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Lesekompetenz und Lesekultur in der Klasse

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4 Drei Bauste<strong>in</strong>e<br />

Petra Hüttis-Graff<br />

E<strong>in</strong>führungsvortrag<br />

14 Strobl/Österreich 9.5.2011<br />

Aus diesen gr<strong>und</strong>legenden Überlegungen plädiere ich für drei Bauste<strong>in</strong>e im Leseunterricht <strong>der</strong><br />

Volksschule:<br />

4. Drei Bauste<strong>in</strong>e für den Unterricht<br />

I. Lese-Schreib-Gesprächs-Kultur <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong><br />

• Texte hören: Fasz<strong>in</strong>ation des Lesens<br />

• (Vor)Lesegespräche, auch über K<strong>in</strong><strong>der</strong>texte (Sp<strong>in</strong>ner)<br />

• Schreiben als Textverstehen (Dehn, Hüttis-Graff)<br />

• Kommunikation über Gelesenes <strong>und</strong> Gehörtes: Buchvorstellungen,<br />

Hörempfehlungen, … (Hurrelmann)<br />

II. Interessegeleitete Leseräume<br />

• Viellesen<br />

• Lesetagebuch (s. Bertschi-Kaufmann, Kruse)<br />

• Lese-Hör-Zeiten (s. Hüttis-Graff, Karla Müller)<br />

III. Begrenzte Übungssequenzen<br />

• Strategien gezielt stärken (s. Wedel-Wolff, Dehn)<br />

• Leseflüssigkeit: Lautleseverfahren (s. Rosebrock-Nix, Baumgartner)<br />

Prof. Dr. Petra Hüttis-Graff 15<br />

I. <strong>Lesekultur</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong>: Gerade im Blick auf buchferne Lebenswelten vieler K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

(Rosebrock/Pieper) <strong>und</strong> auf die beson<strong>der</strong>en Kommunikationsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule ist<br />

e<strong>in</strong>e schulische H<strong>in</strong>führung zu fasz<strong>in</strong>ierenden <strong>und</strong> breiten Erfahrungen mit Texten <strong>und</strong> zu<br />

bildungsrelevanten Anschlusskommunikationen von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Hier haben<br />

Vorlesesituationen – als e<strong>in</strong> an Schriftlichkeit orientiertes kommunikatives Sprachformat<br />

(Bruner), das sich von familiären Vorlesegesprächen unterscheidet – beson<strong>der</strong>e Relevanz,<br />

weil sie zugleich das Interesse für Geschichten <strong>und</strong> für an<strong>der</strong>e Bücher wecken <strong>und</strong> so<br />

Anregungen für außerschulisches Lesen geben können. „Geme<strong>in</strong>same Textlektüre <strong>und</strong> –<br />

gestaltung ist <strong>der</strong> Mehrwert <strong>der</strong> Schul- gegenüber <strong>der</strong> Freizeitlektüre.“ (Abraham 2010, 86) –<br />

gerade mit dem Vorlesen <strong>und</strong> dem Austausch über die Texte kann Heterogenität als Chance<br />

für das Lesenlernen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> genutzt werden. Lerner brauchen im Kontext <strong>der</strong> gesamten<br />

<strong>Klasse</strong> <strong>und</strong> von Anfang an fasz<strong>in</strong>ierende Erfahrungen mit Literatur <strong>und</strong> Anregungen zu<br />

komplexen Verstehensprozessen – zu vorgelesener o<strong>der</strong> gehörter Literatur – damit ihre<br />

Motivation zum Lesen, ihr Zugang zu Büchern als Medien <strong>und</strong> zu Schriftlichkeit als<br />

neuem bildungsrelevantem Sprachregister <strong>und</strong> ihre vertiefte Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit

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