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Jahresbericht 2008<br />

Darin spiegeln sich die Leistungen des Schweizerischen Roten Kreuzes<br />

im In- und Ausland.<br />

Schweizerisches Rotes Kreuz


Die 7 Rotkreuz-Grundsätze<br />

<strong>Menschlichkeit</strong><br />

«Der Mensch ist immer<br />

und überall Mitmensch.»<br />

Unparteilichkeit<br />

«Hilfe in der Not<br />

kennt keine Unterschiede.»<br />

Neutralität<br />

«Humanitäre Initiative braucht<br />

das Vertrauen aller.»<br />

Unabhängigkeit<br />

«Selbstbestimmung<br />

wahrt unsere Grundsätze.»<br />

Freiwilligkeit<br />

«Echte Hilfe ist ohne Eigennutz.»<br />

Einheit<br />

«In jedem Land einzig<br />

und <strong>für</strong> alle offen.»<br />

Universalität<br />

«Die humanitäre Pflicht<br />

ist weltumfassend.»<br />

Foto: SRK, Lars Büchler


4<br />

Inhalt<br />

6<br />

7<br />

10<br />

12<br />

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26<br />

AUFTAKT<br />

Eindrücke von SRK-Direktor Markus Mader<br />

SRK-Präsident René Rhinow über ein bewegtes Jahr<br />

GESUNDHEIT<br />

SRK unterstützt Folter- und Kriegsopfer<br />

Medizinische Abklärungen im Tausch gegen Übersetzungen<br />

Fachtagung<br />

Diskriminierung und Rassismus im Gesundheitswesen<br />

INTEGRATION<br />

SRK berät Flüchtlinge<br />

Folgen des verschärften Asylgesetzes lindern<br />

25 Jahre Notrufsystem<br />

Sicher ausser Haus<br />

Bundeslager der Pfadi<br />

Humanitäres Gastspiel<br />

Internationale Jugendkampagne<br />

Nachhilfe gegen Druck<br />

Unabhängige Beschwerdestelle<br />

Gewalt gegen ältere Menschen ist ein Tabu<br />

Freiwilligenarbeit<br />

Soziale Kompetenz fördern<br />

Pilotkurs Babysitting plus<br />

Kontakte zu Schweizer Familien knüpfen<br />

Kinderbetreuung zu Hause<br />

Time-out <strong>für</strong> gestresste Mütter<br />

Rotes Kreuz Kanton Waadt<br />

Gut versorgt statt sozial isoliert<br />

Rotes Kreuz Kanton Genf<br />

Junge Arbeitslose am Herd<br />

Rotes Kreuz beider Appenzell<br />

100 Jahre wollen gefeiert sein<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

<strong>30</strong><br />

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62<br />

RETTUNG<br />

Euro 08<br />

SRK-Rettungskräfte wirkten im Hintergrund<br />

Notfälle beim Sport<br />

Von Spitzensportlern getestet<br />

Armeeunfall auf der Kander<br />

Rotkreuzdienst hilft Angehörigen<br />

Schweizerische Rettungsflugwacht<br />

Neue Basis <strong>für</strong> Rega-Helis<br />

AUSLAND<br />

Nach dem Tsunami von 2004<br />

Den Weg bereitet <strong>für</strong> eine bessere Zukunft<br />

Haiti<br />

Mobiles Nothilfe-Team im Einsatz<br />

China<br />

Zelte <strong>für</strong> zerstörte Bergdörfer<br />

Burma<br />

Hilfsaktion mit Tücken<br />

Bangladesch<br />

Häuser, die den Stürmen trotzen<br />

Opfer vergessener Katastrophen<br />

Gesundheitsposten <strong>für</strong> Eritreas Dörfer<br />

Armutsbedingte Blindheit<br />

Ein klarer Blick in ein besseres Leben<br />

WEITERES AUS DEM SRK<br />

Was die SRK-Gruppe sonst noch bewegte<br />

Organigramm<br />

LEITUNG<br />

Leitung der SRK-Gruppe<br />

Corporate Governance<br />

Partner, Sponsoren und Donatoren<br />

Adressen SRK-Gruppe<br />

Finanzübersicht<br />

Impressum<br />

Produktion: Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK), Bern. Redaktion: Marcel Friedli. Mitarbeitende: Barbara Furrer, Heinz Heer, Thomas<br />

Kenner, Eugen Kiener, Gertrud Meyer, Christine Rüfenacht, Katharina Schindler, Karl Schuler, Beat Wagner. Titelbild: Christopher<br />

Black/International Federation of Red Cross and Crescent Societies, Rückseite: Carmela Harshani Odoni. Layout: graphic-print<br />

(SRK) nach der Idee von grafikraum, Bern. Auflage: 3200 Exemplare. Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch. Druck: Fischer<br />

AG, Münsingen<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 5


Mitte 2008 habe ich die Direktion des SRK übernommen.<br />

Ich freue mich, Verantwortung <strong>für</strong> die<br />

Arbeit einer so vielfältig engagierten Organisation<br />

zu tragen. Ich trage sie mit Begeisterung.<br />

Kein Tag ohne Sorgen und Probleme, ohne Not<br />

und Elend – was das Schweizerische Rote Kreuz in<br />

seinen Inseraten schreibt, ist leider Realität. Probleme<br />

und Nöte verändern sich mit der Zeit,<br />

schlimmer noch: oft nehmen sie zu. Das SRK muss<br />

sich anpassen, um jederzeit das richtige Angebot<br />

zur Hilfe bereitzuhalten. Das gilt bei der Ge -<br />

schäfts stelle dort, wo sie unterstützend oder koordinierend<br />

<strong>für</strong> die Organe und die einzelnen Organisationen<br />

des SRK tätig ist, und es gilt ebenso <strong>für</strong><br />

ihre eigenen Aufgaben in der Schweiz und in rund<br />

<strong>30</strong> Ländern der Internationalen Zusammenarbeit.<br />

Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist der Wiederaufbau nach dem<br />

Tsunami, den wir 2008 weitestgehend abschliessen<br />

konnten. Dank der Grosszügigkeit vieler Spenderinnen<br />

und Spender und in Zusammenarbeit mit<br />

der Direktion <strong>für</strong> Entwicklungszusammenarbeit,<br />

der Glückskette und ausländischen Rotkreuz gesell -<br />

schaften konnten wir Tausenden von Familien eine<br />

neue Existenzgrundlage schaffen. Bei meinem Besuch<br />

in Sri Lanka und Indien sah ich mit eigenen<br />

Augen, dass in den mit der Hilfe des SRK neu gebauten<br />

Dörfern wieder reges Leben herrscht. Neutrale<br />

Prüfer bezeugen, dass die <strong>Spenden</strong>gelder <strong>für</strong><br />

diesen Wiederaufbau korrekt und sinnvoll eingesetzt<br />

wurden, und dies unter Einbezug und Mitwir-<br />

6<br />

Foto: Mike Niederhauser<br />

EDITORIAL DES DIREKTORS<br />

Ein würdiges Leben<br />

<strong>für</strong> alle<br />

Markus Mader, Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

kung der vom Leid Betroffenen. Mit dem Abschluss<br />

dieses umfassenden Programms gehen der Bestand<br />

an Personal und das Projektvolumen wieder zurück.<br />

Bestehen bleibt die Aufgabe, die neu erworbene<br />

Erfahrung zu sichern und <strong>für</strong> den Fall neuer<br />

Katastrophen gerüstet zu sein.<br />

Auch das Departement Gesundheit und Integration<br />

ist nach einschneidenden Veränderungen gut<br />

gerüstet, um mit seinen Kompetenzen weiter dazu<br />

beizutragen, dass sozial und/oder gesundheit lich<br />

benachteiligte sowie vom gesellschaftlichen Ausschluss<br />

bedrohte Menschen an unserer Gesellschaft<br />

teilnehmen können. Das Departement arbei tet eng<br />

mit den SRK-Organisationen zusammen, um durch<br />

die Verbindung von Fähigkeiten und Stärken noch<br />

<strong>mehr</strong> humanitären Nutzen zu schaffen.<br />

Auch die beiden Kompetenzzentren Jugend und<br />

Freiwilligenarbeit, die 2008 richtig in Fahrt gekommen<br />

sind, stärken die Fähigkeit des SRK, seine<br />

Aufgaben <strong>für</strong> besonders benachteiligte und hilfsbedürftige<br />

Menschen wahrzunehmen. Wir können<br />

dies nur dank des Engagements zahlreicher jüngerer<br />

und älterer Freiwilliger. Ihnen, den angestellten<br />

Mitarbeitenden und allen, die das SRK mit Aufträgen,<br />

Zuwendungen oder ideell unterstützt haben,<br />

danke ich herzlich. Gemeinsam leisten wir einen<br />

Beitrag an eine humanitäre Schweiz, in der alle<br />

ein würdiges Leben führen können und die den<br />

Ärmsten der Armen im Ausland zu einem besseren<br />

Leben verhilft.<br />

Die Stärke des Volkes messe sich am Wohl der<br />

Schwachen, heisst es in unserer Bundesverfassung.<br />

Wenn es, wie in dieser Zeit, <strong>mehr</strong> schwache und in<br />

ihrer Würde bedrohte Menschen gibt oder wenn<br />

Schwache noch schwächer werden, sind wir alle<br />

gefordert, einzeln und gemeinsam: in Staat, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Auch wir, das SRK. In seiner<br />

143-jährigen Geschichte hat sich das SRK immer<br />

wieder neuen Herausforderungen gestellt.<br />

Auch jetzt. Mitgliedorganisationen, Institutionen<br />

und Geschäftsstelle des SRK sind daran, die neue<br />

Strategie 012 umzusetzen. Der regelmässige Austausch<br />

zwischen den Leitungsgremien bestätigt<br />

mir, dass wir alle am gleichen Strick ziehen und<br />

Synergien nutzen. Viele Beispiele in diesem Jahresbericht<br />

zeigen, welcher Nutzen daraus <strong>für</strong> besonders<br />

unterstützungsbedürftige Menschen im<br />

In- und Ausland entsteht.<br />

Das SRK kann sich bei der Erfüllung seiner humanitären<br />

Aufgaben auf seine besondere Stellung<br />

stützen. Es ist als einzige Organisation in der<br />

Schweiz mit 500 000 Mitgliedern in der Bevölkerung<br />

verankert. In Ausnahmesituationen kann es<br />

schnell schweizweit auf seine motivierten, gut ausgebildeten<br />

und den Rotkreuzgrundsätzen ver pflich -<br />

teten 4500 Mitarbeitenden und knapp 50 000<br />

Freiwilligen zählen. Und als einzige vom Staat an -<br />

er kannte Rotkreuz-Gesellschaft arbeitet es mit<br />

dem Gemeinwesen bei der Erfüllung humanitärer<br />

Aufgaben partnerschaftlich zusammen.<br />

Foto: Mike Niederhauser<br />

EDITORIAL DES PRÄSIDENTEN<br />

Am gleichen Strick<br />

ziehen<br />

René Rhinow, Präsident des Schweizerischen Roten Kreuzes<br />

Dementsprechend wurde die Katastrophenhilfe im<br />

Inland auf allen drei Stufen unseres Staates an<br />

der Rotkreuzversammlung 2008 lebendig diskutiert.<br />

Die Organisationen und die Geschäftsstelle<br />

des SRK verfügen über besondere Kompetenzen<br />

und Erfahrungen, die bei einer Grosskatastrophe<br />

oder einer Epidemie <strong>für</strong> die Bevölkerung eingesetzt<br />

werden können. Wir sind überzeugt, dass eine verstärkte<br />

Koordination und Vorbereitung nö tig sind,<br />

um darauf noch besser reagieren zu können.<br />

Regelmässige Erhebungen der Gesellschaft <strong>für</strong> Sozialforschung<br />

zeigen, dass sich 2008 der Ruf des<br />

SRK und die Wertschätzung seiner Leistungen in<br />

der Bevölkerung sowie seiner Kompetenzen, gerade<br />

auch in der Katastrophenhilfe, weiter gefes -<br />

tigt und verbessert haben. Das ist allen zu verdanken,<br />

die – wie Henry Dunant vor 150 Jahren auf<br />

dem Schlachtfeld von Solferino – überzeugt sind,<br />

dass alle mit aktivem Einsatz dazu beitragen können,<br />

die Welt (etwas!) menschlicher zu machen.<br />

Bevölkerung, Stiftungen, Unternehmen und Gemeinwesen,<br />

die uns mit ihren <strong>Spenden</strong> unterstützen,<br />

die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer<br />

sowie die Mitarbeitenden, die unsere humanitäre<br />

Aufgabe umsetzen, und auch Partner und staat -<br />

liche Auftraggeber, die unserer Kompetenz und<br />

Effizienz vertrauen: ihnen allen danke ich herzlich.<br />

<strong>Sie</strong> leben mit uns das Motto der internationalen<br />

Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung: gemeinsam<br />

<strong>für</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Menschlichkeit</strong>.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 7


Foto: Federico Orozco, SRK<br />

GESUNDHEIT<br />

Dem SRK liegt die Gesundheit<br />

der Menschen am Herzen.


SRK UNTERSTÜTZT FOLTER- UND KRIEGSOPFER<br />

Medizinische Abklärungen im<br />

Tausch gegen Übersetzungen<br />

Das SRK-Ambulatorium <strong>für</strong> Folter- und Kriegsopfer (afk) bietet seinen Patientinnen und<br />

Patienten die Möglichkeit, Volleyball zu spielen. Zudem haben afk und Lindenhof einen<br />

Fonds eingerichtet, um hilfsbedürftige Migranten zu unterstützen.<br />

Die Volleyball-Gruppe ist im Herbst 2007 gestartet<br />

und Teil des afk-Bewegungsangebots. Daneben<br />

gibt es noch eine Aikido-, eine Entspannungsund<br />

eine Konzentrationsgruppe. 40 mal trafen sich<br />

2008 ein halbes Dutzend Patientinnen und Patienten<br />

zum Sport über Mittag.<br />

SICH BEWEGEN IST BESONDERS WICHTIG<br />

Kleine Herausforderungen zu meistern, führt zu<br />

<strong>mehr</strong> Selbstvertrauen. Zudem bieten Bewegung<br />

und Sport eine Plattform <strong>für</strong> persönliche Kontakte<br />

und Anerkennung. Ein Patient der Volleyballgruppe<br />

sagt es so: «Ich vergesse die andauernden Schmerzen<br />

und fühle mich stark und zuversichtlich.»<br />

Die Gruppe erhielt gleich zu Beginn einen besonderen<br />

Motivationsschub: Im ersten halben Jahr<br />

nahm eine ehemalige iranische Profispielerin teil.<br />

Das Niveau im Team ist sehr unterschiedlich: von<br />

DAS AFK IN ZAHLEN<br />

<strong>30</strong>6 Patientinnen und Patienten behandelt<br />

2387 medizinisch-therapeutische Sitzungen<br />

601 Sitzungen Sozialberatung<br />

1902,5 Stunden Übersetzungsaufwand<br />

10<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Anfängerinnen bis zu Cracks sind alle vertreten.<br />

Regelmässig nehmen zwei bis drei afk-Mitarbeitende<br />

teil.<br />

Anhaltende Schmerzen im Alltag erinnern Gefolterte<br />

ständig an das, was ihnen widerfahren ist.<br />

Erstarren, sich nicht bewegen, scheint das einzige<br />

Mittel zu sein, um den Schmerzen während der Folter<br />

zu begegnen. Selbst Jahre danach behalten die<br />

Betroffenen dieses Muster bei, das einen natürlichen<br />

Umgang mit ihrem Körper behindert. Darum<br />

ist es <strong>für</strong> sie besonders wichtig, sich zu bewegen.<br />

CHRONISCHE SCHMERZEN BEHANDELN<br />

Ein gemeinsamer Fonds des afk und der Rotkreuzstiftung<br />

<strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof ermöglicht es<br />

dem afk, im Lindenhofspital <strong>für</strong> Patientinnen und<br />

Patienten, die über keine Grundversicherung verfügen,<br />

medizinische Leistungen bis zu 500 Franken<br />

pro Jahr zu beziehen. Im Gegenzug können Beleg -<br />

ärztinnen und -ärzte des Lindenhofspitals vom afk<br />

Übersetzungsdienste von bis zu 200 Franken pro<br />

Fall in Anspruch nehmen.<br />

Ebenfalls aus diesem Fonds werden die Kosten<br />

finanziert, um eine Gruppentherapie <strong>für</strong> Migran-<br />

Patientinnen und Patienten versuchen im afk, negative Erfahrungen loszulassen, um bereit zu sein zu vergeben – und offen zu<br />

sein <strong>für</strong> Neues.<br />

EIN JAHRHUNDERT LINDENHOF<br />

Der Lindenhof feierte 2008 das 100-jährige Bestehen<br />

der Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege.<br />

Aus diesem Anlass unterstützte er die Jugendarbeit<br />

des SRK. Während des Jubiläumsjahres<br />

konnten Patientinnen und Patienten des Linden -<br />

hof spitals eines von drei vorgeschlagenen Projekte<br />

unterstützen.<br />

tinnen und Migranten mit chronischen Schmerzen<br />

zu entwickeln, die im März 2009 startet. <strong>Sie</strong> wird in<br />

der jeweiligen Landessprache der Teilnehmenden<br />

durch geführt. Die Übersetzungskosten werden<br />

ebenfalls über den Fonds gedeckt. Diese ambulante<br />

Gruppe führen die psychosomatische Abteilung<br />

des Lindenhofspitals und das afk gemeinsam.<br />

MEDIZINISCHE BERATUNG<br />

Foto: Peter Damann/Agentur Focus<br />

Für das afk besonders hilfreich ist die Möglich keit,<br />

medizinische Beratung <strong>für</strong> Patientinnen und Patien -<br />

ten ohne Grundversicherung zu erhalten. Dies erlaubt<br />

eine rasche Bestätigung von Diagnosen, zum<br />

Beispiel bei Verdacht auf Tuberkulose.<br />

Im ersten Jahr der Zusammenarbeit profitierten<br />

die afk-Patientinnen und -Patienten zudem von<br />

verschiedenen ambulanten medizinischen Therapien,<br />

die im Lindenhofspital durchgeführt wurden.<br />

Neurologische Abklärungen und Röntgenuntersuchungen<br />

sowie die Abgabe von Medikamenten<br />

waren weitere Leistungen, die Ärzte des Lindenhofspitals<br />

<strong>für</strong> das afk erbrachten und über den<br />

Fonds abrechneten.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 11


FACHTAGUNG<br />

Diskriminierung und Rassismus<br />

im Gesundheitswesen<br />

Das SRK hat an seiner 6. nationalen Fachtagung in Bern ein heikles und komplexes Thema<br />

aufgegriffen.<br />

Alltag in einer Spitalküche. Rassismus kommt auch in Spitälern<br />

vor.<br />

<strong>Menschlichkeit</strong> und Achtung der Würde sind die<br />

ethische Grundlage des Auftrags, Menschen zu<br />

pflegen. Doch auch in Spitälern kommen Diskriminierung<br />

und Rassismus vor. Aber das wird oft verdrängt<br />

und tabuisiert.<br />

NACH LÖSUNGEN SUCHEN<br />

Nicht verdrängen, sondern sich kundig machen<br />

und nach Lösungswegen suchen wollten die gut<br />

100 Besucherinnen und Besucher der SRK-Tagung.<br />

Anhand von Beispielen wurde gezeigt, dass Diskriminierung<br />

auf allen Ebenen vorkommt und alle betrifft:<br />

Patientinnen und Klienten genauso wie Mitarbeitende.<br />

12<br />

Foto: P. Dammann, Agentur Focus<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Wo Menschen auf existenzielle Hilfe angewiesen<br />

