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Das Magazin für Turck-Kunden
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»Sobald Sie über sechs bis<br />
acht Meter hinaus kommen,<br />
werden Sie mit Ultraschall<br />
nicht viel ausrichten können«<br />
Oliver Marks | Geschäftsbereichsleiter Automation Products<br />
Turck hat <strong>20</strong>19 einen Minderheitsanteil an Asinco übernommen. Das<br />
Duisburger Unternehmen konzipiert und vermarktet nicht nur marktführende<br />
Regelungssysteme für Walzwerke, sondern hat auch eine<br />
revolutionäre Radarmesstechnologie zur Positionserkennung sowie zur<br />
Abstands- und Füllstandsmessung entwickelt. Oliver Marks, Geschäftsbereichsleiter<br />
Automation Products, sprach mit automation-Redakteurin<br />
Marie Christin Wiens über Potenziale von Radarsensorik, neue Entwicklungen<br />
und Predictive Maintenance.<br />
Was braucht es dafür?<br />
Zunächst müssen Sie das Thema Redundanz<br />
beherrschen. Vor allem muss die<br />
nachgeschaltete Elektronik entsprechend<br />
redundant ausgelegt sein, so dass eine<br />
Zulassungsstelle am Ende die Zulassungsfähigkeit<br />
bescheinigt. Dass das technisch<br />
funktionieren wird, ist für mich keine<br />
Frage, es ist nur eine Frage der Zulassung.<br />
Wo sehen Sie die größten Potenziale für<br />
Radarsensorik?<br />
Die Füllstandssensorik gehört dazu, die<br />
Abstandsmessung wird jetzt schon durch<br />
existierende Radarsensoren abgedeckt.<br />
Da wird sich sicher in den nächsten Jahren<br />
eine Menge tun. Potenzial liegt auch darin,<br />
dass sich mit Radar so etwas wie bildgebende<br />
Verfahren realisieren lassen, indem<br />
man 2D- oder 3D-Abstandsbilder generiert.<br />
So etwas ist zum Beispiel für die Kollisionserkennung<br />
– nicht nur für Fahrzeuge, sondern<br />
auch für Roboter – hochspannend.<br />
Dazu laufen Forschungsprojekte.<br />
Da geht es darum, dass man aus der Rückstrahlung<br />
mit einer Software die Gestalt<br />
der Objekte erkennen kann? So ähnlich<br />
wie eine Fledermaus, die nutzt Ultraschall,<br />
aber beides sind Strahlen, die<br />
zurückgeworfen werden...<br />
Genau. Und die Fledermaus kann das<br />
deshalb so gut, weil Sie zwei Ohren hat. So<br />
muss man das bei einer räumlich sehenden<br />
Radarsensorik auch lösen: mindestens zwei<br />
Empfangsantennen einsetzen, vielleicht<br />
sogar mehrere Sendeantennen. Das ist<br />
technisch realisierbar, zum Teil auch schon<br />
realisiert. Es gilt nur noch, dies in industrialisierte<br />
Produkte umzusetzen. Hier steckt<br />
die Herausforderung im Wesentlichen in<br />
der Datenaufbereitung. Der Kunde will<br />
wissen, wo welche Gegenstände im Weg<br />
stehen oder welche Teile seiner Maschine<br />
sich in welche Richtung bewegt haben. Bei<br />
diesem Applikations-Know-how besitzen<br />
wir durch unsere Kundennähe eine Menge<br />
Wissen, das wir auch in Produkte umsetzen<br />
können.<br />
Welche Rolle können Sensoren in einem<br />
Industrie-4.0-Umfeld einnehmen? Auf<br />
welche Kommunikationstechnologien<br />
setzen Sie?<br />
Für uns ganz entscheidend ist IO-Link.<br />
Es macht die Datenübertragung auf dem<br />
letzten Meter kosteneffizient und mit Com3<br />
und IO-Link 1.1 auch schnell genug. Es<br />
ermöglicht, mehr als das reine Sensorsignal<br />
an die übergeordnete Ebene zu übertragen.<br />
Zum Beispiel, wenn Sie die integrierte<br />
Temperaturkompensation mit übertragen<br />
können, die Informationen darüber liefert,<br />
wie warm es am Sensor gerade ist. Allgemein<br />
sind Informationen über den Zustand<br />
des Sensors so ganz einfach abrufbar.<br />
Unser berührungsloser Encoder etwa gibt<br />
nicht nur die Encoder-Position an, sondern<br />
er sagt Ihnen auch, ob das berührungslos<br />
darüber befindliche Positionsgeberteil<br />
noch nah genug am Sensor ist oder bald<br />
ausfallen könnte. Bei diesem Thema gibt es<br />
beliebig viele Möglichkeiten. Da kann man<br />
eine Menge zusätzlicher Informationen<br />
herausholen, die Predictive Maintenance<br />
überhaupt erst möglich machen und das<br />
Thema Industrie 4.0 befeuern.<br />
Autor | Das Gespräch führte Marie Christin Wiens,<br />
Redakteurin der Fachzeitschrift automation<br />
Web | www.automationnet.de<br />
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