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Die MASSAI - Ostafrika - bei DuEPublico

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C.4 Das Wirtschaftsleben<br />

Der Verheiratete lebt in einem eigenen Kral. Er hat fünf oder sechs Frauen, die reichen<br />

Männer besitzen noch Nebenfrauen, deren Versorgung dadurch gesichert ist. Jede der Frauen<br />

wohnt in einer eigenen Hütte, zusammen mit den Kleinkindern. <strong>Die</strong> Hauptfrau wird, indem<br />

sie Geschenke an Schmuck und Kleidung erhält, außerdem ihr ein Großteil des Viehs<br />

übertragen wird, hervorgehoben. <strong>Die</strong>se übt die Aufsichtspflicht über die Nebenfrauen aus. Ihr<br />

ältester Sohn tritt die Erbfolge an und erst nach ihrem Ableben wird eine andere der Frauen<br />

zur Hauptfrau. Durch diese Zustände existiert kein familiäres, allgemeines Gesamtvermögen.<br />

Als Besitztum gelten Rinder, Ziegen, Schafe und Esel. Das Familienoberhaupt gibt seinem<br />

zwölfjährigen Sohn erst dann einige Rinder, wenn er <strong>bei</strong>m Hüten entbehrlich ist. Der Sohn<br />

verlässt den Kral des Vaters und errichtet, einige Kilometer entfernt, einen neuen Kral mit<br />

Hilfe seiner Mutter. Hütte und Haurat sind ebenfalls Eigentum des Vaters.<br />

Verbraucht die Ehefrau nicht ihren Vorrat an Milch, Fleisch und Fellen, so tauscht sie diese<br />

gegen Lebensmittel und Gegenstände, die sie nicht selbst herstellt. Hier<strong>bei</strong> ist sie vollkommen<br />

unabhängig und niemandem Rechenschaft schuldig. Alle drei Tage treffen Karawanen, die die<br />

Massai mit Bananen, Mais usw. beliefern ein. Sondergüter stellen Kleider und Schmuck dar.<br />

Wie schon betont, ist das Familienoberhaupt der Vater. Lebt jedoch noch ein älteres,<br />

männliches Mitglied der Familie, so trifft dieser die Entscheidungen. Das Oberhaupt kann<br />

jedoch wegen Misswirtschaft und Unfähigkeit seines Amtes enthoben werden.<br />

Im Kral der Verheirateten herrscht meist eine gewisse Eintönigkeit und Langeweile. Das<br />

Leben beginnt in den frühen Morgenstunden, in denen die Frauen die Kälber zu den Kühen<br />

bringen, wo sie bis zum Austrieb bleiben. Nach dem Melken nehmen die Massai das<br />

Frühstück ein, das aus Milch und einer Suppe besteht. <strong>Die</strong> Lieblingsspeisen sind Milch,<br />

Fleisch und Blut. <strong>Die</strong> flüssige Nahrung wird mittels einer Kürbisflasche zu sich genommen.<br />

Schmatzen und Aufstoßen gehört zum guten Ton. Männer und Frauen essen getrennt, und<br />

benutzen verschiedene Eß- und Trinkgeräte.<br />

Ist das Vieh aus dem Kral auf die Weide getrieben, so säubern die Frauen und Kinder<br />

denselben. Danach beginnen die Frauen sogleich das Mittagessen zu kochen. Zwischen drei<br />

Steinen wird ein Feuer angezündet und ein mit Wasser gefüllter Topf, in dem Vegetabilien<br />

zum Kochen gebracht werden, darauf gestellt. <strong>Die</strong> Massai verwenden heute aus<br />

gesundheitlichen Gründen lieber vegetarische Nahrung, die sie von benachbarten Stämmen<br />

erwerben. Butter stellen sie durch Schütteln des Rahms her, die Käsezubereitung ist jedoch<br />

noch unbekannt. Das geschmolzene Fett wird als Zutat zu anderen Speisen benutzt; man trinkt<br />

es aber auch ohne einen Zusatz. Fleisch kocht man entweder oder grillt es mittels einen durch<br />

das Bratenstück gebohrten Stock am offenen Feuer. <strong>Die</strong> Massai verschmähen jede Art von<br />

Wild, seien es Vögel oder Fische.

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