TOPFIT Juli 2020
Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness
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Nr. 2 / 2020
Jahrgang 20
DAS
KoStenloSe
Bescheid wissen
gesund BleiBen
Winzig, aber gefährlich
Die last mit den Viren
reizDarm
Das hilft, das schadet
rat aus Der apotheke
lavendel – arzneipflanze des Jahres
aqua- fitness
Endlich wiEdEr SpaSS im waSSEr
THEMA AKTUELL
4 Feinde en miniature:
Die Last mit dem Virus
6 Zeckensaison:
Neue Zeckenarten auf dem Vormarsch
DIAGNOSE & THERAPIE
8 Volksleiden Arthrose und Diabetes
10 Reizdarmsyndrom: Wie ein rebellischer Darm
beruhigt werden kann
12 Für eine schöne Körperkontur:
Fettabsaugung
13 Bösartige Erkrankungen von Bauchorganen:
HPB-Chirurgie zur Verbesserung der
Heilungschancen
16 Behandeln mit Eigenblut —
ACP-Therapie in der Orthopädie
18 LMU Klinikum: Was tun bei Hitze?
Empfehlungen aus der Praxis für die Praxis
GESUND LEBEN
22 Gesundheitsprophylaxe: Seien Sie aktiv!
AUS DER APOTHEKE
24 Lavendel — Arzneipflanze des Jahres 2020
FITNESS
Liebe Leserin, lieber Leser,
Auslandsurlaub in Zeiten von Corona? Was noch im April
undenkbar schien, ist wieder möglich: Für einen Großteil
der (europäischen) Länder sind die Reisewarnungen aufgehoben,
die Einreisebeschränkungen für deutsche Touristen
wurden vielerorts gelockert. Schön, dass wir uns ein
großes Stück Normalität zurückerobert haben: Nicht nur,
dass Sommerferien in der Ferne wieder möglich sind, sondern
wir sind auch im Alltag wieder mobil, wir sitzen wieder
mit den Kollegen im Büro, wir dürfen wieder in der
Gruppe joggen und wir können auch wieder die Geburtstagsfeier
unseres besten Freundes besuchen.
Also, alles gut?
Ehrlich gesagt: Wir wissen es nicht.
Fest steht: Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, immer
wieder gibt es Hotspots, die zeigen: Wir bewegen uns
nach wir vor auf sehr dünnem Eis. Mehr noch: Viele Experten
haben die Entstehung einer zweiten Infektionswelle
schon jetzt fest im Blick. Und manch einer wie etwa Prof.
Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Weltärztebundes,
glaubt, dass diese zweite Welle uns härter treffen
könnte als die erste: »Weil wir nicht mehr so vorsichtig sein
werden«, so seine Befürchtung.
Die Botschaft der Fachwelt ist klar: Ob ein Anstieg an Neuinfektionen
ausbleibt oder nicht, hängt ganz entscheidend
von uns selbst ab. Immerhin wissen wir inzwischen, wie es
geht: Aufmerksam bleiben, Abstand halten, Mundschutz
tragen, Hände waschen. Na, dann: Nicht lockerlassen!
In diesem Sinn einen guten Sommer wünscht
26 Die Badesaison hat wieder begonnen —
wenn auch verspätet: Aqua-Fitness
PROMOTION
20 Der ganz persönliche Sessel
21 Bildschirmbrillen:
Perfekte Sehhilfe für den digitalen Alltag
RUBRIKEN
20 Medizinische Fachberatung
20 Impressum
28 Gewinnspiel
30 Rätsel
Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin
PS: Gewinnerin des letzten Gewinnspiels ist
Frau Christine B. aus Ebersberg
Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:
TOPFIT ist in Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Kliniken, Arzt- und
Heilpraktiker-Praxen in München und Umgebung kostenlos erhältlich.
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31 Corona — News & Infos
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20 Jahre Schuh-Forum –
Rat und Hilfe rund um den diabetischen Fuß
Diabetes birgt ein hohes Risiko
Diabetes mellitus ist eine der großen Volkskrankheiten.
Rund 8 Millionen Zuckerkranke
leben derzeit in Deutschland — Tendenz steigend.
Nicht nur ältere Menschen, auch immer
mehr jüngere Menschen sind betroffen. Jedes
Jahr erkranken hierzulande eine halbe Million
Bundesbürger an Typ II Diabetes. Häufig leiden
die Betroffenen an Fußschädigungen — eine
leidvolle Folgeerscheinung dieser Erkrankung.
Stefan Koppert, Sepp Ingerl und Sebastian
Wartner, Gründer des Schuh-Forums und erfahrene
Experten, haben sich seit nunmehr 20
Jahren auf diese Patientengruppe spezialisiert.
Zusammen mit ihrem gut geschulten Team
beraten sie ihre Kunden in allen Belangen rund
um den diabetischen Fuß.
Wenn Diabetespatienten Rat und Unterstützung in
einer der insgesamt fünf Filialen des Schuh-Forums
suchen, blicken die meisten schon auf einen jahrelang
erhöhten Blutzuckerspiegel zurück. Nervenschäden
und Gefäßverengungen sind die Folgen,
die wiederum zu schlimmen Läsionen, das heißt
pathologische Veränderungen, wie Ulzerationen,
nicht heilende Geschwürbildung an der Fußsohle,
führen können. Im schlimmsten Fall droht die
Amputation von einzelnen Zehen oder sogar eine
Beinamputation. Auslöser sind oft schlecht eingestellter
Blutzucker, nicht passendes Schuhwerk, das
Druckstellen versursacht, sowie unsachgemäße Fußpflege.
»Die Behandlung von Diabetikerfüßen gehört in
die Hände geschulter Fachleute!«
Gerade im Bereich der Füße ist die Haut besonders
anfällig. Hautreizungen, Ekzeme, Pilzneigung, verstärkte
Hornhautbildung, begleitet mit Hautrissen,
und Rhagaden (auch als Schrunde bekannt) führen
oft zu erheblichen schmerzhaften Problemen. Leidet
der Patient zusätzlich an einer Polyneuropathie, das
heißt sind zusätzlich die Nerven geschädigt, werden
diese Auffälligkeiten nicht oder nur teilweise wahrgenommen.
Auch Veränderungen des Fußskeletts,
wie Krallen und Hammerzehen, Hallux valgus, Ballen-Hohlfüße
bis hin zum völligen Zusammenbruch
der Fußwurzel, sind Folgen von Nervenschäden.
Mit der richtigen Vorbeugung und frühzeitigen
Behandlung lässt sich dies abmildern oder sogar
verhindern. Die Behandlung von Diabetikerfüßen
gehört in die Hände geschulter Fachleute, die sich
mit den vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten dieser
Folgeerkrankung bestens auskennen. Fachgerechte
podologische Fußbehandlungen zusammen
mit gut druckentlastenden Diabetes-Fußbettungen
in passenden Schuhen gehören zu einer guten
Prophylaxe. Ausgeprägte Fußschäden und Dysproportionen
benötigen Diabetesschutzschuhe oder
orthopädische Maßschuhe und sind ein Fall für die
Experten des Schuhforums. Das Unternehmen ist
Partner aller Krankenkassen. In der Filiale Poing
erwartet die Kunden ein umfangreiches Angebot an
Bequemschuhen in allen Weiten.
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4 Thema aktuell
Feinde en miniature
Die Last mit dem Virus
Foto oben: © Kot Kenneth / 123rf.com
Viren sind nicht nur sehr wandelbar,
sondern auch sehr anpassungsfähig.
Wie bedrohlich diese Fähigkeit für
uns Menschen werden kann, zeigt sich
gerade an der SARS-CoV-2-Pandemie,
bei der es einem neuartigen Coronavirus
innerhalb kürzester Zeit gelungen
ist, sich weltweit erfolgreich im
Menschen zu verbreiten.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Das Virus, das die Welt seit Ende Dezember
in Atem hält, ist winzig – es misst gerade
einmal 60 bis 140 Nanometer. Und es ist
auch nicht besonders robust. SARS-CoV-2 ist
zwar mit einer Fettummantelung ausgestattet,
doch ausgerechnet diese Lipidhülle macht es
empfindlich gegen fettlösende Substanzen: Etwas
Wasser und Seife können das Virus in einer
halben Minute vernichten. Und doch ist es dem
rundlichen, mit zahlreichen markanten Spikes
bestückten und bis vor Kurzem noch völlig unbekannten
Coronavirus gelungen, sich innerhalb
weniger Wochen in nahezu allen Ländern
der Welt im Menschen erfolgreich zu verbreiten
und dabei viele mit der Lungenerkrankung
COVID-19 zu infizieren.
Spanische Grippe –
schlimmste Pandemie
der Neuzeit
Eine solche weltumspannende Krankheitswelle
hat es zuletzt vor mehr als 100 Jahren gegeben.
Zwischen 1918 und 1920 kostete der Erreger der
Spanischen Grippe mehr Personen das Leben als
der Erste Weltkrieg. Insgesamt erkrankten über
500 Millionen Menschen an dieser schlimmsten
Pandemie der Neuzeit – und mindestens 50 Millionen
Menschen starben an akutem Lungenversagen,
der Endphase der Spanischen Grippe.
Damals war die Krankheit so unbekannt wie
COVID-19 heute. Mehr noch: Zu dieser Zeit
kannte man Viren als Krankheitserreger noch
gar nicht. Deshalb gingen die Ärzte davon aus,
ein »Grippebazillus« sei für die verheerende
Pandemie verantwortlich.
Erst einige Jahre später erkannten die Forscher,
dass es infektiöse Partikel gibt, die sehr viel kleiner
und einfacher gebaut sind als ein Bakterium.
Als 1940 das erste Elektronenmikroskop in
Betrieb genommen wurde, stellten die Wissenschaftler
dann fest: Es gibt nicht nur ein Virus,
sondern eine Reihe von völlig verschiedenen Viren.
Welcher Erreger die Spanische Grippe verursachte,
blieb allerdings lange unklar. Erst 2015
konnten Forscher nachweisen, dass die Spanische
Grippe durch ein Virus verursacht wurde,
dessen Erbgut dem des Vogelgrippevirus sehr
ähnlich ist.
Der Organismus als
Unterschlupf
Heute weiß man: Wir Menschen erkranken viel
häufiger durch Viren als durch Bakterien. Viele
Erkältungskrankheiten, manch ein Durchfall
und fast alle klassischen Kinderkrankheiten
wie Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken
werden durch Viren verursacht. Ebenso können
Hirnhäute, Lunge, Leber und viele anderen Organe
bis hin zum Immunsystem selbst (HIV-Infektion!)
von Viren befallen werden. Einige Viren
nutzen unseren Organismus sogar dauerhaft
als Unterschlupf. So schlummern etwa Herpessimplex-Viren
in den Nervenzellen, bis sie irgendwann
durch eine Erkältung, ein zu langes
Sonnenbad oder zu viel Stress reaktiviert werden
und Lippenbläschen verursachen. Eine andere
Gruppe aus der Herpesviren-Familie, die
Varizella-Zoster-Viren, rufen nicht nur Windpocken
hervor, sondern sie können auch noch
Jahrzehnte später zur Folgeerkrankung Zoster
(Gürtelrose) führen.
Manche Viren befallen nur ein Organ, andere
breiten sich auf mehrere Organe aus. Dazu gehört
auch SARS-CoV-2, das deshalb inzwischen
als Multiorganvirus bezeichnet wird. So hat sich
gezeigt, dass das neuartige Coronavirus nicht
nur eine schwere Lungenentzündung hervorrufen,
sondern auch andere Organe wie die Nieren
schädigen kann. In Studien konnte man den Erreger
zudem in Herz, Leber, Gehirn und Blut der
Patienten nachweisen.
TOPFIT 2 / 2020
Thema aktuell 5
Viren sind Parasiten
Welche Mechanismen den Viren im Einzelnen
zur Verfügung stehen, um sich erfolgreich in
uns Menschen einnisten zu können, beschäftigt
die Forschung seit Jahren. Auf den ersten Blick
hat ein Virus wenig vorzuweisen. Es ist in der
Fachwelt sogar umstritten, ob Viren überhaupt
als Lebewesen bezeichnet werden können. Anders
als Menschen, Tiere, Pflanzen oder Bakterien
bestehen Viren nämlich nicht aus Zellen,
sondern nur aus einem Strang Erbinformationen
und einigen Eiweißen, die diesen Strang
umhüllen. Das bedeutet auch, dass sie keinen
eigenen Stoffwechsel haben und keine Proteine
herstellen können. Folglich können sie sich auch
nicht eigenständig vermehren, sondern sind für
ihr Fortbestehen auf die fremden Zellen eines
Wirts angewiesen.
Der Weg, den ein Virus hierfür gehen muss, ist
aber letztlich recht einfach: Es heftet sich an eine
geeignete Zelle an, schleust seine Erbinformationen
in die Zelle ein und lässt diese dann für
sich arbeiten, indem sie nun das Virenerbgut –
DNA oder RNA – vervielfältigt. Einzige Voraussetzung:
Das Virus muss an die Zelle des Wirts
bestens angepasst sein. Tatsächlich sind die
meisten Viren ausgesprochen wandelbar, dabei
kommt ihnen zugute, dass sich ihre Erbinformation
praktisch permanent verändert. Die Viren,
die am besten an die Zelle des Wirts angepasst
sind, vermehren sich auch am besten. Sie haben
die größten Überlebenschancen, und sie können
mühelos andere Zellen infizieren. Für die Zelle
kann diese Reproduktion zur Folge haben, dass
sie ihre Funktion verändert oder sogar stirbt –
dann wird der Wirt meist krank.
Auch SARS-CoV-2 kapert Zellen und programmiert
sie um. Hierfür docken zunächst die charakteristischen
Spike-Proteine, die sich an der
Lipidhülle befinden, an spezielle Rezeptoren der
menschlichen Wirtszelle an, in diesem Fall vor
allem die Zellen von Rachen und Lungengewebe.
Dies ist nun der unheilvolle Startschuss für
die Zelle, das Virus in sein Inneres hineinzulassen
und seine Bauanleitung für die Herstellung
zahlreicher Viruspartikel zu übernehmen, die
im nächsten Schritt zu neuen Viren zusammengebaut
werden. Hat die Wirtszelle ihr Werk vollbracht,
stirbt sie ab und es werden zigtausende
Viren freigesetzt, die ihrerseits Zellen befallen
– die Lungenkrankheit Covid-19 nimmt ihren
Lauf. Nach einigen Tagen sind Millionen von
Zellen infiziert.
Virale Infekte sind
schlecht therapierbar
Dass Viren so geschickt darin sind, die Zellen
ihrer Wirte für ihre Zwecke einzuspannen, erschwert
auch die Entwicklung von Medikamenten.
Denn die Arznei muss zwar schädlich
für die Viren sein, sollte die Zellen jedoch verschonen,
andernfalls ist die Gefahr für schwere
Nebenwirkungen groß. Sind die Viren jedoch
erst einmal in die Zellen vorgedrungen, sind sie
praktisch abgetaucht und bieten den Wirkstoffen
kaum mehr Angriffspunkte. Hinzu kommt,
dass es das eine Virus nicht gibt. Wie auch der
Weg ihrer Vermehrung – im Zellkern, im Zytoplasma
der Zelle – sehr unterschiedlich sein
kann.
Langwierige Entwicklung
Immerhin: Einige hochwirksame antivirale
Arzneien gibt es inzwischen, allen voran die
Medikamente gegen HIV oder die gegen Hepatitis
C. Ihre Entwicklung dauerte jedoch Jahrzehnte.
Deshalb sind viele Forscher skeptisch,
ob es gelingen kann, neue Wirkstoffe zu finden,
die in absehbarer Zeit gegen SARS-CoV-2 helfen
können.
Eher konzentriert sich die gegenwärtige Suche
auf bekannte Arzneistoffe, die bereits eine Wirkung
auf die Virusvermehrung in Zellkulturen
gezeigt haben und die in Studien am Menschen
für andere Behandlungen bereits getestet
oder sogar zugelassen wurden. Zu den Medikamenten,
denen zugetraut wird, dass sie wirken
können, gehört z. B. das HIV-Medikament namens
Lopinavir, das mit Ritonavir geboostert
wird, oder Ribavirin, das zur Behandlung von
Hepatitis-C-Infektionen zum Einsatz kommt.
Auch das Ebola-Medikament Remdesivir wird
derzeit erprobt. Um ihre Wirkung endgültig
beurteilen zu können, sind jedoch große klinische
Studien nötig, die auch Kontrollgruppen
miteinschließen.
Die Hoffnung: ein
Impfstoff, der wirkt
Größere Hoffnungen setzen Wissenschaftler auf
einen Impfstoff. Einige Viruserkrankungen hat
man durch eine Immunisierung der Menschen
bereits im Griff. Dazu gehören z. B. Masern,
Windpocken und Röteln oder auch Influenzaviren,
die die »echte Grippe« auslösen. Andere Erreger
wie die Pocken konnten sogar ausgerottet
werden. Derzeit wird laut Weltgesundheitsorganisation
parallel an fast 140 Impfstoffprojekten
geforscht. Allerdings: Damit die Wirksamkeit
und Sicherheit eines Impfstoffs gewährleistet
ist, muss er vor der Zulassung mehrere Studienphasen
durchlaufen – das dauert Monate. Fachleute
gehen jedoch davon aus, dass Anfang 2021
erste erfolgversprechende Ergebnisse vorliegen.
Gelingt es, einen wirksamen Impfstoff gegen
SARS-CoV-2 auf den Markt zu bringen, muss
jedoch noch eine zweite wichtige Hürde genommen
werden, um die Pandemie vollständig
zu überwinden: Es müssen sich möglichst viele
Menschen impfen lassen.
Kurzportrait SARS-CoV-2
• SARS-CoV-2 vermehrt sich im Rachen
des Infizierten in Millionenhöhe
und breitet sich von dort in die
Lunge aus.
• Die Übertragung erfolgt im Wesentlichen
durch Tröpfcheninfektion,
d. h. die Viren, die im Rachen
sitzen, werden über feinste Speichel-
oder Schleimtröpfchen beim
Sprechen, Husten, Niesen, mitunter
auch beim Atmen an andere weitergegeben.
Dies geschieht in Form
von kleinen Aerosolen, die sich in
der Umgebung verbreiten.
• Eine Infektion kommt erst zustande,
wenn Aerosole an Schleimhäute
des oberen Atemtrakts, etwa
über den Mund, gelangen. Auch
die Nase und die Bindehaut des Auges
können Eintrittspforten sein.
Was bedeutet: Wer einem Infizierten
zu nahekommt, kann angesteckt
werden. Deshalb lautet die allgemeine
Empfehlung, eine Maske
zum Schutz von Nase und Mund zu
tragen und mindestens 1,5 Meter
Abstand zu halten. Generell sollten
wir alle die Husten- und Nies-
Etikette einhalten, also beim Niesen
und Husten die Armbeuge vor den
Mund halten.
• Viren können auch auf Gegenständen
eine Zeitlang überleben,
SARS-CoV-2 etwa zwei bis drei Tage
auf Kunststoff und Edelstahl. Um
eine eventuelle Ansteckung durch
Berühren von kontaminierten Oberflächen
zu vermeiden, ist regelmäßiges,
gründliches Händewaschen
wichtig (30 Sekunden lang).
• Ein Wirkstoff, der sich nicht gegen
Viren, sondern gegen das
Immunsystem richtet, könnte für
schwer erkrankte COVID-19-Patienten
lebensrettend sein: das Kortison
Dexamethason, das seit vielen
Jahren zur Behandlung von Entzündungszuständen
eingesetzt wird.
Personen mit einem lebensgefährlichen
Verlauf der Coronavirus-
Infektion leiden meist unter einer
überschießenden Immunreaktion.
