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Jahresbericht 2008<br />
Darin spiegeln sich die Leistungen des Schweizerischen Roten Kreuzes<br />
im In- und Ausland.<br />
Schweizerisches Rotes Kreuz
Die 7 Rotkreuz-Grundsätze<br />
<strong>Menschlichkeit</strong><br />
«Der Mensch ist immer<br />
und überall Mitmensch.»<br />
Unparteilichkeit<br />
«Hilfe in der Not<br />
kennt keine Unterschiede.»<br />
Neutralität<br />
«Humanitäre Initiative braucht<br />
das Vertrauen aller.»<br />
Unabhängigkeit<br />
«Selbstbestimmung<br />
wahrt unsere Grundsätze.»<br />
Freiwilligkeit<br />
«Echte Hilfe ist ohne Eigennutz.»<br />
Einheit<br />
«In jedem Land einzig<br />
und <strong>für</strong> alle offen.»<br />
Universalität<br />
«Die humanitäre Pflicht<br />
ist weltumfassend.»<br />
Foto: SRK, Lars Büchler
4<br />
Inhalt<br />
6<br />
7<br />
10<br />
12<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
AUFTAKT<br />
Eindrücke von SRK-Direktor Markus Mader<br />
SRK-Präsident René Rhinow über ein bewegtes Jahr<br />
GESUNDHEIT<br />
SRK unterstützt Folter- und Kriegsopfer<br />
Medizinische Abklärungen im Tausch gegen Übersetzungen<br />
Fachtagung<br />
Diskriminierung und Rassismus im Gesundheitswesen<br />
INTEGRATION<br />
SRK berät Flüchtlinge<br />
Folgen des verschärften Asylgesetzes lindern<br />
25 Jahre Notrufsystem<br />
Sicher ausser Haus<br />
Bundeslager der Pfadi<br />
Humanitäres Gastspiel<br />
Internationale Jugendkampagne<br />
Nachhilfe gegen Druck<br />
Unabhängige Beschwerdestelle<br />
Gewalt gegen ältere Menschen ist ein Tabu<br />
Freiwilligenarbeit<br />
Soziale Kompetenz fördern<br />
Pilotkurs Babysitting plus<br />
Kontakte zu Schweizer Familien knüpfen<br />
Kinderbetreuung zu Hause<br />
Time-out <strong>für</strong> gestresste Mütter<br />
Rotes Kreuz Kanton Waadt<br />
Gut versorgt statt sozial isoliert<br />
Rotes Kreuz Kanton Genf<br />
Junge Arbeitslose am Herd<br />
Rotes Kreuz beider Appenzell<br />
100 Jahre wollen gefeiert sein<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
<strong>30</strong><br />
32<br />
33<br />
34<br />
40<br />
42<br />
43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
49<br />
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52<br />
55<br />
58<br />
60<br />
62<br />
RETTUNG<br />
Euro 08<br />
SRK-Rettungskräfte wirkten im Hintergrund<br />
Notfälle beim Sport<br />
Von Spitzensportlern getestet<br />
Armeeunfall auf der Kander<br />
Rotkreuzdienst hilft Angehörigen<br />
Schweizerische Rettungsflugwacht<br />
Neue Basis <strong>für</strong> Rega-Helis<br />
AUSLAND<br />
Nach dem Tsunami von 2004<br />
Den Weg bereitet <strong>für</strong> eine bessere Zukunft<br />
Haiti<br />
Mobiles Nothilfe-Team im Einsatz<br />
China<br />
Zelte <strong>für</strong> zerstörte Bergdörfer<br />
Burma<br />
Hilfsaktion mit Tücken<br />
Bangladesch<br />
Häuser, die den Stürmen trotzen<br />
Opfer vergessener Katastrophen<br />
Gesundheitsposten <strong>für</strong> Eritreas Dörfer<br />
Armutsbedingte Blindheit<br />
Ein klarer Blick in ein besseres Leben<br />
WEITERES AUS DEM SRK<br />
Was die SRK-Gruppe sonst noch bewegte<br />
Organigramm<br />
LEITUNG<br />
Leitung der SRK-Gruppe<br />
Corporate Governance<br />
Partner, Sponsoren und Donatoren<br />
Adressen SRK-Gruppe<br />
Finanzübersicht<br />
Impressum<br />
Produktion: Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK), Bern. Redaktion: Marcel Friedli. Mitarbeitende: Barbara Furrer, Heinz Heer, Thomas<br />
Kenner, Eugen Kiener, Gertrud Meyer, Christine Rüfenacht, Katharina Schindler, Karl Schuler, Beat Wagner. Titelbild: Christopher<br />
Black/International Federation of Red Cross and Crescent Societies, Rückseite: Carmela Harshani Odoni. Layout: graphic-print<br />
(SRK) nach der Idee von grafikraum, Bern. Auflage: 3200 Exemplare. Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch. Druck: Fischer<br />
AG, Münsingen<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 5
Mitte 2008 habe ich die Direktion des SRK übernommen.<br />
Ich freue mich, Verantwortung <strong>für</strong> die<br />
Arbeit einer so vielfältig engagierten Organisation<br />
zu tragen. Ich trage sie mit Begeisterung.<br />
Kein Tag ohne Sorgen und Probleme, ohne Not<br />
und Elend – was das Schweizerische Rote Kreuz in<br />
seinen Inseraten schreibt, ist leider Realität. Probleme<br />
und Nöte verändern sich mit der Zeit,<br />
schlimmer noch: oft nehmen sie zu. Das SRK muss<br />
sich anpassen, um jederzeit das richtige Angebot<br />
zur Hilfe bereitzuhalten. Das gilt bei der Ge -<br />
schäfts stelle dort, wo sie unterstützend oder koordinierend<br />
<strong>für</strong> die Organe und die einzelnen Organisationen<br />
des SRK tätig ist, und es gilt ebenso <strong>für</strong><br />
ihre eigenen Aufgaben in der Schweiz und in rund<br />
<strong>30</strong> Ländern der Internationalen Zusammenarbeit.<br />
Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist der Wiederaufbau nach dem<br />
Tsunami, den wir 2008 weitestgehend abschliessen<br />
konnten. Dank der Grosszügigkeit vieler Spenderinnen<br />
und Spender und in Zusammenarbeit mit<br />
der Direktion <strong>für</strong> Entwicklungszusammenarbeit,<br />
der Glückskette und ausländischen Rotkreuz gesell -<br />
schaften konnten wir Tausenden von Familien eine<br />
neue Existenzgrundlage schaffen. Bei meinem Besuch<br />
in Sri Lanka und Indien sah ich mit eigenen<br />
Augen, dass in den mit der Hilfe des SRK neu gebauten<br />
Dörfern wieder reges Leben herrscht. Neutrale<br />
Prüfer bezeugen, dass die <strong>Spenden</strong>gelder <strong>für</strong><br />
diesen Wiederaufbau korrekt und sinnvoll eingesetzt<br />
wurden, und dies unter Einbezug und Mitwir-<br />
6<br />
Foto: Mike Niederhauser<br />
EDITORIAL DES DIREKTORS<br />
Ein würdiges Leben<br />
<strong>für</strong> alle<br />
Markus Mader, Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
kung der vom Leid Betroffenen. Mit dem Abschluss<br />
dieses umfassenden Programms gehen der Bestand<br />
an Personal und das Projektvolumen wieder zurück.<br />
Bestehen bleibt die Aufgabe, die neu erworbene<br />
Erfahrung zu sichern und <strong>für</strong> den Fall neuer<br />
Katastrophen gerüstet zu sein.<br />
Auch das Departement Gesundheit und Integration<br />
ist nach einschneidenden Veränderungen gut<br />
gerüstet, um mit seinen Kompetenzen weiter dazu<br />
beizutragen, dass sozial und/oder gesundheit lich<br />
benachteiligte sowie vom gesellschaftlichen Ausschluss<br />
bedrohte Menschen an unserer Gesellschaft<br />
teilnehmen können. Das Departement arbei tet eng<br />
mit den SRK-Organisationen zusammen, um durch<br />
die Verbindung von Fähigkeiten und Stärken noch<br />
<strong>mehr</strong> humanitären Nutzen zu schaffen.<br />
Auch die beiden Kompetenzzentren Jugend und<br />
Freiwilligenarbeit, die 2008 richtig in Fahrt gekommen<br />
sind, stärken die Fähigkeit des SRK, seine<br />
Aufgaben <strong>für</strong> besonders benachteiligte und hilfsbedürftige<br />
Menschen wahrzunehmen. Wir können<br />
dies nur dank des Engagements zahlreicher jüngerer<br />
und älterer Freiwilliger. Ihnen, den angestellten<br />
Mitarbeitenden und allen, die das SRK mit Aufträgen,<br />
Zuwendungen oder ideell unterstützt haben,<br />
danke ich herzlich. Gemeinsam leisten wir einen<br />
Beitrag an eine humanitäre Schweiz, in der alle<br />
ein würdiges Leben führen können und die den<br />
Ärmsten der Armen im Ausland zu einem besseren<br />
Leben verhilft.<br />
Die Stärke des Volkes messe sich am Wohl der<br />
Schwachen, heisst es in unserer Bundesverfassung.<br />
Wenn es, wie in dieser Zeit, <strong>mehr</strong> schwache und in<br />
ihrer Würde bedrohte Menschen gibt oder wenn<br />
Schwache noch schwächer werden, sind wir alle<br />
gefordert, einzeln und gemeinsam: in Staat, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft. Auch wir, das SRK. In seiner<br />
143-jährigen Geschichte hat sich das SRK immer<br />
wieder neuen Herausforderungen gestellt.<br />
Auch jetzt. Mitgliedorganisationen, Institutionen<br />
und Geschäftsstelle des SRK sind daran, die neue<br />
Strategie 012 umzusetzen. Der regelmässige Austausch<br />
zwischen den Leitungsgremien bestätigt<br />
mir, dass wir alle am gleichen Strick ziehen und<br />
Synergien nutzen. Viele Beispiele in diesem Jahresbericht<br />
zeigen, welcher Nutzen daraus <strong>für</strong> besonders<br />
unterstützungsbedürftige Menschen im<br />
In- und Ausland entsteht.<br />
Das SRK kann sich bei der Erfüllung seiner humanitären<br />
Aufgaben auf seine besondere Stellung<br />
stützen. Es ist als einzige Organisation in der<br />
Schweiz mit 500 000 Mitgliedern in der Bevölkerung<br />
verankert. In Ausnahmesituationen kann es<br />
schnell schweizweit auf seine motivierten, gut ausgebildeten<br />
und den Rotkreuzgrundsätzen ver pflich -<br />
teten 4500 Mitarbeitenden und knapp 50 000<br />
Freiwilligen zählen. Und als einzige vom Staat an -<br />
er kannte Rotkreuz-Gesellschaft arbeitet es mit<br />
dem Gemeinwesen bei der Erfüllung humanitärer<br />
Aufgaben partnerschaftlich zusammen.<br />
Foto: Mike Niederhauser<br />
EDITORIAL DES PRÄSIDENTEN<br />
Am gleichen Strick<br />
ziehen<br />
René Rhinow, Präsident des Schweizerischen Roten Kreuzes<br />
Dementsprechend wurde die Katastrophenhilfe im<br />
Inland auf allen drei Stufen unseres Staates an<br />
der Rotkreuzversammlung 2008 lebendig diskutiert.<br />
Die Organisationen und die Geschäftsstelle<br />
des SRK verfügen über besondere Kompetenzen<br />
und Erfahrungen, die bei einer Grosskatastrophe<br />
oder einer Epidemie <strong>für</strong> die Bevölkerung eingesetzt<br />
werden können. Wir sind überzeugt, dass eine verstärkte<br />
Koordination und Vorbereitung nö tig sind,<br />
um darauf noch besser reagieren zu können.<br />
Regelmässige Erhebungen der Gesellschaft <strong>für</strong> Sozialforschung<br />
zeigen, dass sich 2008 der Ruf des<br />
SRK und die Wertschätzung seiner Leistungen in<br />
der Bevölkerung sowie seiner Kompetenzen, gerade<br />
auch in der Katastrophenhilfe, weiter gefes -<br />
tigt und verbessert haben. Das ist allen zu verdanken,<br />
die – wie Henry Dunant vor 150 Jahren auf<br />
dem Schlachtfeld von Solferino – überzeugt sind,<br />
dass alle mit aktivem Einsatz dazu beitragen können,<br />
die Welt (etwas!) menschlicher zu machen.<br />
Bevölkerung, Stiftungen, Unternehmen und Gemeinwesen,<br />
die uns mit ihren <strong>Spenden</strong> unterstützen,<br />
die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer<br />
sowie die Mitarbeitenden, die unsere humanitäre<br />
Aufgabe umsetzen, und auch Partner und staat -<br />
liche Auftraggeber, die unserer Kompetenz und<br />
Effizienz vertrauen: ihnen allen danke ich herzlich.<br />
<strong>Sie</strong> leben mit uns das Motto der internationalen<br />
Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung: gemeinsam<br />
<strong>für</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Menschlichkeit</strong>.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 7
Foto: Federico Orozco, SRK<br />
GESUNDHEIT<br />
Dem SRK liegt die Gesundheit<br />
der Menschen am Herzen.
SRK UNTERSTÜTZT FOLTER- UND KRIEGSOPFER<br />
Medizinische Abklärungen im<br />
Tausch gegen Übersetzungen<br />
Das SRK-Ambulatorium <strong>für</strong> Folter- und Kriegsopfer (afk) bietet seinen Patientinnen und<br />
Patienten die Möglichkeit, Volleyball zu spielen. Zudem haben afk und Lindenhof einen<br />
Fonds eingerichtet, um hilfsbedürftige Migranten zu unterstützen.<br />
Die Volleyball-Gruppe ist im Herbst 2007 gestartet<br />
und Teil des afk-Bewegungsangebots. Daneben<br />
gibt es noch eine Aikido-, eine Entspannungsund<br />
eine Konzentrationsgruppe. 40 mal trafen sich<br />
2008 ein halbes Dutzend Patientinnen und Patienten<br />
zum Sport über Mittag.<br />
SICH BEWEGEN IST BESONDERS WICHTIG<br />
Kleine Herausforderungen zu meistern, führt zu<br />
<strong>mehr</strong> Selbstvertrauen. Zudem bieten Bewegung<br />
und Sport eine Plattform <strong>für</strong> persönliche Kontakte<br />
und Anerkennung. Ein Patient der Volleyballgruppe<br />
sagt es so: «Ich vergesse die andauernden Schmerzen<br />
und fühle mich stark und zuversichtlich.»<br />
Die Gruppe erhielt gleich zu Beginn einen besonderen<br />
Motivationsschub: Im ersten halben Jahr<br />
nahm eine ehemalige iranische Profispielerin teil.<br />
Das Niveau im Team ist sehr unterschiedlich: von<br />
DAS AFK IN ZAHLEN<br />
<strong>30</strong>6 Patientinnen und Patienten behandelt<br />
2387 medizinisch-therapeutische Sitzungen<br />
601 Sitzungen Sozialberatung<br />
1902,5 Stunden Übersetzungsaufwand<br />
10<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Anfängerinnen bis zu Cracks sind alle vertreten.<br />
Regelmässig nehmen zwei bis drei afk-Mitarbeitende<br />
teil.<br />
Anhaltende Schmerzen im Alltag erinnern Gefolterte<br />
ständig an das, was ihnen widerfahren ist.<br />
Erstarren, sich nicht bewegen, scheint das einzige<br />
Mittel zu sein, um den Schmerzen während der Folter<br />
zu begegnen. Selbst Jahre danach behalten die<br />
Betroffenen dieses Muster bei, das einen natürlichen<br />
Umgang mit ihrem Körper behindert. Darum<br />
ist es <strong>für</strong> sie besonders wichtig, sich zu bewegen.<br />
CHRONISCHE SCHMERZEN BEHANDELN<br />
Ein gemeinsamer Fonds des afk und der Rotkreuzstiftung<br />
<strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof ermöglicht es<br />
dem afk, im Lindenhofspital <strong>für</strong> Patientinnen und<br />
Patienten, die über keine Grundversicherung verfügen,<br />
medizinische Leistungen bis zu 500 Franken<br />
pro Jahr zu beziehen. Im Gegenzug können Beleg -<br />
ärztinnen und -ärzte des Lindenhofspitals vom afk<br />
Übersetzungsdienste von bis zu 200 Franken pro<br />
Fall in Anspruch nehmen.<br />
Ebenfalls aus diesem Fonds werden die Kosten<br />
finanziert, um eine Gruppentherapie <strong>für</strong> Migran-<br />
Patientinnen und Patienten versuchen im afk, negative Erfahrungen loszulassen, um bereit zu sein zu vergeben – und offen zu<br />
sein <strong>für</strong> Neues.<br />
EIN JAHRHUNDERT LINDENHOF<br />
Der Lindenhof feierte 2008 das 100-jährige Bestehen<br />
der Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege.<br />
Aus diesem Anlass unterstützte er die Jugendarbeit<br />
des SRK. Während des Jubiläumsjahres<br />
konnten Patientinnen und Patienten des Linden -<br />
hof spitals eines von drei vorgeschlagenen Projekte<br />
unterstützen.<br />
tinnen und Migranten mit chronischen Schmerzen<br />
zu entwickeln, die im März 2009 startet. <strong>Sie</strong> wird in<br />
der jeweiligen Landessprache der Teilnehmenden<br />
durch geführt. Die Übersetzungskosten werden<br />
ebenfalls über den Fonds gedeckt. Diese ambulante<br />
Gruppe führen die psychosomatische Abteilung<br />
des Lindenhofspitals und das afk gemeinsam.<br />
MEDIZINISCHE BERATUNG<br />
Foto: Peter Damann/Agentur Focus<br />
Für das afk besonders hilfreich ist die Möglich keit,<br />
medizinische Beratung <strong>für</strong> Patientinnen und Patien -<br />
ten ohne Grundversicherung zu erhalten. Dies erlaubt<br />
eine rasche Bestätigung von Diagnosen, zum<br />
Beispiel bei Verdacht auf Tuberkulose.<br />
Im ersten Jahr der Zusammenarbeit profitierten<br />
die afk-Patientinnen und -Patienten zudem von<br />
verschiedenen ambulanten medizinischen Therapien,<br />
die im Lindenhofspital durchgeführt wurden.<br />
Neurologische Abklärungen und Röntgenuntersuchungen<br />
sowie die Abgabe von Medikamenten<br />
waren weitere Leistungen, die Ärzte des Lindenhofspitals<br />
<strong>für</strong> das afk erbrachten und über den<br />
Fonds abrechneten.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 11
FACHTAGUNG<br />
Diskriminierung und Rassismus<br />
im Gesundheitswesen<br />
Das SRK hat an seiner 6. nationalen Fachtagung in Bern ein heikles und komplexes Thema<br />
aufgegriffen.<br />
Alltag in einer Spitalküche. Rassismus kommt auch in Spitälern<br />
vor.<br />
<strong>Menschlichkeit</strong> und Achtung der Würde sind die<br />
ethische Grundlage des Auftrags, Menschen zu<br />
pflegen. Doch auch in Spitälern kommen Diskriminierung<br />
und Rassismus vor. Aber das wird oft verdrängt<br />
und tabuisiert.<br />
NACH LÖSUNGEN SUCHEN<br />
Nicht verdrängen, sondern sich kundig machen<br />
und nach Lösungswegen suchen wollten die gut<br />
100 Besucherinnen und Besucher der SRK-Tagung.<br />
Anhand von Beispielen wurde gezeigt, dass Diskriminierung<br />
auf allen Ebenen vorkommt und alle betrifft:<br />
Patientinnen und Klienten genauso wie Mitarbeitende.<br />
12<br />
Foto: P. Dammann, Agentur Focus<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Wo Menschen auf existenzielle Hilfe angewiesen<br />
sind, muss besonders genau hingeschaut werden.<br />
Fehlverhalten kann man verhindern, wenn man<br />
Berufspersonen auf Diskriminierung und Rassismus<br />
sensibilisiert. Zudem sind die Institutionen gefragt:<br />
<strong>Sie</strong> müssen gewillt sein, Strukturen und Mechanismen,<br />
die Diskriminierung und Rassismus fördern,<br />
frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.<br />
«ICH, RASSIST!?»<br />
Thema war unter anderem das Potenzial von<br />
Ju gend lichen, Rassismus zu bekämpfen. Das Ju -<br />
gend rotkreuz hat zusammen mit dem Inte gra tions -<br />
beauftragten des Kantons Freiburg und den Freiburger<br />
Schulen eine Initiative von Jugendlichen <strong>für</strong><br />
Jugendliche entwickelt. Über 15-jährige Jugend -<br />
liche sprechen Gleichaltrige in Berufsschulen und<br />
Gymnasien mit dem Comic «Ich, Rassist!?» an. Er<br />
thematisiert Diskriminierungen auf Grund von<br />
Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Herkunft,<br />
Behinderung, Alter oder sexueller Ausrichtung.<br />
UND AUSSERDEM...<br />
Ein Jahr nachdem die Kantonalverbände die<br />
Patientenverfügung lanciert haben, machten<br />
205 Personen davon Gebrauch. Die fünf SRK-Kantonalverbände<br />
Aargau, Luzern, Glarus, Graubünden<br />
und Zug nehmen an diesem Pilotprojekt teil.<br />
18 Freiwillige beraten Interessierte, damit festgehalten<br />
werden kann, welche medizinischen Massnahmen<br />
bei Krankheit oder Unfall gewünscht werden.<br />
Das Rote Kreuz hinterlegt die Dossiers in<br />
einem zentralen Register und sorgt da<strong>für</strong>, dass sie<br />
aktualisiert und via medizinisches Personal abgerufen<br />
werden können. Das SRK Zürich bietet eine Verfügung<br />
nach anderem Modell an. Mit Bevölkerungskursen<br />
animierten die Kan tonal verbände<br />
18 909 Personen, Ver antwortung <strong>für</strong> ihre Gesundheit<br />
zu übernehmen. Weiter haben die SRK-Kantonal -<br />
verbände 3455 Personen zu Pflegehelferinnen und<br />
-helfern ausgebildet. In den 24 Zentren <strong>für</strong> Ergotherapie<br />
behandelte das Rote Kreuz 6806 Personen.<br />
Das Departement Gesundheit und Integra tion<br />
(GI) sensibilisierte an über 50 Tagen 1000 Ge -<br />
sundheits-Fachpersonen in transkultureller Kom -<br />
petenz. Zudem erarbeitete GI 2008 eine Website:<br />
www.transkulturelle-kompetenz.ch.<br />
www.migesplus.ch wurde auch 2008 rege be -<br />
sucht. Ziel ist es, Migranten über das Schweizer<br />
Gesundheits wesen zu informieren.<br />
Die Anlaufstelle Gesundheitsversorgung <strong>für</strong><br />
Sans-Papiers, im Ambulatorium <strong>für</strong> Folter- und<br />
Kriegs opfer integriert, behandelte im Berichtsjahr<br />
70 Personen. Dieses im Mai 2007 als Pilot gestartete<br />
Projekt soll Personen ohne geregelten Aufenthaltsstatus<br />
einen besseren Zugang zur gesund heitlichen<br />
Versorgung sichern, indem es ihnen Ano ny mität<br />
gewährleistet. Ende April 2008 erhielt die Anlaufstelle<br />
den Sozialpreis AvenirSocial ge mein sam mit<br />
der Berner Beratungsstelle <strong>für</strong> Sans-Papiers.<br />
Was wird in der Schweiz getan, um die Gesundheit<br />
von älteren Migranten zu fördern? Mit dieser<br />
Frage befasst sich eine Studie, die das SRK und das<br />
BAG <strong>für</strong> das nationale Forum «Alter und Migration»<br />
durchgeführt haben. <strong>Sie</strong> zeigt, dass Gesundheitsförderung<br />
<strong>für</strong> ältere Migranten noch in den Anfängen<br />
steckt und gibt Empfehlungen <strong>für</strong> Angebote zur Förderung<br />
der Gesundheit von älteren Migranten.<br />
Auch 2008 überwachte die Abteilung Berufsbildung<br />
von GI die Qualität von 180 Ausbildungs -<br />
programmen und war an 395 Examen anwesend.<br />
Zu dem anerkannte sie 2079 ausländische sowie<br />
208 kantonale Abschlüsse. <strong>Sie</strong> stellte 397 Berechtigungen<br />
zur Titelführung «diplomierte Pflege fach -<br />
frau HF» aus. Täglich erteilte sie bis zu 90 tele fo -<br />
nische Auskünfte. Weiter registrierte sie 4370 Ausbildungsabschlüsse<br />
SRK und erfasste 537 Diplome<br />
von höheren Fachschulen und Fachhochschulen. Zudem<br />
erlangte sie die Zertifizierung nach der ISO-<br />
Norm 9001:2000 <strong>für</strong> die kommenden zwei Jahre<br />
erneut. Die angegliederte Zertifizie rungs stelle ResQ<br />
überprüfte vor Ort 32 Nothilfekurse <strong>für</strong> Personen,<br />
die den Führerausweis erwerben und zertifizierte<br />
734 Ausbildnerinnen und Ausbildner.<br />
Die Zahl der Blutspenden hat im Berichtsjahr zum<br />
zweiten Mal in Folge zugenommen: 2008 wurde in<br />
der Schweiz beim Blutspendedienst SRK 378 500<br />
mal Blut gespendet. Im Vorjahr war das 3675<strong>30</strong><br />
mal der Fall gewesen. Im europäischen Vergleich<br />
wird eine Verfallquote von fünf Prozent als gut beurteilt.<br />
Der Blutspendedienst SRK weist 2008 dank<br />
flexibler Beschaffungsplanung erneut eine extrem<br />
tiefe Verfallquote von bloss 1,03 Prozent auf (Vorjahr<br />
1,3 Prozent). Erschwerend zeigte sich ein verstärkter<br />
Trend <strong>mehr</strong>erer Spitäler, überproportional<br />
viele Konzentrate roter Blut körperchen der Blutgruppe<br />
0 negativ zu bestellen. Anteilsmässig ist<br />
diese Blutgruppe zu ca. 9 Prozent vertreten, bei einigen<br />
Spitälern erreichten deren Bestellungen aber<br />
bis zu 40 Prozent.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 13
Foto: Carmela Harshani Odoni<br />
INTEGRATION<br />
Das SRK setzt sich ein <strong>für</strong> ältere<br />
und behinderte Menschen,<br />
<strong>für</strong> Migrantinnen und Migranten<br />
sowie <strong>für</strong> Familien. Es trägt<br />
dazu bei, sie ins Leben<br />
in der Schweiz oder in ihrem<br />
Herkunftsland zu integrieren.
