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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

HA AW fest. Kreise, Stadt- und Landgemeinden wurden zur Einrichtung von<br />

Archiven o<strong>der</strong> Abgabe ihrer Archivalien an die Staatsarchive angehalten, die<br />

eigenmächtige Archivalienvernichtung wurde verboten und die Ausfuhr von<br />

Archivalien aus <strong>der</strong> DDR an die Genehmigung des MdI gebunden.<br />

Durch die Enteignung <strong>der</strong> Betriebe war eine große Menge Archivgut herrenlos<br />

geworden und somit gefährdet. Daher wurde die „Anweisung zur Errichtung von<br />

Betriebsarchiven“ am 27. April 1950 erlassen, durch die je<strong>der</strong> volkseigene Betrieb<br />

(VEB) und jede Vereinigung volkseigener Betriebe (VVB) ein Betriebsarchiv<br />

einrichten musste, in welchem alle Archivalien zu sammeln waren. Auch über diese<br />

Archive hatte die HA AW bzw. die jeweilige untergeordnete<br />

Landesarchivverwaltung Weisungsbefugnis und Kontrolle über die Kassationen. 111<br />

<strong>Die</strong> Auflösung <strong>der</strong> fünf Bundeslän<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Umwandlung in 14 Bezirke durch<br />

das „Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und <strong>der</strong> Arbeitsweise<br />

<strong>der</strong> staatlichen Organe“ vom 23. Juli 1952 wirkte sich auch auf das Archivwesen aus.<br />

Es kam zur Herausbildung einer Generaldirektion <strong>der</strong> Staatlichen Archive mit Sitz in<br />

Potsdam. <strong>Die</strong>se wurde <strong>im</strong> Februar 1953 mit <strong>der</strong> HA AW zur Staatlichen<br />

Archivverwaltung (STAV) des MdI vereinigt. Seit 1955 hatte sie ihren Sitz in<br />

Potsdam. <strong>Die</strong> Archivverwaltungen wurden in Archivinspektoren umgewandelt und<br />

1954, zusammen mit den Landeshauptarchiven und Landesarchiven, <strong>der</strong> Staatlichen<br />

Archivverwaltung direkt unterstellt. <strong>Die</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Archivinspektoren wurden<br />

noch <strong>im</strong> selben Jahr auf neugebildete Referate für das Archivwesen in den Bezirken<br />

übertragen. 112<br />

Bereits auf dem We<strong>im</strong>arer Kongress 113 wurde die zunehmende Politisierung des<br />

Archivwesens <strong>der</strong> DDR deutlich. <strong>Die</strong>se nahm in den nächsten Jahren <strong>im</strong>mer mehr zu.<br />

Dabei wurden die archivarischen Quellen und die Archive für die politische<br />

Öffentlichkeitsarbeit genutzt, die vor<strong>der</strong>gründlich die Propaganda gegen die<br />

Nichtsozialistischen Staaten unterstützen sollte. In <strong>der</strong> DDR wurde die Erforschung<br />

<strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Arbeiterbewegung bzw. die „Entlarvung von<br />

Nazikriegsverbrechern, Militaristen und Blutrichtern in Westdeutschland“ 114 in den<br />

Vor<strong>der</strong>grund gestellt. In den sechziger Jahren sollten die Archive stärker in die<br />

111<br />

Vgl. Sydow, J.: „ Das Archivwesen <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Demokratischen Republik“ in: Der Archivar, 4.<br />

Jg. Nr. 2, 1951, Sp. 57-58.<br />

112<br />

Vgl. Brachmann, B.: „ Das Archivwesen <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Demokratischen Republik“, 1984, S. 40-<br />

41.<br />

113<br />

Siehe S. 46.<br />

114<br />

Kahlenberg, F.: „Deutsche Archive in West und Ost“, 1972, S. 75.<br />

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