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artecLab - Universität Bremen

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1. Ausarbeitungen für den Freitags-Ausklang 194<br />

1 Ausarbeitungen für den Freitags-Ausklang<br />

1.1 Sushi-Meister für die Informatiker<br />

Anfangs waren wir am Überlegen, wie wir unsere<br />

Idee von einem Eingabegerät, dessen Vorstellung<br />

von seiner Art her doch sehr technikbelastet<br />

ist, für das geschätzte Auditorium möglichst<br />

ansprechend gestalten konnten. Wir entschlossen<br />

uns dann nach endlosen Disputen dazu, es mit etwas<br />

sehr Elementarem des menschlichen Seins zu<br />

versuchen, der Nahrungsaufnahme. Doch wie sollte<br />

man die Benutzung eines Motion Capturing-<br />

Systems mit etwas wie Kochen in Verbindung<br />

bringen?<br />

Betrachtet man den Prozess des Kochens etwas<br />

genauer, dann fällt auf, dass die Bewegung des<br />

Kochs bisweilen der Choreographie einer Ballettaufführung<br />

in Komplexität und Ästhetik nicht<br />

unähnlich ist. Insbesondere trifft dieses auf japanische<br />

Sushi-Meister zu, die mit Messer und<br />

jahrelanger Erfahrung gerüstet aus den giftigsten<br />

Tieren, die der Ozean zu bieten hat, genießbare<br />

Gerichte zaubern. Dieses komplexe Zusammenspiel<br />

in den Rechner zu übertragen wäre wohl jedem<br />

Animator, der nicht eben auch Sushi-Meister<br />

ist, unmöglich.<br />

An diesem Punkt könnte er sich allerdings der<br />

Technik des Motion Capturing bedienen, um die<br />

Komplexität der Bewegung in all ihren Facetten<br />

einzufangen. So wäre es möglich einen virtuellen<br />

Sushi-Meister zu entwickeln, der uns die Kunst<br />

seines Handwerks, ohne eine doch recht beschwerliche<br />

Reise in das Land der aufgehenden Sonne,<br />

näher bringen könnte.<br />

Auch wir hatten den Wunsch, oder vielmehr die<br />

Aufgabe, unseren sehr zahlreichen Zuhörern unsere<br />

Vorstellung eines Benutzerinterfaces nahe zu<br />

ringen. Da wir nicht sicher waren, auf wie viel<br />

Gegenliebe eine technische Beschreibung toßen<br />

würde, beschlossen wir, die Zungen des angetretenen<br />

Auditoriums mit diversen Spirituosen zu<br />

lockern. Vom Standpunkt der Didaktik eine zugegeben<br />

etwas bedenkliche Methodik, die sich jedoch<br />

als sehr effektiv herausstellte. Um eine gewisse<br />

ĎTeilnahmebereitschaftŞ zu erzeugen, wurde<br />

ein alkoholischer Cocktail nur an diejenigen<br />

ausgeschenkt, welche mit präzisen Fragen unseren<br />

Vortragenden in Bedrängnis brachten. Einerseits<br />

stachelte dies die übrigen Zuhörer an, sich<br />

zwecks Alkoholkonsums ebenfalls mit dem Thema<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Andererseits milderte es die Präzision der Fragen<br />

und somit den Druck auf den Vortragenden. Da<br />

jedes anständige Besäufnis nicht ohne eine gewisse<br />

Grundlage an Gesprächstoff als auch an Nahrung<br />

abgehalten werden sollte, kommt hier wieder<br />

die Allegorie des Sushi-Meisters zum Zuge. In un-

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