und Hauptstädte


eines Landes. Mit den speziellen <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen und Notfallplänen wird sich das "Forum der<br />

Polizeipräsidenten" am Abend des ersten Konferenztages befassen. Hier sprechen unter der Moderation<br />

von Eurocop-Chef Heinz Kiefer Polizeipräsidenten aus fünf europäischen Hauptstädten - für die deutsche<br />

Seite nimmt Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch teil. +++<br />

3.3. Grenzen schützen - <strong>Sicherheit</strong> festigen<br />

+++ Europäisch geht es auch in den zweiten Veranstaltungstag, an dem unter anderem der Direktor der<br />

Europäischen Grenzschutzbehörde Frontex, Ilkka Laitinen, sprechen wird. Er wird die ersten Maßnahmen<br />

seiner im laufenden Jahr mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestatteten Behörde darstellen, und Projekte<br />

für die Zukunft darstellen. Noch detaillierter mit Grenzschutz wird sich ein Fachforum befassen, dass der<br />

Vize-Direktor von Frontex leitet. In diesem Forum treten Vertreter Europäischer Grenzschutzbehörden auf.<br />

Aus nationaler Sicht besonders spannend wird erneut das "Forum der Landesinnenminister", in dem<br />

Erhart Körting, Innensenator Berlin, Dr. Albrecht Buttlo, Innenminister Sachsen, Udo Nagel, Innensenator<br />

Hamburg, Uwe Schünemann, Innenminister Niedersachsen, Dr. Ingo Wolf, Innenminister NRW und<br />

Heribert Rech, Innenminister aus Baden-Württemberg unter der Leitung von <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

Chefredakteur R. Uwe Proll über aktuelle Geschehnisse im Bezug zur Inneren <strong>Sicherheit</strong> sprechen<br />

werden. +++<br />

3.4. Praktisches und Informatives<br />

+++ Viele der im Haupt- und Fachprogramm angesprochenen Technologien lassen sich im<br />

Ausstellungsbereich des Berliner Congress Centers praktisch erleben. So wird es bei der EADS, Motorola<br />

und anderen Anbietern Gerätschaften zu sehen geben, die dank der Einführung des BOS-Digitalfunks<br />

bald auch zum polizeilichen Alltag in Deutschland gehören werden. Neben der "Hardware" werden sich<br />

auch eine Reihe von IT-Anbietern und Dienstleistern wie die SAP und T-Systems in der Ausstellung<br />

wiederfinden, die den Führungsebenen der Polizeien und Kriminalämtern mit moderner Software<br />

Unterstützung bieten. Interessant, weil auf frei zugänglichen Informationen basierend, sind die beiden<br />

Anbieter WorldCompliance und WoldCheck, die intelligente Datenbanken anbieten, deren Aufgabe es<br />

sein kann, in der Fahndung nach terroristischen Finanzströmen Ausschau zu halten. Das komplette<br />

Programm der Veranstaltung ist online unter www.euro-police.com abrufbar. Die Teilnahme ist für<br />

angehörige des Öffentlichen Dienstes wie gewohnt kostenfrei. +++<br />

4. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

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+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

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5. HINWEISE<br />

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Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008. Anmeldemöglichkeit<br />

ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

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Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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6. IMPRESSUM<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 08. Oktober 2007<br />

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Sonderausgabe 128 (c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

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1. PMREXPO<br />

1.1. PMRExpo in Leipzig startet morgen<br />

1.2. BOS-Funk: Wer beschafft was?<br />

1.3. Mehrfachbediengerät für analoge und digitale Funkgeräte von RADIODATA<br />

1.4. Professionelle Aufzeichnung von kritischen Gesprächen<br />

1.5. Ausstellungsempfehlungen<br />

2. VERANSTALTUNGEN<br />

3. HINWEISE<br />

4. IMPRESSUM<br />

1. PMREXPO<br />

1.1. PMRExpo in Leipzig startet morgen<br />

+++ Am morgigen Dienstag wird die "PMRExpo" zum siebten Mal stattfinden. Veranstaltungsort der<br />

Fachmesse für Lösungen für den BOS-Digitalfunk ist das "CCL", Congress Center Leipzig. Die<br />

Veranstalter erwarten rund 1.500 Fachbesucher, die aus den Bereichen Polizei, Feuerwehr,<br />

Rettungsdienste, THW, Logistik, Energiewirtschaft, Öffentlicher Personennahverkehr, Industrie und<br />

Fachhandel sowie Kommunen stammen sollen. Neben der Fachmesse, auf der sich 125 Aussteller<br />

präsentieren, wird es ein Kolloquium und einen Leitstellenkongress geben, der zum vierten Mal<br />

Bestandteil der Veranstaltung ist. Auf diesem Kongress sprechen Vertreter aus Verwaltung, Polizei, und<br />

Industrie über die Einführung des BOS-Digitalfunks und insbesondere über Leistellenthematiken.<br />

Programm und weitere Informationen unter www.pmrexpo.com. Der Eintritt kostet 15,- Euro. +++<br />

1.2. BOS-Funk: Wer beschafft was?<br />

+++ Der Netzaufbau für das deutschlandweite Digitalfunknetz ist an die EADS und Siemens Nokia<br />

Networks vergeben, die Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) ist gegründet - also kann es losgehen mit TETRA in Deutschland? Nicht<br />

ganz, denn es will noch ein Betreiber für das Netz gefunden werden und vor allem müssen sich die<br />

Bundesländer Gedanken machen, welche Endgeräte welchen Herstellers sie ihren unterschiedlichen<br />

<strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben angedeihen lassen wollen. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

veröffentlichte in seiner Oktober-Ausgabe einen Bericht, der die Beschaffungsvorhaben der Länder<br />

vorstellt und wird in seiner Dezember-Ausgabe einen umfangreichen Sonderteil zum Thema BOS-<br />

Digitalfunk bringen. Themen dieses Sonderteils werden unter anderem die Interoperabilität europäischer


Netze, die Kompatibilität der Endgeräte sowie neue Datenfunklösungen für Fahrzeugen und Handhelds<br />

sein.+++<br />

1.3. Mehrfachbediengerät für analoge und digitale Funkgeräte von RADIODATA<br />

+++ Das Mehrfachbediengerät MGB303 Digital von RADIODATA erlaubt die Bedienung von ein bis vier<br />

analogen und digitalen Funkgeräteblöcken (FuG8b-1, FuG9, TETRA-25, GSM-GPRS/ UMTS / Tetrapol,<br />

GSM-R, ...). Das Gerät ist für den Einsatz in Fahrzeugen vorgesehen. Das Bedienteil wurde in einem<br />

akkreditierten Prüflabor hinsichtlich der EMV-Störaussendung geprüft und ist durch das KBA unter der<br />

ECE-Genehmigung Nr. 10 R-024699 zugelassen worden. RADIODATA ist mit dem Migrationsgerät seiner<br />

Philosophie der Abwärtskompatibilität treu geblieben. Die RADIODATA-Gerätekomponenten und Zubehör<br />

der Geräte BG301, DBG302 können in das MBG303 Digital integriert werden. Zu den Besonderheiten des<br />

Gerätes zählen die Bedienung von bis zu 4 Funkanlagen (analog und/oder digital) mit einem Bediengerät,<br />

der Erhalt aller Analog-Funktionen und weitere Besonderheiten: Volle FMS-Funktion für analoge<br />

Funkanlagen, bei Wiederinbetriebnahme kein Datenverlust, Anschlüsse für verdeckte Mikrofone und<br />

Sendetasten, schneller Wechsel der Anlagengrundeinstellung durch Kodierstecker-Wechsel. Zudem<br />

besteht die Möglichkeit der Bedienung aller Funktion, die auch vom Bedienteil des Herstellers für das<br />

Digitalfunkgerät möglich sind. Für Kunden, die bereits das DBG302 verwenden, kann durch Austausch<br />

einer Analogsteuereinheit gegen eine Digitalsteuereinheit im DSA302 (Doppelsteueradapter) und durch<br />

den Austausch des Bedienkopfes zur Analog/Digitalen-Doppelbedienung übergegangen werden. Der<br />

Kunde behält den Doppelsteueradapter in seiner bisherigen Gehäuseform bei. Der Doppelsteueradapter<br />

DSA302 wird durch einen Digitalen Steueradapter ergänzt. Das 2m/4m-Doppelbediengerät oder<br />

Einfachbediengerät und Funkkomponenten bleiben in ihrem Aufbau vollständig erhalten. Für Kunden, die<br />

bereits das DBG302 verwenden, kann durch Ergänzung der bestehenden Analogsteuereinheit (Einfach-<br />

/Doppelt) durch eine Digitalsteuereinheit und durch den Austausch des Bedienkopfes zur Dreifach- oder<br />

Vierfachbedienung übergegangen werden. Die Ortungskomponenten OZ200 können weiterhin sowohl für<br />

Analogfunk, als auch für Digitalfunk weiter verwendet werden. Besuchen Sie RADIODATA auf der<br />

PMRExpo (Stand W31). +++<br />

1.4. Professionelle Aufzeichnung von kritischen Gesprächen<br />

+++ ASC, ein weltweit führender Anbieter innovativer Lösungen zur Aufzeichnung, Analyse und<br />

Auswertung der gesamten Kommunikation, präsentiert zur PMRExpo neueste Technologie in Sachen<br />

Sprachaufzeichnung. Zuverlässige, präzise Aufzeichnung und schnelle Suche und Wiedergabe der Anrufe<br />

sind in heiklen Situationen oft entscheidend für den Ausgang eines Notfalls. ASC-Systeme sind nahtlos in<br />

analoge und digitale Netze der Rettungsleitstellen und Notrufzentralen integrierbar und unterstützen das<br />

neue digitale BOS-Digitalfunknetz, wie zum Beispiel TETRA und TETRAPOL. +++<br />

1.5. Ausstellungsempfehlungen<br />

+++ Es lohnt sich ein Besuch der Stände von Alcatel-Lucent, CeoTronics, DB Kommunikationstechnik,<br />

EADS, MSA AUER, Selex Communications, Sepura, Siemens und T-Systems, die ihre<br />

Kommunikationstechnik für die BOS in Deutschland präsentieren werden. Der derzeitige Marktführer bei<br />

analogen Endgeräten, Motorola, wird indes nicht auf der PMRExpo vertreten sein. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

ist Medienpartner der PMRExpo und wird im Nachgang ausführlich berichten. +++<br />

2. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.egovernment.hessen.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++


+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

3. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008. Anmeldemöglichkeit<br />

ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

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4. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Stephan Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

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Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 12. Oktober 2007<br />

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Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

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Urheberrecht. !<br />

KOMMENTAR<br />

Bevölkerungsschutz - Finanzierung wieder strittig<br />

0. IN EIGENER SACHE<br />

0.1 Führungskräfte Forum "Landesnetze - Best Practice"<br />

0.2 Führungskräfte Forum "Integriertes E-Government"<br />

0.3 Führungskräfte Forum "Public Private Partnership"<br />

1. AKTUELLES<br />

1.1 Kombattantenstatus für Terroristen diskutieren!<br />

1.2 Entwurf des Einsatz-Weiterverwendungsgesetzes vorgelegt<br />

1.3 Onlinedurchsuchung: Was sagt das Bundesverfassungsgericht?<br />

1.4 Biometrie im Pass: SPD gibt Vorbehalte auf<br />

1.5 Wer bezahlt Galileo?<br />

1.6. BMJ hält EU-Klage unter Verschluss<br />

1.7 Empörung über verweigerte Vertragseinsicht<br />

1.8 GdP: Wirtschaftskriminalität kostet ein Volksvermögen<br />

1.9 Öko-Norm durch Polizeiautos nicht erfüllt<br />

2. INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

2.1 Niedersächsischer Polizei-Mailserver überlastet<br />

2.2 Peinlicher und gefährlicher "Datenunfall"<br />

2.3 Bayrisches LKA hörte VoIP-Gespräche mit<br />

2.4 Verwaltungsnetze des Bundes<br />

3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Trinkwasser für Flutopfer<br />

3.2 Eurocopter zur Brandbekämpfung<br />

3.3 Europäischer Katastrophenschutzkongress<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 PMRExpo 2007 in Leipzig eröffnet<br />

4.2 Erst mal Zertifikate - dann erst Endgeräte<br />

4.3 DB Kommunikationstechnik auf der PMRExpo 2007<br />

4.4 Bessere Funkausleuchtung in Gebäuden durch Breitband-DAS<br />

4.5 Erste Lösung für Digitalfunk an Leitstellen<br />

4.6 Bestellung von Endgeräten für den BOS Digitalfunk<br />

4.7 IP-Netze für BOS<br />

4.8. TETRA-Digitalfunksystem für Kraftwerk<br />

4.9 TETRA-Sonderteil im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Dezember


5. VORSCHAU EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

5.1 Programm zum Europäischer Polizeikongress<br />

5.2 Fachliches auf dem Polizeikongress<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

7. HINWEISE<br />

8. IMPRESSUM<br />

KOMMENTAR<br />

Bevölkerungsschutz - Finanzierung wieder strittig<br />

+++ Manchmal glaubt man Dinge nur beim zweiten Lesen, Hören oder Hinschauen. Da liegen sich ein<br />

Jahr lang der Bund und die Länder über Kreuz wegen der Ankündigung Berlins, die Finanzierung des<br />

Zivilschutzes in Form von Fahrzeugfinanzierung für die Länder bzw. Kommunen (Feuerwehren) zu<br />

kappen und stattdessen eigene bundeshoheitliche Bevölkerungsschutzkomponenten zu schaffen, die<br />

sogenannten Task Forces z.B. für den Massenanfall von Verletzten oder für B- und C-Fälle (siehe hierzu<br />

auch letzten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>). Die Länder, selbst sträflich bei der Finanzierung ihrer ureigensten<br />

Katastrophenschutzaufgaben und besonders -ausrüstung hinter Ankündigungen hinterherhinkend, warfen<br />

dem Bund den "Ausverkauf" des Zivilschutzes auf regionaler und kommunaler Ebene vor. Dann einigte<br />

man sich auf eine Kompromissformel, die die Länder etwas mehr zur Kasse bat, aber die<br />

Bundeszuschüsse für ihre Pflichten erhielt, die Beschaffung von Rettungswagen, Fahrzeugen für die<br />

freiwillige Feuerwehr und sogenannte weiße Zivilschutz-Kfz. Jährlicher Bundeszuschuss über 50 Mio.<br />

Euro bis weit über 2010. Doch nun torpedieren aktuell erneut einige Mitglieder des Haushaltsausschusses<br />

des Deutschen Bundestages diesen Teil des BMI-Etat-Entwurfs. Sie wollen - nicht zu Unrecht - eine<br />

Klärung (gesetzlich!) darüber, wieso der Bund Länderaufgaben finanziert, ein Vorstoß den der<br />

Bundesrechnungshof in einem Gutachten bereits vortrug. Die Position ist richtig und durch die<br />

Föderalismusreform auch noch zementiert: Katastrophenschutz bleibt Ländersache, der Zivilschutz als<br />

Appendix des Verteidigungsfalls ist Bundesangelegenheit. Nur: den klassischen Verteidigungsfall wird es<br />

absehbar nicht geben, den terroristischen Anschlag mit vielen Toten und großen Schäden<br />

bedauerlicherweise vermutlich viel eher. Die Zeiten haben sich geändert und es ist dringend erforderlich,<br />

eine neue Regelung für den Bevölkerungsschutz (also Katastrophen- und Zivilschutz) zu finden. Doch<br />

auch hier wimmelt es plötzlich von Bremsern! Nach Zustimmung zu einer Skizze des neuen Gesetzes<br />

kriegen einige Länder jetzt wieder Bauchschmerzen oder besser Trennungsängste, auch nur kleinste<br />

Aufgaben an den Bund abgeben zu müssen. Selbst im Bundesinnenministerium äußert die<br />

Grundsatzabteilung Verfassungsbedenken. Es geht um die erste Pflicht des Staates, das Leben seiner<br />

Bürger zu schützen, um die Notwendigkeit schnell Maßnahmen zu treffen, die Vorbeugung bedeuten. Im<br />

Moment verhaken sich alle in aus ihrer jeweiligen Sicht "richtigen Positionen". Doch im Ernstfall wird nach<br />

Effizienz und Effektivität des Systems gefragt werden, nicht ob es richtig oder "ganz besonders richtig"<br />

war. Diese Situation sollten alle Beteiligten vor Augen haben, denn der Verantwortung eine Antwort zu<br />

geben, ist im eingetretenen Ernstfall nicht auszuweichen. (Kommentar: R. Uwe Proll;<br />

redaktion@behoerdenspiegel.de) +++<br />

0. IN EIGENER SACHE<br />

0.1 Führungskräfte Forum "Landesnetze - Best Practice"<br />

+++ Das Landesnetz ist das Rückgrad der E-Government-Aktivitäten einer Landesregierung, die im<br />

Bereich der Verwaltungsmodernisierung einen Schwerpunkt auf den Einsatz moderner Technologien und<br />

Organisationsformen legt. Die Landesregierungen geben mit einem modernen Datennetz dem<br />

Reformprozess der öffentlichen Verwaltung sowohl die notwendigen Voraussetzungen wie auch einen<br />

innovativen Schub. Best Practice-Beispiele vorzustellen und den Aufbau moderner Datennetze zu<br />

diskutieren, ist Ziel des am 25. Oktober im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin stattfindenden Führungskräfte<br />

Forums, das der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> mit Unterstützung von BT Germany durchführt. Natürlich soll auch der


Blick auf die Verknüpfung der vorhandenen Netze zu einer definierten, nationalen Netzinfrastruktur gelegt<br />

werden. Eröffnet wird die Veranstaltung durch Martin Schalbruch, IT-Direktor im Bundesministerium des<br />

Innern. Die Dipl. Informatikerin Ursula Zabel, Referentin beim Berliner Beauftragten für Datenschutz und<br />

Informationsfreiheit, wird über die Datenschutzmaßnahmen im Berliner Landesnetz berichten. In der<br />

abschließenden Podiumsdiskussion werden schließlich Prof. Dr. Manfred Mayer, Leiter des Referats E-<br />

Government in der Bayerischen Staatskanzlei, Herbert Benz, Geschäftsführer KommWis, Dr. Raschid<br />

Karabek, BT Germany und R. Uwe Proll, Chefredakteur des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> das Thema Netze im<br />

Hinblick auf eine Effizienzsteigerung in der öffentlichen Verwaltung analysieren und deren Zukunft<br />

diskutieren. Das ausführliche Programm und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie unter<br />

www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

0.2 Führungskräfte Forum "Integriertes E-Government"<br />

+++ Die Interoperabilität, die Optimierung der internen Prozesse sowie die Erhöhung der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sniveaus sind nur einige Punkte, denen sich die öffentliche Verwaltung stellen muss, um<br />

Bürgern und Unternehmen zuverlässige und sichere Dienstleistungen zur Verfügung stellen zu können.<br />

Die neuen Architekturen (SOA) und die neuen Wege der Interoperabilität sind die Hauptziele, die erreicht<br />

werden müssen, um eine Modernisierung der Verwaltung zu garantieren. In diesem Zusammenhang kann<br />

nur eine flexible IT-Infrastruktur dazu beitragen, die internen Prozesse der öffentlichen Verwaltung<br />

sicherer und greifbarer zu gestalten. Diesen Themen nachzugehen, ist eines der Ziele des Führungskräfte<br />

Forums "Integriertes E-Government", das am 13. November in den Reinhardtstrassen-Höfen in Berlin<br />

stattfinden wird. Eröffnet wird dieses Forum von Dr. Reinhard Timmer, Abteilungsleiter O im<br />

Bundesministerium des Innern mit einem Vortrag zum Thema "Verwaltungsmodernisierung durch E-<br />

Government". Im Anschluss werden Dr. Gunther Guzielski, IT-Direktor im Bundeskriminalamt, Dr. Udo<br />

Helmbrecht, Präsident des Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik und Michael<br />

Fischelmayer, Leiter der Informations- und Kommunikationstechnik im Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge Best Practice-Beispiele ihrer <strong>Behörden</strong> präsentieren. Das ausführliche Programm und eine<br />

Anmeldemöglichkeit finden Sie unter www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

0.3 Führungskräfte Forum "Public Private Partnership"<br />

+++ Mit Zunahme des Potenzials für öffentlich-private Partnerschaften, steigt auch die Zahl der Fragen,<br />

die sich Initiatoren konkreter PPPs stellen. Aus diesem Grund veranstaltet der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

gemeinsam mit der RSBK GmbH ein Führungskräfte Forum zum Thema "PPP". Eröffnet und moderiert<br />

wird dieses am 13. November in Hamburg stattfinde Forum von Rudolf Scharping,<br />

Bundesverteidigungsminister a. D. und Geschäftsführer der RSBK GmbH. Dietrich Austermann, Minister<br />

für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein und Axel Gedaschko, Präses<br />

der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg werden über aktuelle<br />

PPP-Projekte in Schleswig-Holstein und Hamburg berichten. Neben einem Vortrag zum Kreishaus in<br />

Unna, den Kreisdirektor Rainer Stratmann halten wird, finden zwei Fachforen zu den Themen<br />

"Krankenhäuser und Versorgung" und "Schul- und Sportstättenbau" statt. Ein weiteres Führungskräfte<br />

Forum zum Thema "Public Private Partnerships" wird am 29. November in München stattfinden. Das<br />

ausführliche Programm und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie unter www.fuehrungskraefte-forum.de<br />

+++<br />

1. AKTUELLES<br />

1.1 Kombattantenstatus für Terroristen diskutieren!<br />

+++ Der Staatssekretär aus dem Bundesinnenministerium, Dr. August Hanning, ehemals BND-Chef, ist<br />

überzeugt, dass das Völkerrecht mit Blick auf die terroristische Bedrohung weiterentwickelt werden muss.<br />

Das bisherige humanitäre Völkerrecht - insbesondere die Genfer Konventionen und die Haager<br />

Landkriegsordnung - sind auf die klassischen bilateralen Konflikte orientiert - Konflikte oder Kriege, in<br />

denen die Kriegsparteien erkennbar und organisiert auftreten. Durch die asymmetrische Bedrohung,<br />

ausgelöst durch den islamistischen Terrorismus, sind diese Voraussetzungen jedoch in Frage gestellt.<br />

Das Interview mit Staatssekretär Dr. Hanning finden Sie im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Oktober-Ausgabe, Seite<br />

62). +++<br />

1.2 Entwurf des Einsatz-Weiterverwendungsgesetzes vorgelegt


+++ Die Bundesregierung will ein Anrecht auf Weiterbeschäftigung von Soldaten und Zivilisten, die<br />

während eines Auslandseinsatzes schwer verwundet wurden, gesetzlich verankern. Sie hat dazu den<br />

Entwurf eines Einsatz-Weiterverwendungsgesetzes vorgelegt. Der Rechtsanspruch auf<br />

Weiterbeschäftigung soll für alle Soldaten, Richter, Beamten und Angestellten des Bundes sowie Helfer<br />

des Technischen Hilfswerkes gelten, deren Erwerbsfähigkeit durch eine Verletzung während eines<br />

Auslandeinsatzes um mindestens 50 Prozent gemindert wurde. In einer Schutzzeit zur gesundheitlichen<br />

Wiederherstellung sollen die Einsatzgeschädigten weder gegen ihren Willen entlassen noch in den<br />

Ruhestand versetzt werden können. Um eine Weiterbeschäftigung beim Bund oder die Eingliederung in<br />

das Arbeitsleben möglichst auf Dauer zu sichern, sollen sie die erforderliche berufliche Qualifizierung<br />

erhalten. Nach dem Willen der Bundesregierung soll das Gesetz rückwirkend für alle Einsatzgeschädigten<br />

gelten, die ihre Verletzung nach dem 1. Dezember 2002 erlitten haben und noch im Dienst sind. Eine<br />

Ausnahme soll im Fall von posttraumatischen Störungen möglich sein, die erst nach Beendigung des<br />

Dienstverhältnisses auftraten. Die Bundesregierung schätzt die anfallenden Kosten für die Umsetzung des<br />

Gesetzes auf rund 1,56 Millionen Euro jährlich. +++<br />

1.3 Onlinedurchsuchung: Was sagt das Bundesverfassungsgericht?<br />

+++ Das Bundesverfassungsgericht wird die Online-Durchsuchung von Computern Verdächtiger durch<br />

den Staat allenfalls mit strengen Auflagen zulassen. Dies ergab sich gestern aus den kritischen Fragen<br />

der Verfassungsrichter bei der mündlichen Verhandlung zum nordrhein-westfälischen<br />

Verfassungsschutzgesetz in Karlsruhe. Im Zentrum der Verhandlung stand die Kritik am zweideutigen<br />

Wortlaut des Gesetzestextes. Es sei nicht eindeutig festgelegt, wo die Grenzen der Durchsuchung lägen.<br />

+++<br />

1.4 Biometrie im Pass: SPD gibt Vorbehalte auf<br />

+++ Vorbehalte innerhalb der SPD gegen die Speicherung von biometrischen Daten auf dem<br />

Personalausweis sind aufgegeben worden. CDU und SPD konnten sich darauf einigen, neben einem<br />

digitalisierten Bild auch zwei Fingerabdrücke auf dem Personalausweis elektronisch zu speichern. Zudem<br />

ist von einem elektronischen Personalausweis im Scheckkartenformat die Rede, auf dessen Chip ähnlich<br />

dem estnischen ePass auch zusätzliche Daten gespeichert werden könnten und er somit auch zur<br />

Identifizierung und Authentizierung im Internet genutzt werden könnte, um beispielsweise das<br />

Meldewesen oder KfZ-Ummeldungen online zu nutzen. Der neue Personalausweis wird wahrscheinlich<br />

Ende 2009 eingeführt und ist dann zu einem Preis von zehn Euro erhältlich. +++<br />

1.5 Wer bezahlt Galileo?<br />

+++ Am Dienstag dieser Woche fand ein Treffen der Finanzminister der EU in Luxemburg statt, auf dem<br />

unter anderem die Finanzierung des EU-Gemeinschaftsprojektes Galileo beraten wurde, das zur zivilen<br />

und militärischen Satellitennavigation dient und Europa unabhängig vom US-Amerikanischen GPS-<br />

System machen soll. Der amtierende Ratspräsident aus Portugal erklärte, dass es nach wie vor keine<br />

Einigung zur Finanzierung des Milliardenprojektes gebe. Mit dem Vorschlag von EU-Kommissar Barrot,<br />

das System ausschließlich aus EU-Mitteln zu zahlen, stieß er bei Bundesfinanzminister Steinbrück auf<br />

Widerstand, der in der dafür nötigen Aufschnürung des EU-Finanzplanes die Gefahr für einen<br />

folgeschweren Präzedenzfall sieht. Zudem sieht der Minister die deutschen Interessen bei dem Projekt<br />

nicht ausreichend berücksichtigt. +++<br />

1.6 BMJ hält EU-Klage unter Verschluss<br />

+++ Einen Einsichtsantrag für die Klage der EU in Bezug zur Vorratsdatenspeicherung hat das<br />

Bundesministerium der Justiz (BMJ) zurückgewiesen. Der "Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung", ein<br />

Zusammenschluss aus Bürgerrechtlern und Datenschützern hatte unter Berufung auf das<br />

Informationsfreiheitsgesetz auf die Einsicht bestanden. Der Arbeitskreis hält die geplante sechs- bis<br />

zwölfmonatige verdachtsunabhängige Speicherung von Internetnutzungsdaten für überflüssig. Das BMJ<br />

begründete die Einsichtsverweigerung damit, dass diese dem laufenden Gerichtsverfahren schaden<br />

könne. Der Antrag auf Einsicht des Arbeitskreises war zuvor bereits von der Europäischen Kommission<br />

abgewehrt worden. Aus Brüssel heißt es, dass die Veröffentlichung in dieser Phase "die<br />

Verteidigungsrechte der Parteien unterminieren" könnte. +++<br />

1.7 Empörung über verweigerte Vertragseinsicht


+++ Dass das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) nicht immer Anwendung findet, hat auch das<br />

Bundesministerium des Innern (BMI) nun erneut unter Beweis gestellt. Es verweigerte den Antrag auf<br />

Einsicht des Vertrages über die Videoüberwachung der Bahnhöfe zwischen der Deutschen Bahn AG und<br />

dem BMI. Als Grund seien <strong>Sicherheit</strong>sbedenken genannt worden. Die innenpolitische Sprecherin von<br />

Bündnis 90 / Die Grünen, Silke Stockar, stellte den Antrag und gab sich ob der Absage empört: Schäuble<br />

fordere im Stundentakt neue <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen und verweigere gleichzeitig die Aussage, was in<br />

seinem Zuständigkeitsbereich passiere. "Wir wollen Auskunft darüber, wie viele Bahnhöfe in Deutschland<br />

mit Videokameras überwacht sind, welche Vereinbarungen es zur Qualität der eingesetzten Technik gibt<br />

und wie die Kostenaufteilung zwischen Bahn und Ministerium geregelt ist" sagte Stockar. +++<br />

1.8 GdP: Wirtschaftskriminalität kostet ein Volksvermögen<br />

+++ Als erschreckend hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Zunahme der Wirtschaftskriminalität<br />

bezeichnet. Nach den Zahlen des Bundeskriminalamtes nahmen im vergangenen Jahr die Delikte um 7,5<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. GdP-Vorsitzender Konrad Freiberg: "Es ist unverständlich, dass sich<br />

die politisch Verantwortlichen darüber nicht alarmiert zeigen. Die Wirtschaftskriminalität ist mit 4,3<br />

Milliarden Euro für über die Hälfte des finanziellen Schadens verantwortlich, den die registrierte<br />

Kriminalität in Höhe von 8,2 Milliarden Euro insgesamt verursacht." Die GdP fordert, zur Bekämpfung der<br />

Wirtschaftskriminalität erheblich mehr Investitionen in Personal, spezielle Ausbildung und Technik der<br />

Polizei. Freiberg: "Das sind sinnvolle Investitionen, die sich auszahlen. Immerhin sind die wirtschaftlichen<br />

und sozialen Folgen der Wirtschaftskriminalität immens." Wirtschaftskriminalität, so die GdP, verursache<br />

Wettbewerbsverzerrungen, Konkurse unbeteiligter Unternehmen und vernichte Arbeitsplätze. Freiberg:<br />

"Experten gehen von einem Dunkelfeld von mehr als 80 Prozent aus. Was wir sehen, ist nur die Spitze<br />

des Eisbergs." +++<br />

1.9 Öko-Norm durch Polizeiautos nicht erfüllt<br />

+++ Eine parlamentarische Anfrage enthüllte, dass 960 Polizeiautos der Berliner Polizei nicht die<br />

Vorgaben der Umweltzone 2, die im kommenden Jahr in der Hauptstadt eingeführt wird, erfüllen. Damit<br />

entsprechen 40 Prozent des gesamten Fuhrparks nicht der Öko-Norm. "Das heißt, dass Polizeibeamte<br />

aus Oldtimern heraus Fahrzeuge kontrollieren und gegebenenfalls anzeigen oder verwarnen müssen", so<br />

der Kommentar des Landeschefs der Deutschen Polizeigewerkschaft, Bodo Pfalzgraf. "Dumm nur, dass<br />

die Fahrzeuge der Beamten auch nicht den Normen entsprechen." +++<br />

2. INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

2.1 Niedersächsischer Polizei-Mailserver überlastet<br />

+++ E-Mails an die Polizei in Niedersachsen brauchen unter Umständen Tage, um ihren Empfänger zu<br />

finden. Probleme gibt es Medienberichten zufolge offensichtlich im Ein- und Ausgang der elektronischen<br />

Post, wobei der Posteingang durch Spam immer weiter verstopft wird. So warten hunderttausende Mails<br />

in einer Warteschlange auf ihre Abfertigung. Diesem Problem soll nun durch Kapazitätserweiterung des<br />

Mailservers behoben werden. Betroffen scheint davon nur die Polizei zu sein, so das Informatikzentrum<br />

Niedersachsen. +++<br />

2.2 Peinlicher und gefährlicher "Datenunfall"<br />

+++ Hört sich nach 007 an, ist aber tatsächlich passiert: Die tschechischen Geheimdienstmitarbeiter<br />

dürften sich wenig erfreut über die Tatsache zeigen, dass Daten aus der Wirtschaftsabteilung des<br />

tschechischen Geheimdienstes "BIS" an die Öffentlichkeit gelangt sind - Datensätze, die die realen<br />

Namen der Agenten im Bereich Wirtschaftsspionage enthalten. Wie es zu dieser Panne kam, ist noch<br />

unklar. Für möglich gehalten werden <strong>Sicherheit</strong>sprobleme in der IT-Infrastruktur oder der Diebstahl durch<br />

einen Agenten aus den eigenen Reihen. +++<br />

2.3 Bayrisches LKA hört VoIP-Gespräche ab<br />

+++ Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) hat einem Sprecher zufolge "weniger als zehn mal"<br />

Gespräche, die über Voice-over-IP (VoIP) abgehört. Diese seien nach Fällen schwerster Straftaten und<br />

mit richterlicher Genehmigung erfolgt. Man habe die Datenpakete auf dem Weg zwischen den<br />

Kommunikationspartnern abgefangen und anschließend ausgewertet, hieß es. +++


2.4 Verwaltungsnetze des Bundes<br />

+++ Die Bundesakademie für öffentliche Verwaltung veranstaltet am 8. und 9. November in Berlin eine<br />

Tagung zum Thema "Verwaltungsnetze des Bundes - Perspektiven und Chancen". Das Fachforum richtet<br />

sich an Nutzer und Anwender der Verwaltungsnetze sowie System- bzw. IT-Betreuer aus der<br />

Bundesverwaltung. Das Forum will dabei alle relevanten Themengebiete abdecken, beginnend am ersten<br />

Tag mit den Kommunikationsinfrastrukturen sowie dem IT-<strong>Sicherheit</strong>smanagement des Bundes über die<br />

Internetsicherheit, Host-Blocking bis hin zu einem Bericht der Erfahrungen des THW mit Spam-Abwehr<br />

und Satelliten-Kommunikation. www.bakoev.bund.de +++<br />

3. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Trinkwasser für Flutopfer<br />

+++ Obwohl sich die Lage - vor allem in Uganda - durch weitere Regenfälle verschlechtert - melden die<br />

Teams der THW-Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA) erste Erfolge aus den<br />

Überschwemmungsgebieten in Afrika. So nahm das SEEWA-Team-Uganda in Katakwi eine<br />

Trinkwasseraufbereitungsanlage in Betrieb und verteilte die ersten Wasserrationen an die Bewohner<br />

eines Flüchtlingscamps. Das SEEWA-Team-Ghana prüfte unterdessen in Bolgatanga die ersten Brunnen<br />

und setzte die Analyse der Wasserproben fort. "Wir sind auf die internationale Hilfe angewiesen. Viele<br />

Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, die Menschen werden von Seuchen und<br />

Durchfallerkrankungen bedroht. Es ist gut, dass Deutschland das THW geschickt hat, um uns zu helfen",<br />

hatte der ugandische Präsident, Yoweri Museveni, bei seinem Besuch in Soroti bereits am Sonntag<br />

gesagt. Von dort aus hatte das THW-Team in den vergangenen Tagen eine<br />

Trinkwasseraufbereitungsanlage in ein Camp gebracht. Dort leben etwa 3.500 Binnenflüchtlinge. Die<br />

Anlage, mit einer Leistungskapazität von 6.000 Litern pro Stunde, musste teilweise mit Fischerbooten<br />

transportiert werden, weil die Straßen in der Region zu großen Teilen unter Wasser stehen. "Es ist<br />

bewundernswert, dass die Einsatzkräfte solche Strapazen auf sich nehmen, um zu helfen", dankte der<br />

Präsident. +++<br />

3.2 Eurocopter zur Brandbekämpfung<br />

+++ Vom 2. Juli bis 7. September 2007 wurde ein von Frankreichs Luftstreitkräften angemieteter<br />

Hubschrauber des Typs Eurocopter EC725 einer Bewertung seiner Eignung für<br />

Brandbekämpfungsmissionen unterzogen. Der Hubschrauber war am Flughafen von Bastia-Poretta auf<br />

Korsika stationiert, so dass sein Einsatzradius das gesamte Territorium der Mittelmeerinsel abdeckte. In<br />

die von aller Militärtechnik befreiten und somit der Zivilversion EC225 entsprechende Maschine war eine<br />

von Eurocopter entwickelte Spezialausrüstung für die Brandbekämpfung installiert worden, bestehend aus<br />

einem am Kabinenboden befestigten flexiblen 4.000-Liter-Behälter und einem System für die Aufnahme<br />

und den Abwurf von Löschwasser. Das gesamte vollständig im Innenraum untergebrachte System lässt<br />

sich in weniger als zwanzig Minuten ein- und ausbauen, wodurch die Maschine ihre volle Einsatzflexibilität<br />

sowohl als Lösch- als auch als Transport- oder Medizinischer Evakuationshubschrauber behält.+++<br />

3.3 Europäischer Katastrophenschutzkongress<br />

+++ Ende diesen Monats tagt der 3. Europäische Katastrophenschutzkongress des BBK, THW und des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg. Rund 1.400 Teilnehmer aus 40 Nationen<br />

werden an der Kongressmesse teilnehmen. Das Programm und eine Anmeldemöglichkeit ist unter<br />

www.disaster-management.eu in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Für Angehörige des<br />

Öffentlichen Dienstes, THW, Feuerwehren, Polizei und Militär ist die Teilnahme kostenfrei. +++<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 PMRExpo 2007 in Leipzig eröffnet<br />

+++ In Vertretung des verhinderten Parlamentarischen Staatssekretärs des BMI, MdB Peter Altmeier, als<br />

Schirmherr, eröffnete Dr. Manns vom BMI am Dienstag dieser Woche die 7. PMRExpo in Leipzig. Das<br />

Einführungsreferat hielt der sächsische Minister des Innern des Landes Sachsen, Dr. Albrecht Buttello,<br />

der die Bedeutung des jährlichen Branchentreffs für den professionellen Mobilfunk auch für die BOS<br />

hervorhob. Auch in diesem Jahr registrierte die Veranstaltung nochmals einen leichten Zuwachs im


Vergleich zu den Vorjahren. Auf 1.278 qm präsentieren 125 Aussteller aus 14 Staaten ihre Produkte und<br />

Lösungen. Die Zunahme von rund 20 Ausstellern in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr resultiert im<br />

Wesentlichen aus dem Umstand, dass nach der Infrastrukturentscheidung der BOS nunmehr<br />

Applikationen und Zubehör in den Fokus der geschäftlichen Aktivitäten rücken. Von den<br />

Systemherstellern beherrscht in diesem Jahr allein die EADS das Feld, nachdem Motorola selbst nicht<br />

ausstellt, sondern durch eine Vielzahl seiner Distributoren vertreten ist. Ansonsten präsentiert nur noch<br />

Rhode&Schwarz als nennenswerte Hersteller auf der PMRExpo seine TETRA-Lösung. Gleiche Effekte<br />

zeigen die Teilnehmerzahlen am Kongressprogramm. Einen Zuwachs von mehr als 50 Teilnehmern<br />

gegenüber dem Vorjahr verzeichnet allein der Leitstellenkongress, während die Teilnehmerzahlen beim<br />

zweitägigen Kolloquium stagnieren. Für das Kolloquium haben sich in diesem Jahr 295 Teilnehmer (287<br />

im Vorjahr) akkreditiert. Für den Leitstellenkongress am letzten Tag der PMRExpo haben sich 456<br />

Teilnehmer (Vorjahr: 396) angemeldet. Der <strong>Behörden</strong>spiegel wird in seinem nächsten <strong>Newsletter</strong> und<br />

insbesondere in der nächsten Ausgabe seiner Monatszeitschrift über die auf der PMRExpo vorgestellten<br />

neuen Lösungen und Produkte berichten. +++<br />

4.2 Erst mal Zertifikate - dann erst Endgeräte<br />

+++ Am Montag dieser Woche hatte die BDBOS und das BSI die TETRA-Endgerätehersteller auf die<br />

Berliner Bundesallee eingeladen, um das weitere Procedere vorzustellen. Entgegen der Planungen haben<br />

die Länder noch keine Endgeräteausschreibungen veröffentlicht, weil sie dies erst tun wollen, wenn die<br />

Geräte zertifiziert sind. Dies ist Aufgabe der BDBOS, allerdings noch nicht geschehen. Getestet werden<br />

sollen alles in allem 500 Endgeräte verschiedenster Hersteller und Typen auf ihre Fähigkeit miteinander<br />

und mit dem Netz zu kommunizieren. Netzaufbauzeit, Sprechbereitschaft, Akkuladezeit, Tastenfunktionen<br />

... 500 Fragen gilt es zu beantworten. Die Unterlagen dazu gehen in den nächsten Tagen an die<br />

zertifizierten Lieferanten. Diese wiederum werden ihre Händler und Händlerorganisationen in einem<br />

Informations- und Schulungsprozess versuchen zu qualifizieren. Die Zertifizierung bzw. Tests der Geräte<br />

soll eine dritte, unbeteiligte Institution durchführen, also nicht die BDBOS, nicht das BSI, nicht die<br />

EADS/Siemens Nokia und auch nicht ein Netzbetreiber. In Frage kämen Prüfinstitute oder technische<br />

Bundesbehörden. Unklarheiten gibt es noch beim Krypto-Chip des BSI. So war auf der<br />

Informationsveranstaltung von Nachrüstungen und notwendigen Entwicklungen in dessen Umfeld zu<br />

hören. www.bdbos.bund.de +++<br />

4.3 DB Kommunikationstechnik auf der PMRExpo 2007<br />

+++ Der Geschäftsbereich Kommunikationstechnik der Deutschen Bahn AG stellte sich erstmals auf der<br />

PMRExpo 2007 mit einem Messestand vor. Die DB Kommunikationstechnik GmbH positioniert sich als<br />

unabhängiger Flächenservice-Dienstleister im technischen Bereich und Spezialist für IT- und<br />

<strong>Netzwerk</strong>service, <strong>Sicherheit</strong>stechnik, Fahrgastinformationssysteme und Automatenservice sowie Druck<br />

und Informationslogistik. Das Unternehmen plant, installiert, wartet und entstört Systeme im Bereich<br />

intelligent vernetzter <strong>Sicherheit</strong>skonzepte, Automatentechnik, multimedialer öffentlicher<br />

Informationssysteme und IT-Services. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin ist deutschlandweit an 95<br />

Standorten vertreten und kann daher mit kürzesten Reaktionszeiten bei Wartungen und Entstörungen<br />

agieren. Enge Geschäftsverbindungen zu Systempartnern erlauben den 800 Servicetechnikern<br />

schnellstmöglichen Zugriff auf Ersatzteile und das Know-how der Hersteller. Die Annahme einiger<br />

Aussteller und vieler Besucher der PMRExpo, die Deutsche Bahn AG tritt nun mit seiner Bahntochter<br />

Kommunikationstechnik beim Wettbewerb um den Betrieb des Digitalfunknetzes der BOS an, fand keine<br />

Bestätigung. +++<br />

4.4 Bessere Funkausleuchtung in Gebäuden durch Breitband-DAS<br />

+++ Das englische Unternehmen Zinwave hat auf der PMRExpo 2007 eine neue patentierte<br />

Schlüsseltechnologie zur Übertragung breitbandiger HF-Signale über Multi-Mode Glasfaser zur<br />

Inhouseversorgung präsentiert, die die Übertragungsbandbreite konventioneller Lösungen um mehr als<br />

den Faktor 16 erweitert, eine breitbandige HF-Übertragung ermöglicht und damit eine hervorragende<br />

Funkausleuchtung in Gebäuden sicherstellt. Diese Lösung hat außerdem den Vorteil, dass mehrere<br />

Funkdienste mit minimalen zusätzlichen Kosten der Infrastruktur hinzugefügt werden können. Diese<br />

Eigenschaft ist besonders wertvoll für Eigentümer von neutraler Infrastruktur. Auch in Fällen, in denen aus<br />

<strong>Sicherheit</strong>serwägungen heraus eine Innenversorgung für den digitalen BOS-Funk gefordert wird, ist ein<br />

Breitband-DAS aufgrund dieser Eigenschaft für Betreiber von besonderem Nutzen. Als Folge von<br />

Fusionen und Übernahmen besitzen sie nicht selten ein Portfolio von grundlegend unterschiedlichen


Frequenzbändern. Hier kann mit einem Breitband-DAS eine einzelne Lösung zur Verfügung gestellt<br />

werden - anstelle der Installation von mehreren Übertragungssystemen. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird in<br />

einer seiner nächsten Ausgaben ausführlicher über die Lösung berichten. +++<br />

4.5 Erste Lösung für Digitalfunk an Leitstellen<br />

+++ Auf der PMRExpo 2007 präsentierte das Wiener High-Tech Unternehmen Frequentis als erster<br />

Anbieter ein schlüsselfertiges System zur Anschaltung des verschlüsselten BOS Digitalfunks unter<br />

Berücksichtigung des Kryptokonzeptes des Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI).<br />

Das System basiert auf speziellen Hard- und Softwarekomponenten und Gateways und kann für<br />

unterschiedlichste Digitalfunksysteme eingesetzt werden. Es bietet neben einer hohen Verfügbarkeit<br />

leistungsfähige Funktionsmerkmale wie Vernetzung der TETRA-Anschaltung, virtuelle TCS-Clients, eine<br />

optimierte Belegung der E1-Interfaces zum Digitalfunk, ein Redundanzkonzept und Prioritäten-<br />

Management für E1-Interfaces sowie ein Recording. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> hatte bereits in seiner<br />

September-Ausgabe auf die Problematik der Anschaltung des verschlüsselten Digitalfunks an Leitstellen<br />

hingewiesen und Handlungsbedarf reklamiert. Informationen aus Polizei- und Feuerwehrkreisen zufolge<br />

soll das Konzept der Frequentis als Standardlösung für die Anschaltung des Digitalfunks favorisiert<br />

werden. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird die Lösung in einer seiner nächsten Ausgaben näher vorstellen und<br />

den weiteren Verlauf kommentierend verfolgen. +++<br />

4.6 Bestellung von Endgeräten für den BOS Digitalfunk<br />

+++ Die Bestellung von Endgeräten für den Digitalfunk der BOS scheitert derzeit noch an der fehlenden<br />

Zertifizierung der Geräte. Dafür ist die BDBOS zuständig. Die Länder beklagen diesen Zustand und haben<br />

die BDBOS aufgefordert, Abhilfe zu schaffen. Auf der PMRExpo 2007 kursierten Gerüchte, dass die<br />

Anforderungen an die Endgeräte durch Einflussnahme kompetenter ehemaliger Mitarbeiter eines großen<br />

Herstellers, die heute bei der BDBOS und bei einem anderen Hersteller tätig sind, zum Teil modifiziert<br />

worden seien und dadurch ein fairer Wettbewerb nicht mehr gegeben sei wird. Messen, besonders wenn<br />

sich die Branche selber trifft, sind ein Nährbecken von wilden Vermutungen. Dennoch wollte unser<br />

Korrespondent unseren Lesern dieses Gerücht nicht vorenthalten.<br />

4.7 IP-Netze für BOS<br />

+++ Die EADS und Cisco kooperieren im Bereich der vernetzen IP-Lösungen, die sowohl für militärische<br />

Netze als auch Kommunikationslösungen anderer <strong>Sicherheit</strong>sbehörden betreffen. Man sehe gemeinsam<br />

einen wachsenden Bedarf an <strong>Sicherheit</strong>snetzwerken für <strong>Behörden</strong>, hieß es aus den Unternehmen. Über<br />

laufende Projekte wolle man sich aber nicht äußern. +++<br />

4.8 TETRA-Digitalfunksystem für Kraftwerk<br />

+++ VSE NET, Telekommunikationsanbieter im Saarland und Tochterunternehmen des saarländischen<br />

Energiekonzerns VSE, hat Motorola den Auftrag erteilt, das Kraftwerk Ensdorf mit einer TETRA-<br />

Digitalfunklösung auszustatten. Bis zum Ende dieses Jahres wird Motorola das neue TETRA-<br />

Digitalfunksystem einrichten und in Betrieb nehmen. Das System wird im Kraftwerk Ensdorf sowohl als In-<br />

House-Lösung zu Kommunikationszwecken wie auch für die Gewährleistung der <strong>Sicherheit</strong> rund um das<br />

Kraftwerk eingesetzt. Der aktuelle Auftrag ist der Auftakt zu einer Reihe von Systemerweiterungen. Dabei<br />

wird das öffentliche Bündelfunksystem auf die Städte Saarbrücken, Saarlouis und Völklingen ausgedehnt.<br />

So haben weitere regionale Industrieunternehmen, Energieversorger und der öffentliche<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) die Möglichkeit, vom analogen MTP-Netz zum digitalen TETRA-Netz zu<br />

migrieren. Voraussetzung für die Systemerweiterung ist der modulare Aufbau mit einem Dimetra IP<br />

Compact Switch, der es ermöglicht, die Lösung auf bis zu 25 Basisstationen auszubauen. +++<br />

4.9 TETRA-Sonderteil im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Dezember<br />

+++ Die Redaktion des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> bereitet einen Sonderteil zum Thema BOS Digitalfunk vor, der<br />

in der Dezember-Ausgabe erscheinen wird. Themen werden die Netzbetreiber-Ausschreibung, der<br />

Zertifizierungsprozess für Endgeräte und neue technologische Entwicklungen sein. Informationen für<br />

Anbieter bzw. Firmen gibt es hierzu bei benjamin.bauer@behoerdenspiegel.de +++<br />

5. VORSCHAU EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS


5.1 Programm zum Europäischer Polizeikongress<br />

+++ Am 29. und 30. Januar nächsten Jahres tagt der Europäische Polizeikongress im Berliner Congress<br />

Center. Das vollständige Programm ist ab sofort unter www.euro-police.com abrufbar und Anmeldungen<br />

werden entgegengenommen. +++<br />

5.2 Fachliches auf dem Polizeikongress<br />

+++ Das zweitägige Hauptprogramm des 11. Europäischen Polizeikongresses wird durch insgesamt zehn<br />

Fachforen erweitert. Forum I wird von MdB Clemens Binninger moderiert und eingeleitet und diskutiert<br />

Europäische Anti-Terrorismus-Strategien. Referieren werden Vertreter aus Deutschland, der<br />

Europäischen Kommission, der Industrie und Wissenschaft. In Forum II wird es um intelligente<br />

Aufklärungssysteme für die Polizei gehen. So werden unter anderem Verkehrsüberwachungssysteme,<br />

Closed Circuit Television und Personenkontrollsysteme vorgestellt, welche die täglich Arbeit der Polizeien<br />

unterstützen sollen. Neben vier weiteren Referenten wird ein Vertreter der Fraunhofer Gesellschaft die<br />

neuesten Techniken aus dem Bereich von graphischen Kommunikationssystemen vorstellen. Das dritte<br />

Forum wird sich mit der Einführung des BOS-Digitalfunks in Deutschland beschäftigen und gesammelte<br />

Erfahrungen aus Europa mit einbeziehen. Ein Referat wird von Rolf Krost, dem Präsident der BDBOS<br />

stammen und den aktuellen Stand des Digitalfunks in Deutschland darstellen. BSI-Präsident Udo<br />

Helmbrecht wird die Einleitung des vierten Forums übernehmen, dass Identifizierungssysteme, RFID und<br />

Ausweissysteme behandelt. Ihn unterstützen Vertreter des BMI, der schwedischen und englischen<br />

Nationalpolizei und Dr. Ulrich Hamann, Geschäftsführer der Bundesdruckerei. Das fünfte Forum wird<br />

durch das Bundeskriminalamt veranstaltet und von dessen CIO Dr. Gunther Guzielski geleitet. Zum<br />

Thema "Ein Informationsmodell für Europäische Polizeien" werden IT-Leiter aus europäischen<br />

Partnerbehörden in diesem Forum referieren. Mit zukünftigen Technologien für den "Polizist der Zukunft"<br />

befasst sich Forum VI. Hierzu wird der Leiter der französischen Gendarmerieschule, Oberst Dominique<br />

Lapprand, einen Vortrag halten, wie es sich mit der Ausstattung der französischen Polizei heute und in<br />

Zukunft verhalten wird. Politisch wird es im siebten Fachforum, das "Auslandseinsätze europäischer<br />

Polizeien" (Europäische <strong>Sicherheit</strong>s- und Verteidigungspolitik) diskutieren wird. Unter anderem wird Colin<br />

Smith, der Leiter der EU-Polizeimission in den ehemaligen Territorien Palästinas, referieren. Ein zur Zeit<br />

stark diskutiertes Thema ist die Online-Durchsuchung, die in anderen Ländern Europas bereits gang und<br />

gäbe ist. In diesem achten Forum kommen Vertreter aus Innenministerien, dem Datenschutz,<br />

Justizbehörden und Kriminalämtern zusammen, um über "Überwachung, Fahndung, Recht, Datenschutz<br />

und Technik" im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung per Internet zu sprechen. Das letzte Fachforum<br />

wird durch die drei Bundesvorsitzenden der Polizeigewerkschaften (GdP, DPolG, BdK) gestaltet. Sie<br />

werden in diesem Forum "Die Berliner Erklärung" abgeben, in der sich die Gewerkschaften auf<br />

gemeinsame Forderungen an die Politik geeinigt haben. +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.egovernment.hessen.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++


+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

7. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

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www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008. Anmeldemöglichkeit<br />

ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

8. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Stephan Brüss,<br />

Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 17. Oktober 2007<br />

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+++ IM ANHANG AN DIESEN NEWSLETTER FINDEN SIE EIN PROGRAMM UND<br />

ANMELDEMÖGLICHKEIT FÜR DEN 3. EUROPÄISCHEN KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 1.771 Asylbewerber im September<br />

1.2 Terrorcamp in Neuseeland ausgehoben<br />

1.3 Mykonos-Attentäter vorzeitig Entlassen<br />

1.4 EU: Terrorverdächtigem wird Immobilienerwerb verwehrt<br />

2. BUND UND SICHERHEIT<br />

2.1 BOS Digitalfunk: Auftrag Projektsteuerung Controlling vergeben<br />

2.2 Bilaterales zwischen Norwegen und Deutschland<br />

2.3 Schlüsselübergabe für (vorläufiges) Bundespolizeipräsidium<br />

2.4 Besuch beim Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit<br />

3. LÄNDER UND SICHERHEIT<br />

3.1 Umweltermittler im Saarland<br />

3.2 Freiwilliger Polizeidienst startet in Egelsbach<br />

3.3 Polizei will Hooligans abweisen<br />

3.4 Bombenauto in Stuttgart<br />

3.5 G8-Gipfel hat für einige Polizisten ein Nachspiel<br />

3.6 Tunnel-Running in Berlin<br />

3.7 Gut gegen Terrorismus gewappnet<br />

3.8 NPD-Aktivitäten in NRW<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Einsatz des THW in Uganda<br />

4.2 Chemiewerkfeuerwehren und THW intensivieren Zusammenarbeit<br />

4.3 Tagung zur Luftrettung<br />

4.4 Berliner Abend des DfV<br />

5. SICHERHEITSTECHNIK<br />

5.1 Das leuchtende Kennzeichen<br />

5.2 Neuer IT-Schutz für NATO-Netze<br />

5.3 EADS liefert Flugkörperwarnsensoren<br />

6. VERANSTALTUNGEN<br />

6.1 Europäischer Katastrophenschutzkongress<br />

6.2 Europäischer Polizeikongress


7. WEITERE TERMINE<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. POLITK UND SICHERHEIT<br />

1.1 1.771 Asylbewerber im September<br />

+++ Im September 2007 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1.771 Asylerstanträge<br />

gestellt. Damit ist die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vormonat um 147 ( -7,7 Prozent)<br />

gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat September 2006 stieg die Zahl der Asylbewerber um 140<br />

