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Baumagazin_2018

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Come<br />

BAUMAGAZIN<br />

KANTONSSPITAL<br />

ST.GALLEN<br />

<strong>2018</strong><br />

TOGETHER


Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Es ist so weit: Anfang April haben die Vorbereitungen für die<br />

Grossbaustelle auf dem Innenareal des Kantonsspitals St.Gallen<br />

begonnen. Eine aussergewöhnliche und zugleich spannende<br />

Herausforderung für das gesamte Unternehmen.<br />

Wir sind überzeugt, mit dem Neubauprojekt «come together»<br />

eine Infrastruktur zu schaffen, die der medizinischen Entwicklung<br />

Rechnung trägt, den Patientenkomfort steigert und<br />

die Betriebseffizienz erhöht.<br />

Mit interessanten Hintergründen und Geschichten über das<br />

Bauvorhaben lassen wir Sie am Geschehen Schritt für Schritt<br />

teilhaben. Unterhaltende und überraschende Informationen<br />

finden Sie in Zukunft einmal pro Jahr in unserem neuen<br />

<strong>Baumagazin</strong>.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Dr. Daniel Germann<br />

Direktor und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung<br />

Editorial<br />

3


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Rorschacher Strasse 95<br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Tel. +41 71 494 11 11<br />

www.kssg.ch<br />

DESIGN<br />

VITAMIN 2 AG, St.Gallen<br />

www.vitamin2.ch<br />

ILLUSTRATION WIMMELBILD<br />

Jonathan Németh<br />

www.jonathanzeich.net<br />

FOTOS<br />

Bildarchiv Kantonsspital St.Gallen<br />

DRUCK<br />

AVD Goldach AG, Goldach<br />

www.avd.ch<br />

HINWEIS<br />

Die im Magazin geäusserten<br />

Meinungen können von jenen<br />

des Herausgebers abweichen.<br />

Inhalt<br />

Haben Sie Fragen an das<br />

Redaktionsteam? Schreiben Sie an:<br />

baumagazin@kssg.ch<br />

Veröffentlicht im Juni <strong>2018</strong><br />

1. Ausgabe<br />

4


8<br />

Einblick<br />

«WIR ÄRZTE MÜSSEN<br />

VON ANFANG<br />

AN DABEI SEIN»<br />

6<br />

Panorama<br />

12<br />

Bildstory<br />

DER BLICK<br />

VON OBEN<br />

18<br />

Baureportage<br />

Die Baubewilligung<br />

ist da – es kann<br />

losgehen<br />

26<br />

Neubauten<br />

IM SCHAUFENSTER<br />

29<br />

Agenda<br />

34<br />

WIMMELBILD<br />

mit Wettbewerb<br />

30<br />

Dialog<br />

«ES HERRSCHT<br />

AUFBRUCH­<br />

STIMMUNG»


