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Heiner Müller-Ermann - LBV-München

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<strong>LBV</strong><br />

NaturschutzReport<br />

Zeitschrift der <strong>LBV</strong>-Kreisgruppe <strong>München</strong><br />

• Was bedeutet Vielfalt?<br />

• Interview:<br />

<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong><br />

• Alle Veranstaltungen<br />

2. Halbjahr 2008 · 2,– €<br />

ISSN: 1614-305


<strong>LBV</strong>- Partner Bayern<br />

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<strong>LBV</strong><br />

Landesbund<br />

für Vogelschutz<br />

in Bayern e.V.<br />

Das Ereignis des Jahres für<br />

Vogelfreunde und Naturliebhaber<br />

Im Münchner Tierpark Hellabrunn<br />

vom 18. bis 20. Juli 2008<br />

Vom 18. bis 20. Juli 2008 veranstaltet<br />

die Münchner Traditionsfirma Foto-Video<br />

Sauter zum ersten Mal die Bird Munich. Dieses<br />

internationale Ereignis für Naturfotofreunde und<br />

Ornithologen stellt den Beginn einer jährlich stattfindenden<br />

Veranstaltungsreihe dar. Im Herzen des<br />

Tierparks Hellabrunn werden neben einer großen<br />

Auswahl an technischen Geräten zur Fotografie<br />

und Vogelbeobachtung aller namhaften Herstel-<br />

Weitere Informationen über<br />

die Veranstaltung erhalten Sie auf<br />

www.bird-munich.de<br />

*Der Eintrittspreis für die Tierpark Veranstaltung:<br />

Erwachsene 9,- Euro<br />

Kinder 4,50 Euro<br />

Gruppenpreis ab 20 Pers. 6,- Euro<br />

Familienkarte klein 11,- Euro (1 Erwachsener + Kinder)<br />

Familienkarte groß 20,- Euro (2 Erwachsene + Kinder)<br />

ler, ein breites Programm an Vorträgen und Vogelschauen<br />

angeboten. Nicht nur die Isarauen und<br />

die Vogelvoliere sondern auch der Tierpark selbst<br />

bilden eine herausragende Test- und Beobachtungsplattform.*<br />

Senden Sie uns ein Fax, Mail oder Postkarte und Sie<br />

nehmen automatisch an der Verlosung für Freikarten<br />

teil.<br />

Beim<br />

Mitbringen<br />

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Tierparkführer gratis!*<br />

Deutschlands größtes Fotofachgeschäft!<br />

*Nur erhältlich im Tierpark Hellabrunn vom 18.-20. Juli 2008.


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Der Ökopionier Frederik<br />

Vester hat einmal den Wert<br />

eines einzelnen Blaukehlchens<br />

als Schädlingsbekämpfer<br />

mit 154,09 € pro<br />

Jahr beziffert. Edward Wilson,<br />

ein bedeutender Ökologe<br />

und Ameisenforscher,<br />

hält jede Tier- und Pflanzenart<br />

für ein unersetzliches<br />

Wunderwerk. Ohne<br />

die Photosyntheseleistung<br />

der Pflanzen wäre, von<br />

einigen Bakterien abgesehen,<br />

jedes Leben auf Erden<br />

zu Ende und damit auch<br />

aller Besitz der Menschheit<br />

hinfällig.<br />

Wir wissen, dass die<br />

weltweite Vielfalt der<br />

Natur, die mehrere Millionen<br />

Tier- und Pflanzenarten<br />

beinhaltet, einen<br />

unermesslichen Reichtum<br />

darstellt. Aber gehen wir<br />

mit diesem Reichtum auch<br />

sorgsam um? Wir verändern<br />

das Klima, die Zusammensetzung<br />

der Luft<br />

und des Wassers, die Vegetationsdecke<br />

und die Bodenverhältnisse<br />

und lassen<br />

natürliche Prozesse kaum<br />

noch zu. Bewusst wird uns<br />

das meist nicht. Wer denkt<br />

z. B. schon daran, dass die<br />

kurze Autofahrt am<br />

Wochenende einen Teil<br />

dazu beiträgt, dass Regenwälder<br />

abgeholzt werden,<br />

um auf zigtausenden Quadratkilometern<br />

Zuckerrohr<br />

für Biosprit anzubauen.<br />

Viele Arten sterben deswegen<br />

aus.<br />

Was können wir hier in<br />

Stadt und Landkreis <strong>München</strong><br />

konkret tun, um die<br />

Vielfalt der Natur weltweit<br />

zu erhalten? Zunächst einmal<br />

könnten wir zumindest<br />

die Natur unserer<br />

unmittelbaren Umgebung<br />

schützen – unser Leitarti-<br />

Stammtisch<br />

Gasthaus Gartenstadt<br />

Naupliastr. 2 • 81547 <strong>München</strong><br />

Jeden letzten Donnerstag<br />

des Monats ab 19 Uhr<br />

kel zur Biodiversität stellt<br />

dafür Handlungsanleitungen<br />

vor. Noch wichtiger ist<br />

es, dass wir aufgeklärte<br />

und selbstbewusste Konsumenten<br />

werden. Dazu ist<br />

gar kein sauertöpfischer<br />

Verzicht auf bestimmte<br />

Güter oder Freizeitvergnügen<br />

notwendig.<br />

Man muss ja z. B. keine<br />

mit Pestiziden und Kunstdünger<br />

erzeugte Semmel<br />

essen, wenn man auch eine<br />

ökologische bekommen<br />

kann – und man kann<br />

diese Semmel auch zu Fuß<br />

oder mit dem Fahrrad einkaufen.<br />

Das Auto kann<br />

auch mal stehen bleiben.<br />

Vor allem aber sollte<br />

man sich jetzt im beginnenden<br />

Sommer einmal<br />

eine halbe Stunde in eine<br />

Wiese oder an einen Waldrand<br />

setzen und darüber<br />

sinnieren, was einem die<br />

Vielfalt der Natur persönlich<br />

wert ist.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

wünscht<br />

Ihre<br />

Dr. Irene Frey-Mann,<br />

1. Vorsitzende<br />

Vortragsabende<br />

Löwenbräukeller<br />

Stiglmaierplatz 1 • 80335 <strong>München</strong><br />

Aktuelle Termine<br />

im Veranstaltungsprogramm<br />

Inhalt<br />

Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Was bedeutet Vielfalt?. . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Das <strong>LBV</strong>-Interview:<br />

<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Die Geschichte der Münchner<br />

Stachus-Stare und ihr Ende . . . . . . . . . . . 10<br />

Vogelkundliche Notizen 2007 . . . . . . . . . 13<br />

Habicht schlägt Bussard . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Die Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt/Land . . 16<br />

Der <strong>LBV</strong> schafft Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Wilde Gäste unterm Klosterdach . . . . . . 19<br />

Naturschutzpraxis im<br />

Landkreis <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Ein bunter Klotz und seine<br />

neue grüne Umgebung . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Wie jeder Einkauf in unserem Naturschutzzentrum<br />

(NUZ) der bedrohten<br />

Natur zugute kommt . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Im Profil: Sven Hallström . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Gesucht – gefunden: Noch mehr<br />

Leiterinnen und Leiter für die<br />

Natur-Kindergruppen des <strong>LBV</strong> . . . . . . . . 26<br />

Mach mit! Werde Klimaheld! . . . . . . . . . 27<br />

Neues aus der Bibliothek . . . . . . . . . . . . 28<br />

Kinderbuch-Empfehlungen<br />

des Naturschutzzentrums. . . . . . . . . . . . . 29<br />

Arbeit benachbarter Kreisgruppen . . . . . 30<br />

Ebersberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Erding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Miesbach. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Naturkundliche Führungen und<br />

Vorträge des <strong>LBV</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Landesbund für<br />

Vogelschutz in Bayern e.V.<br />

2/ 2008<br />

Verband für Arten- und Biotopschutz · NABU-Partner Bayern<br />

Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt und Land<br />

Klenzestraße 37, 80469 <strong>München</strong><br />

Telefon 0 89 / 20 02 70-6<br />

Telefax 0 89 / 20 02 70-88<br />

E-Mail info@lbv-muenchen.de<br />

www.lbv-muenchen.de<br />

Naturschutzzentrum<br />

Klenzestr. 37, 80469 <strong>München</strong><br />

Mo. – Fr. 13 – 18 Uhr<br />

Telefon 0 89 / 20 02 70-6<br />

Telefax 0 89 / 20 02 70-88<br />

Spenden-Konto<br />

Stadtsparkasse<br />

<strong>München</strong><br />

Konto-Nr. 100 107 911<br />

BLZ 701 500 00


2<br />

Vom 19. bis 30. Mai<br />

2008 kamen etwa 5.000<br />

Regierungsvertreter aus<br />

aller Welt in Bonn zusammen,<br />

um die Ergebnisse<br />

der bisherigen Bemühungen<br />

zum Schutz<br />

der biologischen Vielfalt<br />

vorzustellen und über<br />

weitere Maßnahmen zu<br />

beraten (Konferenz war<br />

zum Redaktionsschluss<br />

noch nicht beendet).<br />

Grundlage der Konferenz<br />

war die UN-Konvention<br />

über die biologische<br />

Vielfalt, die 1992 auf der<br />

Konferenz der Vereinten<br />

Nationen in Rio entstand.<br />

Biologische Vielfalt<br />

(synonym: Biodiversität)<br />

bezeichnet nicht nur die<br />

Artenvielfalt, sondern<br />

auch die Vielfalt der Ökosysteme<br />

und die genetische<br />

Vielfalt (s. Kasten).<br />

Nach dem Grundsatz<br />

„global denken, lokal handeln“<br />

werden in diesem<br />

Artenvielfalt<br />

Beispiel: die Meisen<br />

(Familie Paridae)<br />

Kohlmeise: Generalist,<br />

bewohnt Wälder, Parks<br />

und Gärten, nutzt Nistkästen<br />

Blaumeise: bewohnt<br />

bevorzugt Sumpfgelände<br />

und Erlenbrüche,<br />

Nest oft in morschen<br />

Bäumen<br />

Haubenmeise: Bewohner<br />

von Nadelwäldern, meißelt<br />

Bruthöhlen oft selbst<br />

Weitere 48 Meisenarten<br />

weltweit<br />

2/ 2008<br />

Was bedeutet Vielfalt?<br />

Vielfalt Ökosysteme<br />

Beispiel: die Buchenwälder<br />

Waldmeister-Buchenwald:<br />

wächst auf Kalkboden,<br />

artenarm, im Mai weiß<br />

von Blüten des Waldmeisters<br />

Hainsimsen-Buchenwald:<br />

wächst auf saurem Boden,<br />

sehr wenige Kräuter, sehr<br />

schattiger Hallenwald<br />

Orchideen-Buchenwald:<br />

wächst in warmen Lagen<br />

auf Kalkböden, sehr artenreich,<br />

lichter als andere<br />

Buchenwälder<br />

Weitere zehn unterschiedliche<br />

Buchenwald-<br />

Gemeinschaften<br />

Biologische Vielfalt<br />

Ein lokaler Beitrag zur UN-Konvention über die biologische Vielfalt<br />

Beitrag fünf Tierarten vorgestellt,<br />

die exemplarisch<br />

Bedrohungen und Schutz-<br />

bemühungen für die biologische<br />

Vielfalt in Stadt<br />

und Landkreis <strong>München</strong><br />

abbilden sollen.<br />

Knackt auch dicke Käferpanzer – der Große Abendsegler Foto: Dr. Andreas Zahn<br />

Genetische Vielfalt<br />

Beispiel: die Fichte<br />

Fichten der Hochlagen:<br />

vererben z. B. Frosthärte<br />

und starken Winden<br />

angepasste Wuchsformen<br />

Fichten der Tieflagen:<br />

vererben z. B. schnelles<br />

Wachstum, hohe, schlanke<br />

Wuchsform<br />

Fichten der Moore: vererben<br />

z. B. das Ertragen<br />

von Säure und hohen<br />

Grundwasserständen<br />

Unbekannte, sehr große<br />

Zahl unterschiedlicher,<br />

vererbbarer Merkmale<br />

Großer Abendsegler<br />

(Nyctalus<br />

noctula)<br />

Der Große Abendsegler<br />

ist die größte der zehn in<br />

<strong>München</strong> vorkommenden<br />

Fledermausarten. Typisch<br />

für ihn ist sein schlankes,<br />

windschnittiges Flugbild,<br />

das dem eines Mauerseglers<br />

gleicht. Der Flug<br />

ist aber langsamer und<br />

der Körperbau wirkt<br />

plumper als beim Mauersegler.<br />

Abendsegler kann<br />

man bereits bei Einbruch<br />

der Dämmerung beobachten.<br />

Im Frühling kommt<br />

es sogar vor, dass sie<br />

bereits mittags ihre Beute<br />

– ausschließlich Fluginsekten<br />

– jagen. In<br />

<strong>München</strong> kann man<br />

Abendsegler vor allem<br />

entlang der Isar oder in<br />

großen Parks, z. B. dem<br />

Englischen Garten beobachten.


Biologische Vielfalt<br />

Abendsegler gehören<br />

zu den ziehenden Fledermausarten.<br />

Beim Wechsel<br />

vom Sommer- zum Winterquartier<br />

legen sie mehrere<br />

hundert Kilometer<br />

zurück. Die weiblichen<br />

Tiere ziehen zur Geburt<br />

und Aufzucht ihrer Jungen<br />

in das nordöstliche<br />

Mitteleuropa, während<br />

die meisten Männchen<br />

den Sommer bei uns verbringen.<br />

Der Große Abendsegler<br />

ist ursprünglich eine<br />

Waldfledermaus, die<br />

Quartiere in Baumhöhlen<br />

besiedelt. Im Siedlungsbereich<br />

nutzt sie außerdem<br />

Spalten an Gebäuden<br />

als Unterschlupf. Flachdächer<br />

mit Verkleidungsplatten<br />

am Rand werden<br />

dabei bevorzugt. Abendsegler<br />

nutzen aber auch<br />

Hohlräume hinter Fassadenverkleidungen<br />

aus<br />

Holz oder Rollladenkästen<br />

als Quartiere.<br />

Im dicht besiedelten<br />

Großraum <strong>München</strong> ist<br />

die streng geschützte und<br />

in Bayern als gefährdet<br />

eingestufte Fledermausart<br />

durch mehrere Faktoren<br />

im Bestand bedroht. Am<br />

gefährlichsten ist dabei<br />

die Abnahme der Fluginsekten.<br />

Die Versiegelung<br />

von Freiflächen und die<br />

für viele Insekten tödliche<br />

Sogwirkung der vielen<br />

städtischen Lichtquellen<br />

sind dafür verantwortlich.<br />

Ähnlich fatale Folgen hat<br />

die Zerstörung der Fledermausquartiere<br />

an Gebäuden.<br />

Diese Wohnstätten<br />

des Abendseglers gehen<br />

bei Gebäudesanierungen<br />

unbemerkt verloren oder<br />

werden gezielt verschlossen,<br />

wenn sich Hausbewohner<br />

durch das laute<br />

und hohe Zwitschern der<br />

Tiere vor dem abendlichen<br />

Ausflug gestört<br />

fühlen. Ähnliche Auswirkungen<br />

hat das Fällen<br />

alter Höhlenbäume. Oft<br />

geht dabei nicht nur das<br />

Quartier verloren, son-<br />

2/ 2008<br />

Braucht Hecken und Brachflächen – die Dorngrasmücke Foto: Alfred Limbrunner<br />