FLÜCHTLINGE OHNE SOZIALHILFE UND IN AUSSCHAFFUNGSHAFT<br />
Folgen des verschärften<br />
Asylgesetzes lindern<br />
Für menschliche Würde: Das SRK setzt sich ein <strong>für</strong> Menschen in Ausschaffungshaft<br />
oder ohne Sozialhilfe.<br />
Das SRK setzt sich <strong>für</strong> die Würde aller Menschen ein.<br />
Anfang 2008 ist das revidierte Asylgesetz in Kraft<br />
getreten: Es bestimmt, dass Menschen, deren<br />
Asyl gesuch abgelehnt oder auf deren Antrag nicht<br />
eingetreten worden ist, nur noch Not- und keine<br />
Sozialhilfe erhalten. Für Betroffene kann dies zur<br />
Folge haben, die Wohnung verlassen zu müssen<br />
und sich in einer Notunterkunft wiederzufinden,<br />
wo sie knapp das Nötigste zum Überleben haben<br />
und keine medizinische Versorgung erhalten. Die<br />
Umsetzung und damit die Auswirkungen des Gesetzes<br />
sind jedoch von Kanton zu Kanton unterschiedlich.<br />
16<br />
Foto: Natalie Flubacher<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
600 PERSONEN UNTERSTÜTZT<br />
Angesichts der gesetzlichen Verschärfung bieten<br />
die Kantonalverbände Bern, Basel-Stadt, Genf,<br />
Tessin und Zürich Migrantinnen und Migranten<br />
ohne Anrecht auf Sozialhilfe Unterstützung und<br />
Beratung. Dies tun sie im Rahmen eines Pilotprojektes,<br />
das mindestens noch 2009 weitergeführt<br />
werden soll. 600 Personen wünschten 2008 administrative<br />
Unterstützung oder Auskunft über die<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen und erhielten<br />
zum Teil bescheidene Unterstützungsbeiträge.<br />
MENSCHEN IN HAFT BERATEN<br />
Weiter beriet das Rote Kreuz Menschen, die sich<br />
in Haft befinden und denen droht, in ihr Heimatland<br />
ausgeschafft zu werden. Das Rote Kreuz<br />
Kanton Zürich ist seit einigen Jahren aktiv und<br />
unterstützte im Berichtsjahr 520 Gefangene. 2008<br />
folg ten die Kantonalverbände Basel-Stadt, Freiburg,<br />
Tessin, Bern und Uri dem Zürcher Beispiel,<br />
dies im Rahmen eines Pilotversuchs <strong>für</strong> drei Jahre.<br />
<strong>Sie</strong> beraten Menschen in Ausschaffungshaft über<br />
Möglichkeiten, im Herkunftsland eine neue Existenz<br />
aufzubauen und unterstützen sie mit einem<br />
kleinen Beitrag beim Neustart.<br />
ROTKREUZ-NOTRUFSYSTEM FEIERTE 25-JÄHRIGES BESTEHEN<br />
Sicher ausser Haus<br />
Jeden Tag holen sich 25 Personen mit dem Rotkreuz-Notrufsystem Hilfe. Es hat 2008 den<br />
25. Geburtstag gefeiert und ist mobiler geworden: Kundinnen und Kunden können es nicht<br />
nur zu Hause, sondern auch ausser Haus einsetzen.<br />
Um eine Lücke zu schliessen bei der Betreuung von<br />
älteren und behinderten Menschen, die zu Hause<br />
leben, rief das Rote Kreuz 1983 das Notrufsystem<br />
ins Leben und installierte in Basel und Zürich<br />
20 Apparate. Ein Vierteljahrhundert später bieten<br />
es 20 Rotkreuz-Kantonalverbände an. 9649 Personen<br />
vertrauten Ende 2008 darauf, 13,4 Prozent<br />
<strong>mehr</strong> als im Vorjahr.<br />
ALARM VIA HANDY AUSLÖSEN<br />
Weil mit der Lebenserwartung in der Schweiz auch<br />
der politische Wille gestiegen ist, die Menschen so<br />
lange wie möglich in der eigenen Wohnung leben<br />
zu lassen, wird das Notrufsystem in Zukunft noch<br />
wichtiger. Es richtet sich an Menschen, die zwar etwas<br />
älter, aber mobil sind. <strong>Sie</strong> wünschen, dass ihre<br />
Das Handy machts möglich: Nun kann man sich auch im<br />
Garten Hilfe holen.<br />
Foto: SRK<br />
Sicherheit auch gewährleistet ist, wenn sie unterwegs<br />
sind. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens<br />
des Notrufsystems hat das SRK darum einen Schritt<br />
nach vorne gemacht: Neu können rüstige Kundinnen<br />
und Kunden den Alarm mit ihrem Handy auslösen<br />
und via Alarmzentrale Hilfe organisieren. Ende<br />
2008 nutzten 174 Kundinnen und Kunden diese zusätzliche<br />
Möglichkeit.<br />
25 KILOMETER ZU FUSS<br />
2008 war ein spezielles Jahr <strong>für</strong> all jene, die mit<br />
dem Notrufsystem zu tun haben. Im September<br />
wanderten Rotkreuz-Mitarbeitende und Angehörige<br />
von Aarau nach Brugg, um das Jubiläum zu<br />
feiern. Diese Wanderung brachte, dank der Unterstützung<br />
von Sponsoren, 2000 Franken <strong>für</strong> die<br />
SRK-Einzelhilfe ein.<br />
Zudem fuhren im Sommer die Kameras auf, um einen<br />
TV-Spot über das Notrufsystem zu drehen. Er<br />
flimmerte, realisiert dank der Allianz-Versicherung,<br />
166 Mal über den Bildschirm ... und dauerte,<br />
passend zum Jubiläum, exakt 25 Sekunden.<br />
FÜR ÄLTERE MENSCHEN<br />
Das Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversicherung unterstützt<br />
die Dienstleistungen der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />
<strong>für</strong> ältere Menschen mit jährlich<br />
11,77 Mio. Franken. Grundlage da<strong>für</strong> ist das<br />
AHV-Gesetz.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 17
DAS SRK AM PFADI-BUNDESLAGER<br />
Humanitäres Gastspiel<br />
Mit dem Rollenspiel Raid Cross brachte die Jugend des SRK am Bundeslager Contura 08<br />
der Schweizer Pfadfinderinnen und Pfadfinder 500 jungen Menschen die Grundregeln des<br />
humanitären Völkerrechts näher.<br />
Pfadis bergen eine verletzte Person. Ein Posten beim Rollenspiel<br />
Raid Cross.<br />
Sehr eindringlich und intensiv sei es gewesen,<br />
schrieb Daniel (11) nach dem Spiel. Martina (16)<br />
gab an, sie habe viel über die Regeln des Krieges<br />
erfahren. Im Bundeslager der Schweizer Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder organisierte das SRK-<br />
Kompetenzzentrum Jugend während zehn Tagen<br />
das Rollenspiel Raid Cross. Dabei halfen 15 Ani -<br />
matorinnen und Animatoren aus der Schweiz und<br />
Deutschland mit.<br />
VERLETZTE BERGEN<br />
Raid Cross versetzte die Pfadfinderinnen und<br />
Pfadfinder in verschiedene Rollen während eines<br />
Konflikts: als Kämpferinnen, Zivilisten oder humanitäre<br />
Helferinnen. An verschiedenen Posten erlebten<br />
sie reale Situationen und lösten die Aufga-<br />
18<br />
Foto: SRK<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
ben intuitiv meist richtig. Bei der Besprechung war<br />
die wichtigste Frage: Ist das humanitäre Völkerrecht<br />
eingehalten worden? Weil die Szenarien –<br />
Gefangennahme, Folterung, Bergen von Verletzten<br />
– emotional inszeniert wurden, war das Inte -<br />
resse gross.<br />
JUGENDLICHE SENSIBILISIEREN<br />
JUGEND LICHE<br />
Das SRK-Kompetenzzentrum Jugend bildete im<br />
Berichtsjahr 18 junge Freiwillige in der Animation<br />
von Raid Cross aus: neu, nebst Französisch, auch<br />
auf Deutsch. Das Rollenspiel befähigt sie, das<br />
Spiel mit Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren<br />
durchzuführen und sie so <strong>für</strong> die Regeln des humanitären<br />
Völkerrechts zu sensibilisieren.<br />
JUGENDLICHE IM VORSTAND<br />
2008 wurde zum ersten Mal eine Vertreterin<br />
des Jugendrotkreuzes in den Vorstand eines<br />
Kantonalverbandes gewählt. Die 20-jährige<br />
Sharon Torre vertritt im SRK Basel-Stadt die<br />
Interessen und die Sichtweise der Jugend. <strong>Sie</strong><br />
erteilt seit <strong>mehr</strong>eren Jahren fremdsprachigen<br />
Kindern Nachhilfeunterricht und besucht regelmässig<br />
einen körperlich behinderten jungen<br />
Mann. Ihr Leitmotiv: «Jenen die Pech haben,<br />
stelle ich mein Glück zur Verfügung.»<br />
INTERNATIONALE JUGENDKAMPAGNE<br />
Nachhilfe gegen Druck<br />
Im Rahmen der internationalen Kampagne «Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck!» hat<br />
das Jugendrotkreuz (JRK) St. Gallen ein Nachhilfeprojekt auf die Beine gestellt und einen<br />
Wettbewerb gewonnen.<br />
Neun Freiwillige des JRK St. Gallen erteilen Schülerinnen<br />
und Schülern einer Integrationsklasse<br />
gratis Deutschunterricht. Entwickelt und umgesetzt<br />
haben die Jugendlichen ihre Idee im Rahmen von<br />
«Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck!». Ziel<br />
der Kampagne ist es, Kinder und Jugendliche individuell<br />
zu fördern, damit sie ihre Stärken kennen<br />
und nutzen lernen. Dies soll ihnen helfen, positiv in<br />
die Zukunft zu blicken und die vielen Anforderungen<br />
kritisch zu hinterfragen.<br />
HELFEN, DAMIT TRÄUME WAHR WERDEN<br />
Mit ihrem freiwilligen Einsatz hilft das JRK St. Gallen<br />
jungen Migrantinnen und Migranten, ihre<br />
Wünsche zu verwirklichen. Das Projekt qualifizierte<br />
sich im Oktober 2008 an der kantonalen<br />
Vorausscheidung <strong>für</strong> das interregionale Finale in<br />
Hohenems (Österreich). Dort waren zehn Projekte<br />
aus dem Land Vorarlberg, dem Fürstentum Lichtenstein<br />
und dem Kanton St. Gallen am Start.<br />
Das JRK St. Gallen freute sich sehr über den ersten<br />
Platz und das Preisgeld von 1200 Euro, das es<br />
einsetzt, um den Nachhilfeunterricht weiterzuführen.<br />
Es ist somit auch ein Gewinn <strong>für</strong> die Nachhilfeschülerinnen<br />
und -schüler.<br />
«DEIN OHR. FÜR UNS!»<br />
Das SRK-Kompetenzzentrum Jugend führt die<br />
Kampagne von 2007 bis 2009 mit dem Deutschen,<br />
dem Österreichischen und dem Luxemburgischen<br />
Roten Kreuz durch. Im Mai 2008<br />
fand ein internationaler Aktionstag statt. In Biel<br />
machten junge Freiwillige aus der ganzen<br />
Schweiz unter dem Motto «Dein Ohr. Für uns!»<br />
die Öffentlichkeit auf den wachsenden Druck<br />
aufmerksam, dem Kinder und Jugendliche ausgesetzt<br />
sind. <strong>Sie</strong> forderten die Leute auf, sich<br />
an einer HörBar ab CD Statements zu gesellschaftlichem<br />
Druck anzuhören und ihre Unterstützung<br />
zu symbolisieren.<br />
Foto: JRK<br />
Gegen Druck, der Jugendliche niederdrückt, kann man sich<br />
wehren: Das ist die Kernbotschaft der Kampagne.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 19
UNABHÄNGIGE BESCHWERDESTELLE FÜR DAS ALTER UBA<br />
Gewalt gegen ältere Menschen<br />
ist ein Tabu<br />
Körperliche Misshandlungen, finanzielle Konflikte: Das sind Auslöser, weshalb sich ältere<br />
Menschen an die Unabhängige Beschwerdeinstanz <strong>für</strong> das Alter (UBA) wenden. Das SRK<br />
hat die UBA Schweiz Ende 2007 mitgegründet.<br />
Alter schützt nicht vor Misshandlung. Bei der UBA kann man<br />
sich beschweren.<br />
Im Jahre 2008 behandelten die UBA-Fachkräfte in<br />
den Regionalstellen Zürich-Schaffhausen sowie Ost -<br />
schweiz 242 Beschwerden. Anfragen zur Lösung<br />
von Konflikten kommen von direkt Betroffenen,<br />
von Angehörigen und von Personen, die mit älteren<br />
Menschen arbeiten. Unkompliziert helfen die<br />
UBA-Mitarbeitenden oft direkt oder vermitteln<br />
eine andere Instanz.<br />
Die Unterstützung der Gründungsorganisationen<br />
SRK und Curaviva (Verband Institutionen und<br />
Heime) hilft, das Anliegen bekannter zu machen.<br />
Gewalt gegen Seniorinnen und Senioren – speziell<br />
im häuslichen Umfeld – ist immer noch stark<br />
tabuisiert.<br />
20<br />
Foto: UBA<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
ZUM WOHL ALLER BETEILIGTEN<br />
Die UBA ist eine Schlichtungsstelle bei Schwierigkeiten<br />
und Konflikten. <strong>Sie</strong> bemüht sich, effiziente<br />
Lösungen zum Wohl aller Beteiligten zu finden. Die<br />
UBA erfüllt diese Aufgabe vor allem dank des<br />
Engagements ehrenamtlicher pensionierter Fachpersonen:<br />
Ärztinnen und Ärzte, Juristinnen und<br />
Juristen, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Pflegefachleute.<br />
Die Beschwerden werden in der betreffenden Region<br />
behandelt. Zurzeit bestehen Regionalstellen<br />
in Zürich/Schaffhausen, in der Ostschweiz und<br />
demnächst in der Zentralschweiz. Weitere Regionalstellen<br />
sind geplant. Die UBA Schweiz bietet<br />
Unterstützung beim Aufbau an und ist bestrebt,<br />
die Regionen zu vernetzen, um gemeinsame Anliegen<br />
wirksamer zu lösen: eine gemeinsame Kontaktstelle<br />
betreiben, die Bevölkerung informieren,<br />
Daten und Fakten über Gewalt im Alter zusammenstellen.<br />
Curaviva und SRK haben im Dezember 2007 den<br />
Verein UBA Schweiz als nationale Koordinationsstelle<br />
gegründet.<br />
Telefonische Beratung: 058 450 60 60<br />
FREIWILLIGENARBEIT<br />
Soziale Kompetenz fördern<br />
Zum Tag der Freiwilligen im Dezember 2008 standen die 47 4<strong>30</strong> Freiwilligen im Zentrum.<br />
Die Fotografin Carmela Harshani Odoni zeigte im<br />
Berner Rathaus Freiwillige bei der Arbeit im Zeichen<br />
des Roten Kreuzes: Freiwillige der Rotkreuz-<br />
Kantonalverbände, Samariterinnen und Samariter,<br />
Lebensretterinnen und Lebensretter etc. Es sei<br />
notwendig, sagte der SRK-Präsident, die Anerkennung<br />
der Freiwilligenarbeit zu fördern. Das kostet<br />
zwar, bringt aber auch Gewinn, wie Nationalratspräsidentin<br />
Chiara Simoneschi-Cortesi ergänzte:<br />
Freiwillige Einsätze fördern die soziale Kompetenz<br />
und tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei.<br />
WISSEN UND ERFAHRUNG AUSTAUSCHEN<br />
Das SRK-Kompetenzzentrum Freiwilligenarbeit wur -<br />
de Anfang 2008 gegründet. Es hat zum Ziel, den<br />
Austausch von Wissen und Erfahrung unter den<br />
SRK-Organisationen zu fördern und sie fachlich zu<br />
beraten und zu unterstützen. Weiter koordiniert es<br />
das Angebot von Management-Instrumenten und<br />
erarbeitet Vorschläge, um die strategischen Ziele<br />
umzusetzen.<br />
Im Berichtsjahr koordinierte das Zentrum die Fachgruppe<br />
Freiwilligenarbeit und arbeitete am Projekt<br />
«Begegnung». Damit soll die Vielfalt der Arbeit,<br />
die innerhalb des SRK freiwillig geleistet wird,<br />
sichtbar gemacht werden. Das Zentrum engagiert<br />
sich zudem in der Trägerschaft der Internet-Stellenbörse<br />
freiwilligenjob.ch Darüber hinaus erarbeitete<br />
es mit dem Kompetenzzentrum Jugend die<br />
Basis <strong>für</strong> eine Dreijahreskampagne, die auf 2011<br />
hin – auf das Jahr der Freiwilligen – einen Strauss<br />
an Aktionen bereit hält.<br />
ARBEIT VON FREIWILLIGEN ANERKENNEN<br />
Freiwillige und ehrenamtliche Arbeit fördern ist<br />
das Ziel von «forum freiwilligenarbeit.ch». Ihm gehören<br />
82 Organisationen an. Das Kompetenzzentrum<br />
Freiwilligenarbeit führt die Geschäftsstelle<br />
des Forums seit September 2008 im Mandatsverhältnis<br />
und setzt sich da<strong>für</strong> ein, dass die Arbeit<br />
von Freiwilligen und Ehrenamtlichen anerkannt<br />
wird. Das Forum engagiert sich da<strong>für</strong>, dass die<br />
persönlichen Kompetenzen, die man beim freiwilligen<br />
Einsatz erwirbt, in der Arbeitswelt Anerkennung<br />
finden.<br />
Foto: Carmela Harshani Odoni<br />
Zum Beispiel beim Integrationsprogramm «mitten unter uns»:<br />
SRK-Freiwillige im Einsatz.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 21
PILOTKURS: BABYSITTING PLUS<br />
Kontakte zu Schweizer Familien<br />
Zum einen gibt es die Eltern, die einen Babysitter suchen, der nicht zu jung ist und auch am<br />
Tag einsatzbereit ist. Zum anderen gibt es Migrantinnen, die Schweizer Familien kennenlernen<br />
möchten. Zusammen gibt das den Kurs Babysitting plus.<br />
Den traditionellen Babysitting-Kurs der Rotkreuz-<br />
Kantonalverbände besuchen Jugendliche. Nun<br />
bietet der Kantonalverband Baselland den Kurs<br />
Babysitting plus an, der sich an erwachsene<br />
