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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

binden, <strong>der</strong> bisher nur in <strong>der</strong> Westzone zugelassen sei.“ 128 Gegen<br />

Einzelmitgliedschaften waren jedoch keine rechtlichen Einwände möglich.<br />

Der 28. Deutsche Archivtag, <strong>der</strong> erste nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde<br />

ebenfalls auf dem Detmol<strong>der</strong> Archivtag beschlossen. Als Tagungsort wurde zuerst<br />

Landshut vorgeschlagen. Mit einem Hinweis auf die mögliche Hun<strong>der</strong>tjahrfeier <strong>der</strong><br />

Einrichtung <strong>der</strong> Frankfurter Nationalversammlung 1848 sprachen die dort ansässigen<br />

Tagungsteilnehmer hingegen eine Einladung nach Wiesbaden aus. Jedoch sollte auch<br />

Berlin nicht außer acht gelassen werden. Letztendlich fiel die Wahl endgültig auf<br />

Wiesbaden. Somit sollte <strong>der</strong> Archivtag zusammen mit <strong>der</strong> Tagung des Gesamtvereins<br />

deutscher Geschichts- und Altertumsvereine am 06. September 1948 dort<br />

stattfinden. 129 Aufgrund <strong>der</strong> Währungsreform wurden die beiden Veranstaltungen<br />

jedoch auf den 31. Mai des Jahres 1949 verlegt. 130<br />

Da <strong>der</strong> Archivtag einen überzonalen Charakter tragen sollte, wurden auch<br />

Einladungen an alle Staatsarchive in <strong>der</strong> SBZ verschickt. 131 Viele konnten aber <strong>der</strong><br />

Einladung nicht folgen, da sie entwe<strong>der</strong> keine Genehmigung für die Teilnahme<br />

bekamen o<strong>der</strong> einfach keine Zeit vorhanden war, die nötigen Papiere 132 zu<br />

beantragen. So mussten für 1949 die Archivare Flach, Direktor des Thüringischen<br />

Staatsarchivs sowie Archivrat Fritz Ortlepp aus Jena absagen. Sie taten es schweren<br />

Herzens wie ein Schreiben Ortlepps an Vollmer zeigt. So hoffte dieser, dass „bald<br />

<strong>der</strong> Tag kommen möge, <strong>der</strong> die Zonengrenzen beseitigt, so daß Deutsche ungehin<strong>der</strong>t<br />

zu <strong>Deutschen</strong> kommen können.“ 133 Dessen ungeachtet erschwerten schon die<br />

unterschiedlichen Währungen eine gewisse Zusammenarbeit. Ortlepp beispielsweise<br />

konnte aus Mangel an D-Mark den „Archivar“ nicht mehr beziehen. 134<br />

Trotzdem war es einigen Archivaren aus <strong>der</strong> Ostzone möglich am Archivtag in<br />

Wiesbaden teilzunehmen. <strong>Die</strong>ser wurde von Dr. Vollmer in seiner Funktion als 1.<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vereins deutscher Archivare eröffnet. Nach <strong>der</strong> Begrüßung des<br />

Kultusministers des Landes Hessen Dr. Stein, empfing Dr. Vollmer ebenfalls<br />

herzlichst die Archivare aus <strong>der</strong> Ostzone. Den Wunsch nach einer Vereinigung <strong>der</strong><br />

Trizone mit <strong>der</strong> Ostzone drückte Vollmer mit seinem Wunsch aus, mit den Kollegen<br />

128 Vgl. GStA Berlin, Rep. 178 B, 1.3. 1473, o.Bl.<br />

129 Vgl. Der Archivar, 1. Jg. 1948, Sp. 78.<br />

130 Vgl. GStA Berlin, Rep. 178 B, 1.3. 1473, o.Bl.<br />

131 Vgl. HStA Düsseldorf, RW 29/23 Bl. 66.<br />

132 Beispielsweise einen Interzonenpass.<br />

133 HStA Düsseldorf, RW 29/23 Bl. 88.<br />

134 Vgl. HStA Düsseldorf, RW 29/23 Bl. 88.<br />

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