sind, muss besonders genau hingeschaut werden.<br />

Fehlverhalten kann man verhindern, wenn man<br />

Berufspersonen auf Diskriminierung und Rassismus<br />

sensibilisiert. Zudem sind die Institutionen gefragt:<br />

<strong>Sie</strong> müssen gewillt sein, Strukturen und Mechanismen,<br />

die Diskriminierung und Rassismus fördern,<br />

frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.<br />

«ICH, RASSIST!?»<br />

Thema war unter anderem das Potenzial von<br />

Ju gend lichen, Rassismus zu bekämpfen. Das Ju -<br />

gend rotkreuz hat zusammen mit dem Inte gra tions -<br />

beauftragten des Kantons Freiburg und den Freiburger<br />

Schulen eine Initiative von Jugendlichen <strong>für</strong><br />

Jugendliche entwickelt. Über 15-jährige Jugend -<br />

liche sprechen Gleichaltrige in Berufsschulen und<br />

Gymnasien mit dem Comic «Ich, Rassist!?» an. Er<br />

thematisiert Diskriminierungen auf Grund von<br />

Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Herkunft,<br />

Behinderung, Alter oder sexueller Ausrichtung.<br />

UND AUSSERDEM...<br />

Ein Jahr nachdem die Kantonalverbände die<br />

Patientenverfügung lanciert haben, machten<br />

205 Personen davon Gebrauch. Die fünf SRK-Kantonalverbände<br />

Aargau, Luzern, Glarus, Graubünden<br />

und Zug nehmen an diesem Pilotprojekt teil.<br />

18 Freiwillige beraten Interessierte, damit festgehalten<br />

werden kann, welche medizinischen Massnahmen<br />

bei Krankheit oder Unfall gewünscht werden.<br />

Das Rote Kreuz hinterlegt die Dossiers in<br />

einem zentralen Register und sorgt da<strong>für</strong>, dass sie<br />

aktualisiert und via medizinisches Personal abgerufen<br />

werden können. Das SRK Zürich bietet eine Verfügung<br />

nach anderem Modell an. Mit Bevölkerungskursen<br />

animierten die Kan tonal verbände<br />

18 909 Personen, Ver antwortung <strong>für</strong> ihre Gesundheit<br />

zu übernehmen. Weiter haben die SRK-Kantonal -<br />

verbände 3455 Personen zu Pflegehelferinnen und<br />

-helfern ausgebildet. In den 24 Zentren <strong>für</strong> Ergotherapie<br />

behandelte das Rote Kreuz 6806 Personen.<br />

Das Departement Gesundheit und Integra tion<br />

(GI) sensibilisierte an über 50 Tagen 1000 Ge -<br />

sundheits-Fachpersonen in transkultureller Kom -<br />

petenz. Zudem erarbeitete GI 2008 eine Website:<br />

www.transkulturelle-kompetenz.ch.<br />

www.migesplus.ch wurde auch 2008 rege be -<br />

sucht. Ziel ist es, Migranten über das Schweizer<br />

Gesundheits wesen zu informieren.<br />

Die Anlaufstelle Gesundheitsversorgung <strong>für</strong><br />

Sans-Papiers, im Ambulatorium <strong>für</strong> Folter- und<br />

Kriegs opfer integriert, behandelte im Berichtsjahr<br />

70 Personen. Dieses im Mai 2007 als Pilot gestartete<br />

Projekt soll Personen ohne geregelten Aufenthaltsstatus<br />

einen besseren Zugang zur gesund heitlichen<br />

Versorgung sichern, indem es ihnen Ano ny mität<br />

gewährleistet. Ende April 2008 erhielt die Anlaufstelle<br />

den Sozialpreis AvenirSocial ge mein sam mit<br />

der Berner Beratungsstelle <strong>für</strong> Sans-Papiers.<br />

Was wird in der Schweiz getan, um die Gesundheit<br />

von älteren Migranten zu fördern? Mit dieser<br />

Frage befasst sich eine Studie, die das SRK und das<br />

BAG <strong>für</strong> das nationale Forum «Alter und Migration»<br />

durchgeführt haben. <strong>Sie</strong> zeigt, dass Gesundheitsförderung<br />

<strong>für</strong> ältere Migranten noch in den Anfängen<br />

steckt und gibt Empfehlungen <strong>für</strong> Angebote zur Förderung<br />

der Gesundheit von älteren Migranten.<br />

Auch 2008 überwachte die Abteilung Berufsbildung<br />

von GI die Qualität von 180 Ausbildungs -<br />

programmen und war an 395 Examen anwesend.<br />

Zu dem anerkannte sie 2079 ausländische sowie<br />

208 kantonale Abschlüsse. <strong>Sie</strong> stellte 397 Berechtigungen<br />

zur Titelführung «diplomierte Pflege fach -<br />

frau HF» aus. Täglich erteilte sie bis zu 90 tele fo -<br />

nische Auskünfte. Weiter registrierte sie 4370 Ausbildungsabschlüsse<br />

SRK und erfasste 537 Diplome<br />

von höheren Fachschulen und Fachhochschulen. Zudem<br />

erlangte sie die Zertifizierung nach der ISO-<br />

Norm 9001:2000 <strong>für</strong> die kommenden zwei Jahre<br />

erneut. Die angegliederte Zertifizie rungs stelle ResQ<br />

überprüfte vor Ort 32 Nothilfekurse <strong>für</strong> Personen,<br />

die den Führerausweis erwerben und zertifizierte<br />

734 Ausbildnerinnen und Ausbildner.<br />

Die Zahl der Blutspenden hat im Berichtsjahr zum<br />

zweiten Mal in Folge zugenommen: 2008 wurde in<br />

der Schweiz beim Blutspendedienst SRK 378 500<br />

mal Blut gespendet. Im Vorjahr war das 3675<strong>30</strong><br />

mal der Fall gewesen. Im europäischen Vergleich<br />

wird eine Verfallquote von fünf Prozent als gut beurteilt.<br />

Der Blutspendedienst SRK weist 2008 dank<br />

flexibler Beschaffungsplanung erneut eine extrem<br />

tiefe Verfallquote von bloss 1,03 Prozent auf (Vorjahr<br />

1,3 Prozent). Erschwerend zeigte sich ein verstärkter<br />

Trend <strong>mehr</strong>erer Spitäler, überproportional<br />

viele Konzentrate roter Blut körperchen der Blutgruppe<br />

0 negativ zu bestellen. Anteilsmässig ist<br />

diese Blutgruppe zu ca. 9 Prozent vertreten, bei einigen<br />

Spitälern erreichten deren Bestellungen aber<br />

bis zu 40 Prozent.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 13


Foto: Carmela Harshani Odoni<br />

INTEGRATION<br />

Das SRK setzt sich ein <strong>für</strong> ältere<br />

und behinderte Menschen,<br />

<strong>für</strong> Migrantinnen und Migranten<br />

sowie <strong>für</strong> Familien. Es trägt<br />

dazu bei, sie ins Leben<br />

in der Schweiz oder in ihrem<br />

Herkunftsland zu integrieren.


FLÜCHTLINGE OHNE SOZIALHILFE UND IN AUSSCHAFFUNGSHAFT<br />

Folgen des verschärften<br />

Asylgesetzes lindern<br />

Für menschliche Würde: Das SRK setzt sich ein <strong>für</strong> Menschen in Ausschaffungshaft<br />

oder ohne Sozialhilfe.<br />

Das SRK setzt sich <strong>für</strong> die Würde aller Menschen ein.<br />

Anfang 2008 ist das revidierte Asylgesetz in Kraft<br />

getreten: Es bestimmt, dass Menschen, deren<br />

Asyl gesuch abgelehnt oder auf deren Antrag nicht<br />

eingetreten worden ist, nur noch Not- und keine<br />

Sozialhilfe erhalten. Für Betroffene kann dies zur<br />

Folge haben, die Wohnung verlassen zu müssen<br />

und sich in einer Notunterkunft wiederzufinden,<br />

wo sie knapp das Nötigste zum Überleben haben<br />

und keine medizinische Versorgung erhalten. Die<br />

Umsetzung und damit die Auswirkungen des Gesetzes<br />

sind jedoch von Kanton zu Kanton unterschiedlich.<br />

16<br />

Foto: Natalie Flubacher<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

600 PERSONEN UNTERSTÜTZT<br />

Angesichts der gesetzlichen Verschärfung bieten<br />

die Kantonalverbände Bern, Basel-Stadt, Genf,<br />

Tessin und Zürich Migrantinnen und Migranten<br />

ohne Anrecht auf Sozialhilfe Unterstützung und<br />

Beratung. Dies tun sie im Rahmen eines Pilotprojektes,<br />

das mindestens noch 2009 weitergeführt<br />

werden soll. 600 Personen wünschten 2008 administrative<br />

Unterstützung oder Auskunft über die<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen und erhielten<br />

zum Teil bescheidene Unterstützungsbeiträge.<br />

MENSCHEN IN HAFT BERATEN<br />

Weiter beriet das Rote Kreuz Menschen, die sich<br />

in Haft befinden und denen droht, in ihr Heimatland<br />

ausgeschafft zu werden. Das Rote Kreuz<br />

Kanton Zürich ist seit einigen Jahren aktiv und<br />

unterstützte im Berichtsjahr 520 Gefangene. 2008<br />

folg ten die Kantonalverbände Basel-Stadt, Freiburg,<br />

Tessin, Bern und Uri dem Zürcher Beispiel,<br />

dies im Rahmen eines Pilotversuchs <strong>für</strong> drei Jahre.<br />

<strong>Sie</strong> beraten Menschen in Ausschaffungshaft über<br />

Möglichkeiten, im Herkunftsland eine neue Existenz<br />

aufzubauen und unterstützen sie mit einem<br />

kleinen Beitrag beim Neustart.<br />

ROTKREUZ-NOTRUFSYSTEM FEIERTE 25-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

Sicher ausser Haus<br />

Jeden Tag holen sich 25 Personen mit dem Rotkreuz-Notrufsystem Hilfe. Es hat 2008 den<br />

25. Geburtstag gefeiert und ist mobiler geworden: Kundinnen und Kunden können es nicht<br />

nur zu Hause, sondern auch ausser Haus einsetzen.<br />

Um eine Lücke zu schliessen bei der Betreuung von<br />

älteren und behinderten Menschen, die zu Hause<br />

leben, rief das Rote Kreuz 1983 das Notrufsystem<br />

ins Leben und installierte in Basel und Zürich<br />

20 Apparate. Ein Vierteljahrhundert später bieten<br />

es 20 Rotkreuz-Kantonalverbände an. 9649 Personen<br />

vertrauten Ende 2008 darauf, 13,4 Prozent<br />

<strong>mehr</strong> als im Vorjahr.<br />

ALARM VIA HANDY AUSLÖSEN<br />

Weil mit der Lebenserwartung in der Schweiz auch<br />

der politische Wille gestiegen ist, die Menschen so<br />

lange wie möglich in der eigenen Wohnung leben<br />

zu lassen, wird das Notrufsystem in Zukunft noch<br />

wichtiger. Es richtet sich an Menschen, die zwar etwas<br />

älter, aber mobil sind. <strong>Sie</strong> wünschen, dass ihre<br />

Das Handy machts möglich: Nun kann man sich auch im<br />

Garten Hilfe holen.<br />

Foto: SRK<br />

Sicherheit auch gewährleistet ist, wenn sie unterwegs<br />

sind. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens<br />

des Notrufsystems hat das SRK darum einen Schritt<br />

nach vorne gemacht: Neu können rüstige Kundinnen<br />

und Kunden den Alarm mit ihrem Handy auslösen<br />

und via Alarmzentrale Hilfe organisieren. Ende<br />

2008 nutzten 174 Kundinnen und Kunden diese zusätzliche<br />

Möglichkeit.<br />

25 KILOMETER ZU FUSS<br />

2008 war ein spezielles Jahr <strong>für</strong> all jene, die mit<br />

dem Notrufsystem zu tun haben. Im September<br />

wanderten Rotkreuz-Mitarbeitende und Angehörige<br />

von Aarau nach Brugg, um das Jubiläum zu<br />

feiern. Diese Wanderung brachte, dank der Unterstützung<br />

von Sponsoren, 2000 Franken <strong>für</strong> die<br />

SRK-Einzelhilfe ein.<br />

Zudem fuhren im Sommer die Kameras auf, um einen<br />

TV-Spot über das Notrufsystem zu drehen. Er<br />

flimmerte, realisiert dank der Allianz-Versicherung,<br />

166 Mal über den Bildschirm ... und dauerte,<br />

passend zum Jubiläum, exakt 25 Sekunden.<br />

FÜR ÄLTERE MENSCHEN<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversicherung unterstützt<br />

die Dienstleistungen der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

<strong>für</strong> ältere Menschen mit jährlich<br />

11,77 Mio. Franken. Grundlage da<strong>für</strong> ist das<br />

AHV-Gesetz.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 17


DAS SRK AM PFADI-BUNDESLAGER<br />

Humanitäres Gastspiel<br />

Mit dem Rollenspiel Raid Cross brachte die Jugend des SRK am Bundeslager Contura 08<br />

der Schweizer Pfadfinderinnen und Pfadfinder 500 jungen Menschen die Grundregeln des<br />

humanitären Völkerrechts näher.<br />

Pfadis bergen eine verletzte Person. Ein Posten beim Rollenspiel<br />

Raid Cross.<br />

Sehr eindringlich und intensiv sei es gewesen,<br />

schrieb Daniel (11) nach dem Spiel. Martina (16)<br />

gab an, sie habe viel über die Regeln des Krieges<br />

erfahren. Im Bundeslager der Schweizer Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder organisierte das SRK-<br />

Kompetenzzentrum Jugend während zehn Tagen<br />

das Rollenspiel Raid Cross. Dabei halfen 15 Ani -<br />

matorinnen und Animatoren aus der Schweiz und<br />

Deutschland mit.<br />

VERLETZTE BERGEN<br />

Raid Cross versetzte die Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder in verschiedene Rollen während eines<br />

Konflikts: als Kämpferinnen, Zivilisten oder humanitäre<br />

Helferinnen. An verschiedenen Posten erlebten<br />

sie reale Situationen und lösten die Aufga-<br />

18<br />

Foto: SRK<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

ben intuitiv meist richtig. Bei der Besprechung war<br />

die wichtigste Frage: Ist das humanitäre Völkerrecht<br />

eingehalten worden? Weil die Szenarien –<br />

Gefangennahme, Folterung, Bergen von Verletzten<br />

– emotional inszeniert wurden, war das Inte -<br />

resse gross.<br />

JUGENDLICHE SENSIBILISIEREN<br />

JUGEND LICHE<br />

Das SRK-Kompetenzzentrum Jugend bildete im<br />

Berichtsjahr 18 junge Freiwillige in der Animation<br />

von Raid Cross aus: neu, nebst Französisch, auch<br />

auf Deutsch. Das Rollenspiel befähigt sie, das<br />

Spiel mit Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren<br />

durchzuführen und sie so <strong>für</strong> die Regeln des humanitären<br />

Völkerrechts zu sensibilisieren.<br />

JUGENDLICHE IM VORSTAND<br />

2008 wurde zum ersten Mal eine Vertreterin<br />

des Jugendrotkreuzes in den Vorstand eines<br />

Kantonalverbandes gewählt. Die 20-jährige<br />

Sharon Torre vertritt im SRK Basel-Stadt die<br />

Interessen und die Sichtweise der Jugend. <strong>Sie</strong><br />

erteilt seit <strong>mehr</strong>eren Jahren fremdsprachigen<br />

Kindern Nachhilfeunterricht und besucht regelmässig<br />

einen körperlich behinderten jungen<br />

Mann. Ihr Leitmotiv: «Jenen die Pech haben,<br />

stelle ich mein Glück zur Verfügung.»<br />

INTERNATIONALE JUGENDKAMPAGNE<br />

Nachhilfe gegen Druck<br />

Im Rahmen der internationalen Kampagne «Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck!» hat<br />

das Jugendrotkreuz (JRK) St. Gallen ein Nachhilfeprojekt auf die Beine gestellt und einen<br />

Wettbewerb gewonnen.<br />

Neun Freiwillige des JRK St. Gallen erteilen Schülerinnen<br />

und Schülern einer Integrationsklasse<br />

gratis Deutschunterricht. Entwickelt und umgesetzt<br />

haben die Jugendlichen ihre Idee im Rahmen von<br />

«Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck!». Ziel<br />

der Kampagne ist es, Kinder und Jugendliche individuell<br />

zu fördern, damit sie ihre Stärken kennen<br />

und nutzen lernen. Dies soll ihnen helfen, positiv in<br />

die Zukunft zu blicken und die vielen Anforderungen<br />

kritisch zu hinterfragen.<br />

HELFEN, DAMIT TRÄUME WAHR WERDEN<br />

Mit ihrem freiwilligen Einsatz hilft das JRK St. Gallen<br />

jungen Migrantinnen und Migranten, ihre<br />

Wünsche zu verwirklichen. Das Projekt qualifizierte<br />

sich im Oktober 2008 an der kantonalen<br />

Vorausscheidung <strong>für</strong> das interregionale Finale in<br />

Hohenems (Österreich). Dort waren zehn Projekte<br />

aus dem Land Vorarlberg, dem Fürstentum Lichtenstein<br />

und dem Kanton St. Gallen am Start.<br />

Das JRK St. Gallen freute sich sehr über den ersten<br />

Platz und das Preisgeld von 1200 Euro, das es<br />

einsetzt, um den Nachhilfeunterricht weiterzuführen.<br />

Es ist somit auch ein Gewinn <strong>für</strong> die Nachhilfeschülerinnen<br />

und -schüler.<br />

«DEIN OHR. FÜR UNS!»<br />

Das SRK-Kompetenzzentrum Jugend führt die<br />

Kampagne von 2007 bis 2009 mit dem Deutschen,<br />

dem Österreichischen und dem Luxemburgischen<br />

Roten Kreuz durch. Im Mai 2008<br />

fand ein internationaler Aktionstag statt. In Biel<br />

machten junge Freiwillige aus der ganzen<br />

Schweiz unter dem Motto «Dein Ohr. Für uns!»<br />

die Öffentlichkeit auf den wachsenden Druck<br />

aufmerksam, dem Kinder und Jugendliche ausgesetzt<br />

sind. <strong>Sie</strong> forderten die Leute auf, sich<br />

an einer HörBar ab CD Statements zu gesellschaftlichem<br />

Druck anzuhören und ihre Unterstützung<br />

zu symbolisieren.<br />

Foto: JRK<br />

Gegen Druck, der Jugendliche niederdrückt, kann man sich<br />

wehren: Das ist die Kernbotschaft der Kampagne.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 19


UNABHÄNGIGE BESCHWERDESTELLE FÜR DAS ALTER UBA<br />

Gewalt gegen ältere Menschen<br />

ist ein Tabu<br />

Körperliche Misshandlungen, finanzielle Konflikte: Das sind Auslöser, weshalb sich ältere<br />

Menschen an die Unabhängige Beschwerdeinstanz <strong>für</strong> das Alter (UBA) wenden. Das SRK<br />

hat die UBA Schweiz Ende 2007 mitgegründet.<br />

Alter schützt nicht vor Misshandlung. Bei der UBA kann man<br />

sich beschweren.<br />

Im Jahre 2008 behandelten die UBA-Fachkräfte in<br />

den Regionalstellen Zürich-Schaffhausen sowie Ost -<br />

schweiz 242 Beschwerden. Anfragen zur Lösung<br />

von Konflikten kommen von direkt Betroffenen,<br />

von Angehörigen und von Personen, die mit älteren<br />

Menschen arbeiten. Unkompliziert helfen die<br />

UBA-Mitarbeitenden oft direkt oder vermitteln<br />

eine andere Instanz.<br />

Die Unterstützung der Gründungsorganisationen<br />

SRK und Curaviva (Verband Institutionen und<br />

Heime) hilft, das Anliegen bekannter zu machen.<br />

Gewalt gegen Seniorinnen und Senioren – speziell<br />

im häuslichen Umfeld – ist immer noch stark<br />

tabuisiert.<br />

20<br />

Foto: UBA<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

ZUM WOHL ALLER BETEILIGTEN<br />

Die UBA ist eine Schlichtungsstelle bei Schwierigkeiten<br />

und Konflikten. <strong>Sie</strong> bemüht sich, effiziente<br />

Lösungen zum Wohl aller Beteiligten zu finden. Die<br />

UBA erfüllt diese Aufgabe vor allem dank des<br />

Engagements ehrenamtlicher pensionierter Fachpersonen:<br />

Ärztinnen und Ärzte, Juristinnen und<br />

Juristen, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Pflegefachleute.<br />

Die Beschwerden werden in der betreffenden Region<br />

behandelt. Zurzeit bestehen Regionalstellen<br />

in Zürich/Schaffhausen, in der Ostschweiz und<br />

demnächst in der Zentralschweiz. Weitere Regionalstellen<br />

sind geplant. Die UBA Schweiz bietet<br />

Unterstützung beim Aufbau an und ist bestrebt,<br />

die Regionen zu vernetzen, um gemeinsame Anliegen<br />

wirksamer zu lösen: eine gemeinsame Kontaktstelle<br />

betreiben, die Bevölkerung informieren,<br />

Daten und Fakten über Gewalt im Alter zusammenstellen.<br />

Curaviva und SRK haben im Dezember 2007 den<br />

Verein UBA Schweiz als nationale Koordinationsstelle<br />

gegründet.<br />

Telefonische Beratung: 058 450 60 60<br />

FREIWILLIGENARBEIT<br />

Soziale Kompetenz fördern<br />

Zum Tag der Freiwilligen im Dezember 2008 standen die 47 4<strong>30</strong> Freiwilligen im Zentrum.<br />

Die Fotografin Carmela Harshani Odoni zeigte im<br />

Berner Rathaus Freiwillige bei der Arbeit im Zeichen<br />

des Roten Kreuzes: Freiwillige der Rotkreuz-<br />

Kantonalverbände, Samariterinnen und Samariter,<br />

Lebensretterinnen und Lebensretter etc. Es sei<br />

notwendig, sagte der SRK-Präsident, die Anerkennung<br />

der Freiwilligenarbeit zu fördern. Das kostet<br />

zwar, bringt aber auch Gewinn, wie Nationalratspräsidentin<br />

Chiara Simoneschi-Cortesi ergänzte:<br />

Freiwillige Einsätze fördern die soziale Kompetenz<br />

und tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei.<br />

WISSEN UND ERFAHRUNG AUSTAUSCHEN<br />

Das SRK-Kompetenzzentrum Freiwilligenarbeit wur -<br />

de Anfang 2008 gegründet. Es hat zum Ziel, den<br />

Austausch von Wissen und Erfahrung unter den<br />

SRK-Organisationen zu fördern und sie fachlich zu<br />

beraten und zu unterstützen. Weiter koordiniert es<br />

das Angebot von Management-Instrumenten und<br />

erarbeitet Vorschläge, um die strategischen Ziele<br />

umzusetzen.<br />

Im Berichtsjahr koordinierte das Zentrum die Fachgruppe<br />

Freiwilligenarbeit und arbeitete am Projekt<br />

«Begegnung». Damit soll die Vielfalt der Arbeit,<br />

die innerhalb des SRK freiwillig geleistet wird,<br />

sichtbar gemacht werden. Das Zentrum engagiert<br />

sich zudem in der Trägerschaft der Internet-Stellenbörse<br />

freiwilligenjob.ch Darüber hinaus erarbeitete<br />

es mit dem Kompetenzzentrum Jugend die<br />

Basis <strong>für</strong> eine Dreijahreskampagne, die auf 2011<br />

hin – auf das Jahr der Freiwilligen – einen Strauss<br />

an Aktionen bereit hält.<br />

ARBEIT VON FREIWILLIGEN ANERKENNEN<br />

Freiwillige und ehrenamtliche Arbeit fördern ist<br />

das Ziel von «forum freiwilligenarbeit.ch». Ihm gehören<br />

82 Organisationen an. Das Kompetenzzentrum<br />

Freiwilligenarbeit führt die Geschäftsstelle<br />

des Forums seit September 2008 im Mandatsverhältnis<br />

und setzt sich da<strong>für</strong> ein, dass die Arbeit<br />

von Freiwilligen und Ehrenamtlichen anerkannt<br />

wird. Das Forum engagiert sich da<strong>für</strong>, dass die<br />

persönlichen Kompetenzen, die man beim freiwilligen<br />

Einsatz erwirbt, in der Arbeitswelt Anerkennung<br />

finden.<br />

Foto: Carmela Harshani Odoni<br />

Zum Beispiel beim Integrationsprogramm «mitten unter uns»:<br />

SRK-Freiwillige im Einsatz.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 21


PILOTKURS: BABYSITTING PLUS<br />

Kontakte zu Schweizer Familien<br />

Zum einen gibt es die Eltern, die einen Babysitter suchen, der nicht zu jung ist und auch am<br />

