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SRK UNTERSTÜTZT FOLTER- UND KRIEGSOPFER<br />

Medizinische Abklärungen im<br />

Tausch gegen Übersetzungen<br />

Das SRK-Ambulatorium <strong>für</strong> Folter- und Kriegsopfer (afk) bietet seinen Patientinnen und<br />

Patienten die Möglichkeit, Volleyball zu spielen. Zudem haben afk und Lindenhof einen<br />

Fonds eingerichtet, um hilfsbedürftige Migranten zu unterstützen.<br />

Die Volleyball-Gruppe ist im Herbst 2007 gestartet<br />

und Teil des afk-Bewegungsangebots. Daneben<br />

gibt es noch eine Aikido-, eine Entspannungsund<br />

eine Konzentrationsgruppe. 40 mal trafen sich<br />

2008 ein halbes Dutzend Patientinnen und Patienten<br />

zum Sport über Mittag.<br />

SICH BEWEGEN IST BESONDERS WICHTIG<br />

Kleine Herausforderungen zu meistern, führt zu<br />

<strong>mehr</strong> Selbstvertrauen. Zudem bieten Bewegung<br />

und Sport eine Plattform <strong>für</strong> persönliche Kontakte<br />

und Anerkennung. Ein Patient der Volleyballgruppe<br />

sagt es so: «Ich vergesse die andauernden Schmerzen<br />

und fühle mich stark und zuversichtlich.»<br />

Die Gruppe erhielt gleich zu Beginn einen besonderen<br />

Motivationsschub: Im ersten halben Jahr<br />

nahm eine ehemalige iranische Profispielerin teil.<br />

Das Niveau im Team ist sehr unterschiedlich: von<br />

DAS AFK IN ZAHLEN<br />

<strong>30</strong>6 Patientinnen und Patienten behandelt<br />

2387 medizinisch-therapeutische Sitzungen<br />

601 Sitzungen Sozialberatung<br />

1902,5 Stunden Übersetzungsaufwand<br />

10<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Anfängerinnen bis zu Cracks sind alle vertreten.<br />

Regelmässig nehmen zwei bis drei afk-Mitarbeitende<br />

teil.<br />

Anhaltende Schmerzen im Alltag erinnern Gefolterte<br />

ständig an das, was ihnen widerfahren ist.<br />

Erstarren, sich nicht bewegen, scheint das einzige<br />

Mittel zu sein, um den Schmerzen während der Folter<br />

zu begegnen. Selbst Jahre danach behalten die<br />

Betroffenen dieses Muster bei, das einen natürlichen<br />

Umgang mit ihrem Körper behindert. Darum<br />

ist es <strong>für</strong> sie besonders wichtig, sich zu bewegen.<br />

CHRONISCHE SCHMERZEN BEHANDELN<br />

Ein gemeinsamer Fonds des afk und der Rotkreuzstiftung<br />

<strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof ermöglicht es<br />

dem afk, im Lindenhofspital <strong>für</strong> Patientinnen und<br />

Patienten, die über keine Grundversicherung verfügen,<br />

medizinische Leistungen bis zu 500 Franken<br />

pro Jahr zu beziehen. Im Gegenzug können Beleg -<br />

ärztinnen und -ärzte des Lindenhofspitals vom afk<br />

Übersetzungsdienste von bis zu 200 Franken pro<br />

Fall in Anspruch nehmen.<br />

Ebenfalls aus diesem Fonds werden die Kosten<br />

finanziert, um eine Gruppentherapie <strong>für</strong> Migran-<br />

Patientinnen und Patienten versuchen im afk, negative Erfahrungen loszulassen, um bereit zu sein zu vergeben – und offen zu<br />

sein <strong>für</strong> Neues.<br />

EIN JAHRHUNDERT LINDENHOF<br />

Der Lindenhof feierte 2008 das 100-jährige Bestehen<br />

der Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege.<br />

Aus diesem Anlass unterstützte er die Jugendarbeit<br />

des SRK. Während des Jubiläumsjahres<br />

konnten Patientinnen und Patienten des Linden -<br />

hof spitals eines von drei vorgeschlagenen Projekte<br />

unterstützen.<br />

tinnen und Migranten mit chronischen Schmerzen<br />

zu entwickeln, die im März 2009 startet. <strong>Sie</strong> wird in<br />

der jeweiligen Landessprache der Teilnehmenden<br />

durch geführt. Die Übersetzungskosten werden<br />

ebenfalls über den Fonds gedeckt. Diese ambulante<br />

Gruppe führen die psychosomatische Abteilung<br />

des Lindenhofspitals und das afk gemeinsam.<br />

MEDIZINISCHE BERATUNG<br />

Foto: Peter Damann/Agentur Focus<br />

Für das afk besonders hilfreich ist die Möglich keit,<br />

medizinische Beratung <strong>für</strong> Patientinnen und Patien -<br />

ten ohne Grundversicherung zu erhalten. Dies erlaubt<br />

eine rasche Bestätigung von Diagnosen, zum<br />

Beispiel bei Verdacht auf Tuberkulose.<br />

Im ersten Jahr der Zusammenarbeit profitierten<br />

die afk-Patientinnen und -Patienten zudem von<br />

verschiedenen ambulanten medizinischen Therapien,<br />

die im Lindenhofspital durchgeführt wurden.<br />

Neurologische Abklärungen und Röntgenuntersuchungen<br />

sowie die Abgabe von Medikamenten<br />

waren weitere Leistungen, die Ärzte des Lindenhofspitals<br />

<strong>für</strong> das afk erbrachten und über den<br />

Fonds abrechneten.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 11

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