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XtraBlatt Ausgabe 01-2020

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INTERNATIONAL<br />

Beliebt bei Einheimischen und Gästen<br />

sind die Passmärkte, die von alpinavera<br />

veranstaltet werden.<br />

ALPINAVERA (CH)<br />

DIE REGION<br />

STÄRKEN<br />

Im Verein alpinavera haben in den Schweizer<br />

Kantonen Uri, Glarus, Graubünden und<br />

Tessin Firmen zusammengefunden, um den<br />

Absatz ihrer regionalen Produkte zu fördern.<br />

Dies können Landwirte, Verarbeiter<br />

oder auch Kunsthandwerker sein.<br />

Was vereint die ostschweizerischen<br />

Kantone Uri, Glarus, Graubünden<br />

und Tessin miteinander? „Wenn Sie hier<br />

in Chur, wo unsere Geschäftsstelle sitzt,<br />

den Rhein hinunterschauen, entdeckt man<br />

nicht so viele Gemeinsamkeiten“, sagt<br />

Jasmine Said Bucher, Geschäftsführerin<br />

des Projektes alpinavera. „Aber Sie müssen<br />

nach oben schauen. Es sind die Berge, die<br />

wir miteinander teilen. Und damit eine ganz<br />

spezielle Form der Landwirtschaft mit vielen<br />

regionalen Spezialitäten.“<br />

Jasmine Said Bucher – damals noch bei<br />

der Landwirtschaftsschule Plantahof tätig<br />

– war gemeinsam mit ihrem Mann die<br />

Ideengeberin des Projektes. Das Konzept<br />

wurde erstellt, diskutiert und nach einer<br />

Förderungszusage im Rahmen der landwirtschaftlichen<br />

Absatzförderung des Bundes<br />

und der Kantone konnte alpinavera im Mai<br />

2007 die Tätigkeit aufnehmen. „Mitglieder<br />

bei alpinavera sind jedoch nicht die Produzenten<br />

selbst, sondern 15 verschiedene<br />

Verbände aus den beteiligten Kantonen“, erklärt<br />

die Geschäftsführerin. „Diese kommen<br />

zum Beispiel aus der Landwirtschaft, der<br />

Viehzucht, der Lebensmittelproduktion –<br />

Metzger, Bäcker, Käser – oder der Landwirtschaftsverwaltung.<br />

Auch zwei Naturparks<br />

sind vertreten. Präsident von alpinavera ist<br />

seit dem Jahr 2<strong>01</strong>1 der Angus-Züchter Gian<br />

Peter Niggli aus Samedan, Graubünden.“<br />

ABSATZFÖRDERUNG<br />

Der Verein hat zwölf Mitarbeitende auf<br />

knapp sechs Vollzeitstellen, die größtenteils<br />

in der Geschäftsstelle tätig sind, in den Kantonen<br />

befinden sich jedoch auch Regional-<br />

büros. Weitere Akteure bei alpinavera sind<br />

Produzenten. Sie werden Vertragspartner<br />

und damit Markennutzer des Gütesiegels<br />

regio.garantie für die zertifizierten Regionalprodukte.<br />

Das können Landwirte selbst<br />

oder Verarbeitende von Lebensmitteln sein.<br />

Sie müssen folgende zentrale Anforderung<br />

erfüllen: Sie stellen Lebensmittel her oder<br />

verkaufen diese, wobei die Rohstoffe zur<br />

Herstellung zu 80 % aus der alpinavera-<br />

Region stammen müssen. Zudem müssen<br />

die maßgeblichen Verarbeitungsschritte<br />

in der Region erfolgen. Für handwerkliche<br />

und kunsthandwerkliche Produkte gelten<br />

gesonderte Bestimmungen.<br />

„Insgesamt werden in der Schweiz 27 Organisationen<br />

im Rahmen der Absatzförderung<br />

durch den Bund unterstützt. Davon sind<br />

vier Absatzförderungsorganisationen<br />

für Regionalprodukte. Der Bund gibt für<br />

die Absatzförderung insgesamt 68 Mio.<br />

Schweizer Franken (CHF) aus. Das ist viel<br />

Geld, für die Regionalprodukte maximal<br />

3,35 Mio. CHF“, berichtet die Geschäftsführerin<br />

und ergänzt: „Deshalb müssen<br />

wir auch bestimmte Vorgaben erfüllen,<br />

einem strengen Controlling genügen und<br />

unsere Budgets anmelden. Zudem müssen<br />

wir unsere Effektivität nachweisen, also<br />

wie hoch die Umsätze mit zertifizierten<br />

Produkten sind und in welchen Absatzkanälen<br />

die Produzenten die zertifizierten<br />

Produkte verkaufen. Wie sieht der Absatz<br />

aus? Vor allem aber: Wie gestaltet sich das<br />

Preisniveau bei den Landwirten? Dies ist<br />

ein enges Korsett, das uns der Bund auflegt.<br />

Aber gleichzeitig werden wir immer am<br />

Erfolg gemessen.“ Eine der schwierigsten<br />

Aufgaben sei es gewesen, sich mit den<br />

anderen drei regionalen Absatzförderungs-<br />

Organisationen auf einheitliche Richtlinien<br />

zu einigen. „Und dass, obwohl wir ja ein<br />

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