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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Kongresses erkundigte sich Vollmer be<strong>im</strong> Bundesministerium für gesamtdeutsche<br />

Fragen „welche Haltung seitens des <strong>Deutschen</strong> Archivausschusses einzunehmen<br />

ist“ 150 . Laut Ministerium sei „<strong>der</strong> wissenschaftliche Verkehr mit den offiziellen<br />

Instanzen <strong>der</strong> sowjetischen Besatzungszone“ <strong>im</strong>mer noch kompliziert, da die<br />

„Gegenseitigkeit“ 151 fehle. Denn die „offiziellen Instanzen“ erteilten den<br />

Wissenschaftlern, die eine Teilnahme an Veranstaltungen in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

wünschen, nur in „den seltensten Fällen“ die benötigten Interzonenpässe. 152 Dagegen<br />

stünden die Versuche dieser Instanzen, ohne Rücksicht auf Kosten viele<br />

Wissenschaftler aus <strong>der</strong> Bundesrepublik zur Teilnahme für Veranstaltungen in <strong>der</strong><br />

DDR zu gewinnen. <strong>Die</strong> „propagandistischen Absichten“ seien dabei „deutlich“ 153 .<br />

Daher empfahl das Bundesministerium dem <strong>Deutschen</strong> Archivausschuss, nur eine<br />

geringe Zahl von Teilnehmern zu dem Kongress zu schicken und keine offizielle<br />

Delegation zu entsenden. Eine Zahl von fünf bis sieben Vertretern des Archivwesens<br />

schien dem Ministerium angemessen zu sein. <strong>Die</strong>ser Empfehlung folgend nahmen<br />

acht Archivare die Einladung an, schon „um den Ostkollegen den Besuch des 31.<br />

<strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong>s in Nürnberg zu ermöglichen“ 154 , wie Vollmer meinte. Er<br />

selber sagte seine Teilnahme persönlich bei Korfes ab, ließ ihn aber wissen, dass er<br />

den einzelnen Mitglie<strong>der</strong>n des VdA die Teilnahme empfehlen werde und dass er<br />

hoffe auf dem Archivtag in Nürnberg mehr als nur einen Kollegen aus <strong>der</strong> DDR<br />

begrüßen zu können. <strong>Die</strong> Zusage Korfes´ sollte sich als falsch erweisen. 155<br />

Da es sich bei dem We<strong>im</strong>arer Kongress nach Korfes´ Vorstellung um eine<br />

„politische Kampfveranstaltung“ handeln sollte, wurde <strong>der</strong> Veranstaltungsort, <strong>der</strong><br />

Saal <strong>der</strong> Zentralen Verwaltungsschule in We<strong>im</strong>ar, entsprechend dekoriert. <strong>Die</strong><br />

Wände des Saales wurden mit politischen Spruchbän<strong>der</strong>n geschmückt, welche Prof.<br />

Dr. Flach entgegen seinen Vorstellungen nicht verhin<strong>der</strong>n konnte. Er schlug einen<br />

Spruch von Goethe „o<strong>der</strong> einem an<strong>der</strong>em großen deutschen Dichter“ 156 vor.<br />

<strong>Die</strong> Politik ließ sich an den drei Tagen des Kongresses (28. bis 30. Mai 1952) nicht<br />

vermeiden. Beson<strong>der</strong>s die Eröffnung war stark politisiert. <strong>Die</strong> Begrüßungsrede Otto<br />

150<br />

Oldenhage, K. ...(Hrsg.): Archiv und Geschichte: Festschrift für Friedrich P. Kahlenberg“, 2000,<br />

S. 127.<br />

151<br />

Ebd.<br />

152<br />

Ebd.<br />

153<br />

Ebd.<br />

154<br />

Ebd. S. 128.<br />

155<br />

Vgl. Oldenhage, K. ...(Hrsg.): Archiv und Geschichte: Festschrift für Friedrich P. Kahlenberg“,<br />

2000, S.128.<br />

156 Vgl. ebd. S.116.<br />

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