Hier setzt Dexamethason an, indem
es das Immunsystem unterdrückt
und so der überbordenden Entzündungsreaktion
entgegenwirkt. Experten
plädieren nun dafür, Dexamethason
bei Patienten, die eine
Sauerstoffbehandlung benötigen,
zur Standardtherapie zu machen.
TOPFIT 2 / 2020
6 Thema aktuell
Zeckensaison
Neue Zeckenarten
auf dem Vormarsch
Foto oben: © Med-PR, München; Foto rechts: © Jaromir Chalabala / 123rf.com
Dieses Jahr wird die Zeckendichte,
so die Prognose von Experten, kaum
weniger gering sein als in den letzten
Jahren. Verantwortlich sind mehrere
Faktoren — einer davon sind die milderen
Winter, die dazu geführt haben,
dass die blutsaugenden Parasiten
hierzulande immer früher und immer
länger aktiv sind.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Schon ab wenigen Grad Celsius erwachen Zecken
aus der Kältestarre und warten dann
in Hecken, Büschen oder in hohem Gras auf
die passenden Opfer – auf Katzen und Hunde
ebenso wie auf Menschen. Das Problem: Zecken
sind nicht nur lästig, sondern sie können auch
bestimmte Erreger in sich tragen und so schwere
Erkrankungen übertragen. Weltweit werden
mehr als 50 Infektionskrankheiten mit Zecken
in Verbindung gebracht. In Deutschland spielen
derzeit vor allem zwei »Zeckenkrankheiten«
eine Rolle: die durch Bakterien ausgelöste Lyme-
Borreliose und die virusbedingte Frühsommer-
Meningoenzephalitis, kurz FSME. Die Infektion
erfolgt über den – in der Regel schmerzlosen
und deshalb meist unbemerkten – Stich des Gemeinen
Holzbocks (Ixodes ricinus), jene Zeckenart,
der man hierzulande mit Abstand am häufigsten
begegnet. Inzwischen warnen die Forscher
jedoch vor neuen Zeckenarten. So wurde
in Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus), die
in Deutschland erst seit einigen Jahren als frei
lebende Populationen nachgewiesen wurden,
ebenfalls das FSME-Virus gefunden. Auch andere
Zeckenarten, die dabei sind, sich möglicherweise
infolge des Klimawandels hierzulande
zu etablieren, werden intensiv beobachtet, allen
voran Ixodes inopinatus, eine Zeckenart, die
bislang ausschließlich im Mittelmeerraum beheimatet
war, und die Hyalomma-Zecke, die als
»Tropenzecke« oder »Megazecke« für Schlagzeilen
gesorgt hat. Tatsächlich ist Hyalomma fünfmal
größer als der Gemeine Holzbock, sie hat
auffallend geringelte Beine, kann sehr schnell
laufen, verfolgt ihre Opfer über weite Strecken
– und sie überträgt in ihren Heimatgebieten
Afrika, Asien und Südeuropa Krankheiten wie
das Krim-Kongo-Fieber oder Fleckfieber, die
unbehandelt zum Tod führen können. Ob die
neuen Zeckenarten auch FSME und Borreliose
übertragen, ist noch unklar. Zudem könnte eine
weitere Erkrankung in den nächsten Jahren an
Bedeutung gewinnen. Denn inzwischen findet
man immer häufiger auch Borrelia miyamotoi in
Zecken, die eine fieberhafte Erkrankung, ähnlich
den Rückfallfiebern, auslösen können. Das
ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die noch
nicht gut verstanden und vermutlich häufiger ist
als bislang angenommen.
Symptome und
Krankheitsverlauf der FSME
Die Erreger von FSME – und sehr wahrscheinlich
auch die von Borreliose – befinden sich im
Speichel der infizierten Zecken und gelangen
während des mehrstündigen Saugvorgangs in
den Körper des Opfers. Allerdings gibt es Unter-
schiede: Während eine Infektion mit den Borreliose-Bakterien
(Borrelia burgdorferi s.l.) in
der Regel erst im Verlauf des Saugvorgangs erfolgt,
werden FSME-Viren praktisch sofort mit
dem Stich übertragen. Von der Einstichstelle aus
gelangen sie über das Blut ins zentrale Nervensystem
und lösen dort eine Hirnhautentzündung
(Meningitis) aus; bei schweren Verläufen
kommt es außerdem zu einer Gehirnentzündung
(Enzephalitis). Die Zeit zwischen der Infektion
und dem Beginn der Symptome beträgt
durchschnittlich zehn bis 14 Tage, gelegentlich
zeigen sich erste Beschwerden schon nach vier
bzw. erst nach 28 Tagen.
FSME verläuft in Stadien. Die ersten Anzeichen
sind grippeähnliche Symptome, die häufig
für eine Sommergrippe gehalten werden; nach
etwa einer Woche klingen die Beschwerden ab.
In etwa zehn Prozent der Fälle steigt das Fieber
jedoch nach einigen Tagen wieder, außerdem
leiden Betroffene unter starken Kopfschmerzen
und oft auch unter einem steifen Nacken –
das gefürchtete zweite Stadium ist eingetreten.
Je nach Ausbreitung der Entzündung kommen
weitere Symptome wie Bewusstseinsstörungen
oder Lähmungen dazu.
Eine Therapie, die die Krankheitserreger unschädlich
macht und damit ursächlich wirkt,
gibt es nicht. Deshalb wird symptomatisch mit
schmerzlindernden bzw. antiepileptischen Medikamenten
behandelt. Fast alle Erkrankten, die
das zweite Stadium durchmachen, bedürfen der
Einweisung in ein Krankenhaus; bei einer (drohenden)
Lähmung der Atemmuskulatur oder
wenn schwere Bewusstseinsstörungen vorliegen,
ist eine intensivmedizinische Überwachung not-
TOPFIT 2 / 2020
Thema aktuell 7
wendig. Außerdem muss diese Patientengruppe
mit Spätfolgen wie einer Muskelschwäche und
sogar Lähmungen rechnen – ein tödlicher Verlauf
ist jedoch selten.
Weniger FSME-Fälle —
aber immer noch zu viele
462 FSME-Fälle wurden dem Robert Koch-Institut
(RKI) im vergangenen Jahr übermittelt.
Das sind zwar 145 Fälle weniger als 2018, doch
von Entwarnung möchten Experten nicht sprechen.
Im Gegenteil: Langfristig gehen sie von
einem weiteren Anstieg aus – zumal sich die
FSME übertragenden Zecken, die lange Zeit vor
allem in Baden-Württemberg und Bayern beheimatet
waren, zunehmend nach Norden ausbreiten
(Deutschlandkarte aller Risikogebiete
auf www.rki.de). Dem Risiko, an FSME zu erkranken,
kann man im Süden Deutschlands
praktisch nicht mehr ausweichen. Die Ständige
Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb allen
Bewohnern von Risikogebieten und Personen,
die in ein solches reisen und dort mit Zecken
in Kontakt kommen könnten, sich gegen
FSME impfen zu lassen; im Zweifelsfall kann
man sich in einem Tropeninstitut beraten lassen.
Borreliose — vielfältige
Beschwerden sind möglich
Gegen die bakterielle Infektionskrankheit
Borreliose gibt es bislang keine Impfung. Mit
mehr als 100 000 Infizierten pro Jahr ist sie in
Deutschland deutlich häufiger als FSME. Wird
die Erkrankung frühzeitig erkannt, heilt eine
Antibiotika-Therapie sie zuverlässig. Es kommt
jedoch immer wieder vor, dass eine Borreliose
unentdeckt bleibt – und dann schwerwiegende
Gesundheitsstörungen zur Folge hat. Ist etwa
das Nervensystem befallen, kann es zu zeitweiligen
Hirnnervenausfällen kommen, die oft eine
Gesichtslähmung und andere neurologische
Störungen hervorrufen. Auch die Entstehung
einer Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündung
ist möglich; ebenso kann das Herz beteiligt sein.
Unbehandelt geht die Erkrankung in das chronische
dritte Stadium über: Monate bis Jahre
später kommt es zu schmerzhaften Gelenkentzündungen
(Lyme-Arthritis) und Störungen des
Zentralnervensystems bis hin zur Entwicklung
einer chronisch-progressiven Gehirnentzündung.
Auch eine Verdünnung und Fältelung der
Haut (»Pergamenthaut«) ist zu beobachten.
Eine Möglichkeit, sich vor einer Borreliose-Infektion
zu schützen, gibt es dennoch: das richtige
Verhalten in Zeckengebieten. Wer Zeckenbisse
vermeidet und eventuell festgesaugte Zecken
schnell entfernt, verringert deutlich das Erkrankungsrisiko.
Denn die Borreliose-Erreger werden
erst übertragen, wenn die Zecke den Stichkanal
vollständig ausgebildet und schon ausreichend
Blut getrunken hat. Das ist frühestens
nach acht Stunden, durchschnittlich nach zwölf
bis 24 Stunden der Fall.
Der richtige Schutz
Auch wenn es einen absoluten Schutz vor Zecken
nicht gibt, so kann man durchaus einiges
tun, um das Risiko im Freien zu minimieren. An
oberster Stelle steht eine sorgfältige Bekleidung,
die den Zecken möglichst keinen Hautkontakt
erlaubt, also vor allem Hosen mit langen Beinen
und Oberteile mit langen Ärmeln. Am besten
zieht man sich die Socken über die Hosenbeine,
oder man trägt (Gummi-)Stiefel, wenn man in
hohem Gras an Waldrändern oder im Gestrüpp
unterwegs ist. Auf diese Weise können die Zecken
nicht von unten über das Bein nach oben
krabbeln. Ansonsten empfiehlt es sich, eine
Kopfbedeckung und helle Kleidung zu tragen,
da man auf ihr die Zecken besser sieht. Einen
gewissen Schutz bieten auch Zeckenschutzmittel
(Repellents); allerdings halten sie die Zecken
maximal sechs Stunden auf Distanz.
Wichtig ist, sich nach einem Wald- oder Wiesenspaziergang,
nach der Gartenarbeit oder einer
anderen Freizeitbeschäftigung im Grünen
sorgfältig auf Zeckenbefall abzusuchen. Vor
allem weiche und warme Körperregionen wie
Achseln, Leisten und Schambereich, aber auch
der Haaransatz am Nacken und hinter den Ohren
sollten inspiziert werden – hier saugen Zecken
besonders gern. Und weil auch die Katze
oder der Hund von Zecken befallen sein können,
sollten auch sie regelmäßig abgesucht werden.
Eventuelle Infektion
abklären lassen
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist in
Deutschland am häufigsten; neben Wild- und Haustieren
sind die Menschen sein wichtigster Wirt.
Wer befürchtet, sich durch einen Zeckenbiss infiziert
zu haben, sollte einen Arzt aufsuchen; gegebenenfalls
kann die entfernte Zecke zusätzlich
von einem spezialisierten Testlabor untersucht
werden. Teströhrchen gibt es in der Apotheke,
von dort kann die Zecke auch eingeschickt
werden. Allerdings: Selbst wenn nachgewiesen
wurde, dass die Zecke etwa mit Borrelien-Erreger
infiziert ist, lässt dies keine zuverlässigen
Rückschlüsse zu, dass der Betroffene sich ebenfalls
infiziert hat. Umgekehrt gibt ein negatives
Ergebnis nur relative Sicherheit, da die Rate der
»falsch negativen« Zecken nicht bekannt ist. Daher
sind solche Untersuchungen eigentlich nicht
zu empfehlen.
Auf jeden Fall muss der Arzt aufgesucht werden,
wenn sich eine kreisförmige Rötung um
die Zeckenbissstelle gebildet hat, die sich ringförmig
nach außen ausbreitet, in der Mitte abblasst
und einige Tage großflächig mit deutlichem
Randsaum bestehen bleibt. Dieses Erythema
migrans, auch »Wanderröte« genannt, tritt
bei mehr als 50 Prozent der Borreliose-Erkrankten
auf. Auch unklares Fieber und/oder Gelenkbzw.
Muskelschmerzen sollten Anlass für eine
ärztliche Untersuchung sein, wenn ein zeitlicher
Zusammenhang zu einem Zeckenbiss hergestellt
werden kann.
Weil sich Antikörper im Blut oft erst nach einigen
Wochen nachweisen lassen, lässt sich leider
nicht sofort feststellen, ob es sich wirklich um
eine Borreliose handelt. Deswegen muss das Blut
mehrfach kontrolliert werden, bis der Arzt Entwarnung
gibt. Übrigens: Ein positiver Test kann
auch bedeuten, dass man sich vor langer Zeit angesteckt
hat, ohne wirklich krank geworden zu
sein.
Schnell handeln,
aber nicht quetschen!
Um das Infektionsrisiko zu minimieren,
sollte man eine entdeckte Zecke
so schnell wie möglich entfernen.
• Mit einer feinen Pinzette lässt
sich eine saugende Zecke, und
zwar möglichst dicht über der Haut,
gut packen. Im Handel sind auch
spezielle Zeckenzangen erhältlich.
• Der Zeckenkörper sollte nicht
gequetscht werden — ist die Zecke
infiziert, gibt sie auf diese Weise
besonders viele Erreger ab.
• Völlig ungeeignet ist der Einsatz
von Klebstoff, Öl, Alkohol oder Nagellack.
Im Todeskampf entleeren
die Zecken ihren Verdauungstrakt
und geben so erst recht Erreger ins
menschliche Blut ab.
• Gelingt es nicht, die Zecke (vollständig)
aus der Haut herauszulösen,
sollte sie von einem Arzt entfernt
werden.
TOPFIT 2 / 2020
8 Diagnose & Therapie
Volksleiden Diabetes und Arthrose
Gefürchtete diabetesbedingte
Folgeerkrankungen
Foto oben: © Jozef Polc / 123rf.com; Foto rechts: © Manuel Faba Ortega / 123rf.com
Diabetes mellitus ist weltweit eine der
häufigsten chronischen Stoffwechselstörungen:
Allein in Deutschland sind
etwa acht Prozent der Bevölkerung
betroffen — wobei die überwiegende
Mehrzahl an einem Diabetes vom
Typ 2 erkrankt ist. Gefürchtet sind vor
allem die Folgeerkrankungen, allen
voran der diabetische Fuß.
Von Dr. Nina Schreiber
Bei einem Diabetes können die Körperzellen
die mit der Nahrung aufgenommene Glukose
(Traubenzucker) aufgrund eines Mangels
bzw. einer verminderten Wirkung des Stoffwechselhormons
Insulin nicht mehr richtig verarbeiten,
sodass zu viel Glukose im Blut verbleibt
und der Blutzuckerspiegel ansteigt.
Risikofaktor eins: Übergewicht
Übergewicht ist, neben einer erblichen Veranlagung,
der Hauptrisikofaktor für die Entstehung
eines Typ-2-Diabetes. Ein Grund ist, dass
im Blut von Übergewichtigen viele Fettsäuren
zirkulieren, die sich nach und nach in Geweben
und Organen, allen voran den Muskel- und Leberzellen,
ablagern – die Zellen verfetten. Das
hat zur Folge, dass sie mit der Zeit immer weniger
Zucker aus dem Blut aufnehmen können.
Dadurch verbleibt der Zucker im Blut, und es
entwickelt sich ein Typ-2-Diabetes.
Im Vordergrund der Behandlung steht eine
möglichst normnahe Blutzuckereinstellung.
Dies ist die wichtigste Maßnahme, um eine akute
Stoffwechselentgleisung (Unterzucker! Überzucker!)
zu vermeiden und diabetesbedingten
Spätfolgen vorzubeugen. Hierfür kann es notwendig
sein, täglich blutzuckersenkende Medikamente
einzunehmen oder, wenn die Betazellen
der Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug
Insulin produzieren können, regelmäßig Insulin
zu spritzen.
Der diabetische Fuß
Eine häufige Folgeerkrankung ist der diabetische
Fuß. Er ist eine ernstzunehmende Komplikation,
die im Extremfall die Amputation von
Zehen bis hin zum gesamten Bein zur Folge haben
kann. Umso wichtiger ist eine gute Prophylaxe,
mit der Diabetikerfüße vor schwerwiegenden
Schäden geschützt werden können. Dazu
gehören vor allem tägliche Inspektionen der
Füße, eine sorgfältige Fußpflege sowie druckentlastende
Maßnahmen, etwa mithilfe von
speziellen Fußbettungen in bequemen Schuhen.
Hat sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein
diabetischer Fuß entwickelt, stützt sich die Behandlung
auf einer konsequenten Druckentlastung,
einer umfassenden Wundpflege sowie auf
der Infektbekämpfung durch einen erfahrenen
Arzt. Orthopädische Maßschuhe, die individuell
angepasst sind, helfen bei der Entlastung des
Fußes; gegebenenfalls kann auch vorübergehend
eine Gehstütze sinnvoll sein.
Krankhafte Veränderungen an Nerven und
Blutgefäßen können nicht nur einen diabetischen
Fuß, sondern auch irreparable Netzhautschäden
(diabetische Retinopathie) und Nierenschäden
(diabetesbedingte Nephropathie) haben.
Sind die Nieren so stark in Mitleidenschaft
gezogen, dass sie es nicht mehr schaffen, ihrer
Rolle als Entgiftungsorgan gerecht zu werden,
muss ihre Funktion von einer »künstlichen Niere«
außerhalb des Körpers übernommen werden
– Betroffene werden dialysepflichtig.
Auch ein einzelner Nerv kann von einer diabetisch
bedingten Funktionsstörung betroffen
sein. Diese sogenannte diabetische Mononeuropathie
betrifft meist Diabetiker in einem höheren
Lebensalter. Kennzeichnend sind starke
Schmerzen im versorgenden Bereich des betroffenen
Nervs sowie oft auch eine Schwäche
oder Lähmung der von diesem Nerv gesteuerten
Muskeln. Ist z. B. der Sehnerv befallen,
kann eine deutliche Verschlechterung der Sehfähigkeit
auftreten. Eine diabetische Mononeuropathie
des Gesichtsnervs verursacht meist
eine schmerzhafte Lähmung der Gesichtshälfte.
Nicht selten bilden sich die Symptome einer diabetischen
Mononeuropathie jedoch nach kurzer
Zeit von selbst wieder zurück.
Abgesehen von den direkten Organschädigungen,
die ein chronisch zu hoher Blutzuckerspiegel
zur Folge haben kann, ist zudem das Risiko
für Diabetiker, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung
zu erleiden, mehr als doppelt so hoch als bei
Nicht-Diabetikern.
TOPFIT 2 / 2020
Diagnose & Therapie
9
Arthrose —
kein reines Altersleiden
Etwa fünf Millionen Menschen leiden
in Deutschland unter einer Arthrose —
damit ist sie die häufigste Gelenkerkrankung.
Wichtigster Risikofaktor:
das Alter. Aber auch andere Faktoren,
wie die Lebensweise oder das Körpergewicht,
bestimmen mit, ob es zu
einem krankhaften Gelenkverschleiß
kommt. Deshalb können auch schon
jüngere Menschen von einer Arthrose
betroffen sein.
Der glatte, elastische Überzug aus Knorpel,
der die Gelenkflächen umgibt, ist ein wichtiger
Schutz für die Gelenke: Er dient als eine
Art Stoßdämpfer, indem er jede Bewegung abfedert
und so verhindert, dass die Gelenkflächen
aufeinander reiben. Liegt eine Arthrose
vor, hat sich der Gelenkknorpel degenerativ verändert,
sodass er seiner »Pufferfunktion« nicht
mehr im vollen Umfang nachkommen kann.
Zunächst betreffen die Abnutzungserscheinungen
die Knorpeloberfläche, die rauer und rissiger
wird. Mit der Zeit wird der Knorpel jedoch
dünner, die Schäden werden größer – das Knorpelgewebe
wird immer weniger – bis die beiden
Knochenenden schließlich schmerzhaft aufeinander
reiben.