dern Winterschlaf haltende<br />

Tiere können auch zu<br />

Tode kommen.<br />

Um den Großen Abendsegler<br />

in <strong>München</strong> und im<br />

Landkreis zu schützen,<br />

kontrolliert der <strong>LBV</strong> mit<br />

seinem Arbeitskreis<br />

Fledermäuse und im Rahmen<br />

des Projektes „Artenschutz<br />

an Gebäuden“<br />

Baum- und Gebäudequartiere.<br />

Höhlenbäume werden<br />

mit einer Plakette versehen,<br />

um sie vor Fällung<br />

zu bewahren. Hauseigentümer<br />

und Architekten<br />

werden bei Sanierungen<br />

beraten, und während des<br />

Bauablaufes wird sichergestellt,<br />

dass Gebäudequartiere<br />

erhalten bleiben<br />

oder ein Ersatzangebot<br />

bereitgestellt wird. Verletzte<br />

oder hilflose Fledermäuse<br />

übernimmt der<br />

<strong>LBV</strong> in seine Auffangstationen<br />

(s. Artikel Tierschutzpreis<br />

2007 im letzten<br />

Heft).<br />

Dorngrasmücke<br />

(Sylvia communis)<br />

Die Dorngrasmücke<br />

lebt in der offenen, vielfältigen<br />

Kulturlandschaft.<br />

Überall, wo zwischen Feldern<br />

und Wiesen Hecken<br />

mit Dornsträuchern wachsen<br />

und zusätzlich dichte<br />

Hochstaudenfluren vorkommen,<br />

kann man auf<br />

die Dorngrasmücke hoffen.<br />

Ebenso besiedelt sie<br />

Gebüschdickichte auf Brachen<br />

und Bahnflächen.<br />

Weil diese Biotope bei uns<br />

immer seltener werden, ist<br />

es Jahr für Jahr eine freudige<br />

Überraschung, wenn<br />

die Dorngrasmücke trotz<br />

aller Widrigkeiten auf die<br />

Münchner Schotterebene<br />

zurückkehrt. Die Rückkunft<br />

aus ihrem Winterquartier<br />

in den Dornbuschsavannen<br />

südlich<br />

der Sahara erfolgt in der<br />

zweiten Aprilhälfte bis<br />

Anfang Mai. Dann fallen<br />

die Männchen durch ihren<br />

rau schwätzenden Gesang<br />

auf, den sie in kurzen<br />

Strophen von einer Singwarte<br />

aus oder im Singflug<br />

vortragen. Die Männchen<br />

bauen mehrere<br />

Nester in Stauden oder<br />

Dornsträuchern, häufig in<br />

Brennnesseln oder Brombeergestrüpp.<br />

Sie locken<br />

die Weibchen mit auffälligen<br />

Flugmanövern zu den<br />

Nestern, das Weibchen<br />

wählt dann eines der<br />

Nester aus. Beide teilen<br />

sich das Brüten, Füttern<br />

und Führen der Jungvögel.<br />

Missglückt eine Brut,<br />

trennt sich das Paar und<br />

das Weibchen wandert<br />

aus dem Revier ab. Viele<br />

Männchen errichten nacheinander<br />

an mehreren<br />

Stellen für kürzere oder<br />

3<br />

längere Zeit ein Revier<br />

und täuschen damit einen<br />

höheren Brutbestand vor.<br />

Die Dorngrasmücke<br />

gehört mittlerweile zu den<br />

seltensten Vogelarten<br />

<strong>München</strong>s. Wüst ging<br />

1970 von 100 bis 1000 Paaren<br />

in <strong>München</strong> aus, Faas<br />

(<strong>LBV</strong>, 2000) schätzte den<br />

Bestand 1998 auf nur noch<br />

40-45 Paare, mit einem<br />

Schwerpunkt in den trockenenGebüschlandschaften<br />

im Umfeld von<br />

Allacher Wald, Angerlohe<br />

und Allacher Rangierbahnhofgelände.<br />

Der<br />

Bestand ist anscheinend<br />

weiter zurückgegangen.<br />

Die Lebensräume in verbuschenden<br />

Brachen und<br />

ungenutzten Bahnflächen<br />

sind stark durch Überbauung<br />

gefährdet. Manche<br />

Biotope verlieren auch<br />

durch die fortschreitende<br />

Sukzession (Entwicklung<br />

zu waldartigen Beständen)<br />

ihre Eignung für die<br />

Dorngrasmücke.<br />

Mit der Pflanzung und<br />

Pflege von drei Hecken<br />

mit einer Gesamtlänge<br />

von 1,2 Kilometern in<br />

Johanneskirchen konnte<br />

der <strong>LBV</strong> die Biodiversität<br />

der Feldflur wirksam<br />

erhöhen: Im Jahr 2007<br />

wurden dort neben Goldammern<br />

auch neun Reviere<br />

des Sumpfrohrsängers<br />

und zwei Dorngrasmü-


4<br />

cken-Reviere festgestellt<br />

(Luy, unveröff. Studie).<br />

Für weitere Heckenpflanzungen<br />

bietet sich die<br />

Feldflur von Langwied-<br />

Lochhausen an. Wichtig<br />

wäre auch der Erhalt von<br />

größeren Bracheflächen<br />

mit der Zielsetzung<br />

Naturschutz, denn diese<br />

leisten mit ihrer spezifischen<br />

Artenvielfalt und<br />

Landschaftsästhetik einen<br />

wichtigen Beitrag zur Biodiversität<br />

und Naherholung.<br />

Die Nase (Chondrostoma<br />

nasus)<br />

Die Nase ist ein typischer<br />

Schwarmfisch, der<br />

in vielen Flüssen mit<br />

Sand- und Kiesgrund in<br />

weiten Teilen Mittel- und<br />

Osteuropas, besonders<br />

häufig aber im Rhein- und<br />

Donaugebiet vorkam. Als<br />

Algenfresser nagt sie mit<br />

den verknorpelten Maulrändern<br />

Algen von Steinen<br />

ab. Da sie sich bei dieser<br />

„Beweidung“ oft in<br />

Seitenlage dreht, blitzt<br />

ihre Körperseite auffallend<br />

im Sonnenlicht. Die<br />

Nase frisst jedoch auch<br />

Kleintiere wie Bachflohkrebse,<br />

Mückenlarven<br />

und Würmer.<br />

Erzählungen über Massenfänge<br />

während der<br />

Laichzüge Anfang März<br />

bis Mitte April gibt es aus<br />

allen Gebieten Bayerns.<br />

Auch in der Münchner<br />

Isar waren die Nasenbestände<br />

früher sehr hoch.<br />

So wurden zur Laichzeit<br />

im Flachwasser so viele<br />

Nasen gesichtet, dass auf<br />

riesigen Flächen der<br />

gesamte Flussgrund von<br />

den laichenden Nasen<br />

verdeckt wurde.<br />

Der Grund für diese<br />

großen Nasenschwärme<br />

war vor allem die freie<br />

Durchgängigkeit der<br />

Gewässer. Über mehrere<br />

hundert Kilometer wanderten<br />

die geschlechtsreifen<br />

Nasen aus den großen<br />

Flüssen stromaufwärts bis<br />

in die kleinsten Nebengewässer,<br />

um dort abzulaichen.<br />

Unter heftigen<br />

Paarungsspielen werden<br />

die ca. 1,5 mm großen Eier<br />

(20.000 bis 100.000 pro<br />

Weibchen) am Kies angeklebt.<br />

Anschließend wan-<br />

2/ 2008<br />

Vergangener Glanz – die Nase ist in der Isar zur Rarität geworden<br />

Foto: Landesfischereiverband Bayern<br />

dern die Elterntiere wieder<br />

in ihre angestammten<br />

Reviere zurück. Neuere<br />

Erkenntnisse weisen darauf<br />

hin, dass die Einzeltiere<br />

immer wieder denselben<br />

Laichplatz aufsuchen.<br />

Es liegt auf der Hand,<br />

dass die Unterbrechung<br />

der Wanderwege in den<br />

Flüssen eine der Hauptursachen<br />

für die heutige<br />

Gefährdung der Nasenbestände<br />

darstellt. Unmittelbar<br />

mit der Errichtung der<br />

Staustufen in der Donau<br />

sowie der Wehre in den<br />

Nebengewässern waren<br />

die großen Nasenlaichzüge<br />

Vergangenheit. Heute<br />

existieren allenfalls labile<br />

Restbestände. Die fortschreitende<br />

Eintiefung der<br />

Gewässer als Folge der<br />

Begradigung lässt heute<br />

kaum noch ein Seitengewässer<br />

barrierefrei in den<br />

Hauptfluss münden.<br />

Hinzu kommt, dass die<br />

Lebensräume der verschiedenen<br />

Altersgruppen<br />

in völlig unterschiedlichenGewässerabschnitten<br />

liegen. Im Gegensatz<br />

zu anderen Fischarten<br />

Biologische Vielfalt<br />

kommen Jungfische und<br />

Adulttiere in der Regel<br />

nicht nebeneinander vor.<br />

Selbst die einsömmerigen<br />

bilden von den zweisömmrigen<br />

Nasen<br />

getrennte Schwärme. Werden<br />

die Teillebensräume<br />

durch Wanderbarrieren<br />

getrennt, trägt dies nachvollziehbar<br />

zur Gefährdung<br />

bei. Dort wo die<br />

Nase heute noch wandern<br />

kann, ist sie dabei zusätzlich<br />

besonderen Gefährdungen<br />

durch Fressfeinde<br />

ausgesetzt.<br />

Nachdem die Nasenbestände<br />

in der Münchner<br />

Isar praktisch zusammengebrochen<br />

sind, ist die<br />

Nase ganzjährig geschont.<br />

Die Fischereivereine und<br />

-verbände versuchen die<br />

Nase im Rahmen von<br />

Artenhilfsprogrammen<br />

vor dem Aussterben zu<br />

bewahren.<br />

Idas-Bläuling<br />

(Plebeius idas)<br />

Mit einer Flügelspannweite<br />

von kaum mehr als<br />

zwei Zentimetern zählt<br />

der Idas-Bläuling zu den<br />

kleineren Tagfaltern. Man<br />

nennt ihn auch Silberfleck-Bläuling:<br />

Sein besonderes<br />

Merkmal sind nämlich<br />

einige rundliche,<br />

metallisch-blau schimmernde<br />

Flecken in der<br />

Randbinde der Hinterflügel-Unterseite.<br />

Die braune Oberseite<br />

des Weibchens wird von<br />

orangefarbenen Randflecken<br />

geschmückt. Vom<br />

ähnlich gezeichneten<br />

Argus-Bläuling, dem<br />

Schmetterling des Jahres<br />

2008, unterscheidet sich<br />

das Männchen durch<br />

einen schmaleren<br />

schwarzen Rand auf<br />

der blauen Flügel-Oberseite.<br />

Beide Geschlechter<br />

haben einen weißen<br />

Flügelsaum.<br />

Der Idas-Bläuling<br />

bringt 2-3 Generationen<br />

pro Jahr hervor; die Falter


Biologische Vielfalt<br />

fliegen im Münchner<br />

Raum hauptsächlich<br />

Anfang Juni und dann<br />

wieder im August/September.<br />

Die Ei-Ablage<br />

erfolgt auf der Futterpflanze<br />

der Raupe; zur<br />

Auswahl stehen u. a.<br />

Hornklee, Hufeisenklee,<br />

Wundklee oder Besenginster(„Ginster-Bläuling“).<br />

Die Raupen stehen in<br />

enger ökologischer Beziehung<br />

mit bestimmten<br />

Ameisenarten (z. B. mit<br />

der Rotrückigen Sklavenameise).<br />

Während andere<br />

Raupen den Ameisen zum<br />

Opfer fallen, genießen die<br />

Idas-Raupen eine Vorzugsbehandlung:<br />

Sie werden<br />

betrillert und produzieren<br />

für die Ameisen<br />

zuckerhaltiges Sekret in<br />

winzigen Tröpfchen. Als<br />

Gegenleistung verteidigen<br />

die Ameisen die Raupen<br />

gegen Fressfeinde.<br />

Die Puppen hängen –<br />

wie Eberhard Pfeuffer<br />

beobachtete – an der<br />

Unterseite von Trieben der<br />

Wirtspflanze, die kiesigem<br />

Grund aufliegen. „Ausnahmslos<br />

befanden sie<br />

sich unmittelbar an Eingängen<br />

zu Ameisennestern.<br />

Immer waren die<br />

Puppen von Ameisen<br />

umgeben, die sie häufig<br />

betrillerten.“ (Pfeuffer,<br />

1998)<br />

Wegen der weitgehenden<br />

Zerstörung der Wildflusslandschaften,<br />

auf<br />

deren Flussschotterheiden<br />

der Falter ursprünglich<br />

vorkam, findet man ihn<br />

heute in Südbayern fast<br />

ausschließlich auf Sekundärstandorten:<br />

Warme<br />

Bahndämme, Böschungen,<br />

Kiesgruben, (Halb-)<br />

Trockenrasen oder Brachflächen<br />

mit offenen Rohbodenpartien<br />

und einem<br />

reichlichen Angebot an<br />

Schmetterlingsblütlern<br />

sind sein Terrain.<br />

In der Münchner Ebene<br />

hat der Idas-Bläuling<br />

einen Verbreitungs-<br />

schwerpunkt: Man trifft<br />

auf ihn z. B. am Flugplatz<br />

Oberschleißheim und auf<br />

der Fröttmaninger-, Allacher-<br />

oder Langwieder<br />

Haide. An einigen Standorten<br />

kann die Biotoppflege<br />

des <strong>LBV</strong> zum Schutz<br />

des Idas-Bläulings beitragen.<br />

Dennoch muss er in<br />

Bayern als stark gefährdet<br />

eingestuft werden (Rote<br />

Liste 2). Sein Lebensraum<br />

im Großraum <strong>München</strong><br />

ist besonders durch Bauvorhaben<br />

bedroht: Zwar<br />

konnte im Neubaugebiet<br />

am Ackermannbogen ein<br />

kleines Areal für ihn gesichert<br />

werden. Durch die<br />

Überplanung ehemaliger<br />

Bahn- und Militärbrachen<br />

gehen dem Idas-Bläuling<br />

aber mehr und mehr<br />

Ansiedlungsmöglichkeiten<br />

verloren.<br />

Schwalbenwurz-<br />

Langwanze<br />

(Tropidothorax<br />

leucopterus)<br />

Die attraktive Schwalbenwurz-Langwanze<br />

zählt zu den Besonderheiten<br />

des Münchner Raumes.<br />

Es handelt sich um<br />

2/ 2008<br />

eine hauptsächlich mediterran<br />

verbreitete Art, die<br />

in Deutschland nur im<br />

äußersten Süden vorkommt.<br />

Abgesehen vom<br />

Oberrheingraben, ist die<br />

in der Roten Liste der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

als bedroht eingestufte<br />

Art nur von wenigen<br />

Fundorten aus Südbayern<br />

bekannt.<br />

Die Schwalbenwurz-<br />

Langwanze ist auf<br />

besonders wärmebegünstigte<br />

Standorte mit Wärme<br />

liebenden Säumen angewiesen,<br />

in denen größere<br />

Bestände der Schwalbenwurz<br />

wachsen. Zwar saugen<br />

die erwachsenen Tiere<br />

an vielen weiteren Pflanzen,<br />

doch ist eine Entwicklung<br />

der Larven nur<br />

an dieser Pflanze möglich.<br />

Zur Überwinterung finden<br />

sich meist zahlreiche<br />

Individuen zu Überwinterungsgesellschaften<br />

zusammen, denen eine<br />

gewisse Schutzfunktion<br />

zugesprochen wird.<br />

Mit Ausnahme der<br />

wenigen Angaben bei Kittel<br />

(1871) waren bis zum<br />

Jahr 1992 nur Funde vom<br />

Korbinianiwald bei Mün-<br />

5<br />

chen-Feldmochingveröffentlicht (Hüther, 1951).<br />

Dieses Massenvorkommen<br />

konnte Schwibinger<br />

durch gezielte Nachsuche<br />

nach über 40 Jahren bestätigen.<br />

Spätere Recherchen in<br />

der Zoologischen Staatssammlung<br />

ergaben allerdings<br />

zahlreiche Belege<br />

für dieses Vorkommen<br />

aus dem Zeitraum 1950-<br />

1976, sowie u. a. weiterhin<br />

Exemplare aus <strong>München</strong>-<br />

Allach aus den 1950er Jahren.<br />

Überraschenderweise<br />

fand C. Rieger im Herbst<br />

letzten Jahres auf der Allacher<br />

Haide ein Pärchen<br />

der Schwalbenwurz-Langwanze.<br />

Da das Gebiet als<br />

auf seine Wanzenfauna<br />

bestens untersucht gelten<br />

kann, ist die auffällige<br />

Wanze wohl kaum übersehen<br />

worden, sondern eine<br />

Wiederbesiedlung wahrscheinlicher.<br />

Die differenzierte<br />

Pflege der Allacher<br />

Haide durch den <strong>LBV</strong><br />

kann dort den Aufbau<br />

einer Population unterstützen.<br />

Einige aktuelle und<br />

ältere Funde in den Alpentälern<br />

und vom Land-<br />

Bedrohter Bewohner der Münchner Heiden – der Idas-Bläuling Foto: Siegfried Braun


6<br />

kreis Starnberg lassen eine<br />

Zuwanderung dieser südlichen<br />

Art in unser Gebiet<br />

aus dem österreichischen<br />

Inntal wahrscheinlich<br />

erscheinen; zusätzlich<br />

deuten die Angaben Kittels<br />

aus dem Donautal<br />

auch auf eine Zuwanderung<br />

von Osten hin. Die<br />

Zuwanderung ist vermutlich<br />

während der nacheiszeitlichen<br />

Wärmeperiode<br />

erfolgt.<br />

Da auch vom Oberrhein<br />

von einer Ausbreitung in<br />

den letzten Jahren berichtet<br />

wird, ist zu hoffen,<br />

dass die am Arealrand nur<br />

mit isolierten und bedrohten<br />

Vorkommen vertreteneSchwalbenwurz-Langwanze<br />

von der Klimaerwärmung<br />

profitiert und<br />

von den Reliktvorkommen<br />

ausgehend weitere<br />

Flächen besiedeln kann.<br />

Braucht es eine<br />

lokale Agenda für<br />

den Erhalt der biologischen<br />

Vielfalt?<br />

Die im Vorherigen dargestellten<br />

fünf Portraits<br />

bilden nur den Bruchteil<br />

eines Promilles der in<br />

Stadt und Landkreis <strong>München</strong><br />

vorhandenen biologischen<br />

Vielfalt ab.<br />

Über den überwiegenden<br />

Teil der lokalen Biodiversität<br />

ist nur wenig oder<br />

gar nichts bekannt. Mag<br />

sein, dass in der Moosschwaige<br />

ein unbekannter<br />

Pilz wächst, der ein<br />

besonders wirksames<br />

Antibiotikum produziert;<br />

eventuell könnte man aus<br />

den Lebensgemeinschaften<br />

der Isar-Quellhänge<br />

Rückschlüsse über die<br />

Zukunft unserer Trinkwasservorräte<br />

gewinnen;<br />

vielleicht könnten die<br />

verbliebenen Münchner<br />

Heiden einen berühmten<br />

Maler des 22. Jahrhunderts<br />

zu seinem Meisterwerk<br />

inspirieren. All das<br />

wissen wir heute nicht –<br />

und wenn wir keine Wege<br />

finden, unsere lokale biologische<br />

Vielfalt zu erhalten,<br />

werden wir und die<br />

kommenden Generationen<br />

diese und viele andere<br />

Fragen niemals beantworten<br />

können.<br />

2/ 2008<br />

Vielleicht ein Profiteur des Klimawandels – die Schwalbenwurz-Langwanze Foto: Markus Bräu<br />

Literatur:<br />

DIESSELHORST, G. (1968):<br />

Struktur einer Brutpopulation<br />

von Sylvia communis. Bonner<br />

Zool. Beitr. 19 (3/4): 307-321<br />

HÜTHER, M. (1951). Neue<br />

und beachtenswerte Koleopteren-<br />

und Heteropterenfunde<br />

Nistkästen<br />

leeren<br />

Wer hat Lust,<br />

Nistkästen zu betreuen?<br />

Dazu gehört das Leeren der Kästen<br />

im Herbst und die Instandhaltung.<br />

Biologische Vielfalt<br />

aus der Umgebung von <strong>München</strong>.-<br />

Mitt. Münch. Ent. Ges.,<br />

41, H1; S.258-28.<br />

KITTEL, G. (1871): Nachtrag<br />

zu dem Versuch einer<br />

Zusammenstellung der Wanzen,<br />

welche in Bayern vorkommen.-<br />

21.Bericht des Naturhistorischen<br />

Vereins Augsburg;<br />

S.1-80<br />

<strong>LBV</strong> (2000): Ornithologische<br />

Untersuchungen im Rahmen<br />

des Arten- und Biotopschutzprogrammes<br />

(ABSP) der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong> 1997-<br />

2000. Endbericht 2000. Unveröffentl.<br />

Gutachten i. A. der<br />

Landeshauptstadt <strong>München</strong>,<br />

Umweltreferat, 185 S. Bearbeitet<br />

von M. Faas und M. Luy.<br />

PFEUFFER, E. (1998): Zur<br />

Myrmekophilie des Idas-Bläulings.<br />

In: Ber. Naturwiss. Verein<br />

Schwaben 102, S. 41-56.<br />

WÜST W. (1970): Die Vogelwelt<br />

der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong>. Sonderdruck des<br />

Bund Naturschutz in Bayern<br />

e.V., <strong>München</strong>. 22 S.<br />

Heinz Sedlmeier<br />

(korrespondierender Autor),<br />

Oliver Born (LFV Bayern),<br />

Markus Bräu,<br />

Siegfried Braun, Sebastian<br />

Hanfland (LFV Bayern),<br />

Matthias Luy, Sylvia Weber<br />

Sie werden durch erfahrene Nistkastenbetreuer<br />

eingewiesen, und es ist an<br />

eine überschaubare Anzahl gedacht<br />

(circa 20 Kästen).<br />

Immer noch Lust?<br />

Dann sollten Sie sich unbedingt melden bei:<br />

Werner Reuter,<br />

Tel. 0 89/4704430


Interview<br />

2/ 2008<br />

Das <strong>LBV</strong>-Interview:<br />

<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong><br />

In unserer Interview-Reihe treffen wir uns mit<br />

Menschen, die sich in besonderer Weise für unsere<br />

Natur und Umwelt einsetzen. Diesmal sprach unsere<br />

1. Vorsitzende, Dr. Irene Frey-Mann, mit <strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong>,<br />

der sich seit vielen Jahren gegen die Zerstörung<br />

des Isentals durch den Bau der A94 einsetzt.<br />

Der Diplom-Volkswirt und Dorfener SPD-Stadtrat ist<br />

einer der Protagonisten des Aktionsbündnisses gegen<br />

die A94.<br />

Im März rollten die ersten<br />

Bagger ins Isental. Was<br />

haben Sie dabei empfunden?<br />

Zorn und echten Ärger<br />

über die Missachtung des<br />

obersten deutschen Verwaltungsgerichtes,<br />

dessen<br />

Entscheidung nicht abgewartet<br />

wurde. Es ist ein<br />

erbärmlicher Beweis für<br />

die Schwäche der Planer,<br />

dass man 31 Jahre lang an<br />

einer Trasse plant und<br />

dann nicht die wenigen<br />

Monate abwarten kann,<br />

bis in Leipzig entschieden<br />

wird, ob eine Revision<br />

zulässig ist. Für mich wird<br />

hier deutlich: Es sollen<br />

sehr schnell Fakten<br />

geschaffen werden.<br />

Wie ist der aktuelle Stand<br />

des Gerichtsverfahrens?<br />

Wir haben im Oktober<br />

2007 vor dem Bayerischen<br />

Verwaltungsgerichtshof<br />

verloren – das lässt sich<br />

nicht beschönigen: Unsere<br />

Klagen gegen die Planfeststellungs-Beschlüsse<br />

der<br />

Regierung von Oberbayern<br />

wurden abgewiesen.<br />

Wie in fast allen Verwaltungsgerichtsverfahren<br />

in<br />

Deutschland wurde die<br />

Revision am Bundesverwaltungsgericht<br />

in Leipzig<br />

nicht zugelassen.<br />

Dagegen gibt es aber das<br />

normale Mittel der<br />

Beschwerde. Die haben<br />

wir eingereicht. Wir sind<br />

guter Dinge, dass wir die<br />

Zulassung zur Hauptverhandlung<br />

in Leipzig<br />

schaffen. Wir rechnen frühestens<br />

ab August mit<br />

einer Entscheidung. Wenn<br />

wir zugelassen werden,<br />

beginnt die Vorbereitung<br />

für die Hauptverhandlung.<br />

Es wird natürlich<br />

richtig spannend, denn<br />

das ist die letzte Instanz.<br />

Was würde uns fehlen,<br />

wenn die Autokarawane<br />

durch das Isental rollen<br />

würde?<br />

Da würde uns ein einmaliges<br />

Stück altbayerischen<br />

Landes fehlen. Es<br />

betrifft ja nicht nur das<br />

Isental, sondern auch die<br />

Zuflüsse, die in vielen<br />

kleinen Tälern von Süden<br />

her zur Isen führen. Dieses<br />

Kulturland hat einen<br />

ganz besonderen Charakter.<br />

Es wird weitgehend<br />

bäuerlich genutzt und es<br />

ist ein ruhiges Stückchen<br />

Erde ohne spektakuläre<br />

Höhepunkte. Deswegen<br />

sind wir von Touristenströmen<br />

frei. Bei uns können<br />

Sie gemütlich in<br />

<strong>Heiner</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong> im Gespräch mit Dr. Irene Frey-Mann<br />

einem Wirtshaus sitzen<br />

und über das Tal schauen.<br />

Sie können mit dem Radl<br />

wunderschön von den<br />

Schwillachquellen bis runter<br />

nach Heldenstein fahren.<br />

Die Autobahn würde<br />

nicht nur durchs Isental<br />

führen, sie würde auch<br />

viel durchs Holz gehen.<br />

Wir haben entlang der<br />

kleinen Bäche noch naturnahe<br />

Auwälder. Diese<br />

haben einen so wertvollen<br />

Charakter, dass die Europäische<br />

Kommission sie<br />

als Natura-2000-Gebiet<br />

unter Schutz gestellt hat.<br />

Im Jahr der Biodiversitätskonferenz<br />

in Bonn beklagen<br />

von der Kanzlerin bis zum<br />

7<br />

Bayerischen Umweltminister<br />

viele Politiker den Artenschwund.<br />

Passt das mit der<br />

Verbauung des Isentals<br />

zusammen?<br />

Der Bayerische<br />

Umweltminister hat am<br />

1. April eine Pressekonferenz<br />

über die „Bayerische<br />

Biodiversitätsstrategie“<br />

abgehalten. Er hat sein<br />

Programm ,Natur.Vielfalt.Bayern‘<br />

vorgestellt.<br />

Dabei hat er über die Zerschneidungsgefahr<br />

für<br />

natürliche Lebensräume<br />

gesprochen – und auch<br />

vom Arten- und Biotopschutz.<br />

Er hat ausführlich<br />

betont, wie wichtig diese<br />

Punkte sind – und dennoch<br />

zeichnet er nun<br />

verantwortlich für die<br />

geplante Zerstörung im<br />

Isental. Hier würde genau<br />

das passieren, was er mit<br />

tollen Programmen und<br />

einer Menge Geld verhindern<br />

möchte.<br />

Welche Tierarten wären<br />

denn bedroht?


8<br />

Das wären z. B. das<br />

Große Mausohr, der Grauspecht,<br />

der Schwarzspecht,<br />

der Helle und der<br />

Dunkle Ameisenbläuling<br />

und viele andere. Aber ich<br />

möchte ganz gerne wegkommen<br />

von den Einzelarten.<br />

Es heißt dann oft:<br />

Wegen ein paar Fledermäusen<br />

wollt ihr die<br />

Autobahn verhindern.<br />

Welche Alternativen<br />

haben Sie den lärm- und<br />

unfallgeplagten Anwohnern<br />

und Autofahrern der alten<br />

B12 anzubieten, wenn die<br />

Trasse durchs Isental nicht<br />

kommt?<br />

Seit Ende der 1970er<br />

Jahre fordern wir, die<br />

bestehende B12 zwischen<br />

<strong>München</strong> und Ampfing<br />

auszubauen. Dies ist ja<br />

auch zum Teil geschehen.<br />

Die Straße hat mittlerweile<br />

keine Ortsdurchfahrt<br />

mehr; sie geht durch freies<br />

Gelände und ließe sich<br />

deshalb weitgehend auf<br />

der bestehenden Trasse zu<br />

einer vierspurigen, sicheren<br />

und leistungsfähigen<br />

Straße mit Richtungstrennung<br />

ausbauen. Man sollte<br />

diese Lösung wählen,<br />

denn auf diese Trassenführung<br />

ist der ganze<br />

Zubringerverkehr gerichtet.<br />

Es gäbe auf der<br />

geplanten Isental-Trasse<br />

nur vier Auffahrten, auf<br />

der ausgebauten B12<br />

wären es sieben! Für die<br />

lärmgeplagten Anwohner<br />

würde sich in weiten Teilen<br />

eine Verbesserung<br />

ergeben, weil der Ausbau<br />

zur Autobahn dann den<br />

gesetzlichen Lärmschutz<br />

vorschreibt. Wenn hingegen<br />

die Autobahn durch<br />

das Isental gebaut würde,<br />

dann bliebe auf der B12<br />

alles beim Alten, denn<br />

dort würden bis zu 70<br />

Prozent des Restverkehrs<br />

verbleiben.<br />

Hätte denn ein Weiterbau<br />

der A94 schon eher erfolgen<br />

können?<br />

Seit Ende der 1970er<br />

Jahre gibt es unsere Forderung<br />

nach dem Ausbau<br />

der B12, allein in den<br />

1980er Jahren gab es sechs<br />

Anträge der SPD an den<br />

Bayerischen Landtag zum<br />

Ausbau, aber alle sechs<br />

Anträge wurden von der<br />

CSU abgelehnt. Eine vierspurige,<br />

sichere Straße<br />

könnte seit Ende der<br />

1980er Jahre fertig sein.<br />

Wie steht man 31 Jahre<br />

Einsatz für das Isental mit<br />

so vielen Erfolgen im Wechsel<br />

mit so herben Rückschlägen<br />

durch?<br />

Da habe ich Gott sei<br />

Dank eine gesunde und<br />

robuste Psyche. Wenn<br />

man wirklich überzeugt<br />

ist, in einer wichtigen<br />

Sache auf dem richtigen<br />

Weg zu sein, dann<br />

bekommt man dadurch<br />

auch die nötige Kraft.<br />

Wir haben so lange<br />

durchhalten können, weil<br />

es eine so gut geeignete<br />

Alternative, eben die B12<br />

gibt. Wir haben stapelweise<br />

Stellungnahmen<br />

und Gutachten Bayerischer<br />

Behörden, die alle<br />

unsere Positionen bestätigt<br />

haben. Die Trasse<br />

Haag ist besser geeignet,<br />

und zwar nicht nur vom<br />

Naturschutz her, sondern<br />

auch in allen anderen Kriterien!<br />

Sie wäre auch billiger,<br />

weil sie keine Großbrücken<br />

braucht. Da diese<br />

positiven Stellungnahmen<br />

bekannt waren, hat der<br />

Freistaat über die Jahre 14<br />

Varianten präsentiert –<br />

immer in der Hoffnung,<br />

die Nachteile der Isental-<br />

Trasse irgendwie zu heilen.<br />

Das ist ihm nicht<br />

gelungen.<br />

Wir haben Schreiben<br />

von der Regierung von<br />

Oberbayern, dort steht<br />

wörtlich, dass bei allen<br />

untersuchten Punkten die<br />

Trasse Haag nicht nur<br />

günstiger, sondern<br />

wesentlich günstiger ist.<br />

Die beiden großen Par-<br />

2/ 2008<br />

teien möchten dies nicht<br />

zur Kenntnis nehmen.<br />

Wie setzt sich die Klagegemeinschaft<br />

zusammen?<br />

Als es die Verbandsklage<br />

noch nicht gab, brauchten<br />

wir Grundbesitzer, die<br />

bereit waren, als Musterkläger<br />

für die vielen hundert<br />

betroffenen Bauern<br />

zu klagen. Deren Grundstücke<br />

bilden an einer<br />

Stelle eine wirkliche kartografische<br />

Barriere, an<br />

der außen nicht vorbei<br />

geplant werden kann. Wir<br />

haben sieben Klägerbetriebe<br />

ausgesucht. Dabei<br />

war uns wichtig, dass es<br />

Familienbetriebe mit<br />

Nachwuchs waren. Es ist<br />

keiner darunter, der bei<br />

einem guten finanziellen<br />

Angebot aussteigen<br />

würde, sondern es sind<br />

überzeugte Leute, die mit<br />

uns, der Bürgerinitiative,<br />

ein Handschlagvertrauen<br />

haben. Wir zahlen die<br />

Hälfte von allen anfallenden<br />

Anwaltskosten,<br />

Gutachterkosten und<br />

Gerichtskosten. Die ganzen<br />

Aktionskosten zahlt<br />

sowieso die Bürgerinitiative.<br />

Das geht jetzt seit 13-<br />

14 Jahren gut. Es ist nicht<br />

immer so, dass Bauern<br />

über so eine lange Phase<br />

durchhalten, dass man<br />

untereinander so gut<br />

zusammen hält und so<br />

harmonisch zusammen<br />

arbeitet. Es sind gute<br />

Beziehungen entstanden.<br />

So kommen viele unterschiedliche<br />

Leute zusammen,<br />

die sich sonst im<br />

wirklichen Leben nicht<br />

getroffen hätten.<br />

Die Aktionsgemeinschaft<br />

gegen die A94 kann als die<br />

ausdauerndste und in ihrem<br />

Widerstand kreativste Bürgerinitiative<br />

in Bayern angesehen<br />

werden. Was war das<br />

Erfolgsrezept?<br />

Vielleicht ist es unser<br />

Geheimnis, dass wir kein<br />

Verein sind. Wir sind eine<br />

klassische Bürgerinitiati-<br />

Interview<br />

ve, eine gut harmonierende<br />

Gruppe von Leuten<br />

mit einer schönen<br />

Mischung aus Alt und<br />

Jung, die alle richtig<br />

anpacken. Wir haben die<br />

verschiedensten Mitstreiter,<br />

vom autonomen<br />

Jugendzentrum bis zur<br />

katholischen Landjugend<br />

und zu den Bauern, die<br />

für uns ganz wichtig sind.<br />

Unsere Treffen finden<br />

nicht regelmäßig statt,<br />

sondern nur dann, wenn<br />

etwas anfällt - und zwar<br />

bei uns daheim am<br />

Küchentisch, mit einem<br />

harten Kern von etwa 15<br />

Frauen und Männern. Wir<br />

haben keine strikte Tagesordnung,<br />

sondern wir<br />

besprechen das, was im<br />

Augenblick wichtig ist.<br />

Das Gespräch geht dann<br />

fließend im Laufe des<br />

Abends in den gemütlichen<br />

Teil über – und dieser<br />

Teil ist oft der kreativste.<br />

So ein Widerstand<br />

lässt sich nur durchhalten,<br />

wenn der Humor und<br />

auch die gute Laune nicht<br />

verloren gehen.<br />

Außerdem sind die<br />

Gemeinden, die von der<br />

Autobahn durchschnitten<br />

würden, fast alle auf unserer<br />

Seite. Es gibt seit 30<br />

Jahren einstimmige<br />

Gemeinderatsbeschlüsse<br />

gegen diese Trasse. Wir<br />

engagieren uns auch in<br />

der Kommunalpolitik und<br />

vertreten die Mehrheit der<br />

Bürgerschaft. Die große<br />

Mehrheit der Bürger will<br />

diese Autobahn nicht, sie<br />

will eine vernünftige<br />

Lösung.<br />

Was würden Sie auf<br />

Grund Ihrer Erfahrung vergleichbarenProtestbewegungen<br />

empfehlen?<br />

Jede Initiative muss sich<br />

zunächst ihre Organisationsstruktur<br />

überlegen,<br />

ob sie Verein sein möchte<br />

oder eine lose Struktur<br />

vorzieht. Ganz wichtig ist<br />

es, rechtzeitig gute Fachanwälte<br />

einzubeziehen.


Interview<br />

Genauso wichtig ist es, so<br />

bald wie möglich anzufangen,<br />

Geld zu akquirieren.<br />

Wir haben in den letzten<br />

13-14 Jahren fast<br />

700 000 € allein in die Verfahrenskosten<br />

gesteckt.<br />

Davon trugen die sieben<br />

bäuerlichen Betriebe die<br />

Hälfte, die Bürgerinitiative<br />

die andere Hälfte.<br />

Diese Summen bekommen<br />

Sie natürlich nicht<br />

innerhalb eines Jahres herein.<br />

Es ist notwendig, in<br />

der Spenden-Sammlung<br />

sehr kreativ zu sein. Wir<br />

haben hierzu das Instrument<br />

der „freiwilligen<br />

Zwangsspende“ erfunden.<br />

Es wurde bei einer<br />

unserer Großveranstaltungen<br />

auf der Bühne eine<br />

große Balkenwaage<br />

errichtet; auf der einen<br />

Seite war ein Kartoffelsack<br />

mit der Aufschrift<br />

„Steuergelder“ und auf<br />

der anderen Seite ein<br />

Sack, der die Bürgerinitiative<br />

darstellte. Den Teilnehmern<br />

des Festes wurden<br />

kleine Gewichte ver-<br />

kauft und dem Steuergeldersack<br />

gegen gerechnet.<br />

So werden auf vielen<br />

Veranstaltungen Spenden<br />

von der Bevölkerung<br />

gesammelt, die Bürger<br />

warten schon darauf.<br />

Anfang des Jahres ist eine<br />

Spende von 500 € eingegangen<br />

– von einer Studentin:<br />

Sie hatte das Geld<br />

von der Oma zu Weihnachten<br />

bekommen!<br />

Wie lange werden wir das<br />

Isental noch ohne Autobahn<br />

erleben können?<br />

Ich hoffe, dass wir es<br />

weiterhin noch so erleben<br />

können. Aber Leipzig<br />

wird jetzt eine harte Entscheidung.<br />

Sollten wir da<br />

keinen Erfolg haben, ist<br />

der Gerichtsweg ausgeschöpft.<br />

Dann würde nur<br />

noch politische Vernunft<br />

helfen, und da sind die<br />

beiden großen Parteien<br />

meilenweit entfernt! Ich<br />

sage das auch über meine<br />

eigene SPD, der ich seit<br />

fast 40 Jahren angehöre.<br />

Nur die SPD im Landkreis<br />

2/ 2008<br />

Das Isental bei Lengdorf Foto: Aktionsbündnis<br />

kämpft ernsthaft mit uns,<br />

aber die SPD auf anderer<br />

Ebene unterscheidet sich<br />

von der CSU kaum.<br />

Was steckt Ihrer Ansicht<br />

nach dahinter, warum lässt<br />

man die bessere Trasse nicht<br />

bauen?<br />

Wir können es nur<br />

damit erklären, dass es<br />

der „Justament-Standpunkt“<br />

ist. Wo kämen wir<br />

hin, wenn „diese Wilden<br />

im Isental“ sich durchsetzen<br />

würden? Das wäre<br />

aus Sicht der Mehrheitspartei<br />

ein verheerendes<br />

Signal: Dass es sich rentieren<br />

könnte, wenn man<br />

lange, hartnäckig, pfiffig,<br />

9<br />

geistreich und entschlossen<br />

Widerstand leistet. So<br />

besteht jetzt der paradoxe<br />

Zustand, dass unser eigener<br />

Erfolg unser größter<br />

Gegner ist. Denn je erfolgreicher<br />

wir sind, umso<br />

mehr macht es die Gegenseite<br />

zum Prestigeobjekt,<br />

dass wir nicht gewinnen<br />

dürfen.<br />

Herr <strong>Müller</strong>-<strong>Ermann</strong>, vielen<br />

Dank für das Gespräch!<br />

Im Anschluss an das<br />

Gespräch überreichte Frau<br />

Dr. Frey-Mann eine Spende<br />

der <strong>LBV</strong>-Kreisgruppe<br />

<strong>München</strong> über 200 € für<br />

das Aktionsbündnis.<br />

VOGELNOTRUF<br />

Dr. Wolfgang Waschkowski,<br />

Tel. 0 87 54 / 96 91 22<br />

Ewald Hortig, Tel. 0 89/7916137<br />

Gerhard Wendl, Tel. 0 89 / 80 28 08


10<br />

Vor gut 100 Jahren<br />

… nämlich im Jahre<br />

1900, schrieb Fleischmann,<br />

der damalige Schriftführer<br />

des Ornithologischen Vereins<br />

<strong>München</strong>, „von allabendlichen<br />

großartigen<br />

Starenansammlungen von<br />

Anfang bis Mitte September<br />

in der Ludwigstraße<br />

und den angrenzenden<br />

Straßenteilen; die Vögel<br />

nächtigen im Garten an<br />

der Ludwigskirche“. 1901<br />

bezogen sie den Schlafplatz<br />

auf Bäumen in der<br />

Krankenhausanlage an<br />

der Nussbaumstraße und<br />

1903 am Leopoldpark<br />

(Wüst 1970). Zwischen<br />

den beiden Weltkriegen<br />

berichtete Hans Löhrl von<br />

etwa 100 Staren, die in der<br />

Münchner Innenstadt an<br />

Gebäuden nächtigten<br />

(Zedler 1965). Walter<br />

Wüst teilte Wilhelm Zedler<br />

(1959) mit, dass er<br />

„mindestens seit 1939<br />

(7. Mai: Trotz Brunnenrauschens<br />

das Geschwätz vieler<br />

Stare), wohl aber seit<br />

10 Jahren davor“ Stare am<br />

Stachus angetroffen hatte,<br />

wo sie in den Bäumen<br />

und an den Fassaden<br />

nächtigten. Am 17. März<br />

1953 sah er sie am Justizpalast,<br />

dort auch am<br />

3. August 1954 (und auf<br />

den nahen Kastanien)<br />

sowie am 26. April 1957<br />

an den Fassaden der<br />

Deutschen Bank. „Erstmalig<br />

im August 1958 fiel mir<br />

die große Zahl der lärmenden<br />

Stare in den<br />

Kastanien am Stachus auf.<br />

Nach dem Einfall waren<br />

Zählungen unmöglich. Es<br />

mussten jedoch sehr viele<br />

sein, wie sich an den stark<br />

bekalkten Ästen und den<br />

verätzten Blättern zeigte“,<br />

notierte Zedler (1959) und<br />

befasste sich nunmehr<br />

intensiv mit den Münchner<br />

Stachus-Staren. 1965<br />

veröffentlichte er eine<br />

unfangreiche Untersuchung,<br />

aus der hervorging,<br />

dass sich die großen<br />

Mengen der Stare – bis<br />

13.070 zählte er im Mai<br />

1960 (!) – gar nicht zu den<br />

Hauptzugzeiten einfanden,<br />

sondern zwischen<br />

Anfang Mai und Mitte<br />

August, also während der<br />

Brutzeit. Die eigentlichen<br />

Zugzeiten liegen im<br />

März/April und Ende<br />

August bis Mitte/Ende<br />

Oktober. Zum Starenzug<br />

in Bayern stellt Wüst<br />

(1986) fest: „Die Masse<br />

zieht im Oktober nach<br />

Südwest bis Süd ab und<br />

kommt Mitte Februar bis<br />

Mitte März zurück“. Zedler<br />

(1965) schreibt infolgedessen<br />

zur Erklärung seiner<br />

Aufenthaltskurven für<br />

die Stachus-Stare ,„dass<br />

alle übernachtenden Stare<br />

Brutvögel bzw. (noch)<br />

nicht brütende Übersommerer<br />

aus <strong>München</strong> und<br />

seiner Umgebung sind“.<br />

Und weiter: „… der Anteil<br />

der Jungvögel machte nie<br />

mehr als 1/4 bis 1/3 der<br />

Gesamtzahl aus.“<br />

Damals bestand mindestens<br />

ein weiterer großer<br />

Übernachtungsplatz<br />

an der Borstei im Norden<br />

<strong>München</strong>s von Mitte Juni<br />

bis Anfang September<br />

1961 mit 5.000 bis 6.000<br />

Staren. Rechnet man<br />

diese, da sie zeitlich gut<br />

passen, zu den 10.830 Staren<br />

vom Stachus zur selben<br />

Zeit, erreichte die<br />

Gesamtzahl in der ersten<br />

Augusthälfte 1961 etwa<br />

16.000 Stare. Das war in<br />

etwa der Stand, als ich<br />

1965 die Stachus-Stare<br />

kennen lernte.<br />

2/ 2008<br />

Die Geschichte der Münchner<br />

Stachus-Stare und ihr Ende<br />

Vom Zoologischen<br />

Institut zum<br />

Stachus<br />

… flogen regelmäßig<br />

große Schwärme. Sie hatten<br />

sich an den Bäumen<br />

an der Luisenstraße, wo<br />

das Zoologische Institut<br />

der Universität <strong>München</strong><br />

bis vor wenigen Jahren<br />

stand, in kleineren Gruppen<br />

angesammelt. Mitunter<br />

lärmten sie vor den<br />

Fenstern so laut, dass<br />

spätnachmittägliche Vorlesungen<br />

oder Praktika<br />

erkennbar gestört wurden.<br />

Es konnte vorkommen,<br />

dass ein Professor<br />

das Fenster öffnete und in<br />

die Hände klatschte, um<br />

damit die Stare wenigstens<br />

aus der unmittelbaren<br />

Nachbarschaft zu vertreiben.<br />

Von 1965 bis 1969<br />

schätzte ich häufig zwischen<br />

8.000 und 15.000<br />

Stare am Stachus. Doch<br />

danach nahmen sie offenbar<br />

rasch ab und wurden<br />

„vergessen“, da sie nicht<br />

mehr auffielen (Abb. 1).<br />

Zwischensammelplätze<br />

gab es in <strong>München</strong> mehrere:<br />

So an der Bavaria an<br />

der Theresienwiese, wo<br />

Höchstwerte<br />

18000<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

Stadtnatur<br />

von N. Schulze (nach Zedler<br />

1965) von Mitte März<br />

bis Anfang April 1960<br />

beobachtet worden war,<br />

wie sich zwischen 1.000<br />

und 1.500 Stare einfanden<br />

und zum Stachus flogen.<br />

Dort trafen die Schwärme<br />

aus allen Richtungen ein.<br />

Dabei stellte auch Zedler<br />

(1965) bereits fest, dass im<br />

Mai/Juni die Hauptmasse<br />

in kleinen Gruppen (bis<br />

zu 20 Individuen) angeflogen<br />

kam; danach wurden<br />

aber die großen Schwärme<br />

immer bedeutender<br />

und stellten im August<br />

über 90 % der Gesamtmenge.<br />

Die Trendlinien<br />

verlaufen gegeneinander<br />

mit deutlichen „Brüchen“<br />

im Juni, wo sich offenbar<br />

Kleingruppen, die von<br />

brütenden Staren stammen,<br />

und erste größere<br />

Jungenschwärme überlagern<br />

und damit den beiden<br />

Trends ihre Einheitlichkeit<br />

nehmen.<br />

Auch dieser Befund bekräftigt<br />

die Annahme von<br />

Zedler (1965), dass die<br />

Stachus-Stare „Münchner<br />

Stare“ gewesen sind und<br />

keine Zuzügler von<br />

irgendwoher (Abb. 2).<br />

Anzahl der Stare am Münchner Stachus<br />

1933<br />

1939<br />

1956/58<br />

1959<br />

1960<br />

1961<br />

Entwicklung der Nutzung des Münchner Stachus als Starenschlafplatz<br />

im 20. Jahrhundert (zusammengestellt aus den<br />

diversen Literaturdaten und eigenen Notizen von 1965 bis<br />

1974)<br />

1965<br />

1968/69<br />

1974<br />

1990


Stadtnatur<br />

Kleingruppen (1-20) und Schwärme (>50) beim Einflug der<br />

Stare zum Stachus von Mai bis August 1960 (Zedler 1965)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Mai I II Jun. I II Jul. I II Aug. I II<br />