Baustellen-Blick aus<br />

der Vogelperspektive<br />

Wie entwickelt sich das Innenareal? Und welche Baufortschritte<br />

sind festzustellen? Die Bauaktivitäten zum Haus 07A sowie zur<br />

Tiefgarage können live oder in Zeitraffer verfolgt werden. Zwei<br />

Kameras halten rund ums Jahr das Geschehen mit Perspektive<br />

aus dem Haus 03 fest.<br />

www.kssg.ch/webcam<br />

VIELERLEI KRÄUTER<br />

Mönchspfeffer und Goldmelisse,<br />

Käslikraut<br />

und Bergminze: Über 20<br />

Kräutersorten und einheimische<br />

Wildpflanzen<br />

finden vor dem Haus 20<br />

in einem neu angelegten<br />

Kräutergarten ihren<br />

Platz. Angehende Botaniker<br />

und Hobbygärtner<br />

finden die diversen Pflanzen<br />

sogar mit deutschbotanischer<br />

Beschriftung<br />

vor. Auch Tiere erhalten<br />

trotz Baustelle ihr neues<br />

Zuhause. Im Rahmen<br />

des Labels «Natur & Wirtschaft»<br />

beinhaltet der<br />

Garten ein Insektenhotel,<br />

Hummelhäuser und<br />

einen Totholzhaufen.<br />

Sitzgelegenheiten laden<br />

in der grünen Oase<br />

zum Verweilen ein.<br />

Panorama<br />

250<br />

Handwerker<br />

vor Ort<br />

BEQUEME ANREISE MIT ÖV<br />

Das Kantonsspital St.Gallen ist mit den<br />

öffentlichen Verkehrs mitteln aus allen<br />

Himmelsrichtungen erreichbar. Die<br />

Anzahl der Parkplätze auf dem Areal des<br />

Kantonsspitals St.Gallen ist beschränkt.<br />

Detaillierte Infos zur Anreise sowie die<br />

aktuelle Verkehrsführung unter<br />

www.kssg.ch/anreise<br />

6


Neuer Standort für<br />

«Aeskulap»<br />

Seit 1990 hat die von Bildhauer Roland Lüchinger<br />

erschaffene Skulptur «Aeskulap» vor dem Haus 01<br />

gestanden. Im Zusammenhang mit den bevorstehenden<br />

Erweiterungs- und Neubauten drohte<br />

diesem Kunstwerk der Abbruch, da auf dem Spitalareal<br />

für eine Umplatzierung dieser doch sehr<br />

grossen Skulptur kein anderer Standort zur Verfügung<br />

steht. Auf Initiative von Paul Zehnder, ehemals<br />

Projektleiter im Hochbauamt des Kantons<br />

St.Gallen und involviert in die Errichtung der<br />

Skulptur, wurde in Absprache mit dem Kantonsspital<br />

St.Gallen ein passender Standort ausserhalb<br />

des Spitalareals gefunden. Es ist das Evangelische<br />

Pflegeheim Bruggen in St.Gallen.<br />

Am neuen Standort wird sich die Skulptur ebenfalls<br />

über die Dachhöhe erheben. Das Kantonsspital<br />

St.Gallen überlässt die Skulptur dem Verein<br />

Evangelische Pflegeheime als Geschenk. Das<br />

Werk «Aeskulap» nimmt Bezug auf den von einer<br />

Schlange umwundenen Stab des Gottes der Heil-<br />

kunde in der griechischen Mythologie. Aeskulap<br />

wurde der Sage nach von Zeus samt seinem Stab<br />

als Sternzeichen Ophiuchos (Schlangenträger)<br />

in den Himmel versetzt. Der Stab symbolisiert den<br />

Lebensbaum; die sich alljährlich häutende Schlange<br />

ist Sinnbild für Erneuerung und Verjüngung.<br />

Heute ist er das Symbol des ärztlichen und pharmazeutischen<br />

Standes.<br />

BAUINFO-AUS-<br />

STEL LUNGSRAUM<br />

Informieren Sie sich vor<br />

Ort über das Bauprojekt<br />

«come together». Ein<br />

Baumodell zeigt die eindrücklichen<br />

Dimensionen<br />

des Bauprojektes. Der<br />

Ausstellungsraum befindet<br />

sich im Haus 21 neben<br />

dem Pick-up. Vorbeischauen<br />

lohnt sich!<br />

SCHREIBEN SIE UNS<br />

Gefällt Ihnen diese Ausgabe?<br />

Haben Sie Fragen, Anregungen,<br />

Lob oder Kritik? Wir freuen<br />

uns über Ihr Feedback.<br />

Per Post: Kantonsspital St.Gallen<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Rorschacher Strasse 95, 9007 St.Gallen<br />

