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Lesekompetenz und Lesekultur in der Klasse

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Petra Hüttis-Graff<br />

E<strong>in</strong>führungsvortrag<br />

18 Strobl/Österreich 9.5.2011<br />

welche Strategie gestärkt werden müsste, <strong>und</strong> für das gezielte Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g je<strong>der</strong> dieser vier<br />

Strategien hat Wedel-Wolff anschauliches <strong>und</strong> praktikables Material entwickelt <strong>und</strong> auf CD-<br />

Rom <strong>und</strong> als DVD bereit gestellt, das ich Ihnen empfehlen möchte. Z.B.<br />

• Übungen zum genauen Lesen: Sätze <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong> zuordnen<br />

• Übungen zur Nutzung von häufigen Wortbauste<strong>in</strong>en, hier Signalgruppen<br />

• Übungen zur Nutzung semantischer <strong>und</strong> syntaktischer H<strong>in</strong>weise, zur<br />

Hypothesenbildung <strong>und</strong> –prüfung.<br />

Leseflüssigkeit<br />

Studien <strong>in</strong> den USA haben für das Ende <strong>der</strong> Volksschulzeit <strong>und</strong> für die Sek<strong>und</strong>arstufe I die<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Leseflüssigkeit für die <strong>Lesekompetenz</strong> herausgestellt (Rosebrock/Nix 2008).<br />

Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>der</strong> Leseflüssigkeit, verstanden als Lesegeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>und</strong> –genauigkeit,<br />

Automatisierung <strong>und</strong> prosodische Sequenzierung, geht davon aus, dass durch die<br />

Automatisierung <strong>der</strong> Teilprozesse Kapazitäten für Verstehensleistungen frei werden. In <strong>der</strong><br />

Untersuchung von Rosebrock (2010) lesen <strong>in</strong> sechsten <strong>Klasse</strong>n e<strong>in</strong> starker Lesetra<strong>in</strong>er <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />

schwacher Lesesportler zunächst laut „im Chor“ zusammen. Wenn <strong>der</strong> Lesesportler sich<br />

sicher fühlt, liest <strong>der</strong> alle<strong>in</strong>; bei Bedarf korrigiert <strong>der</strong> mitlesende o<strong>der</strong> zuhörende Lesetra<strong>in</strong>er<br />

<strong>und</strong> gibt Feedback.<br />

Es konnten nach Rosebrock deutliche Erfolge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leseflüssigkeit <strong>und</strong> im Leseverstehen<br />

erzielt werden. Diese Methode birgt jedoch e<strong>in</strong>ige Probleme:<br />

• Für den Lesetra<strong>in</strong>er stellt das laute Lesen dann e<strong>in</strong>e Belastung des Verstehens dar,<br />

wenn er nicht mehr wie e<strong>in</strong> Anfänger darauf angewiesen ist, den Text laut zu<br />

artikulieren, um ihn verstehen zu können. Der erfahrenere Lesetra<strong>in</strong>er ist also im<br />

Leseverständnis benachteiligt, es ist auf hierarchieniedrige Stufen reduziert.<br />

• Bei diesem stark strukturierten, stufenweisen Verfahren steht die Methode im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, das Lesen ist nicht funktional <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Kontext des Lesens <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Verständigung e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en(, wie es beim Vorlesen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong> <strong>der</strong> Fall ist).<br />

• Zudem hat die Untersuchung von Rosebrock zwar e<strong>in</strong>e Steigerung <strong>der</strong> Leseflüssigkeit<br />

<strong>und</strong> des Textverstehens nachgewiesen, jedoch sank e<strong>in</strong> halbes Jahr nach Abschluss des<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs die Lesemotivation <strong>und</strong> das Selbstkonzepts Lesen.

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