Heiner Müller-Ermann - LBV-München
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Heiner Müller-Ermann - LBV-München
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<strong>LBV</strong><br />
NaturschutzReport<br />
Zeitschrift der <strong>LBV</strong>-Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
• Was bedeutet Vielfalt?<br />
• Interview:<br />
<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong><br />
• Alle Veranstaltungen<br />
2. Halbjahr 2008 · 2,– €<br />
ISSN: 1614-305
<strong>LBV</strong>- Partner Bayern<br />
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<strong>LBV</strong><br />
Landesbund<br />
für Vogelschutz<br />
in Bayern e.V.<br />
Das Ereignis des Jahres für<br />
Vogelfreunde und Naturliebhaber<br />
Im Münchner Tierpark Hellabrunn<br />
vom 18. bis 20. Juli 2008<br />
Vom 18. bis 20. Juli 2008 veranstaltet<br />
die Münchner Traditionsfirma Foto-Video<br />
Sauter zum ersten Mal die Bird Munich. Dieses<br />
internationale Ereignis für Naturfotofreunde und<br />
Ornithologen stellt den Beginn einer jährlich stattfindenden<br />
Veranstaltungsreihe dar. Im Herzen des<br />
Tierparks Hellabrunn werden neben einer großen<br />
Auswahl an technischen Geräten zur Fotografie<br />
und Vogelbeobachtung aller namhaften Herstel-<br />
Weitere Informationen über<br />
die Veranstaltung erhalten Sie auf<br />
www.bird-munich.de<br />
*Der Eintrittspreis für die Tierpark Veranstaltung:<br />
Erwachsene 9,- Euro<br />
Kinder 4,50 Euro<br />
Gruppenpreis ab 20 Pers. 6,- Euro<br />
Familienkarte klein 11,- Euro (1 Erwachsener + Kinder)<br />
Familienkarte groß 20,- Euro (2 Erwachsene + Kinder)<br />
ler, ein breites Programm an Vorträgen und Vogelschauen<br />
angeboten. Nicht nur die Isarauen und<br />
die Vogelvoliere sondern auch der Tierpark selbst<br />
bilden eine herausragende Test- und Beobachtungsplattform.*<br />
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*Nur erhältlich im Tierpark Hellabrunn vom 18.-20. Juli 2008.
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Der Ökopionier Frederik<br />
Vester hat einmal den Wert<br />
eines einzelnen Blaukehlchens<br />
als Schädlingsbekämpfer<br />
mit 154,09 € pro<br />
Jahr beziffert. Edward Wilson,<br />
ein bedeutender Ökologe<br />
und Ameisenforscher,<br />
hält jede Tier- und Pflanzenart<br />
für ein unersetzliches<br />
Wunderwerk. Ohne<br />
die Photosyntheseleistung<br />
der Pflanzen wäre, von<br />
einigen Bakterien abgesehen,<br />
jedes Leben auf Erden<br />
zu Ende und damit auch<br />
aller Besitz der Menschheit<br />
hinfällig.<br />
Wir wissen, dass die<br />
weltweite Vielfalt der<br />
Natur, die mehrere Millionen<br />
Tier- und Pflanzenarten<br />
beinhaltet, einen<br />
unermesslichen Reichtum<br />
darstellt. Aber gehen wir<br />
mit diesem Reichtum auch<br />
sorgsam um? Wir verändern<br />
das Klima, die Zusammensetzung<br />
der Luft<br />
und des Wassers, die Vegetationsdecke<br />
und die Bodenverhältnisse<br />
und lassen<br />
natürliche Prozesse kaum<br />
noch zu. Bewusst wird uns<br />
das meist nicht. Wer denkt<br />
z. B. schon daran, dass die<br />
kurze Autofahrt am<br />
Wochenende einen Teil<br />
dazu beiträgt, dass Regenwälder<br />
abgeholzt werden,<br />
um auf zigtausenden Quadratkilometern<br />
Zuckerrohr<br />
für Biosprit anzubauen.<br />
Viele Arten sterben deswegen<br />
aus.<br />
Was können wir hier in<br />
Stadt und Landkreis <strong>München</strong><br />
konkret tun, um die<br />
Vielfalt der Natur weltweit<br />
zu erhalten? Zunächst einmal<br />
könnten wir zumindest<br />
die Natur unserer<br />
unmittelbaren Umgebung<br />
schützen – unser Leitarti-<br />
Stammtisch<br />
Gasthaus Gartenstadt<br />
Naupliastr. 2 • 81547 <strong>München</strong><br />
Jeden letzten Donnerstag<br />
des Monats ab 19 Uhr<br />
kel zur Biodiversität stellt<br />
dafür Handlungsanleitungen<br />
vor. Noch wichtiger ist<br />
es, dass wir aufgeklärte<br />
und selbstbewusste Konsumenten<br />
werden. Dazu ist<br />
gar kein sauertöpfischer<br />
Verzicht auf bestimmte<br />
Güter oder Freizeitvergnügen<br />
notwendig.<br />
Man muss ja z. B. keine<br />
mit Pestiziden und Kunstdünger<br />
erzeugte Semmel<br />
essen, wenn man auch eine<br />
ökologische bekommen<br />
kann – und man kann<br />
diese Semmel auch zu Fuß<br />
oder mit dem Fahrrad einkaufen.<br />
Das Auto kann<br />
auch mal stehen bleiben.<br />
Vor allem aber sollte<br />
man sich jetzt im beginnenden<br />
Sommer einmal<br />
eine halbe Stunde in eine<br />
Wiese oder an einen Waldrand<br />
setzen und darüber<br />
sinnieren, was einem die<br />
Vielfalt der Natur persönlich<br />
wert ist.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
wünscht<br />
Ihre<br />
Dr. Irene Frey-Mann,<br />
1. Vorsitzende<br />
Vortragsabende<br />
Löwenbräukeller<br />
Stiglmaierplatz 1 • 80335 <strong>München</strong><br />
Aktuelle Termine<br />
im Veranstaltungsprogramm<br />
Inhalt<br />
Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Was bedeutet Vielfalt?. . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Das <strong>LBV</strong>-Interview:<br />
<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Die Geschichte der Münchner<br />
Stachus-Stare und ihr Ende . . . . . . . . . . . 10<br />
Vogelkundliche Notizen 2007 . . . . . . . . . 13<br />
Habicht schlägt Bussard . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Die Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt/Land . . 16<br />
Der <strong>LBV</strong> schafft Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Wilde Gäste unterm Klosterdach . . . . . . 19<br />
Naturschutzpraxis im<br />
Landkreis <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Ein bunter Klotz und seine<br />
neue grüne Umgebung . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Wie jeder Einkauf in unserem Naturschutzzentrum<br />
(NUZ) der bedrohten<br />
Natur zugute kommt . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Im Profil: Sven Hallström . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Gesucht – gefunden: Noch mehr<br />
Leiterinnen und Leiter für die<br />
Natur-Kindergruppen des <strong>LBV</strong> . . . . . . . . 26<br />
Mach mit! Werde Klimaheld! . . . . . . . . . 27<br />
Neues aus der Bibliothek . . . . . . . . . . . . 28<br />
Kinderbuch-Empfehlungen<br />
des Naturschutzzentrums. . . . . . . . . . . . . 29<br />
Arbeit benachbarter Kreisgruppen . . . . . 30<br />
Ebersberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Erding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Miesbach. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Naturkundliche Führungen und<br />
Vorträge des <strong>LBV</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Landesbund für<br />
Vogelschutz in Bayern e.V.<br />
2/ 2008<br />
Verband für Arten- und Biotopschutz · NABU-Partner Bayern<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt und Land<br />
Klenzestraße 37, 80469 <strong>München</strong><br />
Telefon 0 89 / 20 02 70-6<br />
Telefax 0 89 / 20 02 70-88<br />
E-Mail info@lbv-muenchen.de<br />
www.lbv-muenchen.de<br />
Naturschutzzentrum<br />
Klenzestr. 37, 80469 <strong>München</strong><br />
Mo. – Fr. 13 – 18 Uhr<br />
Telefon 0 89 / 20 02 70-6<br />
Telefax 0 89 / 20 02 70-88<br />
Spenden-Konto<br />
Stadtsparkasse<br />
<strong>München</strong><br />
Konto-Nr. 100 107 911<br />
BLZ 701 500 00
2<br />
Vom 19. bis 30. Mai<br />
2008 kamen etwa 5.000<br />
Regierungsvertreter aus<br />
aller Welt in Bonn zusammen,<br />
um die Ergebnisse<br />
der bisherigen Bemühungen<br />
zum Schutz<br />
der biologischen Vielfalt<br />
vorzustellen und über<br />
weitere Maßnahmen zu<br />
beraten (Konferenz war<br />
zum Redaktionsschluss<br />
noch nicht beendet).<br />
Grundlage der Konferenz<br />
war die UN-Konvention<br />
über die biologische<br />
Vielfalt, die 1992 auf der<br />
Konferenz der Vereinten<br />
Nationen in Rio entstand.<br />
Biologische Vielfalt<br />
(synonym: Biodiversität)<br />
bezeichnet nicht nur die<br />
Artenvielfalt, sondern<br />
auch die Vielfalt der Ökosysteme<br />
und die genetische<br />
Vielfalt (s. Kasten).<br />
Nach dem Grundsatz<br />
„global denken, lokal handeln“<br />
werden in diesem<br />
Artenvielfalt<br />
Beispiel: die Meisen<br />
(Familie Paridae)<br />
Kohlmeise: Generalist,<br />
bewohnt Wälder, Parks<br />
und Gärten, nutzt Nistkästen<br />
Blaumeise: bewohnt<br />
bevorzugt Sumpfgelände<br />
und Erlenbrüche,<br />
Nest oft in morschen<br />
Bäumen<br />
Haubenmeise: Bewohner<br />
von Nadelwäldern, meißelt<br />
Bruthöhlen oft selbst<br />
Weitere 48 Meisenarten<br />
weltweit<br />
2/ 2008<br />
Was bedeutet Vielfalt?<br />
Vielfalt Ökosysteme<br />
Beispiel: die Buchenwälder<br />
Waldmeister-Buchenwald:<br />
wächst auf Kalkboden,<br />
artenarm, im Mai weiß<br />
von Blüten des Waldmeisters<br />
Hainsimsen-Buchenwald:<br />
wächst auf saurem Boden,<br />
sehr wenige Kräuter, sehr<br />
schattiger Hallenwald<br />
Orchideen-Buchenwald:<br />
wächst in warmen Lagen<br />
auf Kalkböden, sehr artenreich,<br />
lichter als andere<br />
Buchenwälder<br />
Weitere zehn unterschiedliche<br />
Buchenwald-<br />
Gemeinschaften<br />
Biologische Vielfalt<br />
Ein lokaler Beitrag zur UN-Konvention über die biologische Vielfalt<br />
Beitrag fünf Tierarten vorgestellt,<br />
die exemplarisch<br />
Bedrohungen und Schutz-<br />
bemühungen für die biologische<br />
Vielfalt in Stadt<br />
und Landkreis <strong>München</strong><br />
abbilden sollen.<br />
Knackt auch dicke Käferpanzer – der Große Abendsegler Foto: Dr. Andreas Zahn<br />
Genetische Vielfalt<br />
Beispiel: die Fichte<br />
Fichten der Hochlagen:<br />
vererben z. B. Frosthärte<br />
und starken Winden<br />
angepasste Wuchsformen<br />
Fichten der Tieflagen:<br />
vererben z. B. schnelles<br />
Wachstum, hohe, schlanke<br />
Wuchsform<br />
Fichten der Moore: vererben<br />
z. B. das Ertragen<br />
von Säure und hohen<br />
Grundwasserständen<br />
Unbekannte, sehr große<br />
Zahl unterschiedlicher,<br />
vererbbarer Merkmale<br />
Großer Abendsegler<br />
(Nyctalus<br />
noctula)<br />
Der Große Abendsegler<br />
ist die größte der zehn in<br />
<strong>München</strong> vorkommenden<br />
Fledermausarten. Typisch<br />
für ihn ist sein schlankes,<br />
windschnittiges Flugbild,<br />
das dem eines Mauerseglers<br />
gleicht. Der Flug<br />
ist aber langsamer und<br />
der Körperbau wirkt<br />
plumper als beim Mauersegler.<br />
Abendsegler kann<br />
man bereits bei Einbruch<br />
der Dämmerung beobachten.<br />
Im Frühling kommt<br />
es sogar vor, dass sie<br />
bereits mittags ihre Beute<br />
– ausschließlich Fluginsekten<br />
– jagen. In<br />
<strong>München</strong> kann man<br />
Abendsegler vor allem<br />
entlang der Isar oder in<br />
großen Parks, z. B. dem<br />
Englischen Garten beobachten.
Biologische Vielfalt<br />
Abendsegler gehören<br />
zu den ziehenden Fledermausarten.<br />
Beim Wechsel<br />
vom Sommer- zum Winterquartier<br />
legen sie mehrere<br />
hundert Kilometer<br />
zurück. Die weiblichen<br />
Tiere ziehen zur Geburt<br />
und Aufzucht ihrer Jungen<br />
in das nordöstliche<br />
Mitteleuropa, während<br />
die meisten Männchen<br />
den Sommer bei uns verbringen.<br />
Der Große Abendsegler<br />
ist ursprünglich eine<br />
Waldfledermaus, die<br />
Quartiere in Baumhöhlen<br />
besiedelt. Im Siedlungsbereich<br />
nutzt sie außerdem<br />
Spalten an Gebäuden<br />
als Unterschlupf. Flachdächer<br />
mit Verkleidungsplatten<br />
am Rand werden<br />
dabei bevorzugt. Abendsegler<br />
nutzen aber auch<br />
Hohlräume hinter Fassadenverkleidungen<br />
aus<br />
Holz oder Rollladenkästen<br />
als Quartiere.<br />
Im dicht besiedelten<br />
Großraum <strong>München</strong> ist<br />
die streng geschützte und<br />
in Bayern als gefährdet<br />
eingestufte Fledermausart<br />
durch mehrere Faktoren<br />
im Bestand bedroht. Am<br />
gefährlichsten ist dabei<br />
die Abnahme der Fluginsekten.<br />
Die Versiegelung<br />
von Freiflächen und die<br />
für viele Insekten tödliche<br />
Sogwirkung der vielen<br />
städtischen Lichtquellen<br />
sind dafür verantwortlich.<br />
Ähnlich fatale Folgen hat<br />
die Zerstörung der Fledermausquartiere<br />
an Gebäuden.<br />
Diese Wohnstätten<br />
des Abendseglers gehen<br />
bei Gebäudesanierungen<br />
unbemerkt verloren oder<br />
werden gezielt verschlossen,<br />
wenn sich Hausbewohner<br />
durch das laute<br />
und hohe Zwitschern der<br />
Tiere vor dem abendlichen<br />
Ausflug gestört<br />
fühlen. Ähnliche Auswirkungen<br />
hat das Fällen<br />
alter Höhlenbäume. Oft<br />
geht dabei nicht nur das<br />
Quartier verloren, son-<br />
2/ 2008<br />
Braucht Hecken und Brachflächen – die Dorngrasmücke Foto: Alfred Limbrunner<br />
dern Winterschlaf haltende<br />
Tiere können auch zu<br />
Tode kommen.<br />
Um den Großen Abendsegler<br />
in <strong>München</strong> und im<br />
Landkreis zu schützen,<br />
kontrolliert der <strong>LBV</strong> mit<br />
seinem Arbeitskreis<br />
Fledermäuse und im Rahmen<br />
des Projektes „Artenschutz<br />
an Gebäuden“<br />
Baum- und Gebäudequartiere.<br />
Höhlenbäume werden<br />
mit einer Plakette versehen,<br />
um sie vor Fällung<br />
zu bewahren. Hauseigentümer<br />
und Architekten<br />
werden bei Sanierungen<br />
beraten, und während des<br />
Bauablaufes wird sichergestellt,<br />
dass Gebäudequartiere<br />
erhalten bleiben<br />
oder ein Ersatzangebot<br />
bereitgestellt wird. Verletzte<br />
oder hilflose Fledermäuse<br />
übernimmt der<br />
<strong>LBV</strong> in seine Auffangstationen<br />
(s. Artikel Tierschutzpreis<br />
2007 im letzten<br />
Heft).<br />
Dorngrasmücke<br />
(Sylvia communis)<br />
Die Dorngrasmücke<br />
lebt in der offenen, vielfältigen<br />
Kulturlandschaft.<br />
Überall, wo zwischen Feldern<br />
und Wiesen Hecken<br />
mit Dornsträuchern wachsen<br />
und zusätzlich dichte<br />
Hochstaudenfluren vorkommen,<br />
kann man auf<br />
die Dorngrasmücke hoffen.<br />
Ebenso besiedelt sie<br />
Gebüschdickichte auf Brachen<br />
und Bahnflächen.<br />
Weil diese Biotope bei uns<br />
immer seltener werden, ist<br />
es Jahr für Jahr eine freudige<br />
Überraschung, wenn<br />
die Dorngrasmücke trotz<br />
aller Widrigkeiten auf die<br />
Münchner Schotterebene<br />
zurückkehrt. Die Rückkunft<br />
aus ihrem Winterquartier<br />
in den Dornbuschsavannen<br />
südlich<br />
der Sahara erfolgt in der<br />
zweiten Aprilhälfte bis<br />
Anfang Mai. Dann fallen<br />
die Männchen durch ihren<br />
rau schwätzenden Gesang<br />
auf, den sie in kurzen<br />
Strophen von einer Singwarte<br />
aus oder im Singflug<br />
vortragen. Die Männchen<br />
bauen mehrere<br />
Nester in Stauden oder<br />
Dornsträuchern, häufig in<br />
Brennnesseln oder Brombeergestrüpp.<br />
Sie locken<br />
die Weibchen mit auffälligen<br />
Flugmanövern zu den<br />
Nestern, das Weibchen<br />
wählt dann eines der<br />
Nester aus. Beide teilen<br />
sich das Brüten, Füttern<br />
und Führen der Jungvögel.<br />
Missglückt eine Brut,<br />
trennt sich das Paar und<br />
das Weibchen wandert<br />
aus dem Revier ab. Viele<br />
Männchen errichten nacheinander<br />
an mehreren<br />
Stellen für kürzere oder<br />
3<br />
längere Zeit ein Revier<br />
und täuschen damit einen<br />
höheren Brutbestand vor.<br />
Die Dorngrasmücke<br />
gehört mittlerweile zu den<br />
seltensten Vogelarten<br />
<strong>München</strong>s. Wüst ging<br />
1970 von 100 bis 1000 Paaren<br />
in <strong>München</strong> aus, Faas<br />
(<strong>LBV</strong>, 2000) schätzte den<br />
Bestand 1998 auf nur noch<br />
40-45 Paare, mit einem<br />
Schwerpunkt in den trockenenGebüschlandschaften<br />
im Umfeld von<br />
Allacher Wald, Angerlohe<br />
und Allacher Rangierbahnhofgelände.<br />
Der<br />
Bestand ist anscheinend<br />
weiter zurückgegangen.<br />
Die Lebensräume in verbuschenden<br />
Brachen und<br />
ungenutzten Bahnflächen<br />
sind stark durch Überbauung<br />
gefährdet. Manche<br />
Biotope verlieren auch<br />
durch die fortschreitende<br />
Sukzession (Entwicklung<br />
zu waldartigen Beständen)<br />
ihre Eignung für die<br />
Dorngrasmücke.<br />
Mit der Pflanzung und<br />
Pflege von drei Hecken<br />
mit einer Gesamtlänge<br />
von 1,2 Kilometern in<br />
Johanneskirchen konnte<br />
der <strong>LBV</strong> die Biodiversität<br />
der Feldflur wirksam<br />
erhöhen: Im Jahr 2007<br />
wurden dort neben Goldammern<br />
auch neun Reviere<br />
des Sumpfrohrsängers<br />
und zwei Dorngrasmü-
4<br />
cken-Reviere festgestellt<br />
(Luy, unveröff. Studie).<br />
Für weitere Heckenpflanzungen<br />
bietet sich die<br />
Feldflur von Langwied-<br />
Lochhausen an. Wichtig<br />
wäre auch der Erhalt von<br />
größeren Bracheflächen<br />
mit der Zielsetzung<br />
Naturschutz, denn diese<br />
leisten mit ihrer spezifischen<br />
Artenvielfalt und<br />
Landschaftsästhetik einen<br />
wichtigen Beitrag zur Biodiversität<br />
und Naherholung.<br />
Die Nase (Chondrostoma<br />
nasus)<br />
Die Nase ist ein typischer<br />
Schwarmfisch, der<br />
in vielen Flüssen mit<br />
Sand- und Kiesgrund in<br />
weiten Teilen Mittel- und<br />
Osteuropas, besonders<br />
häufig aber im Rhein- und<br />
Donaugebiet vorkam. Als<br />
Algenfresser nagt sie mit<br />
den verknorpelten Maulrändern<br />
Algen von Steinen<br />
ab. Da sie sich bei dieser<br />
„Beweidung“ oft in<br />
Seitenlage dreht, blitzt<br />
ihre Körperseite auffallend<br />
im Sonnenlicht. Die<br />
Nase frisst jedoch auch<br />
Kleintiere wie Bachflohkrebse,<br />
Mückenlarven<br />
und Würmer.<br />
Erzählungen über Massenfänge<br />
während der<br />
Laichzüge Anfang März<br />
bis Mitte April gibt es aus<br />
allen Gebieten Bayerns.<br />
Auch in der Münchner<br />
Isar waren die Nasenbestände<br />
früher sehr hoch.<br />
So wurden zur Laichzeit<br />
im Flachwasser so viele<br />
Nasen gesichtet, dass auf<br />
riesigen Flächen der<br />
gesamte Flussgrund von<br />
den laichenden Nasen<br />
verdeckt wurde.<br />
Der Grund für diese<br />
großen Nasenschwärme<br />
war vor allem die freie<br />
Durchgängigkeit der<br />
Gewässer. Über mehrere<br />
hundert Kilometer wanderten<br />
die geschlechtsreifen<br />
Nasen aus den großen<br />
Flüssen stromaufwärts bis<br />
in die kleinsten Nebengewässer,<br />
um dort abzulaichen.<br />
Unter heftigen<br />
Paarungsspielen werden<br />
die ca. 1,5 mm großen Eier<br />
(20.000 bis 100.000 pro<br />
Weibchen) am Kies angeklebt.<br />
Anschließend wan-<br />
2/ 2008<br />
Vergangener Glanz – die Nase ist in der Isar zur Rarität geworden<br />
Foto: Landesfischereiverband Bayern<br />
dern die Elterntiere wieder<br />
in ihre angestammten<br />
Reviere zurück. Neuere<br />
Erkenntnisse weisen darauf<br />
hin, dass die Einzeltiere<br />
immer wieder denselben<br />
Laichplatz aufsuchen.<br />
Es liegt auf der Hand,<br />
dass die Unterbrechung<br />
der Wanderwege in den<br />
Flüssen eine der Hauptursachen<br />
für die heutige<br />
Gefährdung der Nasenbestände<br />
darstellt. Unmittelbar<br />
mit der Errichtung der<br />
Staustufen in der Donau<br />
sowie der Wehre in den<br />
Nebengewässern waren<br />
die großen Nasenlaichzüge<br />
Vergangenheit. Heute<br />
existieren allenfalls labile<br />
Restbestände. Die fortschreitende<br />
Eintiefung der<br />
Gewässer als Folge der<br />
Begradigung lässt heute<br />
kaum noch ein Seitengewässer<br />
barrierefrei in den<br />
Hauptfluss münden.<br />
Hinzu kommt, dass die<br />
Lebensräume der verschiedenen<br />
Altersgruppen<br />
in völlig unterschiedlichenGewässerabschnitten<br />
liegen. Im Gegensatz<br />
zu anderen Fischarten<br />
Biologische Vielfalt<br />
kommen Jungfische und<br />
Adulttiere in der Regel<br />
nicht nebeneinander vor.<br />
Selbst die einsömmerigen<br />
bilden von den zweisömmrigen<br />
Nasen<br />
getrennte Schwärme. Werden<br />
die Teillebensräume<br />
durch Wanderbarrieren<br />
getrennt, trägt dies nachvollziehbar<br />
zur Gefährdung<br />
bei. Dort wo die<br />
Nase heute noch wandern<br />
kann, ist sie dabei zusätzlich<br />
besonderen Gefährdungen<br />
durch Fressfeinde<br />
ausgesetzt.<br />
Nachdem die Nasenbestände<br />
in der Münchner<br />
Isar praktisch zusammengebrochen<br />
sind, ist die<br />
Nase ganzjährig geschont.<br />
Die Fischereivereine und<br />
-verbände versuchen die<br />
Nase im Rahmen von<br />
Artenhilfsprogrammen<br />
vor dem Aussterben zu<br />
bewahren.<br />
Idas-Bläuling<br />
(Plebeius idas)<br />
Mit einer Flügelspannweite<br />
von kaum mehr als<br />
zwei Zentimetern zählt<br />
der Idas-Bläuling zu den<br />
kleineren Tagfaltern. Man<br />
nennt ihn auch Silberfleck-Bläuling:<br />
Sein besonderes<br />
Merkmal sind nämlich<br />
einige rundliche,<br />
metallisch-blau schimmernde<br />
Flecken in der<br />
Randbinde der Hinterflügel-Unterseite.<br />
Die braune Oberseite<br />
des Weibchens wird von<br />
orangefarbenen Randflecken<br />
geschmückt. Vom<br />