Anteile (%) von Kleingruppen und Schwärmen beim Einflug<br />

der Münchner Stachus-Stare (Daten von Zedler 1965). Die<br />

Differenz auf 100 % entfällt jeweils auf Schwärme in der<br />

Größenordnung dazwischen (20 bis 50)<br />

Zedler (1965) hielt die<br />

Stachus-Stare für etwas<br />

Besonderes, da er nur<br />

wenige Angaben von<br />

Schlafplätzen innerhalb<br />

von (Groß-)Städten finden<br />

konnte, und diese bezogen<br />

sich zumeist auf die<br />

typischen Zugzeiten. So<br />

etwa die frühe Meldung<br />

von P. Wessner (1901) zum<br />

Übernachten der Stare in<br />

Bremerhaven (viele Tausende<br />

im September 1901<br />

auf den Bäumen der<br />

Lloydallee mitten in der<br />

Stadt) und weitere Schlafplätze<br />

in Städten wie<br />

Köln, Frankfurt und Stuttgart,<br />

die Zedler (1965)<br />

anführt. Gewiss gab es<br />

noch viel mehr. Doch<br />

nicht die Tatsache, dass<br />

Stare in Städten Schlafplätze<br />

beziehen und dabei<br />

sogar Lichtreklamen<br />

annehmen, stellt hier das<br />

Besondere dar, sondern<br />

die klare Schlussfolgerung,<br />

dass es sich bei den<br />

Stachus-Staren um<br />

Münchner Brutvögel<br />

gehandelt haben musste.<br />

Wenn man die Zahlen<br />

vom Mai zugrunde legt,<br />

die 1960 den Zedler’schen<br />

Zählungen zufolge mindestens<br />

13.000 Vögel umfasst<br />

hatten, und davon<br />

schon ein paar Tausend<br />

ausgeflogene Jungvögel<br />

abzieht (s. o.), bleiben<br />

1–20 > 50<br />

immer noch etwa 10.000<br />

Altvögel übrig, die nicht<br />

einfach durch Zwei geteilt<br />

werden dürfen, um einen<br />

Brutbestand zu errechnen.<br />

Im Münchner Stadtgebiet<br />

brüteten demnach in den<br />

1960er Jahren zwischen<br />

5.000 und mehr als 10.000<br />

Starenpaare. Auf 400 km 2<br />

„Einzugsfläche“ (davon<br />

310 km 2 Stadtgebiet) bezogen,<br />

ergibt das eine Starendichte<br />

von 12,5 bis 25<br />

Brutpaare pro Quadratkilometer.<br />

Das fällt nach<br />

Bezzel (1993) in die höheren<br />

Kategorien der Siedlungsdichte<br />

von Staren<br />

deutschlandweit (Süddeutschland<br />

0,6 - 31,3,<br />

Nordwestdeutschland<br />

Mittel aus 14 Angaben<br />

11,2 ± 7,9/km 2 ). <strong>München</strong><br />

muss mit seiner nahen<br />

Umgebung damals also<br />

wirklich sehr gut mit Staren<br />

besetzt gewesen sein.<br />

Warum verschwanden<br />

sie aber? An den mitunter<br />

versuchten Vergrämungsmaßnahmen<br />

lag es sicher<br />

nicht, dass die Tradition<br />

der Stachus-Stare abgerissen<br />

ist. Auszuschließen ist<br />

auch das (Winter-)Wetter,<br />

denn der weitaus kälteste<br />

Winter der 2. Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts, der Winter<br />

