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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Tag nach hinten zu verschieben. Am 17. und 18. September nahmen die<br />

Tagungsteilnehmer an den Feierlichkeiten in Frankfurt am Main teil und am 19. und<br />

20. September am Archivtag in Karlsruhe. Dort sprachen Dr. Franz Josef Knöpfler<br />

über „Archive und Familienforschung in <strong>der</strong> heutigen Zeit“, Dr. Georg Winter über<br />

„Staatsarchive und Stadtarchive“, Prof. Dr. Ludwig Bittner berichtete über das<br />

„Gesamtinventar des Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien“ und sein Kollege Prof.<br />

Dr. Stolz über „<strong>Die</strong> Bedeutung des Archivs <strong>der</strong> ober- und vor<strong>der</strong>österreichischen<br />

Regierung in Innsbruck für die Geschichte südwestdeutscher Landschaften“. Zum<br />

Abschluss sprach H.O. Meisner über „<strong>Die</strong> gegenwärtige Organisation und<br />

Zuständigkeit des Reichsarchivs“. 91<br />

Um die Wichtigkeit des <strong>Archivtage</strong>s zu betonen und eine hohe Teilnehmerzahl zu<br />

erreichen, erließ Albert Brackmann, zu diesem Zeitpunkt Generaldirektor <strong>der</strong><br />

preußischen Staatsarchive, Anweisungen, in denen beson<strong>der</strong>s die jüngeren Archivare<br />

ermutigt wurden, den Archivtag zu besuchen. Zu diesem Zweck wurden be<strong>im</strong><br />

Preußischen Ministerpräsidenten Reisezuschüsse beantragt, die beson<strong>der</strong>s den<br />

jüngeren Kollegen zugute kommen sollten. Auch wurden den Beamten <strong>der</strong><br />

preußischen Archivverwaltung, die am Archivtag und <strong>der</strong> Gesamtvereinstagung<br />

teilnehmen wollten, bis zu sieben Tage Urlaub, den Archivaren in den Ostgebieten<br />

bis zu neun Tage ohne Anrechnung auf den Jahresurlaub, genehmigt. Für die<br />

Teilnahme an den Feierlichkeiten in Frankfurt am Main erhielten die Archivare noch<br />

einen weiteren Tag. 92 Zudem sollten die Staatsarchive durch <strong>der</strong>en Leiter bzw. einen<br />

wissenschaftlichen Beamten auf jedem Archivtag vertreten sein, da die Tagungen<br />

<strong>im</strong>mer mehr für Besprechungen zwischen dem Generaldirektor <strong>der</strong> Staatsarchive und<br />

den Vertretern <strong>der</strong> Archive genutzt wurden. 93<br />

Der lange Prozess <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Archivare an die Politik des<br />

Nationalsozialismus schien mit dem 27. Archivtag in Gotha 1937 abgeschlossen zu<br />

sein. Albert Brackmann definierte in seiner Eröffnungsrede den Zweck <strong>der</strong><br />

<strong>Archivtage</strong> neu. So sollen sie den Archivaren „die große, einheitliche Ausrichtung<br />

geben“, die sie „<strong>im</strong> Dritten Reich für die Erledigung <strong>der</strong> umfassenden dienstlichen<br />

Aufgaben“ 94 dieser Zeit benötigen. Dass die <strong>Archivtage</strong> von Presse und Politik<br />

91 GStA Berlin, Rep. 178 (A), VII, 3A3, Vol. III, o.Bl.<br />

92 Vgl. MB Nr. 3, August 1936<br />

93 Vgl. MB Nr. 5, Oktober 1936<br />

94 Vgl. GStA Berlin, Rep. 178 (A), VII, 3A3, Vol. III, o.Bl.<br />

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