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Die Konstituierung der Archivtage im Deutschen Kaiserreich

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<strong>Die</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Archivtage</strong><br />

Doppelt beschriebene Dokumente ließen sich wohl so bearbeiten, dass einmal die<br />

ältere und ein an<strong>der</strong>es Mal die jüngere Schrift deutlicher gelesen werden konnte.<br />

Archivdirektor Dr. Winter, welcher den Archivtag nach Wien eingeladen hatte, hielt<br />

darauf den Abschlussvortrag, in dem er das neue Gebäude des k.u.k. Haus-, Hof- und<br />

Staatsarchivs vorstellte, welches <strong>im</strong> Anschluss besichtigt wurde. 15<br />

Am 14. September 1907 trafen sich die deutschen Archivare in Karlsruhe zum 7.<br />

Archivtag. Auch dort wurde über die Erfahrung mit dem Archivalienschutz referiert.<br />

Der Gehe<strong>im</strong>e Archivrat Dr. Karl Obser informierte über diesen in Baden. Darauf<br />

sprach Reichsarchivassessor Dr. Ivo Striedinger über das Versenden von<br />

Archivalien. Am Ende seines Vortrages fasste Striedinger sieben Thesen zu diesem<br />

Thema zusammen. <strong>Die</strong>se wurden jedoch nicht diskutiert. Sie sollten auf dem<br />

nächsten Archivtag aufgegriffen werden. Daher ging man zum nächsten Referat<br />

über, welches den Titel „Das französische Archivwesen und seine Entwicklung in<br />

den letzten Jahrzehnten“ trug und vom kaiserlichen Archivdirektor Dr. Hauviller<br />

vorgetragen wurde.<br />

Im letzten Vortrag informierte Archivassessor Fritz Frankhauser über den „Neubau<br />

des Großherzoglichen Badischen General-Landesarchivs“, welchem sich eine<br />

Besichtigung desselben anschloss. Ein Ausflug nach Speyer am 15. September stellte<br />

das Ende des siebenten <strong>Archivtage</strong>s dar. 16<br />

Der achte Archivtag, <strong>der</strong> sich 1908 in Lübeck eingefunden hatte und zum ersten Mal<br />

auf zwei Tage ausgedehnt wurde, begann mit <strong>der</strong> Debatte über die Thesen zur<br />

Versendung von Archivalien von Dr. Striedinger, welche er auf dem vorhergehenden<br />

Archivtag aufstellte hatte. Anschließend sprach Dr. Jean Lulvès aus Hannover über<br />

„<strong>Die</strong> Verwaltung <strong>der</strong> Staatsarchive Italiens <strong>im</strong> letzten Jahrhun<strong>der</strong>t“. Nach einer Pause<br />

referierte Senatssekretär Dr. Anton Hagedorn über „Das hamburgische Staatsarchiv<br />

und die Personenforschung“. <strong>Die</strong> anschließende Diskussion nutzte<br />

Reichsarchivdirektor Dr. Secher, welcher sich auch schon auf den vorangegangenen<br />

<strong>Archivtage</strong>n oft zu Wort gemeldet hatte, um aufzuzeigen, wie das dänische<br />

Archivwesen mit <strong>der</strong> Personenforschung und Genealogie umgeht. Danach wurde die<br />

Sitzung des ersten Tages geschlossen. Am 21. September, dem zweiten Tagungstag,<br />

besuchten die Teilnehmer des <strong>Archivtage</strong>s eine Ausstellung über die Stadt Lübeck in<br />

15 Vgl. Protokolle des Sechsten <strong>Deutschen</strong> Archivtags zu Wien,1906.<br />

16 Vgl. Protokolle des Siebenten <strong>Deutschen</strong> Archivtags zu Karlsruhe, 1907.<br />

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