Migrantinnen richtet.<br />
Wie die Jugendlichen lernen sie die Kniffs und<br />
Tricks des Babysittens – und <strong>mehr</strong>: einerseits, wie<br />
sie im Notfall richtig reagieren. Andererseits vermittelt<br />
ihnen das Rote Kreuz die deutschen Ausdrücke,<br />
die nützlich sind, wenn man mit Kindern<br />
arbeitet. Schliesslich erhalten sie eine Einführung<br />
in die Gewohnheiten von Schweizer Familien, zum<br />
Beispiel in die hiesigen Erziehungsmethoden. Gut<br />
gerüstet sollen sie danach ihre neue Aufgabe<br />
wahrnehmen.<br />
GEGENSEITIGES BEDÜFRNIS<br />
Acht Teilnehmerinnen aus der Türkei, aus Sri Lanka<br />
und aus Spanien, zwischen 25 und 40 Jahre alt,<br />
haben den ersten Kurs des Kantonalverbands<br />
Baselland absolviert. <strong>Sie</strong> hoffen nun, Kontakte mit<br />
Schweizer Frauen zu knüpfen und damit der Integration<br />
einen Schritt näher zu kommen. Mit diesem<br />
Angebot erfüllt das Rote Kreuz nicht nur ein<br />
Bedürfnis von Migrantinnen, sondern auch von<br />
Eltern: Immer <strong>mehr</strong> wünschen, ihr Kind einem<br />
22<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Sich integrieren, indem man Kinder hütet: Migrantinnen als<br />
Babysitterinnen des Roten Kreuzes.<br />
etwas älteren Babysitter anzuvertrauen, der auch<br />
am Tag zur Verfügung steht. Das Rote Kreuz Baselland<br />
vermittelt den Familien die Adressen der ausgebildeten<br />
Migrantinnen.<br />
AUCH BEI JUGENDLICHEN BELIEBT<br />
Foto: Thierry Parel<br />
Das Rote Kreuz bietet den Babysitting-Kurs in allen<br />
Landesteilen an. Seit seiner Lancierung wächst<br />
die Nachfrage. 2008 waren es 7331 junge Frauen<br />
und Männer, die daran teilnahmen.<br />
KINDERBETREUUNG ZU HAUSE<br />
Time-out <strong>für</strong> gestresste Mütter<br />
Wer ein kleines Kind hat, ist meist auf Draht. Dank Rotkreuz-Gutscheinen zum<br />
Verschnaufen können sich Mütter hie und da eine Pause gönnen, auch in der Nacht.<br />
Der Gedanke dahinter: Gewalt an Kindern vorbeugen.<br />
Foto: SRK<br />
Damit die Hand im Stress nicht ausrutscht, können sich Mütter<br />
erholen – weil das Rote Kreuz Gutscheine abgibt.<br />
Müttern eine Chance geben aufzuatmen. Verhindern,<br />
dass sie zusammenbrechen. Einer Krise zuvorkommen:<br />
Das ist die Idee dieser Rotkreuz-<br />
Gutscheine, die Kinderärzte und -ärztinnen, Kinderpflege<br />
und Sozialdienste abgeben, wenn sie<br />
bei Müttern Anzeichen von Übermüdung fest -<br />
stellen.<br />
Zu einem symbolischen Preis können sie ihr Kind<br />
<strong>für</strong> ein paar Stunden der Kinderbetreuung des Roten<br />
Kreuzes anvertrauen. Gemäss einer Erhebung<br />
gehen die meisten Mütter, die dieses Angebot nutzen,<br />
einer Erwerbsarbeit nach und haben ein oder<br />
zwei Kinder – aber keine Verwandten und Bekannten,<br />
die sie unterstützen.<br />
GUTE NACHT<br />
Kinderschutzorganisationen und Organisationen,<br />
die sich <strong>für</strong> die Prävention von Gewalt an Kindern<br />
einsetzen, unterstützen diese Initiative des Roten<br />
Kreuzes Genf, Neuenburg und Freiburg. Seit 2008<br />
nimmt sich «Rotkäppchen» des Freiburgischen Roten<br />
Kreuzes auch in der Nacht Kindern an. Die Eltern<br />
können so die Nacht zu Hause oder auswärts<br />
verbringen und den neuen Tag frisch beginnen.<br />
NEU IN ZÜRICH UND SCHWYZ<br />
Die Kinderbetreuung des Roten Kreuzes ist nicht<br />
nur Müttern mit einem solchen Bon vorbehalten.<br />
<strong>Sie</strong> richtet sich an alle Eltern, die nicht wissen,<br />
wem sie ihr Kind anvertrauen können oder die selber<br />
wegen Krankheit oder Krise in Schwierigkeiten<br />
sind.<br />
Den Dienst gibt es in den Kantonen Aargau,<br />
Bern, Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Solothurn,<br />
Schaffhausen, Thurgau sowie in der ganzen Westschweiz<br />
und im Tessin, in insgesamt 17 Kantonen.<br />
In Zürich ist er 2008 eröffnet worden, in Schwyz<br />
Anfang 2009. Das Angebot wurde 2008 während<br />
64 412 Stunden in Anspruch genommen (Vorjahr:<br />
56 646 Stunden).<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 23
ROTES KREUZ KANTON WAADT<br />
Gut versorgt statt sozial isoliert<br />
Wie soll man einkaufen, wenn man sich kaum bewegen kann? Ältere und behinderte<br />
Menschen, die niemanden haben, der ihnen zur Hand geht, können Freiwillige des Roten<br />
Kreuzes Waadt rufen.<br />
Gefüllter Einkaufskorb, Kontakt inklusive: SRK-Freiwillige<br />
engagieren sich beim Einkaufsdienst.<br />
<strong>Sie</strong> begleiten Personen mit eingeschränkter Mobilität<br />
beim Einkaufen. Das gewährleistet älteren<br />
und behinderten Menschen Sicherheit und ist<br />
gleichzeitig eine Chance, frische Luft zu schnappen<br />
und soziale Kontakte zu pflegen. Ein Anruf ins<br />
Rote Kreuz Waadt genügt, um vom Einkaufsdienst<br />
gratis Gebrauch zu machen. 220 Personen im Alter<br />
zwischen 60 und 101 Jahren nutzten im Berichtsjahr<br />
regelmässig diese Gelegenheit.<br />
24<br />
Foto: Ueli Hiltpold<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
KOCHEN STATT DÖSEN<br />
Der Einkaufsdienst versorgt 38 sozial isolierte<br />
Menschen, die es nicht <strong>mehr</strong> schaffen, aus dem<br />
Haus zu kommen, mit Lebensmitteln. Die Zeit, die<br />
man in der Küche verbringt, ist Zeit <strong>für</strong> sich selber<br />
und sinnvoller genutzt, als wenn man vor dem<br />
Fernseher döst... Der Besuch der Einkäuferinnen<br />
und Einkäufer des Roten Kreuzes ist meist ein spezieller<br />
Moment <strong>für</strong> einsame Menschen: Da ist<br />
plötzlich jemand, der einem zuhört.<br />
MENSCHEN OHNE ARBEIT INTEGRIEREN<br />
Bei diesem Angebot des Roten Kreuzes kommen<br />
nebst den Freiwilligen auch bezahlte Mitarbeite -<br />
rinnen und Mitarbeiter zum Einsatz, die ihren<br />
An spruch bei der Arbeitslosenversicherung aus ge -<br />
schöpft haben und über wenig anerkannte berufliche<br />
Qualifikationen verfügen. Die Idee dahinter:<br />
Menschen ohne Arbeit integrieren.<br />
Seit dem Ende der Pilotphase wird der Einkaufsdienst<br />
vom Staat finanziell unterstützt. Er ist offiziell<br />
als Mittel anerkannt, um Fehlernährung vorzubeugen.<br />
ROTES KREUZ KANTON GENF<br />
Junge Arbeitslose am Herd<br />
Jung, ohne Ausbildung, ohne Job: So ist es schwierig, sich eine Zukunft aufzubauen. Eine<br />
Passerelle im Café Solférino in Genf kann jungen Arbeitslosen helfen, auf eigenen Füssen zu<br />
stehen.<br />
Der Menü-Tipp des Tages? Ein Dorsch à la provençale,<br />
begleitet von Risotto mit weissen Truffes.<br />
Das Café Solférino in Genf, das Anfang September<br />
2008 seine Türe geöffnet hat, ist ein aussergewöhnlicher<br />
Ort: Hier werden nicht nur köstliche<br />
Gerichte serviert. Hier macht das SRK Kanton<br />
Genf junge Arbeitslose mit einem Motivations -<br />
semester (semo) <strong>für</strong> die Arbeitswelt fit. Dieses Integrationsprogramm<br />
richtet sich an Menschen<br />
zwischen 16 und 25, welche die obligatorische<br />
Schulzeit hinter sich haben.<br />
LIEBE ZUR ARBEIT<br />
Während des Monats, den sie im Café Solférino<br />
verbringen, haben sie die Chance, sich zu bewähren:<br />
beim Kochen, beim Servieren, beim Abwaschen<br />
und Putzen. So finden viele von ihnen wieder<br />
Freude am Lernen – und Freude an sich selber.<br />
Eine neue Erfahrung <strong>für</strong> sie, hatten sie doch mit<br />
schulischem Misserfolg zu kämpfen und sind darum<br />
gefährdet, auf die schiefe Bahn zu geraten.<br />
Die Personen, die sie betreuen, vermitteln ihnen<br />
Werte wie die Liebe zur Arbeit, Respekt, Pünktlichkeit,<br />
Hygiene.<br />
2008 haben 17 junge Menschen im Café Solférino<br />
ihre Sporen abverdient. Die meisten Absolventinnen<br />
und Absolventen schaffen es danach, in der<br />
Arbeitswelt Fuss zu fassen. Der Name des Cafés<br />
bezieht sich auf den Ort, an dem die Bewegung<br />
des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes<br />
entstanden ist (vgl. Seite 27).<br />
BIOGEMÜSE UND BLUMEN<br />
Das Essen wird mit Biogemüse zubereitet aus einem<br />
Gewächshaus des Roten Kreuzes Genf, einem<br />
weiteren Puzzle von semo. Auf zwei Parzellen<br />
pflanzen junge Menschen ohne Arbeit mit Be -<br />
gleitung nebst Gemüse auch Blumen an.<br />
Das kantonale Arbeitsamt unterstützt semo, das<br />
nebst dem Café weitere Ateliers anbietet: Informatik<br />
und Multimedia, Aktualisierung des Allgemeinwissens,<br />
berufliche Orientierung, Exkursionen,<br />
Besuche bei Unternehmen, sportliche Aktivitäten.<br />
Foto: SRK Kanton Genf<br />
Hier im Café Solférino wird geputzt, gekocht, gebraten und<br />
gegessen.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 25
ROTES KREUZ BEIDER APPENZELL<br />
100 Jahre wollen gefeiert sein<br />
Seit 100 Jahren ist das Rote Kreuz im Kanton Appenzell präsent. Zu Beginn linderte es die<br />
Folgen von Grippe und Tuberkulose. Heute setzt es sich unter anderem <strong>für</strong> die Prävention<br />
von Gewalt ein.<br />
Eine Ausstellung über Henry Dunant und ein Freiwilligenfest:<br />
Das waren die Meilensteine des 100-Jahre-Jubiläums beider<br />
Appenzell.<br />
Am 8. März 1908 wurde die Rotkreuz-Sektion Appenzell<br />
Ausserrhoden gegründet, ein Jahr später<br />
jene von Appenzell Innerrhoden. Seit 1999 bilden<br />
die beiden ehemaligen Sektionen den Rotkreuz-<br />
Kantonalverband beider Appenzell.<br />
Er kann auf das Engagement von rund 1<strong>30</strong> Frei -<br />
willigen zählen. Um sein 100-jähirges Bestehen zu<br />
feiern, haben sie sich im Juni in Heiden versammelt;<br />
in jenem Dorf, in der Rotkreuz-Gründer<br />
Henry Dunant 1910 starb. Im Rahmen der Festi-<br />
26<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
vitäten organisierte der Kantonalverband beider<br />
Appenzell zudem im Henry-Dunant-Museum in<br />
Heiden eine Spezialausstellung, die auch die Tätigkeit<br />
des Schweizerischen Roten Kreuzes illustriert.<br />
NAHRUNG FÜR DIE SOLDATEN<br />
Die erste Bewährungsprobe des Roten Kreuzes<br />
Appenzell war der Erste Weltkrieg: Es verteilte<br />
Soldaten, die an der Grenze stationiert waren,<br />
Nahrung und Geld. 1918 pflegte es Menschen,<br />
die sich mit dem Virus der Spanischen Grippe angesteckt<br />
hatten, die auch im Kanton Appenzell einige<br />
Opfer forderte. Zwischen 1919 und 1926<br />
kümmerte es sich um Tuberkulose-Kranke und war<br />
in der Prävention von Kropf und Alkoholabhängig-<br />
Foto: SRK<br />
keit tätig.<br />
SELBSTSTÄNDIGKEIT BEWAHREN<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen sich die<br />
Konturen des heutigen Kantonalverbands abzuzeichnen.<br />
Das Einsatzgebiet wurde breiter. Heute<br />
setzt er sich mit Angeboten wie Notrufsystem,<br />
Fahrdienst, Ergotherapie und Pflegekursen da<strong>für</strong><br />
ein, dass ältere und behinderte Menschen ihre<br />
Selbstständigkeit bewahren können. Weiter leistet<br />
er einen Beitrag, um Gewalt unter Jugendlichen zu<br />
verhindern.<br />
UND AUSSERDEM...<br />
Vor 150 Jahren hatte Henry Dunant die Idee zur<br />
Gründung des Roten Kreuzes, als er Zeuge der<br />
Schlacht von Solferino wurde. Um dieses Ereignisses<br />
zu gedenken, plant das SRK <strong>für</strong> <strong>30</strong>0 Jugendliche<br />
aus aller Welt eine symbolische Reise von Solferino<br />
nach Genf. <strong>Sie</strong> soll vom 28. Juni bis 4. Juli<br />
2009 stattfinden. Das SRK organisiert sie mit dem<br />
SRK Kanton Genf, der Föderation der Rotkreuzund<br />
Rothalbmondgesellschaften und dem IKRK sowie<br />
mit dem Italienischen Roten Kreuz. Auf den<br />
Spuren von Henry Dunant wollen die Jugendlichen<br />
der Bevölkerung zeigen, dass jede Person mit ihrem<br />
Engagement etwas bewegen und die Welt –<br />
zumindest im Kleinen – verändern kann. In Genf<br />
wollen die jungen Menschen die symbolträchtigen<br />
Orte des Roten Kreuzes erkunden und Vertretern<br />
der Welt, der Schweiz und der Genfer Regierung<br />
eine humanitäre Botschaft überbringen. Ein Fest<br />
mit der Genfer Bevölkerung soll einen fulminanten<br />
Schlusspunkt setzen.<br />
Die Rotkreuz-Kantonalverbände setzen sich da<strong>für</strong><br />
ein, älteren und behinderten Menschen den<br />
Alltag zu erleichtern, damit sie so lange wie möglich<br />
zu Hause leben können. Zum Beispiel mit dem<br />
Notrufsystem: Die Zahl an Abonnentinnen und<br />
Abonnenten hat 2008 auf 9649 zugenommen.<br />
Beim Fahrdienst (12,1 Mio. Kilometer; Vorjahr:<br />
11,6 Mio. Kilometer), wie das Notrufsystem von<br />
den Allianz Suisse Versicherungen unterstützt, gab<br />
es eine Zunahme zu verzeichnen; ebenso beim<br />
Besuchsdienst sowie bei der Unterstützung <strong>für</strong><br />
Personen, die Angehörige pflegen. In den Sozial-<br />
und Entlastungsdiensten der Kantonalverbände<br />
engagieren sich 11164 Freiwillige.<br />
Seit 2000 angeboten, hat sich «chili», das Programm<br />
zum konstruktiven Umgang mit Konflikten,<br />
weiterentwickelt. Die 14 Rotkreuz-Kantonalverbände<br />
realisierten im Berichtsjahr 493 «chili»-<br />
Trainingstage. 5091 Kinder und Jugendliche (Vorjahr:<br />
2909 Kinder und Jugendliche) nahmen 2008<br />
an den Trainings teil. Seit 2008 bietet zudem eine<br />
Reihe der Kantonalverbände «chili» <strong>für</strong> Lehrkräfte<br />
und Schulgemeinden an.<br />
Für Kinder von Migranten organisiert das Rote<br />
Kreuz das Austauschprogramm mit Schweizer<br />
Fami lien «mitten unter uns», an dem im Berichtsjahr<br />
412 Kinder teilnahmen (2007: 440 Kinder).<br />
Die Aktion 2 x Weihnachten erhielt 2008/09<br />
62 500 Geschenkpakete. Dies bedeutet eine<br />
leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr (620 00).<br />
40 Primarschulklassen in der Schweiz sammelten<br />
Geschenke und verschiedene Unternehmen unterstützen<br />
die Aktion mit Warenlieferungen, so Coop<br />
mit Gütern im Wert von rund 500 000 Franken.<br />
Die Rotkreuz-Kantonalverbände sowie die nationalen<br />
Rotkreuz-Gesellschaften in Bosnien-Herzegowina,<br />
in Weissrussland und in Moldawien verteilen<br />
die Geschenke an Bedürftige. Partner der<br />
Aktion sind SRG SSR idée suisse, die Schweizerische<br />
Post und das SRK.<br />
Rund 35 Jugendliche aus der Schweiz und einige internationale<br />
Gäste aus Frankreich und Belgien verbrachten<br />
eine Woche im Sommercamp across.<br />
<strong>Sie</strong> beschäftigten sich mit Themen wie kulturelle<br />
Identität, Diskriminierung und Klimaveränderung.<br />
Weiter versuchten sie sich im Rettungsschwimmen,<br />
erlernten die Herz-Lungen-Wieder belebung und<br />
erhielten Einblick in die Kampagne «Ich Rassist!?»<br />
des Jugendrotkreuzes. Das Rahmenprogramm<br />
reichte von einem Postenlauf mit SLRG-Jugendlichen<br />
über einen Ausflug auf den Rellerligrat bis zu<br />
einem Theaternachmittag mit dem Mimen Samuel<br />
Sommer.<br />
Der SRK-Suchdienst ist 2008 vom Sekretariat<br />
der Kantonalverbände (SKV) in die Abteilung Integration<br />
und Rückkehr des Departements GI integriert<br />
worden. 231 Gesuche gingen ein. Der<br />
Dienst arbeitet mit dem IKRK und 100 nationalen<br />
Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zusammen,<br />
um vermisste Personen aufzuspüren.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 27
Foto: Carmela Harshani Odoni<br />
RETTUNG<br />
Das SRK rettet im<br />
In- und Ausland Menschenleben.