ähnlich gezeichneten<br />
Argus-Bläuling, dem<br />
Schmetterling des Jahres<br />
2008, unterscheidet sich<br />
das Männchen durch<br />
einen schmaleren<br />
schwarzen Rand auf<br />
der blauen Flügel-Oberseite.<br />
Beide Geschlechter<br />
haben einen weißen<br />
Flügelsaum.<br />
Der Idas-Bläuling<br />
bringt 2-3 Generationen<br />
pro Jahr hervor; die Falter
Biologische Vielfalt<br />
fliegen im Münchner<br />
Raum hauptsächlich<br />
Anfang Juni und dann<br />
wieder im August/September.<br />
Die Ei-Ablage<br />
erfolgt auf der Futterpflanze<br />
der Raupe; zur<br />
Auswahl stehen u. a.<br />
Hornklee, Hufeisenklee,<br />
Wundklee oder Besenginster(„Ginster-Bläuling“).<br />
Die Raupen stehen in<br />
enger ökologischer Beziehung<br />
mit bestimmten<br />
Ameisenarten (z. B. mit<br />
der Rotrückigen Sklavenameise).<br />
Während andere<br />
Raupen den Ameisen zum<br />
Opfer fallen, genießen die<br />
Idas-Raupen eine Vorzugsbehandlung:<br />
Sie werden<br />
betrillert und produzieren<br />
für die Ameisen<br />
zuckerhaltiges Sekret in<br />
winzigen Tröpfchen. Als<br />
Gegenleistung verteidigen<br />
die Ameisen die Raupen<br />
gegen Fressfeinde.<br />
Die Puppen hängen –<br />
wie Eberhard Pfeuffer<br />
beobachtete – an der<br />
Unterseite von Trieben der<br />
Wirtspflanze, die kiesigem<br />
Grund aufliegen. „Ausnahmslos<br />
befanden sie<br />
sich unmittelbar an Eingängen<br />
zu Ameisennestern.<br />
Immer waren die<br />
Puppen von Ameisen<br />
umgeben, die sie häufig<br />
betrillerten.“ (Pfeuffer,<br />
1998)<br />
Wegen der weitgehenden<br />
Zerstörung der Wildflusslandschaften,<br />
auf<br />
deren Flussschotterheiden<br />
der Falter ursprünglich<br />
vorkam, findet man ihn<br />
heute in Südbayern fast<br />
ausschließlich auf Sekundärstandorten:<br />
Warme<br />
Bahndämme, Böschungen,<br />
Kiesgruben, (Halb-)<br />
Trockenrasen oder Brachflächen<br />
mit offenen Rohbodenpartien<br />
und einem<br />
reichlichen Angebot an<br />
Schmetterlingsblütlern<br />
sind sein Terrain.<br />
In der Münchner Ebene<br />
hat der Idas-Bläuling<br />
einen Verbreitungs-<br />
schwerpunkt: Man trifft<br />
auf ihn z. B. am Flugplatz<br />
Oberschleißheim und auf<br />
der Fröttmaninger-, Allacher-<br />
oder Langwieder<br />
Haide. An einigen Standorten<br />
kann die Biotoppflege<br />
des <strong>LBV</strong> zum Schutz<br />
des Idas-Bläulings beitragen.<br />
Dennoch muss er in<br />
Bayern als stark gefährdet<br />
eingestuft werden (Rote<br />
Liste 2). Sein Lebensraum<br />
im Großraum <strong>München</strong><br />
ist besonders durch Bauvorhaben<br />
bedroht: Zwar<br />
konnte im Neubaugebiet<br />
am Ackermannbogen ein<br />
kleines Areal für ihn gesichert<br />
werden. Durch die<br />
Überplanung ehemaliger<br />
Bahn- und Militärbrachen<br />
gehen dem Idas-Bläuling<br />
aber mehr und mehr<br />
Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
verloren.<br />
Schwalbenwurz-<br />
Langwanze<br />
(Tropidothorax<br />
leucopterus)<br />
Die attraktive Schwalbenwurz-Langwanze<br />
zählt zu den Besonderheiten<br />
des Münchner Raumes.<br />
Es handelt sich um<br />
2/ 2008<br />
eine hauptsächlich mediterran<br />
verbreitete Art, die<br />
in Deutschland nur im<br />
äußersten Süden vorkommt.<br />
Abgesehen vom<br />
Oberrheingraben, ist die<br />
in der Roten Liste der<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
als bedroht eingestufte<br />
Art nur von wenigen<br />
Fundorten aus Südbayern<br />
bekannt.<br />
Die Schwalbenwurz-<br />
Langwanze ist auf<br />
besonders wärmebegünstigte<br />
Standorte mit Wärme<br />
liebenden Säumen angewiesen,<br />
in denen größere<br />
Bestände der Schwalbenwurz<br />
wachsen. Zwar saugen<br />
die erwachsenen Tiere<br />
an vielen weiteren Pflanzen,<br />
doch ist eine Entwicklung<br />
der Larven nur<br />
an dieser Pflanze möglich.<br />
Zur Überwinterung finden<br />
sich meist zahlreiche<br />
Individuen zu Überwinterungsgesellschaften<br />
zusammen, denen eine<br />
gewisse Schutzfunktion<br />
zugesprochen wird.<br />
Mit Ausnahme der<br />
wenigen Angaben bei Kittel<br />
(1871) waren bis zum<br />
Jahr 1992 nur Funde vom<br />
Korbinianiwald bei Mün-<br />
5<br />
chen-Feldmochingveröffentlicht (Hüther, 1951).<br />
Dieses Massenvorkommen<br />
konnte Schwibinger<br />
durch gezielte Nachsuche<br />
nach über 40 Jahren bestätigen.<br />
Spätere Recherchen in<br />
der Zoologischen Staatssammlung<br />
ergaben allerdings<br />
zahlreiche Belege<br />
für dieses Vorkommen<br />
aus dem Zeitraum 1950-<br />
1976, sowie u. a. weiterhin<br />
Exemplare aus <strong>München</strong>-<br />
Allach aus den 1950er Jahren.<br />
Überraschenderweise<br />
fand C. Rieger im Herbst<br />
letzten Jahres auf der Allacher<br />
Haide ein Pärchen<br />
der Schwalbenwurz-Langwanze.<br />
Da das Gebiet als<br />
auf seine Wanzenfauna<br />
bestens untersucht gelten<br />
kann, ist die auffällige<br />
Wanze wohl kaum übersehen<br />
worden, sondern eine<br />
Wiederbesiedlung wahrscheinlicher.<br />
Die differenzierte<br />
Pflege der Allacher<br />
Haide durch den <strong>LBV</strong><br />
kann dort den Aufbau<br />
einer Population unterstützen.<br />
Einige aktuelle und<br />
ältere Funde in den Alpentälern<br />
und vom Land-<br />
Bedrohter Bewohner der Münchner Heiden – der Idas-Bläuling Foto: Siegfried Braun
6<br />
kreis Starnberg lassen eine<br />
Zuwanderung dieser südlichen<br />
Art in unser Gebiet<br />
aus dem österreichischen<br />
Inntal wahrscheinlich<br />
erscheinen; zusätzlich<br />
deuten die Angaben Kittels<br />
aus dem Donautal<br />
auch auf eine Zuwanderung<br />
von Osten hin. Die<br />
Zuwanderung ist vermutlich<br />
während der nacheiszeitlichen<br />
Wärmeperiode<br />
erfolgt.<br />
Da auch vom Oberrhein<br />
von einer Ausbreitung in<br />
den letzten Jahren berichtet<br />
wird, ist zu hoffen,<br />
dass die am Arealrand nur<br />
mit isolierten und bedrohten<br />
Vorkommen vertreteneSchwalbenwurz-Langwanze<br />
von der Klimaerwärmung<br />
profitiert und<br />
von den Reliktvorkommen<br />
ausgehend weitere<br />
Flächen besiedeln kann.<br />
Braucht es eine<br />
lokale Agenda für<br />
den Erhalt der biologischen<br />
Vielfalt?<br />
Die im Vorherigen dargestellten<br />
fünf Portraits<br />
bilden nur den Bruchteil<br />
eines Promilles der in<br />
Stadt und Landkreis <strong>München</strong><br />
vorhandenen biologischen<br />
Vielfalt ab.<br />
Über den überwiegenden<br />
Teil der lokalen Biodiversität<br />
ist nur wenig oder<br />
gar nichts bekannt. Mag<br />
sein, dass in der Moosschwaige<br />
ein unbekannter<br />
Pilz wächst, der ein<br />
besonders wirksames<br />
Antibiotikum produziert;<br />
eventuell könnte man aus<br />
den Lebensgemeinschaften<br />
der Isar-Quellhänge<br />
Rückschlüsse über die<br />
Zukunft unserer Trinkwasservorräte<br />
gewinnen;<br />
vielleicht könnten die<br />
verbliebenen Münchner<br />
Heiden einen berühmten<br />
Maler des 22. Jahrhunderts<br />
zu seinem Meisterwerk<br />
inspirieren. All das<br />
wissen wir heute nicht –<br />
und wenn wir keine Wege<br />
finden, unsere lokale biologische<br />
Vielfalt zu erhalten,<br />
werden wir und die<br />
kommenden Generationen<br />
diese und viele andere<br />
Fragen niemals beantworten<br />
können.<br />
2/ 2008<br />
Vielleicht ein Profiteur des Klimawandels – die Schwalbenwurz-Langwanze Foto: Markus Bräu<br />
Literatur:<br />
DIESSELHORST, G. (1968):<br />
Struktur einer Brutpopulation<br />
von Sylvia communis. Bonner<br />
Zool. Beitr. 19 (3/4): 307-321<br />
HÜTHER, M. (1951). Neue<br />
und beachtenswerte Koleopteren-<br />
und Heteropterenfunde<br />
Nistkästen<br />
leeren<br />
Wer hat Lust,<br />
Nistkästen zu betreuen?<br />
Dazu gehört das Leeren der Kästen<br />
im Herbst und die Instandhaltung.<br />
Biologische Vielfalt<br />
aus der Umgebung von <strong>München</strong>.-<br />
Mitt. Münch. Ent. Ges.,<br />
41, H1; S.258-28.<br />
KITTEL, G. (1871): Nachtrag<br />
zu dem Versuch einer<br />
Zusammenstellung der Wanzen,<br />
welche in Bayern vorkommen.-<br />
21.Bericht des Naturhistorischen<br />
Vereins Augsburg;<br />
S.1-80<br />
<strong>LBV</strong> (2000): Ornithologische<br />
Untersuchungen im Rahmen<br />
des Arten- und Biotopschutzprogrammes<br />
(ABSP) der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> 1997-<br />
2000. Endbericht 2000. Unveröffentl.<br />
Gutachten i. A. der<br />
Landeshauptstadt <strong>München</strong>,<br />
Umweltreferat, 185 S. Bearbeitet<br />
von M. Faas und M. Luy.<br />
PFEUFFER, E. (1998): Zur<br />
Myrmekophilie des Idas-Bläulings.<br />
In: Ber. Naturwiss. Verein<br />
Schwaben 102, S. 41-56.<br />
WÜST W. (1970): Die Vogelwelt<br />
der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong>. Sonderdruck des<br />
Bund Naturschutz in Bayern<br />
e.V., <strong>München</strong>. 22 S.<br />
Heinz Sedlmeier<br />
(korrespondierender Autor),<br />
Oliver Born (LFV Bayern),<br />
Markus Bräu,<br />
Siegfried Braun, Sebastian<br />
Hanfland (LFV Bayern),<br />
Matthias Luy, Sylvia Weber<br />
Sie werden durch erfahrene Nistkastenbetreuer<br />
eingewiesen, und es ist an<br />
eine überschaubare Anzahl gedacht<br />
(circa 20 Kästen).<br />
Immer noch Lust?<br />
Dann sollten Sie sich unbedingt melden bei:<br />
Werner Reuter,<br />
Tel. 0 89/4704430
Interview<br />
2/ 2008<br />
Das <strong>LBV</strong>-Interview:<br />
<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong><br />
In unserer Interview-Reihe treffen wir uns mit<br />
Menschen, die sich in besonderer Weise für unsere<br />
Natur und Umwelt einsetzen. Diesmal sprach unsere<br />
1. Vorsitzende, Dr. Irene Frey-Mann, mit <strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong>,<br />
der sich seit vielen Jahren gegen die Zerstörung<br />
des Isentals durch den Bau der A94 einsetzt.<br />
Der Diplom-Volkswirt und Dorfener SPD-Stadtrat ist<br />
einer der Protagonisten des Aktionsbündnisses gegen<br />
die A94.<br />
Im März rollten die ersten<br />
Bagger ins Isental. Was<br />
haben Sie dabei empfunden?<br />
Zorn und echten Ärger<br />
über die Missachtung des<br />
obersten deutschen Verwaltungsgerichtes,<br />
dessen<br />
Entscheidung nicht abgewartet<br />
wurde. Es ist ein<br />
erbärmlicher Beweis für<br />
die Schwäche der Planer,<br />
dass man 31 Jahre lang an<br />
einer Trasse plant und<br />
dann nicht die wenigen<br />
Monate abwarten kann,<br />
bis in Leipzig entschieden<br />
wird, ob eine Revision<br />
zulässig ist. Für mich wird<br />
hier deutlich: Es sollen<br />
sehr schnell Fakten<br />
geschaffen werden.<br />
Wie ist der aktuelle Stand<br />
des Gerichtsverfahrens?<br />
Wir haben im Oktober<br />
2007 vor dem Bayerischen<br />
Verwaltungsgerichtshof<br />
verloren – das lässt sich<br />
nicht beschönigen: Unsere<br />
Klagen gegen die Planfeststellungs-Beschlüsse<br />
der<br />
Regierung von Oberbayern<br />
wurden abgewiesen.<br />
Wie in fast allen Verwaltungsgerichtsverfahren<br />
in<br />
Deutschland wurde die<br />
Revision am Bundesverwaltungsgericht<br />
in Leipzig<br />
nicht zugelassen.<br />
Dagegen gibt es aber das<br />
normale Mittel der<br />
Beschwerde. Die haben<br />
wir eingereicht. Wir sind<br />
guter Dinge, dass wir die<br />
Zulassung zur Hauptverhandlung<br />
in Leipzig<br />
schaffen. Wir rechnen frühestens<br />
ab August mit<br />
einer Entscheidung. Wenn<br />
wir zugelassen werden,<br />
beginnt die Vorbereitung<br />
für die Hauptverhandlung.<br />
Es wird natürlich<br />
richtig spannend, denn<br />
das ist die letzte Instanz.<br />
Was würde uns fehlen,<br />
wenn die Autokarawane<br />
durch das Isental rollen<br />
würde?<br />
Da würde uns ein einmaliges<br />
Stück altbayerischen<br />
Landes fehlen. Es<br />
betrifft ja nicht nur das<br />
Isental, sondern auch die<br />
Zuflüsse, die in vielen<br />
kleinen Tälern von Süden<br />
her zur Isen führen. Dieses<br />
Kulturland hat einen<br />
ganz besonderen Charakter.<br />
Es wird weitgehend<br />
bäuerlich genutzt und es<br />
ist ein ruhiges Stückchen<br />
Erde ohne spektakuläre<br />
Höhepunkte. Deswegen<br />
sind wir von Touristenströmen<br />
frei. Bei uns können<br />
Sie gemütlich in<br />
<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong> im Gespräch mit Dr. Irene Frey-Mann<br />
einem Wirtshaus sitzen<br />
und über das Tal schauen.<br />
Sie können mit dem Radl<br />
wunderschön von den<br />
Schwillachquellen bis runter<br />
nach Heldenstein fahren.<br />
Die Autobahn würde<br />
nicht nur durchs Isental<br />
führen, sie würde auch<br />
viel durchs Holz gehen.<br />
Wir haben entlang der<br />
kleinen Bäche noch naturnahe<br />
Auwälder. Diese<br />
haben einen so wertvollen<br />
Charakter, dass die Europäische<br />
Kommission sie<br />
als Natura-2000-Gebiet<br />
unter Schutz gestellt hat.<br />
Im Jahr der Biodiversitätskonferenz<br />
in Bonn beklagen<br />
von der Kanzlerin bis zum<br />
7<br />
Bayerischen Umweltminister<br />
viele Politiker den Artenschwund.<br />
Passt das mit der<br />
Verbauung des Isentals<br />
zusammen?<br />
Der Bayerische<br />
Umweltminister hat am<br />
1. April eine Pressekonferenz<br />
über die „Bayerische<br />
Biodiversitätsstrategie“<br />
abgehalten. Er hat sein<br />
Programm ,Natur.Vielfalt.Bayern‘<br />
vorgestellt.<br />
Dabei hat er über die Zerschneidungsgefahr<br />
für<br />
natürliche Lebensräume<br />
gesprochen – und auch<br />
vom Arten- und Biotopschutz.<br />
Er hat ausführlich<br />
betont, wie wichtig diese<br />
Punkte sind – und dennoch<br />
zeichnet er nun<br />
verantwortlich für die<br />
geplante Zerstörung im<br />
Isental. Hier würde genau<br />
das passieren, was er mit<br />
tollen Programmen und<br />
einer Menge Geld verhindern<br />
möchte.<br />
Welche Tierarten wären<br />
denn bedroht?
8<br />
Das wären z. B. das<br />
Große Mausohr, der Grauspecht,<br />
der Schwarzspecht,<br />
der Helle und der<br />
Dunkle Ameisenbläuling<br />
und viele andere. Aber ich<br />
möchte ganz gerne wegkommen<br />
von den Einzelarten.<br />
Es heißt dann oft:<br />
Wegen ein paar Fledermäusen<br />
wollt ihr die<br />
Autobahn verhindern.<br />
Welche Alternativen<br />
haben Sie den lärm- und<br />
unfallgeplagten Anwohnern<br />
und Autofahrern der alten<br />
B12 anzubieten, wenn die<br />
Trasse durchs Isental nicht<br />
kommt?<br />
Seit Ende der 1970er<br />
Jahre fordern wir, die<br />
bestehende B12 zwischen<br />
<strong>München</strong> und Ampfing<br />
auszubauen. Dies ist ja<br />
auch zum Teil geschehen.<br />
Die Straße hat mittlerweile<br />
keine Ortsdurchfahrt<br />
mehr; sie geht durch freies<br />
Gelände und ließe sich<br />
deshalb weitgehend auf<br />
der bestehenden Trasse zu<br />
einer vierspurigen, sicheren<br />
und leistungsfähigen<br />
Straße mit Richtungstrennung<br />
ausbauen. Man sollte<br />
diese Lösung wählen,<br />
denn auf diese Trassenführung<br />
ist der ganze<br />
Zubringerverkehr gerichtet.<br />
Es gäbe auf der<br />
geplanten Isental-Trasse<br />
nur vier Auffahrten, auf<br />
der ausgebauten B12<br />
wären es sieben! Für die<br />
lärmgeplagten Anwohner<br />
würde sich in weiten Teilen<br />
eine Verbesserung<br />
ergeben, weil der Ausbau<br />
zur Autobahn dann den<br />
gesetzlichen Lärmschutz<br />
vorschreibt. Wenn hingegen<br />
die Autobahn durch<br />
das Isental gebaut würde,<br />
dann bliebe auf der B12<br />
alles beim Alten, denn<br />
dort würden bis zu 70<br />
Prozent des Restverkehrs<br />
verbleiben.<br />
Hätte denn ein Weiterbau<br />
der A94 schon eher erfolgen<br />
können?<br />
Seit Ende der 1970er<br />
Jahre gibt es unsere Forderung<br />
nach dem Ausbau<br />
der B12, allein in den<br />
1980er Jahren gab es sechs<br />
Anträge der SPD an den<br />
Bayerischen Landtag zum<br />
Ausbau, aber alle sechs<br />
Anträge wurden von der<br />
CSU abgelehnt. Eine vierspurige,<br />
sichere Straße<br />
könnte seit Ende der<br />
1980er Jahre fertig sein.<br />
Wie steht man 31 Jahre<br />
Einsatz für das Isental mit<br />
so vielen Erfolgen im Wechsel<br />
mit so herben Rückschlägen<br />
durch?<br />
Da habe ich Gott sei<br />
Dank eine gesunde und<br />
robuste Psyche. Wenn<br />
man wirklich überzeugt<br />
ist, in einer wichtigen<br />
Sache auf dem richtigen<br />
Weg zu sein, dann<br />
bekommt man dadurch<br />
auch die nötige Kraft.<br />
Wir haben so lange<br />
durchhalten können, weil<br />
es eine so gut geeignete<br />
Alternative, eben die B12<br />
gibt. Wir haben stapelweise<br />
Stellungnahmen<br />
und Gutachten Bayerischer<br />
Behörden, die alle<br />
unsere Positionen bestätigt<br />
haben. Die Trasse<br />
Haag ist besser geeignet,<br />
und zwar nicht nur vom<br />
Naturschutz her, sondern<br />
auch in allen anderen Kriterien!<br />
Sie wäre auch billiger,<br />
weil sie keine Großbrücken<br />
braucht. Da diese<br />
positiven Stellungnahmen<br />
bekannt waren, hat der<br />
Freistaat über die Jahre 14<br />
Varianten präsentiert –<br />
immer in der Hoffnung,<br />
die Nachteile der Isental-<br />
Trasse irgendwie zu heilen.<br />
Das ist ihm nicht<br />
gelungen.<br />
Wir haben Schreiben<br />
von der Regierung von<br />
Oberbayern, dort steht<br />
wörtlich, dass bei allen<br />
untersuchten Punkten die<br />
Trasse Haag nicht nur<br />
günstiger, sondern<br />
wesentlich günstiger ist.<br />
Die beiden großen Par-<br />
2/ 2008<br />
teien möchten dies nicht<br />
zur Kenntnis nehmen.<br />
Wie setzt sich die Klagegemeinschaft<br />
zusammen?<br />
Als es die Verbandsklage<br />
noch nicht gab, brauchten<br />
wir Grundbesitzer, die<br />
bereit waren, als Musterkläger<br />
für die vielen hundert<br />
betroffenen Bauern<br />
zu klagen. Deren Grundstücke<br />
bilden an einer<br />
Stelle eine wirkliche kartografische<br />
Barriere, an<br />
der außen nicht vorbei<br />
geplant werden kann. Wir<br />
haben sieben Klägerbetriebe<br />
ausgesucht. Dabei<br />
war uns wichtig, dass es<br />
Familienbetriebe mit<br />
Nachwuchs waren. Es ist<br />
keiner darunter, der bei<br />
einem guten finanziellen<br />
Angebot aussteigen<br />
würde, sondern es sind<br />
überzeugte Leute, die mit<br />
uns, der Bürgerinitiative,<br />
ein Handschlagvertrauen<br />
haben. Wir zahlen die<br />
Hälfte von allen anfallenden<br />
Anwaltskosten,<br />
Gutachterkosten und<br />
Gerichtskosten. Die ganzen<br />
Aktionskosten zahlt<br />
sowieso die Bürgerinitiative.<br />
Das geht jetzt seit 13-<br />
14 Jahren gut. Es ist nicht<br />
immer so, dass Bauern<br />
über so eine lange Phase<br />
durchhalten, dass man<br />
untereinander so gut<br />
zusammen hält und so<br />
harmonisch zusammen<br />
arbeitet. Es sind gute<br />
Beziehungen entstanden.<br />
So kommen viele unterschiedliche<br />
Leute zusammen,<br />
die sich sonst im<br />
wirklichen Leben nicht<br />
getroffen hätten.<br />
Die Aktionsgemeinschaft<br />
gegen die A94 kann als die<br />
ausdauerndste und in ihrem<br />
Widerstand kreativste Bürgerinitiative<br />
in Bayern angesehen<br />
werden. Was war das<br />
Erfolgsrezept?<br />
Vielleicht ist es unser<br />
Geheimnis, dass wir kein<br />
Verein sind. Wir sind eine<br />
klassische Bürgerinitiati-<br />
Interview<br />
ve, eine gut harmonierende<br />
Gruppe von Leuten<br />
mit einer schönen<br />
Mischung aus Alt und<br />
Jung, die alle richtig<br />
anpacken. Wir haben die<br />
verschiedensten Mitstreiter,<br />
vom autonomen<br />
Jugendzentrum bis zur<br />
katholischen Landjugend<br />
und zu den Bauern, die<br />
für uns ganz wichtig sind.<br />
Unsere Treffen finden<br />
nicht regelmäßig statt,<br />
sondern nur dann, wenn<br />
etwas anfällt - und zwar<br />
bei uns daheim am<br />
Küchentisch, mit einem<br />
harten Kern von etwa 15<br />
Frauen und Männern. Wir<br />
haben keine strikte Tagesordnung,<br />
sondern wir<br />
besprechen das, was im<br />
Augenblick wichtig ist.<br />
Das Gespräch geht dann<br />
fließend im Laufe des<br />
Abends in den gemütlichen<br />
Teil über – und dieser<br />
Teil ist oft der kreativste.<br />
So ein Widerstand<br />
lässt sich nur durchhalten,<br />
wenn der Humor und<br />
auch die gute Laune nicht<br />
verloren gehen.<br />
Außerdem sind die<br />
Gemeinden, die von der<br />
Autobahn durchschnitten<br />
würden, fast alle auf unserer<br />
Seite. Es gibt seit 30<br />
Jahren einstimmige<br />
Gemeinderatsbeschlüsse<br />
gegen diese Trasse. Wir<br />
engagieren uns auch in<br />
der Kommunalpolitik und<br />
vertreten die Mehrheit der<br />
Bürgerschaft. Die große<br />
Mehrheit der Bürger will<br />
diese Autobahn nicht, sie<br />
will eine vernünftige<br />
Lösung.<br />
Was würden Sie auf<br />
Grund Ihrer Erfahrung vergleichbarenProtestbewegungen<br />
empfehlen?<br />
Jede Initiative muss sich<br />
zunächst ihre Organisationsstruktur<br />
überlegen,<br />
ob sie Verein sein möchte<br />
oder eine lose Struktur<br />
vorzieht. Ganz wichtig ist<br />
es, rechtzeitig gute Fachanwälte<br />
einzubeziehen.
