XtraBlatt Ausgabe 01-2020
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 5<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Maschinenfabrik<br />
Bernard Krone GmbH & Co. KG<br />
Heinrich-Krone-Straße 10<br />
48480 Spelle<br />
Tel.: +49(0)5977/935-0<br />
info.ldm@krone.de<br />
www.krone.de<br />
Verantwortlich i.S.d.P.:<br />
Henrik Feldmann<br />
Redaktion:<br />
Beckmann Verlag GmbH & Co. KG<br />
Rudolf-Petzold-Ring 9<br />
31275 Lehrte<br />
www.beckmann-verlag.de<br />
Layout:<br />
Beckmann Verlag GmbH & Co. KG<br />
Rudolf-Petzold-Ring 9<br />
31275 Lehrte<br />
www.beckmann-verlag.de<br />
Druck:<br />
Bonifatius Druckerei<br />
Karl-Schurz-Straße 26<br />
33100 Paderborn<br />
Foto- und Grafikmaterial:<br />
Falls nicht anders angegeben:<br />
Maschinenfabrik<br />
Bernard Krone GmbH & Co. KG<br />
bzw. Redaktion<br />
Titelbild: Niggli<br />
S. 8–10: Kowalewsky (3)<br />
S. 14–17: Neuhofer (2), ARGE Heumilch (1)<br />
S. 31: Schumeier (1)<br />
S. 34–36: alpinavera & Partner (3)<br />
S. 37: Niggli<br />
S. 49–53: denisa_voicu.yahoo.com/ Depositphotos<br />
(1), Archiv Gomringer (3), Patura (1)<br />
S. 54–57: Moerschen (5)<br />
Auflage:<br />
38.000 Exemplare<br />
<strong>XtraBlatt</strong> erscheint halbjährlich für Kunden<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />
des Herausgebers. Dies gilt auch für die<br />
Aufnahme in elektronische Datenbanken<br />
und Vervielfältigung auf CD-ROM.<br />
Wir versenden das Krone-<strong>XtraBlatt</strong> zweimal<br />
im Jahr. Sollten Sie keine Post mehr<br />
von uns wünschen, geben Sie uns bitte<br />
Bescheid, am besten per E-Mail an<br />
info.ldm@krone.de. Wir nehmen Sie in<br />
diesem Fall selbstverständlich sofort aus<br />
unserem Verteiler. Alle Daten, die wir von Ihnen<br />
erhalten, werden vertraulich behandelt<br />
und ausschließlich dafür verwendet, Ihre<br />
Anfragen und Rückmeldungen bearbeiten<br />
zu können. Wir geben keine Daten an Dritte<br />
weiter.<br />
INHALT<br />
INHALT<br />
5<br />
3 Editorial<br />
Editorial<br />
6 Trinkwasserqualität: „Gülle ist nicht das Problem.“<br />
Trinkwasserqualität: „Gülle ist nicht das Problem.“<br />
12<br />
12 Zahlen & Fakten<br />
Zahlen & Fakten<br />
14<br />
14 Landwirt Karl Neuhofer, Straßwalchen (A): Der Heu-Macher<br />
Landwirt Karl Neuhofer, Straßwalchen (A): Der Heu-Macher<br />
18<br />
18 Dr.-Ing. E. h. Bernard Krone: „Es war nicht nur Strategie.<br />
Dr.-Ing. E. h. Bernard Krone: „Es war nicht nur Strategie.<br />
24<br />
24 Menschen bei Krone: Chauffeur des Weihnachtsmanns<br />
Menschen bei Krone: Chauffeur des Weihnachtsmanns<br />
27<br />
27 Neuheiten<br />
Neuheiten<br />
28<br />
28 Familie Schumeier, Lachendorf: Auf Zukunft gesetzt<br />
Familie Schumeier, Lachendorf: Auf Zukunft gesetzt<br />
32<br />
32 Comedy-Clips: Just for fun<br />
Comedy-Clips: Just for fun<br />
34<br />
34 Alpinavera (CH): Die Region stärken<br />
Alpinavera (CH): Die Region stärken<br />
38<br />
38 News-Ticker<br />
News-Ticker<br />
40<br />
40 Serie Qualitätsfutterernte: Mähen: Optimaler Schnitt<br />
Serie Qualitätsfutterernte: Mähen: Optimaler Schnitt<br />
45<br />
45 Zahlen & Fakten<br />
Zahlen & Fakten<br />
46<br />
46 Krone Holding: Zwei Welten, ein Weg<br />
Krone Holding: Zwei Welten, ein Weg<br />
50<br />
50 Weidetierhaltung: Schutz vor Wölfen<br />
Weidetierhaltung: Schutz vor Wölfen<br />
54<br />
54 Moerschen: Der Mehrwert entscheidet<br />
Moerschen: Der Mehrwert entscheidet<br />
58<br />
58 Maschinenfabrik Krone: Im Corona-Modus<br />
Maschinenfabrik Krone: Im Corona-Modus<br />
45<br />
BIOGAS<br />
1 m³ Biogas ergibt durch-<br />
schnittlich 2,5 kWh Strom<br />
oder Kraftstoff für 9 km<br />
oder so viel Wärme<br />
wie 0,6 l Heizöl<br />
ZAHLEN &<br />
FAKTEN<br />
Fortsetzung von Seite 13<br />
ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
In einem Landkreis mit gut 250.000 Einwohnern,<br />
der jährlich 700 Mio. € für die<br />
Energieversorgung aus-<br />
gibt, können durch<br />
Erneuerbare Energien<br />
Wertschöpfungs-<br />
steigerungen von<br />
bis zu 350 Mio. €<br />
entstehen.<br />
BIOKRAFTSTOFFE<br />
3,538 Mio. t Biokraftstoffe mit einem<br />
Energiegehalt von 120 Petajoule wurden<br />
2<strong>01</strong>8 in Deutschland in den Verkehr gebracht.<br />
Wie in den<br />
Vorjahren hatte<br />
Biodiesel daran mit<br />
72 % den größten<br />
Anteil.<br />
BIOGASANLAGE<br />
Eine Biogasanlage der Größe<br />
500 kW kann die regionale<br />
Wertschöpfung bereits um<br />
jährlich 300.000 Euro<br />
erhöhen.<br />
300.000<br />
350 Mio.<br />
0,6 l<br />
Heizöl<br />
9 km<br />
2,5 kWh<br />
Strom<br />
14<br />
INTERNATIONAL<br />
LANDWIRT KARL NEUHOFER, STRASSWALCHEN (A)<br />
DER HEU-<br />
MACHER<br />
Wer mit Karl Neuhofer spricht, merkt schnell: Dieser<br />
Landwirt hat eine besondere Leidenschaft für Heu.<br />
Und er setzt darauf nicht nur im eigenen Betrieb,<br />
sondern ist als Obmann der österreichischen Arbeitsgemeinschaft<br />
(ARGE) Heumilch einer der maß <br />
geblichen Gestalter dieses Konzepts.<br />
Die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung<br />
hängt von vielen Faktoren<br />
ab. Einer davon ist ein möglichst hoher<br />
Anteil Milchleistung aus dem Grundfutter.<br />
Als Richt- und Mindestwert gelten<br />
gemeinhin 50 % – aber ist das wirklich<br />
ein guter Wert? „Hier würde ich mich<br />
ungern auf einen Einzelwert festlegen<br />
wollen, aber sicher ist: Er sollte so hoch<br />
wie möglich sein. Und auf unseren Betrieb<br />
bezogen, lehne ich mich mal recht weit<br />
aus dem Fenster und sage: Mit unserem<br />
Futterkonzept, mit Heu- und Grasfütterung,<br />
liegt der Grundfutteranteil bei 85 %<br />
in der Jahrestrockenmasse“, erklärt Karl<br />
Neuhofer.<br />
Diese Aussage macht eindeutig neugierig.<br />
