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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Innerhalb <strong>der</strong> Staatlichen Archivverwaltung <strong>der</strong> DDR wurden jedoch Vorkehrungen<br />

für eine Nichtteilnahme am Archivtag getroffen. In einem Schreiben <strong>der</strong> STAV an<br />

den Generalmajor <strong>der</strong> Volkspolizei Wentzel vom 17. August 1960 finden sich<br />

mehrere Argumente, die eine Nichtteilnahme begründen. Da <strong>der</strong> VdA eine rein<br />

westliche Vereinigung sei, wurden die Besuche <strong>der</strong> <strong>Archivtage</strong> schon seit einigen<br />

Jahren eingeschränkt und eine offizielle Delegation nur aus „politischen und<br />

fachlichen Erwägungen“ heraus entsandt. Dadurch konnte die Tradition und das<br />

Bestreben <strong>der</strong> meisten Archivare <strong>der</strong> DDR an den <strong>Archivtage</strong>n teilzunehmen<br />

eingeschränkt werden.<br />

Das Programm für den Essener Archivtag hätte angeblich gezeigt, dass eine<br />

beson<strong>der</strong>e fachliche Problemstellung nicht wirklich ersichtlich war und dieser sich<br />

innerhalb <strong>der</strong> geplanten zwei Tage auf Referate mit einer Dauer von ca. drei Stunden<br />

erstreckt hätte. Somit sei ein Besuch des <strong>Archivtage</strong>s kaum von Nutzen. Auch stünde<br />

<strong>der</strong> IV. Internationale Archivkongress in Stockholm eher <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Daher<br />

wurde <strong>der</strong> Vorschlag erteilt, den Essener Archivtag nicht zu besuchen.<br />

Auf Anfragen von Archivaren, die ebenfalls eine Einladung erhalten hatten,<br />

antwortete <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> STAV Schirdewan persönlich. Auch in diesen Schreiben<br />

begründete er die Nichtentsendung einer Delegation mit <strong>der</strong> Teilnahme am<br />

Internationalen Archivtag und <strong>der</strong> Thematik des <strong>Archivtage</strong>s in Essen. So sei man<br />

hinreichend über Werksarchive innerhalb <strong>der</strong> Bundesrepublik informiert. Auch stelle<br />

das Thema eine Kontroverse hinsichtlich <strong>der</strong> volkseigenen Betriebe <strong>der</strong> DDR dar. 234<br />

Obwohl offiziell keine Archivare am Archivtag teilnehmen sollten, reisten drei<br />

Stadtarchivare, ein Vertreter <strong>der</strong> Berliner Akademie und Dr. Neuß nach Essen.<br />

Referate und Vorträge wurden in diesem Jahr zu dem Thema „Wandel eines<br />

historischen Raumes zu einem Industrierevier und die damit verbundenen<br />

soziologischen und archivischen Probleme“ gehalten. 235<br />

Für die Struktur des <strong>Archivtage</strong>s und des VdA deutete sich auf dem Essener<br />

Archivtag ein Wandel an. Es wurde eine Satzungsreform in Auftrag gegeben, durch<br />

die die fachliche Glie<strong>der</strong>ung des VdA erreicht werden sollte. <strong>Die</strong>se Reform kam ein<br />

Jahr später auf dem Regensburger Archivtag 1961 zu seinem Beschluss. <strong>Die</strong>se teilte<br />

den VdA in sieben Fachgruppen ein: Staatsarchive, Kommunalarchive,<br />

Kirchenarchive, Wirtschaftsarchive, Herrschafts-, Familien- und Personenarchive,<br />

234 BA Dahlewitz-Hoppegarten, DO1./22.0/3754/01+02.<br />

235 Vgl. Der Archivar, 13.Jg., 1960, Nr. 4, Sp. 414.<br />

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