EURO 08<br />
SRK-Rettungskräfte<br />
wirkten im Hintergrund<br />
An der Fussball-EM haben Samariterbund, SLRG, Blutspende- und Rotkreuzdienst sowie<br />
Militär-Sanitäts-Verband einen Grosseinsatz geleistet.<br />
Einer der Samariter, die in Bern im Einsatz waren.<br />
Dass die Samariterinnen und Samariter an der<br />
Fussball-EM überhaupt und zur richtigen Zeit am<br />
richtigen Ort in Bern im Einsatz standen, da<strong>für</strong><br />
sorgte ein Koordinator. Schliesslich waren allein in<br />
<strong>30</strong><br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Foto: SSB<br />
Bern 251 Samariterinnen und Samariter gegen<br />
15 000 Stunden vor Ort: An Spieltagen waren es<br />
70, an Nicht-Spieltagen 40 Leute im Schichtbetrieb.<br />
Gesamtschweizerisch setzten sich die Sama-<br />
Konzentration und Organisation, das ist das A und O bei<br />
einem Anlass wie der Fussball-Europameisterschaft.<br />
riterinnen und Samariter rund 100 000 Stunden<br />
ein. Gefragt war das Know-how der Samariterinnen<br />
und Samariter <strong>für</strong> vieles: Verbände anlegen,<br />
kleinere medizinische Probleme beheben, Betrunkene<br />
betreuen.<br />
Auch die SLRG (Schweizerische Lebensrettungs-<br />
Gesellschaft) leistete einen Beitrag zur Sicherheit<br />
von Fussballfans und Gästen: In Bern waren<br />
50 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer an<br />
der Aare beim Marzili im Einsatz. So beobachteten<br />
sie den Fluss täglich von 10 bis 20 Uhr. Für den<br />
Ernstfall stand ein Motorboot zur Verfügung.<br />
SANITÄTSDIENST UNTERSTÜTZT<br />
Foto: SSB<br />
Während dieses Grossanlasses hatte der Sanitätsdienst<br />
der Armee an verschiedenen Standorten in<br />
der Schweiz den Auftrag, das öffentliche Gesundheitswesen<br />
bei Bedarf zu unterstützen. Dabei war<br />
auch das Engagement des Rotkreuzdienstes<br />
(RKD) nötig. 35 RKD-Angehörige leisteten Einsätze<br />
von 4 Tagen bis zu 4 Wochen.<br />
Auch einige Sektionen des Militär-Sanitäts-Verbandes<br />
(SMSV) unterstützten den Sanitätsdienst.<br />
GENÜGEND BLUTSPENDEN GESICHERT<br />
Wegen der Euro 08 mussten ähnliche Auswirkungen<br />
wie bei der Fussballweltmeisterschaft 2006<br />
be<strong>für</strong>chtet werden: Damals waren die Blutspenden<br />
um bis die Hälfte zurückgegangen – ausgerechnet<br />
in einer Zeit, in der die Lager <strong>für</strong> die Zeit<br />
der Sommerferien hätten gefüllt werden müssen.<br />
Darum strahlte der Blutspendedienst gegen<br />
100 TV-Spots aus. Dank dieser und weiterer Massnahmen<br />
– Spenderwettbewerb, Plakate und Aufkleber,<br />
angepasste Öffnungszeiten in den Zentren<br />
– ist ein Rückgang an Blutspenden in dieser kritischen<br />
Phase vermieden worden.<br />
Fussball zaubert ein Lächeln aufs Gesicht.<br />
Foto: SSB<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 31
NEUER SAMARITER-KURS: NOTFÄLLE BEIM SPORT<br />
Von Spitzensportlern getestet<br />
Mit einigen Spitzensportlern hat der Schweizerische Samariterbund (SSB) zu Beginn 2008<br />
einen neuen Kurs lanciert: Notfälle beim Sport.<br />
Ex-Natifussballer André Egli (links) und Kunstturner Manuel<br />
Rickli helfen einer gestürzten Velofahrerin. Momentaufnahme<br />
der Kick-off-Veranstaltung zum Samariterkurs «Notfälle beim<br />
Sport».<br />
Er richtet sich zwar vorwiegend an Menschen, die<br />
Sport als Hobby und Ausgleich betreiben. Einige<br />
Spitzensportlerinnen und -sportler liessen es sich<br />
aber nicht nehmen, die Kick-off-Veranstaltung mitzugestalten,<br />
über welche die Schweizer Medien<br />
rege berichteten. Orientierungslauf-Weltmeister<br />
Matthias Merz, Fussballtrainer und Ex-Nationalspieler<br />
Andy Egli, Marathonläufer Christian Belz,<br />
Velo-Trial-Weltmeisterin Karin Moor und Kunstturner<br />
Manuel Rickli unterstützten die Samariterinnen<br />
und Samariter bei der Lancierung ihres neusten<br />
Kursangebotes.<br />
32<br />
Foto: SSB<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
IN 1200 SAMARITERVEREINEN LERNBAR<br />
Wer Sport treibt, weiss: Zum Wettkampf und zum<br />
Training können Verletzungen und Verstauchungen<br />
gehören. Obwohl fachkundige Samariterinnen<br />
und Samariter bei vielen Sportanlässen zur<br />
Stelle sind, gibt es immer wieder Unfälle oder Verletzungen,<br />
bei denen Aktive und Trainer selber Erste<br />
Hilfe leisten müssen. Aus diesem Grund hat<br />
der SSB den Kurs «Notfälle beim Sport» geschaffen,<br />
den 1200 Personen im Berichtsjahr besuchten.<br />
1200 Samaritervereine im ganzen Land erteilen<br />
ihn.<br />
AUF DEM NEUSTEN STAND<br />
Er vermittelt in sechs Stunden die wichtigsten Regeln,<br />
um Erste Hilfe zu leisten. Themen des Kurses<br />
sind Zerrungen, Verstauchungen, Knochenbrüche,<br />
wie sie beim Sport oft vorkommen. Angesprochen<br />
werden Herzinfarkt und Hirnschlag. Weiter behandelt<br />
wird das Verhalten im Notfall, richtiges<br />
Alarmieren und das Beobachten von Patientinnen<br />
und Patienten.<br />
Das Fazit von Andy Egli: «Man muss zwingend<br />
Fortbildungskurse in Erster Hilfe besuchen, um auf<br />
dem neuesten Stand zu sein.»<br />
NACH DEM BOOTSUNFALL AUF DER KANDER<br />
Rotkreuzdienst hilft Angehörigen<br />
Erste Erfahrungen mit dem Einsatz an einer Hotline hatte der Rotkreuzdienst (RKD) 2004<br />
beim Tsunami gesammelt. Nun kam dieses Know-how nach dem Unfall auf der Kander zum<br />
Zug.<br />
Foto: RKD<br />
Heisse Ohren an der Hotline: Elf RKD-Frauen waren im Einsatz<br />
nach dem Unglück von Armee-Angehörigen auf der Kander.<br />
Nach dem Bootsunfall von Angehörigen der Armee<br />
auf der Kander im Berner Oberland im Juni<br />
richtete die Armee eine Informationsstelle <strong>für</strong> betroffene<br />
Angehörige ein. Kurz nach dem Mittag<br />
des Unglückstags erhielt der RKD vom VBS (Verteidigung<br />
Bevölkerungsschutz und Sport) den Auftrag,<br />
zur Entlastung der Armee Personal <strong>für</strong> die<br />
Hotline zur Verfügung zu stellen. Zwei Stunden<br />
später sassen die ersten Angehörigen des RKD an<br />
einem der fünf Telefone in Bern und nahmen Anfragen<br />
und Hinweise entgegen von besorgten Angehörigen<br />
und von Soldaten.<br />
GROSSES ENGAGEMENT<br />
Laufend wurden die neusten Erkenntnisse bekanntgegeben:<br />
die Namen der bis dahin geborgenen<br />
Verletzten, später der Todesopfer. Die RKD-<br />
Chefin unterstützte die Frauen vor Ort und<br />
koordinierte über <strong>mehr</strong>ere Tage ihre Einsätze.<br />
Die elf meist jungen Frauen erfüllten ihre Aufgabe<br />
mit grossem Engagement. In Gesprächen wurde<br />
deutlich, dass dieser Einsatz <strong>für</strong> sie belastend war,<br />
so dass sich einzelne psychologisch betreuen liessen.<br />
VERSTÄNDNISVOLLE STIMMEN<br />
Nach diesem positiven Einsatz hat das Interesse<br />
von Angehörigen des RKD stark zugenommen,<br />
sich in psychologischer Nothilfe ausbilden zu lassen<br />
und auch in Zukunft Betreuungsteams und Einsatzkräften<br />
dabei zu helfen, belastende Bewährungsproben<br />
zu meistern.<br />
Es zeigte sich, wie wichtig es <strong>für</strong> Angehörige ist,<br />
nach einem einschneidenden Ereignis mit freundlichen,<br />
verständnisvollen Stimmen am Telefon<br />
sprechen zu können. Auch nach dem Tsunami<br />
2004 war der RKD an der Hotline des EDA (Eidgenössisches<br />
Departement <strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten)<br />
zum Einsatz gekommen.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 33
SCHWEIZERISCHE RETTUNGSFLUGWACHT<br />
Neue Basis <strong>für</strong> Rega-Helis<br />
14 215 Einsätze hat die Rega 2008 organisiert, 39 Einsätze pro Tag. Zudem nahm die nun<br />
grösste Basis in Interlaken den Flugbetrieb auf.<br />
An 365 Tagen im Jahr während 24 Stunden sind die<br />
Rega-Rettungsmannschaften im Einsatz. 39-mal im<br />
Tag Ernstfall (vgl. Box) bedeutet ein gerüttelt Mass<br />
an Ausbildung, Verfügbarkeit und Know-how.<br />
Obschon die Anzahl der Rega-Einsätze seit vielen<br />
Jahren stetig steigt, war es nie ihr Ziel, möglichst<br />
viel zu fliegen. Denn hinter den meisten Einsätzen<br />
verbergen sich Schicksalsschläge und Leid. Der<br />
Anspruch der Rega lautet: «Wir sind da, wenn<br />
man uns braucht.» Ihr primäres Anliegen ist es, Patientinnen<br />
und Patienten so schnell wie möglich<br />
medizinische Hilfe zu leisten.<br />
VON GSTEIGWILER NACH INTERLAKEN<br />
Zum Wohle der Patientinnen und Patienten optimiert<br />
die Rega stetig Einsatzmittel und Infrastruktur.<br />
So bezog die Berner Oberländer Crew, jahrelang<br />
in Gsteigwiler stationiert, 2008 auf dem<br />
Flugplatz Interlaken ihre neuen Räumlichkeiten<br />
und nahm den Flugbetrieb im Mai auf.<br />
Dem Bezug waren lange Planungsarbeiten vorausgegangen.<br />
Im Mai 2007 wurde mit dem Bau begonnen.<br />
Für die heute grösste Rega-Basis muss te<br />
fast die Hälfte des Gebäudes umgenutzt werden.<br />
Eine Trennwand wurde eingerichtet, zwei neue<br />
Hallentore eingefügt und die komplette Infrastruktur<br />
ins bestehende Gebäude eingebaut.<br />
34<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Beim Umbau mit Kosten in der Höhe von 2,3 Millionen<br />
Franken kamen zum grössten Teil lokale<br />
Unternehmen zum Zug. Der Ausbau umfasste insgesamt<br />
1<strong>30</strong>0 m² Hallenfläche, über 500 m²<br />
Nebenräume sowie 1400 m² Vorplatz.<br />
Foto: Rega<br />
Die nun grösste Basis in Interlaken hat den Betrieb aufgenommen.<br />
Im Bild die Basis Basel.<br />
DIE REGA 2008<br />
14 215 organisierte Einsätze<br />
10 425 Helikopter-Einsätze<br />
1<strong>30</strong>4 Einsätze Flächenflugzeuge<br />
2486 übrige Einsätze<br />
2140 000 Gönnerinnen und Gönner<br />
UND AUSSERDEM...<br />
Katastrophen zu verhindern und zu helfen,<br />
falls sie doch eintreffen, ist eine der fundamentalen<br />
Aufgaben des Roten Kreuzes und des Roten<br />
Halbmondes. In der Schweiz waren die Rotkreuz-<br />
Kantonalverbände bislang in diesem Bereich<br />
wenig aktiv, weil die Rolle des Bevölkerungsschutzes<br />
beim Staat liegt. <strong>Sie</strong> haben jedoch ein Potenzial,<br />
das sie ausschöpfen möchten: Know-how und<br />
Kompetenzen im Stellen von Freiwilligen zum Beispiel.<br />
Ein neuer Leitfaden zur Hilfe bei Katastrophen<br />
in der Schweiz lädt die Kantonalverbände<br />
ein, ihre Rolle diesbezüglich zu analysieren. Es<br />
geht vor allem darum, sich in die bestehenden<br />
Strukturen zu integrieren und dabei Erfahrungen<br />
und Kompetenzen zu nutzen.<br />
SCHWEIZERISCHER SAMARITERBUND SSB<br />
28 Teams aus 27 Ländern beteiligten sich im Juni<br />
in Liverpool am internationalen Samariter-<br />
Wettkampf Face 2008 (First Aid Convention in<br />
Europe). Die Schweizer Equipe aus Roggwil BE erreichte<br />
den 9. Rang. Im anspruchsvollen Wettkampf<br />
hatten die Teams bei Regen und Kälte<br />
14 Unfallszenarien zu bewältigen.<br />
Trotz kühlem und regnerischem Wetter erlebten<br />
über 1100 Samariterinnen und Samariter in<br />
Schwarz see an den Samariterwettkämpfen im<br />
September zwei fröhliche Tage. 800 Samariterinnen<br />
und Samariter in rund 200 Teams beteiligten<br />
sich am Wettkampf. Für die Organisation sorgten<br />
<strong>30</strong>0 Helferinnen und Helfer aus dem Samariterverein<br />
Plaffeien, dem Samariterverband des Kantons<br />
Freiburg sowie aus dem SSB-Zentralsekretariat.<br />
Die Frühdefibrillation wird bei der Laienhilfe<br />
grosse Bedeutung erlangen. Der SSB bereitet einen<br />
Grundkurs <strong>für</strong> Laien vor, der gleichzeitig die<br />
Techniken der Herz-Lungen-Wiederbelebung und<br />
die automatische externe Defibrillation umfassen<br />
wird. Die technischen Kader der Kantonalverbände<br />
und der Samaritervereine wurden in die<br />
neuen Techniken eingeführt. Gleichzeitig traf der<br />
SSB Vorbereitungen, um die Anerkennung des<br />
Grundkurses durch die schweizerischen und europäischen<br />
Fachgremien zu erlangen.<br />
Der Tag könnte kommen, an dem gemeldet wird,<br />
dass das H5N1-Virus (Vogelgrippe) von Mensch<br />
zu Mensch übertragbar sei. Nachdem Mitte Jahr<br />
die Unterlagen <strong>für</strong> einen sechsstündigen Kurs über<br />
die Pflege bei ansteckenden Krankheiten in den<br />
drei Landessprachen fertig gestellt waren, führten<br />
25 SRK-Kursleiterinnen bis Ende des Jahres die<br />
ers ten 140 SSB-Vertreterinnen und -Vertreter in<br />
die Erteilung des Kurses ein.<br />
Als erste Organisation hat der SSB die Zertifizierung<br />
gemäss NPO-Code (Kodex gemeinnütziger<br />
Organisationen) bestanden. Dieser soll sichern,<br />
dass die strategischen Leitungsaufgaben wirksam<br />
erfüllt werden. Er formuliert Kriterien <strong>für</strong> Führungsstrukturen<br />
und regelt das Miteinander von<br />
ehrenamtlicher, freiwilliger und entlöhnter Tätigkeit<br />
innerhalb des SSB. Die Zewo (Schweizerische<br />
Fachstelle <strong>für</strong> gemeinnützige, <strong>Spenden</strong> sammelnde<br />
Organisationen) prüft die Organisationen, die<br />
sich diesem Kodex unterstellen.<br />
SCHWEIZERISCHE LEBENSRETTUNGS-<br />
GESELLSCHAFT SLRG<br />
Die SLRG feierte 2008 ihr 75-jähriges Bestehen.<br />
27 500 Mitglieder und 500 000 Personen, die ein<br />
Brevet erworben haben, unterstreichen die eindrückliche<br />
Erfolgsgeschichte. Im Jubiläumsjahr luden<br />
die SLRG-Sektionen zu Seeüberquerungen,<br />
Flussschwimmen und Rettungsübungen ein. Eine<br />
Jubiläumsgala, eine grosse Rettungsübung im<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 35
In 75 Jahren hat eine halbe Million Menschen ein SLRG-Brevet erworben.<br />
Herbst und eine Jubiläumspublikation, die im Dezember<br />
erschien, rundeten das SLRG-Programm<br />
zum 75. Geburtstag ab.<br />
Die SLRG hat im Mai 2006 das Präventionsprogramm<br />
«Das Wasser und ich» lanciert. Es<br />
kommt bei Kindern, Kindergärtnerinnen und Eltern<br />
sehr gut an. Ende 2008 haben die Rettungsschwimmerinnen<br />
und -schwimmer der SLRG 9290<br />
Kinder (2007: 6538) in 561 Kindergärten (2007:<br />
375) besucht. Begleitet haben sie der Wassertropfen<br />
Pico und brevetierte Rettungsschwimmer als<br />
Wasserbotschafter, welche die Kinder spielerisch<br />
mit dem sicheren Verhalten im und am Wasser<br />
vertraut machen.<br />
Im Mai überreichte die SLRG in Bern der Konferenz<br />
der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und<br />
36<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
-direktoren (EDK) die Petition «Schulschwimmen<br />
<strong>für</strong> alle» mit 44 180 Unterschriften. Damit<br />
forderte sie die EDK auf, den Schwimmunterricht an<br />
den Volksschulen <strong>für</strong> obligatorisch zu erklären und<br />
den Betreuungspersonen eine fundierte Ausbildung<br />
anzubieten. Mit Besorgnis stellt die SLRG fest, dass<br />
immer weniger Kinder und Jugendliche schwimmen<br />
können. Die EDK lehnte eine eidgenössische Regelung<br />
des Schulschwimmens ab und betonte, Kinder<br />
zum Schwimmen zu befähigen, liege in der gemeinsamen<br />
Verantwortung von Eltern, Schulen sowie<br />
Sportvereinen und -verbänden. Mittlerweile haben<br />
verschiedene Treffen stattgefunden, an denen EDK-<br />
Vertretungen, SLRG und weitere interessierte Orga -<br />
nisationen teilnahmen. Dabei bringt die SLRG als<br />
Expertin bezüglich Sicherheit und Rettung im und<br />
am Wasser ihr Know-how ein.<br />
Foto: SLRG<br />
Im Einsatz, um Leben zu retten – und das seit nun<strong>mehr</strong><br />
75 Jahren: die SLRG.<br />
Zum 61. Mal forderten sich im August Rettungsschwimmerinnen<br />
und -schwimmer an den Schweizer<br />
Meisterschaften der SLRG heraus. 700 Personen<br />
in 127 Teams massen sich in fairem<br />
sportlichem Wettkampf. Die Disziplinen entsprechen<br />
realen Rettungssituationen. Bei den Damen<br />
gewann die Sektion Innerschwyz vor der Sektion<br />
Reiden. Auch bei den Herren triumphierten die<br />
Innerschwyzer: <strong>Sie</strong> gewannen vor Baden-Brugg.<br />
Dabei geht es nicht alleine um <strong>Sie</strong>g oder Niederlage.<br />
Sich begegnen, Gedanken austauschen –<br />
auch das ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
wichtig.<br />
SCHWEIZERISCHER<br />
MILITÄR-SANITÄTS-VERBAND SMSV<br />
Mit 123 Jugendlichen im Alter von 13 bis<br />
22 Jahren wurde das Ausbildungslager Aula in<br />
Schwarz see (FR) 2008 erfolgreich durchgeführt.<br />
Die Jugendlichen liessen sich in Nothilfe, Krankenpflege,<br />
Gruppenführung und Einsatzleitung ausbilden.<br />
Zum ersten Mal bauten sie eine Sanitätshilfestelle<br />
auf.<br />
Foto: SLRG<br />
Foto: Carmela Harshani Odoni<br />
Bereit <strong>für</strong> den Einsatz: das Zweiergespann aus Mensch und<br />
Hund.<br />
Der SMSV umfasste per Ende Jahr 23 Sektionen<br />
mit rund 500 Aktivmitgliedern, eingeteilt in die<br />
3 Regionen Ost, Mitte und Romandie.<br />
SCHWEIZERISCHER VEREIN<br />
FÜR RETTUNGSHUNDE REDOG<br />
Höhepunkt war die erfolgreiche Teilnahme der<br />
Katastrophenrettungshunde-Teams an der Zertifizierung<br />
der Rettungskette Schweiz nach INSARAG<br />
(International Search and Rescue Advisory Group).<br />
Des weiteren hat REDOG neue Wege zur Ergänzung<br />
ihres Einsatzspektrums aufgegleist: Der Verein<br />
hat begonnen, Hunde, die nach Leichen suchen<br />
und Mantrailer auszubilden. Mantrailer er mög -<br />
lichen es, Tage oder Wochen nach dem Verschwinden<br />
vermisste Personen zu suchen, auch in städtischem<br />
Gebiet.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 37
Foto: Grégoire Duruz<br />
AUSLAND<br />
Das SRK hilft Menschen in Not<br />
und unterstützt sie dabei,<br />
Katastrophen vorzubeugen und<br />
deren Folgen zu bewältigen.
