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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

<strong>der</strong> Ostzone „bald wie<strong>der</strong> in eine ungetrennte Zusammenarbeit zu kommen.“ 135<br />

Anschließend erinnerte Vollmer an die vergangenen <strong>Archivtage</strong> seit 1930 und die<br />

Nachkriegszeit, bedachte die Gründung des VdA als „wertvolle Frucht einer neuen<br />

Zeit“ 136 und wies darauf hin, dass auf diesem Archivtag wichtige Fragen wie <strong>der</strong><br />

Archivalienschutz zu erörtern seien. Daher war das Archivalienschutzgesetz <strong>der</strong><br />

deutschen Län<strong>der</strong> an die Spitze <strong>der</strong> Tagesordnung gesetzt worden. Daneben wurden<br />

unter an<strong>der</strong>em die Themen „Scheidung von staatlichem und städtischem Archivgut“,<br />

„Lage <strong>der</strong> Ostarchive“, „Archivalische Quellen zur jüngsten deutschen<br />

Vergangenheit“, „<strong>Die</strong> Wahrung des Provenienzprinzips be<strong>im</strong> Friedensvertrag“ und „<br />

Quellen zur Geschichte <strong>der</strong> Ostvertriebenen“ erörtert. 137<br />

Um am 29. Archivtag 1950 in Landshut teilnehmen zu können, baten die Kollegen<br />

aus <strong>der</strong> DDR 138 um eine frühe Zusendung <strong>der</strong> Einladungen, damit sie mit diesen<br />

rechtzeitig eine Ausreisegenehmigung beantragen konnten. 139 Trotzdem war es<br />

wie<strong>der</strong> nur einer geringen Anzahl möglich nach Landshut zu reisen. Auf dem<br />

Archivtag in Marburg 1951 war die restriktive Haltung <strong>der</strong> DDR gegenüber einer<br />

Reise ihrer Archivare in die Bundesrepublik noch deutlicher erkennbar. Einzig <strong>der</strong><br />

Leiter des Hauptstaatsarchivs Dresden, Dr. Hellmut Kretzschmar, erhielt die<br />

Möglichkeit, nach Marburg zu reisen. Um die Kollegen aus <strong>der</strong> DDR nicht nur als<br />

einfache Beobachter zu den <strong>Archivtage</strong>n einzuladen, sollte ihnen auch die<br />

Möglichkeit geboten werden, einen Vortrag beizusteuern. Doch das schien nicht nur<br />

aus reiner Freundlichkeit zu geschehen.<br />

Politische Gründe schienen dafür ebenso ausschlaggebend zu sein, wie ein Schreiben<br />

Vollmers an den Archivdirektor Dr. van Kempen in Göttingen zeigt. 140 So wurde Dr.<br />

Kretzschmar gebeten, ein Referat zum Thema „<strong>Die</strong> Archive und die<br />

Gegenwartsprobleme <strong>der</strong> Landesgeschichtsforschung“ auf dem Marburger Archivtag<br />

zu übernehmen. Jedoch konnte Kretzschmar dies nicht von sich aus entscheiden, er<br />

musste die HA AW hinsichtlich einer Bestätigung hinzuziehen. Nachdem er sich mit<br />

135<br />

Der Archivar, 2. Jg., Nr.2, 1949, Sp. 43.<br />

136<br />

Ebd.<br />

137<br />

Vgl. Ebd.<br />

138<br />

Mit <strong>der</strong> Verabschiedung <strong>der</strong> Verfassung <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Demokratischen Republik (DDR) am 07.<br />

Oktober 1949 wurde die SBZ abgelöst aus: „Meyers enzyklopädischen Lexikon“, Band 6, 1975, S.<br />

561.<br />

139<br />

Vgl. HStA Düsseldorf, RW 29/22 Bl. 12.<br />

140<br />

Vgl. HStA Düsseldorf, RW 29/21 Bl. 86.<br />

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