Die MASSAI - Ostafrika - bei DuEPublico
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Gefäß zur Zubereitung von Honigbier (M = 1:10)<br />
(7, S. 35)<br />
Der Krieger heiratet erst dann, wenn seine kriegerischen Kräfte nicht hinter denen der anderen<br />
zurückstehen.<br />
Ein wichtiges Element der Ehe ist der Brautpreis. Jeder Jüngling ar<strong>bei</strong>tet so lange, bis er eine<br />
kleine Herde besitzt. Als Brautpreis bezahlt der Bräutigam dem Vater der Braut zunächst<br />
einige Töpfe Honig, aus denen Bier gebraut wird, ferner noch drei Kühe und einen Ochsen,<br />
der zur Hochzeitsfeier verzehrt wird. Man löst Honig in Wasser auf und setzt ein Stück<br />
Wurzel der Steppenaloe oder ein geschältes und ausgekochtes Stück Frucht als sogenannten<br />
Leberwurstbaum sowohl als Geschmackskorrigierens als auch zur Bescheunigung der Gärung<br />
zu. Das Gemisch lässt man dann drei bis fünf Tage an einem warmen Ort, etwa in der Nähe<br />
des Herdfeuers stehen und gären.<br />
<strong>Die</strong> Mutter erhält ein männliches und ein weibliches Schaf. Bald danach wiederholt sich die<br />
Schenkung. Da durch die Viehsterblichkeit der Reichtum der Massai geschwunden ist, muß<br />
sich der Brautvater oft genug mit ein paar Töpfen Honig begnügen.<br />
In der ersten Zeit der Eheschließung erhält die Schwiegermutter des Mannes noch Honig,<br />
Felle zur Bekleidung und Eisendraht zur Herstellung des Arm- und Beinschmucks. Durch die<br />
traditionelle Überbringung des Honigs entstand die Gestalt des Kruges. Durch die Schlaufe<br />
wird eine Stange gesteckt; an deren Enden der Bräutigam und dessen Freund die Stange samt<br />
Krug hochheben und transportieren.<br />
Tragbarer Honigtopf (M = 1/10) (7, S. 38)<br />
Auf die <strong>bei</strong>den Öffnungen einer etwa fußlangen und 20 – 25 cm dicken Holzröhre bindet man<br />
je ein Stück frischer Rinderhaut, zieht dann das eine, nachdem es getrocknet und hart<br />
geworden ist, als Deckel ab und bindet diesen mit einem Riemen an dem nun fertigen Gefäß<br />
an.<br />
Häufig kommt es vor, dass dem Bräutigam der Brautpreis gestundet werden muß. Trotzdem<br />
geht die Frau, sowie deren Kinder in seinen Besitz über. <strong>Die</strong> Braut erhält keine Aussteuer und<br />
der Bräutigam kein Geschenk seitens des Schwiegervaters.<br />
Häufig flieht das heiratsfähige Mädchen aus dem elterlichen Kral zu ihrem Auserwählten in<br />
den Kriegerkral. Der Mann verlässt sofort mit ihr diesen und zieht in den Wald. Dort