Eine Arthrose ist auch deshalb so heimtückisch,
weil ihre Auswirkungen über kurz oder lang
praktisch alle Gelenkstrukturen erfasst: die
Knochen, die Gelenkinnenhaut und die Gelenkkapsel,
aber auch die Bänder oder die umgebende
Muskulatur. So bildet z. B. der Knochen – als
Kompensationsmaßnahme auf die vermehrte
Belastung infolge des Verlusts seines »Puffers« –
an seinem Rand knöcherne Ausziehungen (Osteophyten).
Entzündliche Prozesse in der Gelenkkapsel
und der Gelenkinnenhaut können
zu akuten Entzündungsphasen mit Gelenkergüssen
(aktivierte Arthrose) führen, die dann
mit starken Schmerzen und typischen Entzündungszeichen
wie eine Schwellung und Überwärmung
des betroffenen Gelenks einher gehen.
Prinzipiell kann sich in jedem Gelenk des Körpers
eine Arthrose entwickeln. Besonders oft
sind Knie-, Hüft- und Sprunggelenke betroffen.
Art und Intensität der Symptome sind bei allen
Gelenken gleich: Zunächst schmerzt das Gelenk
vor allem dann, wenn es stark beansprucht
wurde. Im weiteren Verlauf gesellen sich Anlaufschmerzen
hinzu, z. B. die Beschwerden treten
auf, wenn das Gelenk nach einer Phase der
Ruhe, etwa morgens nach dem Aufstehen oder
nach längerem Sitzen, bewegt wird. Im fortgeschrittenen
Stadium schmerzt das Gelenk dann
auch im Ruhezustand. Zudem ist die Beweglichkeit
in dieser Phase oft stark eingeschränkt, sodass
manch eine Alltagstätigkeit, wie z. B. in die
Hocke gehen oder Schuhe binden, kaum mehr
möglich ist.
Bis heute nicht heilbar
Eine Arthrose ist bis heute nicht heilbar. Je früher
die Erkrankung erkannt und behandelt
wird, desto größer ist jedoch die Chance, die
Beschwerden langfristig in den Griff zu bekommen.
Wichtig ist, ungünstigen Einflüssen wie
Beinachsenabweichungen, Fußfehlstellungen
oder chronischen Haltungsfehlern entgegenzuwirken,
die häufige Gründe für eine krankmachende
Fehlbelastung von Gelenken sind. Neben
einer orthopädischen Behandlung kann auch
die Orthopädietechnik, etwa mit individuell angefertigten
Einlagen oder speziellen Orthesen,
dazu beitragen, arthrosefördernde Faktoren zu
entschärfen bzw. dem Betroffenen zu ermöglichen,
sich im Alltag oder auch beim sportlichen
Training (wieder) ohne Einschränkungen zu
bewegen.
Wichtig ist zudem, überschüssige Pfunde zu vermeiden.
Eine ausgewogene, gesunde Ernährung
in Kombination mit regelmäßiger körperlicher
Aktivität trägt dazu bei, normalgewichtig zu
bleiben: Jedes Kilogramm mehr bedeutet eine
höhere Last für Knochen und Gelenke.
Erst Diabetes, dann Arthrose
Was nur wenige wissen: Die Entstehung
einer Arthrose kann auch durch
einen Diabetes begünstigt werden.
Studien belegen, dass Menschen mit
einem Typ-2-Diabetes sehr viel häufiger
unter einem krankhaftem Gelenkverschleiß
leiden als Nicht-Diabetiker.
Dabei nimmt das Risiko, eine Arthrose
zu entwickeln, mit der Dauer der Erkrankung
zu.
Besonders oft spielt sich bei Diabetikern
eine Arthrose an den Knie- und
Hüftgelenken ab. Einer Studie zufolge
haben sie zugleich ein doppelt so hohes
Risiko, irgendwann in ihrem Leben
ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk
zu erhalten. Aber auch andere Gelenke
wie die Schulter oder das Sprunggelenk
können bei Diabetikern arthrotisch
verändert sein.
Noch sind die Zusammenhänge nicht
vollständig erforscht. Experten gehen
jedoch davon aus, dass infolge
des Überschusses an Zucker im Blut
Zuckermoleküle auch in den Gelenkknorpel
gelangen − und dort dann
ihr Unwesen treiben. Möglicherweise
haben sie zwei ungute Effekte: Zum
einen schädigen die Zuckermoleküle
die Knorpelzellen direkt, und zum anderen
fördern sie die Bildung von entzündungsfördernden
Substanzen, die
ihrerseits nun Entzündungsprozesse
im Gelenk anheizen. Es könnte aber
auch sein, dass ein erhöhter Blutzucker
eine Verminderung der körpereigenen
knorpelschützenden Substanzen
zur Folge hat, wodurch die Verschleißerscheinungen
weitgehend
ungebremst voranschreiten können.
Diabetiker können ihr Arthroserisiko —
wie überhaupt das Risiko für die Entstehung
diabetesbedingter Folgeerkrankungen
— verringern, indem sie
auf einen konstant guten Blutzuckerspiegel
achten und sich regelmäßig
bewegen. Wichtig sind zudem regelmäßige
Kontrolluntersuchungen auch
der Gelenke, insbesondere, wenn ein
Gelenk Beschwerden verursacht.
Regelmäßige körperliche Aktivität
hilft im Übrigen auch Arthrosepatienten,
die nicht an Diabetes erkrankt
sind: Zahlreiche (Langzeit-)Studien haben
gezeigt, dass durch ein maßvoll
betriebenes Training das Fortschreiten
des Gelenkverschleißes verlangsamt
und das betroffene Gelenk wieder
beweglicher wird.
TOPFIT 2 / 2020
10 Diagnose & Therapie
Reizdarmsyndrom
Wie ein rebellischer Darm
beruhigt werden kann
Foto: © Shao-Chun Wang / 123rf.com
Aus medizinischer Sicht ist das Reizdarmsyndrom
harmlos — für die Betroffenen
ist mit der Erkrankung jedoch
eine erhebliche Einschränkung ihrer
Lebensqualität verbunden. Bislang kann
ein Reizdarm nicht geheilt werden. Eine
individuell abgestimmte Behandlungsstrategie
kann jedoch helfen, die Symptome
zu lindern.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Lust auf einen Spaziergang? Geht nur, wenn
auf dem Weg Toiletten erreichbar sind …
Das wichtige Meeting ist morgen? Da heißt es
dann wohl mal wieder: Bauchkrämpfe ignorieren
und Zähne zusammenbeißen … Die Einladung
zum Abendessen annehmen? Lieber nicht,
womöglich fängt der Darm wieder an zu rebellieren
… Bei Menschen mit Reizdarm ist die
Verdauung ein bestimmender Faktor ihres privaten
und beruflichen Alltags.
Allein in Deutschland sind etwa sieben Millionen
Menschen von einem Reizdarmsyndrom
betroffen: Sie leiden unter krampfartigen Bauchschmerzen,
Völlegefühl, Blähungen, Druckgefühlen
im Bauch, Verstopfung, Durchfall bzw.
hartem (kotsteinartigem) oder weichem Stuhl
(oft mit Schleimauflagerungen). Oft stehen bestimmte
Symptome im Vordergrund; dann ist
z. B. von einem »verstopfungsdominierten« oder
von einem »durchfalldominierten« Reizdarm-
typ die Rede. Zudem reagieren viele Reizdarmpatienten
auf Kohlenhydrate mit einer Unverträglichkeit;
am häufigsten sind eine Milchzucker-
und eine Fruktoseunverträglichkeit.
Reizdarm – eine
Ausschlussdiagnose
Obwohl das Krankheitsbild so häufig ist, erleben
viele zunächst eine Odyssee von Arzt zu Arzt,
bevor sie die Diagnose »Reizdarm« erhalten.
Diese wird in der Regel durch den Ausschluss
von anderen Darmerkrankungen mit ähnlicher
Symptomatik gestellt, denn eine Untersuchung,
die ein Reizdarmsyndrom sicher nachweist, gibt
es bislang nicht. Dabei kann der Befund sogar
erst einmal für Erleichterung sorgen, denn die
Symptome können so gravierend sein, dass der
Arzt bei der Differenzialdiagnose zunächst auch
an eine schwere Darmentzündung denken muss.
Bei einem Reizdarmsyndrom lässt sich jedoch
keine organische Ursache feststellen; deshalb
wird die Erkrankung den funktionellen Störungen
zugeordnet.
In etwa 25 Prozent der
Fälle tritt die Erkrankung
im Anschluss an eine
Darminfektion auf.
Auch für den Reizdarm ist ein chronischer Verlauf
typisch: Zwar kann es immer wieder Phasen
von weitgehender Beschwerdefreiheit geben,
doch muss der Betroffene stets mit akuten Attacken
rechnen, die Tage bis Wochen anhalten
können – und dies oft für den Rest seines Lebens.
Die Lebenserwartung bleibt jedoch unbeeinträchtigt.
Ebenso ist die Sorge, durch die Erkrankung
ein erhöhtes Darmkrebsrisiko zu tragen,
unbegründet.
Ursachenforschung
auf Hochtouren
Lange Zeit wurde das Reizdarmsyndrom für
rein psychosomatisch gehalten – nicht nur, weil
sich kein organischer Auslöser feststellen lässt,
sondern auch, weil psychische Faktoren wie
Stress, Ängste, Überforderung oder depressive
Verstimmungen die Beschwerden tatsächlich
auslösen bzw. verstärken können. Gleichwohl
konzentriert sich der Blick bei der Ursachenforschung
inzwischen vor allem auf einige auffällige
physiologische Aspekte. Dabei legen die
aktuellen Ergebnisse nahe, dass der Reizdarm
vermutlich doch organische Ursachen hat. So
steht mittlerweile fest, dass Menschen mit Reizdarm
unter einer erhöhten Reizempfindlichkeit
im Verdauungstrakt (viszerale Hypersensitivität)
leiden: Schon normale Verdauungsvorgänge
werden als schmerzhaft wahrgenommen; bereits
ein Glas Wasser kann ein unangenehmes Druckgefühl
hervorrufen. Ebenso lässt sich bei Reizdarmpatienten
eine veränderte Darmbeweglichkeit
(Motilität) beobachten. Wissenschaftler
vermuten, dass eine Störung der Signalfunktion
des Botenstoffs Serotonin im Nervensystem des
TOPFIT 2 / 2020
Diagnose & Therapie
11
Darms für die Auffälligkeiten verantwortlich ist
– ein Ungleichgewicht im Serotoninsystem wird
auch mit depressiven Erkrankungen in Zusammenhang
gebracht.
Probiotika zur
Verbesserung der
Darmflora
Unbestritten ist, dass das Reizdarmsyndrom mit
einer Störung des Darmmikrobioms (Darmflora)
einhergeht. Erst kürzlich wurde nachgewiesen,
dass Patienten mit Reizdarm eine andere
Bakterienzusammensetzung im Stuhl haben
als Gesunde. Ob die veränderte Darmflora Ursache
oder Wirkung ist, wird allerdings kontrovers
diskutiert. Immerhin scheinen viele Reizdarmpatienten
von einer Therapie mit Probiotika
zu profitieren. Hierbei kommen überwiegend
lebende Mikroorganismen zum Einsatz,
die in natürlicher Form auch im Darm vorkommen.
Hauptvertreter sind Milchsäurebakterien
(wie Bifidobacterium- und Lactobacillus-Stämme);
ebenso wirken Hefen sowie Bakterien des
Stamms Escherichia coli Nissle oder (abgetötete)
Enterococcus-faecalis-Bakterien probiotisch.
Da ein Reizdarmsyndrom
familiär gehäuft auftritt, spielt
vermutlich auch erbliche
Veranlagung eine Rolle.
kann letztlich jedoch nur der Betroffene selbst
beurteilen. Ein erster Schritt ist, herauszufinden,
welche Faktoren die Beschwerden auslösen
oder verschlimmern können. Ist es Stress? Sind
es Nahrungsmittel oder eine bestimmte Zubereitung?
Welche Rolle spielt die psychische Verfassung?
Wie wirken sich Infekte aus? Gibt es
Phasen im weiblichen Zyklus, in denen die Beschwerden
besonders schlimm sind? Um sich
über die Trigger im Klaren zu werden, kann es
hilfreich sein, eine Weile eine Art Tagebuch zu
führen. Die Auslöser möglichst zu meiden, ein
gutes Stressmanagement zu entwickeln (zu dem
auch das Erlernen einer Entspannungsmethode
wie Autogenes Training oder Muskelrelaxation
nach Jacobson gehören kann), die Ernährung
umzustellen und alles wegzulassen, was nicht
(gut) vertragen wird – das sind die wichtigsten
Maßnahmen, um sich wieder besser zu fühlen.
Manchmal sind die Schmerzen und der damit
verbundene Leidensdruck jedoch so groß, dass
der Arzt dazu rät, ergänzend Medikamente einzunehmen
und/oder eine Psychotherapie zu beginnen.
Die klassische Homöopathie empfiehlt
eine individuell abgestimmte Konstitutionstherapie.
Dies kann bedeuten, dass zwei Menschen
mit ähnlichen Reizdarmsymptomen aufgrund
ihrer unterschiedlichen Konstitution verschiedene
Mittel erhalten.
Geht der Arzt von einer Fehlbesiedelung des
Dünndarms aus, wird er eventuell ein spezielles
Antibiotikum (wie Rifaximin) empfehlen. Auch
wenn es fast ausschließlich im Darm verbleibt
und nur zu einem Bruchteil in den Körperkreislauf
gelangt, ist sein Einsatz bei Wissenschaftlern
umstritten.
FODMAP-Diät – hilfreich
für Reizdarmpatienten
Bislang gibt es keine einheitlichen Ernährungsempfehlungen
für Reizdarmpatienten. Wissenschaftler
haben an der Universität Melbourne
nun eine Spezialdiät für Reizdarmpatienten entwickelt:
die FODMAP-Diät (fermentierbare Oligo-,
Di- und Monosaccharide- sowie Polyole-reduzierte
Diät). Bei dieser Diät sind kurzkettige
Kohlenhydratverbindungen wie Fruktose, Fruktane,
Laktose, Galaktose oder auch die Zuckeraustauschstoffe
Xylit, Sorbit und Maltit stark reduziert.
Hierfür muss der Betroffene allerdings
auf einiges verzichten, so z. B. neben Knoblauch,
Zwiebeln und Kohl auch auf Pilze, Brokkoli und
Rote Bete oder auf beliebte Obstsorten wie Äpfel,
Birnen, Kirschen und Weintrauben. Die Umsetzung
der kohlenhydratarmen Kost sollte immer
mit einem Ernährungsberater abgestimmt
werden.
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Den positiven Studienergebnissen haben auch
die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS) sowie die
Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie
und Motilität (DGNM) Rechnung getragen
und empfehlen in ihrer aktuellen Leitlinie zum
Reizdarmsyndrom erstmals die Gabe von Probiotika
als eine evidenzbasierte Therapieoption.
Probiotika gibt es nicht nur als standardisierte
Arzneimittelzubereitungen, sondern sie können
dem Körper auch im Rahmen der normalen
Ernährung zugeführt werden. Die Bakterien
sind z. B. in Naturjoghurt, Kefir, Dickmilch,
Sauerkraut, Roter Bete oder milchsauren Gärgetränken
aus biologischen Vollkorngetreiden
enthalten.
Die eine Therapie
gibt es nicht!
Ein so facettenreiches Krankheitsbild, das zudem
viele individuelle Auslöser hat und dessen
Ursache nach wie vor unklar ist, lässt sich natürlich
nicht mit der einen Standardtherapie behandeln.
Deshalb richten die Ärzte die Therapiestrategie
vor allem an den Beschwerden ihres
Patienten und seinen Lebensumständen aus.
Welche Maßnahme hilft und welche weniger,
Fachklinik für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie
Mehr als nur Schulmedizin
Das Krankenhaus für Naturheilweisen (KfN) in München ist eine der
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TOPFIT 2 / 2020
12 Diagnose & Therapie
Für eine schöne Körperkontur
Fettabsaugung
Unliebsame Fettpolster auf den
Hüften, an den Flanken, den Oberschenkeln
… Es gibt Problemzonen,
die wird man einfach nicht mehr los,
wenn sie sich erst einmal entwickelt
haben. »Diese Fettdepots sind vor
allem hormonell oder anlagebedingt.
Deshalb gibt es auch kein spezielles
Anti-Fettpolster-Programm, mit dem
man die unliebsamen Fettansammlungen
gezielt wegessen oder wegtrainieren
könnte«, erklärt der Münchner
Facharzt für Plastische Chirurgie Dr.
med. Hans-Hermann Wörl. Helfen kann
die Fettabsaugung — eine bewährte
Maßnahme der Plastisch-Ästhetischen
Chirurgie, mit der der Körper wieder
seine harmonische Form zurückerhält.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Wörl, anscheinend lassen sich die
Proportionen des Körpers, mit denen man unzufrieden
ist, mit Selbsthilfemaßnahmen kaum
beeinflussen. Woran liegt das?
Dr. Wörl: Wenn sich die Körperproportionen
unschön verändert haben, liegt es meist an
Fettdepots, denen weder mit Sport noch mit
diszipliniertem Essen beizukommen ist. Die
Fettpolster sitzen dann überwiegend dort, wo
sie besonders stören und sich dann auch ungünstig
auf die Körpersilhouette auswirken:
an Gesäß oder den Hüften, aber auch an den
Oberarmen oder den Oberschenkeln. Ein typisches
Beispiel bei Frauen sind z. B. Reiterhosen,
die durch Fettpolster an Oberschenkeln,
Hüften und Knie-Innenseiten entstehen; der
Oberkörper ist dagegen häufig zierlich. Männer
leiden oft unter einer Fettansammlung
im Hüft- oder Brustbereich. Mit der Fettabsaugung
können die unerwünschten Fettpolster
gezielt entfernt werden, um so z. B. einen
harmonischen Übergang von Oberschenkeln
zur Hüfte bzw. von der Hüfte zum Bauch zu
erreichen. Das Ergebnis ist eine schöne, ansprechende
Körperform.
Eignet sich die Fettabsaugung auch, um einige
Kleidergrößen schlanker zu werden?
Dr. Wörl: Die Fettabsaugung ist nicht die
geeignete Maßnahme, um Übergewicht abzubauen.
Das Verfahren dient primär zur Beseitigung
von Fettdepots an bestimmten, vorab
genau definierten Körperarealen und nicht,
um das Körpergewicht als solches zu reduzieren.
Ziel ist es, nur so viel Fett und Fettzellen
wie nötig abzusaugen, um eine ebenmäßige
Körperkontur zu gestalten.
Kann es nach einer Fettabsaugung passieren,
dass sich Fettzellen an anderen Stellen im
Körper ansiedeln und dort dann für neue
unschöne Fettpolster sorgen?
Dr. Wörl: Nach derzeitiger Studienlage
kehren entfernte Fettzellen nicht von selbst
wieder zurück. Wie auch Fett im Körper nicht
wandert. Vielmehr ist es so: Hat man den
Verdacht, dass nach einer erfolgreichen Oberschenkel-Fettabsaugung
nun die Oberarme
dicker geworden sind, liegt das mit ziemlicher
Sicherheit daran, dass das Körpergewicht
insgesamt mehr geworden ist.
Können Sie das genauer erklären?
Dr. Wörl: Wenn wir mehr essen, als wir
verbrauchen, wandelt der Körper den Überschuss
in Fett um und speichert es in seinen
Fettzellen — wir nehmen zu. Dort, wo eine
Fettabsaugung erfolgt ist, gibt es nur noch
relativ wenige fettspeichernde Zellen. Deshalb
müssen nun andere Fettzellen im Körper den
Part der Fettaufnahme übernehmen, etwa die
Fettzellen an den Oberarmen. Das bedeutet
also: Bilden sich nach einer Fettabsaugung
in einer anderen Körperregion unschöne
Fettdepots, ist das die Folge einer generellen
Gewichtszunahme. Gelingt es jedoch, das
Körpergewicht zu halten, bleibt die Bildung
von neuen Fettansammlungen aus. Man hat
es also selbst in der Hand, ob das Ergebnis
der Fettabsaugung von Dauer ist.
Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam
mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie
& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche
Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach
massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.
Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur
Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung,
Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung sowie Genitalchirurgie.
Dann ist eine Fettabsaugung allein noch
keine Garantie für ein langanhaltendes
Ergebnis?
Dr. Wörl: Richtig ist: Soll die neue Körperkontur
dauerhaft Bestand haben, gilt es
auch nach einer Fettabsaugung, seine Lebens-
und Essgewohnheiten so zu gestalten,
dass eine starke Gewichtszunahme vermieden
wird. Wir empfehlen unseren Patienten,
mit einem Gewicht, das sie gut halten
können, zu uns zu kommen und nicht mit
einem Wunschgewicht im unteren Bereich.
Denn die Erfahrung zeigt, dass es schwierig
ist, dieses niedrigere Körpergewicht stabil
zu halten. Bei einem Gewichtslevel im oberen
Bereich ist dagegen eher eine Gewichtsabnahme
zu erwarten. Bleibt das Gewicht
konstant, ist die Beseitigung der unschönen
Fettdepots von Dauer und die Körpersilhouette
bleibt formschön.
Sie empfehlen die Fettabsaugung unter
Vollnarkose in Kombination mit Tumeszenz-
Lokalanästhesie als Methode der Wahl. Was
sind die Gründe?
Dr. Wörl: Um mit einer alleinigen Lokalanästhesie
eine ausgedehnte Fettabsaugung
durchzuführen, müsste man die Lokalanästhetika
weit überdosieren — und das könnte
fatale Komplikationen für Herz und Gehirn
haben. Aus diesem Grund empfehlen wir
eine schonende, medikamentengeführte
Narkose (TIVA) in Kombination mit zugelassenen
Dosierungen von Lokalanästhetika
in Tumeszenzlösung, die das Fettgewebe
dünnflüssig machen und dem Patienten
nach der Absaugung Schmerzfreiheit ermöglichen
sollen. Dieses Verfahren ist lange
Jahre erprobt, es gilt als besonders sicher
und patientenfreundlich. Für die Absaugung
selbst verwenden wir ein spezielles Vibrationsverfahren
und dünne Absaugkanülen,
um das Gewebe möglichst schonend zu
behandeln. Dadurch können wir auch das
Risiko von Gefäß- und Lymphbahnverletzungen
auf ein Minimum reduzieren.
Nähere Infos: www.widenmayer16.de
TOPFIT 2 / 2020
Diagnose & Therapie
13
Bösartige Erkrankungen von Bauchorganen
HPB-Chirurgie zur Verbesserung
der Heilungschancen
Foto oben: © StockedHouseStudio ./ 123rf.com
Was früher undenkbar schien, gelingt
inzwischen immer häufiger: dass
ein bösartiger Tumor an Leber oder
Bauchspeicheldrüse auch auf minimalinvasivem
Weg entfernt werden kann.
Allerdings sind diese Operationsmethoden
sehr anspruchsvoll und setzen eine
herausragende chirurgische Expertise
sowie eine große Erfahrung voraus. Die
HPB-Chirurgie trägt diesen besonderen
Anforderungen Rechnung.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Lange Zeit gehörten bösartige Tumore der Leber,
Gallengänge oder Bauchspeicheldrüse
(Pankreas) zu den eher seltenen Krebserkrankungen.
Inzwischen erkranken jedoch allein
in Deutschland mehr als 9000 Menschen jedes
Jahr an Leberkrebs; damit hat sich die Zahl der
Neuerkrankungen in den letzten 35 Jahren weltweit
verdoppelt. Eine ähnliche Entwicklung beobachten
die Mediziner bei Bauchspeicheldrüsenkrebs:
Seit den 1990er Jahren ist die Zahl der
Erkrankungen kontinuierlich auf derzeit etwa
18 500 Fälle pro Jahr gestiegen. Und: Die Fachärzte
befürchten, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs
schon 2030 zur dritthäufigsten Krebstodesursache
werden könnte.
Krebs der Bauchspeicheldrüse
Tatsächlich gilt Bauchspeicheldrüsenkrebs
(Pankreaskarzinom) als eine besonders schwer
zu behandelnde Tumorerkrankung, deren Prognose
zum Zeitpunkt der Diagnose meist eher
ungünstig ist. »Weil die Erkrankung lange Zeit
keine Symptome verursacht, wird sie oft erst in
einem Stadium entdeckt, in dem der Tumor bereits
am Ort seiner Entstehung so weit fortgeschritten
ist, dass er aus anatomischen Gründen
chirurgisch nicht mehr entfernt werden kann.
Oder er hat schon Metastasen in anderen Regionen
des Körpers wie der Leber oder Lunge abgesiedelt«,
sagt Dr. Alexander Gratz, Oberarzt
im Krankenhaus Barmherzige Brüder München
und Leiter des Departments für spezialisierte
Leber-, Bauchspeicheldrüsen- und Gallengangschirurgie
(HPB). Häufig entstehen die Tumoren
im exokrinen Teil der Bauchspeicheldrüse,
also in dem Teil, in dem die Verdauungsenzyme
hergestellt werden; dabei sind die meisten
Tumore im Pankreaskopf zu finden. Bei bis zu
30 Prozent aller Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs
ist die operative Entfernung des
Tumors technisch möglich und dann die The-
rapie der Wahl. Gelingt es, den Tumor vollständig
zu entfernen (und hat er noch keine anderen
Organe befallen), verbessert sich die Prognose
deutlich.
Krebs der Leber
Auch eine bösartige Tumorerkrankung der Leber
ist eine sehr komplexe Erkrankung. Wenn
von »Leberkrebs« die Rede ist, ist meist das
Leberzellkarzinom (Hepatozelluläres Karzinom,
HCC) gemeint. Hierbei geht die bösartige
Erkrankung von den Leberzellen aus. Aus
den Zellen der Gallengänge in der Leber kann
sich ebenfalls ein bösartiger Tumor entwickeln,
dann sprechen die Ärzte von einem cholangiozellulären
Karzinom, kurz CCC. Die mit Abstand
häufigsten Lebertumoren sind jedoch
nicht die Tumoren, die sich direkt aus dem Lebergewebe
entwickeln, sondern die Lebermetastasen.
Sie entstehen, wenn sich Krebszellen von
bösartigen Tumoren in einem anderen Organ
ablösen und in der Leber ansiedeln. »So gesehen
sind Lebermetastasen kein Leberkrebs im engeren
Sinn. Dennoch können sie genauso verheerende
Folgen haben wie das Leberzellkarzinom,
wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und entfernt
werden«, erklärt der Chefarzt der Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirurgie des Krankenhauses
Barmherzige Brüder Priv.-Doz. Dr.
Johann Spatz.
TOPFIT 2 / 2020
14 Diagnose & Therapie
Das Interview zum Thema
Illustration rechts: © nerthuz / 123rf.com
Unter dem Dach der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Krankenhauses Barmherzige
Brüder München wurde im Mai das Department für Hepato-Pankreato-Biliäre (HPB-)Chirurgie
gegründet. Im Gespräch mit TOPFIT erklären PD Dr. Spatz und Dr. Gratz u. a., was »HPB-
Chirurgie« bedeutet und welchen Stellenwert die minimal-invasiven Verfahren inzwischen in der
chirurgischen Tumortherapie haben.
Herr Dr. Spatz, HPB-Chirurgie — was verbirgt
sich hinter diesem Begriff?
PD Dr. Spatz: Die Hepato-Pankreato-Biliäre
Chirurgie, kurz HPB-Chirurgie, ist ein spezialisierter
Bereich der Viszeralchirurgie, der
auf die operative Behandlung von gutartigen
und bösartigen Erkrankungen der
Leber, der Bauchspeicheldrüse sowie den
Gallenwegen und der Gallenblase ausgerichtet
ist. Diese Bauchorgane befinden
sich nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft
zueinander, sondern sie zeichnen
sich auch durch besondere anatomische
und physiologische Eigenschaften aus.
Hauptanliegen der HPB-Chirurgie ist es,
möglichst schonend zu operieren und bei
Tumorerkrankungen den Tumor vollständig
zu entfernen, aber die Funktion des
erkrankten Organs zu erhalten.
Besonders wichtig ist eine funktionserhaltende
Behandlungsstrategie für Leber
und Bauchspeicheldrüse . . .
Dr. Gratz: … das ist richtig. Denn diese
beiden Organe spielen eine zentrale Rolle
in der Verdauung und im Stoffwechsel. So
stellt die Leber nicht nur lebenswichtige
Stoffe wie Eiweiße, Blutgerinnungsfaktoren,
Zucker oder Cholesterin her, sondern
sie ist auch für die Entgiftung des Körpers
zuständig und steuert die Energieversorgung.
Die Bauchspeicheldrüse hat ebenfalls
mehrere Funktionen: Sie produziert
Verdauungssäfte, stellt jedoch darüber
hinaus das so wichtige Hormon Insulin
bereit, das direkt ins Blut abgegeben wird
und den Blutzuckerspiegel reguliert. Aber
auch den verzweigten, teilweise intrahepatischen,
also innerhalb der Leber befindlichen,
teilweise extrahepatischen, d. h.
außerhalb der Leber verlaufenden Gallengänge
kommt eine wichtige Bedeutung zu.
Gibt es ein Hindernis wie einen Stein oder
einen Tumor in einem der Gallengänge,
kann sich das nicht nur negativ auf die
Gallenblase, sondern auch auf Leber oder
Bauchspeicheldrüse auswirken.
Also bilden Leber, Bauchspeicheldrüse und
Gallengangsystem eine Art Verbund?
PD Dr. Spatz: Das stimmt insofern, als dass
ihre jeweiligen biochemischen Prozesse
ineinandergreifen und sich gegenseitig bedingen.
Daraus ergibt sich aber auch, dass
eine Erkrankung eines dieser Organsysteme
nicht isoliert betrachtet werden kann.
Dies gilt umso mehr, wenn es sich um eine
Krebserkrankung handelt, die nach einer
chirurgischen Intervention verlangt. Diese
Eingriffe sind sehr komplex und erfordern
eine ausgewiesene Expertise wie auch eine
verlässliche, interdisziplinäre Zusammenarbeit
— und genau das bietet das neue
Department für HPB-Chirurgie. Zugleich ist
das Department die konsequente Weiterentwicklung
unseres Pankreaskarzinomzentrums
und unseres Leberkrebszentrums, das
von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)
zertifiziert ist.
Welche Verfahren umfasst die HPB-Chirurgie
im Einzelnen?
Dr. Gratz: Zur HPB-Chirurgie gehören sämtliche
offenen und minimal-invasiven Operationsmethoden
bis hin zu hochmodernen
Hybrid-Techniken. Welche Vorgehensweise
im Einzelfall das bestmögliche Ergebnis
verspricht, muss jedoch vorab sorgfältig
abgeklärt werden.
Ist die minimal-invasive Chirurgie auch für
Patienten mit bösartigen Erkrankungen der
Leber oder Bauchspeicheldrüse eine Option?
PD Dr. Spatz: Auch wenn die offene Chirurgie
oft nach wie vor Goldstandard ist,
lassen sich heute viele Tumore auch mithilfe
der laparoskopischen, also der minimalinvasiven
Technik, erfolgreich entfernen.
Diese Vorgehensweise ist für die Patienten
deutlich schonender, und auch die Rekonvaleszenz
ist kürzer als bei einer offenen
Operation. Für manche Patientengruppen
ist das ein Segen, z. B. für Leberkrebspatienten,
die gleichzeitig eine Leberzirrhose
haben. Weil die Funktion ihrer Leber bereits
eingeschränkt ist, wäre für sie mit der
operativen Teilentfernung der Leber auf
herkömmlichem Weg ein zu hohes Dekompensationsrisiko
verbunden. In diesem Fall
ist die Leberresektion, die minimal-invasiv
bzw. mithilfe der Hybrid-Operationstechnik
durchgeführt wird, eine schonende Alternative.
Je nachdem, wo genau sich der Tumor
befindet bzw. ob das Tumorgeschehen noch
lokal begrenzt ist, kann auch eine Krebserkrankung
der Bauchspeicheldrüse minimalinvasiv
behandelt werden.
Was ist unter »Hybrid-Operationstechnik«
genau zu verstehen?
Dr. Gratz: »Hybrid« steht für die Kombination
verschiedener Techniken, in diesem
Fall die der minimal-invasiven Technik und
die der offenen Chirurgie. Das heißt, der
TOPFIT 2 / 2020
Diagnose & Therapie
15
Priv.-Doz. Dr. Johann Spatz, Chefarzt der Klinik für Allgemein-
und Viszeralchirurgie (links), und Oberarzt der
Chirurgie Dr. Alexander Gratz sind verantwortlich für die
Gründung und Leitung des Departments für Hepato-
Pankreato-Biliäre (HPB-)Chirurgie.
Hautschnitt ist zwar deutlich kleiner als bei
einer offenen Operation, aber doch so groß,
dass neben der Einführung der Spezialinstrumente
auch eine manuelle Unterstützung
im Operationsgebiet möglich ist. Das Organ
lässt sich also, wie bei der offenen Chirurgie,
ertasten, jedoch ohne dafür ein größeres
Gewebetrauma in Kauf nehmen zu müssen.
Zudem erlaubt uns diese Vorgehensweise,
auch an schwer zugängliche Organregionen
zu gelangen. Wie bei der reinen minimalinvasiven
Chirurgie erfolgt der Eingriff unter
Sicht einer Videokamera. Man könnte die
Hybrid-Verfahren demnach auch als handassistierte
Schlüssellochchirurgie bezeichnen,
die die Vorteile beider Operationstechniken
vereinen.
Kann auch eine Gallenblase mithilfe der
Hybrid-Technik entfernt werden?
PD Dr. Spatz: Wenn Gallensteine bzw. eine
Gallenblasenentzündung vorliegen, ist die
laparoskopische Entfernung der Gallenblase
die Therapie der Wahl. Manchmal kommt es
jedoch vor, dass die histologische Untersuchung
des entfernten Organs eine Krebserkrankung
offenbart. Dann muss der Patient
nachoperiert werden. Diesen Eingriff führen
wir, wenn möglich, mithilfe der minimalinvasiven
Hybridtechnik durch.
Welchen Stellenwert hat die minimal-invasive
Chirurgie heute in der Tumorbehandlung?
PD Dr. Spatz: Tatsächlich bescheinigen
immer mehr Studien der minimal-invasiven
Chirurgie, dass mit ihr im Rahmen der operativen
Krebsbehandlung bei entsprechender
Indikation ähnlich gute Langzeitergebnisse
erzielt werden können wie mit der offenen
Chirurgie. Mitunter ist sie ihr sogar überlegen,
dies zeigen z. B. Langzeitstudien zur
Beurteilung der Erfolgsquote von laparoskopisch
behandeltem Dickdarmkrebs.
Man muss allerdings auch sagen, dass die
minimal-invasive Chirurgie bei Tumoren
der Bauchspeicheldrüse oder Leber eine
besondere Expertise erfordert — und genau
dies zeichnet das Expertenteam des Departments
für HPB-Chirurgie aus: Unsere Mediziner
sind alle hochqualifiziert und erfahren.
Wer entscheidet, welches chirurgische
Verfahren im Einzelfall infrage kommt?
Dr. Gratz: Sämtliche operativen und nichtoperativen
Maßnahmen zur Behandlung wie
auch zur Nachsorge einer Krebserkrankung
der Leber, Bauchspeicheldrüse oder des
Gallengangsystems werden individuell im
interdisziplinären Tumorboard festgelegt.
Zu den Personen
Einmal pro Woche kommen Chirurgen,
Onkologen, Gastroenterologen, Radiologen,
Pathologen und Strahlentherapeuten
zusammen, um gemäß dem aktuellen Stand
der Wissenschaft für jeden Patienten die
individuell beste Therapie zu finden. Aber
auch während der Behandlung tauschen
sich die Ärzte regelmäßig aus, um den eingeschlagenen
Therapieweg kontinuierlich
zu überprüfen. Dabei ist natürlich die enge
fachliche und personelle Verzahnung von
Leberkrebszentrum, Pankreaskrebszentrum
und dem Department für HPB-Chirurgie
unter einem Dach von Vorteil …
PD Dr. Spatz: … im Übrigen kann auch
eine Kombination von Therapien infrage
kommen. In manchen Fällen bietet es sich
z. B. an, den Tumor vor dem chirurgischen
Eingriff erst einmal mithilfe einer Chemotherapie
zu verkleinern. Bei einigen Lebertumoren
hat sich auch eine Chemoembolisation
bewährt. Das Verfahren kombiniert die
Prinzipien der regionalen Chemotherapie
mit einer Embolisation und erlaubt eine Verkleinerung
des Tumors, ohne dass ausgeprägte
Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Im Idealfall kann im Anschluss eine Thermoablation
oder sogar ein chirurgischer Eingriff
zur endgültigen Entfernung des Tumors
durchgeführt werden. Diese und andere
Therapieoptionen werden im Tumorboard
stets interdisziplinär erörtert. So gesehen,
bietet das Tumorboard zugleich den optimalen
Rahmen, um auch in Grenzbereichen
der Machbarkeit die Behandlungsstrategie
sinnvoll und realistisch zu planen.
Privatdozent Dr. med. Johann Spatz ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus
Barmherzige Brüder München und zusammen mit Prof. Dr. Christian Rust Leiter des Leberkrebszentrums,
das von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert ist. Hier wird das gesamte Therapiespektrum zur
Behandlung von lebereigenen Tumoren und Lebermetastasen angeboten: von der offenen Leberchirurgie und
minimal-invasiven Eingriffen bis hin zu interventionell-radiologischen Therapien.
Oberarzt Dr. Alexander Gratz ist Leiter des neu gegründeten Departments für Hepato-Pankreato-Biliäre
(HPB-)Chirurgie. Sein Spezialgebiet ist die Weiterentwicklung von minimal-invasiven (Hybrid-)Operationstechniken
im Bereich der HPB-Chirurgie.
Es besteht eine enge Kooperation des Leberkrebszentrums und des Departments für HPB-Chirurgie mit dem
Pankreaskrebszentrum sowie mit dem zertifizierten Darmzentrum des Hauses.
Nähere Infos: www.barmherzige-muenchen.de
Bildnachweis links oben: © Olta Elezi, Krankenhaus Barmherzige Brüder München
TOPFIT 2 / 2020
16 Diagnose & Therapie
Behandeln mit Eigenblut
ACP-Therapie in der Orthopädie
3 Fotos oben: © Thiago Rocha Dos Santos / 123rf.com (links); Volodymyr Tverdokhlib / 123rf.com (Mitte); Goran Bogicevic / 123rf.com (rechts)
Schon lange tüftelt die Forschung an innovativen Verfahren, mit denen das natürliche Reservoir
unseres Organismus an hochpotenten regenerativen Substanzen gezielt zu therapeutischen Zwecken
genutzt werden kann. Ein vielversprechender Ansatz ist die ACP-Therapie, die in der Orthopädie
erfolgreich zur Behandlung von Arthrose oder von Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern
zur Förderung des Heilungsprozesses eingesetzt wird. Wie die ACP-Therapie funktioniert, darüber
sprach TOPFIT mit den Münchner Fachärzten für Orthopädie Dr. Werner Zirngibl und Dr. Felix Söller
vom MVZ im Helios.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Zirngibl, wofür steht die
Abkürzung ACP?
Dr. Zirngibl: ACP ist die Abkürzung für Autologes
Conditioniertes Plasma. Das ist ein
körpereigenes (= autologes) Blutplasma,
das in einem speziellen Herstellungsprozess
konditioniert, also von den restlichen
Blutbestandteilen getrennt und konzentriert
wurde (conditioniert = biologisch aufbereitet).