Personen (8,6 Prozent). Die Zahl der Asylerstanträge irakischer Staatsangehöriger ist gegenüber dem<br />

Vormonat nur geringfügig von 706 auf 696 gesunken. Die Zahl der irakischen Asylfolgeanträge ging<br />

dagegen gegenüber dem Vormonat deutlich von 1.478 auf 642 zurück. +++<br />

1.2 Terrorcamp in Neuseeland ausgehoben<br />

+++ In Neuseeland hat die Polizei nach Angaben des Polizeichefs Howard Broad bei Razzien am Montag<br />

offenbar zwölf militante Ureinwohner festgenommen, die in einem geheimen Terrorcamp den Einsatz<br />

probten. Die Teilnehmer der Kurse in den Ausbildungslagern hätten mit Waffen "Einsätze im Militärstil"<br />

trainiert. Unter den zwölf Festgenommenen war auch ein prominenter Vertreter der Maori (so der Name<br />

der Ureinwohner), Tame Iti, ein dortiger Kämpfer für Neuseelands Unabhängigkeit vom britischen<br />

Commonwealth. +++<br />

1.3 Mykonos-Attentäter vorzeitig Entlassen<br />

+++ Die Verantwortlichen für das "Mykonos-Attentat", benannt nach einem 1992 erfolgten Anschlag auf<br />

ein Berliner Lokal diesen Namens, sollen im Dezember vorzeitig entlassen werden. Der iranische<br />

Geheimdienstagent Kazem Darabi und der libanesische Mittäter Abbas Rhajel hatten drei kurdische Exil-<br />

Politiker sowie deren Dolmetscher mit 30 Schüssen ermordet. Das Berliner Kammergericht hatte<br />

seinerzeit lebenslange Haft angeordnet und die besondere schwere der Schuld festgestellt. Angeblich<br />

liegt der vorzeitigen Entlassung kein "Tauschgeschäft" zu Grunde. Der Fall gilt zudem als Beispiel für<br />

Staatsterrorismus, hier des Irans. Im Anschluss an die Haftentlassung werden die Täter des Landes<br />

verwiesen.+++<br />

1.4 EU: Terrorverdächtigem wird Immobilienerwerb verwehrt<br />

+++ Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat einem Terrorverdächtigen den Kauf einer Immobilie,<br />

genauer den Erwerb einer Moschee, untersagt. In der Begründung des höchsten richterlichen Organs der<br />

Europäischen Union hieß es, dass wer auf der Terrorliste der EU stehe, keine Grundstücke erwerben<br />

dürfe. Das Gemeinschaftsrecht gebiete ein Einfrieren aller Mittel von Personen, die in Verbindung zu<br />

Terrornetzwerken stünden. Das Grundbuchamt in Berlin-Lichtenberg hatte sich geweigert, das<br />

Grundstück auf drei Personen umzuschreiben, da einer auf der Terrorliste stünde. Der Fall ging durch<br />

mehrere Instanzen, bis der EuGH nun ein endgültiges Urteil fällte. +++<br />

2. BUND UND SICHERHEIT<br />

2.1 BOS Digitalfunk: Auftrag Projektsteuerung Controlling vergeben<br />

+++ Die heiß begehrten Mammutaufträge der Unterstützung der BDBOS beim Aufbau und Betrieb des<br />

Digitalfunknetzes der BOS sind vergeben worden. Für den auf etwa 15.000 Personaltage geschätzten<br />

Auftrag der Unterstützung der BDBOS bei der Projektsteuerung hatten im Sommer 26 Unternehmen<br />

Teilnahmeanträge gestellt. Fünf davon kamen in die Endrunde, die nunmehr der TÜV Rheinland für sich<br />

entscheiden konnte. Der an den TÜV Rheinland erteilte Auftrag beinhaltet die Unterstützung der BDBOS<br />

bei folgenden Aufgaben: Berichtswesen, Überwachung der Zielerreichung, Frühwarnsystem und<br />

Risikomanagement, Eskalation, Steuerung und Koordination des Projektfortschritts, regionale<br />

Unterstützungsleistungen einschließlich Aufbaubesprechungen und Standortaufgaben, Analyse und<br />

Behebung von Prozessdefiziten, Auditierung der Prozessbeteiligten, Schadensbehebungspläne,<br />

Kostenüberwachung und weitere, auch regionale Unterstützungsleistungen. Für den auf etwa 2.500


Personaltage geschätzten Auftrag der Unterstützung der BDBOS beim Controlling des Projektes hatten<br />

17 Unternehmen Teilnahmeanträge gestellt. Gegen die fünf in der Endrunde noch verbliebenen<br />

Unternehmen setzte sich die BearingPoint GmbH durch. Der an dieses Unternehmen erteilte Auftrag<br />

beinhaltet die Unterstützung bei folgenden Aufgaben: Strategisches Controlling,<br />

Gesamtkostenüberwachung, Zielvereinbarungen, Budgetplanung, Projektdiagnose, Risikoanalyse und<br />

Überprüfung von Konzepten. Aus dem Wettbewerb war zu hören, dass von der BDBOS ein "Rundum-<br />

Sorglos-Paket" für einen Tagessatz um 700 Euro erwartet wurde, das schließlich so renommierte<br />

Unternehmen wie z.B. Roland Berger und die EDS nicht bereit waren, zu bieten. +++<br />

2.2 Bilaterales zwischen Norwegen und Deutschland<br />

+++ "Zukünftige Herausforderungen für die <strong>Sicherheit</strong> - Möglichkeiten der norwegisch-deutschen und<br />

multinationalen Zusammenarbeit" ist der Titel der ersten Norwegisch-Deutschen <strong>Sicherheit</strong>skonferenz, die<br />

am 15. und 16. November in Oslo abgehalten wird. Vertreter aus Politik, <strong>Sicherheit</strong>sbehörden und<br />

Wirtschaft werden über nationale <strong>Sicherheit</strong>skonzepte, Küsten- und Grenzsicherung sowie über den<br />

Schutz öffentlicher Bauten debattieren und informieren. Die deutsche Seite wird unter anderem von BMI-<br />

Staatssekretär Peter Altmaier vertreten. Für Norwegen nimmt Justizminister Knut Storberget teil. +++<br />

2.3 Schlüsselübergabe für (vorläufiges) Bundespolizeipräsidium<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble erhielt aus der Hand des Finanzministers des Landes<br />

Brandenburg, Rainer Speer, einen symbolischen Schlüssel für die neuen Räumlichkeiten des<br />

Aufbaustabes für das künftige Bundespolizeipräsidium in der Heinrich-Mann-Allee 103 in Potsdam. Damit<br />

wurde die Zwischenunterkunft des Aufbaustabes für das geplante Bundespolizeipräsidium offiziell<br />

übergeben. "Die Bundespolizei ist als wesentliches Element für die <strong>Sicherheit</strong> unseres Landes nicht mehr<br />

wegzudenken", so der Bundesinnenminister in seiner Rede. "Zu Recht genießt die Bundespolizei eine<br />

hohe Wertschätzung und Anerkennung im In- und Ausland. Dieses soll und wird auch zukünftig so sein.<br />

Die bevorstehende Neuorganisation soll die Bundespolizei noch flexibler, effektiver und effizienter<br />

machen. Die Entscheidungswege werden verkürzt, die operative Polizeiarbeit durch eine Reduzierung der<br />

<strong>Behörden</strong>struktur gestärkt - das ist für eine gut funktionierende Polizei wichtig." Im Anschluss übergab<br />

Schäuble den symbolischen Schlüssel an den Leiter des Aufbaustabes und Präsidenten des<br />

Bundespolizeipräsidiums West, Matthias Seeger. +++<br />

2.4 Besuch beim Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit<br />

+++ Für den 1. Januar 2008 ist die Erweiterung des Schengen-Raumes geplant, in Folge dessen die<br />

stationären Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Polen sowie zwischen Deutschland und<br />

Tschechien wegfallen werden. Aus diesem Anlass bekam Ende September das Gemeinsame Zentrum<br />

der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Kehl hohen Besuch: Bundesinnenminister<br />

Wolfgang Schäuble, seine französische Amtskollegin Michelle Alliot-Marie, der polnische Innenminister<br />

Wladyslaw Stasiak sowie die Innenministerkollegen Heribert Rech (Baden Württemberg), Jörg<br />

Schönbohm und Dr. Albrecht Buttolo (Sachsen) informierten sich über die Arbeit der etwa 60 Mitarbeiter,<br />

die aus neun deutschen und französischen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden stammen. Sie arbeiten beim<br />

Informationsaustausch und bei der Koordinierung von Einsatzmaßnahmen im gemeinsamen Grenzgebiet<br />

erfolgreich zusammen. Angesichts des Wegfalls stationärer Grenzkontrollen komme der polizeilichen<br />

Zusammenarbeit aller zuständigen <strong>Behörden</strong> bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität<br />

eine noch größere Bedeutung zu, erklärte Schäuble. So bedeute der Wegfall der Kontrollen keinen Verlust<br />

an <strong>Sicherheit</strong>, sondern durch die intensivierte, vertrauensvolle gemeinsame Arbeit sogar einen Zugewinn<br />

an Schutz. Seine Amtskollegen zeigten sich vom Kooperationsniveau in Kehl beeindruckt. +++<br />

3. LÄNDER UND SICHERHEIT<br />

3.1 Umweltermittler im Saarland<br />

+++ Ermittlungen werden komplexer und Anforderungen an die Sachbearbeiter und Fahnder nehmen<br />

ständig zu. Das gilt auch für Straftaten im Zusammenhang mit Verstößen gegen Umweltbestimmungen.<br />

Die Entnahme einer Probe ist ebenso wichtig, wie die sich daraus ergebende Definition eines<br />

kontrollierten Stoffes oder Abfalls. Besondere Bedeutung erhält eine solche Kontrollprobe im Bereich der<br />

illegalen Abfallverschiebung. Aus diesem Grunde erweiterten 20 saarländische Polizeibeamte ihre<br />

Kompetenzen auf dem Gebiet der Probennahme. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für


Verwaltung -Fachbereich Polizeiliche Fortbildung- organisierte das Umweltdezernat des<br />

Landeskriminalamtes (LKA) Saarland eine Weiterbildung für Polizeibeamte, zu deren Aufgabenbereich<br />

auch die Entnahme von Proben gehört. Dieser bundesweit erstmalig durchgeführte<br />

Zertifizierungslehrgang befähigt die teilnehmenden Polizeibeamtinnen und -beamte zu einer fachkundigen<br />

Entnahme der erforderlichen Materialien im gesetzlich geregelten Umweltbereich. Da eine solche<br />

Fachkunde ausschließlich von staatlich anerkannten Instituten bescheinigt werden kann, gelang es den<br />

Veranstaltern das Umweltinstitut Offenbach für ihre Idee zu gewinnen. An der Beschulung nahmen<br />

außerdem des LKA Rheinland-Pfalz, der Wasserschutzpolizei Hamburg der Verkehrspolizeiinspektion in<br />

Dudweiler, der Wasserschutzpolizei des Saarlandes und des Umweltdezernates im LKA Saarland teil.<br />

+++<br />

3.2 Freiwilliger Polizeidienst startet in Egelsbach<br />

+++ In dem südhessischen 10.000 Einwohner-Dörfchen Egelsbach ist ab sofort der freiwillige<br />

Polizeidienst für interessierte Bürger möglich. Innenstaatssekretärin Oda Scheibelhuber hat dazu<br />

gemeinsam mit Bürgermeister Rudi Moritz und dem Ersten Beigeordneten Rolf Stingel einen<br />

Koordinationsvertrag zur Einführung des Freiwilligen Polizeidienstes in der Gemeinde Egelsbach<br />

unterzeichnet. "Die Anwesenheit von uniformierten <strong>Sicherheit</strong>skräften stärkt die subjektive und die<br />

objektive <strong>Sicherheit</strong>. Zukünftig werden nun auch in Egelsbach engagierte Bürgerinnen und Bürger des<br />

Freiwilligen Polizeidienstes als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und durch ihre Präsenz helfen,<br />

Tatgelegenheiten zu reduzieren", so Oda Scheibelhuber anlässlich der Vertragsunterzeichnung in<br />

Egelsbach. Egelsbach ist der 99igste Kooperationspartner der Landesregierung. Zur Zeit betätigen sich<br />

über 700 (fast) freiwillige Helfer in Uniform. Entlohnt werden sie mit immerhin sieben Euro pro Stunde bei<br />

maximal 20 Monatsstunden. +++<br />

3.3 Polizei will Hooligans abweisen<br />

+++ Das heutige EM-Qualifikationsspiel des derzeit Gruppenersten Deutschland gegen den<br />

Gruppenzweiten Tschechien in München wird von besonderen <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen der bayerischen<br />

Polizei begleitet werden. So werden die Grenzkontrollen an den bayerisch-tschechischen Grenzposten<br />

beiderseitig verstärkt, um bekannte Hooligans (aus Tschechien und Deutschland) von dem Spiel und vor<br />

allem von möglichen Gewaltakten fernzuhalten. Neben den Grenzübergängen werden auch auf<br />

innerdeutschen Landstrassen vermehrt Kontrollen stattfinden, um deutsche Hooligans abzuweisen.<br />

Dieses Verfahren habe sich bereits beim Hinspiel, das im März in Prag stattfand, bewährt. Szenekundige<br />

Beamte aus Prag unterstützen die Polizei auch vor Ort in der Allianzarena. +++<br />

3.4 Bombenauto in Stuttgart<br />

+++ Am vergangenen Sonntag nahm die Stuttgarter Polizei einen bewaffneten 49-jährigen Mann fest, der<br />

in seinem Auto neben einer mit dem sprengstofffähigen Azethylen gefüllte Flasche zahlreiche andere<br />

Waffen mit sich führte. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die <strong>Behörden</strong> aus, es habe sich um<br />

Mietstreitigkeiten gehandelt, bei dem auch ein 60-jähriger Mann mit selbigen Waffen bedroht worden war.<br />

100 Personen im Umkreis mussten während der Entschärfung der Bombe evakuiert werden. +++<br />

3.5 G8-Gipfel hat für einige Polizisten ein Nachspiel<br />

+++ Meldungen der "taz" zufolge droht einigen Beamten, die beim G8-Gipfel eingesetzt wurden, Klagen<br />

seitens der Anwälte von Demonstrantinnen, die behaupten sie seien von Beamten sexuell belästigt<br />

worden. Polizisten hätten ihnen bei Personenkontrollen gezielt in den Schritt gefasst. Zudem hätten<br />

Beamte Pfefferspray auf Demonstranten gesprüht, die zwischen Vermummten und Einsatzkräften<br />

schlichten wollten. Einem Mann aus Potsdam, der durch einen Wasserwerfer schwere Augenverletzungen<br />

erlitten hatte, habe die Polizei die medizinische Versorgung verweigert. Konkrete Ergebnisse zu den<br />

Ermittlungen werden für Mitte nächsten Jahres erwartet. Allerdings hält in der Innenministerkonferenz<br />

auch noch die Diskussion um mangelnde Unterbringung und Versorgung der Polizeibeamten in<br />

Mecklenburg-Vorpommern. +++<br />

3.6 Tunnel-Running in Berlin<br />

+++ Mit einem neuen, gefährlichen "Hobby" halten derzeit Jugendliche in Berlin die Polizei in Atem: Aus<br />

Langeweile rennen sie, teils unter Drogeneinfluss, U-Bahnschächte entlang. Der Landeschef der<br />

Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Bodo Pfalzgraf: "Die Jugendlichen sind sich gar nicht bewusst,<br />

welcher Gefahr sie sich aussetzen. Sie riskieren nicht nur ihr Leben, sonder auch das von Fahrgästen der


BVG." Polizisten könnten nur handeln, wenn sie den Vorfall gemeldet bekämen. Doch in der Zeit<br />

zwischen Meldung und Eintreffen am Ort seien die Jugendlichen schon im Tunnel verschwunden. Die<br />

DPolG sieht nun die Verkehrsbetriebe in der Pflicht: Es müsse ein neues <strong>Sicherheit</strong>skonzept entwickelt<br />

werden und sichergestellt sein, dass genug Personal zum Eingreifen zur Verfügung stehe.+++<br />

3.7 Gut gegen Terrorismus gewappnet<br />

+++ Der nordrhein-westfälische Innenminister Dr. Ingo Wolf sieht die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden im Kampf<br />

gegen den islamistischen Terrorismus gut aufgestellt. Dies erklärte er anlässlich der Vorstellung des<br />

nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzberichtes für das erste Halbjahr 2007. Beispiel seien die<br />

Festnahmen von drei mutmaßlichen Mitgliedern der islamistischen Terrororganisation Dsihad Union im<br />

Sauerland, durch welche die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden Anschläge verhindern konnten. Wolf sieht darin eine<br />

Bewährung der föderalen Strukturen. Auch der nationale und internationale Informationsaustausch<br />

funktioniere gut. Für eine erfolgreiche Terrorismusbekämpfung sei die enge Zusammenarbeit von den<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörden und allen gesellschaftlichen Kräften dringend erforderlich. Der Innenminister nimmt<br />

die Bedrohungslage ernst, warnt aber vor Hysterie. Zudem spricht er sich für einen engeren Dialog mit<br />

den friedliebenden Muslimen in Nordrhein-Westfalen aus. +++<br />

3.8 NPD-Aktivitäten in NRW<br />

+++ Die NPD und die Initiative "Pro Köln" bereiten sich intensiv auf die Kommunalwahlen 2009 in<br />

Nordrhein-Westfalen vor. Unter der Bezeichnung "Pro NRW" haben sich Führungsfunktionäre aufgestellt<br />

und weitere Bürgerinitiativen gegründet. Die Landesregierung geht davon aus, dass die NPD mittlerweile<br />

in 45 von 54 Kreisen über arbeitsfähige Strukturen verfügt. Nach Ansicht von Innenminister Dr. Ingo Wolf<br />

plant die NPD über die NRW-Rathäuser in den Landtag zu gelangen: "Aber dieser Entwicklung werden<br />

wir im engen Schulterschluss mit den Kommunen entgegen wirken." Mit konsequenter Aufklärung<br />

versucht der Verfassungsschutz gerade an Schulen der gezielten Propaganda entgegen zu treten. Im<br />

Rahmen dieser Aufklärung sind Verfassungsschützer auch häufig an Schulen zu Gast. +++<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Einsatz des THW in Uganda<br />

+++ Mit einem zehnköpfigen Team der Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA) ist das<br />

Technische Hilfswerk seit Anfang Oktober in Uganda im Einsatz. Afrika kämpft derzeit mit den<br />

schlimmsten Überschwemmungen seit drei Jahrzehnten. Im Auftrag des Bundesinnenministeriums auf<br />

Ersuchen des Auswärtigen Amtes bereiten die Experten in zwei Flüchtlingscamps in der Region Katakwi<br />

nördlich der Hauptstadt Kampala Trinkwasser auf, überprüfen die Wasserqualität und setzen Brunnen<br />

instand. Allein in diesen zwei Camps leben momentan 11.000 Menschen; Malaria und<br />

Durchfallerkrankungen breiten sich rasend schnell aus. Durch die Überschwemmungen sind allein in<br />

Uganda 400.000 Menschen obdachlos geworden, insgesamt sind 1,5 Millionen Menschen in 20 Staaten<br />

betroffen. Das Einsatzteam des THW setzt sich aus den Länderverbänden Bremen/Niedersachsen und<br />

Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein zusammen. www.thw.de +++<br />

4.2 Chemiewerkfeuerwehren und THW intensivieren Zusammenarbeit<br />

+++ Die Hilfeleistungsmöglichkeiten bei Transport- und Lagerunfällen mit Gefahrgütern werden weiter<br />

verbessert. Dafür haben der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und die Bundesanstalt Technisches<br />

Hilfswerk (THW) in Bonn eine Kooperationsvereinbarung vorgestellt. Diese Vereinbarung regelt die<br />

Zusammenarbeit der Werkfeuerwehren des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem<br />

(TUIS) der deutschen chemischen Industrie und dem THW. Die neue Kooperation baut auf drei Säulen<br />

auf: Zum einen richten TUIS und THW gemeinsame Gremien ein, um den Informationsaustausch zu<br />

intensivieren und Empfehlungen für eine effiziente Zusammenarbeit zu erstellen. Zum anderen erfolgen<br />

Ausbildungen und Einsatzvorbereitungen von THW-Einheiten durch Chemiewerkfeuerwehren. Hierdurch<br />

wird im Bedarfsfall die wichtigste Säule, nämlich die praktische Zusammenarbeit am Einsatzort optimiert.<br />

Denn das THW kann von der örtlichen Einsatzleitung auf Vorschlag von TUIS dann auch angefordert<br />

werden.+++<br />

4.3 Tagung zur Luftrettung


+++ Im Rahmen der 14. Fachtagung Luftrettung kamen Luftrettungsexperten aus ganz Deutschland und<br />

den angrenzenden Ländern in Braunschweig zusammen, um neuste Erkenntnisse und Erfahrungen unter<br />

dem Motto "Mit <strong>Sicherheit</strong> Luftrettung" auszutauschen. Für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und<br />

Katastrophenhilfe (BBK), vertreten durch dessen Präsident Christoph Unger, steht die Luftrettung dabei im<br />

Zeichen des aktiven Bevölkerungsschutzes. "Die orange-farbenen Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des<br />

Bundes sind zunächst Maschinen für den Zivilschutz. Im Alltag nehmen sie die wichtige Aufgabe der<br />

Luftrettung wahr. Als Baustein für den Bevölkerungsschutz stehen sie für Beobachtungs-, Aufklärungs-<br />

und Führungsaufgaben den Katastrophenschutzbehörden zur Verfügung." sagte Unger in Braunschweig.<br />

+++<br />

4.4 Berliner Abend des DfV<br />

+++ Auf dem "2. Berliner Abend" des Deutschen Feuerwehrverbands (DfV) wurden unter anderem<br />

Hilfsprojekte für griechische Feuerwehren, Katastrophenschutz und die Reform der gesetzlichen<br />

Unfallversicherungen diskutiert. Der Präsident des DfV, Hans-Peter Kröger lud zu dieser<br />

Abendveranstaltung ein, um "intensive Dialoge auf persönlicher Ebene" zu schaffen. Teilnehmer der<br />

Runde waren unter anderem BMI-Staatssekretär Johann Hahlen, Bundestagsabgeordnete und Vertreter<br />

deutscher und griechischer Feuerwehren. +++<br />

5. SICHERHEITSTECHNIK<br />

5.1 Das leuchtende Kennzeichen<br />

+++ Zum einhundertersten Jahrestages einheitlicher Kfz-Kennzeichnen wird nun vermehrt die Forderung<br />

laut, selbstleuchtende Kennzeichen einzuführen. Diese sind seit einem Jahr auf dem Markt verfügbar und<br />

bieten insbesondere bei schlechten Witterungsverhältnissen eine deutlich verbesserte Lesbarkeit und<br />

Wahrnehmbarkeit als die "herkömmlichen" Nummernschilder. +++<br />

5.2 Neuer IT-Schutz für NATO-Netze<br />

+++ Geheimhaltung ist bei der militärischen Kommunikationsstruktur der NATO selbstverständlich. Bei der<br />

IT-Übung “CWID“ der NATO stellten zwei deutsche IT-Unternehmen erstmals eine IT-Lösung vor, mit der<br />

eine optimierte Geheimhaltung bei Datenverkehr möglich ist. Im Rahmen der diesjährigen NATO-Übung<br />

“Coalition Warrior Interoperability Demonstration“ - kurz CWID - konnte erstmals eine IT-Lösung<br />

erfolgreich demonstriert werden, die die vertrauenswürdige Verbindung zwischen roten (sicheren) und<br />

schwarzen (unsicheren) Netzen ermöglicht. Mit der hochsicheren Firewall RSGate können Daten inhaltlich<br />

genau analysiert werden, so dass eine kontrollierte und zuverlässige Weitergabe möglich wird. RSGate ist<br />

eine Entwicklung der Unternehmen INFODAS GmbH aus Köln und der GeNUA mbH aus Kirchheim bei<br />

München. +++<br />

5.3 EADS liefert Flugkörperwarnsensoren<br />

+++ EADS Defence & Security (DS) wird das im Rahmen des koreanischen Hubschrauberprogramms<br />

KHP (Korean Helicopter Program) entwickelte Selbstschutzsystem mit ihrem bewährten MILDS-<br />

Flugkörperwarner (MILDS = Missile Launch Detection System) ausrüsten. Wie das Unternehmen mitteilte,<br />

wird Defence Electronics, ein integrierter Geschäftsbereich von EADS DS, zunächst die Sensoren für die<br />

Entwicklungsphase liefern. Ab 2008 werden die Sensoren durch das koreanische Unternehmen LIGNex1<br />

in das derzeit in Entwicklung befindliche KHP-Selbstschutzsystem integriert. Die koreanischen Streitkräfte<br />

planen die Beschaffung von rund 250 Hubschraubern. MILDS AN/AAR-60 ist ein moderner passiver,<br />

abbildender Sensor, der die UV-Strahlung anfliegender Flugkörper erkennt und verfolgt. Eine besondere<br />

Wirkung wird bei der Bekämpfung infrarotgelenkter, schultergestützter Waffen, die eine überaus große<br />

Gefahr darstellen, erzielt. Das System bietet eine Rundumabdeckung, eine niedrige Falschalarmrate<br />

sowie eine größtmögliche Warnzeit, um die Auslösung von Gegenmaßnahmen, wie z.B. Chaff/Flares,<br />

sicherzustellen. Auf dem Gebiet des elektronischen Selbstschutzes und der Flugkörperwarnung ist<br />

Defence Electronics bereits im Rahmen der Selbstschutzsysteme des Eurofighter, des<br />

Militärtransportflugzeugs A400M, der Hubschrauber Tiger und NH90 sowie im CH-53-<br />

Modernisierungsprogramm des deutschen Heeres tätig. www.eads.net +++<br />

6. VERANSTALTUNGEN


6.1 Europäischer Katastrophenschutzkongress<br />

+++ In rund zwei Wochen findet der 3. Europäische Katastrophenschutzkongress in Bonn statt. Zu der<br />

Veranstaltung des BBK, THW und des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> werden rund 1.200 Teilnehmer aus 40 Staaten<br />

anreisen, um sich über "Strategien und Perspektiven für den Katastrophenschutz" zu informieren. In<br />

diesem Jahr setzt die Veranstaltungsreihe vier inhaltliche Schwerpunkte, namentlich "Pandemievorsorge",<br />

"Kritische Infrastrukturen", "Klimawandel und Katastrophenschutz" und "Europäischer<br />

Katastrophenschutz". Das Programm und eine Anmeldemöglichkeit ist auf www.civil-protection.com<br />

abrufbar. +++<br />

6.2 Europäischer Polizeikongress<br />

+++ Ende Januar 2008 findet der 11. Europäische Polizeikongress in den Räumen des Berliner Congress<br />

Centers statt. Das Programm der Tagung ist ab sofort unter www.euro-police.com abrufbar. Eine<br />

Anmeldemöglichkeit ist auf benannter Homepage ebenfalls vorhanden. Die Teilnahme ist für angehörige<br />

des Öffentlichen Dienstes wie gewohnt kostenfrei. +++<br />

7. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie chronologisch<br />

geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.10.2007: Fachkongress "Verwaltungsmodernisierung und E-Government", Congresspark Hanau,<br />

www.hessen-egovernment.de +++<br />

+++ 30.-31.10.2007: "3. Europäischer Katastrophenschutzkongress: Europäische Strategien und<br />

Perspektiven für den Katastrophenschutz", Bonn, www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden - "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur - Information,<br />

Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von Deutschlands<br />

ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Abonnenten (Print-<br />

Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.european-police.eu), des<br />

Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben,<br />

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www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008. Anmeldemöglichkeit<br />

ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008. Weitere<br />

Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Stephan Brüss,<br />

Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 30. Oktober 2007<br />

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das Urheberrecht. !<br />

SONDERTEIL: EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS VON HEUTE (Punkt 7)<br />

1. KOMMENTAR<br />

1.1 Schmutzige Bomben sind keine schmutzige Nachricht<br />

2. SICHERHEIT UND POLITIK<br />

2.1 Neue Regelungen für Pass- und Ausweisdokumente ab 1. November<br />

2.2 Eichele nach drei Monaten abberufen<br />

3. SICHERHEIT UND TECHNIK<br />

3.1 Innovationspreis für Funkwetterstation<br />

3.2 Verbindung von Technologien und <strong>Sicherheit</strong><br />

3.3 Tiefensee: Galileo voranbringen<br />

4. SICHERHEIT UND FORSCHUNG<br />

4.1 Datenschutz als Marktvorteil<br />

4.2 Standortschwächen<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Rolf Kost zum Präsidenten der BDBOS ernannt<br />

5.2 PMRExpo 2007 mit neuem Besucher- und Ausstellerrekord beendet<br />

6. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

6.1 Schmutzige Bombe wird geübt<br />

6.2 Digitale Einsatzpläne bestes Projekt in Österreich<br />

7. EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS<br />

7.1. Aktuelles<br />

7.1.1 3. Europäischer Katastrophenschutzkongress heute morgen eröffnet<br />

7.1.2 Innenstaatssekretär Dr. Hanning: keine eigene EU-Eingreiftruppe<br />

7.1.3 Nachhaltige Hilfe – Wunschtraum oder Realität?<br />

7.1.4 Dekontamination beim Massenanfall Verletzter<br />

7.1.5 Indischer Staatsminister im Interview<br />

7.2. Aussteller<br />

7.2.1 Wetternachrichten für <strong>Sicherheit</strong>sbehörden<br />

7.2.2 Simulierte Katastrophe<br />

7.2.3 THW: Gut gerüstet für Katastrophenlagen<br />

7.2.4 Effizient mobil


7.2.5 Schutz vor Hochwasser<br />

7.2.6 Geographische Lageführung und Katastrophenmanagement<br />

7.2.7 Stoßdämpfer und Fahrwerke<br />

7.2.8 Alarmierung per Handy<br />

7.2.9 Fernerkundung von chemischen Gefahrenstoffen<br />

7.2.10 Planungssoftware für die Pandemievorsorge<br />

7.2.11 e-BEM <strong>Behörden</strong>managementsystem<br />

7.2.12 Profiwerkzeuge für den Katastropheneinsatz<br />

7.2.13 Neues Magazin "Safety & Security International"<br />

8. WEITERE TERMINE<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM<br />

1. KOMMENTAR<br />

1.1 Schmutzige Bomben sind keine schmutzige Nachricht<br />

+++ In Deutschland hätte das Bekanntwerden des Übungsszenarios der vorletzte Woche laufenden<br />

Homeland Security-Großübung "TOPOFF 4" aus Dummheit oder Absicht sofort Schlagzeilen<br />

gebracht: "Bund übt Atomkrieg in Deutschland". Die Explosion einer Schmutzigen Bombe – weder<br />

Bund noch Länder üben es, obwohl dieses Szenario im Vorfeld der Planungen und Vorbereitungen<br />

zur Fußball-WM 2006 fest im Bedrohungskatalog, hier natürlich an erster Stelle, seinen Platz hatte.<br />

Seinerzeit hat die deutsche Öffentlichkeit in Vorfreude auf das sportliche Großereignis geflissentlich<br />

darüber hinweggesehen, dass die <strong>Sicherheit</strong>sbehörden es durchaus für möglich hielten, dass ein<br />

koffergroßes Gefäß, gefüllt mit radioaktiven Abfällen – z.B. aus Krankenhäusern – zur Explosion und<br />

damit in einem Umfeld von mehreren Hundert Metern einen hohen Verseuchungsgrad gebracht hätte.<br />

Erst als Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in einem Interview mit einer Sonntagszeitung das<br />

Thema Schmutzige Bombe noch einmal als vorstellbar darstellte, also bekannte Dinge wiederholte,<br />

fiel in einer Art Abwehrreaktion gegenüber der Unvorstellbarkeit der Begriff "Atombombe". Es ist heute<br />

für Terroristen machbar ihre Kofferbomben statt mit Gasflaschen auch mit radioaktivem Abfall zu füllen<br />

und dies so zu einer Schmutzigen Bombe werden zu lassen. Die Amerikaner haben vorletzte Woche<br />

die Situation ernst genommen und eine der größten bisher stattgefundenen<br />

Katastrophenschutzübungen mit insgesamt 25.000 Mann ablaufen lassen. Thema: Die zeitversetzte<br />

Explosion mehrerer Schmutziger Bomben. Es wird also Zeit, sich anhand eines Übungsszenarios<br />

auch in Deutschland mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es ist eben nicht das Undenkbare,<br />

sondern gerade das Denkbare, welches in einer Übung zwischen allen beteiligten Organisationen –<br />

und dann gehört dazu natürlich auch die Bundeswehr – trainiert werden sollte. Es geht bei einer<br />

solchen Übung gar nicht um den perfekten Umgang mit der Katastrophe, sondern vielmehr darum die<br />

zahlreichen auftretenden Koordinations- und Kommunikationsprobleme zwischen den<br />

Hilfsorganisationen und Einsatzkräften zu erkennen, zum anderen den eingesetzten Kräften eine<br />

Vorstellung über Ausmaß des Unglücks und Wirkung des eigenen Einsatzes zu geben. Die nächste<br />

LÜKEX-Übung in 2008 wäre ein guter Anlass für den Probefall Schmutzige Bombe. Soweit unser<br />

Vorschlag von hier aus. Eine Frage bleibt noch offen: Warum war die Bundesrepublik Deutschland in<br />

der durchaus nennenswerten internationalen Beobachtergruppe in Washington nur mit einem Gast<br />

vertreten? Das Thema gehört auch hierzulande auf die Tagesordnung, dort ganz oben! Siehe hierzu<br />

Meldung auch die Meldung unter der Rubrik Katastrophenschutz (Kommentar: R. Uwe Proll, mail to<br />

redaktion@behoerdenspiegel.de) +++<br />

2. SICHERHEIT UND POLITIK<br />

2.1 Neue Regelungen für Pass- und Ausweisdokumente ab 1. November<br />

+++ Ab dem 1. November enthalten Reisepässe auf dem dafür vorgesehen Chip die Fingerabdrücke<br />

des Inhabers. Damit erhöht sich die <strong>Sicherheit</strong> für den Passinhaber und Missbrauch kann noch<br />

effektiver verhindert werden. Mit Wirkung zum 1. November wurde auch der Regelungsbereich zu<br />

Pass- und Ausweisdokumenten für Kinder überarbeitet. Das Bundesministerium des Innern weist


daher insbesondere auf die nachfolgenden Änderungen bei Reisepässen für Kinder hin: Die<br />

Eintragung eines Kindes in den elterlichen Pass ist ab 01.11.2007 nicht mehr zulässig. Hintergrund<br />

dafür ist die Anpassung an internationale Entwicklungen für Reisende jeden Alters eigene Dokumente<br />

vorzusehen, um Missbrauch vorzubeugen und Kinder zu schützen. Kinderreisepässe werden ab<br />

01.11.2007 für eine Gültigkeitsdauer von sechs Jahren ausgestellt. Sie können einmal verlängert<br />

werden, maximal aber mit einer Gültigkeit bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres. Für Kinder und<br />

Jugendliche ab 12 Jahren werden elektronische Reisepässe ausgestellt. Für Kinder und Jugendliche<br />

unter 12 Jahren können auf Wunsch der Eltern auch elektronische Reisepässe ausgestellt werden.<br />

Fingerabdrücke werden allerdings erst ab dem 6. Lebensjahr aufgenommen. www.bmi.bund.de +++<br />

2.2 Eichele nach drei Monaten abberufen<br />

+++ Nach nur drei Monaten bei EU-Ausbildungsmission in Kabul wurde Friedrich Eichele, der<br />

bisherige der Leiter der EU-Polizeimission in Kabul, nach Deutschland zurückberufen. Aus dem<br />

Bundesinnenministerium (BMI), wurde die plötzliche Abberufung Eicheles damit begründet, dass<br />

dieser für neue Aufgaben bei der Reform der Bundespolizei gebraucht werde. Der einstige<br />

Kommandeur der Anti-Terror-Einheit GSG 9 in Sankt Augustin bei Bonn, galt als ein erfahrener und<br />

umsichtiger Polizeibeamte. Es war aus Kreisen der Bundespolizei zu hören, dass seine Fähigkeiten<br />

woanders besser zur Geltung kämen als bei einer EU-Mission in Kabul. +++<br />

3. SICHERHEIT UND TECHNIK<br />

3.1 Innovationspreis für Funkwetterstation<br />

+++ Die European Mobile Messaging Association (EMMA) zeichnete eMessage auf ihrer<br />

Jahreskonferenz in Cork/Irland mit dem jährlich verliehenen Innovationspreis aus. Durch die<br />

dynamische Übertragung von Wetterdaten auf völlig neuartige, satellitengestützte<br />

Funkwetterstationen habe eMessage den Markt nachhaltig revolutioniert und für einen weiteren<br />

Durchbruch der ursprünglich nur für das Paging gedachten Technologie gesorgt, heißt es in der<br />

Laudatio. Der European Mobile Messaging Association gehören 45 Mitglieder aus 26 Staaten an,<br />

darunter Vodafone, PaheOne, Multitone, Tecnomen sowie weitere Netzbetreiber, Provider und<br />

Hersteller. Seit der Markteinführung der Weltneuheit im März wurden in Deutschland und Frankreich<br />

bereits mehrere hunderttausend Funkwetterstationen abgesetzt. Während die Vorgängermodelle nur<br />

lokale Wetterdaten erfassen konnten, bieten die neuen Funkwetterstationen präzise regionale<br />

Vorhersagen für ganz Deutschland und Frankreich. Dieser Entwicklungssprung wurde erst durch die<br />

auf dem Funkrufnetz von eMessage basierende eMotion-Technologie realisierbar. Die Aktualisierung<br />

der Wetterdaten über das Funknetz ist für die Endkunden kostenfrei. Abonnement-Verträge entfallen<br />

damit. Die Funkwetterstation wurde erstmals auf der CeBIT 2007 präsentiert (der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

berichtete seinerzeit bereits). www.e-message.de +++<br />

3.2 Verbindung von Technologien und <strong>Sicherheit</strong><br />

+++ Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos: "Deutschland ist bei der<br />

Erdbeobachtung Weltspitze. Hochleistungsfähige Erdbeobachtungssatelliten haben sich zu einem<br />

unverzichtbaren Instrument bei der Bewältigung von zentralen Herausforderungen im Bereich Wetter-,<br />

Klima-, und Umweltmonitoring entwickelt. Aber auch im Katastrophenschutz werden heutzutage<br />

Erdbeobachtungssatelliten vielfach eingesetzt um Krisensituationen bewältigen zu können. So<br />

konnten erst kürzlich griechische <strong>Behörden</strong> mit Satellitenbildern des deutschen Satelliten TerraSAR-X<br />

bei der Bekämpfung von Waldbränden unterstützt werden. Dieser Rahmen solle einerseits die sich<br />

ergebenden neuen Chancen für Industrie und Wissenschaft fördern. Andererseits werde durch den<br />

Schutz wesentlicher <strong>Sicherheit</strong>sinteressen der Bürger und des Staates Verantwortung für den<br />

Umgang mit dieser Technologie übernommen. Langfristig sei das Ziel, die Erhebung von<br />

Erdfernerkundungsdaten in privatwirtschaftliche Hand zu überführen und ein nachhaltiges<br />

Geschäftsfeld zu entwickeln. +++<br />

3.3 Tiefensee: Galileo voranbringen<br />

+++ Zu den Vorschlägen der EU-Kommission zur Zukunft des europäischen<br />

Navigationssatellitenprojektes Galileo erklärte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee: "Ich<br />

begrüße grundsätzlich, dass die EU-Kommission jetzt Vorschläge macht, um dies gesamteuropäische<br />

Projekt voranzutreiben. Prognosen zeigen, dass in die Navigationssatellitentechnik bis 2020 weltweit<br />

20 bis 30 Milliarden Euro investiert werden und allein in Europa in diesem Bereich rund 150.000


Arbeitsplätze entstehen können. Wir haben während unserer EU-Ratspräsidentschaft die Probleme<br />

bei Galileo beim Namen genannt und Lösungswege mit Kommission und Rat angesprochen. Jetzt<br />

dürfen wir nicht nachlassen. Meine Position ist klar: Galileo darf nicht weiter verzögert werden, aber<br />

wir müssen auch die Kosten begrenzen. Deswegen brauchen wir volle Transparenz bei Kosten und<br />

Risiken des Vorhabens. Der von der Kommission unterbreitete Vorschlag birgt allerdings Risiken, die<br />

Anlass zur Skepsis geben. Das Abweichen von bisher nur mühsam erreichten technologischen<br />

Arbeitspaketen gefährdet massiv den Zeitplan und den europäischen Konsens für das Projekt. Wir<br />

benötigen stattdessen so schnell wie möglich ein klares Projektmanagement, damit die Vielzahl der<br />

bisherigen komplizierten und bürokratischen Abstimmungsgremien reduziert werden kann. +++<br />

4. SICHERHEIT UND FORSCHUNG<br />

4.1 Datenschutz als Marktvorteil<br />

+++ "Deutschland kann bei der <strong>Sicherheit</strong>sforschung und der damit verbundenen IT-Entwicklung<br />

international eine Vorreiterrolle spielen", war Prof. Sachar Paulus von der SAP letzte Woche<br />

überzeugt. "Die dafür entscheidenden Erfolgskriterien sind der Datenschutz und sichere IT." Paulus<br />

sprach in Berlin auf der Tagung "Zivile <strong>Sicherheit</strong>sforschung und IT-<strong>Sicherheit</strong>" der SPD-<br />

Bundestagsfraktion. Er sieht Chancen, dass die deutsche Softwareindustrie das nicht unbedingt<br />

attraktive Produktmerkmal Datenschutz in einen strategischen Vorteil verwandeln kann. Marit Hansen<br />

vom Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) Schleswig-Holstein stimmte ihm mit<br />

Einschränkungen zu: "Wir sind in Deutschland auf dem richtigen Weg. Die Firmen verfolgen das<br />

Thema mehr als früher und fragen bei uns an, wie man Datenschutz bei ihren Produkten bewerben<br />

kann." In Schleswig-Holstein gebe es bereits ein Datenschutz-Gütesiegel, während man dies auf EU-<br />

Ebene erst noch überlege. "Für die <strong>Sicherheit</strong>sindustrien in der EU gibt es bislang jedoch noch keinen<br />

Anreiz, bei Software Datenschutz einzubauen. www.spdfraktion.de. ++++<br />

4.2 Standortschwächen<br />

+++ Werner Wilke von der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH nannte auf einer Tagung drei<br />

relevante Teilgruppen in der deutschen Industrielandschaft, die sich mit für die zivile <strong>Sicherheit</strong><br />

relevanten Technologien befassen: Unternehmen mit Schwerpunkten in der Wehrtechnik (meist<br />

Großunternehmen mit Systemkompetenz, z.B. Diehl BGT, EADS, Kraus-Maffei), Unternehmen der<br />

klassischen <strong>Sicherheit</strong>stechnik mit meist wenig Bezug zu Hochtechnologien (Schlösser,<br />

Feuerschutzsysteme, Berufsbekleidung und Brandschutz u.a.) sowie mittelständische<br />

Technologieunternehmen mit Kompetenzen in sicherheitsrelevanten Technologien (z.B. bruker<br />

daltronic). Der Standort Deutschland erscheine bei erster Betrachtung sowohl auf der Forschungs- als<br />

auch auf der Unternehmensseite qualitativ und quantitativ hervorragend platziert. Es gebe jedoch zwei<br />

Schwachpunkte, die staatlichen Handlungsbedarf begründen, so Wilke: die Vernetzung der Akteure,<br />

insbesondere zwischen den jeweils genannten Gruppen, sei mangelhaft und für die Akteure aus der<br />

Wehrtechnik sei eine Umstellung der Geschäftsmodelle von B2G (Business to Government) auf B2B<br />

notwendig. www.vdivde-it.de +++<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Rolf Kost zum Präsidenten der BDBOS ernannt<br />

+++ Am 16. Oktober 2007 wurde Rolf Krost zum Präsidenten der am 2. April 2007 gegründeten<br />

Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben<br />

(BDBOS) ernannt. Der 53-jährige Diplomkaufmann hat den Aufbau des Digitalfunknetzes von Beginn<br />

an geleitet. Er hatte bereits die bis Ende März 2007 für den Digitalfunk BOS zuständige Stabsstelle<br />

des Bundesinnenministeriums geleitet und nach ihrer Gründung, am 2. April 2007, die<br />

kommissarische Leitung der Bundesanstalt übernommen. Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt hatte<br />

Rolf Krost in seiner konstituierenden Sitzung am 28. September 2007 bereits als Präsident der<br />

Bundesanstalt bestätigt. Durch die Ernennung wurde diese Entscheidung nun formal umgesetzt. Die<br />

Bundesanstalt hat die Aufgabe, für Bund und Länder den Digitalfunk BOS aufzubauen und fungiert<br />

hierfür gegenüber Unternehmen als gemeinsame Auftraggeberin. www.bdbos.bund.de +++


5.2 PMRExpo 2007 mit neuem Besucher- und Ausstellerrekord beendet<br />

+++ Die diesjährige PMRExpo, jährlicher Branchentreff für den professionellen Mobilfunk, endete mit<br />

neuen Rekordzahlen. Die Veranstaltung (Fachmesse, Kolloquium, Leitstellenkongress) in Leipzig<br />

wurde von mehr als 1.700 Personen besucht. An der Fachmesse beteiligten sich 125 Aussteller aus<br />

14 Staaten auf einer Ausstellungsfläche von 1.278 m2 (2006: 109/12/1.187 m2). An dem zweitägigen<br />

Kolloquium nahmen 326 Personen teil (2006: 250). Der Leitstellenkongress wurde von 525<br />

Teilnehmern besucht (2006: 325). In der Fachmesse präsentierten nahezu alle namhaften<br />

Unternehmen ihre neuesten Produkte und Lösungen. Von den Infrastrukturherstellern waren die<br />

EADS, Rhode&Schwarz und die 3T Communications AG, Mitglied der Frequentis Group, vertreten.<br />

Motorola fehlte. Im Kolloquium berichteten Anwender aus dem In- und Ausland über ihre Erfahrungen<br />

beim Einsatz von TETRA-Funklösungen, wie z.B. beim G8-Gipfel in Heiligendamm, auf internationalen<br />

Flughäfen, im Stadion "Santiago Bernabeu" von Real Madrid und bei den Rettungseinsätzen nach den<br />

Terroranschlägen in London. Im Mittelpunkt des Leitstellenkongresses am letzen Messetag standen<br />

Erfahrungen, Perspektiven und Konzepte regionaler und integrierter Leitstellen. Vorgestellt wurden<br />

Lösungen aus dem Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs, der Stadtwerke, der Feuerwehr<br />

und der Polizei. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird in der November-Ausgabe über Inhalt und Ablauf der<br />

PMREXpo 2007 informieren. www.pmrexpo.com +++<br />

6. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

6.1 Schmutzige Bombe wird geübt<br />

+++ Vom 15. bis 19. Oktober probten 25.000 Beteiligte in den USA im Rahmen der ersten Homeland<br />

Security-Übung die Bekämpfung der Folgen der Explosion von mehreren Schmutzigen Bomben: erst<br />

auf der Insel Guam, dann in der City of Phoenix in Arizona, später dann in Oregon. Alleine 400<br />

Personen waren mit der Vorbereitung dieser Übung beschäftigt. Einige Vorübungen hatten bereits<br />

stattgefunden. Die Einsatz- bzw. Übungszentrale befand sich in Washington. Insgesamt waren bei<br />

dieser Probe, die zu Teilen als Vollübung, teilweise als Stabsübung stattfand, 25.000 Mann beteiligt.<br />

Neben dem Verteidigungs-, dem Verkehrs-, Energie- und Homeland Security-Ministerium waren<br />

Nationalgarde, Feuerwehr, Rettungsdienste, Gesundheitsorganisationen, Polizei und lokale<br />

Verwaltungen beteiligt, insgesamt 275 Organisationen. Alleine 5.000 Personen aus der<br />

Privatwirtschaft, vorwiegend im Bereich der kritischen Infrastrukturen, nahmen teil. Die Übung solle die<br />

Reaktionszeit und Koordination zwischen den Organisationen testen, die Leistungsfähigkeit beim<br />

Massenanfall kontaminierter Personen, die Öffentlichkeitsarbeit bei einem terroristischen Anschlag<br />

usw. Mehr von der Übung zur Schmutzigen Bombe und einen Übungsbericht gibt es in der November-<br />

Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

6.2 Digitale Einsatzpläne bestes Projekt in Österreich<br />

+++ icomedias wurde mit dem Bundessieg beim ebiz egovernment award 2007 für das Projekt<br />

Digitale Einsatzpläne im Katastrophenschutz ausgezeichnet. Die hochkarätige Jury kürte das<br />

Vorzeigeprojekt damit zum besten E-Government-Projekt Österreichs. Insgesamt waren 27<br />

Landessieger zum Finale in Wien angetreten. Die digitalen Einsätzpläne sind Teil von<br />

Katastrophenschutz Online, einem in Österreich einzigartigen, innovativen Projekt. Die Daten sind<br />

hochsensibel und ausschließlich Einrichtungen zugänglich, die im Katastrophenschutz tätig sind.<br />

Basis der elektronischen Einsatzpläne ist ein umfangreiches Datenbanksystem mit<br />

katastrophenschutzrelevanten Daten. Darin enthalten sind beispielsweise gefährliche Einrichtungen,<br />

Gebiete mit Katastrophenhistorie, Verzeichnisse von verfügbaren Ressourcen für den Katastrophenfall<br />

sowie Kontaktinformationen. icomedias ist spezialisiert auf digitale Kommunikation, innovative<br />

Technologien und E-Government. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin und Graz entwickelt seit mehr<br />

als zwölf Jahren erfolgreich Lösungen für große öffentliche und privatwirtschaftliche Auftraggeber.<br />

icomedias betreut Kunden wie den Deutschen Bundestag, das Land Brandenburg, das Land<br />

Steiermark, das Land Salzburg, den Bayerischen Landtag, die Krono Gruppe Schweiz, die Vereinigte<br />

Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie die Landwirtschaftliche Rentenbank. icomedias hat bereits<br />

eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, darunter mehrere Österreichische Staatspreise.<br />

www.icomedias.com<br />

7. EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS


7.1. Aktuelles<br />

7.1.2 3. Europäischer Katastrophenschutzkongress heute morgen eröffnet<br />

+++ Vor über 1.000 Teilnehmern aus 38 Staaten wurde heute morgen der 3. Europäische<br />

Katastrophenschutzkongress in Bonn eröffnet. Der THW-Präsident Albrecht Broemme, der Präsident<br />

des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Christoph Unger, und<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Herausgeber R. Uwe Proll begrüßten gemeinsam die Teilnehmer aus allen<br />

Kontinenten, unter ihnen 14 Minister und Staatssekretäre aus nationalen Innen-, Justiz-, Umwelt- und<br />

Katastrophenschutzministerien. Zu den internationalen Top-Gästen gehören Guido Bertolaso, Minister<br />

für Zivilschutz der Republik Italien, und J. K. Sinha, Staatsminister für Bevölkerungsschutz aus Indien.<br />

Minister, Staatssekretäre und Delegationen kamen vor allem aus Europa, so u.a. aus Holland,<br />

Belgien, Frankreich, Schweden, Lettland, Albanien, Bulgarien und Rumänien. Auch die Innenminister<br />

von Mali und Haiti waren nach Bonn zum europäischen Katastrophenschutz gereist. Zahlreiche<br />

Bundestagsabgeordnete verschiedener Fraktionen, so u.a. Beatrix Philipp (CDU), Gerold<br />

Reichenbach (SPD), Petra Heß (SPD) und Silke Stokar (Bündnis 90/Die Grünen) nahmen teil. Die<br />

Landesregierung von Nordrhein-Westfalen war durch ihre Staatssekretäre Karl Peter Brendel (Innen)<br />

und Alexander Schink (Umwelt) vertreten. Innenstaatssekretär August Hanning aus dem<br />

Bundesministerium des Innern vertritt den Bund. Im Rahmen einer Ausstellung, an der sich 50<br />

Unternehmen und Organisationen beteiligten, wurden Technik, Produkte, Dienstleistungen und<br />

Beratung rund um den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sowie die zivile Vorsorge für den<br />

Schadensfall gezeigt. Der Europäische Katastrophenschutzkongress in Bonn ist die größte<br />

Veranstaltung ihrer Art in Deutschland und zählt mit ihrer hohen Besucherfrequenz mittlerweile zu den<br />

führenden Veranstaltungen in Europa, die eine weltweite Attraktivität ausstrahlen. Auch das<br />

Medieninteresse ist in diesem Jahr besonders intensiv. Im Folgenden werden die Highlights des<br />

ersten halben Tages wiedergegeben. Zu Ihrer vollständigen Information über den Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress, der am 8. und 9. Oktober 2008 wieder in Bonn stattfinden wird, erhalten<br />

Sie morgen eine Sonderausgabe dieses <strong>Newsletter</strong>s, die sich ausschließlich mit dem Kongress<br />

beschäftigen wird. www.disaster-management.eu +++<br />

7.1.2 Innenstaatssekretär Dr. Hanning: keine eigene EU-Eingreiftruppe<br />

+++ "Die strenge Trennung zwischen Bund und Ländern beim Katastrophenschutz ist nicht mehr<br />

zeitgemäß", sagte Dr. August Hanning, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, anlässlich<br />

der Eröffnung des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress in der Stadthalle Bad Godesberg in<br />

Bonn. Neue Bedrohungen wie Großschadenslagen durch Terrorismus und Naturkatastrophen<br />

bedürften einer engeren Verzahnung der staatliche Kräfte. "Wir haben uns in der<br />

Innenministerkonferenz auf eine Neuordnung verständigt", so der Staatssekretär. Demnach soll der<br />

Bund bei länderübergreifenden Schadenslagen und in den Bereichen, die von den Ländern nicht<br />

abgedeckt werden, wie z.B. ABC-Schutz, zuständig sein. "Momentan stellt sich uns noch die Frage,<br />

ob wir dafür eine Verfassungsänderungen anstreben oder uns auf den Rahmen der bestehenden<br />

Möglichkeiten beschränken", berichtete Hanning. Zuletzt wurde die Diskussion um die Neuregelung<br />

des Katastrophenschutzes durch den Bundesrechnungshofes angeheizt, der empfahl, die<br />

Zuständigkeit für den Katastrophenschutz komplett den Ländern zu überlassen. "Diesen Vorschlag<br />

werden wird jetzt nicht mehr weiterverfolgen", so der Staatssekretär. Dr. August Hanning nahm auch<br />

Stellung zu der aktuellen Diskussion um eine EU-Eingreiftruppe: "Dies ist nicht der richtige Weg", so<br />

der Innenstaatssekretär. "In erster Linie sind die Mitgliedstaaten für den Schutz ihrer Bevölkerung<br />

selbst verantwortlich", so Dr. Hanning. Die EU solle nur zuständig sein, wenn einzelne Mitgliedstaaten<br />

überfordert sind. Der 3. Europäische Katastrophenschutzkongress, den der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>,<br />

Zeitung für den Öffentlichen Dienst, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk und dem<br />

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe veranstaltet, ist das größte europäische<br />

Treffen für Experten aus dem zivilen und sicherheitspolitischen Bereich. Auch in diesem Jahr nutzten<br />

über 1.000 Teilnehmer aus mehr als 40 Staaten den Kongress zum Ideenaustausch und<br />

Kontaktaufbau. Unter dem diesjährigen Titel "Europäische Strategien und Perspektiven für den<br />

