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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Am zweiten Tagungstag, dem 01.September, wurde über „Archivaliendiebstähle und<br />

ihre Verhütung“, als Hauptthema dieses <strong>Archivtage</strong>s diskutiert. Dort einigten sich die<br />

Teilnehmer auf die Foliierung 53 <strong>der</strong> Archivalien als sicherstes Mittel zur Vorbeugung<br />

von <strong>Die</strong>bstählen. Zudem hielten es die Tagungsteilnehmer für notwendig, dass sich<br />

die Archivverwaltungen „nicht nur bei glatt nachgewiesener Regelwidrigkeit eines<br />

Benutzers, son<strong>der</strong>n auch schon bei bloßem schweren Verdacht gegenseitige<br />

vertrauliche Warnungen zugehen lassen.“ 54 <strong>Die</strong>s wurde am Schluss <strong>der</strong> Tagung<br />

mittels einer Resolution festgehalten.<br />

Als weitere Referenten an diesem zweiten Tagungstag folgten Hofrat Hödl, <strong>der</strong> über<br />

das Kriegsarchiv in Wien sprach, und Staatsoberarchivar Dr. Wilhelm Fürst, welcher<br />

in seinem Vortrag über „<strong>Die</strong> reichsstädtischen Archive Bayerns <strong>im</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Mediatisierung, mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Regensburger Archives“<br />

informierte. Für den nächsten Archivtag wurde auf Anregung Prof. Dr. Overmanns<br />

das Thema „Das Verhältnis zwischen Staats- und Stadtarchiven“ als Schwerpunkt<br />

gewählt. 55 So befassten sich auf dem folgenden Archivtag in Kiel 1926 drei Vorträge<br />

mit dieser Problematik: Staatsarchivrat Dr. Reinhard Lüdicke mit seinem Referat<br />

„<strong>Die</strong> staatlichen und die nichtstaatlichen Archive und ihr Verhältnis zueinan<strong>der</strong>“ und<br />

<strong>der</strong> Initiator des Themas Prof. Dr. Overmann, welcher seinen Vortrag schlicht mit<br />

„Staatsarchive und Stadtarchive“ betitelte. Nach <strong>der</strong> anschließenden Diskussion<br />

stellte Staatsarchivdirektor Dr. Paul Richter „<strong>Die</strong> Entwicklung des Kieler<br />

Staatsarchivs und seine Bestände“ vor, womit diese Thematik geschlossen wurde.<br />

Anschließend sprach Staatsarchivrat Dr. Walter Stephan über die „Archivpflege und<br />

Archivinventarisation in Schleswig-Holstein“, und Dr. Hesele schloss die<br />

Vortragsrunde mit seinem Beitrag zum Thema „Schreibmaschine und Archiv“,<br />

welchem sich eine Abschlussdiskussion anschloss. 56<br />

1927 fand <strong>der</strong> Archivtag, dem nationalen Gedanken folgend 57 , in Speyer statt.<br />

Auf die zwei Tagungstage waren insgesamt acht Vorträge verteilt. Das Auftaktreferat<br />

hielt Oberarchivrat Dr. Baier, <strong>der</strong> über „Das Grenzjahr für Archivalienfreigabe bei<br />

wissenschaftlicher Benutzung“ sprach. Nach Beendigung <strong>der</strong> sich anschließenden<br />

Diskussion informierte Hofrat Dr. Viktor Thiel über den Stand des österreichischen<br />

53 <strong>Die</strong> Nummerierung <strong>der</strong> Blätter einer Akte aus: Lexikon Archivwesen <strong>der</strong> DDR, 1977, S. 131.<br />

54 Musial, T.: „Staatsarchive <strong>im</strong> Dritten Reich“, 1996, S. 87.<br />

55 Vgl. Siebzehnter Deutscher Archivtag in Regensburg, 1926.<br />

56 Vgl. KB 74 Jg. (1926) Nr. 10-12.<br />

57 Siehe dazu S. 17.<br />

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