Zum Betrieb, den er zusammen mit seiner<br />
Frau Theresia sowie Tochter Isabella und<br />
Schwiegersohn Lukas Übertsberger als<br />
Betriebsgemeinschaft GesbR führt, gehö-<br />
14 15<br />
Karl Neuhofer ist Landwirt aus<br />
Straßwalchen und der Obmann der<br />
österreichischen Arbeitsgemeinschaft<br />
(ARGE) Heumilch.<br />
ren derzeit rund 80 ha Dauergrünland, die<br />
allerdings – für viele Regionen Österreichs<br />
untypisch – im flachen Hügelland liegen,<br />
gut strukturiert und somit mit schlagkräftiger<br />
Technik zu bewirtschaften sind. Der<br />
Tierbestand umfasst etwa 100 Milchkühe<br />
der Rasse Fleckvieh plus entsprechender<br />
Nachzucht, in Summe also rund 150 Rinder.<br />
Die Jahresmilchleistung liegt im Schnitt<br />
zwischen 8.000 und 8.500 kg Milch pro Kuh,<br />
bei etwa 4,11 % Fett und 3,51 % Eiweiß.<br />
SCHLAGKRAFT IST<br />
WICHTIG<br />
Die Besonderheit dabei: Karl Neuhofer<br />
hat seinen Hof schon vor 30 Jahren auf<br />
„Bio“ umgestellt und produziert seitdem<br />
konsequent sogenannte Bio-Heumilch. Das<br />
bedeutet: Die Kühe genießen von April bis<br />
Oktober täglichen Weidegang. Im Stall<br />
erhalten sie ausschließlich hochwertiges<br />
Belüftungsheu aus eigener Produktion.<br />
„Jegliche Silage, egal, ob aus Gras, Mais<br />
oder anderen Futterkomponenten, ist gemäß<br />
der Statuten der ARGE Heumilch bei<br />
uns tabu. Heumilch hat eine Reihe von sehr<br />
positiven Eigenschaften. Sie ist aufgrund<br />
ihres natürlichen Geschmacks als Trinkmilch<br />
bei den Konsumenten sehr begehrt.<br />
Vor allem bietet sie die ideale Grundlage<br />
für die Produktion hochwertigen Naturkäses,<br />
weil dabei auf Zusatzstoffe, Konservierungsmittel<br />
und starke mechanische<br />
Bearbeitung zur Gänze verzichtet werden<br />
kann“, hebt der Landwirt hervor.<br />
Einzig genutztes Kraftfutter im Betrieb<br />
Neuhofer ist Getreide, das der Landwirt bei<br />
Berufskollegen in der Region zukauft. „Da<br />
der Preis für Bio-Futtergetreide etwa doppelt<br />
so hoch ist wie der für konventionelle<br />
Ware, achten wir auf einen sehr gezielten<br />
Getreideanteil in der Ration. Im Schnitt<br />
füttern wir pro Kuh und Jahr nur etwa<br />
1.000 kg – und erreichen damit unsere<br />
Milchleistung. Das liegt fast ausschließlich<br />
am Heu der Extraklasse“, berichtet er<br />
weiter.<br />
Dass der Landwirt besagte Heuqualität<br />
nicht dem Zufall überlässt, versteht sich<br />
von selbst. Vielmehr sieht er von der Grünlandpflege<br />
über das Mähen, Wenden und<br />
Schwaden bis hin zur Bergung und letztlich<br />
der Trocknung „viele große und kleine<br />
Stellschrauben“, so seine Formulierung,<br />
die maßgeblich für gute Heuqualität sind.<br />
Schlagkraft ist dabei der rote Faden, der<br />
sich durch die ganze Erntekette zieht.<br />
15<br />
28<br />
PRAXIS<br />
29<br />
FAMILIE SCHUMEIER, LACHENDORF<br />
AUF ZUKUNFT<br />
GESETZT<br />
L andwirte denken in Generationen – aber<br />
nicht immer ist es selbstverständlich,<br />
dass ein Hof weitergeführt wird. Umso<br />
glücklicher sind Heinrich Schumeier und<br />
seine Frau Gabriele aus Lachendorf im niedersächsischen<br />
Kreis Celle, dass ihre beiden<br />
Söhne Sebastian (29) und Alexander (24)<br />
den Hof gemeinsam weiterführen werden,<br />
der seit 1910 im Familienbesitz ist. Die Entscheidung,<br />
den nächsten Generationswechsel<br />
vorzubereiten, fiel bereits vor über zehn<br />
Jahren, als Sebastian seine Lehre beendet<br />
hatte und auch Alexander signalisierte,<br />
diese Ausbildung beginnen zu wollen. Die<br />
zentrale Frage dabei war jedoch: Wie muss<br />
der Betrieb beschaffen sein, damit er auch<br />
im 21. Jahrhundert ein gutes Auskommen<br />
bieten kann – noch dazu für drei Familien? In<br />
jener Zeit setzte zwar noch die Milchquote<br />
die Rahmenbedingungen, aber ihr Ende war<br />
absehbar – was man von der Milchpreisentwicklung<br />
nach ihrem Wegfall allerdings<br />
nicht sagen konnte. „Trotzdem stand für<br />
uns fest, den Tierbestand kontinuierlich<br />
auszubauen. Anfangs geschah dies noch<br />
mit Quotenzukauf und später dann so weit,<br />
wie es der Platz im bisherigen Stall zuließ“,<br />
berichtet Heinrich Schumeier. So wurden<br />
aus 80 Kühen im Jahr 2005 nach und nach<br />
bis 2<strong>01</strong>5 rund 180, sodass der 1997 gebaute<br />
und 2005 erweiterte alte Laufstall aus allen<br />
Nähten platzte und das Jungvieh bereits<br />
in stillgelegte Ställe in der Nachbarschaft<br />
umziehen musste.<br />
VIELE HÜRDEN<br />
Parallel zur Bestandsaufstockung war<br />
bereits das anstrengendste Kapitel angelaufen:<br />
Planung und Realisierung des<br />
Stallneubaus. Wie der aussehen sollte,<br />
stand für die Familie rasch fest – nicht<br />
aber, wo. Insgesamt wurden über einen<br />
Zeitraum von sechs Jahren vier Optionen<br />
geprüft und doch wieder verworfen, bis<br />
dann die Entscheidung für den finalen,<br />
heutigen Standort fiel, in der Feldmark und<br />
etwa 500 m Luftlinie vom Stammhof entfernt.<br />
„Es lag aber nicht daran, dass wir uns<br />
Mit einem Neubau und der Verdoppelung<br />
des Milchviehbestandes hat Familie<br />
Schumeier die Weichen gestellt, dass auch<br />
die nächste Generation den Hof weiterführen<br />
kann. Freude am Beruf und viel<br />
Zuversicht sind die Voraussetzungen<br />
dafür – trotz Bürokratie und sonstiger<br />
Hürden. Eine MutmachStory.<br />
Im Gebäude vorn rechts sind Melkkarussel plus<br />
Wartebereich, Milchkammer, Melktanks und<br />
der Stallbereich für Trockensteher sowie frisch<br />
gekalbte Kühe untergebracht. Im hinteren Stall<br />
stehen die zu melkenden Kühe, und die Pultdachhalle<br />
links ist für Kälber und Färsen gedacht.<br />
40<br />
SERIE QUALITÄTSFUTTERERNTE – TEIL 1: MÄHEN<br />
OPTIMALER SCHNITT<br />
WISSEN<br />
41<br />
