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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Neben den Referaten stand auf diesem Archivtag die deutsch-deutsche<br />

Zusammenarbeit <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Schon in seiner Begrüßungsrede sprach Winkler<br />

den Wunsch aus, den Archivtag als reine Fachtagung zu betrachten und somit<br />

jegliche politische Diskussion zu vermeiden. Als Vertreter <strong>der</strong> Delegation aus <strong>der</strong><br />

DDR richtete auch Dr. Lötzke ein paar Worte an die Tagungsteilnehmer. In seiner<br />

Rede ging er auf die Probleme ein, die das Archivwesen in beiden deutschen Staaten<br />

noch hatte und die seiner Meinung nach nur gemeinsam gelöst werden konnten.<br />

Dabei bezog er sich auf die Gespräche, die er mit den Gästen aus <strong>der</strong> BRD <strong>im</strong><br />

November 1953 geführt hatte. Er nannte beispielhaft den Austausch von Archivalien,<br />

die Wie<strong>der</strong>aufnahme eines Leihverkehrs von Archiv zu Archiv und die Ausarbeitung<br />

eines Entwurfs für die deutsche archivarische Berufssprache. Lötzke zeigte sich<br />

bestürzt über das Faktum, dass es in Westdeutschland noch viele wissenschaftliche<br />

Kreise gäbe, die über das Archivwesen in <strong>der</strong> DDR nicht informiert waren. Um dies<br />

zu än<strong>der</strong>n, lud er erneut und nun öffentlich seine Kollegen aus <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

ein, die Archive in <strong>der</strong> DDR zu besuchen und damit die Zusammenarbeit zu för<strong>der</strong>n.<br />

Als wichtiger Vortrag ist hier <strong>der</strong> Beitrag von Prof. Dr. H.O. Meisner über „Archive<br />

und Bibliotheken“ zu nennen. Damit wurden die Bibliothekare, die ebenfalls <strong>der</strong><br />

Einladung nach Goslar gefolgt waren, direkt in das Programm des <strong>Archivtage</strong>s<br />

einbezogen.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach einem Entwurf für eine deutsche archivarische<br />

Berufssprache wurde auf dem Archivtag ein Ausschuss für deutsche Archivsprache<br />

gegründet, dem auch H.O. Meisner angehörte. <strong>Die</strong>ser Ausschuss sollte bis zum<br />

nächsten Archivtag 1955 eben diesen gefor<strong>der</strong>ten Entwurf anfertigen. 181<br />

Der 34. Deutsche Archivtag 1955 in Augsburg wurde erneut dazu genutzt, die<br />

Verbesserungen <strong>im</strong> Verhältnis zwischen den Archivaren in Ost und West<br />

aufzuzeigen. Abermals war eine offizielle Delegation <strong>der</strong> Staatlichen<br />

Archivverwaltung entsandt worden. Daneben reisten Archivare an, die als Gäste des<br />

VdA begrüßt wurden. 182 Dr. Helmut Lötzke erhielt wie <strong>im</strong> letzten Jahr die<br />

Möglichkeit zu einer Begrüßungsrede. Er sprach davon, dass die Teilnahme <strong>der</strong><br />

Vertreter des Archivwesens <strong>der</strong> DDR an den <strong>Archivtage</strong>n schon zu einer gewissen<br />

Tradition geworden sei. Erfreut konnte er feststellen, dass sich die Situationen,<br />

welche durch Lötzke <strong>im</strong> vorangegangenen Jahr noch kritisiert worden waren,<br />

181 Vgl. Der Archivar, 7.Jg., 1954, Nr. 4.<br />

182 Vgl. HStA Düsseldorf, RW 29/88 Bl. 09.<br />

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