Tag einsatzbereit ist. Zum anderen gibt es Migrantinnen, die Schweizer Familien kennenlernen<br />

möchten. Zusammen gibt das den Kurs Babysitting plus.<br />

Den traditionellen Babysitting-Kurs der Rotkreuz-<br />

Kantonalverbände besuchen Jugendliche. Nun<br />

bietet der Kantonalverband Baselland den Kurs<br />

Babysitting plus an, der sich an erwachsene<br />

Migrantinnen richtet.<br />

Wie die Jugendlichen lernen sie die Kniffs und<br />

Tricks des Babysittens – und <strong>mehr</strong>: einerseits, wie<br />

sie im Notfall richtig reagieren. Andererseits vermittelt<br />

ihnen das Rote Kreuz die deutschen Ausdrücke,<br />

die nützlich sind, wenn man mit Kindern<br />

arbeitet. Schliesslich erhalten sie eine Einführung<br />

in die Gewohnheiten von Schweizer Familien, zum<br />

Beispiel in die hiesigen Erziehungsmethoden. Gut<br />

gerüstet sollen sie danach ihre neue Aufgabe<br />

wahrnehmen.<br />

GEGENSEITIGES BEDÜFRNIS<br />

Acht Teilnehmerinnen aus der Türkei, aus Sri Lanka<br />

und aus Spanien, zwischen 25 und 40 Jahre alt,<br />

haben den ersten Kurs des Kantonalverbands<br />

Baselland absolviert. <strong>Sie</strong> hoffen nun, Kontakte mit<br />

Schweizer Frauen zu knüpfen und damit der Integration<br />

einen Schritt näher zu kommen. Mit diesem<br />

Angebot erfüllt das Rote Kreuz nicht nur ein<br />

Bedürfnis von Migrantinnen, sondern auch von<br />

Eltern: Immer <strong>mehr</strong> wünschen, ihr Kind einem<br />

22<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Sich integrieren, indem man Kinder hütet: Migrantinnen als<br />

Babysitterinnen des Roten Kreuzes.<br />

etwas älteren Babysitter anzuvertrauen, der auch<br />

am Tag zur Verfügung steht. Das Rote Kreuz Baselland<br />

vermittelt den Familien die Adressen der ausgebildeten<br />

Migrantinnen.<br />

AUCH BEI JUGENDLICHEN BELIEBT<br />

Foto: Thierry Parel<br />

Das Rote Kreuz bietet den Babysitting-Kurs in allen<br />

Landesteilen an. Seit seiner Lancierung wächst<br />

die Nachfrage. 2008 waren es 7331 junge Frauen<br />

und Männer, die daran teilnahmen.<br />

KINDERBETREUUNG ZU HAUSE<br />

Time-out <strong>für</strong> gestresste Mütter<br />

Wer ein kleines Kind hat, ist meist auf Draht. Dank Rotkreuz-Gutscheinen zum<br />

Verschnaufen können sich Mütter hie und da eine Pause gönnen, auch in der Nacht.<br />

Der Gedanke dahinter: Gewalt an Kindern vorbeugen.<br />

Foto: SRK<br />

Damit die Hand im Stress nicht ausrutscht, können sich Mütter<br />

erholen – weil das Rote Kreuz Gutscheine abgibt.<br />

Müttern eine Chance geben aufzuatmen. Verhindern,<br />

dass sie zusammenbrechen. Einer Krise zuvorkommen:<br />

Das ist die Idee dieser Rotkreuz-<br />

Gutscheine, die Kinderärzte und -ärztinnen, Kinderpflege<br />

und Sozialdienste abgeben, wenn sie<br />

bei Müttern Anzeichen von Übermüdung fest -<br />

stellen.<br />

Zu einem symbolischen Preis können sie ihr Kind<br />

<strong>für</strong> ein paar Stunden der Kinderbetreuung des Roten<br />

Kreuzes anvertrauen. Gemäss einer Erhebung<br />

gehen die meisten Mütter, die dieses Angebot nutzen,<br />

einer Erwerbsarbeit nach und haben ein oder<br />

zwei Kinder – aber keine Verwandten und Bekannten,<br />

die sie unterstützen.<br />

GUTE NACHT<br />

Kinderschutzorganisationen und Organisationen,<br />

die sich <strong>für</strong> die Prävention von Gewalt an Kindern<br />

einsetzen, unterstützen diese Initiative des Roten<br />

Kreuzes Genf, Neuenburg und Freiburg. Seit 2008<br />

nimmt sich «Rotkäppchen» des Freiburgischen Roten<br />

Kreuzes auch in der Nacht Kindern an. Die Eltern<br />

können so die Nacht zu Hause oder auswärts<br />

verbringen und den neuen Tag frisch beginnen.<br />

NEU IN ZÜRICH UND SCHWYZ<br />

Die Kinderbetreuung des Roten Kreuzes ist nicht<br />

nur Müttern mit einem solchen Bon vorbehalten.<br />

<strong>Sie</strong> richtet sich an alle Eltern, die nicht wissen,<br />

wem sie ihr Kind anvertrauen können oder die selber<br />

wegen Krankheit oder Krise in Schwierigkeiten<br />

sind.<br />

Den Dienst gibt es in den Kantonen Aargau,<br />

Bern, Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Solothurn,<br />

Schaffhausen, Thurgau sowie in der ganzen Westschweiz<br />

und im Tessin, in insgesamt 17 Kantonen.<br />

In Zürich ist er 2008 eröffnet worden, in Schwyz<br />

Anfang 2009. Das Angebot wurde 2008 während<br />

64 412 Stunden in Anspruch genommen (Vorjahr:<br />

56 646 Stunden).<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 23


ROTES KREUZ KANTON WAADT<br />

Gut versorgt statt sozial isoliert<br />

Wie soll man einkaufen, wenn man sich kaum bewegen kann? Ältere und behinderte<br />

Menschen, die niemanden haben, der ihnen zur Hand geht, können Freiwillige des Roten<br />

Kreuzes Waadt rufen.<br />

Gefüllter Einkaufskorb, Kontakt inklusive: SRK-Freiwillige<br />

engagieren sich beim Einkaufsdienst.<br />

<strong>Sie</strong> begleiten Personen mit eingeschränkter Mobilität<br />

beim Einkaufen. Das gewährleistet älteren<br />

und behinderten Menschen Sicherheit und ist<br />

gleichzeitig eine Chance, frische Luft zu schnappen<br />

und soziale Kontakte zu pflegen. Ein Anruf ins<br />

Rote Kreuz Waadt genügt, um vom Einkaufsdienst<br />

gratis Gebrauch zu machen. 220 Personen im Alter<br />

zwischen 60 und 101 Jahren nutzten im Berichtsjahr<br />

regelmässig diese Gelegenheit.<br />

24<br />

Foto: Ueli Hiltpold<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

KOCHEN STATT DÖSEN<br />

Der Einkaufsdienst versorgt 38 sozial isolierte<br />

Menschen, die es nicht <strong>mehr</strong> schaffen, aus dem<br />

Haus zu kommen, mit Lebensmitteln. Die Zeit, die<br />

man in der Küche verbringt, ist Zeit <strong>für</strong> sich selber<br />

und sinnvoller genutzt, als wenn man vor dem<br />

Fernseher döst... Der Besuch der Einkäuferinnen<br />

und Einkäufer des Roten Kreuzes ist meist ein spezieller<br />

Moment <strong>für</strong> einsame Menschen: Da ist<br />

plötzlich jemand, der einem zuhört.<br />

MENSCHEN OHNE ARBEIT INTEGRIEREN<br />

Bei diesem Angebot des Roten Kreuzes kommen<br />

nebst den Freiwilligen auch bezahlte Mitarbeite -<br />

rinnen und Mitarbeiter zum Einsatz, die ihren<br />

An spruch bei der Arbeitslosenversicherung aus ge -<br />

schöpft haben und über wenig anerkannte berufliche<br />

Qualifikationen verfügen. Die Idee dahinter:<br />

Menschen ohne Arbeit integrieren.<br />

Seit dem Ende der Pilotphase wird der Einkaufsdienst<br />

vom Staat finanziell unterstützt. Er ist offiziell<br />

als Mittel anerkannt, um Fehlernährung vorzubeugen.<br />

ROTES KREUZ KANTON GENF<br />

Junge Arbeitslose am Herd<br />

Jung, ohne Ausbildung, ohne Job: So ist es schwierig, sich eine Zukunft aufzubauen. Eine<br />

Passerelle im Café Solférino in Genf kann jungen Arbeitslosen helfen, auf eigenen Füssen zu<br />

stehen.<br />

Der Menü-Tipp des Tages? Ein Dorsch à la provençale,<br />

begleitet von Risotto mit weissen Truffes.<br />

Das Café Solférino in Genf, das Anfang September<br />

2008 seine Türe geöffnet hat, ist ein aussergewöhnlicher<br />

Ort: Hier werden nicht nur köstliche<br />

Gerichte serviert. Hier macht das SRK Kanton<br />

Genf junge Arbeitslose mit einem Motivations -<br />

semester (semo) <strong>für</strong> die Arbeitswelt fit. Dieses Integrationsprogramm<br />

richtet sich an Menschen<br />

zwischen 16 und 25, welche die obligatorische<br />

Schulzeit hinter sich haben.<br />

LIEBE ZUR ARBEIT<br />

Während des Monats, den sie im Café Solférino<br />

verbringen, haben sie die Chance, sich zu bewähren:<br />

beim Kochen, beim Servieren, beim Abwaschen<br />

und Putzen. So finden viele von ihnen wieder<br />

Freude am Lernen – und Freude an sich selber.<br />

Eine neue Erfahrung <strong>für</strong> sie, hatten sie doch mit<br />

schulischem Misserfolg zu kämpfen und sind darum<br />

gefährdet, auf die schiefe Bahn zu geraten.<br />

Die Personen, die sie betreuen, vermitteln ihnen<br />

Werte wie die Liebe zur Arbeit, Respekt, Pünktlichkeit,<br />

Hygiene.<br />

2008 haben 17 junge Menschen im Café Solférino<br />

ihre Sporen abverdient. Die meisten Absolventinnen<br />

und Absolventen schaffen es danach, in der<br />

Arbeitswelt Fuss zu fassen. Der Name des Cafés<br />

bezieht sich auf den Ort, an dem die Bewegung<br />

des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes<br />

entstanden ist (vgl. Seite 27).<br />

BIOGEMÜSE UND BLUMEN<br />

Das Essen wird mit Biogemüse zubereitet aus einem<br />

Gewächshaus des Roten Kreuzes Genf, einem<br />

weiteren Puzzle von semo. Auf zwei Parzellen<br />

pflanzen junge Menschen ohne Arbeit mit Be -<br />

gleitung nebst Gemüse auch Blumen an.<br />

Das kantonale Arbeitsamt unterstützt semo, das<br />

nebst dem Café weitere Ateliers anbietet: Informatik<br />

und Multimedia, Aktualisierung des Allgemeinwissens,<br />

berufliche Orientierung, Exkursionen,<br />

Besuche bei Unternehmen, sportliche Aktivitäten.<br />

Foto: SRK Kanton Genf<br />

Hier im Café Solférino wird geputzt, gekocht, gebraten und<br />

gegessen.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 25


ROTES KREUZ BEIDER APPENZELL<br />

100 Jahre wollen gefeiert sein<br />

Seit 100 Jahren ist das Rote Kreuz im Kanton Appenzell präsent. Zu Beginn linderte es die<br />

Folgen von Grippe und Tuberkulose. Heute setzt es sich unter anderem <strong>für</strong> die Prävention<br />

von Gewalt ein.<br />

Eine Ausstellung über Henry Dunant und ein Freiwilligenfest:<br />

Das waren die Meilensteine des 100-Jahre-Jubiläums beider<br />

Appenzell.<br />

Am 8. März 1908 wurde die Rotkreuz-Sektion Appenzell<br />

Ausserrhoden gegründet, ein Jahr später<br />

jene von Appenzell Innerrhoden. Seit 1999 bilden<br />

die beiden ehemaligen Sektionen den Rotkreuz-<br />

Kantonalverband beider Appenzell.<br />

Er kann auf das Engagement von rund 1<strong>30</strong> Frei -<br />

willigen zählen. Um sein 100-jähirges Bestehen zu<br />

feiern, haben sie sich im Juni in Heiden versammelt;<br />

in jenem Dorf, in der Rotkreuz-Gründer<br />

Henry Dunant 1910 starb. Im Rahmen der Festi-<br />

26<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

vitäten organisierte der Kantonalverband beider<br />

Appenzell zudem im Henry-Dunant-Museum in<br />

Heiden eine Spezialausstellung, die auch die Tätigkeit<br />

des Schweizerischen Roten Kreuzes illustriert.<br />

NAHRUNG FÜR DIE SOLDATEN<br />

Die erste Bewährungsprobe des Roten Kreuzes<br />

Appenzell war der Erste Weltkrieg: Es verteilte<br />

Soldaten, die an der Grenze stationiert waren,<br />

Nahrung und Geld. 1918 pflegte es Menschen,<br />

die sich mit dem Virus der Spanischen Grippe angesteckt<br />

hatten, die auch im Kanton Appenzell einige<br />

Opfer forderte. Zwischen 1919 und 1926<br />

kümmerte es sich um Tuberkulose-Kranke und war<br />

in der Prävention von Kropf und Alkoholabhängig-<br />

Foto: SRK<br />

keit tätig.<br />

SELBSTSTÄNDIGKEIT BEWAHREN<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen sich die<br />

Konturen des heutigen Kantonalverbands abzuzeichnen.<br />

Das Einsatzgebiet wurde breiter. Heute<br />

setzt er sich mit Angeboten wie Notrufsystem,<br />

Fahrdienst, Ergotherapie und Pflegekursen da<strong>für</strong><br />

ein, dass ältere und behinderte Menschen ihre<br />

Selbstständigkeit bewahren können. Weiter leistet<br />

er einen Beitrag, um Gewalt unter Jugendlichen zu<br />

verhindern.<br />

UND AUSSERDEM...<br />

Vor 150 Jahren hatte Henry Dunant die Idee zur<br />

Gründung des Roten Kreuzes, als er Zeuge der<br />

Schlacht von Solferino wurde. Um dieses Ereignisses<br />

zu gedenken, plant das SRK <strong>für</strong> <strong>30</strong>0 Jugendliche<br />

aus aller Welt eine symbolische Reise von Solferino<br />

nach Genf. <strong>Sie</strong> soll vom 28. Juni bis 4. Juli<br />

2009 stattfinden. Das SRK organisiert sie mit dem<br />

SRK Kanton Genf, der Föderation der Rotkreuzund<br />

Rothalbmondgesellschaften und dem IKRK sowie<br />

mit dem Italienischen Roten Kreuz. Auf den<br />

Spuren von Henry Dunant wollen die Jugendlichen<br />

der Bevölkerung zeigen, dass jede Person mit ihrem<br />

Engagement etwas bewegen und die Welt –<br />

zumindest im Kleinen – verändern kann. In Genf<br />

wollen die jungen Menschen die symbolträchtigen<br />

Orte des Roten Kreuzes erkunden und Vertretern<br />

der Welt, der Schweiz und der Genfer Regierung<br />

eine humanitäre Botschaft überbringen. Ein Fest<br />

mit der Genfer Bevölkerung soll einen fulminanten<br />

Schlusspunkt setzen.<br />

Die Rotkreuz-Kantonalverbände setzen sich da<strong>für</strong><br />

ein, älteren und behinderten Menschen den<br />

Alltag zu erleichtern, damit sie so lange wie möglich<br />

zu Hause leben können. Zum Beispiel mit dem<br />

Notrufsystem: Die Zahl an Abonnentinnen und<br />

Abonnenten hat 2008 auf 9649 zugenommen.<br />

Beim Fahrdienst (12,1 Mio. Kilometer; Vorjahr:<br />

11,6 Mio. Kilometer), wie das Notrufsystem von<br />

den Allianz Suisse Versicherungen unterstützt, gab<br />

es eine Zunahme zu verzeichnen; ebenso beim<br />

Besuchsdienst sowie bei der Unterstützung <strong>für</strong><br />

Personen, die Angehörige pflegen. In den Sozial-<br />

und Entlastungsdiensten der Kantonalverbände<br />

engagieren sich 11164 Freiwillige.<br />

Seit 2000 angeboten, hat sich «chili», das Programm<br />

zum konstruktiven Umgang mit Konflikten,<br />

weiterentwickelt. Die 14 Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

realisierten im Berichtsjahr 493 «chili»-<br />

Trainingstage. 5091 Kinder und Jugendliche (Vorjahr:<br />

2909 Kinder und Jugendliche) nahmen 2008<br />

an den Trainings teil. Seit 2008 bietet zudem eine<br />

Reihe der Kantonalverbände «chili» <strong>für</strong> Lehrkräfte<br />

und Schulgemeinden an.<br />

Für Kinder von Migranten organisiert das Rote<br />

Kreuz das Austauschprogramm mit Schweizer<br />

Fami lien «mitten unter uns», an dem im Berichtsjahr<br />

412 Kinder teilnahmen (2007: 440 Kinder).<br />

Die Aktion 2 x Weihnachten erhielt 2008/09<br />

62 500 Geschenkpakete. Dies bedeutet eine<br />

leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr (620 00).<br />

40 Primarschulklassen in der Schweiz sammelten<br />

Geschenke und verschiedene Unternehmen unterstützen<br />

die Aktion mit Warenlieferungen, so Coop<br />

mit Gütern im Wert von rund 500 000 Franken.<br />

Die Rotkreuz-Kantonalverbände sowie die nationalen<br />

Rotkreuz-Gesellschaften in Bosnien-Herzegowina,<br />

in Weissrussland und in Moldawien verteilen<br />

die Geschenke an Bedürftige. Partner der<br />

Aktion sind SRG SSR idée suisse, die Schweizerische<br />

Post und das SRK.<br />

Rund 35 Jugendliche aus der Schweiz und einige internationale<br />

Gäste aus Frankreich und Belgien verbrachten<br />

eine Woche im Sommercamp across.<br />

<strong>Sie</strong> beschäftigten sich mit Themen wie kulturelle<br />

Identität, Diskriminierung und Klimaveränderung.<br />

Weiter versuchten sie sich im Rettungsschwimmen,<br />

erlernten die Herz-Lungen-Wieder belebung und<br />

erhielten Einblick in die Kampagne «Ich Rassist!?»<br />

des Jugendrotkreuzes. Das Rahmenprogramm<br />

reichte von einem Postenlauf mit SLRG-Jugendlichen<br />

über einen Ausflug auf den Rellerligrat bis zu<br />

einem Theaternachmittag mit dem Mimen Samuel<br />

Sommer.<br />

Der SRK-Suchdienst ist 2008 vom Sekretariat<br />

der Kantonalverbände (SKV) in die Abteilung Integration<br />

und Rückkehr des Departements GI integriert<br />

worden. 231 Gesuche gingen ein. Der<br />

Dienst arbeitet mit dem IKRK und 100 nationalen<br />

Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zusammen,<br />

um vermisste Personen aufzuspüren.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 27


Foto: Carmela Harshani Odoni<br />

RETTUNG<br />

Das SRK rettet im<br />

In- und Ausland Menschenleben.


EURO 08<br />

SRK-Rettungskräfte<br />

wirkten im Hintergrund<br />

An der Fussball-EM haben Samariterbund, SLRG, Blutspende- und Rotkreuzdienst sowie<br />

Militär-Sanitäts-Verband einen Grosseinsatz geleistet.<br />

Einer der Samariter, die in Bern im Einsatz waren.<br />

Dass die Samariterinnen und Samariter an der<br />

Fussball-EM überhaupt und zur richtigen Zeit am<br />

richtigen Ort in Bern im Einsatz standen, da<strong>für</strong><br />

sorgte ein Koordinator. Schliesslich waren allein in<br />

<strong>30</strong><br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Foto: SSB<br />

Bern 251 Samariterinnen und Samariter gegen<br />

15 000 Stunden vor Ort: An Spieltagen waren es<br />

70, an Nicht-Spieltagen 40 Leute im Schichtbetrieb.<br />

Gesamtschweizerisch setzten sich die Sama-<br />

Konzentration und Organisation, das ist das A und O bei<br />

einem Anlass wie der Fussball-Europameisterschaft.<br />

riterinnen und Samariter rund 100 000 Stunden<br />

ein. Gefragt war das Know-how der Samariterinnen<br />

und Samariter <strong>für</strong> vieles: Verbände anlegen,<br />

kleinere medizinische Probleme beheben, Betrunkene<br />

betreuen.<br />

Auch die SLRG (Schweizerische Lebensrettungs-<br />

Gesellschaft) leistete einen Beitrag zur Sicherheit<br />

von Fussballfans und Gästen: In Bern waren<br />

50 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer an<br />

der Aare beim Marzili im Einsatz. So beobachteten<br />

sie den Fluss täglich von 10 bis 20 Uhr. Für den<br />

Ernstfall stand ein Motorboot zur Verfügung.<br />

SANITÄTSDIENST UNTERSTÜTZT<br />

Foto: SSB<br />

Während dieses Grossanlasses hatte der Sanitätsdienst<br />

der Armee an verschiedenen Standorten in<br />

der Schweiz den Auftrag, das öffentliche Gesundheitswesen<br />

bei Bedarf zu unterstützen. Dabei war<br />

auch das Engagement des Rotkreuzdienstes<br />

(RKD) nötig. 35 RKD-Angehörige leisteten Einsätze<br />

von 4 Tagen bis zu 4 Wochen.<br />

Auch einige Sektionen des Militär-Sanitäts-Verbandes<br />

(SMSV) unterstützten den Sanitätsdienst.<br />

GENÜGEND BLUTSPENDEN GESICHERT<br />

Wegen der Euro 08 mussten ähnliche Auswirkungen<br />

wie bei der Fussballweltmeisterschaft 2006<br />

be<strong>für</strong>chtet werden: Damals waren die Blutspenden<br />

um bis die Hälfte zurückgegangen – ausgerechnet<br />

in einer Zeit, in der die Lager <strong>für</strong> die Zeit<br />

der Sommerferien hätten gefüllt werden müssen.<br />

Darum strahlte der Blutspendedienst gegen<br />

100 TV-Spots aus. Dank dieser und weiterer Massnahmen<br />

– Spenderwettbewerb, Plakate und Aufkleber,<br />

angepasste Öffnungszeiten in den Zentren<br />

– ist ein Rückgang an Blutspenden in dieser kritischen<br />

Phase vermieden worden.<br />

Fussball zaubert ein Lächeln aufs Gesicht.<br />

Foto: SSB<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 31


NEUER SAMARITER-KURS: NOTFÄLLE BEIM SPORT<br />

Von Spitzensportlern getestet<br />

Mit einigen Spitzensportlern hat der Schweizerische Samariterbund (SSB) zu Beginn 2008<br />

einen neuen Kurs lanciert: Notfälle beim Sport.<br />

Ex-Natifussballer André Egli (links) und Kunstturner Manuel<br />

Rickli helfen einer gestürzten Velofahrerin. Momentaufnahme<br />

der Kick-off-Veranstaltung zum Samariterkurs «Notfälle beim<br />

Sport».<br />

Er richtet sich zwar vorwiegend an Menschen, die<br />

Sport als Hobby und Ausgleich betreiben. Einige<br />

Spitzensportlerinnen und -sportler liessen es sich<br />

aber nicht nehmen, die Kick-off-Veranstaltung mitzugestalten,<br />

über welche die Schweizer Medien<br />

rege berichteten. Orientierungslauf-Weltmeister<br />

Matthias Merz, Fussballtrainer und Ex-Nationalspieler<br />

Andy Egli, Marathonläufer Christian Belz,<br />

Velo-Trial-Weltmeisterin Karin Moor und Kunstturner<br />

Manuel Rickli unterstützten die Samariterinnen<br />

und Samariter bei der Lancierung ihres neusten<br />

Kursangebotes.<br />

32<br />

Foto: SSB<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

IN 1200 SAMARITERVEREINEN LERNBAR<br />

Wer Sport treibt, weiss: Zum Wettkampf und zum<br />

Training können Verletzungen und Verstauchungen<br />

gehören. Obwohl fachkundige Samariterinnen<br />

und Samariter bei vielen Sportanlässen zur<br />

Stelle sind, gibt es immer wieder Unfälle oder Verletzungen,<br />

bei denen Aktive und Trainer selber Erste<br />

Hilfe leisten müssen. Aus diesem Grund hat<br />

der SSB den Kurs «Notfälle beim Sport» geschaffen,<br />

den 1200 Personen im Berichtsjahr besuchten.<br />

1200 Samaritervereine im ganzen Land erteilen<br />

ihn.<br />

AUF DEM NEUSTEN STAND<br />

Er vermittelt in sechs Stunden die wichtigsten Regeln,<br />

um Erste Hilfe zu leisten. Themen des Kurses<br />

sind Zerrungen, Verstauchungen, Knochenbrüche,<br />

wie sie beim Sport oft vorkommen. Angesprochen<br />

werden Herzinfarkt und Hirnschlag. Weiter behandelt<br />

wird das Verhalten im Notfall, richtiges<br />

Alarmieren und das Beobachten von Patientinnen<br />

und Patienten.<br />

Das Fazit von Andy Egli: «Man muss zwingend<br />

Fortbildungskurse in Erster Hilfe besuchen, um auf<br />

dem neuesten Stand zu sein.»<br />

NACH DEM BOOTSUNFALL AUF DER KANDER<br />

Rotkreuzdienst hilft Angehörigen<br />

Erste Erfahrungen mit dem Einsatz an einer Hotline hatte der Rotkreuzdienst (RKD) 2004<br />

beim Tsunami gesammelt. Nun kam dieses Know-how nach dem Unfall auf der Kander zum<br />