Per E-Mail: baumagazin@kssg.ch<br />

Aus erster Hand informiert:<br />

www.kssg.ch/bau<br />

MÖCHTEN SIE WEITERHIN<br />

INFORMIERT WERDEN?<br />

Abonnieren Sie kostenlos das «come<br />

together»-<strong>Baumagazin</strong> des Kantonsspitals<br />

St.Gallen unter www.kssg.ch/<br />

baumagazin, per Post oder E-Mail.<br />

Panorama<br />

7


«Wir Ärzte<br />

müssen von Anfang<br />

an dabei sein»<br />

Die Zentrale Notfallaufnahme wird zu einem<br />

der Herzstücke des Neubaus – und die Baurealisierung<br />

wird für Chefarzt Dr. Robert Sieber<br />

zu einer persönlichen Herzensangelegenheit.<br />

Einblick<br />

Bern, Manchester, St.Gallen, Lugano, St.Gallen:<br />

Wo immer Robert Sieber eine Stelle antrat, in<br />

der Notfallaufnahme wurde früher oder später<br />

gebaut. Nicht, dass ihn das verwundert hätte:<br />

«Überall auf der Welt wachsen die Notfallstationen,<br />

und diese Entwicklung schreitet unaufhaltsam<br />

voran. Gründe dafür gibt es viele, im<br />

Vordergrund stehen dabei: die wachsende<br />

Zahl der betagten Patienten, aber auch der Umstand,<br />

dass immer mehr Menschen keinen<br />

Hausarzt haben. Während früher ausschliesslich<br />

Schwerverletzte oder -kranke im Notfall betreut<br />

wurden, behandeln wir heute alle Arten von<br />

Problemen, auch einfache Erkältungen oder<br />

kleine Schnittwunden.»<br />

Damit hätten sich auch die Ansprüche an die<br />

Räumlichkeiten verändert, sagt der Chefarzt der<br />

Notfallaufnahme und legt in seinem kleinen<br />

Büro ein dickes Dokument auf den Tisch. «Erstellen<br />

von Notaufnahmen» heisst es. Auf über hundert<br />

Seiten hat er zusammengetragen, was er<br />

in den letzten zwanzig Jahren in puncto Umbau<br />

und Bau im Notfall erlebt, gelesen, gesehen<br />

hat. Gute Beispiele aus aller Welt, Pläne, Studien,<br />

Grafiken. «Ich bin weder Architekt noch Bauleiter»,<br />

betont er. Und doch habe er bei diesen<br />

Bauprojekten viel gelernt. «Niemand muss das<br />

Rad neu erfinden, man darf sich an Vorbildern<br />

orientieren und dann für sich sein eignes Radprofil<br />

festlegen», findet Sieber und blättert in der<br />

Dokumentation. So ist es ihm auch ein grosses<br />

Anliegen, dass Kollegen wie auch Architekten in<br />

diesem Fundus Hilfestellungen finden in der<br />

eigenen Projektumsetzung. «Ich will meine Erfahrungen<br />

teilen.»<br />

Umbauten als Hobby<br />

Durch die tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

seien Umbauten schon fast zu seinem Hobby<br />

8


DR. ROBERT SIEBER<br />

Seit 2017 tätig als Chefarzt<br />

der Zentralen Notfallaufnahme<br />

(ZNA) am<br />

Kantonsspital St.Gallen,<br />

zuvor sieben Jahre als<br />

Leitender Arzt. Er hat in<br />

Bern Medizin studiert<br />

und war bereits von 2001<br />

bis 2003 als Internist<br />

und Notfallmediziner am<br />

Kantonsspital St.Gallen.<br />

Einblick<br />

9


Räumlichkeiten, logische Abläufe, kurze Wege,<br />

eine angenehme Atmosphäre.» Das gelte ebenso<br />

für die Mitarbeitenden: «Enge Gänge und Lärm<br />

lösen Stress aus, und Stress hat wiederum einen<br />

Einfluss auf die Qualität der Behandlung», weiss<br />

der erfahrene Notfallmediziner.<br />

«Wer in die Notfallaufnahme<br />

kommt, befindet sich<br />

in einer Ausnahmesituation.<br />

Umso wichtiger sind übersichtliche<br />

Räumlichkeiten,<br />

logische Abläufe, kurze<br />

Wege, eine angenehme<br />

Atmosphäre.»<br />

Glücklich als Notfallarzt<br />

Aus jedem seiner Worte dringt die Leidenschaft<br />

für seinen Beruf, den er als «Glück» bezeichnet:<br />

«Ich arbeite direkt mit den Patientinnen und Patienten,<br />

kann unmittelbar helfen wie unterstützen.<br />

Und die Bandbreite reicht vom Bienenstich bis<br />

zur komplizierten Herzverletzung, das ist unglaublich<br />

vielfältig.» Gerade diese Vielfalt mache jedoch<br />

die Raumplanung zur Quadratur des Kreises:<br />

«Wer mit einer verletzten Hand kommt, kann selbstständig<br />

zum Röntgen oder Gipsen gehen und verlässt<br />

die Notfallaufnahme nach kurzer Zeit wieder.<br />

Andere müssen hereingefahren werden und bleiben<br />

für mehrere Stunden, werden vielleicht von<br />

Angehörigen begleitet. Sie brauchen ein Zimmer,<br />

ein richtiges Bett, Wasser, ein Bild an der Wand.»<br />

Einblick<br />

geworden, bemerkt er mit einem feinen Lächeln.<br />

Angefangen hatte es während seiner ersten Anstellung<br />

als Notfallmediziner im Berner Inselspital.<br />

Da holte man den jungen Arzt in die Arbeitsgruppe<br />

«Neubau», und er war von Beginn weg fasziniert<br />

von der komplexen Aufgabenstellung. Jetzt steht<br />

das nächste Bauprojekt an. Dass die Zentrale Notfallaufnahme<br />

das Herzstück des Neubaus am<br />

Kantonsspital St.Gallen wird, freut Sieber: «Es ist<br />

mehr als nötig – wir sind eine zentrale Schnitt -<br />

stelle für viele Patienten.»<br />

Denn die aktuelle Situation entspricht nicht seinen<br />

Vorstellungen: zu unübersichtlich die Station,<br />

zu eng die Gänge, zu kompliziert und verwinkelt<br />

die Wege. Es widerspiegelt die ungeplante dreissigjährige<br />

Ausbaugeschichte der Zentralen Notfallaufnahme.<br />

Er schüttelt den Kopf: «Wer in die Notfallaufnahme<br />

kommt, befindet sich in einer Ausnahmesituation.<br />

Umso wichtiger sind übersichtliche<br />

Die zweite grosse Herausforderung seien die<br />

Schwankungen innerhalb eines Tages: «Abends<br />

um sieben ist die Aufnahme rappelvoll, da ist<br />

genügend Platz eine gefragt Mangelware. Nachts<br />

um zwei aber sind nur wenige Patienten und<br />

Angehörige zugegen, sie sollen sich aber nicht<br />

verloren fühlen und das Pflegepersonal in<br />

hör- und sichtbarer Nähe wissen.»<br />

Gerade weil die räumlichen Anforderungen so<br />

kompliziert sind und die Betreuungsprozesse dem<br />

Architekten fremd sind, hat Sieber das Gespräch<br />

mit den Bauverantwortlichen gesucht. «Wir Ärzte<br />

müssen von Anfang an dabei sein», sagt er schlicht.<br />

Er wird sein ZNA-Team und sich auch bei diesem<br />

Umbau einbringen. Viel Zeit werden sie investieren,<br />

die Baustelle besuchen, die Fortschritte verfolgen<br />

und zusammen immer wieder kritisch<br />

prüfen.<br />

10


Doch zuerst ist die Planung gefragt, und da hat er<br />

schon eine bewährte Idee: «Ich möchte die neue<br />

Notaufnahme als Playmobil-Modell sehen.» Denn<br />

dass Pläne auf Papier ihre Tücken haben, weiss<br />

er zu gut. Er erzählt, wie der Schreiner einst gemäss<br />

Plan eine Kommode im Behandlungsraum aufgebaut<br />