Katastrophenschutz" wird noch bis zum 31.Oktober diskutiert, welche Fähigkeiten, Techniken und<br />

Ausbildung die Organisationen der Nachbarländer haben, welche Notfallpläne die Politik beschlossen<br />

hat und welche Erfahrungen bereits bei gemeinsamen europäischen Einsätzen gesammelt wurden.<br />

Neben der europäischen Koordination für Einsatz und Schutz wird ebenfalls der weltweite<br />

Klimawandel und die Pandemie-Vorsorge diskutiert. www.disaster-management.eu +++<br />

7.1.3 Nachhaltige Hilfe – Wunschtraum oder Realität?<br />

+++ Wie kann Hilfe nachhaltig aussehen? Ist sie nur ein Traum oder kann sie Wirklichkeit werden?<br />

Diese Frage stellten sich Dr. Stefan Bösner, Vorsitzender von Medair Deutschland e.V., Frank Brenda,<br />

Adventist Development & Relief Agency, Bertil Engqvist, Operation Mercy Sweden und Jochen


Schuppener, der als interkultureller Berater für verschiedene Hilfsorganisationen zuständig ist. "Wir<br />

müssen die Empfänger der Hilfe einfach als Partner ansehen und sie von Anfang an einbeziehen",<br />

plädierte Bösner. Frank Benda beleuchtete die Faktoren der Nachhaltigkeit, die von der<br />

Übereinstimmung und Abstimmung mit den lokalen <strong>Behörden</strong> über die Berücksichtigung sozialer<br />

Aspekte und eine angepasste Technologie bis hin zur Umweltverträglichkeit reichen. "Schnelligkeit ist<br />

nicht immer effektiv. Wir müssen mit und nicht nur für die Empfänger der Hilfe arbeiten", erklärte<br />

Brenda. Für Bertil Engqvist gliedert sich die Katastrophenhilfe in die Schritte humanitäre Hilfe,<br />

Wiederaufbau und Entwicklung, "denn das Aufbauen von Lebensumständen und Gesellschaften ist<br />

nachhaltig". Aus Sicht von Jochen Schuppener sind die menschlichen Aspekte bei der Nachhaltigkeit<br />

von Hilfsprojekten von Bedeutung: "Integrität, die Verpflichtung zu Wahrheit und Gerechtigkeit und der<br />

Frieden mit jedermann sind soft skills, die die Helfer aufweisen müssen. Darauf muss jede<br />

Organisation achten." +++<br />

7.1.4 Dekontamination beim Massenanfall Verletzter<br />

+++ In dem vom Dr. Angelika Flieger, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />

moderierten Fachforum zum Thema "Dekontamination" berichteten Prof. Dr. B. Domres, Deutsche<br />

Gesellschaft für Katastrophenmedizin und Dr. Dirk Densow, Sanitätsamt der Bundeswehr über<br />

Strategien zur Bewältigung eines Massenanfalls Verletzter aufgrund atomarer, biologischer oder<br />

chemischer Anschläge. "Man darf heutzutage einen Anschlag nicht mehr als Möglichkeit sehen,<br />

sondern muss leider davon ausgehen", eröffnete Domres seinen Vortrag und schilderte anschließend<br />

die Vorgehensweise bei einem Anschlag, bei dem eine hohe Personenzahl kontaminiert wird. Der<br />

Schadensort wird dabei in Zonen eingeteilt, wobei in die Zone, die unmittelbar betroffen ist, nur<br />

Feuerwehrleute mit Spezialausrüstung Zutritt haben. Die Rettungskräfte und Sanitäter befinden sich in<br />

einer Zone, die weiter entfernt ist. Beide Zonen sind über verschiedene Zelt-Schleusen miteinander<br />

verbunden. Trifft ein kontaminiertes Opfer an dieser Schleuse ein, wird es zuerst registriert, entkleidet<br />

und in verschiedene Sichtungsgruppen eingeteilt. Allein die Entkleidung sorgt dafür, dass etwa 90%<br />

der Giftstoffe bereits vor der eigentlichen Dekontamination entfallen. Anschließend werden Blutungen<br />

gestoppt, die Atemwege frei gemacht und einzelne Körperstellen dekontaminiert, die sog. Spot-<br />

Decontamination. Wunden müssen wasserfest verbunden werden, damit die<br />

Dekontaminationsflüssigkeit keine Giftstoffe mehr in den Körper spülen kann. Die Dekontamination<br />

zeichnet sich durch im Wechsel stattfindendes Duschen und Einseifen ab. Domres verwies auf die<br />

Wichtigkeit, dass das Personal ebenfalls gut geschützt und geschult sein muss. Auf die geschilderte<br />

Weise können etwa 50 Kontaminierte pro Stunde behandelt werden, allerdings bei einem<br />

Personaleinsatz von 50 - 70 Helfern. Während Domres das Thema von der wissenschaftlichen Seite<br />

beleuchtete, ging Densow auf die praktische Arbeit des zentralen Sanitätsdienstes ein, wobei er aber<br />

nicht den Massenfall schilderte. Bei einem Personaleinsatz von 2 Ärzten, einem Hygienekontrolleur, 2<br />

Rettungsassistenten und ca. 25 Hilfskräften und Gerätebedienern können 6 - 10 liegend und ungefähr<br />

25 gehfähige Verwundete behandelt werden. Neben der Therapie Verwundeter leistet der<br />

Sanitätsdienst der Bundeswehr psychologische Betreuung u.a. auch für die Rettungskräfte. Auch<br />

Densow verwies auf die Wichtigkeit des Trainings, das natürlich neben der Ausrüstung einen Großteil<br />

der Kosten ausmacht. +++<br />

7.1.5 Indischer Staatsminister im Interview<br />

+++ Als prominenter Gast des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses, der heute und<br />

morgen in Bonn stattfindet, war J.K. Sinha, indischer Staatsminister für Katastrophenschutz, zugegen.<br />

Am Rande der Veranstaltung hatten die Redakteure R. Uwe Proll und Stephan Brüss Gelegenheit, mit<br />

dem Staatsminister zu sprechen.<br />

FRAGE: Aus welchem Anlass sind Sie zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress nach Bonn<br />

gekommen, was versprechen Sie sich von Ihrer Teilnahme?<br />

SINHA: In Indien sind wir im Begriff, unsere "Disaster-Response", also unsere Fähigkeiten im<br />

Katastrophenschutz, auszubauen. Mein persönliches Anliegen liegt darin, mir anzusehen, wie<br />

Deutschland es mit Fähigkeiten und Technik hält – von besonderem Interesse für uns sind die<br />

Fähigkeiten des THW – sowohl deren Ausrüstung zur Wasseraufbereitung als auch dessen Führungs-<br />

und Kommunikationsstruktur sind für uns von höchstem Interesse. In Indien ist der Premierminister<br />

selbst für den Bereich Katastrophenschutz zuständig, der unter anderem auch ein Frühwarnsystem für<br />

Tsunamis eingerichtet hat.. Er wird durch unser nationales Ministerium für Katastrophenschutz sowie<br />

<strong>Behörden</strong> in Distrikten und Kommunen unterstützt. Da wir fast in jedem Jahr mit Fluten zu kämpfen<br />

haben, interessiert es uns insbesondere, wie das THW dazu in der Lage ist, Trinkwasser<br />

aufzubereiten und im Einsatzgebiet zu kommunizieren. Die Katastrophenszenarien sind von Land zu


Land unterschiedlich, aber von Deutschland wollen wir wie gesagt besonders im Bereich<br />

Trinkwasseraufbereitung und Kommunikation lernen.<br />

FRAGE: Wie ist die Kommunikationsstruktur in Indien aufgebaut und wie viele Menschen arbeiten im<br />

Katastrophenschutz?<br />

SINHA: Das ist zur zeit noch sehr dezentral aufgebaut, was wir schnellstmöglich zu ändern gedenken.<br />

So haben Militär, Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz jeweils eigene<br />

Kommunikationsstrukturen, die zwar für sich effizient arbeiten, es uns im Katastrophenfall nicht<br />

ermöglichen, eine Kommunikation unter den beteiligten <strong>Behörden</strong> herzustellen. In der reinen<br />

"Disaster-Respond" Einheit unseres Landes sind rund 8.000 Menschen beschäftigt. Zählt man die am<br />

Katastrophenschutz beteiligten übrigen <strong>Behörden</strong> dazu, wächst die Zahl der Beteiligten auf ein<br />

riesiges Ausmaß an.<br />

FRAGE: Wie reagieren Sie auf andere Einflüsse wie Terror, Chemie- und Biounfälle oder auch<br />

industrielle Großschadenslagen?<br />

SINHA: Das ist ein großes Thema bei uns. So gab es in der Vergangenheit einen schweren Unfall mit<br />

Gas, bei dem tausende Menschen ums Leben kamen, weil wir nicht in der Lage waren, die<br />

Bevölkerung gezielt zu informieren – die Menschen flüchteten genau in die Richtung, aus der die<br />

giftigen Gase kamen. Damit dies nicht mehr vorkommt, arbeiten wir an der Verbesserung der<br />

Bevölkerungsinformation im Katastrophenfall. Wir treffen gleichsam alle denkbaren<br />

Vorsichtsmaßnahmen, damit es nicht zu den beschriebenen Unfällen kommen kann. So es doch<br />

passiert, ist der Informationsfluss das entscheidende Mittel, das uns zur Verfügung stehen muss.<br />

FRAGE: In der EU ist das Thema der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ein immer wieder<br />

diskutiertes Thema. Wie halten Sie es mit Ihren Nachbarn?<br />

SINHA: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit gibt es bei uns insbesondere bei Fluten. Wenn etwa<br />

wieder ein chinesischer Fluss Hochwasser hat, werden unsere <strong>Behörden</strong> darüber informiert, was<br />

wann auf Indien zukommen wird, damit wir entsprechende Maßnahmen ergreifen können. Genauso<br />

helfen wir auch anderen Ländern, wie etwa Sri Lanka, die wir in bilateraler Zusammenarbeit nach<br />

Katastrophen massiv unterstützt haben. Zur Zeit haben wir ein Problem mit einem alten tibetischen<br />

Stausee, der – wenn er bricht – Teile unseres Landes bedroht. Zur Verbesserung der<br />

länderübergreifenden Zusammenarbeit veranstalten wir am 8. und 9. November eine Konferenz, an<br />

der asiatische Regierungsmitglieder über die Verbesserung der Zusammenarbeit in Neu Delhi<br />

debattieren werden – es ist die Nachfolgeveranstaltung der Kobe-Konferenz, die 2005 in Japan<br />

stattfand.<br />

FRAGE: Sind die Themen Pandemie und Epidemie ebenfalls ein Thema in Indien?<br />

SINHA: Ja, durchaus. Wir hatten Fälle von SARS und der Vogelgrippe. Für letztere haben wir einen<br />

nationalen Pandemieplan erstellt, um schnellstmöglich auf eine mögliche Bedrohung reagieren zu<br />

können. Wir wollen bei der Vogelgrippe vor allem mit "Early Warning and Alerting" arbeiten, um uns<br />

schnell auf die Situation einstellen zu können und mit der Produktion der entsprechenden<br />

Medikamente beginnen zu können. Hier sehe ich auch die Möglichkeit, mit Deutschland<br />

zusammenzuarbeiten. In Deutschland sind bereits große Mengen an antiviralen Medikamenten<br />

beschafft worden, die uns innerhalb von 24 Stunden auf bilateraler Ebene zur Verfügung gestellt<br />

werden könnten. Wir sind darüber hinaus bemmüht, einen internationalen Medikamentenpool<br />

einzurichten, aus dem sich die Länder im Bedarfsfall bedienen können – das wäre kostengünstiger<br />

und effizienter, als wenn sich jedes Land selbst versorgt. +++<br />

7.2 Aussteller<br />

7.2.1 Wetternachrichten für <strong>Sicherheit</strong>sbehörden<br />

+++ Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist als nationaler meteorologischer Dienst der Bundesrepublik<br />

Deutschland mit seinen Wetter- und Klimainformationen im Rahmen der Daseinsvorsorge tätig. Dazu<br />

gehört die meteorologische Sicherung der Luft- und Seeschifffahrt und das Warnen vor<br />

meteorologischen Ereignissen, die für die öffentliche <strong>Sicherheit</strong> und Ordnung gefährlich werden<br />

können. So präsentiert der DWD auf dem Kongress das Wetterinformationssystem FEWIS, mit dem<br />

an <strong>Sicherheit</strong>s- und Katastrophenschutzbehörden aktuelle Wetterinformationen gesendet werden.<br />

Derzeit nutzen schon über 1.200 <strong>Behörden</strong> dieses Tool. In diesem Jahr wird das Tool WebKONRAd<br />

neu präsentiert, mit dem z.B. auch Gewitter- und Hagelstürme mit in das FEWIS einfließen. Wichtige


Aufgaben des DWD sind aber auch Dienstleistungen für Bund und Länder sowie die Erfüllung<br />

internationaler Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland. So koordiniert der DWD die<br />

meteorologischen Interessen Deutschlands in enger Abstimmung mit der Bundesregierung auf<br />

nationaler Ebene und vertritt die Regierung in internationalen Organisationen wie zum Beispiel der<br />

Weltorganisation für Meteorologie (WMO). www.dwd.de +++<br />

7.2.2 Simulierte Katastrophe<br />

+++ CAE ist ein weltweit führender Anbieter von Modellbildung- und Simulationstechnologien und -<br />

dienstleistungen sowie integrierter und schlüsselfertiger Ausbildungslösungen für zivile und<br />

militärische Kunden auf der ganzen Welt. Die Palette der CAE-Simulationslösungen reicht von der<br />

Krisenmanagement-Simulation bis hin zum High-End-Flugsimulator. Die Simulationen eignen sich für<br />

die Ausbildung und die Übung von Krisenstäben und Einsatzleitungen. Es können die vielfältigsten<br />

Schadenslagen simuliert werden, wie Überschwemmungen, Zugunfälle und Giftanschläge. Gerade<br />

erst im September wurden die CAE-Simulationslösungen in Niederösterreich zur Evaluierung und<br />

Verbesserung der Notfallpläne eingesetzt. Weiterhin gehören zum CAE-Portfolio offen konzipierte<br />

Simulationsinfrastrukturen für den Aufbau von komplexen, modularen Simulationsumgebungen,<br />

Schnittstellentechnologie unter Anwendung weltweit gebräuchlicher Standards wie z. B. HLA und MIP,<br />

integrierte Testumgebungen sowie 2D- und 3D-Lagedarstellungen und Werkzeuge für die<br />

Generierung von Geländedatenbasen. Weitere Einsatzbereiche sind die Unterstützung von Design<br />

und Entwicklung von Einsatzsystemen sowie die Unterstützung bei Risikoanalysen und bei der<br />

Entscheidungsfindung im Einsatz. Im Rahmen der Führungsunterstützung realisiert CAE Schnittstellen<br />

zwischen Simulationssystemen und Führungsinformationssystemen. www.cae.com +++<br />

7.2.3 THW: Gut gerüstet für Katastrophenlagen<br />

+++ Das Technische Hilfswerk (THW) präsentiert auf dem Kongress verschiedenste Werkzeuge: Zum<br />

Beispiel eine Rettungsbühne, die auch für den Einsatz auf Schienen ausgelegt ist. Sie kann außerdem<br />

als Hochwassersteg und Rettungsturm genutzt werden, kam bislang aber noch nicht zum Einsatz. Das<br />

THW stellt auch spezielle Sägen aus, die z.B. eine ICE-Wand durchdringen können – solche Sägen<br />

kamen u.a. beim Zugunglück in Brühl zum Einsatz. Außerdem wird eine Wasseraufbereitungsanlage<br />

vorgestellt. Das THW ist die Einsatz- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes. In seiner<br />

Struktur ist das THW weltweit einmalig. Bundesweit engagieren sich in ihrer Freizeit rund 80.000<br />

Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich in den bundesweit 668 THW-Ortsverbänden. Dabei<br />

gewährleistet die enge Verzahnung mit der Feuerwehr, anderen Hilfsorganisationen, der Polizei sowie<br />

Bundespolizei den Schutz der Bürger. In jedem der 66 THW-Geschäftsführerbereiche – verteilt auf<br />

acht Landesverbände – ergänzen sich die Komponenten der Ortsverbände so, dass das gesamte<br />

Einsatzspektrum des THW im ganzen Bundesgebiet verfügbar ist und seine Spezialisten immer dort<br />

sind, wo es notwendig ist. Im Ausland ist es Aufgabe des THW schnell, zuverlässig und effektiv Hilfe<br />

zu leisten. Das Leistungsspektrum des THW reicht dabei von der akuten Nothilfe bis zum langfristigen,<br />

partnerschaftlichen Engagement beim Wiederaufbau. Mit so genannten "Schnell-Einsatz-Einheiten"<br />

trägt das THW im Katastrophenfall dem Zeitfaktor Rechnung. Als Regierungsorganisation bietet das<br />

THW seinen Auftraggebern – darunter die Vereinten Nationen, die Europäische Union sowie<br />

Regierungen anderer Nationen – zudem die <strong>Sicherheit</strong> einer zuverlässigen und kompetenten<br />

Umsetzung von Projekten. www.thw.bund.de +++<br />

7.2.4 Effizient mobil<br />

+++ Die BwFuhrparkService GmbH hat für die Bundeswehr ein wirtschaftliches und<br />

kundenorientiertes Mobilitätskonzept entwickelt und umgesetzt. Das Unternehmen verfügt über einen<br />

Fuhrpark von über 23.000 Fahrzeugen und ist damit einer der größten öffentlichen Fuhrparkmanager<br />

Deutschlands. Von der Kompetenz als Flottenmanager können auch <strong>Behörden</strong>,<br />

Bundesorganisationen und internationale Einrichtungen, z.B. im Katastrophenschutz, profitieren. Die<br />

BwFuhrparkService GmbH bietet ihren Kunden ein umfassendes Paket an maßgeschneiderten,<br />

wirtschaftlichen Lösungen: von Kurz- über Langzeitmiete, vom Kleinwagen bis zum Sonderfahrzeug,<br />

vom Routinebetrieb bis zu Sondereinsätzen. Übrigens können auch Zivilpersonen den Service der<br />

BWFuhrpark nutzen. www.bwfuhrpark.de, www.bwcarsharing.de +++<br />

7.2.5 Schutz vor Hochwasser<br />

+++ Die Zunahme von Extremwetterereignissen erfordert mittlerweile auch besondere Vorkehrungen<br />

für den Hochwasserschutz. Ein integriertes System verbindet dabei die Vorsorge mit der<br />

Katastrophenbewältigung. Wichtige Elemente sind das Monitoring risikobehafteter Räume, der Einsatz<br />

von Simulationssystemen zur Analyse, somit die Quantifizierung und Vorhersage von Risiken, die<br />

zeitnahe Bereitstellung von Informationen sowie der Einsatz von Systemen zur Steuerung von


Maßnahmen und aller Beteiligten. Dafür haben sich im Kompetenznetz Integrierte Systeme<br />

Hochwasser- und Katastrophenschutz (KOSYnet) zehn Berlin-Brandenburger Unternehmen sowie das<br />

Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Berlin<br />

zusammengeschlossen, um die komplexen Anforderungen an ein modernes Hochwasser-, Brand- und<br />

Katastrophenschutzmanagement zu erfüllen. Die T+I Consult GmbH ist dabei mit den Aufgaben des<br />

<strong>Netzwerk</strong>managements beauftragt, so dass die ausgewiesenen Kompetenzen und Erfahrungen aller<br />

beteiligten Unternehmen zur Entwicklung integrierter Lösungen zur systematischen Erfassung der<br />

Risiken und zur Entscheidungsunterstützung vor, während und nach einer Krisensituation ermöglicht<br />

wird. Die Möglichkeiten von KOSYnet werden auch auf dem Stand Nr. 38 der Firma T+I Consult<br />

präsentiert.<br />

www.kosynet.de, www.ti-consult.de +++<br />

7.2.6 Geographische Lageführung und Katastrophenmanagement<br />

+++ Deutschland steht einer Vielzahl von Krisen und Notfällen, von Naturkatastrophen und<br />

Gefahrgutunfällen bis hin zu terroristischen Attacken, gegenüber. So belegen internationale<br />

Statistiken, dass die Auswirkungen von Naturkatastrophen auf die Gesellschaft in den letzten hundert<br />

Jahren dramatisch gestiegen sind. Da die Mehrheit der katastrophenrelevanten Daten einen<br />

räumlichen Bezug aufweist, gelten Geographische Informationssysteme (GIS) für die Verarbeitung als<br />

Schlüsseltechnologie. Intergraph liefert bereits seit Anfang der 90er Jahre umfassende<br />

Gesamtlösungen für <strong>Sicherheit</strong>s- und Notrufleitstellen und verfügt somit über ein umfassendes Wissen<br />

im Umfeld von <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben. Gleichzeitig bietet Intergraph<br />

modulare Softwarelösungen für ein übergreifendes Katastrophenmanagement. Auf der Grundlage der<br />

weltweit im Praxiseinsatz bewährten GIS-Technologie werden so zentrale IT-Themen wie<br />

Datenintegration, verteilter Zugriff, Ausfallsicherheit und Standards bedient. Besucher können sich<br />

über die verschiedenen Lösungen beim 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress auf Stand 26<br />

informieren.<br />

www.intergraph.de +++<br />

7.2.7 Stoßdämpfer und Fahrwerke<br />

+++ Der OLD MAN EMU 4x4 ist fast schon eine Legende in Bezug auf Stoßdämpfer und Fahrwerke.<br />

Der EMU kann dabei aufgrund seiner Größe und seines Gewichtes nicht ausbrechen, die kraftvollen<br />

Beine absorbieren selbst härteste Schläge und erlauben es dem EMU über schwierigstes Gelände<br />

ohne die geringsten Anstrengungen und mit fast bewegungslosem Körper zu laufen. Speziell bei 4x4<br />

Fahrzeugen ist die Entwicklung eines abgestimmten Fahrwerksystems häufig ein Problem, wobei der<br />

kritische Faktor das Gewicht darstellt. Anstatt Teile anzubieten, die eigentlich nur zur<br />

Höherregulierung entwickelt wurden, operiert der EMU mit einem System das aufeinander abgestimmt<br />

ist. Die Abstimmung kann sowohl auf Komfort, erhöhte Zuladung oder auf bessere Fahrbarkeit bei<br />

extremen Situationen erfolgen. Besucher des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses können<br />

sich den EMU direkt in dem Außenbereich oder die Fahrzeuginformationen auf dem Stand der Firma<br />

Taubenreuther mit Stand Nr. 25b ansehen.<br />

www.taubenreuther.at +++<br />

7.2.8 Alarmierung per Handy<br />

+++ Ganz gleich, ob im Notfall oder Geschäftsalltag: Überall wo es darauf ankommt viele Personen<br />

zeitgleich, direkt und auf gesichertem Weg zu informieren ist der T-Mobile AlarmRuf eine zuverlässige<br />

und effiziente Lösung. Die ständige Optimierung der mobilen Kommunikation macht dabei die gezielte<br />

Alarmierung per Handy in vielen Bereichen zu einer wirtschaftlichen Alternative. Der AlarmRuf ist so<br />

schon bei Feuerwehren und Rettungsorganisationen zur Alarmierung im Notfall und bei<br />

Großveranstaltungen, wie letztens bei der Fußball WM, im Einsatz. Ebenso dient es bei der<br />

Überwachung von Rechenzentren zur direkten Information von IT-Kräften im Störungsfall. Die direkten<br />

Möglichkeiten des AlarmRuf können auch auf Stand Nr. 6 beim 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress erprobt werden.<br />

www.t-mobile.de/business/alarmruf +++<br />

7.2.9 Fernerkundung von chemischen Gefahrenstoffen<br />

+++ Das BBK ist als Mitveranstalter des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses auch mit


einem Stand in der begleitenden Ausstellung vertreten. Teilnehmer können hier den technischen<br />

Bevölkerungsschutz des BBK betrachten. Beispielsweise steht das Infrarot-Fernerkundungsgerät<br />

(SIGIS) zur Anschauung bereit. Es wird zur Fernerkundung von chemischen Gefahrenstoffen<br />

eingesetzt, d.h. für die Erkundung außerhalb der Gefahrenzone. Das gesundheitliche Risiko der<br />

Einsatzkräfte verringert sich damit erheblich. Eingesetzt während der Fußballweltmeisterschaft 2006<br />

hat es im Berliner Olympia Stadion die Schadstoffkonzentration in der Luft gemessen.<br />

www.bbk.bund.de +++<br />

7.2.10 Planungssoftware für die Pandemievorsorge<br />

+++ Die Fachleute der Weltgesundheitsorganisation und das Robert-Koch-Institut sind sich einig über<br />

das zunehmende Risiko einer Grippe-Pandemie. Unter dem Motto "Die <strong>Sicherheit</strong> Ihrer Mitarbeiter<br />

liegt in Ihrer Hand" bietet daher 3M eine Planungs-Software an, mit der unterschiedliche<br />

Verlaufsszenarien dargestellt und der daraus resultierende, unternehmensindividuelle Bedarf an<br />

Persönlicher Schutzausrüstung oder Desinfektionsmitteln ermittelt werden kann. 3M berät die<br />

verantwortlichen Mitarbeiter in Unternehmen und Organisationen über die präventiven<br />

Schutzmaßnahmen und legen im Dialog verschiedene Bedarfszahlen, Lagerhaltung und weitere<br />

Maßnahmen fest. Die Erstberatung ist dabei kostenlos. www.3marbeitsschutz.de +++<br />

7.2.11 e-BEM <strong>Behörden</strong>managementsystem<br />

+++ Das Unternehmen Bull stellt gemeinsam mit dem Kooperationspartner IAS (Institut für Arbeits-<br />

und Sozialhygiene Stiftung) auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress aus. Bull<br />

präsentiert an seinem Stand zwei Lösungen: Zum einen das e-BEM <strong>Behörden</strong>managementsystem,<br />

das von Rettungskräften im Ernstfall benötigte Daten schnell verfügbar macht. Es ermöglicht, dass der<br />

Verantwortliche alle Einsatzhinweise, Zufahrtswege, Funkverbindungen, Löschwasserstellen,<br />

Sammelplätze sowie die UTM-Koordinaten der einzelnen Hilfspunkte sofort einsehen kann. Zum<br />

anderen wird die Bull IVS Lösung für intelligente Videoüberwachung präsentiert. Diese wurde<br />

entwickelt, um durch Echtzeitbildauswertung vordefinierte Szenarien korrekt zu analysieren. IAS<br />

informiert am Stand von Bull über webbasierte Informations- und Frühwarnsysteme. Diese<br />

Handlungsanleitungen Risiko- und Krisenmanagement haben zum Ziel, die Handlungsfähigkeit von<br />

Unternehmen und Organisationen aufrechtzuerhalten, selbst wenn bis zu 50 Prozent der Belegschaft<br />

ausfallen. www.bull.com; www.ias-stiftung.de +++<br />

7.2.12 Profiwerkzeuge für den Katastropheneinsatz<br />

+++ Am Stand von Bosch können sich die Besucher über die professionellen, blauen<br />

Elektrowerkzeuge informieren. Während die grünen Werkzeuge eher für Privatleute konzipiert sind,<br />

werden die blauen Profi-Geräte auch von den <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben<br />

verwendet. Bosch setzt nicht nur Maßstäbe in der Entwicklung, sondern auch in der Gestaltung von<br />

Serviceleistungen rund um das Elektrowerkzeug. Das reicht von einer Verfügbarkeit online rund um<br />

die Uhr, über ein umfangreiches Schulungsangebot bis hin zum optimalen Service im Reperaturfall.<br />

Partner der Firma Bosch in diesem Bereich ist der deutsche Systemlieferant Dönges. www.boschpt.de<br />

+++<br />

7.2.13 Neues Magazin "Safety & Security International"<br />

+++ Der Mönch-Verlag präsentiert auf dem Katastrophenschutzkongress seine neue Publikation<br />

"Safety & Security International", die ab Februar 2008 alle zwei Monate erscheinen wird. Themen sind<br />

u.a. Grenzkontrolle, kritische Infrastrukturen, Schutz und Dekontamination, Flughafen-, Hafen- und<br />

Transportsicherheit sowie Katastrophenschutz. In der nächsten Ausgabe wird auch über den 3.<br />

Europäischen Katastrophenschutzkongress und den im Januar 2008 in Berlin stattfindenden 11.<br />

Europäischen Polizeikongress berichtet werden. www.moench-group.com +++<br />

Weitere Aussteller besprechen wir in der morgigen Sonderausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>Newsletter</strong>s<br />

"<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>".<br />

8. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++


+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter", Düsseldorf,<br />

http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden – "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 13.11.2007: "Führungskräfteforum "Integriertes E-Government", Reinhardtstrassen-Höfe, Berlin,<br />

www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 13.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", Mozart-Säle, Hamburg,<br />

www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 29.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", München, www.fuehrungskraefteforum.de<br />

+++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, www.effizienter-staat.de +++<br />

9. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Abonnenten (Print-Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses (www.europeanpolice.eu),<br />

des Katastrophenschutzkongresses (www.disaster-management.eu), des Europäischen<br />

Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz<br />

(www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong> kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer<br />

Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails<br />

haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008.<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008.<br />

Weitere Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de


10. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Stephan Brüss,<br />

Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla, ProPress<br />

Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 31. Oktober 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

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Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 132 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des<br />

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Feuerwehr, Bevölkerungs-, Katastrophen- und Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

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Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der Dresdner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß<br />

gegen das Urheberrecht. !<br />

1. EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS<br />

1.1 Großer Erfolg – weltweite Ausstrahlung<br />

1.2 Hubschrauber-Kooperation für Katastrophenfall<br />

1.3 Der nächste Katastrophenschutzkongress<br />

2. KRISENMANAGEMENT IM FALLE EINER PANDEMIE<br />

2.1 Wissenschaft: Ausgangslage und Perspektiven<br />

2.2 Politik: Einbindung von Hilfsorganisationen<br />

2.3 Wirtschaft: Pandemievorsorge in großen Unternehmen<br />

3. KRITISCHE INFRASTRUKTUREN<br />

3.1 Brendel fordert bessere Zusammenarbeit beim Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

3.2 Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit schaffen<br />

3.3 Weniger Kriege und mehr Naturkatastrophen<br />

3.4 Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

4. KLIMAWANDEL UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Klimawandel und Bevölkerungsschutz<br />

4.2 Mit Wetterinformationsdiensten die Katastrophenprävention stärken<br />

4.3 Knackpunkt regionale Extremereignisse<br />

4.4 NRW: Es wird wärmer und feuchter<br />

4.5 "Es muss Single-Voice gelten!"<br />

5. FACHFOREN<br />

5.1 Komplex und unerlässlich: Koordinierung bei Großkatastrophen<br />

5.2 Rolle der IT als kritische Infrastruktur<br />

6. AUSSTELLERÜBERSICHT<br />

6.1 Eigenbau der Feuerwehr Bonn<br />

6.2 Wasserpumpen vom Feinsten<br />

6.3 Schwere Fahrzeuge für schwere Aufgaben<br />

6.4 Weniger Blackouts bei der Kommunikation<br />

6.5 Vorsorge, Abwehr, Aufbau<br />

6.6 Retten und Bergen<br />

6.7 WM Schweiz & Österreich


6.8 GIS-basiertes Informationssystem für Gefahrenlagen<br />

6.9 Geogestütztes Feuerwehr-Entscheidungshilfesystem<br />

6.10 Die Universalplattform: ArcGIS von ESRI<br />

6.11 Für den Pandemiefall rüsten<br />

6.12 Vorhersagen, Warnen, Alarmieren<br />

6.13 Hilfe für die Unerreichbaren<br />

6.14 Meldungen zur Lage<br />

6.15 TETRA-Handgeräte<br />

6.16 Die Ilias für Stabsarbeit<br />

6.17 TETRA-Endgeräte für überall<br />

6.18 Hochwasserwarnungen zeitnah übermitteln<br />

6.19 Frühwarnsystem zur Eindämmung von Waldbranden<br />

6.20 Mit dem Panzer gegen das Feuer<br />

6.21 PC-Alarm ersetzt Sirene<br />

6.22 Individuelle Notfälle<br />

6.23 Steuermodul zur Pandemieeindämmung<br />

6.24 Hydraulische Rettungsgeräte<br />

6.25 Sauger zum Schutz vor Umweltschäden<br />

6.26 Sandsackfüllmaschinen für Dresden<br />

7. WEITERE TERMINE<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. EUROPÄISCHER KATASTROPHENSCHUTZKONGRESS<br />

1.1 Großer Erfolg – weltweite Ausstrahlung<br />

+++ Über 1.100 Teilnehmer aus 44 Ländern der Erde trafen sich gestern und heute zum 3.<br />

Europäischen Katastrophenschutzkongress in Bonn, der vom BBK, dem THW und dem<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> organisiert wurde. 45 Spezialaussteller präsentieren dem internationalen<br />

Publikum Technik und Technologien. Feuerwehren, THW und BBK sowie<br />

Hilfsorganisationen zeigten sich teils auch mit schwerem Gerät. Neben Pandemie, Kritischen<br />

Infrastrukturen bildete das Thema Umweltveränderung und Katastrophenschutz den heutigen<br />

Schwerpunkt. Delegationen aus Albanien bis Zypern besuchten den Kongress.<br />

Katastrophenschutzchefs aus Italien und Venezuela interessierte die Ausstellung. Minister aus<br />

Asien (Indien), Afrika (Kamerun) und Amerika (Haiti) sorgen für internationales Flair und<br />

redliche Bestellorder auf den Messeständen. Deutsche und europäische Strategien, Technik<br />

und Personalqualifikationen sind Vorbilder in der Welt. Hier folgen einige Aspekte des<br />

heutigen Geschehens (in Ergänzung unseres gestrigen <strong>Newsletter</strong>s). Mehr dazu in der<br />

nächsten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Ausgabe (November).+++<br />

1.2 Hubschrauber-Kooperation für Katastrophenfall<br />

+++ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Deutsche<br />

Hubschrauberverband (DHV) haben am gestrigen Dienstag, 30. Oktober, auf dem 3.<br />

Europäischen Katastrophenschutzkongress in Bonn einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.<br />

Zukünftig können Hubschrauber privater Anbieter bei Engpässen im Falle einer Schadenslage<br />

eingesetzt werden. "Neue Herausforderungen zeigen oft den Mangel an benötigten<br />

Ressourcen auf. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Hubschraubern",


erklärte BBK-Präsident Christoph Unger. Als Beispiel führte er die jüngste Anfrage bei den<br />

Waldbränden in Albanien und Griechenland an Deutschland an, "die die Bundeswehr und die<br />

Bundespolizei sehr schnell an ihre Grenzen stoßen ließ." Erst über den DHV war es möglich<br />

Hubschrauber zu schicken. Als nächstes Schritt sollen entsprechende Vereinbarungen mit den<br />

einzelnen Bundesländern getroffen werden. Bislang hat nur das Saarland eine solche<br />

Kooperation getroffen. www.bbk.bund.de +++<br />

1.3 Der nächste Katastrophenschutzkongress<br />

+++ Viele Teilnehmer freuen sich schon auf ein Wiedersehen im herbstlichen Bad Godesberg<br />

(Bonn) am 8. und 9. Oktober 2008. Nahezu die Hälfte der Aussteller hat ebenfalls erklärt<br />

wiederzukommen: Auf Wiedersehen in Bonn! www.disaster-management.eu +++<br />

2. KRISENMANAGEMENT IM FALLE EINER PANDEMIE<br />

2.1 Wissenschaft: Ausgangslage und Perspektiven<br />

+++Der Umgang mit einem massenhaften Auftreten von Influenza stand im Mittelpunkt des<br />

Vortrages von Prof. Dr. Alexander Kékule, Direktor, Institut für medizinische Mikrobiologie<br />

an der Universität Halle, auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress: "Allgemein<br />

hat eine Pandemie unmittelbare Folgen für die medizinische Versorgung und die öffentliche<br />

Infrastruktur. Die Rettung durch einen Impfstoff ist erst nach vier bis sechs Monaten möglich,<br />

deswegen kann er nicht schützen. So passieren die meisten Maßnahmen ohne dass der<br />

Impfstoff vorhanden ist." Besondere Herausforderungen ergäben sich für den<br />

Bevölkerungsschutz, weswegen hier eine gute Planung dringend erforderlich sei. Dies<br />

umfasse die medizinische Versorgung (z.B. die Einrichtung von Schwerpunktkliniken, die<br />

Versorgung mit Impfstoff, die Ausstattung mit Beatmungsgeräten), die Infrastruktur<br />

(Versorgung mit Wasser, Energie, Lebensmitteln Kommunikation, Verkehr, Geldverkehr)<br />

und die Öffentliche Ordnung (Polizei, <strong>Behörden</strong>). Auch Unternehmen sollten für den<br />

Pandemiefall gerüstet sein und sich fragen, wie sich Nachfrage und Zulieferung in der<br />

Pandemie verhalten, wie der Betrieb sinnvoll heruntergefahren werden kann und welche<br />

kritischen Bereiche besonders beschädigt werden. "Aber es gibt auch gute Nachrichten: Durch<br />

eine frühe Vorwarnung können die Krankheits- und Todesfälle erheblich reduziert werden.<br />

Insgesamt ist es möglich, die Schadenshöhe durch eine gute Vorbereitung erheblich zu<br />

minimieren." +++<br />

2.2 Politik: Einbindung von Hilfsorganisationen<br />

+++ Mit der Pandemieplanung und dem Krisenmanagement im Falle einer massenhaften<br />

Influenza-Erkrankung beschäftigte sich Dr. Angela Wirtz, Leiterin des Referats für<br />

Umwelttoxologie, Infektionsschutz, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinische<br />

Versorgungsfragen im Hessischen Sozialministerium, auf dem 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress. "Ein Pandemieplan muss unbedingt Angaben über die<br />

Kommunikationsstrategie, die Virus- und Krankheitsbeobachtung, seuchenhygienische<br />

Maßnahmen, strukturelle Anpassungen zur Versorgung einer Vielzahl infizierter Patienten<br />

und die Anpassung von Führungsstrukturen enthalten. Nach dem mutmaßlichen<br />

Übertragungsweg der Infektion richten sich dann alle Maßnahmen." Insbesondere für das<br />

medizinische Personal sei ein umfassender Schutz erforderlich. So stehe beim hessischen<br />

Pandemieplan das Gesundheitspersonal bei der Verteilung des Impfstoffes durch die<br />

Gesundheitsämter an erster Stelle, nachfolgend Polizei und Feuerwehr und dann erst die<br />

Personengruppen nach Alter. "Es ist wichtig, dass die Krankenversorgung durch<br />

Krankenhäuser, ärztliche Notdienste, Rettungsdienste, aber auch durch örtliche Nothilfe,<br />

Alten- und Pflegeheime und die Pflegedienste durch die Gesundheitsämter geplant und


koordiniert wird", sagte Wirtz. Auch durch eine organisierte häusliche Betreuung, durch<br />

Einbindung von Hilfsorganisationen, Anleitung zur Selbsthilfe und durch die Verteilung<br />

antiviraler Medikamente könne man einer Pandemie wirksam begegnen. +++<br />

2.3 Wirtschaft: Pandemievorsorge in großen Unternehmen<br />

+++ Pandemievorsorge ist in Großunternehmen noch immer eher eine Ausnahme als die<br />

Regel. So sind 12 von 30 DAX-Unternehmen nicht auf den Ausbruch einer Pandemie in<br />

ihrem Hause vorbereitet. Wie eine derartige Pandemievorsorge in einem großen Unternehmen<br />

aussieht, erläuterte Dr. Robert Plum, Leiter Pandemievorsorge bei 3M. Das Unternehmen<br />

bietet in seinem Portfolio unter anderem ein breites Angebot an Arbeitsschutzkleidung.<br />

Wichtige Schritte der Pandemie-Planung sind die Bildung eines zentralen Krisenstabs, die<br />

Setzung von Schutzzielen und insbesondere die Bedarfsplanung, Beschaffung der<br />

Schutzkleidung und das Training der Mitarbeiter. Diese müssen in der Lage sein, die ihnen<br />

zur Verfügung stehende Schutzkleidung auch ordnungsgemäß zu verwenden. Zudem könne<br />

man, so Dr. Plum, unter den Mitarbeitern auch noch so genannte Pandemiehelfer rekrutieren,<br />

die besonders geeignet sein, im Notfall allgemeine Aufgaben zu übernehmen. In der Praxis<br />

habe sich gezeigt, dass hierfür insbesondere die Personen geeignet seien, die ohnehin bereits<br />

die Funktion eines Ersthelfers innehaben. Durch eine umfassende Pandemieplanung könne<br />

man die Zahl der Erkrankung und Todesfälle reduzieren zudem die Umsatzausfälle für das<br />

jeweilige Großunternehmen so gering wie möglich halten. +++<br />

3. KRITISCHE INFRASTRUKTUREN<br />

3.1 Brendel fordert bessere Zusammenarbeit beim Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

+++ Über die besondere Herausforderung beim Schutz Kritischer Infrastrukturen für das Land<br />

Nordrhein-Westfalen sprach Karl Peter Brendel, Staatssekretär im Innenministerium NRW.<br />

Das einwohnerstärkste Bundesland sei in dieser Hinsicht besonders gefordert, da sich hier<br />

eine große Zahl von Kritischen Infrasturen befänden. So verzeichne NRW beispielsweise die<br />

größte Dichte an Kraftwerken in Europa und erfülle für den europäischen Verkehr eine<br />

wichtige Drehkreuzfunktion. Um diese Vielzahl an Kritischen Infrastrukturen zukünftig<br />

effektiv schützen zu können, sei ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Die verantwortlichen<br />

Ressorts auf der Landes- und Bundesebene müssten hierbei eng zusammenarbeiten. Doch<br />

nicht nur die Politik ist gefragt. "Es muss ein Gesamtkonzept aller Akteure geben, das auch<br />

die Betreiber der Kritischen Infrastrukturen mit einbindet", so Brendel. Die<br />

Infrastrukturbetreiber will Brendel daher gesetzlich in die Pflicht nehmen, wobei er sich für<br />

die Gesetzgebung einen möglichst geringen Aufwand wünscht. Eine derartige Lösung sei<br />

zudem nur im parteipolitischen Konsens möglich. Mit Blick auf Europa sprach sich Brendel<br />

eindeutig für die Wahrung des Subsidiaritäsprinzips aus, wonach der Schutz Kritischer<br />

Infrastrukturen auch zukünftig Aufgabe der einzelnen Mitgliedstaaten der EU bleiben. Der<br />

Schutz Kritischer Infrastrukturen leide bis dato daran, dass es in dieser Frage bislang ein<br />

unzureichendes Problembewusstsein gebe, sowohl auf Seiten der Politik als auch bei der<br />

Wirtschaft. Brendel forderte daher neben einer enger Zusammenarbeit der politisch<br />

Verantwortlichen, auch eine bessere Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit der<br />

Wirtschaft. "NRW steht bereit", ließ Brendel an seinem politischen Willen zum Abschluss<br />

seiner Rede keinen Zweifel aufkommen. +++<br />

3.2 Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit schaffen<br />

+++ Das Hauptaugenmerk des Vortrages Dr. Matthias Jarke der RWTH Aachen lag neben<br />

den technischen Aspekten auf der Forderung nach Klarstellung der Zuständigkeiten im<br />

Katastrophenschutz. "Es wäre sehr wichtig, wenn im Bereich der Rahmenbedingungen


festgelegt würde, welche Prozesse und welche Szenarien mit Priorisierung zu schützen sind",<br />

so Jarke. Gleichzeitig zeige aber die tatsächliche Umsetzung durch<br />

Katastrophenschutzorganisationen, dass gerade diese geforderte Zusammenarbeit im<br />

schlimmsten Fall optimal funktioniere. "Nehmen wir als Beispiel das Schneechaos im<br />

Münsterland. Die Strommasten wurden dabei zehnmal mehr belastet als im Worst Case<br />

Szenario der Energieversorger angenommen – und bekanntermaßen brachen einige, so dass<br />

die Bevölkerung fast eine Woche ohne Strom auskommen musste. Von Seiten der<br />

Katastrophenschutzorganisationen war diese Katastrophe allerdings ein Vorbild an<br />

Zusammenarbeit, das auch in Zukunft noch vielen als Beispiel in allen Bereichen dienen wird.<br />

Sehr schnell hatten die beteiligten Landkreise einen Stab gebildet und dieser Stab koordinierte<br />

bis zu 3.000 Menschen", beschrieb Jarke die Koordination. Die Aufgaben hätten aber nicht<br />

nur die Versorgung der Bevölkerung, sondern auch vielfältige andere Bereiche mit<br />

eingeschlossen. "So mussten auch über 2.000 auf der Autobahn liegen gebliebene Fahrzeuge<br />

betreut werden." Alle diese Vorgänge seien mit musterhafter Koordination und Schnelligkeit<br />

erfolgt, so dass wirklich von einem Vorbild gesprochen werden könne. Dieses Vorbild sei<br />

umso wertvoller, als es eben unbürokratisch und mitten in einer Notlage entstanden sei. +++<br />

3.3 Weniger Kriege und mehr Naturkatastrophen<br />

+++ "Wir beobachten gewaltige Veränderungen im Katastrophenschutz", so die Feststellung<br />

von John Farmer, Operations Director International von Medair e.V. zu Beginn seines<br />

Vortrages. "Diese Veränderungen betreffen nicht nur die Art der Katastrophen, sondern auch<br />

die beteiligten Akteure sowie den Umgang mit Hilfsorganisationen im eigenen und Zielland.<br />

Alle diese Änderungen hätten auch alleine schon Auswirkungen auf alle Hilfsorganisationen,<br />

zusammen führen sie zu dramatischen Veränderungen." So hätten bei den Arten der<br />

Einsatzgründe die Naturkatastrophen drastisch zugenommen. "In den 90ern waren wir zu 40<br />

Prozent aufgrund von Naturkatastrophen und zu 60 Prozent aufgrund von komplexen<br />

Szenarien, wie z.B. im Sudan, unterwegs. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Zahlen der<br />

Naturkatastrophen auf 60 Prozent und die der komplexen Szenarien auf nur noch 40 Prozent.<br />

Dabei sind bei Naturkatastrophen ganz andere Fähigkeiten, wie schnelle und weltweite<br />

Einsatzfähigkeit, nötig als bei den eher vorhersehbaren komplexen Szenarien", beurteilt<br />

Farmer die aktuellen Herausforderungen, mit denen alle Hilfsorganisationen zu kämpfen<br />

hätten. Diese Zahlen zeigten aber nicht unbedingt einen Anstieg der Katastrophen, betonte<br />

Farmer, sondern vielmehr eine Verschiebung der Ursachen. "Es gibt zwar immer noch<br />

Konflikte die zu komplexen Szenarien führen, aber unserer Beobachtung nach scheinen diese<br />

Konflikte weltweit zurück zu gehen." Ein ausführlicher Bericht aller Erfahrungen Farmers mit<br />

seiner Hilfsorganisation kann in der nächsten Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> nachgelesen<br />

werden. +++<br />

3.4 Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

+++ Der erste Tag des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses endete gestern mit<br />

einer Diskussionsrunde zum Thema "Schutz kritischer Infrastrukturen". Unter Leitung von<br />

Karl Peter Brendel, Staatssekretär im Innenministerium NRW stellten sich die<br />

Diskussionsteilnehmer die Frage, ob Lücken im Versorgungsnetz bestehen. Der indische<br />

Staatsminister für Katastrophenschutz J. K. Sinha unterstrich, dass Vorbereitung,<br />

Koordination und Kommunikation essentiell für den Katastrophenschutz seien. In Indien<br />

werden in öffentlichen-privaten Partnerschaften Strategien zur Risikoreduktion erarbeitet, um<br />

kritische Infrastrukturen besser schützen zu können. Michael Hange, Vizepräsident des<br />

Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik (BSI) betonte, dass KRITIS-Betreiber<br />

das Internet benutzen. Nach Studien des BSI nehmen Quantität und Qualität der Angriffe zu<br />

und es werden immer mehr Schwachstellen in IT-Produkten gefunden. Intern werde<br />

sicherheitstechnisch zwar schon viel für die eigene Infrastruktur getan, aber


organisationsübergreifend müsse intensiver kooperiert werden. Der Umsetzungsplan der<br />

Bundesregierung UP KRITIS soll dazu beitragen, <strong>Sicherheit</strong>sstandards zu schaffen. Prof. Dr.<br />

Matthias Jarke, RWTH Aachen forderte Prozessanalysen für den Schutz kritischer<br />

Infrastrukturen zu betreiben. Man müsse aus der Vergangenheit lernen, um wiederkehrende<br />

Prozesse zu identifizieren und zu verbessern. "Warum wird der Schutz kritischer<br />

Infrastrukturen eigentlich erst jetzt thematisiert?" fragte Dr. Wolfram Geier, Leiter des<br />

Zentrums Kritische Infrastrukturen beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und<br />

Katastrophenhilfe. Das hänge mit der veränderten Form der heutigen Risiken zusammen<br />

(Naturkatastrophen, menschliches und technisches Versagen, Terrorismus) und dem<br />

Charakter der Risiken. Während es früher überwiegend lokale Infrastrukturen gab, herrschen<br />

heute zentrale Kontrollsysteme vor. Wichtig ist die zukünftige Kooperation zwischen Staat<br />

und Wirtschaft. Mit Hilfe von Risikoanalysen müssen die Schwachstellen kritischer<br />

Infrastrukturen identifiziert werden und bewertet werden. Auch der Vertreter der Wirtschaft<br />

in der Diskussionsrunde, Michael Bartsch von T-Systems, forderte, dass Einflussfaktoren und<br />

Risiken festgelegt und präventive Maßnahmen für die besonders hohen<br />

Eintrittswahrscheinlichkeiten definiert werden müssen. +++<br />

4. KLIMAWANDEL<br />

4.1 Klimawandel und Bevölkerungsschutz<br />

+++ "Die Vergabe des Friedensnobelpreises an den UN-Klimarat und Al Gore weist auf die<br />

Ernsthaftigkeit des Klimawandels hin". Mit diesen Worten eröffnete heute Morgen Christoph<br />

Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den<br />

zweiten Tag des 3. Europäischen Katastrophenschutzkongresses, der vormittags die<br />

Auswirkungen des Klimawandels auf den Katastrophenschutz diskutierte. Die globale<br />

Erwärmung, die Erhöhung der Niederschläge sowie die Zunahme extremer Wetterverhältnisse<br />

führen zu Dürren, Waldbränden, Überschwemmungen und Stürmen. Die direkte Gefährdung<br />

von Menschenleben ist die unmittelbare Folge. "Daher stellen sich auch neue<br />

Herausforderungen an den Bevölkerungsschutz", so Unger. Zwingend erforderlich sei die<br />

Erforschung regionaler Klimaänderungen. Regional unterschiedliche, szenarienorientierte<br />

Ausstattungskonzepte, die Einrichtung von Schwerpunktbereichen und Ergänzungsmodule in<br />

der Ausbildung der Hilfsorganisationen seien nötig, um den klimatischen Veränderungen<br />

gewappnet zu sein. Eine weitere Herausforderungen sei die Anpassung des<br />

Gesundheitswesens: Beispielsweise besteht eine hohe Korrelation zwischen Hitzebelastung<br />

und Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Zudem werden durch die globale<br />

Erwärmung die Verbreitung von Krankheitsüberträgern und das Infektionspotential verändert.<br />

Ebenfalls von Bedeutung sei der Schutz kritischer Infrastrukturen in Bezug auf den<br />

Klimawandel: Wenn der jetzige Versorgungsstand beibehalten werden soll, müssten z. B.<br />

Energieversorger und die Transportwirtschaft umdenken.<br />

Unger betonte, dass die Zusammenarbeit mit anderen <strong>Behörden</strong> essentiell sei. Aus diesem<br />

Grund wurde eine strategische Allianz zwischen dem Umweltbundesamt, dem Deutschen<br />

Wetterdienst, dem Technischen Hilfswerk und dem BBK geschaffen, die gemeinsam die<br />

Prognosen verschiedener Verfahren erfassen und auswerten. Ziele dieser Allianz sind<br />

Anpassungsstrategien zu entwickeln, die internationale Zusammenarbeit zu stärken und die<br />

Bevölkerung, andere <strong>Behörden</strong> und KRITIS-Betreiber zu informieren und zu sensibilisieren.<br />

+++<br />

4.2 Mit Wetterinformationsdiensten die Katastrophenprävention stärken<br />

+++ Dr. Wilfried Thommes, Vorstandsmitglied des Deutschen Wetterdienstes (DWD)<br />

informierte die Teilnehmer des Katastrophenschutzkongresses über die Forschungsarbeit des


DWD und wie mit Hilfe dieser Informationen Katastrophenschutzorganisationen unterstützt<br />

werden können. Der DWD ist in ein internationales Wetterfernmeldenetz eingebunden, in<br />

dem sich auf gewisse Klimastandards geeinigt wurde. Die internationale Zusammenarbeit sei<br />

wichtig, um gesammelte Klimadaten sinnvoll nutzen und die komplexen Wechselwirkungen<br />

zwischen Atmosphäre, Ozean und Biosphäre besser verstehen zu können. Die globalen<br />

Beobachtungsdaten fließen in numerische Modelle ein, auf Basis derer kurzfristig<br />

Unwetterwarnungen herausgegeben werden. Die Zentrale des DWD versorgt im Austausch<br />

mit regionalen Wetterdiensten das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundesamtes<br />

für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit diesen Daten, auf Basis derer<br />

Katastrophenschutzorganisationen arbeiten können. Damit werde versucht, die Lücke<br />

zwischen Klimaforschung und Umsetzung und Anwendung zu schließen. +++<br />

4.3 Knackpunkt regionale Extremereignisse<br />

+++ Die Prognosen des Klimawandels sind gestützt auf globale Daten in einem Zeithorizont<br />

von 100 Jahren", erklärte Prof. Dr. Gerd Tetzlaff vom Institut für Meterologie der Universität<br />

Leipzig am zweiten Kongresstag. Wenn man über Anpassungen an den Klimawandel spreche,<br />

müsse man also einen Zeitrahmen von 100 Jahren mitdenken. Wichtig ist aber auch eine<br />

regionale Betrachtung: Manchmal seien die prognostizierten Auswirkungen auf regionaler<br />

Ebene genauso wie auf globaler Ebene, manchmal aber eben auch nicht. In der Vorhersage<br />

regionaler und lokaler Klimaentwicklungen gebe es daher noch Forschungsbedarf, so der<br />

Klimaexperte. Prof. Tetzlaff warnte auch vor einer Verknüpfung von Extremereignissen mit<br />

dem Klimawandel: "So eine Großschadenslage wie das Elbehochwasser gibt es nur einmal in<br />

100 Jahren. Die Schäden waren so hoch, wie die nächsten zehn folgenden<br />

Naturkatastrophen." Solch ein Extremereignis in Bezug mit den Klimawandel zu setzen "sei<br />

eine Herausforderung", formulierte Tetzlaff. Auch müsse man bei der Einschätzung des<br />

Klimawandels bedenken, dass in den letzten 30 bis 40 Jahren umfassender über<br />

Naturkatastrophen berichtet wurde. "Geht man weiter zurück wird das sehr viel weniger", so<br />

der Leipziger Professor.<br />

Als Knackpunkt bezeichnete Prof. Tetzlaff regionalisierte Extremereignissen: Eine<br />

Vorhersage sei dabei nicht möglich. Die Planungen - beispielsweise von Deichen - müssten<br />

daher mitsamt der Unsicherheiten bei den Extremwerten geschehen, empfahl der Experte.<br />

+++<br />

4.4 NRW: Es wird wärmer und feuchter<br />

+++ "Wie gehen wir mit den prognostizierten Änderungen des Klimawandels und den damit<br />

verbundenen Gefahren um?", diese Frage stand im Zentrum des Vortrages von Dr. Alexander<br />

Schink, Staatssekretär im Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen. Insgesamt werde es<br />

in NRW wärmer und feuchter. Auch die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen<br />

nehme zu. Die Veränderungen seien aber regional sehr unterschiedlich. Daher müsse die<br />

Datengrundlage verbessert werden – bisher ist die Prognosegenauigkeit "sehr, sehr unscharf",<br />

so der Staatssekretär. Im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft stellt sich das Land auf höhere<br />

Sturm-, Schneebruch- und Waldbrandgefahren ein. Dies solle zum einen durch eine<br />

Verbesserung der Geodatenbasis geschehen. Außerdem werde die Sturmfestigkeit des<br />

Waldbestandes erhöht, erläutert Schink. Dazu sollen sturmanfällige flachwurzelnde Fichten<br />

durch tiefwurzelnde Bäume ergänzt werden. Dies empfiehlt das Ministerium zum Beispiel für<br />

die Wiederbewaldung der Waldflächen, die der Orkan Kyrill niedergerissen hat. Außerdem<br />

sollten wärmeliebende Baumarten angepflanzt werden, erläuterte Dr. Schink. Zur Senkung<br />

des Waldbrandrisikos sollen zukünftig vermehrt Schattenbaumarten gepflanzt werden, die<br />

Grasnachwuchs unterdrücken, und somit die Ausbreitung von Bodenfeuern bekämpfen. NRW<br />

werde außerdem mehr Feuerwachtürme bauen und die Flugüberwachung verstärken.