Das Besondere an dem aufbereiteten
Blutplasma ist, dass es vor allem Blutplättchen
(Thrombozyten) sowie zahlreiche
Wachstumsfaktoren enthält. Basis für das
Konzentrat ist das Blut des Patienten; damit
gehört die ACP-Therapie zur Gruppe der
Eigenblutbehandlungen. Der große Vorteil
einer Behandlung mit Eigenblut ist ihre
sehr gute Verträglichkeit, da es sich ja nicht
um eine körperfremde, sondern um eine
körpereigene Substanz handelt.
Auf welchem Wirkprinzip beruht
die Therapie?
Dr. Söller: Das Verfahren beruht auf der
Erkenntnis, dass das Blut körpereigene
Wirkstoffe enthält, die die Heilung in Gang
setzen und beschleunigen. Treten im Körper
Verletzungen auf, wandern umgehend Blutplättchen
in großer Zahl an den Ort des Geschehens,
um die Wunde zu verschließen.
Dabei setzen die Blutplättchen u. a. Wachstumsfaktoren
frei, die bei der Reparatur und
Regeneration des betroffenen Gewebes
helfen und gleichzeitig Entzündungen
hemmen. Mithilfe des thrombozytenreichen
Plasma-Konzentrats nutzen wir diesen natürlichen
heilfördernden Effekt nun ganz gezielt
dort, wo er benötigt wird. Hierzu wird
das Konzentrat z. B. direkt in ein schmerzendes
Gelenk oder an eine gereizte, entzündete
oder eingerissene Sehne injiziert. Auf
diese Weise setzen wir therapeutisch direkt
an der Ursache an, die zu den Schmerzen
geführt hat. Wird diese beseitigt, lassen
auch die Beschwerden nach. Erste Studien
bescheinigen der ACP-Therapie denn auch
eine hohe Erfolgsquote …
Dr. Zirngibl: … Tatsächlich liegt die Stärke
der Therapie vor allem in ihrer nachhaltigen
Wirkung. So kann es z. B. bei einer Akutverletzung
sinnvoll sein, zur raschen Schmerzlinderung
erst einmal eine entzündungshemmende,
schmerzstillende Behandlung,
etwa in Form einer Infiltrationstherapie,
durchzuführen, und dann die ACP-Therapie
einzusetzen, um die Heilung zu beschleunigen.
Wie funktioniert die Aufbereitung?
Dr. Söller: Für die Gewinnung des Konzentrats
entnehmen wir dem Patienten zunächst
TOPFIT 2 / 2020
Diagnose & Therapie
17
Illustration oben: © guniita / 123rf.com
etwas Blut aus der Armvene. Dieses Blut
wird zentrifugiert, d. h. das Plasma, das die
Blutplättchen enthält, wird von anderen
Bestandteilen des Bluts weitgehend getrennt
und konzentriert. Die Zentrifugierung
erfolgt in unserer Praxis in einem speziellen
Gerät unter sterilen Bedingungen
und dauert nur wenige Minuten. Während
dieses »Schleudergangs« in der Zentrifuge
werden die körpereigenen Blutplättchen
so aktiviert, dass sie nun vermehrt Wachstumsfaktoren
freisetzen. Nach etwa 15 bis
20 Minuten wird das Konzentrat in die zu
behandelnde Stelle injiziert, wo die Reparaturstoffe
nun ihre Wirkung entfalten.
Bei welchen Krankheitsbildern
kommt die ACP-Therapie zum
Einsatz?
Dr. Zirngibl: Das Anwendungsspektrum
der ACP-Therapie ist breitgefächert. Wir
setzen das Verfahren zur Förderung des
Heilungsprozesses z. B. bei Sehnenreizungen,
Sehnenentzündungen oder auch bei
Sehnenteilverletzungen ein, die keiner
Operation bedürfen. Ebenso hat sich die
Methode bei Muskel- und Bänderverletzungen
bewährt. Deshalb wird sie inzwischen
auch im Profisport zur schnelleren Heilung
von Sportverletzungen eingesetzt. Aber
natürlich profitieren auch Hobbysportler
davon, wenn ein Muskelfaserriss oder eine
überlastungsbedingte Sehnenreizung rasch
verheilt, sodass sie schon bald wieder ihr
Training aufnehmen können — und dies,
ohne dass Nebenwirkungen zu befürchten
sind …
Dr. Söller: … Gute Erfahrungen haben
wir auch in der Arthrosetherapie gemacht.
Vor allem wenn sich infolge des Knorpelverschleißes
akute Entzündungsvorgänge
im Gelenk abspielen, kann das Verfahren
wertvolle Dienste leisten, indem es der
Entzündung entgegenwirkt und Schmerzen
lindert. Wir setzen das Verfahren oft bei
einer aktivierten Arthrose des Kniegelenks
ein, letztlich kann jedoch jedes arthrotisch
veränderte Gelenk mit ACP behandelt werden.
Aber auch nach einer Operation, etwa
nach der arthroskopischen Rekon struktion
einer gerissenen Sehne, unterstützt die
ACP-Therapie den Heilungsverlauf und
beschleunigt ihn.
Ein häufiges und oftmals schwer
zu behandelndes Krankheitsbild ist
der »Tennisarm«. Kann auch hier die
ACP-Therapie helfen?
Dr. Zirngibl: Auf jeden Fall. Die Wirksamkeit
einer ACP-Behandlung speziell bei
chronischen Sehnenansatzentzündungen,
die einem »Tennisarm«, einem »Golferarm«
oder einem »Mausarm« zugrunde liegen,
ist inzwischen auch durch verschiedene
Studien belegt.
Wie entsteht ein Tennisarm?
Dr. Zirngibl: Ausgangspunkt des »Tennisarms«
— oder einer Epicondylitis humeri
radialis, wie die Mediziner sagen — sind
Mikroeinrisse im Sehnenansatz der Unterarm-Streckmuskulatur.
Diese entstehen
infolge einer Fehl- bzw. Überbelastung.
Dadurch wird eine Reiz- bzw. Entzündungsreaktion
in Gang gesetzt, die stark schmerzhaft
ist. Typische Anzeichen sind Druckschmerzen
am äußeren Ellbogenknochen
sowie Schmerzen bei Streckbewegungen
des Handgelenks und Drehungen des Unterarms;
oft strahlen die Schmerzen im Ellbogen
über die Außenseite bis in die Hand
aus. Auch das Heben von Gegenständen
oder Händedrücken können dem Betroffenen
Probleme bereiten. Eine Variante des
»Tennisarms« ist der »Golferarm«: Hierbei
treten die Beschwerden verstärkt an der
inneren Seite des Ellbogens — im Ansatzbereich
der Unterarmbeugemuskeln — auf.
Winzige Verletzungen an den beteiligten
Muskeln und Sehnen sind auch für den
»Mausarm« verantwortlich. Hiervon sind
vor allem Menschen betroffen, die täglich
am Computer arbeiten und immer wieder
die Tastatur betätigen oder mit der Maus
klicken. Alle drei Beschwerdebilder neigen
dazu, einen chronischen Verlauf zu nehmen;
dann ist die Behandlung oft langwierig. Hier
kann die ACP-Therapie helfen, durch die
natürliche Aktivierung der körpereigenen
Reparaturmechanismen das chronifizierte
Entzündungsgeschehen zu stoppen und
den Heilungsprozess einzuleiten.
Wie viele Behandlungen sind im
Allgemeinen notwendig?
Dr. Söller: Das hängt vom individuellen
Beschwerdebild ab. In der Regel behandeln
wir unsere Patienten bis zu dreimal mit der
ACP-Therapie, manchmal genügt auch die
einmalige Wiederholung zwei Wochen nach
der Erstanwendung. In dieser Zeit verspüren
die Betroffenen oft schon eine deutliche
Besserung ihrer Beschwerden.
Zu den Personen
Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin
im Münchner MVZ im Helios niedergelassen. Als ehemaliger Profi-Tennisspieler war
er 14-mal Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international
renommierten Turnieren. Heute ist Dr. Zirngibl ein anerkannter Experte für die Behandlung
von Sportverletzungen, der u. a. als langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP BMW Open
München auch Leistungs- bzw. Profisportler medizinisch betreut. Zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum
gehören u. a. die konventionelle und operative Therapie von Ellbogen-, Knie- und
Sprunggelenkverletzungen. Außerdem nimmt er minimal-invasive Wirbelsäuleneingriffe
vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen Verfahren.
Dr. med. Felix Söller ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin und
Akupunktur und praktiziert zusammen mit seinen Kollegen Dr. med. Heribert Konvalin,
Dr. med. Werner Zirngibl und Dr. med. Steffen Zenta im MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten
gehören neben minimal-invasiven Wirbelsäulen interventionen auch
die operative Behandlung von Schulter-, Hand- und Ellbogen-Erkrankungen sowie von
Knie- und Vorfuß-Erkran kungen.
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de
TOPFIT 2 / 2020
18 Diagnose & Therapie
LMU Klinikum
Was tun bei Hitze?
Empfehlungen aus der Praxis
für die Praxis
Illustration/Foto: © Aleksandr Papichev / 123rf.com (oben); © LMU Klinikum München (rechts)
Der Klimawandel ist nun auch in der stationären
Pflege angekommen: Das LMU
Klinikum München hat in Kooperation
mit Münchner Pflegeeinrichtungen einen
Hitzemaßnahmenplan für Altenpflegeeinrichtungen
entwickelt. Doch auch
für Senioren, die in ihren eigenen vier
Wänden leben, wie auch für ihre Angehörigen
können die Tipps eine hilfreiche
Unterstützung sein, damit sie wohlbehalten
durch die Sommerhitze kommen.
Wie erkenne ich, wenn Bewohner besonders
durch Hitze gefährdet sind? Was muss ich bei
der Medikamentengabe an heißen Tagen beachten?
Wie kann man Mitarbeitende für den
Hitzeschutz sensibilisieren? Antworten auf diese
Fragen gibt ein neuer Hitzemaßnahmenplan
für stationäre Einrichtungen der Altenpflege.
Diesen hat das Institut für Arbeits-, Sozial- und
Umweltmedizin am LMU Klinikum mit Unterstützung
des Instituts für Didaktik und Ausbildungsforschung
– in engem Austausch mit
Münchner Pflegeeinrichtungen – entwickelt.
Ab sofort steht er online für alle Interessenten
zum Download bereit.
Der Hintergrund: Gerade bei älteren, pflegebedürftigen
Menschen ist das Risiko besonders
hoch, bei Hitze gesundheitliche Probleme zu
entwickeln. Durch den Klimawandel und öfter
auftretende Hitzewellen steigt dieses noch zusätzlich.
Ziel des zweijährigen Projekts war es,
ein praxisnahes Werkzeug zum Umgang mit
Hitze für die stationäre Altenpflege zu entwickeln.
»Dabei war insbesondere der intensive
Austausch mit den Münchner Pflegeeinrichtungen
und deren Mitarbeitenden sehr wertvoll
und zielführend«, sagt Projektleiterin Dr. Julia
Schoierer.
So ist der Hitzemaßnahmenplan
aufgebaut
Der erste Teil des Hitzemaßnahmenplans beschäftigt
sich mit den verschiedenen Aspekten
von Hitze und Gesundheit. Hierunter fallen
die Zunahme von Hitzewellen und das besondere
Gesundheitsrisiko für ältere und pflegebedürftige
Menschen. Der zweite Teil geht intensiv
auf praktische Maßnahmen ein, die man bei
Hitzeereignissen umsetzen kann. Hierzu gehören
u. a. eine Checkliste, um besonders gefährdete
Bewohner zu erkennen. Außerdem erhalten
Pflegekräfte Tipps, wie sie während Hitze
mit möglicherweise kontraindizierten Medikamenten
umgehen können. Für die Managementebene
ist der dritte Block gedacht. Anhand
des Schemas »Struktur-Prozess-Ergebnisqualität«
können Führungskräfte die umzusetzenden
Maßnahmen organisieren und bekommen
Tipps, wie sie ihre Mitarbeitenden für das The-
ma sensibilisieren. Im letzten Teil des Hitzemaßnahmenplans
sind Infoblätter für Angehörige,
die Apotheke/Ärzteschaft oder externe Essenslieferanten
zu finden, um auch diese auf das
Thema aufmerksam zu machen.
Das Sozialreferat und das Referat für Gesundheit
und Umwelt der Landeshauptstadt München,
das Bayerische Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit sowie das Institut
für Qualität in der Pflege (Berlin) haben die Erstellung
des Maßnahmenplans unterstützt.
Der Hitzemaßnahmenplan steht zum Download
bereit unter
www.klimawandelundbildung.de
Dr. phil.
Julia Schoierer
Kontakt
Dr. phil. Julia Schoierer
Institut für Arbeits-, Sozial- und
Umweltmedizin
LMU Klinikum München
Tel. 089 / 4400–55392
E-Mail:
julia.schoierer
@med.uni-muenchen.de
TOPFIT 2 / 2020
Diagnose & Therapie
19
Anhaltende Hitze — was ist wichtig?
Illustrationen: © Jaroslav Chaplya / 123rf.com (1. Spalte unten); Suriya Siritam / 123rf.com (1. Spalte oben)
Lange Tage, Sonnenschein pur, große
Hitze – der Klimawandel bringt mit sich,
dass wir hierzulande immer häufiger ausgeprägte
Wärmephasen erleben. Temperaturen
über 30 °C können dem Organismus
jedoch einige Probleme bereiten
– dies gilt nicht nur für ältere Menschen.
Dann treten neben starkem Schwitzen
oft auch andere Beeinträchtigungen
wie Müdigkeit, Mattigkeit und Kreislaufschwäche
auf. Einige Tricks können helfen,
die Hochsommertage trotz Hitze zu
genießen.
Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
von täglich
mindestens 1,8
Litern über den
Tag verteilt zu sorgen
– so lautet der
Rat der Ärzte. Ideale
Durstlöscher
sind Mineralwasser,
Kräuter- und
Früchtetees oder verdünnte Obst- und
Gemüsesäfte. Sie sind kalorienarm und
enthalten in der Regel genug Mineralien,
um die ausgeschwitzten Salze zu ersetzen.
Die Getränke sollten zimmerwarm
(und nicht eiskalt) sein. Nicht zum Durstlöschen
geeignet sind dagegen schwarzer
Tee, Kaffee und Alkohol.
Wer herz- oder nierenkrank ist, sollte
mit dem behandelnden Arzt besprechen,
welche individuelle Trinkmenge an
besonders heißen Tagen sinnvoll ist.
Sommerspeiseplan
Bei hochsommerlichen
Temperaturen
sollten
Sie generell
einer leicht verdaulichen
Kost
den Vorzug geben,
denn fette,
schwer verdauliche
Speisen belasten den Kreislauf zusätzlich.
Empfehlenswert ist ein Sommerspeiseplan
mit viel wasserreichem Obst,
Gemüse, Salaten und Kaltschalen.
Salziges für zwischendurch stellt eine
ausreichende Elektrolytzufuhr sicher!
Achten Sie auf einen guten Schlaf! Denn
nachts regeneriert sich der Körper. An
anstrengenden heißen Tagen ist dies
besonders wichtig. Was helfen kann:
Nächtliches Lüften,
vor allem zwischen
3 und 5 Uhr morgens,
und leichte
Bettwäsche.
Für eine erträgliche
nächtliche
Raumtemperatur
können neben einem
guten Hitzemanagement
(siehe unten) am Tag auch
feuchtkühle Handtücher helfen, die im
Schlafzimmer z. B. auf die Heizung, einen
Stuhl oder die Gardinenstange gelegt
werden. Wenn die Tücher trocknen, wird
der Raumluft die Wärme entzogen.
Die richtige Bekleidung im Sommer
kann helfen, einen
Hitzestau zu vermeiden.
Am besten,
Sie kleiden
sich nach dem bewährten
»Zwiebelschalenprinzip«:
Sie ziehen einfach
verschiedene Kleidungsstücke
übereinander,
derer Sie
sich dann bei steigenden
Temperaturen nach und nach
entledigen können. Wählen Sie eine
weit geschnittene, helle Kleidung aus
Naturfasern (z. B. Baumwolle). Die Luft
sollte durch die Hemden und Hosen zirkulieren
können, damit sich der Körper
abkühlen kann. Wichtig ist, dass Sie Ihren
Organismus vor einer Überhitzung
schützen – im Extremfall könnte sich ein
Kreislaufkollaps entwickeln.
Wird Ihnen schwarz vor Augen,
schwindlig und fühlen Sie sich schwach,
setzen oder legen Sie sich sofort hin und
lagern Sie die Beine hoch!
Was hilft kurzfristig? Wenn ein Hitzestau
droht, sollte dem Körper Wärme entzogen
werden, und zwar durch Waschen
oder Duschen oder durch feuchte Tücher,
die auf Beine, Arme, Gesicht und/
oder Nacken gelegt werden. Auch kühlende
Fußbäder können helfen, der Hitze
entgegenzuwirken.
Wenn Sie Sport treiben: Sorgen sie vor
und während des körperlichen Trainings
für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr!
Und: Meiden Sie die Mittagshitze! Treiben
Sie Ihren Sport lieber in den (frühen)
Morgen- oder Abendstunden. Nehmen
Sie Medikamente zur Entwässerung (Diuretika)
und/oder
bestimmte Blutdruckmedikamente
ein, ist es noch
wichtiger, dass Sie
auf körperliche
Anstrengung in
der prallen Sonne
verzichten.
Worauf Sie sonst noch achten
sollten
Vermeiden Sie Überanstrengungen!
Belasten Sie Ihren Kreislauf nicht
zusätzlich durch schwere körperliche
Betätigung. Dies gilt auch für die Arbeit
in Haushalt und Garten oder fürs
Tragen von schweren Gegenständen.
Schwimmen ist gesund und gerade
im Sommer ein beliebtes Mittel,
sich abzukühlen. Achten Sie darauf,
langsam ins Wasser gehen, damit sich
Ihr Körper auf die kühleren Temperaturen
einstellen kann.
Sperren Sie tagsüber die Hitze
aus! Am besten lüften Sie morgens
und abends Ihre Wohnung gut durch
und schließen tagsüber Rollläden und
Jalousien.
Meiden Sie Alkohol! Alkohol hat
eine gefäßerweiternde Wirkung, sodass
dem Kreislauf weniger Blut zur
Verfügung steht. Zusätzlich wird die
Flüssigkeitsausscheidung über die
Niere angeregt – der Körper verliert
noch mehr Flüssigkeit und Mineralstoffe.
Verzichten Sie deshalb während der
heißen Tage besser auf alkoholhaltige
Getränke.
Sommerzeit ist Mückenzeit. Da hilft
im Zweifelsfall nur, sich mit einer Antimückenlotion
einzucremen. Studien
zeigen: Mittel, die auf chemischen
Wirkstoffen basieren, halten zuverlässiger
Mücken ab als Produkte mit natürlichen
Inhaltsstoffen. Bis zu acht Stunden
hält der Schutz an – danach muss
das Mittel erneut zur Anwendung
kommen, um den gefürchteten Stich
zu vermeiden. Doch Vorsicht: Die Lotion
niemals auf entzündete Haut (z. B.
Sonnenbrand) auftragen!
Illustrationen: © Lorelyn Medina / 123rf.com (2. Spalte unten); Nataliya Yakovleva / 123rf.com (2. Spalte oben); sayu / 123rf.com (3. Spalte)
TOPFIT 2 / 2020
20 Promotion
Der ganz persönliche Sessel
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Foto: Muckenthaler Ergonomie
Rückengesund und bequem sitzen — mühelos Aufstehen: Das verspricht
der Fitform Sessel, der speziell auf die Bedürfnisse von Senioren
zugeschnitten ist.
