Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

Die Deutschen Archivtage
in die DDR hielten. 253 Die Entfremdung nahm aber immer mehr zu. Schickte die
STAV nach 1961 noch eine kurze Zeit Grußtelegramme an die Archivtage, so
wurden diese bald eingestellt. Auch erwähnten die Vorsitzenden des VdA die
Kollegen in ihren Eröffnungsreden nicht länger. Im „Verzeichnis der Archivare“
wurden die Archive und Archivare der DDR nicht länger aufgeführt. Da die nötigen
Informationen nicht mehr in Erfahrung zu bringen waren, erschienen ausgewählte
Archive in der 12. bis 14. Ausgabe, bis 1985, nur noch unter dem Vermerk
„Wichtige Archiv-Anschriften in der DDR und dem benachbarten Ausland“. 254
Seit 1965 schien sich auch die Politik immer mehr für die Archivtage zu
interessieren. So sandte der jeweilige Bundeskanzler ein Grußtelegramm an den
Archivtag. 255 Auch in der Presse wurde immer stärker über die Archivtage berichtet.
Im Vordergrund stand dabei natürlich die Lokalpresse. Doch auch Fernsehsender und
größere Zeitungen berichteten zunehmend über die Veranstaltungen. So übertrugen
der Bayerische und der Westdeutsche Rundfunk die Eröffnung des 48. Archivtag
1973 in Würzburg und sendeten Berichte und Interviews. Vom 50. Archivtag 1975 in
Mainz erstatteten sogar das ZDF und der Deutschlandfunk Berichte. 256 Dieses
Potenzial erkannten die Verantwortlichen des VdA und hielten seit Anfang der
achtziger Jahre vor der Eröffnung der Archivtage Pressekonferenzen ab.
253
Vgl. EZA Berlin, Bestand 41/58 – 60 „Schriftwechsel mit Kirchenarchivaren in der DDR“.
254
Reimann, N. „50 Jahre Verein deutscher Archivare“ S. 9 in: „50 Jahre Verein deutscher
Archivare“, Siegburg, 1998.
255
Vgl. Tagungsbericht von Helmut Dahm in: Der Archivar, 18. Jg., 1965, Nr. 1, Sp. 9.
256
Vgl. Tagungsbericht von Eckhart G. Franz in: Der Archivar, 27. Jg., 1974, Nr. 1, Sp. 18 und
Tagungsbericht von Helmut Dahm in: Der Archivar 29. Jg., 1976, Nr. 1, Sp. 28.
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