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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

3. <strong>Die</strong> <strong>Archivtage</strong> <strong>im</strong> Ost-/ Westkonflikt<br />

3.1 <strong>Die</strong> Situation des <strong>Deutschen</strong> Archivwesens in <strong>der</strong> Nachkriegszeit 1945 bis<br />

1949<br />

Durch die Kapitulation Deutschlands am 08. Mai 1945 fand nicht nur <strong>der</strong> Zweite<br />

Weltkrieg in Europa ein Ende. Auch <strong>der</strong> Staatsapparat und die Institutionen des<br />

Dritten Reiches waren zerstört worden. Das Gebiet des ehemaligen Dritten Reiches<br />

wurde von den Siegermächten in Besatzungszonen aufgeteilt, welche nun durch die<br />

alliierten Streitkräfte verwaltet wurden. Auch die Archive oblagen <strong>der</strong> Befehlsgewalt<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Besatzungsmacht.<br />

Durch den Krieg waren erhebliche Verluste an Archivgut zu beklagen, viele Archive<br />

waren zerstört und <strong>der</strong>en Bestände waren entwe<strong>der</strong> vernichtet o<strong>der</strong> lagen verstreut in<br />

verschiedenen Auslagerungsorten. 99<br />

1946 wurde in <strong>der</strong> britischen Besatzungszone <strong>der</strong> „Beirat für Archivwesen in <strong>der</strong><br />

britischen Zone“ gegründet. Zu diesem Zeitpunkt bestand dieser aus dem<br />

Archivdirektor des Staatsarchivs Düsseldorf Dr. Bernhard Vollmer, dem Direktor des<br />

Staatsarchivs Münster Prof. Dr. Bauermann und dem Leiter des Stadtarchivs in<br />

Braunschweig Dr. Werner Spieß. 100 <strong>Die</strong>ser Beirat sollte als Beratungsinstanz in<br />

allgemeinen Archivangelegenheiten zwischen den britischen und deutschen<br />

Verwaltungsstellen fungieren. Weitere Aufgaben des neuen Arbeitsausschusses<br />

waren die Schaffung von Austauschmöglichkeiten <strong>im</strong> Personal und die Überwachung<br />

einer einheitlichen Ausbildung des archivarischen Nachwuchses. 101<br />

Daneben wurde die Herausgabe eines „Mittelungsblattes für das deutsche<br />

Archivwesen“, des „Archivars“, beschlossen. <strong>Die</strong>se Zeitschrift sollte als Nachfolger<br />

des Mitteilungsblattes <strong>der</strong> Preußischen Archivverwaltung, welches von 1936 – 1945<br />

erschienen war, über das deutsche Archivwesen informieren und den Archivaren die<br />

Möglichkeit bieten, sich auf dieser Ebene auszutauschen. Das selbstgestellte Ziel <strong>der</strong><br />

Zeitschrift war es, eine Verbindung zwischen den deutschen Archiven zu schaffen<br />

und gleichzeitig als Bindeglied zwischen den Archivaren und den Archivpflegern zu<br />

fungieren. Das Mitteilungsblatt sollte <strong>der</strong> Aufnahme von Personalnachrichten dienen.<br />

99 Vgl. Brachmann, B.: „Das Archivwesen <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Demokratischen Republik“, 1984, S. 30- 31.<br />

100 Vgl. GStA Berlin, Rep. 178 B, 1.3, 1380, o.Bl.<br />

101 Vgl. Der Archivar, 1. Jg., Nr. 1, 1947, Sp.1.<br />

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