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12 | 13<br />

»Sobald Sie über sechs bis<br />

acht Meter hinaus kommen,<br />

werden Sie mit Ultraschall<br />

nicht viel ausrichten können«<br />

Oliver Marks | Geschäftsbereichsleiter Automation Products<br />

Turck hat <strong>20</strong>19 einen Minderheitsanteil an Asinco übernommen. Das<br />

Duisburger Unternehmen konzipiert und vermarktet nicht nur marktführende<br />

Regelungssysteme für Walzwerke, sondern hat auch eine<br />

revolutionäre Radarmesstechnologie zur Positionserkennung sowie zur<br />

Abstands- und Füllstandsmessung entwickelt. Oliver Marks, Geschäftsbereichsleiter<br />

Automation Products, sprach mit automation-Redakteurin<br />

Marie Christin Wiens über Potenziale von Radarsensorik, neue Entwicklungen<br />

und Predictive Maintenance.<br />

Was braucht es dafür?<br />

Zunächst müssen Sie das Thema Redundanz<br />

beherrschen. Vor allem muss die<br />

nachgeschaltete Elektronik entsprechend<br />

redundant ausgelegt sein, so dass eine<br />

Zulassungsstelle am Ende die Zulassungsfähigkeit<br />

bescheinigt. Dass das technisch<br />

funktionieren wird, ist für mich keine<br />

Frage, es ist nur eine Frage der Zulassung.<br />

Wo sehen Sie die größten Potenziale für<br />

Radarsensorik?<br />

Die Füllstandssensorik gehört dazu, die<br />

Abstandsmessung wird jetzt schon durch<br />

existierende Radarsensoren abgedeckt.<br />

Da wird sich sicher in den nächsten Jahren<br />

eine Menge tun. Potenzial liegt auch darin,<br />

dass sich mit Radar so etwas wie bildgebende<br />

Verfahren realisieren lassen, indem<br />

man 2D- oder 3D-Abstandsbilder generiert.<br />

So etwas ist zum Beispiel für die Kollisionserkennung<br />

– nicht nur für Fahrzeuge, sondern<br />

auch für Roboter – hochspannend.<br />

Dazu laufen Forschungsprojekte.<br />

Da geht es darum, dass man aus der Rückstrahlung<br />

mit einer Software die Gestalt<br />

der Objekte erkennen kann? So ähnlich<br />

wie eine Fledermaus, die nutzt Ultraschall,<br />

aber beides sind Strahlen, die<br />

zurückgeworfen werden...<br />

Genau. Und die Fledermaus kann das<br />

deshalb so gut, weil Sie zwei Ohren hat. So<br />

muss man das bei einer räumlich sehenden<br />

Radarsensorik auch lösen: mindestens zwei<br />

Empfangsantennen einsetzen, vielleicht<br />

sogar mehrere Sendeantennen. Das ist<br />

technisch realisierbar, zum Teil auch schon<br />

realisiert. Es gilt nur noch, dies in industrialisierte<br />

Produkte umzusetzen. Hier steckt<br />

die Herausforderung im Wesentlichen in<br />

der Datenaufbereitung. Der Kunde will<br />

wissen, wo welche Gegenstände im Weg<br />

stehen oder welche Teile seiner Maschine<br />

sich in welche Richtung bewegt haben. Bei<br />

diesem Applikations-Know-how besitzen<br />

wir durch unsere Kundennähe eine Menge<br />

Wissen, das wir auch in Produkte umsetzen<br />

können.<br />

Welche Rolle können Sensoren in einem<br />

Industrie-4.0-Umfeld einnehmen? Auf<br />

welche Kommunikationstechnologien<br />

setzen Sie?<br />

Für uns ganz entscheidend ist IO-Link.<br />

Es macht die Datenübertragung auf dem<br />

letzten Meter kosteneffizient und mit Com3<br />

und IO-Link 1.1 auch schnell genug. Es<br />

ermöglicht, mehr als das reine Sensorsignal<br />

an die übergeordnete Ebene zu übertragen.<br />

Zum Beispiel, wenn Sie die integrierte<br />

Temperaturkompensation mit übertragen<br />

können, die Informationen darüber liefert,<br />

wie warm es am Sensor gerade ist. Allgemein<br />

sind Informationen über den Zustand<br />

des Sensors so ganz einfach abrufbar.<br />

Unser berührungsloser Encoder etwa gibt<br />

nicht nur die Encoder-Position an, sondern<br />

er sagt Ihnen auch, ob das berührungslos<br />

darüber befindliche Positionsgeberteil<br />

noch nah genug am Sensor ist oder bald<br />

ausfallen könnte. Bei diesem Thema gibt es<br />

beliebig viele Möglichkeiten. Da kann man<br />

eine Menge zusätzlicher Informationen<br />

herausholen, die Predictive Maintenance<br />

überhaupt erst möglich machen und das<br />

Thema Industrie 4.0 befeuern.<br />

Autor | Das Gespräch führte Marie Christin Wiens,<br />

Redakteurin der Fachzeitschrift automation<br />

Web | www.automationnet.de<br />

Webcode | more1<strong>20</strong>30

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