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XtraBlatt Ausgabe 01-2020

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PARTNER<br />

Mobiler Kundendienst mit insgesamt 22<br />

umfassend ausgerüsteten Fahrzeugen ist<br />

eine Kernsäule des Moerschen-Service.<br />

Veit Ulbricht und<br />

seine Mutter, Dr. Jutta<br />

Schröer-Ulbricht,<br />

führen das Unternehmen<br />

gemeinsam.<br />

Der Neubau in der<br />

Vorster Straße wurde<br />

Anfang <strong>2020</strong> in Betrieb<br />

genommen.<br />

Bauchladen vertreten will, kann nicht durch<br />

eigenes Know-how überzeugen. Indem wir<br />

uns in der Landtechnik im Wesentlichen<br />

auf die Hauptlieferanten Grimme, Krone,<br />

Horsch und Massey Ferguson konzentrieren,<br />

können wir in Beratung, Vertrieb und<br />

Service die notwendigen Kompetenzen und<br />

Technologien vorhalten, die für eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit professionellen<br />

Kunden unerlässlich sind. Und es zeigt sich<br />

im Markt immer deutlicher, wie wichtig dieses<br />

eigene Know-how ist. Denn Zeit ist Geld,<br />

da können wir nicht bei jeder technischen<br />

Herausforderung erst auf die Unterstützung<br />

der Hersteller warten. Der Fachhandel hat<br />

nur eine Berechtigung, wenn er Lieferanten<br />

wie Kunden einen echten Mehrwert bieten<br />

kann. Und genau das ist unser Ziel“, hebt er<br />

ausdrücklich hervor.<br />

Teil dieses Mehrwertes ist unter anderem<br />

eine schnelle Ersatzteilversorgung. Hier<br />

setzt Moerschen auf eine ausgeprägte<br />

eigene Vorratshaltung, wie Veit Ulbricht<br />

während des Betriebsrundgangs im neuen<br />

Gebäude erklärt. Entscheidend sei nicht<br />

allein eine gewisse Umschlagshäufigkeit<br />

der Teile, sondern die Lieferfähigkeit auch<br />

eher seltener gefragter Positionen. „Über<br />

Nachtexpress könnte man alles zügig beim<br />

Hersteller bestellen. Aber das kostet in der<br />

Saison unnötig Zeit – die besonders Lohnunternehmer<br />

nicht haben, denn jede Stunde<br />

Ausfall kostet viel Geld. Natürlich können<br />

auch wir nicht das allerletzte Sonderbauteil<br />

ständig vorhalten. Aber ich denke, dass<br />

unser Lager schon überdurchschnittlich gut<br />

bestückt ist. Auch hier gilt die alte Regel<br />

des Gebens und Nehmens – indem wir den<br />

Lieferanten durch einen hohen Frühbezugsanteil<br />

Planbarkeit ermöglichen, profitieren<br />

wir von guten Konditionen. Diese wiederum<br />

machen das Ersatzteillager wirtschaftlich<br />

und erlauben es uns, die gute Verfügbarkeit<br />

zu sichern.“<br />

Eine weitere Service-Säule, bei der der<br />

Fachhändler das Unternehmen sehr gut<br />

aufgestellt sieht, ist das Team. 40 der<br />

60 Mitarbeiter sind in Werkstatt und<br />

Ersatzteillager tätig. Ein hoher Anteil regelmäßiger<br />

Schulungen sorgt für einen stets<br />

topaktuellen Kenntnisstand aller Akteure.<br />

14 Tage und mehr pro Jahr und Mechatroniker<br />

sind eher die Regel denn die Ausnahme.<br />

Auch die Weiterbildung, etwa zum Meister<br />

und Servicetechniker, ist in Tönisvorst gern<br />

gesehen. „Mittlerweile haben wir allein in<br />

den beiden Werkstätten insgesamt sechs<br />

Meister. Das wirkt sich in der Servicequalität<br />

klar aus, wie uns auch Kunden immer<br />

wieder bestätigen“, so Veit Ulbricht.<br />

Hohe Priorität im Ersatzteilgeschäft haben umfangreiche<br />

Bevorratung und hohe Lieferfähigkeit.<br />

QUALITÄT KOSTET<br />

Nicht zu vergessen ist in Sachen Service-<br />

Konzept bei Moerschen der hohe Anteil des<br />

sogenannten mobilen Service, also der Einsatz<br />

von Kundendienstwagen. Mittlerweile<br />

sind insgesamt 22 reine Servicefahrzeuge<br />

bei Moerschen im Einsatz. „Hierdurch ist<br />

es möglich, dass wir trotz einer Gebietsausdehnung<br />

von bis zu 100 km mit nur<br />

einem Standort auskommen und keine<br />

Filialen unterhalten müssen. Gerade hier<br />