Im Bereich des Hochwasserschutzes hat NRW in den letzten Jahren bereits 100 Kilometer<br />

Deichlänge saniert. Bis 2015 sollen weitere 120 Kilometer folgen – Kostenpunkt: eine<br />

Milliarde Euro. Außerdem wurden Rückhalteräume geschaffen: "Wir haben im Bereich<br />

Duisburg eine Fläche für 16 Millionen Euro erworben. Der notwendige Deichbau wird uns<br />

noch mal 20 Millionen Euro kosten. Dafür können wir mit diesem Raum eine<br />

Hochwasserwelle um bis zu 15 Zentimeter absenken – das ist eine Menge", erläuterte der<br />

Staatssekretär. +++<br />

4.5 "Es muss Single-Voice gelten!"<br />

+++ In den letzten Jahren ist die Diskussion um den Klimawandel immer populärer<br />

geworden. Am Rande des 3.Europäischen Katastrophenschutzkongresses hatte <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>-Redakteur Carsten Köppl Gelegenheit mit Dr. Wilfried Thommes, Vorstandsmitglied<br />

beim Deutschen Wetterdienst (DWD), über Extremwetterereignisse und staatliche<br />

Wetterdienste zu sprechen.<br />

FRAGE: Klimawandel ist nichts Neues. Warum beschäftigt es jetzt alle?<br />

DR. THOMMES: Weil der Klimawandel immer mehr Bereiche unserer Volkswirtschaft<br />

betrifft. Die Gesellschaft wird immer vulnerabler, die Ressourcen werden immer knapper und<br />

der antropogene Treibhauseffekt ist unübersehbar geworden.<br />

FRAGE: Wird es mehr Extremwetterereignisse in Deutschland geben?<br />

DR. THOMMES: Ja, aber ob das so ungewöhnlich ist, dass wir die Zunahme der<br />

Extremereignisse als Beweis für den antropogene Teil des Klimawandels sehen können, das<br />

ist eher fraglich. Eins dürfen wir auch nicht vergessen: Viele hohe Schadensfälle sind durch<br />

veränderte Normen zustande gekommen. Früher waren die Ingenieure in der Lage zu sagen<br />

"ich gebe einen <strong>Sicherheit</strong>szuschlag von zehn bis 15 Prozent auf Tragwerke" und damit hat<br />

man auch Windstärke zwölf bis dreizehn abgefedert. Heutzutage will man überall sparsam<br />

bauen und gibt auch sparsame <strong>Sicherheit</strong>szuschläge. Und jetzt überlegt man in allen<br />

Normengremien in denen ich tätig bin, ob man nicht den Klimawandel berücksichtigen soll.<br />

FRAGE: Sie bieten Alarmprodukte an. Das neueste ist MeteoAlarm. Worum handelt es sich<br />

dabei?<br />

DR. THOMMES: Wetter und Klima hat nie an den Landesgrenzen halt gemacht. Wir<br />

Meteorologen waren es immer gewohnt, rund um den Globus Daten auszutauschen. Selbst in<br />

Zeiten des Kalten Krieges – Datenaustausch hat immer gut funktioniert. Wir wissen über die<br />

Klimaänderungen rund um den Globus Bescheid. Da war es folgerichtig, dass sich die EU-<br />

Staaten zusammengesetzt haben um gemeinsame Alarmprodukte zu erstellen – da ist dann<br />

MeteoAlarm raus geworden. Da sind über 30 Staaten dran beteiligt und es kann jeder Bürger<br />

abrufen und nachgucken ob es Sturm- oder Hochwasserwarnungen in Griechenland oder<br />

Irland gibt.<br />

FRAGE: Wie funktioniert Alarmierung in Deutschland?<br />

DR. THOMMES: In Deutschland haben wir ein ganz ausgeklügeltes Alarmsystem – die<br />

Feuerwehren, die Polizei, der Katastrophenschutz – das sind unsere Abonnenten. Von unseren<br />

sieben regionalen Beratungsstellen werden diese Abonnenten von uns gewarnt. Das geschieht<br />

dreistufig: Frühwarnung, Vorwarnung und aktuelle Warnung. Das hat sich bewährt. Viele der<br />

Institutionen wollen, dass der Deutsche Wetterdienst sie warnt. Viele sagen, zum Beispiel die<br />

öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, es muss in Deutschland "Single-Voice" gelten, d.h.<br />

nur einer darf warnen – und nicht private Anbieter aus kommerziellen Interessen heraus.<br />

FRAGE: Muss Wetteralarmierung staatlich sein?<br />

DR. THOMMES: Wir sind nicht interessengesteuert! Wir haben keine Werbeträger auf<br />

unserer Homepage. Die Privaten können viel machen: Firmenabos abschließen,<br />

Wettervorhersagen für Gasversorger, etc. – aber wenn es um Menschenleben und um große<br />

Werte geht, das muss ein staatlicher Dienst machen. +++


5. FACHFOREN<br />

5.1 Komplex und unerlässlich: Koordinierung bei Großkatastrophen<br />

+++ Großkatastrophen stellen nicht nur eine enorme operative Herausforderung für die Kräfte<br />

vor Ort dar. Sie erfordern zugleich auch immer einen hohen Koordinationsaufwand. Peter<br />

Billing, Leiter des Monitoring and Information Center (MIC) bei der Europäischen Union,<br />

zeigte den aktuellen Stand, die Probleme und die Perspektiven des Katastrophenschutzes auf<br />

der europäischen Ebene auf. Insbesondere die Kommunikation, personelle Ausstattung des<br />

MIC sowie die Koordination im Einsatz und der Transporte sei noch ausbaufähig. Die weitere<br />

Verbesserung des MIC und sowie der internationalen Koordination der Einsätze insgesamt sei<br />

jedoch nicht alleinige Aufgabe "von Brüssel". Vielmehr müsse jeder Mitgliedstaat dazu<br />

beitragen, das System zukünftig noch effektiver zu machen. +++<br />

5.2 Rolle der IT als kritische Infrastruktur<br />

+++ Ein durchaus kritischer Blick auf die Rolle der IT als kritische Infrastruktur warf das<br />

Forum III beim 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress. "Ich erinnere mich noch an<br />

meine Zeit bei den Fernmeldern der Bundeswehr. Zu Hause bei der Übung benutzen alle ihre<br />

Handys und die Koordination klappte bestens. Aber gerade die Fernmelder sollen ja<br />

Infrastrukturen schaffen wo noch überhaupt keine vorhanden sind und ohne Handys klappte<br />

es im Einsatz dann eben nicht so gut. Was ich mit diesem Beispiel sagen will: Wir müssen<br />

genau prüfen in wie weit wir ohne Technologien überhaupt noch einsatzfähig sind", brachte<br />

Dirk Reinemann vom Referat 126 des Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in der<br />

Informationstechnologie (BSI) die allgemeine Kritik auf den Punkt. Robuste Technologien<br />

dürften dabei nicht ersatzlos für eine rein IT-gestützte Prozessoptimierung gestrichen werden.<br />

Einen weiteren kritischen Punkt der aktuellen Entwicklung betonte auch Jochen Grimmelt,<br />

Zuständiger für zivile Notfallvorsorge bei der DB <strong>Sicherheit</strong> GmbH: "Wir fahren noch auf<br />

demselben Schienennetz wie vor sechzig Jahren, nur der Zugverkehr hat dramatisch<br />

zugenommen." Dabei könne diese Leistung in Verbindung mit dem derzeit erwarteten Service<br />

nur mittels modernster Technologien erreicht werden. "Selbst im schlimmsten Fall werden<br />

wir die Strecken noch mit 20 bis 30 Prozent auslasten können, dann gehen wir eben Back to<br />

the Basic und fahren wie vor dreißig Jahren", so Grimmelt. "Den Zugverkehr an sich kriegen<br />

sie nicht klein, dafür haben wir genug Ausweichszenarien und fahren eben um die betroffene<br />

Stelle außen rum. Nur wird ein solches Szenario immer auch einen Komfortverlust mit sich<br />

führen." +++<br />

6. AUSSTELLERÜBERSICHT<br />

6.1 Eigenbau der Feuerwehr Bonn<br />

+++ Das Ausstellungsstück der Feuerwehr Bonn im Außenbereich des 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongresses ist ein echtes Unikat. Aus einem ehemaligen Container für<br />

Gasflaschen war im Eigenbau ein Versorger entstanden, mit dem bis zu 100 Personen<br />

problemlos versorgt werden können. Die dieses Prachtstück nutzende "Schnelleinsatzgruppe<br />

Versorgung" (SEG) kann somit innerhalb von nur 60 Minuten eine Versorgungsstelle<br />

betriebsbereit einrichten, mit der die eben genannte Personenzahl verpflegt werden kann.<br />

Neben der Verpflegung ist auch ein WC-Anhänger an dem Gefährt eingerichtet worden.<br />

www.bonn.de +++<br />

6.2 Wasserpumpen vom Feinsten


+++ Bei Großschadensfällen ist es, unter welchen Umständen auch immer, unbedingt<br />

notwendig in der Lage zu sein, Wasser von offenen Ressourcen wie Flüssen, Seen, Häfen<br />

oder dem Meer beziehen zu können. Für konventionelle Pumpen ist dabei in den meisten<br />

bisher aufgetretenen Fällen die Erreichbarkeit des nächsten Gewässers unmöglich. Hytrans<br />

hat nun ein System entwickelt, das dieses Problem überwinden soll. Das mobile Hytrans Fire<br />

System (HFS), bestehend aus den drei Hauptbestandteilen "HydroSub", "Schlauchverlegung<br />

und Wiederaufnahme" sowie "Schlauch und Armaturen", zeigte dabei bei allen bisher<br />

getesteten und wasserkritischen Gegebenheiten, wie zuverlässig und leistungsfähig moderne<br />

Pumpen sein können. Mehr Informationen über das neue Pumpsystem gibt es im Internet oder<br />

auf Stand Nr. 18 beim 3. Europäischen Polizeikongress. www.hytransfiresystem.com +++<br />

6.3 Schwere Fahrzeuge für schwere Aufgaben<br />

+++ Vom Radlader über Mehrzweckgeräte, Geräteträger und Muldenkipper bis hin zu<br />

Baggern bietet die Firma Hydrema schweres Gerät für die noch schwierigeren Aufgaben der<br />

Katastrophenschützern. Wie sich die Besucher des 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongresses auf Stand Nr. 22 überzeugen konnten, sind die rustikalgewaltigen<br />

Geräte mit modernster Technologie ausgestattet, so dass die Bedienung weit<br />

weniger Kraft erfordert als angesichts der robusten Gehäuse erwartet werden konnte. Die<br />

technischen Daten können auch im Internet eingesehen werden. www.hydrema.com +++<br />

6.4 Weniger Blackouts bei der Kommunikation<br />

+++ Gerade bei einer Katastrophe – im schlimmsten Fall sogar begleitet von einem<br />

großflächigen Stromausfall – muß die Kommunikation absolut sicher sein, so die Forderung<br />

der Firma IABG beim 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress. Eine der auf Stand 30<br />

präsentierten Lösungen der IABG namens IRRIIS nimmt sich dieses Themas mit besonderer<br />

Sorgfalt an. So könnten Szenarien sicher mit ihren vielfältigen Aspekten erfasst und eine<br />

bestmögliche Reaktion ermöglicht werden. Das gesamte überaus komplexe System, das sich<br />

dennoch durch Robustheit auszeichnet, kann entweder heute noch auf dem Stand oder im<br />

Internet erforscht werden. www.iabg.de +++<br />

6.5 Vorsorge, Abwehr, Aufbau<br />

+++ Diese drei Begriffe stehen im Zentrum der Auftritts von Dräger Safety auf dem 3.<br />

Europäischen Katastrophenschutzkongress. Das Unternehmen präsentiert zum einen den<br />

Bereich CBRN Detection, der sich in die Aufgaben Erkundung von Kampfstoffen,<br />

Industriegasen, biologisch und nuklearen Stoffen in gefährdeten Gebieten, deren Berteilung<br />

und Weitergabe der Erkenntnisse in die Lagezentren sowie die lokale Koordination aller<br />

beteiligten Einheiten gliedert. Zum anderen demonstriert Dräger Safety die Softwarelösung<br />

Drägerware.act! für Katastrophenschutz und Stabsarbeit. Sie ermöglicht den Zugriff auf alle<br />

notwendigen Informationen aus der Vorsorge und auf eine bereichübergreifende<br />

Lagedarstellung. Sie optimiert das Meldewesen auf einer einfachen Benutzeroberfläche und<br />

integriert dabei die klassischen Arbeitsweisen. www.draeger.com +++<br />

6.6 Retten und Bergen<br />

+++ Rettungstücher für Feuerwehren, Technische Hilfswerke, militärische Sanitätsbereiche,<br />

aber auch für Kliniken und Rettungsdienste zeigen die Gelsenkirchener Werkstätten auf ihrem<br />

Stand in der Ausstellung. Die Rettungstücher sind besonders strapazierfähig und erlauben, je<br />

nach Typ, eine Belastbarkeit von bis zu 200 Kilogramm. In den Gelsenkirchener Werkstätten<br />

arbeiten über 700 behinderte und nicht behinderte Menschen Hand in Hand.<br />

www.gelsenkirchener-werkstatten.de +++<br />

6.7 WM Schweiz & Österreich


+++ Die SAP AG bietet für den Katastrophenschutzbereich verschiedene Lösungen und<br />

Informationssysteme. Eines davon, IES KSD – Informations- und Einsatz-System<br />

Koordinierter Sanitätsdienst – hilft in Echtzeit, den Einsatz von Rettungskräften sowie die<br />

Verteilung von Patienten auf Krankenhäuser optimal zu koordinieren. Im Jahr 2004 ist das<br />

System in der Schweiz gestartet und wird im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2008<br />

in der Schweiz und in Österreich Anwendung finden. Darüber hinaus beteiligt sich SAP am<br />

Forschungsprojekt SoKNOS (Service orientierte Architekturen zur Unterstützung von<br />

<strong>Netzwerk</strong>en im Rahmen Öffentlicher <strong>Sicherheit</strong>), in welchem Konzepte zur<br />

organisationsübergreifenden Nutzung verteilter Infrastrukturen, Daten und Prozesse<br />

entwickelt werden. www.sap.de +++<br />

6.8 GIS-basiertes Informationssystem für Gefahrenlagen<br />

+++ Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW stellt in diesem Jahr das<br />

Informationssystem Gefahrenabwehr (IG) NRW vor. Das System bündelt alle für die<br />

Gefahrenabwehr in NRW relevanten Informationen, bereitet sie auf und macht sie NRW-weit<br />

verfügbar. In dem System werden sachliche und personelle Ressourcen sowie<br />

Infrastrukturenrichtungen erfasst. Das System wird allen mit der Gefahrenabwehr in NRW<br />

betrauten Institutionen kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie erhalten hierdurch bessere und<br />

schnellere Informationen über Ausstattungen und Gefährdungen als bislang. So unterstützt IG<br />

NRW das Krisenmanagement bei regionalen und Überregionalen Gefahrenlagen und stellt ein<br />

wichtiges Element bei der Vernetzung kommunaler <strong>Behörden</strong> zu einem schlagkräftigen,<br />

landesweiten Hilfeleistungssystem dar. www.lds.nrw.de +++<br />

6.9 Geogestütztes Feuerwehr-Entscheidungshilfesystem<br />

+++ Wasy Gesellschaft für wasserwirtschaftliche Planung und Systemforschung mbH zeigt in<br />

diesem Jahr die Software GeoFES, ein geogestütztes Feuerwehrinformationssystem auf der<br />

Basis von ArcGIS. Die Software dient auf der Grundlage eines Geografischen<br />

Informationssystems der Unterstützung von Entscheidungsträgern bei Feuerwehreinsätzen<br />

und Großschadensereignissen, insbesondere bei Bränden, Gefahrstoffunfällen oder Störfällen<br />

in Anlagen mit toxischen, umweltgefährdenden und brennbaren Stoffen. Die Entwicklung von<br />

GeoFES wurde durch die Berliner Feuerwehr initiiert und wird durch permanente<br />

Projektarbeit weiterentwickelt. Unabhängig davon ist eine Übertragbarkeit der Lösung durch<br />

das offene Konzept problemlos möglich, so dass es mittlerweile auch schon an anderen<br />

Standorten eingesetzt wird. www.wasy.de +++<br />

6.10 Die Universalplattform: ArcGIS von ESRI<br />

+++ Die ESRI GmbH präsentiert auf ihrem Stand die Lösung ArcGIS. Die Lösung hat sich<br />

mittlerweile in allen Anwendungsbereichen von Geoinformationssystemen als<br />

Universalplattform etabliert. Kompatibel zu allen Standards gängiger IT, gilt ArcGIS als<br />

führendes modulares System aufeinander abgestimmter GIS-Produkte und<br />

Entwicklungswerkzeuge. Folgerichtig ist ESRI in diesem Jahr auch auf einem<br />

Gemeinschaftsstand mit den Partnern LDS NRW und Wasy vertreten, die ArcGIS-basierende<br />

Lösungen präsentieren. www.esri-germany.de +++<br />

6.11 Für den Pandemiefall rüsten<br />

+++ Aus der Perspektive sozialer Verantwortung sieht das Healthcare Unternehmen Roche<br />

eine Influenza-Pandemie als wirtschaftliche und globale Bedrohung. Durch gezielte<br />

Beratungen sowohl der Firmen selbst als auch der Betriebsmedizinischen Dienste können<br />

Prozesse angestoßen werden, die die Erstellung eines Pandemie-Planes ermöglichen. Hier<br />

kann dann u. a. festgelegt werden, welche Abteilungen geschlossen werden, wie der


Werksschutz verläuft und wie die Ver- als auch die Entsorgung mit Wasser und Strom<br />

gehandhabt werden. Die Umfragen mehrerer großer Wirtschaftsmedien in Deutschland zeigen<br />

eine erschreckende Bilanz: fast die Hälfte der 30 DAX-Unternehmen haben keinen<br />

Notfallplan, nur ein Viertel davon hat sich mit antiviralen Medikamenten in unterschiedlich<br />

Höhe bevorratet. Als Hersteller von antiviralen, verschreibungspflichtigen Präparaten kann<br />

Roche die Unternehmen für den Pandemiefall rüsten. www.roche.com +++<br />

6.12 Vorhersagen, Warnen, Alarmieren<br />

+++ Mit dem Ziel, die komplexen Anforderungen an ein modernes Hochwasser-, Brand- und<br />

Katastrophenschutzmanagement zu erfüllen, haben sich zehn Berlin-Brandenburger<br />

Unternehmen sowie das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik<br />

IPK zusammengeschlossen. Das Kompetenznetzwerk Integrierte Systeme Hochwasser- und<br />

Katastrophenschutz KOSYnet verfährt im Management nach den Schritten Datenerfassung-<br />

und Übertragung, Vorhersagen, Warnen und Alarmieren, Maßnahmen einleiten bzw. steuern<br />

und informieren. Zur systematischen Erfassung der Risiken und zur<br />

Entscheidungsunterstützung vor, während und nach der Krisensituation werden neuen,<br />

integrierte Lösungen entwickelt. Das Angebot umfasst sowohl Produkte und Lösungen als<br />

auch Beratung und Schulung. Die T+I Consult GmbH ist mit den Aufgaben des<br />

<strong>Netzwerk</strong>managements beauftragt. www.kosynet.de +++<br />

6.13 Hilfe für die Unerreichbaren<br />

+++ Gerade bei Naturkatastrophen sind die Opfer meist schwer zu erreichen, wobei häufig<br />

sogar schon gewöhnliche Wetterkapriolen wie starke Regenfälle große Hindernisse für<br />

humanitäre Hilfeleistungen darstellen. Die Hilfsorganisation Medair präsentierte den<br />

Besuchern ihres Standes vielfältigste Informationen über die verschiedenen durchgeführten<br />

Einsätze, bei denen viele positive, einige negative und immer lehrreiche Erfahrungen<br />

gesammelt wurden. So wurde auch über die Einsätze im Süden des Sudan berichtet, wo es<br />

während der Regenzeit zwischen April und Oktober fast unmöglich ist, Material per Auto zu<br />

transportieren. Die Nil-Gegend, in der sonst Baumwollpflanzen wachsen, werde dann zu einer<br />

riesigen Schlammwüste. In diesem Jahr habe Medair sogar Schiffe zur Versorgung einsetzen<br />

müssen, weil selbst die Flugzeuge kaum noch auf den durchnässten Pisten landen konnten.<br />

Weitere interessante Einsatzberichte sind auch auf der Homepage der Hilfsorganisation<br />

veröffentlicht worden. www.medair.org +++<br />

6.14 Meldungen zur Lage<br />

+++ Neben dem bekannten und vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und<br />

Katastrophenhilfe (BBK) genutzten deNIS II Plus präsentierte ProDV auf seinem Stand auch<br />

"DISMA 4.0". Diese Version wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens des BBK zur<br />

"Weiterentwicklung des Programmsystems DISMA als Entscheidungshilfe- und<br />

Planungssystem bei Industrieunfällen, Hochwasserlagen und Waldbränden" konzipiert und<br />

programmiert. Dabei wurden neben den langjährigen Einsatzerfahrungen auch die zahlreichen<br />

Hinweise und Wünsche der Lizenznehmer umgesetzt. Gegenüber der Vorgängerversion bietet<br />

DISMA 4.0 nun zahlreiche neue und weiterentwickelte Funktionalitäten, mit denen die Arbeit<br />

der Katastrophenschutzbehörden speziell auf kommunaler Ebene wirkungsvoll unterstützt<br />

werden kann. www.prodv.de +++<br />

6.15 TETRA-Handgeräte<br />

+++ In einem zukünftigen BOS-Digitalfunknetz müssten für ein Optimum an Effizienz auch<br />

die Katastrophenschutzorganisationen mit eingebunden sein, so die Ansicht von Motorola, die<br />

auch mit einem Stand auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress demonstriert<br />

wurde. Auf eben jenem Stand präsentierte Motorola verschiedenste TETRA-Endgeräte, wie


ein Handsprechgerät Typ MTP 850 oder das Fahrzeugfunkgerät MTM 800 Enhanced. Beide<br />

seien von ihrer Ausstattung her sowohl für Polizeien wie auch für Katastrophenschutz- oder<br />

weiße Organisationen geeignet. www.motorola.com/tetra +++<br />

6.16 Die Ilias für Stabsarbeit<br />

+++ Die Anforderungen an einen Stab und somit auch an das den Stab unterstützende<br />

Werkzeug, sind heute weitaus vielfältiger als jemals zuvor. Die Firma Lohse + Schilling<br />

präsentierte auf ihrem Stand das Werkzeug CENARIO Ilias, das geschaffen wurde um Stäben<br />

einen zuverlässigen Infopool zu bieten, der basierend auf dem White-Board-Prinzip wirklich<br />

alle Vorgänge plastisch abbildet. An Anwendungsbeispielen kann Ilias dabei auch auf einen<br />

Erfolg bei der LÜKEX 2005 zurückblicken, bei der es im Krisenstab der Hessischen<br />

Landesregierung eingesetzt wurde. www.cenario.de +++<br />

6.17 TETRA-Endgeräte für überall<br />

+++ Die SELECTRIC Nachrichten-Systeme GmbH ist im Bereich <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS) bundesweit und im angrenzenden<br />

europäischen Ausland tätig. Als Exklusiv-Partner der englischen Sepura Limited vertreibt<br />

SELECTRIC in Deutschland Tetra-Endgeräte für die Nutzung per Hand, im Fahrzeug, im<br />

Büro und in den Leitstellen und offeriert neben einem Reparaturservice auch Applikationen<br />

wie z.B. Software-Systeme. Das Unternehmen aus Münster bietet Hard- und<br />

Softwarelösungen sowie Dienstleistungen auch für Industrie, Geschäfts- und Privatkunden.<br />

www.selectric.de www.bosfunk.info +++<br />

6.18 Hochwasserwarnungen in Echtzeit übermitteln<br />

+++ In Sachsen ist es bereits erfolgreich in Betrieb: Das PSIecontrol, ein Monitoring- und<br />

Alarmierungssystem für den Umwelt und Katastrophenschutz. Alle 15 Minuten misst es die<br />

Flußpegel im Land, übermittelt die Werte an einen integrierten Umweltleitstand, der dann<br />

behördenübergreifend für den Katastrophenschutz funktioniert. Nach dem Prinzip Meldung,<br />

Überwachung und Alarmierung werden bei einem drohenden Hochwasser alle Beteiligten<br />

informiert, allen voran die Landeshochwasserzentrale und die Landkreise bzw.<br />

Landratsämter, die dann die erforderlichen Maßnahmen ergreifen können. Damit ist das<br />

PSIecontrol eine schnelle Informationsmöglichkeit, weil sie die Daten ungefragt und in<br />

Echtzeit an die verantwortlichen Stellen weitergibt. www.psitranscom.de +++<br />

6.19 Frühwarnsystem zur Eindämmung von Waldbranden<br />

+++ Das Berliner Unternehmen IQ Wireless stellt im Rahmen der diesjährigen Ausstellung<br />

auf dem 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress den elektronischen<br />

Waldbrandbeobachter FireWatch vor. Mit dem digitalen Frühwarnsystem werden heute<br />

bereits die brandenburgischen Wälder permanent videoüberwacht, um im Falle eines Brandes<br />

möglicht schnell reagieren zu können. Abhängig von den geographischen Bedingungen und<br />

Wetter, können die in den einzelnen Überwachungstürmen installierten Kameras dabei einen<br />

Radius von bis zu 15 Kilometern abdecken. Weitere Informationen zu dem System unter<br />

www.fire-watch.de und www.iq-wireless.com +++<br />

6.20 Mit dem Panzer gegen das Feuer<br />

+++ Die Airmatic Gesellschaft für Umwelt und Technik mbH aus dem nordrheinwestfälischen<br />

Hemer, präsentierte in der Ausstellung eine ungewöhnliche und innovative<br />

Form der Brandbekämpfung. Gepanzerte Ketten-Löschfahrzeuge (KLF) mit Hochdruck-<br />

Wirbellöschtechnik und multifunktionaler Rettungsausrüstung sollen insbesondere in<br />

schwierigen und unwegsamen Gelände zum Einsatz kommen, wo übliche Löschfahrzeuge mit<br />

konventioneller Bereifung nicht geeignet sind. Durch die Einsatzmöglichkeit direkt am oder


sogar im Brandherd kann die Ausbreitung zu Flächenbränden schnell und wirkungsvoll<br />

verhindert werden. Mehr zu den Produkten und Funktionen unter www.airmatic-systeme.de.<br />

+++<br />

6.21 PC-Alarm ersetzt Sirene<br />

+++ In Unternehmen und <strong>Behörden</strong> gehört der PC mittlerweile zur Standard<br />

Arbeitsplatzausrüstung. Warum ihn dann nicht auch für die Alarmierung benutzen?<br />

Cordaware GmbH Informationslogistik hat sich auf innovative und effektive Lösungen im<br />

Bereich Informationsmanagement spezialisiert. Bei der Erstellung von Notfallplänen für den<br />

Ernstfall ist es essentiell, schnellstmöglich alle Personen, die sich derzeit in einem Gebäude<br />

aufhalten wirkungsvoll über Gefahrensituationen und Evakuierungsmaßnahmen zu<br />

informieren. Mit Cordaware bestinformed können 1.000 Personen über den PC innerhalb<br />

einer Sekunde informiert werden. Cordaware bestinformed ist eine System zur optimalen<br />

Ergänzung jedes Notfallkonzeptes. In allen ernsthaften Gefahrensituationen (z.B. Anschlag,<br />

Feuer, Hochwasser, Amoklauf) ist es essentiell, möglichst viele Personen schnellstmöglichst<br />

zu informieren. Mit Cordaware bestinformed können alle Mitarbeiter, an einem PC, quasi in<br />

Echtzeit erreicht werden. Die Darstellungsformen sind hierbei variabel. Je nach Priorität<br />

können Desktop-Ticker, Pop Up Meldungen und/oder akustische Alarme versendet werden.<br />

Zusätzlich können bei Bedarf alle PC's mittels einer Vollbildnachricht gesperrt werden. Im<br />

Gegensatz zur Sirene, können mit Cordaware bestinformed auch Informationen übermittelt<br />

werden, etwa variable Sammelplätze und Gebäude abhängige Notfallpläne. Auch ein stiller<br />

Alarm ist möglich, wichtig z.B. für Gericht und Banken. Das System ist beispielsweise in der<br />

Obersten Baubehörde des Bayerischen Innenministeriums, in einigen Universitäten und<br />

Landratsämtern im Einsatz. www.cordaware.com +++<br />

6.22 Individuelle Notfälle<br />

+++So individuell wie die Notfälle müssen auch die Hilfsmittel der Retter sein. Das<br />

Unternehmen Weinmann präsentierte auf seinem Stand beim 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress Informationen zu seinen Lösungen aus dem Bereich der Notfall-,<br />

Transport- und Katastrophenmedizin, so auch zur modularen Systemlösung MEDUMAT die<br />

der Beatmung und Sauerstofftherapie dient. Der Demandflow-Modus steuert dabei die<br />

Zufuhr des Sauerstoffs und passt den Verbrauch dem Patienten an. Alle Produkte können mit<br />

ihren technischen Daten auch im Internet angesehen werden. www.weinmann.de +++<br />

6.23 Steuermodul zur Pandemieeindämmung<br />

+++ Die richtigen Maßnahmen – und somit auch die richtigen Experten mit dem benötigten<br />

Material am betroffenen Ort – können bei einer Pandemie gerade in der ersten Welle<br />

entscheidend in den weiteren Verlauf eingreifen. Die Firma ExploSYS präsentierte auf ihrem<br />

Stand ihr Computerprogramm, das eben jene richtigen Maßnahmen durch die zeitnahe und<br />

umfassende Abbildung des Krankheitsgeschehens unterstützen soll. Das InfluSim-Projekt<br />

könnte, so der Traum der Entwickler, von allen Gesundheitsbehörden weltweit eingesetzt<br />

werden und somit ein <strong>Netzwerk</strong> der Überwachung der Virenverbreitung werden. Zu diesem<br />

Zweck wurde InfluSim als Open Source realisiert und steht kostenfrei zur Verfügung.<br />

www.influsim.info +++<br />

6.24 Hydraulische Rettungsgeräte<br />

+++ Die Firma Weber-Hydraulik präsentierte auf ihrem Stand beim 3. Europäischen<br />

Katastrophenschutzkongress Informationen zu seinen hydraulischen Rettungsgeräten. So<br />

konnten sich die Besucher in den präsentierten Filmen von der Kraft der Schneider<br />

überzeugen, die ohne große Anstrengung seitens des Nutzers auch dicke Blecke<br />

durchschnitten. Durch diese Leichtigkeit verringern sich unkontrollierte Bewegungen des


Schneidwerkzeugs, die sonst schnell durch Abrutschen oder Krafteinwirkung entstehen<br />

können. Die verschiedensten hydraulischen Geräte können auch im Internet mit ihren<br />

technischen Daten betrachtet werden. www.weber.de +++<br />

6.25 Sauger zum Schutz vor Umweltschäden<br />

+++ Von der Rettungstechnik bis hin zu Öl- und Wassersaugern zeigte die Firma Vetter auf<br />

ihrem Stand neue und bewährte Lösungen für Katastrophenschutzorganisationen. Der Öl-<br />

Wasser-Staubgut-Sauger zeigte sich dabei als in der Lage, Flüssigkeiten, Staubgut und sogar<br />

Granulat aufzunehmen, während der Permanent-Sauger Flüssigkeiten aufsaugen und zugleich<br />

bis auf eine Höhe von sechs Metern abpumpen konnte. Das Haupteinsatzgebiet der Sauger<br />

umfasst die Beseitigung von kontaminiertem Löschwasser, Chemikalien, Öl und<br />

Schmutzwasser nach Überschwemmungen, Unwettern, Rohrbrüchen oder Unfällen.<br />

Zusätzlich zu der jeweiligen Grundausstattung der Modelle steht auch weiteres Zubehör<br />

ergänzend zur Verfügung. So können mit denen im Zubehör enthaltenen Mundstücken<br />

Flüssigkeiten von den unterschiedlichsten Flächen abgesaugt werden während sich die<br />

Saugschaufel besonders gut zum Absaugen von Öl auf kleinen Wasserflächen eignet.<br />

www.vetter.de +++<br />

6.26 Sandsackfüllmaschinen für Dresden<br />

+++ Ob Schutzbekleidung zur Pandemiebekämpfung, Feldbetten Stromaggregate oder<br />

aufblasbare Zelte – Pfitzner ist ein Universallieferant für den Katastrophenschutz. Eine<br />

Vielzahl von Artikeln in den Bereichen Bekleidung, Technik, Hochwasserschutz,<br />

Verpflegung und Dekontamination bietet der Rettungsausrüster aus Frankfurt am Main an. So<br />

waren zum Beispiel 20 Meter lange LKW-Dekontaminationswannen von Pfitzner im Einsatz<br />

bei dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Emsland oder bei den Vogelgrippefällen<br />

im Muldentalkreis bei Grimma, Leipzig. Der Frankfurter Flughafen hält Feldbetten von<br />

Pfitzner für Katastrophenfälle vor und erst kürzlich sendete die Firma Sandsackfüllmaschinen<br />

nach Dresden. www.pfitzner.de +++<br />

7. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 06.11.2007: "Bundeskongress Doppik - Transparenz, Politik und Mitarbeiter",<br />

Düsseldorf, http://www.doppik-bundeskongress.de/ +++<br />

+++ 07.11.2007: "e-nrw.", Düsseldorf, Rheinterrasse, www.e-nrw.info +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden – "Die elektronische Akte mit<br />

Microsoft Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn /<br />

Bad Godesberg +++<br />

+++ 13.11.2007: "Führungskräfteforum "Integriertes E-Government", Reinhardtstrassen-<br />

Höfe, Berlin, www.fuehrungskraefte-forum.de +++


+++ 13.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", Mozart-Säle, Hamburg,<br />

www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 29.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", München,<br />

www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, www.european-police.eu<br />

+++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen,<br />

Identität, Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum,<br />

www.effizienter-staat.de +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Abonnenten (Print-Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(www.european-police.eu), des Katastrophenschutzkongresses (www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (www.euro-defence.eu) und der<br />

Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit<br />

dem Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen<br />

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2007. Die Anmeldemöglichkeit ist unter www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

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Anmeldemöglichkeit ist unter www.european-police.eu verfügbar.<br />

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2008. Weitere Informationen unter www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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9. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Stephan<br />

Brüss, Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas<br />

Meuter, R. Uwe Proll, Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gert Lehmann, Redaktionsassistenz:


Kerstin Marmulla, ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon:<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 08. November 2007<br />

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1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Polizisten oder neue Helfer der Warlords und Drogenbarone?<br />

1.2 8. Ministertagung der Global Health Security Initiative<br />

1.3 Erfolgreicher Schlag gegen die Cosa Nostra<br />

1.4 Farbwechsel der Feuerwehr angedacht<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Gesetzentwurf zur Weiterverwendung nach Einsatzunfällen<br />

2.2 Positive Bilanz des GIZ<br />

2.3 Leichtere Einsicht beim ITS in Arolsen<br />

2.4 Kommunale Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Internationale Geldfälscher in Bayern gefasst<br />

3.2 Hessens neue Uniformen<br />

3.3 Erdgasfahrzeuge für die niedersächsische Polizei<br />

3.4 Bilanz von Allerheiligen in Polen<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 BOS Digitalfunk in NRW<br />

4.2 BOS Digitalfunk - Sonderteil in der Dezember-Ausgabe<br />

4.3 Beschaffung des BOS Digitalfunks<br />

4.4 Digitalfunkprojekt der BOS im Zeitplan?<br />

4.5 Digitales Teamwork beim BOS Digitalfunk<br />

4.6 Auch Alcatel stößt in den BOS Digitalfunk-Markt<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 DWD warnt vor Sturm- bis Orkanböen ab Freitag<br />

5.2 Sturmflutgefahr an der niedersächsischen Küste<br />

5.3 Ablehnung des europäischen Katastrophenschutzes<br />

5.4 RKI sucht Labore für effiziente Surveillance<br />

5.5 Erneut Tote durch Vogelgrippe in Indonesien<br />

5.6 Bund und Länder proben den Ernstfall<br />

6. IT-SICHERHEIT<br />

6.1 BKA speichert Besucher seiner Webseite<br />

6.2 Wissensmanagement im militärischen Umfeld<br />

6.3 Was bringt die Brandenburger IT-<strong>Sicherheit</strong>srichtlinie?


7. PERSONALIEN<br />

7.1 Kiefer als Präsident von EuroCOP wiedergewählt<br />

7.2 Göwecke ständiger Vertreter des Landesbranddirektors in Berlin<br />

8. VERANSTALTUNGEN<br />

8.1 Brandbekämpfungsseminar 2007<br />

8.2 Informationstechnik in der Bundeswehr<br />

9. WEITERE TERMINE<br />

10. HINWEISE<br />

11. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Polizisten oder neue Helfer der Warlords und Drogenbarone?<br />

+++ Die tatsächliche Situation der Polizei in Afghanistan sieht Konrad Freiberg, Bundesvorsitzender<br />

der Gewerkschaft der Polizei, als fast schon katastrophal an, so die deutlichen Worte seines Artikels<br />

im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. "Die deutsche Polizei hat große Anstrengungen unternommen, Polizisten in<br />

Afghanistan auszubilden. Die Kollegen, die dies tun, bescheinigen ihren afghanischen Schülern eine<br />

große Bereitschaft, ihren Dienst künftig für ihr Land zu leisten. Um ihre Familien überhaupt ernähren<br />

zu können, treten viele dann aber nach ihrer Ausbildung in den Dienst wesentlich besser bezahlender<br />

Warlords und Rauschgiftbarone. Sich für 70 Euro im Monat in die Luft sprengen zu lassen, halten sie<br />

für ein bisschen viel verlangt." Dadurch ergebe sich auch ein deutlicher Anstieg der Macht der<br />

irregulären Truppen. "Diese Warlords stützen sich auf Privatarmeen, die gegenwärtig der noch im<br />

Aufbau befindlichen regulären afghanischen Armee zahlenmäßig überlegen sind", so Freiberg.<br />

Derselbe Machtzuwachs gelte auch für die Drogenbarone: "Afghanistan ist weltweit größter Erzeuger<br />

von Rohopium; 95 Prozent des in Europa illegal gehandelten Heroins wurden aus afghanischem<br />

Opium hergestellt; Drogenproduktion und -handel machen gegenwärtig rund 60 Prozent des<br />

afghanischen Bruttoinlandsproduktes aus." Die deutschen Polizisten hätten hingegen kaum<br />

Einflussmöglichkeiten auf diese Entwicklung. "Die internationale Staatengemeinschaft tut nicht genug,<br />

um Afghanistan zu stabilisieren. Es reicht nicht, den schwarzen Peter hin- und herzuschieben, bis er<br />

bei polizeilichen Aufbauhelfern gelandet ist." Der gesamte Artikel ist in der November-Ausgabe des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 36 nachzulesen. +++<br />

1.2 8. Ministertagung der Global Health Security Initiative<br />

+++ Vergangenen Freitag kamen die Gesundheitsminister der "Global Health Security Initiative"<br />

(GHSI) zu ihrer 8. Tagung im diesjährigen Gastgeberland USA zusammen. Die für Deutschland<br />

teilnehmende Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärt anlässlich des Treffens: "Die<br />

gemeinsame Initiative mit unseren Partnern in den G7-Staaten und Mexiko sowie der EU-Kommission<br />

und der Weltgesundheitsorganisation ist von unverändert hoher Bedeutung. Unsere gemeinsamen<br />

Anstrengungen, den Gesundheitsschutz zu stärken, konzentrieren sich auf mögliche terroristische<br />

Bedrohungen mit biologischen, chemischen oder radionuklearen Mitteln. Die GHSI ist aber darüber<br />

hinaus ein wichtiges Forum, um auch andere internationale Herausforderungen wie eine mögliche<br />

Influenzapandemie mit den internationalen Partnern zu beraten." Da ein möglicher bioterroristischer<br />

Anschlag nicht nur ein Land betreffen könnte, müssen für den Fall der Fälle schnelle und sichere<br />

Wege der Kommunikation vereinbart und geübt werden, so Schmidt. Die GHSI ist ein<br />

Zusammenschluss der Gesundheitsministerinnen und -minister der G7-Staaten und Mexikos unter<br />

Beteiligung der EU-Kommission und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie wurde in der Folge<br />

der Anschläge des 11. September 2001 auf Initiative des damaligen amerikanischen<br />

Gesundheitsministers Tommy G. Thompson gegründet. http://www.bmg.bund.de +++<br />

1.3 Erfolgreicher Schlag gegen die Cosa Nostra<br />

+++ Die italienische Polizei hat bei einer Razzia in Sizilien vier mutmaßliche Mafia-Bosse verhaftet,<br />

darunter den Mann, der nach Vermutungen der <strong>Behörden</strong> nach der Verhaftung von Bernardo<br />

Provenzano (dieser <strong>Newsletter</strong> berichtete) der neue "Boss der Bosse" der Cosa Nostra werden wollte.<br />

Salvatore Lo Piccolo, sein Sohn Sandro und zwei lokale Mafia-Größen seien am frühen<br />

Montagmorgen bei Palermo in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Polizei. Nun habe der


isherige Konkurrent Lo Piccolos, der flüchtige Matteo Messina Denaro, beste Chancen Oberhaupt<br />

der Cosa Nostra zu werden. Nach Denaro wird seit 1993 wegen Mordes und anderer Verbrechen<br />

gefahndet. Der nun gefasste Lo Piccolo galt als rechte Hand Provenzanos und sei daher sei als<br />

einziger wirklich fähig gewesen, das Erbe Provenzanos anzutreten, erklärte Staatsanwalt Piero<br />

Grasso. +++<br />

1.4 Farbwechsel der Feuerwehr angedacht<br />

+++ Deutschlands größte Berufsfeuerwehr, die Berliner, denkt darüber nach zukünftig die<br />

Einsatzkleidung auf sandfarbene Schutzanzüge umzustellen. Anlass hierfür ist die Abnutzung der<br />

letzten Reserven in den Kleiderkammern der Hauptstadt-Feuerwehr. Eine Neubeschaffung für den<br />

gesamten Bestand ist somit in den nächsten Jahren zwingend. Berlins Feuerwehrchef Wilfried<br />

Gräfling will dies gleich für eine Reihe von Neuerungen nutzen. Auffälligste Veränderung dürfte dabei<br />

der Farbwechsel sein. Nach amerikanischem Vorbild der dortigen Firefighters, die ihre Anzüge aus<br />

einer brandfesten, aber ungefärbten Faser schneidern lassen, will auch Berlin nun diesen<br />

sandfarbenen Stoff zur Einsatzbekleidung schneidern lassen. Einen für die Feuerwehr<br />

wünschenswerten Nebeneffekt hat das Farbenspiel. Besonders bei Großeinsätzen und gewalttätigen<br />

Demonstrationen haben Berliner Feuerwehrleute schon häufig die Erfahrung gemacht, dass nach dem<br />

Farbwechsel der Polizei von grün zu blau sie für Ordnungshüter statt für helfende Feuerwehrleute<br />

gehalten wurden und man sie am Einsatz hinderte. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Gesetzentwurf zur Weiterverwendung nach Einsatzunfällen<br />

+++ Der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages hat den Gesetzentwurf zur<br />

Weiterverwendung nach Einsatzunfällen eindeutig befürwortet. "Einsatzgeschädigten Soldatinnen und<br />

einsatzgeschädigten Soldaten soll daher grundsätzlich die Herstellung der Dienstfähigkeit für die<br />

Wiederaufnahme der bisherigen beruflichen Tätigkeit, für eine Weiterverwendung beim Bund oder für<br />

eine sonstige Eingliederung in das Arbeitsleben sowie die hierfür erforderliche berufliche<br />

Qualifizierung im Soldatenstatus ermöglicht werden", so der Wortlaut der Empfehlung. "Schließlich<br />

sollen die Personen, die noch – wenn auch mit gesundheitlichen Einschränkungen – in einem<br />

Wehrdienst-, Beamten- oder Arbeitsverhältnis einsetzbar sind, nach Bewährung in einer<br />

entsprechenden Probezeit einen Rechtsanspruch auf Übernahme in ein Beamten- oder<br />

Arbeitsverhältnis (bei Soldatinnen und Soldaten in das Wehrdienstverhältnis als Berufssoldatin oder<br />

Berufssoldat) haben. Dies soll den Nachteil ausgleichen, dass sie aufgrund ihrer Verletzungen auf<br />

dem zivilen Arbeitsmarkt keine realistischen Chancen haben, einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden.<br />

Eine vergleichbare Absicherung soll für einsatzverletztes Zivilpersonal des Bundes und für<br />

ehrenamtliche Angehörige des Technischen Hilfswerkes geschaffen werden." Nach Schätzung des<br />

Ausschusses entstünden durch das neue Gesetz Mehrkosten von rund 1.148.000 Euro im ersten Jahr<br />

und 1.556.000 Euro jährlich in den Folgejahren. http://dip.bundestag.de/btd/16/068/1606896.pdf +++<br />

2.2 Positive Bilanz des GIZ<br />

+++ "Nach einer Anlaufphase von einem dreiviertel Jahr können wir im Gemeinsamen Internetzentrum<br />

GIZ heute eine erste Zwischenbilanz ziehen. Und diese Zwischenbilanz ist vollauf positiv", betonte<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble anlässlich der Vorstellung des Gemeinsamen<br />

Internetzentrums. "Das GIZ beobachtet das offene, jedem zugängliche Internet. Es nimmt also nur<br />

Aufgaben wahr, für die keine besonderen Hoheitsrechte erforderlich sind. Die in diesen Tagen viel<br />

diskutierte Online-Durchsuchung gehört also nicht zu ihrem Aufgabenspektrum. Denn die operative<br />

Beobachtung und Nutzung des Internets im konkreten Ermittlungsfall ist Aufgabe von<br />

Bundeskriminalamt und Bundesamt für Verfassungsschutz - das Mittel der Online-Durchsuchungen<br />

gibt es aber derzeit auch dort nicht, wie Sie wissen; aber wir arbeiten dran, und ich bleibe<br />

zuversichtlich." +++<br />

2.3 Leichtere Einsicht beim ITS in Arolsen<br />

+++ Mit einer neuen Webseite will der Internationale Suchdienst (ITS) Überlebenden der<br />

Naziverfolgung und ihren Angehörigen die persönliche Einsicht in ihre Vergangenheit erleichtern.<br />

Betroffene könnten ihre Anfragen nunmehr über ein Online-Antragsformular stellen, teilte die<br />

Organisation vergangenen Donnerstag in Arolsen mit. Es sei ihnen auch möglich, persönliche Einsicht<br />

in Dokumente zu nehmen, die im ITS-Archiv verwahrt werden. "Die neue Website ist ein wichtiges


Instrument, das unser Bemühen verstärkt, den Opfern der Naziverfolgung und ihren Familien bessere<br />

Dienste zu leisten", sagte ITS-Direktor Reto Meister. Der Internationale Suchdienst besitzt das größte<br />

NS-Opferarchiv der Welt. http://www.its-arolsen.org +++<br />

2.4 Kommunale Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat am Montag in Hannover ein Konzept zur<br />

Förderung der kommunalen Handlungsmöglichkeit gegen Rechtsextremismus vorgestellt. "Ziel dieses<br />

Konzepts ist es, die lokalen Mandatsträger für die komplexe Vorgehensweise der<br />

rechtsextremistischen Bestrebungen vorzubereiten und zu vernetzen, die Problemfelder zu benennen<br />

und die kommunalen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen", sagte Schünemann. In einer ersten<br />

Phase wird der Verfassungsschutz in vier regionalen Auftaktveranstaltungen (Hannover 21.11.,<br />

Braunschweig 28.11., Oldenburg 29.11., Lüneburg 3.12.) über die Handlungsmöglichkeiten<br />

informieren. Im Mittelpunkt steht der Veränderungsprozess des Rechtsextremismus in Deutschland.<br />

Den örtlichen Mandatsträgern und politisch Verantwortlichen der Kommunen werden in der<br />

Auftaktveranstaltung Beratungs- und Unterstützungsleistungen durch den Verfassungsschutz zu den<br />

verschiedensten inhaltlichen Bereichen angeboten und vorgeschlagen. In der zweiten Phase sind<br />

individuelle Beratungsveranstaltungen mit den kommunalen Mandatsträgern und den<br />

Entscheidungsträgern vorgesehen, die eine solche anfordern; hier wird es unter Federführung der<br />

Fraktionen in den Kommunalparlamenten in nicht-öffentlichen Veranstaltungen zu Beratungen im<br />

Umgang mit rechtsextremistischen Aktivitäten kommen.<br />

http://www.mi.niedersachsen.de/master.jsp?C=42344515&I=522&L=20 +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Internationale Geldfälscher in Bayern gefasst<br />

+++ Das bayerische Landeskriminalamt hat eine international agierende Geldfälscher-Bande<br />

auffliegen lassen, die offenbar Tausende falscher 50-Euro-Scheine in Umlauf gebracht hat. Wie das<br />

LKA am Montag mitteilte, gelang es den Fahndern nach Monate langen Ermittlungen der aus dem<br />

früheren Jugoslawien stammenden Gruppe eine Falle zu stellen. Bei einem fingierten Ankauf von<br />

Blüten im Nennwert von 100.000 Euro überwältigte ein Sondereinsatzkommando bereits am 19.<br />

Oktober zwei Mitglieder der Bande in einem Münchner Schnellrestaurant. Kurz darauf konnten die<br />

Ermittler in der Schweiz in Zusammenarbeit mit den dortigen <strong>Behörden</strong> auch die zwei mutmaßlichen<br />

Drahtzieher des Fälscherrings fassen. Bei den in München festgenommenen Männern handle es sich<br />

um einen 31 Jahre alten Slowenen und einen gleich alten Bosnier, die ihren Wohnsitz in der Schweiz<br />

hatten. Beide hätten neben den 50-Euro-Blüten auch einen gefälschten 100-Euro-Schein bei sich<br />

gehabt. "Die Qualität der Fälschungen wird von den Experten als durchaus gut bezeichnet", sagte ein<br />

LKA-Sprecher. Aus der gleichen Fälscherwerkstatt seien allein in Bayern in diesem Jahr über 1.800<br />

Exemplare der 50-Euro-Blüten aus dem Zahlungsverkehr gezogen worden. "Die Tendenz war dabei<br />

seit Monaten steigend." http://www.polizei.bayern.de/lka +++<br />

3.2 Hessens neue Uniformen<br />

+++ Hessens Innenminister Volker Bouffier übergab am Montag den Polizeibeamten des 1.<br />

Polizeireviers am Darmstädter Marktplatz ihre neue blaue Uniform. Damit gab der Minister den<br />

Startschuss für die Auslieferung der blauen Uniform in Südhessen. In den folgenden Wochen wird nun<br />

die Umstellung erfolgen, bis die Ausgabe am 21. Dezember für den Bereich Südhessen<br />

abgeschlossen ist. Hessenweit werden in nur rund drei Monaten 8.300 Polizeibeamte in Blau<br />

eingekleidet, was eine logistische Höchstleistung darstelle, so Bouffier. Zudem stattet Hessen seine<br />

Polizei als erstes Bundesland mit völlig verschiedenen Uniformen für den Streifendienst und den<br />

Innendienst aus. "Die Ausstattung mit unterschiedlichen Uniformen ist angesichts der völlig<br />

verschiedenen Anforderungen und Einsatzgebiete nur konsequent", erläuterte Bouffier. Bis zum<br />

heutigen Tag wurden hessenweit in den vier Servicepunkten Offenbach, Gießen, Kassel und<br />

Wiesbaden 4.523 Polizeibeamte mit der neuen Uniform ausgestattet.http://www.hmdi.hessen.de +++<br />

3.3 Erdgasfahrzeuge für die niedersächsische Polizei<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat am Montag sechs erdgasbetriebenen<br />

Funkstreifenwagen vorgestellt. Ein VW Touran und zwei VW Caddy werden ab sofort als<br />

Funkstreifenwagen in silber/blau sowie ein VW Touran und zwei VW Caddy als neutrale<br />

Funkstreifenwagen bei der niedersächsischen Polizei eingesetzt. "Die erdgasbetriebenen Fahrzeuge


sollen auf ihre Verwendbarkeit unter den Belastungen des polizeilichen Alltagsbetriebes geprüft<br />

werden", so Schünemann. Die gleichen Fahrzeugmodelle werden bereits mit herkömmlichem<br />

Dieselantrieb als Funkstreifenwagen in Niedersachsen eingesetzt. Langfristiges Ziel sei es, so der<br />

Innenminister, mit dem Fuhrpark der Landespolizei durch Emissionsreduzierung zum Klimaschutz<br />

beizutragen sowie mit Verbrauchs- und Kostenreduzierung den Landeshaushalt zu entlasten. Die<br />

Fahrzeuge werden bei verschiedenen Polizeibehörden des Landes eingesetzt. Bei der Auswahl der<br />

Standorte wurde eine ausreichende Tankstellenversorgung berücksichtigt (mind. 1 Erdgastankstelle<br />

vor Ort, 2. Erdgastankstelle in räumlicher Nähe im Radius bis ca. 30 km). Die Fahrzeuge gelten als<br />

monovalent, d.h. der Benzintank fasst unter 15 Ltr. und dient dazu, die Energieversorgung in der<br />

Kaltstartphase des Motors sicherzustellen, da technisch bedingt erst der warme Motor automatisch auf<br />

Erdgasbetrieb umgestellt wird. Gleichzeitig kann das Benzin als Reserve zur Reichweitenerhöhung<br />

genutzt werden. Die Erdgastanks sind unter dem Fahrzeug angebracht. In der Karosserie innen und<br />

außen unterscheiden sich die Fahrzeuge nicht von den anderen Serienmodellen. Der Erdgasantrieb<br />

stellt bis zur Marktreife zukunftsweisender Technologien wie z.B. Brennstoffzelle und<br />