von 1962/63, dem<br />

schon ein ziemlich kalter<br />

1961/62 vorausgegangen<br />

2/ 2008<br />

war, hatte offensichtlich<br />

überhaupt keinen Einfluss<br />

auf die Mengen der Stachus-Stare<br />

im Frühjahr<br />

und Sommer der darauf<br />

folgenden Jahre. Ganz<br />

sicher gibt es aber seit den<br />

1970er Jahren bei weitem<br />

nicht mehr so viele Stare<br />

wie davor. Woran kann<br />

das liegen?<br />

Rückgang der<br />

Starenhäufigkeit<br />

1985 wurde die neue,<br />

weitgehend unterirdisch<br />

angelegte Zoologische<br />

Staatssammlung im<br />

Münchner Stadtteil Obermenzing,<br />

rund einen Kilometer<br />

nordwestlich des<br />

Nymphenburger Parks,<br />

bezogen. Auf dem offenen<br />

Gelände siedelten sich<br />

Stare an, und vier bis fünf<br />

Paare brüteten, solange<br />

der Boden zugänglich<br />

war. Die Einsaat von<br />

Geißraute (Galega officinalis)<br />

beendete schon nach<br />

wenigen Jahren, um 1990,<br />

dieses örtliche Brutvorkommen,<br />

weil das gesamte<br />

Gelände, das weitläufige<br />

„Dach“ des Instituts<br />

mit eingeschlossen, davon<br />

überwuchert wurde. Eine<br />

Beweidung mit Schafen<br />

unterdrückte für etwa<br />

fünf Jahre den Wuchs und<br />

die Stare kamen wieder,<br />

um danach erneut zu verschwinden,<br />

als die Schafhaltung<br />

aufgegeben werden<br />

musste. Intensives<br />

Mähen eröffnete wiederum<br />

den Zugang zur<br />

Bodenoberfläche, und es<br />

kam zu mehreren Starenbruten<br />

zwischen 1999 und<br />

2004, bis das regelmäßige<br />

Mähen aus Kostengründen<br />

wieder eingestellt<br />

werden musste. Dieses<br />

Auf und Ab drückt aus,<br />

worum es aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach geht:<br />

Der Star ist ein Bodenvogel.<br />

Er muss auf dem hinreichend<br />

offenen Boden<br />

laufen und in den obersten<br />

Zentimetern Nah-<br />

11<br />

rung erreichen können.<br />

Dazu verfügt er über eine<br />

besondere Technik des<br />

Schnabelgebrauchs, die<br />

auch seinen Erfolg in<br />

anderen Regionen begründet,<br />

zum Beispiel in Nordamerika,<br />

wo die vor gut<br />

100 Jahren eingeführten<br />

Stare mittlerweile zu den<br />

häufigsten Singvögeln<br />

zählen. Der Star kann mit<br />

geschlossenem Schnabel<br />

im Boden stochern und<br />

dann, wenn er eine Beute,<br />

eine Schnakenlarve zum<br />

Beispiel, trifft, durch eine<br />

Seitwärtsdrehung diesen<br />

weit genug öffnen und<br />

zupacken. Diese Technik<br />

wird „Zirkeln“ genannt.<br />

Natürlich lässt sich das<br />

Zirkeln nur anwenden,<br />

wenn die Bodenoberfläche<br />

zugänglich und nicht<br />

dicht zugewachsen ist.<br />

Somit kommt dem regelmäßigen<br />

Mähen und<br />

Kurzhalten der Vegetation<br />

eine entscheidende<br />

Bedeutung für den Star<br />

zu. Die wichtigste Zeit<br />

erstreckt sich vom Beginn<br />

des intensiven Wachstums<br />

der Vegetation im Mai bis<br />

in den Hochsommer,<br />

wenn die Jungen der<br />

2. Brut ausgeflogen sind.<br />

Somit ist anzunehmen,<br />

dass der Trend, weg vom<br />

„englischen Rasen“ und<br />

hin zu Blumenwiesen, zu<br />

Buschwerk im Vorgarten<br />

und zu Verminderung der<br />

Parkpflege, für die Stare<br />

ausgesprochen negativ<br />

war. Je seltener gemäht<br />

wurde, desto rarer wurden<br />

die Flächen, die zur<br />

Zeit des hohen Futterbedarfes<br />

der Starenbrut<br />

bodenoffen und zugänglich<br />

sind. Nur an wenigen<br />

Stellen können sich noch<br />

Kleinkolonien von Staren<br />

halten; zu wenige, um<br />

einen Zusammenschluss<br />

zu Großschwärmen und<br />

Großschlafplätzen zu<br />

ermöglichen. Noch<br />

ungünstiger verlief die<br />

Entwicklung für die Stare<br />

an der Peripherie und


12<br />

„auf dem Land“; denn<br />

dort kam es in den 1970er<br />

Jahren ganz allgemein zur<br />

Umstellung von der<br />

Weide- zur Stallhaltung<br />

des Viehs. Die im Frühjahr<br />

und Frühsommer übliche,<br />

meist am frühen Morgen,<br />

oft auch nochmals am<br />

Spätnachmittag durchgeführte<br />

Grünmahd zum<br />

Füttern der Kühe unterblieb.<br />

Das Grünfutter<br />

wächst nun viel länger,<br />

möglichst bis zum Optimalertrag,<br />

auf den Mähwiesen<br />

auf, wird auf großer<br />

Fläche auf einmal<br />

gemäht und zumeist zu<br />

Silagefutter aufbereitet.<br />

Die früher üblichen kleinen,<br />

sich mosaikartig<br />

ablösenden Flächen frisch<br />

gemähten Grünlandes<br />

kommen daher nicht<br />

mehr zustande. In den<br />

Städten war dieses<br />

Muster durch die Rasenbewirtschaftung<br />

kopiert<br />

und für die Stare ideal<br />

gewesen.<br />

Das erklärt die große<br />

Häufigkeit in <strong>München</strong> im<br />

Vergleich zu den zahlreichenSiedlungsdichtebefunden<br />

für Mitteleuropa.<br />

Denn auch wenn der Einzugsbereich<br />

der Stachus-<br />

Stare nicht genauer<br />

bekannt ist, lassen sich die<br />

Mengen, wie oben dargelegt,<br />

entsprechend<br />

umrechnen. Sie ergeben<br />

Siedlungsdichtewerte der<br />

„Oberklasse“. Aus den zugrunde<br />

gelegten 400 km 2<br />

ergibt sich ein Radius von<br />

mehr als 11 Kilometern<br />

für die Anflugentfernung<br />

zum zentralen Schlafplatz.<br />

Wäre die Fläche des Einzugsgebietes<br />

für den<br />

Schlafplatz doppelt so<br />

groß gewesen, vergrößerte<br />

sich der Einflugradius auf<br />

über 15 Kilometer, aber<br />

die Siedlungsdichte bliebe<br />

immer noch in hohen<br />

Bereichen. Um auf<br />

„dünne“ 5 Brutpaare pro<br />

km 2 zu kommen, müsste<br />

ein zur Brutzeit ganz<br />

2/ 2008<br />

unrealistisch weiter<br />

Zuflugweg von mehr als<br />

25 Kilometern angenommen<br />

werden. Daher ist<br />

auch aus dieser Sicht der<br />

Interpretation von Zedler<br />

(1965) beizupflichten, dass<br />

sich am Stachus die in<br />

<strong>München</strong> brütenden Stare<br />

zum Übernachten angesammelt<br />

hatten. Längst<br />

sind die „Stachus-Stare“<br />

nun Geschichte.<br />

Umso interessanter<br />

wäre es, in Erfahrung zu<br />

bringen, wann genau und<br />

auf welche Weise der<br />

Niedergang der Stachus-<br />

Stare einsetzte und wann<br />

die Fassaden zuletzt als<br />

Schlafplatz genutzt wurden.<br />

Gab (und gibt) es<br />

vielleicht in der Nähe der<br />

großen Münchner Grünflächen<br />

noch andere<br />

Schlafplätze? Und werden<br />

sie bis in die Gegenwart<br />

vom nunmehr sehr viel<br />

kleineren Brutbestand an<br />

Staren in <strong>München</strong><br />

genutzt?<br />

Literatur<br />

Stadtnatur<br />

Der Star flog früher in Schwärmen am Stachus ein Foto: Alfred Limbrunner<br />

BEZZEL, E. (1983): Kompendium<br />

der Vögel Mitteleuropas.<br />

Band 2: Passeres. - Aula Verlag,<br />

Wiesbaden<br />

WESSNER, P. (1901): Übernachten<br />

der Stare in Bremerhaven.<br />

- Ornithol. Monatsschrift<br />

26: 71-72.<br />

WÜST, W. (1970): Die Vögel<br />

<strong>München</strong>s. - Bund Naturschutz<br />

in Bayern, <strong>München</strong><br />

WÜST, W. (Hrsg.) (1986):<br />

Avifauna Bavariae II. - Ornithol.<br />

Ges. Bayern, <strong>München</strong><br />

ZEDLER, W. (1959): Starenschlafplätze<br />

in der Münchner<br />

Innenstadt. - Ornithol. Mitt. 11:<br />

191<br />

ZEDLER, W. (1965): Beobachtungen<br />

an den Schlafplätzen<br />

des Stars (Sturnus vulgaris)<br />

im Zentrum von <strong>München</strong>. -<br />

Anzeiger Ornithol. Ges. Bayern<br />

7: 283 - 298<br />

Prof. Dr. Josef H. Reichholf,<br />

Zoologische Staatssammlung<br />

<strong>München</strong> (Ornithologische<br />

Sektion); E-Mail: Reichholf.<br />

Ornithologie@zsm.mwn.de


Vogelkunde<br />

2/ 2008<br />

Vogelkundliche Notizen 2007<br />

Bachstelze<br />

2 am 7.1. in Warnberg/<br />

Solln (E. u. I. Hortig) und<br />

eine am 23.12. in der Gartenstadt<br />

Johanneskirchen<br />

(W. Kaufmann).<br />

Baumfalke<br />

Erfolgreiche Brut Nähe<br />

MPI Martinsried mit<br />

einem Jungvogel (D.<br />

Reusch). Eine weitere Brut<br />

bei Laufzorn/Nähe Deisenhofen<br />

(E. Hagenguth).<br />

Bienenfresser<br />

Erfolgreiche Brut im<br />

nordwestlichen Landkreis<br />

Dachau mit 4 Jungvögeln.<br />

Ankunft des Brutpaares<br />

am 31.5. Die Jungen<br />

schlüpften am 7.7. bzw.<br />

8.7. (H. J. Hage).<br />

Blesshuhn<br />

Auf dem Ententeich<br />

Nähe der Sachsenstraße<br />

gab es 5 Brutpaare. 4 Paare<br />

führten pulli, aber nur 5<br />

Jungvögel (1 x 1 und 1 x 4)<br />

überlebten (H. Hainke).<br />

Braunkehlchen<br />

7 am 4.5. Buchendorfer<br />

Flur (A. Soyer).<br />

Buchfink<br />

Etwa 100 auf einem<br />

frisch umgepflügten<br />

Acker am 24.8. auf dem<br />

Warnberger Feld/Solln<br />

(JS).<br />

Fasan<br />

Ein Männchen am 2.12.<br />

in einem Garten in Taufkirchen<br />

OT Bergham<br />

(E. Riehl) und eine Henne<br />

vom 25.11. bis 22.12. jeden<br />

Tag in einem Garten in<br />

Trudering/Baumkirchen<br />

(I. Herold).<br />

Flussregenpfeifer<br />

Ein bis zwei Brutpaare<br />

im <strong>München</strong>er Teil der<br />

Fröttmaninger Heide<br />

(A. von Vacano). Eine<br />

erfolgreiche Brut in einer<br />

Oberhachinger Kiesgrube<br />

(E. Hagenguth).<br />

Haubentaucher<br />

2 Altvögel mit 2 Dunenjungen<br />

vom 17.7. bis 4.9.<br />

auf dem Olympiasee. Ab<br />

dem 28.8. nur noch ein<br />

Altvogel (Dr. G. Fliege).<br />

Hänfling<br />

Ein Brutpaar mit einem<br />

Jungen am 20.5. Fröttmaninger<br />

Heide (A.von Vacano).<br />

Halsbandschnäpper<br />

Einer badete in einer<br />

Vogeltränke am 22.4. in<br />

einem Gautinger Garten<br />

(E. Spiecker). Am 21.6.<br />

zwei flügge Junge aus<br />

einer Nistkastenbrut in<br />

der Hirschau/Englischer<br />

Garten (B. Schulze-<br />

Proebst). 50 Bruten in den<br />

Nistkästen von C. Krafft<br />

in den Isarauen zwischen<br />

Freising-Dürneck und<br />

Volkmannsdorfer Au.<br />

Hohltaube<br />

12 erfolgreiche Bruten<br />

in Nistkästen im Berglwald/Oberschleißheim<br />

(S.<br />

Haumann, J. Wondollek).<br />

Kernbeißer<br />

18 im Trupp in einem<br />

Baum am 4.1. in Forstenried<br />

(G. Hilsenbeck).<br />

Kiebitz<br />

Etwa 25 am 24.2. beim<br />

Abfanggraben im Moosgrund/Johanneskirchen<br />

(W. Kaufmann).<br />

Kleinspecht<br />

Ein Männchen am 29.3.<br />

in Gauting (E. Spiecker)<br />

und einer am 30.11. in<br />

Planegg (L. Bichel).<br />

Kolbenente<br />

Ein Weibchen führt 3<br />

fast flügge Junge am 14.7.<br />

im Kanal vor dem Schloss<br />

Nymphenburg (K. Pelzl).<br />

Kolkrabe<br />

Im Bereich Buchendorf,<br />

Gut Schwaige und<br />

Gauting 3 Brutpaare<br />

(A. Soyer). 2 am 11.8. über<br />

Solln fliegend (I. Hortig).<br />

Kranich<br />

Mindestens 70 auf<br />

abgeerntetem Maisfeld<br />

am 4.1. bei Ismaning<br />

(J. Wondollek). Am 15.3.<br />

flogen 5 über Allershausen<br />

in West-Ost-Richtung<br />

(N. + W. Majohran) und<br />

einer zog laut rufend am<br />

27.11. über Pullach Richtung<br />

Westen (B. Siegner).<br />

Mandarinente<br />

Je ein Weibchen mit 7<br />

bzw. 6 pulli am 25.6. auf<br />

dem Kleinhesseloher See<br />

(K. Pelzl). Auf dem Warnberger<br />

Weiher/Solln ein<br />

Jahresmaximum von 61<br />

Enten am 24.8. (JS).<br />

Ein Balztrupp von 24<br />

am 25.10. auf der Isar bei<br />

der Großhesseloher Brücke<br />

(W. Kaufmann). Ein<br />

aufgegebenes Gelege mit<br />

9 Eiern in einem Nistkasten<br />

am Eisbach in Schwabing<br />

(C. Krafft).<br />

Mehlschwalbe<br />

Bereits eine am 15. 4.<br />

in Mintraching/FS (C.<br />

Krafft). Wüst nennt als<br />

Mittel der Ankunft in<br />

Bayern den Zeitraum<br />

zwischen dem 17. und<br />

27.4. (JS).<br />

Mönchsgrasmücke<br />

Eine schon am 18.3.<br />

beim Poschinger Weiher<br />

(P. Köhler).<br />

Nachtreiher<br />

Ab 30.7. wurde im<br />

Tierpark ein immaturer<br />

Nachtreiher gesehen, der<br />

sich mindestens bis Ende<br />

der ersten Septemberwoche<br />

dort aufhielt. Der<br />

Tierpark selbst hält keine<br />

Nachtreiher (R. Ostermeier).<br />

13<br />

Pfeifente<br />

Zwei Männchen in<br />

einem Seitenkanal im<br />

Nymphenburger Schlosspark<br />

am 27.1. (K. Pelzl)<br />

und 16 Männchen am<br />

11.1. am Regatta-Badesee<br />

in Oberschleißheim<br />

(S. Hausmann, J. Wondollek).<br />

Bluthänfling Foto: Alfred Limbrunner


14<br />

Schwarzkehlchen Foto: Alfred Limbrunner<br />

Raubwürger<br />

Einer vom 10.2. bis 11.3.<br />

bei Neuried (D. Reusch).<br />

Rauchschwalbe<br />

Eine weiße Rauchschwalbe<br />

(Albino?) jagte<br />

zwischen dem 28.7. und<br />

4.8. unter etwa 20 anderen<br />

Rauchschwalben über der<br />

Grastrainerbahn der<br />

Galopprennbahn in Riem<br />

(W. Kaufmann).<br />

Raufußkauz<br />

Eine Sichtbeobachtung<br />

am 10.3. bei der Hexenhütte<br />

im Forstenrieder<br />

Park (D. Reusch).<br />

Reiherente<br />

Unter einem Trupp<br />

Reiherenten war am 12.8.<br />

beim Schloss Nymphenburg<br />

1 pullus. Erfolgreiche<br />

Brut (K. Pelzl).<br />

Rotdrossel<br />

Eine unter ca. 50 Wacholderdrosseln<br />

am 13.1. an<br />

einem Gartenteich in Harlaching<br />

(M. Kistler). Am 2.3.<br />

waren 6 im Nymphenburger<br />

Schlosspark und ebendort<br />

30 am 18.3. Ein Herbstdatum<br />

vom 27.10. mit ca. 15<br />

im Botanischen Garten, die<br />

zusammen mit Wacholderdrosseln<br />

Beeren einer Eibe<br />

fraßen (K. Pelzl).<br />

Ringeltaube<br />

Vom 12.1. bis 14.1. ein<br />

balzrufendes Männchen<br />

in einem Garten in Oberschleißheim<br />

und ebenda<br />

eine am 29.12. Fallobst/<br />

Äpfel fressend (S. Hausmann).<br />

Schwarzkehlchen<br />

Bis zu 5 singende<br />

Männchen sowie zwei<br />

erfolgreiche Brutpaare bei<br />

der Kiesgrube Glück/<br />

Planegg (D. Reusch).<br />

Ein fütterndes Paar östl.<br />

der olymp. Schießanlage<br />

bei Hochbrück/Fröttmaninger<br />

Heide am 8.6.<br />

(S. Hausmann, J. Wondollek).<br />

Schwarzmilan<br />

Am 11.4. einer über der<br />

Pullacher Kirche, der von<br />

zwei Rabenkrähen verfolgt<br />

wurde, und ein weiterer<br />

am 24.5. über Pullach<br />

(S. Türckheim).<br />

Schwarzspecht<br />

Einer am 1.7. Tischlerstraße/Großhadern<br />

(A.<br />

Gröbmayr) sowie ein Vorkommen<br />

im Ostteil des<br />

Forstenrieder Parks bei<br />

Pullach (JS). Ein Rufer auf<br />

der Oberföhringer Isarinsel<br />

nahe St. Emmeran am<br />

27.11. (W. Kaufmann).<br />

2/ 2008<br />

Schwarzstorch<br />

Wegen der Seltenheit<br />

dieser Art drei Beobachtungen<br />

aus der weiteren<br />

Umgebung: Einer flog am<br />

5.4. über die Autobahnausfahrt<br />

Sindelsdorf<br />

(E. u. I. Hortig), einer bei<br />

Schwaighofen/Königsdorf<br />

am 14.4. (I. Mechsner)<br />

und sogar 5 (Familie?)<br />

am 2.8. auf einem<br />

abgeernteten Getreidefeld<br />

bei Kleinkammerberg/FS<br />

(W. Kaufmann).<br />

Seidenschwanz<br />

Etwa 50 am Romanplatz<br />

am 26.1. und 27.1.<br />

(A. Gautsch).<br />

Silberreiher<br />

7 am 7.1. beim BAB-<br />

Kreuz <strong>München</strong>-Nord<br />

(C.Krafft), am 17.1. einer<br />

im Arnbacher Moor/Lkr.<br />

Dachau und 8 am 14.2.<br />

ebenda (H.J. Hage) sowie<br />

8 bei Grub/Finsing am<br />

14.2. (H. Micklich), sowie<br />

10 am 15.2. im Moosgrund/Johanneskirchen<br />

(W. Kaufmann) und 24 am<br />

20.2. KFE/Hallbergmoos<br />

(C. Krafft). 6 am 8.11. auf<br />

den Glonnwiesen zwischen<br />

Hohenkammer und<br />

Schlips (W. Kaufmann).<br />

Vogelkunde<br />

Sperber<br />

Im Inneren eines Rennpferdestalles<br />

in Riem<br />

machte einer am 9.1. Jagd<br />

auf Sperlinge (W. Kaufmann).<br />

Sperlingskauz<br />

Bis zu drei rufende<br />

Männchen bei der Hexenhütte<br />

im Forstenrieder<br />

Park (D. Reusch).<br />

Star<br />

Bereits am 13.1. einer an<br />

einem Harlachinger Futterhaus<br />

(M. Kistler).<br />

Sumpfohreule<br />

Eine wurde am 3.11. bei<br />

der Kiesgrube Glück/<br />

Planegg beobachtet, die<br />

später von einem Wanderfalken<br />

attackiert wurde<br />

(D. Reusch).<br />

Tafelente<br />

Ein Paar mit 4 bereits<br />

tauchenden pulli am 7.7.<br />

auf dem Badenburgsee im<br />

Nymphenburger Schlosspark.<br />

Somit erfolgreiche<br />

Brut (K. Pelzl).<br />

Tannenhäher<br />

2 am 9.10. Maxhof/<br />

Fürstenried (E. u. I. Hortig),<br />

am 14.10. einer bei<br />

Tannenhäher Foto: Alfred Limbrunner


Vogelkunde<br />

der Kiesgrube Glück/<br />

Planegg (D. Reusch) und<br />

einer am 9.12. im Forstenrieder<br />

Park Nordostteil<br />

(JS).<br />

Uferschwalbe<br />

In der Wand mit 303<br />

Röhren von C. Krafft in<br />

den KFE/Hallbergmoos<br />

schlüpften 1206 Nestlinge.<br />

1198 flogen aus.<br />

8 Nestlinge wurden tot<br />

in den Nestern gefunden<br />

(JS).<br />

Wachtel<br />

Ein Rufer am 10. und<br />

15.7. Warnberger Feld/<br />

Solln (E. und I. Hortig).<br />

Eine rufend aus einem<br />

Feld neben der Kiesgrube<br />

(<strong>LBV</strong>-Biotop) in Riem am<br />

23.5. und zwei in einem<br />

Getreidefeld bei Kleinkammerberg/FS<br />

vom<br />

10.7. bis 25.7. (W. Kaufmann).<br />

Wachtelkönig<br />

Ein Rufer am 24.5. bei<br />

Holzhausen/Nähe Deininger<br />

Weiher (E. Hagenguth).<br />

Waldkauz<br />

Erfolgreiche Brut in<br />

einem Schleiereulen-Nistkasten<br />

in Obergrashof mit<br />

4 Jungen – am 6.4. etwa 10<br />

Tage alt (S. Hausmann, J.<br />

Wondollek). Drei Ästlinge<br />

am 16.3. im Englischen<br />

Garten (A. von Vacano).<br />

Waldohreule<br />

Ein Brutpaar mit 4 Jungen<br />

in Buchendorf, die am<br />

22.4. festgestellt wurden<br />

und am 6.5. schon flügge<br />

Ästlinge waren. An Waldrändern<br />

im gesamten<br />

Buchendorfer Umfeld<br />

mindestens 7 Brutpaare<br />

(Mäusegradation). Ein<br />

Paar fütterte innerhalb<br />

von 20 Minuten 8 mal<br />

Mäuse (A. Soyer). Acht an<br />

einem Tagesschlafplatz in<br />

der Ortsmitte von Giggenhausen/FS<br />

(C.Krafft).<br />

Waldschnepfe<br />

Ein Gebäudeanflugopfer<br />

am 17.10. in der St.<br />

Martin-Straße (W. und A.<br />

Gröbmayr) und eine am<br />

28.10. im Forstenrieder<br />

Park (D. Reusch).<br />

2/ 2008<br />

Wendehals<br />

Im Perlacher Forst<br />

drei rufende Männchen.<br />

Zwei besetzte Bruthöhlen<br />

wurden entdeckt<br />

(E. Hagenguth). In einem<br />

Harlachinger Garten hielt<br />

sich einer am 23.8. einen<br />

ganzen Tag lang auf und<br />

fraß Ameisen auf einer<br />

frisch gemähten Wiese<br />

(M. und T. Kistler). Einer<br />

am 17.9. in Warnberg/<br />

Solln (E. und I. Hortig).<br />

Keine Brut im ehem.<br />

Pionierübungsplatz<br />

Krailling, aber Brutverdacht<br />

im Kreuzlinger<br />

Forst (S. Werner).<br />

Wespenbussard<br />

Zwei (helle und dunkle<br />

Morphe) am 24.5. in<br />

Badersfeld (S. Hausmann,<br />

J. Wondollek). Einer am<br />

17.7 über den KFE/Hallbergmoos<br />

(C. Krafft).<br />

Weißstorch<br />

Einer am 30.8. zwischen<br />

Deining und Egling<br />

(G. und F. Mandl).<br />

Habicht schlägt Bussard<br />

An einem für Naturschutzzwecke<br />

im Wald bei<br />

Buchendorf von ihm<br />

angelegten, umzäunten<br />

Teich konnte Albert Soyer<br />

eine seltene Beobachtung<br />

machen: Bei einem Kontrollgang<br />

am 21.3.08 sah er<br />

einen großen Vogel vom<br />

Rande dieses Teiches auffliegen,<br />

der dann in einer<br />

Entfernung von etwa 30 m<br />

in einer Fichte aufbaumte.<br />

Es war ein Habichtsweibchen,<br />

das ungewöhnlich<br />

groß war und etwas im<br />

Schnabel mit sich trug. An<br />

der Stelle, wo es aufflog,<br />

lag ein toter, noch körperwarmer<br />

Bussard, dem der<br />

linke Fuß fehlte; den hatte<br />

das Habichtweibchen<br />

anscheinend bereits abgebissen.<br />

Der Bussard hatte<br />

lt. Albert Soyer öfters den<br />

Uferrand des Teiches aufgesucht,<br />

um dort Frösche<br />

zu fangen, und wurde<br />

dort geschlagen. Es ist<br />

sicherlich eine außergewöhnliche<br />

Beobachtung.<br />

Im Handbuch der Vögel<br />

Mitteleuropas (Bd. 4, Seite<br />

410) wird aber aufgeführt,<br />

dass Habichte auch Artgenossen,<br />

Fischadler und<br />

Graureiher schlagen,<br />

besonders wenn diese<br />

brütend im Horst sitzen.<br />

Jürgen Siegner<br />

Weißwangengans<br />

45 wurden am 24.9.<br />

im Nymphenburger<br />

Schlosspark gezählt<br />

(H. Hainke).<br />

15<br />

Wiedehopf<br />

Am 21.4. einer in<br />

Buchendorf (A. Soyer)<br />

sowie ein weiterer am<br />

19.6. zwischen Hackermoos<br />

und Ampermoching<br />

(I. Güss).<br />

Wiesenweihe<br />

Über Puchheim ein<br />

Männchen am 4.5.<br />

(C. Krafft).<br />

Zwerggans<br />

Eine am 18.3. auf dem<br />

Kleinhesseloher See.<br />

Sicher kein Wildvogel<br />

(W. Kaufmann).<br />

Meldungen sind stets<br />

willkommen.<br />

Jürgen Siegner<br />

Mozartstraße 15<br />

82049 Pullach/Isartal.<br />

Tel. 0 89 / 7 93 17 78<br />

E-Mail: j.siegner@t-online.de<br />

Außergewöhnliche Beobachtung: Habicht macht Jagd auf<br />

einen Bussard Foto: Alfred Limbrunner


16<br />

2/ 2008<br />

Kreisgruppe <strong>München</strong><br />

Die Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt/Land<br />

Vorstand der Kreisgruppe<br />

<strong>München</strong> im <strong>LBV</strong><br />

1. Vorsitzende<br />

Dr. Irene Frey-Mann<br />

Bandelstraße 6, 80638 <strong>München</strong><br />

Tel. 15 97 05 90, Fax 15 97 05 91<br />

2. Vorsitzender und Schriftführer<br />

Peter-Jürgen Schenkl<br />

Stiftsbogen 144, 81375 <strong>München</strong><br />

Tel. 70 55 67, Fax 70 09 98 37<br />

Schatzmeister<br />

Johann Leitmeier<br />

Freischützstraße 17, 81927 <strong>München</strong><br />

Tel. 99 31 79 00<br />

Jugend<br />

Michaela Zubek<br />

Flurstraße 6<br />

81675 <strong>München</strong><br />

Tel. 0 89/4486217<br />

Beisitzer<br />

Claus Obermeier<br />

St.-Vitus-Straße 12, 85232 Günding<br />

Tel. 01 72/8418877<br />

Horst Rehn<br />

In der Knackenau 9, 82031 Grünwald<br />

Tel. 6 49 30 11<br />

Walter Sindlinger<br />

Schorerstraße 4, 81547 <strong>München</strong><br />

Tel./Fax 6 9706 43<br />

– Alle Vorstände sind auch als Delegierte gewählt –<br />

Mitarbeiter in der Kreisgeschäftsstelle<br />

Dr. Heinz Sedlmeier<br />

(Leiter der Kreisgeschäftsstelle)<br />

Tel. 0 89 / 20 02 70 71, E-Mail: h-sedlmeier@lbv.de<br />

Petra Eisenhut (Verwaltung)<br />

Tel. 0 89 / 20 02 70 70, E-Mail: p-eisenhut@lbv.de<br />

Christine Harzer (Projektleitung Biotoppflege)<br />

Tel. 0 89 / 20 02 70 81, E-Mail: c-harzer@lbv.de<br />

Sylvia Weber (Projektleitung Artenschutz an Gebäuden)<br />

Tel. 0 89 / 20 02 70 83, E-Mail: s-weber@lbv.de<br />

Birgitta Büche (Umweltbildung, Klimaschutz)<br />

Tel. 0 89 /20 02 70 82, E-Mail: b-bueche@lbv.de<br />

Christian Köbele (Landschaftspflege)<br />

Tel. 089 /2 0027 06, E-Mail: c-koebele@lbv.de<br />

Biotoppflegehandy (wird bei allen Pflegeterminen<br />

mitgeführt): Tel. 01 52 / 05 85 37 24<br />

Delegierte<br />

Margarete Kistler, Tel. 6 42 27 56 u. 01 77/6422756<br />

Dr. Andreas Schulze, Tel. 4 30 45 11 u. 01 71/2496720<br />

Werner Kaufmann, Tel. 93 8859<br />

Sven Hallström, Tel. 91 33 45, Fax 91 89 52<br />

Werner Reuter, Tel. 4 70 44 30, Fax 4 70 93 21<br />

Christine Schenkl, Tel. 70 55 67, Fax 70 09 98 37<br />

Jochen Goldsche, Tel. 6 78 92 68<br />

Elfriede Höchner, Tel. 30 98 64<br />

Dr. Horst Prahl, Tel. 5 43 85 42<br />

Herbert Bartl, Tel. 9 03 74 36<br />

Waltraud Schmitt-Manderbach, Tel. 17 54 61<br />

Konrad Singer, Tel./Fax 69 35 90 06<br />

Arbeitskreise<br />

1. Nistkästen<br />

Werner Reuter, Roland Schwenk,<br />

Tel. 4 70 44 30, 63 89 33 88<br />

2. Fledermäuse<br />

Dr. Irene Frey-Mann, Margarete Kistler,<br />

Tel. 15 97 05 90, 01 77/6422756<br />

3. Schmetterlinge<br />

Jochen Goldsche, Tel. 6 78 92 68<br />

4. Landschaftspflege<br />

Christine Harzer,<br />

Tel. 20 02 70 81<br />

5. Naturschutz-Zentrum<br />

Horst Rehn, Tel. 6 49 30 11<br />

6. Messen, Eisvogel aktuell<br />

Sven Hallström,<br />

Tel. 91 33 45, Fax 91 89 52<br />

7. Natur in der Stadt<br />

Christine Harzer, Dr. Heinz Sedlmeier,<br />

Tel. 20 02 70 71<br />

8. Umweltbildung<br />

Birgitta Büche, Tel. 20 02 70 82<br />

9. Studienreisen, Erwachsenenbildung<br />

Werner Reuter, Dr. Eva Schneider<br />

Tel. 4 70 44 30, 2 71 90 52<br />

10. Arten- und Biotopschutz-Gruppe Würmtal<br />

Dietlind Freyer-Zacherl,<br />

Tel. 8 57 34 91<br />

11. NaturschutzReport<br />

Dr. Heinz Sedlmeier, Tel. 20 02 70 71


Biotoppflege<br />

<strong>München</strong> kann eine<br />

sehr große Vielfalt an<br />

Lebensräumen bieten:<br />

Im Westen und Nordwesten<br />

sowie im Nordosten<br />

bei Johanneskirchen<br />

liegen die Mooslandschaften<br />

der Münchner Ebene.<br />

Zwei Flüsse bereichern<br />

die Großstadt mit ihrer<br />

Auenlandschaft. Im Westen<br />

quert die Würm, im<br />

Osten die Isar die Schotterfluren<br />

von Süd nach<br />

Nord. Die größte naturräumliche<br />

Untereinheit<br />

bilden in <strong>München</strong> die<br />

Schotterfluren der Münchner<br />

Ebene. Aufgrund des<br />

enormen Siedlungsdruckes<br />

und der florierenden<br />

Wirtschaft am Standort<br />

<strong>München</strong> sind heute nur<br />

noch wenige Reste der<br />

ursprünglichen Lebensraum-<br />

und Artenvielfalt<br />

erhalten geblieben.<br />

Lebensraum Hecke<br />

Die Mooslandschaften<br />

nordöstlich von Johanneskirchen<br />

werden seit vielen<br />

Jahren alle ackerbaulich<br />

genutzt, weil die Böden<br />

sehr fruchtbar sind. Die<br />

ursprünglichen Niedermoorwiesen<br />

sind dort<br />

nicht mehr auffindbar.<br />

Stattdessen grenzt hier<br />

heute Acker an Acker. Um<br />

diese artenarme Landschaft<br />

wieder zu beleben,<br />

pflanzte der <strong>LBV</strong> Anfang<br />

der 90er-Jahre drei<br />

Heckenstreifen. Neben<br />

einer Vielzahl heimischer<br />

Sträucher wie Schlehe,<br />

Weißdorn, Holunder, Berberitze,<br />

Kornelkirsche und<br />

Pfaffenhütchen wachsen<br />

auch Apfel- und Birnbäume<br />

in den Hecken.<br />

Sehr viele Tierarten finden<br />

in den neuen Strukturen<br />

Nahrung, Brutmöglichkeit<br />

und Unterschlupf<br />

oder nutzen sie bei Wanderungen<br />

als Korridore.<br />

An den Blüten sammeln<br />

Bienen und Hummeln<br />

Nektar und Pollen;<br />

Schmetterlinge wie Tagpfauenauge,<br />

Kleiner<br />

Fuchs und Admiral flattern<br />

umher. Der Feldhase<br />

findet zwischen den<br />

Sträuchern Deckung.<br />

Aktuelle Untersuchungen<br />

der Vogelwelt zeigen, dass<br />

hier Sumpfrohrsänger,<br />

Dorngrasmücke und<br />

Goldammer brüten (Luy<br />

2007). Schafstelzen nutzen<br />

die Sträucher und Bäume<br />

als Singwarte auf der<br />

Suche nach einem Weibchen.<br />

Sogar der Neuntöter<br />

konnte zur Zugzeit beobachtet<br />

werden. In wenigen<br />

hundert Metern Entfernung<br />

kann man die Wachtel<br />

rufen hören.<br />

Brennen – Lagerplätze<br />

für Kies aus<br />

der Isar<br />

In den Isarauen pflegt<br />

der <strong>LBV</strong> seit Herbst 2002<br />

einen besonderen Lebensraum:<br />

die Freimanner<br />

Brenne. Brennen sind sehr<br />

2/ 2008<br />

Der <strong>LBV</strong> schafft Vielfalt<br />

Die Vielfalt der Arten und ihrer Lebensräume rückt<br />

im Jahr 2008 aus einem besonderen Grund in den<br />

Vordergrund: Ende Mai fand in Bonn die 9. Vertragsstaatenkonferenz<br />

der Biodiversitätskonvention (CDB)<br />

statt. Diese Konvention ist ein internationales Übereinkommen<br />

zur Bewahrung der biologischen Vielfalt.<br />

Seit ihrer Gründung 1982 setzt sich die Kreisgruppe<br />

<strong>München</strong> des Landesbunds für Vogelschutz (Bayerns<br />

größter Arten- und Biotopschutzverband) in vielen<br />

verschiedenen Bereichen und auf unterschiedlichen<br />

Ebenen für den Erhalt der Biodiversität in <strong>München</strong><br />

ein.<br />

magere und trockene<br />

Standorte, die früher bei<br />

extremen Hochwässern<br />

der Isar entstanden. Der<br />

Fluss lagerte hier große<br />

Mengen der mitgeführten<br />

Kiesschotter ab. Aufgrund<br />

ihrer Mächtigkeit (Aufwölbung)<br />

sind Brennen<br />

vom Grundwasser abgeschnitten:<br />

Optimale Voraussetzungen<br />

für die<br />

Entstehung artenreicher<br />

Magerrasen. In der Isarbrenne<br />

Freimann kann<br />

man noch typische Vertreter<br />

der Pflanzengemeinschaft<br />

der Schneeheide-<br />

Kiefernwälder finden<br />

(z. B. Schneeheide, Erdsegge<br />

oder Blaugras).<br />

Viele Pflanzenarten,<br />

so genannte Alpenschwemmlinge<br />

wie der<br />

Deutsche Backenklee, hat<br />

die Isar aus dem Alpenraum<br />

bis nach <strong>München</strong><br />

getragen. Mit Sumpfständelwurz,Helmknabenkraut,Mückenhändelwurz<br />

und dem Großen<br />

Zweiblatt sind vier (!)<br />

Arten unserer heimischen<br />

Orchideen vertreten.<br />

Von Ende Mai bis<br />

Anfang August kann man<br />

auf den sonnendurchfluteten<br />

Lichtungen der Isarbrenne<br />

das Weißbindige<br />

Wiesenvögelchen fliegen<br />

sehen. Dieser gefährdete<br />

17<br />

Lebt auf den Lichtungen in der Isarbrenne Freimann – das<br />

Weißbindige Wiesenvögelchen Foto: Jochen Goldsche<br />

Schmetterling lebt vorzugsweise<br />

an intakten<br />

Waldrändern im Übergang<br />

zu mageren Lichtungen<br />

oder Wiesen. Er verschwindet,<br />

wenn sein<br />

Lebensraum verbuscht, zu<br />

oft gemäht oder gedüngt<br />

wird. Der Falter ist ein<br />

ausgesprochener „Sonnenanbeter“:<br />

Er sitzt mit<br />

zusammengeklappten<br />

Flügeln auf Büschen und<br />

richtet seine Flügelunterseite<br />

immer exakt zum<br />

Sonnenlicht aus, so dass<br />

der Schmetterling manchmal<br />

schon fast eine liegende<br />

Haltung einnimmt. In<br />

der Isarbrenne liebt auch<br />

die Zauneidechse das<br />

Sonnenbaden: Als wechselwarmes<br />

Tier erwärmt<br />

Gesucht:<br />

Helfer für die<br />

Biotoppflege<br />

sowie<br />

Abnehmer für<br />

Gehölzschnitt,<br />

Häckselgut und<br />

Mähgut!<br />

Kontakt:<br />

Christine Harzer<br />

Tel.: 0 89 / 200 270 81<br />

E-Mail: c-harzer@lbv.de


18<br />

sie ihre Körpertemperatur<br />

auf 38° C, bevor sie in den<br />

Wiesen auf Insektenjagd<br />

geht. Größere Reptilien<br />

wie die Ringelnatter<br />

haben die Isarauen bei<br />

Freimann ebenfalls zu<br />

ihrem Lebensraum erkoren.<br />

Die umfassenden<br />

Artenhilfsmaßnahmen der<br />

Kreisgruppe <strong>München</strong> auf<br />

dem schon verfüllten Teilbereich<br />

der Kiesgrube<br />

Obermayr in Riem schaffen<br />

einen neuen Lebensraum<br />

für viele Arten, die<br />

ursprünglich in den dynamischen<br />

Flussauen zu<br />

Hause waren. Auf den<br />

Kiesflächen brütet in den<br />

Sommermonaten der<br />

Flussregenpfeifer. Die alljährlich<br />

im extensiven<br />

Betrieb der Kiesgrube neu<br />

aufgeschütteten Sandhügel<br />

erinnern an die sandigen<br />

Steilwände von Flüssen<br />

und Küstengebieten.<br />

Uferschwalben graben<br />

sich hier im Frühsommer<br />

ihre Brutröhren zur Aufzucht<br />

der Jungen. In den<br />

flachen Tümpeln laicht die<br />

Wechselkröte. Die auf<br />

Initiative des <strong>LBV</strong> neu<br />

angelegten Kleingewässer<br />

heizen sich schnell auf<br />

und ermöglichen so eine<br />

rasche Entwicklung der<br />

Kaulquappen. Die Hüpferlinge<br />

verlassen das<br />

Wasser, noch bevor sich<br />

Fressfeinde wie Libellenlarven<br />

entwickeln.<br />

<strong>München</strong>s<br />

letztes Moor<br />

Dort, wo sich im<br />

Münchner Westen das<br />

Grundwasser staut, bildeten<br />

sich früher flächendeckend<br />

Moorwiesen aus.<br />

Einige der Streuwiesen,<br />

die nach Entwässerung,<br />

Düngung und Aufforstung<br />

von der einstmals<br />

großen Mooslandschaft<br />

noch übrig geblieben sind,<br />

hat der <strong>LBV</strong> seit 2002 in<br />

seinem Biotoppflegeprojekt<br />

unter die Fittiche<br />

genommen. Die letzten<br />

Münchner Moorwiesen in<br />