In einer Serie werden wir in mehreren Teilen darüber<br />
berichten, auf welche Punkte der Praktiker bei der Ernte<br />
sowie den Maschineneinstellungen achten kann, um „einen<br />
guten Schnitt zu machen“.<br />
Im ersten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit dem<br />
Mähen als Einstieg in gutes Grundfutter. Unterstützt wurden<br />
wir dabei von Peter Schultze, der als Produktspezialist<br />
für Mähtechnik im Hause Krone einer der Experten ist, wenn<br />
es um die Ernte von Qualitätsfutter geht.<br />
SCHLAGKRÄFTIG MÄHEN<br />
Das Wetter ist der Taktgeber, erklärt der Erntetechnikexperte<br />
von Krone: „Es sollte nicht in das gemähte Gras hineinregnen,<br />
das gilt für Silage und noch mehr für die Ernte von<br />
Qualitätsheu. Zum einen muss man deshalb die Wetterlage<br />
im Auge behalten, zum anderen kann man sich technisch<br />
entsprechend so aufstellen, dass man die Erntezeit möglichst<br />
kurzhält – das heißt, schlagkräftige Technik einsetzen.“<br />
Gemäht wird in der Regel kurz vor dem Schieben der Rispen<br />
bzw. der Ähren. „Da heute häufig mit Gräsermischungen<br />
gearbeitet wird, muss man sich entsprechend an den<br />
Gräserarten orientieren oder aber Schnittproben nehmen<br />
und analysieren, um den TM-Gehalt zu bestimmen. Je nach<br />
gewünschtem Zielwert kann dann der Erntebeginn definiert<br />
werden“, fügt Peter Schultze hinzu.<br />
Wenn die Schlagkraft ausreicht, sollte möglichst spät am<br />
Tag mit dem Mähen gestartet werden, um einen hohen<br />
Zuckergehalt in der Silage zu sichern, der an einem sonnigen<br />
Tag bis zum Abend immer weiter ansteigt. Dies setzt eine<br />
an die Gesamtfläche angepasste Schlagkraft beim Mähen<br />
voraus. „Wer morgens mähen will, sollte auf jeden Fall<br />
darauf achten, dass die Bestände abgetrocknet sind, sprich<br />
der Tau aus den Pflanzen ist, um die Futterverschmutzung<br />
so gering wie möglich zu halten“, ergänzt Peter Schultze.<br />
SERIE QUALITÄTSFUTTERERNTE – TEIL 1: MÄHEN<br />
OPTIMALER SCHNITT<br />
Fehler, die bei der Silage und<br />
Heuernte gemacht werden,<br />
wirken sich direkt auf das Gesamtergebnis<br />
eines Betriebes<br />
aus. Entsprechend sind die<br />
Landwirte klar im Vorteil, die<br />
die gesamte Erntekette vom<br />
Mähen bis zum Bergen streng<br />
im Auge behalten.<br />
In einer Serie werden wir in mehreren Teilen darüber<br />
OPTIMALER SCHNITT<br />
Wer hoch schneiden will,<br />
sollte Hochschnittkufen am<br />
Mähwerk verwenden, um einen<br />
Stufenschnitt zu vermeiden.<br />
50<br />
WEIDETIERHALTUNG<br />
SCHUTZ VOR<br />
WÖLFEN<br />
Mittlerweile kann jederzeit und an jedem Ort in Deutschland<br />
ein Wolf auftauchen. Dies stellt vor allem Weidetierhalter<br />
vor Herausforderungen. Wir sprachen mit zwei<br />
Experten, welche Schutzmaßnahmen praktikabel sind.<br />
PRAXIS<br />
51<br />
W as die rechtliche Lage und die Stimmung in der<br />
Bevölkerung angeht, zeichnet sich ein klares Bild ab:<br />
Weidetierhalter werden sich – ob sie wollen oder nicht – mit<br />
dem Wolf arrangieren müssen. Das bedeutet zwangsläufig,<br />
dass es vermehrt zu Rissen kommen wird. Auch wenn diese<br />
in der Regel entschädigt werden, ist das Problem damit<br />
nicht gelöst. Zum einen wird selten der reale Wert der<br />
Tiere ersetzt, zum anderen hat ein Riss Folgewirkungen auf<br />
die ganze Herde und den Tierbesitzer. Denn nach einem<br />
Wolfsangriff bietet sich ein furchtbares Bild: tote, verletzte,<br />
panische, traumatisierte Tiere – wünschen möchte man<br />
diesen Anblick niemandem.<br />
Aber es gibt Gegenmaßnahmen. Eine davon ist ein funktionierender<br />
Elektrozaun. „Die Empfehlung ist, mit mindestens<br />
vier Litzen beziehungsweise Drähten bei einer Mindesthöhe<br />
von 90 cm zu arbeiten“, sagt Günter Herkert. Er ist<br />
Technischer Leiter bei einem Unternehmen für Stall- und<br />
Weidetechnik sowie selbst Landwirt. Im Nebenerwerb hält<br />
er 22 Rinder und 15 Mutterschafe plus Nachzucht. „Eine<br />
Zeitlang gab es Diskussionen vor allem über die Höhe. Und<br />
je höher ein Zaun, vor allem ein Mobilzaun ist, desto aufwändiger<br />
ist der Auf- und Abbau. Dies hat sich mittlerweile<br />
herumgesprochen. Denn Wölfe überspringen nur sehr selten<br />
Zäune, eher versuchen sie, unten durchzukommen. Deshalb<br />
sollte der unterste Draht auch maximal 20 cm vom Boden<br />
entfernt sein“, erklärt er weiter.<br />
WEIDETIERHALTUNG<br />
SCHUTZ VOR<br />
WÖLFEN<br />
Die Experten: Günter Herkert (linkes Bild) ist Technischer Leiter bei einem<br />
Unternehmen für Stall- und Weidetechnik. Außerdem hält er Schafe und<br />
Fleischrinder im Nebenerwerb. René Gomringer ist mit seinem Schafbüro<br />
als Berater tätig. Bis zu seinem Ruhestand war er lange Jahre Geschäftsführer<br />
des Landesverbandes Bayerischer Schafhalter.<br />
54<br />
PARTNER<br />
MOERSCHEN<br />
DER MEHRWERT ENTSCHEIDET<br />
40 der 60 Mitarbeiter<br />
sind im Service<br />
tätig, davon 33 in<br />
der Werkstatt.<br />
55<br />
Landmaschinenhändler, die sich auf wenige<br />
Kernmarken spezialisieren, noch dazu<br />
mit Schwerpunkt Maschinen und Geräte,<br />
sind nach wie vor eher die Ausnahme.<br />
Die Moerschen KG in Tönisvorst gehört<br />
dazu. Möglich ist dadurch eine große<br />
Kompetenz in Beratung und Service.<br />
Größere Wachstumsschritte gab es<br />
in der über 120-jährigen Geschichte<br />
der Firma Moerschen in Tönisvorst mehrere.<br />
Aber die offizielle Inbetriebnahme des neuen<br />
Betriebsgeländes an der Vorster Straße<br />
Anfang <strong>2020</strong> war für die Inhaberfamilie<br />
und die 60 Mitarbeitenden zweifelsfrei ein<br />
herausragendes Ereignis. Auf dem rund<br />
1 ha großen Grundstück finden sich ein<br />
Hauptgebäude mit Büros, einem 350 m²<br />
großen mehrstöckigen Ersatzteillager sowie<br />