Wasserstoffmotoren eine Brückenfunktion dar.<br />

http://www.mi.niedersachsen.de/master.jsp?C=42344280&I=522&L=20 +++<br />

3.4 Bilanz von Allerheiligen in Polen<br />

+++ Trotz weit angelegter Aktionen der polnischen Polizei konnte auch in diesem Jahr die Bilanz der<br />

Toten und Verletzten zu Allerheiligen in Polen nur minimal verbessert werden. Allerheiligen ist im<br />

Nachbarland neben Weihnachten und Ostern das wichtigste Familienfest. Über einen Zeitraum von<br />

vier Tagen werden dabei die Gräber der Verwandten besucht und bei der Gelegenheit auch<br />

Familientreffen mit Alkoholkonsum auf den Friedhöfen abgehalten. 73 Tote und 719 Verletzte<br />

aufgrund der Feierlichkeiten von Allerheiligen bilanzierte am Sonntag die polnische Straßenpolizei.<br />

1.532 angetrunkene Autofahrer seien vorübergehend festgesetzt worden. +++<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 BOS Digitalfunk in NRW<br />

+++ Johannes Brungs, Leiter des Referates Polizeitechnik des Innenministerium Nordrhein-Westfalen,<br />

stellte heute auf dem Kongress e-nrw Düsseldorf den aktuellen Stand der Einführung des BOS<br />

Digitalfunks in Nordrhein-Westfalen vor. Man habe das Land in fünf Regionen eingeteilt, die zweistufig<br />

ausgebaut würden. Bereits im ersten Quartal 2009 soll im Regierungsbezirk Köln der digitale<br />

Polizeifunk im operativen Einsatz sein. Das Land habe für das gesamte Projekt 513 Mio. Euro<br />

angesetzt. Da noch keine Detailplanung für das Netz stattgefunden habe, gehe man bei den<br />

geplanten 354 Basisstationen von einer maßvollen Überschreitung auf ca. 400 Antennenstandorte<br />

aus. Für die Standortplanung habe man den Landesbaubetrieb BLB NRW beauftragt. Brungs geht<br />

davon aus, dass aus Wirtschaftlichkeitsgründen in ländlichen Regionen zur Verknüpfung der<br />

Basisstationen auch Richtfunk verwendet wird. Von den 110 anzubindenden Leitstellen im Lande sind<br />

48 der Polizei zugehörig, weitere 60 werden von Kreisen und kreisfreien Städten gemanaged. Sie alle<br />

sollen ins Netz eingebunden werden, wobei entgegen der bisherigen Konfiguration, bei der jede<br />

Leitstelle autark arbeitet, zukünftig eine Verknüpfung der Leitstellen untereinander erfolgen soll. Dies<br />

ermöglicht eine Übernahme der Funktion einer abgeschalteten Leitstelle durch eine andere, zudem<br />

soll eine zentrale Steuerung in der Zentralstelle für polizeiliche Dienste erfolgen. Insgesamt geht<br />

Brungs von einem Endgerätebedarf von 100.000 Stück in Nordrhein-Westfalen aus, davon knapp über<br />

20.000 für die Polizei. Diese benötigt 15.000 Handfunksprechgeräte, 10.000 Fahrzeuggeräte und<br />

2.000 Feststationsgeräte (für Tischbetrieb). Ein hoher zweistelliger Millionenbetrag sei für die<br />

Beschaffung eingeplant. 500 Multiplikatoren würden derzeit ausgebildet, um insgesamt 45.000<br />

Polizeibedienstete zu schulen. Feuerwehren, Hilfsdienste und Katastrophenschutz könne die<br />

Netzinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen kostenfrei nutzen, das Land plane zudem eine<br />

Anreizfinanzierung für die Feuerwehr. Ein ausführlicher Bericht über das Projekt erschient in der<br />

nächsten Dezember-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

4.2 BOS Digitalfunk - Sonderteil in der Dezember-Ausgabe<br />

+++ Nachdem bereits im September der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in einem ersten redaktionellen Teil sich mit<br />

verschiedenen Aspekten der Einführung des BOS Digitalfunks beschäftigt hat, bereitet die Redaktion<br />

einen zweiten umfangreichen Sonderteil für die Dezember-Ausgabe der Zeitung vor. Dabei soll<br />

besonderes Augenmerk auf die Roll-out-Planung für den BOS Digitalfunk gelegt werden, die in der


ersten Sitzung des Verwaltungsrates der Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong> und<br />

Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) der Staatssekretär des Bundesinnenministeriums,<br />

Dr. August Hanning, und die Innenstaatssekretäre der Länder bestätigt haben. Diese Planung<br />

beschreibt detailliert, wann und in welcher Reihenfolge die einzelnen Netzabschnitte des digitalen<br />

Funknetzes errichtet werden. Mehr dazu in der Dezember-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. Für<br />

interessierte Autoren und Unternehmen steht Ihnen als Ansprechpartner Helga Woll zur Verfügung:<br />

helga.woll@behoerdenspiegel.de +++<br />

4.3 Beschaffung des BOS Digitalfunks<br />

+++ Die Vorteile aber auch Herausforderungen einer gemeinsamen Beschaffung beim BOS-<br />

Digitalfunk hob der neue Bayerische Innenminister, Joachim Herrmann, in einem Gespräch mit dem<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> hervor. "Mit der Einrichtung zentraler Einkaufsstellen in jedem Polizeipräsidium<br />

haben wir versucht, ein möglichst wirtschaftliches und gleichzeitig kundenfreundliches System<br />

aufzubauen. Dass wir dabei den richtigen Weg eingeschlagen haben, zeigt das gute Ergebnis unserer<br />

durchgeführten Kundenbefragung und der Bericht des Bayerischen Obersten Rechnungshofes zum<br />

Beschaffungswesen der Polizei", betonte Herrmann. "In diesem Zusammenhang muss allerdings auch<br />

darauf hingewiesen werden, dass die Beschaffungsorganisation der öffentlichen Hand Auswirkungen<br />

auf die Absatzmöglichkeiten kleiner und mittlerer Unternehmen hat. Deren Interesse, bei<br />

Auftragsvergaben zum Zuge kommen zu können, dürfen nicht außer Acht bleiben. Im Übrigen ist es<br />

zur Wahrung der Gerätekompatibilität bei bundesweiten Einsatzmaßnahmen nicht erforderlich, die<br />

Beschaffung zu zentralisieren. Dies kann nämlich auch durch Vereinbarungen von Standards in den<br />

länderübergreifenden Gremien ermöglicht werden. Das Interview kann in der November-Ausgabe des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 6 nachgelesen werden. +++<br />

4.4 Digitalfunkprojekt der BOS im Zeitplan?<br />

+++ Tatsache ist, dass die Referenzplattformen begleitet von einigem Medienrummel und<br />

Politikerauftrieb inzwischen in Betrieb gegangen sind. Ihrer vorgesehenen Zweckbestimmung,<br />

Erfahrungen mit der Systemtechnik und deren Zusammenwirken mit anderen Komponenten wie zum<br />

Beispiel Endgeräte zu gewinnen, können sie derzeit allerdings nur bedingt dienen. So gibt es bis<br />

heute kein einziges Endgerät mit Zertifikat. Aufgrund der erst in der zweiten Oktoberhälfte durch die<br />

Regierung gestarteten Erstellung von Mindestanforderungen schließen auch die Hersteller nicht aus,<br />

dass Nachrüstungen und einige Neuentwicklungen ihrer bisherigen Geräteportfolios erforderlich<br />

werden könnten. So zeigt sich, dass der Abschluss des Testbetriebs zum Jahresende 2007, wie der<br />

ursprüngliche Zeitplan vorsieht, zumindest in Frage gestellt werden kann. Eine ausführlichere Analyse<br />

der Situation betreibt Gerd Lehmann auf Seite 34 der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

4.5 Digitales Teamwork beim BOS Digitalfunk<br />

+++ Beim Aufbau eines großen Funkprojektes wie dem digitalen <strong>Behörden</strong>funk kommt es nicht nur auf<br />

die technische Kompatibilität der verwendeten Funkgeräte und Netzinfrastruktur an. Damit im<br />

alltäglichen Einsatz der digitale Funk auch tatsächlich reibungslos funktioniert, müssen weitere<br />

Komponenten, wie passende Einsteckplätze für die Fahrzeuge, Kabel oder Halterungen, mit bedacht<br />

werden. Ein großer Vorteil des Digitalfunks ist aber auch die Möglichkeit zur Datenübertragung, wobei<br />

idealer Weise die Funkgeräte an eine IT-Infrastruktur angeschlossen werden könnten, um dann<br />

beispielsweise Daten vom Krankenwagen an ein Krankenhaus zu übertragen. Um solche und andere<br />

Überlegungen in die Praxis umsetzen zu können unterhalten die Hersteller Beziehungen zu<br />

technischen Partnern. Sepura hat beispielsweise in diesem Jahr weltweit ein so genanntes Application<br />

Partner Programme aufgebaut. Das Programm soll helfen, den leistungsstarken Digitalfunkstandard<br />

TETRA über einfache SDS-Applikationen und Sprachdienste hinaus auf neue Anwendungen<br />

auszudehnen. Weitere Informationen zu diesem Programm gibt es auf der Webseite oder in der<br />

November-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 36. http://www.sepura.com/partners +++<br />

4.6 Auch Alcatel stößt in den BOS Digitalfunk-Markt<br />

+++ Das klare Interesse von Alcatel-Lucent Germany betonte Volker Hodel, Director Account-<br />

Management Öffentliche Auftraggeber bei eben genannter Firma, im Gespräch mit dem <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>. "Die Systemtechnik ist ja geordert, es geht jetzt darum, sich im<br />

Interessenbekundungsverfahren für den Betrieb vorzuqualifizieren", so Hodel. "Wir haben gerade eine<br />

Roadshow durchgeführt, bei der wir mit den verschiedenen Polizeidienststellen und Feuerwehren in<br />

Kontakt gekommen sind. Unsere Absicht war es auch, durch Gespräche mit den BOS eine Vorstellung<br />

und ein Gefühl dafür zu bekommen, wohin die Entwicklung gehen wird und wie die Vorstellungen der<br />

Nutzerbehörden im Detail aussehen." Das gesamte Interview kann im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf


Seite 39 nachgelesen werden.<br />

http://www.alcatel-lucent.com +++<br />

5. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 DWD warnt vor Sturm- bis Orkanböen ab Freitag<br />

+++ Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Warnmeldung vor Unwettern zum Wochenende<br />

herausgegeben: "Nach kurzzeitiger Wetterberuhigung am Donnerstag kommt es am Freitag verbreitet<br />

zu Sturmböen. Im Zusammenhang damit ist für den nordwestdeutschen Küstenbereich eine<br />

Vorwarnung zur Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen aktiv." Zudem ist Neuschnee in den<br />

Mittelgebirgen möglich: "Vor allem in den östlichen und südlichen Gebirge oberhalb 600 m mehr als<br />

zehn cm Neuschnee möglich, zum Teil mit Schneeverwehungen."<br />

http://www.dwd.de/de/WundK/Warnungen/index.htm?Land=DL00&Art=O +++<br />

5.2 Sturmflutgefahr an der niedersächsischen Küste<br />

+++ Für den Freitagvormittag rechnet der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für<br />

Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) mit einer schweren Sturmflut entlang der Nordseeküste.<br />

Die Experten des NLWKN rechnen mit erhöhten Wasserständen, die im Bereich der Inseln mehr als<br />

zwei Meter höher auflaufen als normal. Für Emden und die Emsmündung liegen die vorausgesagten<br />

Werte bei knapp drei Metern über dem Mittleren Tidehochwasser (MThw). Die Windstärke erreicht<br />

nördlich von Norderney im Mittel neun Beaufort, was einer Geschwindigkeit um 80 Kilometern pro<br />

Stunde entspricht; in Böen wird Orkanstärke erreicht. Der Wind kommt aus nordwestlicher Richtung.<br />

Der Bereitschaftsdienst des NLWKN wird die Vorhersagen bei Bedarf im Laufe des Tages und der<br />

kommenden Nacht aktualisieren. Interessierte können sich im Internet unter http://www.nlwkn.de<br />

informieren: Auf der Startseite ist unter der Rubrik "Themen" ein Link zur Vorhersage eingestellt.<br />

http://www.nlwkn.de +++<br />

5.3 Ablehnung des europäischen Katastrophenschutzes<br />

+++ "Ich sage es ganz deutlich: Ich lehne es ab, auf europäischer Ebene ein europäisches<br />

Katastrophenschutzkorps aufzustellen", betonte Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble in<br />

einem Interview mit dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. "Ich weiß, dass eine solche Forderung gerade vor dem<br />

Hintergrund der Waldbrände in Griechenland bei manchen populär ist. Fachleute sagen mir jedoch,<br />

dass Brände in den ersten Stunden gelöscht werden müssen, um Schlimmeres zu verhindern. Dies<br />

muss vor Ort geregelt sein. Entscheidend ist, dass jeder Mitgliedsstaat seinen Katastrophenschutz<br />

schlagkräftig aufbaut." Das gesamte Interview, in dem auch Fragen zum europäischen Grenzschutz<br />

oder der gemeinsamen Verbrechensbekämpfung erörtert wurden, kann in der aktuellen Ausgabe des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 7 nachgelesen werden. +++<br />

5.4 RKI sucht Labore für effiziente Surveillance<br />

+++ Gegen Antibiotika resistente Erreger beeinträchtigen zum einen die Therapiemöglichkeiten,<br />

bedeuten aber auch einen Kostenanstieg im Gesundheitswesen durch Verlängerung von<br />

Krankenhausliegezeiten, aufwändigere Behandlungen und umfangreichere hygienische Maßnahmen<br />

in den betroffenen Krankenhäusern. Die Grundlage für eine nachhaltige Verbesserung der Situation<br />

der Antibiotikaresistenz in Deutschland ist die Etablierung und Intensivierung einer effizienten<br />

Surveillance. Im Robert Koch-Institut werden zwei <strong>Netzwerk</strong>e koordiniert, die ein bundesweites<br />

kontinuierliches Monitoring der Antibiotikaresistenz ermöglichen. Ergebnisse beider <strong>Netzwerk</strong>e<br />

(EARSS, GENARS) sind im Epidemiologischen Bulletin 44/2007 veröffentlicht. Bei beiden <strong>Netzwerk</strong>en<br />

handelt es sich um laborgestützte Surveillancesysteme. Allerdings können beide Systeme keine<br />

Repräsentativität für Deutschland beanspruchen. Daher hat das Robert Koch-Institut ein Konzept zur<br />

Neustrukturierung der Surveillance entwickelt, das die Beschränkungen der bestehenden <strong>Netzwerk</strong>e<br />

überwindet. Mit ARS – "Antibiotikaresistenz-Surveillance in Deutschland" – soll eine repräsentative<br />

flächendeckende Surveillance der Antibiotikaresistenz etabliert werden, die auch den Sektor der<br />

ambulanten Versorgung systematisch einbezieht. An der ARS können sich Medizinische Laboratorien<br />

beteiligen, die bakteriologische Diagnostik nach den Mikrobiologisch-Infektiologischen<br />

Qualitätsstandards durchführen. Interessenten können Informationsmaterial beim Robert Koch-Institut<br />

anfordern. http://www.rki.de +++


5.5 Erneut Tote durch Vogelgrippe in Indonesien<br />

+++ Das indonesische Gesundheitsministerium hat einen neuen Fall einer menschlichen Infektion mit<br />

dem H5N1-"Vogelgrippe"-Virus bekannt gegeben. Eine 30-jährige Frau aus dem Distrikt Tangerang,<br />

Provinz Banten zeigte am 23. Oktober erste Symptome, kam am 31. Oktober in eine Klinik und<br />

verstarb am 3. November in einer Vogelgrippe-Referenzklinik. Untersuchungen zeigten, dass es vor<br />

Beginn der Symptome in der Nachbarschaft der Frau verendetes Geflügel gegeben hatte. In<br />

Indonesien verliefen von den 112 bestätigten Infektionsfällen 90 Fälle tödlich. Aktuelle Meldungen<br />

speziell zur Pandemielage biete jetzt auch das neue Portal Inparisko, das neben dem Geschehen<br />

auch allgemeine Informationen zur Grippe sowie Notfallpläne und Vorsichtsmaßnahmen beschreibt.<br />

Das Portal wurde in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut und der Firma Bull entwickelt.<br />

https://www.inparisko1.de; http://www.ias-stiftung.de/service_5.php; http://www.bull.de +++<br />

5.6 Bund und Länder proben den Ernstfall<br />

+++ Gestern und heute fand "vom Schreibtisch aus" eine (Stabs-)Übung von Bund und Ländern mit<br />

dem Namen LÜKEX (LänderÜbergreifendeKrisenmanagementEXcercise) statt. Mit dieser dritten<br />

Übung seit 2004 sind somit alle Bundesländer "beübt", wie BBK-Präsident Christoph Unger und<br />

Übungsorganisator Dietrich Läpke zu berichten wussten. Mittels einer neuen Software, namentlich<br />

"denis 2 üsa", wurde in sieben Bundesländern der Pandemie-Ernstfall geprobt. Beteiligt waren zudem<br />

das Bundeskanzleramt, alle Bundesressorts mit deren nachgeordneten <strong>Behörden</strong>. Die Leitung oblag<br />

dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium für Gesundheit und Soziales, wobei<br />

die Projektsteuerung und -auswertung durch das der BBK angegliederten AKNZ vollzogen wird.<br />

Geprobt wird zudem unter erschwerten Bedingungen: Neben einer Behörde, in der tatsächlich 30<br />

Prozent der Mitarbeiter krankheitsbedingt fehlten, mussten alle übrigen Übungsteilnehmer ebenfalls<br />

auf ein Drittel ihrer Mitarbeiter verzichten, was einige Organisationen ihre Kapazitätsgrenzen<br />

aufzeigte, worin aber schließlich ein Sinn der Übung lag. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird Verlauf und<br />

Ergebnisse der Übung in seiner Dezember-Ausgabe darstellen. http://www.bbk.bund.de;<br />

http://www.bmi.bund.de +++<br />

6. IT-SICHERHEIT<br />

6.1 BKA speichert Besucher seiner Webseite<br />

+++ Wer sich beim Bundeskriminalamt informieren möchte, wie über die rechte Szene und an<br />

welchen Symbolen man sie denn erkennen könne, wird automatisch mit seiner IP-Adresse und den<br />

weiteren vom Browser übermittelten Daten gespeichert, so die Erkenntnis nach einer kleinen Anfrage<br />

der FDP an die Bundesregierung. "Bei der vom Bundeskriminalamt (BKA) genutzten<br />

Ermittlungsmethode der anlassbezogenen Speicherung von IP-Adressen werden alle Zugriffe, welche<br />

auf die gemäß §§ 131b, c der Strafprozessordnung (StPO) eingestellte Fahndungsseite zugreifen,<br />

durch Erhebung und Speicherung der zugreifenden IP-Adressen auf der Grundlage von §§ 161, 163<br />

StPO protokolliert. Eine Anschlussinhaberfeststellung über den Provider gemäß § 100g StPO bzw. §<br />

113 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) erfolgt nur bei IP-Adressen, die eine signifikante<br />

Zugriffsfrequenz aufweisen, mithin nicht bei jeder erhobenen IP-Adresse", so die Antwort, allerdings<br />

ohne den Begriff "signifikant" genauer auszuführen. Weiter heißt es: "Es werden alle notwendigen<br />

technischen Begleitdaten gespeichert, mit der sich die zugreifende IP-Adresse auf der Homepage<br />

"meldet". Diese Begleitdaten enthalten z. B. auch die Uhrzeit und die Dauer." Andererseits stünde das<br />

BKA mit dieser Vorgehensweise keineswegs alleine da, betonte die Bundesregierung. "Die<br />

überwiegende Zahl der Ressorts und, soweit dies in der Kürze der Zeit ermittelt werden konnte, deren<br />

nachgeordnete <strong>Behörden</strong> speichern die einem PC zugeordnete IP-Adresse, von denen aus ihre<br />

Internetseiten besucht werden bzw. lassen dies durch beauftragte Unternehmen speichern."<br />

http://dip.bundestag.de/btd/16/068/1606884.pdf +++<br />

6.2 Wissensmanagement im militärischen Umfeld<br />

+++ Um Wissen zu erlangen, reicht es nicht, eine möglichst große Menge von Informationen zu einem<br />

Thema anzusammeln. Erst ein effizientes Wissensmanagement, in dem Daten und Dokumente<br />

analysiert, Fakten und Zusammenhänge erkannt und Informationen im aktuellen Kontext individuell<br />

bewertet werden, schafft die Voraussetzungen, um nutzbares und relevantes Wissen ableiten zu<br />

können. Wissensüberlegenheit bedeutet heute in der Regel darum nicht, mehr Informationen als der<br />

Konkurrent zur Verfügung zu haben, sondern die Qualität und das Auffinden relevanter Informationen<br />

zu verbessern. Im militärischen Umfeld gilt die Gewinnung, Auswahl und Bereitstellung von


Informationen in einem virtuellen IT-gestützen Informationsraum daher als zentraler Beitrag für ein<br />

gemeinsames Lagebewusstsein auf dem Weg zur vernetzten Operationsführung. Mehr auf dem<br />

Forum "Informationstechnik", das die Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e.V. vom 13. bis 14.<br />

November 2007 in Bonn-Bad Godesberg veranstaltet. http://www.esg.de, http://dwt.i22datacenter2.de/index.php?op=142&sub=82<br />

+++<br />

6.3 Was bringt die Brandenburger IT-<strong>Sicherheit</strong>srichtlinie?<br />

+++ Der in Potsdam ansässige Industrie-Verband Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung<br />

(ASQF e.V.) fordert konkrete Maßnahmen zur Qualifizierung der Mitarbeiter aus Verwaltung und Justiz<br />

im Rahmen der Leitlinie zur Gewährleistung der IT-<strong>Sicherheit</strong> in der Landesverwaltung Brandenburg.<br />

"Wir begrüßen, dass sich Brandenburg zu <strong>Sicherheit</strong>s-Standards im Umgang mit Bürgerdaten<br />

bekennt", so Stephan Goericke, Geschäftsführer des ASQF und Stellv. Vorsitzender des<br />

Kompetenznetzwerkes SeSamBB (Security and Safety made in Berlin-Brandenburg). Konkrete<br />

Maßnahmen, um diese Standards jenseits der Soft- und Hardware nicht an den Mitarbeitern vorbei zu<br />

etablieren, fehlten aber in der vom Land erlassenen Richtlinie, betont Goericke: "In der Richtlinie wird<br />

schwammig von einer Sensibilisierung für IT-<strong>Sicherheit</strong> und fachlichen Schulungen gesprochen."<br />

Goericke empfiehlt, die in den <strong>Netzwerk</strong>en der Wirtschaft und Wissenschaft – z.B. "European Quality<br />

Network" und SeSamBB - bereits entwickelten Personal-Standards zum <strong>Sicherheit</strong>smanagement zu<br />

nutzen und diese in einem Brandenburger Pilotprojekt auch für die Verwaltung in Deutschland<br />

einzuführen. Ferner sei eine Überprüfung der Umsetzung der eigenen Standards durch die<br />

Verwaltung selbst nicht ISO-konform, weil intransparent, kritisierte Goericke. Seit Jahren etabliere sich<br />

weltweit ein Prüfsystem externer Auditoren, die ISO-konform Risiken analysieren und<br />

Handlungsempfehlungen aussprechen. "Die Brandenburgische Verwaltung sollte den Schritt mutig<br />

nach vorne wagen und diese international erfahrenen Experten unbedingt hinzuziehen."<br />

http://www.asqf.de +++<br />

7. PERSONALIEN<br />

7.1 Kiefer als Präsident von EuroCOP wiedergewählt<br />

+++ Heinz Kiefer, Polizeioberrat aus Pyrbaum in Bayern, ist von den 65 Delegierten des 2.<br />

Ordentlichen Kongresses der European Confederation of Police (EuroCOP) in Brüssel einstimmig für<br />

weitere vier Jahre als EuroCOP-Präsident bestätigt worden. Heinz Kiefer, der seit 1994 Mitglied des<br />

Geschäftsführenden Bundesvorstandes der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist und seit 1998 das Amt<br />

des stellvertretenden Bundesvorsitzenden ausübt, tritt nach seiner ersten Wahl im September 2003<br />

nunmehr seine zweite EuroCOP-Präsidentschaft an. Der europäische Verbund der<br />

Polizeigewerkschaften vereinigt unter seinem Luxemburger Dach 33 Polizeigewerkschaften aus 26<br />

Ländern, die die Interessen von über 500.000 Polizeibeschäftigten, vertreten. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

konnte Kiefer als Redner beim Forum der europäischen Polizeipräsidenten beim 11. Europäischen<br />

Polizeikongress (29. – 30. Januar 2008 in Berlin) gewinnen. http://www.eurocop-police.org,<br />

http://www.europaeischer-polizeikongress.de +++<br />

7.2 Göwecke ständiger Vertreter des Landesbranddirektors in Berlin<br />

+++ Der Berliner Senator für Inneres und Sport, Dr. Erhart Körting, hat Branddirektor Karsten<br />

Göwecke zum Ständigen Vertreter des Landesbranddirektors ernannt. Der 43jährige studierte an der<br />

Technischen Universität Clausthal Physik und absolvierte bei der Feuerwehr Dortmund den<br />

Vorbereitungsdienst für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst. Im Rahmen seines<br />

Brandreferendariats hospitierte er bei den Berufsfeuerwehren in Hannover, Hamburg und Wiesbaden<br />

sowie beim Regierungspräsidenten in Münster. 1994 trat er in den Dienst der Berufsfeuerwehr<br />

Braunschweig, wo er bis 1997 die Bereiche Technik und Vorbeugender Brandschutz verantwortete.<br />

Seit 1997 war Branddirektor Göwecke stellvertretender Leiter der Feuerwehr Braunschweig und Leiter<br />

der Abteilung Einsatz. In dieser Funktion war er für die Bereiche Organisation, Personalplanung,<br />

Regionalleitstelle, Aus- und Fortbildung, Rettungsdienst, Flughafenbrandschutz und Freiwillige<br />

Feuerwehr zuständig. +++<br />

8. VERANSTALTUNGEN


8.1 Brandbekämpfungsseminar 2007<br />

+++ Am 10. November findet in Böblingen zum zweiten Mal das international besetzte<br />

Brandbekämpfungsseminar statt. So konnten die Veranstalter neben deutschen Rednern auch die<br />

internationalen Feuerwehrleute John Taylor aus York in England, Shan Raffel aus Queensland in<br />

Australien, Ed Hartin aus Portland in den USA und Sinisa Jembrih aus Zagreb in Kroatien gewinnen.<br />

Das aktuelle Programm ist auch auf der Internetseite zu finden, ebenfalls ist dort noch die Online-<br />

Anmeldung möglich. http://www.feuerwehr-boeblingen.de +++<br />

8.2 Informationstechnik in der Bundeswehr<br />

+++ Am 13. und 14 November findet in der Stadthalle Bad Godesberg das hochrangig besetzte Forum<br />

zur Informationstechnik durch die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT). Stichworte wie<br />

HERKULES und SASPF markieren Eckpunkte und Meilensteine auf dem Weg zur Modernisierung der<br />

Informationstechnik der Bundeswehr. Mit der Realisierung dieser Projekte stehen Streitkräften und<br />

Wehrverwaltung neue Kräfte, Mittel und Möglichkeiten im Grundbetrieb zur Verfügung. Es ist Ziel des<br />

Forums, neue Potentiale und Rahmenbedingungen darzustellen und die Auswirkungen auf die<br />

Schnittstellen zwischen Grundbetrieb und Einsatz, also zwischen der "weißen" IT und den in der<br />

Realisierung befindlichen modernen "grünen" IT-Systemen wie FüInfoSysSK, SATCOMBw Stufe 2,<br />

TETRAPOL und der streitkräftegemeinsamen, verbundfähigen Funkgeräteausstattung zu diskutieren.<br />

Das aktuelle Programm sowie der Hallenplan, Anfahrtsskizze und Anmeldemöglichkeiten befinden<br />

sich auf der Homepage.<br />

http://dwt.i22-datacenter2.de/index.php?op=142&sub=82 +++<br />

9. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 13.11.2007: 6. Bonner Microsoft-Tag für Bundesbehörden – "Die elektronische Akte mit Microsoft<br />

Office Sharepoint Server 2007: ein Jahr danach", Wissenschaftszentrum Bonn / Bad Godesberg +++<br />

+++ 13.11.2007: "Führungskräfteforum "Integriertes E-Government", Reinhardtstrassen-Höfe, Berlin,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 13.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", Mozart-Säle, Hamburg,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 29.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", München,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, http://www.ppp.nrw.org +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, http://www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, http://www.effizienter-staat.de<br />

+++<br />

10. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

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Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

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10. IMPRESSUM<br />

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Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 16. November 2007<br />

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1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Wegfall der Grenzkontrollen zum 21. Dezember<br />

1.2 GdP gegen Wegfall der Grenzen vor Weihnachten<br />

1.3 Scientology verstärkt Bemühungen in Deutschland<br />

1.4 Hamburg wählt doch nicht Digital<br />

1.5 IT-<strong>Sicherheit</strong>sbehörde in der EU<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Stärkung des Opferschutzes<br />

2.2 Koordinierungszentren Kinderschutz<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Infografiken der Polizeilichen Kriminalprävention<br />

3.2 Harburg erhält ein neues Polizeikommissariat<br />

3.3 Wissensmanagement bei der Polizei<br />

3.4 Erfolgreicher Schlag gegen Online-Betrüger<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Pflichtfeuerwehren ersetzen freiwillige Helfer<br />

4.2 Baden-Württemberg bezuschusst Endgeräte für die Feuerwehren<br />

4.3 Neuer Hubschrauber für Luftrettung Güstrow<br />

5. IT UND SICHERHEIT<br />

5.1 Etaterhöhung um 190 Mio. für Digitalfunks<br />

5.2 "IT-<strong>Sicherheit</strong>scheck 2008" geht auf die Zielgerade<br />

6. BUNDESWEHR DISKUTIERT IT-ZUKUNFT<br />

6.1 Informationstechnik in der Bundeswehr<br />

6.2 Umbruch der IT der Bundeswehr<br />

6.3 Stolperfallen bei SOA<br />

7. VERANSTALTUNG DER WOCHE<br />

7.1 Die Chancen steigern – der zweite PPP-Kongress<br />

8. WEITERE TERMINE<br />

9. HINWEISE<br />

10. IMPRESSUM


1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Wegfall der Grenzkontrollen zum 21. Dezember<br />

+++ Drei Tage vor Heiligabend können die Bundesbürger erstmals ohne Passkontrollen nach Polen<br />

und Tschechien reisen: Die EU-Innenminister machten in Brüssel den Weg für die historische<br />

Grenzöffnung frei. Neun neue EU-Staaten können damit zum 21. Dezember dem beitreten. Neben<br />

Polen und Tschechien sind dies Ungarn, die Slowakei, Slowenien, die drei Baltenstaaten und Malta.<br />

Der Beitritt der neun neuen EU-Staaten zum Schengen-Raum ist die größte Erweiterung in der EU-<br />

Geschichte. Zypern stößt auf eigenen Wunsch erst später dazu. In der Nacht zum 21. Dezember<br />

sollen zunächst die Kontrollen für Pkw- und Zugreisende sowie in Häfen oder auf Schiffen fallen. Die<br />

Flughäfen folgen zum 30. März des kommenden Jahres. Zum Schengen-Raum ohne Grenzkontrollen<br />

gehören derzeit die 15 alten EU-Länder ohne Großbritannien und Irland. Dazu kommen noch<br />

Norwegen und Island. +++<br />

1.2 GdP gegen Wegfall der Grenzen vor Weihnachten<br />

+++ Der geplante Abzug der Bundespolizei von den Grenzen angesichts des kurz vor den<br />

Weihnachtsfeiertagen anstehenden Wegfalls der Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien ist nach<br />

Auffassung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein unvertretbares Risiko für die Innere <strong>Sicherheit</strong>.<br />

"Vor allem die Menschen vor Ort fürchten sich vor einem Anstieg der Kriminalität, wenn insgesamt<br />

2.000 Polizeistellen in den angrenzenden Bundesländern wegfallen", so der Vorsitzende der GdP,<br />

Konrad Freiberg. Ebenso verfüge die Bundespolizei noch nicht über ein mit der polnischen Technik<br />

kompatibles Funksystem. Damit öffneten die politisch Verantwortlichen der grenzüberschreitenden<br />

Kriminalität Tür und Tor. "Die Gewerkschaft der Polizei ist ausdrücklich für offene Grenzen und ein<br />

gemeinsames Europa", betonte Freiberg. "Dennoch darf das Wohlstandsgefälle zu den neuen<br />

Nachbarn und die zu erwartenden Migrationsbewegungen aus Drittländern nicht übersehen werden."<br />

http://www.gdp.de +++<br />

1.3 Scientology verstärkt Bemühungen in Deutschland<br />

+++ In den vergangenen Tagen haben unterschiedliche Berliner <strong>Behörden</strong>, wie Bezirksämter,<br />

Institutionen und Organisationen unaufgefordert Exemplare der Scientology-Publikation "Der Weg<br />

zum Glücklichsein" zugesandt bekommen. Absender ist "The Way to Happiness Foundation<br />

International" aus Kalifornien in den USA. Der Bezug zur Scientology Organisation ist lediglich über<br />

einen kleingedruckten Absatz auf der Rückseite des Umschlages ersichtlich. Dieser enthält einen<br />

Hinweis auf den Organisationsgründer L. Ron Hubbard. Das Anschreiben nimmt Bezug auf<br />

gesellschaftliche Probleme wie Drogen- und Jugendkriminalität und bietet die Broschüre als "Leitfaden<br />

zur Verbesserung des Zusammenlebens" und einen "überkonfessionellen Moralkodex" an. Die<br />

kleinformatige Broschüre ist vorderseitig mit persönlichen Daten, Anschriften und Logos der<br />

Empfänger versehen und erweckt so den Eindruck, diese Personen bzw. Institutionen seien Verteiler<br />

der Broschüre. Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport empfiehlt, sich bei Erhalt solcher<br />

Broschüren an die Mitarbeiter der Beratungsstelle bei der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung zu wenden. Tel. 030 – 9026 – 5574 oder<br />

http://www.berlin.de/sen/familie/sog_sekten_psychogruppen +++<br />

1.4 Hamburg wählt doch nicht Digital<br />

+++ Noch in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (siehe Seite 23) wurde über das<br />

Hamburger Projekt des digitalen Wahlstiftes berichtet, dessen Scheitern seit heute amtlich ist. Die drei<br />

in der Bürgerschaft vertretenen Parteien CDU, SPD und GAL hatten erklärt, die insgesamt 4,5 Mio.<br />

Euro teuren Wahlstifte nicht einsetzen zu wollen. Die Entscheidung wurde durch Erkenntnisse eines<br />

Sachverständigenrates hervorgerufen. +++<br />

1.5 IT-<strong>Sicherheit</strong>sbehörde in der EU<br />

+++ Die 2004 gegründete EU-IT-<strong>Sicherheit</strong>sbehörde ENISA soll Teil der neuen Regulierungsbehörde<br />

EECMA (European Electronic Communications Market Authority) werden, so ein Urteil des<br />

Europäischen Gerichtshofs. In der Begründung heißt es, dass die ENISA relevant für die Umsetzung<br />

europäischer Telekommunikationsregeln sei. Zudem wurde seitens des Gerichtshofes eine Reform<br />

der Behörde gefordert, die mit nur 44 Mitarbeitern nicht in der Lage war, für <strong>Netzwerk</strong>sicherheit im<br />

Binnenmarkt zu sorgen. Im Rahmen der regionalen Verteilung wurde die EU-Agentur nach Zypern<br />

"verschlagen", ihre Sitzungen hielt sie aber im Regelfalle in Brüssel ab. Geplanter Termin für die


Integration soll spätestens 2011 sein. +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Stärkung des Opferschutzes<br />

+++ Vergangenen Freitag hat der Gesetzentwurf zur Stärkung des Opferschutzes den Bundesrat<br />

passiert. Hierzu erklärte Sachsens Justizminister Geert Mackenroth in Berlin: "Die von Sachsen<br />

beantragte Gesetzesänderung will einen Widerspruch beseitigen: Opfer von Gewaltkriminalität haben<br />

oftmals trotz lebenslanger Traumatisierung nicht die Möglichkeit, ihre Interessen in einem<br />

Strafverfahren ohne wirtschaftliches Risiko von einem Opferanwalt vertreten zu lassen. Ihr Peiniger<br />

hat dagegen regelmäßig einen Anspruch auf einen Pflichtverteidiger. Es ist höchste Zeit, diese<br />

Schieflage zu beseitigen: Wir müssen mehr Opfern den Beistand durch einen staatlich vergüteten<br />

Rechtsanwalt sichern." Bislang musste ein Opferanwalt nur bei bestimmten schweren Straftaten –<br />

insbesondere bei versuchten Tötungsdelikten sowie Sexualdelikten – bestellt werden. Wesentliche<br />

Teile der Gewaltkriminalität blieben davon ausgeklammert. +++<br />

2.2 Koordinierungszentren Kinderschutz<br />

+++ In Oldenburg ist vergangenen Freitag das Projekt "Koordinierungszentren Kinderschutz -<br />

Kommunales <strong>Netzwerk</strong> Frühe Hilfe" als eines von vier Modellregionen in Niedersachsen gestartet<br />

worden. "Innerhalb von drei Jahren soll in der Stadt und in Kooperation mit dem Landkreis der Schutz<br />

von Kindern vor Gewalt, Vernachlässigung und Misshandlung effektiv gestärkt werden, sagte<br />

Niedersachsens Familienministerin Mechthild Ross-Luttmann. Dadurch, dass wir die einzelnen<br />

Institutionen vor Ort gezielt weiterentwickeln und systematisch zusammenführen, schaffen wir ein<br />

"Kommunales <strong>Netzwerk</strong> Früher Hilfen", erläuterte Ross-Luttmann. Ziel des Landes sei es, die<br />

kommunalen Partner dabei zu unterstützen, die Verbindlichkeit und Verlässlichkeit der lokalen Hilfen<br />

zu erhöhen. Standorte des Modellprojekts sind die Städte Braunschweig, Lüneburg und Oldenburg<br />

sowie die Stadt und Region Hannover. Bisherige Erfahrungen zeigten, dass Qualität und Wirksamkeit<br />

des Kinderschutzes nicht allein mit dem Ausbau weiterer "verinselter" Strukturen erreicht werden<br />

können. Erste vielversprechende Ansätze der Zusammenarbeit gebe es auch bereits bei den Akteuren<br />

im Kinderschutz in Oldenburg, die nun ausgebaut werden könnten. In Oldenburg kooperieren künftig<br />

unter anderem: Ärzte und Kliniken, verschiedene Beratungsstellen für Familien, Hebammen,<br />

Kinderschutzzentrum, Verbände wie Kinderschutzbund und pro familia, Kitas, Kriminalpolizei,<br />

Präventionsrat, Gerichte und Landesschulbehörde. Die Federführung hat das städtische Jugendamt.<br />

http://www.ms.niedersachsen.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Infografiken der Polizeilichen Kriminalprävention<br />

+++ 106.107 Wohnungseinbrüche registrierte die Polizei im Jahr 2006, das sind 3,3 Prozent oder<br />

3.629 Fälle weniger als noch ein Jahr zuvor. Nackte Zahlen sind pure Information - und für den<br />

Zeitungsleser nur all zu oft schwere Kost. Mit einem neuen Angebot trägt die Polizeiliche<br />

Kriminalprävention der Länder und des Bundes zur Veranschaulichung polizeilicher Statistik bei und<br />

gibt gleichzeitig wertvolle Tips für richtiges Verhalten. Neben dem reichen Fundus an Texten mit<br />

Daten und Fakten zu Themen der Prävention stehen seit November druckfähige Infografiken zum<br />

Abruf im Pressebereich der Internetseite bereit. Zum Start des neuen Angebots wurden Grafiken zu<br />

den Themen Betrug im unbaren Zahlungsverkehr, Wohnungseinbruch, Taschendiebstahl,<br />

Körperverletzung, sexueller Missbrauch von Kindern sowie Diebstahl von unbaren Zahlungsmitteln<br />

erstellt, die auf aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2006 beruhen. Nach und nach wird<br />

der Themenpool ausgebaut.<br />

http://www.polizei-beratung.de/presse/zahlen_fakten/hintergrundinfos +++<br />

3.2 Harburg erhält ein neues Polizeikommissariat<br />

+++ Hamburgs Innensenator Udo Nagel und Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg erläuterten als<br />

Vertreter der Stadt beim Spatenstich zum neuen Polizeikommissariat Harburg am Mittwoch<br />

Einzelheiten: "Die gemeinsame Unterbringung von Schutz- und Kriminalpolizei erspart unnötige Wege<br />

und verbessert die Kommunikation." In 4.700 m² großen Neubau werden Schutz- und Kriminalpolizei<br />

der bisherigen Polizeikommissariate in der Knoopstraße (PK 45) und der Nöldekestraße (PK 46) unter<br />

einem Dach arbeiten. Zusätzlich zu den derzeit 204 Mitarbeitern der beiden Polizeikommissariate wird<br />

auch der Einsatzzug Süd mit seinen 32 Mitarbeitern in den Neubau einziehen. Das neue<br />

"Polizeikommissariat Harburg" wird für etwa 120.000 Einwohner zuständig sein. Das


Zuständigkeitsgebiet umfasst insgesamt zehn Stadtteile und erstreckt sich zwischen Neuland und<br />

Eißendorf von der Süderelbe bis zur südlichen Hamburgischen Landesgrenze. 40 Prozent des gut 55<br />

km² großen Bereichs sind Parks sowie land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen.<br />

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/inneres +++<br />

3.3 Wissensmanagement bei der Polizei<br />

+++ Für die Polizeien und Kriminaldienste werden die Komponenten "Information und Wissen" immer<br />

bedeutsamer für deren erfolgreiche Arbeit. Diesem Thema widmen sich mehrere Fachforen des 11.<br />

Europäischen Polizeikongresses im kommenden Januar in Berlin. Seit einigen Jahren ist in Baden-<br />

Württemberg das Projekt "Polizei Online / MEPA Online" in Betrieb, dass einerseits<br />

Wissensmanagement ermöglicht und andererseits die Kooperation der europäischen Polizeien stärkt.<br />

Neben Baden-Württemberg haben sich auch weitere Bundesländer dem Gemeinschaftsprojekt des<br />

Innenministeriums Baden Württemberg und der T-Systems (auf dessen Ausstellungsstand das<br />

System zu sehen sein wird) angeschlossen. Der Projektleiter von Polizei-Online, Uwe Seidel aus dem<br />

Innenministerium Baden-Württembergs, wird das System sowohl im Hauptprogramm als auch zwei<br />

Fachforen dem internationalen Publikum näher bringen. Weitere Informationen unter<br />

http://www.im.bwl.de und http://www.euro-police.com +++<br />

3.4 Erfolgreicher Schlag gegen Online-Betrüger<br />

+++ In Duisburg wurden zwei Internet-Betrüger ausfindig gemacht, die im Sommer diesen Jahres über<br />

200 Nutzer eines Online-Versands betrogen haben und einen Schaden von rund 200.000 Euro<br />

verursacht haben sollen. Die beiden 26-jährigen hatten in einem Online-Shop unter anderem<br />

Digitalkameras und Kleidung im Angebot, die nach eingegangener Vorabzahlung niemals ausgeliefert<br />

worden seien. So Warenlieferungen stattfanden, habe es sich um gefälschte oder B-Ware gehandelt.<br />

Polizeiangaben zufolge war die Fahndung nach den beiden Personen von besonderer Schwierigkeit<br />

gewesen, da diese ihre Identität lange<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Pflichtfeuerwehren ersetzen freiwillige Helfer<br />

+++ Die freiwillige Feuerwehr ist einer der Grundpfeiler des Katastrophenschutzes, nur was passiert<br />

wenn sich eben nicht genug Freiwillige finden, um die zur Löschung der Brände notwendige Stärke zu<br />

erreichen. Ein Weg könnte die Umstellung auf eine kostenintensivere Berufsfeuerwehr sein, oder eben<br />

die Zwangsverpflichtung von fähigen Menschen in der so genannten Pflichtfeuerwehr – ein Konzept<br />

das letztmalig im Zweiten Weltkrieg aufgetaucht war. Die Feuerwehr Lyst auf Sylt hatte es<br />

vorgemacht, nun zog auch die Stadt Pietzpuhl in Sachsen-Anhalt nach. "Das ist Bundesrecht", so die<br />

Bürgermeisterin Pietzpuhls, Roswitha Reinhold, zur Verpflichtung der unfreiwilligen Helfer. "Und leider<br />

sind wir hier die Spitze des Eisberges, sage ich immer, mit unserer Situation, dass wir hier keine<br />

Kameraden mehr haben. Das geht anderen Gemeinden ähnlich. Nur ist es dort noch nicht so<br />

aufgebrochen wie hier bei uns." Nun sind erstmal alle Bürger zwischen 18 und 50 im Pool der<br />

potentiellen Feuerwehrleute, nur wer ein Attest vom Amtsarzt vorlegt wird befreit. Die endgültige<br />

Auswahl wird dann durch die Bürgermeisterin getroffen.<br />

http://www.feuerwehr-list.de/index.html; http://www.pietzpuhl.de +++<br />

4.2 Baden-Württemberg bezuschusst Endgeräte für die Feuerwehren<br />

+++ Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Feuerwehren mit finanziellen Zuschüssen beim<br />

Kauf der Endgeräte für den Digitalfunk. Wie Innenminister Heribert Rech vorgestern in Stuttgart<br />

mitteilte, wird jedes neue Gerät das die bisherigen Funkgeräte in Feuerwehrfahrzeugen und<br />

Feuerwehrhäusern ersetzt, mit 600 Euro bezuschusst. Wie viel ein Endgerät kosten werde, könne erst<br />

nach der europaweiten Ausschreibung verbindlich beziffert werden. Da landesweit rund 11.600 Geräte<br />

ausgetauscht werden müssten, stünden im Sonderförderprogramm circa sieben Millionen Euro zur<br />

Verfügung. Die Kosten für Netz und Betrieb würden vom Land getragen. Die<br />

Beschaffungsgesellschaft des Gemeindetages Baden-Württemberg, Gt-service<br />

Dienstleistungsgesellschaft mbH, bereitet für die Mitglieder des Gemeindetages eine gemeinsame<br />

Beschaffung der Endgeräte vor.<br />

http://www.baden-wuerttemberg.de; http://www.gemeindetag-bw.de +++<br />

4.3 Neuer Hubschrauber für Luftrettung Güstrow<br />

+++ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) übergab gestern durch<br />

seinen Präsidenten Christoph Unger einen neuen orangenen Zivilschutz-Hubschrauber an die<br />

Luftrettungsstation Güstrow. Im Zuge des technischen Fortschritts löst die neue Hubschrauber-


Generation vom Typ EC 135 T2i die bisher eingesetzte Maschine des Typs BO 105 CBS ab.<br />

Symbolisch übereichte Unger dabei einen Steuerknüppel an Wolfgang Schmülling, Staatssekretär im<br />

Ministerium für Soziales und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, den Landrat Lutz da<br />

Cunha, den Leiter der Fliegerstaffel der Bundespolizei Günter Carloff und die Luftrettungsstation<br />

Güstrow.<br />

http://www.bbk.bund.de +++<br />

5. IT UND SICHERHEIT<br />

5.1 Etaterhöhung um 190 Mio. für Digitalfunks<br />

+++ Für den Aufbau eines bundesweiten digitalen Sprach- und Datenfunksystems für <strong>Behörden</strong> sollen<br />

im kommenden Jahr 190 Mio. Euro mehr zur Verfügung stehen als bisher von der Regierung<br />

eingeplant. Dies beschloss der Haushaltsausschuss letzte Woche bei den Beratungen des Etats 2008<br />

des Bundesministeriums des Innern (BMI). Dabei sollen die Zuweisungen an die Bundesanstalt für<br />

den Digitalfunk um 34,1 Mio. Euro auf 104,1 Mio. Euro erhöht werden. Für Investitionen sollen dieser<br />

Behörde statt 120 Mio. Euro im kommenden Jahr 210,5 Mio. Euro zur Verfügung stehen und für den<br />

Kauf von Geräten, Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenständen sollen statt 8 Mio. Euro im Jahr 2008<br />

insgesamt 73 Mio. Euro ausgegeben werden können. Darüber hinaus wiesen die Sprecher der<br />

Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD darauf hin, dass die Mittel für den Katastrophenschutz um 28<br />

Mio. Euro (siehe hierzu auch Diskussion im <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> November, Seite 34) und für Integration<br />

um 14 Mio. Euro erhöht werden konnten. Für die FDP-Fraktion hält der Etat des BMI nicht, was von<br />

der Regierung verkündet werde. So sieht die Fraktion kaum Fortschritte beim Bürokratieabbau und<br />

auch das Programm zur Stärkung der Inneren <strong>Sicherheit</strong> sei nicht konsequent genug umgesetzt<br />

worden. +++<br />

5.2 "IT-<strong>Sicherheit</strong>scheck 2008" geht auf die Zielgerade<br />

+++ Nachdem die secunet Security Networks AG mit dem "IT-<strong>Sicherheit</strong>scheck 2007" eine in den<br />

Medien viel beachtete Studie zur IT-<strong>Sicherheit</strong> vorgelegt hat, wird secunet in diesem Jahr die Online-<br />

Umfrage erneut durchführen. Bis 15. November 2007 haben alle Entscheider aus Wirtschaft und<br />

Verwaltung noch die Möglichkeit, am "secunet IT-<strong>Sicherheit</strong>scheck 2008" teilzunehmen. Wie schon im<br />

vergangenen Jahr soll auch diesmal wieder untersucht werden, wo Wirtschaft und Verwaltung die<br />

Schwerpunkte in der IT-<strong>Sicherheit</strong> 2007 gesetzt haben und 2008 setzen werden. Neben der<br />

Einschätzung der aktuellen eigenen IT-<strong>Sicherheit</strong>slage konzentriert sich die secunet-Umfrage auf die<br />

Bereiche Budgets und Investitionen für IT-<strong>Sicherheit</strong> sowie den Status von IT-<strong>Sicherheit</strong>sprojekten. Im<br />

Oktober vergangenen Jahres haben knapp 1.200 IT-Entscheider aus den Bereichen Dienstleistung,<br />

Handel, Produktion und Verwaltung an der Online-Befragung "secunet IT-<strong>Sicherheit</strong>scheck 2007"<br />

teilgenommen. Damit konnte ein klares Bild der aktuellen Situation im IT-<strong>Sicherheit</strong>sumfeld aufgezeigt<br />

werden. Im Anschluss an die Online-Umfrage wird ein Berichtsband mit den Ergebnissen<br />

veröffentlicht. Teilnehmer der Studie bekommen den Berichtsband auf Wunsch kostenlos per E-Mail<br />

zugesendet. http://www.secunet.com +++<br />

6. BUNDESWEHR DISKUTIERT IT-ZUKUNFT<br />

6.1 Informationstechnik in der Bundeswehr<br />

+++ Am Dienstag und Mittwoch fand in der Stadthalle Bad Godesberg das 11. IT-Forum der<br />

Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT) statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von<br />

Brigadegeneral Klaus Veit, Vizepräsident des Bundesamtes für Informationsmanagement und<br />

Informationstechnik der Bundeswehr. In seinem Fazit lobte Veit die umfassende Auswahl auch neuer<br />

Themen für das Forum und zog eine teilweise kritische Bilanz der angesprochenen Themen. "Die<br />

DWT hat mit diesem Forum erstmals gezeigt, wie das Zusammenspiel zwischen der Bundeswehr und<br />

der Industrie einen Mehrwert für alle Beteiligten schafft", so Veit. "Und wir werden diese Chance weiter<br />

nutzen. Denn nur so sind Lösungen Ziel und vor allen Dingen auch Zeitgerecht zu erreichen."<br />

http://www.dwt-sgw.de +++<br />

6.2 Umbruch der IT der Bundeswehr<br />

+++ Die politische Ausrichtung der IT der Bundeswehr beschrieb der IT-Direktor im BMVg M II, Dr. Dr.<br />

Gerhard van der Giet, in seinem Einführungsvortrag beim IT-Forum der DWT. "Wenn wir über die IT<br />

sprechen kommen wir aber auch an Begriffen wie Transformation und Vernetzter Operationsführung<br />

nicht vorbei", so van der Giet. "Aber wir stehen natürlich nicht alleine dar und gerade in Hinblick auf<br />

die NATO-Architektur kommt auch diesem Thema bei uns besondere Bedeutung zu." Allerdings


sollten auch nicht alle Entwicklungen der NATO rein positiv betrachtet werden. "Die NATO hat<br />

ähnliche Probleme wie wir." Ein weiteres wichtiges Thema stelle "Software Defined Radio" dar. "Diese<br />

Technik wird für so fundamental gehalten, dass es in Deutschland zur Kernfähigkeit erklärt wurde."<br />

Deutschland teilt damit die Auffassung anderer Länder. Allerdings beteiligt sich ausschließlich ein<br />

deutsches mittelständiges Unternehmen an den internationalen Entwicklungen. "Die Amerikaner<br />

haben da Millionen reingepumpt und immer noch kein funktionierendes Gerät", van der Giet. Eine<br />

ausführliche Betrachtung der Kernaussagen des IT-Forums der DWT wird in der Dezember-Ausgabe<br />

des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> erscheinen.<br />

http://www.dwt-sgw.de +++<br />

6.3 Stolperfallen bei SOA<br />

+++ In vierundzwanzig Punkten beschrieb Dipl.-Math. Dirk Malzahn von OrgaTech die größten<br />

"Stolperfallen" und populärsten Irrtümer in Bezug auf Service Orientierte Architekturen (SOA). So<br />

seien Serviceorientierte Architekturen zwar ein hervorragender Ansatz, um flexible und effektive IT-<br />

Lösungen bereitzustellen, sie stellten aber auch hohe Anforderungen an die Qualifikation von<br />

Dienstleistern und Kunden. Seien die benötigten Qualifikationen nicht – oder nur auf einer Seite –<br />

vorhanden, erzeuge eine serviceorientierte Architektur ein nicht handhabbares Stückwerk. Schließlich<br />

fordere das SOA-Prinzip geradezu, dass sich die Organisationsform des Kunden auf die neue<br />

Architektur einstelle, betonte Malzahn. Ein Punkt der auch von dem Moderator, Brigadegeneral Klaus<br />

Veit, kritisch betrachtet wurde: "Bei einer Organisation die in Stein gemeißelt ist, wie die Bundeswehr,<br />

wird eine großflächige Prozessumstellung rein aufgrund von SOA wohl kaum einer wünschen oder<br />

auch nur in Angriff nehmen wollen."<br />

http://www.dwt-sgw.de +++<br />

7. VERANSTALTUNG DER WOCHE<br />

7.1 Die Chancen steigern – der zweite PPP-Kongress<br />

+++ Public Private Partnership sind kein Allheilmittel. Aber auch kein Abenteuertrip. Sie sind ein Weg,<br />

um öffentliche Vorhaben zu verwirklichen, die mit den vorhandenen Ressourcen allein nicht auf den<br />

Weg gebracht werden können. PPPs sind machbar, wenn die entsprechenden Voraussetzungen<br />

gegeben sind – und wenn sie richtig angegangenen werden. Die Chancen dafür steigen. Hierzu einen<br />

Beitrag zu leisten war Ziel des 1. PPP-Kongresses NRW am 7. Dezember 2006 in Bonn. Dies<br />

fortzusetzen ist Anliegen des 2. Bundeskongress PPP am 5. Dezember in der Stadthalle Bad<br />