der Moosschwaige bilden<br />

mit den aufgelassenen<br />

Fischteichen und dem klaren<br />

Wasser des Erlbachs<br />

einen vielseitigen Feuchtlebensraum<br />

für Moose,<br />

Sauergräser, schön blühende<br />

Moorpflanzen,<br />

Vögel, Amphibien und<br />

Libellen.<br />

Die Allacher Lohe ist im<br />

Jahr 2000 nicht ohne<br />

Grund als Naturschutzgebiet<br />

ausgewiesen worden.<br />

Die Haide ist mit ihren<br />

angrenzenden lichten<br />

Waldbereichen für ihren<br />

Arten- und Strukturreichtum<br />

bekannt. Die trockenen<br />

und nährstoffarmen<br />

Böden sind ein Eldorado<br />

für lichtbedürftige und<br />

konkurrenzschwache<br />

Pflanzenarten, die heute<br />

wegen der überall<br />

üblichen Düngung selten<br />

2/ 2008<br />

geworden sind. Vom<br />

Frühling bis in den Herbst<br />

hinein kann man hier verschiedene<br />

Blütenpflanzen<br />

bewundern: Im April blühen<br />

Schlüsselblume und<br />

Weißes Fingerkraut. Eine<br />

wahre Augenweide sind<br />

im Sommer die rosa blühenden<br />

Türkenbundlilien,<br />

die weißen Graslilien<br />

sowie gelb leuchtende<br />

Arten wie Sonnenröschen,<br />

Hufeisenklee und Wundklee.<br />

Ergänzt wird die<br />

Pracht von der weißen<br />

Straußblütigen Wucherblume<br />

und den lilafarbenen<br />

Salbeiarten und Glockenblumen.<br />

Zum Verweilen<br />

und Genießen lädt die<br />

Landschaft den Erholungssuchenden<br />

aber<br />

auch deshalb ein, weil<br />

Heuschrecken zirpen und<br />

Schmetterlinge umhergaukeln.<br />

Ohne die kontinuierlichen<br />

Pflegemaßnahmen<br />

des <strong>LBV</strong> kann diese<br />

Artenvielfalt in den –<br />

inzwischen etwa 40 Hektar<br />

großen – wertvollen<br />

Biotopen in Stadt und<br />

Landkreis <strong>München</strong> nicht<br />

bewahrt werden. Die bunten<br />

Blumenwiesen würden<br />

verfilzen und verbuschen,<br />

ihre Vielfalt langsam,<br />

aber sicher verschwinden.<br />

Im Winterhalbjahr nehmen<br />

wir daher aufkommende<br />

Gehölze wieder<br />

zurück, um die Wiesen<br />

Biotoppflege<br />

Die fleißigen Ehrenamtlichen<br />

der Pflegeaktion in der Isarbrenne<br />

Freimann am<br />

16. Februar 2008: Von links:<br />

Christian Mnich, Angelika<br />

Mocciaro, Martin Lell, Ernst<br />

Ehret, Eva <strong>Müller</strong>, Gerda<br />

Mittlmeier, Andreas Mayer,<br />

Ulrich Schwab, Dietrich Goldbrunner,<br />

Heidi Thimel, Sigrid<br />

Frank, Doreen Reinhardt,<br />

Elisabeth Thal, Gisela Heinz,<br />

Monika Graf, Ralf Heidner,<br />

Christoph und Christine<br />

Metzger, Philipp Gilbert;<br />

Hans Jocham<br />

Foto: Christian Köbele<br />

offen zu halten. In Sommer<br />

und Herbst mähen<br />

wir die Heiden und Streuwiesen<br />

und kümmern uns<br />

im Anschluss um den<br />

Abtransport des Mähgutes.<br />

Unser erfahrenes Team<br />

aus fach- und ortskundigen<br />

Biologen und Landschaftspflegern<br />

bekommt<br />

hierbei tatkräftige Unterstützung<br />

von inzwischen<br />

über 100 Ehrenamtlichen.<br />

Vielen Dank an alle, die<br />

bei der Pflege der Münchner<br />

Biotope mit angepackt<br />

haben! Ein besonderes<br />

Dankeschön auch an die<br />

vielen Spender, die geholfen<br />

haben, Moorwiesen<br />

für das Braunkehlchen zu<br />

pflegen, und an das Team<br />

des Naturschutzzentrums,<br />

das unsere Arbeit wieder<br />

großzügig unterstützt hat.<br />

Das Projekt „Natur in<br />

der Stadt – Pflege ausgewählter<br />

Münchner Biotope“<br />

wird vom Referat für<br />

Gesundheit und Umwelt<br />

der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong> gefördert.<br />

Christine Harzer<br />

Spendenkonto:<br />

Landesbund<br />

für Vogelschutz<br />

Konto-Nr.: 100 107 911<br />

BLZ: 701 500 00<br />

Kennwort:<br />

Biotoppflege


Artenschutz an Gebäuden<br />

2/ 2008<br />

Wilde Gäste unterm Klosterdach<br />

Das Projekt „Artenschutz an Gebäuden“ kümmert<br />

sich um den Schutz von Gebäudebrütern und Fledermäusen<br />

– nicht nur in <strong>München</strong>, sondern auch im<br />

Landkreis. Dabei geht es vor allem um Baumaßnahmen:<br />

Je länger sich ein Umbau oder eine Renovierung<br />

hinzieht und je mehr Tierarten beteiligt sind, desto<br />

schwieriger wird die Betreuung. Nach mehrjähriger<br />

Bauzeit ist nun die Sanierung der Klosterkirche<br />

Schäftlarn abgeschlossen – erfolgreich für den <strong>LBV</strong><br />

und die Gebäudebrüter.<br />

Kultur und Natur<br />

in Schäftlarn<br />

Die Benediktinerabtei<br />

Schäftlarn, idyllisch im<br />

Isartal gelegen, gehört zu<br />

den Juwelen des bayerischen<br />

Spätbarocks. Jahr<br />

für Jahr zieht sie Tausende<br />

von Touristen an. In der<br />

Betriebsamkeit des<br />

Klosteralltags bemerkt<br />

kaum jemand, dass sich<br />

hier auch eine Reihe wilder<br />

Mitbewohner wohl<br />

fühlt: Im Schutz von Klostergebäuden<br />

und Kirchendach<br />

leben Gebäudebrüter<br />

wie Dohle, Mauersegler<br />

und Mehlschwalbe sowie<br />

die Fledermausarten Großes<br />

Mausohr und Wimperfledermaus.<br />

Die<br />

Unauffälligkeit der fliegenden<br />

Untermieter wäre<br />

einigen von ihnen fast<br />

zum Verhängnis geworden,<br />

denn im Sommer<br />

2005 begann die Generalsanierung<br />

der Klosterkirche<br />

St. Dionys. Zum<br />

Glück für Fledermaus und<br />

Co. war dies aber auch<br />

der Beginn einer mehrjährigen<br />

Schutzarbeit des<br />

<strong>LBV</strong> am Kloster Schäftlarn.<br />

Mauersegler – Brut<br />

mit Gottes Segen<br />

Bei einem Routinebesuch<br />

wurde nicht nur<br />

der Sanierungsbeginn,<br />

sondern auch die damit<br />

verbundene Gefahr für<br />

Gebäudebrüter und Fledermäuse<br />

offensichtlich:<br />

Der Aufbau des Außengerüstes<br />

Mitte Juli 2005<br />

bedrohte die im Kirchendach<br />

seit Jahrzehnten etablierteMauerseglerkolonie.<br />

Schnell war ein Kontakt<br />

zur Klosterverwaltung<br />

hergestellt, die nach<br />

kurzem Gespräch den<br />

Maßnahmen zum Schutz<br />

und Erhalt der Vögel<br />

zustimmte.<br />

Nach der Information<br />

des staatlichen Hochbauamts<br />

wurden schon in den<br />

nächsten Tagen mit der<br />

Bauleitung konkrete Maßnahmen<br />

vereinbart: Der<br />

Gerüstaufbau am Kirchenschiff<br />

wurde im oberen<br />

Bereich bis zum Brutende<br />

zurückgestellt.<br />

Im Kirchendachstuhl<br />

konnte man den Vögeln<br />

beim Brutgeschäft zusehen:<br />

Der Dachfuß lag<br />

offen zum Gewölbe und<br />

zum Dachboden hin. Das<br />

hat zwar in der Vergangenheit<br />

die Zählung und<br />

Beringung der Kolonie<br />

ermöglicht, aber diese<br />

Konstruktion war eine<br />

tödliche Falle für Mauersegler:<br />

Erste Ausflüge der<br />

Jungvögel endeten oft<br />

fünf Meter tiefer im<br />

Gewölbe – unmöglich für<br />

die Segler, wieder hoch<br />

zum Nest zu gelangen.<br />

Manche Vögel verirrten<br />

sich in den Dachstuhl und<br />

fanden nicht wieder<br />

zurück zu den Einfluglöchern.<br />

Während der Arbeiten<br />

galt es, Störungen der<br />

Brutvögel zu vermeiden.<br />

Dazu wurden die Rückseiten<br />

der Nistplätze<br />

geschlossen – während<br />

der Sanierung provisorisch,<br />

später dann endgültig.<br />

Holzbretter verhindern<br />

nun den Absturz<br />

oder das Verirren von<br />

Mauerseglern. Die Verschalungen<br />

sind oben<br />

offen: So wird der Dachboden<br />

durchlüftet und die<br />

Temperatur am Nistplatz<br />

bleibt erträglich. Zu Beobachtungszwecken<br />

können<br />

19<br />

einige der Felder geöffnet<br />

werden.<br />

Bis Herbst 2007 musste<br />

das Gerüst übrigens noch<br />

zweimal rückgebaut werden:<br />

Jeweils von Ende<br />

April bis Anfang August<br />

wurde den Seglern der<br />

Einflug ermöglicht. Dabei<br />

wurden Einflugmöglichkeit,<br />

Brutgeschehen und<br />

Brutende jeweils vom<br />

<strong>LBV</strong> kontrolliert.<br />

Ruhebereich für<br />

Mausohren<br />

Weniger auffällig verhielten<br />

sich einige Männchen<br />

des Großen Mausohrs,<br />

die im Dachfirst des<br />

Kirchenschiffes ihre Sommer-Hangplätze<br />

hatten.<br />

Zu sehen waren meist nur<br />

ihre Hinterlassenschaften;<br />

die Tiere selber versteckten<br />

sich in den Balkenfugen.<br />

Die stellenweise<br />

Erneuerung von Dachbalken<br />

und Dachziegeln<br />

erfolgte daher in zwei<br />

Etappen: So hatten die<br />

Fledermäuse jeweils eine<br />

Rückzugsmöglichkeit in<br />

einen ruhigeren Teil des<br />

Kirchendaches. Da die<br />

Einflugöffnungen nicht<br />

Junge Mauersegler im Nest auf dem Dachfuß der Kirche Foto: Sylvia Weber


20<br />

Fühlt sich auch im sanierten Dach wohl – das Große Mausohr<br />

Foto: Sylvia Weber<br />

bekannt waren, wurden<br />

die Dachdecker angewiesen,<br />

mögliche Einschlüpfe<br />

– vor allem im Bereich der<br />

Firstziegel – nicht zu verändern.<br />

Auf den Einsatz<br />

chemischer Holzschutzmittel<br />

wurde selbstverständlich<br />

verzichtet, denn<br />

Fledermäuse nehmen die<br />

Gifte durch ihre Flughäute<br />

auf und vergiften sich so<br />

nach und nach selbst. Bei<br />

einer Begehung nach<br />

Ende der Dachsanierung<br />

zeigte sich der Erfolg der<br />

Schutzmaßnahmen: An<br />

den bekannten Stellen<br />

lagen frische Kotkrümel<br />

auf den neuen Bodenbrettern<br />

…<br />

Schonzeit für<br />

Dohlen<br />

Anfang 2007 kam dann<br />

der Kirchturm an die<br />

Reihe: Nun wurde es eng<br />

für die darin lebenden<br />

Dohlen. Der Gerüstaufbau<br />

begann im März; ab dem<br />

31. März wurde er jedoch<br />

bis zum Brutende ausgesetzt.<br />

Dohlen reagieren<br />

auf Störungen während<br />

der Brutzeit sehr empfindlich,<br />

und es besteht die<br />

Gefahr, dass sie ihr Gelege<br />

oder die Jungvögel verlassen.<br />

Auch die Arbeiten an<br />

der Turmfassade durften<br />

deshalb nur bis etwa 3 m<br />

unter den Nistplätzen<br />

erfolgen – der obere<br />

Turmteil war allein den<br />

Dohlen vorbehalten. Das<br />

Gerüst behinderte sie<br />

nicht beim Einflug in die<br />

Nistplätze – im Gegenteil:<br />

Sie schienen sich über die<br />

zusätzlichen Sitzmöglichkeiten<br />

zu freuen. Nach<br />

dem 15. Juni ergab die<br />

Kontrolle, dass alle Jungdohlen<br />

ausgeflogen<br />

waren. Erst jetzt wurde<br />

der Turm fertig eingerüstet<br />

und die Sanierung<br />

konnte weitergehen.<br />

Die vorhandenen Nistplätze<br />

– 13 Dohlenkästen<br />

hinter den Schall-Löchern<br />

– reichen offensichtlich für<br />

die Größe der Kolonie<br />

2/ 2008<br />

nicht aus, denn über<br />

beschädigte Fenstergitter<br />

waren Dohlen in die<br />

Turmstube eingedrungen<br />

und hatten dort ein Nest<br />

errichtet. Mit ihnen nutzten<br />

Tauben die Öffnung<br />

und die Turmstube als<br />

Brutplatz – wegen der<br />

daraus resultierenden Verschmutzung<br />

ein unakzeptabler<br />

Zustand für die<br />

Klosterverwaltung. Im<br />

Zuge der Sanierung säuberte<br />

man die Turmstube.<br />

Und mit Einverständnis<br />

von Bauherrn und Bauamt<br />

wurden anschließend<br />

die drei letzten Schall-<br />

Löcher geöffnet und mit<br />

Nistkästen aus der Werkstatt<br />

von <strong>LBV</strong>-Mitglied<br />

Anton Kistler versehen.<br />

Im März 2008 konnten wir<br />

bereits die Besetzung<br />

durch je ein Dohlenpaar<br />

beobachten.<br />

Information im<br />

Klosterladen<br />

Nach über zwei Jahren<br />

ist die Außensanierung<br />

der Klosterkirche abgeschlossen.<br />

Der Baulärm ist<br />

vorbei; stattdessen hört<br />

man jetzt wieder Dohlenrufe.<br />

Fledermäuse und<br />

Mauersegler sind aus<br />

ihren Winterquartieren<br />

zurückgekehrt. Damit die<br />

heimlichen Mitbewohner<br />

nicht in Vergessenheit<br />

geraten, hat der <strong>LBV</strong> eine<br />

Informationstafel gestaltet,<br />

die die „wilden Gäste“<br />

und ihren Schutz vorstellt.<br />

Sie ist im Klosterladen<br />

aufgestellt und soll auch<br />

GESUCHT!<br />

Artenschutz an Gebäuden<br />

für den Schulunterricht<br />

am Gymnasium Schäftlarn<br />

verwendet werden.<br />

Für die gute Zusammenarbeit<br />

möchten wir<br />

uns bei Pater Wolfgang<br />

Winhard und Herrn Rührgartner<br />

(Verwaltung Abtei<br />

Schäftlarn), Herrn A. Floßmann<br />

(Staatliches Hochbauamt<br />

<strong>München</strong>) und<br />

Herrn H. Amesreiter<br />

(Ingenieurbüro Bergmann)<br />

bedanken. Sie<br />

haben entscheidend dazu<br />

beigetragen, nicht nur für<br />

technische und finanzielle<br />

Probleme, sondern auch<br />

für die Belange des Artenschutzes<br />

eine gute Lösung<br />

zu finden. Ein besonderer<br />

Dank geht auch an alle<br />

Zeit- und Geldspender,<br />

die das Projekt Artenschutz<br />

an Gebäuden<br />

unterstützt haben und an<br />

das Team vom Naturschutzzentrum,<br />

das auch<br />

in diesem Jahr wieder<br />

einen großen Teil der Erlöse<br />

aus dem Verkauf von<br />

Naturschutzprodukten an<br />

das Projekt gespendet hat.<br />

Ohne sie alle wäre der<br />

Gebäudebrüter- und Fledermausschutz<br />

nicht<br />

möglich!<br />

Sylvia Weber<br />

Spendenkonto:<br />

Landesbund<br />

für Vogelschutz<br />

Konto-Nr.: 100 107 911<br />

BLZ: 701 500 00<br />

Kennwort:<br />

Gebäudebrüter<br />

Schlupfwinkel von Mauersegler, Spatz & Co.<br />

Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe, Haussperling,<br />

Dohle und Turmfalke brauchen unsere Hilfe.<br />

Bitte helfen Sie mit, diese Gebäudebrüter zu<br />

schützen: Melden Sie uns alle Bruten aus <strong>München</strong><br />

und dem Landkreis!<br />

Meldebögen und Informationen gibt es in unserer<br />

Geschäftsstelle in der Klenzestraße 37 oder im<br />

Internet: www.lbv-muenchen.de/Projekte unter<br />

Artenschutz an Gebäuden/Artenschutz<br />

Kontakt: Sylvia Weber, Tel. 0 89 / 20 02 70 83, E-Mail: s-weber@lbv.de


Naturschutzpraxis<br />

Naturschutzpraxis im Landkreis<br />

<strong>München</strong><br />

Die Naturschutzpraxis im Landkreis <strong>München</strong><br />

obliegt den einzelnen Gemeinden und Städten. Eine<br />

unterschiedliche Vorgehensweise im Arten- und Biotopschutz<br />

liegt deshalb auf der Hand. In einer zweijährigen<br />

Studie ging der Landesbund für Vogelschutz<br />

der Naturschutzpraxis im Landkreis <strong>München</strong> genauer<br />

auf den Grund. Ziel ist es, allen am Naturschutz<br />

Interessierten ein Nachschlagewerk an die Hand und<br />

einen Anstoß für weitere Naturschutzmaßnahmen an<br />

den Gemeinden des Münchner Landkreises zu geben.<br />

Exemplarisch wurden<br />

folgende 16 Gemeinden<br />

untersucht:<br />

Aying, Feldkirchen,<br />

Grasbrunn, Grünwald,<br />

Höhenkirchen-Siegertsbrunn,<br />

Ismaning, Neuried,<br />

Oberschleißheim,<br />

Ottobrunn, Planegg, Sauerlach,Straßlach-Dingharting,<br />

Schäftlarn, Unterföhring,<br />

Unterhaching,<br />

Unterschleißheim.<br />

In Gesprächen mit den<br />

Verantwortlichen der<br />

jeweiligen Gemeinde ging<br />

es um verschiedene Fragen.<br />

Ansprechpartner<br />

für den Arten- und<br />

Biotopschutz<br />

Insgesamt 12 der untersuchten<br />

Gemeinden haben<br />

die Stelle eines Umweltberaters<br />

besetzt. Die<br />

Gemeinden Grünwald,<br />

Ismaning, Unterhaching<br />

und die Stadt Unterschleißheim<br />

besitzen<br />

sogar zwei Umweltberater.<br />

In vier Gemeinden<br />

gibt es keinen gesonderten<br />

Ansprechpartner für<br />

den Bereich Arten- und<br />

Biotopschutz.<br />

Schutzgebiete und<br />

kartierte Biotope<br />

In den Gemeinden liegen<br />

unterschiedliche Voraussetzungen<br />

für einen<br />

erfolgreichen Arten- und<br />

Biotopschutz vor. Manche<br />

Kommunen sind bereits<br />

stark versiegelt oder von<br />

intensiver landwirtschaftlicher<br />

Nutzung geprägt<br />

und bieten wenig Spielraum<br />

für Naturschutzmaßnahmen.<br />

Andere sind<br />

– bedingt durch den<br />

Naturraum und aufgrund<br />

geringer Besiedelungsdichte<br />

– sehr gut mit wertvollen<br />

Biotopen ausgestattet.<br />

Dies spiegelt sich in<br />

der Anzahl der Schutzgebiete<br />

und kartierten Biotope<br />

wider: In den Gemeinden<br />

Ismaning, Aying und<br />

Oberschleißheim wurden<br />

2/ 2008<br />

Anfang der 90er-Jahre in<br />

der jeweiligen Biotopkartierung<br />

mindestens 41,<br />

teils sogar bis zu 53 Biotope<br />

erfasst. In Neuried,<br />

Unterhaching, Höhenkirchen-Siegertsbrunn<br />

und<br />

Grasbrunn konnten nur<br />

noch bis zu vier naturschutzfachlich<br />

wertvolle<br />

Biotope dokumentiert<br />

werden.<br />

Baumschutzverordnung<br />

Jede Gemeinde ist nach<br />

dem Bayerischen Naturschutzgesetz<br />

dazu<br />

ermächtigt, eine Baumschutzverordnung<br />

zu<br />

erlassen. Diese Verordnung<br />

verbietet, Bäume<br />

oder auch Sträucher zu<br />

zerstören, zu entfernen<br />

oder zu verändern. Sieben<br />

der untersuchten Gemeinden<br />

haben Baumschutzverordnungen<br />

aufgestellt,<br />

die unterschiedliche Vor-<br />

Die Gemeinde Planegg beauftragte den <strong>LBV</strong> zur Pflege naturschutzfachlich<br />

wertvoller Biotope Foto: Antonius von Vacano<br />

21<br />

gaben beinhalten. Der<br />

Schutz bezieht sich hierbei<br />

meist auf Bäume ab einem<br />

Umfang zwischen 50 cm<br />

(Ottobrunn und Unterschleißheim)<br />

und 100 cm<br />

(Grünwald) in einem<br />

Meter Höhe. Die Gemeinde<br />

Neuried hat in ihre<br />

Verordnung auch den<br />

Schutz von allen Sträuchern<br />

mit aufgenommen.<br />

Während manche<br />

Gemeinden den Schutz<br />

auf bestimmte Baumarten<br />

oder allgemein auf Laubgehölze<br />

beziehen, haben<br />

andere z. B. Obstgehölze<br />

von der Verordnung ausgenommen.<br />

Landschaftsplan<br />

Nach Art. 3 Abs. 2 Satz<br />

1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes<br />

werden im<br />

Landschaftsplan „die örtlichen<br />

Erfordernisse und<br />

Maßnahmen zur Verwirklichung<br />

der Ziele des


22<br />

Naturschutzes und der<br />

Landschaftspflege“ dargestellt.<br />

Ein Landschaftsplan<br />

existiert an allen 16<br />

Gemeinden. Sechs<br />

Gemeinden haben den<br />

Landschaftsplan auch in<br />

den Flächennutzungsplan<br />

mit übernommen. Erst<br />

dadurch werden die vorgeschlagenenNaturschutzmaßnahmenrechtswirksam.<br />

Eingriffs-<br />

Ausgleichsregelung<br />

Bei Eingriffen in Natur<br />

und Landschaft sind die<br />

Gemeinden verpflichtet,<br />

Ausgleichsflächen zu<br />

schaffen. Alle Gemeinden<br />

führen die Maßnahmen je<br />

nach Bedarf sowohl innerhalb<br />

als auch außerhalb<br />

des betreffenden Baugrundstückes<br />

durch.<br />

Neun Gemeinden haben<br />

ein Ökokonto. Bei drei<br />

Gemeinden befindet es<br />

sich im Aufbau. Mittels<br />

des Ökokontos können<br />

Flächen schon vor der<br />

Bebauungsplanung bereitgestellt<br />

und Ausgleichsmaßnahmen<br />

vorab durchgeführt<br />

werden. Wie der<br />

Eingriff ausgeglichen<br />

wird, entscheidet sich je<br />

nach den natürlichen<br />

Gegebenheiten wie auch<br />

den Belangen vor Ort:<br />

Hier wird der Ortsrand<br />

begrünt, eine Hecke<br />

gepflanzt oder ein Bach<br />

renaturiert, dort werden<br />

neue Amphibienteiche<br />

ausgehoben oder Magerrasen<br />

angesät.<br />

Maßnahmen im<br />

Arten- und Biotopschutz<br />

Die 16 untersuchten<br />

Gemeinden zeigen ein<br />

sehr unterschiedliches<br />

Engagement im Artenund<br />

Biotopschutz. In<br />

manchen Gemeinden werden<br />

über den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen ökologischen<br />

Ausgleich hinaus<br />

keine Maßnahmen im<br />

2/ 2008<br />

Werner Becker, Umweltberater in Oberschleißheim, präsentiert das umfangreiche<br />

Artenschutzprogramm der Gemeinde Foto: Ulrich Schwab<br />

Naturschutz ergriffen.<br />

Zum Teil werden unabhängig<br />

von gesetzlichen<br />

Vorschriften einzelne<br />

Maßnahmen durchgeführt,<br />

wie z. B. die Anlage<br />

einer Streuobstwiese oder<br />

der Bau eines Kleingewässers<br />

für Amphibien.<br />

Andere Gemeinden schaffen<br />

strukturreiche Grünzüge,<br />

Heckenstreifen,<br />

renaturieren Bäche und<br />

sind um die Vernetzung<br />

der Biotope bemüht. Die<br />

Gemeinde Oberschleißheim<br />

hat für das gesamte<br />

Gemeindegebiet ein<br />

Artenschutzprogramm<br />

erstellt. In Feldkirchen,<br />

Neuried und Planegg sollen<br />

Wegränder und Grünstreifen<br />

entlang der Straßen<br />

zu artenreichen<br />

Magerwiesen entwickelt<br />

werden. Für die Pflege der<br />

Grünflächen hat die<br />

Gemeinde Oberschleißheim<br />

ein Programm zur<br />

zweimaligen Mahd aufgestellt,<br />

die Gemeinde Planegg<br />

besitzt hierfür einen<br />

Naturschutzpraxis<br />

eigenen Pflege- und Entwicklungsplan.<br />

Die<br />

Gemeinde Ottobrunn<br />

setzt sich für den Schutz<br />

der Saatkrähenkolonie vor<br />

Ort ein. Ottobrunn hat<br />

zudem eine Fläche<br />

gepachtet, die eigens<br />

Naturschutzmaßnahmen<br />

vorbehalten ist. Die<br />

Gemeinden Ismaning,<br />

Grünwald, Unterhaching,<br />

Schäftlarn, Sauerlach und<br />

Unterföhring setzen sich<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

dem Landesbund für<br />

Vogelschutz für den<br />

Schutz Gebäude bewohnender<br />

Tierarten ein. In<br />

der Gemeinde Sauerlach<br />

wurde ein ehemaliger<br />

Trinkwasserbehälter als<br />

Quartier für Fledermäuse<br />

geöffnet. Einige Gemeinden<br />

unterstützen den<br />

Naturschutz vor Ort über<br />

ihre Mitgliedschaft beim<br />

Landesbund für Vogelschutz,<br />

beim Landschaftspflegeverband,<br />

dem Heideflächenverein<br />

oder dem<br />

Verein Dachauer Moos.<br />

Die Gemeinde Planegg<br />

hat zudem den Landesbund<br />

für Vogelschutz mit<br />

der Pflege naturschutzfachlich<br />

wertvoller Biotope<br />

im Gemeindegebiet<br />

beauftragt. In vielen<br />

Gemeinden setzen sich<br />

auch die Bürger vor Ort<br />

ehrenamtlich und tatkräftig<br />

für den Naturschutz<br />

ein.<br />

Broschüre über<br />

Naturschutzpraxis<br />

Die detaillierten Ergebnisse<br />

dieser Studie können<br />

Sie in einer anschaulichen<br />

Broschüre nachlesen.<br />

Neben den genannten<br />

Themen wird für jede<br />

Gemeinde ein besonderes<br />

Naturschutz-Projekt vorgestellt.<br />

Wir bedanken uns bei<br />

der Gregor Louisoder<br />

Umweltstiftung für die<br />

finanzielle Unterstützung<br />

dieses Projekts.<br />

Christine Harzer


Siedlung Nordheide<br />

2/ 2008<br />

Ein bunter Klotz und seine neue<br />

grüne Umgebung<br />

Gedanken zur Begrünung auf der Nordheide<br />

Mit der Eröffnung des Einkaufszentrums MIRA auf<br />

der Panzerwiese ist die Bebauung des dortigen neuen<br />

Wohngebietes, das jetzt „Siedlung Nordheide“<br />

genannt wird, fast abgeschlossen. Das Einkaufszentrum<br />

ist ein mehrgeschossiger, bunter Klotz mit einer<br />

Reihe von in jeder Stadt und jeder Einkaufsmeile vertretenen,<br />

ewig gleichen Filialgeschäften geworden.<br />

Auch einer der langweiligsten Erzeuger von Massenmode<br />

ist jetzt ins MIRA eingezogen. Aber das Sortiment<br />

ist ja nun mal Sache der Betreiber. Die Integration<br />

des großen Gebäudes in das umgebende Stadtviertel<br />

betrifft dagegen alle Anwohner. Einige kritische<br />

Gedanken dazu sollten erlaubt sein.<br />

Bei der Gestaltung der<br />

verbliebenen offenen<br />

Grünflächen hätte man<br />

annehmen können, dass<br />

versucht würde, die<br />

ursprüngliche Magerrasenvegetation<br />

in kleinen<br />

Teilen wiederauferstehen<br />

zu lassen. Flora und<br />

Fauna dieser Flächen hätten<br />

wohl wegen der Nähe<br />

zur umliegenden Wildnis<br />

Überlebenschancen<br />

gehabt. Die anfangs ver-<br />

Die Freifläche vor dem MIRA Foto: Angelika Mocciaro<br />

bliebenen kiesigen Erdwälle<br />

überzogen sich<br />

nämlich noch in der Bauphase<br />

mit wunderbaren<br />

Wildpflanzen wie Königskerzen,<br />

dem gelben Färberwau,Karthäusernelken,<br />

der Nachtkerze oder<br />

verschiedenen Skabiosenarten.<br />

Natur nicht<br />

einbezogen<br />

Doch die vorhandene<br />

Natur wurde nicht einbezogen.<br />

Die Wälle wurden<br />

sorgsam abgetragen und<br />

ersetzt durch akribisch in<br />

Reih und Glied stehende<br />

Hartriegel-Plantagen und<br />

andere gleichförmige<br />

Sträucher – sauber eingebettet<br />

in Rindenmulch.<br />

Bäume von einheitlicher<br />

Größe – gepflanzt in<br />

immer gleichem Abstand<br />

zueinander – waren wohl<br />

als Auflockerung gedacht.<br />

Positiv anzumerken ist<br />

wenigstens, dass bei der<br />

Auswahl der Baumarten<br />

auf die steril wirkenden<br />

Hybridpappeln verzichtet<br />

wurde; Ebereschen und<br />

Ahornbäume beherrschen<br />

stattdessen das Feld. Vor<br />

den Wohnhäusern finden<br />

sich – wie leider allzu oft –<br />

monotone Hainbuchenhecken<br />

als Sichtschutz.<br />

Was wollen die<br />

Anwohner?<br />

Berufsmäßige Landschaftsgestalter<br />

werden<br />

jetzt einwenden: ‚Man<br />

kann nicht eine große<br />

Fläche bebauen und die<br />

unbebauten Flächen sich<br />

selbst überlassen, damit<br />

Raum für Natur in der<br />

23<br />

Stadt entsteht. Die Bürger<br />

und Architekten würden<br />

dann nämlich Sturm laufen<br />

und einen unordentlichen<br />

Verhau auf teurem<br />

Stadtgrund anprangern.’<br />

Gänzlich naturbelassene<br />

Grünflächen haben in<br />

Wohngegenden tatsächlich<br />

ein Akzeptanzproblem.<br />

Trotzdem hätte man<br />

bei der Anlage zumindest<br />

auf den alles erstickenden<br />

Rindenmulch verzichten<br />

können und blütenreiche,<br />

Beeren tragende Sträucher<br />

wie Holunder und Schlehen<br />

pflanzen können. Die<br />

Sichtschutzhecken vor<br />

den Häusern hätten artenreicher<br />

ausfallen können.<br />

Wären die Heckenpflanzungen<br />

nicht so dicht, hätten<br />

auch durch Vögel eingebrachte<br />

Wildsträucher<br />

eine Chance gehabt. Die<br />

eine oder andere Teilfläche<br />

zwischen den gepflasterten<br />

Wegen hätte man<br />

auch einmal sich selbst<br />

überlassen können: Die<br />

Beobachtung, was die<br />

Natur auf so einer Parzelle<br />

entstehen lässt, wäre für<br />

viele Anwohner sicher ein<br />

schönes Naturerlebnis<br />

gewesen. Und hätte man<br />

nicht auch einmal die eine<br />

oder andere Vorschrift,<br />

z. B. über die zwingend<br />

gebotene Anzahl gleich<br />

großer Bäume, die auch<br />

noch einen vorgeschriebenen<br />

Stammumfang haben<br />

müssen, hinterfragen können?<br />

Natur in der Stadt ist<br />

eine reizvolle Idee – ich<br />

glaube, es gibt noch viel<br />

zu bedenken und viel zu<br />

tun.<br />

Angelika Mocciaro


24<br />

2/ 2008<br />

Naturschutzzentrum<br />

Wie jeder Einkauf in unserem<br />

Naturschutzzentrum (NUZ) der<br />

bedrohten Natur zugute kommt<br />

Das Naturschutzzentrum hat durch seinen Ladenverkauf<br />

in der Klenzestraße 37 und durch seine<br />

Messe- und Veranstaltungsaktivitäten für das Geschäftsjahr<br />

2007 einen ordentlichen Gewinn erwirtschaftet.<br />

Dieser Gewinn sollte natürlich der Natur in<br />

Stadt und Landkreis <strong>München</strong> zugute kommen. Unser<br />

Team hat sich deshalb entschlossen, dem Projekt<br />

„Artenschutz an Gebäuden“ (Leitung Sylvia Weber)<br />

mit 7.000 € und dem Projekt „Schutz Münchner Biotope“<br />

(Leitung Christine Harzer) mit 4.000 € unter die<br />

Arme zu greifen.<br />

„Umsatz und Gewinn<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

erneut gesteigert“. Nicht<br />

nur bei börsennotierten<br />

Unternehmen löst so eine<br />

Nachricht Zufriedenheit<br />

aus, sondern auch beim<br />

Team unseres gemeinnützig<br />

geführten NUZ. Ein<br />

schöner Erfolg, der vor<br />

allem durch unsere fünfzehn<br />

Beteiligungen an<br />

externen Veranstaltungen<br />

möglich gemacht wurde.<br />

Unter anderem waren wir<br />

auf den Messen „Garten“<br />

und „Jagen und Fischen“<br />

und auf dem „Gartenfestival<br />

Landshut“ präsent. An<br />

dieser Stelle herzlichen<br />

Dank an alle, die an diesem<br />

Ergebnis beteiligt<br />

waren und ihre kostbare<br />

Freizeit einer guten Sache<br />

gewidmet haben.<br />

Das Jahr 2008 hat uns<br />

schon wieder fest im Griff:<br />

Der erste Höhepunkt – die<br />

Messe „Garten“ – haben<br />

wir mit Erfolg gemeistert<br />

auf einem Messestand<br />

vom Feinsten, liebevoll<br />

konzipiert und aufgebaut<br />

von Sven Hallström und<br />

seinen unermüdlichen<br />

Helfern, Manfred Kirschbaum<br />

und Werner Fuhrmann.<br />

Tausende von<br />

interessierten Naturfreunden<br />

haben uns wieder<br />

besucht und sich über die<br />

Ziele und Aufgaben des<br />

<strong>LBV</strong> informiert. Fast an<br />

jedem Messetag hat der<br />

<strong>LBV</strong> mit interessanten<br />

Vorträgen auf sich aufmerksam<br />

gemacht –<br />

gehalten von Sylvia<br />

Weber, Christina Wenderoth<br />

und Andreas Schmitt.<br />

Auch heuer waren wir<br />

wieder der einzige Stand,<br />

der sich dem Thema<br />

Naturschutz gewidmet<br />

hat; und so fand auch der<br />

bayerische Landwirtschaftsminister<br />

Miller bei<br />

seinem Standbesuch nur<br />

lobende Worte über unser<br />

ehrenamtliches Engagement.<br />

Dass wir so ganz<br />

nebenbei unsere NUZ-<br />

Artikel hervorragend an<br />

die Frau bzw. den Mann<br />

gebracht haben, braucht<br />

sicher nicht erwähnt zu<br />

werden. Es waren wieder<br />

interessante und anregende<br />

Tage, die keiner von<br />

uns Messe-Ständlern<br />

missen möchte.<br />

Und das Veranstaltungskarussell<br />

drehte sich<br />

munter weiter: Vom 8. bis<br />

12. Mai waren wir mit<br />

einem Stand auf den Freisinger<br />

Gartentagen präsent.<br />

Danach nahm das<br />

Gartenfestival auf der<br />

Burg Trausnitz in Landshut<br />

(29.5. – 1.6.) all unsere<br />

Kräfte in Anspruch, und<br />

Unser gut besuchter Stand auf der Messe Garten 2008<br />

Foto: Sylvia Weber<br />

gleichzeitig durfte das<br />

NUZ auf dem Hollerfest<br />

am 31.5. nicht fehlen.<br />

Zum ersten Mal beteiligen<br />

wir uns auf Initiative<br />

von Walter Sindlinger an<br />

einer Rallye des ADFC<br />

(Allgemeiner Deutscher<br />

Fahrradclub) am 29.6. mit<br />

einem Info- und Verkaufsstand,<br />

der – auch ein<br />

Novum – im Biergarten<br />

Kugleralm steht. Es wird<br />

sicher spannend, wie die<br />

Biergartenbesucher auf<br />

einen Umweltstand reagieren<br />

werden.<br />

Am 30.8. steigt die<br />

Internationale Nacht der<br />

Fledermäuse, eine nun<br />

schon traditionsreiche<br />

Veranstaltung am Rumford-Schlössl,<br />

und so geht<br />

es fröhlich weiter.<br />

Und weil es sich inzwischen<br />

herumgesprochen<br />

hat, dass unsere Stände<br />

Publikumsmagneten sind,<br />

bekamen wir einen Platz<br />

auf dem Zentralen Landwirtschaftsfest<br />

angeboten,<br />

das vom 20. bis 28.9. auf<br />

der Theresienwiese stattfinden<br />

wird.<br />

Spätestens an diesem<br />

Punkt wird der aufmerksame<br />

Leser stutzen und<br />

sich fragen, wie ein so<br />

kleines Team, bestehend<br />

aus 12 Aktiven, all diese<br />

Aufgaben bewältigen<br />

kann. Das fragen wir uns<br />

auch und müssen feststellen,<br />

dass wir so langsam<br />

an unsere Grenzen stoßen,<br />

wenn … ja wenn sich<br />

keine neuen Mitstreiter<br />

finden, die unser Team<br />

verstärken.<br />

Daher abschließend<br />

unsere Bitte, doch einmal<br />

zu überlegen, ob sie nicht<br />

noch Freiräume in Ihrem<br />

Terminplan sinnvoll füllen<br />

möchten. Aufgeschlossenheit<br />

gegenüber den Fragen<br />

des Umweltschutzes,<br />

aber auch die Bereitschaft,<br />

auf Menschen zuzugehen<br />

und in einem Team Verantwortung<br />

zu übernehmen,<br />

zeichnen unsere<br />

NUZ-Truppe aus. Wir leisten<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