Interview<br />
Genauso wichtig ist es, so<br />
bald wie möglich anzufangen,<br />
Geld zu akquirieren.<br />
Wir haben in den letzten<br />
13-14 Jahren fast<br />
700 000 € allein in die Verfahrenskosten<br />
gesteckt.<br />
Davon trugen die sieben<br />
bäuerlichen Betriebe die<br />
Hälfte, die Bürgerinitiative<br />
die andere Hälfte.<br />
Diese Summen bekommen<br />
Sie natürlich nicht<br />
innerhalb eines Jahres herein.<br />
Es ist notwendig, in<br />
der Spenden-Sammlung<br />
sehr kreativ zu sein. Wir<br />
haben hierzu das Instrument<br />
der „freiwilligen<br />
Zwangsspende“ erfunden.<br />
Es wurde bei einer<br />
unserer Großveranstaltungen<br />
auf der Bühne eine<br />
große Balkenwaage<br />
errichtet; auf der einen<br />
Seite war ein Kartoffelsack<br />
mit der Aufschrift<br />
„Steuergelder“ und auf<br />
der anderen Seite ein<br />
Sack, der die Bürgerinitiative<br />
darstellte. Den Teilnehmern<br />
des Festes wurden<br />
kleine Gewichte ver-<br />
kauft und dem Steuergeldersack<br />
gegen gerechnet.<br />
So werden auf vielen<br />
Veranstaltungen Spenden<br />
von der Bevölkerung<br />
gesammelt, die Bürger<br />
warten schon darauf.<br />
Anfang des Jahres ist eine<br />
Spende von 500 € eingegangen<br />
– von einer Studentin:<br />
Sie hatte das Geld<br />
von der Oma zu Weihnachten<br />
bekommen!<br />
Wie lange werden wir das<br />
Isental noch ohne Autobahn<br />
erleben können?<br />
Ich hoffe, dass wir es<br />
weiterhin noch so erleben<br />
können. Aber Leipzig<br />
wird jetzt eine harte Entscheidung.<br />
Sollten wir da<br />
keinen Erfolg haben, ist<br />
der Gerichtsweg ausgeschöpft.<br />
Dann würde nur<br />
noch politische Vernunft<br />
helfen, und da sind die<br />
beiden großen Parteien<br />
meilenweit entfernt! Ich<br />
sage das auch über meine<br />
eigene SPD, der ich seit<br />
fast 40 Jahren angehöre.<br />
Nur die SPD im Landkreis<br />
2/ 2008<br />
Das Isental bei Lengdorf Foto: Aktionsbündnis<br />
kämpft ernsthaft mit uns,<br />
aber die SPD auf anderer<br />
Ebene unterscheidet sich<br />
von der CSU kaum.<br />
Was steckt Ihrer Ansicht<br />
nach dahinter, warum lässt<br />
man die bessere Trasse nicht<br />
bauen?<br />
Wir können es nur<br />
damit erklären, dass es<br />
der „Justament-Standpunkt“<br />
ist. Wo kämen wir<br />
hin, wenn „diese Wilden<br />
im Isental“ sich durchsetzen<br />
würden? Das wäre<br />
aus Sicht der Mehrheitspartei<br />
ein verheerendes<br />
Signal: Dass es sich rentieren<br />
könnte, wenn man<br />
lange, hartnäckig, pfiffig,<br />
9<br />
geistreich und entschlossen<br />
Widerstand leistet. So<br />
besteht jetzt der paradoxe<br />
Zustand, dass unser eigener<br />
Erfolg unser größter<br />
Gegner ist. Denn je erfolgreicher<br />
wir sind, umso<br />
mehr macht es die Gegenseite<br />
zum Prestigeobjekt,<br />
dass wir nicht gewinnen<br />
dürfen.<br />
Herr <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong>, vielen<br />
Dank für das Gespräch!<br />
Im Anschluss an das<br />
Gespräch überreichte Frau<br />
Dr. Frey-Mann eine Spende<br />
der <strong>LBV</strong>-Kreisgruppe<br />
<strong>München</strong> über 200 € für<br />
das Aktionsbündnis.<br />
VOGELNOTRUF<br />
Dr. Wolfgang Waschkowski,<br />
Tel. 0 87 54 / 96 91 22<br />
Ewald Hortig, Tel. 0 89/7916137<br />
Gerhard Wendl, Tel. 0 89 / 80 28 08
10<br />
Vor gut 100 Jahren<br />
… nämlich im Jahre<br />
1900, schrieb Fleischmann,<br />
der damalige Schriftführer<br />
des Ornithologischen Vereins<br />
<strong>München</strong>, „von allabendlichen<br />
großartigen<br />
Starenansammlungen von<br />
Anfang bis Mitte September<br />
in der Ludwigstraße<br />
und den angrenzenden<br />
Straßenteilen; die Vögel<br />
nächtigen im Garten an<br />
der Ludwigskirche“. 1901<br />
bezogen sie den Schlafplatz<br />
auf Bäumen in der<br />
Krankenhausanlage an<br />
der Nussbaumstraße und<br />
1903 am Leopoldpark<br />
(Wüst 1970). Zwischen<br />
den beiden Weltkriegen<br />
berichtete Hans Löhrl von<br />
etwa 100 Staren, die in der<br />
Münchner Innenstadt an<br />
Gebäuden nächtigten<br />
(Zedler 1965). Walter<br />
Wüst teilte Wilhelm Zedler<br />
(1959) mit, dass er<br />
„mindestens seit 1939<br />
(7. Mai: Trotz Brunnenrauschens<br />
das Geschwätz vieler<br />
Stare), wohl aber seit<br />
10 Jahren davor“ Stare am<br />
Stachus angetroffen hatte,<br />
wo sie in den Bäumen<br />
und an den Fassaden<br />
nächtigten. Am 17. März<br />
1953 sah er sie am Justizpalast,<br />
dort auch am<br />
3. August 1954 (und auf<br />
den nahen Kastanien)<br />
sowie am 26. April 1957<br />
an den Fassaden der<br />
Deutschen Bank. „Erstmalig<br />
im August 1958 fiel mir<br />
die große Zahl der lärmenden<br />
Stare in den<br />
Kastanien am Stachus auf.<br />
Nach dem Einfall waren<br />
Zählungen unmöglich. Es<br />
mussten jedoch sehr viele<br />
sein, wie sich an den stark<br />
bekalkten Ästen und den<br />
verätzten Blättern zeigte“,<br />
notierte Zedler (1959) und<br />
befasste sich nunmehr<br />
intensiv mit den Münchner<br />
Stachus-Staren. 1965<br />
veröffentlichte er eine<br />
unfangreiche Untersuchung,<br />
aus der hervorging,<br />
dass sich die großen<br />
Mengen der Stare – bis<br />
13.070 zählte er im Mai<br />
1960 (!) – gar nicht zu den<br />
Hauptzugzeiten einfanden,<br />
sondern zwischen<br />
Anfang Mai und Mitte<br />
August, also während der<br />
Brutzeit. Die eigentlichen<br />
Zugzeiten liegen im<br />
März/April und Ende<br />
August bis Mitte/Ende<br />
Oktober. Zum Starenzug<br />
in Bayern stellt Wüst<br />
(1986) fest: „Die Masse<br />
zieht im Oktober nach<br />
Südwest bis Süd ab und<br />
kommt Mitte Februar bis<br />
Mitte März zurück“. Zedler<br />
(1965) schreibt infolgedessen<br />
zur Erklärung seiner<br />
Aufenthaltskurven für<br />
die Stachus-Stare ,„dass<br />
alle übernachtenden Stare<br />
Brutvögel bzw. (noch)<br />
nicht brütende Übersommerer<br />
aus <strong>München</strong> und<br />
seiner Umgebung sind“.<br />
Und weiter: „… der Anteil<br />
der Jungvögel machte nie<br />
mehr als 1/4 bis 1/3 der<br />
Gesamtzahl aus.“<br />
Damals bestand mindestens<br />
ein weiterer großer<br />
Übernachtungsplatz<br />
an der Borstei im Norden<br />
<strong>München</strong>s von Mitte Juni<br />
bis Anfang September<br />
1961 mit 5.000 bis 6.000<br />
Staren. Rechnet man<br />
diese, da sie zeitlich gut<br />
passen, zu den 10.830 Staren<br />
vom Stachus zur selben<br />
Zeit, erreichte die<br />
Gesamtzahl in der ersten<br />
Augusthälfte 1961 etwa<br />
16.000 Stare. Das war in<br />
etwa der Stand, als ich<br />
1965 die Stachus-Stare<br />
kennen lernte.<br />
2/ 2008<br />
Die Geschichte der Münchner<br />
Stachus-Stare und ihr Ende<br />
Vom Zoologischen<br />
Institut zum<br />
Stachus<br />
… flogen regelmäßig<br />
große Schwärme. Sie hatten<br />
sich an den Bäumen<br />
an der Luisenstraße, wo<br />
das Zoologische Institut<br />
der Universität <strong>München</strong><br />
bis vor wenigen Jahren<br />
stand, in kleineren Gruppen<br />
angesammelt. Mitunter<br />
lärmten sie vor den<br />
Fenstern so laut, dass<br />
spätnachmittägliche Vorlesungen<br />
oder Praktika<br />
erkennbar gestört wurden.<br />
Es konnte vorkommen,<br />
dass ein Professor<br />
das Fenster öffnete und in<br />
die Hände klatschte, um<br />
damit die Stare wenigstens<br />
aus der unmittelbaren<br />
Nachbarschaft zu vertreiben.<br />
Von 1965 bis 1969<br />
schätzte ich häufig zwischen<br />
8.000 und 15.000<br />
Stare am Stachus. Doch<br />
danach nahmen sie offenbar<br />
rasch ab und wurden<br />
„vergessen“, da sie nicht<br />
mehr auffielen (Abb. 1).<br />
Zwischensammelplätze<br />
gab es in <strong>München</strong> mehrere:<br />
So an der Bavaria an<br />
der Theresienwiese, wo<br />
Höchstwerte<br />
18000<br />
16000<br />
14000<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
Stadtnatur<br />
von N. Schulze (nach Zedler<br />
1965) von Mitte März<br />
bis Anfang April 1960<br />
beobachtet worden war,<br />
wie sich zwischen 1.000<br />
und 1.500 Stare einfanden<br />
und zum Stachus flogen.<br />
Dort trafen die Schwärme<br />
aus allen Richtungen ein.<br />
Dabei stellte auch Zedler<br />
(1965) bereits fest, dass im<br />
Mai/Juni die Hauptmasse<br />
in kleinen Gruppen (bis<br />
zu 20 Individuen) angeflogen<br />
kam; danach wurden<br />
aber die großen Schwärme<br />
immer bedeutender<br />
und stellten im August<br />
über 90 % der Gesamtmenge.<br />
Die Trendlinien<br />
verlaufen gegeneinander<br />
mit deutlichen „Brüchen“<br />
im Juni, wo sich offenbar<br />
Kleingruppen, die von<br />
brütenden Staren stammen,<br />
und erste größere<br />
Jungenschwärme überlagern<br />
und damit den beiden<br />
Trends ihre Einheitlichkeit<br />
nehmen.<br />
Auch dieser Befund bekräftigt<br />
die Annahme von<br />
Zedler (1965), dass die<br />
Stachus-Stare „Münchner<br />
Stare“ gewesen sind und<br />
keine Zuzügler von<br />
irgendwoher (Abb. 2).<br />
Anzahl der Stare am Münchner Stachus<br />
1933<br />
1939<br />
1956/58<br />
1959<br />
1960<br />
1961<br />
Entwicklung der Nutzung des Münchner Stachus als Starenschlafplatz<br />
im 20. Jahrhundert (zusammengestellt aus den<br />
diversen Literaturdaten und eigenen Notizen von 1965 bis<br />
1974)<br />
1965<br />
1968/69<br />
1974<br />
1990
Stadtnatur<br />
Kleingruppen (1-20) und Schwärme (>50) beim Einflug der<br />
Stare zum Stachus von Mai bis August 1960 (Zedler 1965)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Mai I II Jun. I II Jul. I II Aug. I II<br />
Anteile (%) von Kleingruppen und Schwärmen beim Einflug<br />
der Münchner Stachus-Stare (Daten von Zedler 1965). Die<br />
Differenz auf 100 % entfällt jeweils auf Schwärme in der<br />
Größenordnung dazwischen (20 bis 50)<br />
Zedler (1965) hielt die<br />
Stachus-Stare für etwas<br />
Besonderes, da er nur<br />
wenige Angaben von<br />
Schlafplätzen innerhalb<br />
von (Groß-)Städten finden<br />
konnte, und diese bezogen<br />
sich zumeist auf die<br />
typischen Zugzeiten. So<br />
etwa die frühe Meldung<br />
von P. Wessner (1901) zum<br />
Übernachten der Stare in<br />
Bremerhaven (viele Tausende<br />
im September 1901<br />
auf den Bäumen der<br />
Lloydallee mitten in der<br />
Stadt) und weitere Schlafplätze<br />
in Städten wie<br />
Köln, Frankfurt und Stuttgart,<br />
die Zedler (1965)<br />
anführt. Gewiss gab es<br />
noch viel mehr. Doch<br />
nicht die Tatsache, dass<br />
Stare in Städten Schlafplätze<br />
beziehen und dabei<br />
sogar Lichtreklamen<br />
annehmen, stellt hier das<br />
Besondere dar, sondern<br />
die klare Schlussfolgerung,<br />
dass es sich bei den<br />
Stachus-Staren um<br />
Münchner Brutvögel<br />
gehandelt haben musste.<br />
Wenn man die Zahlen<br />
vom Mai zugrunde legt,<br />
die 1960 den Zedler’schen<br />
Zählungen zufolge mindestens<br />
13.000 Vögel umfasst<br />
hatten, und davon<br />
schon ein paar Tausend<br />
ausgeflogene Jungvögel<br />
abzieht (s. o.), bleiben<br />
1–20 > 50<br />
immer noch etwa 10.000<br />
Altvögel übrig, die nicht<br />
einfach durch Zwei geteilt<br />
werden dürfen, um einen<br />
Brutbestand zu errechnen.<br />
Im Münchner Stadtgebiet<br />
brüteten demnach in den<br />
1960er Jahren zwischen<br />
5.000 und mehr als 10.000<br />
Starenpaare. Auf 400 km 2<br />
„Einzugsfläche“ (davon<br />
310 km 2 Stadtgebiet) bezogen,<br />
ergibt das eine Starendichte<br />
von 12,5 bis 25<br />
Brutpaare pro Quadratkilometer.<br />
Das fällt nach<br />
Bezzel (1993) in die höheren<br />
Kategorien der Siedlungsdichte<br />
von Staren<br />
deutschlandweit (Süddeutschland<br />
0,6 - 31,3,<br />
Nordwestdeutschland<br />
Mittel aus 14 Angaben<br />
11,2 ± 7,9/km 2 ). <strong>München</strong><br />
muss mit seiner nahen<br />
Umgebung damals also<br />
wirklich sehr gut mit Staren<br />
besetzt gewesen sein.<br />
Warum verschwanden<br />
sie aber? An den mitunter<br />
versuchten Vergrämungsmaßnahmen<br />
lag es sicher<br />
nicht, dass die Tradition<br />
der Stachus-Stare abgerissen<br />
ist. Auszuschließen ist<br />
auch das (Winter-)Wetter,<br />
denn der weitaus kälteste<br />
Winter der 2. Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts, der Winter<br />
von 1962/63, dem<br />
schon ein ziemlich kalter<br />
1961/62 vorausgegangen<br />
2/ 2008<br />
war, hatte offensichtlich<br />
überhaupt keinen Einfluss<br />
auf die Mengen der Stachus-Stare<br />
im Frühjahr<br />
und Sommer der darauf<br />
folgenden Jahre. Ganz<br />
sicher gibt es aber seit den<br />
1970er Jahren bei weitem<br />
nicht mehr so viele Stare<br />
wie davor. Woran kann<br />
das liegen?<br />
Rückgang der<br />
Starenhäufigkeit<br />
1985 wurde die neue,<br />
weitgehend unterirdisch<br />
angelegte Zoologische<br />
Staatssammlung im<br />
Münchner Stadtteil Obermenzing,<br />
rund einen Kilometer<br />
nordwestlich des<br />
Nymphenburger Parks,<br />
bezogen. Auf dem offenen<br />
Gelände siedelten sich<br />
Stare an, und vier bis fünf<br />
Paare brüteten, solange<br />
der Boden zugänglich<br />
war. Die Einsaat von<br />
Geißraute (Galega officinalis)<br />
beendete schon nach<br />
wenigen Jahren, um 1990,<br />
dieses örtliche Brutvorkommen,<br />
weil das gesamte<br />
Gelände, das weitläufige<br />
„Dach“ des Instituts<br />
mit eingeschlossen, davon<br />
überwuchert wurde. Eine<br />
Beweidung mit Schafen<br />
unterdrückte für etwa<br />
fünf Jahre den Wuchs und<br />
die Stare kamen wieder,<br />
um danach erneut zu verschwinden,<br />
als die Schafhaltung<br />
aufgegeben werden<br />
musste. Intensives<br />
Mähen eröffnete wiederum<br />
den Zugang zur<br />
Bodenoberfläche, und es<br />
kam zu mehreren Starenbruten<br />
zwischen 1999 und<br />
2004, bis das regelmäßige<br />
Mähen aus Kostengründen<br />
wieder eingestellt<br />
werden musste. Dieses<br />
Auf und Ab drückt aus,<br />
worum es aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach geht:<br />
Der Star ist ein Bodenvogel.<br />
Er muss auf dem hinreichend<br />
offenen Boden<br />
laufen und in den obersten<br />
Zentimetern Nah-<br />
11<br />
rung erreichen können.<br />
Dazu verfügt er über eine<br />
besondere Technik des<br />
Schnabelgebrauchs, die<br />
auch seinen Erfolg in<br />
anderen Regionen begründet,<br />
zum Beispiel in Nordamerika,<br />
wo die vor gut<br />
100 Jahren eingeführten<br />
Stare mittlerweile zu den<br />
häufigsten Singvögeln<br />
zählen. Der Star kann mit<br />
geschlossenem Schnabel<br />
im Boden stochern und<br />
dann, wenn er eine Beute,<br />
eine Schnakenlarve zum<br />
Beispiel, trifft, durch eine<br />
Seitwärtsdrehung diesen<br />
weit genug öffnen und<br />
zupacken. Diese Technik<br />
wird „Zirkeln“ genannt.<br />
Natürlich lässt sich das<br />
Zirkeln nur anwenden,<br />
wenn die Bodenoberfläche<br />
zugänglich und nicht<br />
dicht zugewachsen ist.<br />
Somit kommt dem regelmäßigen<br />
Mähen und<br />
Kurzhalten der Vegetation<br />
eine entscheidende<br />
Bedeutung für den Star<br />
zu. Die wichtigste Zeit<br />
erstreckt sich vom Beginn<br />
des intensiven Wachstums<br />
der Vegetation im Mai bis<br />
in den Hochsommer,<br />
wenn die Jungen der<br />
2. Brut ausgeflogen sind.<br />
Somit ist anzunehmen,<br />
dass der Trend, weg vom<br />
„englischen Rasen“ und<br />
hin zu Blumenwiesen, zu<br />
Buschwerk im Vorgarten<br />
und zu Verminderung der<br />
Parkpflege, für die Stare<br />
ausgesprochen negativ<br />
war. Je seltener gemäht<br />
wurde, desto rarer wurden<br />
die Flächen, die zur<br />
Zeit des hohen Futterbedarfes<br />
der Starenbrut<br />
bodenoffen und zugänglich<br />
sind. Nur an wenigen<br />
Stellen können sich noch<br />
Kleinkolonien von Staren<br />
halten; zu wenige, um<br />
einen Zusammenschluss<br />
zu Großschwärmen und<br />
Großschlafplätzen zu<br />
ermöglichen. Noch<br />
ungünstiger verlief die<br />
Entwicklung für die Stare<br />
an der Peripherie und
12<br />
„auf dem Land“; denn<br />
dort kam es in den 1970er<br />
Jahren ganz allgemein zur<br />
Umstellung von der<br />
Weide- zur Stallhaltung<br />
des Viehs. Die im Frühjahr<br />
und Frühsommer übliche,<br />
meist am frühen Morgen,<br />
oft auch nochmals am<br />
Spätnachmittag durchgeführte<br />
Grünmahd zum<br />
Füttern der Kühe unterblieb.<br />
Das Grünfutter<br />
wächst nun viel länger,<br />
möglichst bis zum Optimalertrag,<br />
auf den Mähwiesen<br />
auf, wird auf großer<br />
Fläche auf einmal<br />
gemäht und zumeist zu<br />
Silagefutter aufbereitet.<br />
Die früher üblichen kleinen,<br />
sich mosaikartig<br />
ablösenden Flächen frisch<br />
gemähten Grünlandes<br />
kommen daher nicht<br />
mehr zustande. In den<br />
Städten war dieses<br />
Muster durch die Rasenbewirtschaftung<br />
kopiert<br />
und für die Stare ideal<br />
gewesen.<br />
Das erklärt die große<br />
Häufigkeit in <strong>München</strong> im<br />
Vergleich zu den zahlreichenSiedlungsdichtebefunden<br />
für Mitteleuropa.<br />
Denn auch wenn der Einzugsbereich<br />
der Stachus-<br />
Stare nicht genauer<br />
bekannt ist, lassen sich die<br />
Mengen, wie oben dargelegt,<br />
entsprechend<br />
umrechnen. Sie ergeben<br />
Siedlungsdichtewerte der<br />
„Oberklasse“. Aus den zugrunde<br />
gelegten 400 km 2<br />
ergibt sich ein Radius von<br />
mehr als 11 Kilometern<br />
für die Anflugentfernung<br />
zum zentralen Schlafplatz.<br />
Wäre die Fläche des Einzugsgebietes<br />
für den<br />
Schlafplatz doppelt so<br />
groß gewesen, vergrößerte<br />
sich der Einflugradius auf<br />
über 15 Kilometer, aber<br />
die Siedlungsdichte bliebe<br />
immer noch in hohen<br />
Bereichen. Um auf<br />
„dünne“ 5 Brutpaare pro<br />
km 2 zu kommen, müsste<br />
ein zur Brutzeit ganz<br />
2/ 2008<br />
unrealistisch weiter<br />
Zuflugweg von mehr als<br />
25 Kilometern angenommen<br />
werden. Daher ist<br />
auch aus dieser Sicht der<br />
Interpretation von Zedler<br />
(1965) beizupflichten, dass<br />
sich am Stachus die in<br />
<strong>München</strong> brütenden Stare<br />
zum Übernachten angesammelt<br />
hatten. Längst<br />
sind die „Stachus-Stare“<br />
nun Geschichte.<br />
Umso interessanter<br />
wäre es, in Erfahrung zu<br />
bringen, wann genau und<br />
auf welche Weise der<br />
Niedergang der Stachus-<br />
Stare einsetzte und wann<br />
die Fassaden zuletzt als<br />
Schlafplatz genutzt wurden.<br />
Gab (und gibt) es<br />
vielleicht in der Nähe der<br />
großen Münchner Grünflächen<br />
noch andere<br />
Schlafplätze? Und werden<br />
sie bis in die Gegenwart<br />
vom nunmehr sehr viel<br />
kleineren Brutbestand an<br />
Staren in <strong>München</strong><br />
genutzt?<br />
Literatur<br />
Stadtnatur<br />
Der Star flog früher in Schwärmen am Stachus ein Foto: Alfred Limbrunner<br />
BEZZEL, E. (1983): Kompendium<br />
der Vögel Mitteleuropas.<br />
Band 2: Passeres. - Aula Verlag,<br />
Wiesbaden<br />
WESSNER, P. (1901): Übernachten<br />
der Stare in Bremerhaven.<br />
- Ornithol. Monatsschrift<br />
26: 71-72.<br />
WÜST, W. (1970): Die Vögel<br />
<strong>München</strong>s. - Bund Naturschutz<br />
in Bayern, <strong>München</strong><br />
WÜST, W. (Hrsg.) (1986):<br />
Avifauna Bavariae II. - Ornithol.<br />
Ges. Bayern, <strong>München</strong><br />
ZEDLER, W. (1959): Starenschlafplätze<br />
in der Münchner<br />
Innenstadt. - Ornithol. Mitt. 11:<br />
191<br />
ZEDLER, W. (1965): Beobachtungen<br />
an den Schlafplätzen<br />
des Stars (Sturnus vulgaris)<br />
im Zentrum von <strong>München</strong>. -<br />
Anzeiger Ornithol. Ges. Bayern<br />
7: 283 - 298<br />
Prof. Dr. Josef H. Reichholf,<br />
Zoologische Staatssammlung<br />
<strong>München</strong> (Ornithologische<br />
Sektion); E-Mail: Reichholf.<br />
Ornithologie@zsm.mwn.de
Vogelkunde<br />
2/ 2008<br />
Vogelkundliche Notizen 2007<br />
Bachstelze<br />
2 am 7.1. in Warnberg/<br />
Solln (E. u. I. Hortig) und<br />
eine am 23.12. in der Gartenstadt<br />
Johanneskirchen<br />
(W. Kaufmann).<br />
Baumfalke<br />
Erfolgreiche Brut Nähe<br />
MPI Martinsried mit<br />
einem Jungvogel (D.<br />
Reusch). Eine weitere Brut<br />
bei Laufzorn/Nähe Deisenhofen<br />
(E. Hagenguth).<br />
Bienenfresser<br />
Erfolgreiche Brut im<br />
nordwestlichen Landkreis<br />
Dachau mit 4 Jungvögeln.<br />
Ankunft des Brutpaares<br />
am 31.5. Die Jungen<br />
schlüpften am 7.7. bzw.<br />
8.7. (H. J. Hage).<br />
Blesshuhn<br />
Auf dem Ententeich<br />
Nähe der Sachsenstraße<br />
gab es 5 Brutpaare. 4 Paare<br />
führten pulli, aber nur 5<br />
Jungvögel (1 x 1 und 1 x 4)<br />
überlebten (H. Hainke).<br />
Braunkehlchen<br />
7 am 4.5. Buchendorfer<br />
Flur (A. Soyer).<br />
Buchfink<br />
Etwa 100 auf einem<br />
frisch umgepflügten<br />
Acker am 24.8. auf dem<br />
Warnberger Feld/Solln<br />
(JS).<br />
Fasan<br />
Ein Männchen am 2.12.<br />
in einem Garten in Taufkirchen<br />
OT Bergham<br />
(E. Riehl) und eine Henne<br />
vom 25.11. bis 22.12. jeden<br />
Tag in einem Garten in<br />
Trudering/Baumkirchen<br />
(I. Herold).<br />
Flussregenpfeifer<br />
Ein bis zwei Brutpaare<br />
im <strong>München</strong>er Teil der<br />
Fröttmaninger Heide<br />
(A. von Vacano). Eine<br />
erfolgreiche Brut in einer<br />
Oberhachinger Kiesgrube<br />
(E. Hagenguth).<br />
Haubentaucher<br />
2 Altvögel mit 2 Dunenjungen<br />
vom 17.7. bis 4.9.<br />
auf dem Olympiasee. Ab<br />
dem 28.8. nur noch ein<br />
Altvogel (Dr. G. Fliege).<br />
Hänfling<br />
Ein Brutpaar mit einem<br />
Jungen am 20.5. Fröttmaninger<br />
Heide (A.von Vacano).<br />
Halsbandschnäpper<br />
Einer badete in einer<br />
Vogeltränke am 22.4. in<br />
einem Gautinger Garten<br />
(E. Spiecker). Am 21.6.<br />
zwei flügge Junge aus<br />
einer Nistkastenbrut in<br />
der Hirschau/Englischer<br />
Garten (B. Schulze-<br />
Proebst). 50 Bruten in den<br />
Nistkästen von C. Krafft<br />
in den Isarauen zwischen<br />
Freising-Dürneck und<br />
Volkmannsdorfer Au.<br />
Hohltaube<br />
12 erfolgreiche Bruten<br />
in Nistkästen im Berglwald/Oberschleißheim<br />
(S.<br />
Haumann, J. Wondollek).<br />
Kernbeißer<br />
18 im Trupp in einem<br />
Baum am 4.1. in Forstenried<br />
(G. Hilsenbeck).<br />
Kiebitz<br />
Etwa 25 am 24.2. beim<br />
Abfanggraben im Moosgrund/Johanneskirchen<br />
(W. Kaufmann).<br />
Kleinspecht<br />
Ein Männchen am 29.3.<br />
in Gauting (E. Spiecker)<br />
und einer am 30.11. in<br />
Planegg (L. Bichel).<br />
Kolbenente<br />
Ein Weibchen führt 3<br />
fast flügge Junge am 14.7.<br />
im Kanal vor dem Schloss<br />
Nymphenburg (K. Pelzl).<br />
Kolkrabe<br />
Im Bereich Buchendorf,<br />
Gut Schwaige und<br />
Gauting 3 Brutpaare<br />
(A. Soyer). 2 am 11.8. über<br />
Solln fliegend (I. Hortig).<br />
Kranich<br />
Mindestens 70 auf<br />
abgeerntetem Maisfeld<br />
am 4.1. bei Ismaning<br />
(J. Wondollek). Am 15.3.<br />
flogen 5 über Allershausen<br />
in West-Ost-Richtung<br />
(N. + W. Majohran) und<br />
einer zog laut rufend am<br />
27.11. über Pullach Richtung<br />
Westen (B. Siegner).<br />
Mandarinente<br />
Je ein Weibchen mit 7<br />
bzw. 6 pulli am 25.6. auf<br />
dem Kleinhesseloher See<br />
(K. Pelzl). Auf dem Warnberger<br />
Weiher/Solln ein<br />
Jahresmaximum von 61<br />
Enten am 24.8. (JS).<br />
Ein Balztrupp von 24<br />
am 25.10. auf der Isar bei<br />
der Großhesseloher Brücke<br />
(W. Kaufmann). Ein<br />
aufgegebenes Gelege mit<br />
9 Eiern in einem Nistkasten<br />
am Eisbach in Schwabing<br />
(C. Krafft).<br />
Mehlschwalbe<br />
Bereits eine am 15. 4.<br />
in Mintraching/FS (C.<br />
Krafft). Wüst nennt als<br />
Mittel der Ankunft in<br />
Bayern den Zeitraum<br />
zwischen dem 17. und<br />
27.4. (JS).<br />
Mönchsgrasmücke<br />
Eine schon am 18.3.<br />
beim Poschinger Weiher<br />
(P. Köhler).<br />
Nachtreiher<br />
Ab 30.7. wurde im<br />
Tierpark ein immaturer<br />
Nachtreiher gesehen, der<br />
sich mindestens bis Ende<br />
der ersten Septemberwoche<br />
dort aufhielt. Der<br />
Tierpark selbst hält keine<br />
Nachtreiher (R. Ostermeier).<br />
13<br />
Pfeifente<br />
Zwei Männchen in<br />
einem Seitenkanal im<br />
Nymphenburger Schlosspark<br />
am 27.1. (K. Pelzl)<br />
und 16 Männchen am<br />
11.1. am Regatta-Badesee<br />
in Oberschleißheim<br />
(S. Hausmann, J. Wondollek).<br />
Bluthänfling Foto: Alfred Limbrunner
14<br />
Schwarzkehlchen Foto: Alfred Limbrunner<br />
Raubwürger<br />
Einer vom 10.2. bis 11.3.<br />
bei Neuried (D. Reusch).<br />
Rauchschwalbe<br />
Eine weiße Rauchschwalbe<br />
(Albino?) jagte<br />
zwischen dem 28.7. und<br />
4.8. unter etwa 20 anderen<br />
Rauchschwalben über der<br />
Grastrainerbahn der<br />
Galopprennbahn in Riem<br />
(W. Kaufmann).<br />
Raufußkauz<br />
Eine Sichtbeobachtung<br />
