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Die MASSAI - Ostafrika - bei DuEPublico

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Volkes selbst ausrottete. Da diese von jeher ein nomadisierendes Hirtenvolk sind, ließ der<br />

Verlust der Herden einige von ihnen sesshaft werden, zu diesen zählen die Kwawi (Mruscha)<br />

und die Notorobo, die inzwischen zu Jägern und Sammlern geworden sind.<br />

Das durch die Völkerwanderung gewonnene Gebiet erstreckt sich heute in die Staaten Kenia<br />

und Tansania. 1902 hatten die Engländer den Massai zwei voneinandergetrennte Reservate,<br />

um den Naivasha-Graben zugeteilt. Der Stamm erhob jedoch die Forderung, das nördliche<br />

Gebiet (in Kenia) den Weißen zu überlassen. <strong>Die</strong>sem wurde 1914 Folge geleistet, und die<br />

Massai siedelten an den Südrand Kenias über. (4, S. 329)<br />

Das Steppengebiet, das ihnen in Tanganjika zugeteilt wurde, trägt den Namen Massai-Steppe.<br />

<strong>Die</strong>se gras- und dornenbewachsene Steppe wird von Hügelländern begrenzt und gilt als eines<br />

der wildreichsten Territorien der Erde, in der Antilopen, Gnus, Zebras, Giraffen, Strauße, in<br />

Herden von manchmal 10 000 Stück vorkommen.<br />

A. Bevölkerungsdichte und klimatische Bedingungen, im<br />

Zusammenhang mit der Vegetation<br />

Nach Berger (5, S. 1008) wird die Kopfzahl der Massai auf 85 000 geschätzt, davon leben<br />

etwa 50 000 in Kenia und 35 000 in Tanganjika. Davon wiederum existieren 27 000 Kwavi,<br />

die sich am Südfuß des Meruberges angesiedelt haben; Bananen, Milch und Fleischwirtschaft<br />

betreiben. Außerdem rechnet Berger zu der Gesamtzahl von 85 000 Massai auch noch die im<br />

Massai-Gebiet jagenden und sammelnden Noterobo. <strong>Die</strong> Bevölkerungsdichte erreicht jedoch<br />

in der Massai-Steppe nur 1,23 Personen pro Quadratkilometer (laut Statistiken von 1931).<br />

Das vorwiegend trockene, warme Steppenklima der Massai-Gebiete gehört zu den Tropen,<br />

wird jedoch als zur Viehzucht geeignet bezeichnet. Da ohne Wasser nun einmal kein Leben<br />

besteht, ist der Niederschlag für dieses Volk von großer Bedeutung. Der Niederschlag verteilt<br />

sich über vier bis sechs Monate und beträgt 500 - 750 cbmm jährlich. (5, S. 78)<br />

<strong>Die</strong> Temperaturen betragen sowohl im Januar als auch im Juli 14° - 18° C., der Niederschlag<br />

jedoch bis 1000 cbmm jährlich.<br />

In dem Lebensbereich der Massai ist außer der Viehzucht auch der Anbau von Kaffee im<br />

Norden, Tee und Bananen im Süden möglich.<br />

B. Lebensweise der Massai<br />

C.1 Politischer und sozialer Aufbau innerhalb eines Stammes<br />

<strong>Die</strong> Stammeszugehörigkeit beruht auf der gleichen Mundart, den gleichen Sitten,<br />

Heiratsbedingungen, Geboten und Verboten und der gleichen Geschichte.<br />

Bei den Massai existiert ein erbliches Häuptlingssystem. <strong>Die</strong> Aiser stellen den obersten<br />

Häuptling, den „ol oriboni“. Er herrschst mittelbar, durch den starken Glauben seiner<br />

Untertanen an sein Prophetentum und seine überirdischen Kräfte, wie der Zauberei und des<br />

„Regenmachens“. Er ist ein Heiliger, dessen Volk voller Erfurcht von ihm spricht. Das Ziel<br />

des „ol oriboni“ ist es, den Massai Einigkeit und Stärke zu vermitteln. Das kriegerische<br />

Hirtenvolk ist ihm verfallen, denn es glaubt an seine geheime Macht der Kriegsmedizin und er<br />

sieht Sieg oder Niederlage voraus. Er heilt Kranke mittels einer Zaubermedizin und ruft zu<br />

Bittfesten zu Ehren des Massai-Gottes „Nygui“ auf. „<strong>Die</strong> Weissagungen liest er aus einem<br />

Orakelspiel nach Art des Abzählens an den Knöpfen. Aus einem mit lederndem Deckel<br />

versehenen Rinderhorn (siehe Abb.) nimmt er eine Handvoll kleiner Flusskiesel, legt einen<br />

oder einige davon <strong>bei</strong>seite und wirft den Rest zurück. Nachdem er dies mehrere Male

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