Masterarbeit von Céline Grob (SR 07) - PHZ Luzern - Pädagogische ...

Masterarbeit von Céline Grob (SR 07)
Ein Modell zur fächerübergreifenden Leseförderung auf der
Sekundarstufe 1
Abstract
Die vorliegende Masterarbeit wurde im Rahmen des Masterstudiengangs SR07 an
der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz im Fachbereich Deutsch
geschrieben. 1 Sie beschäftigt sich mit dem Thema Leseförderung auf der
Sekundarstufe 1. Im Zentrum steht ein von der Verfasserin entwickeltes Modell, mit
welchem sich die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern fächer- und
niveauübergreifend fördern lässt. Lesen wird dabei nicht nur als eine kognitive
Fähigkeit verstanden, sondern es werden auch soziale und subjektbezogene
Aspekte des Lesens miteinbezogen.
Die theoretische Grundlage der Arbeit bildet das von Cornelia Rosebrock und Daniel
Nix (2008) vorgestellte Mehrebenen-Modell des Lesens. Rosebrock und Nix
unterscheiden Fähigkeiten und Fertigkeiten auf drei zentralen Leseebenen:
Prozessebene, Subjektebene und soziale Ebene.
Die Prozessebene beinhaltet alle kognitiven Leseleistungen. Dabei werden
hierarchieniedrige und hierarchiehohe Kompetenzen unterschieden. Wort- und
Satzidentifikation sowie die Sinnbildung aus der Verbindung einzelner Wörter
gehören zu den hierarchieniedrigen Prozessen. Diese bilden die Grundlage für das
erfolgreiche Lesen. Unter hierarchiehohen Prozessen verstehen Rosebrock und Nix
die Bildung globaler Zusammenhänge, das Erkennen von Superstrukturen (z.B. die
Identifikation von Textsorten) sowie das Entschlüsseln von Darstellungsstrategien
des Autors.
Vorhandene Kompetenzen auf der Prozessebene führen nicht automatisch zum
erfolgreichen Lesen. Auch Aspekte der Subjektebene sind dafür nötig. Das
Vorwissen, die innere Beteiligung, Motivation und Reflexion sind zentrale individuelle
Gegebenheiten, die das Lesen unterstützen oder hemmen. Jedes Individuum verfügt
1 Betreuerin: Judith Gut

über ein Selbstkonzept von sich als Leserin oder Nicht-Leserin. Dieses wiederum
wirkt auf den Lesevorgang ein.
Lesen ist auch mit sozialen Faktoren verbunden. Erfolgreiches Lesen erfordert unter
anderem die Kommunikation über einen Text.
Kompetente Leserinnen verfügen über ausreichende Kenntnisse auf jeder der drei
Leseebenen. 2
Das in der Masterarbeit entwickelte Modell zur Didaktisierung von Lesetexten baut
erstmals konsequent auf dem Lesekompetenzbegriff von Nix und Rosebrock (2008)
auf. Es ist fächerübergreifend angelegt. Anhand einer exemplarischen Auswahl von
40 Texten aus den Fächern Deutsch, Geografie, Hauswirtschaft und Naturlehre wird
aufgezeigt, wie mit Sach- und literarischen Texten auf eine Weise gearbeitet werden
kann, die nicht nur den Aufbau von fachbezogenem Wissen, sondern gleichzeitig
auch die Lesekompetenz gezielt fördert. Für jeden Text wurde ein Set von Aufgaben
entwickelt, welche das Lesen sowohl auf der Prozessebene als auch auf der Subjekt-
und der sozialen Ebene unterstützen. Die Aufgaben sind unterschiedlich
anspruchsvoll, so dass sie auf verschiedenen Niveaus genutzt werden können. Sie
lassen sich sehr einfach im Unterricht einsetzen und sind so konzipiert, dass die
Arbeit an der Verbesserung der Lesekompetenz nicht vom eigentlichen
Unterrichtsthema ablenkt. Der Aufbau des Modells wird im zweiten Teil der
Masterarbeit erläutert. Zur Einsicht befinden sich in deren Anhang vier nach dem
Modell didaktisierte Texte.
Die entstandenen Lesefördermaterialien – acht Ordner mit Texten und Aufgaben –
befinden sich derzeit in der Mediothek der Schule Willisau. Bei Interesse kann eine
CD mit allen Dateien gegen einen Unkostenbeitrag bei der Autorin bezogen werden
celine_grob@hotmail.com).
Literaturhinweis:
Rosebrock, Cornelia & Nix, Daniel (2008). Grundlagen der Lesedidaktik und der
systematischen schulischen Leseförderung. Baltmannsweiler: Schneider Verlag
Hohengehren
2
Genauere Informationen zu den Grundlagen des vorliegenden Modells können dem ersten Teil der
Arbeit entnommen werden.