hat. Sie passte perfekt – bis das erste Bett<br />

durch die Türe geschoben wurde und es kein ungehindertes<br />

Durchkommen gab. «Wie gut das<br />

Geplante wirklich funktioniert, zeigt sich erst im<br />

späteren Spitalalltag.»<br />

Wenn er über seinen Alltag in der Notfallaufnahme<br />

spricht, verwendet er schon mal das Wort «daheim»,<br />

den Wartebereich nennt er «Stube». Damit<br />

kommt sein grösstes Anliegen zum Ausdruck:<br />

dass sich alle wohlfühlen können – trotz Ausnahmesituation.<br />

Von einem Wohlfühlklima<br />

dank angemessener<br />

Räume profitieren alle:<br />

die Patientinnen und<br />

Patienten sowie die Mitarbeitenden.<br />

Einblick<br />

11


Rubrik<br />

12


Der Blick<br />

von<br />

Seit Baubeginn im vergangenen<br />

April hat sich das Innenareal<br />

wesentlich verändert: Eine<br />

grosse Baustelle dominiert den<br />

Anblick. Wie eindrücklich<br />

die Dimensionen der Baustelle<br />

tatsächlich sind, zeigt der<br />

Blick von oben. Der Fotograf<br />

Daniel Ammann aus Herisau<br />

hält in einer ersten Fotoserie<br />

eine ungewöhnliche Perspektive<br />

auf das Geschehen fest.<br />

OBEN<br />

Bildstory<br />

13


folgt am<br />

Bildstory<br />

14


6. Juni<br />

Bildstory<br />

15


Bildstory<br />

16


Bildstory<br />

17


Rubrik<br />

18


Die Baubewilligung<br />

ist da – es kann<br />

losgehen<br />

Am 7. März <strong>2018</strong> hat das Kantonsspital St.Gallen<br />

vom Amt für Baubewilligungen der Stadt St.Gallen<br />

die Baubewilligung für den Neubau der Häuser<br />

07A, 07B und der zentralen Tiefgarage erhalten.<br />

Ebenfalls genehmigt wurde das Baugesuch für<br />

das neue Ostschweizer Kinderspital. Bereits am<br />

3. April <strong>2018</strong> haben die Bauarbeiter begonnen<br />

die Grossbaustelle einzurichten.<br />

< Ein öffentlicher Dachgarten bietet<br />

künftig auf dem Haus 07A lauschige<br />

Plätze und verschiedene Sitzgelegenheiten<br />

zur Entspannung und<br />

Erholung.<br />

Baureportage<br />

19


Ja, er sei sehr zuversichtlich gewesen, dass es mit<br />

der Baubewilligung bald klappen würde, sagt<br />

Urs Buschor, Leiter Departement Bau und Raum.<br />

«Aber so richtig sicher ist man natürlich erst, wenn<br />

man den schriftlichen Entscheid in den Händen<br />

hält», schmunzelt er. «Die detaillierten Projektunterlagen<br />

lagen während der üblichen Frist öffentlich<br />

auf und wir waren gespannt, ob Einsprachen<br />

eingehen würden, was erfreulicherweise nicht<br />

der Fall war. Dies ist ein grosser Erfolg für alle Beteiligten.<br />

Mein Dank geht auch an die Bewilligungsbehörden<br />

von Stadt und Kanton. Man darf<br />

nicht vergessen, dass bereits 2003 damit begonnen<br />

wurde, erste Grundlagen für dieses Generationenprojekt<br />

zu erarbeiten. Deshalb freuen<br />

wir uns umso mehr, dass es nun endlich losgeht.»<br />

Haus 10 bereits vor Vollendung<br />

Genau genommen erfolgte der Startschuss für das<br />

Grossbauprojekt «come together», dessen Pläne<br />

bekanntlich das Architekturbüro Fawad Kazi entworfen<br />

hat, bereits am 9. Februar 2016, als ein Teil<br />

des Parkhauses Böschenmühle abgerissen wurde.<br />

Kurz darauf begannen dort die Vorbereitungsarbeiten<br />

für die Realisierung des neuen Hauses 10,<br />

das heute kurz vor der Vollendung steht. Der Innenausbau<br />

läuft auf Hochtouren und die neue<br />

«Heimat» der Psychosomatik, der Nephrologie/<br />

Hämodialyse, des Onkologie-Ambulatoriums und<br />

der Endokrinologie wird noch ab diesem Herbst<br />

bezogen.<br />

Nach Ostern der Startschuss<br />

Zuvor tut sich auf dem Areal aber einiges: Bereits<br />

am Dienstag nach Ostermontag haben die achtwöchigen<br />

Vorbereitungen für die Bauarbeiten begonnen.<br />

Der Bauplatz wird mit mobilen Ab schrankung<br />

en abgesteckt, Bauwände zur Baustellensicherung<br />

werden erstellt, und Markierungen und<br />

Wegschilder sollen helfen, dass man trotz Grossbaustelle<br />

die Orientierung auf dem Gelände<br />

behält.<br />

Baureportage<br />

«Um den Baulärm sowie die<br />

Vibrationen so gering wie<br />

möglich zu halten und um die<br />

grosse Baugrube mitten<br />

im Areal zwischen den bestehenden<br />

Gebäuden überhaupt<br />

realisieren zu können,<br />

werden beim Haus 07A die<br />

Baugrubenabschlüsse im sogenannten<br />

‹Schlitzwandsystem›<br />

realisiert.»<br />

Auswirkungen im Areal<br />

«Insgesamt benötigen wir über 900 Laufmeter<br />

Bauwände, um das Bauareal vom übrigen Betrieb<br />

abzutrennen», erklärt Alfons Zanfrini, Projektleiter<br />

Haus 07A. «Zufahrten wie auch die Fusswege<br />

für Patienten, Mitarbeitende und Passanten<br />

so wie die Parkplätze müssen neu organisiert werden.<br />

Für Fussgänger wird das Spitalareal aber<br />

während der ganzen Bauzeit von der Rorschacher<br />

Strasse bis zum Haus 24 durchgängig bleiben.<br />

Im Innenareal vor den Häusern 03/04 werden rund<br />

30 Kurzzeitparkplätze, davon 7 IV-PP für Patienten<br />

bzw. den Patiententransport, zur Verfügung<br />

stehen.»<br />

20


DAS PROJEKTZIEL<br />

Mit dem Projekt wird eine<br />

Infrastruktur geschaffen,<br />

die der Entwicklung der<br />

medizinischen Leistungserbringung<br />

Rechnung<br />

trägt. Mit der neuen Infrastruktur<br />

wird das<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

den gestiegenen Ansprüchen<br />

der Patientinnen<br />

und Patienten an Zimmergrösse<br />

und Komfort<br />

gerecht. Zudem lassen<br />

sich die betrieblichen<br />

Abläufe und die räumliche<br />

Organisation gegenüber<br />

der heutigen<br />

Situation entscheidend<br />

verbessern.<br />

Baureportage<br />

21


Die Projektverantwortlichen<br />

PATRICK GAIGNAT<br />

Der Zürcher Bauingenieur<br />

Patrick Gaignat ist Gesamtprojektleiter<br />

des<br />

Neubauprojektes. Dank<br />

seiner umfangreichen<br />

Erfahrung in der integralen<br />

Spitalbauberatung<br />

kennt er die Bedürfnisse<br />

der Spitalbetreiber bis<br />

ins Detail.<br />

ALFONS ZANFRINI<br />

ist Bereichsleiter Neubauten<br />

und Projektleiter<br />

Haus 07A. Durch seine<br />

langjährige Tätigkeit als<br />

Bauleiter diverser Grossbauten<br />

und Architekt<br />

bringt er sich mit umfassendem<br />

Know-how in<br />

das Gesamtprojekt ein.<br />

SILVAN SCHNEIDER<br />

ist Projektleiter Haus 10<br />

und Stv. Projektleiter Haus<br />

07A. Seine grosse Erfahrung<br />

als Bauherrenvertreter<br />

bei zahlreichen Umund<br />