Zug.<br />

Foto: RKD<br />

Heisse Ohren an der Hotline: Elf RKD-Frauen waren im Einsatz<br />

nach dem Unglück von Armee-Angehörigen auf der Kander.<br />

Nach dem Bootsunfall von Angehörigen der Armee<br />

auf der Kander im Berner Oberland im Juni<br />

richtete die Armee eine Informationsstelle <strong>für</strong> betroffene<br />

Angehörige ein. Kurz nach dem Mittag<br />

des Unglückstags erhielt der RKD vom VBS (Verteidigung<br />

Bevölkerungsschutz und Sport) den Auftrag,<br />

zur Entlastung der Armee Personal <strong>für</strong> die<br />

Hotline zur Verfügung zu stellen. Zwei Stunden<br />

später sassen die ersten Angehörigen des RKD an<br />

einem der fünf Telefone in Bern und nahmen Anfragen<br />

und Hinweise entgegen von besorgten Angehörigen<br />

und von Soldaten.<br />

GROSSES ENGAGEMENT<br />

Laufend wurden die neusten Erkenntnisse bekanntgegeben:<br />

die Namen der bis dahin geborgenen<br />

Verletzten, später der Todesopfer. Die RKD-<br />

Chefin unterstützte die Frauen vor Ort und<br />

koordinierte über <strong>mehr</strong>ere Tage ihre Einsätze.<br />

Die elf meist jungen Frauen erfüllten ihre Aufgabe<br />

mit grossem Engagement. In Gesprächen wurde<br />

deutlich, dass dieser Einsatz <strong>für</strong> sie belastend war,<br />

so dass sich einzelne psychologisch betreuen liessen.<br />

VERSTÄNDNISVOLLE STIMMEN<br />

Nach diesem positiven Einsatz hat das Interesse<br />

von Angehörigen des RKD stark zugenommen,<br />

sich in psychologischer Nothilfe ausbilden zu lassen<br />

und auch in Zukunft Betreuungsteams und Einsatzkräften<br />

dabei zu helfen, belastende Bewährungsproben<br />

zu meistern.<br />

Es zeigte sich, wie wichtig es <strong>für</strong> Angehörige ist,<br />

nach einem einschneidenden Ereignis mit freundlichen,<br />

verständnisvollen Stimmen am Telefon<br />

sprechen zu können. Auch nach dem Tsunami<br />

2004 war der RKD an der Hotline des EDA (Eidgenössisches<br />

Departement <strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten)<br />

zum Einsatz gekommen.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 33


SCHWEIZERISCHE RETTUNGSFLUGWACHT<br />

Neue Basis <strong>für</strong> Rega-Helis<br />

14 215 Einsätze hat die Rega 2008 organisiert, 39 Einsätze pro Tag. Zudem nahm die nun<br />

grösste Basis in Interlaken den Flugbetrieb auf.<br />

An 365 Tagen im Jahr während 24 Stunden sind die<br />

Rega-Rettungsmannschaften im Einsatz. 39-mal im<br />

Tag Ernstfall (vgl. Box) bedeutet ein gerüttelt Mass<br />

an Ausbildung, Verfügbarkeit und Know-how.<br />

Obschon die Anzahl der Rega-Einsätze seit vielen<br />

Jahren stetig steigt, war es nie ihr Ziel, möglichst<br />

viel zu fliegen. Denn hinter den meisten Einsätzen<br />

verbergen sich Schicksalsschläge und Leid. Der<br />

Anspruch der Rega lautet: «Wir sind da, wenn<br />

man uns braucht.» Ihr primäres Anliegen ist es, Patientinnen<br />

und Patienten so schnell wie möglich<br />

medizinische Hilfe zu leisten.<br />

VON GSTEIGWILER NACH INTERLAKEN<br />

Zum Wohle der Patientinnen und Patienten optimiert<br />

die Rega stetig Einsatzmittel und Infrastruktur.<br />

So bezog die Berner Oberländer Crew, jahrelang<br />

in Gsteigwiler stationiert, 2008 auf dem<br />

Flugplatz Interlaken ihre neuen Räumlichkeiten<br />

und nahm den Flugbetrieb im Mai auf.<br />

Dem Bezug waren lange Planungsarbeiten vorausgegangen.<br />

Im Mai 2007 wurde mit dem Bau begonnen.<br />

Für die heute grösste Rega-Basis muss te<br />

fast die Hälfte des Gebäudes umgenutzt werden.<br />

Eine Trennwand wurde eingerichtet, zwei neue<br />

Hallentore eingefügt und die komplette Infrastruktur<br />

ins bestehende Gebäude eingebaut.<br />

34<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Beim Umbau mit Kosten in der Höhe von 2,3 Millionen<br />

Franken kamen zum grössten Teil lokale<br />

Unternehmen zum Zug. Der Ausbau umfasste insgesamt<br />

1<strong>30</strong>0 m² Hallenfläche, über 500 m²<br />

Nebenräume sowie 1400 m² Vorplatz.<br />

Foto: Rega<br />

Die nun grösste Basis in Interlaken hat den Betrieb aufgenommen.<br />

Im Bild die Basis Basel.<br />

DIE REGA 2008<br />

14 215 organisierte Einsätze<br />

10 425 Helikopter-Einsätze<br />

1<strong>30</strong>4 Einsätze Flächenflugzeuge<br />

2486 übrige Einsätze<br />

2140 000 Gönnerinnen und Gönner<br />

UND AUSSERDEM...<br />

Katastrophen zu verhindern und zu helfen,<br />

falls sie doch eintreffen, ist eine der fundamentalen<br />

Aufgaben des Roten Kreuzes und des Roten<br />

Halbmondes. In der Schweiz waren die Rotkreuz-<br />

Kantonalverbände bislang in diesem Bereich<br />

wenig aktiv, weil die Rolle des Bevölkerungsschutzes<br />

beim Staat liegt. <strong>Sie</strong> haben jedoch ein Potenzial,<br />

das sie ausschöpfen möchten: Know-how und<br />

Kompetenzen im Stellen von Freiwilligen zum Beispiel.<br />

Ein neuer Leitfaden zur Hilfe bei Katastrophen<br />

in der Schweiz lädt die Kantonalverbände<br />

ein, ihre Rolle diesbezüglich zu analysieren. Es<br />

geht vor allem darum, sich in die bestehenden<br />

Strukturen zu integrieren und dabei Erfahrungen<br />

und Kompetenzen zu nutzen.<br />

SCHWEIZERISCHER SAMARITERBUND SSB<br />

28 Teams aus 27 Ländern beteiligten sich im Juni<br />

in Liverpool am internationalen Samariter-<br />

Wettkampf Face 2008 (First Aid Convention in<br />

Europe). Die Schweizer Equipe aus Roggwil BE erreichte<br />

den 9. Rang. Im anspruchsvollen Wettkampf<br />

hatten die Teams bei Regen und Kälte<br />

14 Unfallszenarien zu bewältigen.<br />

Trotz kühlem und regnerischem Wetter erlebten<br />

über 1100 Samariterinnen und Samariter in<br />

Schwarz see an den Samariterwettkämpfen im<br />

September zwei fröhliche Tage. 800 Samariterinnen<br />

und Samariter in rund 200 Teams beteiligten<br />

sich am Wettkampf. Für die Organisation sorgten<br />

<strong>30</strong>0 Helferinnen und Helfer aus dem Samariterverein<br />

Plaffeien, dem Samariterverband des Kantons<br />

Freiburg sowie aus dem SSB-Zentralsekretariat.<br />

Die Frühdefibrillation wird bei der Laienhilfe<br />

grosse Bedeutung erlangen. Der SSB bereitet einen<br />

Grundkurs <strong>für</strong> Laien vor, der gleichzeitig die<br />

Techniken der Herz-Lungen-Wiederbelebung und<br />

die automatische externe Defibrillation umfassen<br />

wird. Die technischen Kader der Kantonalverbände<br />

und der Samaritervereine wurden in die<br />

neuen Techniken eingeführt. Gleichzeitig traf der<br />

SSB Vorbereitungen, um die Anerkennung des<br />

Grundkurses durch die schweizerischen und europäischen<br />

Fachgremien zu erlangen.<br />

Der Tag könnte kommen, an dem gemeldet wird,<br />

dass das H5N1-Virus (Vogelgrippe) von Mensch<br />

zu Mensch übertragbar sei. Nachdem Mitte Jahr<br />

die Unterlagen <strong>für</strong> einen sechsstündigen Kurs über<br />

die Pflege bei ansteckenden Krankheiten in den<br />

drei Landessprachen fertig gestellt waren, führten<br />

25 SRK-Kursleiterinnen bis Ende des Jahres die<br />

ers ten 140 SSB-Vertreterinnen und -Vertreter in<br />

die Erteilung des Kurses ein.<br />

Als erste Organisation hat der SSB die Zertifizierung<br />

gemäss NPO-Code (Kodex gemeinnütziger<br />

Organisationen) bestanden. Dieser soll sichern,<br />

dass die strategischen Leitungsaufgaben wirksam<br />

erfüllt werden. Er formuliert Kriterien <strong>für</strong> Führungsstrukturen<br />

und regelt das Miteinander von<br />

ehrenamtlicher, freiwilliger und entlöhnter Tätigkeit<br />

innerhalb des SSB. Die Zewo (Schweizerische<br />

Fachstelle <strong>für</strong> gemeinnützige, <strong>Spenden</strong> sammelnde<br />

Organisationen) prüft die Organisationen, die<br />

sich diesem Kodex unterstellen.<br />

SCHWEIZERISCHE LEBENSRETTUNGS-<br />

GESELLSCHAFT SLRG<br />

Die SLRG feierte 2008 ihr 75-jähriges Bestehen.<br />

27 500 Mitglieder und 500 000 Personen, die ein<br />

Brevet erworben haben, unterstreichen die eindrückliche<br />

Erfolgsgeschichte. Im Jubiläumsjahr luden<br />

die SLRG-Sektionen zu Seeüberquerungen,<br />

Flussschwimmen und Rettungsübungen ein. Eine<br />

Jubiläumsgala, eine grosse Rettungsübung im<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 35


In 75 Jahren hat eine halbe Million Menschen ein SLRG-Brevet erworben.<br />

Herbst und eine Jubiläumspublikation, die im Dezember<br />

erschien, rundeten das SLRG-Programm<br />

zum 75. Geburtstag ab.<br />

Die SLRG hat im Mai 2006 das Präventionsprogramm<br />

«Das Wasser und ich» lanciert. Es<br />

kommt bei Kindern, Kindergärtnerinnen und Eltern<br />

sehr gut an. Ende 2008 haben die Rettungsschwimmerinnen<br />

und -schwimmer der SLRG 9290<br />

Kinder (2007: 6538) in 561 Kindergärten (2007:<br />

375) besucht. Begleitet haben sie der Wassertropfen<br />

Pico und brevetierte Rettungsschwimmer als<br />

Wasserbotschafter, welche die Kinder spielerisch<br />

mit dem sicheren Verhalten im und am Wasser<br />

vertraut machen.<br />

Im Mai überreichte die SLRG in Bern der Konferenz<br />

der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und<br />

36<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

-direktoren (EDK) die Petition «Schulschwimmen<br />

<strong>für</strong> alle» mit 44 180 Unterschriften. Damit<br />

forderte sie die EDK auf, den Schwimmunterricht an<br />

den Volksschulen <strong>für</strong> obligatorisch zu erklären und<br />

den Betreuungspersonen eine fundierte Ausbildung<br />

anzubieten. Mit Besorgnis stellt die SLRG fest, dass<br />

immer weniger Kinder und Jugendliche schwimmen<br />

können. Die EDK lehnte eine eidgenössische Regelung<br />

des Schulschwimmens ab und betonte, Kinder<br />

zum Schwimmen zu befähigen, liege in der gemeinsamen<br />

Verantwortung von Eltern, Schulen sowie<br />

Sportvereinen und -verbänden. Mittlerweile haben<br />

verschiedene Treffen stattgefunden, an denen EDK-<br />

Vertretungen, SLRG und weitere interessierte Orga -<br />

nisationen teilnahmen. Dabei bringt die SLRG als<br />

Expertin bezüglich Sicherheit und Rettung im und<br />

am Wasser ihr Know-how ein.<br />

Foto: SLRG<br />

Im Einsatz, um Leben zu retten – und das seit nun<strong>mehr</strong><br />

75 Jahren: die SLRG.<br />

Zum 61. Mal forderten sich im August Rettungsschwimmerinnen<br />

und -schwimmer an den Schweizer<br />

Meisterschaften der SLRG heraus. 700 Personen<br />

in 127 Teams massen sich in fairem<br />

sportlichem Wettkampf. Die Disziplinen entsprechen<br />

realen Rettungssituationen. Bei den Damen<br />

gewann die Sektion Innerschwyz vor der Sektion<br />

Reiden. Auch bei den Herren triumphierten die<br />

Innerschwyzer: <strong>Sie</strong> gewannen vor Baden-Brugg.<br />

Dabei geht es nicht alleine um <strong>Sie</strong>g oder Niederlage.<br />

Sich begegnen, Gedanken austauschen –<br />

auch das ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

wichtig.<br />

SCHWEIZERISCHER<br />

MILITÄR-SANITÄTS-VERBAND SMSV<br />

Mit 123 Jugendlichen im Alter von 13 bis<br />

22 Jahren wurde das Ausbildungslager Aula in<br />

Schwarz see (FR) 2008 erfolgreich durchgeführt.<br />

Die Jugendlichen liessen sich in Nothilfe, Krankenpflege,<br />

Gruppenführung und Einsatzleitung ausbilden.<br />

Zum ersten Mal bauten sie eine Sanitätshilfestelle<br />

auf.<br />

Foto: SLRG<br />

Foto: Carmela Harshani Odoni<br />

Bereit <strong>für</strong> den Einsatz: das Zweiergespann aus Mensch und<br />

Hund.<br />

Der SMSV umfasste per Ende Jahr 23 Sektionen<br />

mit rund 500 Aktivmitgliedern, eingeteilt in die<br />

3 Regionen Ost, Mitte und Romandie.<br />

SCHWEIZERISCHER VEREIN<br />

FÜR RETTUNGSHUNDE REDOG<br />

Höhepunkt war die erfolgreiche Teilnahme der<br />

Katastrophenrettungshunde-Teams an der Zertifizierung<br />

der Rettungskette Schweiz nach INSARAG<br />

(International Search and Rescue Advisory Group).<br />

Des weiteren hat REDOG neue Wege zur Ergänzung<br />

ihres Einsatzspektrums aufgegleist: Der Verein<br />

hat begonnen, Hunde, die nach Leichen suchen<br />

und Mantrailer auszubilden. Mantrailer er mög -<br />

lichen es, Tage oder Wochen nach dem Verschwinden<br />

vermisste Personen zu suchen, auch in städtischem<br />

Gebiet.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 37


Foto: Grégoire Duruz<br />

AUSLAND<br />

Das SRK hilft Menschen in Not<br />

und unterstützt sie dabei,<br />

Katastrophen vorzubeugen und<br />

deren Folgen zu bewältigen.


WIEDERAUFBAU NACH DEM TSUNAMI<br />

Den Weg bereitet<br />

<strong>für</strong> eine bessere Zukunft<br />

Vier Jahre nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 ist der Wiederaufbau des SRK in Indonesien,<br />

Indien und Sri Lanka weitgehend abgeschlossen. In Dörfern und Schulen pulsiert das<br />

Leben, dank besserer Infrastrukturen ist die Bevölkerung <strong>für</strong> die Zukunft gewappnet.<br />

FISCHERDÖRFER IN INDIEN<br />

Die fünf Fischerdörfer, die das SRK in Südindien<br />

aufgebaut hat, sind fast vollständig erstellt. Von<br />

1904 Häusern waren Ende 2008 noch 80 im Bau.<br />

Weil die Bevölkerung bei Planung, Bau und Gestaltung<br />

mitgewirkt hat, haben sie einen persönlichen<br />

Charakter. Jeder Haushalt verfügt nun über<br />

eine Latrine. Zudem wurde begonnen, Brauchund<br />

Trinkwasser sowie Haushaltabfälle zu trennen.<br />

Drei Jahre will das SRK noch in Südindien aktiv<br />

sein, um sicher zu stellen, dass die Hygienemassnahmen<br />

nach dem Abschluss des Programms greifen<br />

und weitergeführt werden.<br />

Abfall sammeln in Indien: So kommen Frauen aus der ärmsten<br />

Einkommensschicht zu einem geregelten Einkommen.<br />

40<br />

Foto: Jonathan Hecke<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

SCHULEN UND DORFKLINIKEN<br />

IN INDONESIEN<br />

Im April 2008 wurde die Inshafuddin-Schule in<br />

Banda Aceh eröffnet. Es ist die zweite von drei<br />

Schulanlagen, die das SRK in der Provinz Aceh<br />

aufbaut. Die drei Gebäude mit Internaten <strong>für</strong><br />

1700 Kinder und Jugendliche sind erdbebensicher<br />

konzipiert und sollen bei Katastrophen als Schutz<br />

dienen.<br />

Auch die SRK-Gesundheitsprogramme in Aceh<br />

stehen kurz vor dem Abschluss. Zahlreiche Hebammen<br />

und Freiwillige des Indonesischen Roten<br />

Kreuzes wurden geschult. Die Bevölkerung nutzt<br />

die neun fertig gebauten Dorfkliniken rege.<br />

GLÜCKSKETTE<br />

Nothilfe und Wiederaufbau des SRK nach<br />

dem Tsunami umfassen ein Volumen von fast<br />

100 Mio. Franken. Den wesentlichsten Beitrag<br />

dazu leistete die Glückskette. <strong>Sie</strong> bewilligte<br />

Projektfinanzierungen von insgesamt 58,8 Mio.<br />

Franken. Dieser Betrag stammt aus <strong>Spenden</strong>,<br />

welche die Glückskette von der Bevölkerung in<br />

der Schweiz entgegennehmen konnte.<br />

Die Familie Niroshan vor ihrem neu erbauten Haus in Sri Lanka.<br />

WOHNHÄUSER UND SPITÄLER<br />

IN SRI LANKA<br />

In Sri Lanka sind von den 7<strong>30</strong>0 Wohnhäusern<br />

<strong>mehr</strong> als 90 Prozent bewohnt. Zahlreiche Schulen,<br />

Kindergärten und Gemeinschaftsbauten, die das<br />

SRK zusammen mit der lokalen Bevölkerung gebaut<br />

hat, sind in Betrieb. Im Distrikt Batticaloa, wo<br />

viele Menschen wegen des Tsunami und des langjährigen<br />

Bürgerkriegs traumatisiert sind, hat das<br />

Rote Kreuz eine Rehabilitationsklinik <strong>für</strong> psychisch<br />

Kranke errichtet. Um die medizinische Versorgung<br />

und das Management zu verbessern, wurden zehn<br />

Spitäler mit computergestützten Informationssystemen<br />

versehen.<br />

Foto: David Prêtre, Strates<br />

GUTE ARBEIT ATTESTIERT<br />

Die unabhängige internationale Audit-Firma<br />

KPMG hat bestätigt, dass die Geldflüsse des<br />

Schweizer Konsortiums in Sri Lanka korrekt<br />

durchgeführt und die <strong>Spenden</strong> ohne Verlust <strong>für</strong><br />

die Tsunami-Opfer eingesetzt wurden. Im Rahmen<br />

des Programmes «Cash for Repair and Reconstruction»<br />

wurden in den Distrikten Matara<br />

und Tincomalee über 4400 Wohnhäuser neu<br />

gebaut oder repariert. Die Familien erhielten<br />

vom Schweizer Konsortium, dem neben dem<br />

SRK Heks, Deza und Glückskette angehörten,<br />

einen finanziellen Beitrag. Er ermöglichte es ihnen,<br />

ihr Haus selbständig zu reparieren oder<br />

neu zu bauen.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 41


HAITI<br />

Mobiles Nothilfe-Team<br />

im Einsatz<br />

3 medizinische Fachpersonen, 10 Logistik-Fachleute, 5<strong>30</strong> 000 Franken: Das ist der SRK-Beitrag<br />

