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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

verbessert hatten. So verständigten sich <strong>im</strong>mer mehr Archive mittels eines<br />

schriftlichen Austausches und die Zahl <strong>der</strong> wechselseitigen Besuche war ebenfalls<br />

angestiegen. <strong>Die</strong> verstärkte Zusammenarbeit fand auch in einem gemeinsamen<br />

Verzeichnis aller deutschen und österreichischen Archivare ihren Nie<strong>der</strong>schlag.<br />

Daneben stehe die erfolgreiche Arbeit des gemeinsamen Ausschusses für die<br />

archivarische Berufssprache, <strong>der</strong> seine Ergebnisse auf dem 34. Archivtag<br />

vorstellte. 183 Seinen Diskussionsentwurf teilte Meisner in folgendende sechs Punkte<br />

ein: I. Archivwissenschaft, II. Archiv, III. Hauptarchivalien, insbeson<strong>der</strong>e die<br />

archivalische Natur des Briefes, IV. Bestand, Archivkörper, Fond, V.<br />

Ordnungsgrundsätze, VI. Fundbehelfe. Als ein Hauptkriterium für ein Verzeichnis<br />

deutscher Archivterminologie nannte Meisner die tatsächliche Gemeinsamkeit <strong>der</strong><br />

Sprache. So gäbe es z.B. in einigen Gegenden bzw. Bundeslän<strong>der</strong>n ganz<br />

unterschiedliche Bezeichnungen für Findmittel. Damit diese vereinheitlicht werden<br />

können, müsse jedes große Archivland seine geläufigen Begriffe sammeln, damit<br />

diese verglichen werden könnten. 184 Für die sich anschließende Diskussion schlug<br />

Dr. Meinert als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommission für Archivsprache vor, dass sich die<br />

Teilnehmer auf drei Diskussionspunkte beschränken sollten, u.a. sollte über den<br />

Begriff „Fond“ diskutiert werden. Beson<strong>der</strong>s Dr. Papritz, <strong>der</strong> kein Mitglied <strong>der</strong><br />

Kommission war, übte Kritik an einigen Stellen des Entwurfes. <strong>Die</strong> vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg einheitlich verabschiedete Berufssprache sei fehlerhaft gewesen und sie<br />

habe sich nicht durchgesetzt. Solch ein Fehler sollte seiner Meinung nach nicht noch<br />

einmal begangen werden. Ein neuer Versuch eine Berufssprache zu entwickeln, sei<br />

auch zeitraubend und schwierig.<br />

In seinem Schlusswort bedauerte Meisner die Tatsache, dass Papritz nicht in <strong>der</strong><br />

Kommission mitgearbeitet habe und sprach den Wunsch aus, Papritz solle doch<br />

beitreten. Nach dem auch Dr. Meinert nochmals Dr. Papritz bat, sich an <strong>der</strong> Arbeit<br />

<strong>der</strong> Kommission zu beteiligen, bat dieser um eine genaue Darstellung seiner<br />

gewünschten Arbeit, damit er seine Ansichten dazu schriftlich darlegen könne. <strong>Die</strong><br />

Diskussion wurde mit dem Hinweis, dass die weitere Erörterung in den<br />

Fachzeitschriften fortgesetzt werde, geschlossen. 185<br />

183<br />

Vgl. BA Dahlewitz-Hoppegarten, „Begrüßungsansprache zum 34. <strong>Deutschen</strong> Archivtag in<br />

Augsburg“, DO 6 / 354, o.Bl.<br />

184<br />

Vgl. Meisner, H.O. „ Über einige Fragen <strong>der</strong> deutschen Archivberufssprache“ in: „Der Archivar“,<br />

8. Jg., 1955, Nr. 4, Sp. 347-360.<br />

185<br />

Vgl. Der Archivar, 8. Jg., 1955, Nr. 4, Sp. 359-362.<br />

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