Neubauten erlaubt es<br />

ihm, die Spitalbedürfnisse<br />

wahrzunehmen und die<br />

Umsetzung nachhaltig<br />

sicherzustellen.<br />

Baureportage<br />

22


Installationsplätze für Hoch- und Tiefbau<br />

Auf der Grünfläche zwischen dem Haus 01 und der<br />

Rorschacher Strasse sind zwischen Mitte April<br />

und Mitte Juni die Installationsplätze für den Hochund<br />

Tiefbau mit entsprechenden Zu- und Wegfahrten<br />

und Silostellflächen eingerichtet worden.<br />

Ende Juni starten nach einem offiziellen Spatenstich<br />

dann die eigentlichen Tiefbauarbeiten für das<br />

L-förmige Haus 07A mit dem neuen Bettenhochhaus<br />

und der zentralen Tiefgarage, welche Platz für<br />

rund 450 Autos bieten wird. Der Bezug des Neubaus<br />

07A und der Tiefgarage ist per 2023 geplant,<br />

voraussichtlich vier Jahre später erfolgt mit der<br />

Inbetriebnahme des Hauses 07B der krönende Abschluss:<br />

Das neue Kantonsspital St.Gallen und<br />

das Ostschweizer Kinderspital sind fertiggestellt.<br />

118 000 m² Geschossflächen<br />

«Das gesamte Bauprojekt verfügt über eine beeindruckende<br />

Grösse», gerät Projektleiter Zanfrini<br />

schon fast ins Schwärmen: «Die Geschossflächen<br />

aller Neubauten umfassen rund 118 000 m2. Dies<br />

entspricht etwa der Wohnfläche von 590 Einfamilienhäusern.»<br />

Und Zanfrini schiebt gleich noch<br />

ein weiteres Beispiel nach, welches die Dimensionen<br />

des Generationenprojektes erahnen lässt:<br />

«Das Erdmaterial, welches ausgehoben wird, entspricht<br />

ungefähr 4½ Mal dem Volumen des<br />

Hochhauses 04!»<br />

situation» beeinflusst wird. Darauf habe man sich<br />

bestmöglich vorbereitet, sagt Departementsleiter<br />

Urs Buschor. Beispielsweise durch den Einsatz<br />

von möglichst emissionsarmen Bautechniken und<br />

Maschinen. Was dies konkret bedeutet, erläutert<br />

Silvan Schneider, Projektleiter Haus 10 und Stv.<br />

Projektleiter Haus 07A: «Um den Baulärm sowie<br />

die Vibrationen so gering wie möglich zu halten<br />

und um die grosse Baugrube mitten im Areal<br />

zwischen den bestehenden Gebäuden überhaupt<br />

realisieren zu können, werden beim Haus 07A die<br />

Baugrubenabschlüsse im sogenannten ‹Schlitzwandsystem›<br />

realisiert. Innerhalb dieser Schlitzwände<br />

wird dann die Baugrube ausgehoben. Dieses<br />

Verfahren ist zwar etwas aufwendiger, aber<br />

bedeutend weniger lärmintensiv als es noch beim<br />

Bau der neuen Trafostation der Fall war, bei dem<br />

Spundwände eingeschlagen werden mussten. Ganz<br />

werden wir Spundwände allerdings auch bei den<br />

künftigen Bautätigkeiten nicht vermeiden können.<br />

Ungefähr 10 Prozent der Bau grubenabschlüsse<br />

im Kanalbereich müssen aus technischen Gründen<br />

mit Spundwänden erstellt werden.»<br />

Emissionsarme Bautechniken<br />

Bei aller Vorfreude sind sich alle an der Planung<br />

und am Bau beteiligten Personen aber sehr wohl<br />

bewusst, dass die Akzeptanz der Bautätigkeit primär<br />

von den Faktoren «Baulärm, Wegführung,<br />

Kommunikation sowie Verkehrs- und Parkplatz-<br />

25 Meter Baugrubentiefe,<br />

davon circa 5 Meter sichtbar<br />

Baureportage<br />

23


Das Generationenprojekt<br />

«come together» im Überblick<br />

Das Projekt «come together» umfasst eine etappierte Erneuerung<br />

des Kantonsspitals St.Gallen (Häuser 10, 07A, 07B)<br />

und den Neubau des Ostschweizer Kinderspitals (OKS) auf<br />

dem Areal des Kantonsspitals St.Gallen.<br />

HAUS 07A<br />

Im 52 Meter hohen Gebäude<br />

mit 19 Geschossen<br />

entstehen interdisziplinäre<br />

Ambulatorien,<br />

96 Bettenzimmer,<br />

20 Operationssäle und<br />

rund 450 Garagenplätze.<br />

HAUS 10<br />

Das sechsstöckige Gebäude<br />

umfasst neue Ambulatorien<br />

der Kliniken<br />

Onkologie und Hämatologie,<br />

Psychosomatik,<br />

Endokrinologie und der<br />

Nephrologie inklusive<br />

Hämodialyse.<br />

Baureportage<br />

HAUS 07B<br />

Das dreigeschossige<br />

Haus 07B erweitert die<br />

Infrastruktur und<br />

schliesst an das Bettenhochaus<br />

07A an.<br />

NEUBAU OKS<br />

Dank der räumlichen<br />

Nähe des Ostschweizer<br />

Kinderspitals auf dem<br />

gleichen Areal kann<br />

das Mutter–Kind-Zentrum<br />

realisiert werden.<br />

24


Die Meilensteine<br />

<strong>2018</strong><br />

Im April <strong>2018</strong> sind die Bauarbeiten für das Haus 07A gestartet und<br />

voraussichtlich ab 2021 erfolgen die Arbeiten zum Neubau des Ostschweizer<br />

Kinderspitals. Läuft alles wie geplant, kann zwischen<br />

2024 und Ende 2028 das Haus 07B und damit der Abschluss des Generationenprojektes<br />

«come together» realisiert werden.<br />

10<br />

Der Rohbau Haus 10<br />

wird fertiggestellt. Die<br />

Ausbauarbeiten beginnen<br />

und die Gebäudehülle<br />

wird montiert.<br />

Mitte Juni starten die umfangreichen<br />

Inbetriebsetzungen<br />

und integralen<br />

Tests. Ab Oktober wird<br />

das neue Haus in Etappen<br />

bezogen.<br />

TIEFBAU-<br />

ARBEITEN<br />

Erste Arbeiten für das neue<br />

Kanalsystem zur Anbindung<br />

der Neubauten an die bestehenden<br />

Häuser werden<br />

angegangen.<br />

KANAL-<br />

SYSTEM<br />

Das Bauareal wird mit<br />

Bauwänden vom übrigen<br />

Betrieb abgegrenzt.<br />

Zwischen dem Haus 01<br />

und der Rorschacher<br />

Strasse werden die Installationsplätze<br />

für<br />

den Hoch- und Tiefbau<br />

eingerichtet. Nach<br />

diesen mehrwöchigen<br />

Vorbereitungsarbeiten<br />

startet die Tiefbauarbeit.<br />

Alle Bauetappen im<br />

Überblick finden Sie unter<br />

www.kssg.ch/bau<br />

Baureportage<br />

25


Im Schaufenster<br />

Angesagt und trendy<br />

Der neue Wintergarten des Restaurants<br />

vitamin lädt seit Sommer 2017<br />

Patientinnen und Patienten sowie<br />

Besucher und Mitarbeitende zum<br />

Sonnetanken übers ganze Jahr ein.<br />

Der helle, freundliche Raum bietet<br />

148 Besuchern des Restaurants Platz<br />

zum Sitzen und kann bei Bedarf<br />

für Veranstaltungen umgestellt werden.<br />

Das erste Gebäude mit der<br />

Handschrift des Architekturbüros<br />

Fawad Kazi.<br />

Neues Kleid für das Haus 20<br />

Neue Empfangsbereiche, Ambulatorien und Warteräume. Kurz: Das Haus 20<br />

erstrahlt von oben bis unten in einem neuen Look. Die Patientinnen und<br />

Patienten der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie sowie<br />

der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene werden in neuen und hell<br />