einer 870 m² großen Werkstatt, außerdem<br />
eine Gebrauchtmaschinenhalle mit den<br />
Grundmaßen 65×20 m. „Damit ist es uns<br />
möglich, unserer Landtechnik-Sparte den<br />
notwendigen Raum zu geben, um den hohen<br />
Anforderungen an modernen Service<br />
bestmöglich gerecht zu werden“, erklärt<br />
Veit Ulbricht. Er leitet das Unternehmen<br />
zusammen mit seiner Mutter, Jutta Schröer-<br />
Ulbricht. „Gleichzeitig haben wir dadurch am<br />
bisherigen Hauptstandort jetzt die Chance,<br />
auch unseren zweiten Arbeitsbereich, die<br />
Kommunal- und Gartentechnik, noch leistungsfähiger<br />
aufzustellen“, ergänzt er.<br />
Beide Firmensparten haben nach seiner<br />
Aussage im Portfolio gleiches Gewicht,<br />
gemessen an der Mitarbeiterzahl und<br />
der wirtschaftlichen Bedeutung. Bezüglich<br />
des Umsatzes steht die Landtechnik<br />
jedoch an erster Stelle – und wies in den<br />
vergangenen fünf Jahren auch die deutlichsten<br />
Zuwachsraten auf. Dies hat nach<br />
Aussage Veit Ulbrichts mehrere Ursachen,<br />
etwa in einer Erweiterung des Verantwortungsgebietes<br />
und der Erweiterung des<br />
Produktportfolios im Bereich Sätechnik,<br />
Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz<br />
durch die Marke Horsch. „An den drei<br />
wichtigsten Faktoren, die zum erfreulichen<br />
Wachstum beigetragen haben, hat sich<br />
jedoch nichts geändert: die Fokussierung<br />
auf wenige Kernmarken, die Strategie der<br />
Spezialisierung und die kompromisslose<br />
Ausrichtung des gesamten Unternehmens<br />
auf 1a-Service. Das wissen die Kunden<br />
zweifelsfrei zu schätzen, was uns den anhaltenden<br />
Auftrieb im Markt beschert“,<br />
freut sich der junge Unternehmer.<br />
MEHRWERT<br />
Kernmarken und Spezialisierung sind dabei<br />
untrennbar miteinander verbunden, wie er<br />
weiter erläutert. „Wer einen breiten Produkt-<br />
MOERSCHEN<br />
DER MEHRWERT ENTSCHEIDET<br />
12<br />
WISSEN<br />
ZAHLEN &<br />
FAKTEN<br />
Die Landwirtschaft steht vielfach in der Kritik. Wenig bekannt und<br />
kommuniziert wird dabei, wie groß die Leistungen dieses Berufszweigs<br />
für Gesellschaft und Umwelt sind.<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Im Zuge einer repräsentativen Umfrage<br />
der Rentenbank zur Digitalisierung in der<br />
Landwirtschaft wurden 4<strong>01</strong> Landwirte<br />
aus Deutschland im dritten Quartal 2<strong>01</strong>8<br />
befragt. 78 % der befragten Landwirte<br />
meinen, dass die Digitalisierung die Rückverfolgbarkeit<br />
der Produkte vereinfachen<br />
wird. 70 % der Landwirte sehen positive<br />
Effekte der Digitalisierung auf die Prozessdokumentation<br />
und 67 % auf eine umweltschonendere<br />
Produktion.<br />
KOHLENSTOFFSPEICHER<br />
Grünland, vor allem<br />
Dauergrünland,<br />
speichert im Schnitt<br />
etwa doppelt so viel<br />
Kohlenstoff wie ein<br />
Ackerboden. Mit<br />
bis zu 8 % Humusgehalt<br />
findet sich<br />
im Grünland sogar<br />
mehr Kohlenstoff<br />
als in der Erde unter<br />
Wäldern.<br />
AUSGABEN IN DER<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Die produktionsbedingten <strong>Ausgabe</strong>n der<br />
deutschen Landwirtschaft, etwa für Betriebsmittel,<br />
Investitionsgüter und Dienstleistungen,<br />
betrugen im Jahr 2<strong>01</strong>7 rund<br />
45,3 Mrd. €. Davon entfielen 9,9 Mrd. auf<br />
Investitionen in Bauten und Maschinen.<br />
Zu den betriebsbedingten<br />
<strong>Ausgabe</strong>n kommen u. a. die<br />
privaten Konsumausgaben<br />
der Land- und Forstwirte<br />
hinzu, die sich 2<strong>01</strong>7 auf<br />
9,2 Mrd. € beliefen.<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
NETZAUSBAU<br />
Eine Umfrage des Deutschen Bauernverbandes<br />
zu möglichen Hemmnissen der<br />
Digitalisierung ergab:<br />
Für knapp 40 % der Landwirte<br />
ist eine mangelhafte<br />
Breitbandversorgung<br />
ein entscheidendes<br />
Hemmnis für die Digitalisierung<br />
der Landwirtschaft.<br />
Besonders Betriebe<br />
über 100 ha sehen<br />
den derzeitigen Stand der<br />
Breitbandversorgung als<br />
problematisch an.<br />
13<br />
LEBENSMITTELABFÄLLE<br />
In Deutschland landen jährlich rund<br />
12,7 Mio. t Essen im Müll. Mit 55 % bzw.<br />
7 Mio. t entsteht der Großteil der Abfälle in<br />
privaten Haushalten. Somit wirft im Durchschnitt<br />
jeder in Deutschland etwa 85 kg<br />
Lebensmittel im Jahr weg. Weitere 11 %<br />
stammen aus der Landwirtschaft (Nachernteverluste),<br />
17 % aus der Verarbeitung,<br />
13 % aus der Gastronomie und 4 % aus<br />
dem Handel.<br />
BUY LOCAL<br />
2<strong>01</strong>5 kauften private Haushalte für rund<br />
1,5 Mrd. € auf Wochenmärkten ein.<br />
Weitere 1,3 Mrd. € entfielen auf Einkäufe<br />
direkt bei Erzeugern. Damit zeigt sich die<br />
Bedeutung regionaler Herkunft, die vielen<br />
Verbrauchern besonders bei Fleisch und<br />
Fleischerzeugnissen sowie Obst und Gemüse<br />
wichtig ist.<br />
AUSGABEN FÜR<br />
ERNÄHRUNG UND GENUSS<br />
Laut Situationsbericht des Deutschen<br />
Bauernverbandes werden in Deutschland<br />
etwa 14 % der Konsumausgaben für<br />
Nahrungs- und Genussmittel ausgegeben.<br />
1975 waren es demzufolge noch 23 %.<br />
Zugleich haben sich die Qualität und Verarbeitung<br />
der Lebensmittel verbessert und<br />
die Leistung der einzelnen Betriebe, zum<br />
Beispiel durch moderne Anbautechniken<br />
und Züchtungen, gesteigert.<br />
WELTBEVÖLKERUNG<br />
Im Jahr 2060 werden ca. 10 Mrd. Menschen<br />
auf der Erde leben – 2,2 Mrd. mehr als<br />
heute. Ein Landwirt wird dann im Durchschnitt<br />
knapp 200 Menschen versorgen<br />
müssen.<br />
200<br />
Bauern-<br />
Markt<br />
24<br />
WISSEN<br />
Rainer Weerda nahm<br />
2<strong>01</strong>8 eine Woche Urlaub,<br />
um als Busfahrer den<br />
Weihnachtspäckchen-<br />
