Foto: Carmela Harshani Odoni INTEGRATION Das SRK setzt sich ein <strong>für</strong> ältere und behinderte Menschen, <strong>für</strong> Migrantinnen und Migranten sowie <strong>für</strong> Familien. Es trägt dazu bei, sie ins Leben in der Schweiz oder in ihrem Herkunftsland zu integrieren.
FLÜCHTLINGE OHNE SOZIALHILFE UND IN AUSSCHAFFUNGSHAFT Folgen des verschärften Asylgesetzes lindern Für menschliche Würde: Das SRK setzt sich ein <strong>für</strong> Menschen in Ausschaffungshaft oder ohne Sozialhilfe. Das SRK setzt sich <strong>für</strong> die Würde aller Menschen ein. Anfang 2008 ist das revidierte Asylgesetz in Kraft getreten: Es bestimmt, dass Menschen, deren Asyl gesuch abgelehnt oder auf deren Antrag nicht eingetreten worden ist, nur noch Not- und keine Sozialhilfe erhalten. Für Betroffene kann dies zur Folge haben, die Wohnung verlassen zu müssen und sich in einer Notunterkunft wiederzufinden, wo sie knapp das Nötigste zum Überleben haben und keine medizinische Versorgung erhalten. Die Umsetzung und damit die Auswirkungen des Gesetzes sind jedoch von Kanton zu Kanton unterschiedlich. 16 Foto: Natalie Flubacher SRK-JAHRESBERICHT 2008 600 PERSONEN UNTERSTÜTZT Angesichts der gesetzlichen Verschärfung bieten die Kantonalverbände Bern, Basel-Stadt, Genf, Tessin und Zürich Migrantinnen und Migranten ohne Anrecht auf Sozialhilfe Unterstützung und Beratung. Dies tun sie im Rahmen eines Pilotprojektes, das mindestens noch 2009 weitergeführt werden soll. 600 Personen wünschten 2008 administrative Unterstützung oder Auskunft über die gesetzlichen Rahmenbedingungen und erhielten zum Teil bescheidene Unterstützungsbeiträge. MENSCHEN IN HAFT BERATEN Weiter beriet das Rote Kreuz Menschen, die sich in Haft befinden und denen droht, in ihr Heimatland ausgeschafft zu werden. Das Rote Kreuz Kanton Zürich ist seit einigen Jahren aktiv und unterstützte im Berichtsjahr 520 Gefangene. 2008 folg ten die Kantonalverbände Basel-Stadt, Freiburg, Tessin, Bern und Uri dem Zürcher Beispiel, dies im Rahmen eines Pilotversuchs <strong>für</strong> drei Jahre. <strong>Sie</strong> beraten Menschen in Ausschaffungshaft über Möglichkeiten, im Herkunftsland eine neue Existenz aufzubauen und unterstützen sie mit einem kleinen Beitrag beim Neustart. ROTKREUZ-NOTRUFSYSTEM FEIERTE 25-JÄHRIGES BESTEHEN Sicher ausser Haus Jeden Tag holen sich 25 Personen mit dem Rotkreuz-Notrufsystem Hilfe. Es hat 2008 den 25. Geburtstag gefeiert und ist mobiler geworden: Kundinnen und Kunden können es nicht nur zu Hause, sondern auch ausser Haus einsetzen. Um eine Lücke zu schliessen bei der Betreuung von älteren und behinderten Menschen, die zu Hause leben, rief das Rote Kreuz 1983 das Notrufsystem ins Leben und installierte in Basel und Zürich 20 Apparate. Ein Vierteljahrhundert später bieten es 20 Rotkreuz-Kantonalverbände an. 9649 Personen vertrauten Ende 2008 darauf, 13,4 Prozent <strong>mehr</strong> als im Vorjahr. ALARM VIA HANDY AUSLÖSEN Weil mit der Lebenserwartung in der Schweiz auch der politische Wille gestiegen ist, die Menschen so lange wie möglich in der eigenen Wohnung leben zu lassen, wird das Notrufsystem in Zukunft noch wichtiger. Es richtet sich an Menschen, die zwar etwas älter, aber mobil sind. <strong>Sie</strong> wünschen, dass ihre Das Handy machts möglich: Nun kann man sich auch im Garten Hilfe holen. Foto: SRK Sicherheit auch gewährleistet ist, wenn sie unterwegs sind. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Notrufsystems hat das SRK darum einen Schritt nach vorne gemacht: Neu können rüstige Kundinnen und Kunden den Alarm mit ihrem Handy auslösen und via Alarmzentrale Hilfe organisieren. Ende 2008 nutzten 174 Kundinnen und Kunden diese zusätzliche Möglichkeit. 25 KILOMETER ZU FUSS 2008 war ein spezielles Jahr <strong>für</strong> all jene, die mit dem Notrufsystem zu tun haben. Im September wanderten Rotkreuz-Mitarbeitende und Angehörige von Aarau nach Brugg, um das Jubiläum zu feiern. Diese Wanderung brachte, dank der Unterstützung von Sponsoren, 2000 Franken <strong>für</strong> die SRK-Einzelhilfe ein. Zudem fuhren im Sommer die Kameras auf, um einen TV-Spot über das Notrufsystem zu drehen. Er flimmerte, realisiert dank der Allianz-Versicherung, 166 Mal über den Bildschirm ... und dauerte, passend zum Jubiläum, exakt 25 Sekunden. FÜR ÄLTERE MENSCHEN Das Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversicherung unterstützt die Dienstleistungen der Rotkreuz-Kantonalverbände <strong>für</strong> ältere Menschen mit jährlich 11,77 Mio. Franken. Grundlage da<strong>für</strong> ist das AHV-Gesetz. SRK-JAHRESBERICHT 2008 17