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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

geschehen. Daneben reisten jedoch noch weitere Archivare aus <strong>der</strong> DDR an, so dass<br />

insgesamt 23 Teilnehmer aus <strong>der</strong> DDR in Bremen anwesend waren. 167 Helmut<br />

Lötzke beschrieb den Archivtag und den damit verbundenen Historikertag in seinem<br />

Bericht als eine Zusammenkunft von Wissenschaftlern mit einem gesamtdeutschen<br />

Charakter. Nach seiner Begrüßungsrede formulierte er folgenden Wunsch: „Möge<br />

<strong>der</strong> 32. Archivtag <strong>der</strong> letzte sein, auf dem sich west- und ostdeutsche Berufskollegen<br />

als Gastgeber und Gäste gegenüberstehen.“ 168<br />

Hauptthema des ersten Tagungstages waren die Wirtschafts- und Betriebsarchive,<br />

über welche Dr. Vollmer mit den beiden Korreferenten Dr. Paul Mertens, Leiter des<br />

Westfälischen Wirtschaftsarchivs, und Dr. Hanns Leo Mikoletzky, Direktor des<br />

Finanz- und Hofkammerarchivs Wien, berichtete. Den zweiten Tagungstag eröffnete<br />

Dr. Walter Nissen mit seinem Bericht über das Schicksal <strong>der</strong> Bestände des<br />

Preußischen Gehe<strong>im</strong>en Staatsarchivs und des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs<br />

während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach den Vorträgen von Dr. Sante und<br />

Dr. von Lehe über „<strong>Die</strong> Archive zwischen Verwaltung und Wissenschaft“ bzw.<br />

„Archiv, Verwaltung und Wissenschaft in den Hansestädten“ sprach H.O. Meisner<br />

über den Stand <strong>der</strong> internationalen Archivterminologie. In diesem Zusammenhang<br />

schlug er die Bildung eines gesamtdeutschen nationalen Ausschusses für<br />

Archivsprache vor. <strong>Die</strong>ser sollte die deutschen Interessen <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

Archivterminologie <strong>im</strong> Internationalen Archivrat vertreten bzw. vorstellen. 169 Für das<br />

Archivwesen <strong>der</strong> DDR war dieser Vorschlag ein wichtiger Schritt in Richtung<br />

internationaler Zusammenarbeit, da sie 1956 erst offizielles Mitglied des<br />

internationalen Archivrates 170 (ICA) wurde. 171 Zum Abschluss des <strong>Archivtage</strong>s<br />

wurde West-Berlin als nächster Tagungsort vorgeschlagen, wobei die<br />

Tagungsteilnehmer diesen Vorschlag mit allgemeiner Zust<strong>im</strong>mung annahmen. 172<br />

<strong>Die</strong>s sollte jedoch nicht die entgültige Entscheidung sein. Da Archivtag und<br />

Hauptversammlung noch <strong>im</strong>mer gemeinsam abgehalten wurden, musste <strong>der</strong><br />

Gesamtverein deutscher Geschichts- und Altertumsvereine ebenfalls eine<br />

Entscheidung treffen. Jedoch wurde auf Seiten des VdA fest mit <strong>der</strong> Wahl Berlins<br />

gerechnet, welche dann doch auf Goslar fiel. In einem Schreiben des VdA-<br />

167<br />

Vgl. Der Archivar, 6. Jg., Nr. 4, 1953, Sp. 173.<br />

168<br />

Bericht H.Lötzke in: Archivmitteilungen Nr. 3, 1953, S. 66.<br />

169<br />

Der Archivar, 6. Jg., Nr. 4, 1953, Sp. 173-176.<br />

170<br />

Siehe Anhang S. 92.<br />

171<br />

Vgl. Brachmann, B.: „ Das Archivwesen <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Demokratischen Republik“, 1984, S. 50-<br />

51.<br />

172<br />

Vgl. Der Archivar, 6. Jg., Nr. 4, 1953.<br />

50

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