Konvoi zu begleiten.<br />
Rainer Weerda ist seit 2008<br />
bei Krone, erst als Werksbeauftragter,<br />
jetzt in der<br />
HändlernetzEntwicklung.<br />
Viel zu reisen, gehört daher<br />
zum Job. Aber auch in seiner<br />
Freizeit ist er gern mal unterwegs<br />
– unter anderem 2<strong>01</strong>8<br />
als Busfahrer in einem WeihnachtsHilfskonvoi<br />
nach<br />
Moldawien. Ein bewegendes<br />
Erlebnis.<br />
25<br />
MENSCHEN BEI KRONE<br />
CHAUFFEUR DES<br />
WEIHNACHTS-<br />
MANNS<br />
W ohl jeder von uns hat das Bild vor<br />
Augen: Der Weihnachtsmann eilt<br />
mit Schlitten und Rentieren am dunklen<br />
Himmel der Heiligen Nacht von Haus zu<br />
Haus, schwer bepackt mit Geschenken.<br />
Und so manches Kind hat sich gefragt: Wie<br />
schafft er das alles? Szenenwechsel: Eine<br />
Industriehalle im hessischen Hanau, davor<br />
32 Lkw-Sattelzüge, fünf Reisebusse – und<br />
darin mehr als 150.000 (!) Weihnachtspäckchen.<br />
Doch während Santa Claus mit<br />
Schlitten ein Produkt blühender Phantasie<br />
ist, sind die Hanauer Päckchen Realität.<br />
Hintergrund ist die seit Jahren erfolgreich<br />
praktizierte Hilfsaktion der Organisationen<br />
Round Table, Ladie’s Circle, Old Tablers und<br />
Tangent Club, die vergleichbar sind mit Clubs<br />
wie Rotary oder Lions. Unter dem Motto<br />
„Kinder packen für Kinder“ bereiten Kindergärten<br />
und Schulen aus ganz Deutschland<br />
Weihnachtspäckchen für Kinder in der Ukraine,<br />
Moldawien, Bulgarien und Rumänien<br />
vor. Diese werden an verschiedenen Punkten<br />
Deutschlands gesammelt, in der Vorweihnachtszeit<br />
zentral nach Hanau gebracht und<br />
mit einem beeindruckenden Konvoi von rund<br />
250 ehrenamtlichen Helfern Richtung Osten<br />
transportiert.<br />
2<strong>01</strong>8 war auch Rainer Weerda einer dieser<br />
Helfer. Seit zwölf Jahren arbeitet er bei<br />
Krone, davon zehn Jahre als Werksbeauftragter<br />
in Deutschlands Nordwesten.<br />
Seit 2<strong>01</strong>8 bildet er zusammen mit zwei<br />
weiteren Kollegen die Arbeitsgruppe<br />
„networkdevelopment“, also die Händlernetzentwicklung.<br />
Ziel ist hierbei, die<br />
Krone-Vertriebsstrukturen zu optimieren<br />
und die Fachhändler als Spezialisten für<br />
Grundfutterernte zu stärken. „Durch die<br />
teils sehr weitreichenden Veränderungen<br />
im Landtechnik-Markt und die Versuche<br />
der großen Long-Liner, mit immer breiteren<br />
Produktsortimenten ihre Händler auf Linie<br />
zu trimmen, bieten sich Spezialisten wie<br />
Krone diverse Chancen, die es zu nutzen<br />
gilt“, erzählt er.<br />
BOOT & BUS<br />
Wer im Vertrieb arbeitet, ist erfahrungsgemäß<br />
viel unterwegs. Welcher Ausgleich<br />
dient dann als Kontrapunkt zu vielen<br />
Stunden im Auto? Joggen oder ruhigere<br />
Optionen wie Gärtnern oder Modellbahnbau<br />
treffen auf den Fünfzigjährigen, der vor<br />
seiner Zeit bei Krone in der Pkw- und Nutzfahrzeugbranche<br />
im Vertrieb tätig war, aber<br />
definitiv nicht zu. Mit seiner Frau und den<br />
beiden Kindern wohnt er in Elsfleth an der<br />
Unterweser – was Hobby Nr. 1 fast schon<br />
nahelegt: Skipper auf Weser und Nordsee.<br />
Die Frage nach der Länge seiner Yacht beantwortet<br />
er schmunzelnd: „Keine Yacht,<br />
auch kein Segler, sondern ein Motorboot,<br />
7,5 m lang, mit 200 PS starkem V6-Motor.<br />
Damit kommt man schon ordentlich voran<br />
und ist auch mal für ein Ausflugswochenende<br />
gerüstet. Aber weiter als bis nach<br />
Helgoland geht es nicht.“<br />
Zu Hobby Nr. 2, das ihn begeistert, findet<br />
er deutlich seltener Gelegenheit: Busfahren.<br />
Der passende Führerschein stammt<br />
noch aus der Bundeswehrzeit, aber die<br />
Gelegenheiten zur Fahrpraxis sind eher<br />
rar. Bisher ist es jedoch immer gelungen,<br />
den Führerschein alle fünf Jahre verlängert<br />
zu bekommen und auch die notwendigen<br />
Schulungen wahrzunehmen. Hilfreich<br />
ist dabei seine Bekanntschaft mit dem<br />
Elsflether Busunternehmer Jörn Wiards,<br />
der besonders an Wochenenden dankbar<br />
für Aushilfsfahrer ist und von Rainer<br />
Weerdas Busführerschein eher zufällig<br />
„Wind bekam“. Ab und zu stehen für den<br />
Krone-Vertriebsexperten daher Busreisen<br />
Paket plus Teddy: Dieser junge Mann<br />
ist noch ganz gebannt vom Geschenk,<br />
das Rainer Weerda ihm überreicht hat.<br />
34<br />
ALPINAVERA (CH)<br />
DIE REGION<br />
STÄRKEN<br />
INTERNATIONAL<br />
35<br />
Im Verein alpinavera haben in den Schweizer<br />
Kantonen Uri, Glarus, Graubünden und<br />
Tessin Firmen zusammengefunden, um den<br />
Absatz ihrer regionalen Produkte zu fördern.<br />
Dies können Landwirte, Verarbeiter<br />
oder auch Kunsthandwerker sein.<br />
büros. Weitere Akteure bei alpinavera sind<br />
Produzenten. Sie werden Vertragspartner<br />
und damit Markennutzer des Gütesiegels<br />
regio.garantie für die zertifizierten Regionalprodukte.<br />
Das können Landwirte selbst<br />
oder Verarbeitende von Lebensmitteln sein.<br />
Sie müssen folgende zentrale Anforderung<br />
erfüllen: Sie stellen Lebensmittel her oder<br />
verkaufen diese, wobei die Rohstoffe zur<br />
Herstellung zu 80 % aus der alpinavera-<br />
Region stammen müssen. Zudem müssen<br />
die maßgeblichen Verarbeitungsschritte<br />
in der Region erfolgen. Für handwerkliche<br />
und kunsthandwerkliche Produkte gelten<br />
gesonderte Bestimmungen.<br />
„Insgesamt werden in der Schweiz 27 Organisationen<br />
im Rahmen der Absatzförderung<br />
durch den Bund unterstützt. Davon sind<br />
vier Absatzförderungsorganisationen<br />
für Regionalprodukte. Der Bund gibt für<br />
die Absatzförderung insgesamt 68 Mio.<br />
Schweizer Franken (CHF) aus. Das ist viel<br />
Geld, für die Regionalprodukte maximal<br />
3,35 Mio. CHF“, berichtet die Geschäftsführerin<br />