im dicht besiedelten Rheinland ist es ein<br />

entscheidender Wettbewerbsvorteil, wenn<br />

der Service zum Kunden kommt und dieser<br />

seine Maschine nicht in die Werkstatt<br />

fahren muss. Und die Ausstattung unserer<br />

Fahrzeuge ist so gut, dass in der Saison<br />

eher selten eine Maschine nach Tönisvorst<br />

geholt werden muss und selbst komplexe<br />

Reparaturen vor Ort beim Kunden möglich<br />

sind“, berichtet der Unternehmer.<br />

Der Aufwand für die Mitarbeiterqualifikation<br />

ist erheblich und erreicht pro Jahr<br />

deutlich fünfstellige Summen. Aber der<br />

Unternehmer sieht dies gut investiert.<br />

Allerdings führe dies auch dazu, dass die<br />

Stundenverrechnungssätze immer wieder<br />

angepasst werden müssen, was einem<br />

schwierigen Spagat gleichkomme. Auch<br />

hier setzt der Fachhändler auf Planbarkeit<br />

für beide Seiten, Kunden wie Servicedienstleister.<br />

„Entscheidend sind nicht allein die<br />

Kosten pro Stunde, sondern die Effizienz<br />

des Service vor Ort bzw. die Gesamtkosten<br />

einer Maschine. Service-Vereinbarungen<br />

und Full-Service-Verträge sind dazu ein<br />

probates Mittel, das beiden Seiten Einsatzund<br />

Kostensicherheit gibt. Dieses Konzept<br />

braucht in der Landwirtschaft etwas länger<br />

als in anderen Branchen, aber gerade in<br />

Bezug auf selbstfahrende Erntetechnik oder<br />

hochwertige Pflanzenschutztechnik hat die<br />

Akzeptanz deutlich zugenommen“, meint<br />

Veit Ulbricht.<br />

SINNESWANDEL<br />

Und in welche Richtung entwickelt sich die<br />

Kundenstruktur im Moerschen-Aktionsradius?<br />

Auch hier gibt sich der Unternehmer<br />

durchaus optimistisch. Unübersehbar sei<br />

besonders im Bereich der Milchviehhaltung<br />

auch im Rheinland ein Trend zu größeren<br />

Betrieben, die zudem sehr hohe Anforderungen<br />

an die Futterqualität stellen und<br />

damit an die Technik. Das wiederum sei<br />

ein Pluspunkt für Lohnunternehmer, wenngleich<br />

der Hang zur Eigenmechanisierung<br />

der Landwirte zumindest beim Mähen,<br />

Wenden und Schwaden auf Sicht nicht<br />

geringer werde. „Hinzu kommt, dass viele<br />

Betriebe hier im Rheinland nach wie vor<br />

sehr vielfältig und in traditionellen Größenstrukturen<br />

aufgestellt sind, zum Beispiel<br />

im nördlichen Drittel des Rheinlandes mit<br />

Milchviehhaltung, Direktvermarktung oder<br />

Kartoffel- und Gemüseanbau. Diese Diversifizierung<br />

ist mit viel Arbeit verbunden, was<br />

wiederum den Wunsch nach weitgehender<br />

Effizienz und Automatisierung fördert<br />

beziehungsweise die Bereitschaft vergrößert,<br />

in Sachen Technik und Wartung die<br />

Servicespezialisten zu nutzen. Andererseits<br />

gibt dieser Weg der Diversifizierung den<br />

Landwirten eine wirtschaftliche Stabilität,<br />

die auch uns zugutekommt“, findet Veit<br />

Ulbricht.<br />

Wünschenswert ist aus seiner Sicht, dass<br />

die Verbraucher generell wieder mehr Wert<br />

auf Qualität der Nahrungsmittel legen und<br />

ein besseres Bewusstsein für die damit<br />

verbundenen höheren Erzeugerpreise entwickeln.<br />

Vorbild sind für ihn dabei Länder wie<br />

Frankreich oder auch Italien, wo Veit Ulbricht<br />

studiert hat. „Hochwertige Lebensmittel sind<br />

dort Teil der Kultur, für die die Verbraucher<br />

anteilig deutlich mehr bezahlen als hier in<br />

Deutschland. In Zeiten wie jetzt während<br />

der Corona-Pandemie treten solche Aspekte<br />

natürlich in den Hintergrund, doch generell<br />

glaube ich, dass zumindest ein Teil der Verbraucher<br />

auch hierzulande wieder mehr<br />

Bewusstsein für Lebensmittel entwickelt.<br />

Der höhere Anteil Direktvermarktung und<br />

die unübersehbare Neigung der Verbraucher<br />

zu regionalen Produkten stimmt mich jedenfalls<br />

zuversichtlich.“ «<br />

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