Unser Alltag ist davon geprägt, dass wir viel sitzen. Dies kann vor allem
unserem Rücken zu schaffen machen. Zudem sitzen viele Menschen
falsch, oftmals, weil der Sitzplatz nicht individuell zu ihren Körpermaßen
passt. Dadurch wird die Entstehung von Rückenbeschwerden
und anderen Schmerzen des Bewegungsapparats zusätzlich geför-
dert. Gegensteuern lässt sich am besten mit einem Sitzmöbel, das
genau an die individuellen Körpermaße angepasst ist.
Ein solches Sitzmöbel ist der Fitform Sessel. Denn er ist exakt auf die
individuell richtige Sitzhöhe, Sitztiefe und Armlehnhöhe seines Besitzers
eingestellt und erlaubt damit nicht nur ein sehr bequemes,
sondern auch ein gesundes Sitzen. Die Wirbelsäule behält ihre natürliche
S-Form beim Sitzen. Die Bandscheibe steht damit weniger
unter Druck, und Rückenschmerzen werden erheblich vermindert. Per
Handbedienung lässt sich die Mechanik in Funktion setzen. Mehrere
Motoren sorgen dafür, dass getrennt voneinander Rückenlehne, Fußstütze,
Kippverstellung und Aufstehhilfe eingestellt werden können.
Bereits über 50 000 Senioren genießen alle Vorteile eines maßgeschneiderten
Sessels aus der holländischen Fitform-Manufaktur. Erfahrung,
moderne Technik und beste Materialqualität garantieren
erholsame entspannte Stunden sowie ein müheloses Aufstehen und
Hinsetzen.
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wissen? Dann wenden Sie sich an das Münchner Studio Mucken-
thaler: Hier lässt man Sie selbstverständlich auch gern probesitzen!
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Pacellistr. 5 • 80333 München
Tel. 089 / 29 19 89-0
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Mitarbeit: Sabine Jansen, Apotheker Thomas Knaier,
Dr. Nina Schreiber, Herbert Schwinghammer
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Für die medizinische Fachberatung
in dieser Ausgabe danken wir
Dr. Alexander Gratz
Leiter des Departments für Hepato-Pankreato-
Biliäre (HPB-)Chirurgie
Krankenhaus Barmherzige Brüder München
Romanstraße 93
80639 München
Tel. 089 / 17 97-23 02 (Sekretariat)
www.barmherzige-muenchen.de (Seiten 9 –11)
Dr. phil. Julia Schoierer
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
LMU Klinikum München
Ziemsenstraße 1
80336 München
Tel. 089 / 4400–55392
Geschäftsbedingungen
Zurzeit gilt die Anzeigen- Preisliste 17 vom 01.10.2015.
Es gelten die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen
für Anzeigen in Zeitschriften« und die zusätzlichen
Geschäftsbedingungen des Verlags.
www.klinikum.uni-muenchen.de/Institutund-Poliklinik-fuer-Arbeits-Sozial-und-
Umweltmedizin/de (Seite 18f)
PD Dr. med. Johann Spatz
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie am Krankenhaus
Barmherzige Brüder München
Romanstraße 93 • 80639 München
Tel. 089 / 17 97-23 02 (Sekretariat)
www.barmherzige-muenchen.de (Seiten 9 –11)
Dr. med. Felix Söller
MVZ im Helios
Helene-Weber-Allee 19 • 80637 München
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die Inanspruchnahme eines Arztes.
Tel. 089 / 15 92 77-0
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Dr. med. Hans-Hermann Wörl
Widenmayerstraße 16
80538 München
Tel. 089 / 54 80 66 66
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Dr. med. Werner Zirngibl
MVZ im Helios
Helene-Weber-Allee 19
80637 München
Tel. 089 / 15 92 77-0
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TOPFIT 2 / 2020
Promotion
21
Bildschirmbrillen
Perfekte Sehhilfe für den
digitalen Alltag
Bei der Arbeit am Computerbildschirm leisten die Augen Schwerstarbeit. Um diese
Daueranstrengung abzumildern, hat die moderne Augenoptik eine Brille entwickelt,
die perfekt auf die individuellen Sehanforderungen und auf den Arbeitsplatz abgestimmt
ist: die Bildschirmbrille.
Am Arbeitsplatz muss sich der Blick immer
wieder auf Schreibtisch, Monitore und
Kollegen in verschiedenen Distanzen einstellen.
Das schnelle Fokussieren auf verschiedene
Entfernungen ist für die Augen extrem anstrengend
– und führt zwangsläufig dazu, dass deutlich
weniger Lidschläge gemacht werden. Diese
sind jedoch notwendig, um den Tränenfilm
gleichmäßig auf die Augenoberfläche zu verteilen.
Werden die Augen nicht mehr ausreichend
mit Tränenflüssigkeit bedeckt, sind trockene,
tränende und gerötete Augen bis hin zum typischen
Sandkorngefühl die Folgen. Und auch
dies ist eine häufige Folge des digitalen Augenstresses:
Kopfschmerzen und sogar Schlafstörungen.
Denn durch den unnatürlich hohen Anteil
an blauem Licht, den Laptops, Smart phones,
Tablets und andere Bildschirme ausstrahlen,
kann die innere Uhr aus dem Gleichgewicht geraten
– und so dazu führen, dass das Einschlafen
schwerfällt.
Dass gängige Sehhilfen wie die Lesebrille die
speziellen Anforderungen des Computerarbeitsplatzes
nicht zufriedenstellend erfüllen können,
liegt vor allem daran, dass diese für eine Entfernung
im Nahbereich von maximal 40 Zentimetern
konzipiert ist. »Der Sehabstand zwischen
Augen und Bildschirm liegt jedoch zwischen
40 und 100 Zentimetern«, erklärt die Augenoptikermeisterin
Beate Michiels von Söhnges
Exklusiv Optik. Auch mit einer Gleitsichtbrille
lässt sich das Problem nur unzureichend behe-
ben. Zwar ermöglicht eine Gleitsichtbrille stufenloses
Sehen von nah bis fern, doch bringt
diese Vielseitigkeit mit sich, dass der Sehbereich
für den typischen Bildschirmabstand relativ
klein bemessen ist. Um etwa die Schrift auf
dem Bildschirm durch den Mittelbereich der
Gleitsichtbrille lesen zu können, muss sich der
Bildschirmarbeiter nach vorn beugen und den
Kopf unnatürlich heben, um alles scharf sehen
zu können. Dies führt zu einer verkrampften
Körperhaltung, die wiederum schmerzhaften
Nacken-, Schulter- oder Halswirbelsäulenproblemen
Vorschub leistet.
Extragroße Sehbereiche für
ermüdungsfreies Sehen
Der einzige Brillentyp, der sämtlichen Sehanforderungen
der regelmäßigen Bildschirmarbeit
gerecht wird, ist die Bildschirmbrille. Auch eine
Bildschirmbrille vereint verschiedene Sehzonen,
doch verfügt sie über ein extra großes Blickfeld.
Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Kurz- und
Mitteldistanz; unterschiedliche Sehabstände
wie die zur Textvorlage, zur Tastatur und / oder
zum Bildschirm bereiten den Augen also keine
Mühe. Und ebenso ist in einer Entfernung von
drei bis vier Metern eine scharfe Sicht möglich.
Auf diese Weise werden die Augen optimal entlastet
– müde, überanstrengte Augen gehören
ebenso der Vergangenheit an wie eine ungünstige
Körperhaltung.
Maßgeschneidert auf die
jeweiligen Bedürfnisse
Allerdings: Bildschirmbrille ist nicht gleich Bildschirmbrille.
Am besten ist eine Bildschirmbrille,
die maßgeschneidert auf die Bedürfnisse des
Trägers abgestimmt ist: auf die individuellen
Anforderungen am Arbeitsplatz ebenso wie auf
sein Alter oder seine Brillenstärke. Mindestens
ebenso wichtig sind eine präzise Augenglasbestimmung
sowie später eine genaue Zentrierung
der Brillengläser in das Gestell – Anforderungen,
die nur ein qualifizierter Augenoptikermeister
leisten kann.
Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, steht einem
optimalen Sehkomfort am Bildschirm
nichts mehr im Weg. Im Übrigen kann eine individuelle
Arbeitsplatzbrille auch für Gamer,
Musiker, Zahnärzte, Lehrer, Handwerker und
bei vielen weiteren Tätigkeiten eine echte Erleichterung
sein. Und: Viele Arbeitgeber bezuschussen
Brillen für den Arbeitsplatz.
Söhnges Exklusiv Optik GmbH
Brienner Straße 7
80333 München
Tel. 089 / 290 710 10
www.soehnges-exklusiv.com
Das Münchner Traditionsunternehmen Söhnges Exklusiv
Optik hält für seine Kunden Bildschirmbrillen mit
Ergo® Nahkomfortgläsern von Rodenstock bereit, die in
vielerlei Hinsicht einzigartig sind. Vor allem erlauben sie
eine maßgeschneiderte Lösung für den Berufsalltag, da
sie individuell an die persönlichen Arbeits- und Leseabstände
angepasst werden — mit extragroßen Sehbereichen
genau dort, wo es wichtig ist.
Und: Rodenstock Bildschirmbrillen mit der Premium-
Veredelung Solitaire® Protect Balance 2 reduzieren den
Blauanteil von Bildschirm, TV, Tablet oder Smartphone.
Auf diese Weise wird dem negativen Einfluss entgegengewirkt,
den ein erhöhter Blaulichtanteil auf unseren
Schlaf-Wach-Rhythmus hat.
100
cm
70
cm
80
cm
Foto: Rodenstock GmbH
50
cm
65
cm
TOPFIT 2 / 2020
22 Gesund leben
Gesundheitsprophylaxe
Seien Sie aktiv!
Aktiv und vielseitig interessiert sein, neue Kontakte knüpfen und langjährige
Freundschaften pflegen, sich für andere engagieren, regelmäßig ein Hobby
ausüben oder ein neues für sich entdecken: Es gibt unzählige Möglichkeiten,
wie Sie Ihre freie Zeit abwechslungsreich gestalten und damit viel zu einer
guten Lebensqualität beitragen können.
Von Sabine Jansen
Foto: © Wavebreak Media Ltd. / 123rf.com
Die eine tanzt für ihr Leben gern, der andere
spielt wöchentlich mit Freunden Karten
oder geht regelmäßig mit dem Nachbarn joggen.
Auch wenn Sie sich längst ein Hobby zugelegt
haben, kann es sein, dass Sie eigentlich noch genug
Zeit für andere erfüllende Aufgaben haben.
Tatsächlich ist die Gestaltung der Freizeit ein
enorm wichtiger Aspekt Ihres Lebens. Eine Freizeitbeschäftigung,
die zu Ihnen passt und die Sie
gern ausüben, fördert Ihre geistige und körperliche
Vitalität, sorgt für Abwechslung und Freude,
anregende Impulse und bereichernde Erlebnisse
– und bietet Ihnen zugleich die Möglichkeit,
den vielfältigen Facetten Ihrer Persönlichkeit
gerecht zu werden, die vielleicht in anderen
Lebensbereichen etwas zu kurz kommen. Dies
wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für
Lebensfreude und Zufriedenheit. Dabei spielt
das Alter erst einmal keine Rolle: Hauptsache,
Sie empfinden Ihre Freizeitgestaltung als sinnvoll
und wohltuend.
Ruhestand — ein neuer
Lebensabschnitt beginnt
Dies gilt insbesondere, wenn der Ausstieg aus
dem Berufsleben kurz bevorsteht oder bereits
Wirklichkeit geworden ist. Dann beginnt für Sie
eine neue Zeitrechnung: Nun steht Ihnen jeder
Tag zur freien Verfügung – eine vielleicht von
Ihnen lange herbeigesehnte neue Lebensweise,
die jedoch auch ihre Tücken haben kann. Denn
langjährige Gewohnheiten wie täglich zur selben
Uhrzeit aufzustehen, denselben Weg zur
Arbeit zu nehmen, sich am Arbeitsplatz mit den
Kollegen auszutauschen oder nach getaner Arbeit
das »Feierabend«-Gefühl zu genießen, fallen
weg, wohingegen neue Gewohnheiten erst noch
Tropeninstitut des LMU Klinikums
Ein neuer Impfstoff gegen COVID-19
wird getestet — wer möchte teilnehmen?
Die Entwicklung eines effektiven
COVID-19-Impfstoffs gehört zu den wichtigsten
Maßnahmen, um die Bevölkerung
gegen die potenziell lebensbedrohliche
SARS-CoV-2-Infektion zu schützen und
eine weitere Ausbreitung des Virus zu
verhindern. Das Tropeninstitut des LMU
Klinikums führt zusammen mit der Cure-
Vac AG eine klinische Studie zur Testung
des neuen CureVac Impfstoffs gegen
COVID-19 durch, für die freiwillige Probanden
gesucht werden.
Die Studie ist der Auftakt zu einer Studienreihe
mit dem Ziel, einen COVID-19-
Impfstoff zuzulassen. Hierfür werden freiwillige,
gesunde Personen im Alter zwischen
18 und 60 Jahren aus München
und Umgebung gesucht, die bereits eine
nachgewiesene COVID-19-Erkrankung
bzw. SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht
haben.
In der Studie geht es primär darum, die
Verträglichkeit und Immunantwort des
neuen Impfstoffs zu untersuchen und die
Dosis, die wichtig für die Wirksamkeit ist,
zu finden. Um die Verträglichkeit und Immunantwort
mit ausreichender Sicherheit
zu bestimmen, bekommt ein Teil der
Probanden nicht den Impfstoff, sondern
ein Placebo (Kochsalzlösung) verabreicht.
Die Studie beinhaltet einen Screening-
Termin, zwei Impftermine und zehn Kontrolltermine
innerhalb eines Zeitraums
von 13 Monaten. Für die Teilnahme wird
der damit verbundene Aufwand durch
eine angemessene Aufwandsentschädigung
kompensiert.
Interessenten können sich am Tropeninstitut
des LMU Klinikums (Leopoldstr. 5, 80802
München) per E-Mail melden:
Covid19-Impfstudien@med.uni-muenchen.de
Es werden dann gern weitere Informationen besprochen
und alle notwendigen Schritte erklärt.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Michael Hoelscher
Direktor
Tropeninstitut München (Abteilung für
Infektions- und Tropenmedizin)
LMU Klinikum
Dr. Arne Kroidl
Prüfleiter (Principal Investigator) der Studie
am Tropeninstitut München (Abteilung
für Infektions- und Tropenmedizin)
LMU Klinikum
TOPFIT 2 / 2020
Gesund leben
23
entwickelt und in den Tagesablauf inte griert
werden müssen. Hat Ihnen Ihre Arbeit viel bedeutet,
werden Sie neben aller Freude über die
neu gewonnene Freiheit sicherlich auch erst einmal
ein gewisses Verlustgefühl empfinden oder
sich sogar ein wenig orientierungslos fühlen.
Und auch das Thema »Freizeitgestaltung« stellt
sich plötzlich anders dar: Beschäftigungen, die
früher primär der Erholung oder dem »Abschalten«
von den Herausforderungen des Arbeitsalltags
dienten, bekommen einen ganz neuen
Sinn. Nun geht es darum, sich darauf einzustellen,
dass die lange Zeit vorherrschende Trennung
zwischen »Freizeit« und »übriger Zeit« (=
Arbeitszeit) keine Gültigkeit mehr hat, sondern
dass jetzt die Losung heißt: »Ab sofort steht mir
jeder Tag zu meiner freien Verfügung«. Diese
neue Freiheit und Unabhängigkeit zu genießen
und sie gleichzeitig sinnvoll für sich zu nutzen,
gelingt am besten, indem Sie weiterhin für einen
strukturierten Tagesablauf sorgen und die neue
Routine Ihres Alltags so gestalten, dass nicht
nur für Sie wichtige häusliche Rituale, sondern
auch regelmäßige Aktivitäten außerhalb Ihres
Zuhauses und das Pflegen von sozialen Kontakten
einen festen Platz in Ihrem täglichen Ablauf
haben. Denn: Eine sinnvolle Aufgabe und
der regelmäßige Austausch mit anderen sind die
Schlüsselfaktoren für ein zufriedenes Leben im
Alter.
Wie schön, dass es
Gleichgesinnte gibt!
Menschen sind soziale Wesen. Allerdings: Soziale
Kontakte entstehen in den seltensten Fällen
von selbst. Deshalb ist es wichtig, dass Sie selbst
aktiv werden und offen auf Ihr soziales Umfeld
zugehen. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten,
etwa das nette Gespräch mit dem
Nachbarn, die Treffen mit den ehemaligen Kollegen
bis hin zur Teilnahme an einer Wander-,
Gymnastik-, Schwimm- oder Herzsportgruppe.
Bei diesen und vielen anderen zwanglosen Begegnungen
lernen Sie mit Sicherheit Gleichgesinnte
kennen, die ähnliche Neigungen und Interessen
haben wie Sie.
Foto: © goodluz / 123rf.com
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TOPFIT 2 / 2020
24 Rat und Hilfe aus der Apotheke
Foto: animaflorapicsstock © 123rf.com
Arzneipflanze des Jahres 2020
Lavendel
2020 steht der Echte Lavendel gleich in zweifacher Hinsicht im Rampenlicht:
In Deutschland wurde er zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. In Österreich
erhielt die gesamte Gattung Lavendel (Lavandula), die bis zu 37 Arten und
zahlreiche Varietäten umfasst, diese Auszeichnung.
Von Apotheker Thomas Knaier
In der europäischen Medizingeschichte spielten
drei Lavendelarten eine bedeutendere Rolle,
deren genaue Zuordnung und Wirksamkeit
allerdings erst in neuerer Zeit geklärt wurde.
Einige der traditionellen Anwendungsgebiete
konnten mittlerweile klinisch belegt werden.
Herkunft
Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia L.)
ist ursprünglich eine Pflanze des westlichen
Mittelmeergebiets. Er wächst als wilder Lavendel
ab einer Höhe von 800 bis 1800 Metern in
gebirgigen Regionen. Als bedeutende Anbaugebiete
zur Ölproduktion sind heute Frankreich,
Bulgarien, Tasmanien und die Staaten des ehemaligen
Jugoslawien zu nennen. Auch in Österreich
und Deutschland sind Lavendelfelder entstanden.
Die Weltproduktion an Lavendel wird
auf über 1000 Tonnen pro Jahr geschätzt.
Botanik
Der Lavendel gehört taxonomisch zur Familie
der Lippenblütler (Lamiaceae). Diese Familie
kennt 230 Gattungen mit über 7000 Arten und
ist weltweit in allen Klimazonen der Erde anzutreffen.
In der Pflanzenheilkunde sind Echter
Lavendel, Schopflavendel (L. stoechas L.), Speik-
Lavendel (L. latifolia L.), Wolliger Lavendel (L.
lanata Boiss.) und Lavandin (L. intermedia, ein
steriler Hybrid) am besten bekannt. Die Unterschiede
liegen in der Zusammensetzung ihrer
ätherischen Öle, ihren Wirkungen, Nebenwirkungen
und Kontraindikationen – sie sind daher
nicht untereinander austauschbar.
Der Echte Lavendel (syn.: L. officinalis) bildet einen
aromatisch riechenden, graufilzig behaarten
Halbstrauch, der 30 bis 80 Zentimeter Höhe
erreicht. Die aufrechten, verästelten Zweige enthalten
Öldrüsen, ebenso die gegenständig angeordneten
Laubblätter und Blütenkelche. Die
violetten bis amethystfarbenen Blüten sind in
Scheinquirlen angeordnet und bilden einen bis
zu acht Zentimeter langen, ährenförmigen Blütenstand.
In der Heilkunde und als Gewürz finden
sich hauptsächlich die Blüten (Lavandulae
flos). Bei der Destillation wird das gesamte
blühende Kraut verwendet. Erst Carl von Linné
führte die beiden historischen Stränge der arzneilich
verwendeten Arten in seinem Werk Species
Plantarum von 1753 zusammen und unterteilte
sie in vier Arten, die heute alle der Untergattung
Lavandula zugeordnet werden
Geschichte
Antike: Von allen Lavendelarten ist in der Antike
lediglich der Schopflavendel sicher nachweisbar.
