artecLab - Universität Bremen
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2. Das Streichholz 182<br />
2 Das Streichholz<br />
Wie zum Beginn jedes Wintersemesters, wurde<br />
auch zu Anfang unseres ersten Projektsemesters<br />
fieberhaft nach passenden Räumen für die schier<br />
überquellenden Studentenmassen gesucht. Dem<br />
Projekt MiCasa wurden zwei Räume im Inneren<br />
des sagenumwobenen GW 2 bewilligt, in das sich<br />
kaum ein Informatiker je hingetraut hat und noch<br />
weniger danach wieder wohlauf gesichtet wurden.<br />
Zwei Räume für knapp 60 Studenten, die zudem,<br />
aufgrund dieser enormen Interessentenzahl,<br />
auf drei Teilprojekte aufgeteilt wurden. Ja, ganz<br />
recht ... nein, kein Tippfehler ... zwei Räume für<br />
drei Teilprojekte. Genau um diese offensichtliche<br />
Problematik zu lösen, wurde in den geringfügig<br />
größeren der beiden Räume kurzerhand eine<br />
Trennwand eingefügt. Dieses Aus-ein-mach-zwei-<br />
Prinzip ist in der Theorie auch durchaus plausibel,<br />
nur hatten drei Teilprojekte jetzt zwei, ganz<br />
und gar praktisch sehr kleine, und einen weiteren,<br />
größeren Raum zur Verfügung. Jedes Projekt<br />
hoffte auf den größten Raum und spekulierte<br />
wild, warum genau dieses Projekt es nun verdiene,<br />
in den großen Raum einziehen zu dürfen.<br />
Letztendlich fanden sich jedoch keine triftigen<br />
Argumente und so sollte der Zufall entscheiden,<br />
welches Teilprojekt die kommenden zwei Jahre in<br />
welchem Raum verbringen darf. Ja, das mit dem<br />
Zufall ist aber so eine Sache ... es gibt zwar eine<br />
berechenbare Wahrscheinlichkeit, mit der einen<br />
der gewünschte Fall treffen kann, aber eine Garantie<br />
gibt es nicht. Trotz der Behauptungen einiger<br />
bekannter Werbeträger, man könne sein<br />
Schicksal mit ein wenig System in die gewünschten<br />
Bahnen leiten, ist und bleibt es nunmal doch<br />
reine Glückssache.<br />
Abbildung III.33: Das Streichholz<br />
An einem Freitag während des Ausklanges sollte<br />
die schicksalshafte Entscheidung dann fallen.