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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Das Thema des 37. Archivtag lautete „Karten <strong>im</strong> Archiv“. Daneben stand <strong>der</strong> 60.<br />

Jahrestag des ersten <strong>Archivtage</strong>s in Straßburg <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Das Historische trat<br />

durch die Tradition, alle zwei Jahre zusammen mit dem Gesamtverein deutscher<br />

Geschichts- und Altertumsvereine zu tagen stark in den Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Im Vorfeld des <strong>Archivtage</strong>s in Essen 1960 gab es erneut eine heftige Diskussion, ob<br />

die Kollegen aus <strong>der</strong> DDR eingeladen werden sollten. Auf einer Vorstandssitzung<br />

des VdA am 22. September 1959 verkündete Dr. Sante erfreut, dass sich erneut eine<br />

Delegation aus <strong>der</strong> DDR unter „<strong>der</strong> Führung und Aufsicht“ 212 von Dr. Höhnel für<br />

den Archivtag angemeldet habe. Allerdings habe er von dritter Seite erfahren, dass<br />

zu diesem Zeitpunkt die „1. Garnitur“ des Archivwesens ins Ausland und die „2.<br />

Garnitur“ 213 in die Bundesrepublik entsandt wurde. Es gab jedoch Bedenken gegen<br />

die Teilnahme dieser Delegation und so warnte Freiherr v. Pölnitz vor<br />

Zwischenfällen, wie sie auf dem Trierer Historikertag 1958 stattgefunden hatten.<br />

Dem entgegnete Sante, dass er auf dem Archivtag in Koblenz 1957 eine<br />

Vereinbarung mit Höhnel und Lötzke getroffen habe, nach <strong>der</strong> beide Seiten auf eine<br />

gegenseitige Begrüßungen unter „<strong>Deutschen</strong> diesseits und jenseits des Eisernen<br />

Vorhangs“ 214 verzichten wollten. In dieser Vereinbarung sah Sante das beste Mittel,<br />

den „Herren aus <strong>der</strong> S-Zone von vornherein keine Möglichkeit zu Propagandareden<br />

zu geben“ und es gestatte ihnen „sich zu Hause mit mangelnden Gelegenheiten zu<br />

entschuldigen“. 215 Auch unterbreitete er den Vorschlag, nur den Regierungsvertreter<br />

des gastgebenden Bundeslandes namentlich zu begrüßen, denn so könnte die<br />

„sogenannte DDR nach dem Vorbild <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> unerwähnt“ 216 bleiben. Auch<br />

über die kommende Jahreshauptversammlung des Gesamtvereins wurde diskutiert.<br />

Bei dieser Veranstaltung sah man ebenfalls mehrere Möglichkeiten für „östliche<br />

Propagandareden“. 217 Dazu wurde vorgeschlagen, dass „zwei Herren aus dem<br />

Plenum“ <strong>im</strong> Falle einer „östlichen Attaque“ anstelle des Vorsitzenden antworten, um<br />

diesen die unangenehme Lage Aubins in Trier zu ersparen. 218<br />

Doch nicht nur die Mitglie<strong>der</strong> des VdA-Vorstandes sahen <strong>der</strong> Teilnahme <strong>der</strong> DDR-<br />

Archivare mit gemischten Gefühlen entgegen. Auch Verantwortliche in Essen<br />

212<br />

HStA Düsseldorf, RW 29/93 Bl. 284+285.<br />

213<br />

Ebd.<br />

214<br />

Ebd.<br />

215<br />

Ebd.<br />

216<br />

Ebd.<br />

217<br />

Ebd.<br />

218<br />

HStA Düsseldorf, RW 29/93 Bl. 284+285.<br />

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