Eine erste Monografie findet man in
der berühmten Arzneimittellehre des griechischen
Militärarztes Pedanios Dioskurides. Dort
werden als Namensherkunft des heutigen Artbegriffs
stoechas die Stöchaden, wie damals die
französischen Îles d᾿Hyères genannt wurden,
erwähnt. Dioskurides beschreibt den scharfen,
bitteren Geschmack des Krauts, das er im
Aussehen mit dem Thymian vergleicht, und beschreibt
eine Abkochung, die wie Ysop bei Leiden
der Brust von guter Wirkung sein soll. Auch
Galen greift im 2. Jahrhundert den Schopflavendel
in De simplicium medicamentorum auf und
nennt die bereits von Plinius und Dioskurides
bekannten Anwendungen.
Mittelalter: Das lateinische Mittelalter bietet
bis ins 12. Jahrhundert zum Lavendel wenig
mehr als die griechisch-römische Antike. Vieles
spricht jedoch für die Bildung des Begriffs lavendula
im Mittelalter als Ableitung von lateinisch
lavare (= waschen, baden) – analog zu calendula
(Ringelblume). Wie beliebt der Lavendel schon
damals gewesen sein muss, zeigt eine frühmittelhochdeutsche
Bearbeitung der biblischen Genesis
mit einer Beschreibung des Paradieses, in
der der Autor auch einige Pflanzen aufzählt.
Beginnend mit den Marienpflanzen Lilie und
Rose folgen wenig später der Lavendel und die
Narde, was auf deren Unterscheidung im Mittelalter
hindeutet. Im Anglicanus ortus des Historikers
Heinrich findet sich vermutlich erstmals
die Verwendung von Lavendel gegen Ungeziefer
in Form von Lavendelsäckchen. Diese empfiehlt
auch Hildegard von Bingen in ihrer Physica. Sie
beschreibt die Pflanze als warm, trocken und
stark duftend, was die Augen klar mache und
nützlich gegen Läuse sei.
Frühe Neuzeit: In den Kräuterbüchern von Leonhart
Fuchs (1542/43) werden der Echte Lavendel
und der Speik-Lavendel in Abbildungen beschrieben
und als »falsche Narden« bzw. »Pseudonarden«
bezeichnet. Auch die 1546 erschienene
illustrierte Ausgabe des Kräuterbuchs von
Hieronymus Bock behandelt die beiden Lavendelarten
und spricht dem Speik-Lavendel eine
stärkere Wirkung zu. Die in Wein gekochten
Blüten seien harntreibend, Menstruation und
Nachgeburt fördernd sowie bei Blähungen und
Bauchschmerzen hilfreich. Bei Gelbsucht sei der
Lavendel ähnlich wirksam wie Rosmarin, heißt
es dort. Andere »Artzney-Bücher« beschreiben
Lavendelwässer zur Stärkung und Kräftigung
des Herzens, bei Vergiftungen und Schlaganfällen
und zur Beruhigung. Auch Fußbäder mit
Lavendel und Deodorants werden dort bereits
erwähnt. In einem sogenannten »Vier-Räuber-
Essig« von 1748 finden sich ebenfalls Lavendelblüten.
Der Sage nach hatte sich eine Bande von
vier Halunken und Plünderern mit diesem Mittel
während der Pest in Marseille (1720/22) wirkungsvoll
gegen Ansteckung geschützt. Im 18.
und 19. Jahrhundert verbreiteten sich mehrere
Varianten des »Essigs« in ganz Europa und fanden
Eingang in Kräuterlexika.
TOPFIT 2 / 2020
Rat und Hilfe aus der Apotheke
25
Schwelle zur Moderne: Bei dem »Wasserdoktor«
Sebastian Kneipp sind Spiköl oder Lavendelöl
unverzichtbar für die Hausapotheke. Es
wird auch zur Förderung der Verdauung und
Erhöhung des Appetits sowie ferner gegen Kopfschmerzen
und Blähungen empfohlen. Als Dosierung
schlägt Kneipp zweimal fünf Tropfen auf
Zucker vor, was auch »Gemütsleidenden« helfe.
Der Pharmazeut, Chemiker und Pharmaziehistoriker
Georg Dragendorff erwähnt 1898, »Blüthe
bei Kolik, Flatulenz, äußerlich zu Einreibungen,
Kräuterkissen, Umschlägen etc. gebraucht«.
Speiklavendel diene nur als Ersatz und Verfälschung
des Echten Lavendels. Im Lehrbuch der
biologischen Heilmittel von Madaus (1938) heißt
es, dass »Lavendelöl in therapeutischen Dosen
als recht ausgesprochenes Narkotikum wirkt, es
betäubt die Sensibilität, vermindert die Reflexerregbarkeit,
setzt die Temperatur leicht herab,
ebenso die Energie der Herzkontraktionen. Erst
in toxischen Dosen wirkt es erregend«.
Französische Aromatherapie: Als sich 1910
der französische Chemiker Gattefossé bei einem
Laborunfall schwere Brandwunden an den Händen
zuzog, behandelte er diese mit ätherischem
Lavendelöl und war in den folgenden Tagen vom
Heilerfolg begeistert und beeindruckt. In den
nächsten Jahren untersuchte er zusammen mit
dem Arzt Jean Valnet ätherische Öle auf ihre Inhaltsstoffe
und beschrieb die therapeutischen
Wirkungen. Damit war die moderne Aromatherapie
geboren.
Moderne Phytoarznei
Phytobalneologie: In einer Studie (1992) wurde
bestätigt, dass ätherische Öle des Lavendels
die Hautbarriere durchdringen und in den Blutkreislauf
gelangen können. Die Kommission E
hat die positive Wirkung von Lavendelbädern
auf den Blutkreislauf in den 1990er Jahren anerkannt.
Lavendelbäder zeigten eine einheitlich
schlafverbessernde Wirkung sowohl bei gesunden
Probanden als auch bei Reha-Patienten mit
Schlafstörungen im Vergleich zu Placebos. Die
Studie war Grundlage für die Monografie Lavendelölbäder
der Komission B8.
Aromatherapie: Ätherisches Öl des Echten Lavendels
gehört heute neben Rosenöl zu den am
häufigsten eingesetzten ätherischen Ölen in der
modernen Aroma-, Hospiz- und Palliativmedizin.
Beide ätherischen Öle können pur auf der
Haut angewendet werden und kommen bei einer
Vielzahl an Beschwerden, etwa bei Verbrennungen,
Narben, schmerzenden, kleinen Wunden
und juckenden Insektenstichen, erfolgreich
zum Einsatz.
Antibakterielle Wirkungen: 2016 belegten
Studien, dass Lavendelöl in der Raumluft stark
desinfizierend wirkt und gegen Hospitalismus
hilft. In unserer Zeit – an der Schwelle zum
post-antibiotischen Zeitalter – steht das antiinfektiöse
Wirkpotential ätherischer Öle im Fokus
der medizinischen Forschung. Im Reagenzglas
zeigte Lavendelöl eine gute antibakterielle
Wirkung auf Keime wie Staphylococcus aureus,
Pseudomonas aeruginosa und antibiotikaresistente
MRSA. Auch eine fungizide Wirkung auf
Hefe- (Candida albicans) und Fadenpilze (Cryptococcus
neoformans) konnten in portugiesischen
Studien nachgewiesen werden.
Lavendel bei psychischen Beschwerden: Wissenschaftliche
Studien belegen inzwischen die
angstlösende, stressmindernde, entspannende
und krampflösende Wirkung ätherischen Lavendelöls.
Molekulare Wirkmechanismen des
Öls auf die Psyche wurden ebenfalls enträtselt.
Schon in geringen Dosen hemmt Lavendelöl
spannungsgesteuerte Kalziumkanäle und Linalool,
seine Abbauprodukte beeinflussen sogenannte
GABA-A-Rezeptoren. Heute zählt Lavendel
neben Johanniskraut zu den bedeutendsten
pflanzlichen Arzneimitteln für psychische
Beschwerden. Inzwischen wird sowohl die Einnahme
des ätherischen Öls in Form von Kapseln
und auch die äußerliche Anwendung von Körperölen
und Aromabädern empfohlen.
Heutige Gewinnung von Lavendelöl
Die Hauptanbaugebiete des Lavendels wurden
oben bereits genannt. Aufgrund des Klimawandels
sehen wir erste Lavendelfelder seit wenigen
Jahren auch in Deutschland. In der Regel wird
das ätherische Öl des Echten Lavendels durch
Wasserdampfdestillation gewonnen. Darin
sind ca. 160 bis 180 Inhaltsstoffe enthalten. Die
wichtigsten sind Linalool und Linalylacetat. Die
Qualität des ätherischen Öls wird dabei wesentlich
durch seinen Esteranteil (vor allem Linalylacetat)
bestimmt, der bis zu 70 Prozent betragen
kann. Der Duft von Lavendelöl wird mit blumigkrautig
bis balsamisch-holzig charakterisiert.
50 Kilogramm Kraut und Blüten des Berglavendels
ergeben ca. 50 Liter Lavendelhydrolat und
zwischen 500 und 650 Milliliter ätherisches Lavendelöl.
In der modernen Aromatherapie werden
beide Essenzen eingesetzt.
Echter Lavendel und Speik-Lavendel
Echter Lavendel in der Aromatherapie ist nicht
zu verwechseln mit Lavandin oder Speik-Lavendel,
da die ätherischen Öle der drei Arten sich bezüglich
der Inhaltsstoffe deutlich unterscheiden.
So wird das ätherische Öl des Speik-Lavendels
ebenfalls durch Wasserdampfdestillation gewonnen,
zeichnet sich aber im Gegensatz zum
Echten Lavendel durch einen niedrigeren Estergehalt
aus. Der höhere Prozentsatz an Campher
und Cineol (belegt durch klinische Studien)
prädestiniert das Speik-Lavendelöl zur Behandlung
von Nasennebenhöhlenentzündungen und
Bronchitis. Hier wird die Einnahme des Öls, das
antiviral und schleimlösend wirkt, in Kapselform
empfohlen. Aufgrund des hohen Camphergehalts
wird von der innerlichen Anwendung
bei Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren
jedoch abgeraten (Kontraindikation).
Das ätherische Öl des Schopflavendels wird aufgrund
seines hohen Gehalts an Monoterpenketonen
mit abortiver und neurotoxischer Wirkung
in der Therapie nicht innerlich verwendet.
Fazit
Bei der Destillation des Lavendels fallen, wie
oben beschrieben, das ätherische Öl und das
Lavendelhydolat an. In der modernen Aromatherapie
werden heute beide Komponenten genutzt,
wobei Hydrolate mit modernen analytischen
Verfahren wie der GC-/MS-Spektometrie
bestimmt werden. Das Lavendelhydrolat enthält
bis zu 68 Prozent Linalool und besitzt eine beruhigende,
entzündungshemmende Wirkung
auf die Haut und eine beruhigende, entspannende
und angstlösende Wirkung auf die Psyche.
Hydrolate zeichnen sich durch eine sehr
hohe Hautverträglichkeit aus, da sie kaum allergieauslösende
Komponenten besitzen. Entsprechend
wurden mit Lavendelwasser sehr gute
Erfahrungen in der Aromapflege und -therapie
gemacht. Angesichts einer steigenden Zahl von
Allergien und Unverträglichkeiten in der Bevölkerung
eröffnet sich hier ein neues Feld für den
medizinischen Einsatz von Pflanzenwässern
(Hydrolaten).
RAT DES APOTHEKERS
◾◾
Einige Fertigpräparate und Darreichungsformen
mit Lavendelextrakten
sind in Deutschland als apothekenexklusive
Arzneimittel auf dem Markt.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
seien Lasea ® -Kapseln gegen Nervosität
und innere Unruhe genannt. Empfohlen
wird die Einnahme von einmal
täglich einer Kapsel – in aufrechter
Position stehend oder sitzend, unabhängig
von der Mahlzeit und zum
gleichen Tageszeitpunkt.
◾◾
Innerliche Anwendung (Tee):
1,5 Gramm getrocknete Droge
(Lavan dulae flos) auf 150 Milliliter
Wasser oder 1 bis 4 Tropfen Lavendelöl
auf 20 bis 80 Milliliter Wasser
verdünnt.
◾◾
Äußerliche Anwendung: 20 bis
100 Gramm getrocknete Droge (Lavandulae
flos) auf 20 Liter von 35 bis
38 °C warmem Badewasser.
◾◾
Die pharmazeutische Droge und
das ätherische Lavendelöl sind auch
Bestandteil von zahlreichen apothekenüblichen
Beruhigungstees sowie
kombinierten Fertigarzneimitteln aus
der Phytotherapie.
TOPFIT 2 / 2020
26 Fitness
geln einhalten, ist auch in diesem Fall eine Ansteckunggefahr
sehr gering.
Wie steht's mit den Aqua-Kursen?
In vielen Bädern wird derzeit fieberhaft daran
gearbeitet, das Kursprogramm unter Berücksichtigung
der Sicherheitsvorgaben wieder zum
Laufen zu bringen. Wenn Sie also Aqua-Fitness
gern in der Gruppe ausüben, sollten Sie vorab in
Erfahrung bringen, wie weit das Bad Ihrer Wahl
in dieser Hinsicht vorangekommen ist. Sollte
dies noch eine Weile dauern, bietet es sich an,
ein eigenes Programm (siehe Seite 27) zu entwicklen,
das Sie auch allein regelmäßig durchführen
und mit dem Sie gezielt Ihre Ausdauer
trainieren können.
Aqua-Jogging —
die ideale Kombination
Foto: © Artem Shatalov / 123rf.com
Die Badesaison hat begonnen — wenn auch verspätet
Aqua-Fitness —
Spaß im Wasser
Das Coronavirus hat auch Sport und
Vergnügen in öffentlichen Bädern
und Seen für viele Wochen unmöglich
gemacht. Hallenbäder, Thermen
und Wellness-Landschaften mussten
schließen, Sommerbäder konnten
nicht öffnen, und Strände wurden
gesperrt. Wer nicht gerade zu den
glücklichen Besitzern eines eigenen
Pools gehört, dem war der Spaß im
Wasser zunächst einmal gründlich
verdorben.
Von Herbert Schwinghammer
Dadurch, dass die Einschränkungen, die die
Verbreitung des Coronavirus eindämmen
sollten und schließlich in Deutschland auch zu
deutlich verringerten Infektionszahlen führten,
wieder gelockert wurden, hat sich auch die Lage
für Hobby-Schwimmer und Aqua-Fitness-Spezialisten
inzwischen wieder entspannt. Tatsächlich
konnten inzwischen unter Sicherheitsauflagen
ein großer Teil der Sommerbäder eröffnet
und Strände wieder freigegeben werden. Im Juli
werden, wenn weiterhin alles gut geht, die Hallenbäder
und die Thermen folgen. Allerdings: In
vielen Bädern bleibt manch eine Wasserattraktion
geschlossen, und es muss auf das eine oder
andere Angebot erst einmal verzichtet werden.
Spaß ja, aber anders
Immerhin: Schwimmen oder Übungen im Wasser
zu absolvieren sind grundsätzlich wieder erlaubt.
Dass dennoch nicht alles beim Alten ist,
wird man aber noch länger hinnehmen müssen.
Die Beschränkungen sind natürlich ungewohnt.
Dazu gehört, dass in allen Bädern auf die allgemeinen
Abstandsregeln geachtet werden muss,
indem z. B. immer nur eine bestimmte Anzahl
von Gästen in ein Becken darf. Mund- und Nasenbedeckung
sind obligatorisch in den Eingangs-,
Gastronomie- und Zugangsbereichen
zu den Umkleiden. Wie das alles in »Ihrem«
Schwimmbad bzw. »Ihrer« Therme im Detail
geregelt ist, entnehmen Sie bitte vor Ihrem Besuch
dem Internet oder anderen gängigen Infomedien.
Übrigens: Es gibt kaum eine Ansteckungsgefahr
durch das Wasser selbst! Derzeit
besteht in der Fachwelt Konsens, dass eine Infektion
mit SARS-CoV-2 durch das Wasser
selbst extrem unwahrscheinlich ist. In den Bädern
sorgt die normal übliche Desinfektion vor
allem mit Chlor für keimfreie Verhältnisse im
Wasser. In natürlichen großen Gewässern hat
die Menge des vorhandenen Frischwassers einen
starken Verdünnungseffekt zur Folge, der
die Virusmenge im Wasser auf ein Minimum
reduziert und damit ungefährlich macht.
Bleibt das Risiko durch Aerosole, das durch
Spritzwasser von anderen Menschen durchaus
vorhanden ist. Wenn Sie jedoch die Abstandsre-
Joggen war in den vergangenen Monaten die
Ersatzsportart schlechthin – noch nie waren so
viele Läufer in Stadt und Land gleichzeitig unterwegs
wie zu Zeiten des »Lockdowns«. Nun
steht auch das Wasser wieder zur Verfügung, sodass
mit Aqua-Jogging eine willkommene Abwechslung
ins Sportprogramm gebracht werden
kann.
Bei 30 Minuten Jogging verbrennt unser Körper
etwa 250 Kilokalorien, beim Aqua-Jogging
ist es fast das Doppelte, nämlich 400 Kilokalorien.
Der Grund: Die Wasserdichte ist viel höher
als die Luftdichte; der Widerstand bzw. Druck
des Wassers erfordert mehr Energie. Zusätzlich
muss der Körper die Wassertemperatur ausgleichen
und vernichtet dadurch automatisch Kalorien
– also zugleich der ideale Schlankmachersport.
Und: Aqua-Jogging ist ein hervorragender
Ausgleichssport, der keine Strapazen für
die Wirbelsäule, Gelenke und Bänder mit sich
bringt und zudem weniger anstrengend ist als
normales Joggen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, im Wasser zu joggen:
Entweder joggt man im hüft- oder brusthohen
Wasser, wobei die Füße den Boden berühren
(Water Running). Oder man trainiert
das sogenannte Deep Water Running: Man hat
dann keinen Bodenkontakt mehr, sondern ein
Auftriebsgürtel sorgt für die nötige Balance im
nassen Element.
Aquarobic — intensive Gymnastik
Eine Alternative zum Aqua-Jogging ist Aquarobic
– eine intensive Wassergymnastik, die keine
komplizierten Bewegungsabfolgen erfordert.
Das Wasser macht Übungen wie Beinkreisen,
Radfahren, verschiedene Sprünge und Schritte
harmonisch und fließend. Die Vorteile: Trotz
intensiver Muskelarbeit gibt es keinen Muskelkater.
Gelenke, Sehnen und Bänder werden geschont.
Und da Wasser eine höhere Dichte hat,
trägt es auch schwere Körper.
TOPFIT 2 / 2020
Fitness
27
Einfache Aqua-Fitness-Übungen
Aqua-Fitness-Übungen sind das ideale
Training für den gesamten Körper: für
Bauch und Rücken ebenso wie für Po,
Oberschenkel oder Oberarme. Und:
Eine Minute Aqua-Gymnastik bringt so
viel wie fünf Minuten Trockenübungen!
... und einfach schwimmen?
Wer im Wasser lieber eine Bahn nach der anderen
zieht, profitiert ebenfalls von den zahlreichen
gesundheitsfördernden Eigenschaften eines
Trainings im Wasser. Denn auch Schwimmen
fordert den ganzen Körper. Dabei werden
nicht nur Ausdauer und Beweglichkeit, sondern
auch die Koordination gefördert. Und
ebenso werden Gelenke und Wirbelsäule durch
den Auftrieb im Wasser spürbar entlastet. Das
macht Schwimmen zu einer der gesündesten
Sportarten überhaupt, die man zudem bis ins
hohe Alter ausüben kann.