gestalteten Räumen empfangen. Unterstützt durch eine ansprechende Farbgebung<br />

und Möblierung sorgt dies für ein persönliches Ambiente.<br />

Neubauten<br />

26


200<br />

Kabel legte die hausinterne<br />

Abteilung<br />

Elektrotechnik um<br />

Zukunftsorientierte<br />

Stromversorgung<br />

Direkt vor dem Haus 03B liegt unterirdisch eine<br />

neue Trafostation. Diese ersetzt eine der zwei<br />

Trafostationen, die aufgrund der geplanten Neubauten<br />

versetzt werden musste. Über 200 Kabel<br />

legte die hausinterne Abteilung Elektrotechnik<br />

um. Die neue Station versorgt seit Mai <strong>2018</strong> rund<br />

die Hälfte des Spitalareals mit elektrischer<br />

Energie. Nach einer Betriebszeit von rund 27 Jahren<br />

hat die alte Trafostation ausgedient.<br />

Gleichzeitig wurde ein neues Notstromkonzept erarbeitet,<br />

das den heutigen Bedürfnissen entspricht.<br />

Drei neue, grosse Notstromaggregate (3 × 2 MW)<br />

im Haus 10 versorgen bei einem Netzausfall das<br />

gesamte Spital mit Notstrom. Aufspann-Transformatoren,<br />

Mittelspannungsanlagen, die Steuerung<br />

und Regulierung sowie die Diesellagertanks<br />

mit einem Fassungsvermögen von 80 000 Litern<br />

wurden zusätzlich installiert. So ist also gesichert,<br />

dass bei einem Stromausfall der St.Galler<br />

Stadtwerke die autonome Versorgung des Spitalbetriebs<br />

während einer Zeit von 72 Stunden funktioniert.<br />

Im Extremfall und nach Vorgabe GRAL<br />

(Gesundheits- und Rettungswesen in ausserordentlichen<br />

Lagen) ist zudem sichergestellt, dass eine<br />

netzunabhängige Stromversorgung von 80 Prozent<br />

des Spitals über einen Zeitraum von 336 Stunden,<br />

das heisst zwei Wochen lang, bereitgestellt werden<br />

kann.<br />

Dank der neuen Trafostation und des neuen Notstromsystems<br />

wurde eine Infrastruktur geschaffen,<br />

die sowohl künftige Neubauten als auch bestehende<br />

Gebäude über ein modernes und sicheres<br />

Verteilnetz mit Strom versorgt.<br />

Neubauten<br />

27


Neue Campus-<br />

Apotheke<br />

Seit April <strong>2018</strong> profitieren stationär<br />

austretende und ambulante Patienten<br />

von einer komfortablen Erstversorgung<br />

mit Arzneimitteln: Gegen Vorweisen<br />

eines Rezepts einer Klinik des<br />

Kantonsspitals St.Gallen können<br />

die benötigten Arzneimittel in der<br />

hausinternen Campus-Apotheke<br />

bezogen werden. Das Sortiment<br />

orientiert sich an der Spitalliste und<br />

wird durch Generika und Wundpflegeprodukte<br />

ergänzt. Die Campus-<br />

Apotheke befindet sich in der umgebauten<br />

Eingangshalle des Hauses 03.<br />

www.kssg.ch/campus-apotheke<br />

Neubauten<br />

450<br />

Tiefgaragenplätze<br />

DIREKTER WEG INS<br />

INNENAREAL. Seit vergangenem<br />

November<br />

besteht für die Patienten<br />

und Besucher des Kantonsspitals<br />

St.Gallen eine<br />

neue Verbindung zwischen<br />

dem Parkhaus Böschenmühle<br />

(Parking B)<br />

und dem Innenareal. Die<br />

neue Passerelle über der<br />

Lindenstrasse verfügt<br />

über imposante Dimensionen:<br />

Rund 125 Tonnen<br />

schwer und 51 Meter lang<br />

ist die neue doppelstöckige<br />

Verbindung. Doppelstöckig,<br />

um die Wege<br />

von Fussgängern von jenen<br />

der Logistik für die Erschliessung<br />

vom Haus 10<br />

zu trennen – für reibungslose<br />

Abläufe auf<br />

beiden Seiten.<br />

28


Agenda<br />

Öffentliche Vorträge<br />

am Kantonsspital St.Gallen<br />

Welche Möglichkeiten bestehen bei Schluckstörung<br />

im Alter? Was kann bei permanenter<br />

Müdigkeit getan werden? Und welches ist die<br />

richtige Vorsorge gegen Prostatakrebs?<br />

Die öffentliche Vortragsreihe gewährt Einblick in<br />

verschiedene medizinische Themen. Spezialisten<br />

informieren und stehen für Fragen zur Verfügung.<br />

Das detaillierte Programm ist ab Spätsommer zu<br />

finden unter www.kssg.ch/vortraege<br />

DURCHFÜHRUNG<br />

Jeden Dienstag von Ende Oktober <strong>2018</strong><br />

bis Mai 2019<br />

TREFFPUNKT<br />

19.30 Uhr im Zentralen Hörsaal<br />

Haus 21, Kantonsspital St.Gallen<br />

Eintritt frei<br />

Patientenforum<br />

Komplementärmedizin:<br />

Patienten fragen –<br />

Experten antworten<br />

Die Komplementärmedizin hat einen ergänzenden<br />

Blick mit therapeutischer Konsequenz. Erfahren<br />

Sie mehr über beispielsweise die Osteopathie,<br />

Heileurythmie oder weitere komplementärmedizinische<br />

Möglichkeiten.<br />

DURCHFÜHRUNG<br />

4. Juli, 5. September, 3. Oktober, 7. November<br />

und 5. Dezember <strong>2018</strong><br />

Eine Übersicht über alle<br />

Veranstaltungen finden<br />

Sie unter www.kssg.ch/<br />

veranstaltungen<br />

TREFFPUNKT<br />

18.00 – 19.00 Uhr im Raum 008,<br />

Haus 33, Kantonsspital St.Gallen<br />

Eintritt frei<br />

VERANSTALTER<br />

Zentrum für Integrative Medizin<br />

www.kssg.ch/zim<br />

Agenda<br />

29


Dialog<br />

Eingespieltes Team: Urs Buschor, Leiter<br />

Departement Bau und Raum, und Architekt<br />