Godesberg in Bonn. Es werden wieder alle Ebenen vertreten sein, auf denen in Sachen PPP<br />

gearbeitet wird: die gesetzgeberische, die politisch steuernde, die Verantwortlichen für die praktische<br />

Entwicklung und die Akteure auf der konkreten Projektebene. Es werden neue Erfahrungen zu<br />

vermitteln, neue Ansatzpunkte zu diskutieren und neue Initiativen zu analysieren sein. Aktuelle<br />

Informationen zum Programm und Anmeldemöglichkeiten unter http://www.dppp.de +++<br />

8. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.11.2007: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Wiesbaden,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 29.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", München,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, http://www.dppp.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Stuttgart,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, http://www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, http://www.effizienter-staat.de


+++<br />

9. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Abonnenten (Print-Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(http://www.european-police.eu), des Katastrophenschutzkongresses (http://www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (http://www.euro-defence.eu) und der<br />

Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem<br />

Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in<br />

unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

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? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008.<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008.<br />

Weitere Informationen unter http://www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

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10. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Stephan Brüss,<br />

Redaktion: Benjamin Bauer, Vera Becker, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe Proll,<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 21. November 2007<br />

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1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Grenzwegfall I: Gemeinsame Informationsveranstaltung<br />

1.2 Grenzwegfall II: Zusammenarbeit mit Tschechien<br />

1.3 Grenzwegfall III: Umstrukturierung der Polizeien<br />

1.4 Grenzwegfall IV: Gewerkschaften rufen zur Demo auf<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Gemeinsame Wege gegen illegale Migration<br />

2.2 Revival des Bayerischen Obersten Landesgerichts gefordert<br />

2.3 Aktuelles von der Stasi<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Abschluss der internationalen Lehrgänge zur Zusammenarbeit<br />

3.2 "Großschmuggler" gefasst<br />

3.3 Fahndungs- und Kontrolltag in Hessen erfolgreich<br />

3.4 Sepura stattet Mazedonien aus<br />

3.5 Spezielle Internetkommissariate in Hessen<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Klimawandel I: Es wird wärmer<br />

4.2 Klimawandel II: Katastrophen nehmen zu<br />

4.3 Weiter Steigerung der Noroviren-Erkrankungen<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 FAQ zur Online-Durchsuchung vom BMI erstellt<br />

5.2 Je mehr PCs desto mehr Viren- und Spamschutz-Programme<br />

5.3 InfoWatch rückt noch dichter an Kaspersky<br />

6. BOS-DIGITALFUNK<br />

6.1 BaWü bezuschusst Digitalfunk-Endgeräte für die Feuerwehren<br />

7. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

7.1 Bisher umfangreichstes Programm<br />

7.2 IT für die Polizei


7.3 Sicheres Berlin<br />

7.4 Wissensmanagement bei der Polizei<br />

8. PERSONALIEN<br />

8.1 Löwer übernimmt Leitung des Bundesinstituts für Arzneimittel<br />

8.2 Uebele neuer Leitender Oberstaatsanwalt in Görlitz<br />

8.3 Smollich neuer Präsident des Verwaltungsgerichts Göttingen<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

9.1 Präsident IT-Amt zu den Perspektiven der Bundeswehr<br />

10. WEITERE TERMINE<br />

11. HINWEISE<br />

12. IMPRESSUM<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Grenzwegfall I: Gemeinsame Informationsveranstaltung<br />

+++ Bayerns Landespolizeipräsident Waldemar Kindler und Polizeipräsident Oldrich Martinu hatten<br />

bayerische Mandatsträger aus der Grenzregion der Regierungsbezirke Oberfranken, Oberpfalz und<br />

Niederbayern in das Tagungszentrum Furth im Wald zu einer gemeinsamen<br />

Informationsveranstaltung zum Thema Wegfall der Grenzkontrollen zum 21. Dezember eingeladen.<br />

Die Chefs der Bayerischen und Tschechischen Polizei informierten hierbei über die langjährigen<br />

Vorbereitungen der jeweiligen <strong>Sicherheit</strong>sbehörden bezüglich des bevorstehenden Wegfalls der<br />

Personenkontrollen an den Binnengrenzen sowie über die Polizeizusammenarbeit. An der<br />

Veranstaltung nahmen insbesondere Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie die<br />

Landräte und Bürgermeister der in der bayerischen Grenzregion liegenden Gebietskörperschaften teil.<br />

So wird aus den betroffenen Regierungsbezirken Oberfranken, Niederbayern und Oberpfalz keine der<br />

insgesamt ca. 700 Planstellen, die derzeit noch für die Durchführung von Grenzkontrollen<br />

veranschlagt sind, aus der Region abgezogen. Vielmehr werden die unmittelbar von der Staatsgrenze<br />

abziehenden Beamten künftig dafür eingesetzt, in der Grenzregion und im Hinterland verstärkt<br />

Fahndungsarbeit zu leisten. Hierfür bildet die Bayerische Polizei insbesondere mehrere<br />

Fahndungskontrollgruppen, die mit der Durchführung der Schleierfahndung beauftragt sind. Weiterhin<br />

sollen Spezialtrupps zur Kontrolle des grenzüberschreitenden Schwerlastverkehrs verstärkt zum<br />

Einsatz kommen. Schließlich wird die Bayerische Polizei in Ostbayern einzelne<br />

Kriminalpolizeidienststellen und allgemeinpolizeiliche Dienststellen personell verstärken, um einen im<br />

Einzelfall nach der Grenzöffnung zu erwartenden erhöhten Arbeitsanfall auffangen zu können. "Die<br />

Bayerische Polizei ist bestens gerüstet und wird auch in Zukunft uneingeschränkt die <strong>Sicherheit</strong> der in<br />

Bayern lebenden Menschen gewährleisten", so das Fazit von Kindler.<br />

http://www.stmi.bayern.de/presse/archiv/2007/378.php +++<br />

1.2 Grenzwegfall II: Zusammenarbeit mit Tschechien<br />

+++ Neben Polizeipräsident Oldrich Martinu waren mit Direktor Dr. Tomas Haisman vom<br />

Tschechischen Innenministerium, dem Chef der Ausländer- und Grenzpolizei, Oberst Dr. Jindrich<br />

Urban sowie Generalmajor Antonin Moltas, dem Leiter der Polizei in Westböhmen, drei weitere<br />

hochrangige Vertreter der Tschechischen Polizei nach Furth im Wald gekommen. Auch auf<br />

tschechischer Seite verbleibt – so die Vertreter Tschechiens – die Mehrzahl der ehemals mit<br />

Grenzkontrollen befassten Beamten in der Region. Martinu machte deutlich, dass in der<br />

Vergangenheit die Vorbereitung der Öffnung der Schengen-Binnengrenzen für die gesamte<br />

tschechische Polizei oberste Priorität hatte. "Rund zehn Jahre haben wir auf dieses Ziel hingearbeitet<br />

und unzählige Mitarbeiter des Ministeriums, der Polizei und anderer Ressorts eingebunden", blickte<br />

Martinu zufrieden zurück. Der Präsident hob darüber hinaus die hervorragende Arbeit der<br />

Verbindungsbeamten beim Grenzbeauftragten der Bayerischen Polizei für Tschechien hervor. Diese


Funktion, so Martinu, gewinne für die Zukunft eine noch viel größere Bedeutung, wenn die Kontakte<br />

an den bisherigen Grenzübergängen wegfielen. Martinu ging aber auch auf die positive<br />

Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den Nachbarländern ein, welche die Aufnahme der<br />

Tschechischen Republik in den Schengenraum gefördert hätten.<br />

http://www.stmi.bayern.de/presse/archiv/2007/378.php +++<br />

1.3 Grenzwegfall III: Umstrukturierung der Polizeien<br />

+++ In seinem Kurzreferat erläuterte der Chef der Ausländer- und Grenzpolizei, Oberst Dr. Jindrich<br />

Urban, die tschechischen Umstrukturierungsmaßnahmen bei der Ausländer- und Grenzpolizei. "Über<br />

2.000 Stellen werden landesweit von der Grenzpolizei abgezogen und der Landespolizei zugeordnet",<br />

erklärte Urban. Mit dieser Maßnahme werde einerseits die Landespolizei, insbesondere im Grenzraum<br />

gestärkt, was sowohl der Schutz-, der Verkehrs- und der Bahnpolizei zugute kommt, andererseits<br />

würde das Personal an den internationalen Flughäfen Tschechiens, d.h. an den einzigen noch<br />

verbleibenden Schengen-Außengrenzen des Landes, erheblich aufgestockt. Ziel der Reform der<br />

Ausländer- und Grenzpolizei sei die Erhöhung der <strong>Sicherheit</strong> im Grenzgebiet durch massive<br />

personelle Verstärkung anderer Polizeieinheiten, erläuterte Urban. Mit dem Prädikat "hervorragend"<br />

bewertete Generalmajor Antonin Moltas die praktische Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen<br />

und Bayerischen Polizei. Der Direktor der Polizeiverwaltung des Bezirks Westböhmen erläuterte die<br />

Rechtsgrundlagen, insbesondere den Polizeikooperationsvertrag zwischen Deutschland und<br />

Tschechien, der seit dem 1. August 2002 in Kraft ist. "Nach diesem Vertrag können wir beispielsweise<br />

in einer gemeinsam besetzten Dienststelle zusammenarbeiten und Daten austauschen", erklärte<br />

Moltas. Gerade die Einrichtung von Verbindungsstellen habe sich hervorragend bewährt, weswegen<br />

zeitnah ein dann rund um die Uhr besetztes sog. "Gemeinsames Zentrum der Polizeizusammenarbeit<br />

in den Grenzgebieten" eröffnet werden wird. Dort werden in Fortführung der Tradition der bisherigen<br />

Verbindungsstelle Angehörige der Bayerischen und Tschechischen Polizei sowie der Bundespolizei<br />

unter einem Dach zusammenarbeiten und so einen reibungslosen und schnellen<br />

grenzüberschreitenden Informationsaustausch sicherstellen.<br />

http://www.stmi.bayern.de/presse/archiv/2007/378.php +++<br />

1.4 Grenzwegfall IV: Gewerkschaften rufen zur Demo auf<br />

+++ Einmütig rufen die Polizeigewerkschaften – Bund deutscher Kriminalbeamter (BdK),<br />

Bundespolizeigewerkschaft (bgv), Gewerkschaft der Polizei (GdP) und Deutsche Polizeigewerkschaft<br />

(DPolG) – zu einer Demonstration gegen die für den 21. Dezember geplante Grenzöffnung Richtung<br />

Osteuropa auf. Dabei richte sich die Demonstration nicht gegen den Wegfall der Grenzen, wie der<br />

BdK betonte, sondern gegen den damit einhergehenden Stellenabbau bei den deutschen Polizeien.<br />

"Die zum 21.12.2007 angekündigte Grenzöffnung darf kein Freifahrtschein für Terrorismus und noch<br />

mehr Kriminalität darstellen", so der BdK. "Die Risiken werden noch potenziert, weil bei der<br />

Brandenburger Landespolizei seit Jahren Personal abgebaut wird, ohne dass ein Ende in Sicht ist.<br />

Polizeiwachen und Kripo-Kommissariate werden geschlossen. Allein bei der Brandenburger Kripo<br />

werden in den nächsten Jahren 400 Stellen abgebaut. Die Landespolizei hat also keine Reserven um<br />

aufzufangen, was die Bundespolizei künftig nicht mehr leisten kann."<br />

https://www.bdk.de/index.php?option=com_content&task=view&id=787&Itemid=309&mscid=-1 +++<br />

2. POLITIK<br />

2.1 Gemeinsame Wege gegen illegale Migration<br />

+++ "Mit dem vor knapp zwei Jahren beschlossenen und auf den Weg gebrachten Gesamtansatz<br />

Migration der Europäischen Union mit dem Schwerpunkt Afrika und Mittelmeerraum und dem<br />

entsprechenden Aktionsplan sind wir schon einen wichtigen Schritt vorangekommen", so<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble in seiner Rede beim ersten Euro-Med-Ministertreffen zu<br />

Migration. "Wir müssen gemeinsam die illegale Migration zurückdrängen, die den Menschen nicht hilft,<br />

sondern sie – nicht selten unter Gefahr für Leib und Leben – in schwierige, oft auswegslose<br />

Lebenssituationen und Abhängigkeiten bringt. Wir tragen die Verantwortung dafür, den<br />

Schlepperorganisationen und Menschenhändlern, die den Menschen skrupellose Versprechungen<br />

machen und ihren Tod in Kauf nehmen, das Handwerk zu legen. Wir müssen ihnen die


Geschäftsgrundlage entziehen. Dazu gehört ein funktionierendes System der Rückführung und der<br />

Rückübernahme – einschließlich der Anerkennung der völkerrechtlichen Verpflichtung, eigene<br />

Staatsangehörige zu identifizieren und zurückzunehmen, sowie die Bereitschaft,<br />

Rückübernahmeabkommen zu schließen und umzusetzen. Die laufenden Bemühungen der<br />

Europäischen Union hierzu gilt es seitens aller Euromed-Partner zu unterstützen, um die<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit zu stärken und die illegale Migration gemeinsam zu bekämpfen. Das<br />

von Deutschland angebotene Seminar zu Fragen freiwilliger Rückkehr und Rückübernahme soll hierzu<br />

konkret beitragen."<br />

http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Nachrichten/Reden/2007/11/BM__EuroMed.html +++<br />

2.2 Revival des Bayerischen Obersten Landesgerichts gefordert<br />

+++ Das vor drei Jahren aufgelöste Bayerische Oberste Landesgericht soll nach dem Willen der SPD-<br />

Landtagsfraktion wiedererrichtet werden. Die neue Regierung Beckstein müsste nach Ansicht des<br />

Vorsitzenden des Rechtsausschusses des Landtags, Franz Schindler, den Mut haben, einen Fehler<br />

zu korrigieren und das Bayerische Oberste Landesgericht und seine Staatsanwaltschaft wieder<br />

installieren. "Die Staatsregierung und die CSU-Fraktion könnten damit einen Akt der<br />

Wiedergutmachung gegenüber der bayerischen Justiz leisten", erklärt Schindler. Die SPD hat einen<br />

entsprechenden Antrag vorgelegt und fordert, die Staatsregierung solle auch Alternativen zur<br />

Wiedererrichtung in der ursprünglichen Form und Zuständigkeit prüfen und dem Landtag einen<br />

entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. Für die vor drei Jahren von der CSU-Mehrheit gegen die<br />

Stimmen der Opposition beschlossene Auflösung des traditionsreichen und bundesweit hoch<br />

angesehenen Gerichts und seiner Staatsanwaltschaft habe es kein vernünftiges Argument gegeben,<br />

so Schindler. Die vom Bayerischen Obersten und seiner Staatsanwaltschaft erledigten Aufgaben<br />

seien geblieben und würden nun von den drei bayerischen Oberlandesgerichten und zum Teil auch<br />

vom Bundesgerichtshof erledigt. +++<br />

2.3 Aktuelles von der Stasi<br />

+++ "Rechtswidrige Spitzelerkenntnisse der Stasi aus dem Jahr 1988 werden vom BKA in einem<br />

aktuellen Ermittlungsverfahren dazu benutzt, einen Terrorverdacht zu konstruieren", so die Grünen-<br />

Fraktionsvorsitzende, Renate Künast, zu den Berichten über die Verwendung von Unterlagen des<br />

Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (Stasi) durch das Bundeskriminalamt (BKA) im so<br />

genannten Berliner Verfahren. "Es ist ein Skandal, dass sich das BKA fast zwanzig Jahre später ohne<br />

Scham die abstruse Argumentation der Stasi zu eigen macht, bei dem Treffen der Umweltaktivisten<br />

habe es sich um ein Treffen terroristischer Kreise gehandelt."<br />

http://www.gruene-bundestag.de +++<br />

3. POLIZEI<br />

3.1 Abschluss der internationalen Lehrgänge zur Zusammenarbeit<br />

+++ Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Europäischen Grenzschutzagentur<br />

FRONTEX in Warschau und der Bundespolizeiakademie in Lübeck wurden in den vergangenen<br />

Monaten Lehrgänge für Führungspersonal europäischer Grenzpolizeien an der<br />

Bundespolizeiakademie sowie bei weiteren europäischen Grenzpolizeien durchgeführt. Insgesamt<br />

fanden vier vierwöchige Kurse bei der Bundespolizeiakademie und an den europäischen<br />

Partnerakademien in Finnland, Ungarn, Slowenien und Litauen statt. Die Abschlussveranstaltung aller<br />

Kurse, die "Closing Ceremony", fand nun in Lübeck statt. Das Ziel der European "Mid Level Courses"<br />

besteht darin, jüngeren Führungskräften der ersten Führungsebene europäischer Grenzpolizeien<br />

weitergehende Kenntnisse über Führungs- und Einsatzstrukturen anderer Grenzpolizeien zu<br />

vermitteln. Darüber hinaus wurde den teilnehmenden Grenzpolizeibeamtinnen und -beamten die<br />

Möglichkeit eröffnet, eigenes Wissen über polizeiliche Zusammenarbeit zu optimieren und die<br />

grenzpolizeiliche Aufgabe als europäische Gemeinschaftsaufgabe zu erleben. Grenzbeamte aus über<br />

zwanzig europäischen Staaten, die an der Fortbildungsreihe seit dem 5. März 2007 teilgenommen<br />

hatten, waren bei dieser Abschlusszeremonie vertreten. Das Grußwort der Hansestadt Lübeck<br />

überbrachte der Stadtpräsident, Peter Sünnenwold.<br />

http://www.bundespolizei.de, http://www.lübeck.de +++


3.2 "Großschmuggler" gefasst<br />

+++ Am vergangenen Donnerstag entdeckten Zollbeamte am Frankfurter Flughafen im Koffer einer<br />

Südafrikanerin 20 Kilogramm Marihuana. Der Weiterflug nach Dublin/Irland wurde von einem Beamten<br />

der Frankfurter Zollfahndung begleitet. In Dublin observierte die dortige Polizei die Schmugglerin. Bei<br />

der Rauschgiftübergabe an eine Nigerianerin in der Innenstadt wurden beide Frauen festgenommen.<br />

Die weiteren Ermittlungen führten zu drei Wohnungsdurchsuchungen und der Festnahme eines<br />

Nigerianers. In einer der Wohnungen konnten zehn Kilogramm Kokain sichergestellt werden. Der<br />

Marktwert des Kokains beträgt etwa eine halbe Million Euro und der des Marihuanas 50.000 Euro<br />

(jeweils "Großhandelspreise").<br />

http://www.zoll.de +++<br />

3.3 Fahndungs- und Kontrolltag in Hessen erfolgreich<br />

+++ Landesweit hat die hessische Polizei im Rahmen des 6. Fahndungs- und Kontrolltages (FAKT)<br />

insgesamt 79 Personen festgenommen; davon waren 12 bereits mit einem richterlichen Haftbefehl<br />

gesucht. Die Polizei deckte zudem in der Zeit von Freitag, 14:00 Uhr bis Samstag, 04:00 Uhr, bei<br />

Personen- und Fahrzeugkontrollen in allen sieben hessischen Polizeipräsidien insgesamt 94<br />

Straftaten auf. Unter anderem wurden allein 30 Ermittlungsverfahren wegen des unerlaubten Besitzes<br />

oder Handelns mit illegalen Drogen eingeleitet. Die Beamten kontrollierten hauptsächlich den<br />

überregionalen Verkehr auf Autobahnen, Bundesstraßen, Bahnanlagen und an<br />

Kriminalitätsbrennpunkten. Nahezu gleichzeitig fand zum zweiten Mal eine länderübergreifende<br />

Kontrolle (LÜK) zusammen mit Niedersachsen, Nordrhein-Westfahlen, Thüringen, der Bundespolizei<br />

und dem Zoll statt. +++<br />

3.4 Sepura stattet Mazedonien aus<br />

+++ Sepura wird die Polizei der Republik Mazedonien mit TETRA-Funkgeräten ausstatten. Insgesamt<br />

geht es bei der Beschaffung um 4.000 Funkgeräte, inklusive Hand- und Fahrzeugendgeräten, die<br />

auch mit der neuesten GPS-Technologie ausgestattet sind.<br />

http://www.sepura.com +++<br />

3.5 Spezielle Internetkommissariate in Hessen<br />

+++ Das Land Hessen richtet als erstes Bundesland spezielle Internetkommissariate in jedem<br />

Polizeipräsidium ein. "Die hessische Polizei stellt sich damit der zukünftigen Entwicklung im Bereich<br />

der Internetkriminalität“, sagte der Hessische Innenminister Volker Bouffier im Rahmen des Starts des<br />

neuen Konzeptes. "Die flächendeckenden Kommissariate sind Teil einer Strategie mit der wir<br />

sicherstellen, dass Straftaten, bei denen Bürgerinnen und Bürger im Internet zu Schaden kommen, so<br />

effektiv wie möglich verfolgt werden", so Bouffier. "Bisher wurden beispielsweise Betrugsdelikte bei<br />

den Betrugskommissariaten und Eigentumsdelikte bei Kommissariaten zur Bekämpfung der<br />

Eigentumskriminalität bearbeitet, ungeachtet, ob sie im Internet oder von Angesicht zu Angesicht<br />

begangen wurden. Dies wird sich nun ändern. Straftaten mit Internetbezug übernehmen grundsätzlich<br />

die Fachkommissariate ZK 50." Dazu würden die neuen Kommissariate mit entsprechender Technik<br />

und geschultem Personal ausgestattet. "Das Internet entwickelt sich immer mehr zu einem<br />

Tatwerkzeug für Kriminelle. Wir haben den Bedarf an dieser Stelle erkannt und uns für die Zukunft<br />

bestens aufgestellt."<br />

http://www.hmdi.hessen.de +++<br />

4. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Klimawandel I: Es wird wärmer<br />

+++ Der Klimawandel führe laut Prof. Dr. Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an<br />

der Universität Kiel in Deutschland vor allen Dingen zu einer allgemein wärmeren Wetterlage. "Die<br />

Frosttage werden zurück gehen und in Westdeutschland werden wir langfristig keinen klassischen<br />

Winter mehr haben", so die Prognose Latifs. "Im Sommer wird es dagegen flächendeckend Hitze und<br />

extreme Trockenheit geben, wobei Temperaturen über 30 Grad häufiger und selbst über 40 Grad<br />

denkbar sind. Der wenige Regen im Sommer wird dann aber Sintflutartig vom Himmel kommen."


http://www.ifm-geomar.de +++<br />

4.2 Klimawandel II: Katastrophen nehmen zu<br />

+++ Das von Prof. Dr. Mojib Latif prognostizierte Bild griff der Präsident des Bundesamtes für<br />

Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, bei der gemeinsamen Konferenz<br />

am Montag in Bonn auf, um auch die Entwicklung der Katastrophen in Bezug auf den Klimawandel zu<br />

beschreiben. "Gerade die extreme Trockenheit wird in Ostdeutschland zu einer vermehrten<br />

Waldbrandgefahr führen, die sich durchaus mit der Situation in Griechenland vergleichen lässt", so<br />

Unger. "Aber es gibt noch andere Katastrophenszenarien die bedacht werden müssen. So haben wir<br />

ja im Jahrhundertsommer erlebt, dass Kraftwerke, die mit Flußwasser gekühlt werden, abgeschaltet<br />

werden mussten." Andere Szenarien ergäben sich ebenfalls direkt aus den Folgen der höheren<br />

Temperaturen. So komme der Frage nach eventuellen neuen Krankheiten eine gleichermaßen große<br />

Bedeutung zu. Das BBK habe sich daher mit dem Technischen Hilfswerk (THW), dem Deutschen<br />

Wetterdienst (DWD, angesiedelt im Verkehrsministerium) und dem Bundesumweltministerium zu einer<br />

<strong>Behörden</strong>allianz zusammengeschlossen, um den deutschen Katastrophenschutz an die<br />

Gegebenheiten des Klimawandels anzupassen. http://www.bbk.bund.de Siehe auch hierzu die<br />

Homepage des Katastrophenschutzkongresses http://www.disaster-management.eu +++<br />

4.3 Weiter Steigerung der Noroviren-Erkrankungen<br />

+++ Noroviren zählen zu den häufigsten Erregern infektiöser Magen-Darm-Erkrankungen und zeigen<br />

einen ausgeprägte saisonalen Gipfel in den Herbst- und Wintermonaten. Im Epidemiologischen<br />

Bulletin 46/2007 hat das RKI eine aktuelle Situationseinschätzung zu den gestiegenen Meldezahlen<br />

veröffentlicht. Aufgrund des großen Informationsbedürfnisses im vergangenen Winter wird auch an die<br />

bestehenden Empfehlungen zur Eindämmung von Norovirus-Ausbrüchen in medizinischen und<br />

Pflege-Einrichtungen sowie bei Erkrankungen in Privathaushalten erinnert. "Eine Infektion ist<br />

unangenehm, bei gesunden Menschen aber nicht lebensbedrohlich", sagt Reinhard Kurth, Präsident<br />

des Robert Koch-Instituts. "Aber 48 Todesfälle im vergangenen Winter, überwiegend sehr alte<br />

Menschen mit Grunderkrankungen, zeigen, dass man die Erkrankung ernst nehmen muss",<br />

unterstreicht der Virologe. Norovirus-Erkrankungen sind gekennzeichnet durch starke Übelkeit,<br />

plötzlich einsetzendes Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfälle (andere Durchfall-Erreger wie<br />

Rotaviren können ähnliche Symptome verursachen). Beim ersten Hinweis auf einen Norovirusbedingten<br />

Krankheitsausbruch in einer Gemeinschaftseinrichtung sollten – ohne virologische<br />

Ergebnisse abzuwarten – unverzüglich Maßnahmen zur Verhütung weiterer Infektionen eingeleitet<br />

werden. Die Anzahl der wöchentlich ans RKI übermittelten Norovirus-Erkrankungen ist seit Mitte<br />

August 2007 (33. Meldewoche: 503 Fälle) kontinuierlich gestiegen. Für die 44. Woche wurden bisher<br />

2.796 Erkrankungen übermittelt. Diese Situation ist mit der Konstellation zu Beginn der Winter<br />

2004/2005 und 2006/2007 vergleichbar. Die Meldezahlen sind etwas höher als in den entsprechenden<br />

Zeiträumen dieser Jahre, möglicherweise auch aufgrund einer gestiegenen öffentlichen<br />

Wahrnehmung durch die "Rekordwelle" des vergangenen Winters mit 137.480 übermittelten Fällen<br />

von Mitte Oktober 2006 bis Mitte Juni 2007. Die Dunkelziffer ist als sehr hoch einzuschätzen.<br />

http://www.rki.de +++<br />

5. IT-SICHERHEIT<br />

5.1 FAQ zur Online-Durchsuchung vom BMI erstellt<br />

+++ Das Bundesministerium des Innern (BMI) hat eine FAQ (Frequently Asked Questions – häufige<br />

Fragen) zum Thema Online-Durchsuchung im Internet veröffentlicht. Zu Beginn der FAQ kommt denn<br />

auch die beruhigende Botschaft: "Online-Durchsuchungen sollen nicht flächendeckend durchgeführt<br />

werden - und nicht zur Überwachung unbescholtener Bürger." Wer eventuell über das Wort "sollen"<br />

gestolpert ist wird in der Antwort zur Frage, ob der Bundestrojaner nicht durch Hacker entdeckt und<br />

dann für ihre Zwecke genutzt werden könnte, darauf hingewiesen: "Das Risiko einer Entdeckung und<br />

der missbräuchlichen Nutzung der Ermittlungssoftware wird durch geeignete technische Maßnahmen<br />

so gering wie möglich gehalten. Sollte die Software dennoch entdeckt werden, wird sie vom<br />

Zielsystem entfernt. Außerdem wird sichergestellt, dass die Software keine eigenen<br />

Verbreitungsroutinen und einen wirksamen Schutz gegen Missbrauch durch Dritte beinhaltet."


http://www.bmi.bund.de/cln_012/nn_122688/Internet/Content/Themen/FragenUndAntworten/Online__<br />

Durchsuchungen.html +++<br />

5.2 Je mehr PCs desto mehr Viren- und Spamschutz-Programme<br />

+++ Je größer ein Unternehmen, desto mehr <strong>Sicherheit</strong>slösungen befinden sich parallel im Einsatz, so<br />

ein Ergebnis der Studie "IT-<strong>Sicherheit</strong> organisieren, kontrollieren" des Bremer <strong>Sicherheit</strong>sspezialisten<br />

AMPEG. Sie sind in fast zwei Drittel aller Firmen mit 1.000 bis 5.000 PC-Arbeitsplätzen IT-<br />

<strong>Sicherheit</strong>slösungen von mehr als drei Herstellern zum Schutz vor Viren, Spam & Co. im Einsatz.<br />

Gleichzeitig gaben nur etwas weniger als die Hälfte der befragten <strong>Sicherheit</strong>sverantwortlichen an,<br />

regelmäßig die tatsächliche Leistung der Schutzsysteme mit den eigenen Zielvorgaben abzugleichen.<br />

In vielen Unternehmen dauert es mit durchschnittlich mehr als 19 Stunden schlicht zu lange, um das<br />

aktuelle Security Level festzustellen, d.h. um die Informationen aus den verteilten <strong>Sicherheit</strong>slösungen<br />

zu aggregieren, zu normalisieren und aussagekräftig aufzubereiten. Nur vier Prozent aller Befragten<br />

verfügen über einen permanenten Überblick über ihre Systeme.<br />

http://www.pressebox.de/?boxid=137680&hit_ident=PM20071119x5466 +++<br />

5.3 InfoWatch rückt noch dichter an Kaspersky<br />

+++ InfoWatch, Hersteller von Systemen zum Schutz vor Datenleckes in Unternehmen und <strong>Behörden</strong><br />

gab die Ernennung von Natalya Kaspersky zur neuen CEO bekannt. Bei der letzten<br />

Aktionärsversammlung von InfoWatch wurde zudem die zusätzliche Emission von Aktien des<br />

Unternehmens beschlossen. Als strategischer Investor trat Natalya Kaspersky auf, die über das<br />

Kontrollpaket der InfoWatch-Aktien verfügt. Kaspersky Lab behält weiterhin die Sperrminorität. Auf<br />

Beschluss der Aktionärsversammlung von InfoWatch wurde Natalya Kaspersky zur Chief Executive<br />

Officer (CEO) des Unternehmens ernannt. Sie behält weiterhin ihre Position als Chairman of the<br />

Board des Unternehmens Kaspersky Lab. "Wichtigstes Ziel der Einbeziehung neuer Investitionen und<br />

der Ernennung von Natalya Kaspersky zur Generaldirektorin von InfoWatch ist die Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens und die Festigung seiner Positionen außerhalb Rußlands", so Eugene Kaspersky,<br />

CEO von Kaspersky Lab. "Ich bin überzeugt, dass Dank der einzigartigen Erfahrung von Natalya<br />

Kaspersky InfoWatch zu einer weiteren erfolgreichen russischen Marke auf dem Weltmarkt wird."<br />

http://www.kaspersky.de +++<br />

6. BOS-DIGITALFUNK<br />

6.1 BaWü bezuschusst Digitalfunk-Endgeräte für die Feuerwehren<br />

+++ Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Feuerwehren mit finanziellen Zuschüssen beim<br />

Kauf der Endgeräte für den Digitalfunk. Wie Innenminister Heribert Rech letzte Woche in Stuttgart<br />

mitteilte, wird jedes neue Gerät, das die bisherigen Funkgeräte in Feuerwehrfahrzeugen und<br />

Feuerwehrhäusern ersetzt, mit 600 Euro bezuschusst. Wie viel ein Endgerät kosten werde, könne erst<br />

nach der europaweiten Ausschreibung verbindlich beziffert werden. Da landesweit rund 11.600 Geräte<br />

ausgetauscht werden müssten, stünden im Sonderförderprogramm circa sieben Millionen Euro zur<br />

Verfügung. Die Kosten für Netz und Betrieb würden vom Land getragen. Derzeit werde der neue<br />

Digitalfunk für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in Stuttgart erprobt. Mit dem weiteren Aufbau<br />

des Netzes werde Anfang 2008 zunächst im Regierungsbezirk Stuttgart begonnen, 2009 würde es in<br />

Betrieb gehen. Der Regierungsbezirk Tübingen soll 2009/2010, der Regierungsbezirk Karlsruhe 2010<br />

und der Regierungsbezirk Freiburg 2011 in Betrieb gehen. Bis zum Jahr 2021 hat das Land rund 400<br />

Millionen Euro für den Digitalfunk eingeplant. Davon sind 360 Millionen Euro für Aufbau und Betrieb<br />

des Netzes und 40 Millionen Euro für die Beschaffung der Funkgeräte und die Umrüstung der<br />

Leitstellen der Polizei vorgesehen. Bis Ende 2010 soll laut Rech der Digitalfunk flächendeckend in<br />

Baden-Württemberg aufgebaut sein. http://www.baden-württemberg.de +++<br />

7. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS


7.1 Bisher umfangreichstes Programm<br />

+++ Der 11. Europäische Polizeikongress (29./30. Januar, Berlin) hat das seit seiner Entstehung vor<br />

elf Jahren umfangreichste und bestbesetzte Programm zu bieten. So werden über 100 Referenten<br />

das zweitägige Hauptprogramm und die insgesamt 14 Fachforen gestalten. Am ersten Tag steht die<br />

Europäische <strong>Sicherheit</strong>spolitik im Fokus der Veranstaltung, die vom Vizepräsidenten der<br />

Europäischen Kommission, Franco Frattini, eröffnet wird. In der Folge wird Bundesjustizministerin<br />

Brigitte Zypries das Thema "Die Freiheit sichern! Herausforderung für Deutschland und Europa"<br />

sprechen und damit das Thema von Frattini, der die "Balance von Freiheit, Justiz und <strong>Sicherheit</strong>"<br />

erörtern wird, vertiefen. Höhepunkt des ersten Tages ist ein Diskussionsforum am Nachmittag zum<br />

Thema "Die Erweiterung des Schengenraums – Herausforderungen und Chancen für Europa", das<br />

von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble inhaltlich eingeleitet wird. Mit ihm diskutieren unter<br />

anderem die Innenminister aus Estland und Luxemburg, sowie der Vorsitzende des Unterausschusses<br />

<strong>Sicherheit</strong> und Verteidigung im Europäischen Parlament, Dr. Karl von Wogau. Über die Inhalte dieser<br />

Runde wird auch Frontex-Chef Ilkka Laitinen sprechen, dessen Grenzschutzagentur für eben dieses<br />

Thema zuständig ist. Den inhaltlichen Abschluss bietet das Forum der Landesinnenminister am<br />

zweiten Konferenztag, an dem die Minister aus Sachsen, Berlin, Hamburg, Niedersachsen und<br />

Nordrhein Westfalen über aktuelle sicherheitspolitische Themen referieren. Programm und Anmeldung<br />

unter http://www.european-police.eu +++<br />

7.2 IT für die Polizei<br />

+++ Ein Schwerpunktthema des 11. Europäischen Polizeikongresses ist die wirkungsvolle Integration<br />

von Informationstechnologie in die Polizeiarbeit. Von den insgesamt 14 angebotenen Fachforen<br />

werden sich sechs mit verschiedenen Aspekten der Informationstechnologie befassen. Zum Thema<br />

"Ein Informationsmodell für Europäische Polizeien" organisiert Dr. Gunther Guzielski, IT-Direktor des<br />

Bundeskriminalamtes eines dieser Fachforen, zu dem zahlreiche seiner Amtskollegen aus Europa<br />

anreisen werden. Im Hauptprogramm der zweitägigen Veranstaltung wird unter anderem der<br />

Geschäftsführer von Giesecke & Devirent, Hans-Wolfgang Kunz, auf die "<strong>Sicherheit</strong> von<br />

elektronischen Dokumenten" eingehen. Programm und Anmeldung unter http://www.europeanpolice.eu<br />

+++<br />

7.3 Sicheres Berlin<br />

+++ Auf der Ausstellung des 11. Europäischen Polizeikongresses präsentieren sich rund 80<br />

Unternehmen und Verbände, die den erwarteten 1.800 Besuchern der Veranstaltung die neuesten<br />

Entwicklungen vorstellen werden. Mit dabei sind Hersteller aller Sparten, etwa "Federal Signal Vama",<br />

die Beleuchtungsmittel und Sirenen für Fahrzuge herstellen, Drogenschnelltesthersteller Securetec,<br />

Panasonic mit bruchsicheren Notebooks bis zu Software-Spezialisten wie der SAP. Einige der<br />

Unternehmen beteiligen sich neben der Ausstellung ebenfalls mit einem Vortrag in Praxis-Fachforen,<br />

in denen die Produkte anhand konkreter Einsatzbeispiele vorgeführt und beschrieben werden.<br />

Programm und Anmeldung unter www.european-police.eu +++<br />

7.4 Wissensmanagement bei der Polizei<br />

+++ Für die Polizeien und Kriminaldienste werden die Komponenten "Information und Wissen" immer<br />

bedeutsamer für deren erfolgreiche Arbeit. Diesem Thema widmen sich mehrere Fachforen des 11.<br />

Europäischen Polizeikongresses im kommenden Januar in Berlin. Seit einigen Jahren ist in Baden-<br />

Württemberg das Projekt "Polizei Online / MEPA Online" in Betrieb, dass einerseits<br />

Wissensmanagement ermöglicht und andererseits die Kooperation der europäischen Polizeien stärkt.<br />

Neben Baden-Württemberg haben sich auch weitere Bundesländer dem Gemeinschaftsprojekt des<br />

Innenministeriums Baden Württemberg und der T-Systems (auf dessen Ausstellungsstand das<br />

System zu sehen sein wird) angeschlossen. Der Projektleiter von Polizei-Online, Uwe Seidel aus dem<br />

Innenministerium Baden-Württembergs, wird das System sowohl im Hauptprogramm als auch zwei<br />

Fachforen dem internationalen Publikum näher bringen. Weitere Informationen unter www.im.bwl.de<br />

und www.european-police.eu +++<br />

8. PERSONALIEN<br />

8.1 Löwer übernimmt Leitung des Bundesinstituts für Arzneimittel<br />

+++ Das Bundesministerium für Gesundheit hat Prof. Dr. med. Johannes Löwer, Präsident des Paul-<br />

Ehrlich-Instituts (PEI), mit Wirkung vom 1. Dezember 2007 mit der kommissarischen Leitung des


Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Bonn betraut. Zugleich behält Prof.<br />

Löwer sein Amt als Präsident des PEI, das er seit Juli 2001 inne hat, bei. Die Ernennung erfolgt, um<br />

den notwendigen Prozess der Umstrukturierung und Optimierung des Bundesinstituts für Arzneimittel<br />

und Medizinprodukte konsequent fortzusetzen. Gleichzeitig steht die Verbesserung der<br />

Medizinprodukte-<strong>Sicherheit</strong> und der Ausbau sowie die Verstärkung der Pharmakovigilanz im<br />

Mittelpunkt der weiteren Arbeit. Die Ausgaben hierfür werden in 2008 auf insgesamt 1,5 Mio. Euro<br />

erhöht. Mit Professor Löwer kann die Übergangszeit erfolgreich gestaltet werden, da er alle Aspekte<br />

der Arzneimittelzulassung auf nationaler und europäischer Ebene kennt und beherrscht. Parallel zur<br />

Ernennung von Professor Löwer wird die Leitung des Bundesinstitutes für Arzneimittel und<br />

Medizinprodukte ausgeschrieben, damit im Jahre 2008 eine endgültige Besetzung erfolgen kann.<br />

http://www.pei.de +++<br />

8.2 Uebele neuer Leitender Oberstaatsanwalt in Görlitz<br />

+++ Sachsens Justizminister Geert Mackenroth hat am Montag dem neuen Leitenden<br />

Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Görlitz (I), Martin Uebele, die Ernennungsurkunde<br />

ausgehändigt. Uebele wurde 1959 in Hechingen geboren. Nach Abschluss seiner juristischen<br />

Ausbildung 1988 begann er seine berufliche Laufbahn in der Justiz des Landes Baden-Württemberg.<br />

Im Dezember 1991 erklärte sich Martin Uebele bereit, beim Aufbau der Justiz im Freistaat Sachsen<br />

mitzuwirken. Martin Uebele tritt sein neues Amt bei der Staatsanwaltschaft Görlitz am 1. Dezember<br />

an. +++<br />

8.3 Smollich neuer Präsident des Verwaltungsgerichts Göttingen<br />

+++ Der neue Präsident des Verwaltungsgerichts Göttingen heißt seit Montag Dr. Thomas Smollich.<br />

Smollich trat 1993 als Proberichter in die niedersächsische Justiz ein. Im Jahr 1996 folgte die<br />

Übernahme in das Richterverhältnis auf Lebenszeit. Dort wurde Smollich im Jahr 2000 zum<br />

Ministerialrat und im Jahr 2003 zum Leitenden Ministerialrat ernannt. Smollich übernimmt das<br />

Präsidentenamt von Hannelore Kaiser, die im April die Leitung des Verwaltungsgerichts Hannover<br />

übernommen hatte. +++<br />

9. VERANSTALTUNGEN<br />

9.1 Präsident IT-Amt zu den Perspektiven der Bundeswehr<br />

+++ Als Redner des "Koblenzer Forums" wird der Präsident des IT-Amtes der Bundeswehr, Wolfgang<br />

Stolp, über die Perspektiven der IT der Bundeswehr vortragen und sich in der abschließenden<br />

Diskussion den Fragen der Teilnehmer stellen. Das Forum findet am 4. Dezember von 18.30 bis 19.30<br />

in Koblenz statt. Anschließend ist ein kleiner Imbiss vorgesehen. Eine Teilnahmegebühr wird nicht<br />

erhoben. Die Anmeldung ist per mail an carstencruse@bundeswehr.org zu richten. +++<br />

10. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 22.11.2007: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Wiesbaden,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 29.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", München,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, http://www.dppp.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Stuttgart,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++


+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, http://www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, http://www.effizienter-staat.de<br />

+++<br />

11. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Abonnenten (Print-Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(http://www.european-police.eu), des Katastrophenschutzkongresses (http://www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (http://www.euro-defence.eu) und der<br />

Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem<br />

Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in<br />

unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

http://www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008.<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008.<br />

Weitere Informationen unter http://www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

12. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Benjamin Bauer, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe<br />

Proll, Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gerd Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla,<br />

ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax:<br />

0049-228-9709775, E-Mail: newsletter@behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815.<br />

UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die<br />

Nutzungsrechte für die Inhalte von "<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>". Die Rechte an Marken und<br />

Warenzeichen liegen bei den genannten Herstellern. Bei direkten oder indirekten Verweisen auf<br />

fremde Internetseiten ("Links"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen,<br />

kann keine Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben<br />

werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 22. November 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Ausgabe 136 (c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

Sonderausgabe zum 2. PPP-Bundeskongress<br />

5. Dezember 2007, Stadthalle Bad Godesberg, Bundesstadt Bonn<br />

Eine Veranstaltung des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

http://www.dppp.de<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 136 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

<strong>Spiegel</strong>-<strong>Newsletter</strong>s zur <strong>Sicherheit</strong>, dem einzigen aktuellen und redaktionell unabhängigen Online-<br />

Dienst zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Feuerwehr, Bevölkerungs-, Katastrophen-<br />

und Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen<br />

Polizeikongresses (http://www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses<br />

(http://www.disaster-management.eu), des Europäischen Verteidigungskongresses (http://www.eurodefence.eu)<br />

und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen<br />

das Urheberrecht. !<br />

+++ BwFuhrparkService: Mobilität, Flexibilität und Struktur, eine 56-seitige Broschüre aus der<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Reihe "Moderne Streitkräfte". Zu bestellen bei: <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, Am Buschhof 8,<br />

53227 Bonn oder per E-Mail an verlag@behoerdenspiegel.de, Preis 7 € + 2€ Porto. +++<br />

+++ Diesem <strong>Newsletter</strong> hängt eine PDF-Datei zum 2. Bundeskongress PPP an, zu dem Sie sich als<br />

Mitarbeiter einer Behörde kostenfrei anmelden können. +++<br />

2. PPP-BUNDESKONGRESS: "DIE CHANCEN STEIGERN- NEUE ANSATZPUNKTE, NEUE<br />

INITIATIVEN"<br />

PPP auf höherer Stufe<br />

Das gläserne Bauamt<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

PDG und TaskForce<br />

"Eine notwendige Initiative"<br />

PPP durch PPP?<br />

Modellvarianten<br />

PPP-Innovationspreis 2008<br />

2. PPP-Bundeskongress: Das Programm<br />

Anmeldung<br />

WEITERE TERMINE<br />

HINWEISE<br />

IMPRESSUM<br />

PPP auf höherer Stufe<br />

+++ Die Entwicklung von Public Private Partnership in Deutschland hat eine neue Stufe erreicht. Sie<br />

zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: 1. Eine bedeutsame Zahl von PPP hat ihre<br />

Gründungsphase hinter sich gelassen und bietet verwertbares Erfahrungspotenzial, das sich für neue<br />

Projekte nutzen lässt. 2. PPP-Vorhaben beschränken sich längst nicht mehr auf den Bereich<br />

Hochbau. 3. IT erweist sich bei den PPP-Projekten aller Bereiche als integraler Bestandteil und<br />

Erfolgsfaktor. 4. Die Betreiberphase wird als das Kernstück eines PPP-Projektes gehandhabt. 5. Die<br />

Hilfsmittel, um Spreu von Weizen zu trennen, haben ein neues Niveau erreicht. 6. die Motivationen für<br />

die Durchführung einer PPP lassen sich klarer definieren und erkennen. 7. PPP tritt nahezu parallel<br />

zur Einführung der Doppik in den öffentlichen Verwaltungen auf den Plan, was kein Zufall ist. 8. Auf<br />

überregionaler Ebene entstehen neue politische Initiativen zur Förderung und Beratung von PPP. All


diese neuen Qualitäten der PPP-Szene werden das Veranstaltungsangebot des 2. PPP-<br />

Bundeskongresses bestimmen. http://www.dppp.de +++<br />

Das gläserne Bauamt<br />

+++ Die Stadt Brandenburg an der Havel hat mit dem Bundesministerium für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) eine Vereinbarung über die Förderung eines PPP-<br />

Pilotprojektes bei Kommunalstraßen unterzeichnet. Es wird gemeinsam eine Machbarkeitsstudie in<br />

Auftrag gegeben. Mit ihr soll geprüft werden, ob sich die Wirtschaftlichkeit der PPP so gestalten lässt,<br />

dass sie eine Grundlage für mehr Effizienz im Straßenbau der Stadt ist. Hintergrund ist u.a. das<br />

"gläserne Bauamt", das in der Stadt Brandenburg eingerichtet wird. Bei ihm sollen alle<br />

verwaltungsbezogenen Vorgänge, die mit baulichen Aktivitäten zu tun haben sowie insgesamt alle<br />

Bauvorhaben nur noch online abgewickelt werden. Und damit auch alle Vorgänge, die mit dem PPP-<br />

Projekt Straßenbau und -renovierung verbunden sind. http://www.stadt-brandenburg.de +++<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

+++ Das gläserne Bauhaus ist zugleich ein Vorläufer des örtlichen "einheitlichen Ansprechpartners",<br />

wie er von der EU-Dienstleistungsrichtlinie verlangt wird. Im zweiten Quartal 2009 findet in<br />

Brandenburg an der Havel der erste digitale Probelauf der Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie<br />

statt. "Wir sind eine lernende Stadtverwaltung", bekannte Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiermann<br />

gegenüber <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online. "Mit unserem Gläsernen Rathaus lernen wir für die<br />

Dienstleistungsrichtlinie. Bei bereits durchgeführten Hochbauprojekten, wie dem Umbau einer Fabrik<br />

in den neuen Verwaltungssitz und die Sanierung unseres Altstädtischen Rathauses lernten wir für die<br />

Prüfung, Vorbereitung und Durchführung der Straßennetz-PPP. Die PPP wiederum wird uns helfen,<br />

unsere Verwaltungsarbeit weiterzuentwickeln." +++<br />

PDG und TaskForce<br />

+++ "Die Task Force PPP beim Bundesbauministerium wird sich gut in der neuen Initiative der<br />

Bundesregierung "Partnerschaften Deutschland Gesellschaft" (PDG) wieder finden", betonte der<br />

zuständige parlamentarische Staatssekretär Achim Großmann gegenüber dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. "Es<br />

geht darum, die laufende Arbeit weiter zu qualifizieren und zu quantifizieren." Die Task Force hat<br />

inzwischen ihre Fördertätigkeit bei Pilotprojekten um die Bereiche Krankenhäuser (Landkreis<br />

Esslingen), Sportstädten (Trier) und kommunale Straßen (Brandenburg/Havel) erweitert. Anvisiert<br />

werden die Bereiche Hochschulen und Kultur. Die PDG soll in der Form einer öffentlich-privaten<br />

Aktiengesellschaft öffentlich-privaten Partnerschaften unter die Arme greifen. Nach dem bisherigen<br />

Modell sollen sich die privaten Gesellschafter in einer Beteiligungsgesellschaft zusammen finden,<br />

welche die 49,9 Prozent privaten Teilhaber stellen wird. Die aktuellen Fragen zur Vorbereitung der<br />

Gründung der PDG werden Gegenstandes des 2. PPP-Bundeskongresses sein. +++<br />

"Eine notwendige Initiative"<br />

+++ Die vom Bundesfinanz- und Bundesbauministerium in Gang gesetzte Initiative "Partnerschaft<br />

Deutschland AG" (PDG) zur Förderung und Beratung von PPP stößt auf breite Zustimmung. Sie wird<br />

als sinnvoll und hilfreich angesehen, da die Möglichkeiten für PPP noch längst nicht als "ausgereizt"<br />

angesehen werden und zugleich ein dringender Bedarf nach Hilfestellung bei der Frage besteht, ob<br />

PPP im konkreten Fall wirklich Erfolg versprechend sind oder nicht. Die Frage nach dem "Wie" der<br />

PDG-Aktivitäten haben noch nicht alle der in Frage kommenden Beteiligten abschließend für sich<br />

beantwortet. Eindeutige Zusagen gibt es seitens der Banken. Auch die Bauwirtschaft sieht das<br />

Vorhaben inzwischen positiv. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie begrüßt in einem<br />

Beschluss die Pläne der Bundesregierung, die derzeitigen Strukturen für PPP zu verbessern. Die<br />

Skepsis vor allem seitens kleinerer Berater hält sich in Grenzen, da grundsätzlich "der Kuchen PPP"<br />

als groß genug angesehen wird, um alle daran teilhaben zu lassen. +++<br />

PPP durch PPP?<br />

+++ Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat der finanziellen Beteiligung des Bundes an der<br />

PDG AG im Rahmen der Beratungen für den Haushalt 2008 zugestimmt, den entsprechenden<br />

Ausgabenposten jedoch mit einem Sperrvermerk versehen. Die vorgesehenen Geldmittel dürfen erst<br />

nach Aufhebung des Sperrvermerks ausgegeben werden. Das soll dann geschehen, wenn die noch<br />

bestehenden Fragen zur Struktur und Aufgabenstellung der PDG AG geklärt sind. Staatssekretär<br />

Achim Großmann (BMVBS) ist optimistisch und versichert, dass die Aufhebung des Sperrvermerks<br />

kein Problem darstellen werde. Nach wie sind mögliche Interessenkollisionen zwischen privaten<br />

Teilhabern und späteren Auftragnehmern für Beratungsleistungen in der Diskussion. Auch wird die<br />

Befürchtung gehandelt, dass ein Teil der per PDG ermöglichten Beratungsleistungen nicht auf den<br />

Markt gebracht werden, weil sie sich bereits im Zuge der Gründung ergebe, wer sie erbringen könne.


