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NEUER SAMARITER-KURS: NOTFÄLLE BEIM SPORT<br />
Von Spitzensportlern getestet<br />
Mit einigen Spitzensportlern hat der Schweizerische Samariterbund (SSB) zu Beginn 2008<br />
einen neuen Kurs lanciert: Notfälle beim Sport.<br />
Ex-Natifussballer André Egli (links) und Kunstturner Manuel<br />
Rickli helfen einer gestürzten Velofahrerin. Momentaufnahme<br />
der Kick-off-Veranstaltung zum Samariterkurs «Notfälle beim<br />
Sport».<br />
Er richtet sich zwar vorwiegend an Menschen, die<br />
Sport als Hobby und Ausgleich betreiben. Einige<br />
Spitzensportlerinnen und -sportler liessen es sich<br />
aber nicht nehmen, die Kick-off-Veranstaltung mitzugestalten,<br />
über welche die Schweizer Medien<br />
rege berichteten. Orientierungslauf-Weltmeister<br />
Matthias Merz, Fussballtrainer und Ex-Nationalspieler<br />
Andy Egli, Marathonläufer Christian Belz,<br />
Velo-Trial-Weltmeisterin Karin Moor und Kunstturner<br />
Manuel Rickli unterstützten die Samariterinnen<br />
und Samariter bei der Lancierung ihres neusten<br />
Kursangebotes.<br />
32<br />
Foto: SSB<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
IN 1200 SAMARITERVEREINEN LERNBAR<br />
Wer Sport treibt, weiss: Zum Wettkampf und zum<br />
Training können Verletzungen und Verstauchungen<br />
gehören. Obwohl fachkundige Samariterinnen<br />
und Samariter bei vielen Sportanlässen zur<br />
Stelle sind, gibt es immer wieder Unfälle oder Verletzungen,<br />
bei denen Aktive und Trainer selber Erste<br />
Hilfe leisten müssen. Aus diesem Grund hat<br />
der SSB den Kurs «Notfälle beim Sport» geschaffen,<br />
den 1200 Personen im Berichtsjahr besuchten.<br />
1200 Samaritervereine im ganzen Land erteilen<br />
ihn.<br />
AUF DEM NEUSTEN STAND<br />
Er vermittelt in sechs Stunden die wichtigsten Regeln,<br />
um Erste Hilfe zu leisten. Themen des Kurses<br />
sind Zerrungen, Verstauchungen, Knochenbrüche,<br />
wie sie beim Sport oft vorkommen. Angesprochen<br />
werden Herzinfarkt und Hirnschlag. Weiter behandelt<br />
wird das Verhalten im Notfall, richtiges<br />
Alarmieren und das Beobachten von Patientinnen<br />
und Patienten.<br />
Das Fazit von Andy Egli: «Man muss zwingend<br />
Fortbildungskurse in Erster Hilfe besuchen, um auf<br />
dem neuesten Stand zu sein.»<br />
NACH DEM BOOTSUNFALL AUF DER KANDER<br />
Rotkreuzdienst hilft Angehörigen<br />
Erste Erfahrungen mit dem Einsatz an einer Hotline hatte der Rotkreuzdienst (RKD) 2004<br />
beim Tsunami gesammelt. Nun kam dieses Know-how nach dem Unfall auf der Kander zum<br />
Zug.<br />
Foto: RKD<br />
Heisse Ohren an der Hotline: Elf RKD-Frauen waren im Einsatz<br />
nach dem Unglück von Armee-Angehörigen auf der Kander.<br />
Nach dem Bootsunfall von Angehörigen der Armee<br />
auf der Kander im Berner Oberland im Juni<br />
richtete die Armee eine Informationsstelle <strong>für</strong> betroffene<br />
Angehörige ein. Kurz nach dem Mittag<br />
des Unglückstags erhielt der RKD vom VBS (Verteidigung<br />
Bevölkerungsschutz und Sport) den Auftrag,<br />
zur Entlastung der Armee Personal <strong>für</strong> die<br />
Hotline zur Verfügung zu stellen. Zwei Stunden<br />
später sassen die ersten Angehörigen des RKD an<br />
einem der fünf Telefone in Bern und nahmen Anfragen<br />
und Hinweise entgegen von besorgten Angehörigen<br />
und von Soldaten.<br />
GROSSES ENGAGEMENT<br />
Laufend wurden die neusten Erkenntnisse bekanntgegeben:<br />
die Namen der bis dahin geborgenen<br />
Verletzten, später der Todesopfer. Die RKD-<br />
Chefin unterstützte die Frauen vor Ort und<br />
koordinierte über <strong>mehr</strong>ere Tage ihre Einsätze.<br />
Die elf meist jungen Frauen erfüllten ihre Aufgabe<br />
mit grossem Engagement. In Gesprächen wurde<br />
deutlich, dass dieser Einsatz <strong>für</strong> sie belastend war,<br />
so dass sich einzelne psychologisch betreuen liessen.<br />
VERSTÄNDNISVOLLE STIMMEN<br />
Nach diesem positiven Einsatz hat das Interesse<br />
von Angehörigen des RKD stark zugenommen,<br />
sich in psychologischer Nothilfe ausbilden zu lassen<br />
und auch in Zukunft Betreuungsteams und Einsatzkräften<br />
dabei zu helfen, belastende Bewährungsproben<br />
zu meistern.<br />
Es zeigte sich, wie wichtig es <strong>für</strong> Angehörige ist,<br />
nach einem einschneidenden Ereignis mit freundlichen,<br />
verständnisvollen Stimmen am Telefon<br />
sprechen zu können. Auch nach dem Tsunami<br />
2004 war der RKD an der Hotline des EDA (Eidgenössisches<br />
Departement <strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten)<br />
zum Einsatz gekommen.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 33