WIEDERAUFBAU NACH DEM TSUNAMI<br />
Den Weg bereitet<br />
<strong>für</strong> eine bessere Zukunft<br />
Vier Jahre nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 ist der Wiederaufbau des SRK in Indonesien,<br />
Indien und Sri Lanka weitgehend abgeschlossen. In Dörfern und Schulen pulsiert das<br />
Leben, dank besserer Infrastrukturen ist die Bevölkerung <strong>für</strong> die Zukunft gewappnet.<br />
FISCHERDÖRFER IN INDIEN<br />
Die fünf Fischerdörfer, die das SRK in Südindien<br />
aufgebaut hat, sind fast vollständig erstellt. Von<br />
1904 Häusern waren Ende 2008 noch 80 im Bau.<br />
Weil die Bevölkerung bei Planung, Bau und Gestaltung<br />
mitgewirkt hat, haben sie einen persönlichen<br />
Charakter. Jeder Haushalt verfügt nun über<br />
eine Latrine. Zudem wurde begonnen, Brauchund<br />
Trinkwasser sowie Haushaltabfälle zu trennen.<br />
Drei Jahre will das SRK noch in Südindien aktiv<br />
sein, um sicher zu stellen, dass die Hygienemassnahmen<br />
nach dem Abschluss des Programms greifen<br />
und weitergeführt werden.<br />
Abfall sammeln in Indien: So kommen Frauen aus der ärmsten<br />
Einkommensschicht zu einem geregelten Einkommen.<br />
40<br />
Foto: Jonathan Hecke<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
SCHULEN UND DORFKLINIKEN<br />
IN INDONESIEN<br />
Im April 2008 wurde die Inshafuddin-Schule in<br />
Banda Aceh eröffnet. Es ist die zweite von drei<br />
Schulanlagen, die das SRK in der Provinz Aceh<br />
aufbaut. Die drei Gebäude mit Internaten <strong>für</strong><br />
1700 Kinder und Jugendliche sind erdbebensicher<br />
konzipiert und sollen bei Katastrophen als Schutz<br />
dienen.<br />
Auch die SRK-Gesundheitsprogramme in Aceh<br />
stehen kurz vor dem Abschluss. Zahlreiche Hebammen<br />
und Freiwillige des Indonesischen Roten<br />
Kreuzes wurden geschult. Die Bevölkerung nutzt<br />
die neun fertig gebauten Dorfkliniken rege.<br />
GLÜCKSKETTE<br />
Nothilfe und Wiederaufbau des SRK nach<br />
dem Tsunami umfassen ein Volumen von fast<br />
100 Mio. Franken. Den wesentlichsten Beitrag<br />
dazu leistete die Glückskette. <strong>Sie</strong> bewilligte<br />
Projektfinanzierungen von insgesamt 58,8 Mio.<br />
Franken. Dieser Betrag stammt aus <strong>Spenden</strong>,<br />
welche die Glückskette von der Bevölkerung in<br />
der Schweiz entgegennehmen konnte.<br />
Die Familie Niroshan vor ihrem neu erbauten Haus in Sri Lanka.<br />
WOHNHÄUSER UND SPITÄLER<br />
IN SRI LANKA<br />
In Sri Lanka sind von den 7<strong>30</strong>0 Wohnhäusern<br />
<strong>mehr</strong> als 90 Prozent bewohnt. Zahlreiche Schulen,<br />
Kindergärten und Gemeinschaftsbauten, die das<br />
SRK zusammen mit der lokalen Bevölkerung gebaut<br />
hat, sind in Betrieb. Im Distrikt Batticaloa, wo<br />
viele Menschen wegen des Tsunami und des langjährigen<br />
Bürgerkriegs traumatisiert sind, hat das<br />
Rote Kreuz eine Rehabilitationsklinik <strong>für</strong> psychisch<br />
Kranke errichtet. Um die medizinische Versorgung<br />
und das Management zu verbessern, wurden zehn<br />
Spitäler mit computergestützten Informationssystemen<br />
versehen.<br />
Foto: David Prêtre, Strates<br />
GUTE ARBEIT ATTESTIERT<br />
Die unabhängige internationale Audit-Firma<br />
KPMG hat bestätigt, dass die Geldflüsse des<br />
Schweizer Konsortiums in Sri Lanka korrekt<br />
durchgeführt und die <strong>Spenden</strong> ohne Verlust <strong>für</strong><br />
die Tsunami-Opfer eingesetzt wurden. Im Rahmen<br />
des Programmes «Cash for Repair and Reconstruction»<br />
wurden in den Distrikten Matara<br />
und Tincomalee über 4400 Wohnhäuser neu<br />
gebaut oder repariert. Die Familien erhielten<br />
vom Schweizer Konsortium, dem neben dem<br />
SRK Heks, Deza und Glückskette angehörten,<br />
einen finanziellen Beitrag. Er ermöglichte es ihnen,<br />
ihr Haus selbständig zu reparieren oder<br />
neu zu bauen.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 41
HAITI<br />
Mobiles Nothilfe-Team<br />
im Einsatz<br />
3 medizinische Fachpersonen, 10 Logistik-Fachleute, 5<strong>30</strong> 000 Franken: Das ist der SRK-Beitrag<br />
<strong>für</strong> Opfer der Hurrikane in Haiti.<br />
Kinderärztin Isabelle Guess im Einsatz in der Gesundheitsstation<br />
des Roten Kreuzes in Haiti.<br />
Die Karibikinsel Haiti wurde zwischen Mitte August<br />
und Anfang September 2008 innerhalb von<br />
nur drei Wochen von vier schweren Hurrikanen<br />
heimgesucht. Überflutete Felder, weggespülte<br />
Strassen und zerstörte Häuser waren die Folge.<br />
Allein in der Region Gonaïves im Norden wurden<br />
mindestens 20 000 Familien obdachlos.<br />
10 000 FAMILIEN GEHOLFEN<br />
Das SRK setzte dabei sein mobiles Nothilfe-Team<br />
ein: die Logistik-ERU (Emergency Response Unit).<br />
Das SRK nahm im Auftrag der Föderation der Rotkreuz-<br />
und Rothalbmondgesellschaften die Ver-<br />
42<br />
Foto: SRK<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
antwortung wahr, die Hilfsgüter des Roten Kreuzes<br />
entgegenzunehmen und da<strong>für</strong> zu sorgen, dass<br />
sie weitertransportiert wurden. Zwischen September<br />
und November standen in drei Staffeln zehn<br />
Logistik-Fachleute aus der Schweiz im Einsatz. Mit<br />
dieser Dienstleistung ermöglichte das SRK, die<br />
Hilfsgüter der weltweiten Rotkreuz-Bewegung an<br />
insgesamt 10 000 notleidende Familien möglichst<br />
rasch zu verteilen.<br />
MEDIZINISCHE UNTERSTÜTZUNG<br />
Weiter beteiligte sich das SRK an einem mobilen<br />
Gesundheitsteam des Deutschen Roten Kreuzes,<br />
das in Gonaïves ein Notspital einrichtete. Zwei<br />
Ärzte und zwei Krankenschwestern des SRK leisteten<br />
je einen Monat medizinische Hilfe. Auch engagierte<br />
sich das SRK, indem es ein Fahrzeug ankaufte.<br />
Insgesamt leistete es in Haiti Nothilfe im<br />
Umfang von rund 5<strong>30</strong> 000 Franken.<br />
CHINA<br />
Zelte <strong>für</strong> zerstörte Bergdörfer<br />
Heftiges Erdbeben, intensive Hilfe: Das SRK entsandte seinen Cheflogistiker nach China und<br />
lieferte etliche Hilfsgüter.<br />
Im Mai erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8<br />
die Provinz Sichuan im Südwesten Chinas. Es forderte<br />
gegen 80 000 Menschenleben und machte<br />
rund fünf Millionen Menschen vorübergehend obdachlos.<br />
Die Internationale Föderation vom Roten<br />
Kreuz und Roten Halbmond hatte dazu aufgerufen,<br />
100 000 Zelte zur Verfügung zu stellen. Das<br />
Chinesische Rote Kreuz mobilisierte <strong>für</strong> Rettungsarbeiten<br />
und Erste Hilfe im ganzen Land 35 000<br />
Freiwillige.<br />
MIT DEM CHINESISCHEN ROTEN KREUZ<br />
Das SRK setzte <strong>für</strong> die Nothilfe 670 000 Franken<br />
ein, von denen die Direktion <strong>für</strong> Entwicklung und<br />
Zusammenarbeit (Deza) des Bundes rund die<br />
Hälfte zur Verfügung stellte. Die 1000 Zelte aus<br />
der Schweiz wurden in 36 Bergdörfern an die obdachlosen<br />
Familien verteilt. Daneben lieferte das<br />
SRK je 20 000 Decken und Wasserbehälter sowie<br />
6000 Plastikplanen. Der SRK-Cheflogistiker stand<br />
drei Wochen im Distrikt Qingchuan im Einsatz und<br />
arbeitete eng mit dem lokalen Roten Kreuz zusammen.<br />
Foto: SRK<br />
Planen und Decken, die das SRK in China beschafft hat,<br />
werden verladen, um sie an Menschen zu verteilen, die das<br />
Erdbeben obdachlos gemacht hat.<br />
DEZA<br />
Die Direktion <strong>für</strong> Entwicklung und Zusammen -<br />
arbeit des Bundes (Deza) hat die langfristige<br />
Entwicklungszusammenarbeit des SRK 2008<br />
mit einem Programmbeitrag von 3,4 Mio. Franken<br />
unterstützt. Für die humanitäre Not- und<br />
Katastrophenhilfe stellte sie dem SRK weitere<br />
2,8 Mio. Franken zur Verfügung.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 43
BURMA<br />
Hilfsaktion mit Tücken<br />
Das SRK beteiligte sich in Burma an der Hilfe des Roten Kreuzes <strong>für</strong> die Menschen, die von<br />
einem heftigen Wirbelsturm getroffen worden waren. Die SRK-Logistiker mussten sich zuerst<br />
aber mit der Einreise gedulden.<br />
Der Zyklon Nargis von Anfang Mai überflutete<br />
und verwüstete weite Teile des Irrawady-Deltas im<br />
Südwesten Burmas. Laut offiziellen Zahlen kamen<br />
dabei an die 140 000 Menschen ums Leben. Die<br />
Katastrophe machte 2,4 Millionen Menschen obdachlos<br />
und zerstörte die Reisfelder vieler Kleinbauern<br />
sowie die Existenzgrundlage der Fischer.<br />
VIELE FREIWILLIGE IM EINSATZ<br />
Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und<br />
Rothalbmondgesellschaften koordinierte die umfangreiche<br />
Hilfsaktion in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Roten Kreuz von Burma. Tausende Frei -<br />
willige des lokalen Roten Kreuzes evakuierten<br />
die Menschen, die von den Fluten bedroht waren<br />
und verteilten 2500 Tonnen Hilfsgüter. Über<br />
500 000 Personen erhielten Decken, Planen und<br />
Werkzeug-Sets, um Häuser zu reparieren.<br />
Das SRK sandte gleich nach der Katastrophe Decken,<br />
Küchensets, Plastikplanen, Wasserbehälter,<br />
Schlafmatten, Wasserentkeimungs-Tabletten; dies<br />
ab Kuala Lumpur und der Schweiz. Während fünf<br />
Monaten setzte es <strong>mehr</strong>ere Logistik-Delegierte<br />
ein. Für Hilfsgüter und Personaleinsatz wendete<br />
das SRK 600 000 Franken auf. Weiter stellte das<br />
SRK der Föderation <strong>30</strong>0 000 Franken zur Verfügung:<br />
Es leistete damit einen Beitrag dazu, die<br />
Hilfsgüter innerhalb von Burma zu transportieren.<br />
44<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Das Burmesische Rote Kreuz mit Wasser auf dem Weg in das<br />
zerstörte Delta von Ayeyarwady.<br />
WISSEN WEITERGEGEBEN<br />
Internationales Personal einzusetzen war zu Beginn<br />
sehr schwierig: Die Logistikdelegierten des<br />
SRK erhielten erst nach <strong>mehr</strong>eren Wochen Einreisevisa.<br />
Danach waren sie ab Mitte Juni zuständig<br />
da<strong>für</strong>, dass die vier Lagerhäuser des Burmesischen<br />
Roten Kreuzes in Yangon systematisch bewirtschaftet<br />
wurden und gaben ihr Wissen an die<br />
lokalen Logistikverantwortlichen weiter.<br />
Foto: John Sparrow/International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies<br />
KATASTROPHENVORSORGE IN BANGLADESCH<br />
Häuser, die den Wirbelstürmen<br />
trotzen<br />
Beim Wiederaufbau nach dem Zyklon Sidr in Bangladesch konzentriert sich das SRK darauf,<br />
die Menschen <strong>für</strong> künftige Katastrophen zu wappnen. Denn im südasiatischen Land kommt<br />
es alle paar Jahre zu Wirbelstürmen und schweren Überschwemmungen.<br />
Foto: Grégoire Duruz<br />
Bauarbeiter, vom SRK angestellt, konstruieren ein sturm -<br />
sicheres Dach.<br />
455 sturmsichere Häuser baut das SRK zusammen<br />
mit der lokalen Bevölkerung im Südwesten von<br />
Bangladesch. Der Zyklon Sidr brachte im November<br />
2007 Tod und Verwüstung. Sehr viele Menschen<br />
verloren damals ihr Obdach. Mit <strong>mehr</strong> als<br />
<strong>30</strong>0 Stundenkilometern fegte der Sturm über das<br />
Land und riss alles mit, was nicht fest verankert<br />
war – insbesondere die aus leichtem Holz und Palmenzweigen<br />
erstellten Häuser.<br />
LEHM UND BAMBUSMATTEN<br />
Das soll bei einem möglichen nächsten Zyklon<br />
nicht wieder passieren. Beim Wiederaufbau, den<br />
die Glückskette zu 80 Prozent finanziert, verwendet<br />
das SRK Betonpfeiler, die tief im Boden verankert<br />
werden. Die Dächer bestehen aus Wellblech<br />
und Metall, der Rest aus lokalen Baumaterialien,<br />
die den Menschen vertraut und leicht zu ersetzen<br />
sind: Lehm <strong>für</strong> die Böden, Bambusmatten <strong>für</strong> die<br />
Wände.<br />
SAUBERES WASSER<br />
Die Familien packen beim Bau mit an. <strong>Sie</strong> sind zuversichtlich,<br />
dass sie bei einem nächsten Mal nicht<br />
<strong>mehr</strong> so schwer getroffen werden. 180 Häuser hat<br />
das SRK im Jahr 2008 fertiggestellt. Zudem wurden<br />
zwölf Trinkwasser-Fassungen repariert, die<br />
beim Wirbelsturm beschädigt worden waren. Dadurch<br />
haben 350 Familien wieder Zugang zu sauberem<br />
Wasser. Über die Bautätigkeit hinaus vernetzt<br />
das SRK die verstreut lebenden Kleinbauern<br />
in Dorfgruppen und führt Kurse durch in Erster<br />
Hilfe, gesunder Ernährung und Hygiene.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 45
OPFER VERGESSENER KATASTROPHEN<br />
Gesundheitsposten<br />
<strong>für</strong> Eritreas Dörfer<br />
In abgelegenen Bergdörfern Eritreas unterstützt das SRK die Bevölkerung dabei, die medizinische<br />
Grundversorgung aufzubauen. Denn in dieser vergessenen Region im nordöstlichen<br />
Afrika fehlt es an allem.<br />
Rat und Medikamente <strong>für</strong> eine Mutter mit ihren zwei kleinen<br />
Kindern im Gesundheitsposten, den das SRK mitgebaut hat.<br />
Bei Krankheiten und Unfällen sind die Menschen in<br />
vielen Dörfern Eritreas ganz auf sich allein gestellt.<br />
Transportmittel gibt es kaum und der <strong>mehr</strong>stündige<br />
Fussmarsch in die nächste Ortschaft mit<br />
medizinischer Versorgung ist <strong>für</strong> Kranke oft viel zu<br />
strapaziös. Vor allem Kinder leiden darunter, denn<br />
ohne Behandlung werden Durchfall, Malaria oder<br />
Lungenentzündung rasch lebensbedrohend. Auch<br />
Geburten sind mit hohen Risiken behaftet.<br />
Darum baut das SRK in zwei besonders schlecht<br />
erschlossenen Regionen im Süden des Landes Gesundheitsposten<br />
und bildet Dorfleute zu Gesundheitsberaterinnen<br />
und -beratern aus. Jeder Posten<br />
ist <strong>für</strong> fünf Dörfer zuständig, das Einzugsgebiet<br />
46<br />
Foto: SRK, Katharina Schindler<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
beträgt bis zu zwölf Kilometer. Damit auch schwierige<br />
Geburten erfolgreich verlaufen, bildet das<br />
SRK zudem traditionelle Hebammen in Kursen weiter.<br />
28 Gesundheitsposten <strong>für</strong> 140 Dörfer waren<br />
2008 in Betrieb, wo hunderte Patientinnen und<br />
Patienten versorgt wurden. Vor allem Mütter mit<br />
kranken Kindern wurden mit Beratung und Medikamenten<br />
unterstützt.<br />
22 NEUE GESUNDHEITSPOSTEN<br />
Doch noch sind viele Dörfer ohne jede Versorgung.<br />
2008 leitete das SRK in die Wege, 22 weitere<br />
Gesundheitsposten zu bauen. Ziel ist es,<br />
250 000 Menschen an eine zweckmässige Gesundheitsversorgung<br />
anzuschliessen.<br />
Allerdings werden die Dörfer nicht einfach mit Gesundheitsposten<br />
bestückt. Die Bevölkerung ist in<br />
jeder Phase der Planung und Umsetzung einbezogen<br />
und leistet ihren Beitrag: <strong>Sie</strong> wählt den Standort,<br />
bestellt eine Gesundheitskommission und bestimmt,<br />
wer die <strong>mehr</strong>wöchige Rotkreuz-Schulung<br />
absolviert, um später den Posten zu leiten. Da<strong>für</strong><br />
bildet das Rote Kreuz zusätzlich 50 Gesundheitsberater<br />
und -beraterinnen aus.<br />
ARMUTSBEDINGTE BLINDHEIT<br />
Mit klarem Blick<br />
in ein besseres Leben<br />
Auch 2008 hat das Schweizerische Rote Kreuz in Nepal, Tibet, Ghana und Togo erfolgreich<br />
armutsbedingte Blindheit bekämpft. Tausende Menschen gewannen dank einer einfachen<br />
Star-Operation das Augenlicht zurück.<br />
2008 hat das SRK allein in Nepal 12 700 Operationen<br />
des Grauen Stars (Katarakt) und zehntausende<br />
Augenuntersuchungen durchgeführt. Die<br />
Menschen im Himalaya-Gebiet leben auf bis zu<br />
4500 Metern über dem Meer und sind wegen der<br />
hohen UV-Einstrahlung besonders häufig von Augenleiden<br />
betroffen. Dazu kommen die weit verbreiteten<br />
Ursachen von Blindheit: mangelhafte<br />
Hygiene und vitaminarme Ernährung.<br />
SEHSCHWÄCHEN FRÜH ERKENNEN<br />
Im Rahmen seines umfassenden Programmes hat<br />
das SRK auch 2008 in Nepal augenmedizinisches<br />
Personal aus- und weitergebildet. Es hat <strong>mehr</strong> als<br />
500 Freiwillige geschult, um in den Dörfern über<br />
die Ursachen von Blindheit zu informieren. Das<br />
SRK-Team leitete Lehrerinnen und Lehrer an, in<br />
den Dorfschulen Sehtests durchzuführen. So werden<br />
Sehschwächen schon bei Schulkindern erkannt<br />
und können behandelt werden.<br />
<strong>9700</strong>0 Patientinnen und Patienten besuchten die<br />
sieben ambulanten Augenkliniken im Osten und<br />
mittleren Westen des Landes sowie das Augenspital,<br />
welches das SRK mit dem Nepalesischen Roten<br />
Kreuz in Janakpur führt. Damit wurde 2008 ein<br />
Rekord erzielt. Zudem war das mobile Augenteam<br />
achtmal in abgelegenen Distrikten des Himalaya<br />
unterwegs und führte Katarakt-Operationen<br />
durch. In diesen Camps erhielten 1500 Patienten<br />
ihr Augenlicht zurück.<br />
<strong>30</strong>0 000 PERSONEN UNTERSUCHT<br />
Im Rahmen seiner Augenprogramme hat das SRK<br />
2008 in Nepal, Ghana, Togo und Tibet insgesamt<br />
14 856 Staroperationen durchgeführt und fast<br />
<strong>30</strong>0 000 Patienten augenmedizinisch untersucht.<br />
Weltweit sind 45 Millionen Menschen blind, 90 Pro -<br />
zent davon in armen Ländern. Rechtzeitig erkannt<br />
und behandelt, könnten viele Sehbehinderungen<br />
verhindert oder geheilt werden.<br />
Foto: SRK, Kamal Baral<br />
Eine Mitarbeiterin des Nepalesischen Roten Kreuzes macht im<br />
Augencamp in Surkhet mit einer älteren Frau einen Sehtest.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 47
UND AUSSERDEM...<br />
EUROPA<br />
Nach den Überschwemmungen im Nordosten<br />
Rumäniens Im Juli 2008 verschickte das SRK<br />
Hilfsgüter <strong>für</strong> Obdachlose: 200 Familienzelte und<br />
zwei Grosszelte sowie 2000 Decken. Die beiden<br />
Grosszelte dienten als Gesundheitszentren.<br />
Während des Krieges in Georgien im Juli setzte<br />
das SRK 4<strong>30</strong> 000 Franken <strong>für</strong> die Nothilfe ein. Es<br />
lieferte 10 000 Matratzen.<br />
AFRIKA<br />
Die Länder des südlichen Afrikas wurden Ende<br />
2007/Anfang 2008 von schweren Überschwemmungen<br />
getroffen. Ein SRK-Vertreter führte die<br />
von der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften<br />
entsandte Aktion an. Für die<br />
spezifische Hilfsaktion in Swasiland versandte<br />
das SRK 500 Planen und 1000 Decken. Insgesamt<br />
setzte das SRK 129 000 Franken ein.<br />
Im Februar 2008 flüchteten schätzungsweise<br />
<strong>30</strong> 000 Menschen aus Tschad in den benachbarten<br />
Kamerun. Das SRK verschickte Hilfsgüter <strong>für</strong> die<br />
vertriebene Bevölkerung, unter anderem 500 000<br />
Wasserentkeimungs-Tabletten sowie Hygienekits <strong>für</strong><br />
5000 Personen im Wert von 60 000 Franken.<br />
48<br />
Foto: SRK, Thomas Kumpera<br />
Ein Mann transportiert Hilfsgüter des SRK, die nach den<br />
schweren Überschwemmungen in Rumänien an die betroffene<br />
Bevölkerung verteilt werden.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
ZENTRAL-/SÜDAMERIKA<br />
Schwere Unwetter führten im Oktober in weiten<br />
Teilen Zentralamerikas zu Überschwemmungen<br />
und Erdrutschen. Dabei verloren 1<strong>30</strong> 000 Menschen<br />
ihr Obdach. Im besonders hart getroffenen<br />
Honduras leistete das SRK Soforthilfe im Umfang<br />
von 240 000 Franken. Mit Freiwilligen des Hon -<br />
duranischen Roten Kreuzes verteilte das SRK<br />
Nahrungsmittel, Hygieneartikel sowie Werkzeuge.<br />
