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XtraBlatt Ausgabe 01-2020

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PRAXIS<br />

FAMILIE SCHUMEIER, LACHENDORF<br />

AUF ZUKUNFT<br />

GESETZT<br />

Im Gebäude vorn rechts sind Melkkarussel plus<br />

Wartebereich, Milchkammer, Melktanks und<br />

der Stallbereich für Trockensteher sowie frisch<br />

gekalbte Kühe untergebracht. Im hinteren Stall<br />

stehen die zu melkenden Kühe, und die Pultdachhalle<br />

links ist für Kälber und Färsen gedacht.<br />

Mit einem Neubau und der Verdoppelung<br />

des Milchviehbestandes hat Familie<br />

Schumeier die Weichen gestellt, dass auch<br />

die nächste Generation den Hof weiterführen<br />

kann. Freude am Beruf und viel<br />

Zuversicht sind die Voraussetzungen<br />

dafür – trotz Bürokratie und sonstiger<br />

Hürden. Eine Mutmach-Story.<br />

Landwirte denken in Generationen – aber<br />

nicht immer ist es selbstverständlich,<br />

dass ein Hof weitergeführt wird. Umso<br />

glücklicher sind Heinrich Schumeier und<br />

seine Frau Gabriele aus Lachendorf im niedersächsischen<br />

Kreis Celle, dass ihre beiden<br />

Söhne Sebastian (29) und Alexander (24)<br />

den Hof gemeinsam weiterführen werden,<br />

der seit 1910 im Familienbesitz ist. Die Entscheidung,<br />

den nächsten Generationswechsel<br />

vorzubereiten, fiel bereits vor über zehn<br />

Jahren, als Sebastian seine Lehre beendet<br />

hatte und auch Alexander signalisierte,<br />

diese Ausbildung beginnen zu wollen. Die<br />

zentrale Frage dabei war jedoch: Wie muss<br />

der Betrieb beschaffen sein, damit er auch<br />

im 21. Jahrhundert ein gutes Auskommen<br />

bieten kann – noch dazu für drei Familien? In<br />

jener Zeit setzte zwar noch die Milchquote<br />

die Rahmenbedingungen, aber ihr Ende war<br />

absehbar – was man von der Milchpreisentwicklung<br />

nach ihrem Wegfall allerdings<br />

nicht sagen konnte. „Trotzdem stand für<br />

uns fest, den Tierbestand kontinuierlich<br />

auszubauen. Anfangs geschah dies noch<br />

mit Quotenzukauf und später dann so weit,<br />

wie es der Platz im bisherigen Stall zuließ“,<br />

berichtet Heinrich Schumeier. So wurden<br />

aus 80 Kühen im Jahr 2005 nach und nach<br />

bis 2<strong>01</strong>5 rund 180, sodass der 1997 gebaute<br />

und 2005 erweiterte alte Laufstall aus allen<br />

Nähten platzte und das Jungvieh bereits<br />

in stillgelegte Ställe in der Nachbarschaft<br />

umziehen musste.<br />

VIELE HÜRDEN<br />

Parallel zur Bestandsaufstockung war<br />

bereits das anstrengendste Kapitel angelaufen:<br />

Planung und Realisierung des<br />

Stallneubaus. Wie der aussehen sollte,<br />

stand für die Familie rasch fest – nicht<br />

aber, wo. Insgesamt wurden über einen<br />

Zeitraum von sechs Jahren vier Optionen<br />

geprüft und doch wieder verworfen, bis<br />

dann die Entscheidung für den finalen,<br />

heutigen Standort fiel, in der Feldmark und<br />

etwa 500 m Luftlinie vom Stammhof entfernt.<br />

„Es lag aber nicht daran, dass wir uns<br />

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