am 10.3. bei der Hexenhütte<br />
im Forstenrieder<br />
Park (D. Reusch).<br />
Reiherente<br />
Unter einem Trupp<br />
Reiherenten war am 12.8.<br />
beim Schloss Nymphenburg<br />
1 pullus. Erfolgreiche<br />
Brut (K. Pelzl).<br />
Rotdrossel<br />
Eine unter ca. 50 Wacholderdrosseln<br />
am 13.1. an<br />
einem Gartenteich in Harlaching<br />
(M. Kistler). Am 2.3.<br />
waren 6 im Nymphenburger<br />
Schlosspark und ebendort<br />
30 am 18.3. Ein Herbstdatum<br />
vom 27.10. mit ca. 15<br />
im Botanischen Garten, die<br />
zusammen mit Wacholderdrosseln<br />
Beeren einer Eibe<br />
fraßen (K. Pelzl).<br />
Ringeltaube<br />
Vom 12.1. bis 14.1. ein<br />
balzrufendes Männchen<br />
in einem Garten in Oberschleißheim<br />
und ebenda<br />
eine am 29.12. Fallobst/<br />
Äpfel fressend (S. Hausmann).<br />
Schwarzkehlchen<br />
Bis zu 5 singende<br />
Männchen sowie zwei<br />
erfolgreiche Brutpaare bei<br />
der Kiesgrube Glück/<br />
Planegg (D. Reusch).<br />
Ein fütterndes Paar östl.<br />
der olymp. Schießanlage<br />
bei Hochbrück/Fröttmaninger<br />
Heide am 8.6.<br />
(S. Hausmann, J. Wondollek).<br />
Schwarzmilan<br />
Am 11.4. einer über der<br />
Pullacher Kirche, der von<br />
zwei Rabenkrähen verfolgt<br />
wurde, und ein weiterer<br />
am 24.5. über Pullach<br />
(S. Türckheim).<br />
Schwarzspecht<br />
Einer am 1.7. Tischlerstraße/Großhadern<br />
(A.<br />
Gröbmayr) sowie ein Vorkommen<br />
im Ostteil des<br />
Forstenrieder Parks bei<br />
Pullach (JS). Ein Rufer auf<br />
der Oberföhringer Isarinsel<br />
nahe St. Emmeran am<br />
27.11. (W. Kaufmann).<br />
2/ 2008<br />
Schwarzstorch<br />
Wegen der Seltenheit<br />
dieser Art drei Beobachtungen<br />
aus der weiteren<br />
Umgebung: Einer flog am<br />
5.4. über die Autobahnausfahrt<br />
Sindelsdorf<br />
(E. u. I. Hortig), einer bei<br />
Schwaighofen/Königsdorf<br />
am 14.4. (I. Mechsner)<br />
und sogar 5 (Familie?)<br />
am 2.8. auf einem<br />
abgeernteten Getreidefeld<br />
bei Kleinkammerberg/FS<br />
(W. Kaufmann).<br />
Seidenschwanz<br />
Etwa 50 am Romanplatz<br />
am 26.1. und 27.1.<br />
(A. Gautsch).<br />
Silberreiher<br />
7 am 7.1. beim BAB-<br />
Kreuz <strong>München</strong>-Nord<br />
(C.Krafft), am 17.1. einer<br />
im Arnbacher Moor/Lkr.<br />
Dachau und 8 am 14.2.<br />
ebenda (H.J. Hage) sowie<br />
8 bei Grub/Finsing am<br />
14.2. (H. Micklich), sowie<br />
10 am 15.2. im Moosgrund/Johanneskirchen<br />
(W. Kaufmann) und 24 am<br />
20.2. KFE/Hallbergmoos<br />
(C. Krafft). 6 am 8.11. auf<br />
den Glonnwiesen zwischen<br />
Hohenkammer und<br />
Schlips (W. Kaufmann).<br />
Vogelkunde<br />
Sperber<br />
Im Inneren eines Rennpferdestalles<br />
in Riem<br />
machte einer am 9.1. Jagd<br />
auf Sperlinge (W. Kaufmann).<br />
Sperlingskauz<br />
Bis zu drei rufende<br />
Männchen bei der Hexenhütte<br />
im Forstenrieder<br />
Park (D. Reusch).<br />
Star<br />
Bereits am 13.1. einer an<br />
einem Harlachinger Futterhaus<br />
(M. Kistler).<br />
Sumpfohreule<br />
Eine wurde am 3.11. bei<br />
der Kiesgrube Glück/<br />
Planegg beobachtet, die<br />
später von einem Wanderfalken<br />
attackiert wurde<br />
(D. Reusch).<br />
Tafelente<br />
Ein Paar mit 4 bereits<br />
tauchenden pulli am 7.7.<br />
auf dem Badenburgsee im<br />
Nymphenburger Schlosspark.<br />
Somit erfolgreiche<br />
Brut (K. Pelzl).<br />
Tannenhäher<br />
2 am 9.10. Maxhof/<br />
Fürstenried (E. u. I. Hortig),<br />
am 14.10. einer bei<br />
Tannenhäher Foto: Alfred Limbrunner
Vogelkunde<br />
der Kiesgrube Glück/<br />
Planegg (D. Reusch) und<br />
einer am 9.12. im Forstenrieder<br />
Park Nordostteil<br />
(JS).<br />
Uferschwalbe<br />
In der Wand mit 303<br />
Röhren von C. Krafft in<br />
den KFE/Hallbergmoos<br />
schlüpften 1206 Nestlinge.<br />
1198 flogen aus.<br />
8 Nestlinge wurden tot<br />
in den Nestern gefunden<br />
(JS).<br />
Wachtel<br />
Ein Rufer am 10. und<br />
15.7. Warnberger Feld/<br />
Solln (E. und I. Hortig).<br />
Eine rufend aus einem<br />
Feld neben der Kiesgrube<br />
(<strong>LBV</strong>-Biotop) in Riem am<br />
23.5. und zwei in einem<br />
Getreidefeld bei Kleinkammerberg/FS<br />
vom<br />
10.7. bis 25.7. (W. Kaufmann).<br />
Wachtelkönig<br />
Ein Rufer am 24.5. bei<br />
Holzhausen/Nähe Deininger<br />
Weiher (E. Hagenguth).<br />
Waldkauz<br />
Erfolgreiche Brut in<br />
einem Schleiereulen-Nistkasten<br />
in Obergrashof mit<br />
4 Jungen – am 6.4. etwa 10<br />
Tage alt (S. Hausmann, J.<br />
Wondollek). Drei Ästlinge<br />
am 16.3. im Englischen<br />
Garten (A. von Vacano).<br />
Waldohreule<br />
Ein Brutpaar mit 4 Jungen<br />
in Buchendorf, die am<br />
22.4. festgestellt wurden<br />
und am 6.5. schon flügge<br />
Ästlinge waren. An Waldrändern<br />
im gesamten<br />
Buchendorfer Umfeld<br />
mindestens 7 Brutpaare<br />
(Mäusegradation). Ein<br />
Paar fütterte innerhalb<br />
von 20 Minuten 8 mal<br />
Mäuse (A. Soyer). Acht an<br />
einem Tagesschlafplatz in<br />
der Ortsmitte von Giggenhausen/FS<br />
(C.Krafft).<br />
Waldschnepfe<br />
Ein Gebäudeanflugopfer<br />
am 17.10. in der St.<br />
Martin-Straße (W. und A.<br />
Gröbmayr) und eine am<br />
28.10. im Forstenrieder<br />
Park (D. Reusch).<br />
2/ 2008<br />
Wendehals<br />
Im Perlacher Forst<br />
drei rufende Männchen.<br />
Zwei besetzte Bruthöhlen<br />
wurden entdeckt<br />
(E. Hagenguth). In einem<br />
Harlachinger Garten hielt<br />
sich einer am 23.8. einen<br />
ganzen Tag lang auf und<br />
fraß Ameisen auf einer<br />
frisch gemähten Wiese<br />
(M. und T. Kistler). Einer<br />
am 17.9. in Warnberg/<br />
Solln (E. und I. Hortig).<br />
Keine Brut im ehem.<br />
Pionierübungsplatz<br />
Krailling, aber Brutverdacht<br />
im Kreuzlinger<br />
Forst (S. Werner).<br />
Wespenbussard<br />
Zwei (helle und dunkle<br />
Morphe) am 24.5. in<br />
Badersfeld (S. Hausmann,<br />
J. Wondollek). Einer am<br />
17.7 über den KFE/Hallbergmoos<br />
(C. Krafft).<br />
Weißstorch<br />
Einer am 30.8. zwischen<br />
Deining und Egling<br />
(G. und F. Mandl).<br />
Habicht schlägt Bussard<br />
An einem für Naturschutzzwecke<br />
im Wald bei<br />
Buchendorf von ihm<br />
angelegten, umzäunten<br />
Teich konnte Albert Soyer<br />
eine seltene Beobachtung<br />
machen: Bei einem Kontrollgang<br />
am 21.3.08 sah er<br />
einen großen Vogel vom<br />
Rande dieses Teiches auffliegen,<br />
der dann in einer<br />
Entfernung von etwa 30 m<br />
in einer Fichte aufbaumte.<br />
Es war ein Habichtsweibchen,<br />
das ungewöhnlich<br />
groß war und etwas im<br />
Schnabel mit sich trug. An<br />
der Stelle, wo es aufflog,<br />
lag ein toter, noch körperwarmer<br />
Bussard, dem der<br />
linke Fuß fehlte; den hatte<br />
das Habichtweibchen<br />
anscheinend bereits abgebissen.<br />
Der Bussard hatte<br />
lt. Albert Soyer öfters den<br />
Uferrand des Teiches aufgesucht,<br />
um dort Frösche<br />
zu fangen, und wurde<br />
dort geschlagen. Es ist<br />
sicherlich eine außergewöhnliche<br />
Beobachtung.<br />
Im Handbuch der Vögel<br />
Mitteleuropas (Bd. 4, Seite<br />
410) wird aber aufgeführt,<br />
dass Habichte auch Artgenossen,<br />
Fischadler und<br />
Graureiher schlagen,<br />
besonders wenn diese<br />
brütend im Horst sitzen.<br />
Jürgen Siegner<br />
Weißwangengans<br />
45 wurden am 24.9.<br />
im Nymphenburger<br />
Schlosspark gezählt<br />
(H. Hainke).<br />
15<br />
Wiedehopf<br />
Am 21.4. einer in<br />
Buchendorf (A. Soyer)<br />
sowie ein weiterer am<br />
19.6. zwischen Hackermoos<br />
und Ampermoching<br />
(I. Güss).<br />
Wiesenweihe<br />
Über Puchheim ein<br />
Männchen am 4.5.<br />
(C. Krafft).<br />
Zwerggans<br />
Eine am 18.3. auf dem<br />
Kleinhesseloher See.<br />
Sicher kein Wildvogel<br />
(W. Kaufmann).<br />
Meldungen sind stets<br />
willkommen.<br />
Jürgen Siegner<br />
Mozartstraße 15<br />
82049 Pullach/Isartal.<br />
Tel. 0 89 / 7 93 17 78<br />
E-Mail: j.siegner@t-online.de<br />
Außergewöhnliche Beobachtung: Habicht macht Jagd auf<br />
einen Bussard Foto: Alfred Limbrunner
16<br />
2/ 2008<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
Die Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt/Land<br />
Vorstand der Kreisgruppe<br />
<strong>München</strong> im <strong>LBV</strong><br />
1. Vorsitzende<br />
Dr. Irene Frey-Mann<br />
Bandelstraße 6, 80638 <strong>München</strong><br />
Tel. 15 97 05 90, Fax 15 97 05 91<br />
2. Vorsitzender und Schriftführer<br />
Peter-Jürgen Schenkl<br />
Stiftsbogen 144, 81375 <strong>München</strong><br />
Tel. 70 55 67, Fax 70 09 98 37<br />
Schatzmeister<br />
Johann Leitmeier<br />
Freischützstraße 17, 81927 <strong>München</strong><br />
Tel. 99 31 79 00<br />
Jugend<br />
Michaela Zubek<br />
Flurstraße 6<br />
81675 <strong>München</strong><br />
Tel. 0 89/4486217<br />
Beisitzer<br />
Claus Obermeier<br />
St.-Vitus-Straße 12, 85232 Günding<br />
Tel. 01 72/8418877<br />
Horst Rehn<br />
In der Knackenau 9, 82031 Grünwald<br />
Tel. 6 49 30 11<br />
Walter Sindlinger<br />
Schorerstraße 4, 81547 <strong>München</strong><br />
Tel./Fax 6 9706 43<br />
– Alle Vorstände sind auch als Delegierte gewählt –<br />
Mitarbeiter in der Kreisgeschäftsstelle<br />
Dr. Heinz Sedlmeier<br />
(Leiter der Kreisgeschäftsstelle)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 71, E-Mail: h-sedlmeier@lbv.de<br />
Petra Eisenhut (Verwaltung)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 70, E-Mail: p-eisenhut@lbv.de<br />
Christine Harzer (Projektleitung Biotoppflege)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 81, E-Mail: c-harzer@lbv.de<br />
Sylvia Weber (Projektleitung Artenschutz an Gebäuden)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 83, E-Mail: s-weber@lbv.de<br />
Birgitta Büche (Umweltbildung, Klimaschutz)<br />
Tel. 0 89 /20 02 70 82, E-Mail: b-bueche@lbv.de<br />
Christian Köbele (Landschaftspflege)<br />
Tel. 089 /2 0027 06, E-Mail: c-koebele@lbv.de<br />
Biotoppflegehandy (wird bei allen Pflegeterminen<br />
mitgeführt): Tel. 01 52 / 05 85 37 24<br />
Delegierte<br />
Margarete Kistler, Tel. 6 42 27 56 u. 01 77/6422756<br />
Dr. Andreas Schulze, Tel. 4 30 45 11 u. 01 71/2496720<br />
Werner Kaufmann, Tel. 93 8859<br />
Sven Hallström, Tel. 91 33 45, Fax 91 89 52<br />
Werner Reuter, Tel. 4 70 44 30, Fax 4 70 93 21<br />
Christine Schenkl, Tel. 70 55 67, Fax 70 09 98 37<br />
Jochen Goldsche, Tel. 6 78 92 68<br />
Elfriede Höchner, Tel. 30 98 64<br />
Dr. Horst Prahl, Tel. 5 43 85 42<br />
Herbert Bartl, Tel. 9 03 74 36<br />
Waltraud Schmitt-Manderbach, Tel. 17 54 61<br />
Konrad Singer, Tel./Fax 69 35 90 06<br />
Arbeitskreise<br />
1. Nistkästen<br />
Werner Reuter, Roland Schwenk,<br />
Tel. 4 70 44 30, 63 89 33 88<br />
2. Fledermäuse<br />
Dr. Irene Frey-Mann, Margarete Kistler,<br />
Tel. 15 97 05 90, 01 77/6422756<br />
3. Schmetterlinge<br />
Jochen Goldsche, Tel. 6 78 92 68<br />
4. Landschaftspflege<br />
Christine Harzer,<br />
Tel. 20 02 70 81<br />
5. Naturschutz-Zentrum<br />
Horst Rehn, Tel. 6 49 30 11<br />
6. Messen, Eisvogel aktuell<br />
Sven Hallström,<br />
Tel. 91 33 45, Fax 91 89 52<br />
7. Natur in der Stadt<br />
Christine Harzer, Dr. Heinz Sedlmeier,<br />
Tel. 20 02 70 71<br />
8. Umweltbildung<br />
Birgitta Büche, Tel. 20 02 70 82<br />
9. Studienreisen, Erwachsenenbildung<br />
Werner Reuter, Dr. Eva Schneider<br />
Tel. 4 70 44 30, 2 71 90 52<br />
10. Arten- und Biotopschutz-Gruppe Würmtal<br />
Dietlind Freyer-Zacherl,<br />
Tel. 8 57 34 91<br />
11. NaturschutzReport<br />
Dr. Heinz Sedlmeier, Tel. 20 02 70 71
Biotoppflege<br />
<strong>München</strong> kann eine<br />
sehr große Vielfalt an<br />
Lebensräumen bieten:<br />
Im Westen und Nordwesten<br />
sowie im Nordosten<br />
bei Johanneskirchen<br />
liegen die Mooslandschaften<br />
der Münchner Ebene.<br />
Zwei Flüsse bereichern<br />
die Großstadt mit ihrer<br />
Auenlandschaft. Im Westen<br />
quert die Würm, im<br />
Osten die Isar die Schotterfluren<br />
von Süd nach<br />
Nord. Die größte naturräumliche<br />
Untereinheit<br />
bilden in <strong>München</strong> die<br />
Schotterfluren der Münchner<br />
Ebene. Aufgrund des<br />
enormen Siedlungsdruckes<br />
und der florierenden<br />
Wirtschaft am Standort<br />
<strong>München</strong> sind heute nur<br />
noch wenige Reste der<br />
ursprünglichen Lebensraum-<br />
und Artenvielfalt<br />
erhalten geblieben.<br />
Lebensraum Hecke<br />
Die Mooslandschaften<br />
nordöstlich von Johanneskirchen<br />
werden seit vielen<br />
Jahren alle ackerbaulich<br />
genutzt, weil die Böden<br />
sehr fruchtbar sind. Die<br />
ursprünglichen Niedermoorwiesen<br />
sind dort<br />
nicht mehr auffindbar.<br />
Stattdessen grenzt hier<br />
heute Acker an Acker. Um<br />
diese artenarme Landschaft<br />
wieder zu beleben,<br />
pflanzte der <strong>LBV</strong> Anfang<br />
der 90er-Jahre drei<br />
Heckenstreifen. Neben<br />
einer Vielzahl heimischer<br />
Sträucher wie Schlehe,<br />
Weißdorn, Holunder, Berberitze,<br />
Kornelkirsche und<br />
Pfaffenhütchen wachsen<br />
auch Apfel- und Birnbäume<br />
in den Hecken.<br />
Sehr viele Tierarten finden<br />
in den neuen Strukturen<br />
Nahrung, Brutmöglichkeit<br />
und Unterschlupf<br />
oder nutzen sie bei Wanderungen<br />
als Korridore.<br />
An den Blüten sammeln<br />
Bienen und Hummeln<br />
Nektar und Pollen;<br />
Schmetterlinge wie Tagpfauenauge,<br />
Kleiner<br />
Fuchs und Admiral flattern<br />
umher. Der Feldhase<br />
findet zwischen den<br />
Sträuchern Deckung.<br />
Aktuelle Untersuchungen<br />
der Vogelwelt zeigen, dass<br />
hier Sumpfrohrsänger,<br />
Dorngrasmücke und<br />
Goldammer brüten (Luy<br />
2007). Schafstelzen nutzen<br />
die Sträucher und Bäume<br />
als Singwarte auf der<br />
Suche nach einem Weibchen.<br />
Sogar der Neuntöter<br />
konnte zur Zugzeit beobachtet<br />
werden. In wenigen<br />
hundert Metern Entfernung<br />
kann man die Wachtel<br />
rufen hören.<br />
Brennen – Lagerplätze<br />
für Kies aus<br />
der Isar<br />
In den Isarauen pflegt<br />
der <strong>LBV</strong> seit Herbst 2002<br />
einen besonderen Lebensraum:<br />
die Freimanner<br />
Brenne. Brennen sind sehr<br />
2/ 2008<br />
Der <strong>LBV</strong> schafft Vielfalt<br />
Die Vielfalt der Arten und ihrer Lebensräume rückt<br />
im Jahr 2008 aus einem besonderen Grund in den<br />
Vordergrund: Ende Mai fand in Bonn die 9. Vertragsstaatenkonferenz<br />
der Biodiversitätskonvention (CDB)<br />
statt. Diese Konvention ist ein internationales Übereinkommen<br />
zur Bewahrung der biologischen Vielfalt.<br />
Seit ihrer Gründung 1982 setzt sich die Kreisgruppe<br />
<strong>München</strong> des Landesbunds für Vogelschutz (Bayerns<br />
größter Arten- und Biotopschutzverband) in vielen<br />
verschiedenen Bereichen und auf unterschiedlichen<br />
Ebenen für den Erhalt der Biodiversität in <strong>München</strong><br />
ein.<br />
magere und trockene<br />
Standorte, die früher bei<br />
extremen Hochwässern<br />
der Isar entstanden. Der<br />
Fluss lagerte hier große<br />
Mengen der mitgeführten<br />
Kiesschotter ab. Aufgrund<br />
ihrer Mächtigkeit (Aufwölbung)<br />
sind Brennen<br />
vom Grundwasser abgeschnitten:<br />
Optimale Voraussetzungen<br />
für die<br />
Entstehung artenreicher<br />
Magerrasen. In der Isarbrenne<br />
Freimann kann<br />
man noch typische Vertreter<br />
der Pflanzengemeinschaft<br />
der Schneeheide-<br />
Kiefernwälder finden<br />
(z. B. Schneeheide, Erdsegge<br />
oder Blaugras).<br />
Viele Pflanzenarten,<br />
so genannte Alpenschwemmlinge<br />
wie der<br />
Deutsche Backenklee, hat<br />
die Isar aus dem Alpenraum<br />
bis nach <strong>München</strong><br />
getragen. Mit Sumpfständelwurz,Helmknabenkraut,Mückenhändelwurz<br />
und dem Großen<br />
Zweiblatt sind vier (!)<br />
Arten unserer heimischen<br />
Orchideen vertreten.<br />
Von Ende Mai bis<br />
Anfang August kann man<br />
auf den sonnendurchfluteten<br />
Lichtungen der Isarbrenne<br />
das Weißbindige<br />
Wiesenvögelchen fliegen<br />
sehen. Dieser gefährdete<br />
17<br />
Lebt auf den Lichtungen in der Isarbrenne Freimann – das<br />
Weißbindige Wiesenvögelchen Foto: Jochen Goldsche<br />
Schmetterling lebt vorzugsweise<br />
an intakten<br />
Waldrändern im Übergang<br />
zu mageren Lichtungen<br />
oder Wiesen. Er verschwindet,<br />
wenn sein<br />
Lebensraum verbuscht, zu<br />
oft gemäht oder gedüngt<br />
wird. Der Falter ist ein<br />
ausgesprochener „Sonnenanbeter“:<br />
Er sitzt mit<br />
zusammengeklappten<br />
Flügeln auf Büschen und<br />
richtet seine Flügelunterseite<br />
immer exakt zum<br />
Sonnenlicht aus, so dass<br />
der Schmetterling manchmal<br />
schon fast eine liegende<br />
Haltung einnimmt. In<br />
der Isarbrenne liebt auch<br />
die Zauneidechse das<br />
Sonnenbaden: Als wechselwarmes<br />
Tier erwärmt<br />
Gesucht:<br />
Helfer für die<br />
Biotoppflege<br />
sowie<br />
Abnehmer für<br />
Gehölzschnitt,<br />
Häckselgut und<br />
Mähgut!<br />
Kontakt:<br />
Christine Harzer<br />
Tel.: 0 89 / 200 270 81<br />
E-Mail: c-harzer@lbv.de
18<br />
sie ihre Körpertemperatur<br />
auf 38° C, bevor sie in den<br />
Wiesen auf Insektenjagd<br />
geht. Größere Reptilien<br />
wie die Ringelnatter<br />
haben die Isarauen bei<br />
Freimann ebenfalls zu<br />
ihrem Lebensraum erkoren.<br />
Die umfassenden<br />
Artenhilfsmaßnahmen der<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong> auf<br />
dem schon verfüllten Teilbereich<br />
der Kiesgrube<br />
Obermayr in Riem schaffen<br />
einen neuen Lebensraum<br />
für viele Arten, die<br />
ursprünglich in den dynamischen<br />
Flussauen zu<br />
Hause waren. Auf den<br />
Kiesflächen brütet in den<br />
Sommermonaten der<br />
Flussregenpfeifer. Die alljährlich<br />
im extensiven<br />
Betrieb der Kiesgrube neu<br />
aufgeschütteten Sandhügel<br />
erinnern an die sandigen<br />
Steilwände von Flüssen<br />
und Küstengebieten.<br />
Uferschwalben graben<br />
sich hier im Frühsommer<br />
ihre Brutröhren zur Aufzucht<br />
der Jungen. In den<br />
flachen Tümpeln laicht die<br />
Wechselkröte. Die auf<br />
Initiative des <strong>LBV</strong> neu<br />
angelegten Kleingewässer<br />
heizen sich schnell auf<br />
und ermöglichen so eine<br />
rasche Entwicklung der<br />
Kaulquappen. Die Hüpferlinge<br />
verlassen das<br />
Wasser, noch bevor sich<br />
Fressfeinde wie Libellenlarven<br />
entwickeln.<br />
<strong>München</strong>s<br />
letztes Moor<br />
Dort, wo sich im<br />
Münchner Westen das<br />
Grundwasser staut, bildeten<br />
sich früher flächendeckend<br />
Moorwiesen aus.<br />
Einige der Streuwiesen,<br />
die nach Entwässerung,<br />
Düngung und Aufforstung<br />
von der einstmals<br />
großen Mooslandschaft<br />
noch übrig geblieben sind,<br />
hat der <strong>LBV</strong> seit 2002 in<br />
seinem Biotoppflegeprojekt<br />
unter die Fittiche<br />
genommen. Die letzten<br />
Münchner Moorwiesen in<br />
der Moosschwaige bilden<br />
mit den aufgelassenen<br />
Fischteichen und dem klaren<br />
Wasser des Erlbachs<br />
einen vielseitigen Feuchtlebensraum<br />
für Moose,<br />
Sauergräser, schön blühende<br />
Moorpflanzen,<br />
Vögel, Amphibien und<br />
Libellen.<br />
Die Allacher Lohe ist im<br />
Jahr 2000 nicht ohne<br />
Grund als Naturschutzgebiet<br />
ausgewiesen worden.<br />
Die Haide ist mit ihren<br />
angrenzenden lichten<br />
Waldbereichen für ihren<br />
Arten- und Strukturreichtum<br />
bekannt. Die trockenen<br />
und nährstoffarmen<br />
Böden sind ein Eldorado<br />
für lichtbedürftige und<br />
konkurrenzschwache<br />
Pflanzenarten, die heute<br />
wegen der überall<br />
üblichen Düngung selten<br />
2/ 2008<br />
geworden sind. Vom<br />
Frühling bis in den Herbst<br />
hinein kann man hier verschiedene<br />
Blütenpflanzen<br />
bewundern: Im April blühen<br />
Schlüsselblume und<br />
Weißes Fingerkraut. Eine<br />
wahre Augenweide sind<br />
im Sommer die rosa blühenden<br />
Türkenbundlilien,<br />
die weißen Graslilien<br />
sowie gelb leuchtende<br />
Arten wie Sonnenröschen,<br />
Hufeisenklee und Wundklee.<br />
Ergänzt wird die<br />
Pracht von der weißen<br />
Straußblütigen Wucherblume<br />
und den lilafarbenen<br />
Salbeiarten und Glockenblumen.<br />
Zum Verweilen<br />
und Genießen lädt die<br />
Landschaft den Erholungssuchenden<br />
aber<br />
auch deshalb ein, weil<br />
Heuschrecken zirpen und<br />
Schmetterlinge umhergaukeln.<br />
Ohne die kontinuierlichen<br />
Pflegemaßnahmen<br />
des <strong>LBV</strong> kann diese<br />
Artenvielfalt in den –<br />
inzwischen etwa 40 Hektar<br />
großen – wertvollen<br />
Biotopen in Stadt und<br />
Landkreis <strong>München</strong> nicht<br />
bewahrt werden. Die bunten<br />
Blumenwiesen würden<br />
verfilzen und verbuschen,<br />
ihre Vielfalt langsam,<br />
aber sicher verschwinden.<br />
Im Winterhalbjahr nehmen<br />
wir daher aufkommende<br />
Gehölze wieder<br />
zurück, um die Wiesen<br />
Biotoppflege<br />
Die fleißigen Ehrenamtlichen<br />
der Pflegeaktion in der Isarbrenne<br />
Freimann am<br />
16. Februar 2008: Von links:<br />
Christian Mnich, Angelika<br />
Mocciaro, Martin Lell, Ernst<br />
Ehret, Eva <strong>Müller</strong>, Gerda<br />
Mittlmeier, Andreas Mayer,<br />
Ulrich Schwab, Dietrich Goldbrunner,<br />
Heidi Thimel, Sigrid<br />
Frank, Doreen Reinhardt,<br />
Elisabeth Thal, Gisela Heinz,<br />
Monika Graf, Ralf Heidner,<br />
Christoph und Christine<br />
Metzger, Philipp Gilbert;<br />
Hans Jocham<br />
Foto: Christian Köbele<br />
offen zu halten. In Sommer<br />
und Herbst mähen<br />
wir die Heiden und Streuwiesen<br />
und kümmern uns<br />
im Anschluss um den<br />
Abtransport des Mähgutes.<br />
Unser erfahrenes Team<br />
aus fach- und ortskundigen<br />
Biologen und Landschaftspflegern<br />
bekommt<br />
hierbei tatkräftige Unterstützung<br />
von inzwischen<br />
über 100 Ehrenamtlichen.<br />
Vielen Dank an alle, die<br />
bei der Pflege der Münchner<br />
Biotope mit angepackt<br />
haben! Ein besonderes<br />
Dankeschön auch an die<br />
vielen Spender, die geholfen<br />
haben, Moorwiesen<br />
für das Braunkehlchen zu<br />
pflegen, und an das Team<br />
des Naturschutzzentrums,<br />
das unsere Arbeit wieder<br />
großzügig unterstützt hat.<br />
Das Projekt „Natur in<br />
der Stadt – Pflege ausgewählter<br />
Münchner Biotope“<br />
wird vom Referat für<br />
Gesundheit und Umwelt<br />
der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> gefördert.<br />
Christine Harzer<br />
Spendenkonto:<br />
Landesbund<br />
für Vogelschutz<br />
Konto-Nr.: 100 107 911<br />
BLZ: 701 500 00<br />
Kennwort:<br />
Biotoppflege
Artenschutz an Gebäuden<br />
2/ 2008<br />
Wilde Gäste unterm Klosterdach<br />
Das Projekt „Artenschutz an Gebäuden“ kümmert<br />
sich um den Schutz von Gebäudebrütern und Fledermäusen<br />
– nicht nur in <strong>München</strong>, sondern auch im<br />
Landkreis. Dabei geht es vor allem um Baumaßnahmen:<br />
Je länger sich ein Umbau oder eine Renovierung<br />
hinzieht und je mehr Tierarten beteiligt sind, desto<br />
schwieriger wird die Betreuung. Nach mehrjähriger<br />
Bauzeit ist nun die Sanierung der Klosterkirche<br />
Schäftlarn abgeschlossen – erfolgreich für den <strong>LBV</strong><br />
und die Gebäudebrüter.<br />
Kultur und Natur<br />
in Schäftlarn<br />
Die Benediktinerabtei<br />
Schäftlarn, idyllisch im<br />
Isartal gelegen, gehört zu<br />
den Juwelen des bayerischen<br />
Spätbarocks. Jahr<br />
für Jahr zieht sie Tausende<br />
von Touristen an. In der<br />
Betriebsamkeit des<br />
Klosteralltags bemerkt<br />
kaum jemand, dass sich<br />
hier auch eine Reihe wilder<br />
Mitbewohner wohl<br />
fühlt: Im Schutz von Klostergebäuden<br />
und Kirchendach<br />
leben Gebäudebrüter<br />
wie Dohle, Mauersegler<br />
und Mehlschwalbe sowie<br />
die Fledermausarten Großes<br />
Mausohr und Wimperfledermaus.<br />
Die<br />
Unauffälligkeit der fliegenden<br />
Untermieter wäre<br />
einigen von ihnen fast<br />
zum Verhängnis geworden,<br />
denn im Sommer<br />
2005 begann die Generalsanierung<br />
der Klosterkirche<br />
St. Dionys. Zum<br />
Glück für Fledermaus und<br />
Co. war dies aber auch<br />
der Beginn einer mehrjährigen<br />
Schutzarbeit des<br />
<strong>LBV</strong> am Kloster Schäftlarn.<br />
Mauersegler – Brut<br />
mit Gottes Segen<br />
Bei einem Routinebesuch<br />
wurde nicht nur<br />
der Sanierungsbeginn,<br />
sondern auch die damit<br />
verbundene Gefahr für<br />
Gebäudebrüter und Fledermäuse<br />
offensichtlich:<br />
Der Aufbau des Außengerüstes<br />
Mitte Juli 2005<br />
bedrohte die im Kirchendach<br />
seit Jahrzehnten etablierteMauerseglerkolonie.<br />
Schnell war ein Kontakt<br />
zur Klosterverwaltung<br />
hergestellt, die nach<br />