Dies kam rund 1600 Familien zugute.<br />
Im Süden Paraguays verursachte eine lange<br />
Dürre periode eine Ernährungskrise. Die SRK-Delegation<br />
liess im Herbst Nahrungspakete im Wert<br />
von 132 000 Franken an 1175 indianische Familien<br />
in 26 Gemeinschaften verteilen.<br />
ASIEN<br />
Mehrere Taifune verursachten im September und<br />
Oktober Überschwemmungen in den nördlichen<br />
Provinzen von Vietnam. Das SRK verteilte Reis -<br />
rationen und Haushaltkits an 2000 Familien sowie<br />
Schultaschen an 1000 Schüler, welche diese auch<br />
als Schwimmweste verwenden konnten. Diese Nothilfe<br />
belief sich auf 112 000 Franken.<br />
2008 erschien die von der Deza mitfinanzierte<br />
Publikation «When Beneficiaries become Agents:<br />
The Experience of Swiss Red Cross in Community<br />
Empowerment and Action for Health». Darin werden<br />
Erfahrungen aus verschiedenen Basis gesund -<br />
heitsprogrammen vorgestellt. Ausgehend von vier<br />
Fallstudien in Ecuador, Indien/Bihar, Eritrea und<br />
Kirgistan wird überprüft, was bei der Umsetzung<br />
wichtig ist, um die Bevölkerung zu mobili sieren.<br />
Auch wird untersucht, wie man die Qualität der<br />
Programme, den Zugang zu Gesundheitsdiensten<br />
und den Dialog mit Gesundheitsbehörden verbessern<br />
kann.<br />
Weiteres aus dem SRK<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />
Die Delegierten der 10. Rotkreuzversammlung<br />
von Ende Juni 2008 in Sion<br />
befassten sich mit der Rolle des SRK im Fall<br />
einer Katastrophe in der Schweiz (vgl.<br />
Seite 35). Weiter stimmten sie da<strong>für</strong>, die<br />
Mitgliedschaft des Schweizerischen Zivilschutzverbandes<br />
und der Krankenpflegeschule<br />
La Source in Lausanne zum SRK per<br />
Ende 2008 bzw. Mitte 2009 aufzulösen.<br />
Beide Organisationen sind aber <strong>für</strong> eine<br />
weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
offen. Die Delegierten verabschiedeten<br />
schliesslich SRK-Direktor Daniel Biedermann,<br />
der nach siebenjähriger Tätigkeit<br />
vorzeitig in den Ruhestand trat. Anfang<br />
Juli trat Markus Mader seine Nachfolge<br />
an. Dem Verein Therapiehunde<br />
Schweiz (VTHS) hat das SRK im Anschluss<br />
an die Versammlung den mit 25 000 Franken<br />
dotierten Rotkreuz-Preis 2008 <strong>für</strong> besondere<br />
humanitäre Leistungen verliehen.<br />
Im Zentrum der Arbeit des Rotkreuz -<br />
rates standen 2008 die Vorbereitung der<br />
Statutenrevision sowie der Beginn der Um -<br />
setzung der Gruppenstrategie mit ersten<br />
Strategiegesprächen mit Rotkreuz-Organisationen.<br />
Während die Verabschiedung<br />
der revidierten Statuten aufgrund von<br />
Fragen der Commission Conjointe in Genf<br />
zur Vergabe des Emblems und zur Einheit<br />
des SRK verschoben werden musste, zeigten<br />
die Gespräche mit den Rotkreuz-<br />
Organisationen, wie die hochgesteckten<br />
Ziele der Gruppenstrategie gemeinsam<br />
erreicht werden können.<br />
Weiter beschäftigte sich der Rotkreuzrat<br />
mit dem Status der Rotkreuzstiftung <strong>für</strong><br />
Krankenpflege Lindenhof, der Wahl ihres<br />
Stiftungsrates und jener des Stiftungsrates<br />
der Humanitären Stiftung SRK bzw.<br />
der Finanzstiftung. In <strong>mehr</strong>eren Sitzungen<br />
widmete er sich der besonderen Beziehung<br />
des SRK zum Staat («rôle d’auxiliaire<br />
des pouvoirs publics»), dem Riskmanagement<br />
bzw. internen Kontrollsystem und<br />
den geplanten Wirtschaftspartnerschaften.<br />
Aus ser dem hat er den Red-Cross-<br />
Code als Empfehlung an kleine Mitglied -<br />
organisationen verabschiedet und den<br />
Samariterbund (SSB) mit der Führung des<br />
SRK-Kompetenzzentrums Rettungswesen<br />
beauftragt. Der Rotkreuzrat traf<br />
sich zudem mit dem Geschäftsführenden<br />
Ausschuss der Rotkreuz-Kantonalverbände.<br />
Überdies kam er mit dem SSB zusammen<br />
und besuchte den Rotkreuz-Kantonalverband<br />
Glarus zu einem fruchtbaren Gedankenaustausch.<br />
GESCHÄFTSSTELLE<br />
Marketing und Kommunikation<br />
Wie in den Vorjahren führte das Departement<br />
eine Imagekampagne mit Inseraten<br />
in Printmedien durch: zum Weltrotkreuztag<br />
und zum internationalen Tag der<br />
Freiwilligen. Die Fundraising-Kampa gne<br />
im September wurde begleitet von Inseraten<br />
in Printmedien, im Fernsehen und im<br />
Internet. Thema war das SRK-Programm in<br />
Nepal. Ein direkter Einfluss auf das finanzielle<br />
Ergebnis lässt sich nicht messen, die<br />
Kampagne hat jedoch zur Positionierung<br />
des SRK als führende humanitäre Organisation<br />
beigetragen.<br />
Im Oktober jährte sich zum ersten Mal<br />
die Lancierung des Wohltätigkeitsfonds<br />
Swisscanto Swiss Red Cross Charity<br />
Fund. Der Fonds verwaltet über 45 Mio.<br />
Franken. Während der Finanzkrise legte er<br />
um eine Million Franken zu. Mit dem Fonds<br />
setzen die Anlegerinnen und Anleger auf<br />
eine sichere Geldanlage und nehmen dabei<br />
soziale Verantwortung wahr: Die<br />
Hälfte ihrer Erträge sowie die Hälfte der<br />
Verwaltungskommissionen kommen der<br />
Arbeit des SRK zugute. Dank diesem Enga-<br />
gement konnte das SRK von Swisscanto im<br />
Jahr 2008 in einem grösseren Umfang<br />
<strong>Spenden</strong>gelder entgegen nehmen.<br />
Im Oktober 2008 gingen SRK und Credit<br />
Suisse eine offizielle Partnerschaft mit<br />
Schwerpunkt Freiwilligenarbeit ein. Ein<br />
ent sprechender Vertrag wurde unterschrie -<br />
ben. Die Credit Suisse führte mit ihren<br />
Mitarbeitenden Blutspende-Aktionen durch<br />
und CS-Freiwillige halfen bei der Aktion<br />
«2xWeihnachten» (vgl. Seite 27) mit. Damit<br />
ist die CS wie die Allianz Suisse Ver -<br />
sicherungen offizieller SRK-Partner (vgl.<br />
Seite 58).<br />
Ende Mai fand in Genf der SRK-Ball statt.<br />
Unter dem Patronat von Bundespräsident<br />
Pascal Couchepin brachte der Abend in<br />
den Farben Brasiliens einen Nettoerlös<br />
von 500 000 Franken. Damit hilft das SRK<br />
Menschen in Honduras, Togo, Bangladesch<br />
und Swasiland. Ein Höhepunkt des<br />
Abends war das Konzert der brasilianischen<br />
Sängerin Daniela Mercury. Auch<br />
Opfern vergessener Katstrophen kam der<br />
Erlös aus der SRK-Gala von Ende November<br />
in Basel zugute. Über 1000 Gäste<br />
nahmen an den beiden Events teil.<br />
Das SRK hatte an der Ausstellung BEA in<br />
Bern Ende April/Anfang Mai 2008 einen<br />
grösseren Stand mit hoher Publikumsfrequenz.<br />
Am Stand beteiligten sich die SRK-<br />
Geschäftsstelle, der Rotkreuz-Kantonalverband<br />
Bern, REDOG, der Samariterbund,<br />
die Lebensrettungs-Gesellschaft,<br />
der Blutspendedienst und das Lindenhofspital.<br />
Der Film «Wenn Armut blind macht» dokumentiert<br />
die Arbeit des SRK gegen armutsbedingte<br />
Blindheit in der nördlichen<br />
Region von Ghana. 3sat hat den Film im<br />
Oktober ausgestrahlt.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 49
Die Umsetzung des neuen Konzepts zu<br />
den SRK-Patenschaften verlief planmässig.<br />
Die Patinnen und Paten blieben den<br />
neuen Programmen treu. Die Massnahmen<br />
zur Gewinnung neuer Patinnen und<br />
Paten werden 2009 weiter verfeinert.<br />
Weiter führte das Departement drei<br />
Gönnerausflüge ins Henry-Dunant-<br />
Museum nach Heiden mit über 100 Teilnehmenden<br />
durch. Die Events fanden<br />
grossen Anklang.<br />
Das Departement richtete 65 Projektanträge<br />
an 46 Stiftungen. Dank eines ge -<br />
zielten Marketings wurden die Beiträge<br />
aus Stiftungen von 100 000 Franken im<br />
Jahr 2007 auf insgesamt 1,5 Mio. Franken<br />
im 2008 erhöht (Mehrjahreszusagen und<br />
effektive Ausschüttungen).<br />
Ende 2008 sind die Kantonalverbände<br />
Aargau, Bern (alle Sektionen), Schaffhausen,<br />
Solothurn und St.Gallen Kunden des<br />
Mittelbeschaffungszentrums. Zudem<br />
haben sich die Kantonalverbände St.Gallen<br />
und Schaffhausen entschlossen, neben<br />
den Gönner- auch die Mitglieder adressen<br />
über die Datenbank der Geschäftsstelle<br />
zu bewirtschaften.<br />
Zum Weltrotkreuztag vom 8. Mai gestaltete<br />
das Departement Marketing und<br />
Kommunikation die übergeordnete Öffent -<br />
lichkeitsarbeit und erarbeitete Kom mu -<br />
nikationsmittel <strong>für</strong> die Kantonal verbände<br />
zum Thema Freiwilligen- und Jugendarbeit.<br />
Drei Viertel der Kantonalverbände<br />
führten eigene Aktionen durch und nutzten<br />
diese Mittel.<br />
50<br />
Foto: SRK<br />
Gönnerinnen schmökern im Henry-Dunant-<br />
Museum.<br />
Zudem wurde das neue Intranet (Crossnet)<br />
Mitte Dezember in Betrieb genommen.<br />
Finanzen Personal Dienste FPD<br />
FPD bietet primär SRK-Organisationen<br />
verschiedene Dienstleistungen an. Im<br />
Bereich Informatik sind es umfassende<br />
Dienst leistungen wie Softwareprodukte,<br />
Datensicherungen und Support. Im Bereich<br />
Finanzen bietet das Departement<br />
Buchführung und Finanzdienstleistungen<br />
(Cash pooling), aber auch Spezialapplikationen<br />
<strong>für</strong> Rotkreuz-Kantonalverbände an<br />
(Software Navision). In der Abteilung<br />
Personal sind es Salärverarbeitung, Un -<br />
terstützung bei Mitarbeitenden-Rekrutierung<br />
und Personalentwicklung. Über die<br />
Internen Dienste können SRK-Organisationen<br />
von Versicherungsdienstleistungen<br />
und von Grosskundenrabatten in der Telefonie<br />
profitieren. 45 Organisationen, die<br />
Rotkreuz-Kantonalverbände, weitere SRK-<br />
Organisationen und eine Reihe dritter Organisationen,<br />
nutzen diese Angebote.<br />
Im August September 2008 wurden die<br />
Mitarbeitenden zu ihrer Zufriedenheit<br />
am Arbeitsplatz befragt. Die Ergebnisse<br />
waren positiv und stimmen<br />
grundsätzlich mit jenen der Umfrage von<br />
2003 überein; deutlich besser war jedoch<br />
der Rücklauf mit 80%. Dies zeugt von<br />
grossem Interesse und einer grossen Vertrauensbasis.<br />
Gestiegen sind gegenüber<br />
2003 die Einschätzung der Wichtigkeit<br />
und die Zufriedenheit mit den vor -<br />
gesetzten Personen. Das gleiche gilt <strong>für</strong><br />
die Entlöhnung sowie Weiterbildung/Entwicklungsmöglichkeiten/sicherer<br />
Ar beits -<br />
platz.<br />
Im Frühling wurde entschieden, dass alle<br />
Mitarbeitenden von Geschäfsstelle und<br />
Sekretariat der Kantonalverbände (SKV)<br />
Anspruch auf mindestens fünf Wochen<br />
Ferien haben. Den Anstoss dazu hatte<br />
der Personalausschuss gegeben.<br />
Die Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung<br />
setzte sich auch 2008 <strong>für</strong> die Gesundheit<br />
der Mitarbeitenden ein: So hatten<br />
diese zum Beispiel die Gelegenheit,<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
sich Tipps zu holen <strong>für</strong> die Gestaltung des<br />
Arbeitsplatzes oder ihren Gesundheitszustand<br />
checken zu lassen.<br />
Der operative Wechsel bei der Pen sions -<br />
kasse Publica vom Leistungs- ins Beitragsprimat<br />
wurde planmässig und ohne<br />
Schwierigkeiten durchgeführt.<br />
Die Informatikabteilung verschob, um<br />
die Betriebssicherheit zu erhöhen, das<br />
Rechenzentrum zwei von der Taubenstrasse<br />
an die Werkstrasse in Wabern, wo<br />
es seit Anfang November in Betrieb ist.<br />
Weiter wurde Office 2007 eingeführt und<br />
die Informatik leistete bei der Einführung<br />
des neuen Intranets wichtigen Support.<br />
Die Abteilung Finanzen erarbeitete Bestimmungen<br />
zur Internen Kontrolle<br />
(IKS), die der Rotkreuzrat und die Revisionsgesellschaft<br />
Ernst & Young genehmigten.<br />
Unter IKS versteht man alle von<br />
Rotkreuzrat, Geschäftsleitung und übrigen<br />
Führungsverantwortlichen angeordneten<br />
Vorgänge, Methoden und Massnahmen,<br />
die dazu dienen, einen ordnungsgemässen<br />
Ablauf des betrieblichen<br />
Geschehens sicherzustellen. Damit wird<br />
den gesetzlichen Anforderungen Folge<br />
geleistet.<br />
HUMANITÄRE STIFTUNG SRK<br />
2007 bewilligte die Humanitäre Stiftung<br />
SRK 13 neue Projekte im Umfang von<br />
17 910 257 Franken: vier Gesundheitsprojekte<br />
im Ausland, je drei zur Unterstützung<br />
von Kranken und Angehörigen sowie <strong>für</strong><br />
Jugend- und Freiwilligenarbeit und SRK-<br />
Mitgliedorganisationen sowie je eins <strong>für</strong><br />
Katastropenbewältigung, <strong>für</strong>s Blutspendewesen<br />
sowie <strong>für</strong> ausgegegrenzte Menschen.<br />
Die SRK-Gruppe Stand 31.12.2008<br />
Kantonalverbände<br />
Konferenz<br />
der Kantonalverbände<br />
(KVK)<br />
Geschäftsführender<br />
Ausschuss (GA KVK)<br />
Nationales Sekretariat<br />
(SKV)<br />
Geschäftsstelle SRK<br />
Gesundheit<br />
und Integration<br />
Internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
Verbands- und<br />
Supportaufgaben<br />
Rotkreuzversammlung<br />
24 Rotkreuz-<br />
Kantonalverbände Rotkreuzrat Geschäftsprüfungskommission<br />
Institutionen<br />
Humanitäre<br />
Stiftung SRK<br />
Blutspendedienst SRK<br />
Krankenpflegeschule<br />
La Source<br />
Spital und Schule<br />
Lindenhof<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Rettungswesen<br />
Korporativmitglieder<br />
Schweizerischer<br />
Samariterbund (SSB)<br />
Schweizerische<br />
Lebensrettungs-<br />
Gesellschaft<br />
(SLRG)<br />
Schweizerische<br />
Rettungsflugwacht<br />
(Rega)<br />
Schweizerischer Verein<br />
<strong>für</strong> Katastrophenhunde<br />
(REDOG)<br />
Schweizerischer<br />
Zivilschutzverband<br />
(SZSV)<br />
Schweizerischer<br />
Militär-Sanitäts-Verband<br />
(SMSV)<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 51
Leitung der SRK-Gruppe Stand 31.12.2008<br />
ROTKREUZRAT<br />
Prof. Dr. iur. René Rhinow, Präsident<br />
René Rhinow (Jg. 1942) wurde anlässlich der<br />
Rotkreuzversammlung im Juni 2001 mit Amtsantritt<br />
1.10.2001 zum Präsidenten des Schwei -<br />
zerischen Roten Kreuzes gewählt und im Juni<br />
2003 sowie im Juni 2007 wiedergewählt. Von<br />
2001 bis 2007 war er ex officio Vizepräsident<br />
der Internationalen Föderation der Rotkreuzund<br />
Rothalbmondgesellschaften. Von 1982 bis<br />
2006 Ordinarius <strong>für</strong> Staats- und Verwaltungsrecht<br />
an der Universität Basel, von 1987 bis<br />
1999 war er Ständerat.<br />
Prof. Dr. sc. pol. Pierre de Senarclens,<br />
Vizepräsident<br />
Pierre de Senarclens (Jg. 1942) wurde anlässlich<br />
der Rotkreuzversammlung im Juni 1999 in<br />
den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2003 sowie<br />
im Juni 2007 wiedergewählt. Er ist seit<br />
dem 1. Januar 2008 ex officio Vizepräsident<br />
der Internationalen Föderation der Rotkreuzund<br />
Rothalbmondgesellschaften. Er ist Professor<br />
honoraire <strong>für</strong> Internationale Beziehungen<br />
in Lausanne, Mitglied des Stiftungsrates der<br />
Simon-Patiño-Stiftung und der Fondation de<br />
soutien à l’Organisation mondiale contre la<br />
torture (OMCT).<br />
52<br />
Dr. h.c. Annemarie Huber-Hotz,<br />
Vizepräsidentin<br />
Annemarie Huber-Hotz (Jg. 1948) wurde anlässlich<br />
der Rotkreuzversammlung im Juni<br />
2007 in den Rotkreuzrat gewählt. <strong>Sie</strong> ist Präsidentin<br />
der Schweizerischen Gemeinnützi gen<br />
Gesellschaft (SGG), Stiftungsrätin der Schwei -<br />
zer Berghilfe und Mitglied des Fachhochschulrats<br />
der Fachhochschule Zentralschweiz. Von<br />
Januar 2000 bis Dezember 2007 war sie Bun -<br />
deskanzlerin der Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />
Davor war sie während 20 Jahren in<br />
den Parlamentsdiensten tätig, wovon die letzten<br />
8 Jahre als Generalsekretärin in der<br />
Bundesversammlung.<br />
Prof. Dr. med. Monica Castiglione-<br />
Gertsch<br />
Monica Castiglione-Gertsch (Jg. 1949) wurde<br />
anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni<br />
2003 in den Rotkreuzrat gewählt und im Juni<br />
2007 wiedergewählt. <strong>Sie</strong> ist frei praktizierende<br />
Onkologin am Sonnenhof-Engeriedspital<br />
in Bern und im Brustzentrum in Zürich,<br />
Mitglied des Medicine Expert Committees,<br />
Mitglied der Eidgenössischen Arzneimittel-<br />
Kommission, associate editor der Zeitschrift<br />
«Annals of Oncology» und Professorin <strong>für</strong><br />
Medizin an den Universitäten Bern und Genf.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Foto: SRK<br />
Der Rotkreuzrat, fotografiert an einem Workshop im Wallis. Hinten von links:<br />
Marco de Stoppani, Karolina Frischkopf, Pierre de Senarclens, Markus Mader (Direktor),<br />
René Rhinow, Monika Dusong, Kaspar Schild, Monica Castiglione-Gertsch. Vorne von<br />
links: Max Cotting, Annemarie Huber-Hotz.<br />
Max Cotting<br />
Max Cotting (Jg. 1956) wurde anlässlich der<br />
Rotkreuzversammlung im Juni 2007 in den<br />
Rotkreuzrat gewählt. Er ist Vorsitzender der<br />
Geschäftsleitung der Aquila Investment AG,<br />
Zürich sowie Gründer und Leiter der Aquila<br />
Gruppe, einem Verbund unabhängiger Schwei -<br />
zer Vermögensverwalter. Ausserdem ist er<br />
Stiftungsrat und Präsident der Anlage -<br />
kommission der Humanitären Stiftung SRK so -<br />
wie Vizepräsident des Verwaltungsrates der<br />
Schweizerischen Gesellschaft <strong>für</strong> Kapitalanlagen,<br />
Zürich.<br />
Monika Dusong<br />
Monika Dusong (Jg. 1945) wurde anlässlich<br />
der Rotkreuzversammlung im Juni 2007 in den<br />
Rotkreuzrat gewählt. <strong>Sie</strong> präsidiert seit Juni<br />
2006 den Schweizerischen Samariterbund<br />
und die Fédération romande des consommateurs.<br />
Von 1992 bis 1997 war sie Stadträtin<br />
und Finanzdirektorin der Stadt Neuenburg<br />
und von 1997 bis 2005 Staatsrätin und Vorsteherin<br />
des Departements <strong>für</strong> Justiz, Gesundheit<br />
und Sicherheit des Kantons Neuenburg.<br />
Karolina Frischkopf<br />
Karolina Frischkopf (Jg. 1978) wurde anlässlich<br />
der Rotkreuzversammlung im Juni 2006 in den<br />
Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2007 wiedergewählt.<br />
<strong>Sie</strong> ist Leiterin der nationalen Fachstelle<br />
ECPAT Switzerland (End of Child Prostitution,<br />
Pornography and Trafficking for Sexual<br />
Purposes) und ist stellvertretende Geschäftsleiterin<br />
der Stiftung Kinderschutz Schweiz.<br />
Dr. med. Kaspar Schild<br />
Kaspar Schild (Jg. 1944) wurde anlässlich der<br />
Rotkreuzversammlung im Oktober 2006 in<br />
den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2007<br />
wiedergewählt. Er war von 1996 bis 2008<br />
Präsident des Rotkreuz-Kantonalverbands Aar -<br />
gau und ist seit 2005 Mitglied und seit Januar<br />
2007 Vorsitzender des Geschäftsführenden<br />
Ausschusses der Kantonalverbände. Er ist<br />
Spezialarzt <strong>für</strong> Innere Medizin in Wohlen AG.<br />
Ausserdem ist er Präsident des Aargauischen<br />
Ärztlichen Ehrenrates.<br />
Marco de Stoppani<br />
Marco de Stoppani (Jg. 1944) wurde anlässlich<br />
der Rotkreuzversammlung im Juni 1999 in<br />
den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2003<br />
sowie im Juni 2007 wiedergewählt. Bis 2006<br />
war er Mitglied der Geschäftsleitung der AG<br />
<strong>für</strong> die Neue Zürcher Zeitung.<br />
DIREKTION<br />
Daniel Biedermann,<br />
Direktor bis <strong>30</strong>.06.2008<br />
Daniel Biedermann (Jg. 1947) war bis zu seiner<br />