<strong>für</strong> Opfer der Hurrikane in Haiti.<br />

Kinderärztin Isabelle Guess im Einsatz in der Gesundheitsstation<br />

des Roten Kreuzes in Haiti.<br />

Die Karibikinsel Haiti wurde zwischen Mitte August<br />

und Anfang September 2008 innerhalb von<br />

nur drei Wochen von vier schweren Hurrikanen<br />

heimgesucht. Überflutete Felder, weggespülte<br />

Strassen und zerstörte Häuser waren die Folge.<br />

Allein in der Region Gonaïves im Norden wurden<br />

mindestens 20 000 Familien obdachlos.<br />

10 000 FAMILIEN GEHOLFEN<br />

Das SRK setzte dabei sein mobiles Nothilfe-Team<br />

ein: die Logistik-ERU (Emergency Response Unit).<br />

Das SRK nahm im Auftrag der Föderation der Rotkreuz-<br />

und Rothalbmondgesellschaften die Ver-<br />

42<br />

Foto: SRK<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

antwortung wahr, die Hilfsgüter des Roten Kreuzes<br />

entgegenzunehmen und da<strong>für</strong> zu sorgen, dass<br />

sie weitertransportiert wurden. Zwischen September<br />

und November standen in drei Staffeln zehn<br />

Logistik-Fachleute aus der Schweiz im Einsatz. Mit<br />

dieser Dienstleistung ermöglichte das SRK, die<br />

Hilfsgüter der weltweiten Rotkreuz-Bewegung an<br />

insgesamt 10 000 notleidende Familien möglichst<br />

rasch zu verteilen.<br />

MEDIZINISCHE UNTERSTÜTZUNG<br />

Weiter beteiligte sich das SRK an einem mobilen<br />

Gesundheitsteam des Deutschen Roten Kreuzes,<br />

das in Gonaïves ein Notspital einrichtete. Zwei<br />

Ärzte und zwei Krankenschwestern des SRK leisteten<br />

je einen Monat medizinische Hilfe. Auch engagierte<br />

sich das SRK, indem es ein Fahrzeug ankaufte.<br />

Insgesamt leistete es in Haiti Nothilfe im<br />

Umfang von rund 5<strong>30</strong> 000 Franken.<br />

CHINA<br />

Zelte <strong>für</strong> zerstörte Bergdörfer<br />

Heftiges Erdbeben, intensive Hilfe: Das SRK entsandte seinen Cheflogistiker nach China und<br />

lieferte etliche Hilfsgüter.<br />

Im Mai erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8<br />

die Provinz Sichuan im Südwesten Chinas. Es forderte<br />

gegen 80 000 Menschenleben und machte<br />

rund fünf Millionen Menschen vorübergehend obdachlos.<br />

Die Internationale Föderation vom Roten<br />

Kreuz und Roten Halbmond hatte dazu aufgerufen,<br />

100 000 Zelte zur Verfügung zu stellen. Das<br />

Chinesische Rote Kreuz mobilisierte <strong>für</strong> Rettungsarbeiten<br />

und Erste Hilfe im ganzen Land 35 000<br />

Freiwillige.<br />

MIT DEM CHINESISCHEN ROTEN KREUZ<br />

Das SRK setzte <strong>für</strong> die Nothilfe 670 000 Franken<br />

ein, von denen die Direktion <strong>für</strong> Entwicklung und<br />

Zusammenarbeit (Deza) des Bundes rund die<br />

Hälfte zur Verfügung stellte. Die 1000 Zelte aus<br />

der Schweiz wurden in 36 Bergdörfern an die obdachlosen<br />

Familien verteilt. Daneben lieferte das<br />

SRK je 20 000 Decken und Wasserbehälter sowie<br />

6000 Plastikplanen. Der SRK-Cheflogistiker stand<br />

drei Wochen im Distrikt Qingchuan im Einsatz und<br />

arbeitete eng mit dem lokalen Roten Kreuz zusammen.<br />

Foto: SRK<br />

Planen und Decken, die das SRK in China beschafft hat,<br />

werden verladen, um sie an Menschen zu verteilen, die das<br />

Erdbeben obdachlos gemacht hat.<br />

DEZA<br />

Die Direktion <strong>für</strong> Entwicklung und Zusammen -<br />

arbeit des Bundes (Deza) hat die langfristige<br />

Entwicklungszusammenarbeit des SRK 2008<br />

mit einem Programmbeitrag von 3,4 Mio. Franken<br />

unterstützt. Für die humanitäre Not- und<br />

Katastrophenhilfe stellte sie dem SRK weitere<br />

2,8 Mio. Franken zur Verfügung.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 43


BURMA<br />

Hilfsaktion mit Tücken<br />

Das SRK beteiligte sich in Burma an der Hilfe des Roten Kreuzes <strong>für</strong> die Menschen, die von<br />

einem heftigen Wirbelsturm getroffen worden waren. Die SRK-Logistiker mussten sich zuerst<br />

aber mit der Einreise gedulden.<br />

Der Zyklon Nargis von Anfang Mai überflutete<br />

und verwüstete weite Teile des Irrawady-Deltas im<br />

Südwesten Burmas. Laut offiziellen Zahlen kamen<br />

dabei an die 140 000 Menschen ums Leben. Die<br />

Katastrophe machte 2,4 Millionen Menschen obdachlos<br />

und zerstörte die Reisfelder vieler Kleinbauern<br />

sowie die Existenzgrundlage der Fischer.<br />

VIELE FREIWILLIGE IM EINSATZ<br />

Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und<br />

Rothalbmondgesellschaften koordinierte die umfangreiche<br />

Hilfsaktion in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Roten Kreuz von Burma. Tausende Frei -<br />

willige des lokalen Roten Kreuzes evakuierten<br />

die Menschen, die von den Fluten bedroht waren<br />

und verteilten 2500 Tonnen Hilfsgüter. Über<br />

500 000 Personen erhielten Decken, Planen und<br />

Werkzeug-Sets, um Häuser zu reparieren.<br />

Das SRK sandte gleich nach der Katastrophe Decken,<br />

Küchensets, Plastikplanen, Wasserbehälter,<br />

Schlafmatten, Wasserentkeimungs-Tabletten; dies<br />

ab Kuala Lumpur und der Schweiz. Während fünf<br />

Monaten setzte es <strong>mehr</strong>ere Logistik-Delegierte<br />

ein. Für Hilfsgüter und Personaleinsatz wendete<br />

das SRK 600 000 Franken auf. Weiter stellte das<br />

SRK der Föderation <strong>30</strong>0 000 Franken zur Verfügung:<br />

Es leistete damit einen Beitrag dazu, die<br />

Hilfsgüter innerhalb von Burma zu transportieren.<br />

44<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Das Burmesische Rote Kreuz mit Wasser auf dem Weg in das<br />

zerstörte Delta von Ayeyarwady.<br />

WISSEN WEITERGEGEBEN<br />

Internationales Personal einzusetzen war zu Beginn<br />

sehr schwierig: Die Logistikdelegierten des<br />

SRK erhielten erst nach <strong>mehr</strong>eren Wochen Einreisevisa.<br />

Danach waren sie ab Mitte Juni zuständig<br />

da<strong>für</strong>, dass die vier Lagerhäuser des Burmesischen<br />

Roten Kreuzes in Yangon systematisch bewirtschaftet<br />

wurden und gaben ihr Wissen an die<br />

lokalen Logistikverantwortlichen weiter.<br />

Foto: John Sparrow/International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies<br />

KATASTROPHENVORSORGE IN BANGLADESCH<br />

Häuser, die den Wirbelstürmen<br />

trotzen<br />

Beim Wiederaufbau nach dem Zyklon Sidr in Bangladesch konzentriert sich das SRK darauf,<br />

die Menschen <strong>für</strong> künftige Katastrophen zu wappnen. Denn im südasiatischen Land kommt<br />

es alle paar Jahre zu Wirbelstürmen und schweren Überschwemmungen.<br />

Foto: Grégoire Duruz<br />

Bauarbeiter, vom SRK angestellt, konstruieren ein sturm -<br />

sicheres Dach.<br />

455 sturmsichere Häuser baut das SRK zusammen<br />

mit der lokalen Bevölkerung im Südwesten von<br />

Bangladesch. Der Zyklon Sidr brachte im November<br />

2007 Tod und Verwüstung. Sehr viele Menschen<br />

verloren damals ihr Obdach. Mit <strong>mehr</strong> als<br />

<strong>30</strong>0 Stundenkilometern fegte der Sturm über das<br />

Land und riss alles mit, was nicht fest verankert<br />

war – insbesondere die aus leichtem Holz und Palmenzweigen<br />

erstellten Häuser.<br />

LEHM UND BAMBUSMATTEN<br />

Das soll bei einem möglichen nächsten Zyklon<br />

nicht wieder passieren. Beim Wiederaufbau, den<br />

die Glückskette zu 80 Prozent finanziert, verwendet<br />

das SRK Betonpfeiler, die tief im Boden verankert<br />

werden. Die Dächer bestehen aus Wellblech<br />

und Metall, der Rest aus lokalen Baumaterialien,<br />

die den Menschen vertraut und leicht zu ersetzen<br />

sind: Lehm <strong>für</strong> die Böden, Bambusmatten <strong>für</strong> die<br />

Wände.<br />

SAUBERES WASSER<br />

Die Familien packen beim Bau mit an. <strong>Sie</strong> sind zuversichtlich,<br />

dass sie bei einem nächsten Mal nicht<br />

<strong>mehr</strong> so schwer getroffen werden. 180 Häuser hat<br />

das SRK im Jahr 2008 fertiggestellt. Zudem wurden<br />

zwölf Trinkwasser-Fassungen repariert, die<br />

beim Wirbelsturm beschädigt worden waren. Dadurch<br />

haben 350 Familien wieder Zugang zu sauberem<br />

Wasser. Über die Bautätigkeit hinaus vernetzt<br />

das SRK die verstreut lebenden Kleinbauern<br />

in Dorfgruppen und führt Kurse durch in Erster<br />

Hilfe, gesunder Ernährung und Hygiene.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 45


OPFER VERGESSENER KATASTROPHEN<br />

Gesundheitsposten<br />

<strong>für</strong> Eritreas Dörfer<br />

In abgelegenen Bergdörfern Eritreas unterstützt das SRK die Bevölkerung dabei, die medizinische<br />

Grundversorgung aufzubauen. Denn in dieser vergessenen Region im nordöstlichen<br />

Afrika fehlt es an allem.<br />

Rat und Medikamente <strong>für</strong> eine Mutter mit ihren zwei kleinen<br />

Kindern im Gesundheitsposten, den das SRK mitgebaut hat.<br />

Bei Krankheiten und Unfällen sind die Menschen in<br />

vielen Dörfern Eritreas ganz auf sich allein gestellt.<br />

Transportmittel gibt es kaum und der <strong>mehr</strong>stündige<br />

Fussmarsch in die nächste Ortschaft mit<br />

medizinischer Versorgung ist <strong>für</strong> Kranke oft viel zu<br />

strapaziös. Vor allem Kinder leiden darunter, denn<br />

ohne Behandlung werden Durchfall, Malaria oder<br />

Lungenentzündung rasch lebensbedrohend. Auch<br />

Geburten sind mit hohen Risiken behaftet.<br />

Darum baut das SRK in zwei besonders schlecht<br />

erschlossenen Regionen im Süden des Landes Gesundheitsposten<br />

und bildet Dorfleute zu Gesundheitsberaterinnen<br />

und -beratern aus. Jeder Posten<br />

ist <strong>für</strong> fünf Dörfer zuständig, das Einzugsgebiet<br />

46<br />

Foto: SRK, Katharina Schindler<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

beträgt bis zu zwölf Kilometer. Damit auch schwierige<br />

Geburten erfolgreich verlaufen, bildet das<br />

SRK zudem traditionelle Hebammen in Kursen weiter.<br />

28 Gesundheitsposten <strong>für</strong> 140 Dörfer waren<br />

2008 in Betrieb, wo hunderte Patientinnen und<br />

Patienten versorgt wurden. Vor allem Mütter mit<br />

kranken Kindern wurden mit Beratung und Medikamenten<br />

unterstützt.<br />

22 NEUE GESUNDHEITSPOSTEN<br />

Doch noch sind viele Dörfer ohne jede Versorgung.<br />

2008 leitete das SRK in die Wege, 22 weitere<br />

Gesundheitsposten zu bauen. Ziel ist es,<br />

250 000 Menschen an eine zweckmässige Gesundheitsversorgung<br />

anzuschliessen.<br />

Allerdings werden die Dörfer nicht einfach mit Gesundheitsposten<br />

bestückt. Die Bevölkerung ist in<br />

jeder Phase der Planung und Umsetzung einbezogen<br />

und leistet ihren Beitrag: <strong>Sie</strong> wählt den Standort,<br />

bestellt eine Gesundheitskommission und bestimmt,<br />

wer die <strong>mehr</strong>wöchige Rotkreuz-Schulung<br />

absolviert, um später den Posten zu leiten. Da<strong>für</strong><br />

bildet das Rote Kreuz zusätzlich 50 Gesundheitsberater<br />

und -beraterinnen aus.<br />

ARMUTSBEDINGTE BLINDHEIT<br />

Mit klarem Blick<br />

in ein besseres Leben<br />

Auch 2008 hat das Schweizerische Rote Kreuz in Nepal, Tibet, Ghana und Togo erfolgreich<br />

armutsbedingte Blindheit bekämpft. Tausende Menschen gewannen dank einer einfachen<br />

Star-Operation das Augenlicht zurück.<br />

2008 hat das SRK allein in Nepal 12 700 Operationen<br />

des Grauen Stars (Katarakt) und zehntausende<br />

Augenuntersuchungen durchgeführt. Die<br />

Menschen im Himalaya-Gebiet leben auf bis zu<br />

4500 Metern über dem Meer und sind wegen der<br />

hohen UV-Einstrahlung besonders häufig von Augenleiden<br />

betroffen. Dazu kommen die weit verbreiteten<br />

Ursachen von Blindheit: mangelhafte<br />

Hygiene und vitaminarme Ernährung.<br />

SEHSCHWÄCHEN FRÜH ERKENNEN<br />

Im Rahmen seines umfassenden Programmes hat<br />

das SRK auch 2008 in Nepal augenmedizinisches<br />

Personal aus- und weitergebildet. Es hat <strong>mehr</strong> als<br />

500 Freiwillige geschult, um in den Dörfern über<br />

die Ursachen von Blindheit zu informieren. Das<br />

SRK-Team leitete Lehrerinnen und Lehrer an, in<br />

den Dorfschulen Sehtests durchzuführen. So werden<br />

Sehschwächen schon bei Schulkindern erkannt<br />

und können behandelt werden.<br />

<strong>9700</strong>0 Patientinnen und Patienten besuchten die<br />

sieben ambulanten Augenkliniken im Osten und<br />

mittleren Westen des Landes sowie das Augenspital,<br />

welches das SRK mit dem Nepalesischen Roten<br />

Kreuz in Janakpur führt. Damit wurde 2008 ein<br />

Rekord erzielt. Zudem war das mobile Augenteam<br />

achtmal in abgelegenen Distrikten des Himalaya<br />

unterwegs und führte Katarakt-Operationen<br />

durch. In diesen Camps erhielten 1500 Patienten<br />

ihr Augenlicht zurück.<br />

<strong>30</strong>0 000 PERSONEN UNTERSUCHT<br />

Im Rahmen seiner Augenprogramme hat das SRK<br />

2008 in Nepal, Ghana, Togo und Tibet insgesamt<br />

14 856 Staroperationen durchgeführt und fast<br />

<strong>30</strong>0 000 Patienten augenmedizinisch untersucht.<br />

Weltweit sind 45 Millionen Menschen blind, 90 Pro -<br />

zent davon in armen Ländern. Rechtzeitig erkannt<br />

und behandelt, könnten viele Sehbehinderungen<br />

verhindert oder geheilt werden.<br />

Foto: SRK, Kamal Baral<br />

Eine Mitarbeiterin des Nepalesischen Roten Kreuzes macht im<br />

Augencamp in Surkhet mit einer älteren Frau einen Sehtest.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 47


UND AUSSERDEM...<br />

EUROPA<br />

Nach den Überschwemmungen im Nordosten<br />

Rumäniens Im Juli 2008 verschickte das SRK<br />

Hilfsgüter <strong>für</strong> Obdachlose: 200 Familienzelte und<br />

zwei Grosszelte sowie 2000 Decken. Die beiden<br />

Grosszelte dienten als Gesundheitszentren.<br />

Während des Krieges in Georgien im Juli setzte<br />

das SRK 4<strong>30</strong> 000 Franken <strong>für</strong> die Nothilfe ein. Es<br />

lieferte 10 000 Matratzen.<br />

AFRIKA<br />

Die Länder des südlichen Afrikas wurden Ende<br />

2007/Anfang 2008 von schweren Überschwemmungen<br />

getroffen. Ein SRK-Vertreter führte die<br />

von der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften<br />

entsandte Aktion an. Für die<br />

spezifische Hilfsaktion in Swasiland versandte<br />

das SRK 500 Planen und 1000 Decken. Insgesamt<br />

setzte das SRK 129 000 Franken ein.<br />

Im Februar 2008 flüchteten schätzungsweise<br />

<strong>30</strong> 000 Menschen aus Tschad in den benachbarten<br />

Kamerun. Das SRK verschickte Hilfsgüter <strong>für</strong> die<br />

vertriebene Bevölkerung, unter anderem 500 000<br />

Wasserentkeimungs-Tabletten sowie Hygienekits <strong>für</strong><br />

5000 Personen im Wert von 60 000 Franken.<br />

48<br />

Foto: SRK, Thomas Kumpera<br />

Ein Mann transportiert Hilfsgüter des SRK, die nach den<br />

schweren Überschwemmungen in Rumänien an die betroffene<br />

Bevölkerung verteilt werden.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