kurzem Gespräch den<br />
Maßnahmen zum Schutz<br />
und Erhalt der Vögel<br />
zustimmte.<br />
Nach der Information<br />
des staatlichen Hochbauamts<br />
wurden schon in den<br />
nächsten Tagen mit der<br />
Bauleitung konkrete Maßnahmen<br />
vereinbart: Der<br />
Gerüstaufbau am Kirchenschiff<br />
wurde im oberen<br />
Bereich bis zum Brutende<br />
zurückgestellt.<br />
Im Kirchendachstuhl<br />
konnte man den Vögeln<br />
beim Brutgeschäft zusehen:<br />
Der Dachfuß lag<br />
offen zum Gewölbe und<br />
zum Dachboden hin. Das<br />
hat zwar in der Vergangenheit<br />
die Zählung und<br />
Beringung der Kolonie<br />
ermöglicht, aber diese<br />
Konstruktion war eine<br />
tödliche Falle für Mauersegler:<br />
Erste Ausflüge der<br />
Jungvögel endeten oft<br />
fünf Meter tiefer im<br />
Gewölbe – unmöglich für<br />
die Segler, wieder hoch<br />
zum Nest zu gelangen.<br />
Manche Vögel verirrten<br />
sich in den Dachstuhl und<br />
fanden nicht wieder<br />
zurück zu den Einfluglöchern.<br />
Während der Arbeiten<br />
galt es, Störungen der<br />
Brutvögel zu vermeiden.<br />
Dazu wurden die Rückseiten<br />
der Nistplätze<br />
geschlossen – während<br />
der Sanierung provisorisch,<br />
später dann endgültig.<br />
Holzbretter verhindern<br />
nun den Absturz<br />
oder das Verirren von<br />
Mauerseglern. Die Verschalungen<br />
sind oben<br />
offen: So wird der Dachboden<br />
durchlüftet und die<br />
Temperatur am Nistplatz<br />
bleibt erträglich. Zu Beobachtungszwecken<br />
können<br />
19<br />
einige der Felder geöffnet<br />
werden.<br />
Bis Herbst 2007 musste<br />
das Gerüst übrigens noch<br />
zweimal rückgebaut werden:<br />
Jeweils von Ende<br />
April bis Anfang August<br />
wurde den Seglern der<br />
Einflug ermöglicht. Dabei<br />
wurden Einflugmöglichkeit,<br />
Brutgeschehen und<br />
Brutende jeweils vom<br />
<strong>LBV</strong> kontrolliert.<br />
Ruhebereich für<br />
Mausohren<br />
Weniger auffällig verhielten<br />
sich einige Männchen<br />
des Großen Mausohrs,<br />
die im Dachfirst des<br />
Kirchenschiffes ihre Sommer-Hangplätze<br />
hatten.<br />
Zu sehen waren meist nur<br />
ihre Hinterlassenschaften;<br />
die Tiere selber versteckten<br />
sich in den Balkenfugen.<br />
Die stellenweise<br />
Erneuerung von Dachbalken<br />
und Dachziegeln<br />
erfolgte daher in zwei<br />
Etappen: So hatten die<br />
Fledermäuse jeweils eine<br />
Rückzugsmöglichkeit in<br />
einen ruhigeren Teil des<br />
Kirchendaches. Da die<br />
Einflugöffnungen nicht<br />
Junge Mauersegler im Nest auf dem Dachfuß der Kirche Foto: Sylvia Weber
20<br />
Fühlt sich auch im sanierten Dach wohl – das Große Mausohr<br />
Foto: Sylvia Weber<br />
bekannt waren, wurden<br />
die Dachdecker angewiesen,<br />
mögliche Einschlüpfe<br />
– vor allem im Bereich der<br />
Firstziegel – nicht zu verändern.<br />
Auf den Einsatz<br />
chemischer Holzschutzmittel<br />
wurde selbstverständlich<br />
verzichtet, denn<br />
Fledermäuse nehmen die<br />
Gifte durch ihre Flughäute<br />
auf und vergiften sich so<br />
nach und nach selbst. Bei<br />
einer Begehung nach<br />
Ende der Dachsanierung<br />
zeigte sich der Erfolg der<br />
Schutzmaßnahmen: An<br />
den bekannten Stellen<br />
lagen frische Kotkrümel<br />
auf den neuen Bodenbrettern<br />
…<br />
Schonzeit für<br />
Dohlen<br />
Anfang 2007 kam dann<br />
der Kirchturm an die<br />
Reihe: Nun wurde es eng<br />
für die darin lebenden<br />
Dohlen. Der Gerüstaufbau<br />
begann im März; ab dem<br />
31. März wurde er jedoch<br />
bis zum Brutende ausgesetzt.<br />
Dohlen reagieren<br />
auf Störungen während<br />
der Brutzeit sehr empfindlich,<br />
und es besteht die<br />
Gefahr, dass sie ihr Gelege<br />
oder die Jungvögel verlassen.<br />
Auch die Arbeiten an<br />
der Turmfassade durften<br />
deshalb nur bis etwa 3 m<br />
unter den Nistplätzen<br />
erfolgen – der obere<br />
Turmteil war allein den<br />
Dohlen vorbehalten. Das<br />
Gerüst behinderte sie<br />
nicht beim Einflug in die<br />
Nistplätze – im Gegenteil:<br />
Sie schienen sich über die<br />
zusätzlichen Sitzmöglichkeiten<br />
zu freuen. Nach<br />
dem 15. Juni ergab die<br />
Kontrolle, dass alle Jungdohlen<br />
ausgeflogen<br />
waren. Erst jetzt wurde<br />
der Turm fertig eingerüstet<br />
und die Sanierung<br />
konnte weitergehen.<br />
Die vorhandenen Nistplätze<br />
– 13 Dohlenkästen<br />
hinter den Schall-Löchern<br />
– reichen offensichtlich für<br />
die Größe der Kolonie<br />
2/ 2008<br />
nicht aus, denn über<br />
beschädigte Fenstergitter<br />
waren Dohlen in die<br />
Turmstube eingedrungen<br />
und hatten dort ein Nest<br />
errichtet. Mit ihnen nutzten<br />
Tauben die Öffnung<br />
und die Turmstube als<br />
Brutplatz – wegen der<br />
daraus resultierenden Verschmutzung<br />
ein unakzeptabler<br />
Zustand für die<br />
Klosterverwaltung. Im<br />
Zuge der Sanierung säuberte<br />
man die Turmstube.<br />
Und mit Einverständnis<br />
von Bauherrn und Bauamt<br />
wurden anschließend<br />
die drei letzten Schall-<br />
Löcher geöffnet und mit<br />
Nistkästen aus der Werkstatt<br />
von <strong>LBV</strong>-Mitglied<br />
Anton Kistler versehen.<br />
Im März 2008 konnten wir<br />
bereits die Besetzung<br />
durch je ein Dohlenpaar<br />
beobachten.<br />
Information im<br />
Klosterladen<br />
Nach über zwei Jahren<br />
ist die Außensanierung<br />
der Klosterkirche abgeschlossen.<br />
Der Baulärm ist<br />
vorbei; stattdessen hört<br />
man jetzt wieder Dohlenrufe.<br />
Fledermäuse und<br />
Mauersegler sind aus<br />
ihren Winterquartieren<br />
zurückgekehrt. Damit die<br />
heimlichen Mitbewohner<br />
nicht in Vergessenheit<br />
geraten, hat der <strong>LBV</strong> eine<br />
Informationstafel gestaltet,<br />
die die „wilden Gäste“<br />
und ihren Schutz vorstellt.<br />
Sie ist im Klosterladen<br />
aufgestellt und soll auch<br />
GESUCHT!<br />
Artenschutz an Gebäuden<br />
für den Schulunterricht<br />
am Gymnasium Schäftlarn<br />
verwendet werden.<br />
Für die gute Zusammenarbeit<br />
möchten wir<br />
uns bei Pater Wolfgang<br />
Winhard und Herrn Rührgartner<br />
(Verwaltung Abtei<br />
Schäftlarn), Herrn A. Floßmann<br />
(Staatliches Hochbauamt<br />
<strong>München</strong>) und<br />
Herrn H. Amesreiter<br />
(Ingenieurbüro Bergmann)<br />
bedanken. Sie<br />
haben entscheidend dazu<br />
beigetragen, nicht nur für<br />
technische und finanzielle<br />
Probleme, sondern auch<br />
für die Belange des Artenschutzes<br />
eine gute Lösung<br />
zu finden. Ein besonderer<br />
Dank geht auch an alle<br />
Zeit- und Geldspender,<br />
die das Projekt Artenschutz<br />
an Gebäuden<br />
unterstützt haben und an<br />
das Team vom Naturschutzzentrum,<br />
das auch<br />
in diesem Jahr wieder<br />
einen großen Teil der Erlöse<br />
aus dem Verkauf von<br />
Naturschutzprodukten an<br />
das Projekt gespendet hat.<br />
Ohne sie alle wäre der<br />
Gebäudebrüter- und Fledermausschutz<br />
nicht<br />
möglich!<br />
Sylvia Weber<br />
Spendenkonto:<br />
Landesbund<br />
für Vogelschutz<br />
Konto-Nr.: 100 107 911<br />
BLZ: 701 500 00<br />
Kennwort:<br />
Gebäudebrüter<br />
Schlupfwinkel von Mauersegler, Spatz & Co.<br />
Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe, Haussperling,<br />
Dohle und Turmfalke brauchen unsere Hilfe.<br />
Bitte helfen Sie mit, diese Gebäudebrüter zu<br />
schützen: Melden Sie uns alle Bruten aus <strong>München</strong><br />
und dem Landkreis!<br />
Meldebögen und Informationen gibt es in unserer<br />
Geschäftsstelle in der Klenzestraße 37 oder im<br />
Internet: www.lbv-muenchen.de/Projekte unter<br />
Artenschutz an Gebäuden/Artenschutz<br />
Kontakt: Sylvia Weber, Tel. 0 89 / 20 02 70 83, E-Mail: s-weber@lbv.de
Naturschutzpraxis<br />
Naturschutzpraxis im Landkreis<br />
<strong>München</strong><br />
Die Naturschutzpraxis im Landkreis <strong>München</strong><br />
obliegt den einzelnen Gemeinden und Städten. Eine<br />
unterschiedliche Vorgehensweise im Arten- und Biotopschutz<br />
liegt deshalb auf der Hand. In einer zweijährigen<br />
Studie ging der Landesbund für Vogelschutz<br />
der Naturschutzpraxis im Landkreis <strong>München</strong> genauer<br />
auf den Grund. Ziel ist es, allen am Naturschutz<br />
Interessierten ein Nachschlagewerk an die Hand und<br />
einen Anstoß für weitere Naturschutzmaßnahmen an<br />
den Gemeinden des Münchner Landkreises zu geben.<br />
Exemplarisch wurden<br />
folgende 16 Gemeinden<br />
untersucht:<br />
Aying, Feldkirchen,<br />
Grasbrunn, Grünwald,<br />
Höhenkirchen-Siegertsbrunn,<br />
Ismaning, Neuried,<br />
Oberschleißheim,<br />
Ottobrunn, Planegg, Sauerlach,Straßlach-Dingharting,<br />
Schäftlarn, Unterföhring,<br />
Unterhaching,<br />
Unterschleißheim.<br />
In Gesprächen mit den<br />
Verantwortlichen der<br />
jeweiligen Gemeinde ging<br />
es um verschiedene Fragen.<br />
Ansprechpartner<br />
für den Arten- und<br />
Biotopschutz<br />
Insgesamt 12 der untersuchten<br />
Gemeinden haben<br />
die Stelle eines Umweltberaters<br />
besetzt. Die<br />
Gemeinden Grünwald,<br />
Ismaning, Unterhaching<br />
und die Stadt Unterschleißheim<br />
besitzen<br />
sogar zwei Umweltberater.<br />
In vier Gemeinden<br />
gibt es keinen gesonderten<br />
Ansprechpartner für<br />
den Bereich Arten- und<br />
Biotopschutz.<br />
Schutzgebiete und<br />
kartierte Biotope<br />
In den Gemeinden liegen<br />
unterschiedliche Voraussetzungen<br />
für einen<br />
erfolgreichen Arten- und<br />
Biotopschutz vor. Manche<br />
Kommunen sind bereits<br />
stark versiegelt oder von<br />
intensiver landwirtschaftlicher<br />
Nutzung geprägt<br />
und bieten wenig Spielraum<br />
für Naturschutzmaßnahmen.<br />
Andere sind<br />
– bedingt durch den<br />
Naturraum und aufgrund<br />
geringer Besiedelungsdichte<br />
– sehr gut mit wertvollen<br />
Biotopen ausgestattet.<br />
Dies spiegelt sich in<br />
der Anzahl der Schutzgebiete<br />
und kartierten Biotope<br />
wider: In den Gemeinden<br />
Ismaning, Aying und<br />
Oberschleißheim wurden<br />
2/ 2008<br />
Anfang der 90er-Jahre in<br />
der jeweiligen Biotopkartierung<br />
mindestens 41,<br />
teils sogar bis zu 53 Biotope<br />
erfasst. In Neuried,<br />
Unterhaching, Höhenkirchen-Siegertsbrunn<br />
und<br />
Grasbrunn konnten nur<br />
noch bis zu vier naturschutzfachlich<br />
wertvolle<br />
Biotope dokumentiert<br />
werden.<br />
Baumschutzverordnung<br />
Jede Gemeinde ist nach<br />
dem Bayerischen Naturschutzgesetz<br />
dazu<br />
ermächtigt, eine Baumschutzverordnung<br />
zu<br />
erlassen. Diese Verordnung<br />
verbietet, Bäume<br />
oder auch Sträucher zu<br />
zerstören, zu entfernen<br />
oder zu verändern. Sieben<br />
der untersuchten Gemeinden<br />
haben Baumschutzverordnungen<br />
aufgestellt,<br />
die unterschiedliche Vor-<br />
Die Gemeinde Planegg beauftragte den <strong>LBV</strong> zur Pflege naturschutzfachlich<br />
wertvoller Biotope Foto: Antonius von Vacano<br />
21<br />
gaben beinhalten. Der<br />
Schutz bezieht sich hierbei<br />
meist auf Bäume ab einem<br />
Umfang zwischen 50 cm<br />
(Ottobrunn und Unterschleißheim)<br />
und 100 cm<br />
(Grünwald) in einem<br />
Meter Höhe. Die Gemeinde<br />
Neuried hat in ihre<br />
Verordnung auch den<br />
Schutz von allen Sträuchern<br />
mit aufgenommen.<br />
Während manche<br />
Gemeinden den Schutz<br />
auf bestimmte Baumarten<br />
oder allgemein auf Laubgehölze<br />
beziehen, haben<br />
andere z. B. Obstgehölze<br />
von der Verordnung ausgenommen.<br />
Landschaftsplan<br />
Nach Art. 3 Abs. 2 Satz<br />
1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes<br />
werden im<br />
Landschaftsplan „die örtlichen<br />
Erfordernisse und<br />
Maßnahmen zur Verwirklichung<br />
der Ziele des
22<br />
Naturschutzes und der<br />
Landschaftspflege“ dargestellt.<br />
Ein Landschaftsplan<br />
existiert an allen 16<br />
Gemeinden. Sechs<br />
Gemeinden haben den<br />
Landschaftsplan auch in<br />
den Flächennutzungsplan<br />
mit übernommen. Erst<br />
dadurch werden die vorgeschlagenenNaturschutzmaßnahmenrechtswirksam.<br />
Eingriffs-<br />
Ausgleichsregelung<br />
Bei Eingriffen in Natur<br />
und Landschaft sind die<br />
Gemeinden verpflichtet,<br />
Ausgleichsflächen zu<br />
schaffen. Alle Gemeinden<br />
führen die Maßnahmen je<br />
nach Bedarf sowohl innerhalb<br />
als auch außerhalb<br />
des betreffenden Baugrundstückes<br />
durch.<br />
Neun Gemeinden haben<br />
ein Ökokonto. Bei drei<br />
Gemeinden befindet es<br />
sich im Aufbau. Mittels<br />
des Ökokontos können<br />
Flächen schon vor der<br />
Bebauungsplanung bereitgestellt<br />
und Ausgleichsmaßnahmen<br />
vorab durchgeführt<br />
werden. Wie der<br />
Eingriff ausgeglichen<br />
wird, entscheidet sich je<br />
nach den natürlichen<br />
Gegebenheiten wie auch<br />
den Belangen vor Ort:<br />
Hier wird der Ortsrand<br />
begrünt, eine Hecke<br />
gepflanzt oder ein Bach<br />
renaturiert, dort werden<br />
neue Amphibienteiche<br />
ausgehoben oder Magerrasen<br />
angesät.<br />
Maßnahmen im<br />
Arten- und Biotopschutz<br />
Die 16 untersuchten<br />
Gemeinden zeigen ein<br />
sehr unterschiedliches<br />
Engagement im Artenund<br />
Biotopschutz. In<br />
manchen Gemeinden werden<br />
über den gesetzlich<br />
vorgeschriebenen ökologischen<br />
Ausgleich hinaus<br />
keine Maßnahmen im<br />
2/ 2008<br />
Werner Becker, Umweltberater in Oberschleißheim, präsentiert das umfangreiche<br />
Artenschutzprogramm der Gemeinde Foto: Ulrich Schwab<br />
Naturschutz ergriffen.<br />
Zum Teil werden unabhängig<br />
von gesetzlichen<br />
Vorschriften einzelne<br />
Maßnahmen durchgeführt,<br />
wie z. B. die Anlage<br />
einer Streuobstwiese oder<br />
der Bau eines Kleingewässers<br />
für Amphibien.<br />
Andere Gemeinden schaffen<br />
strukturreiche Grünzüge,<br />
Heckenstreifen,<br />
renaturieren Bäche und<br />
sind um die Vernetzung<br />
der Biotope bemüht. Die<br />
Gemeinde Oberschleißheim<br />
hat für das gesamte<br />
Gemeindegebiet ein<br />
Artenschutzprogramm<br />
erstellt. In Feldkirchen,<br />
Neuried und Planegg sollen<br />
Wegränder und Grünstreifen<br />
entlang der Straßen<br />
zu artenreichen<br />
Magerwiesen entwickelt<br />
werden. Für die Pflege der<br />
Grünflächen hat die<br />
Gemeinde Oberschleißheim<br />
ein Programm zur<br />
zweimaligen Mahd aufgestellt,<br />
die Gemeinde Planegg<br />
besitzt hierfür einen<br />
Naturschutzpraxis<br />
eigenen Pflege- und Entwicklungsplan.<br />
Die<br />
Gemeinde Ottobrunn<br />
setzt sich für den Schutz<br />
der Saatkrähenkolonie vor<br />
Ort ein. Ottobrunn hat<br />
zudem eine Fläche<br />
gepachtet, die eigens<br />
Naturschutzmaßnahmen<br />
vorbehalten ist. Die<br />
Gemeinden Ismaning,<br />
Grünwald, Unterhaching,<br />
Schäftlarn, Sauerlach und<br />
Unterföhring setzen sich<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem Landesbund für<br />
Vogelschutz für den<br />
Schutz Gebäude bewohnender<br />
Tierarten ein. In<br />
der Gemeinde Sauerlach<br />
wurde ein ehemaliger<br />
Trinkwasserbehälter als<br />
Quartier für Fledermäuse<br />
geöffnet. Einige Gemeinden<br />
unterstützen den<br />
Naturschutz vor Ort über<br />
ihre Mitgliedschaft beim<br />
Landesbund für Vogelschutz,<br />
beim Landschaftspflegeverband,<br />
dem Heideflächenverein<br />
oder dem<br />
Verein Dachauer Moos.<br />
Die Gemeinde Planegg<br />
hat zudem den Landesbund<br />
für Vogelschutz mit<br />
der Pflege naturschutzfachlich<br />
wertvoller Biotope<br />
im Gemeindegebiet<br />
beauftragt. In vielen<br />
Gemeinden setzen sich<br />
auch die Bürger vor Ort<br />
ehrenamtlich und tatkräftig<br />
für den Naturschutz<br />
ein.<br />
Broschüre über<br />
Naturschutzpraxis<br />
Die detaillierten Ergebnisse<br />
dieser Studie können<br />
Sie in einer anschaulichen<br />
Broschüre nachlesen.<br />
Neben den genannten<br />
Themen wird für jede<br />
Gemeinde ein besonderes<br />
Naturschutz-Projekt vorgestellt.<br />
Wir bedanken uns bei<br />
der Gregor Louisoder<br />
Umweltstiftung für die<br />
finanzielle Unterstützung<br />
dieses Projekts.<br />
Christine Harzer
Siedlung Nordheide<br />
2/ 2008<br />
Ein bunter Klotz und seine neue<br />
grüne Umgebung<br />
Gedanken zur Begrünung auf der Nordheide<br />
Mit der Eröffnung des Einkaufszentrums MIRA auf<br />
der Panzerwiese ist die Bebauung des dortigen neuen<br />
Wohngebietes, das jetzt „Siedlung Nordheide“<br />
genannt wird, fast abgeschlossen. Das Einkaufszentrum<br />
ist ein mehrgeschossiger, bunter Klotz mit einer<br />
Reihe von in jeder Stadt und jeder Einkaufsmeile vertretenen,<br />
ewig gleichen Filialgeschäften geworden.<br />
Auch einer der langweiligsten Erzeuger von Massenmode<br />
ist jetzt ins MIRA eingezogen. Aber das Sortiment<br />
ist ja nun mal Sache der Betreiber. Die Integration<br />
des großen Gebäudes in das umgebende Stadtviertel<br />
betrifft dagegen alle Anwohner. Einige kritische<br />
Gedanken dazu sollten erlaubt sein.<br />
Bei der Gestaltung der<br />
verbliebenen offenen<br />
Grünflächen hätte man<br />
annehmen können, dass<br />
versucht würde, die<br />
ursprüngliche Magerrasenvegetation<br />
in kleinen<br />
Teilen wiederauferstehen<br />
zu lassen. Flora und<br />
Fauna dieser Flächen hätten<br />
wohl wegen der Nähe<br />
zur umliegenden Wildnis<br />
Überlebenschancen<br />
gehabt. Die anfangs ver-<br />
Die Freifläche vor dem MIRA Foto: Angelika Mocciaro<br />
bliebenen kiesigen Erdwälle<br />
überzogen sich<br />
nämlich noch in der Bauphase<br />
mit wunderbaren<br />
Wildpflanzen wie Königskerzen,<br />
dem gelben Färberwau,Karthäusernelken,<br />
der Nachtkerze oder<br />
verschiedenen Skabiosenarten.<br />
Natur nicht<br />
einbezogen<br />
Doch die vorhandene<br />
Natur wurde nicht einbezogen.<br />
Die Wälle wurden<br />
sorgsam abgetragen und<br />
ersetzt durch akribisch in<br />
Reih und Glied stehende<br />
Hartriegel-Plantagen und<br />
andere gleichförmige<br />
Sträucher – sauber eingebettet<br />
in Rindenmulch.<br />
Bäume von einheitlicher<br />
Größe – gepflanzt in<br />
immer gleichem Abstand<br />
zueinander – waren wohl<br />
als Auflockerung gedacht.<br />
Positiv anzumerken ist<br />
wenigstens, dass bei der<br />
Auswahl der Baumarten<br />
auf die steril wirkenden<br />
Hybridpappeln verzichtet<br />
wurde; Ebereschen und<br />
Ahornbäume beherrschen<br />
stattdessen das Feld. Vor<br />
den Wohnhäusern finden<br />
sich – wie leider allzu oft –<br />
monotone Hainbuchenhecken<br />
als Sichtschutz.<br />
Was wollen die<br />
Anwohner?<br />
Berufsmäßige Landschaftsgestalter<br />
werden<br />
jetzt einwenden: ‚Man<br />
kann nicht eine große<br />
Fläche bebauen und die<br />
unbebauten Flächen sich<br />
selbst überlassen, damit<br />
Raum für Natur in der<br />
23<br />
Stadt entsteht. Die Bürger<br />
und Architekten würden<br />
dann nämlich Sturm laufen<br />
und einen unordentlichen<br />
Verhau auf teurem<br />
Stadtgrund anprangern.’<br />
Gänzlich naturbelassene<br />
Grünflächen haben in<br />
Wohngegenden tatsächlich<br />
ein Akzeptanzproblem.<br />
Trotzdem hätte man<br />
bei der Anlage zumindest<br />
auf den alles erstickenden<br />
Rindenmulch verzichten<br />
können und blütenreiche,<br />
Beeren tragende Sträucher<br />
wie Holunder und Schlehen<br />
pflanzen können. Die<br />
Sichtschutzhecken vor<br />
den Häusern hätten artenreicher<br />
ausfallen können.<br />
Wären die Heckenpflanzungen<br />
nicht so dicht, hätten<br />
auch durch Vögel eingebrachte<br />
Wildsträucher<br />
eine Chance gehabt. Die<br />
eine oder andere Teilfläche<br />
zwischen den gepflasterten<br />
Wegen hätte man<br />
auch einmal sich selbst<br />
überlassen können: Die<br />
Beobachtung, was die<br />
Natur auf so einer Parzelle<br />
entstehen lässt, wäre für<br />
viele Anwohner sicher ein<br />
schönes Naturerlebnis<br />
gewesen. Und hätte man<br />
nicht auch einmal die eine<br />
oder andere Vorschrift,<br />
z. B. über die zwingend<br />
gebotene Anzahl gleich<br />
großer Bäume, die auch<br />
noch einen vorgeschriebenen<br />
Stammumfang haben<br />
müssen, hinterfragen können?<br />
Natur in der Stadt ist<br />
eine reizvolle Idee – ich<br />
glaube, es gibt noch viel<br />
zu bedenken und viel zu<br />
tun.<br />
Angelika Mocciaro
24<br />
2/ 2008<br />
Naturschutzzentrum<br />
Wie jeder Einkauf in unserem<br />
Naturschutzzentrum (NUZ) der<br />
bedrohten Natur zugute kommt<br />
Das Naturschutzzentrum hat durch seinen Ladenverkauf<br />
in der Klenzestraße 37 und durch seine<br />
Messe- und Veranstaltungsaktivitäten für das Geschäftsjahr<br />
2007 einen ordentlichen Gewinn erwirtschaftet.<br />
Dieser Gewinn sollte natürlich der Natur in<br />
Stadt und Landkreis <strong>München</strong> zugute kommen. Unser<br />
Team hat sich deshalb entschlossen, dem Projekt<br />
„Artenschutz an Gebäuden“ (Leitung Sylvia Weber)<br />
mit 7.000 € und dem Projekt „Schutz Münchner Biotope“<br />
(Leitung Christine Harzer) mit 4.000 € unter die<br />
Arme zu greifen.<br />
„Umsatz und Gewinn<br />
gegenüber dem Vorjahr<br />
erneut gesteigert“. Nicht<br />
nur bei börsennotierten<br />
Unternehmen löst so eine<br />
Nachricht Zufriedenheit<br />
aus, sondern auch beim<br />
Team unseres gemeinnützig<br />
geführten NUZ. Ein<br />
schöner Erfolg, der vor<br />
allem durch unsere fünfzehn<br />
Beteiligungen an<br />
externen Veranstaltungen<br />
möglich gemacht wurde.<br />
Unter anderem waren wir<br />
auf den Messen „Garten“<br />
und „Jagen und Fischen“<br />
und auf dem „Gartenfestival<br />
Landshut“ präsent. An<br />
dieser Stelle herzlichen<br />
Dank an alle, die an diesem<br />
Ergebnis beteiligt<br />
waren und ihre kostbare<br />
Freizeit einer guten Sache<br />
gewidmet haben.<br />
Das Jahr 2008 hat uns<br />
schon wieder fest im Griff:<br />
Der erste Höhepunkt – die<br />
Messe „Garten“ – haben<br />
wir mit Erfolg gemeistert<br />
auf einem Messestand<br />
vom Feinsten, liebevoll<br />
konzipiert und aufgebaut<br />
von Sven Hallström und<br />
seinen unermüdlichen<br />
Helfern, Manfred Kirschbaum<br />
und Werner Fuhrmann.<br />
Tausende von<br />
interessierten Naturfreunden<br />
haben uns wieder<br />
besucht und sich über die<br />
Ziele und Aufgaben des<br />
<strong>LBV</strong> informiert. Fast an<br />
jedem Messetag hat der<br />
<strong>LBV</strong> mit interessanten<br />
Vorträgen auf sich aufmerksam<br />
gemacht –<br />
gehalten von Sylvia<br />
Weber, Christina Wenderoth<br />
und Andreas Schmitt.<br />
Auch heuer waren wir<br />
wieder der einzige Stand,<br />
der sich dem Thema<br />
Naturschutz gewidmet<br />
hat; und so fand auch der<br />
bayerische Landwirtschaftsminister<br />
Miller bei<br />
seinem Standbesuch nur<br />
lobende Worte über unser<br />
ehrenamtliches Engagement.<br />
Dass wir so ganz<br />
nebenbei unsere NUZ-<br />
Artikel hervorragend an<br />
die Frau bzw. den Mann<br />
gebracht haben, braucht<br />
sicher nicht erwähnt zu<br />
werden. Es waren wieder<br />
interessante und anregende<br />
Tage, die keiner von<br />
uns Messe-Ständlern<br />
missen möchte.<br />
Und das Veranstaltungskarussell<br />
drehte sich<br />
munter weiter: Vom 8. bis<br />
12. Mai waren wir mit<br />
einem Stand auf den Freisinger<br />
Gartentagen präsent.<br />
Danach nahm das<br />
Gartenfestival auf der<br />
Burg Trausnitz in Landshut<br />
(29.5. – 1.6.) all unsere<br />
Kräfte in Anspruch, und<br />
Unser gut besuchter Stand auf der Messe Garten 2008<br />
Foto: Sylvia Weber<br />
gleichzeitig durfte das<br />
NUZ auf dem Hollerfest<br />
am 31.5. nicht fehlen.<br />
Zum ersten Mal beteiligen<br />
wir uns auf Initiative<br />
von Walter Sindlinger an<br />
einer Rallye des ADFC<br />
(Allgemeiner Deutscher<br />
Fahrradclub) am 29.6. mit<br />
einem Info- und Verkaufsstand,<br />
der – auch ein<br />
Novum – im Biergarten<br />
Kugleralm steht. Es wird<br />
sicher spannend, wie die<br />
Biergartenbesucher auf<br />
einen Umweltstand reagieren<br />
werden.<br />
Am 30.8. steigt die<br />
Internationale Nacht der<br />
Fledermäuse, eine nun<br />
schon traditionsreiche<br />
Veranstaltung am Rumford-Schlössl,<br />
und so geht<br />
es fröhlich weiter.<br />
Und weil es sich inzwischen<br />
herumgesprochen<br />
hat, dass unsere Stände<br />
Publikumsmagneten sind,<br />
bekamen wir einen Platz<br />
auf dem Zentralen Landwirtschaftsfest<br />
angeboten,<br />
das vom 20. bis 28.9. auf<br />
der Theresienwiese stattfinden<br />
wird.<br />
Spätestens an diesem<br />
Punkt wird der aufmerksame<br />
Leser stutzen und<br />
sich fragen, wie ein so<br />
kleines Team, bestehend<br />
aus 12 Aktiven, all diese<br />
Aufgaben bewältigen<br />