Pensionierung Mitglied im Stiftungsrat der<br />
Rega (mit beratender Stimme), der Rotkreuzstiftung<br />
<strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof und der<br />
Humanitären Stiftung SRK. Er ist Mitglied des<br />
Zentralvorstands der Schweizerischen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Gesundheitspolitik und des Stiftungsrats<br />
von Swisscor sowie des Sounding -<br />
boards des Business Humanitarian Forum (BHF).<br />
Markus Mader,<br />
Direktor ab 01.07.2008<br />
Markus Mader (Jg. 1963) ist Mitglied im Stiftungsrat<br />
der Rega (mit beratender Stimme),<br />
der Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof<br />
und der Humanitären Stiftung SRK. Zudem<br />
ist er Mitglied des Stiftungsrats von Swisscor.<br />
7 Jahre war er Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi in<br />
Trogen. Ehrenamtlich war er 10 Jahre Präsident<br />
des Rotkreuz-Kantonalverbandes St.Gallen<br />
und Mitglied der SRK-Geschäftsprüfungskommission.<br />
Als IKRK-Delegierter war Markus<br />
Mader während fünf Jahren in Sri Lanka, Peru<br />
und Pakistan/Afghanistan im Einsatz. Anschliessend<br />
arbeitete er sechs Jahre als parteiloser<br />
vollamtlicher Gemeindepräsident seiner<br />
damaligen Wohngemeinde Eggersriet SG.<br />
GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Dr. Dagmar Domenig<br />
Leiterin des Departements<br />
Gesundheit und Integration<br />
Martin Fuhrer<br />
Leiter des Departements Internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
Franz Lauper<br />
Leiter des Departements Finanzen/<br />
Personal/Dienste<br />
Lukas Sallmann<br />
Leiter des Departements Marketing und<br />
Kommunikation<br />
53<br />
GA KVK<br />
Geschäftsführender Ausschuss<br />
der Konferenz der Kantonalverbände<br />
Dr. med. Kaspar Schild<br />
Kaspar Schild ist seit 1. Januar 2007 Vorsitzender<br />
des GA KVK. Er ist Spezialarzt <strong>für</strong> Innere<br />
Medizin und seit Oktober 2006 Mitglied<br />
des Rotkreuzrats.<br />
Hanni Baumann-Studer<br />
Hanni Baumann-Studer ist Präsidentin des<br />
Rotkreuz-Kantonalverbands Thurgau.<br />
Franz-Xaver Dettling<br />
Franz-Xaver Dettling ist Präsident des Rotkreuz-<br />
Kantonalverbands Schwyz. Er leistet über Swiss -<br />
contact Einsätze in Osteuropa und Südamerika<br />
im Bereich Marketing/Verkauf und ist im Verwaltungsrat<br />
der Dettling & Marmot AG.<br />
Clermonde Dominicé<br />
Clermonde Dominicé ist seit 1. Januar 2007<br />
stellvertretende Vorsitzende des GA KVK. <strong>Sie</strong><br />
ist Vorstandsmitglied des Genfer Rotkreuz-<br />
Kantonalverbands. Bis 2001 war sie <strong>für</strong> das<br />
Internationale Komitee vom Roten Kreuz tätig.<br />
Alan Lava<br />
Alan Lava ist Vorstandsmitglied des Rotkreuz-Kantonalverbands<br />
Tessin und Eigen -<br />
tümer der Firma GISC Sagl.<br />
André Liaudat<br />
André Liaudat ist Präsident der Stiftung<br />
Swisscor, Mitglied des Stiftungsrats der Humanitären<br />
Stiftung SRK und Präsident des<br />
Freiburger Rotkreuz-Kantonalverbands. Bis<br />
Ende 1999 war er Instruktionsoffizier und Divisionskommandant.<br />
Dr. iur. Jakob Roost<br />
Jakob Roost ist Präsident des SRK Kanton Zürich.<br />
Seit 1997 ist er Inhaber der CMC Dr. Jakob<br />
Roost & Partners, Change Management<br />
and communication. Zwischen 2001 und 2005<br />
war er Mitglied des Stiftungsrates der Humanitären<br />
Stiftung SRK.<br />
Hanspeter Waldburger<br />
(mit beratender Stimme)<br />
Hanspeter Waldburger ist Vorsitzender der<br />
Konferenz der kantonalen Geschäftsleiterinnen<br />
und Geschäftsleiter (KGL). Er ist seit 2001<br />
Geschäftsführer des Rotkreuz-Kantonalverbandes<br />
Luzern.<br />
Dr. Christoph Q. Meier<br />
(mit beratender Stimme)<br />
Christoph Q. Meier ist seit 1. November 2006<br />
Zentralsekretär der Rotkreuz-Kantonalverbände.<br />
Foto: SRK<br />
Der GA KVK mit Zentralsekretär von links: Franz-Xaver Dettling, André Liaudat,<br />
Hanni Baumann-Studer, Kaspar Schild, Jakob Roost, Clermonde Dominicé, Zentralsekretär<br />
Christoph Q. Meier, Alan Lava, Hanspeter Waldburger.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 53
GESCHÄFTSPRÜFUNGS -<br />
KOMMISSION<br />
Hans-Peter Schenker, Präsident<br />
Mjriam Marti<br />
Jean-Pierre Reist<br />
André Sudan<br />
Daniel Vogel<br />
Claude Müller<br />
KORPORATIVMITGLIEDER<br />
Schweizerischer Samariterbund SSB<br />
Monika Dusong, Zentralpräsidentin<br />
Bernadette Bachmann, Vizepräsidentin<br />
Christine Ruchat, Vizepräsidentin<br />
Thomas Brocker<br />
Erika Kuczynski<br />
Alfred Vogt<br />
Hans-Rudolf Zimmerli<br />
Verena Zwahlen<br />
Kurt Sutter, Zentralsekretär<br />
Schweizerische Rettungsflugwacht<br />
Rega<br />
Albert Keller, Präsident<br />
Franz Steinegger, Vizepräsident<br />
Andreas Berger<br />
Adrian Frutiger<br />
Marcel Gaille<br />
Ulrich Graf<br />
Michael Hobmeier<br />
Bruno Jelk<br />
Markus Mader<br />
Maximilian Paul Müller<br />
Roland Müller<br />
Anne Ormond-Ronca<br />
Charles Raedersdorf<br />
Markus Reinhardt<br />
Giuseppe Savary<br />
Daniel Scheidegger<br />
Ernst Kohler, Vorsitzender der GL<br />
Carlo Höfliger, GL<br />
Roland Ziegler, GL<br />
Schweizerische<br />
Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG<br />
Peter Galliker, Zentralpräsident<br />
Ernst Altherr, Vizepräsident<br />
Stephan Böhlen<br />
Pierre-André Bolle<br />
Boris Donda<br />
Kurt Graf<br />
Anita Moser<br />
Daniel Schreiber<br />
Ernst Schwarz<br />
Melanie Vincenz<br />
Christine Zaugg-Egli<br />
Markus Obertüfer, Geschäftsleitung<br />
Schweizerischer Verein<br />
<strong>für</strong> Katastrophenhunde REDOG<br />
Jeremias Janki, Präsident<br />
Romaine Kuonen, Vizepräsidentin<br />
Hanspeter Burkart<br />
Andréa Engel<br />
Elio Manghera<br />
Bruno Maurer<br />
Lukas Sallmann<br />
Margrit Zumkeller<br />
Regina Gorza, Geschäftsleitung<br />
Schweizerischer<br />
Militär-Sanitäts-Verband SMSV<br />
Beat Dietsche, Zentralpräsident<br />
Barbara Rosebrock, Vizezentralpräsidentin<br />
Philippe Jenny<br />
Marco Jullier<br />
Paul Rosebrock<br />
Susanne Vogt, Zentralsekretärin<br />
Schweizerischer<br />
Zivilschutzverband SZSV<br />
Ende der Korporativmitgliedschaft<br />
per 31.12.2008<br />
Walter Donzé, Präsident<br />
Ulrich Bucher, Vizepräsident<br />
Jean-Charles Dédo, Vizepräsident<br />
Aldo Facchini<br />
Christoph Flury<br />
Franz Freuler<br />
Marco Jullier<br />
Therese Isenschmid<br />
Alfred Vogt<br />
Susanna Ernst, Zentralsekretärin<br />
INSTITUTIONEN<br />
Humanitäre Stiftung SRK<br />
Dieter Weber, Präsident<br />
Hermann Fehr, Vizepräsident<br />
Max Cotting<br />
Reto Donatsch<br />
Annemarie Huber-Hotz<br />
André Liaudat<br />
Markus Mader<br />
Pierre de Senarclens<br />
Charlotte Gysin, Geschäftsführerin<br />
Blutspendedienst SRK AG<br />
Eduard Belser, Präsident<br />
Jean-François Heim, Vizepräsident<br />
Markus Egger<br />
Manuel Frey-Wettstein<br />
Kurt Leibundgut<br />
Eric Müller<br />
Luzius Schmid<br />
Fritz Stettler<br />
Rudolf Schwabe, Direktor<br />
Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege<br />
Lindenhof<br />
Stephan Hill, Präsident<br />
Mark Ineichen, Vizepräsident<br />
Hans-Ulrich Albrecht<br />
Peter Berchtold<br />
Severin Coninx<br />
Manuela Eicher<br />
Anna Grossenbacher-Grunder<br />
Peter W.Kappeler<br />
Markus Mader<br />
Christoph Stalder<br />
Markus Zihler, Spitaldirektor<br />
Andreas Minder, Direktor Schule<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Rettungswesen AGR<br />
aufgelöst per 31.12.2008 (Übergang ins<br />
Kompetenzzentrum Rettungswesen des SRK)<br />
Kurt Sutter, Präsident<br />
Markus Frauenfelder<br />
Markus Obertüfer<br />
Walter Stünzi<br />
René Giopp, Geschäftsleitung<br />
Rotkreuz-Krankenpflegeschule<br />
La Source<br />
Claude Willa, Präsident<br />
Violaine Jaccottet Sherif, Vizepräsidentin<br />
Antoine Boissier<br />
Jean-Philippe Chave<br />
Robert Golaz<br />
Bernard Grobety<br />
Marianne Wespi Parisod<br />
Jacques Chapuis, Direktor<br />
Pierre Noverraz, Sekretär<br />
Corporate Governance<br />
BERICHT ÜBER CORPORATE<br />
GOVERNANCE IM VEREIN SRK<br />
Das SRK will im Interesse seiner Mitglied -<br />
organisationen und Institutionen, Kun -<br />
dinnen und Kunden, Leistungsempfänger<br />
und -empfängerinnen, Spenderinnen und<br />
Spen der, freiwillig und ehrenamtlich Tätigen,<br />
Angestellten und allen weiteren Anspruchsgruppen<br />
eine effiziente und wirksame<br />
Erfüllung seiner Aufgaben ge währ -<br />
leisten. Diese stützt sich insbesondere auf<br />
die Grundsätze der Corporate Governance.<br />
Unter Corporate Governance versteht<br />
das SRK die Ausrichtung auf eine verantwortungsbewusste<br />
und wirtschaftliche<br />
Füh rung, die klare Trennung zwischen<br />
strategischen und operativen Belangen<br />
sowie eine offene und faire Berichterstattung<br />
nach innen und nach aussen.<br />
Der vorliegende Bericht erläutert, wie der<br />
Verein SRK in Bezug auf die Corporate<br />
Governance vorgeht und zeigt deren<br />
wichtigste Elemente im SRK auf. Im Hinblick<br />
auf die Umsetzung des «Swiss NPO<br />
Code» zeigt er auf, welche Prinzipien im<br />
SRK bereits Praxis sind. Als ZEWO-zertifizierte<br />
Organisation verpflichtet sich das<br />
SRK zudem, die Corporate-Governance-<br />
Bestimmungen gemäss Reglement über<br />
das ZEWO-Gütesiegel und gemäss Fach -<br />
empfehlung zur Rechnungslegung Swiss<br />
GAAP FER einzuhalten. Als Mitglied der<br />
Internationalen Föderation der Rotkreuzund<br />
Rothalbmondgesellschaften bemüht<br />
es sich auch um die sachgerechte Umsetzung<br />
der Governance-Richtlinien.<br />
VEREINSSTRUKTUR<br />
Das SRK ist eine private Nonprofit-Organisation<br />
in der Rechtsform eines Vereins<br />
mit Sitz in Bern, die in der Schweiz auf<br />
loka ler, kantonaler und natio naler Ebene<br />
sowie im Ausland humanitäre und soziale<br />
Aufgaben wahrnimmt.<br />
Das SRK weist eine <strong>mehr</strong>schichtige, föderative<br />
Struktur auf. Per Ende 2008 umfasst<br />
es <strong>30</strong> aktive, weitgehend autonome Mitgliedorganisationen<br />
und vier Institutionen,<br />
welche als Verein, Stiftung oder gemeinnützige<br />
Aktiengesellschaft organisiert sind.<br />
Die Mitgliedorganisationen bestehen teilweise<br />
aus Einzelmitgliedern, teilweise sind<br />
sie föderativ gegliederte Verbände. Der<br />
Verein verfügt über eine Geschäfts stelle,<br />
die operativ im Inland und im Ausland sowie<br />
<strong>für</strong> die Organe und den Verband tätig<br />
ist.<br />
Die Zusammenarbeit der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />
untereinander wird durch<br />
ein Kooperationssystem sichergestellt, das<br />
aus einer Konferenz der Kantonalverbände,<br />
einem Geschäftsführenden Ausschuss<br />
mit eigenem Sekretariat sowie<br />
einer Konferenz der Geschäftsleiterinnen<br />
und -leiter der Kantonalverbände zusam -<br />
mengesetzt ist.<br />
Das SRK zählt 46 7<strong>30</strong> Freiwillige, 4894 Mit -<br />
arbeitende und 484 859 Mitglieder in den<br />
einzelnen Organisationen. Alle Organisationen<br />
der SRK-Gruppe haben ehrenamtliche<br />
Organe, wobei in Ausnahmefällen<br />
die Präsidien entschädigt werden.<br />
ROTKREUZVERSAMMLUNG<br />
Als oberstes Organ trifft die Rotkreuzversammlung<br />
(RKV) die grundlegenden strategischen<br />
Entscheidungen <strong>für</strong> das SRK und<br />
wählt dessen Organe. <strong>Sie</strong> setzt sich aus<br />
97 Delegierten der Mitgliedorganisationen<br />
zusammen. Die Delegierten werden<br />
<strong>für</strong> eine vierjährige Amtsdauer gewählt.<br />
ROTKREUZRAT<br />
Der Rotkreuzrat (RKR) ist das oberste strategische<br />
Führungsorgan des SRK. In seine<br />
Verantwortung fällt Folgendes:<br />
• Strategische Aufgaben in Bezug auf<br />
die SRK-Gruppe (Aktivmitglieder und<br />
Institutionen) sowie Koordinations- und<br />
Repräsentationsaufgaben nach innen<br />
und aussen.<br />
• Leitung und strategische Führung der<br />
Geschäftsstelle mit ihren operativen<br />
Aufgaben in den Bereichen Gesundheit,<br />
Integration, Bildung und Internationale<br />
Zusammenarbeit sowie Verbandsarbeit<br />
und -politik.<br />
• Leitung über die Institutionen des SRK.<br />
Der RKR ist deren oberstes strategisches<br />
Organ (insbesondere Rotkreuzstiftung<br />
<strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof<br />
und Humanitäre Stiftung SRK) oder<br />
vertritt das SRK als Hauptaktionär<br />
(Blutspendedienst SRK AG).<br />
Der Rotkreuzrat besteht aus neun Mitgliedern,<br />
davon ein Präsident, eine Vizepräsidentin<br />
und ein Vizepräsident. Der Frauenanteil<br />
beträgt knapp 50 Prozent. Der<br />
Präsident leitet den RKR. Er übt die unmittelbare<br />
Aufsicht über die Geschäftsstelle<br />
aus und pflegt den Kontakt mit<br />
den Organisationen sowie den Partnern<br />
des SRK. Er repräsentiert das SRK in der<br />
Öffentlichkeit.<br />
Die Zusammensetzung des RKR wird durch<br />
die Statuten und ein Anforderungsprofil<br />
geregelt. Die Mitglieder müssen sich mit<br />
den Grundsätzen der Rotkreuz-Bewegung<br />
identifizieren, Kenntnisse sozialer, kul tu -<br />
reller, wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge<br />
aufweisen und Erfahrungen<br />
auf strategischer oder operativer<br />
Ebene in grösseren Organisationen haben,<br />
keine aktive Funktion in einem lei -<br />
tenden Organ einer politischen Partei/Be-<br />
54 SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 55
wegung innehaben und frei sein von beruflichen<br />
oder persönlichen Interessenskonflikten.<br />
Der RKR trifft sich monatlich und führt<br />
mindestens einmal pro Jahr eine Klausurtagung<br />
durch, die über die lau fenden Geschäfte<br />
hinaus vor allem der Behandlung<br />
strategischer Fragestellungen dient.<br />
Einige Mitglieder des Rotkreuzrates haben<br />
aufgrund der föderalistischen Struktur<br />
des SRK und zum Zweck der Sicher -<br />
stellung der Informationsflüsse Doppel -<br />
mandate innerhalb der SRK-Gruppe inne<br />
(vgl. Seite 52).<br />
Dem RKR stehen drei permanente und<br />
ein Ad-hoc-Ausschuss zur Verfügung:<br />
Ausschuss <strong>für</strong> Personal und Finanzen,<br />
Ausschuss <strong>für</strong> Internationales, Ausschuss<br />
Ge sund heit und Ausschuss Corporate<br />
Governance. <strong>Sie</strong> haben zum Zweck, einen<br />
Beitrag zur Qualität der Entscheide<br />
des RKR zu leisten, die Behandlung der<br />
Vor lagen im Rotkreuzrat zu erleichtern<br />
und dessen Führung zu stärken. Die Ausschüsse<br />
tagen in der Regel drei- bis vier -<br />
mal pro Jahr in Anwesenheit des Direktors.<br />
Die Entscheidungskompetenz liegt<br />
jedoch beim Rotkreuzrat.<br />
Die RKV wählt die Mitglieder des RKR; sie<br />
können in der Regel zweimal wiedergewählt<br />
werden. Eine Alterslimite nach<br />
oben besteht nicht. Die erstmalige Wahl<br />
jedes RKR-Mitgliedes ist in den jeweiligen<br />
An gaben zur Person enthalten (vgl.<br />
Seite 52).<br />
DIREKTION<br />
Ein Geschäftsführer im Rang eines Direktors<br />
leitet die SRK-Geschäftsstelle. Er<br />
zeichnet verantwortlich <strong>für</strong> die Geschäfte<br />
des Vereins sowie <strong>für</strong> Aufgaben, die ihm<br />
56<br />
der RKR übertragen hat und koordiniert<br />
die Tätigkeiten der Geschäftsstelle mit<br />
denjenigen der Rotkreuz-Organisationen.<br />
Der Direktor ist dem RKR gegenüber <strong>für</strong><br />
sein Wirken allein verantwortlich. Ihm<br />
steht <strong>für</strong> die Koordination von departementsübergreifenden<br />
Zielen und Aktivitäten<br />
eine Geschäftsleitung beratend zur<br />
Seite. Diese tagt in der Regel zweimal<br />
monatlich.<br />
ENTSCHÄDIGUNGEN<br />
Die Mitglieder des RKR arbeiten überwiegend<br />
unentgeltlich. Zur Deckung ihrer<br />
Auslagen erhalten sie eine bescheidene<br />
Jahrespauschale. Für besondere Aufgaben,<br />
die über die gewöhnlichen Verpflichtungen<br />
eines Mitgliedes des RKR hinausgehen,<br />
werden sie auf Vertragsbasis entschädigt.<br />
Drei Mitglieder des RKR erhielten<br />
im Berichtsjahr zusätzlich eine ausserordentliche<br />
Entschädigung <strong>für</strong> zeitintensive,<br />
vertraglich delegierte Zusatzauf -<br />
gaben, darunter der SRK-Präsident <strong>für</strong><br />
seine Zusatzaufgabe als Präsident der<br />
SRK-Gruppe und der Vizepräsident <strong>für</strong><br />
seine Funktion als Vizepräsident der Internationalen<br />
Föderation der Rotkreuz- und<br />
Rothalbmondgesellschaften.<br />
MITGLIEDER UND FREIWILLIGE<br />
Der Verein SRK kennt ausser den Ehrenmitgliedern<br />
keine Einzelmitglieder. Mitglieder<br />
sind die Aktivmitglieder (Kantonalverbände<br />
und Korporativmitglieder). Die<br />
Mitglieder können im Rahmen ihrer Kompetenzen<br />
an den Mitgliederversamm lun -<br />
gen zu strategisch relevanten Geschäften<br />
Einfluss nehmen. Zudem können sich die<br />
Präsidentinnen und Präsidenten sowie<br />
Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer<br />
aller Gruppenmitglieder an der zwei-<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
mal jährlich stattfindenden Präsidentenund<br />
Geschäftsführerkonferenz aktiv einbringen.<br />
Die Betreuung der Freiwilligen<br />
wird durch die einzelnen Vorgesetzten<br />
und den Personaldienst sichergestellt. Als<br />
Grundlagen dienen die Resolution zur<br />
Freiwilligenarbeit und der Schweizerische<br />
Sozialzeitausweis. Im Berichtsjahr hat zudem<br />
das neu geschaffene Kompetenz -<br />
zentrum <strong>für</strong> Freiwilligenarbeit seine Arbeit<br />
aufgenommen. Dieses stellt künftig die<br />
fachliche Begleitung Freiwilliger sicher.<br />
INFORMATIONS- UND<br />
KONTROLLINSTRUMENTE<br />
Reporting an den RKR<br />
Zwischen den Mitgliedern des RKR und<br />
dem Direktor besteht ein standardisierter<br />
Informationsfluss. Der Direktor SRK nimmt<br />
zudem mit beratender Stimme an den Sitzungen<br />
des RKR teil.<br />
Geschäftsprüfungskommission GPK<br />
Das SRK verfügt über eine interne, unabhängige,<br />
durch die Rotkreuzversammlung<br />
eingesetzte GPK. <strong>Sie</strong> überprüft auf<br />
Vereinsebene die Einhaltung der Rotkreuz-Grundsätze,<br />
Statuten, Leitlinien<br />
und Beschlüsse der RKV durch die obersten<br />
leitenden Organe. Die Tätigkeit der<br />
Geschäftsleitung, insbesondere Planung,<br />
Steuerung und Kontrolle von Management-Aufgaben,<br />
runden ein zentrales<br />
Controlling und ein Risikomanagement-<br />
System ab.<br />
Externe Revisionsstelle<br />
Die von der RKV alljährlich gewählte externe<br />
Revisionsstelle des Vereins SRK stellt<br />
zurzeit Ernst & Young AG, Bern.<br />
Informationspolitik<br />
Der Verein SRK betreibt eine umfassende,<br />
regelmässige und offene Informations -<br />
politik gegenüber seinen Spenderinnen<br />
und Spendern, Gönnerinnen und Gönnern,<br />
Mitarbeitenden und Leistungsempfängerinnen<br />
und -empfängern sowie<br />
Mitgliedern. Auf der Webseite finden<br />
sich sämtliche wichtigen Informationen<br />
über Dienstleistungen, Organisationsstruktur,<br />
Jah resbericht, Finanzen und<br />
spe zifische Informationen <strong>für</strong> verschiedene<br />
Zielgruppen.<br />
Zewo<br />
Das SRK trägt das Gütesiegel der Zewo,<br />
der Schweizerischen Zertifizierungsstelle<br />
