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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

nicht von allzu großer Bedeutung zu sein, da über diesen zweiten <strong>Deutschen</strong><br />

Archivtag nicht berichtet wurde. Es lässt sich nur ein Abdruck des Programms <strong>im</strong> 48.<br />

Jahrgang <strong>der</strong> Zeitschrift finden. Über den damals zeitgleich stattfindenden Tag <strong>der</strong><br />

Denkmalpflege wurde <strong>im</strong> Vergleich dazu ausführlich berichtet.<br />

1902 fand <strong>der</strong> Archivtag in Düsseldorf statt. Neben den deutschen Archivaren waren<br />

dieses Mal auch Kollegen aus Belgien, Luxemburg und den Nie<strong>der</strong>landen angereist.<br />

<strong>Die</strong> Themen umfassten neben <strong>der</strong> Vorstellung des Düsseldorfer Staatsarchivs die<br />

städtischen Archivbauten und das Deckenbausystem. Dr. Paul Bailleu, Gehe<strong>im</strong>er<br />

Archivrat, berichtete über das Provenienzsystem und dessen Anwendung <strong>im</strong> Berliner<br />

Gehe<strong>im</strong>en Staatsarchiv. Als Schlussredner referierte Archivrat Dr. Georg Sello über<br />

Zapon, ein Konservierungsmittel zur Erhaltung von Archivalien in <strong>der</strong> Archivpraxis.<br />

Zu diesem Thema wurde <strong>im</strong> Anschluss ein Ausschuss gewählt, bestehend aus dem<br />

Referenten Dr. Sello, dem Gehe<strong>im</strong>en Archivrat Dr. Hermann Grotefend und<br />

Archivdirektor Prof. Dr. Wiegand, um Erfahrungen bei <strong>der</strong> Zapon<strong>im</strong>prägnierung zu<br />

sammeln. <strong>Die</strong>se sollten auf dem nächsten Archivtag, welcher für 1904 geplant war,<br />

vorgetragen werden. 9<br />

Wie beschlossen, berichtete Archivrat Dr. Sello in Danzig 1904 über die Tätigkeit<br />

des Ausschusses. Er wies darauf hin, dass sich die Entfernung <strong>der</strong> Wohnsitze <strong>der</strong> drei<br />

Ausschussmitglie<strong>der</strong> hin<strong>der</strong>lich auf <strong>der</strong>en Arbeit auswirkte. Daher musste je<strong>der</strong><br />

einzeln <strong>im</strong> Sinne des Versammlungsbeschlusses vorgehen und sein Material für den<br />

Ausschussbericht zur Verfügung zu stellen. 10 Neben diesem Bericht sprach auch Dr.<br />

Perl, ein Fabrikbesitzer aus Berlin, über die Zaponverwendung in <strong>der</strong> Industrie.<br />

Anhand dieser Tatsachen lässt sich die Wichtigkeit des Themas und das Interesse <strong>der</strong><br />

deutschen Archivwelt erkennen, denn schon auf <strong>der</strong> Konferenz deutscher Archivare<br />

in Dresden 1899 wurde über die Zapon<strong>im</strong>prägnierung gesprochen. Damals wurde in<br />

diesem Zusammenhang zudem ein Beschluss erlassen, in welchem die Regierungen<br />

<strong>der</strong> Bundesstaaten ersucht wurden, in ihren Archiven Versuche mit <strong>der</strong><br />

Zapon<strong>im</strong>prägnierung durchführen zu lassen.<br />

Neben dem Thema <strong>der</strong> Zapon<strong>im</strong>prägnierung fand auch die Frage „Über eine<br />

gesetzliche Regelung des Schutzes von Archivalien und <strong>der</strong> Beaufsichtigung nicht<br />

9 Vgl. Protokolle des Dritten <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong>s zu Düsseldorf, 1902.<br />

10 Vgl. Dr. Sello: „<strong>Die</strong> bei <strong>der</strong> Zaponverwendung in <strong>der</strong> Archivpraxis gemachten Erfahrungen“ in:<br />

Protokolle des Vierten <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong>s zu Danzig, 1904, S. 66, sowie Dr. Sello: „Das Zapon in<br />

<strong>der</strong> Archivpraxis“ in Protokolle des Dritten <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong>s zu Düsseldorf, 1902, S. 60.<br />

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