Es wird gefragt, ob es wirklich dem Sine dieser Initiative entspreche, als Förderorganismus für PPP<br />

erst einmal selber eine komplexe PPP ins Leben zu rufen. +++<br />

Modellvarianten<br />

+++ Die Vorbereitungsgruppe PDG, angesiedelt im Bundesfinanzministerium wird im Dezember mit<br />

der Markterkundung hinsichtlich der Beteiligung an der PDG beginnen. Es werden Partner auf der<br />

privaten Seite (Banken, Berater, Unternehmen) gesucht wie auch auf der öffentlichen Seite (vor allem<br />

Länder und Kommunen). Auf der kommunalen Seite scheint es eine gewisse Skepsis zu geben, was<br />

den Mehrwert einer Beteiligung an der PDG ausmacht. Es gibt auch Überlegungen einer ähnlich<br />

gelagerten Initiative auf Länder- und kommunaler Ebene, die den Arbeitstitel "Partner Regional<br />

GmbH" trägt. Sie will sich nicht als Konkurrent der PDG AG, sondern als sinnvolle Ergänzung<br />

verstehen. Ebenfalls gibt es Stimmen, die eine bundesweit organisierte PPP-Födergesellschaft lieber<br />

"eindimensional" sähe, d.h. entweder rein öffentlich oder rein privat und in öffentlichem Auftrag. In den<br />

Unionsparteien existiert Unmut, weil nicht nur dieses Modell sondern auch der Grundgedanke der<br />

PDG von SPD-Seite ins Leben gerufen wurde. +++<br />

PPP-Innovationspreis 2008<br />

+++ "The winner is ..." wird es auch im kommenden Jahr wieder auf dem Verwaltungskongress<br />

"Effizienter Staat" des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> heißen. Am 23. April wird in Berlin der PPP-Innovationspreis<br />

2008 verliehen. Und es werden nicht nur besonders gelungene PPP-Projekte bedacht. In diesem Jahr<br />

ist auch eine Person auszuzeichnen, die ein besonders schwieriges Projekt gegen erhebliche<br />

Widerstände erfolgreich umgesetzt hat oder im Bereich der Erschließung der Grundlagen von PPP<br />

besondere Leistungen aufweist. Da sich derartige Personen in der Regel nicht selbst bewerben, bitten<br />

die Initiatoren des Preises ausdrücklich um Nominierungen durch Dritte. Der Bundesverband PPP<br />

(BPPP) und der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> schreiben den Preis aus. Interessenten wenden sich an: BPPP --<br />

Anja Zipoll, Tel.: 040 / 35 52 80-86 bzw. a.zipoll@heuking.de. Die Auslobung erscheint in Kürze unter:<br />

http://www.dppp.de und http://www.behoerdenspiegel.de . +++<br />

2. PPP-Bundeskongress: Das Programm<br />

+++ Zu den Hauptrednern auf dem 2. PPP-Bundeskongress zählen Werner Gatzer, Staatssekretär im<br />

Bundesfinanzministerium und Dr. Frank Littwin, Leiter der PPP-Task Force im Finanzministerium<br />

Nordrhein-Westfalen. Rudolf Scharping, Bundesminister a.D., RSBK eröffnet das Hauptprogramm.<br />

Den Programmablauf nebst Referenten und Themen der Fachforen finden Sie im Internet unter<br />

http://www.dppp.de. +++<br />

Anmeldung<br />

+++ Anmeldungen zum 2. PPP-Bundeskongress sind noch möglich. Entweder per Fax (0228/97097-<br />

78), online über http://www.dppp.de oder nutzen Sie die Anmeldung im anhängenden Folder. Bitte<br />

geben Sie an, an welchen Fachforen Sie teilnehmen möchten. Der Kongress findet statt am 5.<br />

Dezember 2007 von 9.00 bis 17.00 Uhr in Bonn, Stadthalle Bad Godesberg, Koblenzer Straße 80,<br />

53177 Bonn-Bad Godesberg. Weitere Informationen zum Ablauf der Veranstaltung: Stephan Brüss<br />

Tel.: 0228/97097-20. +++<br />

WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 29.11.2007: "Führungskräfteforum "Public Private Partnership", München,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, http://www.dppp.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Stuttgart,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, http://www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, http://www.effizienter-staat.de


+++<br />

HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

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des Europäischen Verteidigungskongresses (http://www.euro-defence.eu) und der<br />

Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem<br />

Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in<br />

unformatierter Form.]<br />

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Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.european-police.eu verfügbar.<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 29. November 2007<br />

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0. VON HEUTE<br />

0.1 Bundesinnenministerium wird neu zugeschnitten<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Kühn neuer Leiter der Polizeimission im Kosovo<br />

1.2 Wieder Unruhen in Paris<br />

1.3 Polen führt Euro nicht vor 2012 ein<br />

1.4 Lettland erhält erste elektronische Reisepässe<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 Mordserie in Mexiko hält auch nach 14 Jahren weiter an<br />

2.2 Pilotstudie durch DPolG mit Niedersachsen<br />

2.3 Neue Form des Hundesdiebstahls<br />

2.4 Zeit der Taschendiebe<br />

2.5 Getrennt gemeinsam<br />

3. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Neuregelung der Ausstattung von Feuerwehren in RLP<br />

3.2 Deutschland Vorsitzender der INSARAG-Regionalgruppe<br />

3.3 Weniger Schadstoff durch Brennstoffzellen bei Schiffen?<br />

3.4 Hochwasserschutzanlagen am Rumpelsbach<br />

4. VERANSTALTUNGEN<br />

4.1 Sechs Landesinnenminister auf dem Polizeikongress<br />

4.2 Polizei Online<br />

4.3 BOS-Funk auf europäisch<br />

4.4 Digitale Identifizierung in Europa<br />

4.5 Ein Informationsmodell für Europa<br />

4.6 Präsident IT-Amt zu den Perspektiven der Bundeswehr<br />

4.7 Führungskräfte-Foren des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

5. WEITERE TERMINE<br />

6. HINWEISE<br />

7. IMPRESSUM


0. VON HEUTE<br />

0.1 Bundesinnenministerium wird neu zugeschnitten<br />

+++ Das Bundesministerium des Inneren (BMI) wird mit Wirkung ab 1. Dezember einen neuen<br />

Zuschnitt erhalten. Die bisherigen Abteilungen Innere <strong>Sicherheit</strong> (IS) und Polizei (P) werden in eine<br />

neue Abteilung Öffentliche <strong>Sicherheit</strong> (ÖS) übergehen, die dann drei Unterabteilungen haben soll.<br />

Diese sind dann zuständig für das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) – hier werden verteilte<br />

Zuständigkeiten zum BfV aus verschiedenen Abteilungen gebündelt –, das Bundeskriminalamt (BKA)<br />

und als dritte Säule wird die schon heute existierende Unterabteilung P2 (Terrorismus) weitergeführt,<br />

deren bisheriger Unterabteilungsleiter Gerhard Schindler kommissarischer Abteilungsleiter ÖS wird.<br />

Der bisherige Abteilungsleiter IS, Joachim Steig, ist seit letzten Freitag im vorläufigen Ruhestand.<br />

Neu aufgestellt wird eine Abteilung Krisenmanagement (KM), die alle Belange des Bevölkerungs- und<br />

Katastrophenschutzes bundesseitig bündeln soll. Ihr neuer Leiter wird der bisherige Chef der<br />

Zentralabteilung, Dr. Manfred Schmidt.<br />

Vorerst unberührt bleiben die Abteilungen Bundespolizei (BP) und der IT-Stab. Die<br />

Bundespolizeiabteilung soll nach Inkrafttreten des neuen Bundespolizeigesetzes auf eine eingliedrige<br />

Abteilung zurückgefahren werden und einige Zuständigkeiten dann an das neue<br />

Bundespolizeipräsidium in Potsdam abtreten. Da die Opposition im Bundestag aber über das Gesetz<br />

im Januar eine Aussprache veranlasst hat, wird diese organisatorische Veränderung vorerst<br />

zurückgestellt. Abgewartet werden soll auch mit Blick auf die Ergebnisse des IT-Gipfels der<br />

Bundesregierung am 10. Dezember in Hannover die Umwandlung des IT-Stabes in eine selbständige<br />

Abteilung, die zwei Unterabteilungen hat. Auf dem IT-Gipfel soll der aus dem Bundeskanzleramt ins<br />

Innenministerium zurückkehrende Staatssekretär Dr. Hans Bernhard Beus zum Bevollmächtigen der<br />

Bundesregierung für Informationstechnologie und E-Government ernannt werden. Diesem Bundes-<br />

CIO würde dann eine Geschäftsstelle in der IT-Abteilung im BMI zugeordnet.<br />

Zahlreiche weitere Personalveränderungen in den Abteilungen Z, KM und ÖS sollen in einem<br />

Organisationserlass am 1. Dezember verkündet werden. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> wird in seiner<br />

Ausgabe am 7. Dezember ausführlich über die organisatorischen und personellen Veränderungen im<br />

Bundesministerium des Inneren berichten. +++<br />

1. POLITIK UND SICHERHEIT<br />

1.1 Kühn neuer Leiter der Polizeimission im Kosovo<br />

+++ Mit sofortiger Wirkung leitet Rainer Kühn (52) vom Polizeipräsidium Düsseldorf die geplante<br />

Polizei-Mission der Europäischen Union im Kosovo. "Die politische Lage auf dem Balkan ist derzeit<br />

angespannt und eine qualifizierte Polizeiarbeit deshalb besonders wichtig", erklärte Nordrhein-<br />

Westfalens Innenminister Dr. Ingo Wolf. Rainer Kühn sammelte schon vor seinem jetzigen Einsatz<br />

internationale Erfahrungen im Ausland. Er war in Bosnien- Herzegowina und Mazedonien tätig. "Ich<br />

habe mir mehrfach vor Ort einen Eindruck über die Situation im Kosovo gemacht", so Wolf. "Unsere<br />

Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten leisten dort einen hervorragenden Beitrag für die <strong>Sicherheit</strong><br />

auf dem Balkan." Kühn leitete bisher die Polizeiinspektion Mitte in Düsseldorf.<br />

http://www.police-mission.de +++<br />

1.2 Wieder Unruhen in Paris<br />

+++ Nach dem tödlichen Unfall zweier Jugendlicher im Norden von Paris haben sich die Unruhen in<br />

den französischen Vorstädten ausgeweitet. Bei nächtlichen Ausschreitungen nahe der Hauptstadt<br />

wurden 64 Polizisten verletzt, davon fünf schwer, wie die <strong>Behörden</strong> mitteilten. Polizeigewerkschaften<br />

sprachen von 77 Verletzten. In Villiers-le-Bel, wo sich der tödliche Verkehrsunfall am Sonntag ereignet<br />

hatte, setzten Jugendliche dutzende Autos und fünf Gebäude in Brand. In fünf weiteren Vororten


hätten sie mit Baseballschlägern, Brandsätzen und Säurebomben gegen Beamte gekämpft. Die<br />

Krawalle in Villiers-le-Bel hielten auch gestern Nacht an. +++<br />

1.3 Polen führt Euro nicht vor 2012 ein<br />

+++ Polen wird die gemeinsame europäische Währung Euro nicht vor 2012 einführen, so die Aussage<br />

des neuen polnischen Finanzministers, Jacek Rostowski, bei der Parlamentsdebatte um den Haushalt<br />

2008. "Die Einführung des Euro übersteigt den Horizont einer Legislaturperiode", betonte Rostowski.<br />

Für das kommende Jahr kündigte Rostowski an, das von der Vorgängerregierung vorgesehene<br />

Budgetdefizit um 1,6 Milliarden Zloty auf ein Defizit von 27 Milliarden Zloty (7,31 Mrd. Euro) zu<br />

senken. In den Folgejahren werde sich das Defizit auf einem "nahezu ausgeglichenen Niveau"<br />

bewegen. +++<br />

1.4 Lettland erhält erste elektronische Reisepässe<br />

+++ Im Januar 2007 beauftragte das Innenministerium Lettlands den Münchner Konzern für<br />

<strong>Sicherheit</strong>stechnologien Giesecke & Devrient (G&D) mit der Herstellung und Lieferung von 1,1<br />

Millionen elektronischen Reisepässen in den nächsten fünf Jahren, nun wurden die neuen<br />

biometrischen Reisepässe an die Bürger Lettlands ausgegeben. Als Generalunternehmer für die<br />

lettische Regierung ist Giesecke & Devrient für die Systemintegration verantwortlich, von der<br />

Datenerfassung bis zur Personalisierung der Dokumente. Der Chip der elektronischen Pässe<br />

(ePässe) speichert in der ersten Phase als biometrisches Merkmal das digitale Passfoto zur<br />

Gesichtserkennung. Im Jahr 2008 sollen zusätzlich zwei Fingerabdrücke hinterlegt werden.<br />

http://www.gi-de.com +++<br />

2. POLIZEI<br />

2.1 Mordserie in Mexiko hält auch nach 14 Jahren weiter an<br />

+++ Selbst die Vereinten Nationen haben mehrfach auf die Mordserie an Frauen in der mexikanischen<br />

Stadt Ciudad Juárez hingewiesen, ohne größeren Erfolg. Zwischen 1993 und 2006 sind in eben jener<br />

Stadt an der Grenze zu den USA fast 400 Frauenleichen gefunden worden, andere Zahlen wie die<br />

von amnesty international sprechen von fast 600 vermissten Frauen insgesamt. Allein in diesem Jahr<br />

sind bisher 16 weitere Frauen ermordet aufgefunden worden. In allen Fällen seien die Hintergründe<br />

unklar, sagte UN-Menschenrechtskommissar für Mexiko, Amerigo Incalcaterra.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenmorde_von_Ciudad_Ju%C3%A1rez;<br />

http://www.amnesty.at/vaw/cont/laender/mexiko/index.htm +++<br />

2.2 Pilotstudie durch DPolG mit Niedersachsen<br />

+++ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat am Montag in Hannover eine Pilotstudie an<br />

die Universität Göttingen über Belastungen des Schichtdienstes bei Polizeibeamten vorgestellt.<br />

"Körperliche und soziale Belastungen durch den ständigen Arbeitszeitwechsel zu mindern, ist nach<br />

meiner festen Überzeugung ein elementarer Baustein des Gesundheitsmanagements innerhalb der<br />

Polizei", betonte Schünemann. Zusammen mit der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG)<br />

Niedersachsen soll die Pilotuntersuchung im Rahmen des Gesundheitsmanagements bei<br />

ausgewählten Polizeibeamtinnen und -beamten durchgeführt werden. Ziel ist es, in einem ersten<br />

Schritt die variable, individuelle körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Beamtinnen und<br />

Beamten zu bestimmen und in einem zweiten Schritt deren Abhängigkeit von Faktoren und<br />

Belastungen am (Schicht-)Arbeitsplatz zu analysieren. "Aus den Ergebnissen der Studie erhoffe ich<br />

mir Hilfestellungen zur Gesunderhaltung der Polizeibeamtinnen und -beamten. Das gehört<br />

naturgemäß zur Fürsorgeverpflichtung des Dienstherrn. Ich danke deshalb der Deutschen<br />

Polizeigewerkschaft Niedersachsen und der Universität Göttingen für diese Kooperationsmöglichkeit."<br />

Um den komplexen Einfluss der jahrzehntelangen Polizeitätigkeit im Wechseldienst auf körperliche<br />

Leistungsfähigkeit und Familien- und Sozialleben bestmöglich abzubilden, soll die Pilotphase auf eine<br />

begrenzte Anzahl von jeweils rund 50 Polizisten in zwei Altersgruppen beschränkt bleiben. Die<br />

Erhebung erfolgt anonymisiert, so dass keine Rückschlüsse auf einzelne Teilnehmer möglich sind und<br />

die datenschutzrechtlichen Anforderungen beachtet werden. Die Pilotstudie wird Anfang 2008<br />

beginnen und rund ein Jahr dauern. Die Kosten für die Untersuchung übernimmt die Deutsche<br />

Polizeigewerkschaft.


http://www.mi.niedersachsen.de +++<br />

2.3 Neue Form des Hundesdiebstahls<br />

+++ Bisher unbekannte Täter entwendeten vergangene Woche in der Kurfürst-Schönborn-Straße in<br />

Koblenz einen braungrauen Rasse-Schäferhund im Alter von dreieinhalb Jahren. Der Hund hört auf<br />

den Namen "Balu" und hat an einem Ohr die Nr. "H-H 6193" eintätowiert. Damit sich der Besitzer wohl<br />

nicht so einsam fühlen sollte, ließen der oder die Täter einen alten, schwarzen Mischlingshund zurück,<br />

dessen Herkunft bisher noch nicht ermittelt werden konnte. +++<br />

2.4 Zeit der Taschendiebe<br />

+++ Nicht nur die Geschäftsleute legen derzeit einen Großteil Ihrer Bemühungen auf ein möglichst<br />

erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Auch für Taschendiebe zieht – wie in jedem Jahr – die Konjunktur<br />

vor den Festtagen merklich an. Nach dem Anzeigenaufkommen ist Taschendiebstahl hinter<br />

Autoeinbruch und Fahrraddiebstahl das dritthäufigste Delikt auf den Straßen unserer Großstädte.<br />

Tatgelegenheiten bieten öffentliche Verkehrsmittel, insbesondere an Haltestellen sowie Bahnhöfen.<br />

Betroffen sind aber auch die städtischen Einkaufsbereiche, mit Vorliebe vor Ladenschluss oder<br />

anlässlich von Schlussverkäufen. Brennpunkte bilden hier immer wieder Fußgängerzonen, Märkte,<br />

Kaufhäuser, Einkaufszentren, ebenso Großveranstaltungen, Messen oder Volksfeste - und natürlich<br />

auch die Weihnachtsmärkte. Kurzum: Taschendiebe nutzen alle Gelegenheiten, bei denen viele<br />

Menschen zusammen kommen und dichtes Gedränge herrscht. In Rheinland-Pfalz werden speziell in<br />

den Monaten November und Dezember, also insbesondere in der Vorweihnachtszeit,<br />

Taschendiebstähle begangen. Bislang wurden in der Westpfalz in diesem Jahr 189 Fälle angezeigt<br />

(von Januar bis September). Bislang konnten zwölf Täter ermittelt werden.<br />

http://www.polizei-beratung.de +++<br />

2.5 Getrennt gemeinsam<br />

+++ Auf dem 11. Europäischen Polizeikongress (29./30. Januar) wird die "Berliner Erklärung"<br />

unterzeichnet, in der sich erstmals die drei Vorsitzenden deutscher Polizeigewerkschaften (GdP,<br />

DPolG, BdK) auf ein gemeinsames Positionspapier verständigen, in denen Forderungen an die Politik<br />

gemeinsam von allen drei Vorsitzenden (Freiberg, Wendt, Jansen) unterzeichnet werden. Die mit<br />

Spannung erwartete Erklärung wird am 30. Januar 2008 im Rahmen des Polizeikongresses<br />

unterzeichnet und vorgestellt. Anmeldung und Programm unter http://www.euro-police.com +++<br />

3. BEVÖLKERUNGS- UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

3.1 Neuregelung der Ausstattung von Feuerwehren in RLP<br />

+++ Wie Rheinland-Pfalz Innenminister Karl Peter Bruch am Montag in Mainz bekannt gab, wird die<br />

Mindestausstattung der Feuerwehren zur Abwehr von Brand- und technischen Gefahren in seinem<br />

Bundesland neu geregelt. "Mindestausstattung" beziehe sich hier in erster Linie auf die konsequente<br />

Anschaffung der bereits eingeführten neuen Feuerwehr-Fahrzeuggeneration, aber auch auf die<br />

Schutzausrüstung und Schutzkleidung der Feuerwehrleute. "Die Fahrzeuge zeichnen sich gegenüber<br />

den bisherigen Typen sowohl durch einen größeren Einsatzwert als auch eine bessere<br />

Wirtschaftlichkeit aus", so Bruch. Diese Leistungsmerkmale erreiche man einerseits durch den Einsatz<br />

von Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen als Universalfahrzeuge für die Brandbekämpfung und die<br />

Technische Hilfe, und andererseits durch die Verwendung von kleinen, wendigen Staffelfahrzeugen<br />

für die Brandbekämpfung. "Die Transformation der Feuerwehr umfasst Organisation, Ausrüstung und<br />

Ausbildung", erläuterte Bruch. "Diese Bereiche müssen so geordnet werden, dass die<br />

Leistungsfähigkeit des Gefahrenabwehrsystems auch zukünftig trotz der sich ändernden<br />

Rahmenbedingungen erhalten bleibt." Rechtlich werde sich diese Transformation in der Novellierung<br />

der Feuerwehrordnung widerspiegeln, deren Überarbeitung bereits im Oktober 2006 begann. Mit dem<br />

Abschluss sei 2009 zu rechnen. "Die gegenwärtige Neuregelung der Fahrzeugausstattung zur<br />

Bekämpfung von Brand- und Technischen Gefahren ist ein wichtiger Meilenstein in dem<br />

Transformationsprozess des Feuerwehrwesens."<br />

http://www.ism.rlp.de +++


3.2 Deutschland Vorsitzender der INSARAG-Regionalgruppe<br />

+++ Deutschland hat den Vorsitz der INSARAG-Regionalgruppe Afrika/Europa/Mittlerer Osten<br />

übernommen. Bei der Jahrestagung der Organisation, die als Beratungsgremium für die Vereinten<br />

Nationen in Fragen der internationalen Zusammenarbeit bei Such- und Rettungseinsätzen nach<br />

Katastrophen dient, wurde turnusgemäß Albrecht Broemme, Präsident des Technischen Hilfswerks,<br />

stellvertretend für die Bundesrepublik zum Vorsitzenden gewählt. "Die Zusammenarbeit auf dem<br />

Gebiet der Katastrophenvorsorge und -bewältigung ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer<br />

zunehmenden Bedrohung durch Naturkatastrophen eine wichtige Aufgabe der internationalen<br />

Gemeinschaft", so Broemme nach seiner Wahl auf der Jahrestagung der INSARAG-Regionalgruppe.<br />

Auf Antrag des THW beschlossen die Delegierten die Regionalgruppe um Länder aus dem Mittleren<br />

Osten zu erweitern. Dementsprechend wurde der offizielle Name der Gruppe auf Regionalgruppe<br />

Africa/Europe/Middle-East geändert. Den Vize-Vorsitz der Regionalgruppe übernahm Ungarn mit dem<br />

stellvertretenden Generaldirektor der ungarischen Katastrophenmanagementbehörde, Árpád<br />

Muhoray. Mehr dazu im nächsten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>.<br />

http://www.thw.bund.de +++<br />

3.3 Weniger Schadstoff durch Brennstoffzellen bei Schiffen?<br />

+++ Der Dieselmotorenhersteller Tognum erprobt erstmals die umweltfreundliche<br />

Brennstoffzellentechnik auf Schiffen. Die Tognum-Tochtergesellschaft CFC Solutions (Ottobrunn bei<br />

München) habe einen Auftrag erhalten, für ein Forschungsprojekt bis Ende 2008 eine Versuchsanlage<br />

einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle zu liefern, wie das Unternehmen am Montag in Friedrichshafen<br />

am Bodensee mitteilte. Damit werde weltweit zum ersten Mal ein Frachtschiff mit einer Brennstoffzelle<br />

zur Erzeugung von Bordstrom ausgerüstet und in der Praxis getestet. An dem Forschungsvorhaben<br />

"FellowSHIP" sind deutsche und skandinavische Unternehmen beteiligt. Durch den Einsatz der<br />

Brennstoffzelle zur Stromgewinnung können Schadstoffemissionen vermieden werden, die den<br />

Abgasen von 20.000 Autos in einem Jahr entsprechen. Die Frachtschifffahrt ist nach diesen Angaben<br />

am weltweiten Kohlendioxidausstoß mit zwei Prozent beteiligt. Bei Schwefeldioxid und Stickoxiden<br />

liegen die Anteile bei sechs Prozent beziehungsweise fünfzehn Prozent.<br />

http://www.tognum.com/de/meta/search.html?tx_indexedsearch[sword]=Brennstoffzelle +++<br />

3.4 Hochwasserschutzanlagen am Rumpelsbach<br />

+++ Der Sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Roland Wöller, hat vergangenen<br />

Freitag in Aue die nach 15 Monaten Bauzeit fertig gestellten Hochwasserschutzanlagen am<br />

Rumpelsbach an Bürgermeister Heinrich Kohl übergeben. "Damit ist die größte<br />

Hochwasserschutzmaßnahme für die Stadt Aue abgeschlossen", so der Minister. Die Anlagen sollen<br />

den Hochwasserschutz für die Nickelhütte Aue GmbH sowie für die Wohnhäuser in der Clara-Zetkin-<br />

Straße verbessern. Durch die Baumaßnahme wird auch der Eintrag von Schadstoffen bei Hochwasser<br />

in das Schwarzwasser reduziert. Der Bau durch die Landestalsperrenverwaltung kostete rund 5,8<br />

Millionen Euro. 5,4 Millionen Euro davon wurden vom Freistaat Sachsen übernommen. Für den<br />

Schutz des Geländes der Nickelhütte Aue GmbH vor dem Rumpelsbach wurde ein 250 Meter langer<br />

Umflutkanal mit einem Querschnitt von 2,4 Quadratmetern gebaut. Ein vorgeschaltetes Becken fasst<br />

6.000 Kubikmeter. Es soll im Hochwasserfall mitgeführte Sedimente und Schwemmgut zurückhalten.<br />

Nach einem Hochwasser kann das Sedimentationsbecken ohne großen Aufwand beräumt werden.<br />

+++<br />

4. VERANSTALTUNGEN<br />

4.1 Sechs Landesinnenminister auf dem Polizeikongress<br />

+++ Auf dem 11. Europäischen Polizeikongress (29.-30. Januar 2008) wird ein Forum der<br />

Landesinnenminister stattfinden, in dem aktuelle polizeiliche Fragen zur Sprache kommen werden. Es<br />

diskutieren Dr. Albrecht Buttolo aus Sachsen, Joachim Herrmann aus Bayern, Dr. Erhard Körting aus<br />

Berlin, Udo Nagel aus Hamburg, Uwe Schünemann aus Niedersachsen und Dr. Ingo Wolf aus<br />

Nordrhein-Westfalen unter der Leitung von <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-Chefredakteur und Herausgeber R. Uwe<br />

Proll. Vollständiges Programm und Anmeldung unter http://www.european-police.eu +++


4.2 Polizei Online<br />

+++ In Fachforum XIII des 11. Europäischen Polizeikongresses wird von nationalen und<br />

internationalen Vertretern das System Polizei-Online und MEPA-Online vorgestellt werden. Referieren<br />

werden unter anderem Dr. Fehérváry, Leiter des Zentrums internationale Angelegenheiten aus dem<br />

Innenministerium Österreich, und Uwe Seidel aus dem Innenministerium Baden-Württembergs.<br />

Anmeldung und Programm unter http://www.european-police.eu +++<br />

4.3 BOS-Funk auf europäisch<br />

+++ Der digitale <strong>Behörden</strong>funk wird mittlerweile in 74 Ländern der Welt eingesetzt – in Deutschland<br />

wird es ebenfalls bald ein Tetra-<strong>Netzwerk</strong> geben, mit dem die <strong>Behörden</strong> und Organisationen mit<br />

<strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BOS) kommunizieren können. In Fachforum III des 11. Europäischen<br />

Polizeikongresses werden Erfahrungen der Industrie und der Anwender, die bereits auf europäischer<br />

Ebene bestehen, vorgestellt und debattiert. Deutscher Vertreter des zweistündigen Forums ist Rolf<br />

Krost, Präsident der Bundesanstalt für den Digitalfunk (BDBOS). Programm und Anmeldung unter<br />

http://www.european-police.eu +++<br />

4.4 Digitale Identifizierung in Europa<br />

+++ Die Pässe und Ausweise innerhalb der Europäischen Union erfahren derzeit eine digitale Reform.<br />

Den Ausweisen der Bürger werden biometrische Merkmale, elektronische Auslesbarkeit und neue<br />

<strong>Sicherheit</strong>smerkmale hinzugefügt, was insgesamt mehr <strong>Sicherheit</strong> und Komfort bieten soll. In<br />

Fachforum IV auf dem 11. Europäischen Polizeikongress (29./30. Januar 2008) werden "Digitale<br />

Identifizierungssysteme", insbesondere in den Bereichen Biometrie, RFID und Passysteme vorgestellt<br />

und diskutiert. Sprecher des Forums sind unter anderem Dr. Udo Helmbrecht, Präsident des<br />

Bundesamtes für <strong>Sicherheit</strong> in der Informationstechnik, Bernard Herdan, Chief Executive, UK Passport<br />

Service, Thomas Wahlberg, Project Manager der schwedischen Nationalpolizei und Ulrich Hamann,<br />

Geschäftsführer der Bundesdruckerei. Programm und Anmeldung unter http://www.europeanpolice.eu<br />

+++<br />

4.5 Ein Informationsmodell für Europa<br />

+++ Auf dem 11. Europäischen Polizeikongress wird es ein zweistündiges Fachforum geben, das in<br />

Kooperation mit dem IT-Direktor des Bundeskriminalamtes, Dr. Gunther Guzielski, organisiert wird.<br />

Das Forum, das vom ehemaligen Vizepräsidenten des IT-Amtes der Bundeswehr, Reimar Scherz –<br />

heute <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> – moderiert wird, wird von Vertretern europäischer Kriminalämter gestaltet<br />

werden. Das komplette Programm und eine Anmeldemöglichkeit (kostenlos für den Öffentlichen<br />

Dienst) ist unter http://www.european-police.eu verfügbar. +++<br />

4.6 Präsident IT-Amt zu den Perspektiven der Bundeswehr<br />

+++ Als Redner des "Koblenzer Forums" wird der Präsident des IT-Amtes der Bundeswehr, Wolfgang<br />

Stolp, über die Perspektiven der IT der Bundeswehr vortragen und sich in der abschließenden<br />

Diskussion den Fragen der Teilnehmer stellen. Das Forum findet am 4. Dezember von 18.30 bis 19.30<br />

in den Räumlichkeiten der Firma Diehl in der Ferdinand-Sauerbruchstr. 27 in Koblenz statt.<br />

Anschließend ist ein kleiner Imbiss vorgesehen. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Die<br />

Anmeldung ist per mail an carstencruse@bundeswehr.org zu richten. +++<br />

4.7 Führungskräfte-Foren des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

+++ Die Veranstaltungsreihe "Führungskräfte Forum" des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> richtet sich in erster Linie<br />

an die politischen Spitzenkräfte und Entscheidungsträger der öffentlichen Verwaltung. Im kleinen Kreis<br />

können auf diesen Veranstaltungen aktuelle Themen mit Experten aus Politik, Verwaltung und<br />

Wissenschaft diskutiert werden. Die Events informieren regelmäßig, unabhängig, kompetent und<br />

zuverlässig über die wichtigen und drängenden Fragen im öffentlichen Sektor. Das nächste<br />

Führungskräfte-Forum findet am 5. Dezember zu "D115 – Die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer" in<br />

Stuttgart statt.<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

5. WEITERE TERMINE


+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "2. Bundeskongress PPP", Bonn, Stadthalle, http://www.dppp.de +++<br />

+++ 05.12.2007: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Stuttgart,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 24.01.2008: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Düsseldorf,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, http://www.european-police.eu +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, http://www.effizienter-staat.de<br />

+++<br />

+++ 02.-03.09.2008: "3. Demographie-Kongress: "Best Age", Berlin, dbb Forum, http://www.best-ageconference.com<br />

+++<br />

+++ 25.-26.09.2008: "2. Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz", Dresden, Maritim Hotel & Internationales<br />

Congress Center, http://www.sicherheitstage-dresden.de +++<br />

+++ 08.-09.10.2008: "4. Europäischer Katastrophenschutzkongress", Bonn, Stadthalle Bad<br />

Godesberg, http://www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 10.-11.11.2008: "7. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz", Berlin, Berliner Congress Center,<br />

http://www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 09.12.2008: "3. PPP-Bundeskongress" Bonn, Stadthalle Bad Godesberg, http://www.dppp.de +++<br />

6. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

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(http://www.european-police.eu), des Katastrophenschutzkongresses (http://www.disastermanagement.eu),<br />

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Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in<br />

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? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008.<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008.<br />

Weitere Informationen unter http://www.euro-defence.eu verfügbar.


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7. IMPRESSUM<br />

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 10. Dezember 2007<br />

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1. POLIZEI AUSLAND<br />

1.1 USA: Kampf gegen Kinderpornographie<br />

1.2 Treffen gegen den Terror<br />

1.3 Bayern unterstützt Österreich bei WM<br />

1.4 Europäisches Parlament für schärferes Waffenrecht<br />

1.5 Verdreifachtes Polizeibudget für Afghanistan<br />

2. POLIZEI LÄNDER<br />

2.1 Gemeinsam gegen rechts<br />

2.2 Zuständigkeiten des Verfassungsschutzes<br />

2.3 Opferschutzzimmer in Berlin<br />

2.4 Kiez als erstes waffenfrei<br />

2.5 Sicherste Millionenstadt Deutschlands<br />

2.6 NRW-Polizei testet neue Uniformen<br />

2.7 Neue Landesleitstelle für NRW-Polizei<br />

2.8 Organisierte Kriminalität in NRW<br />

2.9 GdP: Innenminister müssen Hilferufe der Terrorfahnder ernst nehmen<br />

2.10 Hessen: Freiwilliger Polizeidienst ist “Erfolgsmodell“<br />

2.11 BKA soll präventiv tätig werden<br />

3. INFORMATIONSTECHNOLOGIE UND POLIZEI<br />

3.1 Streit über Online-Durchsuchungen<br />

3.2 Panne bei deutschen ePässen<br />

3.3 Universalcode bei Schädlingen entdeckt<br />

3.4 Leitfaden für IT-<strong>Sicherheit</strong>sstandards<br />

3.5 Reales Geld für virtuelle Güter dank Trojanern<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Vergabeverfahren für den Netzbetrieb in der Diskussion<br />

4.2 Motorola realisiert das User-System-Interface (ISI)<br />

5. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Hochsicherheitslabor fürs RKI<br />

5.2 Weltklimakonferenz auf Bali


6. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

6.1 Technologien für den Polizeieinsatz<br />

6.2 Wissensmanagement in der Polizei<br />

6.3 Der Polizist der Zukunft<br />

6.4 Europäisches Krisenmanagement im Ausland<br />

6.5 Online-Überwachung in Europa<br />

7. WEITERE TERMINE<br />

8. HINWEISE<br />

9. IMPRESSUM<br />

1. POLIZEI AUSLAND<br />

1.1 USA: Kampf gegen Kinderpornographie<br />

+++ Das Repräsentantenhaus der USA hat ein Gesetzesvorhaben beschlossen, dass den Kampf<br />

gegen Kinderpornographie vorantreiben soll. Das Gesetz verpflichtet Anbieter von Internet-Zugängen,<br />

“illegale Abbildungen zu melden“. So ein verdächtiges Bild bzw. Video ermittelt wird, sollen die<br />

Zugangsanbieter diese zusammen mit den persönlichen Daten der Person, die die Inhalte einstellte,<br />

an das National Centre for Missing and Exploited Children übermitteln. So die Provider diesem<br />

Gesetz, dass noch den Senat passieren muss, nicht Folge leisten, drohen empfindliche Geldstrafen<br />

von maximal 300.000 US-Dollar. +++<br />

1.2 Treffen gegen den Terror<br />

+++ Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat sich am vergangenen Wochenende mit seinen<br />

Amtskollegen aus Polen, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und den USA sowie<br />

Wissenschaftlern und Experten aus sieben Nationen zu einem 2-tägigen Symposium in<br />

Schwielowsee/Werder getroffen. Ziel war es, jenseits des politischen Tagesgeschäfts und gerade<br />

auch mit Hilfe unabhängiger wissenschaftlicher Expertise die Entwicklungen im Bereich des<br />

internationalen Terrorismus zu reflektieren und den Dialog über die Entwicklung von wirksamen<br />

Maßnahmen gegen diese Bedrohung zu intensivieren. Die Initiative für diese Zusammenkunft geht auf<br />

das G6-Treffen in Venedig zurück. "Das staatliche Gewaltmonopol stellt schon längst keine Konstante<br />

in der weltpolitischen Beurteilung mehr dar", betonte Schäuble. "Terrororganisationen verfügen über<br />

ein Gewaltpotential, das verheerende Wirkung haben kann. Wir stimmen darin überein, dass der<br />

internationale Terrorismus nur im Verbund aller Partner und im Rahmen grenzüberschreitender<br />

Partnerschaften erfolgreich bekämpft werden kann und ein strategischer Rahmen zur präventiven<br />

Bekämpfung des Terrorismus erforderlich ist."<br />

http://www.bmi.bund.de/cln_012/nn_122688/Internet/Content/Nachrichten/Pressemitteilungen/2007/12<br />

/Treffen_20am_20Schwielowsee.html +++<br />

1.3 Bayern unterstützt Österreich bei WM<br />

+++ Bayern wird das Nachbarland Österreich bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 mit einem<br />

großen Polizeiaufgebot und im Bereich des Katastrophenschutzes unterstützen. Das hat der<br />

bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, seinem österreichischen Amtskollegen<br />

Günther Platter bei seinem Antrittsbesuch in Wien zugesagt. Beim ersten offiziellen Auslandsbesuch<br />

des neuen bayerischen Innenministers standen neben der Vorbereitung der EURO 2008<br />

Polizeifachthemen, die Erweiterung des Schengenraumes und weitere EU-Themen auf der<br />

Tagesordnung. Deutsche Polizisten sollen auch in der Schweiz aushelfen. Gespräche werden geführt.<br />

Beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos waren auf dem Züricher Flughafen schon deutsche<br />

Polizeikontingente im Einsatz. htpp://.stmi.bayern.de +++<br />

1.4 Europäisches Parlament für schärferes Waffenrecht<br />

+++ Das Europäische Parlament hat Ende November den Richtlinienvorschlag der Europäischen<br />

Kommission über die Kontrolle des Erwerbs und des Besitzes von Waffen in einer veränderten<br />

Fassung angenommen. Die Richtlinie zielt darauf ab, die unerlaubte Herstellung und den Schmuggel<br />

von Schusswaffen wirksam zu bekämpfen sowie europaweit einheitliche Regelungen für den legalen<br />

Erwerb und den Handel sowie den Transport von Schusswaffen zu schaffen. Das Europäische<br />

Parlament verlangt, dass eine computergestützte zentrale Datei von den Mitgliedstaaten aufgebaut


wird, in der die Besitzer der Waffen registriert werden. Diese elektronischen Waffenbücher sollen 20<br />

Jahre aufbewahrt werden (die Kommission hatte nur 10 Jahre gefordert). Weiterer Kernpunkt ist die<br />

Kennzeichnungspflicht von Schusswaffen, die bereits für die Herstellungsphase gilt, aber auch<br />

Waffen erfasst, die umgebaut oder aus staatlichen Beständen in eine zivile Nutzung überführt worden<br />

sind. Die Mindestaltersgrenze für den käuflichen Erwerb von Schusswaffen soll EU-weit auf 18 Jahre<br />

festgesetzt werden. +++<br />

1.5 Verdreifachtes Polizeibudget für Afghanistan<br />

+++ Im Bundeshaushalt sind für den Aufbau der afghanischen Polizei nun 35,7 Millionen statt zuvor<br />

12 Millionen Euro vorgesehen. Das finanzielle Gesamtvolumen seit der Entstehung des<br />

Polizeiaufbaus beläuft sich angaben des Auswärtigen Amtes zufolge auf 117,7 Millionen Euro seit<br />

2002. Mit der Erhöhung der finanziellen Mittel sollen insbesondere die Fähigkeiten der örtlichen Polizei<br />

sowie deren “auskömmliche“ Bezahlung sichergestellt werden. 2008 soll die Sollstärke von 200<br />

deutschen Polizisten, die in Afghanistan ihren Dienst leisten, erfüllt sein. Außenminister Walter<br />

Steinmeier: “Nur wenn wir die afghanische Polizei auf Dauer in die Lage versetzen, selbst für<br />

<strong>Sicherheit</strong> und Ordnung zu sorgen, werden die Erfolge des zivilen Wiederaufbaus für die afghanische<br />

Bevölkerung im gesamten Land spürbar werden. +++<br />

2. POLIZEI LÄNDER<br />

2.1 Gemeinsam gegen rechts<br />

+++ Norddeutsche Bundesländer haben eine Internetseite in Betrieb genommen, die sich gegen<br />

Rechtsextremismus richtet. Unter der Führung Niedersachsens sind Bremen, Hamburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt an dem Projekt beteiligt. Auf der Seite sind<br />

Hinweise zu finden, was Rechtsextremismus bedeutet, in welchen unterschiedlichen Formen er<br />

vorkommt, sowie Hinweise zur Teilnahme an “Aussteigerprogrammen“.<br />

htpp://.verfassungsschutzgegenrechtsextremismus.de +++<br />

2.2 Zuständigkeiten des Verfassungsschutzes<br />

+++ Ralf Stegner, Innenminister aus Schleswig-Holstein, lehnt eine Ausdehnung operativer<br />

Zuständigkeiten des Kölner BfV (Bundesamt für Verfassungsschutz) gegenüber den Bundesländern<br />

ab. Mit dieser Aussage reagierte er auf Pläne des Bundesministeriums des Innern. Die nationale<br />

<strong>Sicherheit</strong>sarchitektur dürfe nicht ohne Änderung der gesetzlichen Grundlagen zu Gunsten des<br />

Bundes geändert werden, wie er am Rande der Innenministerkonferenz sagte. +++<br />

2.3 Opferschutzzimmer in Berlin<br />

+++ Am vergangenen Donnerstag hat die Polizei in Berlin ein “Opferschutzzimmer“ eröffnet, dass in<br />

der Direktion zwei Opfern von Straftaten die Gelegenheit bieten soll, über das erlebte zu sprechen.<br />

Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch weihte das Zimmer, das in warmen Tönen gehalten ist, ein.<br />

+++<br />

2.4 Kiez als erstes waffenfrei<br />

+++ Die Hamburger Brennpunkte rund um Reeperbahn und Hansaplatz sollen vom 11. Dezember an<br />

zu waffenfreien Zonen werden. "Wir machen damit als erstes Bundesland von der Änderung des<br />

Waffengesetzes Gebrauch", sagte Hamburgs Senator für Inneres, Udo Nagel. "Verboten ist das<br />

Führen von Waffen oder gefährlichen Gegenständen wie Messer, Knüppel, Baseballschlägern,<br />

Handschuhen mit harten Füllungen sowie Reizstoffsprühgeräten und Tierabwehrsprays", erläuterte<br />

Nagel. Die waffenfreien Zonen sollen durch gelbe Schilder mit Abbildungen der verbotenen<br />

Gegenstände markiert und von der Polizei kontrolliert werden. Wer gegen das Verbot verstößt, riskiert<br />

ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. htpp://.hamburg.de +++<br />

2.5 Sicherste Millionenstadt Deutschlands<br />

+++ "München ist die sicherste Millionenstadt Deutschlands. Das und die hohe Aufklärungsquote ist<br />

ein Beweis für die exzellente Arbeit der Münchner Polizistinnen und Polizisten", erklärte Bayerns<br />

Innenstaatssekretär Jürgen W. Heike anlässlich des traditionellen Empfangs für die Münchner<br />

Polizeien und <strong>Sicherheit</strong>skräfte im Alten Rathaus. 58,2 Prozent Aufklärungsquote sei ein absoluter<br />

Spitzenwert für eine Großstadt. "Die Polizei ist in München auch deshalb so erfolgreich, weil sie sich<br />

bei ihrer professionellen Ermittlungsarbeit auf die vertrauensvolle Mitwirkung unserer Bevölkerung


stützen kann", so Heike. Ebenso trügen die ausgezeichnete Zusammenarbeit und das konstruktive<br />

Miteinander zwischen den Polizeiverbänden, den für die <strong>Sicherheit</strong> verantwortlichen <strong>Behörden</strong> und<br />

Institutionen sowie den Verantwortlichen der Landeshauptstadt zum Erfolg bei. +++<br />

2.6 NRW-Polizei testet neue Uniformen<br />

+++ Die Vorbereitungen für den ersten Schritt zur Einführung einer neuen Uniform für die nordrheinwestfälische<br />

Polizei sind abgeschlossen. Bei dem in den Polizeibehörden Bielefeld, Krefeld und<br />

Mettmann beginnenden Trageversuch sind die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten vor Ort gefragt.<br />

Ihre Erfahrungen und Rückmeldungen sollen helfen, das endgültige Aussehen, die Form und das<br />

Material der neuen Uniform festzulegen. Die jetzige Dienstbekleidung, in den 70er Jahren entworfen,<br />

wird den Anforderungen des Polizeidienstes nicht mehr gerecht. Heute gibt es neue, moderne Stoffe,<br />

die leichter, stabiler und atmungsaktiver sind und damit die Ausrüstung der Polizistinnen und<br />

Polizisten mit einer “Funktionsuniform“ ermöglichen. Für die Einführung der neuen Uniform werden<br />

keine zusätzlichen Haushaltsmittel benötigt. Rund 1400 Polizeibeamtinnen und -beamte des Wach-<br />

und des Innendienstes werden an dem Trageversuch bis zum 28. September 2008 teilnehmen. Auf<br />

der Grundlage der Ergebnisse des Trageversuchs wird entschieden, welche Änderungen notwendig<br />

sind und welche Farbe die neue Dienstkleidung haben soll. Einige Bundesländer haben in jüngster<br />

Zeit die in Europa meistgetragene blaue Farbe für Polizeiuniformen eingeführt. Deshalb wird auch in<br />

Nordrhein-Westfalen die blaue Polizeiuniform getestet. +++<br />

2.7 Neue Landesleitstelle für NRW-Polizei<br />

+++ Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland eine landesweit zuständige Polizeileitstelle. Ihr<br />

Auftrag: Sie koordiniert schnell und kompetent landesweit die Einsatzkräfte, die technische<br />

Unterstützung, die Fahndungen und die Kommunikation für die Polizeibehörden Seit 1. Juli 2007<br />

arbeitet sie in Neuss und ist ein Kernstück des neuen Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste<br />

(LZPD) mit Hauptsitz in Duisburg. Das LZPD unterstützt als zentraler Ansprechpartner die<br />

Polizeibehörden in den Bereichen Einsatz, Verkehr und Technik. Bisher waren die fünf<br />

Bezirksregierungen, das Landeskriminalamt und die Zentralen Polizeitechnischen Dienste für diese<br />

Aufgabe zuständig. +++<br />

2.8 Organisierte Kriminalität in NRW<br />

+++ Die nordrhein-westfälische Polizei hat in ihrem Lagebild zur Organisierten Kriminalität (OK) 2006<br />

Zahlen zur Entwicklung in Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Acht Millionen Euro illegale Gelder wurden<br />

beschlagnahmt, so die Bilanz. Dabei ermittelte sie 791 Tatverdächtige in 67 Verfahren mit über 3.500<br />

Straftaten. Dies entspricht gegenüber 2005 einer Steigerung um 6,4 Prozent. Die Arbeit der OK-<br />

Ermittler in den straff strukturierten, abgeschotteten Verbrecherringen ist schwierig. Die Polizei muss<br />

in den hochkomplexen Verfahren alle Register ziehen. +++<br />

2.9.) GdP: Innenminister müssen Hilferufe der Terrorfahnder ernst nehmen<br />

+++ Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) appellierte an die Innenministerkonferenz (IMK), sich<br />

eingehend mit einer internen Auswertung der Ermittlungen zu beschäftigen, die im September zu den<br />

Festnahmen der drei mutmaßlichen Terroristen in Medebach-Oberschledorn geführt haben. Darin<br />

beschreiben die Terroristenfahnder eindringlich, dass sie an die Grenzen der personellen, technischen<br />

und rechtlichen Möglichkeiten in der Terrorismusbekämpfung angelangt sind. GdP-<br />

Bundesvorsitzender Konrad Freiberg: "Der Hilferuf der Fahnder darf nicht ungehört bleiben. Sie sind<br />

eine Warnung, dass eine ähnliche Anschlagsplanung in Zukunft nicht verhindert werden kann." Es sei<br />

unverantwortlich, so Freiberg, sich den politischen Ruhm der geglückten Festnahmen an die Fahnen<br />

zu heften, jedoch die Sorgen und Nöte derer zu ignorieren, die diesen Erfolg erarbeitet haben. +++<br />

2.10 Hessen: Freiwilliger Polizeidienst ist "Erfolgsmodell"<br />

+++ Der Freiwillige Polizeidienst ist ein Erfolgsmodell und hilft Städten und Gemeinden in ganz<br />

Hessen, die objektive und die subjektive <strong>Sicherheit</strong>slage zu verbessern. Das bestätigt die Studie zum<br />

Freiwilligen Polizeidienst, die der anerkannte Professor Arthur Kreuzer vorstellte. "Diese<br />

wissenschaftlich untermauerten Ergebnisse decken sich mit unseren praktischen Erfahrungen und<br />

zeigen, dass wir mit dem Freiwilligen Polizeidienst den richtigen Weg eingeschlagen haben. Die<br />

Bürgerinnen und Bürger stellen sich hinter eine Ausweitung des Polizeidienstes", sagte Innenminister<br />

Volker Bouffier. Die Studie zeigt auch, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. "Es ist wichtig,<br />

innerhalb der Polizei noch deutlicher zu machen, dass der Freiwillige Polizeidienst keine Aufgaben der<br />

Vollzugspolizei wahrnimmt – nicht im Moment und nicht in Zukunft", so Bouffier. Vielmehr sei der<br />

Freiwillige Polizeidienst eine wichtige Ergänzung für die Polizei vor Ort. Er übernimmt Vermittlerrollen,<br />

ist Ansprechpartner und kann somit Freiräume schaffen für die Beamten und Beamtinnen der Polizei.


Das Motto "Präsenz zeigen – beobachten – melden" muss in den Köpfen aller Beteiligter wachsen.<br />

htpp://.hdmi.hessen.de +++<br />

2.11 BKA soll präventiv tätig werden<br />

+++ Die Innenminister der Bundesländer haben auf der IMK-Sitzung am letzten Freitag die künftige<br />

Aufgabenteilung zwischen Landeskriminalämtern und dem Bundeskriminalamt im Bezug zur Abwehr<br />

terroristischer Gefahren debattiert. Ein Gesetzesentwurf von Bundesinnenminister Schäuble sieht<br />

zahlreiche neue Befugnisse für die Bundesbehörde vor, für die die vertretenen Innenminister<br />

Zustimmung signalisierten. Die "bewährte" <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur wolle man aber nicht infrage stellen,<br />

so der Innenminister Schleswig-Holsteins, Ralf Stegner. Das BKA soll künftig tätig werden können,<br />

wenn eine ausländische Terrorgefahr erkannt wird und unklar ist, welches Bundesland zuständig ist.<br />

Dies wurde als Verbesserung zwischen Bundes- und Landesermittlern gewertet. +++<br />

3. INFORMATIONSTECHNOLOGIE UND POLIZEI<br />

3.1 Streit über Online-Durchsuchungen<br />

+++ Im Vorfeld der Herbstkonferenz der Landesinnenminister stemmte sich Bremens Regierungschef<br />

Jens Böhrnsen gegen Online-Durchsuchungen bzw. weit reichende Einschnitte in die Privatsphäre der<br />

Bürger. Der "Kernbereich" des privaten Lebensraumes müsse gemäß den Vorgaben des<br />

Bundesverfassungsgerichts "absolut tabu" bleiben. Instrumente gebe es im Strafprozessrecht bereits<br />

genug, die in der Lage seien, Bedrohungen abzuwenden. "Wir müssen ein Gespür dafür entwickeln,<br />

dass man die Demokratie auch zu Tode schützen kann", sagte er. +++<br />

3.2 Panne bei deutschen ePässen<br />

+++ Bei den seit Anfang November eingeführten elektronischen Pässen verstoßen die in<br />

Meldebehörden eingesetzten Lesegeräte gegen EU-Recht, berichtet die "Thüringer Allgemeine". Die<br />

Zeitung bezieht sich auf Angaben des Thüringer Datenschutzbeauftragten Harald Stauch, wonach<br />

Bürger mit den bundesweit eingesetzten Geräten nicht wie vorgeschrieben überprüfen können, ob alle<br />

ihre elektronischen Daten im Pass korrekt erfasst wurden. Demnach hätten die Bürger keine<br />

Möglichkeit, ihre neuen Ausweisdokumente auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen. War bei den "alten"<br />

Pässen ein vertauschtes Bild noch sehr schnell zu erkennen könnten die Passbesitzer nun mit den<br />

verkehrten Fingerabdrücken im Dokument auflaufen. "Das kann bei Grenzkontrollen erhebliche<br />

Probleme bereiten, wenn erst dort festgestellt wird, dass die Abdrücke nicht identisch sind", so<br />

Stauch. In dem neuen elektronischen Reisepass werden laut EU-Verordnung neben Name,<br />

Geburtsdatum, Wohnort und Körpermerkmalen auch biometrische Daten wie Gesichtsform und<br />

Fingerabdrücke auf einem Chip gespeichert. Brüssel schreibt zugleich vor, dass die Passbesitzer die<br />

Möglichkeit erhalten müssen, die im Dokument gespeicherten Daten auf ihre Richtigkeit zu<br />

überprüfen. +++<br />

3.3 Universalcode bei Schädlingen entdeckt<br />

+++ Experten von Kaspersky Lab stießen im zurückliegenden Vierteljahr bei der Analyse des<br />

Verschlüsselungs-Trojaners Gpcode.ai auf interessante Parallelen zwischen einer Vielzahl von<br />

Schadprogrammen. Der Trojaner basiert auf einer Art "Universalcode", der in verschiedenen<br />

Varianten in Trojan-Downloaders, Trojan-Spys und Backdoors vorkommt. Mit ZeuS war der Urheber<br />

der Schädlinge bald gefunden. Die Malware installiert sich selbsttätig auf einem System, infiltriert<br />

laufende Prozesse, widersteht verschiedenen Antivirus-Programmen und bietet einen http-Proxy-<br />

Server. Alle ZeuS-Varianten verewigen sich auf befallenen Systemen mit dem String _SYSTEM_.<br />

Sämtliche Versionen der Malware fasste Kaspersky Lab daraufhin zu einer eigenständigen Familie<br />

namens Zbot zusammen. Alle ZeuS-Varianten können auf vielfältige und teilweise recht originelle<br />

Weise beliebige Informationen stehlen. Es handelt sich also tatsächlich um einen "universellen" Code,<br />

dessen Flexibilität ihn besonders gefährlich macht. Ebenso wie auch bei Gpcode.ai lässt sich jede<br />

neue Ausgabe mit einer völlig anderen Funktionalität ausstatten. Wie beliebt der Schädling damit in<br />

der russischen Cyberkriminellen-Szene war, zeigt die Anzahl der Bot-Netze, die auf seine Technik<br />

setzte. Diese basierte dabei auf der Kombination aus Zupacha und ZeuS mit Zunker als<br />

Steuerzentrale. Eines der größten Zunker-Bot-Netze umfasste mehr als 106.000 Rechner und wuchs<br />

täglich um mehr als 1500 Maschinen, bevor es entdeckt wurde. Die rasante Verbreitung von Zupacha<br />

resultiert auch aus seiner einfachen Konfiguration.


htpp://.kaspersky.de +++<br />

3.4 Leitfaden für IT-<strong>Sicherheit</strong>sstandards<br />

+++ Um die Suche nach relevanten IT-<strong>Sicherheit</strong>sstandards zu erleichtern, haben der Bundesverband<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) und das Deutsche Institut für<br />

Normung e.V. (DIN) in einer gemeinsamen Publikation die verschiedenen Standards für IT-<strong>Sicherheit</strong><br />

erstellt und nach verschiedenen Kriterien bewertet. Auch technische Laien können anhand einer<br />

Übersichtsmatrix den für sie geeigneten Standard schnell und unkompliziert finden. Der Leitfaden hilft<br />

somit, die <strong>Sicherheit</strong> der eigenen IT-Systeme zu überprüfen und an die gängigen Standards<br />

anzupassen. Der Leitfaden "Kompass der IT-<strong>Sicherheit</strong>sstandards" kann unter http://www.bitkom.de<br />

oder http://www.nia.din.de herunter geladen werden. +++<br />

3.5.) Reales Geld für virtuelle Güter dank Trojanern<br />

+++ Panda Security hat in den vergangenen zwei Tagen eine neue Welle von Trojanern entdeckt, die<br />

auf der Suche nach virtuellen Gütern Online-Gamer mit Lineage-Accounts attackieren. Alle von den<br />

PandaLabs identifizierten Trojaner, darunter Lineage.GNH, Lineage.GMT und Lineage.GMZ, werden<br />

eingesetzt, um Passwörter zu den Accounts von Lineage-Spielern zu entwenden und somit virtuelle<br />

Güter in reale Profite umzuwandeln. Die neuen Lineage-Trojaner spüren Online-Gaming-Accounts<br />

auf, die von ihren Programmierern im Internet an den Höchstbietenden verkauft werden. Auch wenn<br />

es sich hierbei lediglich um virtuelle Fähigkeiten und Positionen handelt, ist es ein sehr profitables<br />

Geschäft. Die hohe Anzahl an verschiedenen Mustern eines Schädlings schützt zudem vor einer<br />

schnellen Entdeckung und Eliminierung des Eindringlings, da Signatur basierte <strong>Sicherheit</strong>slösungen<br />

nicht zeitnah auf unidentifizierte Malware-Exemplare reagieren können. Grund für die neue Trojaner-<br />

Welle ist das steigende Interesse an virtuellen Fähigkeiten und Privilegien. Um eine entsprechende<br />

Position zu erreichen sind viele Spieler bereit, größere Summen zu zahlen. Und Hackern bietet sich<br />

durch den Verkauf der begehrten Güter eine weitere Möglichkeit, um sich mit<br />

4. BOS DIGITALFUNK<br />

4.1 Vergaeverfahren für den Netzbetrieb in der Diskussion<br />

+++ Über den bereits mit Vorinformation am 31.05.2007 angekündigten Beginn des<br />

Vergabeverfahrens für den Regelbetrieb des Digitalfunknetzes bestehen nach <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Informationen innerhalb der BDBOS und den Ländern noch voneinander abweichende Auffassungen.<br />

Einerseits besteht wegen der inzwischen eingetretenen Verzögerungen im Projekt keine<br />

Notwendigkeit, das Verfahren noch in diesem Jahr zu eröffnen. Der Regelbetrieb wird frühestens im<br />

Jahr 2010 aufgenommen werden. Bis dahin besorgt der Interimsbetreiber T-Systems den Netzbetrieb.<br />

Andererseits wird befürchtet, dass die Glaubwürdigkeit der BDBOS bei einer Terminverschiebung in<br />

Frage gestellt wird. Die Wahrscheinlichkeit des Starts des Vergabeverfahrens entsprechend der<br />

Vorinformation wird daher als sehr hoch eingeschätzt. Die zeitweise kursierenden Gerüchte, dass dem<br />

Verfahren kein Teilnahmewettbewerb vorausgehen wird, sondern es sofort mit der Ausschreibung<br />

beginnt, haben bislang keine Bestätigung gefunden. Vielmehr war zu erfahren, dass die für ein<br />

offenes Verfahren erforderlichen Verdingungsunterlagen überhaupt noch nicht vollständig erstellt und<br />

abgestimmt sind. Außerdem soll das Beschaffungsamt des BMI aus verwaltungstechnischen Gründen<br />

für den Vorlauf einer Teilnehmerauslese plädiert haben. +++<br />

4.2 Motorola realisiert das User-System-Interface (ISI)<br />

+++ Als die EADS auf dem diesjährigen TETRA World Congress im Juni in Madrid die "Zertifizierung<br />

des Inter-System-Interfaces" für ihr TETRA-System ankündigte, wurde dies von den Wettbewerbern<br />

im Infrastrukturgeschäft zwar als strategisch geschickt aber vertrieblich noch als vernachlässigbar<br />

angesehen. Nun aber, gerade einmal sechs Monate später, reagiert auch Motorola und meldet den<br />