Fawad Kazi arbeiten seit 2011 gemeinsam<br />

am Neubauprojekt «come together».<br />

30


«Es herrscht<br />

Aufbruchstimmung»<br />

Architekt Fawad Kazi und Urs Buschor, Leiter<br />

Departement Bau und Raum am Kantonsspital<br />

St.Gallen, im Gespräch über Meilensteine,<br />

schlaflose Nächte und Playmobil.<br />

Fawad Kazi, die Spitalerweiterung ist das<br />

grösste Hochbauprojekt des Kantons<br />

St.Gallen, zugleich der erste Spitalauftrag<br />

für Sie. Haben Sie Respekt vor dieser<br />

Aufgabe?<br />

FAWAD KAZI: Ja, ich habe grossen Respekt. Das Spitalareal<br />

ist aufgrund seiner Dimensionen beinahe<br />

ein eigenes Quartier – das ist auch aus städtebaulicher<br />

Sicht äusserst anspruchsvoll. Aber ich bin<br />

als Architekt selbstverständlich nicht allein: Der<br />

Erweiterungsbau ist ein gemeinsames Projekt mit<br />

dem Kantonsspital St.Gallen, dem Ostschweizer<br />

Kinderspital und einem gut aufgestellten Team.<br />

Wir sind gemeinsam in den vergangenen Jahren<br />

an dieser Aufgabe gereift und deshalb fühle<br />

ich mich – bei allem Respekt – recht entspannt.<br />

Sie sind in Roggwil aufgewachsen, quasi<br />

um die Ecke. Heute leben und arbeiten<br />

Sie in Zürich. Was bedeutet dieser Grossauftrag<br />

in Ihrer Heimat?<br />

FK: Es ist wie ein Heimkommen. Ich kenne das<br />

Kantonsspital St.Gallen als Patient, als Besucher,<br />

als Bekannter von Menschen, die hier arbeiten.<br />

Diese Rückkoppelung ist für mich sehr wertvoll.<br />

Und ich merke, dass mein Ostschweizer<br />

Dialekt Türen öffnet. Für viele Leute heisst das:<br />

«Der ist aus dem gleichen Holz!»<br />

URS BUSCHOR: Zentral und verbindend ist vor<br />

allem das Verständnis dafür, welche Bedeutung das<br />

Kantonsspital für die Region hat. Und das ist<br />

in unserem Bauteam deutlich spürbar – auch bei<br />

jenen, die nicht aus der Ostschweiz stammen.<br />

Urs Buschor, Sie vertreten die Bauherrschaft,<br />

die seit 2017 beim Kantonsspital<br />

St.Gallen liegt. Haben Sie manchmal<br />

schlaflose Nächte?<br />

UB: Ja, das ist schon vorgekommen. Nicht etwa<br />

wegen des Projektverlaufs oder der Projektgrösse –<br />

das ist planbar. Meine Sorge ist eher, dass die<br />

Koordination des laufenden Spitalbetriebs mit den<br />

Neu- und den Umbauten reibungslos funktioniert.<br />

Zudem werden die Mitarbeitenden die nächsten<br />

zehn Jahre durch die mit dem Bauprojekt einhergehenden<br />

Veränderungen sehr gefordert sein.<br />

Dialog<br />

31


Dem Changeprozess kommt hier eine grosse Bedeutung<br />

zu. Seit langem wird das Projekt jedoch<br />

wunderbar getragen – vom Personal, von den Patientinnen<br />

und Patienten, von der Öffentlichkeit.<br />

FK: Ich erinnere mich an die Aufbruchstimmung<br />

beim Fest während der Volksabstimmung, an<br />

den positiven Willen. Jetzt, wo die Bauarbeiten begonnen<br />

haben, ist diese Aufbruchstimmung<br />

wieder spürbar. Die Veränderung ist nun ganz konkret<br />

zu sehen, «es läuft etwas».<br />

UB: Auch ich habe den Baustart als Erleichterung<br />

erlebt und bin froh, dass die umfangreichen und<br />

aufwendigen Vorbereitungen und Vorplanungen<br />

nun umgesetzt werden können. Was wir über so<br />

viele Jahre besprochen und geplant haben, nimmt<br />

endlich Gestalt an. Der Baubeginn der Neubauten<br />

verlief bisher reibungslos, allerdings ist dies auch<br />

der weniger belastende Teil der Bauaktivitäten.<br />

Die Umbauten in bestehenden Spitalimmobilien<br />

unter laufendem Betrieb verlangen von allen<br />

Beteiligten ein besonders hohes Mass an Toleranz<br />

und Verständnis.<br />

Sie haben es bereits erwähnt: Das Kantonsspital<br />

wird für zehn Jahre eine Baustelle<br />

sein. Wie schaffen Sie es, den Spitalbetrieb<br />

aufrechtzuerhalten?<br />

UB: Zum Glück sind wir bereits sehr erfahren, im<br />

letzten Jahrzehnt wurde immer wieder unter<br />

Betrieb umgebaut. Oberste Priorität haben dabei<br />

stets die Sicherheit und die uneingeschränkte<br />

Versorgung der Patienten. Das ist vor allem eine<br />

logistische Herausforderung. Verkehrsführung,<br />

Parken, Information, Kommunikation und Sicherheit<br />

sind nur einige der zentralen Themen. Zum<br />

Beispiel sorgen Sicherheitsleute dafür, dass der Weg<br />

für Rettungsfahrzeuge, Krankenwagen und Feuerwehr<br />

immer frei bleibt.<br />

FK: Die Gleichzeitigkeit von Umbau und Spitalbetrieb<br />

ist bei diesem Projekt die wohl grösste<br />

Herausforderung. Ich sehe hier auch einen positiven<br />

Aspekt: Die Patienten und die Mitarbeitenden<br />

können einen aussergewöhnlichen Bau mitverfolgen,<br />

erleben somit die Veränderung hautnah.<br />

Dialog<br />

URS BUSCHOR ist<br />

Leiter Departement<br />

Bau und Raum am Kantonsspital<br />

St.Gallen und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

Neben seiner<br />

Erfahrung in der Führung<br />

und im Management von<br />

baulichen Projekten im<br />

Spitalbau war er mehrere<br />

Jahre als Betriebswirtschafter<br />

tätig. Den direkten<br />

