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XtraBlatt Ausgabe 01-2020

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WISSEN<br />

1<br />

3<br />

SCHNITTHÖHE 6–11 CM<br />

Wie hoch schneiden? Das ist einer der wichtigsten Punkte,<br />

wenn es darum geht, Qualität zu ernten und nach der Ernte<br />

dafür zu sorgen, dass der nächste Schnitt ebenfalls ein Erfolg<br />

wird. „Hier wird in der Praxis immer noch viel diskutiert“,<br />

weiß Peter Schultze zu berichten:<br />

„Die Tendenz geht heute aber klar Richtung höher schneiden,<br />

um von Anfang an den Aschegehalt im Futter zu minimieren.<br />

6 cm bis 11 cm sind mittlerweile zum Standard geworden.“<br />

Da diese Schnitthöhe mit den Standardkufen der Scheibenmäher<br />

häufig nicht erreicht wird, bzw. nur, wenn der Mähbalken<br />

über die Einstellung des Oberlenkers gekippt wird,<br />

was das Schnittbild negativ beeinflusst (Stufenschnitt),<br />

greifen immer mehr Kunden auf Hochschnitt- oder Kombikufen<br />

zurück. Krone bietet dafür vier unterschiedliche<br />

Kufentypen an, mit denen Schnitthöhen von 4,5 cm bis<br />

12 cm erreicht werden.<br />

„Untersuchungen haben gezeigt, dass der höhere Schnitt<br />

viele Vorteile bietet. Neben dem niedrigeren Rohaschegehalt<br />

im Futter wird der Wiederaufwuchs beschleunigt,<br />

was dazu führt, dass der nächste Schnitt früher erfolgen<br />

kann. Über die gesamte Saison erntet man mehr Futter,<br />

wenn man höher schneidet“, so Peter Schultze. Die letzten<br />

Jahre waren tendenziell trocken. Auch hier empfiehlt es sich,<br />

höher zu schneiden, um den Wiederaufwuchs abzusichern.<br />

Ein weiterer Punkt, den der Anwender im Auge behalten<br />

sollte, ist die Schärfe der Klingen. Um einen sauberen,<br />

geraden und parallelen Schnitt zu erreichen, dürfen die<br />

2<br />

Klingen nicht stumpf sein. „Gerade in sehr trockenen Jahren<br />

sollte man umso mehr auf die Klingen achten. Eine scharfe<br />

Klinge schneidet sauber. Die Schnittfläche an der Pflanze ist<br />

klein. Somit sinkt auch die anschließende Verdunstung an<br />

der Schnittstelle im Vergleich zu einer Pflanze, die mit einer<br />

stumpfen Klinge gemäht wurde“, weiß Peter Schultze zu<br />

berichten. Krone empfiehlt den Klingenwechsel, wenn das<br />

Messer bereits auf dem vordersten Zentimeter verschlissen<br />

ist.<br />

DREI AUFBEREITER<br />

Mit dem Einsatz eines Aufbereiters lässt sich die Abtrocknungszeit<br />

beschleunigen. Aber passt er in jede Erntekette?<br />

An diesem Punkt scheiden sich in der Praxis die Geister.<br />

„Im Norden, wo viel Silage geerntet wird, hat sich diese<br />

Technik heute durchgesetzt. In klassischen Heuregionen<br />

oder in Hanglagen hingegen wird das Gras überwiegend<br />

ohne Aufbereiter gemäht und anschließend gewendet.<br />

Klare regionale Grenzen kann man hier aber nicht ziehen.“<br />

1 Die Messer müssen für einen sauberen Schnitt bereits<br />

gewechselt werden, wenn sie auf dem vordersten<br />

Zentimeter verschlissen sind.<br />

2 Durch eine korrekt eingestellte Mähwerksentlastung<br />

sinken Verschleiß und Futterverschmutzung. Zielwert<br />

ist 70 kg/m Arbeitsbreite.<br />

3 Das Mähen mit dem Aufbereiter verkürzt die Liegezeit<br />

zum Anwelken der Silage um bis zu sieben Stunden.<br />

Krone bietet drei unterschiedliche Aufbereitertypen<br />

an. Der Stahl-V-Zinkenaufbereiter<br />

wird in monokotylen Pflanzenbeständen<br />

eingesetzt und ist die am weitesten verbreitete<br />

Variante in Deutschland. Seine Arbeitsintensität<br />

lässt sich durch die Anpassung<br />

der Drehzahl und durch die Verstellung des<br />

Durchgangs einstellen.<br />

In Regionen, in denen hauptsächlich Luzerne<br />

geerntet wird, kommt hingegen der Walzenaufbereiter<br />

zum Einsatz. Durch die Walzen geht – im<br />

Vergleich zum Zinkenaufbereiter – weniger Blattmasse<br />

im Luzerneeinsatz verloren. Der Walzenaufbereiter ist mit<br />

Gummi- oder Stahlwalzen erhältlich, die sich durch ihr<br />

Verschleißverhalten und ihre Profilierung unterscheiden.<br />

Tendenziell lässt sich festhalten, dass die Profibetriebe und<br />

die Lohnunternehmer in der Silageernte mit Aufbereiter<br />

arbeiten, um den Ernteprozess möglichst zu verkürzen. Die<br />

Feldliegezeiten können mit dieser Technik um bis zu 7 h<br />

verkürzt und die Energieverluste entsprechend minimiert<br />

werden.<br />

„WER MORGENS<br />

MÄHEN WILL, SOLLTE<br />

AUF JEDEN FALL DA-<br />

RAUF ACHTEN, DASS<br />

DIE BESTÄNDE ABGE-<br />

TROCKNET SIND.“<br />

PETER SCHULTZE,<br />

PRODUKTSPEZIALIST FÜR MÄHTECHNIK<br />

ZUSAMMENFÜHREN<br />

Einige Mähwerke werden heute mit einer Schwadzusammenführung<br />

angeboten. Auch diese Technik kann dafür<br />

sorgen, dass das Futter am Ende sauberer in das Silo gefahren<br />

wird, denn es wird direkt nach dem Schnitt über<br />

eine Schnecke oder ein Förderband ohne Bodenkontakt<br />

transportiert. „Die Schwadzusammenführung<br />

macht aus arbeitswirtschaftlicher<br />

Sicht gerade bei späteren Schnitten mit<br />

tendenziell geringeren Erntemengen<br />

Sinn. Das Futter kann bereits beim Mähen<br />

entsprechend zusammengeführt werden.<br />

Mit dem Schwader werden im Anschluss<br />

nur die Flächen geschwadet, auf denen<br />

das Futter vom Mähwerk abgelegt wurde.<br />

Damit ist es beispielsweise möglich, mit<br />

einer 9,5-m-Mähkombination und einem<br />

knapp 14 m breiten Schwader, Schwade<br />

von einer Arbeitsbreite von ca. 18 m zusammen zu führen.<br />

Die nachfolgenden Arbeitsschritte nach dem Mähen<br />

können somit effektiver durchgeführt werden“, ergänzt<br />

Peter Schultze. Krone bietet die Schwadzusammenführung<br />

neuerdings auch für Mähwerke ohne Aufbereiter an, der in<br />

der Vergangenheit obligatorisch dafür war. Gerade bei Landwirten<br />

mit Flächen in Hanglagen war die Nachfrage nach<br />

leichteren Systemen groß, denn hier ist jedes Kilogramm<br />

weniger von Vorteil.<br />

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