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2020_13_impuls

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FREIZEIT DAHEIM<br />

Hüttenwirt-Gen im Blut: Andi Weiskopf bewirtschaftet<br />

Andreas „Andi“ Weiskopf aus<br />

Pians, geb. 1976, hat immer<br />

schon ein paar Stockwerke höher<br />

gewohnt als die meisten anderen<br />

Menschen. Zumindest<br />

während der Sommersaison.<br />

Denn sein eigentliches Zuhause,<br />

dort wo er sich so richtig „dahoam“<br />

fühlt, das ist die Darmstädter<br />

Hütte im Verwallgebirge auf<br />

2.384 Meter am Ende des Moostales<br />

von St. Anton am Arlberg.<br />

Sobald er als Pächter Mitte oder<br />

Ende Juni mit der Schneeräumung<br />

beginnt, geht es los. Der erste<br />

Weg zur Hütte gleicht dann<br />

meistens einer spannenden Expedition,<br />

weil er nicht weiß, was ihn<br />

erwartet: Ist etwas abgefroren?<br />

Sind die Leitungen dicht, funktioniert<br />

der Generator noch und<br />

macht auch der Geschirrspüler<br />

nicht schlapp? Allfällige Reparaturen<br />

werden selbst erledigt, denn<br />

ein tüchtiger Hüttenwirt muss<br />

weit mehr können als nur Gäste<br />

bewirten.<br />

Andi, der lange Zeit im Winter als<br />

Falkaunsalm<br />

Skilehrer im Einsatz war, mit dem<br />

Berg- und Werbefotografen Sepp<br />

Mallaun zusammenarbeitet und<br />

zudem eine kleine Transportfirma<br />

betreibt, hat das „Hüttenwirt-<br />

Gen“ sozusagen im Blut. Er gehört<br />

mit seiner Familie mittlerweile der<br />

dritten Weiskopf-Generation an,<br />

die unterhalb der Küchel- und Kuchenspitze<br />

die Gastwirtschaft für<br />

Wanderer und Bergsteiger betreibt.<br />

Schon seine Oma, Ida<br />

Weiskopf, war Pächterin der<br />

Darmstädter Hütte. Sie nahm ihre<br />

zehn Söhne bereits als kleine Kinder<br />

mit auf den Berg und weil sie<br />

dieses Leben liebten, pachteten einige<br />

von ihnen später eine eigene<br />

Hütte. Unter anderem wurden die<br />

Kemater Alm, die Freiburger-,<br />

und die Saarbrücker Hütte und<br />

kurze Zeit auch die Kaltenbergund<br />

Konstanzer Hütte von Weiskopfs<br />

bewirtschaftet. Andis Vater<br />

Albert übernahm die Darmstädter<br />

Hütte, die Ende des 19. Jahrhunderts<br />

von Mitgliedern des Deutschen<br />

Alpenvereins/Sektion<br />

Darmstadt-Starkenburg errichtet<br />

wurde und noch immer dieser AV-<br />

Sektion gehört.<br />

Als Baby auf Bergeshöhn<br />

Wie es in der Familie der Brauch<br />

ist, wurde Andi Weiskopf von seinen<br />

Eltern Alfred und Elfriede<br />

schon als Baby mit auf die Hütte<br />

genommen, kein Wunder, dass er<br />

sich auf Berghöhen gleichzeitig geborgen<br />

und frei fühlt. Frei kann in<br />

diesem Fall allerdings nicht mit<br />

Freizeit gleichgesetzt werden.<br />

Denn während der Hüttensaison<br />

geht es arbeitsmäßig rund. Um<br />

halb sechs Uhr morgens ist Tagwache,<br />

dann muss das Frühstück für<br />

die Nachtgäste bereitet werden,<br />

bald schon am Vormittag trudeln<br />

die ersten Wandergäste ein und bei<br />

schönem Wetter herrscht bis<br />

abends Gastbetrieb. Gegen Mitternacht<br />

ist dann die Küche geputzt<br />

und alles für den nächsten<br />