und ergänzt: „Deshalb müssen<br />
wir auch bestimmte Vorgaben erfüllen,<br />
einem strengen Controlling genügen und<br />
unsere Budgets anmelden. Zudem müssen<br />
wir unsere Effektivität nachweisen, also<br />
wie hoch die Umsätze mit zertifizierten<br />
Produkten sind und in welchen Absatzkanälen<br />
die Produzenten die zertifizierten<br />
Produkte verkaufen. Wie sieht der Absatz<br />
aus? Vor allem aber: Wie gestaltet sich das<br />
Preisniveau bei den Landwirten? Dies ist<br />
ein enges Korsett, das uns der Bund auflegt.<br />
Aber gleichzeitig werden wir immer am<br />
Erfolg gemessen.“ Eine der schwierigsten<br />
Aufgaben sei es gewesen, sich mit den<br />
anderen drei regionalen Absatzförderungs-<br />
Organisationen auf einheitliche Richtlinien<br />
zu einigen. „Und dass, obwohl wir ja ein<br />
Was vereint die ostschweizerischen<br />
Kantone Uri, Glarus, Graubünden<br />
und Tessin miteinander? „Wenn Sie hier<br />
in Chur, wo unsere Geschäftsstelle sitzt,<br />
den Rhein hinunterschauen, entdeckt man<br />
nicht so viele Gemeinsamkeiten“, sagt<br />
Jasmine Said Bucher, Geschäftsführerin<br />
des Projektes alpinavera. „Aber sie müssen<br />
nach oben schauen. Es sind die Berge, die<br />
wir miteinander teilen. Und damit eine ganz<br />
spezielle Form der Landwirtschaft mit vielen<br />
regionalen Spezialitäten.“<br />
Jasmine Said Bucher – damals noch bei<br />
der Landwirtschaftsschule Plantahof tätig<br />
– war gemeinsam mit ihrem Mann die<br />
Ideengeberin des Projektes. Das Konzept<br />
wurde erstellt, diskutiert und nach einer<br />
Förderungszusage im Rahmen der landwirtschaftlichen<br />
Absatzförderung des Bundes<br />
und der Kantone konnte alpinavera im Mai<br />
2007 die Tätigkeit aufnehmen. „Mitglieder<br />
bei alpinavera sind jedoch nicht die Produzenten<br />
selbst, sondern 15 verschiedene<br />
Verbände aus den beteiligten Kantonen“, erklärt<br />
die Geschäftsführerin. „Diese kommen<br />
zum Beispiel aus der Landwirtschaft, der<br />
Viehzucht, der Lebensmittelproduktion –<br />
Metzger, Bäcker, Käser – oder der Landwirtschaftsverwaltung.<br />
Auch zwei Naturparks<br />
sind vertreten. Präsident von alpinavera ist<br />
seit dem Jahr 2<strong>01</strong>1 der Angus-Züchter Gian<br />
Peter Niggli aus Samedan, Graubünden.“<br />
ABSATZFÖRDERUNG<br />
Der Verein hat zwölf Mitarbeitende auf<br />
knapp sechs Vollzeitstellen, die größtenteils<br />
in der Geschäftsstelle tätig sind, in den Kantonen<br />
befinden sich jedoch auch Regional-<br />
Beliebt bei Einheimischen und Gästen<br />
sind die Passmärkte, die von alpinavera<br />
veranstaltet werden.<br />
46<br />
INTERVIEW<br />
KRONE-HOLDING<br />
ZWEI WELTEN, EIN WEG<br />
Die beiden Sparten Landtechnik und<br />
Logistik sind sehr unterschiedlich,<br />
trotzdem ergeben sich zahlreiche<br />
Synergieeffekte zum gegen-<br />
seitigen Nutzen.<br />
47<br />
Seit fast 50 Jahren agiert die KroneGruppe in zwei Branchen:<br />
Landtechnik und Nutzfahrzeuge. Beide profitieren voneinander<br />
mehr denn je. Warum das so ist, erläutert Dr. David Frink, seit<br />
Januar <strong>2020</strong> Vorstandsvorsitzender der KroneHolding. Und er<br />
zeichnet ein differenziertes Bild der digitalen Zukunft.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Seit 2<strong>01</strong>8 waren Sie als Chief<br />
Financial Officer (CFO) in der Krone-Holding<br />
tätig und sind seit Anfang <strong>2020</strong> deren Vorstandsvorsitzender.<br />
Was hat sich durch Ihre<br />
neue Aufgabe inhaltlich für Sie verändert?<br />
Dr. David Frink: Sicher ist der Anteil strategischer,<br />
übergeordneter Aspekte in der<br />
Funktion als Vorstandsvorsitzender größer<br />
als vorher. Wobei es wichtig ist, unsere beiden<br />
Hauptsparten gleichermaßen im Blick zu<br />
haben, also einerseits die Landtechnik und<br />
andererseits die Trailersparte. Dies umschreiben<br />
wir im internen Sprachgebrauch immer<br />
mit der grünen und der blauen Welt. Für die<br />
operativen Aufgaben, etwa in den Bereichen<br />
Produktion, Vertrieb und Marketing, liegt<br />
mein Schwerpunkt eher in der Landtechnik,<br />
während sich mein Vorstandskollege, Dr. Stefan<br />
Binnewies, mehr auf die Trailer fokussiert.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Für Sie persönlich waren ja beide<br />
Branchen Neuland ...<br />
Dr. Frink: Das stimmt, denn durch meine<br />
Vorstandstätigkeiten bei Schiesser und Gerry<br />
Weber standen ganz andere Produkte und<br />
Märkte auf dem Plan. Andererseits sind Leitungsaufgaben<br />
von Fertigung über Finanzen<br />
bis hin zum Vertrieb in ihren Grundsätzen<br />
branchenunabhängig ähnlich. Doch ich<br />
stimme Ihnen zu: Es ist sehr wichtig, einen<br />
starken Bezug zu den Märkten und Branchen<br />
aufzubauen, um erfolgreich agieren und gestalten<br />
zu können.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Was hat Sie an der Konstellation<br />
bei Krone fasziniert?<br />
Dr. Frink: Dass beide Welten – grün und<br />
blau – in ihren Gesetzmäßigkeiten sehr<br />
unterschiedlich sind und sich dennoch ausgesprochen<br />
gut ergänzen. Die Synergien<br />
sind erheblich und stellen das Unternehmen<br />
stabil auf.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: An welche Synergien denken Sie<br />
dabei?<br />
Dr. Frink: Dazu gehört, dass der Konjunkturverlauf<br />
in beiden Märkten – erstaunlicherweise<br />
– fast immer unterschiedlich ist.<br />
Während der Finanzkrise 2<strong>01</strong>0 trug die Landtechnik<br />
dazu bei, die Gruppe angesichts der<br />
dramatischen Einbrüche im Logistiksegment<br />
auf Kurs zu halten. In den Jahren danach<br />
wiesen die Trailer die stärkeren Zuwachsraten<br />
auf. Allerdings kam Mitte 2<strong>01</strong>9 erneut ein<br />
heftiger Marktknick bei Trailern, während<br />
KRONE-HOLDING<br />
