Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

Die Deutschen Archivtage
den fünf neuen Bundesländern gegründet, welche vorrübergehend durch den VdA
finanziell unterstützt wurden. 267
Auf dem 61. Archivtag 1990 in Karlsruhe wurde nicht nur die Wiedervereinigung
Deutschlands gefeiert, sondern auch die Wiedervereinigung der deutschen Archivare.
Aus der DDR waren 160 Kollegen angereist, deren Teilnahme von einem
Förderkreis in Karlsruhe finanziert worden war.
Da die Planungen für den Archivtag fast abgeschlossen waren als am 23. August der
Beitritt der DDR zur Bundesrepublik für den 03. Oktober festgelegt wurde, gab es
nur geringe Änderungen im Tagungsprogramm. Diese sahen eine
Sonderveranstaltung hinsichtlich der Feier zur Wiedervereinigung Deutschlands vor,
die jedoch nicht den gesamten 03. Oktober andauern sollte. Thematisch wurden
ebenfalls keine Veränderungen vorgenommen, das zentrale Thema „Geschichtliche
Überlieferung gestalten - erhalten – nutzbar machen“ wurde beibehalten. Die
übliche Pressekonferenz vor dem Eröffnungstag des Archivtages absolvierte der
VdA-Vorsitzende Rumschöttel zusammen mit dem Ortsausschussvorsitzenden und
dem Vorsitzenden des VdA/DDR Prof. Dr. Gerhard Schmid.
In einer zusätzlichen vierten gemeinsamen Arbeitssitzung wurde über die aktuellen
Probleme bei der Aus- und Weiterbildung von Archivaren diskutiert.
Erstmals in der Geschichte der Archivtage fand während der Tagungstage eine
Fachausstellung mit dem Namen „ArchivA“ statt. Dort stellten ca. 30 Anbieter ihre
Produkte angefangen bei Magazinausstattungen, über EDV-Software-Angebote bis
hin zu Mikrofilmsystemen vor. Später erhielt die Ausstellung den Namen
„Archivistica“, unter dem sie immer noch zeitgleich mit den Archivtagen stattfindet.
267 Vgl. Tagungsbericht von Diether Degreif in: Der Archivar, 44. Jg., 1991, Nr.1, Sp. 350-352, 711–
712.
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