22.12.2012 Aufrufe

Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

dem Historiker und Archivar „neue Bahnen weisen und neue Ziele stecken“ 86 würde.<br />

Es sei nunmehr <strong>der</strong>en Verpflichtung, sich vor allem mit „den Fragen nach dem<br />

Werden und Wachstum, dem Wesen und <strong>der</strong> Struktur“ des deutschen Volkes zu<br />

beschäftigen. 87 Doch neben diesem Pathos ging Vaupel auch auf wichtige<br />

archivische Probleme ein. So for<strong>der</strong>te er den Schutz des nichtstaatlichen Archivguts<br />

und die Einführung <strong>der</strong> dafür nötigen Archivgesetzte. <strong>Die</strong>se waren auch Teil <strong>der</strong><br />

Aufgaben die Albert Brackmann in den nächsten Jahren lösen wollte. Dazu zählten<br />

die Vereinheitlichung des Archivwesens, die Unterstützung <strong>der</strong> sippenkundlichen<br />

und <strong>der</strong> Familienforschungen, wie sie auch von Gercke angesprochen wurden, sowie<br />

eine aktive Öffentlichkeitsarbeit. 88<br />

Um die For<strong>der</strong>ung Albert Brackmanns nach einer Vereinheitlichung des<br />

Archivwesens zu realisieren, sollte eine Reichsarchivverwaltung geschaffen werden.<br />

Dazu wurde 1935 noch keine Einigung getroffen. 89 <strong>Die</strong> ungewisse Lage <strong>der</strong><br />

Reichsarchivverwaltung führte dazu, dass Albert Brackmann den 26. Archivtag auf<br />

das Frühjahr 1936 verschob. In einer Mitteilung Brackmanns vom 25. Juli 1935 an<br />

Otto Riedner, <strong>der</strong> Schriftleiter <strong>der</strong> Zeitschrift für bayrische Landesgeschichte, machte<br />

er die Referenten in den Ministerien dafür verantwortlich, da sie es „angesichts <strong>der</strong><br />

ungewissen Situation <strong>der</strong> Reichsarchivverwaltung für unzweckmäßig hielten, wenn<br />

die Frage <strong>der</strong> Reichsarchivverwaltung, des Reichsarchivalienschutzgesetzes o<strong>der</strong> des<br />

Verhältnisses <strong>der</strong> Archivverwaltung zu <strong>der</strong> Reichsstelle für Sippenforschung und den<br />

kommenden Sippenämtern diskutiert werden würde.“ 90 Auch war eine Absage des<br />

Historikertages geplant.<br />

1936 gab es aber keineswegs zwei deutsche <strong>Archivtage</strong>. Der 25. Archivtag fand wie<br />

gewohnt <strong>im</strong> September statt. Über den Austragungsort wurde <strong>im</strong> vorhinein lange<br />

diskutiert. Geplant war Hannover, denn dort sollte <strong>der</strong> Archivtag eigentlich 1935<br />

stattfinden. Jedoch feierte 1936 das Stadtarchiv in Frankfurt am Main sein<br />

500jähriges Jubiläum.<br />

Somit entschlossen sich die Mitglie<strong>der</strong> des Ausschusses zur Vorbereitung des<br />

<strong>Archivtage</strong>s dafür, den Archivtag nach Karlsruhe zu verlegen und diesen um einen<br />

86<br />

Abschrift: „Wiesbadener Tageblatt“ vom 13.08.1934 in: GStA Berlin, Rep. 178 (A), VII, 3A3, adh.<br />

Sammlung, o.Bl.<br />

87<br />

Ebd.<br />

88<br />

Vgl. Abschrift: „Wiesbadener Tageblatt“ vom 13.08.1934 in: GStA Berlin, Rep. 178 (A), VII, 3A3,<br />

adh. Sammlung, o.Bl., sowie Musial, T.: „Staatsarchive <strong>im</strong> Dritten Reich“, 1996, S. 32.<br />

89<br />

Näheres nachzulesen in „Staatsarchive <strong>im</strong> Dritten Reich“ von T. Musial,, S. 34 – 43.<br />

90<br />

GStA Berlin, Rep. 178 (A), VII, 3A3, Vol III., o.Bl.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!