ZWEI WELTEN, EIN WEG<br />
Dr. David Frink ist seit 2<strong>01</strong>8 im Vorstand<br />
der Krone-Holding tätig und seit Januar<br />
<strong>2020</strong> deren Vorsitzender.<br />
58<br />
Absoluter Schutz der<br />
Mitarbeitenden nach<br />
allen geltenden Regeln<br />
und Sicherstellung der<br />
Produktion – diesen beiden<br />
Herausforderungen<br />
stellte sich bei Krone seit<br />
März ein CoronaKrisenteam.<br />
Hier einige Impressionen<br />
zu kreativen<br />
Lösungen für den Ausnahmezustand.<br />
MASCHINENFABRIK KRONE<br />
IM CORONA-MODUS<br />
1<br />
WISSEN<br />
59<br />
MASCHINENFABRIK KRONE<br />
IM CORONA-MODUS<br />
1 1.877 Mitarbeitende der Krone Gruppe<br />
arbeiteten phasenweise im Home-Office.<br />
Das funktionierte hervorragend, auch<br />
dank der exzellenten Vorbereitung und<br />
Unterstützung durch das Krone IT-Team,<br />
das sich ebenfalls in Vor-Ort-Betreuung<br />
und Home-Office organisiert hatte.<br />
2 Mit hauseigenen 3D-Druckern wurden<br />
Türklinkenverlängerungen gefertigt,<br />
sodass zahlreiche Türen jetzt einfach mit<br />
dem Ellenbogen geöffnet werden können.<br />
3 Da die Montage des BiG X nahezu<br />
komplett isoliert arbeitet, wird die<br />
Arbeitskleidung für die Kollegen dort<br />
vom Betriebsrat vorsortiert und dann<br />
per Shuttle für die einzelnen Mitarbeiter<br />
bereitgestellt.<br />
4 Für Lkw-FahrerInnen wurden Container<br />
aufgestellt, wo sie sich vor Anmeldung<br />
und Lieferung/Abholung von Waren die<br />
Hände desinfizieren können.<br />
5 Der Schichtbetrieb wurde neu getaktet,<br />
damit es nicht zu Kontakten zwischen<br />
der Früh- und Spätschicht kommt. Im<br />
Werk wurden zwischen den einzelnen<br />
Fertigungs-Bändern Absperrungen<br />
aufgebaut, so bleiben z.B. die Mitarbeiter<br />
einer Produktgruppe ausschließlich in<br />
ihrem Bereich.<br />
3<br />
2<br />
4<br />
5<br />
TRINKWASSERQUALITÄT<br />
„GÜLLE IST<br />
NICHT DAS<br />
PROBLEM.“<br />
Die „Überdüngung“ mit Gülle<br />
und Gärresten wird von Teilen<br />
der Politik und Bevölkerung als<br />
Hauptursache zu hoher Nitratwerte<br />
im Trinkwasser gesehen.<br />
Zu Unrecht, wie jetzt Auswertungen<br />
gezeigt haben, die<br />
Dr. HansHeinrich Kowalewsky<br />
im Interview erläutert. Und auch<br />
die bisherige Ausweisung roter<br />
Gebiete ist fachlich nicht haltbar.<br />
6<br />
TITELTHEMA<br />
7<br />
Mit der Zustimmung des Bundesrates Ende März gilt<br />
die Verschärfung des Düngerechts als beschlossen.<br />
Viele neue Vorgaben werden bereits in wenigen Wochen<br />
in Kraft treten, wenn die novellierte Düngeverordnung im<br />
Bundesgesetzblatt veröffentlicht ist. Die neuen strengeren<br />
Regeln für besonders belastete, sogenannte rote Gebiete<br />
gelten allerdings erst ab dem 1.1.2021. Bis dahin sollen<br />
die Gebietsabgrenzungen überprüft und Regeln für die<br />
Festlegung erarbeitet werden.<br />
Besonders gegen die bisher in den Bundesländern bereits<br />
erfolgte Ausweisung besagter roter Gebiete hatte sich<br />
heftiger Widerstand seitens der Landwirtschaft formiert.<br />
Und das zu Recht, wie kürzlich zwei anerkannte Düngungs-<br />
und Nährstoffexperten aufgezeigt haben: Dr. Hans-Heinrich<br />
Kowalewsky, ehemaliger Leiter des „Fachbereichs Energie,<br />
Bauen und Technik“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen,<br />
und Dr. Günter Steffens, ehemaliger Leiter der<br />
LUFA in Oldenburg, sind nach umfangreichen Analysen<br />
vorhandener Datengrundlagen aus offiziellen Quellen am<br />
Beispiel des Bundeslandes Niedersachsen zu spannenden<br />
Ergebnissen gekommen.<br />
18<br />
INTERVIEW<br />
Jede Generation setzt ihre Zeichen, das gilt auch in<br />
Unternehmerfamilien. Dr. Bernard Krone hat auf dem<br />
Weg der Maschinenfabrik zum Global Player viele<br />
entscheidende Weichen gestellt. Anlässlich seines<br />
80. Geburtstages blickt er zurück – aus einer sehr<br />
persönlichen Perspektive.<br />
19<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Herr Dr. Krone, wir sitzen anlässlich dieses<br />
Gesprächs hier im Krone-Museum, genauer gesagt im<br />
ehemaligen Büro Ihres Vaters. Welche Erinnerung kommt<br />
Ihnen dabei?<br />
Dr. Bernard Krone: Nicht nur eine, sondern sehr viele! Zum<br />
Beispiel daran, dass sich sein Todestag im Februar zum 50sten<br />
Mal gejährt hat. Daran, welches Glück er empfunden hat, als<br />
sein erstes Enkelkind, unsere Tochter Nicola, geboren wurde.<br />
Und dass meine Frau Maria mit unserer Tochter Dorothee<br />
Ende des achten Monats schwanger war, als wir meinen Vater<br />
zu Grabe tragen mussten. Aber auch daran, wie sehr es ihn<br />
gefreut hätte, dass sich das Unternehmen so gut entwickelt<br />
hat.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Hat Ihr Vater denn Zweifel gehabt,<br />
dass Sie sein Werk erfolgreich fortführen<br />
…<br />
Dr. Krone: Nein, das war definitiv nicht der<br />
Fall! Meine Eltern haben mich sehr geprägt,<br />
beide auf ihre Weise und sehr unterschiedlich. Was ich zum<br />
Beispiel an sozialer Kompetenz und Familiensinn mit auf den<br />
Weg bekommen habe, ist meiner Mutter mit ihrer Herzensgüte,<br />
Hilfsbereitschaft und Mildtätigkeit zu danken, die in der<br />
Familie, im Unternehmen, in Spelle und weit darüber hinaus<br />
in aller Stille enorm viel für die Menschen bewegt hat. Von<br />
meinem Vater habe ich sehr deutlich die „unternehmerische“<br />
Prägung mitbekommen. Ich habe ihn von Kindesbeinen an<br />
oft begleitet, in die Fabrik, aber ebenso zu den Kunden. Das<br />
hat mir mein ganzes Leben lang enorm geholfen. Er war sehr<br />
weitblickend, sehr souverän – aber er litt, genauso wie mein<br />
Großvater, stark unter Bronchialasthma. Deshalb hatte er<br />
große Sorge, dass er sterben könnte, bevor ich selbst in meiner<br />