Bezug zum Spitalbetrieb<br />

hat er durch seine<br />

Zweitausbildung<br />

zum Pflegefachmann.<br />

Dennoch gibt es Nachteile für die<br />

Patienten – worauf müssen sie verzichten?<br />

UB: Medizinisch gesehen auf nichts. Auch während<br />

der gesamten Bauphase steht die Sicherstellung<br />

des Patientenversorgungsauftrages an erster Stelle<br />

und dementsprechend werden alle Leistungen<br />

weiterhin in höchster Qualität angeboten und erbracht.<br />

Dabei schirmen wir den Spitalbetrieb so<br />

gut wie möglich von den Bautätigkeiten ab und<br />

versuchen insbesondere den Lärmpegel niedrig zu<br />

halten. Ganz verhindern können wir ihn leider<br />

nicht. Im Vorfeld haben wir andere Spitäler in der<br />

Bauphase besucht, uns gründlich informiert<br />

und wurden ermutigt: Die Patienten sind dem<br />

Spital überall treu geblieben.<br />

«Wir sind gemeinsam in den<br />

vergangenen Jahren an dieser<br />

Aufgabe gereift.»<br />

32


Seit 2011 sind Sie bereits gemeinsam<br />

Richtung Neubau unterwegs. An welchem<br />

Punkt stehen Sie aktuell, und gibt es<br />

schon Meilensteine?<br />

UB: Die Bauvorbereitungsarbeiten sind abgeschlossen:<br />

Diverse unterirdische Bauten und Leitungen<br />

wurden in den letzten zwei Jahren neu verlegt. Der<br />

Baustart für das Hauptgebäude Haus 07A ist erfolgt.<br />

Im Herbst <strong>2018</strong> wird der Neubau von Haus 10,<br />

beim Parkhaus Böschenmühle, abgeschlossen<br />

sein, was – bautechnisch gesehen – ein Meilenstein<br />

ist. Ein wichtiger Schritt war zudem die Übertragung<br />

der Immobilien und damit auch der Bauprojekte<br />

vom Kanton ans Kantonsspital St.Gallen. Dadurch<br />

können die Anforderungen des Spitals einfacher<br />

und direkter in das Bauprojekt eingebracht werden.<br />

FK: Die Baustelle von Haus 07A rückt nun in den<br />

Fokus. Daneben läuft gleichzeitig die Ausschreibungs-<br />

und Ausführungsplanung weiter. Ein<br />

wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Optimierung<br />

der Betriebsflächen.<br />

UB: Für uns bedeutet das, den Überblick über immer<br />

mehr parallel laufende Bauprojekte zu behalten.<br />

FAWAD KAZI ist in<br />

Roggwil aufgewachsen<br />

und führt seit 2001<br />

sein eigenes Architekturbüro<br />

in Zürich. Den<br />

Erweiterungsbau «come<br />

together» hat er im<br />

Rahmen eines zweistufigen<br />

Wettbewerbs<br />

konzipiert, beteiligt waren<br />

rund 50 Personen.<br />

Apropos Betriebsfläche: Wie viele<br />

Diskussionen haben Sie schon über<br />

stilistische Fragen geführt?<br />

FK: Solche Diskussionen gehören zu jedem Bauprojekt,<br />

diese Auseinandersetzung ist spannend und<br />

wichtig. Entscheidend ist eine einheitliche und<br />

langfristig ausgelegte Gestaltung, die bei späteren<br />

Umbauten auch weiterentwickelt werden kann.<br />

UB: Gerade in diesem Punkt bin ich froh um das<br />

Architektenteam. Es sorgt dafür, dass die Gesamtbetrachtung<br />

von Architektur und Materialisierung<br />

erkennbar bleibt. Dabei darf jedoch<br />

nie vergessen werden, worauf es am meisten ankommt:<br />

Der Bau muss patientengerecht und<br />

prozessorientiert sein. Insbesondere die Erfahrungen<br />

und Anforderungen auf Nutzerebene sind<br />

für einen optimalen Workflow im Neubau entscheidend.<br />

Wir bringen somit die Patienten- und<br />

Mitarbeitersicht zur Sicherstellung höchster<br />

Funktionalität ein. Die Architektur reagiert darauf.<br />

Was patientengerecht ist, wissen Ärzte<br />

und Pflegefachleute am besten. Wie können<br />

sie sich einbringen?<br />

UB: Ein Blick auf die Projektbeteiligten zeigt, dass<br />

Leute aus diversen Fachdisziplinen bei der Bauplanung<br />

vertreten sind – insbesondere auch aus<br />

Medizin und Pflege. Die Anregungen der Mitarbeitenden<br />

stossen bei uns auf offene Ohren. Die<br />

Neubauten sollen und müssen primär die Anforderungen<br />

der Ärzte und der Pflege sowie die Erwartungen<br />

der Patienten erfüllen.<br />

Robert Sieber, Chefarzt der Notfallaufnahme<br />

(vgl. Seite 8), würde zum Beispiel die<br />

Pläne seiner Abteilung gern mit Playmobil<br />

nachgebaut sehen.<br />

FK: Als Vater von drei Kindern gehört Playmobil zu<br />

meinem Alltag. Wir haben Playmobil tatsächlich<br />

auch schon für Architekturmodelle verwendet – der<br />

Massstab von 1:20 ist perfekt. Auch mit Lego haben<br />

wir gute Erfahrungen gemacht. Dreidimensionale<br />

Pläne gibt es zwar auch, wirklich fassbar werden sie<br />

aber durch ein Modell. Kurz: ein guter Input!<br />

Angenommen, eine Fee würde Ihnen einen<br />

Wunsch erfüllen. Welcher wäre das?<br />

UB: Dass während dieser langen Bauzeit niemand<br />

durch einen Unfall zu Schaden kommt – ob auf der<br />

Baustelle oder infolge des Bauens.<br />

FK: Dem schliesse ich mich an. Das ist das Wichtigste.<br />

Dialog<br />

33


Rubrik<br />

34


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Rubrik


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1008419

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