ZENTRAL-/SÜDAMERIKA<br />

Schwere Unwetter führten im Oktober in weiten<br />

Teilen Zentralamerikas zu Überschwemmungen<br />

und Erdrutschen. Dabei verloren 1<strong>30</strong> 000 Menschen<br />

ihr Obdach. Im besonders hart getroffenen<br />

Honduras leistete das SRK Soforthilfe im Umfang<br />

von 240 000 Franken. Mit Freiwilligen des Hon -<br />

duranischen Roten Kreuzes verteilte das SRK<br />

Nahrungsmittel, Hygieneartikel sowie Werkzeuge.<br />

Dies kam rund 1600 Familien zugute.<br />

Im Süden Paraguays verursachte eine lange<br />

Dürre periode eine Ernährungskrise. Die SRK-Delegation<br />

liess im Herbst Nahrungspakete im Wert<br />

von 132 000 Franken an 1175 indianische Familien<br />

in 26 Gemeinschaften verteilen.<br />

ASIEN<br />

Mehrere Taifune verursachten im September und<br />

Oktober Überschwemmungen in den nördlichen<br />

Provinzen von Vietnam. Das SRK verteilte Reis -<br />

rationen und Haushaltkits an 2000 Familien sowie<br />

Schultaschen an 1000 Schüler, welche diese auch<br />

als Schwimmweste verwenden konnten. Diese Nothilfe<br />

belief sich auf 112 000 Franken.<br />

2008 erschien die von der Deza mitfinanzierte<br />

Publikation «When Beneficiaries become Agents:<br />

The Experience of Swiss Red Cross in Community<br />

Empowerment and Action for Health». Darin werden<br />

Erfahrungen aus verschiedenen Basis gesund -<br />

heitsprogrammen vorgestellt. Ausgehend von vier<br />

Fallstudien in Ecuador, Indien/Bihar, Eritrea und<br />

Kirgistan wird überprüft, was bei der Umsetzung<br />

wichtig ist, um die Bevölkerung zu mobili sieren.<br />

Auch wird untersucht, wie man die Qualität der<br />

Programme, den Zugang zu Gesundheitsdiensten<br />

und den Dialog mit Gesundheitsbehörden verbessern<br />

kann.<br />

Weiteres aus dem SRK<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

Die Delegierten der 10. Rotkreuzversammlung<br />

von Ende Juni 2008 in Sion<br />

befassten sich mit der Rolle des SRK im Fall<br />

einer Katastrophe in der Schweiz (vgl.<br />

Seite 35). Weiter stimmten sie da<strong>für</strong>, die<br />

Mitgliedschaft des Schweizerischen Zivilschutzverbandes<br />

und der Krankenpflegeschule<br />

La Source in Lausanne zum SRK per<br />

Ende 2008 bzw. Mitte 2009 aufzulösen.<br />

Beide Organisationen sind aber <strong>für</strong> eine<br />

weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

offen. Die Delegierten verabschiedeten<br />

schliesslich SRK-Direktor Daniel Biedermann,<br />

der nach siebenjähriger Tätigkeit<br />

vorzeitig in den Ruhestand trat. Anfang<br />

Juli trat Markus Mader seine Nachfolge<br />

an. Dem Verein Therapiehunde<br />

Schweiz (VTHS) hat das SRK im Anschluss<br />

an die Versammlung den mit 25 000 Franken<br />

dotierten Rotkreuz-Preis 2008 <strong>für</strong> besondere<br />

humanitäre Leistungen verliehen.<br />

Im Zentrum der Arbeit des Rotkreuz -<br />

rates standen 2008 die Vorbereitung der<br />

Statutenrevision sowie der Beginn der Um -<br />

setzung der Gruppenstrategie mit ersten<br />

Strategiegesprächen mit Rotkreuz-Organisationen.<br />

Während die Verabschiedung<br />

der revidierten Statuten aufgrund von<br />

Fragen der Commission Conjointe in Genf<br />

zur Vergabe des Emblems und zur Einheit<br />

des SRK verschoben werden musste, zeigten<br />

die Gespräche mit den Rotkreuz-<br />

Organisationen, wie die hochgesteckten<br />

Ziele der Gruppenstrategie gemeinsam<br />

erreicht werden können.<br />

Weiter beschäftigte sich der Rotkreuzrat<br />

mit dem Status der Rotkreuzstiftung <strong>für</strong><br />

Krankenpflege Lindenhof, der Wahl ihres<br />

Stiftungsrates und jener des Stiftungsrates<br />

der Humanitären Stiftung SRK bzw.<br />

der Finanzstiftung. In <strong>mehr</strong>eren Sitzungen<br />

widmete er sich der besonderen Beziehung<br />

des SRK zum Staat («rôle d’auxiliaire<br />

des pouvoirs publics»), dem Riskmanagement<br />

bzw. internen Kontrollsystem und<br />

den geplanten Wirtschaftspartnerschaften.<br />

Aus ser dem hat er den Red-Cross-<br />

Code als Empfehlung an kleine Mitglied -<br />

organisationen verabschiedet und den<br />

Samariterbund (SSB) mit der Führung des<br />

SRK-Kompetenzzentrums Rettungswesen<br />

beauftragt. Der Rotkreuzrat traf<br />

sich zudem mit dem Geschäftsführenden<br />

Ausschuss der Rotkreuz-Kantonalverbände.<br />

Überdies kam er mit dem SSB zusammen<br />

und besuchte den Rotkreuz-Kantonalverband<br />

Glarus zu einem fruchtbaren Gedankenaustausch.<br />

GESCHÄFTSSTELLE<br />

Marketing und Kommunikation<br />

Wie in den Vorjahren führte das Departement<br />

eine Imagekampagne mit Inseraten<br />

in Printmedien durch: zum Weltrotkreuztag<br />

und zum internationalen Tag der<br />

Freiwilligen. Die Fundraising-Kampa gne<br />

im September wurde begleitet von Inseraten<br />

in Printmedien, im Fernsehen und im<br />

Internet. Thema war das SRK-Programm in<br />

Nepal. Ein direkter Einfluss auf das finanzielle<br />

Ergebnis lässt sich nicht messen, die<br />

Kampagne hat jedoch zur Positionierung<br />

des SRK als führende humanitäre Organisation<br />

beigetragen.<br />

Im Oktober jährte sich zum ersten Mal<br />

die Lancierung des Wohltätigkeitsfonds<br />

Swisscanto Swiss Red Cross Charity<br />

Fund. Der Fonds verwaltet über 45 Mio.<br />

Franken. Während der Finanzkrise legte er<br />

um eine Million Franken zu. Mit dem Fonds<br />

setzen die Anlegerinnen und Anleger auf<br />

eine sichere Geldanlage und nehmen dabei<br />

soziale Verantwortung wahr: Die<br />

Hälfte ihrer Erträge sowie die Hälfte der<br />

Verwaltungskommissionen kommen der<br />

Arbeit des SRK zugute. Dank diesem Enga-<br />

gement konnte das SRK von Swisscanto im<br />

Jahr 2008 in einem grösseren Umfang<br />

<strong>Spenden</strong>gelder entgegen nehmen.<br />

Im Oktober 2008 gingen SRK und Credit<br />

Suisse eine offizielle Partnerschaft mit<br />

Schwerpunkt Freiwilligenarbeit ein. Ein<br />

ent sprechender Vertrag wurde unterschrie -<br />

ben. Die Credit Suisse führte mit ihren<br />

Mitarbeitenden Blutspende-Aktionen durch<br />

und CS-Freiwillige halfen bei der Aktion<br />

«2xWeihnachten» (vgl. Seite 27) mit. Damit<br />

ist die CS wie die Allianz Suisse Ver -<br />

sicherungen offizieller SRK-Partner (vgl.<br />

Seite 58).<br />

Ende Mai fand in Genf der SRK-Ball statt.<br />

Unter dem Patronat von Bundespräsident<br />

Pascal Couchepin brachte der Abend in<br />

den Farben Brasiliens einen Nettoerlös<br />

von 500 000 Franken. Damit hilft das SRK<br />

Menschen in Honduras, Togo, Bangladesch<br />

und Swasiland. Ein Höhepunkt des<br />

Abends war das Konzert der brasilianischen<br />

Sängerin Daniela Mercury. Auch<br />

Opfern vergessener Katstrophen kam der<br />

Erlös aus der SRK-Gala von Ende November<br />

in Basel zugute. Über 1000 Gäste<br />

nahmen an den beiden Events teil.<br />

Das SRK hatte an der Ausstellung BEA in<br />

Bern Ende April/Anfang Mai 2008 einen<br />

grösseren Stand mit hoher Publikumsfrequenz.<br />

Am Stand beteiligten sich die SRK-<br />

Geschäftsstelle, der Rotkreuz-Kantonalverband<br />

Bern, REDOG, der Samariterbund,<br />

die Lebensrettungs-Gesellschaft,<br />

der Blutspendedienst und das Lindenhofspital.<br />

Der Film «Wenn Armut blind macht» dokumentiert<br />

die Arbeit des SRK gegen armutsbedingte<br />

Blindheit in der nördlichen<br />

Region von Ghana. 3sat hat den Film im<br />

Oktober ausgestrahlt.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 49


Die Umsetzung des neuen Konzepts zu<br />

den SRK-Patenschaften verlief planmässig.<br />

Die Patinnen und Paten blieben den<br />

neuen Programmen treu. Die Massnahmen<br />

zur Gewinnung neuer Patinnen und<br />

Paten werden 2009 weiter verfeinert.<br />

Weiter führte das Departement drei<br />

Gönnerausflüge ins Henry-Dunant-<br />

Museum nach Heiden mit über 100 Teilnehmenden<br />

durch. Die Events fanden<br />

grossen Anklang.<br />

Das Departement richtete 65 Projektanträge<br />

an 46 Stiftungen. Dank eines ge -<br />

zielten Marketings wurden die Beiträge<br />

aus Stiftungen von 100 000 Franken im<br />

Jahr 2007 auf insgesamt 1,5 Mio. Franken<br />

im 2008 erhöht (Mehrjahreszusagen und<br />

effektive Ausschüttungen).<br />

Ende 2008 sind die Kantonalverbände<br />

Aargau, Bern (alle Sektionen), Schaffhausen,<br />

Solothurn und St.Gallen Kunden des<br />

Mittelbeschaffungszentrums. Zudem<br />

haben sich die Kantonalverbände St.Gallen<br />

und Schaffhausen entschlossen, neben<br />

den Gönner- auch die Mitglieder adressen<br />

über die Datenbank der Geschäftsstelle<br />

zu bewirtschaften.<br />

Zum Weltrotkreuztag vom 8. Mai gestaltete<br />

das Departement Marketing und<br />

Kommunikation die übergeordnete Öffent -<br />

lichkeitsarbeit und erarbeitete Kom mu -<br />

nikationsmittel <strong>für</strong> die Kantonal verbände<br />

zum Thema Freiwilligen- und Jugendarbeit.<br />

Drei Viertel der Kantonalverbände<br />

führten eigene Aktionen durch und nutzten<br />

diese Mittel.<br />

50<br />

Foto: SRK<br />

Gönnerinnen schmökern im Henry-Dunant-<br />

Museum.<br />

Zudem wurde das neue Intranet (Crossnet)<br />

Mitte Dezember in Betrieb genommen.<br />

Finanzen Personal Dienste FPD<br />

FPD bietet primär SRK-Organisationen<br />

verschiedene Dienstleistungen an. Im<br />

Bereich Informatik sind es umfassende<br />

Dienst leistungen wie Softwareprodukte,<br />

Datensicherungen und Support. Im Bereich<br />

Finanzen bietet das Departement<br />

Buchführung und Finanzdienstleistungen<br />

(Cash pooling), aber auch Spezialapplikationen<br />

<strong>für</strong> Rotkreuz-Kantonalverbände an<br />

(Software Navision). In der Abteilung<br />

Personal sind es Salärverarbeitung, Un -<br />

terstützung bei Mitarbeitenden-Rekrutierung<br />

und Personalentwicklung. Über die<br />

Internen Dienste können SRK-Organisationen<br />

von Versicherungsdienstleistungen<br />

und von Grosskundenrabatten in der Telefonie<br />

profitieren. 45 Organisationen, die<br />

Rotkreuz-Kantonalverbände, weitere SRK-<br />

Organisationen und eine Reihe dritter Organisationen,<br />

nutzen diese Angebote.<br />

Im August September 2008 wurden die<br />

Mitarbeitenden zu ihrer Zufriedenheit<br />

am Arbeitsplatz befragt. Die Ergebnisse<br />

waren positiv und stimmen<br />

grundsätzlich mit jenen der Umfrage von<br />

2003 überein; deutlich besser war jedoch<br />

der Rücklauf mit 80%. Dies zeugt von<br />

grossem Interesse und einer grossen Vertrauensbasis.<br />

Gestiegen sind gegenüber<br />

2003 die Einschätzung der Wichtigkeit<br />

und die Zufriedenheit mit den vor -<br />

gesetzten Personen. Das gleiche gilt <strong>für</strong><br />

die Entlöhnung sowie Weiterbildung/Entwicklungsmöglichkeiten/sicherer<br />

Ar beits -<br />

platz.<br />

Im Frühling wurde entschieden, dass alle<br />

Mitarbeitenden von Geschäfsstelle und<br />

Sekretariat der Kantonalverbände (SKV)<br />

Anspruch auf mindestens fünf Wochen<br />

Ferien haben. Den Anstoss dazu hatte<br />

der Personalausschuss gegeben.<br />

Die Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung<br />

setzte sich auch 2008 <strong>für</strong> die Gesundheit<br />

der Mitarbeitenden ein: So hatten<br />

diese zum Beispiel die Gelegenheit,<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

sich Tipps zu holen <strong>für</strong> die Gestaltung des<br />

Arbeitsplatzes oder ihren Gesundheitszustand<br />

checken zu lassen.<br />

Der operative Wechsel bei der Pen sions -<br />

kasse Publica vom Leistungs- ins Beitragsprimat<br />

wurde planmässig und ohne<br />

Schwierigkeiten durchgeführt.<br />

Die Informatikabteilung verschob, um<br />

die Betriebssicherheit zu erhöhen, das<br />

Rechenzentrum zwei von der Taubenstrasse<br />

an die Werkstrasse in Wabern, wo<br />

es seit Anfang November in Betrieb ist.<br />

Weiter wurde Office 2007 eingeführt und<br />

die Informatik leistete bei der Einführung<br />

des neuen Intranets wichtigen Support.<br />

Die Abteilung Finanzen erarbeitete Bestimmungen<br />

zur Internen Kontrolle<br />

(IKS), die der Rotkreuzrat und die Revisionsgesellschaft<br />

Ernst & Young genehmigten.<br />

Unter IKS versteht man alle von<br />

Rotkreuzrat, Geschäftsleitung und übrigen<br />

Führungsverantwortlichen angeordneten<br />

Vorgänge, Methoden und Massnahmen,<br />

die dazu dienen, einen ordnungsgemässen<br />

Ablauf des betrieblichen<br />

Geschehens sicherzustellen. Damit wird<br />

den gesetzlichen Anforderungen Folge<br />

geleistet.<br />

HUMANITÄRE STIFTUNG SRK<br />

2007 bewilligte die Humanitäre Stiftung<br />

SRK 13 neue Projekte im Umfang von<br />

17 910 257 Franken: vier Gesundheitsprojekte<br />

im Ausland, je drei zur Unterstützung<br />

von Kranken und Angehörigen sowie <strong>für</strong><br />

Jugend- und Freiwilligenarbeit und SRK-<br />

Mitgliedorganisationen sowie je eins <strong>für</strong><br />

Katastropenbewältigung, <strong>für</strong>s Blutspendewesen<br />

sowie <strong>für</strong> ausgegegrenzte Menschen.<br />

Die SRK-Gruppe Stand 31.12.2008<br />

Kantonalverbände<br />

Konferenz<br />

der Kantonalverbände<br />

(KVK)<br />

Geschäftsführender<br />

Ausschuss (GA KVK)<br />

Nationales Sekretariat<br />

(SKV)<br />

Geschäftsstelle SRK<br />

Gesundheit<br />

und Integration<br />

Internationale<br />

Zusammenarbeit<br />

Verbands- und<br />

Supportaufgaben<br />

Rotkreuzversammlung<br />

24 Rotkreuz-<br />

Kantonalverbände Rotkreuzrat Geschäftsprüfungskommission<br />

Institutionen<br />

Humanitäre<br />

Stiftung SRK<br />

Blutspendedienst SRK<br />

Krankenpflegeschule<br />

La Source<br />

Spital und Schule<br />

Lindenhof<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Rettungswesen<br />

Korporativmitglieder<br />

Schweizerischer<br />

Samariterbund (SSB)<br />

Schweizerische<br />

Lebensrettungs-<br />

Gesellschaft<br />

(SLRG)<br />

Schweizerische<br />

Rettungsflugwacht<br />

(Rega)<br />

Schweizerischer Verein<br />

<strong>für</strong> Katastrophenhunde<br />

(REDOG)<br />

Schweizerischer<br />

Zivilschutzverband<br />

(SZSV)<br />

Schweizerischer<br />

Militär-Sanitäts-Verband<br />

(SMSV)<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 51


Leitung der SRK-Gruppe Stand 31.12.2008<br />

ROTKREUZRAT<br />

Prof. Dr. iur. René Rhinow, Präsident<br />

René Rhinow (Jg. 1942) wurde anlässlich der<br />

Rotkreuzversammlung im Juni 2001 mit Amtsantritt<br />

1.10.2001 zum Präsidenten des Schwei -<br />

zerischen Roten Kreuzes gewählt und im Juni<br />

2003 sowie im Juni 2007 wiedergewählt. Von<br />

2001 bis 2007 war er ex officio Vizepräsident<br />

der Internationalen Föderation der Rotkreuzund<br />

Rothalbmondgesellschaften. Von 1982 bis<br />

2006 Ordinarius <strong>für</strong> Staats- und Verwaltungsrecht<br />

an der Universität Basel, von 1987 bis<br />

1999 war er Ständerat.<br />

Prof. Dr. sc. pol. Pierre de Senarclens,<br />

Vizepräsident<br />

Pierre de Senarclens (Jg. 1942) wurde anlässlich<br />

der Rotkreuzversammlung im Juni 1999 in<br />

den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2003 sowie<br />

im Juni 2007 wiedergewählt. Er ist seit<br />

dem 1. Januar 2008 ex officio Vizepräsident<br />

der Internationalen Föderation der Rotkreuzund<br />

Rothalbmondgesellschaften. Er ist Professor<br />

honoraire <strong>für</strong> Internationale Beziehungen<br />

in Lausanne, Mitglied des Stiftungsrates der<br />

Simon-Patiño-Stiftung und der Fondation de<br />

soutien à l’Organisation mondiale contre la<br />

torture (OMCT).<br />

52<br />

Dr. h.c. Annemarie Huber-Hotz,<br />

Vizepräsidentin<br />

Annemarie Huber-Hotz (Jg. 1948) wurde anlässlich<br />

der Rotkreuzversammlung im Juni<br />

2007 in den Rotkreuzrat gewählt. <strong>Sie</strong> ist Präsidentin<br />

der Schweizerischen Gemeinnützi gen<br />

Gesellschaft (SGG), Stiftungsrätin der Schwei -<br />

zer Berghilfe und Mitglied des Fachhochschulrats<br />

der Fachhochschule Zentralschweiz. Von<br />

Januar 2000 bis Dezember 2007 war sie Bun -<br />

deskanzlerin der Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />

Davor war sie während 20 Jahren in<br />

den Parlamentsdiensten tätig, wovon die letzten<br />

8 Jahre als Generalsekretärin in der<br />

Bundesversammlung.<br />

Prof. Dr. med. Monica Castiglione-<br />

Gertsch<br />

Monica Castiglione-Gertsch (Jg. 1949) wurde<br />

anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni<br />

2003 in den Rotkreuzrat gewählt und im Juni<br />

2007 wiedergewählt. <strong>Sie</strong> ist frei praktizierende<br />

Onkologin am Sonnenhof-Engeriedspital<br />

in Bern und im Brustzentrum in Zürich,<br />

Mitglied des Medicine Expert Committees,<br />

Mitglied der Eidgenössischen Arzneimittel-<br />

Kommission, associate editor der Zeitschrift<br />

«Annals of Oncology» und Professorin <strong>für</strong><br />

Medizin an den Universitäten Bern und Genf.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Foto: SRK<br />

Der Rotkreuzrat, fotografiert an einem Workshop im Wallis. Hinten von links:<br />

Marco de Stoppani, Karolina Frischkopf, Pierre de Senarclens, Markus Mader (Direktor),<br />

René Rhinow, Monika Dusong, Kaspar Schild, Monica Castiglione-Gertsch. Vorne von<br />

links: Max Cotting, Annemarie Huber-Hotz.<br />

Max Cotting<br />

Max Cotting (Jg. 1956) wurde anlässlich der<br />

Rotkreuzversammlung im Juni 2007 in den<br />

Rotkreuzrat gewählt. Er ist Vorsitzender der<br />

Geschäftsleitung der Aquila Investment AG,<br />

Zürich sowie Gründer und Leiter der Aquila<br />

Gruppe, einem Verbund unabhängiger Schwei -<br />

zer Vermögensverwalter. Ausserdem ist er<br />

Stiftungsrat und Präsident der Anlage -<br />

kommission der Humanitären Stiftung SRK so -<br />

wie Vizepräsident des Verwaltungsrates der<br />

Schweizerischen Gesellschaft <strong>für</strong> Kapitalanlagen,<br />

Zürich.<br />

Monika Dusong<br />

Monika Dusong (Jg. 1945) wurde anlässlich<br />

der Rotkreuzversammlung im Juni 2007 in den<br />

Rotkreuzrat gewählt. <strong>Sie</strong> präsidiert seit Juni<br />

2006 den Schweizerischen Samariterbund<br />

und die Fédération romande des consommateurs.<br />

Von 1992 bis 1997 war sie Stadträtin<br />

und Finanzdirektorin der Stadt Neuenburg<br />

und von 1997 bis 2005 Staatsrätin und Vorsteherin<br />

des Departements <strong>für</strong> Justiz, Gesundheit<br />

und Sicherheit des Kantons Neuenburg.<br />

Karolina Frischkopf<br />

Karolina Frischkopf (Jg. 1978) wurde anlässlich<br />

der Rotkreuzversammlung im Juni 2006 in den<br />

Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2007 wiedergewählt.<br />

<strong>Sie</strong> ist Leiterin der nationalen Fachstelle<br />

ECPAT Switzerland (End of Child Prostitution,<br />

Pornography and Trafficking for Sexual<br />

Purposes) und ist stellvertretende Geschäftsleiterin<br />

der Stiftung Kinderschutz Schweiz.<br />

Dr. med. Kaspar Schild<br />

Kaspar Schild (Jg. 1944) wurde anlässlich der<br />

Rotkreuzversammlung im Oktober 2006 in<br />

den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2007<br />

wiedergewählt. Er war von 1996 bis 2008<br />

Präsident des Rotkreuz-Kantonalverbands Aar -<br />

gau und ist seit 2005 Mitglied und seit Januar<br />

2007 Vorsitzender des Geschäftsführenden<br />

Ausschusses der Kantonalverbände. Er ist<br />

Spezialarzt <strong>für</strong> Innere Medizin in Wohlen AG.<br />

Ausserdem ist er Präsident des Aargauischen<br />

Ärztlichen Ehrenrates.<br />

Marco de Stoppani<br />

Marco de Stoppani (Jg. 1944) wurde anlässlich<br />

der Rotkreuzversammlung im Juni 1999 in<br />

den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2003<br />

sowie im Juni 2007 wiedergewählt. Bis 2006<br />

war er Mitglied der Geschäftsleitung der AG<br />

<strong>für</strong> die Neue Zürcher Zeitung.<br />

DIREKTION<br />

Daniel Biedermann,<br />

Direktor bis <strong>30</strong>.06.2008<br />

Daniel Biedermann (Jg. 1947) war bis zu seiner<br />

Pensionierung Mitglied im Stiftungsrat der<br />

Rega (mit beratender Stimme), der Rotkreuzstiftung<br />

<strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof und der<br />

Humanitären Stiftung SRK. Er ist Mitglied des<br />

Zentralvorstands der Schweizerischen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Gesundheitspolitik und des Stiftungsrats<br />

von Swisscor sowie des Sounding -<br />

boards des Business Humanitarian Forum (BHF).<br />

Markus Mader,<br />

Direktor ab 01.07.2008<br />

Markus Mader (Jg. 1963) ist Mitglied im Stiftungsrat<br />

der Rega (mit beratender Stimme),<br />

der Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof<br />

und der Humanitären Stiftung SRK. Zudem<br />

ist er Mitglied des Stiftungsrats von Swisscor.<br />

7 Jahre war er Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi in<br />

Trogen. Ehrenamtlich war er 10 Jahre Präsident<br />

des Rotkreuz-Kantonalverbandes St.Gallen<br />

und Mitglied der SRK-Geschäftsprüfungskommission.<br />

Als IKRK-Delegierter war Markus<br />

Mader während fünf Jahren in Sri Lanka, Peru<br />

und Pakistan/Afghanistan im Einsatz. Anschliessend<br />

arbeitete er sechs Jahre als parteiloser<br />

vollamtlicher Gemeindepräsident seiner<br />

damaligen Wohngemeinde Eggersriet SG.<br />

GESCHÄFTSLEITUNG<br />

Dr. Dagmar Domenig<br />

Leiterin des Departements<br />

Gesundheit und Integration<br />

Martin Fuhrer<br />

Leiter des Departements Internationale<br />

Zusammenarbeit<br />

Franz Lauper<br />

Leiter des Departements Finanzen/<br />

Personal/Dienste<br />

Lukas Sallmann<br />

Leiter des Departements Marketing und<br />

Kommunikation<br />

53<br />

GA KVK<br />

Geschäftsführender Ausschuss<br />

der Konferenz der Kantonalverbände<br />

Dr. med. Kaspar Schild<br />

Kaspar Schild ist seit 1. Januar 2007 Vorsitzender<br />

des GA KVK. Er ist Spezialarzt <strong>für</strong> Innere<br />

Medizin und seit Oktober 2006 Mitglied<br />

des Rotkreuzrats.<br />

Hanni Baumann-Studer<br />

Hanni Baumann-Studer ist Präsidentin des<br />

Rotkreuz-Kantonalverbands Thurgau.<br />

Franz-Xaver Dettling<br />

Franz-Xaver Dettling ist Präsident des Rotkreuz-<br />

Kantonalverbands Schwyz. Er leistet über Swiss -<br />

contact Einsätze in Osteuropa und Südamerika<br />

im Bereich Marketing/Verkauf und ist im Verwaltungsrat<br />

der Dettling & Marmot AG.<br />

Clermonde Dominicé<br />

Clermonde Dominicé ist seit 1. Januar 2007<br />

stellvertretende Vorsitzende des GA KVK. <strong>Sie</strong><br />

ist Vorstandsmitglied des Genfer Rotkreuz-<br />

Kantonalverbands. Bis 2001 war sie <strong>für</strong> das<br />

Internationale Komitee vom Roten Kreuz tätig.<br />

Alan Lava<br />

Alan Lava ist Vorstandsmitglied des Rotkreuz-Kantonalverbands<br />

Tessin und Eigen -<br />

tümer der Firma GISC Sagl.<br />

André Liaudat<br />

André Liaudat ist Präsident der Stiftung<br />

Swisscor, Mitglied des Stiftungsrats der Humanitären<br />

Stiftung SRK und Präsident des<br />

Freiburger Rotkreuz-Kantonalverbands. Bis<br />

Ende 1999 war er Instruktionsoffizier und Divisionskommandant.<br />

Dr. iur. Jakob Roost<br />

Jakob Roost ist Präsident des SRK Kanton Zürich.<br />

Seit 1997 ist er Inhaber der CMC Dr. Jakob<br />

Roost & Partners, Change Management<br />

and communication. Zwischen 2001 und 2005<br />

war er Mitglied des Stiftungsrates der Humanitären<br />

Stiftung SRK.<br />

Hanspeter Waldburger<br />

(mit beratender Stimme)<br />

Hanspeter Waldburger ist Vorsitzender der<br />

Konferenz der kantonalen Geschäftsleiterinnen<br />

und Geschäftsleiter (KGL). Er ist seit 2001<br />

Geschäftsführer des Rotkreuz-Kantonalverbandes<br />

Luzern.<br />

Dr. Christoph Q. Meier<br />

(mit beratender Stimme)<br />

Christoph Q. Meier ist seit 1. November 2006<br />

Zentralsekretär der Rotkreuz-Kantonalverbände.<br />

Foto: SRK<br />

Der GA KVK mit Zentralsekretär von links: Franz-Xaver Dettling, André Liaudat,<br />