kann. Das fragen wir uns<br />
auch und müssen feststellen,<br />
dass wir so langsam<br />
an unsere Grenzen stoßen,<br />
wenn … ja wenn sich<br />
keine neuen Mitstreiter<br />
finden, die unser Team<br />
verstärken.<br />
Daher abschließend<br />
unsere Bitte, doch einmal<br />
zu überlegen, ob sie nicht<br />
noch Freiräume in Ihrem<br />
Terminplan sinnvoll füllen<br />
möchten. Aufgeschlossenheit<br />
gegenüber den Fragen<br />
des Umweltschutzes,<br />
aber auch die Bereitschaft,<br />
auf Menschen zuzugehen<br />
und in einem Team Verantwortung<br />
zu übernehmen,<br />
zeichnen unsere<br />
NUZ-Truppe aus. Wir leisten<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
für den <strong>LBV</strong> und erwirtschaften<br />
gleichzeitig einen<br />
Beitrag zum Budget der<br />
Kreisgruppe, mit dem<br />
wichtige Projekte gefördert<br />
werden können.<br />
Machen sie deshalb mit –<br />
wir freuen uns auf sie.<br />
Horst Rehn
Im Profil<br />
2/ 2008<br />
Im Profil: Sven Hallström<br />
In den Medien macht seit einigen Monaten das<br />
Schlagwort vom „Krieg der Generationen“ die Runde;<br />
den Älteren wird unterstellt, sie würden die Jüngeren<br />
„ausplündern“. In unserem Verband ist das Gegenteil<br />
der Fall: Die Generationen profitieren voneinander.<br />
Die Redaktion des NaturschutzReport möchte Ihnen<br />
heute Sven Hallström vorstellen. Sein Lebensweg ist<br />
sicher ein außergewöhnliches Vorbild. Dennoch kann<br />
er stellvertretend stehen für die vielen Senior-Experten<br />
und Senior-Helfer, ohne die ein ehrenamtlich<br />
getragener Verband wie der <strong>LBV</strong> nicht existieren<br />
könnte.<br />
Nachdem Sven Hallström,<br />
Jahrgang 1924, die<br />
letzten Kriegsjahre noch<br />
als junger Soldat erlebt<br />
hatte, nahm er 1946 seine<br />
erste Arbeitsstelle bei der<br />
Allianz in Hannover an.<br />
1949 zog er dann nach<br />
<strong>München</strong> und wechselte<br />
zur Münchner Rück. Ende<br />
1989 ging Sven Hallström<br />
mit 65 Jahren nach 43<br />
Arbeitsjahren, davon fast<br />
dreißig als Abteilungsleiter,<br />
in Pension.<br />
Auf Ruhestand hatte<br />
Hallström aber keine Lust.<br />
Der leidenschaftliche<br />
Hobby-Archäologe wollte<br />
sich – neben seinem Steckenpferd<br />
– auch für<br />
Natur und Umwelt sinnvoll<br />
und aktiv einsetzen.<br />
Deshalb begann er sich<br />
bei verschiedenen<br />
Umweltorganisationen<br />
umzusehen, ohne zunächst<br />
das Passende zu<br />
finden. Die meisten Organisationen<br />
schienen seine<br />
Tatkraft etwas zu unterschätzen.<br />
Wie so oft spielte dann<br />
der Zufall eine Rolle. Als<br />
Hallström 1990 eilig eine<br />
Straße queren wollte, fiel<br />
ihm ein Aufkleber mit<br />
einem Eisvogel auf, der<br />
auf einer Autoscheibe<br />
klebte. Irgendwie muss<br />
ihm das Logo sehr gefallen<br />
haben, denn er schrieb<br />
eine Karte an den <strong>LBV</strong>.<br />
Und nach einer ersten<br />
Kontaktaufnahme mit<br />
dem damaligen <strong>LBV</strong>-<br />
Schatzmeister Michael<br />
Weinert konnte er loslegen.<br />
Zunächst übernahm<br />
Hallström 1991 die<br />
Betreuung der Nistkästen<br />
im Nymphenburger<br />
Schlosspark – und zwar<br />
von allen 250, die dort<br />
hingen. Da ihn das aber<br />
nur sieben volle Tage<br />
beschäftigen konnte, übernahm<br />
er wenig später<br />
auch noch den Schleißheimer<br />
Park mit weiteren 75<br />
Kästen. Die Nistkästen<br />
betreut er heute noch, seit<br />
2003 mit Unterstützung<br />
von Reinhard Apelt.<br />
Um eine gute Kommunikation<br />
zwischen den<br />
<strong>LBV</strong>-Aktiven zu erreichen,<br />
fehlte Mitte der 1990er<br />
Jahre ein Mitteilungsblatt,<br />
das speziell auf deren<br />
Ansprüche zugeschnitten<br />
war. Deshalb wandte sich<br />
Hallström 1995 an unseren<br />
damaligen Vorsitzenden<br />
Klaus Georg Schulze,<br />
um so ein Mitteilungsblatt<br />
einzufordern. Schulze<br />
bedankte sich für den<br />
guten Vorschlag – nicht<br />
ohne den Hinweis, dass,<br />
wer Vorschläge mache,<br />
dann auch für deren<br />
Umsetzung zuständig sei.<br />
So entstand mit Sven<br />
Hallström als Chefredakteur<br />
und Herausgeber in<br />
Personalunion der „Eisvogel“<br />
als viermal im Jahr<br />
erscheinendes Informationsblatt<br />
für die Aktiven<br />
im <strong>LBV</strong>. Dieses Jahr ging<br />
Sven Hallström<br />
die 50. Ausgabe in Druck.<br />
Hilfreich unterstützt<br />
wurde und wird er dabei<br />
zuverlässig von Traudl<br />
Stellwag, die schon bei<br />
der Münchner Rück mit<br />
ihm zusammengearbeitet<br />
hatte.<br />
Ab 1997, Sven Hallström<br />
war inzwischen mal<br />
eben 73 Jahre alt geworden,<br />
übernahm er die<br />
Organisation für alle Messeauftritte<br />
des <strong>LBV</strong>. Seine<br />
erste Messe, die „Jagen<br />
und Fischen“, wurde noch<br />
mit Klapptisch, Wandbildern<br />
und gemieteten Ausstellungsmöbelnbestritten.<br />
Nachdem aber mit<br />
Manfred Kirschbaum ein<br />
handwerklich versierter<br />
Helfer gefunden war und<br />
Horst Rehn, der heutige<br />
Leiter des Naturschutzzentrums,<br />
ein ganzes<br />
Team von Standhelfern<br />
organisiert hatte, entwickelte<br />
sich Erstaunliches.<br />
Hallström organisierte<br />
25<br />
zwei absolut professionell<br />
gestaltete Messeauftritte<br />
pro Jahr im neuen Riemer<br />
Messezentrum. Regelmäßig<br />
wurde der <strong>LBV</strong>-Stand<br />
wegen seiner Originalität<br />
und der freundlichen und<br />
zuverlässigen Standbetreuung<br />
ausgezeichnet.<br />
Um nun auf den<br />
Anfang dieses Portraits<br />
zurückzukommen: Bei all<br />
diesen jahrzehntelangen<br />
Aktivitäten hat Sven Hallström<br />
nur einen ausgeplündert<br />
– seinen Geldbeutel,<br />
wenn er die<br />
gesamten Messeauftritte<br />
des <strong>LBV</strong> regelmäßig auf<br />
eigene Kosten finanzierte.<br />
Von seinen vielen Aktivitäten<br />
und seinem Engagement<br />
haben viele Jüngere<br />
profitiert. Er hat unter<br />
anderem entscheidend<br />
dazu beigetragen, dass in<br />
der Geschäftsstelle mehrere<br />
Arbeitsplätze entstehen<br />
konnten.<br />
Die Redaktion
26<br />
2/ 2008<br />
<strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
Die Hofpfisterei fördert die <strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
Gesucht – gefunden: noch mehr<br />
Leiterinnen und Leiter für die<br />
Natur-Kindergruppen des <strong>LBV</strong><br />
Je weiter am 19. Februar der Uhrzeiger in Richtung<br />
18 Uhr wanderte, desto größer wurde die Spannung<br />
beim Team der <strong>LBV</strong>-Umweltbildner: Wie viele Interessierte<br />
würden zum Informationsabend über unser Projekt<br />
„Münchner Naturkindergruppen“ erscheinen?<br />
Die Vorbereitung<br />
stimmte jedenfalls: Stolze<br />
6.000 Informationsbroschüren<br />
über die Naturkindergruppen<br />
waren<br />
durch die Filialen der<br />
Hofpfisterei verteilt worden.<br />
Die großzügige<br />
Unterstützung durch Margaretha<br />
Stocker, die Chefin<br />
der Hofpfisterei, hatte<br />
das ganze Projekt ja erst<br />
möglich gemacht. Weitere<br />
1.000 Flyer konnten über<br />
die Ökokiste Tagwerk, das<br />
Hofgut Letten und das<br />
Münchner Kinder- und<br />
Jugendmuseum verteilt<br />
werden. Gesucht wurden<br />
pädagogisch interessierte,<br />
begeisterungsfähige<br />
Menschen, die gerne mit<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
spielerisch Mün-<br />
chens Natur erforschen<br />
wollten.<br />
Als der Uhrzeiger auf<br />
fünf nach Sechs stand,<br />
hatten sich 19 Aspiranten<br />
versammelt – eine Zahl,<br />
die wir kaum zu hoffen<br />
gewagt hatten. Die Veranstaltung<br />
wurde ein voller<br />
Erfolg: Ein Großteil der<br />
Anwesenden meldete sich<br />
kurz entschlossen für das<br />
<strong>LBV</strong>-Gruppenleiterseminar<br />
„Natürlich etwas<br />
bewegen“ an.<br />
Wir hatten nicht zum<br />
ersten Mal gesucht. Zu<br />
Beginn dieses Jahres exis-<br />
Gewässeruntersuchung mit Überraschungen: „Wusstet ihr, dass Würmer Augen haben?“<br />
Foto: Birgitta Büche<br />
tierten bereits 17 aktive<br />
Natur-Kindergruppen für<br />
Kinder im Alter von vier<br />
bis zehn Jahren. Jede dieser<br />
Gruppen trifft sich alle<br />
zwei Wochen für einen<br />
Nachmittag. Da der <strong>LBV</strong><br />
<strong>München</strong> aber viele Kinder<br />
auf der Warteliste hat<br />
und in manchen Stadtteilen<br />
oder Landkreisgemeinden<br />
gleich mehrere<br />
Kindergruppen starten<br />
könnten, suchen wir ständig<br />
weitere Betreuerinnen<br />
und Betreuer.<br />
Einsteiger-Seminar<br />
Anfang März trafen<br />
sich die neuen Kinderund<br />
Jugendgruppenleiter<br />
beim Einsteiger-Seminar,<br />
um sich mit viel Spaß für<br />
ihre zukünftigen Betreueraufgaben<br />
zu rüsten. Beim<br />
ABC der Entwicklungspsychologie<br />
rauchten die<br />
Köpfe, bei den Naturbasteleien<br />
klebten die Finger<br />
und bei den Laufspielen<br />
raste der Puls. Das Seminar<br />
war alles – nur ganz<br />
sicher eines nicht: langweilig.<br />
Nach dem Theorieteil<br />
am Freitag war der<br />
Samstag ganz dem Künstlerischen<br />
gewidmet, und<br />
am Sonntag wurde draußen<br />
gespielt und geforscht.<br />
Groß war das<br />
Erstaunen, als die Seminarteilnehmer<br />
bei der<br />
Gewässeruntersuchung<br />
einen Strudelwurm entdeckten.<br />
„Wusstet ihr,<br />
dass Würmer Augen<br />
haben?“, schallte es aus<br />
den Reihen. Nach drei
<strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
Tagen intensiver Vorbereitung<br />
sind die Seminarbesucher<br />
nun gut gewappnet,<br />
um das zwanzigköpfige<br />
Naturpädagogen-<br />
Team des Landesbundes<br />
für Vogelschutz zu verstärken,<br />
damit noch mehr<br />
Kinder unter fachkundiger<br />
Leitung lustige, span-<br />
nende und lehrreiche<br />
Stunden in der Natur verbringen<br />
können.<br />
Jugend-Aktions-<br />
Gruppe<br />
Noch eine erfreuliche<br />
Nachricht: Erstmalig<br />
haben wir auch Jugend-<br />
2/ 2008<br />
leiter gesucht, die eine<br />
Gruppe der Altersklasse<br />
ab zwölf Jahren betreuen<br />
können. Eine neue<br />
Jugend-Aktionsgruppe<br />
soll sich in Zukunft mit<br />
spritzigen Aktionen für<br />
den Umweltschutz stark<br />
machen. Dabei wird<br />
natürlich der Fun-Faktor<br />
MACH MIT!<br />
Werde Klimaheld!<br />
Die Folgen der Klimaerwärmung sind unübersehbar:<br />
Schmelzende Gletscher, Waldbrände,<br />
Stürme, Überflutungen, Trockenheiten.<br />
Ein Grund zum Verzweifeln und<br />
Kopf-Einziehen? Sicherlich nicht.<br />
Denn jeder kann etwas<br />
gegen den Klimawandel tun.<br />
Werde Klimaheld und verschaffe<br />
der Erde eine Verschnaufpause!<br />
nicht vergessen:<br />
Von Radtouren bis zu<br />
Kajakausflügen und<br />
Survivalkursen ist alles<br />
denkbar! Diesem Vorhaben<br />
steht nun nichts<br />
mehr im Wege.<br />
27<br />
Birgitta Büche<br />
Bestelle beim Landesbund für Vogelschutz<br />
kostenlos die Klimahelden-Broschüre.<br />
Darin findest Du zehn einfache Aktionsvorschläge,<br />
wie Du das Klima<br />
schonen kannst. Wenn Du acht der zehn<br />
Aktionen durchgeführt hast, fülle das<br />
Erfolgsprotokoll aus und schicke es<br />
an uns zurück! Dann erhältst Du eine<br />
Klimahelden-Urkunde<br />
und eine kleine Überraschung!<br />
Kontakt: Birgitta Büche, 80469 <strong>München</strong><br />
Tel.: 0 89 / 20 02 70 82, E-Mail: b-bueche@lbv.de
28<br />
2/ 2008<br />
Neues aus der Bibliothek<br />
Alfred Limbrunner,<br />
Einhard Bezzel, Klaus<br />
Richarz, Detlef Singer<br />
Enzyklopädie der Brutvögel<br />
Europas<br />
Sonderausgabe in<br />
einem Band, Kosmos-Verlag<br />
Stuttgart 2007. Jetzt<br />
39,90 € (früher 148 €)<br />
Dieses Buch gilt als das<br />
umfangreichste Text- und<br />
Bildkompendium der<br />
europäischen Vogelwelt!<br />
Nach einleitenden Aufsätzen<br />
(u. a. auch die<br />
„Neue Systematik“ nach<br />
Sibley & Ahlquist) werden<br />
für jede Art der erwachsene<br />
Vogel, sein Nest, das<br />
Gelege, die Jungvögel und<br />
oftmals auch Flugbilder<br />
auf insgesamt 1.585 Farbfotografien<br />
gezeigt. Der<br />
Text informiert über<br />
Lebens- und Ernährungsweise,<br />
Verhalten, Fort-<br />
pflanzungsbiologie,<br />
Wanderungen und über<br />
Gefährdungsursachen.<br />
Verbreitungskarten zeigen<br />
Vorkommen und Brutgebiete.<br />
Heiko Bellmann<br />
Der Kosmos Libellenführer<br />
– Die Arten Mitteleuropas<br />
sicher bestimmen<br />
Kosmos-Verlag Stuttgart<br />
2007. 24,90 €<br />
Der lange vergriffene<br />
Kosmos Libellenführer ist<br />
jetzt wieder in einer aktualisierten<br />
und überarbeiteten<br />
Neuauflage erschienen.<br />
Am Anfang des Buches<br />
wird auf Körperbau, Eiablage,<br />
Schlüpfen, Gefährdung<br />
und Schutz eingegangen.<br />
Bevor die Arten<br />
der neun Libellenfamilien<br />
im Einzelnen vorgestellt<br />
werden, findet man in diesem<br />
Führer ausführliche<br />
Bestimmungsschlüssel<br />
sowohl für die Imagines,<br />
also für die ausgewachsenen<br />
Tiere, als auch für die<br />
Larven. Von Bellmann<br />
gibt es Bestimmungsbücher<br />
für fast alle Insektenordnungen<br />
(Bienen,<br />
Wespen, Ameisen, Heuschrecken,Schmetterlinge)<br />
und für Spinnen.<br />
Lars Svensson, Hakan<br />
Delin<br />
Der große BLV Vogelführer<br />
für unterwegs – Alle<br />
Arten Europas<br />
BLV-Verlag <strong>München</strong><br />
2007. 14,95 €<br />
Ein neuer Vogelführer<br />
von namhaften Autoren.<br />
Im Taschenformat werden<br />
Bibliothek<br />
Stressfrei einkaufen im<br />
<strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum<br />
Klenzestraße 37, neben dem Gärtnerplatztheater, Tel.: (089) 200 270-73<br />
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 13-18 Uhr<br />
• Nisthilfen<br />
• DVDs<br />
• T-Shirts<br />
• Vogeltränken<br />
• Igel-Schnecke<br />
• Geschenkartikel<br />
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das Passende aus. Ein freundliches und kompetentes Team<br />
steht Ihnen beratend zur Seite. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Ihr Horst Rehn<br />
Mein persönlicher<br />
TIPP!<br />
alle Arten Europas<br />
beschrieben. Im Text finden<br />
wir alle wissenswerten<br />
Auskünfte über Merkmale,<br />
Biotope, Stimmen<br />
und Rufe und über das<br />
Verhalten der einzelnen<br />
Arten. In 1.800 Farbzeichnungen<br />
sind alle Arten<br />
Europas detailgenau mit<br />
allen wichtigen Gefiedermerkmalen<br />
und, wenn<br />
notwendig, auch alle<br />
Flugmerkmale abgebildet.<br />
483 Verbreitungskarten<br />
geben Auskunft über<br />
Brut-, Durchzugs- und<br />
Überwinterungsgebiet.<br />
In einführenden Worten<br />
werden Hinweise zur<br />
Vogelbeobachtung (optische<br />
Täuschungen, Einschätzen<br />
der Größe usw.)<br />
und der Artbestimmung<br />
gegeben.<br />
Ein preiswertes Buch,<br />
das in jeder Tasche Platz<br />
finden kann.<br />
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Broken // Orange // Pekoe und First Flush aus Fairem Handel.<br />
Und genießen Sie ihn aus einer <strong>LBV</strong>-Teetasse mit Vogelmotiv, mit<br />
praktischem Teesieb und Deckel.
Bibliothek<br />
Michael Lohmann<br />
Das 1 x 1 der Vogelfütterung<br />
– Futter<br />
und Futterstellen für<br />
das ganze Jahr.<br />
Die wichtigsten<br />
Vogelarten.<br />
BLV-Verlag <strong>München</strong><br />
2007. 9,95 €<br />
Ganzjährig Vögel füttern<br />
oder besser nicht?<br />
Dieses Buch gibt Auskunft,<br />
hält eine „Mittelstellung“<br />
zwischen der<br />
Ganzjahresfütterung, wie<br />
sie Professor Berthold in<br />
„Vögel füttern – aber richtig“<br />
propagiert, und den<br />
Meinungen derjenigen,<br />
die eine ganzjährige<br />
Vogelfütterung ablehnen.<br />
Lohmann empfiehlt,<br />
„eigene Erfahrungen zu<br />
machen, selbst zu entscheiden,<br />
selbst Verantwortung<br />
zu übernehmen“.<br />
Aber eine Vogelfütterung,<br />
sei sie nun im ganzen<br />
Jahr betrieben oder<br />
nur im Winter, ersetzt in<br />
keinem Fall einen vogel-<br />
2/ 2008<br />
gerechten Garten und ist<br />
kein Ersatz für Biotopschutz.<br />
Im Abschnitt „Der<br />
vogelfreundliche Garten“<br />
beschreibt Lohmann, welche<br />
Samen als Vogelfutter<br />
besonders geeignet sind.<br />
Weitere Kapitel stellen die<br />
Beschaffung und Zubereitung<br />
von Vogelfutter, die<br />
Futterstellen und Futtergeräte<br />
dar. Ein umfangreicher<br />
„Artenteil“ schildert<br />
die ans Futterhaus kommenden<br />
Arten.<br />
Zweifellos das umfassendste,<br />
am wenigsten<br />
einseitige Buch über das<br />
Thema der Vogelfütterung.<br />
29<br />
Die besprochenen<br />
Bücher können Sie in<br />
unserem Naturschutzzentrum<br />
in der Klenzestraße<br />
37 kaufen bzw. bestellen.<br />
Weitere Rezensionen<br />
finden Sie auf unserer<br />
Homepage www.lbvmuenchen.de<br />
unter<br />
„Bürgerinfo“.<br />
Peter-Jürgen Schenkl<br />
Kinderbuch-Empfehlungen des<br />
Naturschutzzentrums<br />
Die Reihe „Licht an!“ in Meyers kleiner Kinderbibliothek<br />
Die Reihe „Licht an!“ begeistert Kinder deswegen<br />
so, weil sie das Leben der Nacht erkunden können.<br />
Der weiße „Taschenlampen-Lichtkegel“ beleuchtet<br />
gezielt Bereiche einer ansonsten dunklen Folie und<br />
zeigt, was im Dunkeln normalerweise nicht zu sehen<br />
ist. Der besondere Reiz liegt darin, dass eine verborgene<br />
Welt sichtbar gemacht wird.<br />
Der neue Titel aus dieser<br />
Reihe im Naturschutzzentrum:<br />
Tief im Wald<br />
Meyers Lexikonverlag<br />
Bibliographisches Institut<br />
Mannheim 2007. 24 Seiten<br />
mit Folienblättern und<br />
Papier-„Taschenlampe“.<br />
Für Kinder ab 3 Jahren.<br />
7,95 €<br />
Dieser Band ist<br />
besonders phantasievoll<br />
gestaltet: Steinkauz und<br />
Mäuschen sitzen in ihren<br />
Höhlen, Pilze und Pflanzen<br />
sind zu entdecken –<br />
sogar das Glühwürmchen<br />
wurde nicht vergessen.<br />
Die Szenen aus der nachtaktiven<br />
Phase von Tieren<br />
und Pflanzen sind ergänzt<br />
durch kurze kindgerechte<br />
Texte über die jeweiligen<br />
Lebensweisen.<br />
Waltraud Schmitt-Manderbach<br />
und Gertrut Weidner<br />
Tief im Meer Tiere unter der Erde<br />
In den Nestern der Insekten Tiere der Nacht
30<br />
Ebersberg<br />
Vorsitzender<br />
Richard Straub, Markt Schwaben, Tel. 0 81 21 / 34 87<br />
1. Stv. Vorsitzender<br />
Markus Urbanek, Ebersberg, Tel. 0 80 92 / 25 66 72<br />
2. Stv. Vorsitzender<br />
Dieter Bosse, Baldham, Tel. 0 81 06 / 3 13 78<br />
Schatzmeister<br />
Erich Starringer, Markt Schwaben, Tel. 0 81 21 / 17 15<br />
Schriftführerin<br />
Andreas Zanoli-Moller, Grafing, Tel. 0 80 92 / 99 13<br />
Nein – wir von der KG<br />
Ebersberg sind nicht unter<br />
die Hellseher gegangen.<br />
Es ist auch gar nicht nötig,<br />
um das eine oder andere<br />
Problem für unsere befiederten<br />
oder beflederten<br />
Freunde in der Zukunft<br />
erkennen zu können.<br />
Energiesparen lautet das<br />
sinnvolle Gebot der Stunde.<br />
Einen wesentlichen<br />
Aspekt nimmt dabei die<br />
Sanierung von Altbauten,<br />
meist verbunden mit<br />
einem sogenannten Vollwärmeschutz<br />
ein. So wird<br />
in alten Gebäuden, wo<br />
vorher Gebäudebrüter<br />
wie z. B. Mauersegler<br />
oder Spatz und so manche<br />
Fledermausart ihren<br />
Wohnraum fanden, dieser<br />
vernichtet. Neue Gebäude<br />
bieten in der Regel ohnehin<br />
keine Möglichkeiten<br />
mehr für diese Tierarten.<br />
Wie wird sich bei diesen<br />
Kreaturen der Bestand<br />
wohl entwickeln, wenn<br />
nicht bewusst etwas Sinnvolles<br />
unternommen<br />
wird? Da doch beides<br />
zusammen möglich ist,<br />
müsste sich das Energiesparen<br />
und Schaffen von<br />
tierischem Wohnraum in<br />
einem Arbeitsgang erledigen<br />
lassen.<br />
Wanderausstellung<br />
für Gebäudebrüter<br />
Wir haben es uns zur<br />
Aufgabe gemacht, unsere<br />
Landkreisbevölkerung<br />
nicht nur auf die Problematik<br />
hinzuweisen, sondern<br />
auch Lösungsvorschläge<br />
zu unterbreiten.<br />
Mit einer Wanderausstellung<br />
besuchen wir nach<br />
Rücksprache mit den Bürgermeistern<br />
die Gemeinden<br />
im Landkreis und zeigen<br />
in den Rathäusern<br />
nicht nur mit Texten versehene<br />
Fotos, sondern<br />
präsentieren auch ein paar<br />
unterschiedliche Niststeine.<br />
In beigelegten Handzetteln<br />
(Motto: „Eine ganz<br />
besondere Einliegerwohnung“)<br />
informieren wir<br />
und bieten unsere Hilfe<br />
an.<br />
Wir wollen die Sanierer<br />
und Häuslbauer dazu<br />
bringen, dass sie bewusst<br />
gegen diese schleichende<br />
Entwicklung ihren Beitrag<br />
für die Natur leisten.<br />
Zusätzlich weisen wir<br />
darauf hin, dass man diesem<br />
Personenkreis, mit<br />
einem Niststein als originellem<br />
Geschenk, jahrzehntelang<br />
Freude bereiten<br />
kann und einen wichtigen<br />
Beitrag zum Artenschutz<br />
leistet.<br />
Es gibt mittlerweile<br />
sehr verschiedene, vielfältige<br />
Niststeine, die von<br />
Nistkastenherstellern<br />
angeboten werden. Der<br />
eigenen Fantasie sollte<br />
aber hierbei keine Grenze<br />
gesetzt sein, freut man<br />
sich doch bei Erfolg dann<br />
noch ein bisschen mehr.<br />
Im Ausstellungsraum<br />
2/ 2008<br />
des Landratsamtes dürfen<br />
wir immer wieder mit<br />
einer noch umfangreicheren<br />
Ausstellung auf dieses<br />
Thema hinweisen. Zudem<br />
haben wir die Baubehörde<br />
gebeten, unser Informationsblatt<br />
zu den amtlichen<br />
Formularen der<br />
Baumappen beizulegen.<br />
Landwirte sind natürlich<br />
wichtige Ansprechpartner.<br />
In der Landwirtschaftsschule<br />
Ebersberg<br />
dürfen wir mit einer kleineren<br />
Ausstellung aufmerksam<br />
machen, wobei<br />
der Schwerpunkt dem<br />
Schwalbenschutz gilt.<br />
Beratung bei<br />
Bauvorhaben<br />
Mitunter sind wir auch<br />
schon vor Ort an einer<br />
Baustelle (wichtig im<br />
Anfangsstadium) aufgetaucht<br />
und konnten überzeugen:<br />
So hat z. B. in<br />
Markt Schwaben ein Bauherr<br />
beim Aufstocken seines<br />
Häuschens zwei Mauerseglerniststeine<br />
im Winter<br />
mit eingebaut, wobei<br />
einer bereits in der nächsten<br />
Brutsaison bezogen<br />
wurde. Ganz glücklich ist<br />
der Hausherr aber nicht,<br />
weil er nun schon bereut,<br />
nicht mehr Brutplätze vorgesehen<br />
zu haben.<br />
Wenn wir mit den Bürgermeistern<br />
in Kontakt<br />
treten, versäumen wir<br />
auch nicht darauf hinzuweisen,<br />
dass wir gerne bei<br />
geplanten öffentlichen<br />
Bauten den Artenschutz<br />
auf vorbildliche Weise<br />
verwirklicht sähen. Dazu<br />
bieten wir natürlich unsere<br />
Beratung an.<br />
Mitunter bekommen<br />
wir durch diese Gespräche<br />
auch wieder einmal<br />
eine alte Trinkwasserversorgungsanlage,<br />
die wir<br />
dann fledermausgerecht<br />
umfunktionieren.<br />
Obwohl das persönliche<br />
Gespräch durch nichts zu<br />
ersetzen ist, müssen wir<br />
uns in der breiten Öffent-<br />
Benachbarte Kreisgruppen<br />
lichkeit anders behelfen.<br />
Es genügt nicht allein<br />
Gutes zu tun. Bei aller<br />
Bescheidenheit muss dies<br />
auch publik werden. Nur<br />
so können wir unseren<br />
Mitgliedern und Interessenten<br />
(zukünftigen Mitgliedern?)<br />
mitteilen, dass<br />
ihre Unterstützung bei<br />
uns richtig ankommt und<br />
umgesetzt wird. Neben<br />
unserer Pressearbeit<br />
(unser Ziel ist einmal pro<br />
Monat ein Artikel), haben<br />
wir einen Flyer für unsere<br />
Kreisgruppe gestaltet.<br />
Neben unserer Arbeit mit<br />
ihren Schwerpunkten sind<br />
darin unsere Spezialisten<br />
als Ansprechpartner mit<br />
Adresse, Telefon und<br />
E-Mail vermerkt. Zusammen<br />
mit unserem<br />
Aktionsprogramm haben<br />
wir den Flyer an unsere<br />
Mitglieder gesandt und<br />
verteilen ihn bei passender<br />
Gelegenheit (Exkursionen,<br />
Vogelbörse, etc.).<br />
Wohnraum für<br />
Schleiereule, Turmfalke<br />
& Co<br />
Sollten sich in unsere<br />
Gegend Schleiereulen verirren,<br />
so finden sie ein<br />
reichhaltiges Angebot an<br />
Brutkästen vor. Auch für<br />
Turmfalken, Mauersegler<br />
und Fledermäuse haben<br />
wir großen Aufwand<br />
betrieben.<br />
In den vergangenen<br />
Jahrzehnten hat sich in<br />
der breiten Öffentlichkeit<br />
die Einstellung zum<br />
Naturschutz erkennbar<br />
gewandelt und wir bekommen<br />
immer mehr<br />
Angebote, auch in privaten<br />
Gärten und Gebäuden<br />
eine Optimierung für verschiedene<br />
Arten vornehmen<br />
zu dürfen. Leider<br />
können wir nur einen Teil<br />
davon umsetzen, weil wir<br />
einfach zu wenige sind,<br />
die handeln. Aber dies<br />
dürfte kein spezielles<br />
Problem unserer Kreisgruppe<br />
sein.