für den <strong>LBV</strong> und erwirtschaften<br />

gleichzeitig einen<br />

Beitrag zum Budget der<br />

Kreisgruppe, mit dem<br />

wichtige Projekte gefördert<br />

werden können.<br />

Machen sie deshalb mit –<br />

wir freuen uns auf sie.<br />

Horst Rehn


Im Profil<br />

2/ 2008<br />

Im Profil: Sven Hallström<br />

In den Medien macht seit einigen Monaten das<br />

Schlagwort vom „Krieg der Generationen“ die Runde;<br />

den Älteren wird unterstellt, sie würden die Jüngeren<br />

„ausplündern“. In unserem Verband ist das Gegenteil<br />

der Fall: Die Generationen profitieren voneinander.<br />

Die Redaktion des NaturschutzReport möchte Ihnen<br />

heute Sven Hallström vorstellen. Sein Lebensweg ist<br />

sicher ein außergewöhnliches Vorbild. Dennoch kann<br />

er stellvertretend stehen für die vielen Senior-Experten<br />

und Senior-Helfer, ohne die ein ehrenamtlich<br />

getragener Verband wie der <strong>LBV</strong> nicht existieren<br />

könnte.<br />

Nachdem Sven Hallström,<br />

Jahrgang 1924, die<br />

letzten Kriegsjahre noch<br />

als junger Soldat erlebt<br />

hatte, nahm er 1946 seine<br />

erste Arbeitsstelle bei der<br />

Allianz in Hannover an.<br />

1949 zog er dann nach<br />

<strong>München</strong> und wechselte<br />

zur Münchner Rück. Ende<br />

1989 ging Sven Hallström<br />

mit 65 Jahren nach 43<br />

Arbeitsjahren, davon fast<br />

dreißig als Abteilungsleiter,<br />

in Pension.<br />

Auf Ruhestand hatte<br />

Hallström aber keine Lust.<br />

Der leidenschaftliche<br />

Hobby-Archäologe wollte<br />

sich – neben seinem Steckenpferd<br />

– auch für<br />

Natur und Umwelt sinnvoll<br />

und aktiv einsetzen.<br />

Deshalb begann er sich<br />

bei verschiedenen<br />

Umweltorganisationen<br />

umzusehen, ohne zunächst<br />

das Passende zu<br />

finden. Die meisten Organisationen<br />

schienen seine<br />

Tatkraft etwas zu unterschätzen.<br />

Wie so oft spielte dann<br />

der Zufall eine Rolle. Als<br />

Hallström 1990 eilig eine<br />

Straße queren wollte, fiel<br />

ihm ein Aufkleber mit<br />

einem Eisvogel auf, der<br />

auf einer Autoscheibe<br />

klebte. Irgendwie muss<br />

ihm das Logo sehr gefallen<br />

haben, denn er schrieb<br />

eine Karte an den <strong>LBV</strong>.<br />

Und nach einer ersten<br />

Kontaktaufnahme mit<br />

dem damaligen <strong>LBV</strong>-<br />

Schatzmeister Michael<br />

Weinert konnte er loslegen.<br />

Zunächst übernahm<br />

Hallström 1991 die<br />

Betreuung der Nistkästen<br />

im Nymphenburger<br />

Schlosspark – und zwar<br />

von allen 250, die dort<br />

hingen. Da ihn das aber<br />

nur sieben volle Tage<br />

beschäftigen konnte, übernahm<br />

er wenig später<br />

auch noch den Schleißheimer<br />

Park mit weiteren 75<br />

Kästen. Die Nistkästen<br />

betreut er heute noch, seit<br />

2003 mit Unterstützung<br />

von Reinhard Apelt.<br />

Um eine gute Kommunikation<br />

zwischen den<br />

<strong>LBV</strong>-Aktiven zu erreichen,<br />

fehlte Mitte der 1990er<br />

Jahre ein Mitteilungsblatt,<br />

das speziell auf deren<br />

Ansprüche zugeschnitten<br />

war. Deshalb wandte sich<br />

Hallström 1995 an unseren<br />

damaligen Vorsitzenden<br />

Klaus Georg Schulze,<br />

um so ein Mitteilungsblatt<br />

einzufordern. Schulze<br />

bedankte sich für den<br />

guten Vorschlag – nicht<br />

ohne den Hinweis, dass,<br />

wer Vorschläge mache,<br />

dann auch für deren<br />

Umsetzung zuständig sei.<br />

So entstand mit Sven<br />

Hallström als Chefredakteur<br />

und Herausgeber in<br />

Personalunion der „Eisvogel“<br />

als viermal im Jahr<br />

erscheinendes Informationsblatt<br />

für die Aktiven<br />

im <strong>LBV</strong>. Dieses Jahr ging<br />

Sven Hallström<br />

die 50. Ausgabe in Druck.<br />

Hilfreich unterstützt<br />

wurde und wird er dabei<br />

zuverlässig von Traudl<br />

Stellwag, die schon bei<br />

der Münchner Rück mit<br />

ihm zusammengearbeitet<br />

hatte.<br />

Ab 1997, Sven Hallström<br />

war inzwischen mal<br />

eben 73 Jahre alt geworden,<br />

übernahm er die<br />

Organisation für alle Messeauftritte<br />

des <strong>LBV</strong>. Seine<br />

erste Messe, die „Jagen<br />

und Fischen“, wurde noch<br />

mit Klapptisch, Wandbildern<br />

und gemieteten Ausstellungsmöbelnbestritten.<br />

Nachdem aber mit<br />

Manfred Kirschbaum ein<br />

handwerklich versierter<br />

Helfer gefunden war und<br />

Horst Rehn, der heutige<br />

Leiter des Naturschutzzentrums,<br />

ein ganzes<br />

Team von Standhelfern<br />

organisiert hatte, entwickelte<br />

sich Erstaunliches.<br />

Hallström organisierte<br />

25<br />

zwei absolut professionell<br />

gestaltete Messeauftritte<br />

pro Jahr im neuen Riemer<br />

Messezentrum. Regelmäßig<br />

wurde der <strong>LBV</strong>-Stand<br />

wegen seiner Originalität<br />

und der freundlichen und<br />

zuverlässigen Standbetreuung<br />

ausgezeichnet.<br />

Um nun auf den<br />

Anfang dieses Portraits<br />

zurückzukommen: Bei all<br />

diesen jahrzehntelangen<br />

Aktivitäten hat Sven Hallström<br />

nur einen ausgeplündert<br />

– seinen Geldbeutel,<br />

wenn er die<br />

gesamten Messeauftritte<br />

des <strong>LBV</strong> regelmäßig auf<br />

eigene Kosten finanzierte.<br />

Von seinen vielen Aktivitäten<br />

und seinem Engagement<br />

haben viele Jüngere<br />

profitiert. Er hat unter<br />

anderem entscheidend<br />

dazu beigetragen, dass in<br />

der Geschäftsstelle mehrere<br />

Arbeitsplätze entstehen<br />

konnten.<br />

Die Redaktion


26<br />

2/ 2008<br />

<strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />

Die Hofpfisterei fördert die <strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />

Gesucht – gefunden: noch mehr<br />

Leiterinnen und Leiter für die<br />

Natur-Kindergruppen des <strong>LBV</strong><br />

Je weiter am 19. Februar der Uhrzeiger in Richtung<br />

18 Uhr wanderte, desto größer wurde die Spannung<br />

beim Team der <strong>LBV</strong>-Umweltbildner: Wie viele Interessierte<br />

würden zum Informationsabend über unser Projekt<br />

„Münchner Naturkindergruppen“ erscheinen?<br />

Die Vorbereitung<br />

stimmte jedenfalls: Stolze<br />

6.000 Informationsbroschüren<br />

über die Naturkindergruppen<br />

waren<br />

durch die Filialen der<br />

Hofpfisterei verteilt worden.<br />

Die großzügige<br />

Unterstützung durch Margaretha<br />

Stocker, die Chefin<br />

der Hofpfisterei, hatte<br />

das ganze Projekt ja erst<br />

möglich gemacht. Weitere<br />

1.000 Flyer konnten über<br />

die Ökokiste Tagwerk, das<br />

Hofgut Letten und das<br />

Münchner Kinder- und<br />

Jugendmuseum verteilt<br />

werden. Gesucht wurden<br />

pädagogisch interessierte,<br />

begeisterungsfähige<br />

Menschen, die gerne mit<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

spielerisch Mün-<br />

chens Natur erforschen<br />

wollten.<br />

Als der Uhrzeiger auf<br />

fünf nach Sechs stand,<br />

hatten sich 19 Aspiranten<br />

versammelt – eine Zahl,<br />

die wir kaum zu hoffen<br />

gewagt hatten. Die Veranstaltung<br />

wurde ein voller<br />

Erfolg: Ein Großteil der<br />

Anwesenden meldete sich<br />

kurz entschlossen für das<br />

<strong>LBV</strong>-Gruppenleiterseminar<br />

„Natürlich etwas<br />

bewegen“ an.<br />

Wir hatten nicht zum<br />

ersten Mal gesucht. Zu<br />

Beginn dieses Jahres exis-<br />

Gewässeruntersuchung mit Überraschungen: „Wusstet ihr, dass Würmer Augen haben?“<br />

Foto: Birgitta Büche<br />

tierten bereits 17 aktive<br />

Natur-Kindergruppen für<br />

Kinder im Alter von vier<br />

bis zehn Jahren. Jede dieser<br />

Gruppen trifft sich alle<br />

zwei Wochen für einen<br />

Nachmittag. Da der <strong>LBV</strong><br />

<strong>München</strong> aber viele Kinder<br />

auf der Warteliste hat<br />

und in manchen Stadtteilen<br />

oder Landkreisgemeinden<br />

gleich mehrere<br />

Kindergruppen starten<br />

könnten, suchen wir ständig<br />

weitere Betreuerinnen<br />

und Betreuer.<br />

Einsteiger-Seminar<br />

Anfang März trafen<br />

sich die neuen Kinderund<br />

Jugendgruppenleiter<br />

beim Einsteiger-Seminar,<br />

um sich mit viel Spaß für<br />

ihre zukünftigen Betreueraufgaben<br />

zu rüsten. Beim<br />

ABC der Entwicklungspsychologie<br />

rauchten die<br />

Köpfe, bei den Naturbasteleien<br />

klebten die Finger<br />

und bei den Laufspielen<br />

raste der Puls. Das Seminar<br />

war alles – nur ganz<br />

sicher eines nicht: langweilig.<br />

Nach dem Theorieteil<br />

am Freitag war der<br />

Samstag ganz dem Künstlerischen<br />

gewidmet, und<br />

am Sonntag wurde draußen<br />

gespielt und geforscht.<br />

Groß war das<br />

Erstaunen, als die Seminarteilnehmer<br />

bei der<br />

Gewässeruntersuchung<br />

einen Strudelwurm entdeckten.<br />

„Wusstet ihr,<br />

dass Würmer Augen<br />

haben?“, schallte es aus<br />

den Reihen. Nach drei


<strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />

Tagen intensiver Vorbereitung<br />

sind die Seminarbesucher<br />

nun gut gewappnet,<br />

um das zwanzigköpfige<br />

Naturpädagogen-<br />

Team des Landesbundes<br />

für Vogelschutz zu verstärken,<br />

damit noch mehr<br />

Kinder unter fachkundiger<br />

Leitung lustige, span-<br />

nende und lehrreiche<br />

Stunden in der Natur verbringen<br />

können.<br />

Jugend-Aktions-<br />

Gruppe<br />

Noch eine erfreuliche<br />

Nachricht: Erstmalig<br />

haben wir auch Jugend-<br />

2/ 2008<br />

leiter gesucht, die eine<br />

Gruppe der Altersklasse<br />

ab zwölf Jahren betreuen<br />

können. Eine neue<br />

Jugend-Aktionsgruppe<br />

soll sich in Zukunft mit<br />

spritzigen Aktionen für<br />

den Umweltschutz stark<br />

machen. Dabei wird<br />

natürlich der Fun-Faktor<br />

MACH MIT!<br />

Werde Klimaheld!<br />

Die Folgen der Klimaerwärmung sind unübersehbar:<br />

Schmelzende Gletscher, Waldbrände,<br />

Stürme, Überflutungen, Trockenheiten.<br />

Ein Grund zum Verzweifeln und<br />

Kopf-Einziehen? Sicherlich nicht.<br />

Denn jeder kann etwas<br />

gegen den Klimawandel tun.<br />

Werde Klimaheld und verschaffe<br />

der Erde eine Verschnaufpause!<br />

nicht vergessen:<br />

Von Radtouren bis zu<br />

Kajakausflügen und<br />

Survivalkursen ist alles<br />

denkbar! Diesem Vorhaben<br />

steht nun nichts<br />

mehr im Wege.<br />

27<br />

Birgitta Büche<br />

Bestelle beim Landesbund für Vogelschutz<br />

kostenlos die Klimahelden-Broschüre.<br />

Darin findest Du zehn einfache Aktionsvorschläge,<br />

wie Du das Klima<br />

schonen kannst. Wenn Du acht der zehn<br />

Aktionen durchgeführt hast, fülle das<br />

Erfolgsprotokoll aus und schicke es<br />

an uns zurück! Dann erhältst Du eine<br />

Klimahelden-Urkunde<br />

und eine kleine Überraschung!<br />

Kontakt: Birgitta Büche, 80469 <strong>München</strong><br />

Tel.: 0 89 / 20 02 70 82, E-Mail: b-bueche@lbv.de


28<br />

2/ 2008<br />

Neues aus der Bibliothek<br />

Alfred Limbrunner,<br />

Einhard Bezzel, Klaus<br />

Richarz, Detlef Singer<br />

Enzyklopädie der Brutvögel<br />

Europas<br />

Sonderausgabe in<br />

einem Band, Kosmos-Verlag<br />

Stuttgart 2007. Jetzt<br />

39,90 € (früher 148 €)<br />

Dieses Buch gilt als das<br />

umfangreichste Text- und<br />

Bildkompendium der<br />

europäischen Vogelwelt!<br />

Nach einleitenden Aufsätzen<br />

(u. a. auch die<br />

„Neue Systematik“ nach<br />

Sibley & Ahlquist) werden<br />

für jede Art der erwachsene<br />

Vogel, sein Nest, das<br />

Gelege, die Jungvögel und<br />

oftmals auch Flugbilder<br />

auf insgesamt 1.585 Farbfotografien<br />

gezeigt. Der<br />

Text informiert über<br />

Lebens- und Ernährungsweise,<br />

Verhalten, Fort-<br />

pflanzungsbiologie,<br />

Wanderungen und über<br />

Gefährdungsursachen.<br />

Verbreitungskarten zeigen<br />

Vorkommen und Brutgebiete.<br />

Heiko Bellmann<br />

Der Kosmos Libellenführer<br />

– Die Arten Mitteleuropas<br />

sicher bestimmen<br />

Kosmos-Verlag Stuttgart<br />

2007. 24,90 €<br />

Der lange vergriffene<br />

Kosmos Libellenführer ist<br />

jetzt wieder in einer aktualisierten<br />

und überarbeiteten<br />

Neuauflage erschienen.<br />

Am Anfang des Buches<br />

wird auf Körperbau, Eiablage,<br />

Schlüpfen, Gefährdung<br />

und Schutz eingegangen.<br />

Bevor die Arten<br />

der neun Libellenfamilien<br />

im Einzelnen vorgestellt<br />

werden, findet man in diesem<br />

Führer ausführliche<br />

Bestimmungsschlüssel<br />

sowohl für die Imagines,<br />

also für die ausgewachsenen<br />

Tiere, als auch für die<br />

Larven. Von Bellmann<br />

gibt es Bestimmungsbücher<br />

für fast alle Insektenordnungen<br />

(Bienen,<br />

Wespen, Ameisen, Heuschrecken,Schmetterlinge)<br />

und für Spinnen.<br />

Lars Svensson, Hakan<br />

Delin<br />

Der große BLV Vogelführer<br />

für unterwegs – Alle<br />

Arten Europas<br />

BLV-Verlag <strong>München</strong><br />

2007. 14,95 €<br />

Ein neuer Vogelführer<br />

von namhaften Autoren.<br />

Im Taschenformat werden<br />

Bibliothek<br />

Stressfrei einkaufen im<br />

<strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum<br />

Klenzestraße 37, neben dem Gärtnerplatztheater, Tel.: (089) 200 270-73<br />

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 13-18 Uhr<br />

• Nisthilfen<br />

• DVDs<br />

• T-Shirts<br />

• Vogeltränken<br />

• Igel-Schnecke<br />

• Geschenkartikel<br />

Wählen Sie aus 1.000 Artikeln für den Naturschutz in aller Ruhe<br />

das Passende aus. Ein freundliches und kompetentes Team<br />

steht Ihnen beratend zur Seite. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Ihr Horst Rehn<br />

Mein persönlicher<br />

TIPP!<br />

alle Arten Europas<br />

beschrieben. Im Text finden<br />

wir alle wissenswerten<br />

Auskünfte über Merkmale,<br />

Biotope, Stimmen<br />

und Rufe und über das<br />

Verhalten der einzelnen<br />

Arten. In 1.800 Farbzeichnungen<br />

sind alle Arten<br />

Europas detailgenau mit<br />

allen wichtigen Gefiedermerkmalen<br />

und, wenn<br />

notwendig, auch alle<br />

Flugmerkmale abgebildet.<br />

483 Verbreitungskarten<br />

geben Auskunft über<br />

Brut-, Durchzugs- und<br />

Überwinterungsgebiet.<br />

In einführenden Worten<br />

werden Hinweise zur<br />

Vogelbeobachtung (optische<br />

Täuschungen, Einschätzen<br />

der Größe usw.)<br />

und der Artbestimmung<br />

gegeben.<br />

Ein preiswertes Buch,<br />

das in jeder Tasche Platz<br />

finden kann.<br />

Probieren Sie doch einmal unsere zwei neuen Bio-Schwarztee-Sorten:<br />

Broken // Orange // Pekoe und First Flush aus Fairem Handel.<br />

Und genießen Sie ihn aus einer <strong>LBV</strong>-Teetasse mit Vogelmotiv, mit<br />

praktischem Teesieb und Deckel.


Bibliothek<br />

Michael Lohmann<br />

Das 1 x 1 der Vogelfütterung<br />

– Futter<br />

und Futterstellen für<br />

das ganze Jahr.<br />

Die wichtigsten<br />

Vogelarten.<br />

BLV-Verlag <strong>München</strong><br />

2007. 9,95 €<br />

Ganzjährig Vögel füttern<br />

oder besser nicht?<br />

Dieses Buch gibt Auskunft,<br />

hält eine „Mittelstellung“<br />

zwischen der<br />

Ganzjahresfütterung, wie<br />

sie Professor Berthold in<br />

„Vögel füttern – aber richtig“<br />

propagiert, und den<br />

Meinungen derjenigen,<br />

die eine ganzjährige<br />

Vogelfütterung ablehnen.<br />

Lohmann empfiehlt,<br />

„eigene Erfahrungen zu<br />

machen, selbst zu entscheiden,<br />

selbst Verantwortung<br />

zu übernehmen“.<br />

Aber eine Vogelfütterung,<br />

sei sie nun im ganzen<br />

Jahr betrieben oder<br />

nur im Winter, ersetzt in<br />

keinem Fall einen vogel-<br />

2/ 2008<br />

gerechten Garten und ist<br />

kein Ersatz für Biotopschutz.<br />

Im Abschnitt „Der<br />

vogelfreundliche Garten“<br />

beschreibt Lohmann, welche<br />

Samen als Vogelfutter<br />

besonders geeignet sind.<br />

Weitere Kapitel stellen die<br />

Beschaffung und Zubereitung<br />

von Vogelfutter, die<br />

Futterstellen und Futtergeräte<br />

dar. Ein umfangreicher<br />

„Artenteil“ schildert<br />

die ans Futterhaus kommenden<br />

Arten.<br />

Zweifellos das umfassendste,<br />

am wenigsten<br />

einseitige Buch über das<br />

Thema der Vogelfütterung.<br />

29<br />

Die besprochenen<br />

Bücher können Sie in<br />

unserem Naturschutzzentrum<br />

in der Klenzestraße<br />

37 kaufen bzw. bestellen.<br />

Weitere Rezensionen<br />

finden Sie auf unserer<br />

Homepage www.lbvmuenchen.de<br />

unter<br />

„Bürgerinfo“.<br />

Peter-Jürgen Schenkl<br />

Kinderbuch-Empfehlungen des<br />

Naturschutzzentrums<br />

Die Reihe „Licht an!“ in Meyers kleiner Kinderbibliothek<br />

Die Reihe „Licht an!“ begeistert Kinder deswegen<br />

so, weil sie das Leben der Nacht erkunden können.<br />

Der weiße „Taschenlampen-Lichtkegel“ beleuchtet<br />

gezielt Bereiche einer ansonsten dunklen Folie und<br />

zeigt, was im Dunkeln normalerweise nicht zu sehen<br />

ist. Der besondere Reiz liegt darin, dass eine verborgene<br />

Welt sichtbar gemacht wird.<br />

Der neue Titel aus dieser<br />

Reihe im Naturschutzzentrum:<br />

Tief im Wald<br />

Meyers Lexikonverlag<br />

Bibliographisches Institut<br />

Mannheim 2007. 24 Seiten<br />

mit Folienblättern und<br />

Papier-„Taschenlampe“.<br />

Für Kinder ab 3 Jahren.<br />

7,95 €<br />

Dieser Band ist<br />

besonders phantasievoll<br />

gestaltet: Steinkauz und<br />

Mäuschen sitzen in ihren<br />

Höhlen, Pilze und Pflanzen<br />

sind zu entdecken –<br />

sogar das Glühwürmchen<br />

wurde nicht vergessen.<br />

Die Szenen aus der nachtaktiven<br />

Phase von Tieren<br />

und Pflanzen sind ergänzt<br />

durch kurze kindgerechte<br />

Texte über die jeweiligen<br />

Lebensweisen.<br />

Waltraud Schmitt-Manderbach<br />

und Gertrut Weidner<br />

Tief im Meer Tiere unter der Erde<br />

In den Nestern der Insekten Tiere der Nacht


30<br />

Ebersberg<br />

Vorsitzender<br />

Richard Straub, Markt Schwaben, Tel. 0 81 21 / 34 87<br />

1. Stv. Vorsitzender<br />

Markus Urbanek, Ebersberg, Tel. 0 80 92 / 25 66 72<br />

2. Stv. Vorsitzender<br />

Dieter Bosse, Baldham, Tel. 0 81 06 / 3 13 78<br />

Schatzmeister<br />

Erich Starringer, Markt Schwaben, Tel. 0 81 21 / 17 15<br />

Schriftführerin<br />

Andreas Zanoli-Moller, Grafing, Tel. 0 80 92 / 99 13<br />

Nein – wir von der KG<br />

Ebersberg sind nicht unter<br />

die Hellseher gegangen.<br />

Es ist auch gar nicht nötig,<br />

um das eine oder andere<br />

Problem für unsere befiederten<br />

oder beflederten<br />

Freunde in der Zukunft<br />

erkennen zu können.<br />

Energiesparen lautet das<br />

sinnvolle Gebot der Stunde.<br />

Einen wesentlichen<br />

Aspekt nimmt dabei die<br />

Sanierung von Altbauten,<br />

meist verbunden mit<br />

einem sogenannten Vollwärmeschutz<br />

ein. So wird<br />

in alten Gebäuden, wo<br />

vorher Gebäudebrüter<br />

wie z. B. Mauersegler<br />

oder Spatz und so manche<br />

Fledermausart ihren<br />

Wohnraum fanden, dieser<br />

vernichtet. Neue Gebäude<br />

bieten in der Regel ohnehin<br />

keine Möglichkeiten<br />

mehr für diese Tierarten.<br />

Wie wird sich bei diesen<br />

Kreaturen der Bestand<br />

wohl entwickeln, wenn<br />

nicht bewusst etwas Sinnvolles<br />

unternommen<br />

wird? Da doch beides<br />

zusammen möglich ist,<br />

müsste sich das Energiesparen<br />

und Schaffen von<br />

tierischem Wohnraum in<br />

einem Arbeitsgang erledigen<br />

lassen.<br />

Wanderausstellung<br />

für Gebäudebrüter<br />

Wir haben es uns zur<br />

Aufgabe gemacht, unsere<br />

Landkreisbevölkerung<br />

nicht nur auf die Problematik<br />

hinzuweisen, sondern<br />

auch Lösungsvorschläge<br />

zu unterbreiten.<br />

Mit einer Wanderausstellung<br />

besuchen wir nach<br />

Rücksprache mit den Bürgermeistern<br />

die Gemeinden<br />

im Landkreis und zeigen<br />

in den Rathäusern<br />

nicht nur mit Texten versehene<br />

Fotos, sondern<br />

präsentieren auch ein paar<br />

unterschiedliche Niststeine.<br />

In beigelegten Handzetteln<br />

(Motto: „Eine ganz<br />

besondere Einliegerwohnung“)<br />

informieren wir<br />

und bieten unsere Hilfe<br />

an.<br />

Wir wollen die Sanierer<br />

und Häuslbauer dazu<br />

bringen, dass sie bewusst<br />

gegen diese schleichende<br />

Entwicklung ihren Beitrag<br />

für die Natur leisten.<br />

Zusätzlich weisen wir<br />

darauf hin, dass man diesem<br />

Personenkreis, mit<br />

einem Niststein als originellem<br />

Geschenk, jahrzehntelang<br />

Freude bereiten<br />

kann und einen wichtigen<br />

Beitrag zum Artenschutz<br />

leistet.<br />

Es gibt mittlerweile<br />

sehr verschiedene, vielfältige<br />

Niststeine, die von<br />

Nistkastenherstellern<br />

angeboten werden. Der<br />

eigenen Fantasie sollte<br />

aber hierbei keine Grenze<br />

gesetzt sein, freut man<br />

sich doch bei Erfolg dann<br />

noch ein bisschen mehr.<br />

Im Ausstellungsraum<br />

2/ 2008<br />

des Landratsamtes dürfen<br />

wir immer wieder mit<br />

einer noch umfangreicheren<br />

Ausstellung auf dieses<br />

Thema hinweisen. Zudem<br />

haben wir die Baubehörde<br />

gebeten, unser Informationsblatt<br />

zu den amtlichen<br />

Formularen der<br />

Baumappen beizulegen.<br />

Landwirte sind natürlich<br />

wichtige Ansprechpartner.<br />

In der Landwirtschaftsschule<br />

Ebersberg<br />

dürfen wir mit einer kleineren<br />

Ausstellung aufmerksam<br />

machen, wobei<br />

der Schwerpunkt dem<br />

Schwalbenschutz gilt.<br />

Beratung bei<br />

Bauvorhaben<br />

Mitunter sind wir auch<br />

schon vor Ort an einer<br />

Baustelle (wichtig im<br />

Anfangsstadium) aufgetaucht<br />

und konnten überzeugen:<br />

So hat z. B. in<br />

Markt Schwaben ein Bauherr<br />

beim Aufstocken seines<br />

Häuschens zwei Mauerseglerniststeine<br />

im Winter<br />

mit eingebaut, wobei<br />

einer bereits in der nächsten<br />

Brutsaison bezogen<br />

wurde. Ganz glücklich ist<br />

der Hausherr aber nicht,<br />

weil er nun schon bereut,<br />

nicht mehr Brutplätze vorgesehen<br />

zu haben.<br />

Wenn wir mit den Bürgermeistern<br />

in Kontakt<br />

treten, versäumen wir<br />

auch nicht darauf hinzuweisen,<br />

dass wir gerne bei<br />

geplanten öffentlichen<br />

Bauten den Artenschutz<br />

auf vorbildliche Weise<br />

verwirklicht sähen. Dazu<br />

bieten wir natürlich unsere<br />

Beratung an.<br />

Mitunter bekommen<br />

wir durch diese Gespräche<br />

auch wieder einmal<br />

eine alte Trinkwasserversorgungsanlage,<br />

die wir<br />

dann fledermausgerecht<br />

umfunktionieren.<br />

Obwohl das persönliche<br />

Gespräch durch nichts zu<br />

ersetzen ist, müssen wir<br />

uns in der breiten Öffent-<br />

Benachbarte Kreisgruppen<br />

lichkeit anders behelfen.<br />

Es genügt nicht allein<br />

Gutes zu tun. Bei aller<br />

Bescheidenheit muss dies<br />

auch publik werden. Nur<br />

so können wir unseren<br />

Mitgliedern und Interessenten<br />

(zukünftigen Mitgliedern?)<br />

mitteilen, dass<br />

ihre Unterstützung bei<br />

uns richtig ankommt und<br />

umgesetzt wird. Neben<br />

unserer Pressearbeit<br />

(unser Ziel ist einmal pro<br />

Monat ein Artikel), haben<br />

wir einen Flyer für unsere<br />

Kreisgruppe gestaltet.<br />

Neben unserer Arbeit mit<br />

ihren Schwerpunkten sind<br />

darin unsere Spezialisten<br />

als Ansprechpartner mit<br />

Adresse, Telefon und<br />

E-Mail vermerkt. Zusammen<br />

mit unserem<br />

Aktionsprogramm haben<br />

wir den Flyer an unsere<br />

Mitglieder gesandt und<br />

verteilen ihn bei passender<br />

Gelegenheit (Exkursionen,<br />

Vogelbörse, etc.).<br />

Wohnraum für<br />

Schleiereule, Turmfalke<br />

& Co<br />

Sollten sich in unsere<br />

Gegend Schleiereulen verirren,<br />

so finden sie ein<br />

reichhaltiges Angebot an<br />

Brutkästen vor. Auch für<br />

Turmfalken, Mauersegler<br />

und Fledermäuse haben<br />

wir großen Aufwand<br />

betrieben.<br />

In den vergangenen<br />

Jahrzehnten hat sich in<br />

der breiten Öffentlichkeit<br />

die Einstellung zum<br />

Naturschutz erkennbar<br />

gewandelt und wir bekommen<br />

immer mehr<br />

Angebote, auch in privaten<br />

Gärten und Gebäuden<br />

eine Optimierung für verschiedene<br />

Arten vornehmen<br />

zu dürfen. Leider<br />

können wir nur einen Teil<br />

davon umsetzen, weil wir<br />

einfach zu wenige sind,<br />

die handeln. Aber dies<br />

dürfte kein spezielles<br />

Problem unserer Kreisgruppe<br />

sein.