<strong>für</strong> gemeinnützige, <strong>Spenden</strong> sammelnde<br />
Organisationen. Das Gütesiegel bescheinigt<br />
den wirtschaftlichen, zweckbestimmten<br />
und wirkungsvollen Einsatz von <strong>Spenden</strong>geldern<br />
sowie die Lauterkeit in der<br />
Mittelbeschaffung und in der Kommunikation.<br />
NPO-Code<br />
Das SRK hat sich dem Swiss NPO-Code<br />
unterstellt. Dieser Code soll die effiziente<br />
und wirksame Erfüllung der Leitungs -<br />
aufgaben auf der strategischen Ebene<br />
sichern. Er formuliert Kriterien <strong>für</strong> klare<br />
Führungsstrukturen und regelt das Mit -<br />
einander von ehrenamtlicher, freiwilliger<br />
und entlöhnter Tätigkeit innerhalb der<br />
Organisation. Die Zewo überprüft, dass<br />
der Code eingehalten wird.<br />
AUSGEWÄHLTE MITGLIEDSCHAFTEN DES SRK<br />
Forum Freiwilligenarbeit<br />
International Agency for Prevention of Blindness<br />
Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften<br />
Ipsilon<br />
Kompetenzzentrum Friedensförderung<br />
Medicus Mundi HiV/Aids Schweiz<br />
Musée de la Croix-Rouge et du Croissant-Rouge<br />
Nationales Forum Alter und Migration<br />
Public Health Schweiz<br />
Schweiz. Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV<br />
Schweiz. Flüchtlingshilfe (assoziierte Mitgliedschaft)<br />
Schweiz. Konferenz <strong>für</strong> Sozialhilfe<br />
Schweiz. Verband <strong>für</strong> betriebliche Gesundheitsförderung<br />
Société Henry Dunant<br />
Verein Menschenrechte Schweiz<br />
Vision 2020<br />
Zewo, Schweizerische Zertifizierungsstelle <strong>für</strong> gemeinnützige, <strong>Spenden</strong><br />
sammelnde Organisationen<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 57
Partner, Sponsoren und Donatoren<br />
Ihr Engagement – unsere Hilfe<br />
Die enorme Unterstützung von Spenderinnen und Gönnern, Donatorinnen und Projektpartnern<br />
macht den Einsatz des SRK überhaupt möglich. Wir bedanken uns vielmals <strong>für</strong> Ihr Engagement<br />
und Vertrauen.<br />
Unter anderem haben uns folgende<br />
öffentlichen Auftraggeber unter stützt<br />
bzw. mit uns zusammengearbeitet:<br />
Deza, Humanitäre Hilfe (HH)<br />
EDA Dir. f. Entwicklung u. Zusammenarbeit<br />
EDI Bundesamt ( BA) <strong>für</strong> Gesundheit<br />
EDI BA <strong>für</strong> Sozialversicherung<br />
EJPD BA <strong>für</strong> Migration<br />
EVD BA f. Berufsbildung u. Technologie<br />
EVD Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft<br />
GDK Konferenz kant. Gesundheitsdirektoren<br />
Schweizerische Bundesbahnen<br />
VBS Stab CdA<br />
VBS Logistikbasis Sanität<br />
VBS, Koordinierter Sanitätsdienst KSD<br />
Kanton Glarus<br />
Kanton Uri<br />
Folgende Kantone, Städte und Gemeinden<br />
haben uns bei unserem Einsatz<br />
unterstützt:<br />
Kantone: Aargau, Appenzell Ausserrhoden,<br />
Appenzell Innerrhoden, Basel-Land,<br />
Basel-Stadt, Bern, Fribourg, Genf, Glarus,<br />
Graubünden, Jura, Luzern, Nidwalden,<br />
St.Gallen, Thurgau, Wallis, Zug, Zürich<br />
Städte/Gemeinden: Aarau, Bern, Carouge,<br />
Chêne-Bourg, Chur, Cologny, Genf,<br />
Küsnacht ZH, Lancy, Luzern, Plan-les-Ouates,<br />
Riehen, St.Gallen, Uster, Zug, Zürich<br />
Einige Projekte kamen mit grosszügiger Unterstützung<br />
der Glückskette zustande.<br />
58<br />
Ein spezielles Dankeschön geht an die<br />
beiden offiziellen Wirtschaftspartner,<br />
die uns sub stanziell mit einem <strong>mehr</strong>jährigen<br />
Engagement unterstützen. Gemeinsam<br />
mit ihnen entwickeln wir Projekte<br />
und Dienstleistungen.<br />
Unter dem Motto «Für <strong>mehr</strong> <strong>Menschlichkeit</strong>»<br />
pflegen die Allianz Suisse Ver -<br />
sicherungen und das SRK seit 2006<br />
eine offizielle Partnerschaft. Dieses Engagement<br />
entspricht dem Leitsatz: «Gemeinsam<br />
schützen und helfen wir.»<br />
Dabei unterstützt die Allianz Suisse insbesondere<br />
das Notrufsystem, den Fahrdienst,<br />
die Not- und Katastrophenhilfe.<br />
Seit <strong>mehr</strong>eren Jahren unterstützt die<br />
Credit Suisse das SRK. 2008 wurde<br />
diese Zusammenarbeit mit einem Partnerschaftsvertrag<br />
erweitert. Die wichtigsten<br />
Ziele dieser Partnerschaft sind es,<br />
gemeinsam langfristig angelegte gemeinnützigen<br />
Projekte und Anlässe in<br />
Corporate Volunteering (Freiwilligenarbeit)<br />
zu entwickeln sowie ausgewählte<br />
Projekte und Anlässe durch finanzielle<br />
Beiträge und Freiwilligenarbeit zu unterstützen.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich bei<br />
unseren Projektpartnern, die einen<br />
direkten und wesentlichen Beitrag<br />
zu einem SRK-Programm im In- oder<br />
Ausland geleistet haben:<br />
Canon<br />
Cendres + Métaux SA<br />
Coop<br />
GGK Zürich<br />
Infrassure Ltd.<br />
Die Schweizerische Post<br />
Novartis<br />
Panalpina<br />
Schweiz. Korps <strong>für</strong> humanitäre Hilfe SKH<br />
Schweizerische Berghilfe<br />
SRG SSR idée suisse<br />
Swisscanto<br />
Swiss Re<br />
Mit folgenden langjährigen Partnern<br />
führten wir Promotionsaktionen durch:<br />
eBay<br />
Hegewald inspiriert Wohnen<br />
The Turbon Group<br />
Folgende Eventpartner unterstützten<br />
Ball und Gala:<br />
Bank Sarasin<br />
Beau Rivage Genf<br />
Hublot<br />
Swissôtel Le Plaza Basel<br />
Theater Basel<br />
Van Cleef & Arpels<br />
58<br />
Foto: Federik Barkenhammer/International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies<br />
Ein herzliches Dankeschön an unsere<br />
Sponsoren und Donatoren, die mit<br />
ihrem gross zügigen Engagement unsere<br />
Arbeit unter stützt haben:<br />
Ammann Group Holding AG<br />
Bank Julius Bär & Co. Ltd.<br />
Beratungsstelle <strong>für</strong> Unfallverhütung bfu<br />
Biomill<br />
Bolliger & Mabillard<br />
Carl-und-Elise-Elsener-Gut-Stiftung<br />
Chiron (a Novartis Company)<br />
Data Dynamic AG<br />
Dr.-Karl-Schönfelder-Brunner-Stiftung<br />
Elcotron SA<br />
EPTS & CCEI<br />
Flawa<br />
Fondation Harafi<br />
Fornika Stiftung<br />
Hans-Konrad-Rahn-Stiftung<br />
Institut Baldegg<br />
Institut Menzingen<br />
Kurt-Abraham-Stiftung<br />
Mathias-Baer-Stiftung<br />
Medicor Foundation<br />
Mezger Uhren & Bijouterie<br />
MKS Finance SA<br />
Nestec SA<br />
Nestlé SA<br />
Ogier Trustee Limited<br />
OMC/WTO<br />
Otto-Erich-Heynau-Stiftung<br />
Parrotia-Stiftung<br />
Partner Reinsurance Company Ltd.<br />
Peter Lehmann AG<br />
Pictet & Cie Banquiers<br />
Publigroupe SA<br />
Raiffeisen<br />
Scherler AG<br />
Schiller AG<br />
Schweizerische Nationalbank<br />
Schweiz. Ophthalmologische Gesellschaft<br />
Schweiz. Versicherungsverband SVV<br />
Schweiz. Zahnärzte-Gesell schaft SSO<br />
Seminarhotel Sempachersee<br />
Société d'Etudes techniques et économiques<br />
Service Club Kiwanis<br />
Service Club Lions<br />
Service Club Rotary<br />
Sight and Life<br />
Stiftung <strong>für</strong> humanitäre Hilfe (SHH)<br />
SUVA<br />
Trina Bioreactives AG<br />
UBS<br />
Victorinox AG<br />
Virbac<br />
Von-Duhn-Stiftung<br />
Walrogge Stiftung<br />
Wolf De Leclercq Paule, Belgien<br />
World Economic Forum<br />
3Sat<br />
Diverse Kirchen/Pfarrämter<br />
Wir danken auch all jenen Firmen<br />
und Institutionen, die wir nicht auf -<br />
führen können. Ebenso möchten wir<br />
unsere Dankbarkeit gegenüber all<br />
unseren privaten Spenderinnen und<br />
Spender ausdrücken; auch jenen, die<br />
anonym bleiben möchten sowie allen<br />
Freiwilligen und Ehrenamtlichen,<br />
die uns ihre Zeit zur Verfügung ge -<br />
stellt haben.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 59
Adressen SRK-Gruppe<br />
ADRESSEN UND ZWECKBESTIMMUNG<br />
DER GESCHÄFTSSTELLE UND DES<br />
SEKRETARIATS DER KANTONALVER-<br />
BÄNDE<br />
Schweizerisches Rotes Kreuz SRK<br />
Geschäftsstelle<br />
Rainmattstrasse 10<br />
<strong>30</strong>01 Bern<br />
Tel. 031 387 71 11<br />
Fax 031 387 71 22<br />
E-mail: info@redcross.ch<br />
Internet: www.redcross.ch<br />
Werkstrasse 18<br />
<strong>30</strong>84 Wabern/BE<br />
Tel. 031 960 76 70<br />
Fax 031 969 76 80<br />
Die Geschäftsstelle SRK erbringt operative<br />
Leistungen auf internationaler und – sofern<br />
nicht anderen SRK-Organisationen zu ge or d -<br />
net – auf nationaler Ebene. <strong>Sie</strong> unterstützt<br />
Rotkreuzversammlung, Rotkreuzrat und Ge -<br />
schäfts prüfungskommission in ihren Auf -<br />
gaben. <strong>Sie</strong> wirkt als Koordinationsstelle <strong>für</strong><br />
die professionelle operative Führungsebene<br />
der Aktivmitglieder und Institutionen.<br />
Ambulatorium<br />
<strong>für</strong> Folter- und Kriegs opfer SRK<br />
Werkstrasse 16<br />
<strong>30</strong>84 Wabern<br />
Tel. 031 960 77 77<br />
Fax: 031 960 77 88<br />
E-mail: gi-ambulatorium@redcross.ch<br />
Internet: www.torturevictims.ch<br />
Geschäftsstelle Rotkreuzdienst<br />
Werkstrasse 18<br />
<strong>30</strong>84 Wabern<br />
Tel. 031 324 27 06<br />
Fax 031 324 34 91<br />
E-mail: rkd@redcross.ch<br />
Rotkreuz-Kantonalverbände<br />
Nationales Sekretariat<br />
der Rotkreuz-Kantonalverbände (SKV)<br />
Rainmattstrasse 10<br />
<strong>30</strong>01 Bern<br />
Tel. 031 387 71 11<br />
60<br />
Fax 031387 74 04<br />
E-mail: info@redcross.ch<br />
Internet: www.redcross.ch<br />
Die Adresse Ihres Rotkreuz-Kantonalverbandes<br />
teilt Ihnen das SKV gerne mit oder <strong>Sie</strong> finden<br />
sie unter www.redcross.ch.<br />
Die Rotkreuz-Kantonalverbände sind private<br />
Organisationen, die dem SRK als Mitglieder<br />
angehören. Ihre Zusammenarbeit koordiniert<br />
die nationale Konferenz der Kantonalverbände.<br />
ADRESSEN UND ZWECKBESTIMMUNG<br />
DER SRK-KORPORATIVMITGLIEDER<br />
Schweizerischer Samariterbund SSB<br />
Martin-Disteli-Strasse 27<br />
Postfach 1751<br />
4601 Olten<br />
Tel. 062 286 02 00<br />
Fax 062 286 02 02<br />
E-mail: office@samariter.ch<br />
Internet: www.samariter.ch<br />
Erste-Hilfe-Leistungen <strong>für</strong> Verunfallte und<br />
Kranke in Anwendung der Rotkreuzgrundsätze.<br />
Bevölkerungskurse: Nothilfe, Samariter,<br />
Herz-Lungen-Wiederbelebung, Krankenpflege<br />
zu Hause, Laienschulung in Erster Hilfe<br />
<strong>für</strong> Samariter und Dritte. Übungen und Einsätze:<br />
Spontane Hilfe und Betreuung von<br />
Menschen, die durch Krankheit oder Unfall in<br />
akute Not geraten, Unterstützung der Sanitätsdienste<br />
in ausserordentlichen Lagen, Blutspendeaktionen,<br />
Sozialdienst. Jugendarbeit:<br />
Führen von Help-Gruppen, Erste-Hilfe-Lektionen<br />
in Schulen, Ferienpass-Angebote.<br />
Fachkurse: Aus- und Weiterbildung <strong>für</strong> Betriebssanitäter<br />
und Transporthelfer, Erste-<br />
Hilfe-Kurse <strong>für</strong> Firmen.<br />
Schweizerische Rettungsflugwacht<br />
Rega<br />
Postfach 1414<br />
8058 Zürich-Flughafen<br />
Tel. 044 654 33 11<br />
Fax 044 654 33 22<br />
E-mail: info@rega.ch<br />
Internet: www.rega.ch<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
Nothilfe aus der Luft im In- und Ausland. Die<br />
Stiftung bezweckt, in Not geratenen und<br />
hilfsbedürftigen Menschen in Anwendung der<br />
Grundsätze des Roten Kreuzes zu helfen. <strong>Sie</strong><br />
befasst sich insbesondere mit dem Rettungswesen<br />
und der Notfallhilfe <strong>für</strong> verunfallte und<br />
erkrankte Menschen sowie mit der Verhütung<br />
von Notfällen. <strong>Sie</strong> kann ihre Mittel <strong>für</strong> die<br />
Hilfe von sozial Bedrängten einsetzen.<br />
Schweizerische Lebensrettungs-<br />
Gesellschaft SLRG<br />
Kantonsstrasse 46<br />
Postfach 161<br />
6207 Nottwil<br />
Tel. 041 939 21 21<br />
Fax 041 939 21 39<br />
E-Mail: info@slrg.ch<br />
Internet: www.slrg.ch<br />
Schutz und Rettung menschlichen Lebens im<br />
und um das Wasser. <strong>Sie</strong> handelt im Einklang<br />
mit den Grundsätzen, Statuten, Leitlinien und<br />
Beschlüssen des SRK. <strong>Sie</strong> klärt über mögliche<br />
Gefahren rund um das Wasser auf. <strong>Sie</strong> setzt<br />
sich ein <strong>für</strong> Schwimmen als Breitensport. <strong>Sie</strong><br />
betreibt gezielte Jugendarbeit und Nachwuchsförderung.<br />
<strong>Sie</strong> bildet Rettungskräfte aller<br />
Altersklassen aus und weiter und stellt deren<br />
Einsatzfähigkeit sicher. <strong>Sie</strong> nimmt Überwachungs-<br />
und Rettungsaufgaben wahr. <strong>Sie</strong><br />
arbeitet mit anderen Rettungs- und Wassersportorganisationen<br />
zusammen.<br />
Schweizerischer Verein <strong>für</strong><br />
Katastrophenhunde REDOG<br />
Martin-Disteli-Strasse 27<br />
Postfach 1751<br />
4601 Olten<br />
Tel. 062 286 02 16<br />
Fax 062 286 02 07<br />
E-mail: redog.office@redog.ch<br />
Internet: www.redog.ch<br />
Aufbau und Unterhalt einer Alarm- und Einsatzorganisation.<br />
Ausbildung, Einsatz von Katas -<br />
trophen-, Flächen- und Gebirgsflächensuchhunde-Teams<br />
sowie Durchführung von Übungen<br />
und Prüfungen. Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Schweizerischer<br />
Militär-Sanitäts-Verband SMSV<br />
Zentralsekretariat<br />
c/o Susanne Vogt<br />
Oberseenerstrasse 55<br />
8405 Winterthur<br />
Tel. 052 232 75 82<br />
E-mail: info@smsv.ch<br />
Internet: www.smsv.ch<br />
Regelmässige ausserdienstliche Weiterbildung<br />
im Armeesanitätsdienst. Organisation von<br />
Kursen. Aus- und Weiterbildung von Instruktoren.<br />
Sanitätsdienste bei Anlässen. Förderung<br />
Bewegung, Sport.<br />
Schweizerischer Zivilschutzverband<br />
SZSV<br />
Schwarztorstrasse 56<br />
<strong>30</strong>07 Bern<br />
Tel. 031 381 36 45<br />
Fax 031 382 21 02<br />
Internet: www.szsv-uspc.ch<br />
E-mail: szsv-uspc@bluewin.ch<br />
Erhaltung und Förderung der Akzeptanz des<br />
Zivilschutzes als wesentliche Säule des Be -<br />
völkerungsschutzes. Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong><br />
den Zivilschutz. Förderung der Zusammenarbeit<br />
in der Aus- und Weiterbildung. Ende der<br />
Korporationsmitgliedschaft per 31.12.2008.<br />
ADRESSEN UND ZWECKBESTIMMUNG<br />
DER SRK-INSTITUTIONEN<br />
Humanitäre Stiftung SRK<br />
Marktgasse 50<br />
<strong>30</strong>11 Bern<br />
Tel. 031 311 52 72<br />
Fax 031 311 52 70<br />
E-mail: info@hs-srk.ch<br />
Internet: www.hs-srk.ch<br />
Die Stiftung verfolgt folgende Zwecke: Unterstützung<br />
des SRK in der Erfüllung seiner<br />
humanitären Aufgaben in der Schweiz und<br />
im Ausland. Unterstützung von Projekten der<br />
Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Mitwirkung<br />
bei der Versorgung der Schweiz mit<br />
Blutprodukten auf der Grundlage der freiwilligen<br />
und unentgeltlichen Blutspende sowie<br />
bei der Förderung von Forschung und Entwicklung<br />
im Transfusionswesen. Leistung eines<br />
Beitrages an ausländische Schwesterorganisationen<br />
beim Aufbau und zur Gewährleistung<br />
von Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen<br />
im Blutspendewesen, alles ausschliesslich<br />
auf gemeinnütziger und nichtkommerzieller<br />
Basis.<br />
Blutspendedienst SRK AG<br />
Laupenstrasse 37<br />
Postfach 5510<br />
<strong>30</strong>01 Bern<br />
Tel. 031 380 81 81<br />
Fax 031 380 81 80<br />
E-mail: info@blutspende.ch<br />
Internet: www.blutspende.ch<br />
Gewährleistung von Sicherheit und Qualität<br />
von der Blutspende bis zum Blut produkt. Einheitliche<br />
gesamtschweizerische Füh rung des<br />
Blutspendedienstes. Sicherstellung von einheitlichen<br />
Vorschriften, Methoden und Instrumenten<br />
in allen 13 regionalen Blutspendediensten.<br />
Laufende Verbesserung der Effizienz<br />
zur Senkung der Gesundheitskosten.<br />
Kontinuierliche Verbesserung der Kommunikation.<br />
Aufgaben der regionalen Blutspendedienste:<br />
Blutbeschaffung, Herstellung labiler<br />
Blutprodukte, Durchführung der <strong>Spenden</strong>analytik,<br />
Analytik als Dienstleistung <strong>für</strong> andere<br />
Institutionen, Transfusionsmedizinische<br />
Beratung, Verkauf von Blutprodukten an Spitäler.<br />
Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege<br />
Lindenhof<br />
Bremgartenstrasse 117<br />
Postfach<br />
<strong>30</strong>01 Bern<br />
Tel. 031 <strong>30</strong>0 88 11<br />
Fax 031 <strong>30</strong>0 80 57<br />
E-mail: info@rotkreuzstiftung.ch<br />
Internet: www.rotkreuzstiftung.ch<br />
www.lindenhofspital.ch<br />
www.lindenhof-schule.ch<br />
Betreiben des Privatspitals Lindenhof als<br />
Schulspital und im Belegarztsystem. Führen<br />
einer Krankenpflegeschule. Mitarbeit an Mass -<br />
nahmen zur Förderung und Entwicklung des<br />
Krankenpflege-Berufes.<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Rettungswesen AGR<br />
c/o Schweizerischer Samariterbund<br />
Martin-Disteli-Strasse 27<br />
Postfach 1751<br />
4601 Olten<br />
Tel. 062 286 02 19<br />
Fax 062 286 02 07<br />
E-mail: agr-srk@samariter.ch<br />
Internet: www.redcross.ch<br />
Förderung des Schweizerischen Rettungswesens<br />
durch Ausbildung und Einsatz von Laien.<br />
Zusammenarbeit im Rettungsdienst mit anderen<br />
Partnern und öffentlicher Hand. Erarbeiten<br />
von Ausbildungsnormen <strong>für</strong> Laien im Rettungswesen.<br />
Mitwirken in internationalen<br />
Gremien.<br />
Die AGR wurde per 31.12.2008 in das Kompetenzzentrum<br />
Rettungswesen des SRK überführt.<br />
Dieses ist beim Zentralsekretariat des<br />
Schweizerischen Samariterbundes angesiedelt.<br />
Rotkreuz-Krankenpflegeschule<br />
La Source<br />
<strong>30</strong>, avenue Vinet<br />
1004 Lausanne<br />
Tel. 021 641 38 00<br />
Fax 021 641 38 38<br />
E-mail: info@ecolelasource.ch<br />
Internet: www.ecolelasource.ch<br />
Fachhochschul-Studiengang Pflege, Weiterbildungen<br />
im Pflege- und Sozialbereich, teilweise<br />
in Zusammenarbeit mit der Universität<br />
Strasbourg. Forschung und Entwicklung im<br />
Gesundheits- und Sozialbereich.<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 61
SRK in Zahlen<br />
FINANZENÜBERSICHT SRK-GRUPPE<br />
(in TCHF) 2008<br />
Aktiven 1 528 161<br />
Passiven 1 528 161<br />
Ertrag 776 610<br />
Aufwand 783 882<br />
Ergebnis -7272<br />
LEISTUNGEN<br />
2008<br />
– vom freiwilligen Fahrdienst gefahrene Kilomenter 12 122 100<br />
– Blutspenden 378 500<br />
– Teilnehmende an Rotkreuzkursen 125 <strong>30</strong>0<br />
– Ergotherapie-Stunden 87 700<br />
– Pflegetage 85 200<br />
– Betreute Patienten 59 500<br />
– REGA-Einsätze 14 200<br />
PERSONAL<br />
2008<br />
– Freiwillige 46 7<strong>30</strong><br />
– Geleistete Stunden der Freiwilligen 1 479 411<br />
– Hochgerechneter Wert der geleistete Stunden<br />
der Freiwilligen mit einem Stundenansatz von CHF 25.– 36 985 275<br />
– Mitglieder 484 859<br />
– Mitarbeitende nach Stellenprozenten 2 588<br />
– Mitarbeitende nach Personen 4 894<br />
www.redcross.ch<br />
<strong>Spenden</strong> <strong>Sie</strong> <strong>für</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Menschlichkeit</strong>:<br />
<strong>Postkonto</strong> <strong>30</strong>-<strong>9700</strong>-0<br />
IBAN CH97 0900 0000 <strong>30</strong>00 <strong>9700</strong> 0<br />
Wir danken Ihnen vielmals<br />
<strong>für</strong> Ihre Unterstützung.<br />
62 SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />
SRK-JAHRESBERICHT 2008 63<br />
KOM/1536 -09 D - 2200/06-09/g-p
www.redcross.ch<br />
Schweizerisches Rotes Kreuz