21.12.2012 Aufrufe

QUIMS-Nachrichten 2/2005 - Volksschulamt - Kanton Zürich

QUIMS-Nachrichten 2/2005 - Volksschulamt - Kanton Zürich

QUIMS-Nachrichten 2/2005 - Volksschulamt - Kanton Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>QUIMS</strong> NACHRICHTEN 2 / <strong>2005</strong> Dezember<br />

Lesen, Bibliotheksbesuch, Bücherkisten,<br />

Vorlesestunden, Hörbuch, Fernsehen,<br />

Computerspiele und Bedienungsanleitungen<br />

können zum Lesen animieren.<br />

Wichtig ist, den Zugang zu den Jungen<br />

und ihrer Leseweise zu finden. Öffentliche<br />

Bibliotheken bieten eine Menge solcher<br />

Medien an – der Alltag der Jungen<br />

ist voll davon!<br />

• Verknüpfen Sie Lesen mit Technik (Informatik).<br />

Jungen sprechen stark an auf Informatik<br />

und technische Aspekte. Das Lesen<br />

wird in ihren Augen aufgewertet,<br />

wenn es in Zusammenhag mit Technik<br />

steht. Also darf durchaus mal am Bildschirm<br />

gelesen werden – wenn nur gelesen<br />

wird!<br />

12<br />

Literatur<br />

Bischof, Ulrike; Heidtmann, Horst<br />

(2002): Lesen Jungen ander(e)s als<br />

Mädchen? Untersuchungen zu Leseinteressen<br />

und Lektüregratifikationen.<br />

In: Medien Praktisch, Heft<br />

3/2002 («Gender, Sex & Medien»),<br />

S. 27-31.<br />

Garbe, Christine (2003): Mädchen lesen<br />

ander(e)s. Für eine geschlechterdifferenzierende<br />

Leseförderung. In:<br />

JuLit. Informationen des Arbeitskreises<br />

für Jugendliteratur, Heft 2/2003,<br />

S. 14-29.<br />

Gern Lesen<br />

UND gut Lesen<br />

Gerd Kruse *<br />

Gedanken zur Weiterentwicklung<br />

des Lese- und<br />

Literaturunterrichts<br />

In der Lese- und Literaturdidaktik<br />

ist einiges in Bewegung, insbesondere<br />

seit PISA (2000) ist das Gemenge aus<br />

konkurrierenden Konzepten und lesedidaktischen<br />

Unterrichtsempfehlungen<br />

grösser geworden – die Situation ist also<br />

nicht mehr leicht durchschau- und überblickbar.<br />

Orientierung im lesedidaktischen<br />

Raum<br />

Soweit ich sehe, sind in der lesedidaktischen<br />

Debatte der Gegenwart drei<br />

dominierende Konzepte von Lese- und<br />

Literaturunterricht mit je besonderer<br />

Ausrichtung («Ziele») und spezifischen<br />

Schwerpunktsetzungen («Gegenstände<br />

und Methoden») auszumachen (vgl.<br />

Grafik rechts):<br />

Auf die Zielebene des Gern Lesens gehört<br />

natürlich das Konzept Leseförde-<br />

rung, das in der Regel mit erlebnisorientierten<br />

Leseprojekten bzw. Leseanimation<br />

operiert und auf die Begründung<br />

einer positiven und stabilen Lesehaltung<br />

(«Leselust») abzielt.<br />

Denn: «Nur wer gern liest, liest auch<br />

viel. Und nur wer viel liest, entwickelt<br />

seine Lesekompetenz» (Horst Bartnitzky).<br />

Auf der Ziel-Ebene des Gut Lesens<br />

müssen zwei Konzepte unterscheiden<br />

werden, nämlich:<br />

Das Konzept Leseerziehung, das die<br />

Lektüre anspruchsvoller Bücher aus einem<br />

bestimmten Kanon favorisiert, und<br />

sowohl auf literarische Bildung wie auf<br />

Persönlichkeitsentwicklung und Werteorientierung<br />

im Literaturgespräch setzt.<br />

Das Konzept Lesetraining, das – insbesondere<br />

in der Folge von PISA – zum<br />

einen die Lesegeläufigkeit durch regelmässiges<br />

und wiederholtes Lesen und<br />

Vorlesen entwickeln will, zum anderen<br />

den Aufbau und Ausbau von (eher)<br />

technischen Lesefertigkeiten und von<br />

(eher) strategischen Leseverstehensfähigkeiten<br />

ins Zentrum rückt. Hier wird<br />

mit direkter Instruktion der Lehrperson<br />

und mit einem erweiterten Textbegriff<br />

gearbeitet. Geübt wird nicht nur das<br />

Lesen von kontinuierlichen Texten, sondern<br />

auch das Lesen und Entschlüsseln<br />

von nicht durchlaufenden und bildgestützten<br />

Formaten wie Diagrammen, Tabellen,<br />

Plänen, Modellen, Schaubildern,<br />

Statistiken, Karten usw.<br />

Denn: «Leseförderprojekte zielen<br />

sämtlich auf die Steigerung der Motivation<br />

– ausreichende Lesekompetenz ist<br />

stillschweigend vorausgesetzt» (Cornelia<br />

Rosebrock).<br />

Wie gesagt: Diese drei Konzepte von<br />

Lese- und Literaturunterricht konkurrieren<br />

miteinander, die Gunst der Unterrichtenden<br />

ist also begehrt!<br />

Lernziel Lesekompetenz<br />

Ich plädiere für eine Zusammenführung<br />

der drei Konzepte, für die Integration<br />

der Teilziele «Leseförderung»

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!