Hanni Baumann-Studer, Kaspar Schild, Jakob Roost, Clermonde Dominicé, Zentralsekretär<br />

Christoph Q. Meier, Alan Lava, Hanspeter Waldburger.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 53


GESCHÄFTSPRÜFUNGS -<br />

KOMMISSION<br />

Hans-Peter Schenker, Präsident<br />

Mjriam Marti<br />

Jean-Pierre Reist<br />

André Sudan<br />

Daniel Vogel<br />

Claude Müller<br />

KORPORATIVMITGLIEDER<br />

Schweizerischer Samariterbund SSB<br />

Monika Dusong, Zentralpräsidentin<br />

Bernadette Bachmann, Vizepräsidentin<br />

Christine Ruchat, Vizepräsidentin<br />

Thomas Brocker<br />

Erika Kuczynski<br />

Alfred Vogt<br />

Hans-Rudolf Zimmerli<br />

Verena Zwahlen<br />

Kurt Sutter, Zentralsekretär<br />

Schweizerische Rettungsflugwacht<br />

Rega<br />

Albert Keller, Präsident<br />

Franz Steinegger, Vizepräsident<br />

Andreas Berger<br />

Adrian Frutiger<br />

Marcel Gaille<br />

Ulrich Graf<br />

Michael Hobmeier<br />

Bruno Jelk<br />

Markus Mader<br />

Maximilian Paul Müller<br />

Roland Müller<br />

Anne Ormond-Ronca<br />

Charles Raedersdorf<br />

Markus Reinhardt<br />

Giuseppe Savary<br />

Daniel Scheidegger<br />

Ernst Kohler, Vorsitzender der GL<br />

Carlo Höfliger, GL<br />

Roland Ziegler, GL<br />

Schweizerische<br />

Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG<br />

Peter Galliker, Zentralpräsident<br />

Ernst Altherr, Vizepräsident<br />

Stephan Böhlen<br />

Pierre-André Bolle<br />

Boris Donda<br />

Kurt Graf<br />

Anita Moser<br />

Daniel Schreiber<br />

Ernst Schwarz<br />

Melanie Vincenz<br />

Christine Zaugg-Egli<br />

Markus Obertüfer, Geschäftsleitung<br />

Schweizerischer Verein<br />

<strong>für</strong> Katastrophenhunde REDOG<br />

Jeremias Janki, Präsident<br />

Romaine Kuonen, Vizepräsidentin<br />

Hanspeter Burkart<br />

Andréa Engel<br />

Elio Manghera<br />

Bruno Maurer<br />

Lukas Sallmann<br />

Margrit Zumkeller<br />

Regina Gorza, Geschäftsleitung<br />

Schweizerischer<br />

Militär-Sanitäts-Verband SMSV<br />

Beat Dietsche, Zentralpräsident<br />

Barbara Rosebrock, Vizezentralpräsidentin<br />

Philippe Jenny<br />

Marco Jullier<br />

Paul Rosebrock<br />

Susanne Vogt, Zentralsekretärin<br />

Schweizerischer<br />

Zivilschutzverband SZSV<br />

Ende der Korporativmitgliedschaft<br />

per 31.12.2008<br />

Walter Donzé, Präsident<br />

Ulrich Bucher, Vizepräsident<br />

Jean-Charles Dédo, Vizepräsident<br />

Aldo Facchini<br />

Christoph Flury<br />

Franz Freuler<br />

Marco Jullier<br />

Therese Isenschmid<br />

Alfred Vogt<br />

Susanna Ernst, Zentralsekretärin<br />

INSTITUTIONEN<br />

Humanitäre Stiftung SRK<br />

Dieter Weber, Präsident<br />

Hermann Fehr, Vizepräsident<br />

Max Cotting<br />

Reto Donatsch<br />

Annemarie Huber-Hotz<br />

André Liaudat<br />

Markus Mader<br />

Pierre de Senarclens<br />

Charlotte Gysin, Geschäftsführerin<br />

Blutspendedienst SRK AG<br />

Eduard Belser, Präsident<br />

Jean-François Heim, Vizepräsident<br />

Markus Egger<br />

Manuel Frey-Wettstein<br />

Kurt Leibundgut<br />

Eric Müller<br />

Luzius Schmid<br />

Fritz Stettler<br />

Rudolf Schwabe, Direktor<br />

Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege<br />

Lindenhof<br />

Stephan Hill, Präsident<br />

Mark Ineichen, Vizepräsident<br />

Hans-Ulrich Albrecht<br />

Peter Berchtold<br />

Severin Coninx<br />

Manuela Eicher<br />

Anna Grossenbacher-Grunder<br />

Peter W.Kappeler<br />

Markus Mader<br />

Christoph Stalder<br />

Markus Zihler, Spitaldirektor<br />

Andreas Minder, Direktor Schule<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Rettungswesen AGR<br />

aufgelöst per 31.12.2008 (Übergang ins<br />

Kompetenzzentrum Rettungswesen des SRK)<br />

Kurt Sutter, Präsident<br />

Markus Frauenfelder<br />

Markus Obertüfer<br />

Walter Stünzi<br />

René Giopp, Geschäftsleitung<br />

Rotkreuz-Krankenpflegeschule<br />

La Source<br />

Claude Willa, Präsident<br />

Violaine Jaccottet Sherif, Vizepräsidentin<br />

Antoine Boissier<br />

Jean-Philippe Chave<br />

Robert Golaz<br />

Bernard Grobety<br />

Marianne Wespi Parisod<br />

Jacques Chapuis, Direktor<br />

Pierre Noverraz, Sekretär<br />

Corporate Governance<br />

BERICHT ÜBER CORPORATE<br />

GOVERNANCE IM VEREIN SRK<br />

Das SRK will im Interesse seiner Mitglied -<br />

organisationen und Institutionen, Kun -<br />

dinnen und Kunden, Leistungsempfänger<br />

und -empfängerinnen, Spenderinnen und<br />

Spen der, freiwillig und ehrenamtlich Tätigen,<br />

Angestellten und allen weiteren Anspruchsgruppen<br />

eine effiziente und wirksame<br />

Erfüllung seiner Aufgaben ge währ -<br />

leisten. Diese stützt sich insbesondere auf<br />

die Grundsätze der Corporate Governance.<br />

Unter Corporate Governance versteht<br />

das SRK die Ausrichtung auf eine verantwortungsbewusste<br />

und wirtschaftliche<br />

Füh rung, die klare Trennung zwischen<br />

strategischen und operativen Belangen<br />

sowie eine offene und faire Berichterstattung<br />

nach innen und nach aussen.<br />

Der vorliegende Bericht erläutert, wie der<br />

Verein SRK in Bezug auf die Corporate<br />

Governance vorgeht und zeigt deren<br />

wichtigste Elemente im SRK auf. Im Hinblick<br />

auf die Umsetzung des «Swiss NPO<br />

Code» zeigt er auf, welche Prinzipien im<br />

SRK bereits Praxis sind. Als ZEWO-zertifizierte<br />

Organisation verpflichtet sich das<br />

SRK zudem, die Corporate-Governance-<br />

Bestimmungen gemäss Reglement über<br />

das ZEWO-Gütesiegel und gemäss Fach -<br />

empfehlung zur Rechnungslegung Swiss<br />

GAAP FER einzuhalten. Als Mitglied der<br />

Internationalen Föderation der Rotkreuzund<br />

Rothalbmondgesellschaften bemüht<br />

es sich auch um die sachgerechte Umsetzung<br />

der Governance-Richtlinien.<br />

VEREINSSTRUKTUR<br />

Das SRK ist eine private Nonprofit-Organisation<br />

in der Rechtsform eines Vereins<br />

mit Sitz in Bern, die in der Schweiz auf<br />

loka ler, kantonaler und natio naler Ebene<br />

sowie im Ausland humanitäre und soziale<br />

Aufgaben wahrnimmt.<br />

Das SRK weist eine <strong>mehr</strong>schichtige, föderative<br />

Struktur auf. Per Ende 2008 umfasst<br />

es <strong>30</strong> aktive, weitgehend autonome Mitgliedorganisationen<br />

und vier Institutionen,<br />

welche als Verein, Stiftung oder gemeinnützige<br />

Aktiengesellschaft organisiert sind.<br />

Die Mitgliedorganisationen bestehen teilweise<br />

aus Einzelmitgliedern, teilweise sind<br />

sie föderativ gegliederte Verbände. Der<br />

Verein verfügt über eine Geschäfts stelle,<br />

die operativ im Inland und im Ausland sowie<br />

<strong>für</strong> die Organe und den Verband tätig<br />

ist.<br />

Die Zusammenarbeit der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

untereinander wird durch<br />

ein Kooperationssystem sichergestellt, das<br />

aus einer Konferenz der Kantonalverbände,<br />

einem Geschäftsführenden Ausschuss<br />

mit eigenem Sekretariat sowie<br />

einer Konferenz der Geschäftsleiterinnen<br />

und -leiter der Kantonalverbände zusam -<br />

mengesetzt ist.<br />

Das SRK zählt 46 7<strong>30</strong> Freiwillige, 4894 Mit -<br />

arbeitende und 484 859 Mitglieder in den<br />

einzelnen Organisationen. Alle Organisationen<br />

der SRK-Gruppe haben ehrenamtliche<br />

Organe, wobei in Ausnahmefällen<br />

die Präsidien entschädigt werden.<br />

ROTKREUZVERSAMMLUNG<br />

Als oberstes Organ trifft die Rotkreuzversammlung<br />

(RKV) die grundlegenden strategischen<br />

Entscheidungen <strong>für</strong> das SRK und<br />

wählt dessen Organe. <strong>Sie</strong> setzt sich aus<br />

97 Delegierten der Mitgliedorganisationen<br />

zusammen. Die Delegierten werden<br />

<strong>für</strong> eine vierjährige Amtsdauer gewählt.<br />

ROTKREUZRAT<br />

Der Rotkreuzrat (RKR) ist das oberste strategische<br />

Führungsorgan des SRK. In seine<br />

Verantwortung fällt Folgendes:<br />

• Strategische Aufgaben in Bezug auf<br />

die SRK-Gruppe (Aktivmitglieder und<br />

Institutionen) sowie Koordinations- und<br />

Repräsentationsaufgaben nach innen<br />

und aussen.<br />

• Leitung und strategische Führung der<br />

Geschäftsstelle mit ihren operativen<br />

Aufgaben in den Bereichen Gesundheit,<br />

Integration, Bildung und Internationale<br />

Zusammenarbeit sowie Verbandsarbeit<br />

und -politik.<br />

• Leitung über die Institutionen des SRK.<br />

Der RKR ist deren oberstes strategisches<br />

Organ (insbesondere Rotkreuzstiftung<br />

<strong>für</strong> Krankenpflege Lindenhof<br />

und Humanitäre Stiftung SRK) oder<br />

vertritt das SRK als Hauptaktionär<br />

(Blutspendedienst SRK AG).<br />

Der Rotkreuzrat besteht aus neun Mitgliedern,<br />

davon ein Präsident, eine Vizepräsidentin<br />

und ein Vizepräsident. Der Frauenanteil<br />

beträgt knapp 50 Prozent. Der<br />

Präsident leitet den RKR. Er übt die unmittelbare<br />

Aufsicht über die Geschäftsstelle<br />

aus und pflegt den Kontakt mit<br />

den Organisationen sowie den Partnern<br />

des SRK. Er repräsentiert das SRK in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Die Zusammensetzung des RKR wird durch<br />

die Statuten und ein Anforderungsprofil<br />

geregelt. Die Mitglieder müssen sich mit<br />

den Grundsätzen der Rotkreuz-Bewegung<br />

identifizieren, Kenntnisse sozialer, kul tu -<br />

reller, wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge<br />

aufweisen und Erfahrungen<br />

auf strategischer oder operativer<br />

Ebene in grösseren Organisationen haben,<br />

keine aktive Funktion in einem lei -<br />

tenden Organ einer politischen Partei/Be-<br />

54 SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 55


wegung innehaben und frei sein von beruflichen<br />

oder persönlichen Interessenskonflikten.<br />

Der RKR trifft sich monatlich und führt<br />

mindestens einmal pro Jahr eine Klausurtagung<br />

durch, die über die lau fenden Geschäfte<br />

hinaus vor allem der Behandlung<br />

strategischer Fragestellungen dient.<br />

Einige Mitglieder des Rotkreuzrates haben<br />

aufgrund der föderalistischen Struktur<br />

des SRK und zum Zweck der Sicher -<br />

stellung der Informationsflüsse Doppel -<br />

mandate innerhalb der SRK-Gruppe inne<br />

(vgl. Seite 52).<br />

Dem RKR stehen drei permanente und<br />

ein Ad-hoc-Ausschuss zur Verfügung:<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Personal und Finanzen,<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Internationales, Ausschuss<br />

Ge sund heit und Ausschuss Corporate<br />

Governance. <strong>Sie</strong> haben zum Zweck, einen<br />

Beitrag zur Qualität der Entscheide<br />

des RKR zu leisten, die Behandlung der<br />

Vor lagen im Rotkreuzrat zu erleichtern<br />

und dessen Führung zu stärken. Die Ausschüsse<br />

tagen in der Regel drei- bis vier -<br />

mal pro Jahr in Anwesenheit des Direktors.<br />

Die Entscheidungskompetenz liegt<br />

jedoch beim Rotkreuzrat.<br />

Die RKV wählt die Mitglieder des RKR; sie<br />

können in der Regel zweimal wiedergewählt<br />

werden. Eine Alterslimite nach<br />

oben besteht nicht. Die erstmalige Wahl<br />

jedes RKR-Mitgliedes ist in den jeweiligen<br />

An gaben zur Person enthalten (vgl.<br />

Seite 52).<br />

DIREKTION<br />

Ein Geschäftsführer im Rang eines Direktors<br />

leitet die SRK-Geschäftsstelle. Er<br />

zeichnet verantwortlich <strong>für</strong> die Geschäfte<br />

des Vereins sowie <strong>für</strong> Aufgaben, die ihm<br />

56<br />

der RKR übertragen hat und koordiniert<br />

die Tätigkeiten der Geschäftsstelle mit<br />

denjenigen der Rotkreuz-Organisationen.<br />

Der Direktor ist dem RKR gegenüber <strong>für</strong><br />

sein Wirken allein verantwortlich. Ihm<br />

steht <strong>für</strong> die Koordination von departementsübergreifenden<br />

Zielen und Aktivitäten<br />

eine Geschäftsleitung beratend zur<br />

Seite. Diese tagt in der Regel zweimal<br />

monatlich.<br />

ENTSCHÄDIGUNGEN<br />

Die Mitglieder des RKR arbeiten überwiegend<br />

unentgeltlich. Zur Deckung ihrer<br />

Auslagen erhalten sie eine bescheidene<br />

Jahrespauschale. Für besondere Aufgaben,<br />

die über die gewöhnlichen Verpflichtungen<br />

eines Mitgliedes des RKR hinausgehen,<br />

werden sie auf Vertragsbasis entschädigt.<br />

Drei Mitglieder des RKR erhielten<br />

im Berichtsjahr zusätzlich eine ausserordentliche<br />

Entschädigung <strong>für</strong> zeitintensive,<br />

vertraglich delegierte Zusatzauf -<br />

gaben, darunter der SRK-Präsident <strong>für</strong><br />

seine Zusatzaufgabe als Präsident der<br />

SRK-Gruppe und der Vizepräsident <strong>für</strong><br />

seine Funktion als Vizepräsident der Internationalen<br />

Föderation der Rotkreuz- und<br />

Rothalbmondgesellschaften.<br />

MITGLIEDER UND FREIWILLIGE<br />

Der Verein SRK kennt ausser den Ehrenmitgliedern<br />

keine Einzelmitglieder. Mitglieder<br />

sind die Aktivmitglieder (Kantonalverbände<br />

und Korporativmitglieder). Die<br />

Mitglieder können im Rahmen ihrer Kompetenzen<br />

an den Mitgliederversamm lun -<br />

gen zu strategisch relevanten Geschäften<br />

Einfluss nehmen. Zudem können sich die<br />

Präsidentinnen und Präsidenten sowie<br />

Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer<br />

aller Gruppenmitglieder an der zwei-<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

mal jährlich stattfindenden Präsidentenund<br />

Geschäftsführerkonferenz aktiv einbringen.<br />

Die Betreuung der Freiwilligen<br />

wird durch die einzelnen Vorgesetzten<br />

und den Personaldienst sichergestellt. Als<br />

Grundlagen dienen die Resolution zur<br />

Freiwilligenarbeit und der Schweizerische<br />

Sozialzeitausweis. Im Berichtsjahr hat zudem<br />

das neu geschaffene Kompetenz -<br />

zentrum <strong>für</strong> Freiwilligenarbeit seine Arbeit<br />

aufgenommen. Dieses stellt künftig die<br />

fachliche Begleitung Freiwilliger sicher.<br />

INFORMATIONS- UND<br />

KONTROLLINSTRUMENTE<br />

Reporting an den RKR<br />

Zwischen den Mitgliedern des RKR und<br />

dem Direktor besteht ein standardisierter<br />

Informationsfluss. Der Direktor SRK nimmt<br />

zudem mit beratender Stimme an den Sitzungen<br />

des RKR teil.<br />

Geschäftsprüfungskommission GPK<br />

Das SRK verfügt über eine interne, unabhängige,<br />

durch die Rotkreuzversammlung<br />

eingesetzte GPK. <strong>Sie</strong> überprüft auf<br />

Vereinsebene die Einhaltung der Rotkreuz-Grundsätze,<br />

Statuten, Leitlinien<br />

und Beschlüsse der RKV durch die obersten<br />

leitenden Organe. Die Tätigkeit der<br />

Geschäftsleitung, insbesondere Planung,<br />

Steuerung und Kontrolle von Management-Aufgaben,<br />

runden ein zentrales<br />

Controlling und ein Risikomanagement-<br />

System ab.<br />

Externe Revisionsstelle<br />

Die von der RKV alljährlich gewählte externe<br />

Revisionsstelle des Vereins SRK stellt<br />

zurzeit Ernst & Young AG, Bern.<br />

Informationspolitik<br />

Der Verein SRK betreibt eine umfassende,<br />

regelmässige und offene Informations -<br />

politik gegenüber seinen Spenderinnen<br />

und Spendern, Gönnerinnen und Gönnern,<br />

Mitarbeitenden und Leistungsempfängerinnen<br />

und -empfängern sowie<br />

Mitgliedern. Auf der Webseite finden<br />

sich sämtliche wichtigen Informationen<br />

über Dienstleistungen, Organisationsstruktur,<br />

Jah resbericht, Finanzen und<br />

spe zifische Informationen <strong>für</strong> verschiedene<br />

Zielgruppen.<br />

Zewo<br />

Das SRK trägt das Gütesiegel der Zewo,<br />

der Schweizerischen Zertifizierungsstelle<br />

<strong>für</strong> gemeinnützige, <strong>Spenden</strong> sammelnde<br />

Organisationen. Das Gütesiegel bescheinigt<br />

den wirtschaftlichen, zweckbestimmten<br />

und wirkungsvollen Einsatz von <strong>Spenden</strong>geldern<br />

sowie die Lauterkeit in der<br />

Mittelbeschaffung und in der Kommunikation.<br />

NPO-Code<br />

Das SRK hat sich dem Swiss NPO-Code<br />

unterstellt. Dieser Code soll die effiziente<br />

und wirksame Erfüllung der Leitungs -<br />

aufgaben auf der strategischen Ebene<br />

sichern. Er formuliert Kriterien <strong>für</strong> klare<br />

Führungsstrukturen und regelt das Mit -<br />

einander von ehrenamtlicher, freiwilliger<br />

und entlöhnter Tätigkeit innerhalb der<br />

Organisation. Die Zewo überprüft, dass<br />

der Code eingehalten wird.<br />

AUSGEWÄHLTE MITGLIEDSCHAFTEN DES SRK<br />

Forum Freiwilligenarbeit<br />

International Agency for Prevention of Blindness<br />

Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften<br />

Ipsilon<br />

Kompetenzzentrum Friedensförderung<br />

Medicus Mundi HiV/Aids Schweiz<br />

Musée de la Croix-Rouge et du Croissant-Rouge<br />

Nationales Forum Alter und Migration<br />

Public Health Schweiz<br />

Schweiz. Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV<br />

Schweiz. Flüchtlingshilfe (assoziierte Mitgliedschaft)<br />

Schweiz. Konferenz <strong>für</strong> Sozialhilfe<br />

Schweiz. Verband <strong>für</strong> betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Société Henry Dunant<br />