Tag vorbereitet. Sieben Tage die<br />

Woche und drei bis vier Monate<br />

hintereinander mit vollem Einsatz<br />

– das ist nicht jedermanns Sache.<br />

„Für Träumer ist hier kein Platz,<br />

hat neue Pächter!<br />

zumindest nicht, was den Alltagsablauf<br />

betrifft“, sagt Andi und<br />

schüttelt über manch romantische<br />

Vorstellungen den Kopf. „Ich hatte<br />

schon öfters Hilfskräfte, die sich<br />

hier eine tolle Auszeit erhofften<br />

und die Anforderungen unterschätzten.<br />

Sie wollten bei schönem<br />

Wetter klettern gehen. Aber das<br />

spielt es halt nicht bei Hochbetrieb.“<br />

Und Hochbetrieb herrscht hier bei<br />

schönem Wetter fast immer – zumindest<br />

in „normalen Zeiten“,<br />

denn die Darmstädter Hütte ist<br />

weitum bekannt für ihre gute Küche,<br />

insbesondere für die Vielfalt<br />

an g’schmackigen Knödeln – auf<br />

Salat oder in Rinderbouillon, mit<br />

Bärlauch, Tomaten oder Mozzarella,<br />

mit Butter und Parmesan …<br />

Irene, Andi Weiskopfs Frau, hatte<br />

die Idee, sich darauf zu spezialisieren<br />

und der Plan ist voll aufgegangen.<br />

Mittlerweile gehört das<br />

„Knödelessen auf der Darmstädter<br />

Hütte“ zu den kulinarischen Höhepunkten<br />

eines Arlberger Bergsommers.<br />

Irene, von Beruf Lehre-<br />

Angelika Grünauer & Sebastian Wolf<br />

Kaunerberg | T +43 (0) 660 664 7428<br />

falkaunsalm@gmail.com<br />

Angelika und Sebastian sind<br />

die neuen Pächter der Falkaunsalm,<br />

sie freuen sich<br />

auf euren Besuch.<br />

Auf 1.963 Metern hoch<br />

über dem Kaunertal bietet<br />

die Falkaunsalm Gemütlichkeit<br />

pur. Angelika<br />

Grünauer und Sebastian<br />

Wolf kümmern sich seit<br />

heuer um die Gäste. Die<br />

beiden hatten schon als<br />

Kinder mit ihren Familien<br />

die Sommer auf Almen<br />

verbracht und treten<br />

nun sozusagen in<br />

deren Fußstapfen.<br />

Die Alm ist von der Kaunertalstraße<br />

bei der Abzweigung<br />

im Weiler<br />

„Platz“ mit dem Auto zu<br />

erreichen. Motivierte<br />

(E-)Biker können ihr Auto beim Info-Häuschen des<br />

Tourismusbüros oder bei der Wallfahrtskirche Kaltenbrunn<br />

abstellen. Auch beim Beginn der Schotterstraße<br />

befinden sich einige Parkplätze.<br />

Oben angekommen, erwartet die Gäste ein traumhafter<br />

Ausblick vom Kaunergrat bis zu den Lechtaler<br />

Alpen.<br />

Die am häufigsten begangene Wanderung ist die<br />

Gallruth-Stollen-Runde, die durch den begehbaren<br />

996m langen<br />

Bewässerungsstollen ein tirolweites<br />

Alleinstellungsmerkmal hat.<br />

Ein kleiner Spielplatz bei der Alm bietet auch den<br />

jüngsten Besuchern eine tolle Zeit.<br />

Auf der Falkaunsalm sind derzeit etwa 60 Milchkühe,<br />

die ca. 800 Liter Milch pro Tag für die „hütteneigene“<br />

Sennerei abgeben. Der Käse wird auch direkt<br />

auf der Alm verkauft.<br />

Metzgermeister<br />

VENIER GEORG<br />

DOLLINGER-LAGER <strong>13</strong><br />

6464 TARRENZ<br />

T + FAX 05412 / 62 936<br />

MOBIL: 0664 / 79 15 638<br />

e-mail: georg.venier@netway.at<br />

28 7. Juli <strong>2020</strong>

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