Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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Die Deutschen Archivtage nach Ungarn und in die Botschaften der Bundesrepublik in Warschau und Prag. Nachdem die Proteste immer stärker wurden und immer mehr Menschen auf die Straße gingen, wurde Erich Honecker am 18. Oktober abgesetzt und Egon Krenz zu seinem Nachfolger erklärt. Am 9. November sorgte Günter Schabowski für Aufsehen, als er am Ende einer sonst routinemäßig verlaufenden Sitzung der SED auf eine Frage nach dem Entwurf eines Reisegesetztes recht undurchsichtig antwortete, dass mit sofortiger Wirkung Reisefreiheit für die DDR-Bürger bestünde. Daraufhin strömten Tausende Ost-Berliner zu den innerstädtischen Grenzübergängen. Die Grenzposten waren zwar nicht unterrichtet, öffneten aber aufgrund der immer größer werdenden Menschenmenge die Übergänge. Die Mauer war damit gefallen und das Ende der DDR besiegelt. 261 261 Vgl. Informationen zur politischen Bildung Nr. 233/1991, S.30 – 32. 74
Die Deutschen Archivtage 4.3 Das Archivwesen im Wendejahr 1990 Schon recht früh im Jahr 1990, gab es eine Initiative zur Gründung eines eigenen Berufverbandes der Archivare in der DDR. In einem Aufruf in der Zeitschrift „Archivmitteilungen“ bemerkte der Autor des Artikels das bisher schmerzhafte Fehlen eines Berufsverbandes der Archivare, obwohl oft darüber diskutiert worden war. Eine Gründung scheiterte an ideologischen Vorbehalten und bürokratischen Hindernissen. Da sich die Verhältnisse in den letzten Monaten rasant und maßgeblich verändert hatten, schien es zu diesem Zeitpunkt nötig gewesen, zu handeln. Der Berufsverband sollte archivarischen Berufsethos, den Zusammenhalt der verschiedenen Archive und das öffentliche Ansehen des Archivarsberufs fördern und dem Erfahrungsaustausch und der Weiterbildung dienen. Des Weiteren sollte sich der Verband um die Zusammenarbeit mit ausländischen Archivverbänden und anderen relevanten Institutionen und Organisationen kümmern. Im Vordergrund stand dabei die Zusammenarbeit zwischen dem DDR-Berufsverband und dem VdA der Bundesrepublik. Um Mitglied im Verband zu werden musste eine abgeschlossene Archivarsausbildung vorgewiesen werden. 262 Am 27. Februar wurde dieser Berufsverband unter dem Namen „Verband der Archivare der DDR“ durch eine Initiativgruppe gegründet. Auf der Sitzung dieser Gruppe entstand ein Entwurf der Satzung des VdA/DDR und es kam zur Wahl eines Ausschuss, welcher die Registrierung des Verbandes als rechtskräftige Vereinigung und die ersten Mitgliederhauptversammlung vorbereiten sollte. Erneut wurden alle Berufskollegen aufgerufen, dem Verband beizutreten. 263 Am 12. Mai 1990 wurde der Berufsverband offiziell unter der nunmehr gültigen Bezeichnung „Verband der Archivare der DDR – VdA/DDR – (e.V.)“ gegründet. Aufgrund einiger Probleme, die einer eingehenden Diskussion bedurften, musste die eigentliche Konstituierungssitzung vom 07. April 1990 am 12. Mai fortgeführt werden. Die Probleme ergaben sich durch die sich schnell ändernden politischen Entwicklungen. Als es die ersten Anregungen zur Gründung des Verbandes gab, schien es noch so, als ob die DDR als eigenständiger Staat weiter existieren würde. Später wurden innerhalb des Vorbereitungsausschusses Fragen laut, ob die Gründung eines eigenen Verbandes noch Sinn mache. Diese Frage beantwortete die Gründung des Verbandes. Der Entwurf der zukünftigen Satzung des VdA/DDR lehnte sich an 262 Vgl. Archivmitteilungen, Nr. 1/1990, S. 22-23. 263 Vgl. Archivmitteilungen, Nr. 2/1990, S. 61. 75
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