Hinzu kommt, dass Dauer, Geschwindigkeit
und Intensität der körperlichen Betätigung im
Schwimmbecken bzw. See jederzeit so bestimmt
werden kann, wie es individuell gerade richtig
ist. Wobei die wichtigste Vorgabe immer sein
sollte: Vermeiden Sie, zu lange im Wasser zu
bleiben, und vor allem: Achten Sie darauf, sich
nicht zu überanstrengen! Im Extremfall setzen
Sie gerade in offenen Gewässern Ihre Sicherheit
aufs Spiel.
Generell gilt: Sportliches schnelles Schwimmen
bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung,
sämtliche Muskelgruppen werden gekräftigt,
und das Atmen gegen den Wasserdruck stärkt
darüber hinaus die Atemmuskulatur. Langsames,
aber dennoch zügiges Schwimmen sorgt
für eine gute Kondition und ist generell eine ideale
Vorbereitung für den Einstieg in eine andere
sportliche Betätigung. Egal, ob schnell oder
langsam: Durch das Arbeiten gegen den Wasserdruck
spüren Sie Ihren Körper ganz bewusst,
das Körpergefühl verbessert sich.
Für die Oberarme
Ein Tipp vorab: Möchten Sie gezielt Ihre
Oberarme trainieren, sollten die Arme
bei einer Übung unter Wasser bleiben.
Eine Übung, die zu den Basics des
Oberarmtrainings gehört: Strecken Sie
beide Arme nach vorn, die Daumen zeigen
dabei nach unten. Führen Sie nun
die Arme auf gleicher Höhe nach hinten.
Drehen Sie die Hände langsam,
bis die Daumen am Ende nach oben
zeigen. Wiederholen Sie die Übung 20
bis 30 Mal. Achten Sie darauf, dass Sie
für das Austrecken der Arme im Wasser
genug Platz vor, neben und hinter sich
haben.
Für Bauch und Rücken
Für die folgende Übung sollte das Wasser
so hoch sein, dass Arme und Schultern
weitgehend unter Wasser sind.
Stellen Sie sich einen halben Meter vom
Beckenrand gerade und mit parallel zueinander
gestellten Füßen hin. Legen
Sie Ihre Hände auf den Beckenrand,
beugen Sie die Ellbogen und ziehen
Sie Ihren Oberkörper in Richtung Rand.
Drücken Sie ihn dann wieder möglichst
fest nach hinten. Wiederholen Sie diese
Übung mindestens 20 Mal.
Für Po und Oberschenkel
Eine einfache Übung zum Training von
Po und Oberschenkel: Machen Sie im
Wasser abwechselnd mit dem linken
und rechten Bein jeweils größere Ausfallschritte,
führen Sie dabei den Arm
der jeweiligen Seite leicht schwingend
seitlich mit. Ihr Körper sollte mindestens
bis zur Brust im Wasser sein. Idealerweise
schaffen Sie es, auf diese Weise mindestens
drei Minuten zu walken.
Eine Übung für Fortgeschrittene
Stellen Sie sich mit dem Rücken zur Beckenwand,
legen Sie die Arme zum
Festhalten auf den Rand. Heben Sie nun
das rechte Bein im 90-Grad-Winkel an.
Drehen Sie das Knie erst nach rechts —
und zwar so stark, wie Sie können; das
linke Bein ist Standbein. Dann führen
Sie es über das linke Standbein. Wiederholen
Sie dies 20 Mal, danach wechseln
Sie das Bein und führen die gleiche
Übung mit dem anderen Knie durch.
Fotos: © Aleksandr Markin / 123rf.com (unten); Michael Möller / 123rf.com (oben)
TOPFIT 2 / 2020
28 Gewinnspiel
Pure ALPEN.KRAFT tanken im Gasteinertal
Fotos: Alpenhaus Gasteiner Tal
Plötzlich wird der Alltag klein und der
Zauber groß — selbst wenn man gar
nicht an Magie glaubt. Alle Sinne sind
erfüllt — das Sehen, Riechen, Fühlen,
Schmecken, das Hören der Natur. Und
es ist tatsächlich so, als wäre man mehr
Ich. Man fühlt sich befreit, der Stress
und die Sorgen lassen nach, man kann
richtig tief und bewusst durchatmen
— und ebenso loslassen. Das ist Natur,
die sich jedem eröffnet, der einfach
den ersten Schritt macht: hinaus.
»Offener Zugang zur Natur und uns selbst«
Wer diese Reise zur Achtsamkeit und
back to health gut begleitet antreten
will, begibt sich ins ALPENHAUS GAS-
TEINERTAL und in die Hände von NA-
TUR.MENSCH Alfred Silbergasser. Der
erfahrene Wildnispädagoge zeigt, wie
man ein Maximum an grüner Kraft tanken
kann und wie wir unseren Umgang
mit uns selbst kultivieren können. »Im
Grunde liegt alles, was wir brauchen, um
uns körperlich und seelisch gesund zu
erhalten, in uns und um uns herum. Mit
dem offenen Zugang zur Natur und zu
uns selbst können wir bewusst aus diesen
Ressourcen schöpfen«, betont Alfred
Silbergasser.
Ein Hauch von »Grand Charme«
DAS ALPENHAUS GASTEINERTAL liegt
inmitten des geschichtsträchtigen Bad
Hofgastein. Ursprünglich, imposant,
naturnah. Mit einem Hauch »Grand
Charme«. Das ALPENHAUS vermittelt
nicht nur im Interieur ein besonderes
Wohlgefühl, es geht auch inhaltlich in die
Tiefe: eine ausgezeichnete, regionale
ALPEN.KULINARIK, die zudem allergenfreie,
vegetarische und vegane Küche
offeriert. Ein sinnliches Erholungsparadies
auf 2 000 m² — das ALPEN.VEDA.SPA
mit Pa-norama-Schwimmbad, Saunen,
Dampfbädern, Solegrotte, Laconium, Tepidarium,
Fitnessstudio, Wellness- und
Beauty-Paketen. Und ein einzigartiges
Programm: ALPEN.KRAFT.RETREAT.
Sechs Säulen
ALPEN.KRAFT.RETREAT fußt auf den
sechs Säulen Detox, Destress, Restart,
Yoga, Natur.Mensch und Familie. Ein Programm,
das Mensch und Natur zusam-
TOPFIT 2 / 2020
Gewinnspiel
29
menführt, in ihrer Gesamtheit begreift
und einen bewussten und authentischen
Rückzug vom Alltag ermöglicht. Ausgewiesene,
handverlesene Trainerinnen
und Trainer aus der Region wie NATUR.
MENSCH Alfred Silbergasser sowie internationale
Experten leiten die ALPEN.
KRAFT.RETREATS — von der Kraftortwanderung
über Waldbaden und Meditation
bis hin zu Tanz-Workshops, Yoga-Wochen,
Movement-, BodyArt-, Qigong- oder auch
Wechseljahre-Retreats und mehr. Ergänzt
durch das spezielle ALPENHAUS-Wochenprogramm.
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Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ, Ort
Telefon, Fax
So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,
Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken.
Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.
Einsendeschluss: 31.08.2020 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
TOPFIT 2/ 2020
30 Rätsel
Schwedenrätsel
rhetorische
Figur
poröses
Silicium
Begriff für
verbunden
im Netz
Schimpfwort
für Kind
Insel im
Pazifik
Roman v.
Stephen King
Kriegsschiff
Gehirntraining
Buchstabe
griech.
Alphabet
scharfe
Kante
Designspezialist
ungezogener
Bub
Bier in
spez.Verpackung
Kreisdurchmesser
x 3,14
Datei
(engl.)
zum
Kehren
Vorhang
zum
Ehrentitel
auswählen
historisch:
Fass Öl
Sudoku
(leichter)
verrückt
zerstört
sinnlos
Fleisch
einwickeln
Vogel der
Wüste
2 5
6 7 2
9 6
2 5 7
6 5 8 1
4 8 3
3 5
1 2
4 8 1
Fleisch
behandeln
Fluss in
Russland
Reihe,
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feiner Brei
Bohei,
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Ortsteil
Warendorf
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Haut
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Wut
Bürger von
Irland
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Russ.
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Begriff
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Sumpf,
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Währung
Schienenweg
Vorsteher
eines
Klosters
länglicher
Gegenstand
sich
abwärts
oder
aufwärts
bewegen
TOPFIT 2 / 2020
31
Gewinnspiel
31
31
An dieser Stelle steht normalerweise unser Veranstaltungskalender. Da wegen der Corona-Pandemie nach wie
vor viele Info-Veranstaltungen der Kliniken und anderer Institutionen abgesagt sind, weisen wir hier diesmal auf
Informationen offizieller Stellen, interessante Podcasts und Websites zur aktuellen Entwicklung von COVID-19
und zur medizinischen Information in Bezug auf SARS-CoV-2 hin.
München
Portal der Landeshauptstadt
Hier finden Sie die aktuellen Corona-Informationen für München, darunter die
Entwicklung der Fallzahlen, die Reproduktionszahl und die 7-Tage-Inzidenz pro
100 000 Einwohner. Des Weiteren sind Schutzmaßnahmen, Telefonnummern und
Anlaufstellen für Verdachtsfälle, Hilfsangebote und Unterstützung aufgeführt.
▶ www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-
Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Neuartiges_Coronavirus.html
Bayern
Bayerisches Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit
Die Website des Ministeriums bietet eine Übersicht über die Fallzahlen der Coronavirusinfektionen
nach Landkreisen und Regierungsbezirken.
▶ www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/
infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/
Deutschland
Robert Koch Institut (RKI)
Das Institut, das dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht, dient der zentralen
Krankheitsüberwachung und -prävention. Es veröffentlicht tägliche Situationsberichte
und die Risikoeinschätzung für Deutschland. Hinzu kommen epidemiologische
Einschätzungen, Leitfäden für Gesundheitsdienste und vieles mehr.
▶ www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
Kliniken in München
Von den rund 50 Krankenhäusern der Landeshauptstadt sind im Folgenden die beiden
Universitätskrankenhäuser – das Universitätsklinikum der LMU mit 28 Fachkliniken
und das Klinikum der TU München Rechts der Isar mit 30 Kliniken und dem
Deutschen Herzzentrum – sowie die fünf Kliniken (Schwabing, Bogenhausen, Thalkirchner
Straße, Neuperlach und Harlaching) von München Klinik mit 60 Fachkliniken
und Abteilungen genannt.
LMU Klinikum München
Campus Großhadern: Marchioninistraße 15 · 81377 München
Campus Innenstadt: Lindwurmstraße 2a · 80337 München
▶ www.lmu-klinikum.de/coronavirus/002f6c4b550c8d7a
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Straße 22 · 81675 München
▶ www.mri.tum.de/informationen-zur-aktuellen-situation-am-klinikumrechts-der-isar
München Klinik
▶ www.muenchen-klinik.de/infektionen-immunsystem-immunkrankheit/
coronavirus/
Unsere Empfehlungen
▶ www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html
Das Coronavirus-Update mit Prof. Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner
Charité und einer der weltweit führenden Virologen, informiert sachlich-verständlich
zu neuen Forschungsergebnissen. Leider hat der Podcast bis Ende August
Sommerpause.
▶ www.youtube.com/watch?v=u439pm8uYSk
Die »Quarks«-Moderatorin und Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim bereitet auf ihrem
You-Tube-Kanal maiLAB wissenschaftliche Themen anschaulich auf und ordnet
Fakten und Thesen ein, darunter finden sich auch Infos zur Corona-Pandemie.
▶ https://coronavirus.jhu.edu/
Auf der Website der renommierten Johns Hopkins University in Baltimore liefern
Forscher Zahlen und Fakten zur Pandemie. Um auf interaktiven Karten einen flächendeckenden
und zugleich kleinteiligen Überblick zu bieten, sammeln die Wissenschaftler
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), von regionalen und
nationalen Gesundheitsministerien und aus lokalen Medienberichten. Das angeschlossene
Johns Hopkins Hospital ist eines der besten Krankenhäuser der USA.
▶ www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/
coronavirus-covid-19
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Sonderorganisation der Vereinten
Nationen für die internationalen öffentlichen Gesundheitsbelange. Angegeben ist
die Web site des Regionalbüros der WHO für Europa.
Interdisziplinäre Schmerzambulanz
Interdisziplinäre Schmerzambulanzen
und Tageskliniken
am LMU Klinikum
An den Standorten der Kliniken Großhadern und Innenstadt
des LMU Klinikums führen wir eine intensive multimodale
schmerztherapeutische Diagnostik und Therapie bei allen
Formen von akuten und chronischen Schmerzen durch.
Tagesklinische Programme
Münchner Rücken Intensiv Programm
Münchner Psychologisches Schmerzbewältigungsprogramm
Münchner Naturheilkundliches Schmerzprogramm
Weitere Informationen
ana.klinikum.uni-muenchen.de
Kontakt
Marchioninistr. 15, 81377 München, Tel.: 089 4400-74464
schmerzambulanz.grosshadern@med.uni-muenchen.de
schmerzambulanz.innenstadt@med.uni-muenchen.de
www.lmu-klinikum.de
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LEBEN ist
BEWEGUNG!
Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich
Unser Körper ist darauf ausgelegt,
zu bewegen. Doch was tun, wenn die
Bewegung
sich zu bewegen.
schwerfällt,
Doch
weil
was
man
tun,
durch
Gelenkverschleiß wenn die Bewegung und Knorpeldegeneration
weil eingeschränkt man durch Gelenkverschleiß
ist?
schwerfällt,
und Knorpeldegeneration eingeschränkt
berät das ist? Team der Orthoforum Or-
Hier
thopädietechnik Betroffene umfassend
und kompetent. Die erfahrenen Experten
Hier berät das Team der Orthoforum
fertigen zudem hochwertige und optimal
an die individuellen
Orthopädietechnik
Bedürfnisse
Betroffene
umfassend angepasste und moderne kompetent. Einlagen
der Patienten
und Die Orthesen. erfahrenen Diese Experten können fertigen bei einer
andauernden zudem hochwertige Überbelastung und durch optimal einen an
schmerzhaften die individuellen Gelenkverschleiß, Bedürfnisse der Arthrose,
Patienten helfen. angepasste moderne Einlagen
und Orthesen. Diese können
Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
bei einer
arbeiten
andauernden
eng mit namhaften
Überbelastung
und durch Therapeuten einen zusammen. schmerzhaften Auf Ba-
Ärzten
Gelenkverschleiß, der Arthrose,
helfen.
Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
arbeiten eng mit
namhaften Ärzten und Therapeuten
zusammen. Auf
Prof.
Basis
Dr. Stefan
neuester
Hinterwimmer
Erkenntnisse entwickeln die Tech-
sis neuester Erkenntnisse entwickeln die der Patienten abgestimmten Einlagen
niker individuelle Lösungen, um kampf lassen sich spezielle Einlagen
Techniker individuelle Lösungen, um orthopädische
sorgen für mehr Gehkomfort. Aber auch
orthopädische
Probleme
Probleme,
wie zum
wie
Beispiel
zum
für den
anfertigen.
sportlichen Wettkampf lassen
eine Beispiel beginnenden eine beginnende Kniearthrose Kniearthrose,
zu bekommen. in den Griff Bereits zu bekommen.
eine gezielte ORTHESEN FÜRS KNIE
in den sich spezielle Einlagen anfertigen.
Griff
Stellungskorrektur Bereits eine gezielte der Beine Stellungskorrektur
der Beine kann lindern Bewegungs-
oder sogar Moderne volle Helfer Softorthesen für die Bewegungsak-
sind wertvolle
kann Bewegungsschmerzen
Orthesen Moderne für’s Softorthesen Knie sind wert-
gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im
Alltag. Die modern Gestrickten aktivieren
gänzlich eliminieren.
Gestricke aktivieren die Muskulatur
Damit Betroffene wieder aktiv sein können,
machen sich die Orthopädietechni-
für
die Muskulatur und sorgen allein dadurch
und
mehr
sorgen
Stabilität
allein
im Knie.
dadurch für mehr
ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende
Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker
und Reibestellen durch Scannen
der Fuß-
Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-
Trage-
Belastungs-
Elemente garantieren dabei eine lange
sohle der befinden. Füße ein In exaktes Kombination Bild darüber, mit einer komfort. rende Elemente Etwa die Orthesensysteme garantieren dabei Genutrain
eine lange OA des Lebensdauer Herstellers und Bauerfeind einen
genauen wo sich Bewegungsanalyse, die Druck-, Belastungs- die bei Bedarf
videogestützt erfolgt, konzipieren oder Genumedi soft OA light des Herstellers
medi. Mit diesen Orthesen gehö-
und Reibestellen an der Fußsohle hohen Tragekomfort. Etwa die
die Spezialisten auch mit computergestützten
Verfahren individuelle Schuheinren
allzu wuchtige und starre Schienen
befinden. In Kombination mit einer Orthesensysteme Genutrain OA
lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem
der Vergangen-
bei Bedarf videogestützt erfolgt, Boa® Fit Drehverschluss oder medi
konzipieren die Spezialisten auch soft OA light von medi mit patentierter
dynamischer Gurtstraffung.
mit computergestützten Verfahren
individuelle Schuheinlagen. Die Mit diesen Orthesen gehören allzu
auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für
Patienten abgestimmten Monaten Einlagen wieder möglich. den 80–90 Alltagsgebrauch % der Patienten der profitieren
von einer Aber Umstellungs-OP genheit mindestens an. Vielmehr 10 halten Jahre lang neuar-
Vergan-
sorgen für mehr Gehkomfort.
auch für den sportlichen – eine sorgfältige Wett-
Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das
positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.
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Schwerpunkt
Unfallchirurgie
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heit an. Vielmehr halten neuartige Zügel-
Knie in der richtigen Achse und
und Stützsysteme das Knie in der richtigen
verringern
Achse und
so
verringern
den Druck
so
auf
den
die
Druck
auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche
Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren
oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit
Fahrradfahren
nahezu wieder oder nahezu sogar oder gänzlich sogar schmerzfrei gänzlich
möglich. schmerzfrei möglich.
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Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite
soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne
Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende
Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die
zum Einsatz. Dazu wer-
Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer
X-Beine) und Knorpelschäden
oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-
lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen
Das Kniegelenk
ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG
sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.
und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-
passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG
an Ober- UND und Unterschenkel mit
Facharzt für Chirurgie,
ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG
korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS
Ein
• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite
zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie
zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer
und
Boa® Tragezeit Fit System
verschleißfes-
• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite
Umstellungs-OP erfolgreich und wie anhaltend diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen
entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei
• einfache Handhabung mit Boa® Fit System
anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück
Lassen Facharzt für Orthopädie und
• einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite
wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz
Unfallchirurgie
und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder
möglich. 80–90 % der Patienten profitie-
sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.
sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei
vermieden werden kann.
beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed
bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten
einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich
entweder auf
Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von
und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten
darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und („mobile bearing“) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE („fixed
am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen
erst sechs Wo-
die Berücksichtigung der positiven prädikti-
bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-
später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-
Betäven
Faktoren Mehr darüber vorausgesetzt.
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bänder erhalten ORTHOFORUM bleiben, verändert ORTHOPÄDIETECHNIK
SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE
BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER
sich der
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ren.
tigungen
Dabei
wie
ist
Wandern
es möglich,
und
Vorhersagen
Joggen sind nach
anhand
ca. sechs
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Bewegungsablauf des Gelenks kaum.
BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER
zahlreicher Prognosefaktoren zu treffen. Etwa, SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!
ob eine Umstellungs-OP erfolgreich und wie
anhaltend diese sein wird. Außerdem lässt sich
absehen, ob ein Gelenkersatz vermieden werden
kann.
Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder
Außenseite soweit verschlissen, dass sich
Knochenflächen ohne Knorpelüberzug gegenüberstehen,
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Weniger Schmerz – mehr Bewegung
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Weniger Schmerz – mehr Bewegung
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Aktiv bleiben
bei Gonarthrose
Weniger Schmerz – mehr Bewegung
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