Berichte - in der St. Ansgarii-Gemeinde Bremen

Berichte
auch eine Sehnsucht, die wir alle kennen?
Die Sehnsucht nach Freiheit?
Und wir träumen von Zeiten ohne die
Vorschriften am Arbeitsplatz, ohne die
einengende Familiensituation, ohne die
Anforderungen der gesellschaftlichen
Stellung. Margot Käßmann sagt dazu: “Andere
brauchen uns, erwarten etwas, wir
haben Verpflichtungen und sind verantwortlich.
So sehr uns andere auch lieben, so
wichtig uns unsere Lebensinhalte und unsere
berufliche Verantwortung auch sind - sie
schränken unsere Freiheit ein (a.a.O.S.73).
Aber diese Freiheit von Terminkalender und
Vorschriften ist, so Margot Käßmann, eine
ganz andere als die, von der Martin Luther
zum Beispiel spricht, der “Freiheit eines
Christenmenschen”.
Christliche Freiheit ist eine, die weiß: Gottes
Liebe ist es zu allererst, die meinem Leben
Sinn und Halt gibt. Und meine Freiheit ist,
die Liebe zu Gott über Normen der
Gesellschaft zu stellen. (a.a.O.S74).
Und das tat Jesus von Nazareth, von dem
Margot Käßmann sagt: “Er setzt sich im
Namen der Freiheit der Kinder Gottes über
Normen und Gesetze hinweg” (a.a.O.S.75).
Und auf unser Leben gerichtet heißt es: “Ja,
die Erfahrung der eigenen Freiheit kann
dankbar machen und uns dazu befreien, für
die Freiheit anderer einzutreten” (a.a.O,
26
S.84).
Margot Käßmann findet in jedem ihrer
Kapitel den Weg von Situationen des alltäglichen
Lebens hin zu theologischem
Nachdenken, was auch den Leser dazu
bringt, über sich, seine Sehnsüchte und
Träume nachzudenken. “Aber gestillte
Sehnsucht wird im Leben immer nur eine
Phase darstellen. Denn Sehnsucht stellt
auch eine Kreativität des Lebens dar” (a.a.O.
S.10).
Dr. Helga Kats