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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Vorsitzenden Dr. Winkler an Dr. Ernst Kaeber, den Direktor des Landesarchivs<br />

Berlin, begründete er die Entscheidung des Gesamtvereins. So hätte es <strong>der</strong> Vorstand<br />

des Gesamtvereins „schon aus finanziellen Gründen als für ihn untragbar erklärt,<br />

seine Hauptversammlung 1954 in Berlin abzuhalten. Seine einzelnen Vereine seien<br />

so schlecht bei Kasse, daß sie eine Reise ihrer Vertreter nach Berlin einfach nicht<br />

finanzieren könnten.“ 173 Auch befand <strong>der</strong> Vorstand den in Bremen gefassten<br />

Entschluss als etwas übereilt. Jedoch konnte man sich vorstellen 1955 zusammen mit<br />

dem Verband Deutscher Historiker in Berlin zu tagen. 174<br />

Obwohl diese Entscheidung wie ein Rückschlag für die sich <strong>im</strong>mer besser<br />

entwickelnden Beziehungen zwischen den Wissenschaftlern in Ost und West<br />

erschien, war das Jahr 1953 ein äußerst erfolgreiches für das Archivwesen in den<br />

beiden deutschen Staaten. So diskutierten die Teilnehmer des Bremer <strong>Archivtage</strong>s<br />

eine mögliche Rückführung <strong>der</strong> Bestände <strong>der</strong> Hanse-Archive, welche nach dem<br />

Krieg auf Umwegen über die Sowjetunion an das Zentralarchiv in Potsdam gelangt<br />

waren. <strong>Die</strong> Archivdirektoren <strong>der</strong> betroffenen Archive erhielten nach dem Archivtag<br />

die Möglichkeit nach Potsdam zu reisen und dort die Bestände einzusehen. So<br />

begaben sich <strong>im</strong> November 1953 Dr. Ahasver von Brandt aus Lübeck, Dr. von Lehe<br />

aus Hamburg und Dr. Prüser, Bremen, nach Potsdam. Beson<strong>der</strong>s von Brandt sprach<br />

sich für Verhandlungen über einen eventuellen Archivalienaustausch zwischen dem<br />

Zentralarchiv und den Hanse-Archiven aus. Er wies jedoch in einem Gespräch mit<br />

Dr. Lötzke darauf hin, dass es besser sei, die Verhandlungen zum<br />

Archivalienaustausch von den maßgeblichen Regierungsstellen führen zu lassen.<br />

Während <strong>der</strong> Besuche <strong>der</strong> oben genannten Herren in Potsdam wurden die Gespräche,<br />

welche auf dem Bremer Archivtag geführt wurden, weitergeführt. So diskutierten<br />

Organisatoren und Gäste über das Archivwesen in <strong>der</strong> DDR und BRD. Dabei stellten<br />

beide Seiten fest, dass in <strong>der</strong> BRD das Wissen über das Archivwesen in <strong>der</strong> DDR<br />

nach 1945 noch recht gering sei, da unter an<strong>der</strong>em die Verbindungen zu<br />

Westarchiven bis dahin sehr schwach ausgeprägt waren. So gab es den Vorschlag,<br />

dass Westarchivare verschiedene Archive in <strong>der</strong> DDR besuchen sollten, um <strong>der</strong>en<br />

Arbeit unmittelbar betrachten und beurteilen zu können. Dr. Lötzke sah in diesem<br />

173 GStA Berlin, Rep.178 B, 1.3, 1381.<br />

174 Vgl. GStA Berlin, Rep.178 B, 1.3, 1381.<br />

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