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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

<strong>Die</strong> Ausdehnung des Vereins und des Archivbeirats erfolgte in ersten Schritten 1947.<br />

So wurde auf <strong>der</strong> Archivtagung <strong>der</strong> deutschen Archivare in Bamberg <strong>im</strong> April 1947<br />

die Erweiterung auf die amerikanische Zone beschlossen. Da sich jedoch keine<br />

Einigung über die Mitgliedschaft und die Zusammensetzung des nunmehr bizonalen<br />

Vereins finden lassen konnte, wurde eine Kommission zur Bearbeitung dieser<br />

Sachlage eingesetzt. Dabei wurde festgestellt, dass grundsätzlich und rechtlich keine<br />

Bedenken gegen den Eintritt von Archivaren <strong>der</strong> französischen und sowjetischen<br />

Zonen in den Verein geltend gemacht werden können, da es sich um einen erlaubten<br />

Verein handelte. Jedoch durften außerhalb <strong>der</strong> Bizone keine Ortsgruppen des VdA<br />

gegründet werden. 105<br />

In <strong>der</strong> sowjetischen Besatzungszone wurden Archivare, die während <strong>der</strong> Zeit des<br />

Nationalsozialismus tätig waren, <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> „Entnazifizierung“ entlassen o<strong>der</strong><br />

ihnen wurde eine Tätigkeit in neu geschaffenen Einrichtungen verwährt. 106 Somit<br />

herrschte in den Archiven ein enormer Personalmangel. <strong>Die</strong> noch verbliebenen<br />

Archivare gingen, genau wie ihre Kollegen in den westlichen Besatzungszonen, so<br />

gut es ging ihrer Tätigkeit nach. Neben den Bemühungen, die zerstörten Archive<br />

wie<strong>der</strong> aufzubauen und ausgelagerte Archivalien zurückzuführen, machten sie sich<br />

auch Gedanken über die Zukunft des Archivwesens. So gab es bereits 1945<br />

Vorschläge über die Bildung einer zentralen Archivverwaltung. <strong>Die</strong>se sollte nach<br />

einer Wie<strong>der</strong>vereinigung für ganz Deutschland zuständig sein. Der Sitz dieser<br />

zentralen Verwaltung sollte in Berlin-Dahlem, d.h. <strong>im</strong> Gehe<strong>im</strong>en Staatsarchiv sein<br />

und besetzt werden sollte sie ausschließlich mit Beamten des Potsdamer Reichs- und<br />

Heeresarchivs. Finanziert werden sollte sie durch den Etat <strong>der</strong> Stadt Berlin. Daneben<br />

plante die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) die Schaffung<br />

eines Zentralarchivs, welches aus dem Reichs- und Heeresarchiv in Potsdam<br />

hervorgehen, <strong>der</strong> Zentralarchivverwaltung unterstehen und ebenfalls aus den Mitteln<br />

<strong>der</strong> Stadt Berlin finanziert werden sollte. 107 1946 wurden die Mittel für das<br />

„Zentralarchiv in <strong>der</strong> sowjetischen Besatzungszone“ von <strong>der</strong> SMAD genehmigt und<br />

dessen Gründung offiziell befohlen. Bereits am 01. Juni 1946 nahm das<br />

Zentralarchiv seine Arbeit auf. 108 <strong>Die</strong> Schaffung einer zentralen Archivverwaltung<br />

105 Vgl. Bericht Dr. B. Schulze in: GStA Berlin, Rep. 178 B, 1.3, 1380, o.Bl.<br />

106 Vgl. Brachmann, B.: „ Das Archivwesen <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Demokratischen Republik“, 1984, S. 31.<br />

107 Vgl. GStA Berlin, Rep. 178 B, 1.3, 1379, o.Bl.<br />

108 Vgl. Kahlenberg, F.: „Deutsche Archivare in West und Ost“, 1972, S. 31<br />

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