Benachbarte Kreisgruppen<br />
Halbjahresprogramm 2008<br />
So., 7. September 2008<br />
Früchte für Tiere und<br />
Menschen<br />
In einem kleinen Naturparadies<br />
finden sich die<br />
Früchte von Kornelkirsche<br />
und Holunder, die vor Ort<br />
am Wildniskocher zu Saft<br />
und Marmelade verarbeitet<br />
werden. Zu den Wildfrüchte-Schmankerln<br />
gibt<br />
es auch Rezepte zur Mitnahme.<br />
Diese auch von<br />
der Vogelwelt geschätzten<br />
Früchte finden sich nahe<br />
einer Hausfassade, die mit<br />
verschiedenen Nisthilfen<br />
zu einem Vogel-Eldorado<br />
gestaltet wurde. Zwei<br />
Experten führen Sie mit<br />
einer Fülle an Detailwissen<br />
durch diese Tier- und<br />
Pflanzenwelten.<br />
Andreas Zanoli, Ulrich<br />
Dopheide<br />
Treffpunkt: 15 Uhr in Hörmannsdorf<br />
im letzten<br />
Haus auf der linken Seite<br />
(von Ebersberg kommend,<br />
S-Bahnhof Ebersberg etwa<br />
30 Gehminuten entfernt).<br />
Dauer: 3 Stunden.<br />
Bitte mitbringen: Tasse,<br />
kleinen Löffel, Fernglas,<br />
soweit vorhanden. Um<br />
Spenden wird gebeten.<br />
Information:<br />
Tel. 089 / 20 02 70 77<br />
Erding<br />
Di., 16. September 2008<br />
Vogelbeobachtung am<br />
Speichersee<br />
Treffpunkt: 19 Uhr am<br />
Querdamm auf der<br />
Landshamer Seite<br />
Di., 21. Oktober 2008<br />
Abschiedstrauer und<br />
Wiedersehensfreude –<br />
Gedanken zum Vogelzug,<br />
Winterschlaf und<br />
Wiederkehr<br />
Eine nachdenkliche<br />
Geschichte von Alexander<br />
Gröbmayr, die auch über<br />
den Tellerrand blicken<br />
lässt. Anschließend Vorbereitung<br />
des Jahresprogramms<br />
2009.<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Ev. Gemeindehaus Zorneding,<br />
Lindenstraße 11<br />
Di., 18. November 2008<br />
Bericht von der Delegiertenversammlung,<br />
Jahresrückblick<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Ev. Gemeindehaus Zorneding,<br />
Lindenstraße 11<br />
Di., 16. Dezember 2008<br />
Weihnachtsfeier mit<br />
Blick ins Neue Jahr<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Ev. Gemeindehaus Zorneding,<br />
Lindenstraße 11<br />
Vorsitzender<br />
Sebastian Hupfer, Dorfener Straße 1, 85435 Erding,<br />
Tel. 0 81 22 / 1 09 88, Fax 0 81 22 / 9 14 88<br />
Fledermausschutz<br />
Edwin Pojsl, Tel. 0 81 22 / 9 28 27<br />
Gabriele Betzmeir, Tel. 0 81 22 / 1 45 14<br />
Amphibienschutz und Kindergruppen „Spürnasen“<br />
und „Fledermausbande“<br />
Margaretha Dreier, Tel. 0 81 24 / 52 77 25<br />
Die monatlichen Treffen der Kreisgruppe Erding<br />
finden an jedem ersten Donnerstag im Monat um<br />
20 Uhr im Stiftungshof in der Schubertstraße 14 statt.<br />
2/ 2008<br />
So., 2. November 2008<br />
Exkursion mit Zubereitung<br />
von Eichel-Kaffee<br />
und Wildfrüchtetee am<br />
Wildniskocher<br />
Auf einer kleinen Exkursion<br />
im Erdinger Stadtpark<br />
werden die dort entdeckten<br />
Wildfrüchte des<br />
Herbstes bestimmt und<br />
ihre Heil- und Giftwirkungen<br />
auf Menschen<br />
und Tiere besprochen.<br />
Geeignete Früchte werden<br />
dabei gesammelt, denn<br />
aus ihnen wird vor Ort ein<br />
Wildfrüchtetee bereitet.<br />
Außerdem soll ein Eichelkaffee<br />
gebraut und eine<br />
steinzeitliche Speise<br />
gereicht werden.<br />
Ulrich Dopheide<br />
Treffpunkt: 14.30 Uhr<br />
S-Bahnhof Altenerding.<br />
Dauer: etwa 2,5 Stunden.<br />
Bitte mitbringen: Tasse<br />
und kleinen Löffel.<br />
Information:<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 77<br />
31<br />
Große Freude bereitete die Entdeckung zweier Langohr-<br />
Fledermäuse in der Aufkirchener Kirche Foto: Dr. Andreas Zahn<br />
Fledermäuse –<br />
Nachtleben im Pfarrverband<br />
Aufkirchen<br />
In früheren Jahrhunderten<br />
gehörten Fledermäuse<br />
zusammen mit Kröten<br />
und Schlangen zum Hölleninventar.<br />
Teufelspakte<br />
sollen angeblich mit Fledermausblutunterzeichnet<br />
worden sein. Heutzutage<br />
sind Dachstühle und<br />
Türme von Kirchen oft die<br />
letzten Zufluchtsstätten<br />
der fliegenden Säugetiere.<br />
Bei notwendigen Renovierungsmaßnahmen<br />
wie der<br />
geplanten Begasung des<br />
Dachstuhls in Oberding<br />
wird auf Fledermäuse<br />
Rücksicht genommen.<br />
Fledermausgruppe<br />
Erding zu Besuch in<br />
Kirchen<br />
Unsere seit drei Jahren<br />
bestehende Fledermaus-
32<br />
gruppe Erding – ein<br />
Gemeinschaftsprojekt von<br />
Landesbund für Vogelschutz<br />
und Bund Naturschutz<br />
– führt regelmäßig<br />
in Kirchen des Landkreises<br />
Bestandsaufnahmen<br />
durch. Im August 2007<br />
war es im Pfarrverband so<br />
weit: eine vierköpfige Fledermausschutztruppe<br />
rückte an, ausgerüstet mit<br />
Scheinwerfern, Ferngläsern,<br />
Besen, Schaufeln<br />
und Fanggeräten an Teleskopstangen.<br />
Es stellte<br />
sich heraus, dass sich die<br />
faszinierenden Tiere in<br />
unseren Kirchen ganz<br />
besonders wohl fühlen.<br />
Entdeckungen<br />
im Dachstuhl<br />
Am liebsten tummeln<br />
sie sich offenbar in Notzing<br />
und Aufkirchen. Im<br />
Notzinger Dachstuhl fanden<br />
wir beachtliche Kotmengen<br />
und eine mumifizierte<br />
Bartfledermaus,<br />
auch ein lebendes Flugobjekt<br />
kreuzte unsere Wege.<br />
In Aufkirchen konnten wir<br />
neben üppigen Kothaufen<br />
zu unserer großen Begeisterung<br />
kurz vor Sonnenuntergang<br />
zwei Langohren<br />
ausfindig machen, die im<br />
Dachstuhl hingen. Pünktlich<br />
zum Gebetläuten beobachteten<br />
wir sogar Flugversuche<br />
von fünf weiteren<br />
Tieren in der Spitze<br />
des Turms. Im Dachstuhl<br />
der Schwaiger Kirche<br />
haben wir große Mengen<br />
an Kot-Pellets und einen<br />
Fressplatz gefunden –<br />
erkennbar an einer Ansammlung<br />
von Schmetterlingsflügeln,<br />
die nicht<br />
mitverzehrt werden. Auch<br />
in Oberding und Niederding<br />
fanden sich Spuren.<br />
Fledermauskot –<br />
wichtiges Indiz im<br />
Fledermausschutz<br />
Herr Diakon Lenz, der<br />
uns begleitete und schnell<br />
ein lebhaftes Interesse für<br />
die Lebensgewohnheiten<br />
der lichtscheuen Flugkünstler<br />
entwickelte, lernte<br />
die Haupttugend der<br />
Fledermausschützer kennen:<br />
die Genügsamkeit.<br />
Meistens müssen sie sich<br />
mit den Hinterlassenschaften<br />
ihrer Studienobjekte<br />
zufrieden geben. Das<br />
sind die typischen Exkremente,<br />
die im Gegensatz<br />
zu Mäusekot beim Zerreiben<br />
zu schwarzem Staub<br />
zerfallen. Bayerische Fledermäuse<br />
ernähren sich<br />
nämlich ausschließlich<br />
von Insekten, blutsaugende<br />
Arten gibt es nur in<br />
den Tropen. Entgegen<br />
landläufigen Befürchtungen<br />
verheddern sie sich<br />
auch niemals in langen<br />
Haaren.<br />
Orientierung und<br />
Verständigung bei<br />
Fledermäusen<br />
Es gibt in Bayern 24 Fledermausarten,<br />
die alle mit<br />
Hilfe von Ultraschall auf<br />
Insektenjagd gehen. Diese<br />
für Menschen nicht wahrnehmbaren<br />
Frequenzen<br />
kann man mit Hilfe eines<br />
Detektors hörbar machen.<br />
Fledermäuse stoßen,<br />
wenn sie sich untereinander<br />
verständigen, aber<br />
auch Laute aus, die für<br />
das menschliche Ohr hörbar<br />
sind. Viele Arten sind<br />
vom Aussterben bedroht,<br />
da Quartiere und Nahrungsangebote<br />
immer<br />
rarer werden.<br />
Werden Sie aktiv<br />
im Fledermausschutz!<br />
Leider haben die<br />
Bestände vieler Arten<br />
massiv abgenommen, weil<br />
insektenreiche Lebensräume<br />
wie artenreiche Blumenwiesen<br />
und naturnahe<br />
Wälder selten geworden<br />
sind und weil es an<br />
Quartieren mangelt. So<br />
fallen Bäume mit Höhlen<br />
und Spalten meist schnell<br />
2/ 2008<br />
der Säge zum Opfer. Fledermäuse,<br />
die Gebäude<br />
besiedeln, sind wiederum<br />
darauf angewiesen, dass<br />
die Hausbesitzer ihre völlig<br />
harmlosen und nützlichen<br />
Untermieter nicht<br />
vertreiben. Es gibt also<br />
viel zu tun, die letzten<br />
Exemplare der geschützten<br />
Tiere zu erhalten. Wer<br />
etwas für Fledermäuse<br />
tun möchte, verzichtet im<br />
eigenen Garten auf den<br />
Einsatz von Chemie und<br />
reserviert eine Ecke für<br />
Wildkräuter wie Brennnesseln<br />
und Weidenröschen,<br />
beides sehr beliebte<br />
Nahrungspflanzen von<br />
Schmetterlingsraupen.<br />
Am eigenen Haus werden<br />
Fledermäuse selbstverständlich<br />
geduldet.<br />
Außerdem kann man spe-<br />
Benachbarte Kreisgruppen<br />
Großer Andrang herrschte beim Fledermaus-Vortrag von Dr.<br />
Andreas Zahn in Erding. Das Publikum konnte diese Zweifarbfledermaus<br />
live bewundern, die vorübergehend von Edwin<br />
Pojsl gepflegt wurde. Foto: Edwin Pojsl<br />
Verletzte<br />
Fledermäuse<br />
zielle Fledermaus-Kästen<br />
aufhängen, die als Sommer-<br />
oder Winterquartier<br />
dienen können. Unsere<br />
Beobachtungen haben wir<br />
an den Koordinator für<br />
Fledermausschutz in Südbayern,<br />
Dr. Andreas Zahn,<br />
weitergeleitet. Er fand den<br />
Bericht so vielversprechend,<br />
dass er die Notzinger<br />
Kirche im nächsten<br />
Sommer selbst besichtigen<br />
möchte. Interessieren Sie<br />
sich auch für Fledermäuse?<br />
Haben Sie ein Quartier<br />
oder eine tote Fledermaus<br />
entdeckt? Rufen Sie uns<br />
an: Tel. 0 81 22 / 1 45 14<br />
(G. Betzmeir) oder<br />
Tel. 0 81 22 / 9 28 27<br />
(E. Pojsl).<br />
Gabriele Betzmeir und<br />
Edwin Pojsl<br />
Dabei sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen:<br />
Bitte melden Sie uns, wenn Sie Fledermausquartiere<br />
kennen oder auch, wenn Sie schwache, verletzte<br />
oder tote Tiere auffinden.<br />
<strong>München</strong>-Nord: Dr. Irene Frey-Mann,<br />
Bandelstraße 6, 80638 <strong>München</strong>, Tel. 0 89 / 15 97 05 90<br />
<strong>München</strong>-Süd: Margarete Kistler,<br />
Arnpeckstraße 7, 81545 <strong>München</strong>, Tel. 0 89/6422756<br />
Alfons Aigner, Wippenhauserstraße 13b,<br />
85354 Freising, Tel. 0 81 61/94493
Benachbarte Kreisgruppen<br />
Miesbach<br />
Vorsitzender<br />
Gerhard Kinshofer<br />
Am Geiger 36, 83714 Miesbach-Bergham<br />
Tel. 0 80 25 / 64 73, Fax 0 80 25 / 99 69 90<br />
E-Mail: G-Kinshofer@lbv.de<br />
1. Stv. Vorsitzender<br />
Gerd Winkler, Am Hag 2, 83703 Gmund, Tel. 0 80 22 / 7 64 16<br />
2. Stv. Vorsitzende, Jugendarbeit<br />
Ursula Hünerfeld, Bernöckerweg 11, 83703 Gmund<br />
Tel. 0 80 22 / 79 42, Fax 0 80 22 / 76 96 68<br />
Kindergruppe „Die Schnüffler“<br />
Sybille Fahrer, Tel. 0 80 25 / 88 05<br />
Bärbel Krogoll, Tel. 0 80 25 / 86 98, Fax 0 80 25 / 88 93<br />
Floigerweg 4, 83714 Miesbach<br />
Arten- und Biotopschutz<br />
Wolfgang Hiller, Tel. 0 80 22 / 7 59 59, Fax 0 80 22 / 76 91 13<br />
E-Mail: Wolf.Hiller@t-online.de<br />
Notruf bei verletzten und kranken Vögeln<br />
Maria Breiler, Dürnbach, Tel. 0 80 22 / 71 91<br />
Alfred Aigner, Sauerlach, Tel. 0 81 04 / 96 36<br />
Bei Fledermäusen und Hornissen<br />
Landratsamt Miesbach<br />
Tel. 0 80 25 / 70 42 87 oder 0 80 25 / 70 42 54<br />
Spendenkonto<br />
KSK Miesbach – Tegernsee, Nr. 93 120, BLZ 711 525 70<br />
Die Zusammenkunft findet jeden ersten Dienstag<br />
im Monat um 19.30 Uhr im Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
statt.<br />
Unsere Arbeitsgruppen<br />
brauchen dringend persönliche<br />
Verstärkung und<br />
finanzielle Unterstützung.<br />
Mithelfen kann jeder,<br />
besondere Kenntnisse werden<br />
nicht vorausgesetzt:<br />
Amphibienschutz, Biotoppflege,<br />
Eulenschutz, Fledermausschutz,Horstbe-<br />
Halbjahresprogramm 2008<br />
Samstag, 21. Juni 2008<br />
Naturkundliche Bergwanderung<br />
im Rotwandgebiet<br />
Florian Busl, Landratsamt<br />
Miesbach, Helmut Elrott<br />
Treffpunkt: 8.15 Uhr Parkplatz<br />
Taubensteinbahn.<br />
Dauer: etwa 7 Stunden.<br />
Berg- und Talfahrt mit<br />
Taubensteinbahn! Bitte<br />
mitbringen: festes Schuhwerk,<br />
wetterfeste Kleidung.<br />
Einkehrmöglichkeit<br />
Rotwandhaus. Anmeldung:<br />
Tel. 0 80 25 / 64 73,<br />
E-Mail:<br />
g-kinshofer@lbv.de<br />
wachung,Nistkastenaktion, Haus- u. Straßensammlung,Wasseramselschutz,<br />
Erstellung einer<br />
Broschüre über die „Brutund<br />
Zugvögel im Landkreis<br />
Miesbach” mit dem<br />
PC, Internationale Wasservogelzählungen.<br />
Machen<br />
Sie doch mit, es lohnt sich!<br />
Dienstag, 1. Juli 2008<br />
Die Fluss-Seeschwalbe<br />
in Bayern<br />
Heribert Zintl<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
Dienstag, 5. August 2008<br />
Heimat contra Agrogentechnik:<br />
Vorteile, Gefahren<br />
und Risiken<br />
Christoph Fischer, Zivil-<br />
Courage Rosenheim<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
2/ 2008<br />
Di., 2. September 2008<br />
Die Flora unserer Alpen,<br />
Teil 3<br />
Georg Hofmann<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
Sonntag, 5. Oktober 2008<br />
European Bird Watch:<br />
Wasservogel-Beobachtung<br />
am Seehamer See<br />
Gerhard Kinshofer<br />
Treffpunkt: 14 Uhr Damm<br />
bei Kleinseeham<br />
Dienstag, 7. Oktober 2008<br />
Der Kuckuck, Vogel des<br />
Jahres 2008, und die<br />
Geheimnisse unserer<br />
Fledermäuse<br />
Dipl. Biol. Michael Schödl<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
33<br />
Di., 4. November 2008<br />
Die großen Vier – vom<br />
Umgang mit Bär, Wolf<br />
und Luchs<br />
Dipl. Biol. Manfred Wölfl,<br />
Wildtiermanagement<br />
StMUGV<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
11 Uhr am gleichen Tag:<br />
Eröffnung der Ausstellung<br />
„Die Großen Vier“<br />
im Krankenhaus Agatharied<br />
Di., 2. Dezember 2008<br />
Warum Fischer fischen?<br />
Albert Dembinski<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
22 Jahre Wasseramselaktion im Landkreis<br />
Miesbach – ein großartiges Engagement<br />
für die Natur<br />
Den meisten von uns ist<br />
die mit der Drossel verwandte<br />
Wasseramsel mit<br />
dem kurzen Schwanz und<br />
der leuchtend weißen<br />
Kehle und Brust bekannt.<br />
Sie lebt mit Vorliebe an<br />
unseren schnell fließenden<br />
Flüssen und Bächen.<br />
Dort hat sie ihren idealen<br />
Lebensraum. Hier findet<br />
sie reichlich Nahrung und<br />
Unterschlupf. In unserer<br />
Heimat ist die Wasseramsel<br />
vornehmlich an unseren<br />
großen Flüssen wie<br />
der Mangfall und Leitzach<br />
sowie an den klaren kleineren<br />
Fließgewässern im<br />
Alpenraum anzutreffen.<br />
Leider stehen diesem sehr<br />
lebendigen, gedrungenen,<br />
mittelgroßen Singvogel<br />
nicht immer ideale Nistmöglichkeiten<br />
zur Verfügung.<br />
Besonders dann,<br />
wenn er an ausgebauten<br />
und begradigten Fließgewässern<br />
lebt. Hier ist oftmals<br />
Hilfe nötig.<br />
Aus diesem Grunde<br />
haben es sich die Ornithologen<br />
Traudl und Bernhard<br />
Riepl sowie Michael<br />
Wogh zur Aufgabe<br />
gemacht, für die Kreisgruppe<br />
Miesbach des <strong>LBV</strong><br />
den Wasseramselbestand<br />
in unserer Heimat zu<br />
betreuen. Alljährlich wird<br />
so der Bestand im Landkreis<br />
Miesbach kontrolliert<br />
und zahlenmäßig<br />
erfasst. Dort, wo keine<br />
geeigneten natürlichen<br />
Brutmöglichkeiten gegeben<br />
sind, werden zusätzlich<br />
Nisthilfen angeboten.<br />
Das bewährte Team leistet<br />
diese Arbeit nun schon<br />
seit 22 Jahren und – das<br />
muss besonders hervorgehoben<br />
werden – auf eigene<br />
Kosten.<br />
Es ist sehr erfreulich, so<br />
Bernhard Riepl, der bei<br />
der Wasseramselaktion<br />
immer engagiert den Pkw<br />
mit Anhänger, Boot und<br />
Aluleiter zu den Flüssen
34<br />
chauffiert, wie positiv sich<br />
der Wasseramselbestand<br />
an unseren Gebirgsflüssen<br />
entwickelt hat. Auch in<br />
diesem Jahr waren wieder<br />
fast alle unter den Betonbrücken<br />
angebrachten<br />
Nistkästen belegt. „Da,<br />
schaut einmal durchs<br />
Fernglas!“ Er deutet zu<br />
Volker Herden und den<br />
Zivis, Christian Gasteiger<br />
und Peter Westenrieder:<br />
„Das müsst ihr sehen, da<br />
unten taucht schon wieder<br />
ein Wasseramselpaar in<br />
einem Strudel der Leitzach<br />
und sucht nach Nahrung.“<br />
Mittlerweile hat Traudl<br />
Riepl, mitten im Fluss<br />
unter der Brücke stehend,<br />
wieder einen Nistkasten<br />
von Moos befreit und mit<br />
einer Spachtel von Insekten<br />
gereinigt. Erst spät am<br />
Abend, als es bereits zu<br />
dämmern begann, waren<br />
die letzten Nistkästen<br />
unter der Brücke an der<br />
Mangfall bei <strong>Müller</strong> am<br />
Baum kontrolliert und<br />
gesäubert. Nun waren alle<br />
Teilnehmer an der Aktion<br />
glücklich über die gelungeneArtenhilfsmaßnahme.<br />
Schließlich hatte das<br />
Wetter bestens mitgespielt,<br />
und aufgrund des<br />
niedrigen Wasserstandes<br />
in den Wildflüssen konnten<br />
die Arbeiten diesmal<br />
zügig durchgeführt werden.<br />
Die Abteilungsleiterin<br />
für Natur- und Umweltschutz<br />
beim Landratsamt<br />
Miesbach, Susanne<br />
Schramm, und der Vorsitzende<br />
der Kreisgruppe<br />
Miesbach des <strong>LBV</strong> bedanken<br />
sich herzlich bei dem<br />
fleißigen Team für ihr<br />
Engagement zum Schutz<br />
und Erhalt der Wasseramselbestände<br />
im Landkreis<br />
Miesbach.<br />
Volker Herden<br />
2/ 2008<br />
Benachbarte Kreisgruppen<br />
Ist das nicht ein schönes Moosnest? Michael Wogh, der<br />
bekannte Vogelexperte aus Tegernsee, informiert Mädchen<br />
aus Niederaltenburg über die Nestbauweise der Wasseramsel.<br />
Foto: Volker Herden<br />
Das Tierbeobachtungshaus des <strong>LBV</strong> in Aschheim kann ganzjährig besichtigt werden, allerdings nach<br />
telefonischer Vereinbarung, weil das Tierbeobachtungshaus eingezäunt ist, damit sich die verschiedenen<br />
Tierarten ungefährdet und ungestört in ihren Behausungen einrichten und wohl fühlen können.<br />
Tel.: 0 89/9037436, Herbert Bartl.