Start der Entwicklung des ISI. Zum Ende des Jahres 2008 soll es verfügbar sein. Grund für den<br />

Sinneswandel bei Motorola ist die Forderung der norwegischen BOS, die Motorola mit dem Aufbau<br />

eines TETRA-Systems beauftragt haben. Die Norweger haben sich die Realisierung des ISI<br />

vertraglich zusichern lassen. Das Inter-System-Interface ermöglicht die grenzüberschreitende<br />

Kommunikation über Funknetze verschiedener Hersteller, soweit die Systeme auf dem gleichen<br />

Standard basieren. Die BOS der an Deutschland angrenzenden Länder Belgien, Dänemark,<br />

Niederlande, Österreich und Polen haben sich wie Deutschland für Funksysteme auf der Basis von<br />

TETRA-25 entschieden. Bei den BOS der Anrainerstaaten Dänemark, Niederlande, Österreich und


Polen handelt es sich um TETRA-Systeme aus dem Hause Motorola, während in Belgien und<br />

Deutschland EADS (Nokia) Systemlieferant ist. Mit der Realisierung des ISI auch durch Motorola<br />

erfüllt sich der Wunsch einer grenzüberschreitenden Funkkommunikation der <strong>Sicherheit</strong>sorgane<br />

dieser Länder. Lediglich Deutschland hat mit der Entscheidung, den Funkverkehr der deutschen BOS<br />

ausnahmslos mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung abzuwickeln, sich aus dieser Möglichkeit<br />

vorerst verabschiedet. Dieser in der EU nicht abgestimmte deutsche Alleingang steht im krassen<br />

Widerspruch zu den 1995 von der Schengen-Expertengruppe unter Mitwirkung Deutschlands<br />

verabschiedeten taktisch-betrieblichen Anforderungen der BOS an ein digitales Funknetz. In diesem<br />

Anforderungskatalog ist aus wohl überlegten Gründen auch die unverschlüsselte Kommunikation<br />

unter anderem für Verkehrsbeziehungen mit anderen Ländern und Diensten vorgesehen worden. +++<br />

5. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

5.1 Hochsicherheitslabor fürs RKI<br />

+++ Das Robert Koch-Institut erhält im Rahmen einer großen Baumaßnahme neue Labor- und<br />

Bürogebäude. "Damit werden die Möglichkeiten für Forschung und Diagnostik zum Schutz der<br />

Bevölkerung vor Krankheiten deutlich verbessert", sagt Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-<br />

Instituts (RKI). In einem ersten Bauabschnitt investiert die Bundesregierung rund 110 Millionen Euro in<br />

ein neues Labor- und Bürogebäude am Standort in der Seestraße 10 in Berlin-Wedding. In der Mitte<br />

des Neubaus wird sich ein (baulich abgeschlossenes) Hochsicherheitslabor der Kategorie BSL-4<br />

befinden. Die Genehmigung für Bau und Betrieb des BSL-4-Labors hat das Landesamt für Gesundheit<br />

und Soziales Berlin erteilt. Außerdem wird zu einem späteren Zeitpunkt am historischen Standort am<br />

Nordufer ein bestehendes und sanierungsbedürftiges Laborgebäude durch einen Neubau ersetzt.<br />

Beide Standorte des RKI in Berlin-Wedding sind eng benachbart zum Universitätsklinikum Charité<br />

(Virchow-Klinikum) mit seiner Sonderisolierstation für Patienten mit schweren Infektionen und dem<br />

einzigen Lehrstuhl für Infektiologie in Deutschland. Außerdem gibt es enge Kooperationen des RKI mit<br />

allen Berliner Universitäten und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Infektiologie. "Die<br />

Baumaßnahme stärkt auch den Forschungsstandort und die Entwicklung Berlins zur<br />

Gesundheitsstadt", unterstreicht Kurth. Das RKI gehört zum Geschäftsbereich des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und ist die zentrale Einrichtung in Deutschland für den<br />

Gesundheitsschutz. Zu seinen Tätigkeiten gehört ein breites Spektrum experimenteller und<br />

diagnostischer Methoden. Für den Umgang mit bestimmten Krankheitserregern und entsprechenden<br />

Patientenproben ist die höchste <strong>Sicherheit</strong>sstufe für Laboratorien (BSL-4) nötig. Bislang gibt es kein<br />

Institut des Bundes mit einem solchen Labor.<br />

htpp://.rki.de +++<br />

5.2 Weltklimakonferenz auf Bali<br />

+++ Auf der indonesischen Insel Bali tagt seit Dienstag die Weltklimakonferenz. Vertreter aus rund<br />

190 Staaten beraten über ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll das 2012 ausläuft. Darin<br />

hatten sich die führenden Industrieländer verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2012<br />

gegenüber 1990 um durchschnittlich 5,2 Prozent zu reduzieren. Der Anschlussvertrag soll spätestens<br />

bis 2009 unterzeichnet werden. Der Klimabeirat der Vereinten Nationen hatte in seinem kürzlich<br />

veröffentlichten Klimabericht eindringlich auf die Folgen des Klimawandels hingewiesen. Aufgrund der<br />

globalen Erwärmung werden Starkniederschläge und Dürren zunehmen. "Die Wahrscheinlichkeit von<br />

einem extremen Wetterereignis betroffen zu werden wächst. Damit muss die Bevölkerung rechnen",<br />

betonte Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />

(BBK). "Daher werden wir die notwendigen Schritte unternehmen, uns den zukünftigen<br />

Herausforderungen anzupassen. Es sollte aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger über die<br />

Notwendigkeit informiert werden, erhöhte Vorsorgemaßnahmen wie beispielsweise<br />

Lebensmittelbevorratung zu ergreifen."<br />

htpp://.bbk.bund.de +++<br />

6. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS


6.1 Technologien für den Polizeieinsatz<br />

+++ Die Industrie bietet der Polizei mannigfaltige Technologien an, die für den täglichen Polizeieinsatz<br />

zu gebrauchen sind. So spielen hier auch die Faktoren Personalschutz, Kritische Infrastrukturen und<br />

Fahrzeugschutz eine wichtige Rolle. Mit diesem Thema wird sich eines der insgesamt vierzehn<br />

Fachforen des 11. Europäischen Polizeikongresses, der am 29. und 30. Januar im Berliner Congress<br />

Center tagt, auseinandersetzen. Vorgesellt werden unter anderem Pandemiepläne in<br />

Großunternehmen, Schutz von Einsatzfahrzeugen und der Schutz von Kritischen Infrastrukturen.<br />

Anmeldung und Programm unter htpp://.euro-police.com +++<br />

6.2 Wissensmanagement in der Polizei<br />

+++ "Wissensmanagement als unverzichtbare Grundlage für erfolgreiche Polizeiarbeit" lautet der Titel<br />

eines Fachforums auf dem 11. Europäischen Polizeikongress (29./30. Januar, Berlin), das in<br />

Kooperation mit der Polizei Baden Württembergs veranstaltet wird. Themen des zweistündigen<br />

Forums sind die in Baden-Württemberg und weiteren Bundesländer eingesetzten Systeme "Polizei-<br />

Online" und "MEPA-Online". Mittels dieser Lösungen, die in Kooperation mit dem Unternehmen T-<br />

Systems entwickelt wurden, soll ein optimiertes Wissens- und Schulungsmanagement der Polizeien<br />

ermöglicht werden. Neben Baden-Württemberg haben sich bereits zahlreiche weitere Bundesländer<br />

diesem modernen IT-Projekt angeschlossen. Anmeldung unter htpp://.euro-police.com +++<br />

6.3 Der Polizist der Zukunft<br />

+++ Unter der Leitung des Bundestagsabgeordneten Dr. Dieter Wiefelspütz wird auf dem 11.<br />

Europäischen Polizeikongress ein Fachforum zum Thema "Der Polizist der Zukunft – Fähigkeiten,<br />

Personalmanagement, Technik“ stattfinden, dass die Fortentwicklung der Polizei in der nächsten<br />

Dekade besprechen wird. Mit Oberst Dominique Lapprand, Kommandeur des strategischen<br />

Forschungszentrums der französischen Nationalpolizei konnte ein prominenter Referent aus der<br />

Polizei gewonnen werden. Darüber hinaus werden Ministerialrat a.D. Uwe Kranz sowie ein Vertreter<br />

des Unternehmens Panasonic das Fachforum inhaltlich gestalten. Programm und Anmeldung unter<br />

htpp://.euro-police.com +++<br />

6.4 Europäisches Krisenmanagement im Ausland<br />

+++ Eines der am prominentesten besetzten Fachforen des 11. Europäischen Polizeikongresses<br />

befasst sich mit "Europäischem Krisenmanagement – Auslandseinsätze, Operationen und<br />

Einsatzerfahrungen". Moderator und inhaltlicher Leiter dieser Runde ist THW-Präsident Albrecht<br />

Broemme, dessen Hilfsorganisation ständig mit Wiederaufbauprojekten in der ganzen Welt vertreten<br />

ist. Neben Broemme werden unter anderem Oberst Giovanni Barbano, Kommandeur des<br />

Polizeistabes in Bosnien und Herzegovina von der ALTHEA Mission, Joël Schuyer, aus Rat der<br />

Europäischen Union und Colin Smith, Leitung der Polizeimission in den ehemaligen Territorien<br />

Palästinas in dem Fachforum vertreten sein. Programm und Anmeldung unter htpp://.euro-police.com<br />

+++<br />

6.5 Online-Überwachung in Europa<br />

+++ Ein derzeit heiß diskutiertes Thema ist die "Online-Überwachung", mittels derer sich Polizeien<br />

und Kriminalämter eine bessere Aufklärung und Verfolgbarkeit von Kommunikationsflüssen über das<br />

Internet erhoffen. In Fachforum X des 11. Europäischen Polizeikongresses werden Experten aus<br />

Industrie, Politik und Praxis über eben dieses Thema der Onlineüberwachung sprechen. Sprecher<br />

sind unter anderem Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz, Thomas Zerdick, aus der<br />

Direktion C "Zivilrecht, Grundrechte und Staatsrecht" der Europäischen Kommission und Felix Juhl,<br />

CEO, Gesellschaft für technische Sonderlösungen. Programm und Anmeldung zum Kongress unter<br />

htpp://.euro-police.com +++<br />

7. WEITERE TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 24.01.2008: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Düsseldorf,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++


+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, http://www.european-police.eu +++<br />

+++ 26.02.2008: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Hamburg,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, http://www.effizienter-staat.de<br />

+++<br />

+++ 02.-03.09.2008: "3. Demographie-Kongress: "Best Age", Berlin, dbb Forum, http://www.best-ageconference.com<br />

+++<br />

+++ 25.-26.09.2008: "2. Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz", Dresden, Maritim Hotel & Internationales<br />

Congress Center, http://www.sicherheitstage-dresden.de +++<br />

+++ 08.-09.10.2008: "4. Europäischer Katastrophenschutzkongress", Bonn, Stadthalle Bad<br />

Godesberg, http://www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 10.-11.11.2008: "7. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz", Berlin, Berliner Congress Center,<br />

http://www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 09.12.2008: "3. PPP-Bundeskongress" Bonn, Stadthalle Bad Godesberg, http://www.dppp.de +++<br />

8. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Abonnenten (Print-Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(http://www.european-police.eu), des Katastrophenschutzkongresses (http://www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (http://www.euro-defence.eu) und der<br />

Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem<br />

Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in<br />

unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

http://www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008.<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.european-police.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008.<br />

Weitere Informationen unter http://www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

9. IMPRESSUM


Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Benjamin Bauer, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe<br />

Proll, Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gerd Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla,<br />

ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax:<br />

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fremde Internetseiten ("Links"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Herausgeber liegen,<br />

kann keine Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben<br />

werden.


<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> Online vom 18. Dezember 2007<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Ausgabe 139 (c) ProPress Verlag Berlin/Bonn<br />

Sie erhalten hiermit individuell und exklusiv die Ausgabe Nr. 139 "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" des <strong>Behörden</strong><br />

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Dienst zur <strong>Sicherheit</strong>spolitik, zur Inneren <strong>Sicherheit</strong>, Polizei, Feuerwehr, Bevölkerungs-, Katastrophen-<br />

und Zivilschutz, für Bezieher des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> sowie für Teilnehmer des Europäischen<br />

Polizeikongresses (http://www.european-police.eu), des Europäischen Katastrophenschutzkongresses<br />

(http://www.disaster-management.eu), des Europäischen Verteidigungskongresses (http://www.eurodefence.eu)<br />

und der Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.sicherheitstage-dresden.de).<br />

! Eine Vervielfältigung oder Weitergabe ohne Einwilligung des Verlages ist ein Verstoß gegen<br />

das Urheberrecht. !<br />

EINLADUNG<br />

+++ Im Anhang dieses <strong>Newsletter</strong>s befindet sich das Programm und ein Anmeldeformular zum 11.<br />

Europäischen Polizeikongress, der am 29. und 30. Januar in Berlin tagt. www.european-police.eu +++<br />

WEIHNACHTEN<br />

+++ Weihnachtsgrüße ebenfalls im Anhang. +++<br />

1. SICHERHEIT AKTUELL<br />

1.1 Korruption im ÖD: Wer suchet, der findet<br />

1.2 Online Krieg und NATO<br />

1.3 Große Sprengstoffmenge bei Hausdurchsuchung<br />

2. POLIZEI BUND<br />

2.1 Regierungskoalition über USA-Kritik verärgert<br />

2.2 Tatort Internet<br />

2.3 Lage der Wirtschaftskriminalität<br />

2.4 Schnell befördern lassen!<br />

3. POLIZEI LÄNDER<br />

3.1 Richtig Knallen<br />

3.2 Ralf Stegner: Keine Kürzungen beim Personal<br />

3.3 Herrmann will Videoüberwachung im Wohnraum<br />

3.4 Fast 1.000 neue Autos für Baden-Württemberg<br />

3.5 Polizeipanne Sachsen-Anhalt weitet sich aus<br />

3.6 Kamera statt Mensch<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Berliner sauer auf Brandenburger Feuerwehr<br />

4.2 Mehr Geld für Europäische Koordinierung<br />

4.3 Hochwasserlage in Afrika<br />

4.4 Solide Gesetzesgrundlage für den Bevölkerungsschutz gefordert<br />

4.5 Resultate der LÜKEX 2007<br />

4.6 115: Schnelle Nummer für Krisenfälle<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Strahlung ein Thema bei BOS Digitalfunk<br />

5.2 BOS Digitalfunk: Ausschreibung gestartet<br />

5.3 500 Prüfkriterien für BOS Endgeräte<br />

5.4 BOS-Funk: Mit Mut und Pragmatismus zum Erfolg<br />

5.5 Es geht zügig voran<br />

6. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

6.1 60 Nationen erwartet


6.2 Europas Grenzen schützen!<br />

6.3 Polizei Online<br />

6.4 Strategische Steuerung der Polizei<br />

7. SICHERHEIT EUROPA<br />

7.1 EU-Aktionsplan Drogenbekämpfung<br />

7.2 EU-Richtlinie über Asylverfahren<br />

7.3 Ampeln und Realität<br />

8. IT-SICHERHEIT<br />

8.1 Weiterentwicklung des elektronischen Personalsausweises<br />

8.2 Elektronische Signatur<br />

8.3 Nicht nur Norton<br />

9. SICHERHEIT IN DER INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

9.1 Elektronische Signatur - Start der Serie<br />

10. TERMINE<br />

11. HINWEISE<br />

12. IMPRESSUM<br />

1. SICHERHEIT AKTUELL<br />

1.1 Korruption im ÖD: Wer suchet, der findet<br />

+++ "Korruption gedeiht im Verborgenen", so Wolfgang Schaupensteiner, einer der führenden<br />

Korruptionsexperten des Landes, im Interview mit dem <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (12/07, S. 21). Es handle<br />

sich um ein Suchdelikt "Wo gesucht wird, wird auch gefunden." Das bestätige sich überall dort, wo in<br />

Unternehmen oder im Öffentlichen Dienst qualifizierte Kontrollen, eine Compliance-Organisation,<br />

aufgebaut würden. Das habe man zum Beispiel in Niedersachsen gesehen. Als dort eine<br />

Spezialstaatsanwaltschaft eingerichtet wurde, seien die Fälle von einem auf das andere Jahr um 100<br />

Prozent gestiegen. Doch gebe es in Deutschland nach wie vor zu wenige Spezialisten und daher<br />

immer noch viel zu viele Korruptionsfälle im Öffentlichen Dienst, die nicht nur auf den Bausektor<br />

beschränkt seien. "In allen Bereichen des Öffentlichen Dienstes wird die Hand aufgehalten." Der<br />

Korruptionsexperte fordert zudem ein Meldesystem, bei dem Mitarbeiter oder Externe<br />

Unregelmäßigkeiten melden könnten. In diesem Bereich sei die Wirtschaft der öffentlichen Verwaltung<br />

heute einiges voraus. +++<br />

1.2 Online Krieg und NATO<br />

+++ Das US-amerikanische Verteidigungsministerium hat bei einem Treffen von NATO-Vertretern in<br />

Washington gefordert, dass sich das Nordatlantische Verteidigungsbündnis künftig verstärkt um den<br />

"Cyberwarfare" im Internet kümmern solle. Nachdem im letzten Jahr estnische Regierungsserver 2006<br />

erstmals von einer massiven Internet-Attacke lahm gelegt worden waren, befürwortete der Botschafter<br />

Estlands in Washington ebenfalls diesen Vorstoß. Auch wenn solche Online-Angriffe nicht sofort einen<br />

Bündnisfall auslösen, werde von der NATO dennoch die Erarbeitung geeigneter Gegenstrategien<br />

erwartet. Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> veröffentlichte im September einen Themenschwerpunkt hierzu.<br />

www.nato.int +++<br />

1.3 Große Sprengstoffmenge bei Hausdurchsuchung<br />

+++ Im Dorf “Klein Nordende“ wurden mehrere Wohnhäuser sowie eine Schule evakuiert, wie das<br />

Landeskriminalamt aus Kiel mitteilte. Die Polizei führte eine Sprengung vor Ort durch, da die<br />

Materialien für den Transport zu gefährlich gewesen seien. Ein terroristischer Hintergrund wurde<br />

ausgeschlossen. +++<br />

2. POLIZEI BUND<br />

2.1 Regierungskoalition über USA-Kritik verärgert<br />

+++ Nach der deutlichen Kritik des US-Verteidigungsministers Gates an dem deutschen Polizei-<br />

Ausbildungs-Engagement in Afghanistan zeigt sich die Regierung verärgert. Gates legte am<br />

vergangenen Donnerstag nochmals bei der BBC nach, wo er monierte, dass die NATO-Partner sich


"nicht mit vollem Einsatz am Kampf gegen die Taliban beteiligen". Dem entgegnete man aus dem<br />

hiesigen Innenministerium, dass man die Mittel für den Afghanistan-Einsatz auf 35,7 Millionen Euro<br />

erhöht habe, was einer Verdreifachung des bisherigen Etats entspräche. Entgegen dem<br />

amerikanischen Konzept, dass auf eine möglichst kurzfristige Ausbildung von <strong>Sicherheit</strong>spersonal<br />

setze, verfolgen die deutschen Ausbilder ein genau gegenteiliges Konzept, dass auch theoretische<br />

Fähigkeiten mit in das Ausbildungskonzept einbaue und auf eine höhere Qualität der Ausbildung<br />

ausgerichtet ist. +++<br />

2.2 Tatort Internet<br />

+++ Die diesjährige Herbsttagung des Bundeskriminalamts, zu der rund 360 Delegierte anreisten,<br />

befasste sich vornehmlich mit dem “Tatort Internet“. So kamen Themen wie “Bot-Netze“, Online-<br />

Kinderpornographie oder auch die der Missbrauch des Internets durch islamistische<br />

Terrororganisationen zur Sprache. Terroristen nutzten das Internet als eine Art “Fernuniversität“, um<br />

sich fortzubilden und Informationen untereinander auszutauschen. Wie Yassin Musharbash zu<br />

berichten wusste, nutzten die Al Qaida Aktivisten das Internet massiv nach den Anschlägen des 11.<br />

September, um als Organisation weiterhin lebensfähig zu bleiben. Ein detaillierter Bericht über die<br />

Herbsttagung findet sich in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. www.bka.de +++<br />

2.3 Lage der Wirtschaftskriminalität<br />

+++ Seit 2001 erstellt das Bundeskriminalamt in Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern ein<br />

“Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“, dass Fallzahlen und Darstellungen zu Erscheinungsformen<br />

der Wirtschaftskriminalität erläutert. Dem aktuellen Lagebild nach waren nur 1,5 Prozent der<br />

insgesamt 6.304.223 polizeilich bekannt gewordenen Straftaten dem Bereich der<br />

Wirtschaftskriminalität zuzuordnen. Dieser kleine Prozentsatz macht allerdings 53 Prozent der<br />

Schadenssumme aller registrierten Straftaten aus (4,32 Milliarden Euro). www.bmi.bund.de +++<br />

2.4 Schnell befördern lassen!<br />

+++ Alle Brigadegeneräle und Konteradmiräle der Bundeswehr haben nun einen weiteren Grund<br />

bekommen, eine möglichst schnelle Beförderung anzustreben. BMVg-Staatssekretär Dr. Peter<br />

Wichert ließ nämlich die Fahrzeugklassen, die von BwFuhrparkService angeboten werden, neu<br />

einstufen. So wird die Flotte an Fahrzeugen der Klasse P5 (z.B. BMW 5er) halbiert, weswegen<br />

beispielsweise Obristen und Brigadegeneräle künftig in einem Fahrzeug der Klasse P3 (z.B. Opel<br />

Vectra) Platz nehmen müssen. Die “Zwischenkategorie“ P4 (z.B. Audi A4) fiel ebenfalls dem Rotstift<br />

zum Opfer. www.bmvg.de +++<br />

3. POLIZEI LÄNDER<br />

3.1 Richtig Knallen<br />

+++ Sylvester steht vor der Tür und damit – wie in jedem Jahr – der Kampf gegen nicht-zertifizierte<br />

und gefährliche Böller. Damit in diesem Jahr weniger Kinder und Jugendliche durch illegale und<br />

gefährliche Sprengkörper verletzt werden, kooperiert die Polizei Schleswig-Holsteins mit mittlerweile<br />

45 Schulen des Landes. In Informationsveranstaltungen sollen die Schüler für die zu teilen<br />

lebensgefährlichen Böller aus Polen und Fernost sensibilisiert werden. Hauptbeschaffungsquelle für<br />

die jugendlichen sei laut der Polizei das Internet. Häufigste “Opfer“ der Böller seien Telefonzellen,<br />

Briefkästen und Zigarettenautomaten, was die Sprengkraft der Böller unter Beweis stelle. +++<br />

3.2 Ralf Stegner: Keine Kürzungen beim Personal<br />

+++ Nach einer Großen Anfrage der FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag bezüglich der<br />

demographischen Entwicklung im Bereich der Landespolizei erwiderte Innenminister Ralf Stegner:<br />

"Angesichts von derzeit bundesweit 3,4 Millionen Arbeitslosen ist es kaum vorstellbar: In den nächsten<br />

Jahren und Jahrzehnten werden wir – aufgrund zurückgehender Schulabgängerzahlen – in vermutlich<br />

fast allen Bereichen eine große Konkurrenz um Nachwuchskräfte bemerken. Für die Landespolizei<br />

kommt zudem erschwerend hinzu, dass eine ausgewogene Altersstruktur besondere Bedeutung für<br />

die Einsatzfähigkeit hat." Das Thema der demographischen Wandlung wird auch auf der 2. Dresdner<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonferenz am 02.-03.09. in Dresden diskutiert. +++<br />

3.3 Herrmann will Videoüberwachung im Wohnraum<br />

+++ Der neue bayerische Innenminister Joachim Herrmann will Wohnungen von Terrorverdächtigen<br />

künftig auch per Videoüberwachung ausleuchten, um “schwerste Verbrechen zu verhindern und<br />

aufzuklären.“ Auf der kürzlich beendeten Konferenz der Innenminister habe in diesem Punkt Konsens<br />

– wenn auch noch keine abgeschlossene Meinungsbildung – geherrscht, meinte der CSU-Politiker.


Wichtig war es ihm hervorzuheben, dass es hierbei nicht um Kleinkriminelle gehe, sondern vorrangig<br />

um vorbeugende Maßnahmen. www.stmi.bayern.de +++<br />

3.4 Fast 1.000 neue Autos für Baden-Württemberg<br />

+++ VW liefert nach dem Gewinn einer europaweiten Ausschreibung 865 Fahrzeuge des Modells<br />

“Passat“ sowie vier weitere Modelle an die Polizei Baden-Württemberg aus. Es handelt sich durchweg<br />

um “Dieselfahrzeuge, die zusätzlich über die neueste <strong>Sicherheit</strong>stechnik verfügen“, so das<br />

Wolfsburger Unternehmen, dass in Deutschland jedes zweite Polizeifahrzeug herstellt.<br />

Funkstreifenwagen können für die Dauer von 24 bis 48 Monaten geleast werden. www.volkswagen.de<br />

+++<br />

3.5 Polizeipanne Sachsen-Anhalt weitet sich aus<br />

+++ In der Affäre bezüglich der Bekämpfung des Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalt hat die<br />

Staatsanwaltschaft Halle eine neue Dienstaufsichtsbeschwerde gegen einen Beamten der Polizei<br />

Merseburg eingereicht. Der Beamte hatte eine Frau, die im Verdacht stand, Kontakt zur Neo-Nazi-<br />

Szene gehabt zu haben, eine umfassende Vernehmung vorgenommen, ohne die Befragte über ihre<br />

Rechte aufzuklären, womit ihr das Zeugnisverweigerungsrecht genommen wurde und ihre Aussage in<br />

der Hauptverhandlung des seit Juni laufenden Prozesses unbrauchbar wurde. Darüber hinaus räumte<br />

der Kriminalhauptmeister ein, bei drei weiteren Angeklagten ebenso vorgegangen zu sein. +++<br />

3.6 Kamera statt Mensch<br />

+++ Die S-Bahn Berlin ersetzt am 2009 die rund 900 Mitarbeiter auf ihren Bahnhöfen durch<br />

Kamerasysteme, die von nur noch 125 Mitarbeitern überwacht werden sollen. Die Systeme sollen die<br />

aufgenommenen Videobilder 72 Stunden lang speichern können und bei Bedarf den<br />

Ermittlungsbehörden übergeben werden können. Das neue System, das dafür sorgt, dass künftig<br />

keine Mitarbeiter mehr auf den Berliner Bahnsteigen zu sehen seien werden, soll sich innerhalb von<br />

fünf Jahren amortisiert haben, so ein S-Bahn-Sprecher. +++<br />

4. KATASTROPHENSCHUTZ<br />

4.1 Berliner sauer auf Brandenburger Feuerwehr<br />

+++ Um künftig auf dem (noch zu errichtenden) “Berlin-Brandenburg-International“ Flughafen arbeiten<br />

zu können, forderte das Innenministerium Brandenburg die Flughafenfeuerwehr Berlins auf, die<br />

Ausbildung der Feuerwehr zu verbessern, was dem Leiter der Flughafenfeuerwehr Berlins sauer<br />

aufstößt: “Unsere Kollegen sind hochqualifiziert und werden ständig geschult“ entgegnete Joachim<br />

Sommerfeld den Vorwürfen aus dem brandenburgischen Innenministerium, die behaupteten, dass nur<br />

jeder zehnte Feuerwehrmann Schulungen unterzogen werde. Das Innenministerium unkte zudem,<br />

dass viele Feuerwehrleute die Laufbahnverordnung nicht erfüllen, man aber bemüht zeige, eine<br />

Lösung herbeizuführen. Der Flughafen Schönefeld soll zu Berlins zentralem Flughafen ausgebaut<br />

werden, liegt aber außerhalb der Stadtgrenze – also in Brandenburg. +++<br />

4.2 Mehr Geld für Europäische Koordinierung<br />

+++ Wie der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in seiner Dezember-Ausgabe berichtet, wird dem MIC (Monitoring an<br />

Information Centre) der EU künftig ein Budget zur Verfügung stehen, dass fünf Bereiche des<br />

europäischen Katastrophenschutzes optimieren soll, wobei die Komponente Transport im Vordergrund<br />

des Förderungswillens der Europäischen Kommission steht. Bis zum Jahr 2013 wird das 2008<br />

erstmals verfügbare Budget von 18 Millionen Euro schrittweise auf 30 Millionen Euro pro Jahr erhöht<br />

werden. Mehr dazu im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

4.3 Hochwasserlage in Afrika<br />

+++ Der Einsatz des Technischen Hilfswerks in den afrikanischen Überschwemmungsgebieten zur<br />

Versorgung der Not leidenden Bevölkerung mit Trinkwasser dauert weiter an. In Ghana und Uganda<br />

leisten seit Anfang Oktober Einsatzteams des THW humanitäre Hilfe. Während sich in Ghana<br />

mittlerweile eine Entspannung der Lage abzeichnet, bleibt die Lage in Uganda durch immer neue<br />

Regenfälle weiter angespannt. Der Einsatz des THW wurde deshalb bis zum Jahresende verlängert.<br />

Allein im Camp Oongora in Katakwi (Uganda) wurden seit Einsatzbeginn mehr als 600.000 Liter<br />

Trinkwasser hergestellt und an die 3.500 Bewohner des Camps verteilt. So kann der Ausfall der durch<br />

die Regenfälle unbrauchbar gewordenen Brunnen kompensiert werden. Täglich werden dort über<br />

20.000 Liter Wasser aufbereitet, um es an die Bevölkerung und das örtliche Krankenhaus<br />

auszugeben. Insgesamt sind von den Überflutungen in Uganda mehr als 300.000 Menschen<br />

betroffen. +++


4.4 Solide Gesetzesgrundlage für den Bevölkerungsschutz gefordert<br />

+++ In einem Gastbeitrag in der Dezember-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> fordert der SPD-<br />

Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach, den Bevölkerungsschutz auf eine solide<br />

Gesetzesgrundlage zu stellen. Reichenbach moniert in seinem Artikel, dass die von den<br />

Innenministern der Länder bereits 2002 entwickelten “neuen Strategien zum Schutz der Bevölkerung“<br />

fünf Jahre später immer noch der Umsetzung bedürften. Für eine juristisch einwandfreie<br />

Rechtsgrundlage sei eine Grundgesetzänderung vonnöten, wie Reichenbach weiter ausführt. Der<br />

vollständige Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> nachzulesen. +++<br />

4.5 Resultate der LÜKEX 2007<br />

+++ Endergebnisse bzw. ein Abschlussbericht der diesjährigen Länderübergreifenden<br />

Katastrophenschutzübung LÜKEX werden im kommenden Frühjahr erwartet, wenn alle der über 3.000<br />

Übungsteilnehmer ihre Auswertungen eingereicht haben. Erste Ergebnisse von Übungsteilnehmern<br />

sind bereits jetzt schon der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> nachzulesen. www.bbk.bund.de<br />

+++<br />

4.6 115: Schnelle Nummer für Krisenfälle<br />

+++ Unter der einheitlichen <strong>Behörden</strong>rufnummer 115 können Bürger künftig nicht nur Auskünfte<br />

einholen oder die Bearbeitung eines Vorgangs in die Wege leiten, sondern auch in Katastrophenfällen<br />

wertvolle Hilfestellungen erhalten. Bislang können sich Bürger in Krisenfällen nur über eigens<br />

eingerichtete Rufnummern über die aktuelle Lage am Schauplatz informieren und Ratschläge<br />

einholen. Diese Leitungen sind allerdings schnell überlastet und Warteschleifen zerren zusätzlich an<br />

den Nerven der Hilfesuchenden. Gerade in Krisensituationen wie schweren Stürmen oder<br />

Großbänden ist aber ein unmittelbar funktionierendes Kommunikationsgefüge sehr wichtig. Die 115<br />

könnte hier den Bürgern die Informationen zukünftig schneller und einfacher zugänglich machen (s.<br />

auch S. 41 im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>). +++<br />

5. BOS DIGITALFUNK<br />

5.1 Strahlung ein Thema bei BOS Digitalfunk<br />

+++ Der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> führte mit Rolf Krost, dem Präsidenten der BDBOS ein Interview. Hier<br />

einige Auszüge aus dem Gespräch. Der Gesamttext findet sich in der Dezember-Ausgabe des<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>.<br />

FRAGE: Das Thema Strahlung sowohl der Standorte wie auch der Endgeräte und der Antennen hat in<br />

den letzten Jahren beim GSM-Mobilfunk viele Diskussionen und politische Initiativen ausgelöst.<br />

Tausende von Bürgerinitiativen laufen gegen die Neuerrichtung von Mobilfunkstandorten Sturm.<br />

Unzählige Untersuchungen sind angestellt worden, um die Auswirkung von Mobilfunkstrahlung auf<br />

den menschlichen Körper zu erforschen. Bisher tat man zumindest in den Innenministerien in<br />

Deutschland so, als wäre dies für TETRA kein Thema. Tatsache aber ist doch, dass das TETRA-Netz<br />

und die Endgeräte strahlungsintensiver sind als GSM-Mobilfunk. Reicht da der Hinweis zu sagen, es<br />

gibt keine nachweisbaren schädlichen Wirkungen, um die Ängste der BOS-Kräfte zu beruhigen?<br />

ANTWORT: Uns ist klar, dass die Diskussion um die Frage der Auswirkung von elektromagnetischen<br />

Strahlungen auf die menschliche Gesundheit, auch auf uns zukommen wird. Wir wollen dieses Thema<br />

mit größtmöglicher Offenheit aufgreifen und mit Informationen, aber auch mit begleitenden<br />

Untersuchungen zu einer sachlichen Betrachtung beitragen. Es ist selbstverständlich, und hierüber<br />

braucht man überhaupt nicht zu diskutieren, dass wir die bestehenden Grenzwerte auch beim<br />

Digitalfunk BOS beachten und einhalten werden. Darüber hinaus werden wir gemeinsam mit dem<br />

Bundesamt für Strahlenschutz und gegebenenfalls noch weiteren Institutionen eine Begleitforschung<br />

zu elektromagnetischer Strahlung und Digitalfunk BOS betreiben. Erste Gespräche haben wir mit dem<br />

Bundesamt für Strahlenschutz, das in der Vergangenheit bereits Forschungsvorhaben im GSM-<br />

Bereich durchgeführt hat, bereits geführt. Das Bundesamt wird uns einen Vorschlag für die<br />

Begleitforschung machen, die von uns finanziert werden wird.<br />

FRAGE: Die Bundesländer stehen in den Startlöchern und wollen ihre Endgeräteausschreibungen<br />

veröffentlichen. Wann werden sie das denn tun können?<br />

ANTWORT: Die Länder können im ersten Quartal 2008 mit ihren Ausschreibungen beginnen.


FRAGE: Die letzten Informationen an die Gerätehersteller sollen diese Ende März erreichen. Wie<br />

können die Länder vorher mit Ausschreibungen beginnen?<br />

ANTWORT: Bei solchen Verfahren ist es üblich, dass man nicht zwingend bereits bei<br />

Angebotsabgabe alle Zertifikate verlangt, sondern man fordert die Bereitschaft, diese Zertifizierung<br />

innerhalb einer bestimmten Frist nachzuholen.<br />

FRAGE: Die Zertifizierung, also die Prüfstelle, wäre nicht die BDBOS, nicht das BSI, auch nicht der<br />

Systemlieferant, sondern eine andere Organisation?<br />

ANTWORT: Die Zertifizierung wird bei einer Prüfstelle, die auf Antrag bei uns akkreditiert wird,<br />

durchgeführt. Nach einer Reihe von Tests wird auf Basis eines Prüfberichtes ein Zertifikat erteilt. Wir<br />

werden durch eine geeignete Veröffentlichung solche Prüfstellen, die es ja am Markt zahlreich gibt,<br />

auffordern sich zu bewerben.<br />

FRAGE: Wann wird das komplette Netz fertig bzw. in Betrieb sein?<br />

ANTWORT: Das Netz wird 2010 nahezu komplett in Betrieb sein, einige abschließende Arbeiten<br />

werden noch 2011 durchgeführt werden. Es gibt immer Standorte, für die man länger braucht als<br />

geplant. Denken Sie beispielsweise an den aufwendigen Neubau einer Basisstation und die ganzen<br />

Genehmigungen, die man hierfür benötigt.<br />

FRAGE: Sehen Sie noch kritische Faktoren für das Gesamtprojekt?<br />

ANTWORT: Ich denke, dass wir im Moment sehr gut aufgestellt sind. Alle Beteiligten haben sich über<br />

die wesentlichen Verfahrensabläufe und die Finanzierung geeinigt, wir haben einen leistungsfähigen<br />

Systemlieferanten und nicht zuletzt eine gut funktionierende BDBOS. Die Schwierigkeiten, mit denen<br />

wir uns in den letzten Jahren befassen mussten, sind alle ausgeräumt. Sicherlich darf man nicht<br />

verkennen, dass wir vor sehr anspruchsvollen Aufgaben stehen. Es gibt auch zahlreiche kritische<br />

Einzelfaktoren, wie z.B. die zeitgerechte zur Verfügungstellung aller Standorte, die zeit- und<br />

zielgerechte Erreichung der Aufbauschritte. Sollten hier Probleme auftreten, sehe ich aber nicht das<br />

Ganze in Frage gestellt. Man muss die anstehenden Aufgaben jetzt professionell angehen und<br />

zielorientiert umsetzen. Ich habe keinen Zweifel, dass wir das hinbekommen. +++<br />

5.2 BOS Digitalfunk: Ausschreibung gestartet<br />

+++ Am vergangenen Freitag begann die Ausschreibung für den Betrieb des weltweit größten Tetra-<br />

Digitalfunknetzes, dass in Deutschland von der EADS errichtet wird. Der Aufbau des Netzes, für<br />

dessen Betrieb nun die Ausschreibungsunterlagen auf den Seiten der BDBOS abrufbar sind, soll<br />

<strong>Behörden</strong>angaben im Jahr 2010 abgeschlossen sein und Kommunikation für rund 500.000 Nutzer<br />

ermöglichen. www.bdbos.bund.de +++<br />

5.3 500 Prüfkriterien für BOS Endgeräte<br />

+++ Das vorgesehene Zertifizierungsverfahren der Bundesanstalt für den Digitalfunk der <strong>Behörden</strong><br />

und Organisationen mit <strong>Sicherheit</strong>saufgaben (BDBOS) für die bei den deutschen BOS einsetzbaren<br />

Endgeräte dämpft mancherorts die Hoffnung auf eine baldige Einführung des Digitalfunks für die BOS.<br />

Der den akkreditierten Endgeräteherstellern inzwischen zugegangene Anforderungskatalog mit rund<br />

500 Prüfkriterien stößt auf breites Unverständnis nicht nur bei der Industrie, sondern auch bei einigen<br />

Polizeien der Länder. In einem Workshop unter Beteiligung der Länder wurde nun beschlossen, diese<br />

Anforderungskriterien auf ihre Erforderlichkeit und Realisierbarkeit zu überprüfen und Prüfkriterien und<br />

-verfahren festzulegen. Zudem sollen die ersten Ausschreibungen von Endgeräten im Bund und in<br />

den Ländern nicht vor März nächsten Jahres erfolgen. +++<br />

5.4 BOS-Funk: Mit Mut und Pragmatismus zum Erfolg<br />

+++ Der G8-Gipfel in Heiligendamm wurde “auf die schnelle“ von einem Motorola-Tetra-Netz<br />

unterstützt, nachdem die EADS nicht in die Lage geriet, der Ausschreibung des Auftrags der<br />

Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns ein Angebot entgegenzubringen. In nur drei Monaten<br />

wurde das System installiert, sowie 2.100 Funkgeräte an das Personal ausgeliefert, das in diesem<br />

Zeitraum ebenfalls geschult wurde. Diese Zusammenarbeit zwischen Industrie und <strong>Behörden</strong> hat sich<br />

als beispielhaft herausgestellt, wie der <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in seinem Sonderteil “BOS-Digitalfunk“ in<br />

seiner Dezember-Ausgabe berichtet. +++<br />

5.5 Es geht zügig voran


+++ Bereits 2010 soll der Aufbau des weltweit größten Digitalfunknetzes für <strong>Behörden</strong> in Deutschland<br />

abgeschlossen sein und schon 2008 erste Netzabschnitte für die operative Arbeit zur Verfügung<br />

stehen. Zum Management des finalen Netzes werden Systeme zur Unterstützung von<br />

Geschäftsprozessen und insbesondere unterstützende Maßnahmen des Betriebs nötig werden, was<br />

zahlreiche Hersteller im Portfolio haben. Ein Artikel in der aktuellen Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

(Seite 34) stellt Anwendungsgebiete solcher Systeme für den Einsatz am Beispiel der Lösungen des<br />

Unternehmens Alcatel Lucent vor. www.alcatel-lucent.de +++<br />

6. EUROPÄISCHER POLIZEIKONGRESS<br />

6.1 60 Nationen erwartet<br />

+++ Der 11. Europäische Polizeikongress findet am 29. und 30. Januar 2008 im Berliner Congress<br />

Center statt. Rund 1.800 Teilnehmer aus 60 Staaten werden an der größten europäischen<br />

Kongressmesse zur Inneren <strong>Sicherheit</strong> nach Berlin reisen. Wenn auch Sie ganz nah am Geschehen<br />

sein möchten, können Sie sich mittels des diesem <strong>Newsletter</strong> beiliegendem Folder akkreditieren –<br />

kostenlos für den Öffentlichen Dienst. www.european-police.eu +++<br />

6.2 Europas Grenzen schützen!<br />

+++ Ein prominent besetztes Fachforum auf dem 11. Europäischen Polizeikongress wird zum Thema<br />

"Grenzschutz in Europa" stattfinden. Unter der Leitung von FRONTEX-Vizechef Gil Arias werden Ivan<br />

Bizjak, Generaldirektor Justiz aus dem Rat der Europäischen Union, Ludwig Eberle, Leiter Sales<br />

Deutschland von der EADS, Udo Hansen, Präsident der Bundespolizei Ost, Ay Kadir, Stv. Leiter des<br />

Amtes für Grenzschutz der türkischen Nationalpolizei, Dr. Andreas Maurer von der Stiftung<br />

Wissenschaft und Politik, Mitja Mocnik, Direktorin der SECI-Zentrale und Generalleutnant Valentin<br />

Petrov, Präsident der bulgarischen Nationalpolizei, referieren. Programm und Anmeldung unter<br />

www.european-police.eu +++<br />

6.3 Polizei Online<br />

+++ In Fachforum XIII des 11. Europäischen Polizeikongresses wird von nationalen und<br />

internationalen Vertretern das System Polizei-Online und MEPA-Online vorgestellt werden. Referieren<br />

werden unter anderem Dr. Janos Fehérváry, Leiter des Zentrums internationale Angelegenheiten aus<br />

dem Innenministerium Österreich und Uwe Seidel aus dem Innenministerium Baden-Württembergs.<br />

Anmeldung und Programm unter www.european-police.eu +++<br />

6.4 Strategische Steuerung der Polizei<br />

+++ In Zusammenarbeit mir dem Konzern SAP wird auf dem 11. Europäischen Polizeikongress ein<br />

Forum zum Thema "Strategische Steuerung von Polizeiorganisationen" stattfinden. Es referieren unter<br />

anderem Dr. Jochen Christe-Zeyse, Dozent bei der Deutschen Hochschule der Polizei und Reinhard<br />

Renter, Projektleiter FIS, von der Polizei Baden-Württemberg. Programm und Anmeldung unter<br />

www.european-police.eu +++<br />

7. SICHERHEIT EUROPA<br />

7.1 EU-Aktionsplan Drogenbekämpfung<br />

+++ "Das Konzept der Europäischen Union, das Drogenproblem zu lösen, erweist sich als zunehmend<br />

effektiver", sagte der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Franco Frattini, anlässlich der<br />

Vorlage des jährlichen Zwischenberichtes der Kommission zur Umsetzung ihre Aktionsplanes<br />

2005/2008 zur Drogenbekämpfung. "Bisher waren die zuständigen staatlichen Stellen in der EU sehr<br />

aktiv bei der Aufdeckung und Verhinderung von Drogenhandel, was sich in einer zunehmenden Zahl<br />

von Festnahmen und Eingriffen bei Drogentransporten äußerte." Frattini führt dies auf die<br />

eigenständigen Aktivitäten der Mitgliedstaaten und die Unterstützung, die diese durch Europol und<br />

die Kommission erhalten haben, zurück. Positiv sei auch die Zusammenarbeit in solchen Initiativen<br />

wie das Maritime Analyse- und Operationszentrum für Drogen MAOC-N und das Europäische<br />

Überwachungszentrum für Drogen und Drogensucht (EMCDDA). Trotz aller Fortschritte müsse die EU<br />

weiterhin in neue effektive Herangehendweisen, den Austausch qualifizierter Daten und engere<br />

Zusammenarbeit investieren. 2008 wird die Kommission die endgültige Fassung der Evaluierung des<br />

Aktionsplanes sowie dessen Fortführung für 2009 bis 2012 vorlegen. +++<br />

7.2 EU-Richtlinie über Asylverfahren<br />

+++ Die Europäische Kommission bedauert die schleppende Umsetzung der EU-Richtlinie über


Asylverfahren in den meisten Mitgliedstaaten der Gemeinschaft. "Die Richtlinie ergänzt die<br />

europäische Asylpolitik durch etliche Rechte und Verfahrensgarantien, die von herausragender<br />

Bedeutung für Flüchtlinge sind, die Schutz in den Mitgliedstaaten suchen," erklärte der für Justiz und<br />

Innenpolitik zuständige Kommissar Franco Frattini in Brüssel. Die Richtlinie sei die letzte einer Reihe<br />

gesetzgeberischer Maßnahmen für die erste Etappe der Harmonisierung der Asylgesetze und<br />

Asylpolitiken der Mitgliedstaaten. Die Frist für deren nationale Umsetzung endet am 31. Dezember<br />

2007. Die Kommission werde geeignete Schritte gemäß Artikel 226 des EG-Vertrages gegenüber den<br />

Mitgliedstaaten unternehmen, die ihren Umsetzungspflichten noch nicht nachgekommen seien. +++<br />

7.3 Ampeln und Realität<br />

+++ Auch die deutsche Polizei beteiligt sich maßgeblich beim Aufbau der Polizei in Afghanistan. Für<br />

die Vorbereitung des Auslandseinsatzes der deutscher Polizisten hält sich Dr. Reinhard Erös an der<br />

Polizeiführungsakademie in Münster Vorträge. Viel zu wenig Beachtung werde dabei den kulturellen<br />

Unterschieden der beiden Länder zugestanden, wie ein Artikel im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong><br />

beleuchtet. So verstehe ein afghanischer Polizist zwar durchaus Sinn und Funktion einer Ampel –<br />

schließlich kommt sie ja aus Deutschland – sieht sich aber gleichzeitig außerstande, die Funktion in<br />

der Bevölkerung durchzusetzen. In Afghanistan werde kein LKW vor einer roten Ampel Rücksicht auf<br />

einen Fahrradfahrer nehmen, dem grün signalisiert sei, da der LKW im Verständnis sowohl dessen<br />

Fahrers als auch des Fahrradfahrers eine höherwertige Stellung inne hat, weswegen er dem<br />

afghanischen Kulturkreis nach selbstverständlich Vorfahrt habe. Ampeln einzuführen sei also kein<br />

vordringliches Unterfangen der Polizeiarbeit, wie aber geschehen. Über das was Dr. Erös den<br />

Polizeibeamten noch mit auf den Weg an den Hindukusch gibt lesen Sie einen Artikel im aktuellen<br />

<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> auf Seite 16. +++<br />

8. IT-SICHERHEIT<br />

8.1 Weiterentwicklung des elektronischen Personalsausweises<br />

+++ Auf dem zweiten nationalen IT-Gipfel kam auch die Weiterentwicklung des Personalsausweises<br />

zur Sprache. Nach “allgemeinem Wunsch“ soll der Ausweis dahingehend weiterentwickelt werden,<br />

dass neue elektronische Funktionen für den Einsatz im Internet ergänzt werden sollen. Hiermit<br />

könnten sich Personen im Internet zweifelsfrei ausweisen, wovon E-Government und und eBusiness<br />

Anwendungen praktikabel würden. Der Verband BITKOM will den Dialog zwischen Verwaltung und<br />

Industrie in diesem Punkt aufrechterhalten. +++<br />

8.2 Elektronische Signatur<br />

+++ In der aktuellen Diskussion um die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie wird die<br />

Authentifizierung der beteiligten Personen, die Integrität der Daten und die Rechtsverbindlichkeit<br />

bestimmter Transaktionen eine wesentliche Rolle spielen. Warum aber hat sich die elektronische<br />

Signatur zehn Jahre nach Einführung des Signaturgesetzes noch nicht durchgesetzt? Warum wird sie<br />

immer wieder als die Bremse des E-Government bezeichnet? Diese und andere Fragen werden in<br />

den kommenden Ausgaben des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> mit auf den Verwaltungskongress Effizienter Staat,<br />

der im nächsten Jahr den Titel "Vertrauen, Identität, Signatur – <strong>Sicherheit</strong> der digitalen<br />

Kommunikation" hat, diskutiert werden. Schwerpunkte werden dabei die unterschiedlichen Formate,<br />

die elektronische Langzeitarchivierung, aber auch die Einsatzszenarien sein. Eingeleitet wird diese<br />

Themenreihe mit einem umfassenden Überblick im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (S.55). +++<br />

8.3 Nicht nur Norton<br />

+++ Symantec, vielen Internetnutzern als Anbieter der Antivirensoftware Norton bekannt, hat sein<br />

Portfolio in den letzten Jahren deutlich erweitert und nicht zuletzt auch auf die Erfordernisse der<br />

öffentlichen Verwaltung ausgerichtet. So konzentriert man sich längst nicht mehr ausschließlich auf<br />

die Virenbekämpfung, sondern bietet heute den Kunden Infrastruktur-Software, die insbesondere im<br />

Bereich Verfügbarkeit aber auch im Bereich IT-<strong>Sicherheit</strong> angewendet werden. Doch auch Themen<br />

wie "Grüne IT" und Digitale Signatur spielen bei den Anwendungen eine wichtige Rolle. Mehr zum<br />

Thema: Interview mit Günther Theis, Bereichsleiter Öffentliche Verwaltung Deutschland von Symantec<br />

auf Seite 57 im aktuellen <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>. +++<br />

9. SICHERHEIT IN DER INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

9.1 Elektronische Signatur - Start der Serie<br />

+++ In der aktuellen Dezember-Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> fiel der Startschuss zur neuen Serie


zum Thema “Elektronische Signatur“. Die Artikelserie wirft die Frage auf, warum zehn Jahre nach der<br />

Verabschiedung des Signaturgesetzes diese noch nicht flächendeckend durchgesetzt werden konnte<br />

und welche Initiativen aus Politik und Wirtschaft geplant sind, um den Prozess voranzutreiben – die<br />

Zauberformel liege vor allem in der Nutzerakzeptanz verborgen, wie Autor Dirk Arendt in dem<br />

Startartikel feststellt. Mehr dazu in dieser Ausgabe des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> und folgenden. +++<br />

10. TERMINE<br />

+++ Weitere Hinweise zu zielgruppenspezifischen Seminaren und Kongressen finden Sie<br />

chronologisch geordnet und recherchierbar unter http://www.behoerdenspiegel.de +++<br />

+++ 24.01.2008: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Düsseldorf,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 28.-30.01.2008: "11. Europäischer Polizeikongress: Europäische <strong>Sicherheit</strong>sarchitektur -<br />

Information, Führung, Einsatz", Berlin, Berliner Congress Center, http://www.european-police.eu +++<br />

+++ 26.02.2008: "D115 – die einheitliche <strong>Behörden</strong>rufnummer", Hamburg,<br />

http://www.fuehrungskraefte-forum.de +++<br />

+++ 22. - 23. 04. 2008 11. Deutscher Verwaltungskongress "Effizienter Staat": "Vertrauen, Identität,<br />

Signatur - <strong>Sicherheit</strong> der digitalen Kommunikation" Berlin, dbb forum, http://www.effizienter-staat.de<br />

+++<br />

+++ 02.-03.09.2008: "3. Demographie-Kongress: "Best Age", Berlin, dbb Forum, http://www.best-ageconference.com<br />

+++<br />

+++ 25.-26.09.2008: "2. Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz", Dresden, Maritim Hotel & Internationales<br />

Congress Center, http://www.sicherheitstage-dresden.de +++<br />

+++ 08.-09.10.2008: "4. Europäischer Katastrophenschutzkongress", Bonn, Stadthalle Bad<br />

Godesberg, http://www.disaster-management.eu +++<br />

+++ 10.-11.11.2008: "7. Berliner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz", Berlin, Berliner Congress Center,<br />

http://www.euro-defence.eu +++<br />

+++ 09.12.2008: "3. PPP-Bundeskongress" Bonn, Stadthalle Bad Godesberg,<br />

11. HINWEISE<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Der <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>, der wöchentliche, hochkonzentrierte Newsflash von<br />

Deutschlands ältester und größter unabhängiger Zeitung für <strong>Behörden</strong>. Für <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>-<br />

Abonnenten (Print-Ausgabe) und Teilnehmer des Europäischen Polizeikongresses<br />

(http://www.european-police.eu), des Katastrophenschutzkongresses (http://www.disastermanagement.eu),<br />

des Europäischen Verteidigungskongresses (http://www.euro-defence.eu) und der<br />

Dresdner <strong>Sicherheit</strong>skonferenz (http://www.<strong>Sicherheit</strong>stage-dresden.de) ist dieser <strong>Newsletter</strong><br />

kostenlos. [Hinweis: Da zahlreiche unserer Empfänger (<strong>Sicherheit</strong>s-) Schwierigkeiten mit dem<br />

Empfang von Anhängen und formatierten Mails haben, publizieren wir diesen <strong>Newsletter</strong> in<br />

unformatierter Form.]<br />

? Sie möchten <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> (Print) und <strong>Newsletter</strong> beziehen: bitte Abonnement-Formular auf<br />

http://www.behoerdenspiegel.de ausfüllen und senden.<br />

? Sie möchten Informationen zum 3. Europäischen Katastrophenschutzkongress im Oktober 2007. Die<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.disaster-management.eu verfügbar.<br />

? Sie möchten Informationen zum 11. Europäischen Polizeikongress im Januar 2008.<br />

Anmeldemöglichkeit ist unter http://www.european-police.eu verfügbar.


? Sie möchten Informationen zum 7. Europäischen Verteidigungskongress im November 2008.<br />

Weitere Informationen unter http://www.euro-defence.eu verfügbar.<br />

? Möchten Sie diesen <strong>Newsletter</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong> nicht weiter beziehen? Bitte Mail mit<br />

"UNSUBSCRIBE" NEWSLETTER im Betreff an newsletter@behoerdenspiegel.de<br />

12. IMPRESSUM<br />

Der Herausgeber von "<strong>Netzwerk</strong> <strong>Sicherheit</strong>" ist R. Uwe Proll, Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank,<br />

Redaktion: Stephan Brüss, Benjamin Bauer, Franz Drey, Carsten Köppl, Thomas Meuter, R. Uwe<br />

Proll, Guido Gehrt, Kerstin Ginsberg, Gerd Lehmann, Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla,<br />

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