Benachbarte Kreisgruppen<br />

Halbjahresprogramm 2008<br />

So., 7. September 2008<br />

Früchte für Tiere und<br />

Menschen<br />

In einem kleinen Naturparadies<br />

finden sich die<br />

Früchte von Kornelkirsche<br />

und Holunder, die vor Ort<br />

am Wildniskocher zu Saft<br />

und Marmelade verarbeitet<br />

werden. Zu den Wildfrüchte-Schmankerln<br />

gibt<br />

es auch Rezepte zur Mitnahme.<br />

Diese auch von<br />

der Vogelwelt geschätzten<br />

Früchte finden sich nahe<br />

einer Hausfassade, die mit<br />

verschiedenen Nisthilfen<br />

zu einem Vogel-Eldorado<br />

gestaltet wurde. Zwei<br />

Experten führen Sie mit<br />

einer Fülle an Detailwissen<br />

durch diese Tier- und<br />

Pflanzenwelten.<br />

Andreas Zanoli, Ulrich<br />

Dopheide<br />

Treffpunkt: 15 Uhr in Hörmannsdorf<br />

im letzten<br />

Haus auf der linken Seite<br />

(von Ebersberg kommend,<br />

S-Bahnhof Ebersberg etwa<br />

30 Gehminuten entfernt).<br />

Dauer: 3 Stunden.<br />

Bitte mitbringen: Tasse,<br />

kleinen Löffel, Fernglas,<br />

soweit vorhanden. Um<br />

Spenden wird gebeten.<br />

Information:<br />

Tel. 089 / 20 02 70 77<br />

Erding<br />

Di., 16. September 2008<br />

Vogelbeobachtung am<br />

Speichersee<br />

Treffpunkt: 19 Uhr am<br />

Querdamm auf der<br />

Landshamer Seite<br />

Di., 21. Oktober 2008<br />

Abschiedstrauer und<br />

Wiedersehensfreude –<br />

Gedanken zum Vogelzug,<br />

Winterschlaf und<br />

Wiederkehr<br />

Eine nachdenkliche<br />

Geschichte von Alexander<br />

Gröbmayr, die auch über<br />

den Tellerrand blicken<br />

lässt. Anschließend Vorbereitung<br />

des Jahresprogramms<br />

2009.<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Ev. Gemeindehaus Zorneding,<br />

Lindenstraße 11<br />

Di., 18. November 2008<br />

Bericht von der Delegiertenversammlung,<br />

Jahresrückblick<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Ev. Gemeindehaus Zorneding,<br />

Lindenstraße 11<br />

Di., 16. Dezember 2008<br />

Weihnachtsfeier mit<br />

Blick ins Neue Jahr<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Ev. Gemeindehaus Zorneding,<br />

Lindenstraße 11<br />

Vorsitzender<br />

Sebastian Hupfer, Dorfener Straße 1, 85435 Erding,<br />

Tel. 0 81 22 / 1 09 88, Fax 0 81 22 / 9 14 88<br />

Fledermausschutz<br />

Edwin Pojsl, Tel. 0 81 22 / 9 28 27<br />

Gabriele Betzmeir, Tel. 0 81 22 / 1 45 14<br />

Amphibienschutz und Kindergruppen „Spürnasen“<br />

und „Fledermausbande“<br />

Margaretha Dreier, Tel. 0 81 24 / 52 77 25<br />

Die monatlichen Treffen der Kreisgruppe Erding<br />

finden an jedem ersten Donnerstag im Monat um<br />

20 Uhr im Stiftungshof in der Schubertstraße 14 statt.<br />

2/ 2008<br />

So., 2. November 2008<br />

Exkursion mit Zubereitung<br />

von Eichel-Kaffee<br />

und Wildfrüchtetee am<br />

Wildniskocher<br />

Auf einer kleinen Exkursion<br />

im Erdinger Stadtpark<br />

werden die dort entdeckten<br />

Wildfrüchte des<br />

Herbstes bestimmt und<br />

ihre Heil- und Giftwirkungen<br />

auf Menschen<br />

und Tiere besprochen.<br />

Geeignete Früchte werden<br />

dabei gesammelt, denn<br />

aus ihnen wird vor Ort ein<br />

Wildfrüchtetee bereitet.<br />

Außerdem soll ein Eichelkaffee<br />

gebraut und eine<br />

steinzeitliche Speise<br />

gereicht werden.<br />

Ulrich Dopheide<br />

Treffpunkt: 14.30 Uhr<br />

S-Bahnhof Altenerding.<br />

Dauer: etwa 2,5 Stunden.<br />

Bitte mitbringen: Tasse<br />

und kleinen Löffel.<br />

Information:<br />

Tel. 0 89 / 20 02 70 77<br />

31<br />

Große Freude bereitete die Entdeckung zweier Langohr-<br />

Fledermäuse in der Aufkirchener Kirche Foto: Dr. Andreas Zahn<br />

Fledermäuse –<br />

Nachtleben im Pfarrverband<br />

Aufkirchen<br />

In früheren Jahrhunderten<br />

gehörten Fledermäuse<br />

zusammen mit Kröten<br />

und Schlangen zum Hölleninventar.<br />

Teufelspakte<br />

sollen angeblich mit Fledermausblutunterzeichnet<br />

worden sein. Heutzutage<br />

sind Dachstühle und<br />

Türme von Kirchen oft die<br />

letzten Zufluchtsstätten<br />

der fliegenden Säugetiere.<br />

Bei notwendigen Renovierungsmaßnahmen<br />

wie der<br />

geplanten Begasung des<br />

Dachstuhls in Oberding<br />

wird auf Fledermäuse<br />

Rücksicht genommen.<br />

Fledermausgruppe<br />

Erding zu Besuch in<br />

Kirchen<br />

Unsere seit drei Jahren<br />

bestehende Fledermaus-


32<br />

gruppe Erding – ein<br />

Gemeinschaftsprojekt von<br />

Landesbund für Vogelschutz<br />

und Bund Naturschutz<br />

– führt regelmäßig<br />

in Kirchen des Landkreises<br />

Bestandsaufnahmen<br />

durch. Im August 2007<br />

war es im Pfarrverband so<br />

weit: eine vierköpfige Fledermausschutztruppe<br />

rückte an, ausgerüstet mit<br />

Scheinwerfern, Ferngläsern,<br />

Besen, Schaufeln<br />

und Fanggeräten an Teleskopstangen.<br />

Es stellte<br />

sich heraus, dass sich die<br />

faszinierenden Tiere in<br />

unseren Kirchen ganz<br />

besonders wohl fühlen.<br />

Entdeckungen<br />

im Dachstuhl<br />

Am liebsten tummeln<br />

sie sich offenbar in Notzing<br />

und Aufkirchen. Im<br />

Notzinger Dachstuhl fanden<br />

wir beachtliche Kotmengen<br />

und eine mumifizierte<br />

Bartfledermaus,<br />

auch ein lebendes Flugobjekt<br />

kreuzte unsere Wege.<br />

In Aufkirchen konnten wir<br />

neben üppigen Kothaufen<br />

zu unserer großen Begeisterung<br />

kurz vor Sonnenuntergang<br />

zwei Langohren<br />

ausfindig machen, die im<br />

Dachstuhl hingen. Pünktlich<br />

zum Gebetläuten beobachteten<br />

wir sogar Flugversuche<br />

von fünf weiteren<br />

Tieren in der Spitze<br />

des Turms. Im Dachstuhl<br />

der Schwaiger Kirche<br />

haben wir große Mengen<br />

an Kot-Pellets und einen<br />

Fressplatz gefunden –<br />

erkennbar an einer Ansammlung<br />

von Schmetterlingsflügeln,<br />

die nicht<br />

mitverzehrt werden. Auch<br />

in Oberding und Niederding<br />

fanden sich Spuren.<br />

Fledermauskot –<br />

wichtiges Indiz im<br />

Fledermausschutz<br />

Herr Diakon Lenz, der<br />

uns begleitete und schnell<br />

ein lebhaftes Interesse für<br />

die Lebensgewohnheiten<br />

der lichtscheuen Flugkünstler<br />

entwickelte, lernte<br />

die Haupttugend der<br />

Fledermausschützer kennen:<br />

die Genügsamkeit.<br />

Meistens müssen sie sich<br />

mit den Hinterlassenschaften<br />

ihrer Studienobjekte<br />

zufrieden geben. Das<br />

sind die typischen Exkremente,<br />

die im Gegensatz<br />

zu Mäusekot beim Zerreiben<br />

zu schwarzem Staub<br />

zerfallen. Bayerische Fledermäuse<br />

ernähren sich<br />

nämlich ausschließlich<br />

von Insekten, blutsaugende<br />

Arten gibt es nur in<br />

den Tropen. Entgegen<br />

landläufigen Befürchtungen<br />

verheddern sie sich<br />

auch niemals in langen<br />

Haaren.<br />

Orientierung und<br />

Verständigung bei<br />

Fledermäusen<br />

Es gibt in Bayern 24 Fledermausarten,<br />

die alle mit<br />

Hilfe von Ultraschall auf<br />

Insektenjagd gehen. Diese<br />

für Menschen nicht wahrnehmbaren<br />

Frequenzen<br />

kann man mit Hilfe eines<br />

Detektors hörbar machen.<br />

Fledermäuse stoßen,<br />

wenn sie sich untereinander<br />

verständigen, aber<br />

auch Laute aus, die für<br />

das menschliche Ohr hörbar<br />

sind. Viele Arten sind<br />

vom Aussterben bedroht,<br />

da Quartiere und Nahrungsangebote<br />

immer<br />

rarer werden.<br />

Werden Sie aktiv<br />

im Fledermausschutz!<br />

Leider haben die<br />

Bestände vieler Arten<br />

massiv abgenommen, weil<br />

insektenreiche Lebensräume<br />

wie artenreiche Blumenwiesen<br />

und naturnahe<br />

Wälder selten geworden<br />

sind und weil es an<br />

Quartieren mangelt. So<br />

fallen Bäume mit Höhlen<br />

und Spalten meist schnell<br />

2/ 2008<br />

der Säge zum Opfer. Fledermäuse,<br />

die Gebäude<br />

besiedeln, sind wiederum<br />

darauf angewiesen, dass<br />

die Hausbesitzer ihre völlig<br />

harmlosen und nützlichen<br />

Untermieter nicht<br />

vertreiben. Es gibt also<br />

viel zu tun, die letzten<br />

Exemplare der geschützten<br />

Tiere zu erhalten. Wer<br />

etwas für Fledermäuse<br />

tun möchte, verzichtet im<br />

eigenen Garten auf den<br />

Einsatz von Chemie und<br />

reserviert eine Ecke für<br />

Wildkräuter wie Brennnesseln<br />

und Weidenröschen,<br />

beides sehr beliebte<br />

Nahrungspflanzen von<br />

Schmetterlingsraupen.<br />

Am eigenen Haus werden<br />

Fledermäuse selbstverständlich<br />

geduldet.<br />

Außerdem kann man spe-<br />

Benachbarte Kreisgruppen<br />

Großer Andrang herrschte beim Fledermaus-Vortrag von Dr.<br />

Andreas Zahn in Erding. Das Publikum konnte diese Zweifarbfledermaus<br />

live bewundern, die vorübergehend von Edwin<br />

Pojsl gepflegt wurde. Foto: Edwin Pojsl<br />

Verletzte<br />

Fledermäuse<br />

zielle Fledermaus-Kästen<br />

aufhängen, die als Sommer-<br />

oder Winterquartier<br />

dienen können. Unsere<br />

Beobachtungen haben wir<br />

an den Koordinator für<br />

Fledermausschutz in Südbayern,<br />

Dr. Andreas Zahn,<br />

weitergeleitet. Er fand den<br />

Bericht so vielversprechend,<br />

dass er die Notzinger<br />

Kirche im nächsten<br />

Sommer selbst besichtigen<br />

möchte. Interessieren Sie<br />

sich auch für Fledermäuse?<br />

Haben Sie ein Quartier<br />

oder eine tote Fledermaus<br />

entdeckt? Rufen Sie uns<br />

an: Tel. 0 81 22 / 1 45 14<br />

(G. Betzmeir) oder<br />

Tel. 0 81 22 / 9 28 27<br />

(E. Pojsl).<br />

Gabriele Betzmeir und<br />

Edwin Pojsl<br />

Dabei sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen:<br />

Bitte melden Sie uns, wenn Sie Fledermausquartiere<br />

kennen oder auch, wenn Sie schwache, verletzte<br />

oder tote Tiere auffinden.<br />

<strong>München</strong>-Nord: Dr. Irene Frey-Mann,<br />

Bandelstraße 6, 80638 <strong>München</strong>, Tel. 0 89 / 15 97 05 90<br />

<strong>München</strong>-Süd: Margarete Kistler,<br />

Arnpeckstraße 7, 81545 <strong>München</strong>, Tel. 0 89/6422756<br />

Alfons Aigner, Wippenhauserstraße 13b,<br />

85354 Freising, Tel. 0 81 61/94493


Benachbarte Kreisgruppen<br />

Miesbach<br />

Vorsitzender<br />

Gerhard Kinshofer<br />

Am Geiger 36, 83714 Miesbach-Bergham<br />

Tel. 0 80 25 / 64 73, Fax 0 80 25 / 99 69 90<br />

E-Mail: G-Kinshofer@lbv.de<br />

1. Stv. Vorsitzender<br />

Gerd Winkler, Am Hag 2, 83703 Gmund, Tel. 0 80 22 / 7 64 16<br />

2. Stv. Vorsitzende, Jugendarbeit<br />

Ursula Hünerfeld, Bernöckerweg 11, 83703 Gmund<br />

Tel. 0 80 22 / 79 42, Fax 0 80 22 / 76 96 68<br />

Kindergruppe „Die Schnüffler“<br />

Sybille Fahrer, Tel. 0 80 25 / 88 05<br />

Bärbel Krogoll, Tel. 0 80 25 / 86 98, Fax 0 80 25 / 88 93<br />

Floigerweg 4, 83714 Miesbach<br />

Arten- und Biotopschutz<br />

Wolfgang Hiller, Tel. 0 80 22 / 7 59 59, Fax 0 80 22 / 76 91 13<br />

E-Mail: Wolf.Hiller@t-online.de<br />

Notruf bei verletzten und kranken Vögeln<br />

Maria Breiler, Dürnbach, Tel. 0 80 22 / 71 91<br />

Alfred Aigner, Sauerlach, Tel. 0 81 04 / 96 36<br />

Bei Fledermäusen und Hornissen<br />

Landratsamt Miesbach<br />

Tel. 0 80 25 / 70 42 87 oder 0 80 25 / 70 42 54<br />

Spendenkonto<br />

KSK Miesbach – Tegernsee, Nr. 93 120, BLZ 711 525 70<br />

Die Zusammenkunft findet jeden ersten Dienstag<br />

im Monat um 19.30 Uhr im Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />

statt.<br />

Unsere Arbeitsgruppen<br />

brauchen dringend persönliche<br />

Verstärkung und<br />

finanzielle Unterstützung.<br />

Mithelfen kann jeder,<br />

besondere Kenntnisse werden<br />

nicht vorausgesetzt:<br />

Amphibienschutz, Biotoppflege,<br />

Eulenschutz, Fledermausschutz,Horstbe-<br />

Halbjahresprogramm 2008<br />

Samstag, 21. Juni 2008<br />

Naturkundliche Bergwanderung<br />

im Rotwandgebiet<br />

Florian Busl, Landratsamt<br />

Miesbach, Helmut Elrott<br />

Treffpunkt: 8.15 Uhr Parkplatz<br />

Taubensteinbahn.<br />

Dauer: etwa 7 Stunden.<br />

Berg- und Talfahrt mit<br />

Taubensteinbahn! Bitte<br />

mitbringen: festes Schuhwerk,<br />

wetterfeste Kleidung.<br />

Einkehrmöglichkeit<br />

Rotwandhaus. Anmeldung:<br />

Tel. 0 80 25 / 64 73,<br />

E-Mail:<br />

g-kinshofer@lbv.de<br />

wachung,Nistkastenaktion, Haus- u. Straßensammlung,Wasseramselschutz,<br />

Erstellung einer<br />

Broschüre über die „Brutund<br />

Zugvögel im Landkreis<br />

Miesbach” mit dem<br />

PC, Internationale Wasservogelzählungen.<br />

Machen<br />

Sie doch mit, es lohnt sich!<br />

Dienstag, 1. Juli 2008<br />

Die Fluss-Seeschwalbe<br />

in Bayern<br />

Heribert Zintl<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />

Dienstag, 5. August 2008<br />

Heimat contra Agrogentechnik:<br />

Vorteile, Gefahren<br />

und Risiken<br />

Christoph Fischer, Zivil-<br />

Courage Rosenheim<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />

2/ 2008<br />

Di., 2. September 2008<br />

Die Flora unserer Alpen,<br />

Teil 3<br />

Georg Hofmann<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />

Sonntag, 5. Oktober 2008<br />

European Bird Watch:<br />

Wasservogel-Beobachtung<br />

am Seehamer See<br />

Gerhard Kinshofer<br />

Treffpunkt: 14 Uhr Damm<br />

bei Kleinseeham<br />

Dienstag, 7. Oktober 2008<br />

Der Kuckuck, Vogel des<br />

Jahres 2008, und die<br />

Geheimnisse unserer<br />

Fledermäuse<br />

Dipl. Biol. Michael Schödl<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />

33<br />

Di., 4. November 2008<br />

Die großen Vier – vom<br />

Umgang mit Bär, Wolf<br />

und Luchs<br />

Dipl. Biol. Manfred Wölfl,<br />

Wildtiermanagement<br />

StMUGV<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr im<br />

Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />

11 Uhr am gleichen Tag:<br />

Eröffnung der Ausstellung<br />

„Die Großen Vier“<br />

im Krankenhaus Agatharied<br />

Di., 2. Dezember 2008<br />

Warum Fischer fischen?<br />

Albert Dembinski<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />

22 Jahre Wasseramselaktion im Landkreis<br />

Miesbach – ein großartiges Engagement<br />

für die Natur<br />

Den meisten von uns ist<br />

die mit der Drossel verwandte<br />

Wasseramsel mit<br />

dem kurzen Schwanz und<br />

der leuchtend weißen<br />

Kehle und Brust bekannt.<br />

Sie lebt mit Vorliebe an<br />

unseren schnell fließenden<br />

Flüssen und Bächen.<br />

Dort hat sie ihren idealen<br />

Lebensraum. Hier findet<br />

sie reichlich Nahrung und<br />

Unterschlupf. In unserer<br />

Heimat ist die Wasseramsel<br />

vornehmlich an unseren<br />

großen Flüssen wie<br />

der Mangfall und Leitzach<br />

sowie an den klaren kleineren<br />

Fließgewässern im<br />

Alpenraum anzutreffen.<br />

Leider stehen diesem sehr<br />

lebendigen, gedrungenen,<br />

mittelgroßen Singvogel<br />

nicht immer ideale Nistmöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Besonders dann,<br />

wenn er an ausgebauten<br />

und begradigten Fließgewässern<br />

lebt. Hier ist oftmals<br />

Hilfe nötig.<br />

Aus diesem Grunde<br />

haben es sich die Ornithologen<br />

Traudl und Bernhard<br />

Riepl sowie Michael<br />

Wogh zur Aufgabe<br />

gemacht, für die Kreisgruppe<br />

Miesbach des <strong>LBV</strong><br />

den Wasseramselbestand<br />

in unserer Heimat zu<br />

betreuen. Alljährlich wird<br />

so der Bestand im Landkreis<br />

Miesbach kontrolliert<br />

und zahlenmäßig<br />

erfasst. Dort, wo keine<br />

geeigneten natürlichen<br />

Brutmöglichkeiten gegeben<br />

sind, werden zusätzlich<br />

Nisthilfen angeboten.<br />

Das bewährte Team leistet<br />

diese Arbeit nun schon<br />

seit 22 Jahren und – das<br />

muss besonders hervorgehoben<br />

werden – auf eigene<br />

Kosten.<br />

Es ist sehr erfreulich, so<br />

Bernhard Riepl, der bei<br />

der Wasseramselaktion<br />

immer engagiert den Pkw<br />

mit Anhänger, Boot und<br />

Aluleiter zu den Flüssen


34<br />

chauffiert, wie positiv sich<br />

der Wasseramselbestand<br />

an unseren Gebirgsflüssen<br />

entwickelt hat. Auch in<br />

diesem Jahr waren wieder<br />

fast alle unter den Betonbrücken<br />

angebrachten<br />

Nistkästen belegt. „Da,<br />

schaut einmal durchs<br />

Fernglas!“ Er deutet zu<br />

Volker Herden und den<br />

Zivis, Christian Gasteiger<br />

und Peter Westenrieder:<br />

„Das müsst ihr sehen, da<br />

unten taucht schon wieder<br />

ein Wasseramselpaar in<br />

einem Strudel der Leitzach<br />

und sucht nach Nahrung.“<br />

Mittlerweile hat Traudl<br />

Riepl, mitten im Fluss<br />

unter der Brücke stehend,<br />

wieder einen Nistkasten<br />

von Moos befreit und mit<br />

einer Spachtel von Insekten<br />

gereinigt. Erst spät am<br />

Abend, als es bereits zu<br />

dämmern begann, waren<br />

die letzten Nistkästen<br />

unter der Brücke an der<br />

Mangfall bei <strong>Müller</strong> am<br />

Baum kontrolliert und<br />

gesäubert. Nun waren alle<br />

Teilnehmer an der Aktion<br />

glücklich über die gelungeneArtenhilfsmaßnahme.<br />

Schließlich hatte das<br />

Wetter bestens mitgespielt,<br />

und aufgrund des<br />

niedrigen Wasserstandes<br />

in den Wildflüssen konnten<br />

die Arbeiten diesmal<br />

zügig durchgeführt werden.<br />

Die Abteilungsleiterin<br />

für Natur- und Umweltschutz<br />

beim Landratsamt<br />

Miesbach, Susanne<br />

Schramm, und der Vorsitzende<br />

der Kreisgruppe<br />

Miesbach des <strong>LBV</strong> bedanken<br />

sich herzlich bei dem<br />

fleißigen Team für ihr<br />

Engagement zum Schutz<br />

und Erhalt der Wasseramselbestände<br />

im Landkreis<br />

Miesbach.<br />

Volker Herden<br />

2/ 2008<br />

Benachbarte Kreisgruppen<br />

Ist das nicht ein schönes Moosnest? Michael Wogh, der<br />

bekannte Vogelexperte aus Tegernsee, informiert Mädchen<br />

aus Niederaltenburg über die Nestbauweise der Wasseramsel.<br />

Foto: Volker Herden<br />

Das Tierbeobachtungshaus des <strong>LBV</strong> in Aschheim kann ganzjährig besichtigt werden, allerdings nach<br />

telefonischer Vereinbarung, weil das Tierbeobachtungshaus eingezäunt ist, damit sich die verschiedenen<br />

Tierarten ungefährdet und ungestört in ihren Behausungen einrichten und wohl fühlen können.<br />

Tel.: 0 89/9037436, Herbert Bartl.


Veranstaltungen<br />

Naturkundliche Führungen und<br />

Vorträge des Landesbundes für<br />

Vogelschutz (<strong>LBV</strong>)<br />

Juli<br />

Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Exkursion von Dr. Silke Sorge (Diplom-<br />

Biologin)<br />

Mittwoch, 2. Juli 2008<br />

Gans in Familie<br />

Gänse leben in äußerst komplexen Sozialstrukturen. Vier<br />

Arten siedeln direkt vor unserer Haustür, zudem kommen<br />

zahlreiche Gänse aus dem nahen und fernen Umland als<br />

Mausergäste in die Stadt. Durch ein Beringungsprojekt der<br />

Universität Rostock mit Farbringen werden ihre Lebens- und<br />

Familiengeschichten nachvollziehbar. Lernen Sie diese besonderen<br />

Münchner besser kennen!<br />

Dr. Silke Sorge, 18 Uhr<br />

Treffpunkt: Schloss Nymphenburg am Springbrunnen-<br />

Rondell. Dauer: etwa 3 Stunden (je nachdem, welche Gänse<br />

vor Ort sind). Bitte mitbringen: Fernglas, vor allem für andere<br />

Wasservögel. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 3 €, Nichtmitglieder<br />

5 €, Kinder unter 14 Jahren frei.<br />

Information: Tel. 0 89 / 30 60 06 18<br />

Donnerstag, 3. Juli 2008<br />

Mauersegler – Delfine der Lüfte<br />

Mauersegler sind gewandte Luftakrobaten, die in<br />

rasendem Tempo von Ende April bis Anfang August<br />

um unsere Hausecken toben. Für viele Menschen in der Stadt<br />

sind sie die Sommerboten schlechthin. Da sie zum Brüten auf<br />

Gebäude angewiesen sind, gerät der Münchner Charaktervogel<br />

zunehmend in Gefahr: Sanierung und moderne Bauweisen<br />

verringern sein Brutplatzangebot und drohen, die<br />

Vögel heimatlos zu machen.<br />

Wissenswertes rund um den Mauersegler, seine Lebensweise<br />

und Maßnahmen zu seinem Schutz, aber auch rekordverdächtige<br />

Zahlen und Kuriositäten über die beliebten Stadtvögel<br />

werden bei einer „Live-Vorführung“ ihrer Flugkünste<br />

erläutert.<br />

Sylvia Weber, 20 Uhr<br />

Treffpunkt: Hochvogel-Apotheke, Soyerhofstraße 26<br />

(Nähe St.-Quirin-Platz). Dauer: 1,5 Stunden.<br />

Bei Regen oder kalter Witterung muss die Führung ausfallen.<br />

Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 83<br />

2/ 2008<br />

2. Halbjahr 2008 – Die Hofpfisterei fördert die Umweltbildung des <strong>LBV</strong><br />

Natur- und vogelkundliche Führungen<br />

Erwünschter Spendenbeitrag für <strong>LBV</strong>-Mitglieder . . . Euro 3,–<br />

Erwünschter Spendenbeitrag für Nichtmitglieder . . Euro 5,–<br />

Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kostenlos!<br />

Bei Dauerregen fallen die Führungen aus. Anmeldung ist nicht erforderlich!<br />

Samstag, 5. Juli 2008<br />

Rechenspaß<br />

in der Allacher Haide<br />

Gemeinsam wollen wir das Heu der Allacher Haide<br />

zusammenrechen. Wenn viele mithelfen, macht die Naturschutzarbeit<br />

inmitten von Heuschreckengezirpe noch viel<br />

mehr Spaß!<br />

Christian Köbele, 9 Uhr<br />

Treffpunkt: S-Bahnhof Allach (Westseite, Georg-Reismüller-<br />

Straße). Dauer: Solange Sie Lust und Zeit haben. Bitte festes<br />

Schuhwerk mitbringen. Für Brotzeit und Getränke ist gesorgt.<br />

Information und Anmeldung: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />

35<br />

Samstag, 5. Juli 2008<br />

Blumensommer<br />

auf den Hardtwiesen<br />

Das Naturschutzgebiet „Hardtwiesen“ (zwischen Weilheim<br />

und Bernried am Starnberger See) bietet – ausgehend von<br />

der kleinen Hardtkapelle – nicht nur einen schönen Blick auf<br />

das Alpenvorland, sondern zu dieser Jahreszeit auch bezaubernde<br />

Blumenwiesen, beispielsweise mit Sumpfgladiolen<br />

und verschiedenen Orchideenarten.<br />

Dr. Eva Schneider, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: Parkplatz an der Hardtkapelle (Anfahrt über Bernried<br />

> Bauerbach). Tagesexkursion mit Einkehrmöglichkeit<br />

mittags. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder<br />

10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten,<br />

sowohl Angebot als auch Nachfrage, bitte anrufen:<br />

Tel. 0 89 / 2 71 90 52.<br />

Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Exkursion von Dr. Silke Sorge (Diplom-<br />

Biologin)<br />

Samstag, 5. Juli 2008<br />

Gans in Familie<br />

Gänse leben in äußerst komplexen Sozialstrukturen.<br />

Vier Arten siedeln direkt vor unserer Haustür, zudem kommen<br />

zahlreiche Gänse aus dem nahen und fernen Umland<br />

als Mausergäste in die Stadt. Durch ein Beringungsprojekt<br />

der Universität Rostock mit Farbringen werden ihre Lebensund<br />

Familiengeschichten nachvollziehbar. Lernen Sie diese<br />

besonderen Münchner besser kennen!<br />

Dr. Silke Sorge, 11 Uhr<br />

Treffpunkt: Schloss Nymphenburg am Springbrunnen-<br />

Rondell. Dauer: etwa 3 Stunden (je nachdem, welche<br />

Gänse vor Ort sind). Bitte mitbringen: Fernglas, vor allem<br />

für andere Wasservögel.<br />

Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 3 €, Nichtmitglieder 5 €,<br />

Kinder unter 14 Jahren frei.<br />

Information: Tel. 0 89 / 30 60 06 18


36<br />

Sonntag, 6. Juli 2008<br />

Schmetterlinge und Pflanzen<br />

im Perlacher Forst<br />

Entlang der Eisenbahnlinie Richtung Holzkirchen sind Magerrasen<br />

und Heidereste erhalten, ein Lebensraum für Schmetterlinge<br />

wie Schornsteinfeger und Schachbrett. Mit Glück<br />

können wir auch die prächtigen Schillerfalter entdecken.<br />

Dr. Annette von Scholley-Pfab, Jochen Goldsche,<br />

10 Uhr<br />

Treffpunkt: Trambahnhaltestelle Großhesseloher Brücke<br />

(Tramlinie 15 oder 25). Dauer: etwa 3 Stunden.<br />

Information: Tel. 0 89 / 6 51 48 16<br />

Montag, 7. Juli 2008<br />

Perlen auf der Heide<br />

vor den Toren der Stadt<br />

Botanische und insektenkundliche Abendexkursion im Naturschutzgebiet<br />

Panzerwiese im Münchner Norden<br />

Tobias Maier, 19 Uhr<br />

Treffpunkt: Fahrradständer an der Ostseite des U-Bahnaufganges<br />

Dülferstraße (U2). Dauer: 2 Stunden. Bitte mitbringen:<br />

Fernglas, soweit vorhanden. Die Exkursion fällt bei starkem<br />

Regen aus. Anmeldung bis 5. Juli 2008 unter:<br />

Tel. 0 89 / 3 56 93 37, E-Mail: biotobi.pt@gmx.de<br />

Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Exkursion von Dr. Silke Sorge (Diplom-<br />

Biologin)<br />

Samstag, 12. Juli 2008<br />

Gans in Familie<br />

Gänse leben in äußerst komplexen Sozialstrukturen.<br />

Vier Arten siedeln direkt vor unserer Haustür, zudem kommen<br />

zahlreiche Gänse aus dem nahen und fernen Umland<br />

als Mausergäste in die Stadt. Durch ein Beringungsprojekt<br />

der Universität Rostock mit Farbringen werden ihre Lebensund<br />

Familiengeschichten nachvollziehbar. Lernen Sie diese<br />

besonderen Münchner besser kennen!<br />

Dr. Silke Sorge, 14 Uhr<br />

Treffpunkt: Schloss Nymphenburg am Springbrunnen-Rondell.<br />

Dauer: etwa 3 Stunden (je nachdem, welche Gänse vor<br />

Ort sind). Bitte mitbringen: Fernglas, vor allem für andere<br />

Wasservögel. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 3 €, Nichtmitglieder<br />

5 €, Kinder unter 14 Jahren frei. Information:<br />

Tel. 0 89 / 30 60 06 18<br />

Sonntag, 13. Juli 2008<br />

Tagschmetterlinge und Wildpflanzen<br />

im Eichelgarten<br />

Die im Forstenrieder Park gelegene Waldwiese erreichen wir<br />

nach einer 20-minütigen Fahrradfahrt. Wir werden gute Chancen<br />

haben, spannende Schmetterlingsarten wie Kleiner Schillerfalter,<br />

Großer Perlmuttfalter oder Dukaten-Feuerfalter zu sehen.<br />

Ulrich Schwab, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: Schweizer Platz, Westseite an der Graubündener<br />