Verein Menschenrechte Schweiz<br />

Vision 2020<br />

Zewo, Schweizerische Zertifizierungsstelle <strong>für</strong> gemeinnützige, <strong>Spenden</strong><br />

sammelnde Organisationen<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 57


Partner, Sponsoren und Donatoren<br />

Ihr Engagement – unsere Hilfe<br />

Die enorme Unterstützung von Spenderinnen und Gönnern, Donatorinnen und Projektpartnern<br />

macht den Einsatz des SRK überhaupt möglich. Wir bedanken uns vielmals <strong>für</strong> Ihr Engagement<br />

und Vertrauen.<br />

Unter anderem haben uns folgende<br />

öffentlichen Auftraggeber unter stützt<br />

bzw. mit uns zusammengearbeitet:<br />

Deza, Humanitäre Hilfe (HH)<br />

EDA Dir. f. Entwicklung u. Zusammenarbeit<br />

EDI Bundesamt ( BA) <strong>für</strong> Gesundheit<br />

EDI BA <strong>für</strong> Sozialversicherung<br />

EJPD BA <strong>für</strong> Migration<br />

EVD BA f. Berufsbildung u. Technologie<br />

EVD Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

GDK Konferenz kant. Gesundheitsdirektoren<br />

Schweizerische Bundesbahnen<br />

VBS Stab CdA<br />

VBS Logistikbasis Sanität<br />

VBS, Koordinierter Sanitätsdienst KSD<br />

Kanton Glarus<br />

Kanton Uri<br />

Folgende Kantone, Städte und Gemeinden<br />

haben uns bei unserem Einsatz<br />

unterstützt:<br />

Kantone: Aargau, Appenzell Ausserrhoden,<br />

Appenzell Innerrhoden, Basel-Land,<br />

Basel-Stadt, Bern, Fribourg, Genf, Glarus,<br />

Graubünden, Jura, Luzern, Nidwalden,<br />

St.Gallen, Thurgau, Wallis, Zug, Zürich<br />

Städte/Gemeinden: Aarau, Bern, Carouge,<br />

Chêne-Bourg, Chur, Cologny, Genf,<br />

Küsnacht ZH, Lancy, Luzern, Plan-les-Ouates,<br />

Riehen, St.Gallen, Uster, Zug, Zürich<br />

Einige Projekte kamen mit grosszügiger Unterstützung<br />

der Glückskette zustande.<br />

58<br />

Ein spezielles Dankeschön geht an die<br />

beiden offiziellen Wirtschaftspartner,<br />

die uns sub stanziell mit einem <strong>mehr</strong>jährigen<br />

Engagement unterstützen. Gemeinsam<br />

mit ihnen entwickeln wir Projekte<br />

und Dienstleistungen.<br />

Unter dem Motto «Für <strong>mehr</strong> <strong>Menschlichkeit</strong>»<br />

pflegen die Allianz Suisse Ver -<br />

sicherungen und das SRK seit 2006<br />

eine offizielle Partnerschaft. Dieses Engagement<br />

entspricht dem Leitsatz: «Gemeinsam<br />

schützen und helfen wir.»<br />

Dabei unterstützt die Allianz Suisse insbesondere<br />

das Notrufsystem, den Fahrdienst,<br />

die Not- und Katastrophenhilfe.<br />

Seit <strong>mehr</strong>eren Jahren unterstützt die<br />

Credit Suisse das SRK. 2008 wurde<br />

diese Zusammenarbeit mit einem Partnerschaftsvertrag<br />

erweitert. Die wichtigsten<br />

Ziele dieser Partnerschaft sind es,<br />

gemeinsam langfristig angelegte gemeinnützigen<br />

Projekte und Anlässe in<br />

Corporate Volunteering (Freiwilligenarbeit)<br />

zu entwickeln sowie ausgewählte<br />

Projekte und Anlässe durch finanzielle<br />

Beiträge und Freiwilligenarbeit zu unterstützen.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei<br />

unseren Projektpartnern, die einen<br />

direkten und wesentlichen Beitrag<br />

zu einem SRK-Programm im In- oder<br />

Ausland geleistet haben:<br />

Canon<br />

Cendres + Métaux SA<br />

Coop<br />

GGK Zürich<br />

Infrassure Ltd.<br />

Die Schweizerische Post<br />

Novartis<br />

Panalpina<br />

Schweiz. Korps <strong>für</strong> humanitäre Hilfe SKH<br />

Schweizerische Berghilfe<br />

SRG SSR idée suisse<br />

Swisscanto<br />

Swiss Re<br />

Mit folgenden langjährigen Partnern<br />

führten wir Promotionsaktionen durch:<br />

eBay<br />

Hegewald inspiriert Wohnen<br />

The Turbon Group<br />

Folgende Eventpartner unterstützten<br />

Ball und Gala:<br />

Bank Sarasin<br />

Beau Rivage Genf<br />

Hublot<br />

Swissôtel Le Plaza Basel<br />

Theater Basel<br />

Van Cleef & Arpels<br />

58<br />

Foto: Federik Barkenhammer/International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies<br />

Ein herzliches Dankeschön an unsere<br />

Sponsoren und Donatoren, die mit<br />

ihrem gross zügigen Engagement unsere<br />

Arbeit unter stützt haben:<br />

Ammann Group Holding AG<br />

Bank Julius Bär & Co. Ltd.<br />

Beratungsstelle <strong>für</strong> Unfallverhütung bfu<br />

Biomill<br />

Bolliger & Mabillard<br />

Carl-und-Elise-Elsener-Gut-Stiftung<br />

Chiron (a Novartis Company)<br />

Data Dynamic AG<br />

Dr.-Karl-Schönfelder-Brunner-Stiftung<br />

Elcotron SA<br />

EPTS & CCEI<br />

Flawa<br />

Fondation Harafi<br />

Fornika Stiftung<br />

Hans-Konrad-Rahn-Stiftung<br />

Institut Baldegg<br />

Institut Menzingen<br />

Kurt-Abraham-Stiftung<br />

Mathias-Baer-Stiftung<br />

Medicor Foundation<br />

Mezger Uhren & Bijouterie<br />

MKS Finance SA<br />

Nestec SA<br />

Nestlé SA<br />

Ogier Trustee Limited<br />

OMC/WTO<br />

Otto-Erich-Heynau-Stiftung<br />

Parrotia-Stiftung<br />

Partner Reinsurance Company Ltd.<br />

Peter Lehmann AG<br />

Pictet & Cie Banquiers<br />

Publigroupe SA<br />

Raiffeisen<br />

Scherler AG<br />

Schiller AG<br />

Schweizerische Nationalbank<br />

Schweiz. Ophthalmologische Gesellschaft<br />

Schweiz. Versicherungsverband SVV<br />

Schweiz. Zahnärzte-Gesell schaft SSO<br />

Seminarhotel Sempachersee<br />

Société d'Etudes techniques et économiques<br />

Service Club Kiwanis<br />

Service Club Lions<br />

Service Club Rotary<br />

Sight and Life<br />

Stiftung <strong>für</strong> humanitäre Hilfe (SHH)<br />

SUVA<br />

Trina Bioreactives AG<br />

UBS<br />

Victorinox AG<br />

Virbac<br />

Von-Duhn-Stiftung<br />

Walrogge Stiftung<br />

Wolf De Leclercq Paule, Belgien<br />

World Economic Forum<br />

3Sat<br />

Diverse Kirchen/Pfarrämter<br />

Wir danken auch all jenen Firmen<br />

und Institutionen, die wir nicht auf -<br />

führen können. Ebenso möchten wir<br />

unsere Dankbarkeit gegenüber all<br />

unseren privaten Spenderinnen und<br />

Spender ausdrücken; auch jenen, die<br />

anonym bleiben möchten sowie allen<br />

Freiwilligen und Ehrenamtlichen,<br />

die uns ihre Zeit zur Verfügung ge -<br />

stellt haben.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 59


Adressen SRK-Gruppe<br />

ADRESSEN UND ZWECKBESTIMMUNG<br />

DER GESCHÄFTSSTELLE UND DES<br />

SEKRETARIATS DER KANTONALVER-<br />

BÄNDE<br />

Schweizerisches Rotes Kreuz SRK<br />

Geschäftsstelle<br />

Rainmattstrasse 10<br />

<strong>30</strong>01 Bern<br />

Tel. 031 387 71 11<br />

Fax 031 387 71 22<br />

E-mail: info@redcross.ch<br />

Internet: www.redcross.ch<br />

Werkstrasse 18<br />

<strong>30</strong>84 Wabern/BE<br />

Tel. 031 960 76 70<br />

Fax 031 969 76 80<br />

Die Geschäftsstelle SRK erbringt operative<br />

Leistungen auf internationaler und – sofern<br />

nicht anderen SRK-Organisationen zu ge or d -<br />

net – auf nationaler Ebene. <strong>Sie</strong> unterstützt<br />

Rotkreuzversammlung, Rotkreuzrat und Ge -<br />

schäfts prüfungskommission in ihren Auf -<br />

gaben. <strong>Sie</strong> wirkt als Koordinationsstelle <strong>für</strong><br />

die professionelle operative Führungsebene<br />

der Aktivmitglieder und Institutionen.<br />

Ambulatorium<br />

<strong>für</strong> Folter- und Kriegs opfer SRK<br />

Werkstrasse 16<br />

<strong>30</strong>84 Wabern<br />

Tel. 031 960 77 77<br />

Fax: 031 960 77 88<br />

E-mail: gi-ambulatorium@redcross.ch<br />

Internet: www.torturevictims.ch<br />

Geschäftsstelle Rotkreuzdienst<br />

Werkstrasse 18<br />

<strong>30</strong>84 Wabern<br />

Tel. 031 324 27 06<br />

Fax 031 324 34 91<br />

E-mail: rkd@redcross.ch<br />

Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

Nationales Sekretariat<br />

der Rotkreuz-Kantonalverbände (SKV)<br />

Rainmattstrasse 10<br />

<strong>30</strong>01 Bern<br />

Tel. 031 387 71 11<br />

60<br />

Fax 031387 74 04<br />

E-mail: info@redcross.ch<br />

Internet: www.redcross.ch<br />

Die Adresse Ihres Rotkreuz-Kantonalverbandes<br />

teilt Ihnen das SKV gerne mit oder <strong>Sie</strong> finden<br />

sie unter www.redcross.ch.<br />

Die Rotkreuz-Kantonalverbände sind private<br />

Organisationen, die dem SRK als Mitglieder<br />

angehören. Ihre Zusammenarbeit koordiniert<br />

die nationale Konferenz der Kantonalverbände.<br />

ADRESSEN UND ZWECKBESTIMMUNG<br />

DER SRK-KORPORATIVMITGLIEDER<br />

Schweizerischer Samariterbund SSB<br />

Martin-Disteli-Strasse 27<br />

Postfach 1751<br />

4601 Olten<br />

Tel. 062 286 02 00<br />

Fax 062 286 02 02<br />

E-mail: office@samariter.ch<br />

Internet: www.samariter.ch<br />

Erste-Hilfe-Leistungen <strong>für</strong> Verunfallte und<br />

Kranke in Anwendung der Rotkreuzgrundsätze.<br />

Bevölkerungskurse: Nothilfe, Samariter,<br />

Herz-Lungen-Wiederbelebung, Krankenpflege<br />

zu Hause, Laienschulung in Erster Hilfe<br />

<strong>für</strong> Samariter und Dritte. Übungen und Einsätze:<br />

Spontane Hilfe und Betreuung von<br />

Menschen, die durch Krankheit oder Unfall in<br />

akute Not geraten, Unterstützung der Sanitätsdienste<br />

in ausserordentlichen Lagen, Blutspendeaktionen,<br />

Sozialdienst. Jugendarbeit:<br />

Führen von Help-Gruppen, Erste-Hilfe-Lektionen<br />

in Schulen, Ferienpass-Angebote.<br />

Fachkurse: Aus- und Weiterbildung <strong>für</strong> Betriebssanitäter<br />

und Transporthelfer, Erste-<br />

Hilfe-Kurse <strong>für</strong> Firmen.<br />

Schweizerische Rettungsflugwacht<br />

Rega<br />

Postfach 1414<br />

8058 Zürich-Flughafen<br />

Tel. 044 654 33 11<br />

Fax 044 654 33 22<br />

E-mail: info@rega.ch<br />

Internet: www.rega.ch<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

Nothilfe aus der Luft im In- und Ausland. Die<br />

Stiftung bezweckt, in Not geratenen und<br />

hilfsbedürftigen Menschen in Anwendung der<br />

Grundsätze des Roten Kreuzes zu helfen. <strong>Sie</strong><br />

befasst sich insbesondere mit dem Rettungswesen<br />

und der Notfallhilfe <strong>für</strong> verunfallte und<br />

erkrankte Menschen sowie mit der Verhütung<br />

von Notfällen. <strong>Sie</strong> kann ihre Mittel <strong>für</strong> die<br />

Hilfe von sozial Bedrängten einsetzen.<br />

Schweizerische Lebensrettungs-<br />

Gesellschaft SLRG<br />

Kantonsstrasse 46<br />

Postfach 161<br />

6207 Nottwil<br />

Tel. 041 939 21 21<br />

Fax 041 939 21 39<br />

E-Mail: info@slrg.ch<br />

Internet: www.slrg.ch<br />

Schutz und Rettung menschlichen Lebens im<br />

und um das Wasser. <strong>Sie</strong> handelt im Einklang<br />

mit den Grundsätzen, Statuten, Leitlinien und<br />

Beschlüssen des SRK. <strong>Sie</strong> klärt über mögliche<br />

Gefahren rund um das Wasser auf. <strong>Sie</strong> setzt<br />

sich ein <strong>für</strong> Schwimmen als Breitensport. <strong>Sie</strong><br />

betreibt gezielte Jugendarbeit und Nachwuchsförderung.<br />

<strong>Sie</strong> bildet Rettungskräfte aller<br />

Altersklassen aus und weiter und stellt deren<br />

Einsatzfähigkeit sicher. <strong>Sie</strong> nimmt Überwachungs-<br />

und Rettungsaufgaben wahr. <strong>Sie</strong><br />

arbeitet mit anderen Rettungs- und Wassersportorganisationen<br />

zusammen.<br />

Schweizerischer Verein <strong>für</strong><br />

Katastrophenhunde REDOG<br />

Martin-Disteli-Strasse 27<br />

Postfach 1751<br />

4601 Olten<br />

Tel. 062 286 02 16<br />

Fax 062 286 02 07<br />

E-mail: redog.office@redog.ch<br />

Internet: www.redog.ch<br />

Aufbau und Unterhalt einer Alarm- und Einsatzorganisation.<br />

Ausbildung, Einsatz von Katas -<br />

trophen-, Flächen- und Gebirgsflächensuchhunde-Teams<br />

sowie Durchführung von Übungen<br />

und Prüfungen. Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Schweizerischer<br />

Militär-Sanitäts-Verband SMSV<br />

Zentralsekretariat<br />

c/o Susanne Vogt<br />

Oberseenerstrasse 55<br />

8405 Winterthur<br />

Tel. 052 232 75 82<br />

E-mail: info@smsv.ch<br />

Internet: www.smsv.ch<br />

Regelmässige ausserdienstliche Weiterbildung<br />

im Armeesanitätsdienst. Organisation von<br />

Kursen. Aus- und Weiterbildung von Instruktoren.<br />

Sanitätsdienste bei Anlässen. Förderung<br />

Bewegung, Sport.<br />

Schweizerischer Zivilschutzverband<br />

SZSV<br />

Schwarztorstrasse 56<br />

<strong>30</strong>07 Bern<br />

Tel. 031 381 36 45<br />

Fax 031 382 21 02<br />

Internet: www.szsv-uspc.ch<br />

E-mail: szsv-uspc@bluewin.ch<br />

Erhaltung und Förderung der Akzeptanz des<br />

Zivilschutzes als wesentliche Säule des Be -<br />

völkerungsschutzes. Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong><br />

den Zivilschutz. Förderung der Zusammenarbeit<br />

in der Aus- und Weiterbildung. Ende der<br />

Korporationsmitgliedschaft per 31.12.2008.<br />

ADRESSEN UND ZWECKBESTIMMUNG<br />

DER SRK-INSTITUTIONEN<br />

Humanitäre Stiftung SRK<br />

Marktgasse 50<br />

<strong>30</strong>11 Bern<br />

Tel. 031 311 52 72<br />

Fax 031 311 52 70<br />

E-mail: info@hs-srk.ch<br />

Internet: www.hs-srk.ch<br />

Die Stiftung verfolgt folgende Zwecke: Unterstützung<br />

des SRK in der Erfüllung seiner<br />

humanitären Aufgaben in der Schweiz und<br />

im Ausland. Unterstützung von Projekten der<br />

Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Mitwirkung<br />

bei der Versorgung der Schweiz mit<br />

Blutprodukten auf der Grundlage der freiwilligen<br />

und unentgeltlichen Blutspende sowie<br />

bei der Förderung von Forschung und Entwicklung<br />

im Transfusionswesen. Leistung eines<br />

Beitrages an ausländische Schwesterorganisationen<br />

beim Aufbau und zur Gewährleistung<br />

von Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen<br />

im Blutspendewesen, alles ausschliesslich<br />

auf gemeinnütziger und nichtkommerzieller<br />

Basis.<br />

Blutspendedienst SRK AG<br />

Laupenstrasse 37<br />

Postfach 5510<br />

<strong>30</strong>01 Bern<br />

Tel. 031 380 81 81<br />

Fax 031 380 81 80<br />

E-mail: info@blutspende.ch<br />

Internet: www.blutspende.ch<br />

Gewährleistung von Sicherheit und Qualität<br />

von der Blutspende bis zum Blut produkt. Einheitliche<br />

gesamtschweizerische Füh rung des<br />

Blutspendedienstes. Sicherstellung von einheitlichen<br />

Vorschriften, Methoden und Instrumenten<br />

in allen 13 regionalen Blutspendediensten.<br />

Laufende Verbesserung der Effizienz<br />

zur Senkung der Gesundheitskosten.<br />

Kontinuierliche Verbesserung der Kommunikation.<br />

Aufgaben der regionalen Blutspendedienste:<br />

Blutbeschaffung, Herstellung labiler<br />

Blutprodukte, Durchführung der <strong>Spenden</strong>analytik,<br />

Analytik als Dienstleistung <strong>für</strong> andere<br />

Institutionen, Transfusionsmedizinische<br />

Beratung, Verkauf von Blutprodukten an Spitäler.<br />

Rotkreuzstiftung <strong>für</strong> Krankenpflege<br />

Lindenhof<br />

Bremgartenstrasse 117<br />

Postfach<br />

<strong>30</strong>01 Bern<br />

Tel. 031 <strong>30</strong>0 88 11<br />

Fax 031 <strong>30</strong>0 80 57<br />

E-mail: info@rotkreuzstiftung.ch<br />

Internet: www.rotkreuzstiftung.ch<br />

www.lindenhofspital.ch<br />

www.lindenhof-schule.ch<br />

Betreiben des Privatspitals Lindenhof als<br />

Schulspital und im Belegarztsystem. Führen<br />

einer Krankenpflegeschule. Mitarbeit an Mass -<br />

nahmen zur Förderung und Entwicklung des<br />

Krankenpflege-Berufes.<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Rettungswesen AGR<br />

c/o Schweizerischer Samariterbund<br />

Martin-Disteli-Strasse 27<br />

Postfach 1751<br />

4601 Olten<br />

Tel. 062 286 02 19<br />

Fax 062 286 02 07<br />

E-mail: agr-srk@samariter.ch<br />

Internet: www.redcross.ch<br />

Förderung des Schweizerischen Rettungswesens<br />

durch Ausbildung und Einsatz von Laien.<br />

Zusammenarbeit im Rettungsdienst mit anderen<br />

Partnern und öffentlicher Hand. Erarbeiten<br />

von Ausbildungsnormen <strong>für</strong> Laien im Rettungswesen.<br />

Mitwirken in internationalen<br />

Gremien.<br />

Die AGR wurde per 31.12.2008 in das Kompetenzzentrum<br />

Rettungswesen des SRK überführt.<br />

Dieses ist beim Zentralsekretariat des<br />

Schweizerischen Samariterbundes angesiedelt.<br />

Rotkreuz-Krankenpflegeschule<br />

La Source<br />

<strong>30</strong>, avenue Vinet<br />

1004 Lausanne<br />

Tel. 021 641 38 00<br />

Fax 021 641 38 38<br />

E-mail: info@ecolelasource.ch<br />

Internet: www.ecolelasource.ch<br />

Fachhochschul-Studiengang Pflege, Weiterbildungen<br />

im Pflege- und Sozialbereich, teilweise<br />

in Zusammenarbeit mit der Universität<br />

Strasbourg. Forschung und Entwicklung im<br />

Gesundheits- und Sozialbereich.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 61


SRK in Zahlen<br />

FINANZENÜBERSICHT SRK-GRUPPE<br />

(in TCHF) 2008<br />

Aktiven 1 528 161<br />

Passiven 1 528 161<br />

Ertrag 776 610<br />

Aufwand 783 882<br />

Ergebnis -7272<br />

LEISTUNGEN<br />

2008<br />

– vom freiwilligen Fahrdienst gefahrene Kilomenter 12 122 100<br />

– Blutspenden 378 500<br />

– Teilnehmende an Rotkreuzkursen 125 <strong>30</strong>0<br />

– Ergotherapie-Stunden 87 700<br />

– Pflegetage 85 200<br />

– Betreute Patienten 59 500<br />

– REGA-Einsätze 14 200<br />

PERSONAL<br />

2008<br />

– Freiwillige 46 7<strong>30</strong><br />

– Geleistete Stunden der Freiwilligen 1 479 411<br />

– Hochgerechneter Wert der geleistete Stunden<br />

der Freiwilligen mit einem Stundenansatz von CHF 25.– 36 985 275<br />

– Mitglieder 484 859<br />

– Mitarbeitende nach Stellenprozenten 2 588<br />

– Mitarbeitende nach Personen 4 894<br />

www.redcross.ch<br />

<strong>Spenden</strong> <strong>Sie</strong> <strong>für</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Menschlichkeit</strong>:<br />

<strong>Postkonto</strong> <strong>30</strong>-<strong>9700</strong>-0<br />

IBAN CH97 0900 0000 <strong>30</strong>00 <strong>9700</strong> 0<br />

Wir danken Ihnen vielmals<br />

<strong>für</strong> Ihre Unterstützung.<br />

62 SRK-JAHRESBERICHT 2008<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2008 63<br />

KOM/1536 -09 D - 2200/06-09/g-p


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Schweizerisches Rotes Kreuz

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