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Lesekompetenz und Lesekultur in der Klasse

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Petra Hüttis-Graff<br />

E<strong>in</strong>führungsvortrag<br />

23 Strobl/Österreich 9.5.2011<br />

Vierjährigen: entscheidend ist nicht die Tatsache, dass geme<strong>in</strong>sam gelesen wird, son<strong>der</strong>n wie:<br />

ob dabei geteilte Bedeutungen entstehen <strong>und</strong> jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Teilhabe an <strong>Lesekultur</strong>.<br />

Unterstützt wird.<br />

Die Lese-Schreib-Gesprächs-Kultur schafft mit allen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong>dividuell<br />

bedeutsame Zugänge zu Lektüre als Gr<strong>und</strong>lage für die Habitualisierung selbständiger Lektüre<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Schule auch bei jenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die sie bisher noch nicht<br />

entwickelt haben. Es s<strong>in</strong>d dann nicht „die an<strong>der</strong>en“ sozialen Schichten, die lesen <strong>und</strong> lesen<br />

können (Rosebrock/Pieper), son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> Schüler gehört dann selbst zu den Lesern. Schüler<br />

sollen Interesse an Büchern f<strong>in</strong>den, denn dann lohnt es sich für sie, die Anstrengung des<br />

Lesenlernens <strong>und</strong> –übens zu überw<strong>in</strong>den, dann lesen sie auch selbst <strong>und</strong> auch außerhalb <strong>der</strong><br />

Schule – <strong>und</strong> das ist mehr Übung, als die Schule ihnen aufgeben kann.<br />

Es geht bei diesem Bauste<strong>in</strong> darum, auch zunächst fremde Texte <strong>in</strong> den Interessenshorizont<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu rücken – ihnen Anknüpfungspunkte für identitätsbildende Prozesse zu bieten:<br />

Wie sollten manche Schüler ohne solche fasz<strong>in</strong>ierenden Leseerfahrungen sie <strong>in</strong>teressierende<br />

Bücher selbst auswählen können? Unterricht sollte durch das Kennenlernen neuer Welten <strong>und</strong><br />

Sichtweisen im Buch ihr mentales Leseengagement, ihre Involvierung <strong>in</strong> das Lesen anstoßen.<br />

Und es geht um die Teilhabe an ko-konstruktiven Formaten <strong>der</strong> Lesekommunikation, wie sie<br />

für Zugänge zu Bildung gr<strong>und</strong>legend s<strong>in</strong>d, nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule.<br />

Lesen kann nicht nur durch Selberlesen beför<strong>der</strong>t werden, son<strong>der</strong>n auch dadurch, dass die<br />

Lehrkraft <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong> vorliest. Dies belegte kürzlich beson<strong>der</strong>s e<strong>in</strong>drücklich die Studie von<br />

Jürgen Belgrad (2010), <strong>in</strong> <strong>der</strong> Achtklässlern e<strong>in</strong> halbes Jahr lang 3-4mal pro Woche 10-15<br />

M<strong>in</strong>uten vorgelesen wurde. Vom regelmäßigen Vorlesen profitierten nicht nur für ihre<br />

Lesemotivation, son<strong>der</strong>n auch für ihre <strong>Lesekompetenz</strong>.<br />

Untersucht wurde <strong>in</strong> dieser Studie zusätzlich, ob sich die „Lesesteigerung“ durch folgende<br />

Variablen verän<strong>der</strong>t:<br />

• durch die kommunikative Form des Vorlesens: monologisch vs. dialogisch (= nur<br />

Vorlesen vs. Vorlesen <strong>und</strong> über den Text reden)<br />

• �durch die Gestaltung des Vorlesens: neutral vs. theatral (= gutes Betonen usw. vs.<br />

eher wie Schauspieler Theater spielen)<br />

• durch die Textsorte: Jugendbuch vs. Kurzgeschichte<br />

• �durch die Kompetenz des Vorlesers: geschult vs. ungeschult<br />

• �durch die Aktivitätsform: bloßes Zuhören vs. Zuhören <strong>und</strong> Mitlesen.

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