Straße (U-Bahnhof Fürstenried West [U3]). Dauer: 3 Stunden.<br />

Bitte Fahrrad mitbringen. Information: Tel. 0 89 / 7 14 77 88<br />

Sonntag, 13. Juli 2008<br />

Naturkundlicher Spaziergang<br />

durch den Perlacher Forst<br />

Im Sommer wird es im Wald viel zu sehen und zu beobachten<br />

geben an Kräutern, Blumen, Bäumen, Vögeln und ande-<br />

2/ 2008<br />

Veranstaltungen<br />

ren Tieren. Außerdem lässt sich besonders im Perlacher Forst<br />

die Ökologie des Waldes gut nachvollziehen.<br />

Dr. Eva Schneider, 13 Uhr<br />

Treffpunkt: Giesinger Waldhaus, Säbener Platz (U1 bis<br />

Mangfallplatz, dann mit Buslinie 39 Richtung Harlachinger<br />

Krankenhaus bis Haltestelle Griechenstraße). Dauer: etwa<br />

4 Stunden. Bitte mitbringen: Fernglas, falls vorhanden.<br />

Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />

Mittwoch, 16. Juli 2008<br />

Arbeitskreistreffen:<br />

Schmetterlinge<br />

Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />

Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />

Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />

Freitag, 18. Juli, bis Sonntag, 20. Juli 2008<br />

Bird Munich<br />

Foto-Video Sauter veranstaltet zum ersten Mal die Bird<br />

Munich 2008 im Tierpark Hellabrunn. Dieses Ereignis für<br />

Vogelfreunde und Naturliebhaber ist der Beginn einer jährlichen<br />

Veranstaltungsreihe. Neben einer großen Auswahl<br />

an technischen Geräten zur Fotografie und Vogelbeobachtung<br />

ist ein breites Programm an Vorträgen und Führungen<br />

geboten. Sie sind herzlich eingeladen, den Infostand<br />

und die Vorträge des <strong>LBV</strong> zu besuchen!<br />

Sonntag, 20. Juli 2008<br />

Wanderung zum<br />

Solnhofener Berg<br />

An den Hängen des Altmühltals gibt es Trockenvegetation<br />

mit Falterarten wie Widderchen, Apollo und Berghexe.<br />

Markus Schwibinger, 8.10 Uhr<br />

Treffpunkt: Hauptbahnhof am Abfahrtsbahnsteig der RB<br />

nach Eichstätt zum Kauf von Bayerntickets, Abfahrt 8.29 Uhr<br />

(bitte auf evtl. Fahrplanänderung achten). Tagesexkursion.<br />

Information: Tel. 0 89 / 99 22 93 98<br />

Mittwoch, 23. Juli 2008<br />

Spaziergang zu den Baum-Exoten<br />

Es gibt auf der Welt schätzungsweise 25.000 verschiedene<br />

Laubbaumarten. Nur ein sehr kleiner Teil davon ist<br />

in Mitteleuropa heimisch. Aber sofern es das Klima zulässt,<br />

sind auch bei uns so manche „Baum-Exoten“ zu bewundern,<br />

z. B. im Stadtgarten der Stadt <strong>München</strong>.<br />

Dr. Eva Schneider, 17 Uhr<br />

Treffpunkt: beim Giftgarten im Stadtgarten der Stadt<br />

<strong>München</strong>, Sachsenstraße 2 (ist auch Zugang zur Bezirkssportanlage).<br />

Dauer: etwa 2 Stunden.<br />

Information: Tel. 0 89/2719052<br />

Sonntag, 27. Juli 2008<br />

Sommerkräuter-Spaziergang<br />

Fast vor jeder Haustüre wachsen wohlschmeckende<br />

oder heilende Kräuter. Auf unserem Spaziergang wollen wir<br />

einige davon kennenlernen.<br />

Dr. Eva Schneider, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: Olympiagelände, Ecke Ackermann-/Schwere-<br />

Reiter-Straße (Tramlinie 12, Haltestelle Infanteriestraße).<br />

Dauer: etwa 3 Stunden. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52


Veranstaltungen<br />

August<br />

Samstag, 2. August 2008<br />

Naturkundliche Radtour (1)<br />

Mit dem Radl durch die Sommerblumenpracht an der<br />

Fröttmaninger Haide, zum Schlosskanal und zum Schleißheimer<br />

Schloss. Dort Einkehr im gemütlichen Biergarten und<br />

weiter über den Schleißheimer Flugplatz zur Panzerwiese.<br />

Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: U-Bahnhof Kieferngarten (U6) (keine Rundfahrt,<br />

Ende der Tour am U-Bahnhof Dülferstraße [U2]). Dauer: etwa<br />

6 Stunden. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder<br />

10 €. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />

Samstag, 9. August 2008<br />

Naturkundliche Radtour (2)<br />

Mit dem Radl durch die Sommerblumenpracht zur ältesten<br />

Kirche im Stadtgebiet <strong>München</strong>s am Fuße des naturkundlich<br />

nicht uninteressanten Müllberges, von da aus durch den Isarauwald<br />

zum idyllischen Biergarten Garchinger Mühle und zurück.<br />

Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: U -Bahnhof Studentenstadt (U6). Dauer: etwa 6<br />

Stunden (etwa 25 km). Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €,<br />

Nichtmitglieder 10 €. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />

Samstag, 23. August 2008<br />

Radtour zu alten Bäumen<br />

Auf beschaulichen Wegen von Fürstenfeldbruck nach<br />

Dachau finden sich noch uralte, beeindruckende Baumveteranen<br />

wie z. B. die mehr als 1000-jährige Linde in Puch oder<br />

die über 700 Jahre zählende Eiche in Eisolzried.<br />

Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: S-Bahnhof Fürstenfeldbruck (Rückfahrt nach <strong>München</strong><br />

vom S-Bahnhof Dachau aus!). Dauer: etwa 6 Std. (etwa<br />

35 km). Einkehrmöglichkeit mittags. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-<br />

Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder 10 €. Info: Tel. 089/2719052<br />

Sonntag, 24. August 2008<br />

Schmetterlinge und Heuschrecken<br />

in der Fröttmaninger Haide<br />

Im Münchner Norden ist noch ein gutes Biotop für Insekten<br />

erhalten.<br />

Markus Schwibinger, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: U-Bahnhof Kieferngarten (U6). Dauer: 3 Stunden.<br />

Information: Tel. 0 89 / 99 22 93 98<br />

Samstag, 30. August 2008<br />

Naturkundliche Wanderung:<br />

Mühltal - Leutstetten - Wildmoos<br />

Diese Wanderung wird durch die spätsommerliche Landschaft<br />

führen, auf einem Rundweg vom Mühltal aus, vorbei<br />

an heiligen Quellen und Orten von Leutstetten durch das<br />

Wildmoos und letztlich wieder zurück zum S-Bahnhof Mühltal<br />

(mit Biergarten).<br />

Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: Parkplatz am ehemaligen S-Bahnhof Mühltal.<br />

Dauer: etwa 6 Stunden. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder<br />

5 €, Nichtmitglieder 10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten,<br />

sowohl Angebot als auch Nachfrage, bitte<br />

anrufen: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />

2/ 2008<br />

Samstag, 30. August 2008<br />

Europäische Nacht der Fledermäuse<br />

im Englischen Garten<br />

Fledermausfest am Rumfordschlössl<br />

In der Nähe des Chinesischen Turms gibt es heute ein großes<br />

Fest rund um die Fledermaus. Es erwarten Sie Spiele,<br />

Bastelaktionen und viel Spaß für Kinder und Erwachsene,<br />

Informationen, Öko-Kaffee und Öko-Kuchen.<br />

AK Fledermäuse, 14 – 18.30 Uhr<br />

Am Abend Fledermausführung<br />

Für uns unhörbar huschen sie in der Dämmerung und in<br />

der Nacht umher. Sie erkennen jedes Hindernis und dabei<br />

auch noch winzige Insekten - die Fledermäuse!<br />

Wie sie sich bei absoluter Dunkelheit zurechtfinden und<br />

noch vieles mehr über das Leben dieser faszinierenden<br />

Tiere erfahren Sie bei dem abendlichen Spaziergang im<br />

Englischen Garten. Mit etwas Glück können wir die Fledermäuse<br />

bei ihren Jagdflügen beobachten und mit dem<br />

Detektor ihre Rufe einfangen.<br />

AK Fledermäuse, 19.15 Uhr<br />

Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Buslinie 54<br />

Richtung Lorettoplatz). Dauer: etwa 1,5 Stunden. Bei<br />

Regen bieten wir im Rumfordschlössl ersatzweise einen<br />

Diavortrag über Fledermäuse an. Information: Tel. 0 89 /<br />

15 97 05 90 oder Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />

September<br />

37<br />

Samstag, 13. September 2008<br />

Fledermaus-Exkursion<br />

im Englischen Garten<br />

Für uns unhörbar huschen sie in der Dämmerung und in der<br />

Nacht umher. Sie erkennen jedes Hindernis und dabei auch<br />

noch winzige Insekten - die Fledermäuse!<br />

Wie sie sich bei absoluter Dunkelheit zurechtfinden und noch<br />

vieles mehr über das Leben dieser faszinierenden Tiere erfahren<br />

Sie bei dem abendlichen Spaziergang im Englischen Garten.<br />

Mit etwas Glück können wir die Fledermäuse bei ihren<br />

Jagdflügen beobachten und mit dem Detektor ihre Rufe einfangen.<br />

AK Fledermäuse, 18.30 Uhr<br />

Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Buslinie 54<br />

Richtung Lorettoplatz). Dauer: etwa 1,5 Stunden. Für Rollstuhlfahrer<br />

geeignet. Die Führung entfällt bei starkem Regen<br />

oder Wind. Information: Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />

Sonntag, 14. September 2008<br />

Ernte und Verarbeitung<br />

spätsommerlicher Früchte<br />

Eine kleine Exkursion vermittelt zunächst Informationen zu<br />

Ökologie und Kulturgeschichte von Kornelkirsche, Holunder,<br />

Eberesche und Co. Dann werden trickreich Früchte geerntet<br />

und am Wildniskocher zu Leckerbissen und Likör verarbeitet.<br />

Natürlich gibt es Rezepte zur Mitnahme.<br />

Ulrich Dopheide, 15 Uhr<br />

Treffpunkt: Eingang des Ökologischen Bildungszentrums<br />

(ÖBZ), Englschalkinger Straße 166. Dauer: etwa 3 Stunden.<br />

Bitte mitbringen: kleines leeres Marmeladenglas.<br />

Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77


38<br />

Montag, 15. September 2008<br />

Endstation Malta –<br />

Vogelmord im Mittelmeer<br />

Die maltesischen Inseln gehören zu den wichtigsten Rastplätzen<br />

europäischer Zugvögel. Doch die rund 13.000 Jäger und<br />

Vogelfänger machen diese Insel im Mittelmeer zur Vogelfalle.<br />

Dieser Vortrag berichtet über das Vogelschutzcamp von Bird<br />

Life Malta und dem Kampf gegen die Wilderei.<br />

Birgitta Büche, 19.30 Uhr<br />

Vortragsabend im Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz<br />

Mittwoch, 17. September 2008<br />

Arbeitskreistreffen:<br />

Schmetterlinge<br />

Besprechung des Führungsprogramms für das Frühjahr 2009<br />

Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />

Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />

Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />

Freitag, 19. September 2008<br />

Fledermaus-Exkursion im Englischen Garten<br />

zur Nacht der Umwelt<br />

Für uns unhörbar huschen sie in der Dämmerung und in der<br />

Nacht umher. Sie erkennen jedes Hindernis und dabei auch<br />

noch winzige Insekten - die Fledermäuse!<br />

Wie sie sich bei absoluter Dunkelheit zurechtfinden und noch<br />

vieles mehr über das Leben dieser faszinierenden Tiere erfahren<br />

Sie bei dem abendlichen Spaziergang im Englischen Garten.<br />

Mit etwas Glück können wir die Fledermäuse bei ihren<br />

Jagdflügen beobachten und mit dem Detektor ihre Rufe einfangen.<br />

AK Fledermäuse, 18.15 Uhr<br />

Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Buslinie 54<br />

Richtung Lorettoplatz). Dauer: etwa 1,5 Stunden.<br />

Für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Führung entfällt bei<br />

starkem Regen oder Wind.<br />

Information: Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />

Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Würmtal<br />

Sonntag, 21. September 2008<br />

Natur- und vogelkundliche Wanderung<br />

im Kreuzlinger Forst<br />

Hans Werner, Carl-Heinz Friedrich, 8 Uhr<br />

Treffpunkt: S-Bahnhof Gräfelfing, Westausgang (S6).<br />

Dauer: etwa 4 Stunden.<br />

Information: Tel. 0 89 / 85 22 10<br />

Samstag, 27. September 2008<br />

Rechenspaß<br />

im Aubinger Moos<br />

Nach der Herbstmahd der Aubinger Moorwiesen wollen wir<br />

gemeinsam das Heu zusammenrechen. Nebenbei steigt uns<br />

der Geruch von Duftlauch in die Nase und wir genießen die<br />

herbstlich getönte Moorlandschaft.<br />

Christian Köbele, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: S-Bahnhof Aubing (Kolmdorferstraße).<br />

Dauer: Solange Sie Lust und Zeit haben.<br />

Bitte festes Schuhwerk mitbringen.<br />

Für Brotzeit und Getränke ist gesorgt.<br />

Information und Anmeldung: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />

2/ 2008<br />

Veranstaltungen<br />

Naturerlebnis-Aktionen<br />

für Kindergärten, Schulklassen, Schullandheimaufenthalte,<br />

Kindergeburtstage…<br />

Staunen – Spielen – Spaß haben<br />

Infos unter www.lbv-muenchen.de,<br />

Arbeitskreise / Umweltbildung<br />

Wir freuen uns auf Sie! Die <strong>LBV</strong>-UmweltpädagogInnen<br />

Oktober<br />

Mittwoch, 1. Oktober, bis<br />

Sonntag, 5. Oktober 2008<br />

Öko-Trainer – Ausbildung für<br />

Kinder- und JugendgruppenleiterInnen<br />

Gruppenleitung macht Spaß, ist ein wertvoller Beitrag zum<br />

Natur- und Umweltschutz und erweitert die eigenen Fähigkeiten.<br />

GruppenleiterInnen von Kinder- und Jugendgruppen haben<br />

einen breiten Aufgabenbereich. Die 5-tägige Ausbildung vermittelt<br />

dementsprechende Kenntnisse und Handlungsfähigkeiten.<br />

Der Öko-Trainer setzt sich aus zwei Seminarteilen zusammen,<br />

die separat voneinander besucht werden können: Teil 1:<br />

Gruppenleitergrundseminar, Teil 2: Aufbauseminar.<br />

Sandro Spiegl<br />

Treffpunkt: Haus im Moos, Kleinhohenried 108, 86668 Karlshuld.<br />

Es besteht die Möglichkeit, beim Arbeitgeber eine Freistellung<br />

für das Seminar zu beantragen. Teilnehmerbeitrag<br />

(Teil 1 und 2): <strong>LBV</strong>- und BN-Mitglieder 60 €, Nichtmitglieder<br />

90 €. Information, Anmeldung und Antrag auf Freistellung:<br />

Tel. 0 91 74 / 47 75 41 oder Tel. 0 91 74 / 47 75 50<br />

Samstag, 4. Oktober 2008<br />

Die Isar vor 850 Jahren zur Zeit<br />

der Stadtgründung <strong>München</strong>s bis heute<br />

Lassen Sie sich erzählen von den Stadtbächen, den Herbergen,<br />

den Waschermadln, aber auch von den Bauten des<br />

19. Jahrhunderts. Die Beobachtung von Flora und Fauna an<br />

der renaturierten Isar wird nicht zu kurz kommen. Die<br />

Wanderung endet in Thalkirchen (Einkehrmöglichkeit und<br />

U-Bahn-Anschluss).<br />

Kurt Bauer, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: Denkmal Maximilian II., Maximilianstraße.<br />

Dauer: etwa 5 Stunden. Bitte mitbringen: Fernglas, Getränk<br />

und gute Laune. Die Exkursion findet bei jedem Wetter statt.<br />

Information: Tel. 0 89 / 7 55 32 80<br />

Sonntag, 5. Oktober 2008<br />

Der herbstliche Englische Garten<br />

mit seiner Vogelwelt<br />

Führung durch den herbstlichen Englischen Garten mit<br />

Schwerpunkt auf der Vogelwelt. Auf der Wanderung zum<br />

Oberföhringer Stauwehr halten wir nach Durchzüglern und<br />

ersten Wintergästen Ausschau.<br />

Tobias Maier, 12 Uhr<br />

Treffpunkt: Hochbunker gegenüber dem NW-Eingang zum<br />

Nordfriedhof (U-Bahnhof Alte Heide [U6]). Dauer: 2 Stunden.<br />

Bitte mitbringen: Fernglas, soweit vorhanden, wind- und<br />

wettertaugliche Kleidung, festes Schuhwerk, ggf. warmes<br />

Getränk und Brotzeit. Die Exkursion fällt bei starkem Regen<br />

aus. Anmeldung bis 3. Oktober 2008 unter:<br />

Tel. 0 89 / 3 56 93 37, E-Mail: biotobi.pt@gmx.de


Veranstaltungen<br />

Montag, 13. Oktober 2008<br />

Jahreshauptversammlung und Ehrung<br />

langjähriger Mitglieder<br />

Unsere 1. Vorsitzende berichtet von den Ereignissen des<br />

vergangenen Jahres. Alle Mitglieder und Interessierten sind<br />

herzlich eingeladen.<br />

Dr. Irene Frey-Mann, 19.30 Uhr<br />

Jahreshauptversammlung im Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz.<br />

Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 71<br />

Mittwoch, 15. Oktober 2008<br />

Arbeitskreistreffen:<br />

Schmetterlinge<br />

Diavortrag Widderchen (zum Insekt des Jahres 2008)<br />

Markus Schwibinger, 18.30 Uhr<br />

Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />

Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />

Samstag, 18. Oktober 2008<br />

Rechenspaß in einer Streuwiese<br />

nähe Gröbenzell<br />

Gemeinsam wollen wir das Heu einer Streuwiese zusammenrechen.<br />

Wenn viele mithelfen, macht die Naturschutzarbeit<br />

im grünen Stadtrand von <strong>München</strong> noch viel mehr Spaß!<br />

Christine Harzer, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: S-Bahnhof Lochhausen. Dauer: Solange Sie Lust<br />

und Zeit haben. Bitte festes Schuhwerk mitbringen. Für Brotzeit<br />

und Getränke ist gesorgt. Information und Anmeldung:<br />

Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />

Sonntag, 19. Oktober 2008<br />

Den Vögeln in die Nester geschaut<br />

Jeden Herbst werden weit über tausend Nistkästen<br />

für in Höhlen brütende Vögel im Auftrag der Stadt <strong>München</strong><br />

geleert und begutachtet. Die Überreste der vergangenen<br />

Brutsaison in den Nistkästen können viel über die Ereignisse<br />

des Sommers erzählen und Auskunft geben über das Leben<br />

der Vögel, das sonst nur im Verborgenen stattfindet. Wer<br />

neugierig ist und bei dieser immer wieder mit Überraschungen<br />

aufwartenden Arbeit dabei sein möchte, ist herzlich eingeladen.<br />

Wir werden die Nistkästen am Bogenhausener<br />

Böhmerwaldplatz erkunden.<br />

Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 11 Uhr<br />

Treffpunkt: Böhmerwaldplatz, U-Bahnausgang Mühlbaurstraße,<br />

Böhmerwaldplatz (U4 Richtung Arabellapark).<br />

Dauer: etwa 1 Stunde. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />

Sonntag, 19. Oktober 2008<br />

Der ungewöhnliche Herbstspaziergang<br />

Auf einer kleinen Exkursion im Kapuzinerhölzl (<strong>München</strong>-Obermenzing)<br />

werden die dort entdeckten Wildfrüchte<br />

des Herbstes bestimmt und ihre Heil- und Giftwirkungen auf<br />

Menschen und Tiere besprochen. Geeignete Früchte werden<br />

dabei gesammelt, denn aus ihnen wird vor Ort ein Wildfrüchtetee<br />

bereitet. Außerdem soll ein Eichel-Kaffee gebraut<br />

und eine steinzeitliche Speise gereicht werden.<br />

Ulrich Dopheide, 15 Uhr<br />

Treffpunkt: Amalienburgstraße (Endhaltestelle der Tramlinie<br />

17). Dauer: etwa 3 Stunden. Bitte mitbringen: Tasse und<br />

kleinen Löffel. Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77<br />

2/ 2008<br />

Montag, 20. Oktober 2008<br />

Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Würmtal<br />

Vom Regenwald in die Wüste –<br />

Kontraste in der Vegetation Australiens<br />

Prof. Dr. Jörg Pfadenhauer, 20 Uhr<br />

Vortragsabend im Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am<br />

S-Bahnhof. Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />

Mittwoch, 29. Oktober 2008<br />

Arbeitskreistreffen: Natur in der Stadt<br />

und Biotoppflege<br />

Themen: Neuigkeiten von den Biotoppatenschaften und<br />

Rückblick auf ein erfolgreiches Biotoppflegejahr. Alle an der<br />

Natur in der Stadt und der Biotoppflege Interessierten sind<br />

herzlich eingeladen.<br />

Christine Harzer, 18.30 Uhr<br />

Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />

Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />

November<br />

Sonntag, 2. November 2008<br />

Exkursion mit Zubereitung von Eichel-Kaffee<br />

und Wildfrüchtetee am Wildniskocher<br />

Auf einer kleinen Exkursion im Erdinger Stadtpark werden<br />

die dort entdeckten Wildfrüchte des Herbstes bestimmt und<br />

ihre Heil- und Giftwirkungen auf Menschen und Tiere<br />

besprochen. Geeignete Früchte werden dabei gesammelt,<br />

denn aus ihnen wird vor Ort ein Wildfrüchtetee bereitet.<br />

Außerdem soll ein Eichel-Kaffee gebraut und eine steinzeitliche<br />

Speise gereicht werden.<br />

Ulrich Dopheide, 14.30 Uhr<br />

Treffpunkt: S-Bahnhof Altenerding. Dauer: etwa 2,5 Stunden.<br />

Bitte mitbringen: Tasse und kleinen Löffel.<br />

Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77<br />

39<br />

Montag, 3. November 2008<br />

Besichtigung der Trinkwasseranlagen<br />

in Thalham<br />

„Wasser ist zum Waschen da...” sangen die Comedian Harmonists<br />

in einem ihrer Schlager. Aber besonders wichtig ist<br />

es zum Leben, denn ein Mensch kann nur etwa sechs Tage<br />

ohne Trinkwasser überleben. <strong>München</strong> ist mit Recht stolz auf<br />

das hervorragende Trinkwasser, das ohne Aufbereitung von<br />

den Quellen im Mangfall- und Loisachtal in unsere Haushalte<br />

fließt. Wir wollen uns bei unserer Besichtigung die „Geburtsstätte”<br />

des Münchner Trinkwassers anschauen.<br />

Werner Reuter, 13 Uhr<br />

Treffpunkt sowie Informationen über Fahrgemeinschaften<br />

werden den TeilnehmerInnen rechtzeitig mitgeteilt.<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich: Postfach<br />

86 06 68, 81633 <strong>München</strong> oder Tel. 0 89 / 4 70 44 30<br />

Samstag, 8. November 2008<br />

Jahreszeiten – Jahreskreis<br />

im Paterzeller Eibenwald<br />

Jahreszeiten in der Natur bedeuten nicht nur andere Sonnenaufgangszeiten<br />

oder andere Temperaturen. Tiere, Pflanzen,<br />

sogar die Erdkräfte reagieren intensiv mit. Um diesem zykli-


40<br />

schen Geschehen nachzuspüren, besuchen wir den Paterzeller<br />

Eibenwald und die über 1000-jährige Tassilolinde in<br />

Wessobrunn zu verschiedenen Jahreszeiten.<br />

Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: Gasthof „Eibenwald“ in Paterzell. Tagesexkursion.<br />

Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder<br />

10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten, sowohl<br />

Angebot als auch Nachfrage, bitte anrufen:<br />

Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />

Montag, 10. November 2008<br />

Reise durch Ecuador<br />

und die Galapagosinseln<br />

Entdecken Sie die Vielfalt der Äquatorregion. Von über 6.000<br />

Meter hohen Vulkanen in den Anden reisen wir zu einem der<br />

größten westlichen Amazonas-Zuflüsse, dem Rio Napo,<br />

zurück zur „Straße der Vulkane“ und hinab zum Tiefland am<br />

Pazifik um Guayaquil. Den krönenden Abschluss bildet eine<br />

Rundreise per Schiff zu den südöstlichen Galapagosinseln mit<br />

ihrer paradiesischen Tier- und Vogelwelt.<br />

Dr. Horst Prahl, 19.30 Uhr<br />

Vortragsabend im Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz<br />

Donnerstag, 13. November 2008<br />

Ökologische Brotherstellung –<br />

Besichtigung der Hofpfisterei<br />

Die traditionelle Herstellungsweise einer ökologischen,<br />

zukunftsorientierten Brotherstellung macht aus jedem Brot<br />

ein Unikat. Kommen Sie mit in die Backstube einer Großbäckerei.<br />

Schauen, riechen und schmecken Sie die köstlichen<br />

„Öko-Backwaren“.<br />

Werner Reuter, 17 Uhr<br />

Den Treffpunkt und weitere Informationen erhalten die TeilnehmerInnen<br />

rechtzeitig vor dem Termin. Begrenzte Teilnehmerzahl,<br />

Anmeldung erforderlich: Postfach 86 06 68,<br />

81633 <strong>München</strong> oder Tel. 0 89 / 4 70 44 30<br />

Sonntag, 16. November 2008<br />

Schmetterlinge im Spätherbst<br />

Auch in dieser Jahreszeit gibt es Interessantes zu entdecken:<br />

Wir suchen Schmetterlingseier und Falter, die jetzt<br />

aktiv sind, wie Frostspanner und Pappelglucke.<br />

Dr. Annette von Scholley-Pfab, 10 Uhr<br />

Treffpunkt: Trambahnhaltestelle Harlachinger Krankenhaus<br />

(Tramlinie 15 oder 25). Dauer: etwa 3 Stunden.<br />

Information: Tel. 0 89 / 6 51 48 16<br />

Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Würmtal<br />

Montag, 17. November 2008<br />

Von Trondheim zum Nordkap –<br />

Landschaft und Flora Norwegens Küste<br />

Edmund Garnweidner, 20 Uhr<br />

Vortragsabend im Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am S-Bahnhof.<br />

Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />

Mittwoch, 19. November 2008<br />

Arbeitskreistreffen:<br />

Schmetterlinge<br />

Berichte über Beobachtungen des vergangenen Jahres<br />

2/ 2008<br />

Veranstaltungen<br />

Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />

Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />

Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 6 78 92 68<br />

Dezember<br />

Mittwoch, 3. Dezember 2008<br />

Vorweihnachtliches<br />

geselliges Beisammensein<br />

Alle Mitglieder des <strong>LBV</strong> und Freunde des Naturschutzes sind<br />

herzlich eingeladen.<br />

Würmtalgruppe des <strong>LBV</strong>, 19 Uhr<br />

Treffpunkt: Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am S-Bahnhof.<br />

Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />

Montag, 8. Dezember 2008<br />

„Ein Anflug von Absturz“<br />

und lustige Weihnachtsfeier<br />

mit gemütlichem Beisammensein. Höhepunkt ist das kurzweilig-kritische<br />

Kabarettprogramm von drei ökologisch engagierten<br />

Lehrern, die zu einem turbulenten Gedankenflug voller<br />

Wortgewalt, Witz und Weitblick abheben zu Tiefsinn und<br />

Zeitlosigkeit zwischen Himmel, Vogelschutz und Erde.<br />

Kabarett Lehrgut, 19.30 Uhr<br />

Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz.<br />

Information: Tel. 0 89 / 2 00 27 06<br />

Sonntag, 14. Dezember 2008<br />

Knospen der Bäume<br />

Unsere einheimischen Laubbäume bilden bereits im<br />

Sommer die Knospen für den nächsten Frühling aus. So ist es<br />

gar nicht schwierig, im Winter die laublosen Bäume anhand<br />

ihrer Knospen zu bestimmen. Baumknospen sind jedoch<br />

nicht nur zum Bestimmen geeignet, sie erzählen noch vieles<br />

mehr, z. B. von Überwinterungs- und Überlebensstrategien.<br />

Dr. Eva Schneider, 11 Uhr<br />

Treffpunkt: Scheidplatz (U2, U3), U-Bahn-Ausgang Luitpoldpark.<br />

Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />

Impressum<br />

NaturschutzReport, 2. Halbjahr 2008, 26. Jahrgang, Heft Nr. 50<br />

Herausgeber:<br />

Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V.<br />

Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt und Land<br />

Klenzestr. 37, 80469 <strong>München</strong>, Telefon 2 00 27 06<br />

Verantwortlicher Redakteur:<br />

Dr. Heinz Sedlmeier, Klenzestraße 37, 80469 <strong>München</strong><br />

Anzeigenbetreuung:<br />

KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach<br />

Telefon 0 84 42/92530, Telefax 0 84 42 / 22 89<br />

Layout, Litho, Druck und Verarbeitung:<br />

KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach<br />

Telefon 0 84 42/92530, Telefax 0 84 42 / 22 89<br />

Auflage: 7.500 Expl.<br />

Titelbild: Dorngrasmücke fütternd<br />

Foto: Alfred Limbrunner<br />

Der Naturschutz-Report erscheint zweimal jährlich.<br />

Für Mitglieder des <strong>LBV</strong> ist der Bezug im Beitrag enthalten.<br />

Dieses Heft wurde der Umwelt zuliebe auf 100 % Altpapier gedruckt.<br />

Redaktionsschluss für Ausgabe 1. Halbjahr 2009: 6. Oktober 2008


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