Veranstaltungen<br />
Naturkundliche Führungen und<br />
Vorträge des Landesbundes für<br />
Vogelschutz (<strong>LBV</strong>)<br />
Juli<br />
Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Exkursion von Dr. Silke Sorge (Diplom-<br />
Biologin)<br />
Mittwoch, 2. Juli 2008<br />
Gans in Familie<br />
Gänse leben in äußerst komplexen Sozialstrukturen. Vier<br />
Arten siedeln direkt vor unserer Haustür, zudem kommen<br />
zahlreiche Gänse aus dem nahen und fernen Umland als<br />
Mausergäste in die Stadt. Durch ein Beringungsprojekt der<br />
Universität Rostock mit Farbringen werden ihre Lebens- und<br />
Familiengeschichten nachvollziehbar. Lernen Sie diese besonderen<br />
Münchner besser kennen!<br />
Dr. Silke Sorge, 18 Uhr<br />
Treffpunkt: Schloss Nymphenburg am Springbrunnen-<br />
Rondell. Dauer: etwa 3 Stunden (je nachdem, welche Gänse<br />
vor Ort sind). Bitte mitbringen: Fernglas, vor allem für andere<br />
Wasservögel. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 3 €, Nichtmitglieder<br />
5 €, Kinder unter 14 Jahren frei.<br />
Information: Tel. 0 89 / 30 60 06 18<br />
Donnerstag, 3. Juli 2008<br />
Mauersegler – Delfine der Lüfte<br />
Mauersegler sind gewandte Luftakrobaten, die in<br />
rasendem Tempo von Ende April bis Anfang August<br />
um unsere Hausecken toben. Für viele Menschen in der Stadt<br />
sind sie die Sommerboten schlechthin. Da sie zum Brüten auf<br />
Gebäude angewiesen sind, gerät der Münchner Charaktervogel<br />
zunehmend in Gefahr: Sanierung und moderne Bauweisen<br />
verringern sein Brutplatzangebot und drohen, die<br />
Vögel heimatlos zu machen.<br />
Wissenswertes rund um den Mauersegler, seine Lebensweise<br />
und Maßnahmen zu seinem Schutz, aber auch rekordverdächtige<br />
Zahlen und Kuriositäten über die beliebten Stadtvögel<br />
werden bei einer „Live-Vorführung“ ihrer Flugkünste<br />
erläutert.<br />
Sylvia Weber, 20 Uhr<br />
Treffpunkt: Hochvogel-Apotheke, Soyerhofstraße 26<br />
(Nähe St.-Quirin-Platz). Dauer: 1,5 Stunden.<br />
Bei Regen oder kalter Witterung muss die Führung ausfallen.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 83<br />
2/ 2008<br />
2. Halbjahr 2008 – Die Hofpfisterei fördert die Umweltbildung des <strong>LBV</strong><br />
Natur- und vogelkundliche Führungen<br />
Erwünschter Spendenbeitrag für <strong>LBV</strong>-Mitglieder . . . Euro 3,–<br />
Erwünschter Spendenbeitrag für Nichtmitglieder . . Euro 5,–<br />
Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kostenlos!<br />
Bei Dauerregen fallen die Führungen aus. Anmeldung ist nicht erforderlich!<br />
Samstag, 5. Juli 2008<br />
Rechenspaß<br />
in der Allacher Haide<br />
Gemeinsam wollen wir das Heu der Allacher Haide<br />
zusammenrechen. Wenn viele mithelfen, macht die Naturschutzarbeit<br />
inmitten von Heuschreckengezirpe noch viel<br />
mehr Spaß!<br />
Christian Köbele, 9 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Allach (Westseite, Georg-Reismüller-<br />
Straße). Dauer: Solange Sie Lust und Zeit haben. Bitte festes<br />
Schuhwerk mitbringen. Für Brotzeit und Getränke ist gesorgt.<br />
Information und Anmeldung: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
35<br />
Samstag, 5. Juli 2008<br />
Blumensommer<br />
auf den Hardtwiesen<br />
Das Naturschutzgebiet „Hardtwiesen“ (zwischen Weilheim<br />
und Bernried am Starnberger See) bietet – ausgehend von<br />
der kleinen Hardtkapelle – nicht nur einen schönen Blick auf<br />
das Alpenvorland, sondern zu dieser Jahreszeit auch bezaubernde<br />
Blumenwiesen, beispielsweise mit Sumpfgladiolen<br />
und verschiedenen Orchideenarten.<br />
Dr. Eva Schneider, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Parkplatz an der Hardtkapelle (Anfahrt über Bernried<br />
> Bauerbach). Tagesexkursion mit Einkehrmöglichkeit<br />
mittags. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder<br />
10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten,<br />
sowohl Angebot als auch Nachfrage, bitte anrufen:<br />
Tel. 0 89 / 2 71 90 52.<br />
Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Exkursion von Dr. Silke Sorge (Diplom-<br />
Biologin)<br />
Samstag, 5. Juli 2008<br />
Gans in Familie<br />
Gänse leben in äußerst komplexen Sozialstrukturen.<br />
Vier Arten siedeln direkt vor unserer Haustür, zudem kommen<br />
zahlreiche Gänse aus dem nahen und fernen Umland<br />
als Mausergäste in die Stadt. Durch ein Beringungsprojekt<br />
der Universität Rostock mit Farbringen werden ihre Lebensund<br />
Familiengeschichten nachvollziehbar. Lernen Sie diese<br />
besonderen Münchner besser kennen!<br />
Dr. Silke Sorge, 11 Uhr<br />
Treffpunkt: Schloss Nymphenburg am Springbrunnen-<br />
Rondell. Dauer: etwa 3 Stunden (je nachdem, welche<br />
Gänse vor Ort sind). Bitte mitbringen: Fernglas, vor allem<br />
für andere Wasservögel.<br />
Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 3 €, Nichtmitglieder 5 €,<br />
Kinder unter 14 Jahren frei.<br />
Information: Tel. 0 89 / 30 60 06 18
36<br />
Sonntag, 6. Juli 2008<br />
Schmetterlinge und Pflanzen<br />
im Perlacher Forst<br />
Entlang der Eisenbahnlinie Richtung Holzkirchen sind Magerrasen<br />
und Heidereste erhalten, ein Lebensraum für Schmetterlinge<br />
wie Schornsteinfeger und Schachbrett. Mit Glück<br />
können wir auch die prächtigen Schillerfalter entdecken.<br />
Dr. Annette von Scholley-Pfab, Jochen Goldsche,<br />
10 Uhr<br />
Treffpunkt: Trambahnhaltestelle Großhesseloher Brücke<br />
(Tramlinie 15 oder 25). Dauer: etwa 3 Stunden.<br />
Information: Tel. 0 89 / 6 51 48 16<br />
Montag, 7. Juli 2008<br />
Perlen auf der Heide<br />
vor den Toren der Stadt<br />
Botanische und insektenkundliche Abendexkursion im Naturschutzgebiet<br />
Panzerwiese im Münchner Norden<br />
Tobias Maier, 19 Uhr<br />
Treffpunkt: Fahrradständer an der Ostseite des U-Bahnaufganges<br />
Dülferstraße (U2). Dauer: 2 Stunden. Bitte mitbringen:<br />
Fernglas, soweit vorhanden. Die Exkursion fällt bei starkem<br />
Regen aus. Anmeldung bis 5. Juli 2008 unter:<br />
Tel. 0 89 / 3 56 93 37, E-Mail: biotobi.pt@gmx.de<br />
Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Exkursion von Dr. Silke Sorge (Diplom-<br />
Biologin)<br />
Samstag, 12. Juli 2008<br />
Gans in Familie<br />
Gänse leben in äußerst komplexen Sozialstrukturen.<br />
Vier Arten siedeln direkt vor unserer Haustür, zudem kommen<br />
zahlreiche Gänse aus dem nahen und fernen Umland<br />
als Mausergäste in die Stadt. Durch ein Beringungsprojekt<br />
der Universität Rostock mit Farbringen werden ihre Lebensund<br />
Familiengeschichten nachvollziehbar. Lernen Sie diese<br />
besonderen Münchner besser kennen!<br />
Dr. Silke Sorge, 14 Uhr<br />
Treffpunkt: Schloss Nymphenburg am Springbrunnen-Rondell.<br />
Dauer: etwa 3 Stunden (je nachdem, welche Gänse vor<br />
Ort sind). Bitte mitbringen: Fernglas, vor allem für andere<br />
Wasservögel. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 3 €, Nichtmitglieder<br />
5 €, Kinder unter 14 Jahren frei. Information:<br />
Tel. 0 89 / 30 60 06 18<br />
Sonntag, 13. Juli 2008<br />
Tagschmetterlinge und Wildpflanzen<br />
im Eichelgarten<br />
Die im Forstenrieder Park gelegene Waldwiese erreichen wir<br />
nach einer 20-minütigen Fahrradfahrt. Wir werden gute Chancen<br />
haben, spannende Schmetterlingsarten wie Kleiner Schillerfalter,<br />
Großer Perlmuttfalter oder Dukaten-Feuerfalter zu sehen.<br />
Ulrich Schwab, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Schweizer Platz, Westseite an der Graubündener<br />
Straße (U-Bahnhof Fürstenried West [U3]). Dauer: 3 Stunden.<br />
Bitte Fahrrad mitbringen. Information: Tel. 0 89 / 7 14 77 88<br />
Sonntag, 13. Juli 2008<br />
Naturkundlicher Spaziergang<br />
durch den Perlacher Forst<br />
Im Sommer wird es im Wald viel zu sehen und zu beobachten<br />
geben an Kräutern, Blumen, Bäumen, Vögeln und ande-<br />
2/ 2008<br />
Veranstaltungen<br />
ren Tieren. Außerdem lässt sich besonders im Perlacher Forst<br />
die Ökologie des Waldes gut nachvollziehen.<br />
Dr. Eva Schneider, 13 Uhr<br />
Treffpunkt: Giesinger Waldhaus, Säbener Platz (U1 bis<br />
Mangfallplatz, dann mit Buslinie 39 Richtung Harlachinger<br />
Krankenhaus bis Haltestelle Griechenstraße). Dauer: etwa<br />
4 Stunden. Bitte mitbringen: Fernglas, falls vorhanden.<br />
Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Mittwoch, 16. Juli 2008<br />
Arbeitskreistreffen:<br />
Schmetterlinge<br />
Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />
Freitag, 18. Juli, bis Sonntag, 20. Juli 2008<br />
Bird Munich<br />
Foto-Video Sauter veranstaltet zum ersten Mal die Bird<br />
Munich 2008 im Tierpark Hellabrunn. Dieses Ereignis für<br />
Vogelfreunde und Naturliebhaber ist der Beginn einer jährlichen<br />
Veranstaltungsreihe. Neben einer großen Auswahl<br />
an technischen Geräten zur Fotografie und Vogelbeobachtung<br />
ist ein breites Programm an Vorträgen und Führungen<br />
geboten. Sie sind herzlich eingeladen, den Infostand<br />
und die Vorträge des <strong>LBV</strong> zu besuchen!<br />
Sonntag, 20. Juli 2008<br />
Wanderung zum<br />
Solnhofener Berg<br />
An den Hängen des Altmühltals gibt es Trockenvegetation<br />
mit Falterarten wie Widderchen, Apollo und Berghexe.<br />
Markus Schwibinger, 8.10 Uhr<br />
Treffpunkt: Hauptbahnhof am Abfahrtsbahnsteig der RB<br />
nach Eichstätt zum Kauf von Bayerntickets, Abfahrt 8.29 Uhr<br />
(bitte auf evtl. Fahrplanänderung achten). Tagesexkursion.<br />
Information: Tel. 0 89 / 99 22 93 98<br />
Mittwoch, 23. Juli 2008<br />
Spaziergang zu den Baum-Exoten<br />
Es gibt auf der Welt schätzungsweise 25.000 verschiedene<br />
Laubbaumarten. Nur ein sehr kleiner Teil davon ist<br />
in Mitteleuropa heimisch. Aber sofern es das Klima zulässt,<br />
sind auch bei uns so manche „Baum-Exoten“ zu bewundern,<br />
z. B. im Stadtgarten der Stadt <strong>München</strong>.<br />
Dr. Eva Schneider, 17 Uhr<br />
Treffpunkt: beim Giftgarten im Stadtgarten der Stadt<br />
<strong>München</strong>, Sachsenstraße 2 (ist auch Zugang zur Bezirkssportanlage).<br />
Dauer: etwa 2 Stunden.<br />
Information: Tel. 0 89/2719052<br />
Sonntag, 27. Juli 2008<br />
Sommerkräuter-Spaziergang<br />
Fast vor jeder Haustüre wachsen wohlschmeckende<br />
oder heilende Kräuter. Auf unserem Spaziergang wollen wir<br />
einige davon kennenlernen.<br />
Dr. Eva Schneider, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Olympiagelände, Ecke Ackermann-/Schwere-<br />
Reiter-Straße (Tramlinie 12, Haltestelle Infanteriestraße).<br />
Dauer: etwa 3 Stunden. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52
Veranstaltungen<br />
August<br />
Samstag, 2. August 2008<br />
Naturkundliche Radtour (1)<br />
Mit dem Radl durch die Sommerblumenpracht an der<br />
Fröttmaninger Haide, zum Schlosskanal und zum Schleißheimer<br />
Schloss. Dort Einkehr im gemütlichen Biergarten und<br />
weiter über den Schleißheimer Flugplatz zur Panzerwiese.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: U-Bahnhof Kieferngarten (U6) (keine Rundfahrt,<br />
Ende der Tour am U-Bahnhof Dülferstraße [U2]). Dauer: etwa<br />
6 Stunden. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder<br />
10 €. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Samstag, 9. August 2008<br />
Naturkundliche Radtour (2)<br />
Mit dem Radl durch die Sommerblumenpracht zur ältesten<br />
Kirche im Stadtgebiet <strong>München</strong>s am Fuße des naturkundlich<br />
nicht uninteressanten Müllberges, von da aus durch den Isarauwald<br />
zum idyllischen Biergarten Garchinger Mühle und zurück.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: U -Bahnhof Studentenstadt (U6). Dauer: etwa 6<br />
Stunden (etwa 25 km). Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €,<br />
Nichtmitglieder 10 €. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Samstag, 23. August 2008<br />
Radtour zu alten Bäumen<br />
Auf beschaulichen Wegen von Fürstenfeldbruck nach<br />
Dachau finden sich noch uralte, beeindruckende Baumveteranen<br />
wie z. B. die mehr als 1000-jährige Linde in Puch oder<br />
die über 700 Jahre zählende Eiche in Eisolzried.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Fürstenfeldbruck (Rückfahrt nach <strong>München</strong><br />
vom S-Bahnhof Dachau aus!). Dauer: etwa 6 Std. (etwa<br />
35 km). Einkehrmöglichkeit mittags. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-<br />
Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder 10 €. Info: Tel. 089/2719052<br />
Sonntag, 24. August 2008<br />
Schmetterlinge und Heuschrecken<br />
in der Fröttmaninger Haide<br />
Im Münchner Norden ist noch ein gutes Biotop für Insekten<br />
erhalten.<br />
Markus Schwibinger, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: U-Bahnhof Kieferngarten (U6). Dauer: 3 Stunden.<br />
Information: Tel. 0 89 / 99 22 93 98<br />
Samstag, 30. August 2008<br />
Naturkundliche Wanderung:<br />
Mühltal - Leutstetten - Wildmoos<br />
Diese Wanderung wird durch die spätsommerliche Landschaft<br />
führen, auf einem Rundweg vom Mühltal aus, vorbei<br />
an heiligen Quellen und Orten von Leutstetten durch das<br />
Wildmoos und letztlich wieder zurück zum S-Bahnhof Mühltal<br />
(mit Biergarten).<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Parkplatz am ehemaligen S-Bahnhof Mühltal.<br />
Dauer: etwa 6 Stunden. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder<br />
5 €, Nichtmitglieder 10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten,<br />
sowohl Angebot als auch Nachfrage, bitte<br />
anrufen: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
2/ 2008<br />
Samstag, 30. August 2008<br />
Europäische Nacht der Fledermäuse<br />
im Englischen Garten<br />
Fledermausfest am Rumfordschlössl<br />
In der Nähe des Chinesischen Turms gibt es heute ein großes<br />
Fest rund um die Fledermaus. Es erwarten Sie Spiele,<br />
Bastelaktionen und viel Spaß für Kinder und Erwachsene,<br />
Informationen, Öko-Kaffee und Öko-Kuchen.<br />
AK Fledermäuse, 14 – 18.30 Uhr<br />
Am Abend Fledermausführung<br />
Für uns unhörbar huschen sie in der Dämmerung und in<br />
der Nacht umher. Sie erkennen jedes Hindernis und dabei<br />
auch noch winzige Insekten - die Fledermäuse!<br />
Wie sie sich bei absoluter Dunkelheit zurechtfinden und<br />
noch vieles mehr über das Leben dieser faszinierenden<br />
Tiere erfahren Sie bei dem abendlichen Spaziergang im<br />
Englischen Garten. Mit etwas Glück können wir die Fledermäuse<br />
bei ihren Jagdflügen beobachten und mit dem<br />
Detektor ihre Rufe einfangen.<br />
AK Fledermäuse, 19.15 Uhr<br />
Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Buslinie 54<br />
Richtung Lorettoplatz). Dauer: etwa 1,5 Stunden. Bei<br />
Regen bieten wir im Rumfordschlössl ersatzweise einen<br />
Diavortrag über Fledermäuse an. Information: Tel. 0 89 /<br />
15 97 05 90 oder Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />
September<br />
37<br />
Samstag, 13. September 2008<br />
Fledermaus-Exkursion<br />
im Englischen Garten<br />
Für uns unhörbar huschen sie in der Dämmerung und in der<br />
Nacht umher. Sie erkennen jedes Hindernis und dabei auch<br />
noch winzige Insekten - die Fledermäuse!<br />
Wie sie sich bei absoluter Dunkelheit zurechtfinden und noch<br />
vieles mehr über das Leben dieser faszinierenden Tiere erfahren<br />
Sie bei dem abendlichen Spaziergang im Englischen Garten.<br />
Mit etwas Glück können wir die Fledermäuse bei ihren<br />
Jagdflügen beobachten und mit dem Detektor ihre Rufe einfangen.<br />
AK Fledermäuse, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Buslinie 54<br />
Richtung Lorettoplatz). Dauer: etwa 1,5 Stunden. Für Rollstuhlfahrer<br />
geeignet. Die Führung entfällt bei starkem Regen<br />
oder Wind. Information: Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />
Sonntag, 14. September 2008<br />
Ernte und Verarbeitung<br />
spätsommerlicher Früchte<br />
Eine kleine Exkursion vermittelt zunächst Informationen zu<br />
Ökologie und Kulturgeschichte von Kornelkirsche, Holunder,<br />
Eberesche und Co. Dann werden trickreich Früchte geerntet<br />
und am Wildniskocher zu Leckerbissen und Likör verarbeitet.<br />
Natürlich gibt es Rezepte zur Mitnahme.<br />
Ulrich Dopheide, 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Eingang des Ökologischen Bildungszentrums<br />
(ÖBZ), Englschalkinger Straße 166. Dauer: etwa 3 Stunden.<br />
Bitte mitbringen: kleines leeres Marmeladenglas.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77
38<br />
Montag, 15. September 2008<br />
Endstation Malta –<br />
Vogelmord im Mittelmeer<br />
Die maltesischen Inseln gehören zu den wichtigsten Rastplätzen<br />
europäischer Zugvögel. Doch die rund 13.000 Jäger und<br />
Vogelfänger machen diese Insel im Mittelmeer zur Vogelfalle.<br />
Dieser Vortrag berichtet über das Vogelschutzcamp von Bird<br />
Life Malta und dem Kampf gegen die Wilderei.<br />
Birgitta Büche, 19.30 Uhr<br />
Vortragsabend im Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz<br />
Mittwoch, 17. September 2008<br />
Arbeitskreistreffen:<br />
Schmetterlinge<br />
Besprechung des Führungsprogramms für das Frühjahr 2009<br />
Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />
Freitag, 19. September 2008<br />
Fledermaus-Exkursion im Englischen Garten<br />
zur Nacht der Umwelt<br />
Für uns unhörbar huschen sie in der Dämmerung und in der<br />
Nacht umher. Sie erkennen jedes Hindernis und dabei auch<br />
noch winzige Insekten - die Fledermäuse!<br />
Wie sie sich bei absoluter Dunkelheit zurechtfinden und noch<br />
vieles mehr über das Leben dieser faszinierenden Tiere erfahren<br />
Sie bei dem abendlichen Spaziergang im Englischen Garten.<br />
Mit etwas Glück können wir die Fledermäuse bei ihren<br />
Jagdflügen beobachten und mit dem Detektor ihre Rufe einfangen.<br />
AK Fledermäuse, 18.15 Uhr<br />
Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Buslinie 54<br />
Richtung Lorettoplatz). Dauer: etwa 1,5 Stunden.<br />
Für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Führung entfällt bei<br />
starkem Regen oder Wind.<br />
Information: Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />
Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Würmtal<br />
Sonntag, 21. September 2008<br />
Natur- und vogelkundliche Wanderung<br />
im Kreuzlinger Forst<br />
Hans Werner, Carl-Heinz Friedrich, 8 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Gräfelfing, Westausgang (S6).<br />
Dauer: etwa 4 Stunden.<br />
Information: Tel. 0 89 / 85 22 10<br />
Samstag, 27. September 2008<br />
Rechenspaß<br />
im Aubinger Moos<br />
Nach der Herbstmahd der Aubinger Moorwiesen wollen wir<br />
gemeinsam das Heu zusammenrechen. Nebenbei steigt uns<br />
der Geruch von Duftlauch in die Nase und wir genießen die<br />
herbstlich getönte Moorlandschaft.<br />
Christian Köbele, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Aubing (Kolmdorferstraße).<br />
Dauer: Solange Sie Lust und Zeit haben.<br />
Bitte festes Schuhwerk mitbringen.<br />
Für Brotzeit und Getränke ist gesorgt.<br />
Information und Anmeldung: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
2/ 2008<br />
Veranstaltungen<br />
Naturerlebnis-Aktionen<br />
für Kindergärten, Schulklassen, Schullandheimaufenthalte,<br />
Kindergeburtstage…<br />
Staunen – Spielen – Spaß haben<br />
Infos unter www.lbv-muenchen.de,<br />
Arbeitskreise / Umweltbildung<br />
Wir freuen uns auf Sie! Die <strong>LBV</strong>-UmweltpädagogInnen<br />
Oktober<br />
Mittwoch, 1. Oktober, bis<br />
Sonntag, 5. Oktober 2008<br />
Öko-Trainer – Ausbildung für<br />
Kinder- und JugendgruppenleiterInnen<br />
Gruppenleitung macht Spaß, ist ein wertvoller Beitrag zum<br />
Natur- und Umweltschutz und erweitert die eigenen Fähigkeiten.<br />
GruppenleiterInnen von Kinder- und Jugendgruppen haben<br />
einen breiten Aufgabenbereich. Die 5-tägige Ausbildung vermittelt<br />
dementsprechende Kenntnisse und Handlungsfähigkeiten.<br />
Der Öko-Trainer setzt sich aus zwei Seminarteilen zusammen,<br />
die separat voneinander besucht werden können: Teil 1:<br />
Gruppenleitergrundseminar, Teil 2: Aufbauseminar.<br />
Sandro Spiegl<br />
Treffpunkt: Haus im Moos, Kleinhohenried 108, 86668 Karlshuld.<br />
Es besteht die Möglichkeit, beim Arbeitgeber eine Freistellung<br />
für das Seminar zu beantragen. Teilnehmerbeitrag<br />
(Teil 1 und 2): <strong>LBV</strong>- und BN-Mitglieder 60 €, Nichtmitglieder<br />
90 €. Information, Anmeldung und Antrag auf Freistellung:<br />
Tel. 0 91 74 / 47 75 41 oder Tel. 0 91 74 / 47 75 50<br />
Samstag, 4. Oktober 2008<br />
Die Isar vor 850 Jahren zur Zeit<br />
der Stadtgründung <strong>München</strong>s bis heute<br />
Lassen Sie sich erzählen von den Stadtbächen, den Herbergen,<br />
den Waschermadln, aber auch von den Bauten des<br />
19. Jahrhunderts. Die Beobachtung von Flora und Fauna an<br />
der renaturierten Isar wird nicht zu kurz kommen. Die<br />
Wanderung endet in Thalkirchen (Einkehrmöglichkeit und<br />
U-Bahn-Anschluss).<br />
Kurt Bauer, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Denkmal Maximilian II., Maximilianstraße.<br />
Dauer: etwa 5 Stunden. Bitte mitbringen: Fernglas, Getränk<br />
und gute Laune. Die Exkursion findet bei jedem Wetter statt.<br />
Information: Tel. 0 89 / 7 55 32 80<br />
Sonntag, 5. Oktober 2008<br />
Der herbstliche Englische Garten<br />
mit seiner Vogelwelt<br />
Führung durch den herbstlichen Englischen Garten mit<br />
Schwerpunkt auf der Vogelwelt. Auf der Wanderung zum<br />
Oberföhringer Stauwehr halten wir nach Durchzüglern und<br />
ersten Wintergästen Ausschau.<br />
Tobias Maier, 12 Uhr<br />
Treffpunkt: Hochbunker gegenüber dem NW-Eingang zum<br />
Nordfriedhof (U-Bahnhof Alte Heide [U6]). Dauer: 2 Stunden.<br />
Bitte mitbringen: Fernglas, soweit vorhanden, wind- und<br />
wettertaugliche Kleidung, festes Schuhwerk, ggf. warmes<br />
Getränk und Brotzeit. Die Exkursion fällt bei starkem Regen<br />
aus. Anmeldung bis 3. Oktober 2008 unter:<br />
Tel. 0 89 / 3 56 93 37, E-Mail: biotobi.pt@gmx.de
Veranstaltungen<br />
Montag, 13. Oktober 2008<br />
Jahreshauptversammlung und Ehrung<br />
langjähriger Mitglieder<br />
Unsere 1. Vorsitzende berichtet von den Ereignissen des<br />
vergangenen Jahres. Alle Mitglieder und Interessierten sind<br />
herzlich eingeladen.<br />
Dr. Irene Frey-Mann, 19.30 Uhr<br />
Jahreshauptversammlung im Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 71<br />
Mittwoch, 15. Oktober 2008<br />
Arbeitskreistreffen:<br />
Schmetterlinge<br />
Diavortrag Widderchen (zum Insekt des Jahres 2008)<br />
Markus Schwibinger, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />
Samstag, 18. Oktober 2008<br />
Rechenspaß in einer Streuwiese<br />
nähe Gröbenzell<br />
Gemeinsam wollen wir das Heu einer Streuwiese zusammenrechen.<br />
Wenn viele mithelfen, macht die Naturschutzarbeit<br />
im grünen Stadtrand von <strong>München</strong> noch viel mehr Spaß!<br />
Christine Harzer, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Lochhausen. Dauer: Solange Sie Lust<br />
und Zeit haben. Bitte festes Schuhwerk mitbringen. Für Brotzeit<br />
und Getränke ist gesorgt. Information und Anmeldung:<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
Sonntag, 19. Oktober 2008<br />
Den Vögeln in die Nester geschaut<br />
Jeden Herbst werden weit über tausend Nistkästen<br />
für in Höhlen brütende Vögel im Auftrag der Stadt <strong>München</strong><br />
geleert und begutachtet. Die Überreste der vergangenen<br />
Brutsaison in den Nistkästen können viel über die Ereignisse<br />
des Sommers erzählen und Auskunft geben über das Leben<br />
der Vögel, das sonst nur im Verborgenen stattfindet. Wer<br />
neugierig ist und bei dieser immer wieder mit Überraschungen<br />
aufwartenden Arbeit dabei sein möchte, ist herzlich eingeladen.<br />
Wir werden die Nistkästen am Bogenhausener<br />
Böhmerwaldplatz erkunden.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 11 Uhr<br />
Treffpunkt: Böhmerwaldplatz, U-Bahnausgang Mühlbaurstraße,<br />
Böhmerwaldplatz (U4 Richtung Arabellapark).<br />
Dauer: etwa 1 Stunde. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Sonntag, 19. Oktober 2008<br />
Der ungewöhnliche Herbstspaziergang<br />
Auf einer kleinen Exkursion im Kapuzinerhölzl (<strong>München</strong>-Obermenzing)<br />
werden die dort entdeckten Wildfrüchte<br />
des Herbstes bestimmt und ihre Heil- und Giftwirkungen auf<br />
Menschen und Tiere besprochen. Geeignete Früchte werden<br />
dabei gesammelt, denn aus ihnen wird vor Ort ein Wildfrüchtetee<br />
bereitet. Außerdem soll ein Eichel-Kaffee gebraut<br />
und eine steinzeitliche Speise gereicht werden.<br />
Ulrich Dopheide, 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Amalienburgstraße (Endhaltestelle der Tramlinie<br />
17). Dauer: etwa 3 Stunden. Bitte mitbringen: Tasse und<br />
kleinen Löffel. Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77<br />
2/ 2008<br />
Montag, 20. Oktober 2008<br />
Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Würmtal<br />
Vom Regenwald in die Wüste –<br />
Kontraste in der Vegetation Australiens<br />
Prof. Dr. Jörg Pfadenhauer, 20 Uhr<br />
Vortragsabend im Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am<br />
S-Bahnhof. Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
Mittwoch, 29. Oktober 2008<br />
Arbeitskreistreffen: Natur in der Stadt<br />
und Biotoppflege<br />
Themen: Neuigkeiten von den Biotoppatenschaften und<br />
Rückblick auf ein erfolgreiches Biotoppflegejahr. Alle an der<br />
Natur in der Stadt und der Biotoppflege Interessierten sind<br />
herzlich eingeladen.<br />
Christine Harzer, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
November<br />
Sonntag, 2. November 2008<br />
Exkursion mit Zubereitung von Eichel-Kaffee<br />
und Wildfrüchtetee am Wildniskocher<br />
Auf einer kleinen Exkursion im Erdinger Stadtpark werden<br />
die dort entdeckten Wildfrüchte des Herbstes bestimmt und<br />
ihre Heil- und Giftwirkungen auf Menschen und Tiere<br />
besprochen. Geeignete Früchte werden dabei gesammelt,<br />
denn aus ihnen wird vor Ort ein Wildfrüchtetee bereitet.<br />
Außerdem soll ein Eichel-Kaffee gebraut und eine steinzeitliche<br />
Speise gereicht werden.<br />
Ulrich Dopheide, 14.30 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Altenerding. Dauer: etwa 2,5 Stunden.<br />
Bitte mitbringen: Tasse und kleinen Löffel.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77<br />
39<br />
Montag, 3. November 2008<br />
Besichtigung der Trinkwasseranlagen<br />
in Thalham<br />
„Wasser ist zum Waschen da...” sangen die Comedian Harmonists<br />
in einem ihrer Schlager. Aber besonders wichtig ist<br />
es zum Leben, denn ein Mensch kann nur etwa sechs Tage<br />
ohne Trinkwasser überleben. <strong>München</strong> ist mit Recht stolz auf<br />
das hervorragende Trinkwasser, das ohne Aufbereitung von<br />
den Quellen im Mangfall- und Loisachtal in unsere Haushalte<br />
fließt. Wir wollen uns bei unserer Besichtigung die „Geburtsstätte”<br />
des Münchner Trinkwassers anschauen.<br />
Werner Reuter, 13 Uhr<br />
Treffpunkt sowie Informationen über Fahrgemeinschaften<br />
werden den TeilnehmerInnen rechtzeitig mitgeteilt.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich: Postfach<br />
86 06 68, 81633 <strong>München</strong> oder Tel. 0 89 / 4 70 44 30<br />
Samstag, 8. November 2008<br />
Jahreszeiten – Jahreskreis<br />
im Paterzeller Eibenwald<br />
Jahreszeiten in der Natur bedeuten nicht nur andere Sonnenaufgangszeiten<br />
oder andere Temperaturen. Tiere, Pflanzen,<br />
sogar die Erdkräfte reagieren intensiv mit. Um diesem zykli-
40<br />
schen Geschehen nachzuspüren, besuchen wir den Paterzeller<br />
Eibenwald und die über 1000-jährige Tassilolinde in<br />
Wessobrunn zu verschiedenen Jahreszeiten.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Gasthof „Eibenwald“ in Paterzell. Tagesexkursion.<br />
Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder<br />
10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten, sowohl<br />
Angebot als auch Nachfrage, bitte anrufen:<br />
Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Montag, 10. November 2008<br />
Reise durch Ecuador<br />
und die Galapagosinseln<br />
Entdecken Sie die Vielfalt der Äquatorregion. Von über 6.000<br />
Meter hohen Vulkanen in den Anden reisen wir zu einem der<br />
größten westlichen Amazonas-Zuflüsse, dem Rio Napo,<br />
zurück zur „Straße der Vulkane“ und hinab zum Tiefland am<br />
Pazifik um Guayaquil. Den krönenden Abschluss bildet eine<br />
Rundreise per Schiff zu den südöstlichen Galapagosinseln mit<br />
ihrer paradiesischen Tier- und Vogelwelt.<br />
Dr. Horst Prahl, 19.30 Uhr<br />
Vortragsabend im Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz<br />
Donnerstag, 13. November 2008<br />
Ökologische Brotherstellung –<br />
Besichtigung der Hofpfisterei<br />
Die traditionelle Herstellungsweise einer ökologischen,<br />
zukunftsorientierten Brotherstellung macht aus jedem Brot<br />
ein Unikat. Kommen Sie mit in die Backstube einer Großbäckerei.<br />
Schauen, riechen und schmecken Sie die köstlichen<br />
„Öko-Backwaren“.<br />
Werner Reuter, 17 Uhr<br />
Den Treffpunkt und weitere Informationen erhalten die TeilnehmerInnen<br />
rechtzeitig vor dem Termin. Begrenzte Teilnehmerzahl,<br />
Anmeldung erforderlich: Postfach 86 06 68,<br />
81633 <strong>München</strong> oder Tel. 0 89 / 4 70 44 30<br />
Sonntag, 16. November 2008<br />
Schmetterlinge im Spätherbst<br />
Auch in dieser Jahreszeit gibt es Interessantes zu entdecken:<br />
Wir suchen Schmetterlingseier und Falter, die jetzt<br />
aktiv sind, wie Frostspanner und Pappelglucke.<br />
Dr. Annette von Scholley-Pfab, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Trambahnhaltestelle Harlachinger Krankenhaus<br />
(Tramlinie 15 oder 25). Dauer: etwa 3 Stunden.<br />
Information: Tel. 0 89 / 6 51 48 16<br />
Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Würmtal<br />
Montag, 17. November 2008<br />
Von Trondheim zum Nordkap –<br />
Landschaft und Flora Norwegens Küste<br />
Edmund Garnweidner, 20 Uhr<br />
Vortragsabend im Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am S-Bahnhof.<br />
Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
Mittwoch, 19. November 2008<br />
Arbeitskreistreffen:<br />
Schmetterlinge<br />
Berichte über Beobachtungen des vergangenen Jahres<br />
2/ 2008<br />
Veranstaltungen<br />
Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />
Dezember<br />
Mittwoch, 3. Dezember 2008<br />
Vorweihnachtliches<br />
geselliges Beisammensein<br />
Alle Mitglieder des <strong>LBV</strong> und Freunde des Naturschutzes sind<br />
herzlich eingeladen.<br />
Würmtalgruppe des <strong>LBV</strong>, 19 Uhr<br />
Treffpunkt: Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am S-Bahnhof.<br />
Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
Montag, 8. Dezember 2008<br />
„Ein Anflug von Absturz“<br />
und lustige Weihnachtsfeier<br />
mit gemütlichem Beisammensein. Höhepunkt ist das kurzweilig-kritische<br />
Kabarettprogramm von drei ökologisch engagierten<br />
Lehrern, die zu einem turbulenten Gedankenflug voller<br />
Wortgewalt, Witz und Weitblick abheben zu Tiefsinn und<br />
Zeitlosigkeit zwischen Himmel, Vogelschutz und Erde.<br />
Kabarett Lehrgut, 19.30 Uhr<br />
Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz.<br />
Information: Tel. 0 89 / 2 00 27 06<br />
Sonntag, 14. Dezember 2008<br />
Knospen der Bäume<br />
Unsere einheimischen Laubbäume bilden bereits im<br />
Sommer die Knospen für den nächsten Frühling aus. So ist es<br />
gar nicht schwierig, im Winter die laublosen Bäume anhand<br />
ihrer Knospen zu bestimmen. Baumknospen sind jedoch<br />
nicht nur zum Bestimmen geeignet, sie erzählen noch vieles<br />
mehr, z. B. von Überwinterungs- und Überlebensstrategien.<br />
Dr. Eva Schneider, 11 Uhr<br />
Treffpunkt: Scheidplatz (U2, U3), U-Bahn-Ausgang Luitpoldpark.<br />
Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Impressum<br />
NaturschutzReport, 2. Halbjahr 2008, 26. Jahrgang, Heft Nr. 50<br />
Herausgeber:<br />
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V.<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt und Land<br />
Klenzestr. 37, 80469 <strong>München</strong>, Telefon 2 00 27 06<br />
Verantwortlicher Redakteur:<br />
Dr. Heinz Sedlmeier, Klenzestraße 37, 80469 <strong>München</strong><br />
Anzeigenbetreuung:<br />
KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach<br />
Telefon 0 84 42/92530, Telefax 0 84 42 / 22 89<br />
Layout, Litho, Druck und Verarbeitung:<br />
KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach<br />
Telefon 0 84 42/92530, Telefax 0 84 42 / 22 89<br />
Auflage: 7.500 Expl.<br />
Titelbild: Dorngrasmücke fütternd<br />
Foto: Alfred Limbrunner<br />
Der Naturschutz-Report erscheint zweimal jährlich.<br />
Für Mitglieder des <strong>LBV</strong> ist der Bezug im Beitrag enthalten.<br />
Dieses Heft wurde der Umwelt zuliebe auf 100 % Altpapier gedruckt.<br />
Redaktionsschluss für Ausgabe 1. Halbjahr 2009: 6. Oktober 2008
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