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Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 07-08/2020

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WIRTSCHAFT & REGION<br />

Der Krise trotzen (1)<br />

Von der WC-Wand zum Labormöbel<br />

Die Zeit der Coronakrise genutzt, um ein<br />

neues Geschäftsfeld weiter aufzubauen, hat<br />

die TWBD Raumwelten Dessau. Während die<br />

Hauptabsatzprodukte – WC-Trennwände –<br />

Auftragsrückgänge verzeichneten und die<br />

Preise aufgrund der vielen Anbieter am Markt<br />

einbrachen, widmete sich das Unternehmen<br />

seinem Projekt „Labormöbel“.<br />

Bereits vor drei Jahren hatte sich die TWBD<br />

Group entschieden, die eigene Kompetenz in<br />

der Verarbeitung von Vollkernplatten zu nutzen,<br />

um Möbelstücke wie Sitzbänke oder Umkleideschränke<br />

herzustellen – unter anderem<br />

als Labormöbel für die Firma IDT Biologika.<br />

Anfang dieses Jahres ist das Unternehmen<br />

dann in den Markt eingestiegen. Dabei kooperiert<br />

sie mit der Firma Scan Modul aus<br />

Leipzig, deren gute Kontakte zu Krankenhäusern<br />

erste Auftraggeber bescherten. „Die Medizinbranche<br />

wächst“, sagt Joachim W. Frey,<br />

Mitgesellschafter der TWBD Raumwelten<br />

Dessau. Und so sind bereits weitere Aufträge<br />

in Planung.<br />

www.twbd.de<br />

TWBD will sich künftig noch stärker auf Labormöbel konzentrieren.<br />

Dieser Laborschrank zum Beispiel wurde erst<br />

kürzlich im Klinikum Hannover aufgebaut.<br />

Der Krise trotzen (2) Von der Idee zur Maschine<br />

Diese Maschine, die Beatmungsschläuche herstellt, hat<br />

Rubicon innerhalb von nur zehn Wochen produziert.<br />

Sie ist bereits unterwegs zum Kunden.<br />

men war gut vorbereitet. Denn Geschäftsführer<br />

Christian Köhler hatte sich bereits zu<br />

Beginn der Coronakrise Gedanken gemacht,<br />

wie sich Beatmungsschläuche am besten<br />

produzieren lassen könnten. Er erstellte Muster<br />

und veröffentlichte seine Ergebnisse. Dass<br />

es nach Auftragseingang so schnell gehen<br />

Manchmal wird aus einer Idee in Windeseile<br />

Realität. Als das hallesche Gummitechnikund<br />

Maschinenbauunternehmen Rubicon<br />

von einer süddeutschen Firma den Auftrag<br />

zur Herstellung medizinischer Schläuche für<br />

Beatmungsgeräte erhielt, war dies zwar eine<br />

große Herausforderung. Doch das Unternehkonnte,<br />

war jedoch noch einem weiteren Umstand<br />

geschuldet. Eine von Rubicon erst kürzlich<br />

für Russland gefertigte moderne Produktionsschiene<br />

für medizinische Schläuche<br />

konnte aufgrund der Coronakrise nicht ausgeliefert<br />

werden. Das Unternehmen nutzte<br />

diese kurzerhand als Grundlage und Testgerät<br />

für die Herstellung von Beatmungs -<br />

schläuchen. Auch Dank seiner Zulieferer gelang<br />

es Rubicon schließlich innerhalb von<br />

nur zehn Wochen zwei Maschinen zu fertigen,<br />

die jene Schläuche produzieren. Normalerweise<br />

werden dafür vier Monate veranschlagt.<br />

Die Maschinen sind bereits<br />

verschickt. Derweil tüftelt Rubicon schon am<br />

nächsten Projekt: einer Produktionsschiene<br />

für die Herstellung von Wischblättern für<br />

Autos – ein Millionenauftrag aus Mexiko.<br />

www.rubicon-halle.de<br />

MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>07</strong>-<strong>08</strong>/<strong>2020</strong> 11

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