Ausbildung soweit wäre, den Betrieb zu übernehmen. Daher<br />
war er bestrebt, mich in allen Belangen so früh wie möglich<br />
auf meine Aufgabe vorzubereiten und mir die bestmögliche<br />
Ausbildung mitzugeben – was damals sicher nicht immer<br />
einfach war.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Inwiefern?<br />
Dr. Krone: Zum Beispiel sollte ich nach vier Jahren Volksschule<br />
in Spelle auf das Gymnasium in Meppen wechseln.<br />
Doch es zeigte sich, dass mir letztlich zu viele<br />
Grundlagen fehlten, um dort den Anschluss<br />
zu halten. Also kam ich auf die Mittelschule<br />
in Freren. Mit der Mittleren Reife in der<br />
Tasche, absolvierte ich dann ein Praktikum<br />
in der Gießerei bei Niemeyer und dann eine<br />
Lehre bei Claas – im Rückblick eine sehr<br />
schöne Zeit. Ich wäre gern auch länger dort<br />
geblieben, aber mein Vater drängte – aus dem genannten<br />
Grund – auf den nächsten Schritt, ein Studium in Köln an<br />
der damals einzigen staatlichen Ingenieurschule, die einen<br />
Spezialisierungszweig Landtechnik hatte. Schon damals war<br />
ihm klar, dass die Zukunft des Unternehmens mehr denn je<br />
von meiner technischen Kompetenz abhängen würde. Dass<br />
ich jedoch 1959 als bis dahin jüngster Studienanfänger in<br />
Köln einen Platz bekam, verdanke ich in hohem Maß Alfons<br />
Siepenkort, damals Einkaufsleiter und erster Direktor bei<br />
Claas, außerdem Bruder von Dr. Helmut Claas‘ Mutter Paula.<br />
INTERVIEW<br />
„ES WAR<br />
NICHT NUR<br />
STRATEGIE.“<br />
„WAS ERREICHT WUR-<br />
DE, WAR NICHT MEIN<br />
VERDIENST ALLEINE.“<br />
DR. BERNARD KRONE<br />
Früh übte sich …<br />
von lästigen<br />
Schul-Hausaufgaben<br />
blieben<br />
auch künftige<br />
Firmenlenker nicht<br />
verschont.<br />
Alle Krone-Comedy-Clips<br />
können Sie sich auf YouTube<br />
unter Krone T-Vision ansehen:<br />
COMEDY-CLIPS<br />
JUST<br />
FOR FUN<br />
Ein bis zweimal im Jahr bietet Krone<br />
großes Kino in weniger als fünf Minuten –<br />
mit einem ComedyClip. Im Mittelpunkt<br />
dieses etwas anderen Werbespots stehen<br />
meist zwischenmenschliche Geschichten,<br />
nicht die Technik. Der Aufwand dafür ist<br />
enorm – aber das Ergebnis kann sich<br />
sehen lassen.<br />
32<br />
WISSEN<br />
Der erste Clip entstand 2<strong>01</strong>2 in Österreich. Damals<br />
überlegte man, wie man beim Krone-Mähwerk das<br />
Feature „DuoGrip“, die doppelte Anlenkung des Mähholms,<br />
am anschaulichsten erklären kann. Entstanden war ein<br />
Video mit hohem Unterhaltungswert. Österreichs derzeitige<br />
Meisterin im Sensenmähen verdeutlichte mit der Sense,<br />
wie das Prinzip „im Schwerpunkt getragen – von Lenkern<br />
geführt“ im übertragenden Sinne funktioniert. Für den<br />
Lacher sorgte ein verbitterter älterer Herr, dessen Arbeitsgerät<br />
schon in die Jahre gekommen war und sich der jungen<br />
Dame geschlagen geben musste.<br />
Das Video erregte viel Aufmerksamkeit und für die humorvolle<br />
Darstellung erntete Krone viel Lob.<br />
Von da an war klar, dass Krone mit diesen außergewöhnlichen<br />
Videos weitermachen wollte – denn<br />
die Geschichten bleiben im Kopf und damit auch<br />
die Marke. Jedes dieser Videos beginnt mit einer<br />
Idee – oft im Zusammenhang mit einem neuen<br />
Produkt. Dann reift die Idee über Wochen und es<br />
entsteht eine bühnenreife Geschichte und ein detailliertes<br />
Drehbuch wird geschrieben. Als Ideengeber und Autor für<br />
alle bisherigen Clips zeichnete sich bis zu seinem Tod im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>9 Krone-Marketingleiter Heinrich Wingels aus. Die<br />
Herausforderung für ihn und sein Team bestand darin, eine<br />
solche Geschichte aus der Echtzeit heraus so zu kürzen, dass<br />
sie sich in wenigen Minuten und geschickten Filmschnitten<br />
plausibel und kurz erzählen lässt. Daran hat sich bis heute<br />
nichts geändert.<br />
Für die Dreharbeiten zum Film „Krone Smart Connect(ed)“<br />
wurden zwei Lohnunternehmen namens „Julberger“ und<br />
„Rombach“ erschaffen. Die Story: Beide haben im Fuhrpark<br />
den gleichen Feldhäcksler, die gleiche Pick-up – und<br />
beide sind sich spinnefeind. Als Tochter Julia Julberger mit<br />
dem Häcksler ausrückt, beobachtet der Vater Zuhause am<br />
Rechner seine Flotte. Möglich macht das die Krone Smart-<br />
Connect-Box, die alle Daten des Häckslers sammelt und über<br />
das Internet versendet. Via Krone SmartTelematics kann die<br />
Fahrtroute online verfolgt werden. Auch im Unternehmen<br />
Rombach fährt Sohnemann Roman mit dem BiG X los. Auch<br />
sein Vater überprüft im Büro die Fahrt des Häckslers – bis<br />
sie von der geplanten Route abweicht. Die Kinder sind telefonisch<br />
nicht erreichbar, und sofort macht sich jeder Vater<br />
auf den Weg zum Standort seines Häckslers. Dabei treffen<br />
die Väter unerwartet aufeinander – was dann passiert,<br />
sollten Sie sich einfach selbst ansehen.<br />
Die Dreharbeiten erfordern mehrere Tage gründliche<br />
Vorbereitung. Viele Requisiten werden organisiert und<br />
Mensch und Maschine herausgeputzt. Gedreht wird meist<br />
innerhalb von zwei Tagen. Übrig bleiben etwa drei bis fünf<br />
Minuten Film. Für den Feinschliff sorgt die passende Musik.<br />
Die Titel werden passgenau auf das fertig geschnittene<br />
Video komponiert. So lassen sich die Emotionen noch feiner<br />
herausarbeiten.<br />
Der Erfolg dieser Videos lässt sich nicht nur anhand der<br />
Klickzahlen auf YouTube und Facebook bemessen. Alle zwei<br />
Jahre lässt sich der Lohn der Arbeit auch auf der Agritechnica<br />
sehen, wenn sich Hunderte von Besuchern um die große<br />
Leinwand auf dem KRONE Messestand scharen, um auf die<br />
Schlusspointe der einzelnen Geschichten zu warten, die den<br />
Gästen ein Lachen ins Gesicht zaubert. «<br />
33